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Einleitung

Universität Bonn

PhysikerInnen im Beruf

Die Fachschaft – mehr als eine Vertretung

Geschichte der Physik und Astronomie in Bonn

Forschung in Physik

Forschung in Astronomie

Das Bachelorstudium in Physik

Studieninhalte

Studienplan Bachelor in Physik

Das Masterstudium

Master in Physik

Studienplan Master in Physik

Master in Astrophysik

Studienplan Master in Astrophysik

Graduiertenschulen

Doktorandenstudium

Kontakte und Adressen

Impressum

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Inhaltsverzeichnis

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Vom Makrokosmos bis hin zum Mikrokosmos beschäftigt sich die Physik mit den Grundbausteinen der uns umgebenden Welt sowie mit deren Wechselwirkungen. Einerseits sind PhysikerInnen und Physiker auf der Suche nach den elementarsten Bausteinen und deren Eigenschaften, so wurden und werden immer neue Mikroskope konstruiert und dabei neue Einsichten gewonnen. Anderer-seits beobachten die AstronomInnen mit Teleskopen die größten uns be-kannten Objekte: Sterne, Galaxien – das gesamte Weltall! Sie schauen bis in das frühe Universum zurück und stoßen auf dunkle, kondensierte und gasförmige Materie, die es noch zu erforschen gilt, sowie die rätselhafte „Dunkle Energie“.

Das Studium der Physik spricht vor allen Dingen diejenigen jungen Menschen an, die an einem genauen Verständnis der Naturvorgänge inte re ssiert sind und Freude am Experimentieren und an der ma-thematischen Modellbildung haben. Das Entwickeln analytischer Fähig-keiten sowie das Er kennen komple-xer Zusammenhänge sind einige Kernpunkte, welche die per sönliche Seite der Studierenden prä gen. Phy-sikerInnen tragen durch die Lösung herausfordernder Probleme entschei-dend zum wissenschaftlichen und technischen Fortschritt bei.

Die Fachgruppe Physik/Astro-nomie der Universität Bonn bietet einen Bachelor studiengang in Physik sowie zwei Master studiengänge, diese jeweils in Physik und Astrophysik, an. Das Studium in allen drei vorgenann-

ten Studiengängen kann im Winterse-mester begonnen werden. Außerdem kann sowohl im Fach Physik als auch im Fach Astronomie ein Promotions-studium zum „Doctor rerum naturali-um“ (Doktorin oder Doktor der Natur-wissenschaften) absolviert werden. Die Promotion ist eine forschungsbezoge-ne Weiterbildung und dauert in der Regel drei Jahre. Nach dem Studium eröffnen sich zahlreiche interessante Berufsaussichten – PhysikerInnen und Physiker sind sehr gefragt!

Erfahren Sie bei einem Streifzug durch die Broschüre, welche ver-schiedenen Forschungsrichtungen der Physik an der Universität Bonn vertreten sind: die Interessen spannen einen weiten Bogen von der Kern-, Hadronen- und Teilchenphysik über die Optik, die Kondensierte Materie bis hin zur Astronomie. Neugierig geworden? Dann informieren Sie sich doch einmal unverbindlich vor Ort an den Physikalischen Instituten oder am Argelander-Institut für Astronomie! Über das Jahr verteilt gibt es verschie-dene Veranstaltungen der Fachgruppe Physik/Astronomie, die speziell auf SchülerInnen und Schüler ausgerich-tet sind (Vortragsreihe „physik heute“, Schülerpraktika, Herbstakademie, Tag der offenen Tür etc.). Außerdem lässt sich auf Anfrage ein Besuch mit Schulklassen vereinbaren. Einen Überblick über schulspezifische An-gebote und Informationen finden Sie unter: www.schulphysik.uni-bonn.de

Falls diese Broschüre oder ein direkter Kontakt zur Bonner Physik oder Astronomie Ihr Interesse weckt, freuen wir uns schon darauf, Sie als Studierende(n) in unserer Fachgrup-pe begrüßen zu können!

Einleitung

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Universität Bonn Bonn ist eine international operie-rende, traditionsbewusste For-schungs universität und unterhält Part ner schaften mit 59 Universi-täten in Europa, Amerika, Asien und Australien.

Sie kooperiert mit zahlreichen Hochschulen und Forschungsein-richtungen rund um den Globus.

Sie hat in Lehre und Forschung weltweit anerkannte Schwerpunkte gesetzt.

Die Universität Bonn ist der Idee der universitas litterarum verpflichtet. Gerade die Vielfalt der hier beheima-teten Fächer und der sich daraus ergebenden Chancen vernetzter Zusammenarbeit übt große Anzie-hungskraft auf Wissenschaftler und Studierende aus. Das Bekenntnis zum Prinzip „Volluniversität“ steht nicht im Gegensatz zur weiteren Pro-filierung durch Schwerpunktsetzung. National und international anerkann-te Schwerpunktfächer und -verbünde prägen das wissenschaftliche Profil der Universität Bonn. Schwerpunkte, die das Profil der Universität bestim-men sind die Mathematik, Physik/Astronomie, Ökonomie, Neurowis-senschaften, Genetische Medizin, Chemie, Biowissenschaften, Philo-sophie/Ethik und Pharmaforschung. Zur Verstärkung ihrer Schwerpunkte arbeitet die Universität Bonn zielge-richtet mit Partnern in der ABC-Wissenschaftsregion (Aachen, Bonn, Cologne/Köln) aufs engste zusam-men, darunter Max-Planck-Institute, das Forschungszentrum caesar, das Forschungszentrum Jülich, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die Institute der Fraunhofer-Gesellschaft, aber auch internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen.

Die Universität Bonn zählt mit ihrer 200-jährigen Geschichte, ihren rund 27.500 Studierenden und einem exzellenten Ruf im In- und Ausland zu den größten Universi-täten Deutschlands. Quantität ist die eine Seite der Medaille, Qualität die andere: Jahr für Jahr schließen mehr als 3.000 AbsolventInnen erfolg-reich ihr Studium in Bonn ab. Dazu kommen fast 800 Promotionen und ca. 60 Habilitationen. Die Qualität kommt dabei nicht von ungefähr: ein Garant sind etwa die dreizehn Bonner Graduiertenkollegs und -schulen. An kaum einer Universität in Deutschland bestehen mehr dieser Fördereinrichtungen für angehende Wissenschaftler. Den Charakter der Universität Bonn prägen sicherlich die hier lehrenden, lernenden und forschenden Menschen. Ca. 500 Pro-fessoren, ca. 3.500 wissenschaftliche MitarbeiterInnen, arbeiten in rund 90 Studiengängen. Das breit gefächerte, moderne Angebot erlaubt zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten, auch bietet die Universität eine Reihe von Weiterbildungsangeboten an, die sich großer Beliebtheit erfreuen.

Die Universität profitiert von einem markanten und sorgsam weiterentwickelten Profil:

Hauptgebäude der

Universität Bonn mit

Hofgarten

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Anteil der erwerbstätigen Physiker nach ausgeübten Branchengruppen

Angaben in Prozent

Hochschulen und andere Bildungseinrichtungen des Tertiärbereichs

15,3

Datenverarbeitung und Datenbanken 12,3

Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsmaschinen und -einrichtungen, Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik

12,0

Forschung und Entwicklung 10,3

sonst. wiss. Dienstleistungen für Unternehmen 8,9

Handel, Verkehr- und Nachrichtenübermittlung, Kredit- und Versicherungsgewerbe

8,9

Maschinen- und Fahrzeugbau 8,5

Bildungseinrichtungen außerhalb des Tertiärbereichs 7,3

Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, sonst. verarb. Gewerbe

7,1

Gesundheits- und Sozialwesen, Erbringung von sonst. öffentl. und pers. Dienstleistungen, Private Haushalte, exterritoriale Organisationen

4,4

öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung 3,7

Energie- und Wasserversorgung, Baugewerbe 1,2

PhysikerInnen im Beruf

Wahlmöglichkeiten und eine gute Bezahlung sind die direkte Folge.

PhysikerInnen sind aus zweier-lei Gründen auf dem Arbeitsmarkt begehrt. Erstens verfügen sie über Fachwissen, das von den Grundla-gen der Physik und Mathematik bis zu Spezialwissen auf (mindestens) einem Gebiet reicht. Dieses Spe-zialwissen kann oft direkt in der Industrie angewandt werden. So werden AbsolventInnen der Bonner Photonikgruppen häufig von Unter-nehmen angestellt, die sich mit der Erzeugung oder Manipulation von Licht befassen.

Das Physikstudium ist zweifellos anspruchsvoll. Aber es lohnt sich: Ein Abschluss in Physik ist fast eine Ga-rantie dafür, dass man eine gute Stelle findet. So lag die Arbeitslosigkeit von PhysikerInnen im Jahre 2008 bei nur ca. 2,5%, bei einer Gesamtarbeitslo-sigkeit von ca. 8,5%. Ein Jahr nach Ab-schluss des Studiums haben 80% der PhysikerInnen, aber nur 40-50% der GeisteswissenschafterInnen, eine feste Stelle. (Quelle: Deutsche Physikalische Gesellschaft.) Die Stellensituation wird auf absehbare Zeit exzellent bleiben; dem großen Bedarf an PhysikerInnen stehen vergleichsweise kleine Absol-ventInnenzahlen gegenüber –

© 2010 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim – 1617-9439/10/0303-27 – Physik Journal 9 (2010) Nr. 3

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haben. So werden theoretisch aus-gebildete PhysikerInnen häufig von Finanz- und Software-Dienstleistern angestellt. Aber auch im Consulting, in der Medizintechnik, im Manage-ment und selbst in der Politik sind PhysikerInnen anzutreffen. Immer häufiger wagen sie auch den Schritt in die Selbstständigkeit.

Wer besonders die Grundlagen-forschung schätzt, dem steht es offen, sich an Hochschulen oder Einrichtungen wie z. B. den Max-Planck- oder Fraunhofer-Instituten zu engagieren. Hier wird nicht nur angewandte Forschung betrieben, sondern immer wieder versucht, ein tieferes Verständnis der Natur zu erzielen. Dies ist keine Einbahnstras-se: Nach einigen Jahren als Postdok-torandIn, in der Regel teilweise im Ausland verbracht, kann man immer noch problemlos in die freie Wirt-schaft wechseln.

Von großer Bedeutung ist schließlich der Bereich der Aus- und Weiterbildung. PhysikerInnen entwickeln neue Techniken oder lernen neue Verfahren „spielend“ kennen. Dieses Wissen an Schüler-Innen, Studierende oder Mitarbeite-rInnen weiterzugeben ist besonders wichtig. An den Schulen die eigene Begeisterung für Technik und Physik zu vermitteln ist eine Auf-gabe von größter gesellschaft licher Bedeutung, die durch die inspirie-rende Arbeit mit jungen Menschen besondere Freude bereiten kann. Wegen des großen Mangels an Phy-siklehrerInnen können promovierte PhysikerInnen z. Zt. sogar direkt ins Lehramt an Gymnasien wechseln, ohne eine Lehrerausbildung durch-laufen zu müssen.

PhysikerInnen, die an der Elek-tronik von Teilchen- oder astrophy-sikalischen Experimenten gearbeitet haben, sind in der IT-Industrie sehr begehrt. Die fortschreitende Miniatu-risierung hat PhysikerInnen auch zu wichtigen IngenieurInnen in der Welt des Mikrokosmos gemacht.

Fast noch wichtiger ist die erlernte Methodik. Im Physikstudium wird besonderer Wert auf das selbständige Lösen von Aufgaben mit zuneh-mender Komplexität gelegt. Dabei wird genaues, reproduzierbares Arbeiten verlangt, in der Regel als Mitglied eines Teams. Die hierbei er-worbenen Fähigkeiten, umfangreiche Probleme methodisch zu strukturie-ren, Zusammenhänge zu erkennen und dann unter Einsatz naturwissen-schaftlichen Wissens Lösungen zu fin-den und auch umzusetzen, machen PhysikerInnen zu „Generalisten“.

Es sollte deshalb nicht überra-schen, dass man PhysikerInnen in ei-ner Vielzahl von Stellen findet, die oft keine direkte Verbindung zur Physik

Prominente PhysikerInnen:

Roland Hüttenrauch: Physikstudium an der TU Berlin; Geschäftsführer und von 1972 bis 1994 Vorstand der Stiftung Warentest; gilt als Vater des vergleichenden Warentests.Henning Kagermann: Physikstudium an der TU München, Promotion und Habilitation in theoretischer Physik an der TU Braunschweig; 2003 bis 2009 Vor-standsvorsitzender der SAP AG, seit 2010 Leiter der Nationalen Plattform Elektromobilität.Brian May: Studium der Physik und Mathematik am Imperial College; seit 1970 Lead-Gitarrist der Band „Queen“. PhD in Astrophysik 2007.Angela Merkel: Physikstudium an der Uni Leipzig; seit 2000 Vorsitzende der CDU, seit 2005 Bundeskanzlerin.

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Außerdem vertreten wir die StudentInnen u.a. in verschiedenen Gremien und Kommissionen der Universität. Aber auch bei ganz alltäglichen Fragen, die das Studium begleiten, wie z.B. Prüfungsfragen, steht die Fachschaft gerne persönlich zur Seite.

Aber nicht nur die „offizielle“ Arbeit fällt in unseren Bereich. Es ist auch die Fachschaft, die jedes Seme-ster eine Party organisiert und die das Fachschaftsgrillen Jahr für Jahr auf die Beine stellt, bei dem sowohl Studierende als auch DoktorandInnen und ProfessorInnen zusammen-kommen. Außerdem bekommt jede Gruppe von „Erstis“ einen „Mentor“, also eine Art Paten zur Seite gestellt, der euch nicht nur die besten Knei-pen Bonns zeigt, sondern auch ganz persönlich für euch da ist, wenn es im Studium mal eng wird.

Wir freuen uns über euren Besuch und noch mehr über neue Mitglieder in der Fachschaft Physik/Astronomie!

„Herzlich Willkommen in Bonn! Herzlich Willkommen in der Physik und Herzlich Willkommen bei uns!“

Wir, die Fachschaft Physik/Astro-nomie, sind die Gemeinschaft aller Physik-/ Astronomiestudierenden an unserer Universität. Also ist quasi jeder, der in Bonn Physik studiert, Teil der Fachschaft! Es gibt jedoch einige, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die ca. 820 StudentInnen un-seres Fachs zu vertreten. So organisie-ren wir nicht nur eure „Ersti-Woche“, die immer am Anfang eines jeden neuen Semesters stattfindet und allen „Neulingen“ nicht nur die Möglichkeit bietet, sich untereinander kennen-zulernen, sondern auch vieles mehr rund um das Physikstudium hier in Bonn.

Bevor wir euch in Bonn als neue Studenten begrüßen, beantworten wir natürlich gerne alle Fragen, die die Studienwahl mit sich bringt! Sowohl via Mail ([email protected]) als auch persönlich. Und vorbeikommen lohnt sich immer. Wir haben zwar offizielle Öffnungszeiten (siehe www.fs-physik.info), aber meist ist während des Semesters sowieso jemand von uns in den eigenen Fachschaftsräu-men. Dort wird immer gerne aus dem Nähkästchen geplaudert und es werden ganz persönliche Erfahrungen über dem Physikstudium weiterge-geben.

Die Fachschaft -

mehr als eine

Vertretung

Studentische VertreterInnen – unter fs-physik.info zu erreichen

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Geschichte der Physik

und Astronomie in Bonn

preis für Physik ausgezeichnet. Die Hochenergiephysik begann 1958 mit der Inbetriebnahme eines 500 MeV-Elektronen-Synchrotrons, des ersten Beschleunigers zur Erzeugung von Mesonen an einer deutschen Univer-sität. Zusammen mit seinen Kollegen Karl-Heinz Althoff (1965-1990), Ger-hard Knop (1967-1988) und Gerhard Nöldeke (1967-1993) baute Wolfgang Paul dann zwei weitere Elektronen-beschleuniger und erweiterte die For-schung im internationalen Rahmen. Heute forschen Bonner Teilchenphysi-kerInnen an Grossbeschleunigern wie dem LHC am CERN bei Genf.

Die Kernphysik wurde von Wolf-gang Riezler (1962-1963) durch den Bau eines Zyklotrons ausgestattet, Erwin Bodenstedt (1962-1991) und Theo Mayer-Kuckuk (1965-1992) haben durch den Umbau zu einem Isochronzyklotron bei der Erforschung der Kernreaktionen und ihrer Anwen-dung in der Nuklearen Festkörperphy-sik neue Wege erschlossen. Seit 1988 experimentieren Bonner Physiker-Innen am hauseigenen Beschleuniger ELSA.

Auf dem Gebiet der Angewandten Physik forschte Rudolf Jaeckel (1955-1963), dessen Ergebnisse zur Vaku-umphysik für die moderne Forschung mit ihren hohen Anforderungen kaum zu überschätzen sind. Sein Nachfol-ger Siegfried Penselin (1963-1992) widmete sich der Hochfrequenz-spektroskopie der Atome und hat im Institut die Laserphysik gefördert, die heute Grundlage der Photonik ist.

Im 19. Jahrhundert waren die Experimentelle und die Theoretische Physik institutionell nicht getrennt. Rudolf Clausius (1869-1888) war

Die Geschichte der Bonner Expe-rimentellen Physik beginnt mit Julius Plücker (in Bonn 1836-1869), seine Untersuchungen zur elektrischen Ent-ladung in Gasen legten die Grundlage für die Spektroskopie von Atomen und Molekülen (Geißler‘sche Röhren). Hein-rich Hertz (1889-1894) hat durch die Entdeckung der elektromagnetischen Wellen das Tor zu unserer heutigen Informationswelt geöffnet – die Einheit der Frequenz ist für immer mit seinem Namen verbunden. Bonn wurde durch Heinrich Kayser (1894-1920) zu einem der Zentren der Spektroskopie, die Nachfolger Heinrich Konen (1920-1934) und Christian Füchtbauer (1935-1945) haben die spektrosko-pischen Forschungen weitergeführt.

Die Arbeitsgebiete von Wolfgang Paul (1952-1981) waren Atom-, Mole kül- und Hochenergiephysik. Für die Erfindung der Ionenfalle wurde Wolfgang Paul 1989 mit dem Nobel-

„Paul-Falle“

Heinrich Hertz

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Karl-Friedrich Küstner (1891-1924) kaufte ein Doppel-Refraktome-ter, ein 5 m langes Linsenteleskop, mit dem man sehr präzise die Positionen der Sterne bestimmen konnte. Ziel war es, Sternhaufen und die Struktur der Milchstrasse zu untersuchen.

Friedrich Eberhard Becker (1947-1966) gründete 1953 ein neues Observatorium am „Hohen List“ in der Eifel, neben den vorhandenen Teleskopen wurde ein 1-m-Reflektor-Teleskop angeschafft. Die Radioastro-nomie wuchs in dieser Zeit und entwi-ckelte ein Teleskop am „Stockert“. Der Erfolg der Radioastronomie führte zur Gründung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie, das das 100-m-Radioteleskop am Effelsberg betreibt.

Die Astronomie in Bonn arbeitet mit Daten aus allen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums, von Radiowellen über infrarotes, sichtbares und ultraviolettes Licht bis hin zur Röntgenstrahlung. Die Forschungsbe-reiche umfassen Sterne und Stern-haufen, galaktische Strukturen und Galaxien, Kosmologie, sowie interstel-lare und intergalaktische Materie.

reiner Theoretiker, er forschte über die Theorie der Wärmeerscheinungen und formulierte den 2. Hauptsatz der Wärmelehre und konzipierte den Be-griff „Entropie“, der heute eine weit über die Physik hinausreichende Be-deutung hat. Heinrich Hertz‘ theore-tische Behandlung der Felder, die bei der Ausstrahlung eines schwin-genden Dipols (Antenne) entstehen, gehört heute zum Standardstoff der Physikausbildung. In Bonn hat er überdies eine damals sehr wichtige Monographie über die Grundlagen der Theoretischen Mechanik verfasst.

Walter Weizel (1936-1969) er - for schte die Quantentheorie der Mo le kül spek tren, später die Physik der Gas entladungen. Die Theore-tische Kern physik wurde durch Kon-rad Bleuler (1960-1980) aufgebaut, danach die Theo re tische Elementar-teilchenphysik durch Horst Rollnik (1964-1996), Kurt Meetz (1967-1993), Klaus Dietz (1969-2000) und Werner Sandhas (1973-2000). Inzwischen haben sich die theo-retischen Forschungsgebiete stark erweitert: die Statistische Mechanik, die relativistische Quantenfeldtheorie, die Superstringtheorie und die Theo-rie der kondensierten Materie werden durch aktive Gruppen vertreten.

Die Astronomie in Bonn wurde von Friedrich Wilhelm Argelander (1836-1875) begründet, der 1845 die Sternwarte gründete. Argelander wurde berühmt durch die „Bonner Durchmusterung“ (BD), ein Katalog in dem die exakten Positionen und Hel-ligkeiten von nahezu 300.000 Sternen der nördlichen Hemisphäre verzeich-net sind, mit zusätzlichem Kartenma-terial. Seitdem haben die Sterne einen Namen, der mit „BD“ beginnt. Kuppel der alten Sternwarte

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Forschung in Physik

und Astronomie

Diese Arbeitsgruppen sind durch ein Netz von Kollaborationen mitei-nander verknüpft. Die enge Zusam-menarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn, sowie mit dem Forschungszentrum Jülich, eröffnet zusätzliche Möglich-keiten für Master- oder Promotions-studierende, die an der Uni Bonn eingeschrieben sind. Seit dem Herbst 2006 besteht zudem eine enge Zu-sammenarbeit mit der Abteilung für Physik und Astronomie der Universi-tät Köln, im Rahmen einer gemeinsa-men Graduiertenschule (s. S. 26 f.).

In den vergangenen Jahren hat unsere Fachgruppe jährlich ca. 60 Diplome (in Zukunft: Mastertitel) und ca. 45 Doktortitel verliehen. Die Forschung in unserer Fachgruppe wird hauptsächlich durch Drittmittel (z. B. von der Deutschen Forschungs-gemeinschaft und vom Bundesmini-sterium für Bildung und Forschung) finanziert; ein großer Teil dieser Mittel wird für DoktorandInnen ausgegeben. Die Ergebnisse der Forschung, die in unserer Fachgruppe erzielt wurden, werden in jährlich weit über 100 Ar-tikeln in Fachzeitschriften publiziert. Zudem gehen aus der angewandten Forschung jährlich mehrere Patente hervor.

Forschungsschwerpunkte in Bonn

In unserer Fachgruppe wird Spitzenforschung an einer Vielzahl von Themen durchgeführt, die sich grob nach der relevanten Längenska-la sortieren lassen. Insgesamt deckt Forschung in unserer Fachgruppe Längen ab, die von einem kleinen Bruchteil des Durchmessers eines Atomkernes bis zur Ausdehnung des beobachtbaren Universums reichen.

Forschung in Physik

Ca. 40 verschiedene Arbeits-gruppen arbeiten in der Fachgruppe für Physik und Astronomie an der Universität Bonn, die ihrerseits zur mathematisch-naturwissenschaft-lichen Fakultät gehört.

Unsere Fachgruppe ist somit eine der größten Abteilungen für Physik und Astronomie in Deutschland. Die Arbeitsgruppen werden von einem Hochschullehrer oder einer Hoch-schullehrerin geleitet. Je nach Größe enthalten sie einen oder mehrere promovierte WissenschaftlerInnen, mehrere DoktorandInnen und/oder DiplomandInnen (in Zukunft: Stu-dierende, die an ihrer Masterthesis schreiben), sowie – in den experi-mentellen Gruppen – technisches Personal.

Simulation eines Higgs-Teilchen-Zerfalls in vier Myonen am

ATLAS-Detektor des Large Hadron Colliders (LHC) am

Europäischen Kernforschungszentrum CERN. © 1995 CERN

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Theorien vorausgesagt wird. Solche Theorien werden von fünf weiteren Bonner Arbeitsgruppen untersucht und weiter entwickelt. Langfristiges Ziel dieser experimentellen wie theo-retischen Untersuchungen ist ein um fassendes Verständnis der Funda-mente aller Naturgesetze. Eine 2009 ein gerichtete Arbeitsgruppe benutzt einen Kubikkilometer antarktischen Eises als Neutrinoteleskop. Ziel die-ses IceCube genannten Experimentes ist u. a., die Quellen der kosmischen Strahlung zu finden, die wesentlich zur Strahlenbelastung aller Erdbe-wohner beiträgt.

Hadronen- und Kernphysik

Die Hadron- und Kernphysik stu-diert Phänomene, die sich grob auf Längenskalen um 10-15 m abspielen. Die bekanntesten Hadronen sind Protonen und Neutronen, aus denen Atomkerne aufgebaut sind. Es gibt aber eine Vielzahl weiterer Hadronen, die allerdings alle sehr kurzlebig sind, und deshalb in Teilchenkollisionen produziert werden müssen.

Wir wissen heute, dass alle Hadro-nen aus Quarks aufgebaut sind, die durch den Austausch von Gluonen

Elementarteilchenphysik

Die Elementarteilchenphysik stu-diert Phänomene, die sich auf Längen - skalen deutlich unterhalb 10-15 m, dem Durchmesser eines Atomkernes, abspielen. Paradoxerweise braucht man sehr große Maschinen, soge-nannte Teilchenbeschleuniger, um solche Phänomene studieren zu können. Dies liegt an der berühmten Heisenberg‘schen Unschärferelation, die besagt, dass man sehr große Impulse braucht, um sehr kleine Ab-stände auflösen zu können. Teilchen-beschleuniger werden gebraucht, um Elektronen oder Protonen diese hohen Impulse zu verleihen. Der welt-weit größte Beschleuniger dieser Art, der Large Hadron Collider (LHC), hat 2009 am europäischen Zentrum für Teilchenphysik (CERN) bei Genf seine Arbeit aufgenommen.

Nicht weniger als fünf Bonner Arbeitsgruppen sind an Experimenten am LHC beteiligt. Diese Experimente werden unser heutiges Verständnis der Teilchenphysik entscheidend testen und wohlmöglich revolutionie-ren. Unter anderem werden sie nach nie vorher gesehenen Teilchen jagen, deren Existenz von verschiedenen

Elektronen-

beschleuniger-

anlage ELSA

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ters“ erlauben. Laser werden auch zur Untersuchung von Bose-Einstein Kondensaten benutzt. Dies sind kohä-rente Ensembles extrem kalter Atome, die sich völlig anders verhalten als andere Formen der Materie. Laser spielen auch eine wichtige Rolle in der modernen Kommunikation. Die Entwicklung verbesserter Methoden zur Kontrolle von Licht ist ein wich-tiges Feld angewandter Forschung in Bonn. Die optischen Eigenschaften von Medien mit zufällig angeordneten Störstellen werden von einer theore-tischen Arbeitsgruppe untersucht.

Physik der kondensierten Materie und Materialphysik

Die meiste Materie um uns herum ist kondensiert, d. h. sie liegt in flüssiger oder fester Form vor. Strukturierte Festkörper spielen auch eine entscheidende Rolle in der mo-dernen Elektronik und Materialwis-senschaft. Kondensierte Materie ist deshalb sowohl mit Hinblick auf das Verständnis der Natur, als auch im Hinblick auf mögliche Anwendungen von Interesse.

In Bonn gibt es Arbeitsgruppen sowohl in experimenteller als auch in theoretischer Festkörperphysik. Expe-

miteinander wechselwirken. Aller-dings ist diese Wechselwirkung so stark, dass ihr detailliertes Verständ-nis sehr schwierig ist. Auf experimen-teller Seite strebt man danach, unser Wissen durch immer genauere Unter-suchungen einer Vielzahl von Reakti-onen zu vertiefen. Bonn ist eine der wenigen Universitäten in Deutsch-land, an denen Experimente dieser Art noch im Hause durchgeführt werden können, an der Elektronen Stretcher Anlage (ELSA). Hier werden hochrelativistische Elektronen dazu benutzt, um sehr energetische Pho-tonen zu produzieren, die ihrerseits mit einem „Target“ kollidieren. Vier Bonner Arbeitsgruppen widmen sich dem experimentellen Studium der in diesen Kollisionen produzierten Teilchen; weitere Arbeitsgruppen sind an Experimenten zur Protonstreu-ung in Jülich beteiligt. Vier theore-tische Arbeitsgruppen interpretieren diese und ähnliche Experimente und entwickeln neue Methoden, die es erlauben, sehr stark wechselwirkende Systeme quantitativ zu verstehen.

Photonik

Die Photonik studiert die Wechsel-wirkungen von sichtbarem Licht, d. h. Photonen, mit Materie. Laser spielen hier eine entscheidende Rolle. Sie lie-fern Strahlen von hoher Kohärenz und Intensität, die sich zudem auf sehr kurze Pulse, die nur 10-15 Sekunden dauern mögen, komprimieren lassen.

In Bonn arbeiten drei experi-mentelle Gruppen auf dem Gebiet der Photonik. Unter anderem wird Laserlicht zur Manipulation einzel-ner Atome benutzt; Experimente dieser Art könn ten eines Tages die Konstruktion eines „Quantencompu-

Studierender beim Aufbau eines Nd:YAG-

Lasers im Rahmen einer „Intensive week“

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Forschung in Astronomie

Die moderne Astrophysik befindet sich in einer Epoche, die am besten mit den ersten beiden Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts verglichen werden kann: Entfernungen zu den Galaxien wurden bestimmt, und Edwin Hubble erkannte die Expansion des Raumes. Welch eine Revolution! Die letzten 20 Jahre haben ähnlich Umwerfendes hervorgebracht: Dunkle Materie ist nicht das einzige Rätsel, dem sich AstrophysikerInnen gegenüber sehen. Das Universum expandiert nicht nur, es tut dies zudem in beschleunigter Form. Wir wissen, dass die baryonische Ma-terie nur wenige Prozent zur Gesamt-energie des Kosmos beiträgt, Dunkle Materie ein gutes Viertel, und fast drei viertel entfallen auf das, was man als Dunkle Energie bezeichnet. Die mei-sten dieser Erkenntnisse sind auch eine Folge technologischer Entwicklungen: große, leistungsfähige Teleskope, Tele-skope im Weltraum (womit auch das gesamte elektromagnetische Spektrum für die Astrophysik erschlossen wurde), sowie Computer mit hoher Rechen- und Speicherkapazität.

rimentell werden Materialer müdung sowie magnetische und ferroelekt-rische Materialien untersucht, wobei z. T. auch optische Methoden zum Einsatz kommen. Es werden auch Methoden zur Fabrikation von Nano-strukturierten Materialien entwickelt. Diese liefern Beispiele für sogenann-te mesoskopische Systeme, deren Ausdehnung zwar deutlich über der einzelner Atome oder Moleküle liegt, aber doch so klein ist, dass völlig neue Materialeigenschaften auftreten können. Solche Systeme werden in Bonn auch theoretisch untersucht.

Schädigung vor einem Ermüdungsriss in

einer in der Luftfahrtindustrie verwendeten

Titanlegierung

ALMA, eines der größten bodengebun-

denen Projekte der Astronomie in den

nächsten 10 Jahren, besteht aus einer

Anordnung von mehr als 50 Parabol-

spiegeln, deren Oberflächenqualität

Messungen im Bereich der submm-

Wellen erlaubt. Dazu nutzt man auch

die extrem trockenen Bedingungen

in der Atacama-Wüste (Chile) in ca.

5000 m Höhe aus. Die ersten Anten-

nen des Atacama Large Millimeter

Array wurden im Jahre 2010 auf der

Hochebene Chajnantor plaziert und

gehen z.Zt. in Betrieb.

Copyright (c) ESO

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Im sogenannten „Bullet-Cluster“, einem System von zwei kollidierten Galaxienhaufen, hat sich die dunkle Materie

(blau) von der leuchtenden (rot) separiert. Es ist dies die bislang stärkste Evidenz für die Existenz kalter, stoßfreier

dunkler Materie in Galaxienhaufen

Radio- und Infrarotwellen erschlie-ßen. Ähnliches gilt für den Low-Fre-quency Array (LOFAR), der seit 2010 am anderen Ende des Radiobereichs (10 bis 200 MHz) operiert, sowie für den Square Kilometer Array (SKA), der den Frequenzbereich zwischen LOFAR und ALMA abdecken wird.

Diese Entwicklungen seien nur beispielhaft für eine Vielzahl genannt, die jetzigen und kommenden Gene-rationen von Studierenden der As-tronomie sehr gute Perspektiven und eine aufregende Zeit astronomischer Forschung in Aussicht stellen, von der bereits angelaufenen systematischen „Jagd“ nach neuen Planeten bis hin zur beobachtenden Kosmologie.

Eines der großen astrophysika-lischen Forschungs- und Ausbildungs-zentren Deutschlands ist in Bonn angesiedelt. Die lange Zeit an der

Das Paradestück der optischen Astronomie war bislang das Hubble Space Telescope; und es ist es im-mer noch, bis mit dem James Webb Space Telescope (JWST) 2013 ein 6,5-m-Teleskop ins Weltall gebracht werden wird. Dieses Instrument steht beispielhaft für eine rasante Entwick-lung in der optischen Astronomie, die auch mit einer Vielzahl großer bodengebundener Instrumente mit immer ausgefeilterer Technik aufwar-ten. Technische „Quantensprünge“ stehen auch in der Radioastronomie an. Im mm/submm-Wellenlängen-bereich geht das Atacama Large Millimeter Array (ALMA), ein großes Interferometer, in über 5.000 m Höhe ü. N. in der Atacama-Wüste in Chile in Betrieb. Es wird bisherige Instru-mente an Empfindlichkeit und Win-kelauflösung um ein Vielfaches über-treffen, darüber hinaus aber auch den Wellenlängenbereich zwischen

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erlaubt eine ausgezeichnete Qualifika-tion für eine Karriere sowohl innerhalb als auch außerhalb der Forschung.

Astronomie ist ein stark auf Zusammenarbeit ausgerichtetes Forschungsgebiet; Bonner Astro-nomInnen sind daher an vielen internationalen Projekten beteiligt. Für die Forschung nutzen sie die bedeutendsten Tele s kope, wie das Hubble Space Telescope, das Very Large Telescope in Chile, das VLA in New Mexico sowie das Radiote-leskop Effelsberg (MPIfR). Astrono-mische Forschung in Bonn reicht vom Studium der Stellardynamik in Sternhaufen und Galaxien, über den Materiekreislauf in Galaxien, bis hin zur Kosmologie und der Erforschung der geheimnisvollen Dunklen Ma-terie. Wer sich für das Studium der Astronomie entscheidet, wird diese Fortschritte hautnah miterleben und eventuell sogar mit seiner eigenen Forschungsarbeit mit vorantreiben!

Universität Bonn existierenden drei astronomischen Institute (Sternwarte, Radioastronomisches Institut und Institut für Astrophysik und extrater-restrische Forschung) sind seit 2006 als Abteilungen im Argelander-Institut für Astronomie (AIfA) vereinigt. Zu-sammen mit dem Max-Planck-Institut für Radioastronomie ergibt sich hier eine sehr breite astronomische For-schungslandschaft, die von Wissen-schaftlerInnen aus vielen unterschied-lichen Nationen bereichert wird.

Die astronomische Ausbildung ist in Bonn umfassend und tief. Gut gerüstet durch ein breites Bachelor-Studium der Physik, in welchem Astronomie im ersten Studienjahr als Wahlpflichtfach gewählt werden kann, können die Studierenden im Masterprogramm in jedem Semester aus einem Lehrangebot von etwa 15 Vorlesungen und mehreren Semina-ren im Bereich der Astronomie und Astrophysik wählen und dabei früh ihre Vorliebe für eine bestimmte Aus-richtung finden. Ergänzt werden die Lehrveranstaltungen durch Praktika, die Beobachtungen am Observatori-um Hoher List sowie ein radioastrono-misches Praktikum im Labor einschlie-ßen. Die Ausbildung zum „Master in Astrophysics“ ist übrigens bislang ein Novum in Deutschland. Die gründliche Ausbildung geht einher mit gutem „Klima“: der enge Kontakt zwischen Studierenden und DozentInnen hat sowohl in der Physik als auch in der Astronomie Tradition in Bonn! Nicht nur im Rahmen der Praktika ergibt sich die Gelegenheit, den Alltag der Forschung hautnah zu erfahren, son-dern auch bei Beobachtungskampag-nen an den lokalen Teleskopen. Die Vielseitigkeit des Studiums und der astronomischen Forschung in Bonn

Tiefe optische Photometrie der Galaxie NGC4013, die deutliche

stellare Gezeitenströme aufweist. Die Isophoten geben die Verteilung

des neutralen Wasserstoffs wieder, welche durch starke Verwölbun-

gen in den äußeren Bereichen gekennzeichnet ist. Das Beispiel

zeigt, daß die Galaxienentwicklung im Universum noch nicht abge-

schlossen ist. Copyright (c) ASTRON (Gyula I.G. Jozsa), NASA APOD

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Zur Einschreibung legen Sie bitte folgende Dokumente vor:

Hochschulreifezeugnis (im Original)

Bescheinigung über die Mitglied-schaft in einer Krankenversiche-rung oder Bescheinigung über die Befreiung von der Versicherungs-pflicht

einen gültigen Personalausweis oder Reisepass

das ausgefüllte Einschreibungs-formular

Downloads und weitere Informa-tionen zur Einschreibung gibt es auf der Webseite der Universität Bonn unter www.uni-bonn.de/Studium/ Bewerbung_und_Einschreibung.html

Studienberatung

Die Ansprechpartner für die fach-liche Studienberatung finden Sie unter www.physik-astro.uni-bonn.de/index.php?id=126

Allgemeine Informationen

Online Informationen zum Bache-lorstudiengang Physik wie auch ein „Online Self Assessment“ finden Sie unter www3.uni-bonn.de/studium/studienangebot/studienscout- academicus/faecher/physik/physik

Zulassungsvoraussetzungen

allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife

über weitere Zulassungsvorausset-zungen informiert Sie die zentrale Studienberatung der Universität Bonn unter www.uni-bonn.de/ Studium/Beratung/Zentrale_ Studienberatung.html

Studienbeginn

Das Bachelorstudium beginnt im Wintersemester (Oktober)

Gebühren

Sozialbeitrag (pro Semester): ca. 235,00 Euro*

* (Stand Wintersemester 2011/2012)

Das Bachelorstudium in Physik

Studierende im

2. Fachsemester

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Studierende im

Anfänger-Praktikum

Nebenfach dient zur Erweiterung des Horizontes der Studierenden, nicht zuletzt auch im Hinblick auf ihren späteren Beruf.

Der Aufbau der Vorlesungen in experimenteller Physik ist weitgehend historisch. Den Grundstein, auf den alles Weitere aufbaut, bilden Vorle-sungen zur „klassischen Physik“, d. h. zur Mechanik und Wärmelehre, zur Elektrizitätslehre und zum Magnetis-mus, sowie zur Optik und Wellenme-chanik. Mit Vorlesungen zur Atom-, Molekülphysik und Physik der konden-sierten Materie und schließlich Kern- und Teilchenphysik, wird dann zur modernen Physik, die unsere intuitive Vorstellungskraft enorm herausfordert, übergeleitet.

Studieninhalte

Das Bachelorstudium führt zum ersten berufsqualifizierenden Ab-schluss. Es bereitet auf die konseku-tiven, weiterführenden Masterstudi-engänge Physik und Astrophysik vor. In diesem Studienabschnitt werden die Grundlagen für weitergehende Studien der Physik und Astrophysik vermittelt.

Die Lehrveranstaltungen während des Bachelor-Studiums lassen sich in vier Gruppen einteilen: Experi-mentelle Physik, Theoretische Physik, Mathematik, und ein nicht-physika-lisches Nebenfach. Die Physik als quantitative Naturwissenschaft lebt vom Wechselspiel von Theorie und Experiment, wobei die Mathematik die gemeinsame Sprache liefert. Das

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Lehrveranstaltungen erlernt, wie man Computer für viele Aufgaben als Hilfsmittel sinnvoll einsetzen kann.

Eng verbunden mit diesen Vorle-sungen in Experimentalphysik, gibt es sechs begleitende Laborpraktika, bei denen die Studierenden in die Beobachtung und die Experimentier-kunst eingeführt werden: Hier müs-sen in Zweiergruppen physikalische Versuche durchgeführt, ausgewertet und kritisch beurteilt werden.

Im Bachelorstudium werden auch die Methoden vermittelt, die für eine genaue mathematische Beschrei-bung der Naturgesetze notwendig sind. Die Mathematik ist die Sprache, in der die physikalischen Grundge-

Alle Pflichtvorlesungen werden von jeweils einem Hochschulleh-rer vor den Studierenden eines ganzen Jahrganges gehalten, wobei Fragen der Studierenden während der Vorlesung durchaus erwünscht sind. Die Vorlesungen in Experimen-talphysik werden von zahlreichen Experimenten begleitet, die die behandelten Naturgesetze illustrie-ren. In Übungen wird der Stoff aller Vorlesungen in kleinen Gruppen gemeinsam mit Kommilitonen unter Anleitung von Tutoren eingeübt, wo-bei ein Hochschullehrer die Gesamt-aufsicht hat. Da hier das Lösen von konkreten Problemen geübt wird, sind diese Übungen essenziell für den Studienerfolg. In Tutorien bieten erfahrene Studierende Hilfen zum Studium an. Außerdem wird in zwei

Studierende im Bachelor-Studium

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Um den Blick nicht zu sehr auf die Physik einzuengen, werden außer dem im Bachelorstudium Vor-lesun gen aus einem der Nebenfächer Astronomie, Chemie, Informatik, Meteorologie, BWL/VWL oder Philo-sophie belegt.

Die Prüfungen im Bachelorstudium werden studienbegleitend abgelegt: Inhaltlich zusammenhängende Lehr-veranstaltungen, Module genannt, wer-den jeweils mit einer Modulprüfung abgeschlossen und bei erfolgreichem Bestehen werden die erzielten Lei-stungspunkte gutgeschrieben. Zusätz-lich gibt es noch ein Prüfungsmodul, das aus zwei mündlichen Übersichts-prüfungen (in Experimentalphysik und in der Theoretischen Physik) besteht. Eine kurze Bachelorarbeit mit einem Seminarvortrag rundet das Bachelor-studium ab. Insgesamt entspricht das Bachelorstudium einem Umfang von (mindestens) 180 Leistungspunkten. Die Unterrichtssprache des Bachelor-studiums ist deutsch.

setze formuliert werden, und nimmt daher in den ersten drei Semestern des Bachelorstudiums einen wesent-lichen Raum ein.

Angefangen mit dem zweiten Semester, gibt es vier Vorlesungen zur Theoretischen Physik, die ebenfalls wie die Experimentalphysikvorle-sungen von der klassischen Theore-tischen Mechanik und Elektrodynamik auf die modernere Quantenmechanik und Statistische Physik überleiten.

Bereits im Bachelorstudium wird die Möglichkeit eröffnet, den Stoff des Grundkanons mit einer ausgewählten, fortgeschrittenen Lehrveranstaltung aus (oder ggf. als Vorbereitung zu) dem Masterstudiengang zu ergänzen. Alternativ dazu kann auch in einem Betriebspraktikum Erfahrung mit der Arbeit in der Industrie oder in einer anderen Institution, in der physika-lische Kenntnisse erforderlich sind, gesammelt werden.

Hochschullehrer in

einer Experimental-

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Studienbeginn

Studienbeginn ist das Winter-semester (Oktober)

Gebühren

Sozialbeitrag (pro Semester): ca. 235,00 Euro*

* (Stand Wintersemester 2011/2012)

StudienfachberaterInnen

StudienfachberaterInnen finden Sie unter www.physik-astro.uni-bonn.de/index.php?id=126 (Stand Wintersemester 2011/2012)

Allgemeine Informationen

Bewerbung

Um einen Studienplatz im Master-Studiengang muss man sich bewer-ben, ein Auswahlkomitee entscheidet dann über die Zulassung.

Eine Übersicht über Bewerbungs-fristen und einzureichende Unter-lagen finden Sie auf der Webseite der Fachgruppe Physik/Astronomie unter www.physik-astro.uni-bonn.de/index.php?id=225 (Master in Physik) oder www.physik-astro.uni-bonn.de/index.php?id=226&L=3 (Master in Astrophysik)

Für Studierende, die sich für den Master in Astrophysik bewer-ben und im Bachelor-Studiengang keine Einführung in die Astronomie belegt haben, ist die Lehrveranstal-tung „Introduction to Astrophysics“ verpflichtend und bringt Sie auf den notwendigen Kenntnisstand.

Das Masterstudium

AbsolventInnenfest

der Universität

Bonn

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Master in Physik tikum, in dem wichtige Experimente zur mikroskopischen Physik z. T. in mehrtägiger Arbeit in Zweiergruppen durchgeführt und analysiert werden, auf die wichtige, in Wissenschaft und Industrie gängige Teamarbeit vor. In dieser Phase werden auch weiter-führende Wahlpflichtvorlesungen und Seminare in der Theoretischen, Experimentellen oder Angewandten Physik angeboten, die sich an einem der Forschungsschwerpunkte der Bonner Physik orientieren. Diese Veranstaltungen führen die Studie-renden an den aktuellen Stand der Forschung heran. In den Seminaren lernen die Studierenden zudem, wis-senschaftliche Ergebnisse vor einem Publikum auf Englisch zur erläutern.

Das dritte Semester dient zur Vorbereitung auf die Durchführung der Masterarbeit im vierten Semes-ter. Im dritten Semester finden sich das „Scientific Exploration of Master Thesis Topic“, bei der das Thema der Masterarbeit aus dem breit gefächerten Spektrum der Bonner Forschungsthemata identifiziert wird, sowie das Modul „Methods and Project Planning“ in dem das Thema und die Durchführung der Master-arbeit durch Literaturstudium unter Anleitung von und in der Diskussion mit dem/r betreuenden Dozenten/in vorbereitet werden. Die Masterarbeit wird vermutlich der spannendste Teil des Masterstudiums sein, denn sie erlaubt eigenständige und kreative Mitarbeit in der aktuellen Forschung im Rahmen einer der Arbeitsgruppen der Universität Bonn oder einer der mit der Universität verbundenen Forschungsinstituten im Bonner Umfeld. Die Masterarbeit wird mit ihrer Niederschrift und einem Vortrag abgeschlossen.

In diesem Studienabschnitt werden die in einem Bachelorstu-dium erworbenen Grundkenntnisse erweitert und vertieft. Die bestandene Masterprüfung bildet einen weiteren Abschluss mit einer forschungsorien-tierten wissenschaftlichen Ausbildung. Das Masterstudium wird in Englisch angeboten, um international attraktiv und konkurrenzfähig zu sein.

Die Studierenden sollen lernen, komplexe physikalische Problem-stellungen aufzugreifen und sie mit wissenschaftlichen Methoden auch über die aktuellen Grenzen des Wissensstandes hinaus zu lösen. Dabei werden die Studierenden an die aktuellen Forschungsgegenstände der modernen Physik herangeführt. In der abschließenden Masterarbeit wird oft bereits wissenschaftliches Neuland betreten. Dementsprechend findet in diesem Studienabschnitt auch eine Spezialisierung (Theore-tische oder Experimentelle Physik, bzw. Angewandte Physik) statt.

In den beiden ersten Semestern gibt es weiterführende Pflichtvor-lesungen zur Quantentheorie oder Quantenfeldtheorie. Außerdem bereiten sich die Studierenden, in einem fortgeschrittenen Laborprak-

Übungsgruppe zur

Spezialvorlesung

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bestimmte Ausrichtung innerhalb der Astrophysik finden. Diese werden durch mehrere Seminare verschie-dener thematischer Ausrichtungen ergänzt, die ersten Zugang zu wis-senschaftlicher Literatur ermöglichen und zudem die Vortragstechnik in englischer Sprache trainieren. Ergänzt werden diese Lehrveranstaltungen durch Praktika, die Beobachtungen mit dem 50-cm-Cassegrain-Teleskop sowie ein radioastronomische Prakti-kum im Labor einschließen.

Die Lehrveranstaltungen bestehen aus einem Pflichtprogramm (Stars and Stellar Evolution, Physics of the Interstellar Medium, Cosmology, As-trophysics of Galaxies) und aus einer Vielzahl von Wahlpflichtvorlesungen. Besonderes Augenmerk verdient da-rüber hinaus die Vorlesung zur Ra-dioastronomie, deren Anwendung in Bonn einen Forschungsschwerpunkt bildet (AIfA und Max-Planck-Institut für Radioastronomie). Im 3. Semester des Master-Programms beginnt dann mit „Scientific Exploration of Master Thesis Topic“ die Forschungsphase des Studiums, bei der das Thema der Masterarbeit identifiziert wird; mit „Methods and Project Planning“ wer-den das Thema und die Durchführung der Arbeit vorbereitet. Das 4. Semester ist gänzlich der Durchführung dieser Masterarbeit gewidmet, die mit ihrer Niederschrift und einem Vortrag ab-geschlossen wird. Die entsprechenden Module der Forschungsphase sind im Übrigen für beide Masterstudiengän-ge (Physik und Astrophysik) gleich. Die Astronomie bildet auch einen der Schwerpunkte in der „Bonn-Cologne Graduate School“, für deren Eintritt man sich am Ende des Bachelorstudi-ums bewerben kann und welche die Promotion zum Ziel hat.

Das Argelander-Institut für As-tronomie (AIfA) ist eine der großen Ausbildungsstätten für Astronomie und Astrophysik in Deutschland, die Studierenden werden sehr schnell an die Forschung herangeführt. Mit dem neu geschaffenen Bachelor-Studiengang in Physik und dem sich anschließenden Master in Astrophysik ist ein moderner Studiengang ins Le-ben gerufen worden, der es einerseits erlaubt, eine Karriere in der astro-nomischen Forschung anzustreben, und andererseits über die Physikaus-bildung ein erfolgreiches Berufsle-ben außerhalb der astronomischen Grundlagenforschung ermöglicht.

Nachdem im Bachelorstudium der Physik die Grundlagen der experi-mentellen und theoretischen Physik gelegt und bereits im ersten Studien-jahr umfangreiche Grundkenntnisse im Nebenfach Astronomie erworben worden sind, können die Studieren-den im Masterprogramm in jedem Semester aus einem Lehrangebot von etwa 15 Vorlesungen im Bereich der Astronomie und Astrophysik wählen und dabei früh ihre Vorliebe für eine

Master in Astrophysik

Das neue 50-cm-

Cassegrain-Teleskop

in der Kuppel auf

dem Dach des AIfA.

Es dient der prak-

tischen Ausbildung,

z. B. im Rahmen

des „Advanced Lab“

des Studiengangs

„Master of Science

in Astrophysics“.

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Graduiertenschulen StudentInnen nach Bonn zu holen, die sich nach dem Bachelor bereits für eine spätere Promotion entschlie-ßen. Im anglo-amerikanischen Sys-tem entspricht dies einem „honour‘s branch“ der Master-Studiengänge in Physik und Astrophysik (s. S. 21ff.) sowie des Promotionsstudiums.

Eine wichtige Aufgabe von BIGS ist die Rekrutierung und Betreuung von internationalen Studierenden, wobei bereits in Bonn eingeschrie-bene PromotionsstudentInnen ebenfalls zum Beitritt ermuntert werden. Die hohe Anzahl an inter-nationalen Bewerbungen zeigt, dass sich unsere Fachgruppe im internati-onalen Umfeld gut behaupten kann. BIGS vergibt einige Stipendien, die es ausländischen Studierenden ermöglichen sollen, die Zeit bis zum Eintritt in eine Arbeitsgruppe zu überbrücken; während der eigent-lichen Promotionsphase werden sie, wie alle Studierenden in unserer Fachgruppe, direkt aus Mitteln der Arbeitsgruppe bezahlt.

BIGS hat zu einer markanten Internationalisierung der Student-Innenschaft in unserer Fachgruppe geführt. Eine durchaus erwünschte Nebenwirkung ist, dass auch der Anteil an Frauen unter den Studie-renden bei 19 % liegt und deutlich zugenommen hat. Der Ausländerteil unter den Studierenden beträgt ca. 8 % und unter den Promotions-studierenden ca. 30 %. Dies trägt zur Schaffung eines attraktiven Umfeldes auch für die deutschen Studierenden bei.

Bonn International Graduate School in Physics and Astronomy (BIGS)

Im Jahre 2001 haben die Fach-gruppe für Physik und Astronomie sowie die Fachgruppe für Mathema-tik die Bonn International Graduate School (BIGS) ins Leben gerufen. Nachdem sich die administrativen Abläufe eingespielt hatten, werden nun unabhängige internationale Graduiertenschulen in Physik und Astronomie, in Mathematik, und in einigen anderen Fächern betrieben.

BIGS verwaltet das Studium in Physik und Astrophysik nach Er-langen des Bachelorgrades. Lang-fristiges Ziel von BIGS ist die Trans - formation des Promotionsstudiums in eine Graduiertenschule nach anglo-amerikanischem Vorbild. Das Promotionsstudium beginnt dort in der Regel direkt nach dem Abschluss des Bachelors. In Deutschland wird zwar auf absehbare Zeit ein Master (oder äquivalent) Voraussetzung für die Zulassung zum Promotionsstu-dium sein; mit der Bonn Cologne Graduate School of Physics and Astronomy (S. 27) streben wir aber jetzt bereits danach, hochbegabte

Postersession mit

DoktorandInnen

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den TeilnehmerInnen in der BCGS ein stark erweitertes Angebot an Vorlesungen und Praktika machen; dieses Angebot kann auch von Stu-dierenden wahrgenommen werden, die nicht in der BCGS sind. Auch die Auswahl an Arbeitsgruppen, denen sich die Studierenden für die Arbeit an der Masterthesis anschließen, wird deutlich größer.

Weitere Vorteile einer Mitglied-schaft in der BCGS sind:

Beschleunigter Zugang zur For-schung mittels Forschungspraktika („research internships“) in der Arbeitsgruppen noch vor Beginn der Arbeit an der Masterthesis.

Ein mehrmonatiger Auslands-aufenthalt ist vorgesehen.

Ein besonders anspruchsvolles Lehr angebot, z. B. durch besondere Übungsgruppen.

Finanzielle Unterstützung für Forschungsreisen, Teilnahme an Konferenzen, Sommerschulen u.a..

Ein monatliches Stipendium. Engere Betreuung, z. B. durch einen Mentor von der Partner-Universität.

Bonn-Cologne Graduate School of Physics and Astronomy (BCGS)

Im Rahmen der Exzellenziniative von Bund und Ländern haben im Herbst 2006 die Fachgruppen für Physik und Astronomie an den Uni ver si täten Bonn und Köln eine ge-mein same Graduiertenschule (BCGS) ein ge rich tet. Ziel der BCGS ist es, die begab testen Studierenden nach dem Ab schluss des Bachelors zielstrebig über den Master zur Promotion zu führen. Studierende können sich so-mit im 6. Semester um die Aufnahme in die BCGS bewerben.

Die BCGS nimmt jedes Jahr ca. 30 Studierende vorwiegend aus dem 6. Semester auf. Diese müssen sich für den Master an einer der betei-ligten Universitäten einschreiben, können ihren Bachelor aber durch-aus auch an einer anderen Universi-tät, in Deutschland oder im Ausland, erworben haben. Unterrichtssprache in der BCGS, wie für alle Masterkurse in unserer Fachgruppe, ist Englisch.

Durch diese Zusammenarbeit zwischen zwei benachbarten Uni-versitäten mit weitgehend komple-mentären Forschungsinteressen in Physik und Astronomie können wir

Gemeinsames Seminar mit Bonner und Kölner Dozenten und Studierenden

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Doktorandenstudiumden Großteil ihrer Zeit mit Forschung; sie sollen aber durchaus auch noch einige Spezialvorlesungen und Semi-nare belegen, um ihr Fachwissen auf dem neuesten Stand zu halten bzw. zu verbreitern. Außerdem sollen sie sich an der Lehre beteiligen, z. B. als TutorInnen von Übungsgruppen des Bachelor- oder Masterstudiums. Die anzufertigende Dissertation, die neue wissenschaftliche Erkenntnisse enthalten muss, führt – in der Regel in drei Jahren – zum „Dr. rer. nat.“.

In Bonn gibt es für hoch qualifi-zierte Studierende die Möglichkeit, sich bereits am Ende des Bachelor-studiums für einen Eintritt in die neu gegründete „Bonn-Cologne Graduate School“ zu bewerben, wo sie bei der Vorbereitung und Anfertigung einer Dissertation im Bereich einer der Schwerpunkte der Bonner Physik und Astrophysik besonders gefördert und gefordert werden (s. S. 27).

Wer an weitergehender wissen-schaft licher Ausbildung und Be-schäf ti gung interessiert ist, kann im An schluss an das Masterstudium mit dem Promo tions studium beginnen. Promo tions studentInnen verbringen

Doktorandenfeier

Doktorandinnenfeier

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Kontakte und

Adressen

Weitere Einrichtungen der Fachgruppe

Referat der Fachgruppe Physik/Astronomie

Wegelerstraße 853115 BonnTel.: +49 228 733865Fax: +49 228 736836E-Mail: referat@

physik-astro.uni-bonn.de,http:// www.physik-astro.

uni-bonn.de

Büro der FachgruppePhysik/Astronomie

Endenicher Allee 11-1353115 BonnTel.: +49 228 732223Fax: +49 228 739692E-Mail: fachgruppe@

physik-astro.uni-bonn.dehttp:// www.physik-astro.

uni-bonn.de

Institute

Physikalisches InstitutNussallee 1253115 BonnTel.: +49 228 732341Fax: +49 228 733518E-Mail: [email protected]://pi.physik.uni-bonn.de

Helmholtz-Institut für Strahlen- und Kernphysik

Nussallee 14-1653115 BonnTel.: +49 228 732203Fax: +49 228 732505E-Mail: sekretar@

hiskp.uni-bonn.dehttp://www.iskp.uni-bonn.de

Institut für Angewandte PhysikWegelerstraße 853115 BonnTel.: +49 228 733477Fax: +49 228 733474E-Mail: [email protected]://www.iap.uni-bonn.de/

Argelander-Institut für AstronomieAuf dem Hügel 7153121 Bonn Tel.: +49 228 733658Fax: +49 228 731775E-Mail: [email protected]://www.astro.uni-bonn.de

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Fotos

Fachgruppe Physik/Astronomie, David Dung, Barbara Frommann, Ulrike E. Klopp, Volker Lannert, Frank Luerweg, Thomas Mauers-berg, Michael Sondermann (Presseamt der Stadt Bonn), Doris Thrun, Petra Weiss

Composite Credit (Bullet-Cluster): X-ray: NASA/CXC/CfA/ M. Markevitch et al.

Druck

Druckerei Brandt GmbH, Bonn

Impressum

Herausgeber

Fachgruppe Physik/Astronomie der Mathematisch-Naturwissen-schaftlichen Fakultät der Univer-sität Bonn, September 2011

Redaktion

Manuel Drees, Ulrich Klein, Bernard Metsch, Pressestelle der Universität Bonn, Doris Thrun, Petra Weiss

Gestaltung

Dahm & Freunde GmbH Heinrich-Böll-Ring 553119 Bonnwww.dahmundfreunde.de

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Weitere Informationen erhalten Sie hier:

Referat der FachgruppePhysik/AstronomieWegelerstraße 853115 BonnTel.: +49 228 733865Fax: +49 228 736836

E-Mail: [email protected]

www.physik-astro.uni-bonn.de

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