studium generale 2 2015

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Unser Flyer "studium generale" für das Herbst- / Wintersemester 2015 / 2016

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Geschichte & Kulturgeschichte

Ein Werk der Barmherzigkeit - das Bür-gerspital zum Heiligen Geist in WürzburgIm Jahr 2016 feiert das Bürgerspital zum Heili-gen Geist sein 700-jähriges Bestehen. Zugleich kann das Spital des 300. Jahrestages der Errich-tung des „Roten Baus“ gedenken. Dies gibt An-lass zu einem Rückblick auf die Geschichte des Spitals im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Auf der Grundlage neu erschlossener Quellen aus dem Stadtarchiv Würzburg zeich-net der Vortrag die Entwicklung der Stiftung als Fürsorgeeinrichtung für alte und bedürftige Menschen nach. Er schildert die Lebensbedin-gungen der Spitalbewohner und zeigt, wie sie wohnten, arbeiteten und sich ernährten. Fer-ner wird die Verwaltung des Spitals vorgestellt und nach den wirtschaftlichen und finanziellen Grundlagen der Stiftung gefragt.

Hans-Wolfgang Bergerhausen ist Professor für neuere Geschichte an der Universität Würzburg. 2014 hat er den Band „Quellen zur Geschichte des Bürgerspitals Würzburg 1500 - 1650“ veröffentlicht.

Kursnr.: 13001sg, Fr., 22.1., 19:30-21 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-60 TN; Dr. Hans-Wolfgang Bergerhausen; 10,00 € (o.E.)

Der Schwarze Tod und WürzburgIm ersten Teil des Vortrags soll zunächst die „gro-ße“ Pest in Europa zwischen 1347 und 1353 in den Blick genommen werden; behandelt werden vor allem die Frage nach der Ursache dieser Epi-demie, die Entstehungstheorien, die Verbreitungs-wege, die vielfältigen sozialen und wirtschaftli-chen Folgen sowie die Flagellantenbewegung und die Judenpogrome. Im Anschluss daran steht die Pest in Würzburg im Mittelpunkt des Vortrags. Die Domstadt am Main blieb von der ersten Pestwel-le noch verschont, wenngleich es bereits 1349 zu Judenmorden gekommen ist und auch Geißler in der Stadt quellenmäßig belegt sind. Im Jahr 1356 wurde Würzburg schließlich erstmals - und nicht zum letzten Mal - von der Pest heimgesucht. Im Vergleich zu anderen Städten im Alten Reich war Würzburg und seine Bevölkerung nur in geringem Ausmaß von der Pest betroffen.

© Stadtarchiv Würzburg: Hof des Hl. Geist-Spitals (Bürgerspital)

Der Referent Dr. Markus Frankl lehrt und forscht als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfs-wissenschaften an der Universität Würzburg. Zu seinen Forschungsinteressen zählen u.a. die Heral-dik und die Fränkische Landesgeschichte vornehm-lich des späten Mittelalters.

Kursnr.: 13000sg, Mo., 28.9., 18:30-20 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 8-25 TN; Dr. Markus Frankl; 10,00 € (o.E.)

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Jerusalempilger im MittelalterJerusalem als Zentrum der Christenheit und als Schauplatz der Heilsgeschichte war für Pilger im Mittelalter besonders attraktiv, auch wenn der Weg dorthin lang, beschwerlich und voller Gefah-ren war. Vorwiegend waren es Adelige, die sich die teure Fahrt leisten konnten, doch auch Bürger und einige Kleriker waren unter den Wallfahrern. Mit zunehmender Pilgerzahl entwickelten sich dabei sogar frühe touristische Erscheinungen: die Wall-fahrt als Pauschalreise. Viele Pilgerberichte erzäh-len von diesen aufregenden Reiseabenteuern und dokumentieren die Taten des jeweils Reisenden für die Nachwelt. Der Vortrag stellt ausführlich die Ge-schichte dieser mittelalterlichen Jerusalemfahrten dar (Anlass, Motive, Verlauf). Anhand einer bisher wenig unbekannten Quelle wird dabei auch Die Je-rusalemfahrt des Würzburger Pilgers Ulrich Brun-ner beleuchtet, eines aus einfachen Verhältnissen stammenden Kanonikers am Stift Haug,

Kursnr.: 13003sg, Fr., 15.1., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-60 TN; Prof. Dr. Rainer Leng; 10,00 € (o.E.)

Prof. Dr. Rainer Leng arbeitete in verschiedenen Forschungseinrichtungen und vertrat Lehrstühle für Mittelalterliche Geschichte in Würzburg und Stuttgart. Seit 2008 ist er außerplanmäßiger Pro-fessor für Mittelalterliche Geschichte an der Uni-versität Würzburg.

Deutsche Ingenieure in Mittelalter und RenaissanceLeonardo da Vinci (1452-519) und seine spektaku-lären Erfindungen und Zeichnungen kennt jeder. Kaum bekannt ist dagegen, dass es auch eine große Zahl an spätmittelalterlichen und frühneu-zeitlichen deutschen Ingenieuren gab, die eben-falls viele Skizzenbücher hinterlassen haben. Nach einer Einführung in die dynamische Entwicklung der Technik im späten Mittelalter, die gelegentlich sogar als „erste industrielle Revolution“ bezeichnet wurde, betrachten wir gemeinsam einige herausra-gende Skizzenbücher deutscher Ingenieure des 15. und 16. Jahrhunderts.

Kursnr.: 13004sg, Fr., 5.2.2016, 15-18 Uhr; 1x; vhs, Zi. 23; 10-20 TN; Prof. Dr. Rainer Leng; 14,00 € (o.E.)

„Hier stehe ich, ich kann nicht anders“ - Martin Luther und die Reformation Diese Antwort soll Martin Luther auf dem Wormser Reichstag 1521 gegeben haben, als ihn Kaiser Karl V. aufforderte, seine Kritik an Kirche und Papsttum zu widerrufen. Längst hatten sich Luthers Ideen © Rainer Leng: Tretradbetriebene Stampfe (aus dem

Skizzenbuch des Philipp Mönch, 1496)

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und Schriften wie ein Lauffeuer im Alten Reich und seinen Territorien verbreitet. Vielerorts wurden die reformatorischen Gedanken angenommen. Gegen-maßnahmen von Kaiser und Papst konnten die an-gestoßenen Entwicklungen nicht mehr aufhalten. Dieser Kurs fragt nach den Gründen für die Kritik Luthers an der Institution Kirche und am Klerus an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Warum stießen seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel so schnell auf einen so starken Widerhall in der Bevölkerung? Und welche politischen Interessen verfolgten viele Reichsfürsten bei ihrem Eintreten gegen das Papsttum als oberster kirchlicher Autori-tät? Der Kurs wird einen Überblick vermitteln über die Anfänge der Reformation im Reich und deren Protagonisten.

Nach seinem Studium der Geschichte und Germa-nistik promoviert Bastian Reusch seit 2013 an der Universität Würzburg im Fach Neuere Geschichte.

Kursnr.: 13006sg, Mi., 13.1.2016, 18-19:30 Uhr; 5x; vhs, Zi. 13; 10-16 TN; Bastian Reusch; 33,00 € (erm.: 27,40 €)

„So sind wir schließlich alle Zauberer“ - Hexen und Hexenprozesse in der Frühen NeuzeitNach allgemeinen Informationen über Ausmaß, Wesen und Rahmenbedingungen der frühneuzeit-lichen Hexenverfolgungen im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation und in Europa sollen einige Fallbeispiele aus Würzburg und Umgebung vorge-stellt werden. Anhand dieser Beispiele wird u. a. die Frage erörtert, warum es in manchen Regionen eine weitaus größere Verfolgungsintensität gab als in anderen. Aus ganz unterschiedlichen Perspekti-ven soll dabei das Thema beleuchtet werden: aus Sicht der Opfer, die der Hexerei verdächtigt wur-den, aber auch aus der Perspektive von Befürwor-tern und Kritikern der Hexenverfolgungen in der Frühen Neuzeit.

Nach Abschluss ihres Studiums der Geschichte und Germanistik ist Michaela Grund zur Zeit wis-senschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Lehrstuhl für Neuere Geschichte der Universität Würzburg. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind: Hexenverfolgungen, Nachbarschaft © Lucas Cranach d. Ä: (1472-1553): Martin Luther,

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Politik und Gesellschaft Schwerpunktthema dieses Kurses sind die Berei-che Politik und Gesellschaft. Im Einzelnen werden behandelt: 1. die gescheiterte demokratische Revo-lution in Europa und der langsame Weg zur Frei-heit; 2. der deutsche Sonderweg; 3. Imperialismus; 4. die soziale Frage und 5. Emanzipationsbewegun-gen.

Kursnr.: 13007sg, Do., 24.9., 19:30-21 Uhr; 5x; vhs, Zi. 13; 10-15 TN; Dr. Hans Steidle; 33,00 € (erm.: 27,40 €); kein Kurs am 8.10.

Kunst, Kultur und Literatur Schwerpunktthema dieses Kurses sind die Berei-che Kunst, Kultur und Literatur.

Im Einzelnen werden behandelt: 1. bürgerliche Kunst und Kultur: Realismus als herrschende Kunstrichtung in Malerei und Literatur; 2. Architek-tur: Historismus – die Suche nach dem angemes-senen Stil; 3. vom Abbild zum Bild: Impressionis-mus und Expressionismus in Lyrik und Malere; 4. Jugendstil und Boheme und 5. das Fanal: der Erste Weltkrieg.

Kursnr.: 13008sg, Do., 19.11., 19:30-21 Uhr; 5x; vhs, Zi. 13; 10-15 TN; Dr. Hans Steidle; 33,00 € (erm.: 27,40 €)

© Otto von Bismarck zu Pferd (1815-1898)

und Konflikte in der frühneuzeitlichen Dorfgesell-schaft und historische Kriminalitätsforschung.

Kursnr.: 13005sg, Mo., 19.10., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-60 TN; Michaela Grund; 10,00 € (o.E.)

Das europäische Jahrhundert (1815-1914) –Tendenzen, Stationen, EinblickeDie Jahre von 1815 bis 1914 sind gekennzeichnet von der Industrialisierung, von den politischen Strömungen des Nationalismus, Liberalismus und Sozialismus und von verschiedenen Eman-zipationsbewegungen. Europa sieht sich global und kulturell in der Führungsrolle und verbreitet gleichzeitig Unterdrückung und Gewalt. Europas große Epoche mündet in den Großen Krieg.

Dr. Hans Steidle, Jahrgang 1951, besuchte in Würzburg Schule und Universität und ist Lehrer für Geschichte und Deutsch an einem Würzbur-ger Gymnasium. Seit mehr als zwei Jahrzehnten bilden Geschichte und Kultur der Stadt Würzburg den Schwerpunkt seiner Führungen, Vorträge und Publikationen. Seit 2009 ist er Stadtheimatpfleger in Würzburg.

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Otto von Bismarck – der konservative Revolutionär Otto von Bismarck (1815-1898) findet nach dem Lehrplan für Gymnasien in Bayern in der Oberstu-fe nicht mehr statt – zu Unrecht, denn er war der wesentliche preußische und deutsche Politiker des 19. Jahrhunderts. Galt er den einen als der Begrün-der der deutschen Einheit und des europäischen Ausgleichs, sahen andere in ihm den Militaristen, Unterdrücker der Freiheit und Vorläufer Hitlers. Oder war er nur ein besonders eigenwilliger Ver-treter einer deutschen Revolution von oben? Im Mittelpunkt des Vortrags steht nicht die Person Bismarcks, sondern das politische Handeln dieses umstrittenen Machtpolitikers und dessen Folgen.

Kursnr.: 13009sg, Mi., 18.11., 19:30-21 Uhr; 1x; vhs, Zi. 13; 10-60 TN; Dr. Hans Steidle; 9,00 € (o.E.)

Das Britische Empire in Afrika Neben der Ausdehnung britischer Herrschaft in Af-rika – ausgehend von der Kap-Kolonie – gerieten in den letzten Jahrzehnten des 19. Jh. auch Ägypten und der Sudan in den britischen Einflussbereich.

Neben verschiedensten Verwicklungen in die Ver-hältnisse der Region führte das Vordringen der Briten südwärts auch zu einer Intensivierung des britisch-französischen Konflikts. Der Kurs nimmt diese Entwicklungen genauer in den Blick.

Kursnr.: 13014sg, Di., 20.10., 18:30-20 Uhr; 4x; vhs, Zi. 13; 10-15 TN; Dr. Jorit Wintjes; 27,00 € (erm.: 22,60 €)

Der Referent Dr. Jorit Wintjes lehrt und forscht als akademischer Rat am Lehrstuhl für Alte Geschichte an der Universität Würzburg.

Die Suche nach dem Nordpol - von William Edward Parry bis Edward Peary Bereits im 16. Jh. setzt sich die Erkenntnis durch, dass der Nordpol in einem Polarmeer und nicht auf Land zu suchen sei. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jh. gelingt es dann aber verschiedenen Expedi-tionen, weit in den Norden vorzustoßen. Erst 1909 vermag schließlich Robert Peary, den Nordpol zu erreichen - wenigstens seiner eigenen Darstellung nach. Der Kurs wird unter anderem die in jüngerer Zeit aufgekommene Diskussion beleuchten, wer tatsächlich als Erster den Nordpol erreicht hat.

Kursnr.: 13015sg, Di., 24.11., 18:30-20 Uhr; 4x; vhs, Zi. 13; 10-16 TN; Dr. Jorit Wintjes; 27,00 € (erm.: 22,60 €)

Der Krieg der Zukunft in den Köpfen der Schriftsteller Welche Vorstellungen hatte die Generation, die 1914 freiwillig in den Krieg gezogen ist? Über diese Frage kann eine Quellengruppe Aufschluss geben, die bisher weitgehend vernachlässigt worden ist: die nach 1871, insbesondere im angelsächsischen Raum entstehende Romanliteratur, die sich Gedan-ken über mögliche Kriege in Europa machen und verschiedene Kriegsszenarien beschreibt. Der Kurs gibt einen Überblick über diese Texte, deren Vor-stellungswelt über einen möglichen großen Kon-flikt der europäischen Mächte deutlich im Kontrast steht zur blutigen Realität des Ersten Weltkrieges.

Kursnr.: 13016sg, Di., 12.1.2016, 18:30-20 Uhr; 5x; vhs, Zi. 13; 10-15 TN; Dr. Jorit Wintjes; 33,00 € (erm.: 27,40 €)

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Der Würzburger Architekt Anton Josef Eckert und die Äußere Pleich - Gründerzeit und BauboomAnton Josef Eckert (1875-1944) wurde in eine Würz-burger Zimmermeister- und Architektendynastie hineingeboren, die sich 1853 in der Äußeren Pleich niedergelassen hatte. Wenige Jahre später wurde die Festungseigenschaft der Stadt aufgehoben; die Mauern fielen und plötzlich wurde die Äußere Pleich zu einer Entwicklungsfläche, die im Bau-boom der Gründerzeit die neuen Eliten der Stadt geradezu magisch anzog. Anton Eckert hatte in München studiert und trug den Stil der „Münche-ner Schule“ nach Würzburg. Seine Bauten prägten die Pleich, aber auch andere Würzburger Stadtvier-tel und markante Plätze; einige davon haben den 16. Marz 1945 überstanden. Der Vortrag begibt sich auf eine Suche nach den Spuren, die dieser ein-flussreiche, aber wenig bekannte Architekt in Würz-burg hinterlassen hat.

Kursnr.: 13017sg, Fr., 27.11., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-60 TN; Prof. Dr. Rainer Leng; 8,00 € (o.E.)

© Stadtarchiv Würzburg : Veitshöchheimer Str. mit Gebäude von Anton Josef Eckert (1875-1944) – Ansichtskarte

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Würzburg - die ambivalente Modernisierung einer Stadt Würzburg konnte sich erst in den 1960er Jahren aus dem barocken Bastionengürtel befreien und sich zu einer modernen Stadt entwickeln. Themati-siert werden im Rahmen dieser Veranstaltung 1. die Veränderungen in der Stadt Würzburg und 2. das Bild der Stadt in Leonhard Franks Debütroman „Die Räuber“.

Kursnr.: 13011sg, Do., 21.1., 19:30-21 Uhr; 2x; vhs, Zi. 13; 10-15 TN; Dr. Hans Steidle; 16,00 € (erm.: 13,80 €)

1915 - der armenische Genozid im Osmanischen Reich Im April 1915 begann der Genozid der armenischen Bevölkerung im Osmanischen Reich. Von den etwa zwei Mio. Armeniern im Osmanischen Reich star-ben zwischen 300.000 und 1,5 Mio. Menschen in den Jahren 1915 bis 1916. Aus türkischer Sicht (bis heute) stellt die Deportation jener Armenier eine „kriegsbedingte Sicherheitsmaßnahme“ dar, da die Armenier im Ersten Weltkrieg die Feinde des

Osmanischen Reiches tatkräftig unterstützt hätten. Zudem sei die Zahl der Todesfälle weitaus geringer gewesen, als die kursierenden Zahlen. Der Streit um die Anerkennung des Genozids an den Armeni-ern belastet noch bis heute das Verhältnis zwischen den Staaten Armenien und Türkei und wurde auch im Jahr 2015 zum Stein des Anstoßes in den dip-lomatischen Beziehungen Deutschlands zur Türkei.

Kursnr.: 13002sg, Mi., 7.10., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 24; 15-25 TN; Matthias Hofmann; 12,00 € (o.E.)

Kriegsende in Unterfranken zwischen Durchhalteterror und Weißer Fahne: Der Frauenaufstand von GerolzhofenDer Einmarsch der amerikanischen Truppen im Ap-ril 1945 forderte jedem Ort eine Entscheidung ab. Passivität in Anbetracht des nationalsozialistischen Durchhalteterrors bedeutete Luftangriffe, Artille-riebeschuss und Häuserkampf. Das Hissen einer ‚Weißen Fahne‘ konnte Zerstörungen verhindern, brachte aber diejenigen, die es taten, in Lebensge-fahr. Ein besonders spektakulärer Fall spielte sich in Gerolzhofen ab. Hier forderte eine Demonstrati-on von über 1000 Frauen die kampflose Übergabe

der Stadt. Der Vortrag rekonstruiert diesen lange Zeit vergessenen ‚Frauenaufstand‘, zeichnet das Schicksal der Beteiligten zwischen Anpassung, Flucht, Verhaftung und Standgerichten nach.

Kursnr.: 13018sg, Fr., 9.10., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-60 TN; Prof. Dr. Rainer Leng; 8,00 € (o.E.)

Europäische Esskultur und ihr Wandel im Zeitalter der GlobalisierungSind wir das, was wir essen? Oder doch nicht (mehr)? Welchen Ursprung hat europäische Esskul-tur und was beeinflusst ihren Wandel? In diesem Kurs gehen wir unseren Essgewohnheiten auf die Spur, sowohl in den vergangenen Jahrhunderten als auch heute. Wie verändern sich unser Geschmack, unsere Mahlzeiten und unser Verhältnis zum Essen selbst in der Postmoderne? Welche Trends bezüg-lich der Esskultur erwarten uns in der Zukunft? Eine spannende Entdeckungsreise in die Geschichte der europäischen Esskultur (mit einem Ausblick in die Zukunft) wartet auf Sie! Begleiten Sie uns!

Kursnr.: 13019sg, Mi., 13.1.2016, 18-19:30 Uhr; 5x; vhs, Zi. 23; 10-20 TN; Irina Villani; 33,00 € (erm.: 27,40 €)

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Republikfeinde und Erneuerer - die Generation der 68er1968 gilt gemeinhin als ein Jahr der Demokrati-sierung und Erneuerung. Erst die 68er hatten die autoritäre Adenauer-Ära beendet und gesellschaft-liche Liberalisierungsprozesse in Gang gesetzt. Der Vortrag befasst sich anhand der Ereignisse in der Bundesrepublik kritisch mit dieser populären Dar-stellung und analysiert dabei wichtige politische Zielsetzungen dieser Bewegung.

Kursnr.: 13022sg, Fr., 18.12., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-60 TN; Dr. Gerrit Dworok; 9,00 € (o.E.)

Dr. Gerrit Dworok ist Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Neueste Geschichte der Universität Würzburg und Referendar für das Lehramt an Gymnasien. Ar-beitsschwerpunkte seiner Forschung sind u. a der Historikerstreit und die Zeit der 1968er.

Als Erinnern zur Bürgerpflicht wurde - der Historikerstreit von 1986Der Historikerstreit gilt als wegweisende Debat-te um das Selbstverständnis der Bundesrepublik Deutschland. Warum eigentlich? Der Vortrag unter-

sucht seine Ursprünge und regt zu einer Diskussi-on über die historische Bedeutung des Historiker-streits an.

Kursnr.: 13024sg, Fr., 8.1.2016, 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-60 TN; Dr. Gerrit Dworok; 9,00 € (o.E.)

Historische Praxis

Synagoge und jüdisches Kulturmuseum in Veitshöchheim (Führung)Seit dem 17. Jahrhundert gab es in Veitshöchheim wie in vielen anderen Orten Frankens eine jüdische Gemeinde. An diese erinnern heute in Veitshöchheim die ehemalige Synagoge aus dem 18. Jahrhundert und das benachbarte Wohnhaus einer jüdischen Familie, das als Museum genutzt wird. Bei einem ausführlichen Rundgang wird die Geschichte, Ein-richtung und Funktion einer Synagoge erläutert. Anschließend werden in den Museumsräumen, zu denen auch ein altes Schulzimmer und die Laubhütte gehören, ausgewählte Objekte vorgestellt, die einen authentischen Eindruck vom vergangenen Leben ei-ner jüdischen Landgemeinde und von der Geschichte der Juden in Veitshöchheim und Franken vermitteln.

Dr. Martina Edelmann studierte Klassische Ar-chäologie und (Alte) Geschichte an der Universität Würzburg und arbeitet heute im Kulturamt der Ge-meinde Veitshöchheim.

Kursnr.: 11024VEsg, Mi., 21.10., 19-20:30 Uhr; 1x; Treffpunkt:, siehe Kursbeschreibung; 13-24 TN; Dr. Martina Edelmann; 7,00 € (o.E.)

© Buchstabentafel zum Erlernen der hebräischen Schrift (ge-druckt um 1750), gefunden in der Genisa Veitshöchheim

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Omas Poesiealbum und Opas Postkarten - Lesekurs zur deutschen Kurrentschrift 1800-1930 In vielen Kellern schlummert noch der Schriftver-kehr der Großeltern oder sogar der Urgroßeltern. Feldpostkarten aus dem Ersten Weltkrieg, selbst geschriebene Poesiealben oder Kochbücher und auch manch ein Liebesbrief ist oft darunter. Diese zu lesen bereitet allerdings einige Schwierigkeiten. Vor 1930 wurde im deutschen Sprachraum die so-genannte Kurrentschrift als Verkehrsschrift genutzt. Der Kurs richtet sich generell an alle, die selbstän-dig Matrikelbücher, Protokollbücher oder privaten Schriftverkehr lesen möchten. In den Sitzungen wird die Entwicklung zur Kurrentschrift besprochen und an ausgewählten Beispielen das Lesen erlernt. Inkl. 3 € Kopierkosten.

Friederike Langeworth studierte an der Universität Würzburg Geschichte und Ältere Germanistik. Seit ihrem Magisterabschluss 2011 arbeitet sie als Ar-chiv- und Heimatpflegerin in Giebelstadt; darüber hinaus leitet sie das Gemeindearchiv in Kürnach.

Kursnr.: 13050GIsg, Di., 6.10., 19-20:30 Uhr; 8x; Rathaus Giebelstadt, Sitzungssaal; 10-15 TN; Friederike Langeworth; 53,00 € (erm.: 44,00 €)

Kalligrafie - Erlernen einer alten Schrift Gotikschrift SeddonKursnr.: 85220, Mo., 11.1., 19-21 Uhr; 4x; vhs, Zi. 34; 9-12 TN; Konrad Albert; 49 € (erm.: 42,40 €)

Internationale Politik & Zeitgeschehen

Von Müllsammlern und Millionären: Gesellschaftlicher Wandel im modernen China1978 leitete die kommunistische Regierung Chinas wirtschaftliche Reformen und eine Öffnung zum Ausland ein. Seitdem hat sich die Gesellschaft des bevölkerungsreichsten Landes der Erde in nahezu allen Bereichen in atemberaubender Geschwindig-keit verändert. Heute leben in China nach den USA weltweit die zweitmeisten Millionäre. In den Städ-ten hungert eine neu entstandene Mittelschicht nach Konsum und einem modernen Leben. Da-gegen musste die Arbeiterschaft einen massiven

Statusverlust hinnehmen: Einst als Avantgarde des früheren Arbeiterparadieses gefeiert, kämpft sie heute mit Arbeitslosigkeit und schlechter Bezah-lung. Wie erleben die Menschen diese gewaltigen Veränderungen? Was denken sie über das neue Ge-sicht ihrer Gesellschaft?

Der Vortrag gibt einen kurzen Überblick über Chi-nas Gesellschaftsstruktur während der Mao-Ära und die wichtigsten Änderungen der wirtschafts-politischen Rahmenbedingungen seit 1978. Vor diesem Hintergrund beschreibt er exemplarisch den Statuswandel verschiedener gesellschaftlicher Gruppen. Er zeigt einen Querschnitt durch das heu-tige China und bietet Einblicke in die Lebenswirk-lichkeit ganz unterschiedlicher Menschen.

Kursnr.: 14502sg, Fr., 23.10., 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 33; 12-60 TN; Katja Yang; 10,00 € (o.E.)

Die Hindi-Bewegung im kolonialen Indien - die Erschaffung einer NationalspracheIm Zuge muslimischer Eroberungen in Nordindien entstand ab dem 11. Jahrhundert in der Region um

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Delhi das Sprachsystem Hindi-Urdu. Heute ist Hindi eine der Amtssprachen Indiens und Urdu die Lan-dessprache von Pakistan. Die Aufspaltung in zwei getrennte Sprachen erfolgte jedoch erst ab dem späten 19. Jahrhundert im Zuge nationaler und antikolonialer Bewegungen. Führende politische Akteure und Sozialreformer formten das Hindi zum Medium ihrer hinduistisch-konservativ geprägten Ideologie und bauten es als Nationalsprache eines unabhängigen Indiens auf. Im Vortrag sollen diese Prozesse näher beleuchtet und die zugrundeliegen-den Dynamiken offengelegt werden.Lisa-Marie Reuter ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Würzburger Lehrstuhl für Indologie. In Forschung und Lehre beschäftigt sie sich vor allem mit den mo-dernen indischen Sprachen und Literaturen und de-ren Verflechtungen mit gesellschaftlichen Prozessen.

Kursnr.: 14506sg, Do., 10.12., 18:30-20 Uhr; 1x; vhs, Zi. 23; 12-25 TN; Lisa-Marie Reuter; 9,00 € (o.E.)

Frauen in Indien - ein KompaktseminarIn diesem Kompakt-Seminar werden sich die Teilnehmer/-innen eingehend mit der Rolle und der Situation der Frau im heutigen Indien beschäftigen.

diert und ist zudem zertifizierter interkultureller Trai-ner. Seit mehreren Jahren bereist er regelmäßig den indischen Subkontinent, hat dort u.a. während seiner Studienzeit zum Thema Rassismus in Indien geforscht und am Goethe Zentrum Trivandrum ein halbjähriges Praktikum absolviert.

Kursnr.: 14500sg, Sa., 16.1.2016, 9-12 Uhr und 13-16 Uhr, vhs, Zi. 24; 8-15 TN; Jochen Meyer; 54,00 € (o.E.)

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Beginnend mit Einflussfaktoren hinduistischer Tra-ditionen auf das Bild der Frau im heutigen Indien, werden die Teilnehmer/-innen anschließend die gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen der jüngsten Fällen von Vergewaltigungen in Indien diskutieren. Weiterhin werden Beispiele selbstbe-stimmter Frauen in Indien und die Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämpfen haben, vorgestellt. Die Teilnehmer/innen haben in diesem Seminar nicht nur die Möglichkeit, sich durch Bearbeitung ver-schiedenster Medien und Quellen der Thematik zu nähern, sondern bekommen die Gelegenheit, eine in Indien lebende Inderin (höchstwahrscheinlich aus Delhi) per Liveübertragung zu ihrer spezifi-schen Situation und die der Frauen in Indien allge-mein zu befragen.

Themenschwerpunkte werden sein: 1. Frauen in Indien, 2. die aktuellen Fälle von Vergewaltigungen in Indien und ihre Auswirkungen und 3. selbstbe-stimmte Frauen in Indien.

Jochen Meyer hat Neuindologie (BA) an der Uni-versität Hamburg und Modern Indian Studies (MA) an der Georg-August-Universität Göttingen sowie der Jawaharlal Nehru University in New Delhi stu- © Jochen Meyer: Frauen in Indien

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Wieso den letzten Titel mit dem Würfel?

Das programm ist doch dann auch alt?

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Sarah Merkle-Schneider studierte an der Universi-tät Würzburg Indologie und Europäische Ethnolo-gie/Volkskunde und ist zur Zeit als wissenschaftli-che Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Indologie tätig. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind u. a. Interkulturali-tätsforschung, Modernes Indien und für die südin-dische Sprache Kannada.

Kursnr.: 14508sg, Fr., 11.12., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 12-25 TN; Sarah Merkle-Schneider; 9,00 € (o.E.)

Saudi-Arabien nach dem Thronwechsel im Januar 2015Durch den überraschenden, aber nicht unerwar-teten Tod des Königs Abdullah ibn Abd al-Aziz Al Saud ging nun das Zepter an seinen jüngeren Halb-bruder Salman ibn Abd al-Aziz Al Saud (79 Jahre) über. Trotz dessen vergleichsweise „jugendlichen“ Alters wird vermutet, er sei an Demenz oder Alzhei-mer erkrankt: Nicht unbedingt die beste Vorausset-zung, um Saudi-Arabien sicher durch die anstehen-den Turbulenzen zu führen.

Saudi-Arabien muss zurzeit vehement seine Posi-tion als regionale Großmacht gegenüber allen re-gionalen Anfeindungen verteidigen. Vor allem der Druck auf Saudi-Arabien seitens des Iran hat in den letzten Monaten deutlich zugenommen – sei es im Jemen, sei es im Irak und natürlich auch in Syrien. Auch kann man noch nicht abschätzen, wie sich ein wiedererstarktes Ägypten im Kampf um die regio-nale Macht positionieren wird. Aber Saudi-Arabien muss sich auch innenpolitischen Debatten stellen, die es viel zu lange schon aufgeschoben hatte. Vor allem begehren die jungen Menschen (ca. 60 %) auf, sie wollen Reformen. Die konservativen Kräfte

Hinduismus in DeutschlandDas Thema Hinduismus in Deutschland ist keines-wegs so exotisch, wie es auf den ersten Blick schei-nen mag. Man denke nur an die Hare-Krishna- oder die Yoga-Bewegungen oder aber an das Tempelfest des Sri-Kamadchi-Ampal-Tempels, das jährlich bis zu 20.000 Gläubige und Besucher aus ganz Europa nach Uentrop, einem Stadtteil von Hamm (NRW), zieht. Wie kam es, dass hier der zweitgrößte hindu-istische Tempel Europas und damit eines der wich-tigsten Zentren des Hinduismus in der Diaspora entstand? Welche Rolle spielen dabei die Sri-Lanka-Tamilen, die im Zug des Bürgerkriegs in ihrer Hei-mat nach Deutschland kamen und hier mittlerweile die überwiegende Mehrheit der Hindus bilden? Wie vollzogen sich ihre Migration nach und ihre Sess-haftwerdung in Deutschland? Wie kam es zum Auf-bau tamilisch-hinduistischer Infrastruktur in der Di-aspora? Und welche identitätsstiftende Bedeutung kommt Tempeln wie dem in Hamm zu? Im Vortrag werden Fragen wie diese aus kultur- und religions-wissenschaftlicher Perspektive behandelt und mit zahlreichen Bildern veranschaulicht.

© Tempelfest in Uentrop/Hamm (NRW), Sarah Merkle-Schneider

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im Land hingegen drohen, sich bei Modernisierun-gen dem Islamischen Staat anzuschließen.

Kursnr.: 14504sg, Di., 1.12., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 24; 15-25 TN; Matthias Hofmann; 12,00 € (o.E.)

Welterbe Syrien in GefahrSyrien besitzt durch seine Lage an wichtigen Han-delswegen Kulturschätze aus fünf Jahrtausenden und gehört zu den bedeutendsten Kulturregionen der Erde. Der syrische Bürgerkrieg hat nicht nur Tod und unermessliches Leid über die Bevölkerung gebracht, sondern auch großartige Kulturstätten beschädigt oder unwiederbringlich zerstört; wert-volle Kulturschätze wurden geraubt oder gingen verloren. Im reich bebilderten Vortrag werden aus-führlicher vorgestellt: die Ruinen der Stadtstaaten Mari und Ugarit, aus der Römerzeit das Theater von Bosra, die Grenzfestungen am Euphrat und die Wüstenstadt Palmyra, das mittelalterliche Kloster des Säulenstehers Simeon, die Kreuzfahrerburgen Krak des Chevaliers und Qalaat Saladin sowie die Altstädte von Damaskus und Aleppo mit ihren Mo-scheen und Suqs.

„Wir sind doch nicht das Weltsozialamt!“ - Fragen globaler GerechtigkeitDie Daten der Vereinten Nationen sind eindeutig: 2010 lebten 1,2 Mrd. Menschen von weniger als 1,25 USD am Tag. In prekären Beschäftigungsver-hältnisse lebten 56% der arbeitsfähigen Menschen in den Entwicklungsregionen und 10% in den ent-wickelten Ländern der Welt. 842 Mio. Menschen litten unter chronischem Hunger, 58 Mio. Kinder im Grundschulalter erhielten keine Schulbildung. Die Hälfte der Kinder lebt in den Konfliktgebieten der Welt. 59,5 Mio. Menschen waren 2014 auf der Flucht, 1,8 Mio. davon suchten in den entwickel-ten Nationen um Asyl nach. 173.000 stellten ihren Antrag in Deutschland; seit 2007 (19.000 Anträge) steigen die Antragszahlen in Deutschland kontinu-ierlich an. Was hat das mit uns zu tun? Was geht uns das an? Was schulden wir Menschen in den Entwicklungsregionen der Erde oder den Flüchtlin-gen, die an unsere Grenzen kommen, und warum?

Ein Forschungsprojekt von Studierenden an der Universität Würzburg, begleitet von Dr. Matthias Gsänger, beschäftigt sich mit genau diesen Fragen;

Johannes Markart war lange Jahre Lehrer am Rie-menschneider-Gymnasium in Würzburg und hat dort viele Studienfahrten organisiert und geleitet. Sein besonderes Interesse gilt dabei dem mediter-ranen Kulturkreis.

Kursnr.: 14505sg, Do., 28.1.2016, 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 12-45 TN; Johannes Markart; 9,00 € (o.E. )

© Johannes Markart: Krak des Chevaliers, Kreuzfahrerburg in Syrien, 11. Jh.

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dabei wurden Interviews mit den Beteiligten der Würzburger Flüchtlingsproteste im Jahr 2012 ge-führt, um zu verstehen, wie entsprechende Diskur-se ablaufen. Der Abend beginnt mit einem Vortrag, in dem Elemente des Gerechtigkeitsbegriffs geklärt werden. In welchen Bereichen unseres Handelns ist es angemessen, von „gerecht“ und „ungerecht“ zu sprechen? Sind wir als Individuum oder als Glied einer politischen Gemeinschaft angesprochen? Vor allem: Wie können Ansprüche im Namen der Gerechtigkeit begründet werden? Ausgehend von diesen allgemeinen Überlegungen werden im zweiten Teil der Veranstaltung Studierende des In-stituts für Politikwissenschaft und Soziologie ihre Ergebnisse vortragen und zur Diskussion stellen.

Kursnr.: 14510sg, Fr., 30.10., 19-21:30 Uhr, vhs, Zi. 33; 20-30 TN; Dr. Matthias Gsänger; 8,00 € (o.E.)

TTIP - der Versuch einer sachgerechten InformationDas Thema des geplanten Freihandels- und Inves-titionsabkommens (TTIP) zwischen den Mitglieds-staaten der Europäischen Union und der USA be-schäftigt die Politik und Bevölkerung seit Monaten

sehr intensiv. Gegner und Befürworter prallen bei diesem Thema, das uns alle angeht, hart aufeinan-der. Doch was ist dieses TTIP eigentlich genau? Wer sind die Beteiligten, was wird inhaltlich verhandelt, was sind Kritikpunkte? Gibt es auch positive An-satzpunkte. Dies und mehr soll in diesem Vortrag behandelt werden, dann sachgerechte Information tut diesem Thema mehr als gut.

Holger Morell ist Büroleiter des EUROPE DIRECT-Informationszentrums und EU-Koordinator der Stadt Würzburg.

Kursnr.: 14512sg, Di., 24.11., 19:30-21 Uhr; 1x; vhs, Zi. 31; 12-25 TN; Holger Morell; 9,00 € (o.E.)

Antike Welt & Alte Kulturen

Von den Pyramiden bis zum Tal der Könige - Ägyptische Grabkultur im Wandel der JahrtausendeDas Leben nach dem Tod und die Vorbereitungen dafür nahmen in der Welt der Ägypter einen großen Raum ein. Nach ihrer Vorstellung war das Jenseits ein ideales Abbild des Diesseits. Dementsprechend

benötigte der Tote einen Körper (Mumie) und ein Haus (Grab) für die Ewigkeit sowie ewige Versor-gung (Grabbeigaben). Wenn auch diese Grundkon-zeption über die gesamte ägyptische Geschichte konstant blieb, so war die Form der Grabanlagen dem Wandel unterworfen. So ließen sich die Köni-ge des Alten Reichs um 2500 v. Chr. in monumen-talen Pyramidenanlagen bestatten, während die Herrscher des Neuen Reichs gut 1000 Jahre später in prächtigen Felsgräbern im Tal der Könige zur letzten Ruhe gebettet wurden. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die Grabanlagen der Könige. Daneben werden wir zum Vergleich auch die Privat-

© Dr. Katja Demuß: Chephren-Pryamide

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grabanlagen der jeweiligen Epoche heranziehen, deren Wanddarstellungen ein farbiges – wenn auch idealisiertes – Abbild des ägyptischen Alltagsle-bens zeichnen.

Kursnr.: 13040sg, Sa., 17.10., 14-18 Uhr, vhs, Zi. 11; 9-15 TN; Dr. Katja Demuß; 20,00 € (o.E.)

Dr. Katja Demuß studierte Ägyptologie, Koptologie und Alte Geschichte an der Georg-August-Univer-sität Göttingen. In ihrer Funktion als Assistentin am Institut für Ägyptologie und Koptologie der Uni-versität Göttingen war sie an der Herausgabe der ägyptologischen Zeitschrift Lingua Aegyptia betei-ligt. Seit 2000 gibt sie Veranstaltungen an verschie-denen Volkshochschulen.

Ramses II. - der größte Herrscher ÄgyptensRamses II. gehört nicht nur wegen seiner ungeheu-er langen Regierungszeit von 67 Jahren zu den be-deutendsten Herrschern Ägyptens und wird nicht zu Unrecht auch der Große genannt. Um seine Person ranken sich zahlreiche Legenden: So soll er über 100 Kinder gezeugt haben und gilt als der

unüberschaubare Menge von Bauten und Kolos-salstatuen, die eindeutig auf den König zurück-gehen. Nach einem Überblick über das gesamte Bauprogramm des Königs werden wir uns mit den bedeutendsten Denkmälern Ramses‘ II. eingehen-der beschäftigen: u. a. mit seinem Totentempel in Theben-West (sog. Ramesseum), den berühmten Felsentempeln von Abu Simbel (einschließlich de-ren Versetzung und Wiederaufbau anlässlich der Anlage des Nasser-Staudamms) oder der umfang-reichen Bautätigkeit des Königs im Karnak- und im Luxor-Tempel. Nicht zu vergessen ist dabei die Ramses-Stadt Piramesse, die der König im Delta in-nerhalb kurzer Zeit aus dem Boden stampfen ließ.

Kursnr.: 13042GÜsg, Sa., 23.1.2016, 14-18 Uhr; 1x; Lagerhaus Güntersleben, Raum 12; 9-15 TN; Dr. Katja Demuß; 20,00 € (o.E.)

Der Peloponnesische Krieg und das Ende des goldenen Zeitalters Der Peloponnesische Krieg (431-404 v.Chr.) bildete den Höhepunkt des Ringens zwischen den Stadt-städten (Poleis) Athen und Sparta um die Vorherr-schaft in Griechenland. In fast dreißig Kriegsjahren

Pharao, unter dem der Auszug der Israeliten aus Ägypten stattfand. Neben Informationen zur Fa-milie Ramses II. – seine zahlreichen Frauen (u. a. seine Große Königliche Gemahlin Nefertari und ihr wunderbares Grab im Tal der Königinnen) und seine Kinder (und ihre einzigartigen Grabstätten im Tal der Könige) – beschäftigen wir uns mit den wichtigsten Ereignissen seiner langen Regierungs-zeit. Hervorzuheben ist dabei die Bedeutung des Königs als Kriegsherr und seine Beteiligung an der berühmten Qadesch-Schlacht, die mit dem ersten schriftlichen Friedensvertrag der Weltgeschichte endete.

Kursnr.: 13041GÜsg, Sa., 21.11., 14-18 Uhr; 1x; Lagerhaus Güntersleben, Raum 12; 9-15 TN; Dr. Katja Demuß; 20,00 € (o.E.)

Ramses II. - der größte Bauherr ÄgyptensVon Ramses II. sind mehr Statuen und Denkmäler bekannt als von jedem anderen Pharao. Auch wenn der König offenbar zahlreiche Denkmäler anderer usurpierte, indem er einfach seinen Namen darauf anbringen ließ, so bleibt immer noch eine nahezu

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kämpfte der von Athen geführte Delisch-Attische Seebund gegen Sparta und seine peloponnesi-schen Bündner - nach wechselvollem Schlachten-glück mit ungekannten Gewalteskalationen, mili-tärischen Desastern auf beiden Seiten, Seuchen, innerem Umsturz und allgemeiner Brutalität errang Sparta den Sieg über Athen. Doch durch die kräfte-zehrende Auseinandersetzung miteinander hatten die griechischen Mächte sich gegenseitig matt ge-setzt - das goldene Zeitalter der Polis war am Ende und Griechenland wurde fortan Spielball auswärti-ger Mächte.

Kursnr.: 13044sg, Mi., 7.10., 18:30-20Uhr; 1x; vhs, Zi. 13; 10-16 TN; Stefanie Weidmann; 9,00 € (o.E.)

Griechische Vasen – Technik, Stil, BildspracheDie griechischen Vasen sind nicht nur künstlerische Meisterwerke, sondern auch erstklassige Quellen zum antiken Griechenland. Lebenswelt, religiöse Vorstellungen und Mythen sind in den Vasen-Bil-dern auf vielfältigste Art und Weise festgehalten. Außerdem vermitteln diese Bilder einen Eindruck

der kaum erhaltenen Wand- und Tafelmalerei, und der gute Forschungsstand erlaubt es, detaillierte Aussagen über Herkunft und Datierung eines Ge-fäßes zu machen. Die Keramik ist damit eine wich-tige Hilfe bei der Einordnung eines Ausgrabungs-befundes. In diesem Kurs geht es darum, welchen Umständen wir die außerordentlich gute Überliefe-rung dieser Gattung zu verdanken haben, wie die Dekorationsweise sich im Laufe der Jahrhunderte veränderte und mit welchen Mitteln die Maler ar-beiteten. An ausgewählten Beispielen im Martin von Wagner-Museum lernen wir, die Bilder zu er-schließen. Am Samstagnachmittag findet der Kurs im Martin von Wagner-Museum statt.

Dr. Petra Reichert-Südbeck studierte Klassische Ar-chäologie, Alte Geschichte und Griechisch an der Universität Würzburg. Seit mehreren Jahren gibt sie Enrichment-Kurse zu archäologischen Themen z. B. im Rahmen der Würzburger Schüler-Akademie.

Kursnr.: 13045sg, Fr., 20.11., 15-17 Uhr, Sa., 21.11., 14:00-16:00 Uhr, vhs, Zi. 11; 9-12 TN; Dr. Petra Reichert-Südbeck; 28,00 € (erm.: 16,60 €)

Einstieg in die praktische Archäologie Der direkte Umgang mit Funden nimmt einen gro-ßen Teil der archäologischen Forschungsarbeit ein. In diesem zweiteiligen Kurs wird fachkundig erklärt, wie nach dem eigentlichen Fund Objekte der verschiedensten Materialgruppen (z. B. Kera-mik, Knochenartefakte, Buntmetallgegenstände) wissenschaftlich erfasst werden. Dabei werden die

© Benjamin Binzenhöfer: Auswertung von Grabungsfunden

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Schritte vom Fund im Boden bis zur inhaltlichen Auswertung verständlich aufgezeigt, so dass die Teilnehmer/-innen diesen Weg in der Praxis miter-leben und nachvollziehen können. Hierzu gehört im Einzelnen etwa: reinigen, gegebenenfalls res-taurieren, ansprechen, rekonstruieren und zeich-nen von Objekten. Dabei wird die Arbeitsweise der Archäologen bei der Materialanalyse und im Feld während einer Ausgrabung anschaulich erläutert. Ein Museumsbesuch soll das erlernte Wissen ver-tiefen und ergänzen. Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.

Im geplanten Fortsetzungskurs (Frühjahr-/Sommerse-mester 2016) wird das Hauptaugenmerk auf experimen-telle Handwerkstechniken gelegt: Töpfern nach prähistori-schen Vorbildern inklusive eines Feldbrandexperimentes, aber auch Leder-, Feuerstein- und Knochenbearbeitung u. a. mittels selbst hergestellter Silexklingen.

Bitte bringen Sie Zeichenutensilien (Bleistifte, Ra-diergummi, Geodreieck), eine Zahnbürste und ein Handtuch mit.

Benjamin Binzenhöfer ist Archäologe und be-schäftigt sich unter anderem mit den materiellen

Hinterlassenschaften der Region. Zahlreiche Aus-grabungen führten ihn immer wieder zu den Bo-dendenkmälern in Bayern.

Kursnr.: 13046sg, Fr., 4.12., 11.12., 15.1., 22.1., 29.1., jew. 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 32; 12-20 TN; Benjamin Binzenhöfer; 87,00 € (o.E.)

Kunst & Kunstgeschichte

Francisco de Goya y Lucientes und der Epochenwandel in der europäischen KunstAn zwei Abenden wollen wir betrachten, wie der geistige Wandel der Gesellschaft in der Zeit der Aufklärung ihren Niederschlag in der Malerei ge-funden hat. Besondere Aufmerksamkeit verdient Francisco de Goya y Lucientes, der mit seinem kritischen Blick nicht nur den Verfall der aristokra-tischen Klasse und ihrer Denkmuster karikiert, son-dern auch Einflüsse von Anton Raphael Mengs und Tiepolo absorbiert.

© Francisco de Goya y Lucientes (1746-1828): Der Schneesturm (1786/87)

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In Fulda geboren, aber mit Unterbrechungen seit 1985 in Würzburg ansässig, ist Frau Dr. Götte in ih-rer Wahlheimat als Stadtführerin tätig. Sie betreut seit über 25 Jahren Studienreisen in Europa mit Schwerpunkt Italien.

Kursnr.: 84010sg, Mi., 20.1., 19:30-21 Uhr; 2x; vhs, Zi. 23; 10-24 TN; Dr. Bettina Götte; 16,00 € (erm.: 13,60 €)

Neue Wirklichkeiten - Malerei von ca. 1830 bis 1890 Es hätte kaum schlimmer kommen können! Durch den Strukturwandel in der Gesellschaft verloren die Künstler im 19. Jahrhundert ihre traditionellen Hauptauftraggeber, den Hof und den Adel, die Kir-chen und die Klöster. Damit nicht genug. Um 1830 trat ein neues Medium auf den Plan, das sich zur direkten Konkurrenz vor allem für die Malerei ent-wickeln sollte: die Fotografie. Von nun an bedurfte es neuer Ideen und eines ganz neuen Verständnis-ses über die Aufgaben der Kunst. An ihnen schie-den sich die Geister. Traditionalisten traten gegen eine – in der Kunstgeschichte neue – Avantgarde an. Die Kunstszene teilte sich in eine offizielle und

in eine oppositionelle Liga, wobei Letztere immer von heftigen Skandalen begleitet wurde. Auch sozi-al rutschten die Künstler ab: die Bohème entstand – und entwickelte nach und nach eine neue Vernet-zung durch Gruppenbildung, eigene Ausstellungs-politik, Medienpräsenz und Publikationen. Der Kurs klärt nicht nur die Unterschiede in den Kunstströ-mungen des 19. Jahrhunderts: die Schule von Bar-bizon, Realismus, Naturalismus, Historismus, Sym-bolismus, Impressionismus, Postimpressionismus. Er beleuchtet auch das neue Selbstverständnis der Künstler und ihre Marktstrategien.

Kursnr.: 84000sg, Di., 29.9., 10-11:30 Uhr; 6x; vhs, Zi. 33; 10-24 TN; Dr. Eva-Suzanne Bayer; 38,00 € (erm.: 31,40 €)

So viel Anfang war nie - Kunst von 1880/90 bis 1914 Fast alle Strömungen, die bis heute in der Kunst nachwirken, entstanden in den Jahren 1880 bis 1914. Ausgehend von den „Vätern der Moderne“ Vincent van Gogh, Paul Gauguin, Paul Cézanne, Georges Seurat und Edvard Munch entwickelten sich der Fauvismus und der Orphismus in Paris, der

Expressionismus in Deutschland, der Futurismus in Italien, der Suprematismus und Konstruktivismus in Russland und schließlich die Abstraktion bei den Malern des „Blauen Reiter“ in München. Der rege Austausch der Künstler/-innen untereinander sorgte für ein internationales Klima in Galerien und Kunstzeitschriften. Dass das zerstört werden konn-te, schien unmöglich. Der Kurs hilft, im Stildickicht dieser Aufbruchszeit sicher zu navigieren.

Dr. Eva Suzanne Bayer studierte Kunstgeschichte, Theaterwissenschaften und Germanistik in Tübin-gen, Wien, Florenz und München. Seither ist sie als freiberufliche Kulturjournalistin – für Zeitungen und Zeitschriften, aber auch für Funk und Fernse-hen –, als Reiseleiterin und Dozentin an Universitä-ten und in der Erwachsenenbildung tätig.

Kursnr.: 84001sg, Di., 1.12., 10-11:30 Uhr; 7x; vhs, Zi. 33; 10-24 TN; Dr. Eva-Suzanne Bayer; 44,00 € (erm.: 36,20 €)

Der französische Impressionismus Der Impressionismus – entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich – ist zur populärsten Kunstrichtung aller Zeiten geworden.

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Gemälde von Monet, Renoir, Pissarro, Sisley und Morisot sind heute in allen großen Museen vertre-ten und ziehen Hunderttausende von Besuchern an. Das zeitgenössische Publikum jedoch reagierte überwiegend mit Ablehnung und Spott auf diese neue Art der Malerei. Denn die neue Art des Farb-auftrags, die vermeintliche Unfertigkeit der Bilder und die neuartigen Motive, die bisher als nicht dar-stellungswürdig erachtet worden waren, verletzten die strengen Regeln der Académie des Beaux- Arts, die den Geschmack des französischen Publikums bestimmte. Die jungen Maler arbeiteten im Freien unter den Bedingungen des natürlichen Lichtes, das zum zentralen Gestaltungselement ihrer neuen Malerei wurde. Die Wiedergabe atmosphärischer Stimmungen durch Licht- und Schattenreflexe kennzeichnet die Bilder der Impressionisten, die flüchtige Sinneseindrücke – Impressionen eben – einfingen.

Kursnr.: 84005sg, Mi., 21.10., 19-20:30 Uhr; 3x; vhs, Zi. 13; 10-16 TN; Julia Meister-Lippert; 23,00 € (erm.: 19,40 €)

Claude Monet - der „Vater des Impressionismus“ Claude Monet (1840-1926) war der führende Kopf der französischen Impressionisten. Sein Bild „Im-pression, Sonnenaufgang“ von 1873 gab der Grup-pe junger, unkonventioneller Künstler ihren Namen. Monet wandte sich hauptsächlich der Landschafts-malerei zu, die er in der Natur „en plein air“ - oft von seinem Atelierboot auf der Seine aus - betrieb. Durch die Wiedergabe von Lichtreflexen schuf er in seinen Bildern einzigartige atmosphärische Stim-mungen. Die variationsreichen Ansichten der Seine, die leuchtenden Garten- und Blumenbilder und im Alter immer wieder die Seerosen – das sind seine Motive, die die Zuschauer noch heute begeistern.

Julia Meister-Lippert, M.A., war nach dem Studium der Fächer Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Erlangen 15 Jahre als Studienreiseleite-rin tätig. Mittlerweile arbeitet sie seit vielen Jahren als Dozentin an mehreren Volkshochschulen in Un-terfranken.

Kursnr.: 84006sg, Di., 24.11., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 23; 10-24 TN; Julia Meister-Lippert; 9,00 € (o.E.)

© Claude Monet (1840-1926): Selbstportrait, 1886

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Berlin und der französische Impressionismus Kunsthändler und Sammler wie die Bernsteins, Paul Cassirer und Fritz Gurlitt leisteten Pionier-arbeit bei der Vermittlung moderner Kunst nach Deutschland. Im Umfeld einer akademisch gepräg-ten deutschnationalen Kunst erwarben sie Werke u. a. von Manet, Monet und Degas und machten sie dem Publikum in ihren Salons und Galerien zugänglich. Auf Seiten der Künstler war es beson-ders Max Liebermann, der sich für die impressio-nistische Kunst in Deutschland einsetzte und damit auch erheblich zum Aufstieg Berlins zu einer welt-offenen, der Moderne aufgeschlossenen Kulturme-tropole beigetragen hat.

Birgit Uhle ist ausgebildete Buchhändlerin und Kunsthistorikerin mit dem Schwerpunkt Max Lie-bermann und italienische Kunstgeschichte. Zur Zeit ist sie als Stadtführerin insbesondere für italie-nische Gäste tätig.

Kursnr.: 84007sg, Mo., 5.10., 19-20:30 Uhr; 4x; vhs, Zi. 23; 10-24 TN; Birgit Uhle M.A.; 28,00 € (erm.: 24,20 €)

Das Leben und die Träume - Franz Marc (1880-1916) und sein Werk Im Jahr 2016 jährt sich Franz Marcs Todestag zum 100. Mal. Er lebte einfach und unspektakulär in ei-nem kleinen Häuschen, in seinem Garten gab es Rehe und große Hunde. Doch hinter der Fassade des ruhigen Künstlers steckte ein rastlos Suchen-der, der in seinem kurzen Leben unentwegt danach strebte, in der Kunst neue Ausdrucksformen zu finden. Gemeinsam mit den Künstlern des „Blau-en Reiters“ gehörte Marc damals zu den „Wilden Deutschlands“, die mit ihrer Malerei einen radikalen Gegenentwurf zur materialistischen Spießigkeit des konservativen Bürgertums schufen und heute zu den Ikonen der Modernen Kunst zählen. Er hat dabei eine Fülle von Werken gemalt, die uns mit ihrer strahlenden Farbkraft auch heute noch faszi-nieren. Die Natur glüht in seinen Bildern und die Tiere leuchten - er gibt uns eine Ahnung von einem fernen, geheimnisvollen Dasein hinter unserem Leben. In diesem Vortrag erhalten Sie Einblicke in dieses andere Dasein im Werk von Franz Marc.

Kursnr.: 84012sg, Di., 12.1., 19-21 Uhr, vhs, Zi. 33; 10-25 TN; Dalia Kraus; 12,00 € (o.E.)

Seit dem Abschluss ihres Studiums der Kunst-geschichte und Archäologie arbeitet Dalia Kraus, M.A., in der Erwachsenenbildung und als Besucher-führerin im Museum Georg Schäfer in Schweinfurt.

Die feine Linie - Pflanzen, Pfauen und fließende Wellen des JugendstilsDer Jugendstil, der sich um 1900 international aus-breitet, reflektiert Krise und Umbruch in der Kunst des Historismus. In der konservativen Gesellschaft der Gründerzeit fordern die Jugendstil-Anhänger eine neue gesamtkulturelle Lebensgestaltung. Ju-gendstil als Ausdruck der „Neuen Modernen“ steht dem überladenen historistischen Stil gegenüber, setzte ihm neue Formen nicht nur in der Kunst, son-dern auch für alle Lebensbereiche entgegen. Fast durchgängig in ganz Europa ist der Versuch zu be-obachten, die Natur, die in den wuchernden städti-schen Ballungszentren verloren gegangen war, in Kunst und Alltag zurückzubringen. Berühmte Maler wie Gustav Klimt, Alfons Mucha, Vincent Beards-ley stehen für die neue dekorative Flächenmalerei, angelehnt an die Natur. Pflanzenornamente wie Seerosen und Lilien oder elegante Tierfiguren wie

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Schwäne und Pfauen mit ihren geschmeidigen For-men und geschwungenen Linien werden zu Haupt-motiven der Jugendstilkünstler.

Kursnr.: 84014sg, Fr., 22.1.2016, 19-21 Uhr, vhs, Zi. 24; 10-25 TN; Dalia Kraus; 12,00 € (o.E.)

Die internationale Kunst der Nachkriegszeit – ein QuerschnittWeiter geht es mit dem Querschnitt durch die in-ternationale Kunst der Nachkriegszeit. Lange domi-nierte die in den USA groß gewordene Abstraktion allenthalben die Kunstszene. Wer gegenständlich malte, war hoffnungslos out. Doch Ende der 1970er Jahre begann sich das Blatt mit den „Jungen Wil-den“ zu wenden. Eine neue Figuration war jetzt – nicht nur in Deutschland – angesagt. Heute gilt: „Anything goes!“, aber ist das immer gut?

Kursnr.: 84002sg, Mi., 30.9., 15-16:30 Uhr; 15x; vhs, Zi. 33; 13-25 TN; Dr. Eva-Suzanne Bayer; 79,00 € (erm.: 66,20 €); Kurs auch am Buß- und Bettag

Variationen des Menschenbilds in der Kunst der ModerneOb es um die kubistische Zerlegung des Porträts bei Picasso, die schonungslose Selbstbefragung eines Dalí oder Max Beckmann geht, ob es sich um die pop-artige Transformation aktueller Idole bei Andy Warhol oder Tom Wesselmann handelt, ob die zer-störten Gesichter eines Francis Bacon oder Arnulf Rainer beim Betrachter einen Schock hervorrufen oder ob wir schließlich mit der permanenten foto-grafischen Selbstverwandlung eines Jürgen Klauke oder einer Cindy Sherman konfrontiert werden: Im-mer geht es um die Frage nach dem Menschenbild in der Moderne, ja in unserer Zeit: ein ungeheuer aufregendes Thema, dem wir uns in diesem Kurs stellen wollen.

Kursnr.: 84003sg, Di., 13.10., 9:30-11 Uhr; 7x; vhs, Zi. 33; 12-26 TN; Dr. Uda Ebel; 36,00 € (erm.: 29,40 €)

Dr. Uda Ebel ist Literaturwissenschaftlerin (Roma-nistik, Latein) und hat später noch Kunstgeschichte studiert (M.A.). Seither unterrichtet sie an verschie-denen Einrichtungen der Erwachsenenbildung und bietet Ausstellungsführungen und Kunstreisen an.

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Die Dimension der Zeit in der MalereiDer Raum als dritte Dimension wurde der Malerei durch die „Erfindung“ der Zentralperspektive er-schlossen. Aber wie verhält es sich mit dem Phäno-men der Zeit? Eine spannende Frage, auf die hier in der Vorwegnahme nur auf solche „Lösungen“ wie die „verschiedenen“ Darstellungen der Jahreszei-ten oder auch der christlichen Passion verwiesen werden soll. Es gibt jedoch noch viel raffiniertere. Diese wollen wir im Verlauf des Kurses aufspüren und analysieren.

Kursnr.: 84004sg, Di., 12.1., 9:30-11 Uhr; 3x; vhs, Zi. 33; 12-26 TN; Dr. Uda Ebel; 17,00 € (erm.: 14,20 €)

vhs und Kulturspeicher Sammlung Peter C. Ruppert - Konkrete Kunst in Europa nach 1 945Das Museum im Kulturspeicher Würzburg behei-matet die größte Sammlung Konkreter Kunst in Eu-ropa. Nach der diesjährigen umfassenden Neuge-staltung präsentiert sich die Ausstellung unter dem Titel „Rendezvous der Länder“ im neuen Kleid. Erstmals lassen sich die Werke vor dem Hinter-

grund ihrer Herkunft betrachten. Die neue Ordnung in 23 Länder will allerdings keine Grenzen ziehen, sondern vielmehr ländertypische Tendenzen, aber auch überregionale Zusammenhänge und Un-terschiede erfahrbar machen. Eine umfangreiche Führung wird uns durch die komplette Samm-lung führen - zu bekannten Klassikern, aber auch zu Werken, die lange Zeit nicht ausgestellt waren oder zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert werden. Ich möchte Sie mitnehmen auf eine Reise durch die Geschichte dieser ungegenständlichen Kunstform - von ihren Ursprüngen in der Abstrak-tion, bis zu ihren zeitgenössischen Ausprägungen. Josef Albers, Victor Vasarely, Günther Uecker und Bridget Riley sind nur einige Künstler, denen wir dabei begegnen werden und auch wenn dies Ihr erster Kontakt mit der Konkreten Kunst ist, dürfen Sie sich davon begeistern lassen.

Der Museumseintritt muss zusätzlich entrichtet werden.

Kursnr.: 84800sg, Do., 19.11., 17-19 Uhr; 1x; Kulturspeicher, Foyer; 8-15 TN; Nadja Schamberger; 12,00 € (o.E.)

Literatur & Literaturgeschichte

Schottland - Shakespeare - Macbeth: Ein Streifzug durch die Geschichte Schottlands bis zur RenaissanceAusgehend von der historischen Figur des Mac-beth, die William Shakespeare ganz anders aus-gedeutet hat, wird der Kurs einen anschaulichen Überblick über die Geschichte Schottlands bis zur Renaissance vermitteln. Der historische Macbeth markiert die Endphase des gälischen Königreiches Alba im ausgehenden Frühmittelalter. Bis zur Ver-einigung der Königreiche Schottland und England in der Zeit Shakespeares erfährt die Figur Macbeth einen signifikanten Wandel und wird – im Zuge kul-tureller Brüche, dynastischer Wechsel und kriege-rischer Auseinandersetzungen mit England – zum Mythos. In der Macbeth-Tragödie Shakespeares spiegeln sich vielfältige historische und mythologi-sche Bezüge wider. Auf unserem Streifzug werden wir auf wirtschaftliche und soziale Veränderungen ebenso eingehen wie auf Ursachen der bis heute komplizierten englisch-schottischen Beziehungen.

An drei Abenden behandeln wir im Einzelnen fol-

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gende Themen: Die frühe Geschichte Schottlands und der historische Macbeth, die Entstehung des Mythos Macbeth im schottischen Hoch- und Spät-mittelalter und Shakespeares Macbeth im elisabe-thanischen Zeitalter.

Bernd Breutmann ist Professor für Informatik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt mit großem Interesse für Geschichte und Philosophie. Er ist Mitglied der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft und befasst sich seit Jahren dem historischen Macbeth und sei-nem Mythos.

Kursnr.: 72001sg, Do., 19.11., 18-19:30 Uhr; 3x; vhs, Zi. 23; 10-24 TN; Bernd Breutmann; 21,00 € (o.E.)

Goethes Faust - ein Drama der WeltliteraturWas die Welt im Innersten zusammenhält und was „des Pudels Kern“ ist, das wird die Gretchenfrage in diesem Kurs über Goethes „Faust“ sein. Zudem wollen wir uns näher mit der Frage beschäftigen, ob der „Faust“ wirklich so ein „kerndeutsches“ Drama ist, für das es viele in- und ausländische

Literaturkritiker halten. Darüber hinaus werden wir natürlich auch viele andere Aspekte dieses so überaus vielschichtigen und komplexen Theater-stücks ansprechen und erörtern. Insofern Interesse besteht, kann im Kurs auch „Faust II“ in den Blick genommen werden. Auf jeden Fall wird ein Thea-terstück im Zentrum unserer Betrachtung stehen, das nicht nur zu den berühmtesten Texten der deut-schen, sondern zweifelsohne auch der Weltliteratur zählt. Hilfreich und empfehlenswert wäre es, wenn die Teilnehmer/-innen zu Beginn des Kurses bereits den ersten Teil des „Faust“ gelesen haben. Bitte bringen Sie eine Textausgabe (Ausgabe egal) von Goethes „Faust“ mit.

Nach dem Studium der Fächer Amerikanistik und Germanistik an den Universitäten Regensburg, Würzburg und New York war Dr. Arthur Bartle wis-senschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Amerika-nistik in Würzburg, dann lange Jahre Seminarlehrer für Deutsch. Heute ist der pensionierte Lehrer Lehr-beauftragter am Institut für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Universität Würzburg.

Kursnr.: 72002sg, Di., 20.10., 18-19:30 Uhr; 8x; vhs, Zi. 11; 9-18 TN; Dr. Arthur Bartle; 55 € (erm.: 45,00 €) © Carl Breitbach (1833-1904): Theodor Fontane, Portrait 1883

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Das Bild der deutschen Gesellschaft im Werk von Theodor Fontane Theodor Fontane (1819-1898) schrieb Gesellschafts- und Zeitromane, die in dem leicht ironischen und empathischen Parlando nur oberflächlich eine heile und heilbare gute alte Zeit heraufbeschwören. Die Zwänge und die Enge der bürgerlichen und adeligen Milieus lassen den Menschen scheitern und resig-nieren, nur selten ermöglichen sie ihnen individuelle Emanzipation. Lektüretitel der Schulzeit tauchen aus der Erinnerung auf: Effi Briest, Frau Jenny Treibel, Der Stechlin, Irrungen und Wirrungen. Literatur-kenntnisse sind kein Hindernis für diesen Vortrag, aber auch nicht unbedingt Voraussetzung.

Kursnr.: 13010sg, Mo., 25.1.2016, 19:30-21 Uhr; 1x; vhs, Zi. 24; 10-60 TN; Dr. Hans Steidle; 9,00 € (o.E.)

Stilpluralismus um 1900 - Literatur- strömungen um die Jahrhundertwende Die Künste zwischen ca. 1880 und 1933 sind durch eine „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“ ge-prägt. Wir wollen uns durch gemeinsame Lektüre und Diskussion diese sehr spannende und vielfäl-

tige Zeit erarbeiten. Dabei soll es in erster Linie da-rum gehen, Grundwissen über die einzelnen Strö-mungen und Schreibverfahren der Zeit zu erlangen (z.B. Naturalismus, Expressionismus, Neue Sach-lichkeit). Die Literatur soll dabei nicht isoliert be-trachtet werden, auch Malerei, Politik und allgemei-ne kultur- und mentalitätsgeschichtliche Aspekte werden berücksichtigt. Die Textauswahl wird noch bekannt gegeben. Es werden lyrische, dramatische und kürzere epische Texte besprochen, die allesamt in gängigen Taschenbuch-Ausgaben erhältlich sind oder als gescannte Datei zur Verfügung gestellt wer-den. Die Wünsche der Teilnehmenden werden nach Möglichkeit berücksichtigt und sind im Vorfeld an die örtliche Außenstellenleitung der vhs zu richten.

Michael Storch studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Würzburg und ist zur Zeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehr-stuhl für Neuere Deutsche Literatur- und Ideenge-schichte in Würzburg. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die Literatur um 1900.

Kursnr.: 72004GÜsg, Mi., 21.10., 18-21 Uhr; 3x; Lagerhaus Güntersleben, Raum 12; 9-20 TN; Michael Storch; 45,00 € (erm.: 37,60 €)

Humor ist, wenn man trotzdem lachtDieses Jahr begeben wir uns auf den schwieri-gen Weg des Humors in der deutschen Literatur. Schwierig ist dieses Unterfangen deshalb, weil wir alle sehr unterschiedliche Auffassungen von Humor haben. Da dies so ist, würden wir uns freu-en, wenn Sie selbst einen kleinen humoristischen literarischen Beitrag mitbringen würden: ein klei-nes Gedicht, einen lustigen Dialog etc. Falls nicht genügend Mitbringsel zusammenkommen, werden wir uns natürlich vorbereiten und die deutsche Li-teratur durchstöbern. Wir - das sind wieder: Hei-de Dunkhase, Gerhild Götz, Gernot Huppmann, Christoph Raab und Alfred Wurschy an der Gitarre. Kartenverkauf in der Bibliothek und an der Abend-kasse.

Kursnr.: 72003HÖsg, Mi., 27.1.2016, 19:30-21 Uhr; 1x; Gemeindebibliothek Markt Höchberg, 15-50 TN; Dr. Gerhild Götz; 6,00 € (o.E. ); Kartenverkauf in der Bibliothek und an der Abendkasse

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Musik & Musikgeschichte

Vom Umgang mit VolksmusiktraditionenVolksmusik steht für eine Musik, die sich durch be-sondere Nähe zu den Menschen auszeichnet, die Bezug nimmt auf ihre konkreten Lebensumstände. Als musikalische Praxis hat sie in manchen Regio-nen Frankens eine bis heute ungebrochene Traditi-on und ist als „Volxmusik“ Teil der Jugendkultur. An ausgewählten Beispielen soll es in diesem Vortrag um historische Entwicklungen und den Wandel von Einstellungen gegenüber „Fränkischer Volksmusik“ gehen. Thematisiert werden u.a. das Phänomen „Klezmer“ und die „Neue Volksmusik“.

Dr. Armin Griebel ist Leiter der Forschungsstelle für fränkische Volksmusik der Bezirke Mittel-, Ober- und Unterfranken in Uffenheim.

Kursnr.: 81060sg, Mi., 7.10., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 23; 10-27 TN; Dr. Armin Griebel; 9,00 € (o.E.)

Musikgeschichte der Romantik Anknüpfend an die Vorveranstaltungen zur Musik-geschichte des Barock und der Klassik (ohne diese aber vorauszusetzen) wird in diesem Kurs die Mu-sik des 19. Jahrhunderts in ihren vielfältigen Aus-prägungen beleuchtet. Die Epoche stellt den Künst-ler und das individuelle Werk in den Mittelpunkt (Geniebegriff!). Wir beschäftigen uns mit neu ent-standenen Gattungen (z. B. mit dem romantischen Kunstlied bei Schubert und Schumann, mit dem ly-rischen Klavierstück v. a. bei Schumann, Mendels-sohn und Grieg) und mit den Weiterentwicklungen der etablierten Gattungen (z. B. Sinfonie und So-lokonzert). Die Entstehung des Virtuosentums kann man an den Beispielen Chopin, Liszt und Paganini besonders gut verfolgen. Die musikgeschichtlichen Informationen werden begleitet von zahlreichen Hörbeispielen, so dass die Epoche der Romantik, die unseren Konzertbetrieb auch heute noch nach-haltig bestimmt, überaus lebendig wird.

Kursnr.: 81063sg, Do., 15.10., 19:00-20:30 Uhr; 6x; vhs, Zi. 24; 10-20 TN; Angela Wünsch; 42,00 € (erm.: 35,00 €)

Operneinführung: Otello (inkl. Theaterermäßigung)

Der Maure Otello steht in Diensten Venedigs – ein erfolgreicher Feldherr, dem das Volk huldigt. Doch er ist umgeben von Neidern und selbst rasend ei-fersüchtig, wenn es um seine schöne junge Frau Desdemona geht. Jago, ein Fähnrich aus Otellos Mannschaft, setzt an dieser Stelle mit einer bös-artigen Intrige an, um sich an seinem Herrn für eine ausgebliebene Beförderung zu rächen. Das Verhängnis nimmt seinen tragischen Lauf. Eine Einführung in die geschichtlichen Hintergründe von Giuseppe Verdis 1887 uraufgeführter Oper nach einem Drama von William Shakespeare sowie eine allgemeinverständliche Erläuterung der wich-tigsten dramatischen und musikalischen Vorgänge sollen dazu dienen, den Besuch einer Vorstellung im MainfrankenTheater Würzburg vorzubereiten. Dort steht das Stück ab Mitte Oktober 2015 auf dem Spielplan. Vorkenntnisse werden nicht erwartet; Bild- und Klangbeispiele bereichern den Abend.

Die Vorlage der Buchungsbestätigung der vhs Würzburg & Umgebung für diesen Kurs beim

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Mainfranken Theater gilt als Nachweis für die Be-rechtigung, Eintrittskarten für Aufführungen der Oper Otello im November 2015 zu einem um 20% vergünstigten Preis zu erwerben. Ab 9. September 2015 sind Kartenreservierungen für die neue Spiel-zeit möglich, die Karten sind dann aber innerhalb von zwei Wochen abzuholen. Ermäßigung nur bei Vorlage der Buchungsbestätigung.

Seit 1996 ist der vielfach ausgezeichnete Wissen-schaftler Prof. Dr. Ulrich Konrad Ordinarius für Musikwissenschaft und Vorstand des Instituts für Musikforschung an der Universität Würzburg.

Kursnr.: 81065GEsg, Fr., 30.10., 19:30-21:30 Uhr; 1x; Kulturbühne Alte Feuerwehr, Hauptstr. 7, Gerbrunn; 10-40 TN; Prof. Dr. Ulrich Konrad; 10,00 € (o.E.)

Hörakademie: Anregungen zum Hören von Musik In diesem Kurs werden Musikstücke und Werke aus verschiedenen Epochen vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Hörerfahrung der Kursteilnehmer sowie die Frage, was beim Hören von Musik auch

© Giuseppe Verdi (1813-1901), Fotografie um 1870

ohne Notenkenntnisse wahrgenommen werden kann. Dabei eröffnen sich verschiedene Möglich-keiten, über Musik in einen Dialog zu treten. Von der Schilderung persönlicher Eindrücke und Asso-ziationen bis hin zu gesellschaftspolitischen oder historischen Zusammenhängen wird Musik ganz-heitlich betrachtet erfahrbar gemacht. Dieser Kurs befasst sich somit nicht mit reiner Werkanalyse oder Musiktheorie, sondern ermöglicht Menschen mit wenig musikalischer Vorkenntnis, über Musik in ein Gespräch zu kommen. Diese Veranstaltung wird von Studierenden des Fachs Musikpädagogik des Lehrstuhls für Musikpädagogik der Universität Würzburg unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Richter ausgeführt.

Kursnr.: 81064sg, Do., 22.10., 17:30-19 Uhr; 6x; vhs, Zi. 24; 12-20 TN; Prof. Dr. Christoph Richter, Dominik Strutzenberger; 60,00 € (o.E.); kein Kurs am 19.11.

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Medizin & Naturwissenschaften Revolution in der Medizin - Rudolf Virchow in Würzburg Von der Revolution 1849/49 war in Würzburg rela-tiv wenig zu spüren. Doch als ihr Ergebnis kam ein hoffnungsvoller, junger Berliner „Revoluzzer“ nach Würzburg: Rudolf Virchow (1821-1902). Seine hier entwickelte „Zellularpathologie“ revolutionierte die damalige Medizin. Im Zusammenspiel mit an-deren bedeutenden Fachkollegen, die hier in einer Art frühem „Biozentrum“ zusammenarbeiteten, machte Virchow Würzburg zu einer renommierten „Mediziner-Universität“. In der gerade gegründeten „Physikalisch-medizinischen Gesellschaft“ wurden die neuen Erkenntnisse diskutiert und veröffent-licht. Der Vortrag stellt neben Virchow die wichtigs-ten Würzburger Mediziner dieser Epoche vor und bringt dem allgemein interessierten Publikum ihre faszinierenden Forschungen und Entdeckungen in unterhaltsamer Form näher.

Kursnr.: 13060sg, Fr., 20.11., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 12-24 TN; Dr. Andreas Mettenleiter; 9,00 € (o.E.)

Dr. med. Andreas Mettenleiter hat an der Univer-sität Würzburg Humanmedizin und Geisteswissen-© Georg Engelbach (1817-1894): Rudolf Virchow (1821-1902),

Lithographie

schaften studiert. Heute ist er Lehrbeauftragter am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg und Geschäftsführer der MEKRUPHY GmbH in Pfaffenhofen/Ilm

Sternstunden und Charakterköpfe - Würzburger Medizingeschichte im 19. Jh. Für Medizinstudenten gehörte Würzburg im 19. Jahrhundert zu den wichtigsten deutschsprachigen Hochschulen. Am Juliusspital, der damaligen Uni-versitätsklinik, lehrten einige der bedeutendsten Ärzte ihrer Zeit, auch wenn Würzburg für manche nur eine Zwischenstation und ein Sprungbrett auf dem Weg nach Berlin, Wien oder München war. Der Vortrag richtet sich an ein allgemein interessiertes Publikum und beleuchtet in Schlaglichtern einige faszinierende Meilensteine und bedeutende Per-sönlichkeiten der Würzburger Medizingeschichte. Der Bogen spannt sich dabei von der Entstehung der ersten Geburtsklinik über die Einführung der Äthernarkose und den raffinierten Heineschen Operationsinstrumenten in der Chirurgie bis hin zu neuen Konzepten in der Psychiatrie und von Georg

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die frühere „lebendige Wissenschaft“ nunmehr für kaum noch jemanden zu (be)greifen ist. Deshalb soll mit diesem Kurs ein Einblick in die klassische wie auch die moderne Biologie gegeben werden, um ein Verständnis dafür zu schaffen, was wir heu-te über unsere Welt bereits wissen und was wir wis-sen könnten.

Nach dem Biologiestudium an der Universität Würzburg promoviert Britta Uhl zur Zeit an der Uni-versität Wien. Ihr Hauptarbeitsfeld ist die Tierökolo-gie und Taxonomie, insbesondere arbeitet sie mit Schmetterlingen. Britta Uhl engagiert sich für die Idee Naturmuseum Würzburg.

Kursnr.: 13070sg, Di., 12.1.2016, 18-19:30 Uhr; 5x; vhs, Zi. 23; 10-25 TN; Britta Uhl; 33,00 € (erm.: 27,40 €)

Raum, Zeit, Materie - revolutionäre Entdeckungen und neue RätselRaum, Zeit und Materie sind Grundbegriffe unse-rer Erfahrung und der Beschreibung der physika-lischen Welt. Mit der fortschreitenden Entschlüsse-lung der Naturgesetze hat sich unser Verständnis von Raum, Zeit und Materie grundlegend gewan-

© Charles Darwin (1809-1882), Fotografie 1881

Pickel, Kajetan von Textor und Franz Rinecker bis hin zu Friedrich Wilhelm von Scanzoni, Konrad Rie-ger und Ernst von Bergmann.

Kursnr.: 13062sg, Fr., 29.1.2016, 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 12-24 TN; Dr. Andreas Mettenleiter; 9,00 € (o.E.)

Von Charles Darwin zur modernen Biologie Charles Darwin hat viele wichtige Grundsteine auf dem Weg zur modernen Biologie gelegt: Neben der „Entdeckung“ der Evolution (Artenentstehungs-konzept), untersuchte er auch grundlegende Kon-zepte zu Bestäuber-Interaktionen und zur Rolle der Würmer bei der Bodenbildung. Seit seinen grund-legenden Studien hat sich die Biologie enorm weiterentwickelt: Von der Entdeckung der DNA als Träger des Erbguts bis hin zum modernen Begriff der Biodiversität. Die Biologie ist ohne Zweifel viel-fältiger geworden. Und selbst die Ökologie, welche noch viele klassische Aspekte der Zusammenhän-ge der Arten in ihrer Umwelt untersucht, hat heu-te viele neue Arbeitsthemen erschlossen, so dass

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delt. Die Vorstellung der Alltagswelt und das mo-derne physikalische Weltbild klaffen heute weit auseinander. Zu den umwälzenden Entdeckungen gehören die Verschmelzung und Krümmung von Raum und Zeit ebenso wie Quarks, Higgsteilchen und dunkle, nichtatomare Materie. Nun stehen wir wieder am Beginn einer Epoche, in der das Bild von der physikalischen Welt vielleicht neu gezeich-net werden muss. Insbesondere vom Large Hadron Collider LHC am CERN in Genf werden Erkenntnis-se über die kleinsten Bausteine der Materie und verborgene Strukturen von Raum und Zeit erwar-tet, über die wir heute nur spekulieren können.

Prof. Dr. Reinhold Rückl ist Wilhelm und Else Hera-eus-Seniorprofessor an der Universität Würzburg. Nach Forschungsstationen an der Universität von Kalifornien in Los Angeles, am Max Planck Institut (MPI) für Physik in München und am Europäischen Zentrum für Teilchenphysik CERN in Genf war er Professor für (Theoretische) Physik in München und Würzburg (1996-2010) und arbeitete am MPl für Physik in München sowie am Deutschen Elektro-nen-Synchrotron DESY in Hamburg.

Didaktikzentrum M!ND, Matthias-Lexer-Weg 25,

Campus Hubland Nord, 97074 Würzburg.

Kursnr.: 13075sg, Do., 5.11., Do., 19.11., 19-20:30 Uhr, Didaktikzentrum M!ND, Seminarraum; 10-30 TN; Prof. Dr, Reinhold Rückl; 15,00 € (o.E.)

Große Köpfe, kleine Wunder - Umbrüche in den Naturwissenschaften des 19. Jahrhunderts Das 19. Jahrhundert ist geprägt durch revolutionä-re Entdeckungen in den Naturwissenschaften. Die Natur offenbart grundlegende Mechanismen und Bausteine im Experiment und der Beobachtung, was weitreichende Folgen für damals vorherr-schende Weltbilder hatte. Wichtige neue Diszipli-nen entstanden, die bis in die heutige Zeit unser Leben maßgeblich verändern. Mit der Erforschung des Elektromagnetismus werden die Grundlagen für die heutigen Formen der Elektrizität geschaf-fen. Von der organischen Chemie bis hin zur Ent-deckung kleinster Krankheitserreger sowie Mitteln zu deren Bekämpfung profitieren wir nach wie vor von den Errungenschaften dieses Jahrhunderts. Darwins Entwurf einer Evolutionstheorie stellt phi-

losophische und theologische Konzepte in Frage und führt nach wie vor zu heftigen Kontroversen. Wie entstanden all die verschiedenen Spezies im Tier- und Pflanzenreich? Was ist eine Zelle? Und wie werden Merkmale einer Elterngeneration auf ihre Nachkommen übertragen? Wie unterscheidet sich überhaupt anorganische von organischer Materie? Große Fragen wurden im 19. Jahrhundert erfolg-reich beantwortet. In diesem Kurs soll ein Einblick in die Erkenntnisse und Erfindungen dieser Zeit ge-geben sowie deren Auswirkungen auf das heutige Weltgeschehen erörtert werden.

Florian Amelingmeier, Jahrgang 1981, hat Biologie (Biotechnologie, Virologie, Immunologie, Bioche-mie, Bioinformatik) an der Universität Würzburg studiert und ist Doktorand am Institut für Bioche-mie in Würzburg.

Kursnr.: 13072sg, Do., 14.1., 19:30-21 Uhr; 4x; vhs, Zi. 23; 10-25 TN; Florian Amelingmeier; 27,00 € (erm.: 22,60 €)

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Naturwissenschaftliche Praxis

Himmelsbeobachtung in der Volkssternwarte WürzburgZuerst gibt es einen kurzen Überblick über die His-torie der Sternwarte Würzburg und den aktuellen Spätsommer-Sternhimmel im Hof. Anschließend begeben wir uns in den Kuppelraum der Sternwar-te. Wir beobachten mit den Teleskopen u. a. den Sa-turn, die Milchstraße und den Mondaufgang bzw. den Halbmond und ausgewählte Herbst-Sternbil-der. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt. Wenn der Himmel bewölkt ist, schauen wir uns einen Bildervortrag mit dem Beamer an. Eine Weg-beschreibung zur Volkssternwarte finden Sie unter www.sternwarte-wuerzburg.de.

Josef Laufer hat an der Universität Würzburg Phy-sik und Astronomie studiert und ist seit 1986 Mit-glied, seit 1999 Leiter des Vereins Volkssternwarte Würzburg e.V. Seit 1979 erklärt er bei den Führun-gen in der Sternwarte Jung und Alt die Sterne.

Kursnr.: 18002sg, Mi., 30.9., 19:30-21 Uhr; 1x; Volkssternwarte Würzburg e.V., Seminarraum;

Johannes-Kepler-Straße; 10-25 TN; Josef Laufer; 10,00 € (o.E.)

Kursnr.: 18004sg, Mi., 21.10., 19:30-21 Uhr; 1x; Volkssternwarte Würzburg e.V., Seminarraum; Johannes-Kepler-Straße; 10-25 TN; Josef Laufer; 10,00 € (o.E.)

Vom Narrengold zum Stern von Afrika - eine (Ein-) Führung in die Vielfalt der Farben und Formen von MineralenSchon seit Jahrtausenden sind Menschen fasziniert von der Vielfalt der Farben und Formen von Mine-ralen. Die Klarheit von Bergkristall, das Funkeln von Diamant, die grüne Farbe des Smaragdes oder die außergewöhnlichen Formen vieler Kristalle wirken anziehend. In dieser Führung werden die Besucher die unterschiedlichen Minerale und ihre Eigen-schaften kennen lernen und können selbst entde-cken, woran man sie erkennen kann.

Dr. Dorothée Kleinschrot studierte Mineralogie an den Universitäten Würzburg und Göttingen. Seit 2001 ist sie Dozentin an der Universität Würzburg und seit 2008 Kustodin des Mineralogischen Museums.

Kursnr.: 11026sg, Mi., 14.10., 18-19:30 Uhr; 1x; Mineralogisches Museum, Ausstellungsraum; 10-20 TN; Dr. Dorothée Kleinschrot; 6,00 € (o.E.)

Kursnr.: 11027sg, Fr., 15.1., 18-19:30 Uhr; 1x; Mineralogisches Museum, Ausstellungsraum; 10-20 TN; Dr. Dorothée Kleinschrot; 6,00 € (o.E.)

Philosophie & Geisteswissenschaften

Vom Vormärz zum Schicksalsjahr 1914: eine Epoche und ihre geistigen StrömungenNach dem Übergang von Früher Neuzeit zur Moder-ne in einer breiten Sattelzeit (1750-1850) weitet sich der Denk-Raum der Philosophie im 19. und frühen 20. Jahrhundert spürbar aus. Neue philosophische Ideen und Denkgebäude entstehen: Der „Deutsche Idealismus“, exemplarisch repräsentiert von Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) mit seiner be-rühmten Schrift „Die Phänomenologie des Geis-tes“ (1807), während Johann Gottlieb Fichte mit seinen Gedanken zur Freiheit zur gleichen Zeit eine

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neue Denk-Richtung eröffnete, indem er sich dem „Ich“ und der Idee der „Freiheit“ zuwandte. Die Fragen des dänischen Philosophen Søren Kierkeg-aard (1813-1855) nach Ethik und Ästhetik mündeten am Ende in den Existenzialismus, der die Philoso-phie im 20. Jahrhundert wesentlich mitbestimmte. Die Wende zum 20. Jahrhundert schließlich wurde geprägt von der „Willensphilosophie“ Arthur Scho-penhauers (1788-1860) und den Ideen von Friedrich Nietzsche (1844-1900).

Dieser Einführungsvortrag bietet einen historisch-philosophischen Überblick über die Epoche vom Vormärz bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1815/30-1914), namentlich über die vorherrschen-den Zeittendenzen und die prägenden Personen. Unterhaltsame Anekdoten und Geschichten sollen neugierig machen auf die verschiedenen diesem Se-mesterschwerpunkt gewidmeten Veranstaltungen.

Kursnr.: 13030sg, Di., 29.9., 19-20:30 Uhr, vhs, Zi. 24; 15-24 TN; Dr. Florian Stickler; 10,00 € (o.E.)

Florian Gernot Stickler, Jahrgang 1976, studierte klassische Archäologie, Philosophie und Kunst-geschichte an der Universität Würzburg, an der er

auch im Fach Philosophie promoviert wurde. Zur Zeit ist er als selbstständiger Philosoph und Geis-teswissenschaftler in Würzburg tätig.

Die Denk-Welt Arthur Schopenhauers - eine Einführung Arthur Schopenhauer (1788-1860) war nicht nur eine Persönlichkeit mit vielen Ecken und Kanten, sondern auch ein kraftvoller und wirkmächtiger Philosoph. Als Denker entwickelte er eine Philo-sophie des „Pessimismus“ und des „Willens“ und interessierte sich für die indische Philosophie und Sanskrit. Darüber hinaus setzte er sich in vielfälti-ger Weise auch mit Fragen der Ethik und Ästhetik auseinander.

Dieser zweiteilige Kurs beleuchtet im historisch-philosophischen Kontext anschaulich Leben und Werk dieses Intellektuellen, dessen kraftvolles Den-ken in vielen Bereichen Akzente setzte.

Kursnr.: 13031sg, Do., 8.10., 18-19:30 Uhr, Fr., 9.10., 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 24; 10-20 TN; Dr. Florian Stickler; 18,00 € (erm.: 15,80 €)

Klassiker des (politischen) Denkens - Karl Marx Karl Marx (1818-1883), Journalist, politischer Den-ker und Philosoph, veränderte nachhaltig den Gang der Weltgeschichte mit seiner fundamenta-len Kritik der bürgerlichen Gesellschaft und des Kapitalismus, mit seinen politischen Vorstellungen von Klassenkampf und Revolution und mit der Grundlegung von Sozialismus und Kommunismus. Ausgerechnet Marx, der Ideen und Philosophien eine weltverändernde Wirkung absprach, tat genau dies mit seinen Schriften und Theorien. Sein histo-rischer Materialismus, den er wie viele seiner Vor-stellungen zusammen mit seinem Freund und Weg-gefährten Friedrich Engels (1820-1895) begründet hatte, war der fundamentale Gegenentwurf zum Idealismus Hegelscher Prägung: nicht Ideen beein-flussen die Wirklichkeit, vielmehr sind es die ma-teriellen Verhältnisse, die (philosophische) Ideen bestimmen. Und doch haben seine Werke wie etwa das zusammen mit Engels verfasste „Manifest der Kommunistischen Partei“ (1848) die historische Re-alität verändert.

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Der Kurs gibt Einblick in die nicht immer einfachen Lebensverhältnisse Marx` im Londoner Exil, unter-sucht die lebenslange Freundschaft mit Engels und versucht, Marx in seiner Zeit zu verstehen.

Kursnr.: 13032sg, Do., 22.10.und Fr., 23.10., jeweils 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 11; 10-20 TN; Dr. Florian Stickler; 18,00 € (o.E.)

Friedrich Nietzsche - seine Lebenstragödie und seine PhilosophieFriedrich Nietzsche (1844-1900) war Altphilologe und galt in seinem Fach schon in jungen Jahren als herausragender Gelehrter. Früh beschäftigte er sich auch mit philosophischen Fragen und war als freier Denker ein unerbittlicher Kritiker metaphysi-scher und religiöser Konzepte. Während er die Gat-tung Mensch als solche nur wenig schätzte, entwi-ckelte er, rhetorisch gewandt, eine Theorie des sich aus der Masse heraushebenden „Übermenschen“. Nietzsche eröffnete zweifelsohne neue Wege in der Philosophie, war aber immer auch Kind seiner Zeit. Großen Einfluss auf Nietzsche, der eine Zeitlang in enger Beziehung zu Lou Andreas-Salomé (1861-

1937) stand, übte der Komponist Richard Wagner (1813-1883) mit seinen Werken aus, ehe sich beide überwarfen und aus Freundschaft unversöhnliche Feindschaft wurde. Im Mittelpunkt des Kurses ste-hen Leben und Werk dieses kühnen und provozie-renden Denkers, der am Ende in völliger geistiger Umnachtung starb. Trotz aller Tragik wird der Zu-gang zu Person und Werk Nietzsches durchaus auf leichte und unterhaltsame Art erfolgen.

Kursnr.: 13033sg, Do., 12.11. und Fr., 13.11., jeweils 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 11; 10-20 TN; Dr. Florian Stickler; 18,00 € (erm.: 15,80 €)

Søren Kierkegaard - der Philosoph Dänemarks Søren Kierkegaard (1813-1855) gilt als Begründer des Existenzialismus. Kierkegaard, Theologe, Philo-soph und vor allem Literat, betrieb die Schriftstel-lerei, die ihm Lebensinhalt und Stütze wurde, mit großer Obsession und brachte eine Vielzahl an fas-zinierenden Werken hervor. In seinen Schriften teil-te er mit, was er in den Straßen Kopenhagens er-fahren und worüber er nachgedacht hatte. Seinen

© Friedrich Nietzsche, Fotografie um 1869

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philosophischen Gedanken publizierte er ab 1843, als sein erstes Hauptwerk „Entweder – Oder“ er-schien. Es enthielt die ersten Ansätze zur Existenz-philosophie. In seinen späteren Veröffentlichungen präzisierte er seine Vorstellungen, wobei er radi-kalere Ansichten vertrat und auch im Ton schärfer wurde. Er forderte eine intensive Innerlichkeit und vertrat zunehmend einen religiösen Radikalismus. Im Rahmen des Kurses wird natürlich auch auf die tragische Geschichte von Kierkegaards Familie ein-gegangen, die gekennzeichnet war von zahlreichen Todesfällen und natürlich Einfluss auf sein Schaf-fen ausübte.

Kursnr.: 13034sg, Do., 26.11. und Fr., 27.11., jeweils 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 11; 10-20 TN; Dr. Florian Stickler; 18,00 € (erm.: 15,80 €)

Der Existenzialismus und die Ideen von Sartre, Beauvoir und CamusLiegen die Anfänge der Existenzphilosophie bei Sø-ren Kierkegaard im 19. Jahrhundert, so entfaltete der Existenzialismus als Philosophie der Moderne seine volle Wirkung im 20. Jahrhundert. Diese Ent-

wicklung verlief keineswegs geradlinig, es gab Um-wege und Veränderungen und manch neuer Weg wurde beschritten. Der Existenzialismus entfernte sich von Theologie und Glauben und konzentrierte sich auf die Existenz, auf das Dasein im Hier und Jetzt. Klassische Repräsentanten des Existenzia-lismus in Frankreich waren Jean-Paul Sarte (1905-1980), Simone de Beauvoir (1908-1986) und Albert Camus (1913-1960), deren Leben und Werk in die-sem Kurs beleuchtet werden sollen.

Kursnr.: 13035sg, Do., 10.12. und Fr., 11.12., jeweils 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 24; 10-20 TN; Dr. Florian Stickler; 18,00 € (erm.: 15,80 €)

Martin Bubers „Dialogphilosophie“Martin Buber (1878-1965) war ein bedeutender ös-terreichisch-israelischer Religions- und Sozialphilo-soph, dessen Todestag sich am 13. Juni 2015 zum fünfzigsten Mal jährt. Buber hat mit seinen Ideen, vor allem mit seiner Form, Philosophie zu betreiben und Dialoge zu führen („Dialogphilosophie“), der (modernen) Kommunikationsphilosophie den Weg gewiesen. Immer wieder bemühte er sich um eine philosophische Grundlegung der verschiedenen © Martin Buber in Palästina, Fotografie 1940/50

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Dialogformen. Wie funktioniert das „Ich“, wie die Verständigung mit dem „Du“? Was heißt Konsens und wie ist er möglich? Darüber hinaus beschäftig-te er sich mit den verschiedenen Facetten jüdischer Kultur und Religion, als deren Vermittler er vielfach auftrat. Martin Buber und sein vielschichtiges Werk stehen im Mittelpunkt dieses Kurses.

Kursnr.: 13036sg, Do., 14.1.2016 und Fr., 15.1.2016, jeweils 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 24; 10-20 TN; Dr. Florian Stickler; 18,00 € (erm.: 15,80 €)

Am Vorabend des Ersten Weltkriegs - Bilanz einer Epoche Das Schwerpunktthema dieses Herbst-/Winterse-mesters 2015/16 umspannt ein ganzes Jahrhun-dert: vom Wiener Kongress und der Gründung des Deutschen Bundes (1815) – Thema noch des Vorse-mesters – über den Vormärz, die Deutsche Revo-lution (1848/49) und ihr Scheitern, die Gründung des Zweiten Deutschen Kaiserreichs (1871-1918), die Ära des Reichskanzlers Bismarck (1815-18989) und die Wilhelminische Epoche (1890-1914) bis hin zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1914). In der

Philosophie: Pur!In diesem Semester werden die bisher separaten Kurse Philosophie Pur und Der Philosoph und seine Schriften zusammengelegt, zumal es in beiden Ver-anstaltungen um konkrete Philosophie geht. Nah an den klassischen Texten der Philosophiegeschich-te und immer mit Bezug zum Leben, Gesamtwerk und historischen Kontext des jeweiligen Autors soll Philosophie konkret im Dialog und Gespräch be-trieben werden. Das Staunen im Hier und Jetzt neu zu lernen und zu erleben, dazu bietet dieser Kurs Gelegenheit.

Kursnr.: 13038sg, Mo., 28.9., 19-20:30 Uhr; 10x; vhs, Zi. 31; 10-20 TN; Dr. Florian Stickler; 62,00 € (erm.: 50,80 €)

Philosophiegeschichte prägten ganz unterschiedli-che Denker und Intellektuelle dieses Jahrhundert des Bürgertums, der Nationalstaatsidee und des rücksichtslosen Imperialismus: Hegel (1770-1831), Schelling (1775-1854) und Schopenhauer (1788-1860), Kierkegaard (1813-1855) als Begründer des Existenzialismus, die philosophisch-politische Ana-lyse der Gesellschaft durch Marx (1818-1883) und Engels (1820-1895), ferner Nietzsche (1844-1900) als Wegbereiter postmoderner Philosophiekonzep-te, Auguste Comte (1798-1857), Vordenker der So-ziologie und Begründer des Positivismus, und John Stuart Mill (1806-1873) mit seinen Ideen der Frei-heit und des Utilitarismus. Gibt es in dieser bunten Vielfalt an Philosophie-Entwürfen und Denkansät-zen etwas Verbindendes? Lassen sich Grundlinien der philosophiegeschichtlichen Entwicklung im 19. Jahrhundert erkennen? Der Kurs versucht eine Bilanz der geistigen Strömungen im Jahrhundert vor der „Urkatastrophe“ des Ersten Weltkriegs zu ziehen.

Kursnr.: 13037sg, Do., 28.1.2016 und Fr., 29.1.2016, jeweils 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 24; 10-20 TN; Dr. Florian Stickler; 18,00 € (erm.: 15,80 €)

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Philosophische Lesung im Advent- ein ÜberraschungspräsentIm Mittelpunkt dieser philosophischen Lesung wird eine - aus Gründen der Überraschung nicht genannte - Person aus der deutschen oder europä-ischen Geistesgeschichte stehen, deren Leben und Wirken vorgestellt werden. Die ausgewählten, gut verständlichen Texte stammen entweder aus der Feder dieser Person selbst oder von Zeitgenossen und anderen Autoren, die sich über ihn treffend äußern. Eine besinnliche Lektüre zur Einstimmung auf die Adventszeit!

Kursnr.: 13039sg, Do., 3.12., 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 24; 15-24 TN; Dr. Florian Stickler; 10,00 € (o.E.)

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Kontakt & AnmeldungVolkshochschule Würzburg und Umgebung e.V.Münzstraße 1, 97070 WürzburgTelefon 0931/ 355 93-0Telefax 0931/ 355 93-20E-Mail: [email protected]: www.vhs-wuerzburg.info Melden Sie sich persönlich, per Post oder Fax, per E-Mail oder direkt über das Inter-net bei uns an. Wenn Ihre Kundendaten be-reits bei uns gespeichert sind, können Sie sich auch telefonisch unter 0931-35593-0 anmelden.

Eine Anmeldung ist bei allen Veranstaltun-gen des studium generale  vor Kursbeginn erforderlich. Wir bestätigen Ihre Anmeldung soweit vorhanden per E-Mail, ansonsten postalisch. Die Teilnahmekosten werden am Donnerstag nach Kursbeginn abgebucht. Bitte beachten Sie zu Kursrücktritt &  Ermä-ßigungen unsere Allgemeinen Geschäfts-bedingungen auf www.vhs-wuerzburg.info

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Herbst / Winter 2015/2016