Success Story "Übergreifendes Testmanagement für alle Projekte"

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Durchgängiges Testmanagement für alle Projekte Wer wie der IT-Dienstleister DB Systel Software für einen führenden interna- tionalen Transport- und Logistikdienstleister wie die Deutsche Bahn konzipiert, implementiert und betreibt, trägt hohe Verantwortung. Um die Software- Erstellung weiter zu industrialisieren, wird seit 2008 im gesamten Unternehmen ein einheitliches Test Management Tool (TMT) für die Qualitätssicherung ein- gesetzt. HP Referenz: HP Quality Center Branche: IT- und TK-Dienstleistung Wenn es um die Sicherheit des Schienenverkehrs geht, kennt das Eisenbahnbundesamt kein Pardon: Jede einzelne Funktion jeder eingesetzten Software, die in unternehmenskritischen Bereichen der Deutschen Bahn eingesetzt wird, muss vor der Inbetriebnahme erfolgreich getestet worden sein. Und nach jeder Veränderung eines solchen Pro- gramms ist dieses Prozedere zu wiederholen. Die anspruchsvolle Aufgabe, Software für die Deutsche Bahn zu entwickeln, übernimmt DB Systel GmbH, der IT-Dienstleister der Deutschen Bahn. Um deren hohen Anforderungen dauerhaft genügen zu können, setzt man dort schon lange auf klar definierte Standards für Prozesse und Strukturen: Messlatte für die Software-Entwicklung ist CMMI (Capability Maturity Model Integration), IT-Betriebs- prozesse werden nach ITIL (IT Infrastructure Library) abgewickelt. „Dadurch können wir garantieren, dass unsere Arbeitsergebnisse hohe Qualität haben und unsere Prozesse transparent sind“, erklärt Gun- nar Rühl, der als Senior Vice President Development Center bei DB Systel die Themen Technische Archi- tektur, Design & Implementierung sowie den Test in der Software-Entwicklung verantwortet. Herausforderung: DB Systel strebte eine möglichst große Durchgängig- keit der Testumgebung an. Während einheitliche Testprozesse definiert waren, fehlte eine ein- heitliche, durchgängige Testplattform, von der Anforderung über die Testspezifikation bis zum Fehlermanagement und projektübergreifenden einheitlichen Build-to-Run-Tests. Mitarbeiter erlern- ten projektspezifische Testwerkzeuge, was die Flexibilität hinsichtlich Projekteinsätzen verringerte. In den Projekten fiel immer wieder Aufwand für die Evaluierung von Test-Tools an. Software-Pro- jekte ließen sich nur schwer vergleichen. Lösung: In allen Projekten wurde HP Quality Center als einheitliches Test Management Tool implementiert. Zukünftige Projekte arbeiten von Anfang an mit diesem Werkzeug. Eine Anbindung an die Tools des Anforderungs- managements und das Software-gestützte Incident Management mit HP Service Center sorgen für Durchgängigkeit, das Dashboard sorgt für die nötige Transparenz. Ein einheitliches Fehlermanagement mit einer übergreifenden Fehlerdatenbank ver- ringert die Zahl von Wiederholungsfehlern. Business-Mehrwert: DB Systel konnte seinen CMMI-Reifegrad durch den Einsatz von HP Quality Center und weitere Maßnahmen von 2 auf 3 steigern. Die Koopera- tion mit der Deutschen Bahn, für die DB Systel fast ausschließlich arbeitet, vertiefte und verbesserte sich durch das viel transparentere Testgeschehen. Die hohe Zuverlässigkeit und Sicherheit der Anwendungen, die DB Systel für die Deutsche Bahn erstellt, wird heute mit weniger Aufwand erreicht, was zu Kostenvorteilen führt. Dies wiede- rum verbessert die Position des Dienstleisters sei- nem Kunden gegenüber. (Foto: Stephan Graubner)

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Durchgängiges Testmanagement für alle Projekte

Wer wie der IT-Dienstleister DB Systel Software für einen führenden interna-tionalen Transport- und Logistikdienstleister wie die Deutsche Bahn konzi piert, implementiert und betreibt, trägt hohe Verantwortung. Um die Software-Erstellung weiter zu industrialisieren, wird seit 2008 im gesamten Unternehmen ein einheitliches Test Management Tool (TMT) für die Qualitätssicherung ein-gesetzt.

HP Referenz: HP Quality Center

Branche: IT- und TK-Dienstleistung

Wenn es um die Sicherheit des Schienenverkehrs geht, kennt das Eisenbahnbundesamt kein Pardon: Jede einzelne Funktion jeder eingesetzten Software, die in unternehmenskritischen Bereichen der Deutschen Bahn eingesetzt wird, muss vor der Inbetriebnahme erfolgreich getestet worden sein. Und nach jeder Veränderung eines solchen Pro-gramms ist dieses Prozedere zu wiederholen.

Die anspruchsvolle Aufgabe, Software für die Deutsche Bahn zu entwickeln, übernimmt DB Systel GmbH, der IT-Dienstleister der Deutschen Bahn. Um deren hohen Anforderungen dauerhaft genügen zu können, setzt man dort schon lange auf klar definierte Standards für Prozesse und Strukturen: Messlatte für die Software-Entwicklung ist CMMI (Capability Maturity Model Integration), IT-Betriebs-prozesse werden nach ITIL (IT Infrastructure Library) abgewickelt. „Dadurch können wir garantieren, dass unsere Arbeitsergebnisse hohe Qualität haben und unsere Prozesse transparent sind“, erklärt Gun-nar Rühl, der als Senior Vice President Development Center bei DB Systel die Themen Technische Archi-tektur, Design & Implementierung sowie den Test in der Software-Entwicklung verantwortet.

Herausforderung: DB Systel strebte eine möglichst große Durchgängig-keit der Testumgebung an. Während einheitliche Testprozesse definiert waren, fehlte eine ein-heitliche, durchgängige Testplattform, von der Anforderung über die Testspezifikation bis zum Fehlermanagement und projektübergreifenden ein heitlichen Build-to-Run-Tests. Mitarbeiter erlern-ten projektspezifische Testwerkzeuge, was die Flexibilität hinsichtlich Projekteinsätzen verringerte. In den Projekten fiel immer wieder Aufwand für die Evaluierung von Test-Tools an. Software-Pro-jekte ließen sich nur schwer vergleichen.

Lösung:In allen Projekten wurde HP Quality Center als einheitliches Test Management Tool implementiert. Zukünftige Projekte arbeiten von Anfang an mit diesem Werkzeug. Eine Anbindung an die Tools des Anforderungs-managements und das Software-gestützte Incident Management mit HP Service Center sorgen für Durchgängigkeit, das Dashboard sorgt für die nötige Transparenz. Ein einheitliches Fehlermanagement mit einer übergreifenden Fehlerdatenbank ver-ringert die Zahl von Wiederholungsfehlern.

Business-Mehrwert: DB Systel konnte seinen CMMI-Reifegrad durch den Einsatz von HP Quality Center und weitere Maßnahmen von 2 auf 3 steigern. Die Koopera-tion mit der Deutschen Bahn, für die DB Systel fast ausschließlich arbeitet, vertiefte und ver besserte sich durch das viel transparentere Testgeschehen. Die hohe Zuverlässigkeit und Sicherheit der Anwendungen, die DB Systel für die Deutsche Bahn erstellt, wird heute mit weniger Aufwand erreicht, was zu Kostenvorteilen führt. Dies wiede-rum verbessert die Position des Dienstleisters sei-nem Kunden gegenüber.

(Foto: Stephan Graubner)

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Von einem zentralen Test-Management-Tool ver-sprach sich Rühl außerdem, den Test für neue Soft-ware-Projekte zentral aufsetzen zu können. „Sie haben dann bei Weitergabe an die Projektteams bereits eine Reihe projektübergreifend gleicher Basi-stests“, erklärt der Manager.

Dienstleister muss die Software-Werkzeuge bestens beherrschenEnde 2005 war die Entscheidung für die Einführung eines einheitlichen TMT gefallen. DB Systel begann nun, nach einem geeigneten Tool zu suchen. Gleich-zeitig galt es, auch einen geeigneten Dienstleister zu finden. Er musste mit dem ausgewählten Werkzeug sehr gut vertraut sein und belegbar großes Wissen in der Implementierung entsprechend anspruchsvoller Testumgebungen mitbringen. Die Wahl fiel schließ-lich auf HP Quality Center als übergreifende Test-plattform. Die Konzeption und Implementierung sollte das unter anderem auf die Professionalisierung des Software-Testens spezialisierte Beratungsunterneh-men C1 SetCon übernehmen.

„Es leuchtete uns ein, dass wir mit einem einheit-lichen TMT den Aufwand der Software-Entwicklung reduzieren könnten“, erklärt Detlef Exner, Geschäfts-führungsvorsitzender von DB Systel. Überzeugend

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Rühls Fernziel ist die weitgehend automatisierte Test- und Entwicklungsumgebung. Als einen Schritt wollte er Software-Tests stärker standardisieren und trans-parent machen. Zwar gab es bereits ein zentrales Prozessmanagement im Testbereich und eine Test-prozess-Bibliothek, doch waren die zentralen Testma-nagement-Tätigkeiten nicht in Software abgebildet. Es fehlte an einer einheitlichen, alle Projekte und alle Stadien umfassenden Testinfrastruktur. Die einzelnen Projekte konnten ihre Werkzeuge für die Testdoku-mentation selbst auswählen, was Zeit und Geld kostete. Die Probleme: Die Ergebnisse oder Tests aus den einzelnen Projekten waren wegen der unter-schiedlichen Tools kaum wiederverwertbar. Effizienz und Erfolg einzelner Software-Projekte ließen sich nur schwer vergleichen. Mitarbeiter, die von einem in ein anderes Projekt wechselten, mussten sich auch in eine neue Tool-Landschaft einarbeiten.

DB Systel beschloss daher, eine einheitliche Soft-ware-Plattform für den gesamten Testbereich, also ein Test Management Tool (TMT) einzuführen. Es sollte die bestehenden Lücken in der Durchgängigkeit des Testgeschehens schließen und für alle Software-Projekte verbindlich sein, die projektintern genutzten übrigen Werkzeuge also ablösen. Bestehende Tests sollten in die neue Umgebung migrieren und das neue Werkzeug sich möglichst nahtlos in die beste-hende Umgebung integrieren. „Wir hatten zwar übergreifende Managementprozesse definiert, doch bisher fehlte uns noch eine Software-Plattform, die ebenfalls durchgängig arbeitet“, erklärt Klaus Metz-laff, Leiter Development Center Qualitätssicherung und verantwortlich für das zentrale Prozessmanage-ment im Testbereich bei DB Systel. Um funktionale GUI-Tests automatisch ablaufen zu lassen, nutzte DB Systel bereits „DBS Testautomation“, eine selbst ent-wickelte Lösung, für Last- und Performancetests setzte DB Systel das HP-Tool Loadrunner ein.

DB Systel – ICT-Dienstleister der Deutschen BahnDB Systel mit ihren rund 5000 Mitarbeitern ist ein ganzheitlicher Dienstleister für ICT-Leistungen im Deutsche Bahn-Konzern. Die Aufgaben der Mitarbeiter reichen von der Software¬-Entwicklung bis zum Betrieb der Rechenzentren. Das Deve-lopment Center ist für die technische Architektur, für Design & Implementierung sowie für den Software-Test verantwortlich. Es erbringt zusammen mit Compe-tence Center circa 1500 MJ Beratungs- und Entwicklungsleistungen in dem Bereichen Individual- und Standard-Software. Mehr als 500 Verfahren werden so entwickelt, weiterentwickelt und gewartet.

Das Trassenportal TPNErstellung und Pflege der Software für das Trassen-portal der Deutschen Bahn gehört zu den komplexesten Projekten von DB Systel. Eine Trasse ist eine spezifische Verbindung zwischen zwei Orten zu einem spezifischen Zeitpunkt. Über denselben Schienenstrang laufen also im Lauf eines Tages in der Regel mehrere Trassen. Die Regulie-rungsregeln bestimmen, dass jedes der mehreren Hundert externen Bahnunternehmen, die das Stre-ckennetz der Deutschen Bahn nutzen, über das Portal jederzeit eine Trasse bestellen können muss. Dabei sind nur etwa 30 Prozent der Trassen wie-derkehrender Regelbetrieb, meist Personenzüge. Die restlichen 70 Prozent bestehen aus Sonderver-kehren, insbesondere Güterzügen. Sie müssen kurzfristig in den Gesamtverkehr „eingefädelt“ wer-den, denn diese Trassen können von den Kunden der Deutschen Bahn bis 24 Stunden vor geplanter Abfahrt bestellt werden. Fällt das Portal aus, ver-letzt dies die Regulierung, da nun niemand eine Trasse ordern kann, und der Bahn entgeht der Tras-senumsatz. Schlimmstenfalls gerät das gesamte schienengestützte Transportsystem durcheinander.

„Neue, zentral aufgesetzte Software-Projekte haben bei Weitergabe an die Projektteams bereits eine Reihe projektübergreifend gleicher Basisfunktionen, sodass sich das Software-gestützte Management projektspezifisch nur in Spezialfunktionen voneinan-der unterscheidet“, Gunnar Rühl, Senior Vice President Development Center bei DB Systel.

„Wir machen jetzt weniger der teuren Fehler in frü-heren Entwicklungsphasen, etwa beim Design, weil wir rechtzeitig gegensteuern können“, Gunnar Rühl, Senior Vice President Development Center bei DB Systel.

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wirkten die projekt- und phasenübergreifende Durch-gängigkeit der Testlösung und die damit verbun-denen Effizienz- und Kostenvorteile sowie der weitere Schritt in Richtung Prozess-Automatisierung, der damit einherging. Die Geschäftsführung unterstützte

die Implementierung nicht nur durch die Genehmi-gung des für die gesamte zweijährige Tool-Einfüh-rung knapp siebenstelligen Budgets. Vielmehr stellte sich die Führungsebene während der gesamten Lauf-zeit eindeutig hinter das Vorhaben, was die Ernsthaf-tigkeit des Vorhabens unterstrich und die Mitarbeiter motivierte. In den einzelnen Projekten mussten die Zuständigen des Einführungsteams deshalb keine Grundsatzdiskussion zum Thema Tool-Migration mehr führen.

Im Jahr 2006 entwickelten und erprobten Mitarbeiter von C1 SetCon und DB Systel gemeinsam das Migra tionskonzept. Für die Umsetzung eignete sich am besten die Organisationsform als Projekt. Dem Projektteam gehörten bis zu sechs Mitarbeiter beider Unternehmen an. Der Integrator trug maßgeblich zur Umsetzungsmethodik bei. „Aus ähnlichen Projekten wissen wir, dass es entscheidend ist, die zukünftigen Tool-Nutzer frühzeitig zu überzeugen, sonst ist ein

solches Vorhaben nur schwer durchführbar“, betont Dr. Stephan Fassbender, Geschäftsbereichsleiter Testen bei C1 SetCon und seitens des Dienstleisters für die TMT-Einführung bei DB Systel verantwortlich.

Mitsprache erhöht MotivationZunächst erfolgten umfangreiche Informations- und Motivationsveranstaltungen. Sie vermittelten, warum der Umstieg auf ein einheitliches Tool sinnvoll und insgesamt vorteilhaft ist, auch wenn viele Mitarbeiter und Projekte ihre bisherige Arbeitsweise anpassen müssen. Zusätzliche Workshops fanden in jedem Zielprojekt für die projektspezifische Anpassung des Tools und die Schulung der Anwender statt.

Wesentlicher Schlüssel zur erfolgreichen unterneh-mensweiten Tool-Einführung war die Standardisie-rung: Viele klar definierte Bereiche der Testplattform sind projektübergreifend einheitlich, während einige wenige durch die Projekte modifiziert werden dürfen. Berichte sollten standardisierte Formate haben, Kom-munikations- und Benutzerschnittstellen, Rollen und Metriken für die übergeordnete Steuerung sich in allen Projekten gleichen. Angestrebt wurde, insge-samt möglichst viele Kernfunktionen von HP Quality Center unverändert zu erhalten und so das Gesamt-system kostengünstig im Betrieb und aufwärtskompa-tibel zu neuen Versionen zu halten.

Jedes Software-Projekt konnte einen Zeitpunkt für den Migrationsprozess bestimmen. „Dieser partizipa-tive Ansatz erhöhte die Motivation der Betroffenen“, erklärt Michael Bangel, Leiter Technology Center Test

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„Wir hatten zwar übergreifende Manage ment pro zesse definiert, doch bisher fehlte uns noch eine Software-Plattform, die ebenfalls durchgängig arbeitet“, Klaus Metzlaff, Leiter Development Center Qualitäts-sicherung und verantwortlich für das zentrale Prozess-management im Testbereich bei DB Systel.

(Foto: Stefan Warter)

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der DB Systel, der operativ für das Projekt Testma-nagementtool verantwortlich zeichnete. Für die Nutzung des TMT entrichtet heute jedes Projekt eine Flat Fee, die unabhängig von der Zahl der Anwen-der ist. „Wir wollten damit verhindern, dass Projekte oder einzelne Mitarbeiter das Werkzeug gar nicht verwenden, um Kosten zu sparen“, erklärt Rühl.

Vor der großflächigen Einführung stand die Auswahl geeigneter Pilotprojekte. „Ich wollte große und wichtige Projekte auswählen“, so Rühl. „Wählt man zu einfache Projekte, zeigen sich während der Implementierung in komplexeren Bereichen oft neue Herausforderungen.“ Ausgewählt wurde die Soft-ware für den bedienten Fahrscheinverkauf. Sie läuft bei Bahnberatern in den Servicecentern auf dem Bildschirm, wenn Kunden ihre Fahrkarte ordern. Zweites Pilotprojekt wurde das Trassenportal TPN (siehe Kasten). In beiden Projekten lief die Migration glatt. Die vorhandenen Tests ließen sich in Excel umstrukturieren und von dort aus in HP Quality Cen-ter einbringen. Beide Projekte konnten wie erwartet bis Ende 2006 auf die neue Umgebung umsteigen.

Gut motiviert beim Rollout Dann folgte der Rollout in der Fläche. Von den rund 80 Software-Projekten unterschiedlichen Umfangs sollten jeweils vier bis fünf monatlich auf die neue Testplattform umsteigen. Weil die Anwender selbst die Termine passend zu ihren Testphasen mitbestim-men konnten, verzögerte sich der für Ende 2007 geplante Fertigstellungstermin auf April 2008. „Dafür hatten wir erheblich weniger Reibungen zu überwinden, weil die Anwender ihre Bedürfnisse respektiert sahen“, erinnert sich Susanne Meyer-Fehl-haber, die Projektleiterin der DB Systel.

Jede Projektmigration begann mit einem zweistün-digen Customizing-Workshop für Projektleiter, Testmanger und Key-User. Dort erklärten die Rollout-Verantwortlichen das Tool und stellten dar, welche Anpassungsmöglichkeiten bestehen. Sie erfuhren dort, wie viele Nutzer das neue Werkzeug verwen-den würden, die Zahl der Tests – je nach Projekt zwischen einigen Hundert und einigen Zehntausend – und den gewünschten Migrationszeitraum. Anschließend erstellte das TMT-Projektteam aus einer

standardisierten TMT-Schablone den projektspezi-fischen Prototyp und modifizierte ihn, wo möglich und erlaubt, nach den Vorstellungen der Anwender. Nun wurden die Tests importiert, die Anwender in ihre zukünftigen Rollen im Testprozess und die Tool-bedienung eingewiesen und das Tool produktiv gesetzt. Die Dauer einer solchen Rollout-Phase betrug zwei bis vier Wochen für jedes Projekt.

Mehr Transparenz als je zuvor„Wir profitieren nun von viel mehr Transparenz beim Software-Test“, freut sich Rühl. Einige Beispiele: Nun gibt es ein projektübergreifendes Fehlermanagement mit standardisiertem Reporting. Alle Fehler und ihr Bearbeitungsstatus werden dort dokumentiert. Wiederholungsfehler und Kommunikation per Mail lassen sich so vermeiden. Durch die automatisierte Inte gration der Daten aus den Projekten lässt sich projektübergreifend erkennen, in welchen Entwick-lungsphasen die meisten Fehler auftreten. „Wir machen jetzt weniger der teuren Fehler in früheren Entwicklungsphasen, etwa beim Design, weil wir rechtzeitig gegensteuern können“, sagt Rühl zufrieden.

Für mehr Überblick sorgt auch das Dashboard. Dieses an HP Quality Center angebundene Werk-zeug fasst den Entwicklungsstand aller Software-Projekte bei DB Systel zusammen und stellt die Ergebnisse grafisch dar. Sowohl Projektverantwort-liche als weitere wichtige Entscheidungsträger bei DB Systel können sich so schnell über den Fortgang der Arbeit informieren. Man sieht sofort, ob alle wichtigen Prozesse im „grünen Bereich“ liegen oder Engpässe entstehen.

Besseres Testen mit HP Quality Center• Verzögerungen entfallen, weil mehrere Mitar-

beiter parallel an denselben Tests arbeiten können.

• Tests lassen sich mehrfach verwenden. In lange dauernden Entwicklungsprojekten mit immer neuen Versionen liegt die Redundanz bei 60 bis 80 Prozent, projektüber¬greifend bei 10 bis 20 Prozent.

• Das übergreifende Fehlermanagement verringert Mehrfachfehler und unnötige Kommunikationswege.

• Tester können ohne erneute Einarbeitung in Tools flexibler zwischen Projekten wechseln.

• Evaluierungsaufwand für Tools in den einzelnen Software-Projekten entfällt.

• Der Administrationsaufwand des TMT ist gering: Die zentrale Installation von HP Quality Center auf einem Solaris- und einem Windows-Server administrieren dank Standardisierung im Regelbetrieb zwei Mitarbeiter.

• Einzelne Testprojekte sind besser vergleichbar.

(Foto: Günter Jazbec)

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Auch für Sicherheit und Vertraulichkeit ist gesorgt: HP Quality Center erhielt ein möglichst einfaches, intelli-gentes Rollenkonzept, durch das jeder nur die für ihn gedachten Informationen sieht. So bleiben zusam-menfassende Managementinformationen den admi-nistrativen Ebenen vorbehalten, die sie für ihre Arbeit benötigen. „Durch HP Quality Center und weitere Maßnahmen sind wir inzwischen von CMMI-Level 2 auf CMMI-Level 3 gelangt“, sagt Rühl. Das bedeutet: Alle Vorgänge sind so eng verzahnt und durch IT-Werkzeuge transparent gemacht, dass das Mana-gement jederzeit einen aktuellen Einblick in die wichtigen Abläufe sowie ihre Auswirkung aufs Geschäftsergebnis bekommt und bei Bedarf reagie-ren kann. Das ist auch aus Sicht der Kunden bei der Deutschen Bahn ganz sicher ein Beleg für noch größere Professionalität ihres Lieferanten.

Die Vorteile des TMT sind so überzeugend, dass HP Quality Center nun auch bei Software-Projekten des Mutterkonzerns Deutsche Bahn eingesetzt werden soll. „Das einheitliche TMT auf Basis von HP Quality Center und HP Dashboard bietet uns Transparenz

bezüglich des Testfortschritts und der Qualität unserer Software-Releases, weniger Aufwand im Reporting und erleichtert die Steuerung unserer Dienstleister“, begründet Dr. Eberhard Kurz, CIO Personenverkehr bei der Deutschen Bahn, diese Ent-scheidung.

Gunnar Rühl hat mit der hauptsächlich auf HP-Tools fußenden Testinfrastruktur noch viel vor: „Wir wollen sie weiter in die Breite und in die Tiefe ausbauen.“ So wird nun ein Werkzeug für das Demand Mana-gement evaluiert. Außerdem wurde HP Quality Center an die vorhandenen Lösungen für GUI-Test-automation, eine Eigenentwicklung, und HP Load-runner angebunden. Weil DB Systel auch HPs Lösung für das Incident Management verwendet, können zukünftig von diesem Tool erfasste Ereignisse, wenn das sinnvoll ist, direkt in das Fehlermanagement von HP Quality Center zurückfließen. So lassen sich Probleme, die auf Software-Fehlern beruhen, an der Wurzel beheben. „Schrittweise kommen wir so unserem Fernziel, einer automatisierten Testumge-bung, näher“, sagt Rühl zufrieden.

Technologien für Ihren GeschäftserfolgWeitere Informationen finden Sie unter www.hp.com/de

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Oktober 2009

C1 SetCon als ErfolgsfaktorDie C1 SetCon ist Mitglied der C1 Gruppe. Das Unternehmen wurde Anfang 2005 gegründet und hat sich auf die Entwicklung von Software und The-men der Qualitätssicherung spezialisiert. Mit derzeit über 70 sehr gut ausgebildeten Beratern und IT-Spezialisten ist die C1 SetCon mit großem Erfolg in den unterschiedlichsten Branchen tätig. Mit der Konzentration auf Kernthemen, wie zum Beispiel die Professionalisierung des Software-Testens, kann die C1 SetCon ihren Kunden neben einer fundierten strategischen Beratung besonders innovative und kostengünstige Lösungen bieten. Im Projekt „Testmanagementtool“ der DB Systel war die C1 SetCon in allen Projektphasen verantwort-lich beteiligt: an Konzeption, Tool-Customizing, Rolloutstrategie und -durchführung bis zur Schulung der Nutzer. www.c1-setcon.de

(Foto: Günter Jazbec)