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Sturm und Drang / Romantik Dossier

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Sturm und Drang / Romantik

Dossier

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1. Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren Sind Schlüssel aller Kreaturen, Wenn die, so singen oder küssen, Mehr als die Tiefgelehrten wissen, Wenn sich die Welt ins freie Leben, Und in die Welt wird zurück begeben, Wenn dann sich wieder Licht und Schatten Zu echter Klarheit werden gatten, Und man in Märchen und Gedichten Erkennt die ew’gen Weltgeschichten, Dann fliegt vor Einem geheimen Wort Das ganze verkehrte Wesen fort.

2. Mit gelben Birnen hänget Und voll mit wilden Rosen Das Land in den See, Ihr holden Schwäne, Und trunken von Küssen Tunkt ihr das Haupt Ins heilignüchterne Wasser. Weh mir, wo nehm ich, wenn Es Winter ist, die Blumen, und wo Den Sonnenschein Uns Schatten der Erde? Die Mauern stehn Sprachlos und kalt, im Winde Klirren die Fahnen.

3.

Am 21. August Umsonst strecke ich meine Arme nach ihr aus, morgens, wenn ich von schweren Träumen aufdämmere, vergebens suche ich sie nachts in meinem Bette, wenn mich ein glücklicher unschuldiger Traum getäuscht hat, als säß’ ich neben ihr auf der Wiese und hielt’ ihre Hand und deckte sie mit tausend Küssen. Ach wenn ich dann noch halb im Taumel des Schlafes nach ihr tappe, und drüber mich ermuntere – ein Strom von Tränen bricht aus meinem gepressten Herzen, und ich weine trostlos einer finsteren Zukunft entgegen.

Am 30. Oktober

Wenn ich nicht schon hundertmal auf dem Punkte gestanden bin, ihr um den Hals zu fallen! Weiß der große Gott, wie einem das tut, so viele Liebenswürdigkeit vor einem herumkreuzen zu sehen und nicht zugreifen zu dürfen; und das Zugreifen ist doch der natürlichste Trieb der Menschheit. Greifen die Kinder nicht nach allem, was ihnen in den Sinn fällt? – Und ich?

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4.

Die Eltern lagen schon und schliefen, die Wanduhr schlug ihren einförmigen Takt, vor den klappernden Fenstern sauste der Wind; abwechselnd wurde die Stube hell von dem Schimmer des Mondes. Der Jüngling lag unruhig auf seinem Lager, und gedachte des Fremden und seiner Erzählungen. »Nicht die Schätze sind es, die ein so unaussprechliches Verlangen in mir geweckt haben«, sagte er zu sich selbst; »fern ab liegt mir alle Habsucht: aber die blaue Blume sehn' ich mich zu erblicken. Sie liegt mir unaufhörlich im Sinn, und ich kann nichts anderes dichten und denken. So ist mir noch nie zumute gewesen: es ist, als hätt ich vorhin geträumt, oder ich wäre in eine andere Welt hinübergeschlummert; denn in der Welt, in der ich sonst lebte, wer hätte da sich um Blumen bekümmert, und gar von einer so seltsamen Leidenschaft für eine Blume hab' ich damals nie gehört. Wo eigentlich nur der Fremde herkam? Keiner von uns hat je einen ähnlichen Menschen gesehn; doch weiß ich nicht, warum nur ich von seinen Reden so ergriffen worden bin; die andern haben ja das nämliche gehört, und keinem ist so etwas begegnet. Daß ich auch nicht einmal von meinem wunderlichen Zustande reden kann! Es ist mir oft so entzückend wohl, und nur dann, wenn ich die Blume nicht recht gegenwärtig habe, befällt mich so ein tiefes, inniges Treiben: das kann und wird keiner verstehn. Ich glaubte, ich wäre wahnsinnig, wenn ich nicht so klar und hell sähe und dächte, mir ist seitdem alles viel bekannter. Ich hörte einst von alten Zeiten reden; wie da die Tiere und Bäume und Felsen mit den Menschen gesprochen hätten. Mir ist gerade so, als wollten sie allaugenblicklich anfangen, und als könnte ich es ihnen ansehen, was sie mir sagen wollten. Es muß noch viel Worte geben, die ich nicht weiß: wußte ich mehr, so könnte ich viel besser alles begreifen. Sonst tanzte ich gern; jetzt denke ich lieber nach der Musik.« Der Jüngling verlor sich allmählich in süßen Phantasien und entschlummerte. Da träumte ihm erst von unabsehlichen Fernen, und wilden, unbekannten Gegenden. Er wanderte über Meere mit unbegreiflicher Leichtigkeit; wunderliche Tiere sah er; er lebte mit mannigfaltigen Menschen, bald im Kriege, in wildem Getümmel, in stillen Hütten. Er geriet in Gefangenschaft und die schmählichste Not. Alle Empfindungen stiegen bis zu einer niegekannten Höhe in ihm. Er durchlebte ein unendlich buntes Leben; starb und kam wieder, liebte bis zur höchsten Leidenschaft, und war dann wieder auf ewig von seiner Geliebten getrennt. Endlich gegen Morgen, wie draußen die Dämmerung anbrach, wurde es stiller in seiner Seele, klarer und bleibender wurden die Bilder. Es kam ihm vor, als ginge er in einem dunkeln Walde allein. Nur selten schimmerte der Tag durch das grüne Netz. Bald kam er vor eine Felsenschlucht, die bergan stieg. Er mußte über bemooste Steine klettern, die ein ehemaliger Strom herunter gerissen hatte. Je höher er kam, desto lichter wurde der Wald. Endlich gelangte er zu einer kleinen Wiese, die am Hange des Berges lag. Hinter der Wiese erhob sich eine hohe Klippe, an deren Fuß er eine Öffnung erblickte, die der Anfang eines in den Felsen gehauenen Ganges zu sein schien. Der Gang führte ihn gemächlich eine Zeitlang eben fort, bis zu einer großen Weitung, aus der ihm schon von fern ein helles Licht entgegen glänzte. Wie er hineintrat, ward er einen mächtigen Strahl gewahr, der wie aus einem Springquell bis an die Decke des Gewölbes stieg, und oben in unzählige Funken zerstäubte, die sich unten in einem großen Becken sammelten; der Strahl glänzte wie entzündetes Gold; nicht das mindeste Geräusch war zu hören, eine heilige Stille umgab das herrliche Schauspiel. Er näherte sich dem Becken, das mit unendlichen Farben wogte und zitterte. Die Wände der Höhle waren mit dieser Flüssigkeit überzogen, die nicht heiß,

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sondern kühl war, und an den Wänden nur ein mattes, bläuliches Licht von sich warf. Er tauchte seine Hand in das Becken und benetzte seine Lippen. Es war, als durchdränge ihn ein geistiger Hauch, und er fühlte sich innigst gestärkt und erfrischt. Ein unwiderstehliches Verlangen ergriff ihn sich zu baden, er entkleidete sich und stieg in das Becken. Es dünkte ihn, als umflösse ihn eine Wolke des Abendrots; eine himmlische Empfindung überströmte sein Inneres; mit inniger Wollust strebten unzählbare Gedanken in ihm sich zu vermischen; neue, niegesehene Bilder entstanden, die auch ineinanderflossen und zu sichtbaren Wesen um ihn wurden, und jede Welle des lieblichen Elements schmiegte sich wie ein zarter Busen an ihn. Die Flut schien eine Auflösung reizender Mädchen, die an dem Jünglinge sich augenblicklich verkörperten.

Berauscht von Entzücken und doch jedes Eindrucks bewußt, schwamm er gemach dem leuchtenden Strome nach, der aus dem Becken in den Felsen hineinfloß. Eine Art von süßem Schlummer befiel ihn, in welchem er unbeschreibliche Begebenheiten träumte, und woraus ihn eine andere Erleuchtung weckte. Er fand sich auf einem weichen Rasen am Rande einer Quelle, die in die Luft hinausquoll und sich darin zu verzehren schien. Dunkelblaue Felsen mit bunten Adern erhoben sich in einiger Entfernung; das Tageslicht, das ihn umgab, war heller und milder als das gewöhnliche, der Himmel war schwarzblau und völlig rein. Was ihn aber mit voller Macht anzog, war eine hohe lichtblaue Blume, die zunächst an der Quelle stand, und ihn mit ihren breiten, glänzenden Blättern berührte. Rund um sie her standen unzählige Blumen von allen Farben, und der köstliche Geruch erfüllte die Luft. Er sah nichts als die blaue Blume, und betrachtete sie lange mit unnennbarer Zärtlichkeit. Endlich wollte er sich ihr nähern, als sie auf einmal sich zu bewegen und zu verändern anfing; die Blätter wurden glänzender und schmiegten sich an den wachsenden Stengel, die Blume neigte sich nach ihm zu, und die Blütenblätter zeigten einen blauen ausgebreiteten Kragen, in welchem ein zartes Gesicht schwebte. Sein süßes Staunen wuchs mit der sonderbaren Verwandlung, als ihn plötzlich die Stimme seiner Mutter weckte, und er sich in der elterlichen Stube fand, die schon die Morgensonne vergoldete.

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5. Bedecke deinen Himmel, Zeus, Mit Wolkendunst! Und übe, Knaben gleich, Der Disteln köpft, An Eichen dich und Bergeshöhn! Musst mir meine Erde Doch lassen stehn, Und meine Hütte, Die du nicht gebaut, Und meinen Herd, Um dessen Glut Du mich beneidest. Ich kenne nichts Ärmer’s Unter der Sonn’ als euch Götter. Ihr nähret kümmerlich Von Opfersteuern Und Gebetshauch Eure Majestät Und darbtet, wären Nicht Kinder und Bettler Hoffnungsvolle Toren. Da ich ein Kind war, Nicht wusste, wo aus, wo ein, Kehrte mein verirrtes Aug’ Zur Sonne, als wenn drüber wär’ Ein Ohr, zu hören meine Klage, Ein Herz wie meins Sich des Bedrängten zu erbarmen. Wer half mir wider Der Titanen Übermut? Wer rettete vom Tode mich, Von Sklaverei? Hast du’s nicht alles selbst vollendet, Heilig glühend Herz? Und glühtest, jung und gut, Betrogen, Rettungsdank Dem Schlafenden da droben? Ich dich ehren? Wofür? Hast du die Schmerzen gelindert Je des Beladenen? Hast du die Tränen gestillet Je des Geängsteten? Hat nicht mich zum Manne geschmiedet Die allmächtige Zeit Und das ewige Schicksal, Meine Herrn und deine?

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Wähntest du etwa, Ich sollte das Leben hassen, In Wüsten fliehn, Weil nicht alle Knabenmorgen- Blütenträume reiften? Hier sitz ich, forme Menschen Nach meinem Bilde, Ein Geschlecht, das mir gleich sei, Zu leiden, weinen, Genießen und zu freuen sich, Und dein nicht zu achten, Wie ich

6. Ein König und eine Königin kriegten gar keine Kinder. Eines Tages war die Königin im Bad; da kroch ein Krebs aus dem Wasser ans Land und sprach: „Du wirst bald eine Tochter bekommen,“ Und so geschah es auch und der König in der Freude hielt ein großes Fest und im Lande waren dreizehn Feen, er hatte aber nur zwölf goldene Teller und konnte also die dreizehnte nicht einladen. Die Feen begabten sie mit allen Tugenden und Schönheiten. Wie nun das Fest zu Ende ging, so kam die dreizehnte Fee und sprach: „Ihr habt mich nicht gebeten und ich verkündige euch, dass eure Tochter in ihrem fünfzehnten Jahr sich an einer Spindel in den Finger stechen und daran sterben wird.“ Die andern Feen wollten dies so gut noch machen, als sie konnten, und sagten, sie sollte nur hundert Jahre in Schlaf fallen. Der König ließ aber den Befehl ausgehen, dass alle Spindeln im ganzen Reich abgeschafft werden sollten, welches geschah, und als die Königstochter nun fünfzehnjährig war und eines Tags die Eltern ausgegangen waren, so ging sie im Schloß herum und gelangte endlich an einen alten Turm. In den Turm führte eine enge Treppe, da kam sie zu einer kleinen Tür, worin ein gelber Schlüssel steckte, den drehte sie um und kam in ein Stübchen, worin eine alte Frau ihren Flachs spann. Und sie scherzte mit der Frau und wollte auch spinnen. Da stach sie sich in die Spindel und fiel alsbald in einen tiefen Schlaf. Da auch in dem Augenblick der König und der Hofstaat zurückgekommen war, so fing alles im Schloß an zu schlafen, bis auf die Fliegen an den Wänden. Und um das ganze Schloß zog sich eine Dornenhecke, dass man nichts davon sah. Nach langer langer Zeit kam ein Königssohn in das Land, dem erzählte ein alter Mann die Geschichte, die er sich erinnerte von seinem Großvater gehört zu haben, und dass schon viele versucht hätten durch die Dornen zu gehen, aber alle hängen geblieben wären. Als sich aber dieser Prinz der Dornhecke näherte, so taten sich alle Dornen vor ihm auf und vor ihm schienen sie Blumen zu sein, und hinter ihm wurden sie wieder zu Dornen. Wie er nun in das Schloß kam, küsste er die schlafende Prinzessin und alles erwachte von dem Schlaf und die zwei heirateten sich und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch.

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8. Es sang vor langen Jahren Wohl auch die Nachtigall. Das war wohl süßer Schall, Da wir zusammen waren. Ich sing und kann nicht weinen Und spinne so allein Den Faden klar und rein, Solang der Mond wird scheinen. Da wir zusammen waren, Da sang die Nachtigall. Nun mahnet mich ihr Schall, Dass du von mit gefahren. Sooft der Mond mag scheinen, So denk ich dein allein. Mein Herz ist klar und rein, Gott wolle uns vereinen. Seit du von mir gefahren, Singt stets die Nachtigall, Ich denk bei ihrem Schall, Wie wir zusammen waren. Gott wolle uns vereinen. Hier spinn ich so allein, Der Mond scheint klar und rein, Ich sing und möchte weinen.

9. Es war, als hätt der Himmel Die Erde still geküsst, Dass sie im Blütenschimmer Von ihm nun träumen müsst

Die Luft ging durch die Felder, Die Ähren wogten sacht, Es rauschten leis die Wälder, so sternklar war sie Nacht.

Und meine Seele spannte Weit ihre Flügel aus, Flog durch die stillen Lande, Als flöge sie nach Haus.

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Das Rad an meines Vaters Mühle brauste und rauschte schon wieder recht lustig, der Schnee tröpfelte emsig vom Dache, die Sperlinge zwitscherten und tummelten sich dazwischen; ich saß auf der Türschwelle und wischte mir den Schlaf aus den Augen; mir war so recht wohl in dem warmen Sonnenscheine. Da trat der Vater aus dem Hause; er hatte schon seit Tagesanbruch in der Mühle rumort und die Schlafmütze schief auf dem Kopfe, der sagte zu mir: «Du Taugenichts! da sonnst du dich schon wieder und dehnst und reckst dir die Knochen müde und läßt mich alle Arbeit allein tun. Ich kann dich hier nicht länger füttern. Der Frühling ist vor der Tür, geh auch einmal hinaus in die Welt und erwirb dir selber dein Brot.» - «Nun», sagte ich, «wenn ich ein Taugenichts bin, so ists gut, so will ich in die Welt gehen und mein Glück machen.» Und eigentlich war mir das recht lieb, denn es war mir kurz vorher selber eingefallen, auf Reisen zu gehen, da ich die Goldammer, welche im Herbst und Winter immer betrübt an unserm Fenster sang: «Bauer, miet mich, Bauer, miet mich!» nun in der schönen Frühlingszeit wieder ganz stolz und lustig vom Baume rufen hörte: «Bauer, behalt deinen Dienst!»

Ich ging also in das Haus hinein und holte meine Geige, die ich recht artig spielte, von der Wand, mein Vater gab mir noch einige Groschen Geld mit auf den Weg, und so schlenderte ich durch das lange Dorf hinaus. Ich hatte recht meine heimliche Freude, als ich da alle meine alten Bekannten und Kameraden rechts und links, wie gestern und vorgestern und immerdar, zur Arbeit hinausziehen, graben und pflügen sah, während ich so in die freie Welt hinausstrich. Ich rief den armen Leuten nach allen Seiten stolz und zufrieden Adjes zu, aber es kümmerte sich eben keiner sehr darum. Mir war es wie ein ewiger Sonntag im Gemüte. Und als ich endlich ins freie Feld hinauskam, da nahm ich meine liebe Geige vor und spielte und sang, auf der Landstraße fortgehend:

Wem Gott will rechte Gunst erweisen, Den schickt er in die weite Welt, Dem will er seine Wunder weisen In Berg und Wald und Strom und Feld.

Die Trägen, die zu Hause liegen, Erquicket nicht das Morgenrot, Sie wissen nur vom Kinderwiegen, Von Sorgen, Last und Not um Brot.

Die Bächlein von den Bergen springen, Die Lerchen schwirren hoch vor Lust, Was sollt ich nicht mit ihnen singen Aus voller Kehl und frischer Brust?

Den lieben Gott laß ich nur walten; Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld Und Erd und Himmel will erhalten, Hat auch mein Sach aufs best bestellt!

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2. Genie – propior Deus ... Oder nenn es, beschreib es, wie du willst! Nenn’s Kraft ohne ihresgleichen. Urkraft, kraftvolle Liebe! Nenn’s Elastizität der Seele oder der Sinne und des Nervensystems, die leicht Eindrücke annimmt und mit einem schnell ingerierten Zusatze lebendiger Individualität zurückschnellt! Nenn’s unentlehnte, natürliche, innerliche Energie der Seele! Nenn’s Schöpfungskraft; nenn’s Menge in- und extensiver Seelenkräfte, Sammlung, Konzentrierung aller Naturkräfte; nenn’s lebendige Darstellungskunst; nenn’s Meisterschaft über sich selbst; nenn’s Herrschaft über die Gemüter; nenn’s Wirksamkeit, die immer trifft, nie fehlt in all ihrem Wirken, Leiden, Lassen, Schweigen, Sprechen; nenn’s Zentralgeist, Zentralfeuer, dem nichts widersteht; nenn’s lebendigen und lebendig machenden Geist, der sein Leben füllt und leicht und vollkräftig mitteilt; sich in alles hineinwirft mit Lebensfülle, mit Blitzeskraft! Nenn’s Übermacht über alles, wo es hintritt, nenn’s Ahnung des Unsichtbaren im Sichtbaren, des Zukünftigen im Gegenwärtigen! Nenn’s tiefes erregtes Bedürfnis mit Ahndung innerer Kraft, die das Bedürfnis stillt und sättigt! Nenn’s ungewöhnliche Wirksamkeit, durch ungewöhnliches Bedürfnis erregt und unterhalten. Nenn’s ungewöhnliche Schnelligkeit des Geistes, entfernte Verhältnisse mit glücklicher Überspringung der Mittelverhältnisse zusamenzufassen, oder Ähnlichkeiten, die sich nicht herausforschen lassen, im eilenden Vorbeiflug zu ergreifen! Nenn’s „Vernunft im schnellsten Flammenstrome der Empfindung und Tätigkeit“! Nenn’s Glaube, Liebe, Hoffnung, die sich nicht geben, nicht nachäffen lässt; oder nenn’s schlechtweg nur Empfindungsgabe oder Instinkt! Nenn’s und beschreib’s, wie du willst und kannst; allemal bleibt das gewiss: Das Ungelernte, Unentlehnte, innig Eigentümliche, Unnachahmliche, Göttliche ist Genie, das Inspirationsmäßige ist Genie, hieß bei allen Nationen, zu allen Zeiten Genie und wird’s heißen, so lange Menschen denken und empfinden und reden. Genie blitzt; Genie schafft; veranstaltet nicht; schafft! So wie es selbst nicht veranstaltet werden kann, sondern ist! Genie vereinigt, was niemand vereinigen, trennt, was niemand trennen kann; sieht und hört und fühlt und gibt und nimmt auf eine Weise, deren Unnachahmlichkeit jeder andere sogleich innerlich anerkennen muss. Unnachahmlich und über allen Schein von Nachahmlichkeit erhaben ist das Werk des reinen Genius: Unsterblich ist alles Werk des Genies, wie der Funke Gottes, aus dem es fließt.

3. In einem echten Märchen muss alles wunderbar – geheimnisvoll und unzusammenhängend sein – alles belebt. Jedes auf eine andre Art. Die ganze Natur muss auf eine wunderliche Art mit der ganzen Geisterwelt vermischt sein – die Zeit der allgemeinen Anarchie – der Gesetzlosigkeit – der Freiheit – der Naturstand der Natur – die Zeit vor der Welt (Staat). Diese Zeit vor der Welt liefert gleichsam die zerstreuten Züge der Zeit nach der Welt – wie der Naturstand ein sonderbares Bild des ewigen Reichs ist. Die Welt des Märchens ist die durchaus entgegengesetzte Welt der Wahrheit (Geschichte) – und eben darum ihr so durchaus ähnlich, wie das Chaos der vollendeten Schöpfung. (Über die Idylle) In der künftigen Welt ist alles wie in der ehmaligen Welt – und doch alles ganz anders. Die künftige Welt ist das vernünftige Chaos – das Chaos, das sich selbst durchrang – in sich und außer sich ist – Chaos in der zweiten Potenz oder ∞. Das echte Märchen muss zugleich prophetische Darstellung – idealische Darstellung – absolut notwendige Darstellung sein. Der echte Märchendichter ist ein Seher der Zukunft. Bekenntnisse eines wahrhaften, synthetischen Kindes – eines idealischen Kindes. (Ein Kind ist weit klüger und weiser als ein Erwachsener – das Kind muss durchaus ironisches Kind

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sein.) – Die Spiele des Kindes – Nachahmung der Erwachsenen. (Mit der Zeit muss die Geschichte Märchen werden – sie wird wieder, wie sie anfing.) Erzählungen, ohne Zusammenhang, jedoch mit Assoziation, wie Träume. Gedichte – bloß wohlklingend und voll schöner Worte – aber auch ohne allen Sinn und Zusammenhang – höchstens einzelne Strophen verständlich – sie müssen wie lauter Bruchstücke aus den verschiedenartigsten Dingen [sein]. Höchstens kann wahre Poesie einen allegorischen Sinn im Großen haben und eine indirekte Wirkung wie Musik usw. tun – Die Natur ist daher rein poetisch – und so die Stube eines Zauberers – eines Physikers – eine Kinderstube – eine Polter- und Vorratskammer. Das Märchen ist gleichsam der Kanon der Poesie – alles Poetische muss märchenhaft sein. Der Dichter betet den Zufall an. Poesie ist Darstellung des Gemüts – der innern Welt in ihrer Gesamtheit. Schon ihr Medium, die Worte, deuten es an, denn sie sind ja die äußre Offenbarung jenes innern Kraftreichs. Ganz, was die Plastik zur äußern, gestalteten Welt ist und die Musik zu den Tönen. Effekt ist ihr gerade entgegengesetzt – insofern sie plastisch ist -, doch gibt es eine musikalische Poesie, die das Gemüt selbst in ein mannigfaches Spiel von Bewegungen setzt.

4. Ideales Streben nach Einwirken und Einfühlen in die ganze Natur. Erscheinung des Geistes als Welt- und Tatengenius. Streit zwischen Form und Formlosem. Vorzug dem Formlosen Gehalt. Vor der leeren Form. Gehalt bringt die Form mit; Form ist nie ohne Gehalt. Diese Widersprüche, statt sie zu vereinigen, disparater zu machen. Helles kaltes wissenschaftliches Streben: Wagner. Dumpfes warmes wissenschaftliches Streben: Schüler. Lebensgenuß der Person von außen gesucht: in der Dumpfheit der Leidenschaft: Erster Teil. Tatengenuß nach außen und Genuß mit Bewusstsein, Schönheit: Zweiter Teil. Schöpfungsgenuß von innen. Epilog im Chaos auf dem Weg zur Hölle.

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KLASSIK ROMANTIK

Hinwendung zur Antike Hinwendung zum Deutschen Mittelalter Gott als sittliche Weltordnung Gott als Gefühl für das Unendliche wichtigste Eigenschaften des Menschen: sein sittlicher Wille

wichtigste Fähigkeiten des Menschen: Phantasie, Sehnsucht

Helle der Bewusstheit Dunkel des Unbewussten, Traumhaften die in sich ruhende Persönlichkeit der über sich hinausweisende Mensch Objektivismus Subjektivismus überkonfessionell Tendenz zum Mystisch-Religiösen übernational national Kunstdichtung Volksdichtung Reinheit der Gattungen Vermischungen der Gattungen Das Abgeschlossene, Abgerundete, Vollendete

Das Fragmentarische, Unabgeschlossene, die Entgrenzung

Vorliebe für strengen Aufbau, geschlossene Formen

Vorlieb für lockeren Bau, offene Formen

Darstellung des Allgemeinmenschlichen im Einzelschicksal

Darstellung des Individuellen

Drama als wichtigste Ausdrucksform der Roman, dann Märchen und Lied als

wichtigste Ausdrucksform stilisierte, pathetische Sprache Volkstümliche Sprache keine Wirkung auf die ausländische Literatur große Wirkung auf die ausländische Literatur

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6. Die romantische Poesie ist eine progressive Universalpoesie. Ihre Bestimmung ist nicht bloß, alle getrennte Gattungen der Poesie wieder zu vereinigen, und die Poesie mit der Philosophie und Rhetorik in Berührung zu setzen. Sie will, und soll auch Poesie und Prosa, Genialität und Kritik, Kunstpoesie und Naturpoesie bald mischen, bald verschmelzen, die Poesie lebendig und gesellig, und das Leben und die Gesellschaft poetisch machen, den Witz poetisieren, und die Formen der Kunst mit gediegenem Bildungsstoff jeder Ar anfüllen und sättigen, und durch die Schwingungen des Humors beseelen. Sie umfasst alles, was nur poetisch ist, vom größten wieder mehre Systeme in sich enthaltene Systeme der Kunst, bis zu dem Seufzer, dem Kuß, den das dichtende Kind aushaucht in kunstlosen Gesang. Sie kann sich so in das Dargestellte verlieren, dass man glauben möchte, poetische Individuen jeder Art zu charakterisieren, sei ihr Eins und Alles; und doch gibt es noch keine Form, die so dazu gemacht wäre, den Geist des Autors vollständig auszudrücken: so dass manche Künstler, die nur auch einen Roman schreiben wollten, von ungefähr sich selbst dargestellt haben. Nur sie kann gleich dem Epos einen Spiegel der ganzen umgebenden Welt, ein Bild des Zeitalters werden. Und doch kann auch sie am meisten zwischen dem Dargestellten und dem Darstellenden, frei von allem realen und idealen Interesse auf den Flügeln der poetischen Reflexion in der Mitte schweben, diese Reflexion immer wieder potenzieren und wie in einer endlosen Reihe von Spiegeln vervielfachen. Sie ist der höchsten und allseitigsten Bildung fähig; nicht bloß von innen heraus, sondern auch von außen hinein; indem sie jedem, was ein Ganzes in ihren Produkten sein soll, alle Teile ähnlich organisiert, wodurch ihr die Aussicht auf eine grenzenlos wachsende Klassizität eröffnet wird. Die romantische Poesie ist unter den Künsten was der Witz der Philosophie, und die Gesellschaft, Umgang, Freundschaft und Liebe im Leben ist. Andre Dichtarten sind fertig, und könne nun vollständig zergliedert werden. Die romantische Dichtart ist noch im Werden; ja das ist ihr eigentliches Wesen, dass sie ewig nur werden, nie vollendet sein kann. Sie kann durch keine Theorie erschöpft werden, und nur eine divinatorische Kritik dürfte es wagen, ihr Ideal charakterisieren zu wollen. Sie allein ist unendlich, wie sie allein frei ist, und das als ihr erstes Gesetz anerkennt, dass die Willkür des Dichters kein Gesetz über sich leide. Die romantische Dichtart ist die einzige, die mehr als Art, und gleichsam die Dichtkunst selbst ist: denn in einem gewissen Sinn ist oder soll alle Poesie romantisch sein.

7. Ich aber lag am Rande des Schiffes, Und schaute, träumenden Auges, Hinab in das spiegelklare Wasser, Und schaute tiefer und tiefer- Bis tief, im Meeresgrunde, Anfangs wie dämmernde Nebel, Jedoch allmählich farbenbestimmter, Kirchenkuppel und Türme sich zeigten, Und endlich, sonnenklar, eine ganze Stadt, Altertümlich niederländisch, Und menschenbelebt. Bedächtige Männer, schwarzbemäntelt, Mit weißen Halskrausen und Ehrenketten Und langen Degen und langen Gesichtern,

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Schreiten über den wimmelnden Marktplatz, Nach dem treppenhohen Rathaus, Wo steinerne Kaiserbilder Wacht halten mit Zepter und Schwert. Unferne, vor langen Häuserreihn, Wo spiegelblanke Fenster Und pyramidisch beschnittene Linden, Wandeln seidenrauschende Jungfern, Schlanke Leibchen, die Blumengesichter Sittsam umschlossen von schwarzen Mützchen Und hervorquellendem Goldhaar. Bunte Gesellen, in spanischer Tracht, Stolzieren vorüber und nicken. [...] Mich selbst ergreift des fernen Klangs Geheimnisvoller Schauer! Unendliches Sehnen, tiefe Wehmut Beschleicht mein Herz, Mein kaum geheiltes Herz;- Mir ist, als würden seine Wunden Von lieben Lippen aufgeküsst, Und täten wieder bluten – Heiße Tropfen, Die lang und langsam niederfalln Auf ein altes, hochgegiebeltes Haus, Das melancholisch menschenleer ist, Nur dass am untern Fenster Ein Mädchen sitzt, Den Kopf auf den Arm gestützt, Wie ein armes, vergessenes Kind – Und ich kenne dich, armes vergessenes Kind! So tief, meertief also Versteckst du dich vor mir, [...] Und immer dich suchte, Du Immergeliebte, Du Längstverlorene, Du Endlichgefundene – Ich hab dich gefunden und schaue wieder Dein süßes Gesicht, Die klugen, treuen Augen, Das liebe Lächeln – Und nimmer will ich dich verlassen, Und ich komme hinab zu dir, Und mit ausgebreiteten Armen Stürz ich hinab in dein Herz – Aber zur rechten Zeit noch Ergriff mich beim Fuß der Kapitän, Und zog mich vom Schiffsrand, Und rief, ärgerlich lachend: Doktor, sind Sie des Teufels?

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IV Die Epoche des Sturm und Drang (1765-1785) und der Romantik (1795-1840) Vordenker:

- Johann Georg Hamann (1730-1788) - Johann Kaspar Lavater (1741-1801) - Johann Gottfried Herder (1744-1803) - Georg Wilhelm Friedrich Schlegel (1770-1831) - Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) - Friedrich Wilhelm Schelling (1775-1854)

Autoren und Werke:

- Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832): Zum Shakespeares Tag (1771:LT); Die Leiden des jungen Werthers (1774:R); Urfaust (1772-75:D); viele von Goethes Sturm-und-Drang-Gedichten erscheinen 1775 (GS) in der Zeitschrift „Iris“; Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe (LT); Faust. Der Tragödie erster Teil (1808:D) und zweiter Teil (1832:D);

- Friedrich Maximilian Klinger (1752-1831): Die Zwillinge (1776:D); Fausts Leben, Taten und Höllenfahrt (1791:R)

- Friedrich Schiller (1759-1805): Die Räuber (1781:D); Kabale und Liebe (1784:D); - Friedrich Hölderlin (1770-1843). Hymnen und Gedichte (1793:GS); Gedichte

(1799:GS) - Novalis, d.i. Friedrich von Hardenberg (1772-1801): Heinrich von Ofterdingen

(1802:R); Hymnen an die Nacht (1800:GS); - Friedrich Schlegel (1772-1829): Fragmente (1798-1800: LT); Lucinde (1799:LT) - Ludwig Tieck (1773-1853): Ritter Blaubart (1797:D); Der gestiefelte Kater (1797:D);

Der getreue Eckart und der Tannhäuser (1799:E); Märchensammlung: Volksmärchen (1797:E)

- Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (1776-1822): Die Elixiere des Teufels (1815/16:R); Das Fräulein von Scuderi

- Heinrich von Kleist (1777-1811): Penthesilea (1808:D); Der zerbrochene Krug (1808:D); Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe (1808:D); Die Marquise von O... (1808: E); Prinz von Homburg (1821:D)

- Clemens Brentano (1778-1842): Die Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl (1817:E); Des Knaben Wunderhorn (1805-1808:GS)

- Achim von Arnim (1781-1806): Des Knaben Wunderhorn (sh. Brentano); Die Kronenwächter (1817:R)

- Adelbert von Chamisso (1781-1838): Peter Schlemihls wundersame Geschichte (1814:E)

- Bettina von Arnim, geb. Brentano (1785-1859): Briefsammlungen: Goethes Briefwechsel mit einem Kinde (1835:E); Die Günderode. Ein Briefwechsel (1840:E)

- Jacob Grimm (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859): Märchensammlung: Kinder- und Hausmärchen (1812/15:E)

- Ludwig Uhland (1787-1862): Gedichte (1815:GS) - Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857): Aus dem Leben eines Taugenichts

(1826:E); Gedichte (1837:GS) - Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848): Die Judenbuche (1842:N); Das geistliche

Jahr (1851:GS)