STZ: Bioinformatik

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Mehrere Studiengänge in ganz Baden- Württemberg beschäftigen sich mit der Verbindung von Biologie beziehungs- weise Medizin und Informatik. So bietet etwa auch die DHBW Heidenheim im Bachelor-Studiengang Informations- technik eine Studienrichtung Medizini- sches Informationsmanagement. Bache- lor-Studiengänge Medizinische Informa- tik haben die Hochschulen Mannheim und Heilbronn im Programm. Heil- bronn bietet ab dem kommenden Win- tersemester auch einen entsprechenden Master-Studiengang. Systembiologie und Bioinformatik werden auch am Uni- versitätsklinikum Heidelberg, außer- halb Baden-Württembergs in München, Saarbrücken und Bielefeld, angeboten. kru Das Steinbeis-Transferzentrum Manage- mentseminare & Mittelstandsberatung veranstaltet die Seminare Zeit- und Selbstmanagement am 14./15. Juni und Die neue Maschinenrichtlinie 2006/42/EG am 17. Juni. www.stzm.de; 0 71 95 / 7 57 58 Im IHK-Bildungshaus beginnen die Praxisstudiengänge Betriebswirt (ab 11. Juni) und Meister für Schutz und Si- cherheit (12. Juni). 0 71 51 / 70 95 - 13; www.ihk-bildungshaus.de Einen Infoabend über die Weiterbil- dung zum staatlich anerkannten Sozial- wirt gibt es am 20. Mai, 18 Uhr, im Kol- ping-Bildungszentrum Stuttgart, Rosen- steinstraße 30. Beim Garp-Bildungszentrum in Plo- chingen beginnen die Kurse Mitarbei- ter zu mehr Leistung führen ab 23. Juni und Vom Kollegen zum Vorgesetz- ten ab 24. Juni. www.garp.de 0 71 53 / 83 05 - 65 Die Volkshochschule Stuttgart infor- miert am 19. Mai, 19 Uhr, im VHS-Zen- trum Ost über die Vorbereitungskurse zum Nachholen des Realschulabschlus- ses. Anmeldung: 07 11 / 18 73 - 842 Ständig den schönsten Tag des Lebens zu fei- ern – das klingt nach einem Traumberuf. In der Praxis ist der Job des Hochzeitsplaners aber harte Arbeit: Spaß haben sollen schließ- lich die anderen. Und damit eine Hochzeits- feier reibungslos läuft, gibt es jede Menge vorzubereiten: Das reicht von der Suche nach einem passenden Ort über das Cate- ring bis hin zur Musikbegleitung. Hochzeitsplaner brauchen deshalb Orga- nisationstalent, Verhandlungsgeschick und starke Nerven. Profis aus dieser noch recht jungen Branche verstehen sich als Event- manager der Extraklasse: „1000 Emotionen– null Stress“ gibt etwa die Agentur My Mo- ment als Motto aus, „Wedding for you“ ver- spricht Traumlösungen für den Traumtag. Entsprechend hoch sind die Erwartungen, die Paare an Hochzeitsplaner haben. „Das sind natürlich schon gehobene Ansprüche – schließlich heiraten die meisten nur einmal im Leben“, erläutert Anikó Arzner aus Det- mold, die für die Agentur Traumhochzeit ar- beitet. „Unsere Aufgabe ist es, dass sie den Kopf freihaben und den Tag wirklich genie- ßen können.“ Arzner hat daher immer einen „Notfallkoffer“ dabei, um als „Pannenser- vice“ bei der Trauung einspringen zu kön- nen: „Darin sind zum Beispiel Tacker und Nähzeug für den Fall, dass die Schleppe reißt.“ Aber auch ein Ersatz-Ringkissen, Bla- senpflaster und Schminke hält sie bereit. „Und Süßes, um die Kinder bei der Stange zu halten.“ In dem Beruf ist Improvisationstalent ge- fragt. Wenn der Sekt nicht da ist oder der Fo- tograf im Stau steckt, muss der Hochzeits- planer sich schnell etwas einfallen lassen. „Man muss also stressresistent sein“, sagt Marion Keller aus Maxdorf bei Ludwigsha- fen, die Gründungsmitglied des Bundes Deutscher Hochzeitsplaner ist und den Be- ruf seit 1996 ausübt. Es wird erwartet, dass der Hochzeitsplaner im Trubel die Ruhe be- wahrt und dem Paar eine psychologische Stütze ist: „Es gehört auch dazu, dem Bräuti- gam zur Seite zu stehen und zu beruhigen, wenn er vor der Trauung aufgeregt ist“, er- klärt Arzner. Sie heißen neudeutsch nicht umsonst „Wedding Manager“: Eine Hochzeit ist ein großes Unternehmen, das viel Planungsar- beit macht. „Das ist schon anstrengend: Es gibt ganz viele Baustellen, auf denen man ar- beitet“, sagt Arzner. Das beginnt bei der Frage, wie und wo ein Paar heiraten will – kirchlich oder nicht, im Heimatort, auf ei- nem Schloss oder am Strand von Mallorca? „Da muss man erst einmal sensibel genug sein, zu erkennen, was die individuellen Wünsche sind“, erklärt Keller. Und zugleich sind kreative Vorschläge gefragt. Ist der grobe Rahmen gesteckt, muss der Hochzeits- planer ein passendes Paket zusammenstel- len. Das bedeutet, viel zu telefonieren und zu kalkulieren, erläutert Arzner. Angebote für Raummiete, Übernachtungen, Essen, Fo- tografen, Musik und das Hochzeitsauto müs- sen eingeholt werden. Manchmal kommen exklusive Wünsche wie ein Feuerwerk hinzu. „Da ist viel Verhandlungsgeschick nö- tig“, ergänzt Keller. So sei es auch ihre Auf- gabe, einem Paar beispielsweise zu helfen, eine kostenlose Übernachtung im Burgho- tel herauszuschlagen. Ein geschützter Beruf ist der Hochzeits- planer nicht – jeder kann sich im Prinzip so nennen. Auch gibt es nicht den einen Ausbil- dungsweg für diesen Job. Fachleute aus kauf- männischen Berufen, dem Eventmanage- ment oder dem Dekorationsbereich brin- gen passende Grundlagen mit. Mittlerweile gibt es aber spezielle Schulungen für Hoch- zeitsplaner. In Zürich bietet der Verband Un- abhängiger Schweizerischer Hochzeitspla- ner (VUSH) einen Diplom-Lehrgang an. In Deutschland hat Marion Keller ein Schu- lungscenter gegründet, dessen Abgänger künftig ein IHK-Zertifikat erhalten. Dort ler- nen Teilnehmer, worauf es bei der Suche nach passenden Dienstleistern für eine Hochzeitsfeier ankommt. „Hat der Kutscher zum Beispiel einen Kutscherführerschein?“, nennt Keller ein Beispiel. Außerdem wird ih- nen beigebracht, wie sie ein Gewerbe anmel- den und was beim Vertragswesen und Mar- keting zu beachten ist. Denn Hochzeits- planer arbeiten in der Regel freiberuflich. Sie müssen sich daher auch gut verkaufen können. Der VUSH warnt vor übersteigerten Er- wartungen: Angehende Hochzeitsplaner sollten damit rechnen, dass sich ihre Arbeit erst nach zwei bis drei Jahren auszahlt und entsprechend vorsorgen. Bislang gibt es keine Daten darüber, wie viel in dem Beruf verdient wird. Für die verwandte Tätigkeit des Eventmanagers gibt die Bundesagentur für Arbeit ein Einkommen von 2067 bis 3435 brutto im Monat als Richtwert an. Für Anikó Arzner zahlt sich der Beruf auch auf andere Weise aus. Denn für ihre Mühen beim Organisieren einer Hochzeit ernte sie in der Regel viel Lob: „Die meisten sind ja einfach nur glücklich und geben ei- nem das auch wieder zurück. Am Ende gibt es daher oft ein großes Dankeschön“, sagt Arzner. Tobias Schormann, dpa www.bunddeutscherhochzeitsplaner.de, www.hochzeitsplaner-ausbildung.de, ww.vush.ch Auch einfache Wörter können manchmal für Verwirrung sorgen. Das Wort „Bedin- gung“ zum Beispiel. Für einen Informatiker ist eine Bedingung eine Entscheidung zwi- schen Null und Eins, entweder sie gilt, oder sie gilt nicht. „Ein Biologe hingegen ver- steht darunter, was aktuell über einen be- stimmten Zusammenhang bekannt ist, wel- che Voraussetzungen dabei meistens gelten oder was bislang dazu beobachtet wurde. Dieser vermeintlich harmlose Unterschied kann zum Problem werden, wenn der Infor- matiker für den Biologen eine Studie durch- führen, ein Programm entwickeln oder Daten auswerten muss.“ Das sagt Rolf Back- ofen, Leiter des Master-Studiengangs Bio- informatik und Systembiologie an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg, einer spezialisierten Ausbildung für Infor- matiker, die sich in den Life Sciences etablie- ren möchten. „Unsere Studierenden lernen deshalb, sowohl die Sprache der Informatik als auch die der Biologie zu verstehen und richtig zu gebrauchen.“ Der Bedarf an solchen Experten ist hoch, und das beileibe nicht nur in der universitä- ren Forschung. Auch Pharmaunternehmen und Genforschungseinrichtungen, Klini- ken, Labors und Chemiekonzerne greifen gerne auf sie zurück. Diese Unternehmen produzieren täglich Unmengen von biologi- schen und medizinischen Daten, die korrekt gewonnen, verarbeitet und ausgewertet wer- den müssen. Dass das ohne IT längst nicht mehr mög- lich ist, versteht sich von selbst. Doch sind Daten nicht einfach Daten, egal aus welcher Quelle sie kommen? Mitnichten, erläutert Eckhart Hanser, Leiter des Bachelor-Studien- gangs Life Science Informatik mit den Schwerpunkten Biosystem-Informatik und Klinische Statistische Informatik an der DHBW Lörrach: „Klinische Daten muss man beurteilen können. Ein herkömmlicher In- formatiker kann das nicht und muss sich dieses Wissen nachträglich in der Praxis im Unternehmen aneignen.“ Umgekehrt wur- den IT-Aufgaben bisher auch oft von Biolo- gen übernommen, die die Informatik quasi nebenbei erlernt haben. „Wir haben mit dem Start dieser Ausbildung 2008 einen neuen Beruf geschaffen, der von den Firmen auch gut nachgefragt wird“, sagt Hanser. Er erwartet, dass die ersten Absolventen 2011 von ihren Ausbildungsfirmen übernommen werden und nicht lange nach Jobs suchen müssen. So vielschichtig das Berufsbild ist, so un- terschiedlich sind auch die möglichen Zu- gänge, Ausbildungswege und Altersstufen, von denen aus man einsteigen kann: Richtet sich die DHBW Lörrach vorrangig an Abitu- rienten, so werden an der Uni Freiburg Infor- matiker mit Bachelor-Abschluss gesucht. Für Mediziner wiederum, die seit mehreren Jahren voll im Beruf stehen und mittelfristig einen Weg weg vom Krankenbett suchen, ist der Master-Studiengang Medizinische Infor- matik an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin geeignet. Dort erhalten sie zuerst eine Ausbildung in Informatik und Program- mierung, auf deren Grundlage dann spezia- lisierte IT-Kenntnisse für den medizinischen Bereich aufgebaut werden – alles im Fernstu- dium, pro Semester sind nur vier Tage Prä- senzlernen vorgesehen. Dass Ärztinnen und Ärzte nach dieser Ausbildung mit Informati- kern um die Arbeitsplätze in der Datenverar- beitung konkurrieren, bereitet Studien- gangskoordinatorin Gabriele Gessler keine Sorgen. „Solche Stellen verlangen umfang- reiches medizinisches Wissen“, sagt sie, au- ßerdem seien auch weiche Faktoren rele- vant: „Ein Arzt stellt gern einen anderen Arzt ein, auch für IT-Leistungen. Man weiß, wie der andere denkt und was er kann.“ Dass man sich gleichzeitig für die strenge Informatik und für die Mechanis- men des Lebens interessieren kann, ist für Studierende wie Nisha Rajasundaram jeden- falls kein Widerspruch. Die junge Inderin wollte eigentlich Ärztin werden, fand aber keinen Studienplatz und entschied sich da- her für eine Ausbildung in Informations- technologie. Nach zwei Jahren in der Software-Bran- che kam sie für den Master nach Freiburg: „Ich war immer an Biologie interessiert und konnte gut programmieren, deshalb suchte ich ein Master-Studium, in dem ich beides verbinden konnte.“ Deutsch hatte sie schon am Goethe-Institut in Chennai gelernt, der hervorragende Ruf des Forschungsstandorts Deutschland machte das Studium hierzu- lande zusätzlich attraktiv. Jetzt, nach dem ersten Semester, hat Rajasundaram noch gut zu tun, sich die biologischen Grundla- gen von Bioinformatik und Systembiologie zu erarbeiten. Ihr macht es Spaß: „Beson- ders freue ich mich auf den Praxiskurs in Pflanzenbiologie, den ich in den Ferien besu- chen werde. Ich hoffe, da schon einiges von dem umsetzen zu können, was ich bis jetzt gelernt habe.“ Pamela Krumphuber www.dhbw-loerrach.de/technik/biosystem- informatik/ www.biologie.uni-freiburg.de/studium/mbsb.php www.beuth-hochschule.de/medi TERMINE STUDIENGÄNGE Privat surfen während der Arbeit ist längst nicht überall verboten: Jedes fünfte Groß- unternehmen (20 Prozent) erlaubt es seinen Mitarbeitern. Das geht aus einer Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Wirtschafts- prüfer von Pricewaterhousecoopers hervor. Daran haben sich 230 Datenschutzbeauf- tragte der 1000 größten deutschen Unter- nehmen beteiligt. Nur in jedem vierten da- von (26 Prozent) gibt es ein striktes Verbot, Telefon und Internet zu privaten Zwecken zu nutzen. Knapp jede zweite Firma (48 Pro- zent) mit 5000 Beschäftigten oder mehr ge- stattet persönliche E-Mails oder Telefonate mit Auflagen. dpa Die Hochzeitsplanerin hilft. Foto: dpa Es gibt Tage im Job, da prasselt alles auf ein- mal auf einen ein. Um sich nicht zu verzet- teln, müssen Mitarbeiter dann Prioritäten setzen. Dazu klären sie notfalls lieber mit dem Chef, welche Aufgaben Vorrang haben, rät Ute Heidbrink, die in München als Coach arbeitet. Das gelte vor allem, wenn etwas Dringendes dazwischenkommt und andere Aufgaben dafür liegen bleiben müssen. Spre- chen Mitarbeiter das mit ihrem Vorgesetz- ten ab, müssen sie sich hinterher nicht den Vorwurf anhören, sie hätten ihr Soll nicht er- füllt. Auch wenn Mitarbeiter von mehreren Seiten Aufgaben zugetragen bekommen, sit- zen sie schnell zwischen allen Stühlen. Dann sei ebenfalls der Vorgesetzte gefragt, um zu klären, wie wichtig und dringend die einzelnen Arbeiten sind. Oder Beschäftigte legen gemeinsam mit den Kollegen in einer Besprechung fest, in welcher Reihenfolge die Aufgaben erledigt werden sollen. Die Reihenfolge hängt Heidbrink zu- folge nicht nur davon ab, wie dringend und wichtig eine Sache ist. Auch der Zeitauf- wand und die Komplexität einer Aufgabe spielen eine Rolle. So lohne es sich nicht, eine zeitaufwendige Aufgabe anzufangen, wenn schon bald darauf ein Termin ansteht. In solchen Fällen sei es sinnvoller, erst eine Sache einzuschieben, die sich in der verblei- benden Zeit erledigen lässt. dpa Der Jobbote, das Magazin für Ausbildung und Karriere der Stuttgarter Zeitung und der Stuttgarter Nachrichten, bietet am Mitt- woch, 19. Mai, wieder einen speziellen Bera- tungsservice an. Diesmal geht es um das Duale Hochschulstudium Wirtschaftsinfor- matik. Dual studieren heißt Theorie und Pra- xis. Wer also ein Duales Studium anstrebt, braucht einen Arbeitgeber und einen Studi- enplatz, zum Beispiel an der Dualen Hoch- schule Baden-Württemberg. Beim kostenlo- sen Beratungsservice sitzt am 19. Mai Uwe Abel, Referent für Berufsausbildung von der Allianz, am Telefon und beantwortet Fragen dazu. Die Hotline 07 11 / 72 05 16 97 ist von 16 bis 18 Uhr geschaltet. kn Weiterbildung & Qualifikation heute auf der nächsten Seite In der Forschung entstehen Un- mengen von Daten, die richtig gelesen und ausgewertet wer- den müssen. Gefragt sind Ex- perten, die sich sowohl in der Informatik als auch in der Bio- logie oder Medizin auskennen. Foto: Weisflog Prioritäten setzen Vorgesetzte einschalten Den schönsten Tag des Lebens organisieren Hochzeitsplaner brauchen Improvisationstalent und arbeiten meistens freiberuflich – Kein geschützter Beruf Redaktion: Dagmar Engel-Platz Datensätze voller Leben Bio- und medizininformatische Studiengänge bieten Absolventen gute Jobaussichten Service-Aktion beim Jobboten Surfen erlaubt Samstag, 15. Mai 2010 BERUF UND KARRIERE

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Artikel ueber Bio- und Medizininformatik

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Mehrere Studiengänge in ganz Baden-Württemberg beschäftigen sich mit derVerbindung von Biologie beziehungs-weise Medizin und Informatik. So bietetetwa auch die DHBW Heidenheim imBachelor-Studiengang Informations-technik eine Studienrichtung Medizini-sches Informationsmanagement. Bache-lor-Studiengänge Medizinische Informa-tik haben die Hochschulen Mannheimund Heilbronn im Programm. Heil-bronn bietet ab dem kommenden Win-tersemester auch einen entsprechendenMaster-Studiengang. Systembiologieund Bioinformatik werden auch am Uni-versitätsklinikum Heidelberg, außer-halb Baden-Württembergs in München,Saarbrücken und Bielefeld, angeboten. kru

Das Steinbeis-Transferzentrum Manage-mentseminare & Mittelstandsberatungveranstaltet die Seminare Zeit- undSelbstmanagement am 14./15. Juniund Die neue Maschinenrichtlinie2006/42/EG am 17. Juni. www.stzm.de;� 0 71 95 / 7 57 58

Im IHK-Bildungshaus beginnen diePraxisstudiengänge Betriebswirt (ab11. Juni) und Meister für Schutz und Si-cherheit (12. Juni). � 0 71 51 /70 95 - 13; www.ihk-bildungshaus.de

Einen Infoabend über die Weiterbil-dung zum staatlich anerkannten Sozial-wirt gibt es am 20. Mai, 18 Uhr, im Kol-ping-Bildungszentrum Stuttgart, Rosen-steinstraße 30.

Beim Garp-Bildungszentrum in Plo-chingen beginnen die Kurse Mitarbei-ter zu mehr Leistung führen ab 23.Juni und Vom Kollegen zum Vorgesetz-ten ab 24. Juni. www.garp.de �

0 71 53 / 83 05 - 65

Die Volkshochschule Stuttgart infor-miert am 19. Mai, 19 Uhr, im VHS-Zen-trum Ost über die Vorbereitungskursezum Nachholen des Realschulabschlus-ses. Anmeldung: 07 11 / 18 73 - 842

Ständig den schönsten Tag des Lebens zu fei-ern – das klingt nach einem Traumberuf. Inder Praxis ist der Job des Hochzeitsplanersaber harte Arbeit: Spaß haben sollen schließ-lich die anderen. Und damit eine Hochzeits-feier reibungslos läuft, gibt es jede Mengevorzubereiten: Das reicht von der Suchenach einem passenden Ort über das Cate-ring bis hin zur Musikbegleitung.

Hochzeitsplaner brauchen deshalb Orga-nisationstalent, Verhandlungsgeschick undstarke Nerven. Profis aus dieser noch rechtjungen Branche verstehen sich als Event-manager der Extraklasse: „1000 Emotionen–null Stress“ gibt etwa die Agentur My Mo-ment als Motto aus, „Wedding for you“ ver-spricht Traumlösungen für den Traumtag.Entsprechend hoch sind die Erwartungen,die Paare an Hochzeitsplaner haben. „Dassind natürlich schon gehobene Ansprüche –schließlich heiraten die meisten nur einmalim Leben“, erläutert Anikó Arzner aus Det-mold, die für die Agentur Traumhochzeit ar-beitet. „Unsere Aufgabe ist es, dass sie denKopf freihaben und den Tag wirklich genie-ßen können.“ Arzner hat daher immer einen„Notfallkoffer“ dabei, um als „Pannenser-vice“ bei der Trauung einspringen zu kön-nen: „Darin sind zum Beispiel Tacker undNähzeug für den Fall, dass die Schleppereißt.“ Aber auch ein Ersatz-Ringkissen, Bla-senpflaster und Schminke hält sie bereit.„Und Süßes, um die Kinder bei der Stangezu halten.“

In dem Beruf ist Improvisationstalent ge-fragt. Wenn der Sekt nicht da ist oder der Fo-tograf im Stau steckt, muss der Hochzeits-planer sich schnell etwas einfallen lassen.„Man muss also stressresistent sein“, sagt

Marion Keller aus Maxdorf bei Ludwigsha-fen, die Gründungsmitglied des BundesDeutscher Hochzeitsplaner ist und den Be-ruf seit 1996 ausübt. Es wird erwartet, dassder Hochzeitsplaner im Trubel die Ruhe be-wahrt und dem Paar eine psychologischeStütze ist: „Es gehört auch dazu, dem Bräuti-gam zur Seite zu stehen und zu beruhigen,wenn er vor der Trauung aufgeregt ist“, er-klärt Arzner.

Sie heißen neudeutsch nicht umsonst„Wedding Manager“: Eine Hochzeit ist eingroßes Unternehmen, das viel Planungsar-beit macht. „Das ist schon anstrengend: Esgibt ganz viele Baustellen, auf denen man ar-beitet“, sagt Arzner. Das beginnt bei derFrage, wie und wo ein Paar heiraten will –kirchlich oder nicht, im Heimatort, auf ei-nem Schloss oder am Strand von Mallorca?„Da muss man erst einmal sensibel genugsein, zu erkennen, was die individuellenWünsche sind“, erklärt Keller. Und zugleichsind kreative Vorschläge gefragt. Ist dergrobe Rahmen gesteckt, muss der Hochzeits-planer ein passendes Paket zusammenstel-len. Das bedeutet, viel zu telefonieren undzu kalkulieren, erläutert Arzner. Angebotefür Raummiete, Übernachtungen, Essen, Fo-tografen, Musik und das Hochzeitsauto müs-sen eingeholt werden. Manchmal kommenexklusive Wünsche wie ein Feuerwerkhinzu. „Da ist viel Verhandlungsgeschick nö-tig“, ergänzt Keller. So sei es auch ihre Auf-gabe, einem Paar beispielsweise zu helfen,eine kostenlose Übernachtung im Burgho-tel herauszuschlagen.

Ein geschützter Beruf ist der Hochzeits-planer nicht – jeder kann sich im Prinzip sonennen. Auch gibt es nicht den einen Ausbil-dungsweg für diesen Job. Fachleute aus kauf-männischen Berufen, dem Eventmanage-ment oder dem Dekorationsbereich brin-gen passende Grundlagen mit. Mittlerweilegibt es aber spezielle Schulungen für Hoch-zeitsplaner. In Zürich bietet der Verband Un-abhängiger Schweizerischer Hochzeitspla-ner (VUSH) einen Diplom-Lehrgang an. InDeutschland hat Marion Keller ein Schu-lungscenter gegründet, dessen Abgänger

künftig ein IHK-Zertifikat erhalten. Dort ler-nen Teilnehmer, worauf es bei der Suchenach passenden Dienstleistern für eineHochzeitsfeier ankommt. „Hat der Kutscherzum Beispiel einen Kutscherführerschein?“,nennt Keller ein Beispiel. Außerdem wird ih-nen beigebracht, wie sie ein Gewerbe anmel-den und was beim Vertragswesen und Mar-keting zu beachten ist. Denn Hochzeits-planer arbeiten in der Regel freiberuflich.Sie müssen sich daher auch gut verkaufenkönnen.

Der VUSH warnt vor übersteigerten Er-wartungen: Angehende Hochzeitsplanersollten damit rechnen, dass sich ihre Arbeiterst nach zwei bis drei Jahren auszahlt undentsprechend vorsorgen. Bislang gibt eskeine Daten darüber, wie viel in dem Berufverdient wird. Für die verwandte Tätigkeit

des Eventmanagers gibt die Bundesagenturfür Arbeit ein Einkommen von 2067 bis3435 brutto im Monat als Richtwert an.

Für Anikó Arzner zahlt sich der Berufauch auf andere Weise aus. Denn für ihreMühen beim Organisieren einer Hochzeiternte sie in der Regel viel Lob: „Die meistensind ja einfach nur glücklich und geben ei-nem das auch wieder zurück. Am Ende gibtes daher oft ein großes Dankeschön“, sagtArzner. Tobias Schormann, dpa

www.bunddeutscherhochzeitsplaner.de,www.hochzeitsplaner-ausbildung.de, ww.vush.ch

Auch einfache Wörter können manchmalfür Verwirrung sorgen. Das Wort „Bedin-gung“ zum Beispiel. Für einen Informatikerist eine Bedingung eine Entscheidung zwi-schen Null und Eins, entweder sie gilt, odersie gilt nicht. „Ein Biologe hingegen ver-steht darunter, was aktuell über einen be-stimmten Zusammenhang bekannt ist, wel-che Voraussetzungen dabei meistens geltenoder was bislang dazu beobachtet wurde.Dieser vermeintlich harmlose Unterschiedkann zum Problem werden, wenn der Infor-matiker für den Biologen eine Studie durch-führen, ein Programm entwickeln oderDaten auswerten muss.“ Das sagt Rolf Back-ofen, Leiter des Master-Studiengangs Bio-informatik und Systembiologie an derAlbert-Ludwigs-Universität in Freiburg,einer spezialisierten Ausbildung für Infor-matiker, die sich in den Life Sciences etablie-ren möchten. „Unsere Studierenden lernendeshalb, sowohl die Sprache der Informatikals auch die der Biologie zu verstehen undrichtig zu gebrauchen.“

Der Bedarf an solchen Experten ist hoch,und das beileibe nicht nur in der universitä-ren Forschung. Auch Pharmaunternehmenund Genforschungseinrichtungen, Klini-ken, Labors und Chemiekonzerne greifengerne auf sie zurück. Diese Unternehmenproduzieren täglich Unmengen von biologi-schen und medizinischen Daten, die korrektgewonnen, verarbeitet und ausgewertet wer-den müssen.

Dass das ohne IT längst nicht mehr mög-lich ist, versteht sich von selbst. Doch sind

Daten nicht einfach Daten, egal aus welcherQuelle sie kommen? Mitnichten, erläutertEckhart Hanser, Leiter des Bachelor-Studien-gangs Life Science Informatik mit denSchwerpunkten Biosystem-Informatik undKlinische Statistische Informatik an derDHBW Lörrach: „Klinische Daten muss manbeurteilen können. Ein herkömmlicher In-formatiker kann das nicht und muss sichdieses Wissen nachträglich in der Praxis imUnternehmen aneignen.“ Umgekehrt wur-den IT-Aufgaben bisher auch oft von Biolo-gen übernommen, die die Informatik quasinebenbei erlernt haben. „Wir haben mitdem Start dieser Ausbildung 2008 einenneuen Beruf geschaffen, der von den Firmenauch gut nachgefragt wird“, sagt Hanser. Ererwartet, dass die ersten Absolventen 2011von ihren Ausbildungsfirmen übernommenwerden und nicht lange nach Jobs suchenmüssen.

So vielschichtig das Berufsbild ist, so un-terschiedlich sind auch die möglichen Zu-gänge, Ausbildungswege und Altersstufen,von denen aus man einsteigen kann: Richtetsich die DHBW Lörrach vorrangig an Abitu-rienten, so werden an der Uni Freiburg Infor-matiker mit Bachelor-Abschluss gesucht.Für Mediziner wiederum, die seit mehrerenJahren voll im Beruf stehen und mittelfristigeinen Weg weg vom Krankenbett suchen, istder Master-Studiengang Medizinische Infor-matik an der Beuth Hochschule für Technikin Berlin geeignet. Dort erhalten sie zuersteine Ausbildung in Informatik und Program-mierung, auf deren Grundlage dann spezia-

lisierte IT-Kenntnisse für den medizinischenBereich aufgebaut werden – alles im Fernstu-dium, pro Semester sind nur vier Tage Prä-senzlernen vorgesehen. Dass Ärztinnen undÄrzte nach dieser Ausbildung mit Informati-kern um die Arbeitsplätze in der Datenverar-beitung konkurrieren, bereitet Studien-gangskoordinatorin Gabriele Gessler keineSorgen. „Solche Stellen verlangen umfang-reiches medizinisches Wissen“, sagt sie, au-ßerdem seien auch weiche Faktoren rele-

vant: „Ein Arzt stellt gern einen anderenArzt ein, auch für IT-Leistungen. Man weiß,wie der andere denkt und was er kann.“

Dass man sich gleichzeitig für diestrenge Informatik und für die Mechanis-men des Lebens interessieren kann, ist fürStudierende wie Nisha Rajasundaram jeden-falls kein Widerspruch. Die junge Inderinwollte eigentlich Ärztin werden, fand aberkeinen Studienplatz und entschied sich da-her für eine Ausbildung in Informations-technologie.

Nach zwei Jahren in der Software-Bran-che kam sie für den Master nach Freiburg:„Ich war immer an Biologie interessiert undkonnte gut programmieren, deshalb suchteich ein Master-Studium, in dem ich beidesverbinden konnte.“ Deutsch hatte sie schonam Goethe-Institut in Chennai gelernt, derhervorragende Ruf des ForschungsstandortsDeutschland machte das Studium hierzu-lande zusätzlich attraktiv. Jetzt, nach demersten Semester, hat Rajasundaram nochgut zu tun, sich die biologischen Grundla-gen von Bioinformatik und Systembiologiezu erarbeiten. Ihr macht es Spaß: „Beson-ders freue ich mich auf den Praxiskurs inPflanzenbiologie, den ich in den Ferien besu-chen werde. Ich hoffe, da schon einiges vondem umsetzen zu können, was ich bis jetztgelernt habe.“ Pamela Krumphuber

www.dhbw-loerrach.de/technik/biosystem-informatik/ www.biologie.uni-freiburg.de/studium/mbsb.php www.beuth-hochschule.de/medi

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Privat surfen während der Arbeit ist längstnicht überall verboten: Jedes fünfte Groß-unternehmen (20 Prozent) erlaubt es seinenMitarbeitern. Das geht aus einer Umfragevon TNS Emnid im Auftrag der Wirtschafts-prüfer von Pricewaterhousecoopers hervor.Daran haben sich 230 Datenschutzbeauf-tragte der 1000 größten deutschen Unter-nehmen beteiligt. Nur in jedem vierten da-von (26 Prozent) gibt es ein striktes Verbot,Telefon und Internet zu privaten Zweckenzu nutzen. Knapp jede zweite Firma (48 Pro-zent) mit 5000 Beschäftigten oder mehr ge-stattet persönliche E-Mails oder Telefonatemit Auflagen. dpa

Die Hochzeitsplanerin hilft. Foto: dpa

Es gibt Tage im Job, da prasselt alles auf ein-mal auf einen ein. Um sich nicht zu verzet-teln, müssen Mitarbeiter dann Prioritätensetzen. Dazu klären sie notfalls lieber mitdem Chef, welche Aufgaben Vorrang haben,rät Ute Heidbrink, die in München als Coacharbeitet. Das gelte vor allem, wenn etwasDringendes dazwischenkommt und andereAufgaben dafür liegen bleiben müssen. Spre-chen Mitarbeiter das mit ihrem Vorgesetz-ten ab, müssen sie sich hinterher nicht denVorwurf anhören, sie hätten ihr Soll nicht er-füllt. Auch wenn Mitarbeiter von mehrerenSeiten Aufgaben zugetragen bekommen, sit-zen sie schnell zwischen allen Stühlen.Dann sei ebenfalls der Vorgesetzte gefragt,um zu klären, wie wichtig und dringend dieeinzelnen Arbeiten sind. Oder Beschäftigtelegen gemeinsam mit den Kollegen in einerBesprechung fest, in welcher Reihenfolgedie Aufgaben erledigt werden sollen.

Die Reihenfolge hängt Heidbrink zu-folge nicht nur davon ab, wie dringend undwichtig eine Sache ist. Auch der Zeitauf-wand und die Komplexität einer Aufgabespielen eine Rolle. So lohne es sich nicht,eine zeitaufwendige Aufgabe anzufangen,wenn schon bald darauf ein Termin ansteht.In solchen Fällen sei es sinnvoller, erst eineSache einzuschieben, die sich in der verblei-benden Zeit erledigen lässt. dpa

Der Jobbote, das Magazin für Ausbildungund Karriere der Stuttgarter Zeitung undder Stuttgarter Nachrichten, bietet am Mitt-woch, 19. Mai, wieder einen speziellen Bera-tungsservice an. Diesmal geht es um dasDuale Hochschulstudium Wirtschaftsinfor-matik. Dual studieren heißt Theorie und Pra-xis. Wer also ein Duales Studium anstrebt,braucht einen Arbeitgeber und einen Studi-enplatz, zum Beispiel an der Dualen Hoch-schule Baden-Württemberg. Beim kostenlo-sen Beratungsservice sitzt am 19. Mai UweAbel, Referent für Berufsausbildung von derAllianz, am Telefon und beantwortet Fragendazu. Die Hotline 07 11 / 72 05 16 97 ist von16 bis 18 Uhr geschaltet. kn

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In der Forschung entstehen Un-mengen von Daten, die richtiggelesen und ausgewertet wer-den müssen. Gefragt sind Ex-perten, die sich sowohl in derInformatik als auch in der Bio-logie oder Medizin auskennen. Foto: Weisflog

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Den schönsten Tag des Lebens organisierenHochzeitsplaner brauchen Improvisationstalent und arbeiten meistens freiberuflich – Kein geschützter Beruf

Redaktion: Dagmar Engel-Platz

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