Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

32
Auch als iPad-App erhältlich. Magazin jetzt gratis abonnieren. Sommer 2014 / CHF 4.90 MAGAZIN KRÄUTERGÄRTEN: WO FÜR ALLES EIN KRAUT WÄCHST ZIMMER MIT AUSSICHT FAIRE FERIEN

description

 

Transcript of Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

Page 1: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

Auch als iPad-App

erhältlich.Magazin jetzt

gratis abonnieren.

Sommer 2014 / CHF 4.90 MAGAZIN

KRÄUTERGÄRTEN: WO FÜR ALLES

EIN KRAUT WÄCHST

ZIMMER MIT AUSSICHT

FAIRE FERIEN

Page 2: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

Climbing Festival

www.move-dolomites.it

23.-27.07.2014

Page 3: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

3

WEITERE INFOS

Elena Runggaldier wurde am 10. Juli 1990 in Bozen ge-boren und ist bei St. Christina im Grödental aufgewach-sen. Sie hat ihr Architekturstudium abgebrochen, um sich ganz ihrem Sport zu widmen. Die sechssprachige Athletin konnte an der Juniorenweltmeisterschaft 2010 in Hinterzarten die Goldmedaille gewinnen. Ihr erstes ganz grosses Erfolgserlebnis feierte sie an der Nordi-schen Skiweltmeisterschaft 2011 in Oslo, wo sie Vize-Weltmeisterin wurde. Diese Medaille ist historisch: Noch nie hatte eine Athletin oder ein Athlet des italieni-schen Wintersportverbandes bei einer Skisprung-WM eine Medaille geholt.

Ich werde gerne gefragt, was eine Skispringerin denn im Som-mer mache. Die Antwort ist einfach: trainieren. Da wundern sich dann einige… Ferien haben wir im März nach den Wett-kämpfen und bevor das Training beginnt. Ich fahre gerne in die Wärme und ans Meer. Und wo man sicher nicht ans Ski-springen denkt. Abschalten ist wichtig. Jetzt aber ist für uns Vorbereitungszeit auf die Wintersaison. Eigentlich war ich ja ursprünglich Langläuferin. Und dann bin ich manchmal so zum Spass mit den Buben über ein paar kleine Schanzen gesprungen, ja, halt mit den Langlaufskiern. Eines Tages hat mich der Trainer Mored Moroder gesehen und gefragt, ob ich Skispringerin werden möchte. Das war am 1. April 2002, und ich war zwölf. Also sagte ich locker zu, weil ich dachte, es wäre ein April-Scherz.Entsprechend überrascht war ich, als mich der Trai-ner drei Monate später anrief und fragte, wo ich denn sei. Da stand ich ziemlich am Berg! Nach zwei Jahren musste ich mich entscheiden: Lang-laufen oder Springen. Wir waren die erste Frauen-mannschaft Italiens, Frauen sind im Skisprin-gen überhaupt erst seit der WM 2009 im tsche-chischen Liberec international dabei. Springen ist vielleicht weniger anstrengend als langlaufen, körperlich gesehen, aber vom Kopf her ist es Höchstleistung. Die Konzentration muss ein-hundertprozentig sein, sonst kanns gefährlich werden. Wir springen auf denselben Schanzen wie die Männer, bei uns ist lediglich der Anlauf länger, damit wir die Höchstgeschwindigkeit er-reichen.Wenn ich früher Skispringen am Fernse-hen schaute, fand ich das langweilig. Oh ja, das hat sich geändert. Und wie! Jetzt gehts an unser näch-stes grosses Ziel: die nordische Ski-WM 2015 in Falun in Schweden.

GESICHTER/INHALT

AUFBRUCHmit Elena Runggaldier, 24, Skispringerin

INHALT GESICHTER 3 Aufbruch mit Elena Runggaldier:

Skispringerin20 Menschen und Kräuter:

Drei grüne Daumen30 Schlusspunkt: Egon Rusina Moroder

Zeichner, Maler, Suchender

SHORT CUTS5 Neues aus Gröden: Kultur- und

Genusstermine 17 Südtirol Aktuell: Was Sie nicht

verpassen sollten27 Preisrätsel, Anreise

UNTERWEGS6 Zimmer mit Aussicht:

Die schönsten Weitblicke14 Faire Ferien: Nachhaltigkeit

im Grödental24 Männerwallfahrt: Eine Wanderung

zwischen Dichtung und Wahrheit

GENIESSEN18 High Noon in der Teestube:

Um 12 Uhr öffnet sich das Paradies28 Wein: Familie Vogel,

Brückenbauer zwischen der Schweiz und dem Südtirol

Impressum: Redaktion: Gaby Labhart, Pressebüro, Zollikon · Gestaltung, Kon-zept und Realisation: GEYST AG, Zürich · Druck: Swissprinters AG · Fotos: Alex Filz, Bozen Kontakt: [email protected]: Fabrizio Cucchiaro, Gröden

Kein Magazin mehr verpassen? Die neue iPad-Ausgabe bietet ein beson-deres Lesevergnügen mit zusätzli-chen Inhalten (Filme, Karten, Bilder). Den Link zum App Store fi nden Sie auf www.suedtirolmagazin.ch

Die neue iPad-App

ist da.Magazin jetzt

gratisabonnieren.

Page 4: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

Bewusst geniessen und sich rundum Wohlfühlen: Das Hotel Savoy ist der ideale Ausgangspunkt für viele ausge-dehnte Touren im Grödnertal. Freuen Sie sich auf feine Gourmetabende und ein erlebnisreiches Aktivprogramm im Dolomiten UNESCO Welterbe!

Small Luxury & SPA Hotel SavoyI-39048 Wolkenstein/Gröden

Tel. +39 0471 795 [email protected] - www.hotel-savoy.it

Gerne erwarten wir Sie im Cosmea, zentral gelegen neben der Seilbahn zur Seiser Alm. Geführte Wanderungen, Themenabende mit abwechslungsrei-chen Menüs und gepfl egtem Service. Gemütlicher Garten mit Liegewiese und freier Eintritt in das Mar Dolomit.

Hotel CosmeaI-39046 St.Ulrich/Gröden

Tel. 0471 796 [email protected] www.hotelcosmea.it

HOTELCOSMEA

S

& apartmentsHOTELCOSMEA

S

& apartments

CMYK 20 100 30 0RGB 200 29 11

CMYK 5 10 95 2RGB 239 211 34

.!@()&

helvetica neue (t1)45 Light ABCDEFGHi

abcdefghijklmnopqrstuvwxyz0123456789

jkLMnOpqrSTuvwxyz

Hotel Miravalle****I-39048 Wolkenstein in Gröden

Tel. +39 0471 795 [email protected]

Das Hotel Miravalle liegt ruhig und son-nig inmitten der Dolomiten. Geniessen Sie die wertvollste Zeit des Jahres - Ihre Ferien - mit kulinarischen Kreationen aus der Südtiroler und mediterranen Küche und in unserem Essentia Spa mit Saunen und Relaxzone.

Silence & Schlosshotel Mirabell****I-39040 Seis am Schlern

Tel. +39 0471 706 [email protected]

„Love Time & Wellness“ vom 30.05. – 05.07. und vom 30.08. – 12.10.2014. 3 Nächte € 280 p.P., 4 Nächte € 370 p.P.

Ruheoase am Fusse der Seiser Alm in einzigartiger Panoramalage.

ANGEBOT

Unser historisches Gebäude wurde jüngst stilvoll und behutsam renoviert und bietet unseren Gästen ein Ambi-ente zum Wohlfühlen. Frühstücken in der gotischen Bauernstube aus dem Jahre 1537, in heimeliger Atmosphäre und herrschaftlichem Flair – verbun-den mit viel Komfort.

Ansitz ZehentnerI-39040 Lajen - Dolomiten

Tel. +39 0471 655 040 [email protected]

Vital in den Frühling! Vom 27.04. bis 29.05.2014, 4 Nächte (So bis Do) ab € 244 pro Person.

Inklusive Gnollhofs Verwöhnpension, vielen Wandermöglichkeiten und Entspannung im Wellnessbereich!

Hotel Gnollhof****I-39043 Gufi daun bei Klausen

Tel. +39 0472 847 [email protected] - www.gnollhof.it

ANGEBOT

2014_0295_205x275_SMGI_Anz_S04.indd 1 02.04.14 16:01

Page 5: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

ERDGESCHICHTLICHESDer Geotrail bei Pufels (ladinisch Bula) hoch über St. Ulrich ist ein Vergnügen für Körper und Kopf. In knapp drei Gehstunden lernt man dank acht Schautafeln die Geologie der Gegend ken-nen. Und die fantastische Aussicht auf die umliegenden Gipfel macht diese Einsichten unvergesslich. Auch ein Abstecher zu den restaurierten Mühlen lohnt sich. www.valgardena.it/dl/geotrail

ZURÜCK ZUR NATURAuf der Seiser Alm hoch über dem Grödental, der grössten Alp Europas, steht ein besonders naturnah gebautes Hotel: das Tirler. Die pollen- und milbenfreie Umgebung garantiert auch Allergikern ruhige und erholsame Ferien. Dazu gehört unbe-dingt auch die eineinhalbstündige Barfusswanderung zu den Hexenquellen. www.tirler.comwww.hexenquellen.it

WUNDER AM BODENNach den majestätischen Dolomiten erlaubt der Pilzweg bei Kastelruth, nur wenige Fahrminuten vom Grödental entfernt, Einblicke in eine weniger spektakuläre, aber ebenso einmalige Welt, die uns sonst verborgen bleibt. In einer dreissigminütigen Wanderung entdeckt man einen winzigen, aber wichtigen Teil der rund 1,5 Millionen Pilzarten. www.seiseralm.it/pilzeweg

AUF ZU DEN HEILIGENDer Legendenweg führt von der Kirche von St. Christina zum alten Wallfahrtskirchlein St. Jakob mit seinen Heiligenfresken – in rund zwei Stunden hin und zurück. Schülerinnen und Schü-ler von St. Christina haben 16 Tafeln am Wegrand aufgestellt, welche die Entstehungslegende des Kirchleins erzählen, die bis nach Spanien reicht. www.valgardena.it/de/wandern-bike/wandergebiet/spazierwege

CRÈME DE LA CRÈMEAm Sonnenhang über Wolkenstein auf Daunëi steht der Valin-hof. Ruhe und Natürlichkeit hat er zu bieten und hervorragende Milchprodukte. Neben verschiedenen Käsesorten hat sich die Familie Mussner vor allem mit ihrem cremigen Naturjoghurt aus Vollmilch einen guten Namen gemacht. Das gibts übrigens auch mit Preiselbeeren, Himbeeren und Marillen verfeinert. www.valin.it

o2

o4

o4

o5o5

o1NEUES AUS GRÖDEN

o3

o3

o1

o2

SHORT CUTS5

Page 6: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

TEXT: Gaby LabhartFOTOS: Alex Filz

Schutzhütte Raschötz, St. Ulrich: Der spektakuläre Blick aus einem der beiden Gästedoppelzimmer auf Sellastock, Langkofel und Plattkofel.

ZIMMER MIT AUSSICHT

Aussicht und Freiheit liegen nahe beieinander. Wo der Blick in die Unendlichkeit schweifen kann, sind die Niederungen des Alltags in weiter Ferne. Konzentration auf das Wesentliche ist angesagt.

Page 7: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

Man muss sich Zeit nehmen, die weite Welt

zu betrachten.Christian Lang, Architekt

Page 8: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

Am Horizont glänzen die schneebedeckten Gipfel des Ortlers und der Brentagruppe, hinter dem Haus grasen die zotteligen Galloway-Rinder: Im Berghotel Zirmer-hof auf gut 1600 Meter Höhe südlich von Bozen neben dem Dörfchen Radein sind Lage und Ruhe in der Tat majestätisch. Und alles, was der Entschleunigung dient, ist vorhanden. Komfortabel renovierte Zimmer ohne Prunk und Alpenkitsch und ohne Fernseher, ein schlech-ter Handyempfang, eine Bibliothek aus dem 16. Jahr-hundert, ein mächtiges Kaminfeuer in der Halle, wun-dervolle eigene Weine (Gewürztraminer!) und eine Küche, die Gourmets mehr als glücklich macht. Und nicht unbedingt schlank! «Im Unterland bin ich be-drückt. Die Weitsicht, die den Horizont öffnet: Das ist die Freiheit», sagt Joseph Perwanger, einiges über 80 und ein wacher Zeitzeuge. Seine Grosseltern machten 1890 aus dem historischen Zirmerhof ein Hotel. Jetzt leitet Sohn Seppi mit Schweizer Lebenspartnerin Sandra Baumann das Haus. Und Söhnchen Leo wird dereinst hoffentlich weitermachen…

Auch Simon Holzknecht ist davon überzeugt, dass die Weitsicht den Menschen glücklich macht. Es geht um die Seele und um die Seelenruhe. «Das ist wie Therapie», sagt der 50-jährige Hüttenwart und schaut in den Son-nenuntergang. Dann schweigt er wieder. Die Touristen-ströme sind längst talwärts gegangen, auf der Schutzhüt-te Raschötz kehrt Frieden ein. Die Hütte liegt anderthalb Kilometer westlich der Bergstation der neuen Standseil-bahn, die von St. Ulrich auf die Raschötzeralm führt. Nach einem lockeren Kurzwandern erreicht man die Schutzhütte an der Waldgrenze. Das grosse Gepäck darf man zu Hause lassen. Abendgarderobe ist nicht nötig.Vor uns am rosafarbenen Horizont der Langkofel (3181 m) und seine etwas kleineren, scharf gezackten Kumpane, Fünffi ngerspitze, Zahnkofel, Plattkofel, Rosszähne und wohl noch einige mehr. Es bleiben einem die Spucke und der Verstand weg, bevor man einen Schluck Weiss-burgunder trinken kann. So viel Schönheit möchte man lieber nicht in Worte fassen müssen. Simon, sagt später seine Frau schmunzelnd, der früher nicht einmal einen

Zirmerhof, Radein: Über das satte Grün der Wiesen, die auch die schottischen Hochlandrinder schätzen, sieht der Gast auf das Dorf oder über das Etschtal hinweg in die grosse Weite Richtung Schweiz.

Page 9: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

R U BRIK E N T I T E L

Kaffee gekocht habe, hat diese Raschötzer Hochalm über St. Ulrich immer geliebt. Schon damals als hier noch die alte Schutzhütte stand. Als «Klimahaus A» wurde sie im Dezember 2010 neu eröffnet: ökologisch und energetisch korrekt. Jetzt bietet sie zwei komfortable Doppelzimmer mit eigenem Badezimmer und Gemeinschaftszimmer mit Kajütenbetten. Und Simon bekam den Zuschlag. Jetzt ist er Herr der Schutzhütte – und kocht mittler- weile auch Kaffee. Luxese, man glaubt es kaum, steht im Duden und meint «Lebensstil, der Luxus und Einfachheit [Askese] ver-eint». Dafür gibt es in Südtirol ein Synonym: Pension Briol. Johanna Fink von Klebelsberg empfängt den Gast auf 1310 Metern Höhe mit einem Schnaps. Den kann man brauchen. Schliesslich war die Anfahrt im gelände-gängigen Taxi auf dem steilen Forstweg über dem Süd-tiroler Eisacktal ein Abenteuer. Johanna ist die Urenke-lin der Johanna Settari, die das Gasthaus 1898 eröffnet hat. Ihr Schwiegersohn Hubert Lanzinger, Maler und Architekt, hatte die einstige Sommerfrische-Villa vor

Page 10: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

mehr als 80 Jahren im Stil der Wiener Moderne umge-baut und eingerichtet. Und daran ist bis heute wenig ge-ändert worden. Die Zimmer sind renoviert, schlicht und schön, Dusche und Toiletten befinden sich auf dem Gang, Fernseher und Internetanschluss sucht man vergebens. Beim Glas Wein auf der Terrasse oder beim Bad im küh-len, kreisrunden Swimmingpool schweift der Blick in die Ferne zu den Spitzen der Dolomiten und tief hinab ins Tal. Reduce to the max: Konzentration auf das Wesent-liche ist hier das Motto. Briol, hat ein Stammgast gesagt, sei ein Seinszustand. Kein Ort für wellnessfreudige Wo-chenendtouristen. Und wie gesagt: nicht einfach erreich-bar. Gottseidank!

WEITERE INFOS

www.zirmerhof.comwww.rifugiorasciesa.comwww.briol.it

Page 11: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

Pension Briol, Barbian: Bauhausarchitektur mit Blick Richtung Osten, wo sich Villnösstal und Grödental zum Eisacktal öffnen, dahinter thronen die Dolomiten.

Fernsichten sind sehr inspirierend, sie regen den Geist

an, sie heilen Wunden. Christian Lang, Architekt

Page 12: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

UNTERWEGS12

Z IM M E R MI T A U S S I C H T

«Man muss den Blick schärfen.»

DER ARCHITEKT CHRISTIAN LANG, 50, HAT DAS LUXUSHOTEL «TROIS ROIS» IN BASEL UMGEBAUT UND IST DAMIT WEIT ÜBER DIE SCHWEIZ HINAUS BERÜHMT GEWORDEN. DAS HOTEL LIEGT DIREKT AM RHEIN MIT EINER PHÄNOMENALEN AUSSICHT. LANG IST ÜBRIGENS EIN BEGNADETER KOCH.

Wie wichtig ist die Aussicht beim Bauen?Die sogenannte Situierung, also die Lage des Hauses, ist einer der ersten zentralen Grundentscheide. Die Fernsicht war wohl seit je ent-scheidend. Schauen Sie sich alte Bauten und ihre Lage an.

Das heisst: Der Bau orientiert sich klar an der Weitsicht?Ein berühmter Schweizer Architekt etwa hat ein Haus quer zur Aus-sicht gebaut. Es ist eine Frage der Entscheidung, der Haltung.

Haltung?Man muss dafür sorgen, dass die Aussicht bewusst wahrgenommen wird. Den Aussenraum sozusagen kanalisieren. Vielleicht sind drei klei-nere Fenster spannender als ein einzige, übergrosse Öffnung, wo man sich selber mit ausstellt. Riesige Glasflächen sind nicht behaglich.

Kann man sich satt sehen?Nein. Aber es kommt darauf an, was man macht. Aussicht hat mit Kontemplation zu tun. Man muss sich Zeit nehmen, dann wird Aus-sicht auch zur Einsicht. Wenn Sie in die Weite blicken, am Smart-phone spielen, überlegen, was Sie gleich kochen werden, bleiben die Details dem Blick verborgen.

Wieso die Details? Geht es nicht um den Weitblick?Richtig. Und der fängt im Detail an. Der Ausblick ist die Summe der Details. Sie sehen zum Beispiel einen kleinen Felsvorsprung, der Ihren Blick gefangen nimmt. Den sehen Sie nur, wenn Sie genau hinschauen. Und eines Tages beschliessen Sie, genau zu diesem Felsvorsprung zu wandern. So hat Sie die Sicht inspiriert, hat ihren Geist angeregt. Fern-sichten, davon bin überzeugt, haben auch heilende Wirkung.

Sie haben die Hotelwahl zwischen Aussicht oder guter Küche. Wie würden Sie entscheiden?Ach, nur entweder oder? Dann für die Küche.

FREIE SICHT AUFS GIPFELMEER

VITALPINA HOTEL PFÖSL, DEUTSCHNOFENDie Wellnessanlage ist unübertrefflich: 6 verschiedene Saunen, Hallenbad, Fitnesscenter, Teichlandschaft. Und das alles in einem gemütlichen Haus, ökologisch gebaut, eingebettet in die Natur und Bergwelt der Dolomiten. www.pfoesl.it

MIRAMONTI BOUTIQUE-HOTEL, HAFLINGJa, die weltbekannten Haflingerpferde sind hier zu Hause. Und an einem der schönsten Aussichtspunkte des kleinen Dorfes liegt die-ses aussergewöhnliche Haus, das Luxus und Bescheidenheit, Tradi-tion und Moderne perfekt vereint. www.hotel-miramonti.com

GASTHOF OBERRAUT, AMATENSeit 1973 führt Familie Feichter den legendären Slow-Food-Gasthof oberhalb von Bruneck in einem Weiler namens Amaten. Aufgetischt wird in einer der beiden gepflegten Bauernstuben. Oder auf der Ter-rasse mit der Prachtsaussicht. Alles, was aus der Küche kommt, ist Marke Eigenbau. Und wer nicht mehr weiter will: die Gästezimmer sind bereit. www.oberraut.it

BIOHOF UNTERSCHWEIG, ULTEN2 begehrte Ferienwohnungen auf 1700 m auf der Sonnenseite des Ultentals, gebaut aus unbehandeltem Massivholz aus dem eigenen Wald. Dass auf diesem Biohof auch von Käse bis Kräutertee vieles selbstgemacht wird, ist kein Nachteil! www.uab.it/unterschweig

HOTEL ICARO, KASTELRUTHAufstehen mit vollem Blick auf das Unesco-Welterbe Dolomiten: Das ist grosser Luxus. Und auch in allen andern Belangen mangelt es dem Gast im Viersternehotel Icaro im Herzen der Seiser Alm an gar nichts. www.hotelicaro.com

GASTHOF KOHLERN, BOZENSchon die Kurzanfahrt mit der Kohlerer Bahn, seit 1908 (!) in Be-trieb, ist spektakulär: Schlern, Rittner Horn, Etschtal, Bozen. Auch vom Gasthof Kohlern, auf 1130 Höhenmetern gelegen, ist die Aus-sicht famos. Der 140 Jahre alte Gasthof ist seit 1966 im Besitz der Familie Schrott. Und wird mit viel Liebe und Aufwand gepflegt. Ein Kleinod! www.kohlern.com

Zirmerhof

Pension Briol

Bozen

Schutzhütte Raschötz

Page 13: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

Tel. 0039 0471 999 980 - [email protected] - www.vitalpina.info/angebote

Bergeweise Wohlgefühl

Erleben Sie unvergleichliche und na-turnahe Familienferien der Extraklas-se! 10.000m² Austobfl äche, 70h Kin-der- und 35h Babybetreuung, 1.000m² Familienwellness, Kinderbauernhof, Ponyhof, Naturspielplatz, traumhafte Dolomiten, urige Almen, regionale-hof-eigene Produkte & vieles mehr.

Familienhotel Sonnwies****I-39040 Lüsen

Tel. +39 0472 413 [email protected] - www.sonnwies.com

Im romantischen Park und nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum ent-fernt, verzaubert das „Bavaria“ aus der Zeit der Belle Époque seine Gäste mit unverwechselbarem Flair und herzli-cher Gastfreundschaft. Die exquisite Küche und idyllische Atmosphäre ga-rantieren erholsame Ferien.

Hotel Bavaria**** I-39012 Meran

Tel. +39 0473 236 [email protected] - www.bavaria.it

Was uns beWegtErleben Sie Geschichten von Menschen im Südtirol

Südtirol hat mehr zu bieten als imposante Berge, gutes Essen und vielfältige Sportmöglichkeiten – auf www.wasunsbewegt.comerzählen Südtiroler ihre ganzpersönliche Geschichte:

spannend, informativ undbewegend. Sehen Sie Südtirol mal von einer neuen Seite.

Tauchen Sie ein in die Südtiroler Geschichtenwelt:www.wasunsbewegt.com

2014_0295_185x125_SMGI_Magazin_Sommer_Publireportage.indd 1 02.04.14 15:15

2014_0295_205x275_SMGI_Anz_S13.indd 1 02.04.14 15:19

Page 14: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

UNTERWEGS N A C H H A LT IGK E I T14

FAIRE FERIENMit der Nachhaltigkeit auf und davon

Mit Bahn und Bus Aus der Schweiz gelangt man auf zwei Wegen per ÖV nach Gröden: Via Innsbruck und Brenner mit dem Zug nach Brixen, von dort aus mit dem Bus. Schöner ist es, insbesondere bei einem Start am frühen Morgen, mit der Rhätischen Bahn ins Engadin, dann mit dem Postauto von Zernez über den Ofenpass nach Mals im Vinschgau, wo es mit der Bahn via Meran nach Bozen weitergeht. Von dort führt ein Bus nach Gröden. Von Zürich aus dauert die Reise im besten Fall sieben Stunden. Doch es empfi ehlt sich, eine Stunde mehr Fahrzeit einzuberechnen, da gewisse Umsteigezeiten sehr knapp bemessen sind und nicht jeder Anschluss wartet. Das ist nur halb so schlimm: In den Bahnhöfen von Bozen, Mals und Meran gibt es freund-liche Café-Bars. Eile mit Weile eben.

TEXT: Michael LütscherILLUSTRATION: Hendrik Jonas

Ökologisches WohnenImmer mehr Gastgeber achten auf die Nachhaltigkeit ihrer Häuser. Nach dem Klimahaus-A-Standard (der etwas stren-ger ist als der Schweizer Minergie-P-Standard) und ganz aus Holz gebaut sind die Ferienwohnungen der Mayr Apart-ments in St. Christina (www.mayr-apartments.com). Nach demselben Standard erstellt ist der Neubau-Teil des Moun-tain Spa Hotel Albion oberhalb von St. Ulrich, das zudem über den Komfort einer eigenen Haltestelle des Busses von Bozen nach St. Ulrich verfügt (www.albionhotel.net).

Regionale Küche Nachhaltig ist chic: Reimund Brunner, der Chef des Gour-met-Restaurants Anna Stuben (1 Michelin-Stern) im Fünf-sterne-Hotel Grödnerhof in St. Ulrich (www.gardena.it) setzt in erster Linie auf regionale Produkte. Er verwendet Lamm- und Rindfl eisch aus dem Tal, verarbeitet Berg-weizen, Sauerklee und Bauernspeck zu Gourmet-Gerich-ten und tischt den fast verschwundenen Erdbeerspinat auf.

Page 15: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

2014

Val Gardena Mobil Card

Mobilcard

N A C H H A LT IGK E I T

Val Gardena Mobil CardIn Gröden gibt es die Val Gardena Mobil Card, die auch für die Bergbahnen gilt und für einen oder sieben Tage zu haben ist. Im übrigen Südtirol reist man günstig mit der Mobilcard (www.mobilcard.info), einem General-abonnement für Regionalzüge und Busse. Die Karte ist für einen, drei oder sieben Tage erhältlich. Kunstsinnige lösen die Museumobil Card und damit zusätzlich den Eintritt in rund 80 Museen und Sammlungen im Süd-tirol. Die Bikemobil Card schliesslich erlaubt das Mit-nehmen eines Velos. Kaufen kann man die Karten an Automaten, Bahnhöfen, in Tourismusbüros, aber leider (noch) nicht in der Schweiz.

Erster TagWir fahren von Zürich ins Grödnertal. Gut sieben Stun-den dauert die Fahrt, fünfmal steigen wir um. Je näher wir dem Ziel kommen, desto spannender ist der Blick zum Fenster hinaus. Die wilde Landschaft am Ofenpass, die Obstgärten und zahllosen Burgen im Vinsch gau. Die restaurierten, grün und rot bemalten Bahn stationen aus der k. u. k.-Epoche der Vinschger Bahn. In Bozen fehlt ein Hinweis auf die Haltestelle des Busses nach St. Ulrich; irgendwann merken wir, dass er direkt vor dem Bahnhof hält. Froh sind wir, dass wir Proviant eingepackt haben – die Anschlüsse sind knapp, und die einzige Mög-lichkeit, während der Fahrt etwas zu kaufen, besteht im IC zwischen Zürich und Landquart.

Zweiter TagWir geniessen die Ruhe im Albion Hotel. Vom Bett aus blicken wir durch die Fensterfront des Neubaus in die Weite. Am Frühstücksbuffet gibt es Butter und Käse aus der Region und für Allergiker glutenfreies Brot. Wir mieten Mountain-Bikes und fahren nach St. Ulrich, dort mit der Gondelbahn auf die Seiser Alm. Das Hoch plateau vor der spektakulären Kulisse des Lang- und des Platt-kofels ist wie gemacht zum Biken. In der Laranzer Schwaige essen wir vom hausgemachten Buchweizen-kuchen mit Preiselbeer-Schokoladen-Füllung.

Dritter TagVom Frühstückstisch aus blicken wir auf die schroffen Felsen der Seceda. Wir fahren mit dem Bus nach St. Christina, dann mit der Gondel auf Col Raiser, von wo wir Richtung Seceda wandern. Wir sehen den Bau-ern beim Heuen zu und staunen, wie viel sie mit mensch-licher Kraft ausführen: die Mähmaschine zu Fuss füh-ren, das Heu mit der Gabel zetten und mit dem Rechen zu Maden anhäufen. In der Curona-Hütte verspeisen wir eine hausgemachte «Kaminwurz» (Wurst) und ge-räucherten Speck. Auf der Seceda angekommen, ge-niessen wir einen fantastischen Rundblick. Mit der Luft-seilbahn geht es über den Felsabbruch zurück ins Tal.

Vierter TagUnsere geliehenen E-Bikes geben erstaunlich Schub. Den können wir brauchen, als wir in St. Ulrich ins Dorf hinauf fahren. Später gehts auf das sanft geneigte ehe-malige Trassee der Grödner Bahn gemütlich bis nach Wolkenstein und etwas schneller wieder zurück. Abends speisen wir im Restaurant Anna Stuben im Grödnerhof – und sind begeistert, was Küchenchef Reimund Brunner mit Einfallsreichtum und aus regionalen Pro-dukten zaubert. Zum Schluss gibts den hausgemachten grünen Grappa. Der soll besonders gut sein für die Ver-dauung. Jawohl, ist er.

Velo Velofans, die es wissen wollen, fi nden in Gröden jede Herausforderung – die berühmte Sellaronda-Strecke führt über vier Pässe um das mächtige Sella-Massiv herum. Am 22. Juni 2014 ist diese Strecke ausschliesslich den Velofahrern vorbehalten und für den Auto-verkehr gesperrt. Aber auch weniger ambitio-nierte Velofahrer fi nden in Gröden ihren Weg, nämlich das Trassee der ehemaligen Gröd-nerbahn. Dieses ist zu einem Spazier- und Radweg umfunktioniert worden. Auf ihm können St. Ulrich, St. Christina und Wol-kenstein ohne allzu grossen Kraftaufwand erkundet werden. Wer die ehemalige Bahn-strecke allerdings verlässt, gerät rasch auf stei-le Strassen. Aber dafür gibt es ja E-Bikes (wie Mountain-Bikes in verschiedenen Hotels oder in Fachgeschäften zu mieten).

UNTERWEGS15

Page 16: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

BIOGRAFIE

Günther Reifer ist Mitbegründer des Terra-Institutes in Brixen, das Unterneh-men in Sachen Nachhaltigkeit berät und den Kongress «Think More About» im Kloster Neustift mitorganisiert.

UNTERWEGS16

N A C H H A LT IGK E I T

Ist das Essen entscheidend in Sachen Nachhaltigkeit?Reifer: Nachhaltigkeit basiert auf mehreren Faktoren. Die Regiona-lität und Saisonalität der Produkte in der Küche sind zwei davon. An-dere Faktoren sind die Herkunft und der Verbrauch der Energie. Die Bauweise eines Gebäudes ist wichtig, auch die Herkunft der Bau- materialien – kommt das Holz aus der Gegend? Schliesslich zählt auch der Umgang mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zur Nach-haltigkeit, die soziale Verantwortung also. Alle sollen Freude haben. Darum geht es ja.

Südtirol ist schon heute eine vorbildliche Region: Der Verbrauch an Energie ist vergleichsweise niedrig, und diese stammt überdurchschnittlich aus erneuerbaren Quellen. Wieso?Reifer: Gewisse Vorkehrungen wurden hier schon vor langem getrof-fen. Nicht zuletzt ist der Energieverbrauch auch eine Kostenfrage. Trotzdem ist noch sehr viel Potenzial da.

Was kann noch verbessert werden?Reifer: Generell muss die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus besser werden. Noch kommt der Grossteil des Lamm-fleisches aus Neuseeland. Da sollte man mehr auf die Regionalität achten. Einheimische Produkte mögen teurer sein – aber sie sind auch besser. Man kann sich auch fragen, ob es wirklich so viele Berg- bahnen braucht. Manchmal wäre weniger mehr. Ich wünschte mir, der Slow-Food-Gedanke spielte im Tourismus eine wichtigere Rolle.

Inwiefern?Reifer: Ein Beispiel: Die sogenannten Gemeinwohlhotels in Südtirol haben einen fleischlosen Freitag eingeführt. Da fehlt dann auch der Speck auf dem Frühstücksbuffet. Auf diese Weise wird die Ernährung auch zum Gesprächsthema unter den Gästen. Das finde ich gut.

Wo haben Sie Ihre letzten Sommerferien verbracht?Reifer: Auf einem Berg, 25 Kilometer von Brixen weg. Wir sind mit dem ÖV dorthin gefahren, zumindest bis an den Fuss des Berges. Dann hat uns ein Auto hinaufgebracht – wir hatten einfach zu viel Gepäck zum Schleppen.

«Alle sollen Freude haben»

DER NACHHALTIGKEITSEXPERTE GÜNTHER REIFER ÜBER DAS, WAS ÖKOLOGISCHE FERIEN AUSMACHT.

Umweltschützer kritisieren den Tourismus als generell nicht besonders ökologisch. Sollen wir alle zu Hause bleiben?Reifer: Auf keinen Fall. Man soll einfach ökologisch reisen – zu uns am besten per Bahn. Südtirol verfügt über ein gut ausgebautes öffent-liches Verkehrsnetz. Wichtig ist auch, wie man sich am Urlaubsziel selbst bewegt – am besten zu Fuss oder mit dem Velo.

Was raten Sie Gästen, die nachhaltige Ferien im Grödnertal machen wollen?Reifer: Gröden ist jene Gegend Südtirols, die touristisch am stärksten industrialisiert ist. Aber auch hier gibt es Hoteliers, die umdenken. Die auf Produkte mit regionalem und saisonalem Charakter setzen. Die Kürbissuppe im Oktober und Spargelcrème im Juni servieren und nicht umgekehrt.

Page 17: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

KUNSTSTÜCKEHandwerk spielte eine wichtige Rolle im bäuerlichen Leben. Ganz besonders in den Wintermonaten wurde die Stube zur Werkstatt. Um das fast vergessene Wissen wieder zu beleben, hat sich «Roter Hahn», die Organisation für Urlaub auf dem Bauernhof des Südtiroler Bauernbundes (SBB), auf die Suche nach Traditionellem aus Holz, Wolle & Co. gemacht. www.roterhahn.it/de/handwerk

KLIMAPIONIERDass Weinbauern mit der Natur leben, ist nicht neu. Aber dass sie es so konsequent tun wie auf dem Weingut Pfitscher in Mon-tan, das ist jetzt zertifiziert und bestätigt: Als erster Betrieb er-hielten die Pfitschers für ihr neues, ebenso modernes wie nach-haltiges Gebäude das Prädikat «KlimaHaus Wine». Damit wird ihr besonders schonender Umgang mit der Umwelt ausgezeichnet.www.pfitscher.it

EVA VERFÜHRT Mitten im Vinschgau, im Herzen des Apfellandes und der Ort-schaft Latsch, steht ein uralter Wehrturm, schön und schonend restauriert. Hier kultivieren drei Generationen Oberhofer die Vinschgauer Apfeltradition. EVA heissen ihre wunderbaren Bio- apfelsäfte: eine köstliche Verführung, bei deren Genuss – anders als in der Bibel – auch keine Vertreibung aus dem Paradies droht. www.eva-bio.com

GRÜNER TRENDIn diesem Namen steckt alles drin: die Rebellion gegen eine Mode, die sich nicht um die Herkunft ihrer Rohstoffe kümmert, «Bello», das Schöne, und «re», die Rückbesinnung auf das Echte, das in der Mode oft verloren geht. Drei junge Südtiroler haben das grüne Modelabel gegründet und verkaufen ihre Produkte bereits bis nach Deutschland und in die Niederlande. www.re-bello.it

AUSGEZEICHNETAuf der verkehrsfreien Seite des idyllischen Kalterer Sees liegt das Seehotel Ambach: 40 Jahre jung und unlängst zum «histo-rischen Gastbetrieb des Jahres» erkürt worden. Othmar Barth, der 2010 verstorbene Meister der Südtiroler Moderne, habe mit dem Seehotel ein Stück Architekturgeschichte geschrieben, das Haus verbinde Natur und Architektur auf einzigartige Weise, so die Laudatio. www.seehotel-ambach.com

o2

o4

o5

o1

o3

SÜDTIROL AKTUELL

o4o3

o1

o2

o5

SHORT CUTS17

Page 18: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

GENIESSEN18

T E E S T U BE

HIGH NOON IN DER TEESTUBE

Wo die Grosseltern einst frisches Brot buken, zaubert heute Daniela Comploj Kuchen und Torten aus ihrer Backstube,

die scharfe wie süsse Herzen höher schlagen lassen. Pünktlich um 12 Uhr mittags geht das Paradies auf.

Ein Buffet mit zehn verschiedenen Kuchen und Torten ist die Hauptattraktion der Villa Frainela in Wolken-stein. Da locken beispielsweise ein Apfel-Topfen-Kuchen oder ein Schoko-Mandel-Ring. Auf der Schiefertafel steht das Salzige: eine Quiche mit Zucchini, Schinken und Brie. Und dann die Suppen und die Salate und die dickflüssige heisse Schokolade… Am besten, man kommt gleich als Gruppe vorbei, dann kann man alle auspro-bieren. Bitte nicht vergessen: das selbstgemachte Glacé.Jeden Morgen steht Daniela Comploj, eine energische Frau mit wachem Blick, in ihrer Backstube: um fünf oder halb sechs Uhr im Sommer, um halb vier Uhr in der Höchstsaison um Weihnachten. Bis um halb acht bäckt sie die «schmackhaften» Sachen, wie sie die sal-zigen Wähen und Kuchen nennt. Um halb elf sind auch die zarten Süssen fertig – rechtzeitig für die Öffnung des Lokals um punkt zwölf.Einladend sieht es aus, alte Holzmöbel dominieren den alten Teil, helles Holz und Glas den neuen Anbau, in dem das Office und die Theke untergebracht sind. Der Neubau ist das Erstlingswerk des mittlerweile bekannten Architekten Rudolf Perathoner aus Wolkenstein. Die Einrichtung gestaltete die Hausherrin als Autodidak-tin. So, wie sie 1990 das Lokal startete, einfach mit dem Wissen einer Hobbyköchin und der Bestimmung im Blut: Ihr Vater war Konditor, der Grossvater Bäcker. Und die nach einer Wiese getaufte Villa Frainela ist das Werk des Grossvaters ihres Mannes, des renommierten Bergführers Hermann Comploj.

TEXT: Michael LütscherFOTOS: Alex Filz

WEITERE INFOS

Villa FrainelaStrasse Dantercepies 66I-39048 WolkensteinTel. 0039 0471 794339www.villafrainela.it

Einfach ein Ort für Gäste sollte es sein. «Ich wollte und will das anbieten, was ich meiner Familie und meinen Freunden auftischen würde», sagt Daniela Comploj. «Ah, du eröffnest eine Sala da Té», sagte ihr eine Freun-din. Seither nennt Comploj ihr Lokal Teestube. Und der Tee ist neben den Backwaren die zweite Attraktion des Hauses. 44 Sorten stehen auf der Karte. Comploj zieht zwei Schubladen auf der Rückseite der Theke auf: Fach an Fach liegen da die getrockneten Blätter – aus Indien, Sri Lanka und von den Südtiroler Alpen.

Page 19: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

GENIESSEN19

T E E S T U BE

REZEPT FÜR DANIELA COMPLOJ´S SCHOKO-MANDEL-RING

Ringform 25 cm Durchmesser

FÜR DEN RÜHRTEIG:200 g Bitterschokolade aus Belgien, 50 % Kakaoanteil180 g Zucker3 Eigelb5 Eiweiss180 g Butter100 g fein geriebene Mandeln40 g Kartoffelmehl30 g VanillezuckerSaft einer halben Zitrone1 Prise Salz

FÜR DEN SCHOKOLADENGUSS:50 g Schokolade¼ dl Rahm

AUSSERDEM:25 g Mandelscheiben

Die Schokolade im Backofen schmelzen. Den Zucker mit dem Eigelb schaumig rühren. Das Eiweiss steif schlagen. Die weiche Butter zu der Eigelb-Zucker-Mischung beifügen. Die geschmolzene Schokolade und den Saft der Zitrone ebenso dazugeben und die Mi-schung gut verrühren. Nun das Eiweiss unter die Scho-koladenmischung heben. Die geriebenen Mandeln, das Kartoffelmehl, Vanillezucker und Salz beimengen. Den Ring mit Butter einfetten und mit Kartoffelmehl be-stäuben. Die Mandeln auf den Tortenboden geben. Die Schokoladenmasse beifügen und bei 170 Grad etwa 40 Minuten backen.

Den Schoko-Mandel-Kuchen erkalten lassen, auf einen Tortenteller stürzen und mit dem Schokoladenguss de-korieren.

Page 20: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

FABRIZIO CUCCHIARO, CHEFKOCH GOURMETHÜTTE

COMICI, WOLKENSTEIN «Eine unserer Spezialitäten

hier oben ist ein Risotto aus zwölf Kräutern. Ohne

Kräuter läuft in meiner Küche gar nichts. Und drum war es klar, dass wir einen Kräutergarten brauchten.

Es ist der höchste Kräuter- garten Südtirols und

mittlerweile eine Attraktion. Nur mit einheimischen

Pflänzchen bestückt, selbst-verständlich alle essbar.»

Page 21: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

21GESICHTER

WO FÜR ALLES EIN KRAUT WÄCHST

Einer kann ohne Kräuter nicht kochen und hat es drum auch nicht lassen können, auf 2154 Metern alpiner Höhe einen Kräuter-

garten anzulegen. Die andern machen Wiesenkräuter zu den Stars ihrer Anwendungen. Die dritten bauen ihren Kräutern ein

Schlösschen. Alle drei sind Quereinsteiger.

Fabrizio Cucchiaro, ein paar Jährchen über 50, ist an der Adria aufgewachsen. Mit Kräutern. «Wir waren eine Familie von Gemüsevertilgern, wir waren nicht reich.» Er hat schon bei seiner Mutter gelernt, wie man mit Kräutern kocht, auch mit wilden wie Brennnesseln. Cucchiaro ist seit Jahren für die Küche der Comicihütte im Schatten des mächtigen Langkofels verantwortlich. Hier assen schon Staatspräsidenten, Skilegenden, Mo-torsporthelden. Alle an der Wand verewigt. Die Comici- hütte ist eine der exquisitesten Einkehrdestinationen der Dolomiten für Wanderer und Skifahrer. Ein Lieb-lingskräutchen hat der Küchenchef nicht, ist aber mit Exoten sehr vorsichtig, und Koriander mag er nicht. Viel zu dominant. Auch Maria Kompatscher pflegt lieber das Milde als das Wuchtige. Die Inhaberin des traditionsreichen Ho-tels Heubad in Völs am Schlern gilt als Pionierin des «Heubadls», sie hat es aus der urchigen Gruppendyna-mik befreit und in die Moderne geführt. Seit Genera-tionen haben sich die Kompatschers mit dem heilsamen Heubaden beschäftigt. Ihr Rohstoff kommt von unge-düngten Wiesen rund um die Murmeltierhütte unter-halb des Plattkofels aus luftiger Höhe. «Unser Bergheu»,

sagt Maria Kompatscher, die gelernte Masseurin, «wird einmal geschnitten, zur Zeit der Blüte, es beinhaltet über 40 verschiedene Arten von Gräsern und Blumen und Blattpflanzen». Speik, Quecke, Lolch und Schwin-gel sind auch darunter. Man versteht kein Wort, aber legt sich begeistert hinein. Kräuter für alle Lebenslagen bieten die Gluderers in Gold-rain im Vinschgau an. In ihrem sonnengelben Kräuter-schlössl und drum herum dreht sich schon in dritter Ge-neration alles um Kräuter und «nach den strengsten Biovorschriften», sagt Annemarie Gluderer, 53, auch schon als «Mutti Natur» bezeichnet, was sie mit ihrem grossen Lachen locker wegsteckt. Die ehemalige Sekre-tärin ist eine Freundin von Edelweiss, dessen Schlichtheit und Anmut sie bewundert. Und aus dem sie eine Gesichts-crème macht, die Fältchen wegzaubert.

WEITERE INFOS

www.rifugiocomici.comwww.hotelheubad.comwww.kraeuterschloessl.it

TEXT: Gaby LabhartFOTOS: Alex Filz

K R Ä U T E R G Ä R T E N

Page 22: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

MARIA KOMPATSCHER, HOTEL HEUBAD, VÖLS AM SCHLERN

«Wenn man es nicht versteht, auf die Natur zu hören,

geht es nicht. Vielleicht ist es eine Begabung, aber es muss aus dem Bauch

heraus geschehen. Ich bin ein naturnaher Mensch.

Bei uns spielt das Heu eine Hauptrolle und das seit

110 Jahren. Darauf sind wir stolz. Ja, wir pflegen unser Heu, trocknen und lagern

es behutsam. Alles braucht Hingabe.»

Page 23: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

R U BRIK E N T I T E LANNEMARIE GLUDERER, KRÄUTERSCHLÖSSL,

GOLDRAIN «Mitten im Vinschgau, im Tal der Äpfel, ein Kräuterschlössl

zu bauen und sich mit essbaren Blumen, Gewürz- salzen und Naturkosmetik

zu beschäftigen, wird gerne etwas belächelt. Wir

sind dann halt die Närrischen. Aber mit Erfolg! Für uns ist

es der schönste Arbeitsplatz der Welt: in der freien

Natur, umgeben von Düften und Farben.»

Page 24: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

DAS WANDERN IST DER

MÄNNER LUSTAuf der Männerwallfahrt der Gadertaler nach Säben

soll es besinnlich zugehen – und sinnlich. Eine Wanderung zwischen Dichtung und Wahrheit.

TEXT: Christina GublerFOTOS: Alex Filz

Zanser Alm

Kreuzjoch

Pares Alm

Page 25: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

Bartholomäus Borstel betet. Ganz in sich versunken lässt er den Rosenkranz durch die Finger gleiten. Gottseidank. So nimmt er unser Getuschel nicht wahr – und sich später die Mühe, mit uns auf Deutsch rade-zubrechen, als wir ihn vor der Heilig-Kreuz-Kirche auf die Männerwallfahrt der Gadertaler hierher nach Säben ansprechen. In jungen Jahren sei er selber oft mitgepilgert, erfah-ren wir von dem 82-Jährigen aus Wengen, einer der fünf Gadertaler Gemeinden, in denen noch Ladinisch gesprochen wird. Seit er einen Unfall überlebt habe, komme er wieder regelmässig, um vor dem verehrten Kruzifix zu danken. Allein. Und nicht auf Schusters Rappen, sondern mit dem Bus. Verständlicherweise. Der Fussweg vom Gadertal über die Jöcher und durchs Villnösstal bis Klausen und hinauf auf den Heiligen Berg des Benediktinerinnenklosters Säben ist gut 50 Kilometer lang und beschwerlich. Viel Asphalttreten. Auch wir haben ihn deshalb auf die einfache Tour gemacht, respektive für unsere Wanderung auf den Spuren der Männerwallfahrt das schönste Teilstück herausgepflückt. Unser Ausgangspunkt: der Parkplatz bei der Alm Pares oberhalb von St. Martin in Thurn. Hier, am Eingang des Naturparks Puez-Geisler, pflegen die Wallfahrer aus dem Obergadertal, die bereits in den frühen Mor-genstunden Haus und Hof verlassen, kurz zu rasten. Wir stiefeln sofort los. Die Route folgt fast durchwegs einem Schottersträsschen und führt durch eine grüne, südlich durch die grauen Flanken des Puez-Massivs begrenzte Almlandschaft. Am Schluss schnauft man steil hinauf aufs Kreuzjoch, wo sich der Blick Richtung Villnösstal öffnet. Der Abstieg am Fusse der markanten Geisler-Spitzen zur Zanser Alm, unserem Ziel, gestaltet sich wiederum sehr komfortabel. Es ist offensichtlich: Der Pfad wurde für die Männerwallfahrt gut ausgebaut. Alle drei Jahre, meist im Juni und das nächste Mal 2015 findet sie statt

Strecke:

Höhenmeter:

Attraktionen:

Bussfaktor:

8.4 km

683 m

6

4

GADERTALER MÄNNERWALLFAHRT

0 km 4.2 km 8.4 km

Kreuzjoch

Zanser AlmPares Alm

– und wohl auch im Zuge des allgemeinen Pilgerbooms erfreut sich der dreitägige Kreuzgang immer grösserer Beliebtheit. Weit mehr als tausend Gadertaler, Väter wie Söhne, schliessen sich jeweils singend und betend dem rituellen Umzug an. Um innere Einkehr zu fin-den. Und der Geselligkeit wegen.Die Stunde für letztere naht, wenn die Obergaderta-ler am späten Nachmittag unten im Villnösstal bei der Kirche St. Magdalena auf die Untergadertaler treffen, die über das Würzjoch anmarschiert sind. Die Kolon-ne strebt nun dem Hauptort St. Peter zu, wo nach ei-ner Messe im brechend vollen «Dom der Dolomiten» Quartier in Hotels und unter privaten Dächern bezo-gen und zum gemütlichen Teil übergegangen wird. Da geht es scheinbar lustig zu, weshalb die Priester «in diskreter Form einen abendlichen Rundgang durch die

Ein Wallfahrer am Ziel: Bartholomäus Borstel in der Heiligkreuzkirche auf Kloster Säben

Page 26: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

UNTERWEGS26

M Ä N N E R WA L L FA H R T

WALLFAHRTEN IM SÜDTIROL

KLOSTER MARIA WEISSENSTEINVor fast 500 Jahren liess Bergbauer Weissenstei-ner nach einer Marienerscheinung bei Petersberg in Deutschnofen eine Kapelle errichten. Heute erhebt sich dort auf grüner Wiese das Kloster Maria Weis-senstein mit barocker Kirche, Südtirols bedeutend- ster Wallfahrtsort. Der historische Pilgerweg führt von Leifers südlich von Bozen zum Kirchlein Peter-köfele (hier herrliche Aussicht übers Etschtal), dann das Brantental entlang. Er ist waldig, dafür bei heissem Wetter schön schattig.

JAKOBSWEG SÜDTIROLGehört zum europäischen Wegnetz, auf dem Kreuz-gänger Richtung Santiago de Compostela pilgern. Die abwechslungsreiche Mehrtageswanderung zieht sich von Winneberg im Hochpustertal hinunter via Innichen und Bruneck bis Franzensfeste und wieder hinauf auf den Brennerpass. Natürlich lassen sich auch einzelne Etappen bestreiten.

WALLFAHRTSKIRCHE RIFFIAN, PASSEIERTALEinst gingen Bauern aus Riffian einem Licht in der Passer nach, fanden so das Gnadenbild der schmerz-haften Mutter Gottes und bauten ihm eine Kapelle. Das Bild schmückt heute den Hochaltar in der schö-nen barocken Kirche nebenan, ein eindrucksvoller Kreuzweg führt zu dem Heiligtum.

Gaststätten der Gemeinde unternehmen, um etwas Kontrolle über den Durstpegel der Wallfahrer zu ha-ben», wie der Südtiroler Sprachforscher und Historiker Lois Craffonara in seinem Buch «Jì en Jeunn» berichtet.Nicht verbürgt ist hingegen, dass in Villnöss neun Mo-nate nach dem Besuch der Gadertaler die Geburten-rate wundersam ansteigt. Klaus Messner, Direktor des Tourismusvereins Villnöss, dementiert dieses Gerücht entschieden: «Alles ganz anders.» In den Anfängen der Wallfahrt im späten Mittelalter seien die Gader-talerinnen mitgepilgert und oft zu zweit heimgekehrt. Deshalb zögen die Gadertaler nur noch alleine los. «Ich weiss jedoch nicht», so Messner verschmitzt, «was unse-re Männer machen, wenn die drüben sturmfrei haben».Solche Hintergedanken liegen den Säbener Benedikti-nerinnen fern. «Für uns sind die Tage der Ladinerwall-fahrt gewiss ein Höhepunkt des Jahres», hält Schwester Marcellina Pustet im Bildband «Nach Säben» unver-fänglich fest. Die Nonnen schmücken die Pilgerkreuze am Klosterberg mit Rosensträusschen und schneiden unzählige Buchsbaumzweige, die die Pilger auf den Hut oder an den Rucksack stecken, wenn sie sich nach der Messe in der Heilig-Kreuz-Kirche auf den Rück-weg machen. Früher haben die Klosterfrauen die Gadertaler zudem mit Getränken versorgt. Das übernehmen heute die Dorfbewohner unten in Klausen. Dort treffen wir erneut auf Bartholomäus Borstel. Er sitzt vor einem Restaurant und prostet uns vergnügt zu mit einem Glas Bier.

Strecke:

Höhenmeter:

Attraktionen:

Bussfaktor:

10 km

1280 m

6

4

Strecke:

Höhenmeter:

Attraktionen:

Bussfaktor:

130 km

2700 m

5

6

Strecke:

Höhenmeter:

Attraktionen:

Bussfaktor:

2.5 km

130 m

6

2

Hält Ausschau nach Pilgern: Eine Nonne auf Kloster Säben.

Page 27: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

��

d o lom i t i

l agodigar d

a

b o d e n s e e

45 Salzburg

45 Innsbruck

45 Verona

45 Treviso

45 Venezia45 Brescia

45 Bergamo

45 Milano

45 Bolzano/Bozen

2Rosenheim

2Vipiteno/Sterzing

2Brunico/Bruneck2Bressanone/Brixen

2Bregenz

2Vaduz

2Chur

2Lugano2Udine

2Cortina

Spittal ander Drau 2

2Trento

45 München

45 Zürich

2Merano/Meran2Glorenza/Glurns

0 50��

��

d o lom i t il a

godigar d

a

b o d e n s e e

45 Salzburg

45 Innsbruck

45 Verona

45 Treviso

45 Venezia45 Brescia

45 Bergamo

45 Milano

45 Bolzano/Bozen

2Rosenheim

2Vipiteno/Sterzing

2Brunico/Bruneck2Bressanone/Brixen

2Bregenz

2Vaduz

2Chur

2Lugano2Udine

2Cortina

Spittal ander Drau 2

2Trento

45 München

45 Zürich

2Merano/Meran2Glorenza/Glurns

0 50��

AUTONOME PROVINZBOZEN - SÜDTIROL

Abteilung Mobilität

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGERipartizione Mobilità

AUTONOME PROVINZBOZEN - SÜDTIROL

Abteilung Mobilität

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGERipartizione Mobilità

P R E I S R Ä T S E L , A N R E I S E

SCHWEIZ –SÜDTIROL RETOURDas Südtirol ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Mit Schweizer ÖV (den SBB, der Rhätischen Bahn, dem Schweizer Postauto) und der modernen Vinschgerbahn im Südtirol gelangen Sie bequem ans Ziel. Von Landquart fahren Sie per Bahn nach Zernez und im Postauto über den Ofenpass nach Mals zur Vinschgerbahn. Die Bahn bringt Sie in rund fünfvier-tel Stunden nach Meran. An den bedienten SBB-Schal tern können die Tickets von der Schweiz aus direkt ge-löst werden. Ihre besten Verbindungen ins Südtirol finden Sie unter www.suedtirolmagazin.ch

Fahrpläne unter www.sbb.ch, www.rhb.ch, www.sii.bz.it

www.vinschgerbahn.it

1. PREISEin Wochenende für 2 Personen mit Halbpension im Sporthotel Monte Pana ****, welches sich auf dem sonnigen Hochplateau Monte Pana (1600 Höhenmeter) inmitten grüner Wiesen und Wälder befi ndet. Die schönsten Wanderwege führen direkt vom Hotel in die atemberaubende Bergkulisse der Dolomiten. Im Wellness-bereich können Sie nach einem aktiven Wandertag Ruhe und Erholung geniessen.Im Wert von ca. Fr. 1000.–www.montepana.it

2. – 10. PREISMobilcards für zwei Personen und sieben Tage. Gültigkeit frei wählbar. Mit einem einzigen Ticket durchs Südtirol: Mit der Mobilcard können Sie alle öffentlichen Verkehrsmittel des Südtiroler Verkehrsbundes an sieben aufeinander folgenden Tagen im ganzen Südtirol unbegrenzt nutzen.

Wenn Sie in der Schweiz wohnen und volljährig sind, geben Sie einfach bis zum 31.06.2014 das Lösungs-wort auf der Website des Magazins ein. Die Preise werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost. Wie üblich ist der Rechtsweg ausgeschlossen, und es fi ndet keine Korrespondenz über das Gewinnspiel statt. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt.

01 Spezieller Freitag der Südtiroler Gemeinwohlhotels. o2 Ladinisch: rot. o3 Berg der Dolomiten. o4 Königin der Backstube. o5 Pass mit Blick aufs Villnösstal. o6 Trainer von Elena Runggaldier. o7 Hausgemachte Wurst.

DAS SÜDTIROLER PREISRÄTSEL

Welchen Südtiroler Berg suchen wir? Die Antworten fi nden Sie in diesem Magazin. Geben Sie das Lösungswort ein auf: www.suedtirolmagazin.ch

o1

o6

o5

o3

o2

o7

o4

INFORMATION

FÜR FRAGEN ZU GRÖDEN UND UMGEBUNG Val Gardena / Gröden MarketingTelefon +39 0471 777 777www.valgardena.it

FÜR FRAGEN ZUM SÜDTIROL Südtirol Information Telefon +39 0471 999 999www.suedtirol.info

FÜR FRAGEN ZUM SÜDTIROLER WEIN Südtiroler Weinwerbung Telefon +39 0471 945 773 www.suedtirolwein.com

SHORT CUTS27

Page 28: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

GENIESSEN28

W E IN

EIN STÜCK WELT- UND WEINGESCHICHTE

Seit mehr als hundert Jahren hält die Zürcher Weinimportfamilie Vogel trotz Kriegen und Krisen dem Südtiroler Wein die Treue.

Seit 2002 wird der hoch über dem pittoresken Kirchlein von St. Magdalena bei Bozen gelegene Hof von Senior- chef Marco Vogels Frau Gertrud selbst bewirtschaftet und dabei auf biodynamischen Anbau umgestellt. «Die Rottensteiners geben dann ihr Bestes, um aus den Trau-ben jedes Jahr einen der besten St. Magdalener über-haupt zu gewinnen», schreibt der seit 2007 voll im Ge-schäft integrierte Sohn Sebastian auf der von ihm sorgfältig gepflegten Webseite. Die über fünfzig Jahre alte südtirolisch-schweizerische Kooperation auf dem Premstallerhof ist tatsächlich eine einzigartige Erfolgs-geschichte, wie die Vertikalverkostung aufzeigte. Doch die ganze Geschichte der «Weinvögel» ist eigentlich mehr als doppelt so alt.

TEXT: Andreas KellerFOTOS: Alex Filz

«Für mich war dies die erste St. Magdalener-Vertikal-verkostung. Ich habe so in dieser Art und Weise noch keine gemacht, und ich bin begeistert, weil ich mir nicht vorgestellt hätte, dass der Jahrgang 1964 in noch so per-fektem Zustand ist», meinte Helmuth Köcher, Chef des Merano Wine Festival, und Paul Zandanell, Marke-tingleiter der Export Organisation Südtirol und Vize-präsident der Sommeliervereinigung Südtirol, doppelte nach: «Es war sensationell. Vor allem der Magdalener 1964 hat mich wirklich vom Stuhl gerissen.» Verkostet wurden bei der denkwürdigen Degustation im Weingut Hans Rottensteiner in Bozen 13 Jahrgänge des St. Mag-daleners Premstallerhof, der sich seit 1962 in den Hän-den der Familie Vogel befindet.

Begonnen hat alles mit Grossvater Oskar, wie uns Mar-co Vogel in seiner gemütlichen Tiroler Stube an der Weinbergstrasse (!) in Zürich bei Speck, Brot und Wein erzählt. Der 1877 im vorarlbergischen Hohenems ge-borene Oskar Vogel arbeitete nach dem Abschluss der Handelsschule in St. Gallen zuerst in einer Holzhand-lung in Banja Luka (heute Bosnien-Herzegowina). Da-rauf war er bei einem Onkel in einer Weinhandlung in Mezzolombardo (heute Provinz Trento) tätig. Nach einigen Jahren in diesem Betrieb, wo er vielfältige Kon-takte mit der damaligen Tiroler Weinwirtschaft knüp-fen konnte, übernahm er 1907 die Schweizer Vertretung der Bozner Weinhandelsfirma Cembran und liess sich zwei Jahre später mit Frau Irma und Sohn Georg in Buchs SG nieder.Vergessen wir nicht, dass zu dieser Zeit noch Kaiser Franz Joseph an der Macht war und ganz Tirol, also Nord-, Ost- und Südtirol mit dem italienischsprachigen Welschtirol, aber auch einzelne Balkanstaaten zur Dop-pelmonarchie Österreich-Ungarn gehörten. Oskar Vo-gel bewegte sich also stets im riesigen Reich der Habs-burger, das erst nach dem 1. Weltkrieg endgültig unterging, und was seine Kunden in der Schweiz tranken, war österreichischer Wein. Bis zum Kriegsende funk-tionierte der Bahntransport auf der Brenner-Arlberg-Linie erstaunlich gut. Da Liechtenstein damals öster-reichisches Zollgebiet war, wurden insbesondere die

Marco und Gertrud Vogel heute.

Page 29: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

29GENIESSEN

ENTDECKEN SIE DIE SPITZEN-WEINE DES PREMSTALLERHOFS UND DES WEINGUTES HANS ROTTENSTEINER

1 Weissburgunder Carnol 2013, Südtirol-Alto Adige DOC Helles Gelb; Aromen von weissen Blüten, Klaräpfeln, reifen Birnen; vollmundig, frische Säure, harmonischer Abgang; eleganter, rassiger Wein. 16,5 Punkte Spezialpreis Fr. 68.10 pro Sechserkarton (statt Fr. 85.20), zuzüglich Versandkosten

2 St. Magdalener Classico Premstallerhof 2013 Südtirol-Alto Adige St. Magdalener DOC (Vernatsch, Lagrein). Mittleres, jugendliches Rot; Aromen von roten Beeren, Amarenakirschen, Mandeln; mittelgewichtig, präsente Säure, feines, strenges Tannin; frischer, süffiger Wein. 16,5 Punkte Spezialpreis Fr. 63.– pro Sechserkarton (statt Fr. 78.60), zuzüglich Versandkosten

3 Select Prem 2012, Vigneti delle Dolomiti Rosso IGT (Vernatsch, Lagrein). Dunkleres, jugendliches Rot; Aromen von dunklen Beeren und Steinfrüchten, Lakritze; mittelgewichtig, saftige Säure, kräftiges, gut integriertes Tannin, lang; strenger, charaktervoller Wein. 17 Punkte Spezialpreis Fr. 84.60 pro Sechserkarton (statt Fr. 105.60), zuzüglich Versandkosten

ProbierangebotSechserkarton mit je zwei Flaschen der drei WeineSpezialpreis Fr. 71.90 (statt Fr. 89.80), zuzüglich Versandkosten

Bestellen bei Georg Vogel Weine, Weinbergstrasse 69, 8006 Zürich, Tel. 044 362 36 50, [email protected]. Bitte bei Ihrer Bestellung den Vermerk «Südtirol Magazin» angeben. Angebot nur solange Vorrat bis 31. Juli 2014 für Personen ab 18 Jahren in der Schweiz gültig.

Sausertrauben dort gepresst und der Most anschliessend zur Verzollung in die Lagerkeller der SBB in Buchs ge-bracht.1924 zog die Familie Vogel an ihren heutigen Wohnort in Zürich, und damit beginnt eine neue Ära. Trotz der Wirtschaftskrise wurde der nunmehr italienische Ti-roler Wein in der Deutschschweiz immer beliebter. 1934 gründete Georg Vogel auf Anraten seines Vaters eine eigene Weinim-portfirma in Zürich. Doch dann kam der 2. Weltkrieg und legte ab 1943 den Güterverkehr zwischen dem Südtirol und der Schweiz lahm. Georg Vogel wusste sich zu helfen und fuhr 1944, als der Bahn-verkehr im Rhonetal nach dem Rückzug der Deutschen wieder ins Rollen kam, ins südfranzösische Sète, wo er einen ganzen Eisenbahnzug mit Wein aus Algerien aufkaufte. Ein Jahr später war es dann auch wieder möglich, Wein aus dem Südtirol zu importieren.Die Nachkriegszeit ist geprägt vom Boom des Südtiroler Vernatschs in den 1950er- und dessen Krise in den 1980er-Jahren . Mit letzterer wurde Georg und Irma Vogels Sohn Marco, der 1969 ins väterliche Geschäft eingestiegen war, hart konfrontiert. Nachdem eine ganze Generation von Schweizern Kalterer und Magdalener in rauen Mengen getrunken hatte, brach der Markt plötzlich ein. Offen-sichtlich entsprach der unkomplizierte Wein nicht mehr dem Zeitgeist. Doch Marco blieb dem Südtirol treu. Er kämpfte oft allein auf weiter Flur für ein Stück flüssiges Kulturgut, das zeitweise unterzugehen drohte. Es ist ihm und seiner Familie zu gönnen, dass ihr Lebenswerk nach über vierzig Jahren harter Arbeit endlich die verdiente Anerkennung findet.

WEITERE INFOS

www.weinvogel.chwww.rottensteiner-weine.com

W E IN

ÜBER 50 JAHRE SÜDTIROLISCH-SCHWEIZERISCHE KOOPERATION: EINZIGARTIG.

12

3

Familie Vogel damals (v.l.n.r.): Oskar, Georg und Marco bei der Einweihung der neuen Kesselwagen, Buchs SG 1947.

Page 30: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

GESICHTER30

IN T E R V IE W

Egon Rusina Moroder, ist Gröden Ihre Heimat?Ich bin ein echter Grödner, im Zentrum von St. Ulrich geboren, ja, sicher, das ist meine Heimat. Aber genau genommen habe ich mich immer oben auf dem Berg am wohlsten gefühlt, im Tal ist es mir zu unruhig, zu betriebsam. So gesehen ist eigentlich die Natur meine wahre Heimat. Die Stille, die Ruhe, die Unendlichkeit, ja, auch die Einsamkeit, immer aber auch die Freiheit.

Wohin zieht Sie denn Ihre Freiheitsliebe?Ich habe mir einen Platz in der entlegensten und wildesten Gegend von Gröden auf 1900 Meter ausgesucht. Mein Sommerrevier von Mai bis Oktober, das ich mit meinen paar Ziegen und Hühnern teile, liegt im Cuecenes-Gebiet am Fuss des Secedagebirges im Naturpark Puez-Geisler. Cueciun heisst auf Ladinisch rot. «Cuecenes» ist das Gebiet, wo die Erde rot ist. Die Farbe kommt vom roten Sandstein. Ja, dort male und zeichne ich, versuche, mich selber zu erkennen, mich in mich zu versenken, damit ich die Welt erkenne.

Haben Sie eine Lieblingssaison?Der Winter ist etwas ganz Besonderes, da zeichne ich viel mit dem Bleistift. Vor allem Schnee. Schnee ist der Inbegriff der Vergänglich-keit. Sommer und Herbst sind die Jahreszeiten, in denen ich male, das sind so viele intensive Farben in der Bergwelt: ein sinnliches Erlebnis. Und besonders intensiv sind die Nebeltage im Herbst, wenn diese wunderbare, geheimnisvolle Leere über die Dolomiten zieht.

Klingt mystisch!Es ist mystisch, die Natur ist mystisch.

Dürfen wir Sie in Ihrem Versteck besuchen?(Lacht herzlich). Sie würden es nie finden! Es gibt keine Hütte weit und breit und keinen markierten Weg dorthin. Die nächste Alm ist Raschötz, sie ist mehr als eine Stunde entfernt. Ab und zu kommt meine Frau vorbei und bringt mir ein paar Lebensmittel. Aber Sie sollten unbedingt auf die Raschötzer Alm oder die Brogles Alm wan-dern. Beide sind noch erstaunlich unberührt und authentisch, und die Hütten sind offen und laden zur Einkehr.

SCHLUSSPUNKTmit Egon Rusina Moroder, Zeichner, Maler, Suchender

BIOGRAFIE

Egon Rusina Moroder wurde am 15. Juli 1949 in St. Ulrich in Gröden geboren, in der Cësa Rusina, wo schon seine Mutter und seine Grossmutter lebten. Seine Frau und seine Tochter leben in St. Ulrich. Der viel begabte Künstler hat die Holz-schnitzkunst erlernt, später Zeichnen studiert. Der kritische Geist ist von sei-ner ladinischen Heimat geprägt.

Page 31: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

Culturonda® Graubünden – Südtirol

Culturonda® Graubünden – Südtirol ist ein individuell kombinierbarer Reiseführer zur kontrastreichen Alltagskultur der Regionen Graubünden und Südtirol. Dazu gibt es jetzt ein ausgewähltes Reiseprogramm.

BUCHBAR

bei Zeit Reisen

www.zeitreisen.zeit.de

& Baumeler Reisen

www.baumeler.ch

Unser RuheraumLEADING WELLNESSHOTELS SÜDTIROL

|

fo

to:

An

dre

a C

azza

nig

a

In unseren Hotels wird Wellfeeling groß geschrieben. Ob Sie sich auf der Sonnenterrasse die Ferienbräune holen, Ihre Lieblingslektüre „verschlingen“, faulenzen, sportlich aktiv oder einfach nur gemütlich einen herrlichen Sonnentag verbringen. Die Belvita Leading Wellnesshotels Südtirols sind die 30 besten 4 und 5 Sterne Hotels im Sonnenland Südtirol. Besuchen Sie uns im Internet.

www.belvita.it | Tel. +39 0473 499 499

SchenkeWohlbefi nden

mit einemBelvita

Gutschein!

Hotel Sittnerhof****I-39012 Meran

Tel. +39 0473 446 [email protected] - www.sittnerhof.it

Wir schenken Ihnen eine Nacht! 7 Nächte für 6 in Geniesser-HP 26.04.-10.08. & 05.10.-10.11.14 zum Preis ab € 714 p.P.

Welch herrliche Lage, in einer Sackgas-se und doch nur 10 Gehminuten ohne Steigung vom Zentrum Merans.

ANGEBOT

Top Familienpauschale vom 22.06. bis 27.07.2014 - 7 Tage HP ab € 581 pro Person.

Täglich raffi nierte 5-Gang-Gourmet-menüs, Finnische Biosauna, türkisches Dampfbad, Whirlpool und Freibad.

Hotel Burggräfl erhof***SI-39022 Algund

Tel. +39 0473 221 956info@burggraefl erhof.comwww.burggraefl erhof.com

ANGEBOT

2014_0295_205x275_SMGI_Anz_S31.indd 1 02.04.14 16:20

Page 32: Südtirol Magazin Schweiz Sommer 2014

Tradition neu gelebt

Mehr von Manni Nössing, weitere Geschichten und Raum für eigene Ideen auf:

www.wasunsbewegt.com

neu gelebtManni NössingWeinbauer, Brixen.

Es war Manni Nössing zu wenig, seine reifen Trauben einfach in der Kellerei abzuliefern. Also begann er, selber Wein herzustellen – so, wie er zu ihm passte. Siebzehn gleichge -sinnte Bauern machen es wie er. Aus der Idee ist inzwischen eine Erfolgsgeschichte gewor-den, die zusammenschweisst: jeder für sich und alle gemeinsam.

2014_0045_205x275_SMG_Ins_Manni_RO_dt.indd 1 02.04.14 14:58