Südwesttext März 2013

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3 SÜDWESTTEXT Zeitung für die Textil- und Bekleidungsindustrie WWW.SUEDWESTTEXTIL.DE HERAUSGEGEBEN VON SÜDWESTTEXTIL MÄRZ 2013 | NR. 66 Themen Verband + Industrie Kritische Freunde Seite 5 Bildung + Soziales Abbruch vermeiden Seite 6 Recht + Steuern Beendigung einer betrieb- lichen Übung Seite 8 Aktuelle Steuer-Nachrichten Seite 9 Zahl des Monats In drei Jahren steigerte Go Textile! seine Besucherzahlen auf www. go-textile.de um das Dreifache. Ganz in diesem Trend produzierte die Nachwuchskampagne ihren dritten Ausbildungsberufsfilm. Passend zum dritten Monat des Jahres, dem des Weltfrauentags, konnte Go Textile! ein Film mit Textillaborantin Ramona realisie- ren. Mit einem Drittel ist so der Frauenanteil der gewerblichen Ausbildungsberufe in der Textil- und Bekleidungsindustrie gesichert. Aktuell Der Förderverein der Gatex und der Verein Deutscher Textilveredlungs- fachleute VDTF Regionalgruppe Südbaden laden am Donnerstag, den 18. April 2013 um 19.00 Uhr zur Vortragsveranstaltung in die Gatex Bad Säckingen ein. Dr. Timo Hammer wissenschaftlicher Leiter im Hohenstein Institut für Texti- linnovation, berichtet über die Wechselwirkung von Textilien mit biologischen Systemen. Zum Thema „Vom Polymer bis zur Ausrüstung – Auf dem Weg zu nachhaltigen Produkten“ referiert Nicole Nedelev, Product Develop- ment Sympatex Technologies GmbH. Am 13. März kamen auf Ein- ladung des Gesamtverbandes textil+mode EU-Abgeordnete und Vertreter der Branche zum alljähr- lichen Parlamentariergespräch in Straßburg zusammen. Im Mittel- punkt der Diskussion standen die europäische Energiepolitik und die zunehmende Bürokratie in Europa unter dem Deckmantel des Ver- braucherschutzes. Mit Blick auf die verfahrene Situation in der deutschen Energie- politik forderte Peter Schwartze, Präsident von textil+mode, die Europäisierung der Energiewende. „Die EU hat sich zwar mit ihrem Klima- und Energiepakt vor fünf Jahren ehrgeizige Ziele gesetzt, ein einheitliches Vorgehen ist aber nicht zu erkennen.“ Markus Ferber, Chef der CSU-Gruppe im europäischen Parlament, befür- wortet die Idee eines europäischen Energie-Mix. Um auch in Zukunft eine sichere, nachhaltige und be- zahlbare Energieversorgung zu gewährleisten, müsse sowohl auf konventionelle als auch auf erneu- erbare Energien gesetzt werden. Fortsetzung Seite 2 Nach der Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts in Münster vom Oktober letzten Jahres über die Un- wirksamkeit der Lkw-Maut wird über die Folgen für die Wirtschaft munter spekuliert. Rund 6 000 Anträge auf Rückerstattung der womöglich zu Unrecht erho- benen Maut sind angeb- lich beim Bundesamt für Güterverkehr (BAG) be- reits eingegangen. Etliche Gerichtsklagen kommen hinzu. Der Deutsche Spe- ditions- und Logistikverband (DSLV) hat seinen Mit- gliedern geraten, mit einem Schreiben an das BAG vorsorglich die Verjährung zu hemmen, um sich damit eventuelle Erstattungsansprüche zu sichern. Gegen das Urteil wurde keine Revision zugelassen, weshalb die Bundesregierung jetzt Nichtzulassungsbeschwer- de eingelegt hat. Allerdings rechnet auch Bundesver- kehrsminister Peter Ramsauer nicht damit, dass sich an dem Urteil noch etwas ändert. Das Geld wird für die Verkehrsinfrastruktur dringend gebraucht. Gäbe es etwas zurück, müsste es an die verladende Wirtschaft weitergereicht werden, zu- mal dann, wenn die Lkw- Maut als eigene Position in der Transportrechnung ausgewiesen worden ist. Deshalb sollten die Textil- und Bekleidungsunternehmen ihre Spediteure vorsorg- lich auffordern, etwaige Erstattungsansprüche für sie beim BAG geltend zu machen. Markus H. Ostrop Keine Maut-Zurück-Garantie Markus Ferber im Gespräch »Ansprüche sichern.« Dr. Markus H. Ostrop, Hauptgeschäftsführer der Verbände Design Center Stuttgart Textiles aus der Region Seite 3 „Wir brauchen mehr Europa“ Parlamentarischer Abend im Zeichen der Energiepolitik

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Monatliche Mitgliederzeitung von Südwesttextil

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SÜDWESTTEXTZeitung für die Textil- und Bekleidungsindustrie

www.suedwesttextil.deHerausgegeben von südwesttextil März 2013 | nr. 66

Themen

Verband + IndustrieKritische FreundeSeite 5

Bildung + Soziales Abbruch vermeiden Seite 6

Recht + Steuern Beendigung einer betrieb-lichen ÜbungSeite 8

Aktuelle Steuer-Nachrichten

Seite 9

Zahl des MonatsIn drei Jahren steigerte Go Textile! seine Besucherzahlen auf www.go-textile.de um das Dreifache. Ganz in diesem Trend produzierte die Nachwuchskampagne ihren dritten Ausbildungsberufsfilm. Passend zum dritten Monat des Jahres, dem des Weltfrauentags, konnte Go Textile! ein Film mit Textillaborantin Ramona realisie-ren. Mit einem Drittel ist so der Frauenanteil der gewerblichen Ausbildungsberufe in der Textil- und Bekleidungsindustrie gesichert.

AktuellDer Förderverein der Gatex und der Verein Deutscher Textilveredlungs-fachleute VDTF Regionalgruppe Südbaden laden am Donnerstag, den 18. April 2013 um 19.00 Uhr zur Vortragsveranstaltung in die Gatex Bad Säckingen ein. Dr. Timo Hammer wissenschaftlicher Leiter im Hohenstein Institut für Texti-linnovation, berichtet über die Wechselwirkung von Textilien mit biologischen Systemen. Zum Thema „Vom Polymer bis zur Ausrüstung – Auf dem Weg zu nachhaltigen Produkten“ referiertNicole Nedelev, Product Develop-ment Sympatex Technologies GmbH.

Am 13. März kamen auf Ein-ladung des Gesamtverbandes textil+mode EU-Abgeordnete und

Vertreter der Branche zum alljähr-lichen Parlamentariergespräch in Straßburg zusammen. Im Mittel-punkt der Diskussion standen die europäische Energiepolitik und die zunehmende Bürokratie in Europa unter dem Deckmantel des Ver-braucherschutzes.

Mit Blick auf die verfahrene Situation in der deutschen Energie-politik forderte Peter Schwartze, Präsident von textil+mode, die Europäisierung der Energiewende. „Die EU hat sich zwar mit ihrem

Klima- und Energiepakt vor fünf Jahren ehrgeizige Ziele gesetzt, ein einheitliches Vorgehen ist aber nicht zu erkennen.“ Markus Ferber, Chef der CSU-Gruppe im europäischen Parlament, befür-wortet die Idee eines europäischen Energie-Mix. Um auch in Zukunft eine sichere, nachhaltige und be-zahlbare Energieversorgung zu gewährleisten, müsse sowohl auf konventionelle als auch auf erneu-erbare Energien gesetzt werden.Fortsetzung Seite 2

Nach der Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts in Münster vom Oktober letzten Jahres über die Un-wirksamkeit der Lkw-Maut wird über die Folgen für die Wirtschaft munter spekuliert. Rund 6 000 Anträge auf Rückerstattung der womöglich zu Unrecht erho-benen Maut sind angeb-lich beim Bundesamt für Güterverkehr (BAG) be-reits eingegangen. Etliche Gerichtsklagen kommen hinzu. Der Deutsche Spe-ditions- und Logistikverband (DSLV) hat seinen Mit-gliedern geraten, mit einem Schreiben an das BAG vorsorglich die Verjährung zu hemmen, um sich damit eventuelle Erstattungsansprüche zu sichern. Gegen das Urteil wurde keine Revision zugelassen, weshalb

die Bundesregierung jetzt Nichtzulassungsbeschwer-de eingelegt hat. Allerdings rechnet auch Bundesver-kehrsminister Peter Ramsauer nicht damit, dass sich an dem Urteil noch etwas ändert. Das Geld wird für die Verkehrsinfrastruktur dringend gebraucht. Gäbe es

etwas zurück, müsste es an die verladende Wirtschaft weitergereicht werden, zu-mal dann, wenn die Lkw-

Maut als eigene Position in der Transportrechnung ausgewiesen worden ist. Deshalb sollten die Textil- und Bekleidungsunternehmen ihre Spediteure vorsorg-lich auffordern, etwaige Erstattungsansprüche für sie beim BAG geltend zu machen. Markus H. Ostrop

Keine Maut-Zurück-Garantie

Markus Ferber im Gespräch

»Ansprüche sichern.«Dr. Markus H. Ostrop, Hauptgeschäftsführer der Verbände

Design Center Stuttgart

Textiles aus der RegionSeite 3

„Wir brauchen mehr Europa“Parlamentarischer Abend im Zeichen der Energiepolitik

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März 2013 I Nr. 662 Verband + Industrie SüdweSttext

In Kürze

Seit fast 50 Jahren führt Dr. Ul-rich Zwissler sein Unternehmen. Von der väterlichen Weberei hat er es zur erfolgreichen Holding geformt. Am 22. Februar erhielt der Unternehmer die baden-württ-embergische Wirtschaftsmedaille.

Überreicht wurde die Medaille vom Mittelstandsbeauftragten der Landesregierung, Peter Hofe-lich, der lobend feststellte: „Trotz umfangreicher unternehmerischer Tätigkeit fand Dr. Zwissler stets die Zeit, sich auch ehrenamtlich für die Belange der regionalen Wirtschaft zu engagieren. Durch dieses au-ßerordentliche Engagement hat er zur positiven Entwicklung der ostwürttembergischen Wirtschaft beigetragen.” Unter anderem ist Dr. Zwissler seit 2000 Vizepräsident von Gesamtmasche.

Go Textile! entsendet zum größten internationalen Berufsbildungsevent, den WorldSkills Berufsweltmei-sterschaften, eine Kandidatin in der Wettbewerbsdisziplin Mode Design. Vom 2. bis 7. Juli zeigt Sofie Kellner in Leipzig neben 22 weiteren internationalen Teilneh-merinnen und Teilnehmern auf diesem Gebiet ihr Können. Die 21-Jährige ist Auszubildende bei der Strenesse AG und freut sich auf die Herausforderung. Die Berufsweltmeisterschaften fanden 1947 in Spanien ihren Anfang – heute nehmen bis zu 65 Länder und Regionen teil. 2013 wird es die größte WM der Berufe sein, die jemals stattgefunden hat. Mehr Infos unter www.worldskillsleip-zig2013.com.

Mit klarem Aufbau und kompakter Information präsentiert sich die neue Website der Vereinigte Filzfabriken AG in Giengen (VFG). Alles zum Thema „Werstoff Filz" gibt es unter www.vfg.de.

Fortsetzung von Seite 1

„Wir brauchen mehr Europa“„Deutschland muss sich im

Bereich der Energiebeschaffung diversifizieren, um unabhängig bleiben zu können.“ „Ein ein-faches ‚Weiter so‘ wäre der kom-plett falsche Ansatz“, meint auch der CDU-Europaabgeordnete Dr. Dieter-Lebrecht Koch. Für den Par-lamentarier aus Thüringen gehören auch Kernenergie oder Schiefergas zu einem nachhaltigen Mix, wenn die notwendigen umweltpolitischen Vorgaben erfüllt sind.

Neben der Energiepolitik sorgten die wiederauferstandenen Forderungen nach einer verpflich-tenden „Made in“-Kennzeichnung für Diskussionsstoff. Nachdem die Zwangskennzeichnung erst kürz-lich vom Brüsseler Verhandlungs-tisch verschwunden war, versteckt sie sich nun in einem neuen Ver-ordnungsvorschlag zur Sicherheit von Verbraucherprodukten. „Das Herkunftsland sagt nichts über die Produktsicherheit aus“, betont Dr. Wolf-Rüdiger Baumann, Haupt-geschäftsführer von textil+mode. „Hier geht es nicht um den Ver-braucher, sondern schlichtweg um Protektionismus.“

Wie zukunftsträchtig Textilien aus Deutschland sind, erläuterte Dr. Klaus Jansen vom Forschungs-kuratorium textil+mode an beein-druckenden Beispielen, die von elektrolumineszenten Textilien bis zur futuristischen Architektur reich-ten. „Für globale Zukunftstrends

wie Funktionalität, Leichtbau und Mobilität bieten wir nachhaltige Lösungen.“ Damit die deutsche Top-Position bei der Entwicklung intelligenter textiler Anwendungen und Lösungen erhalten bleibe, brauche die Industrie ein innovati-

onsfreundliches Umfeld. Und so re-sümierte t+m-Präsident Schwarze: „Wir brauchen mehr Europa und nicht weniger!“

Silvia Jungbauer

Jetzt anmelden unter www.suedwesttextil.de/veranstaltungen, [email protected] oder +49 711 21050 - 11

VERANSTALTUNGSINFORMATION

Personalleiterkreis11. April 2013, Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Anmeldungwww.suedwesttextil.de/veranstaltungen

SeminarorganisationBettina Melanie DickTelefon: +49 711 21050 - 11E-Mail: [email protected]

Anmeldeschlusseine Woche vor Veranstaltungsbeginn

SeminarleitungRA Boris Behringer

VeranstaltungsortForum am Schlosspark Silchersaal Stuttgarter Str. 33, 71638 Ludwigsburg

Anfahrt: www.forum.ludwigsburg.de (Rubrik für Besucher – Anfahrt)

Parkmöglichkeiten befi nden sich auf der Bärenwiese bzw. in den umliegenden Parkhäusern - siehe Parkierungsplan Innenstadt (pdf).

VeranstalterSüdwesttextil e. V. Kernerstraße 5970182 Stuttgart

Telefon: +49 711 21050 - 0Telefax: +49 711 233718

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Termin vormerken

Henry Wurm, Johnson Controls Interiors, und Hans-Peter Mauch, W. Zimmermann, nutzten die Gelegenheit zum Gespräch mit dem CDU-Europaabgeordneten Dr. Dieter-Lebrecht Koch (o.v.l.n.r.). Beim Erfahrungsaustausch: Dr. Klaus Jansen, Forschungskura-torium textil+mode, und Anni Riedesser, Johnson Controls Interiors.

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März 2013 I Nr. 66 Verband + Industrie 3 SüdweSttext

Rund 300 Gäste trafen sich An-fang März auf Einladung des De-sign Center in Stuttgart, um sich über die vielfältigen Facetten der textilen Welt in Baden-Württem-berg zu informieren. Diese wer-den von regionalen Unternehmen, Forschungsinstituten und Ausbil-dungsstätten in der Ausstellung „Design zählt – Textil.Mode.Design“ noch bis Mitte April im Haus der Wirtschaft gezeigt.

„Die Textilindustrie hat eine lange Tradition in Baden-Württ-emberg, auch wenn sie sich in den letzten Jahrzehnten durch die welt-weite Veränderung der Produkti-onsprozesse stark verändert hat, „sagte Peter Hofelich, Beauftrag-ter der Landesregierung für Mit-telstand und Handwerk in seinem Grußwort. Baden-Württemberg könne sehr stolz darauf sein, dass es hier nach wie vor Textilbetriebe gebe, die im Land produzierten und damit Arbeitsplätze sicherten. Er freue sich, dass das Land so-wohl in der Ausbildung für Textil- und Modedesign als auch in Bezug auf Forschung und Entwicklung sehr gut aufgestellt sei.

Festredner des Abends war Professor Dr. Michael Doser, stellvertretender Leiter des Insti-tuts für Textil- und Verfahrenstech-nik (ITV) Denkendorf. Er gab in seinem Vortrag einen Überblick über die beeindruckenden For-schungsbereiche seines Instituts

und die unglaubliche Bandbreite der kundenorientierten Anwen-dungsmöglichkeiten, wie bei-spielsweise leuchtende Textilien, die stimmungsvoll Lounge-Be-reiche in Szene setzen, Textilien mit integrierter Sensorik wie z. B. ein drucksensorischer Strumpf

für Diabetiker oder Textilien in der Medizin für die Implantation z. B. zur Behandlung von Aneurysmen.

Drei Mitgliedsunternehmen von Südwesttextil, Partner des Pro-jekts, zeigen in der Ausstellung, dass nicht nur weltweit bekannte Mode-Labels aus Baden-Württ-

emberg stammen. Das bedeu-tendste Stoffdruckunternehmen Europas, die KBC, hat seit 1753 ihren Sitz in Lörrach und gibt farblosem Gewebe durch ausge-klügelte Drucktechnik Charakter: Edel, klassisch, schrill, alles ist möglich. Modische Trends in tex-tile Wohnkultur umzusetzen, das gelingt seit über 60 Jahren dem oberbadischen Familienunterneh-men Alfred Apelt aus Oberkirch. Für Kunden in Europa, Russland und den USA entwickeln sie mit traditioneller Webkunst ganzheit-liche Konzepte zur behaglichen Gestaltung von Räumen.

Im Bereich Technische Tex-tilien treffen bei der Firma Ettlin aus Ettlingen 175 Jahre Tradition auf Innovation. Die Gesellschaft für Spinnerei und Weberei AG, gegründet als erste deutsche Akti-engesellschaft der Textilindustrie, wurde 2012 für die Entwicklung eines lichttechnischen Gewebes ausgezeichnet, das aus LED-Licht dreidimensionale Lichtstrukturen erzeugen kann.

Die Ausstellung „Design zählt – Textil.Mode.Design.“ ist vom 28. Februar bis 14. April im Steinbeis-Saal des Hauses der Wirtschaft, Willi-Bleicher-Str. 19, Stuttgart zu sehen.

Simone Diebold

Design zähltBaden-württembergische Unternehmen präsentieren die Vielfalt der textilen Welt

Kunstvoll bedruckte Stoffe von KBC, modische Trends textiler Wohnkultur von Alfred Apelt und dreidimensionale Lichtstrukturen aus LED-Licht von Ettlin. Fotos: Südwesttextil

Professor Dr. Michael Doser präsentierte die vielfältige Forschungsarbeit des ITV Den-kendorf. Die Ausstellung begeisterte die Teilnehmer. Fotos: Joe Miletzki

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März 2013 I Nr. 664 Verband + Industrie SüdweSttext

Zentrale Themen waren die ak-tuelle Novellierung des Lan-deshochschulgesetzes, die Qua-litätssicherung an Hochschulen sowie die Themen Fachkräftesi-cherung und Fragestellungen der Innovationspolitik.

Zunächst berichtete die ba-den-württembergische Wissen-schaftsministerin über das neue Eckpunktepapier der Landesre-gierung zur Weiterentwicklung der Leitungsstrukturen der Hoch-schulen, insbesondere des Hoch-schulrats, welches vom Kabinett beschlossen wurde. „Der Hoch-schulrat soll sich dabei auf seine Rolle als kritischer Freund der Hochschulen konzentrieren und die wichtige Brücke zwischen Hochschulen und Gesellschaft schlagen", sagte Wissenschafts-ministerin Theresia Bauer. Sie unterstrich: „Erklärtes Ziel ist eine Stärkung und klare Abgren-zung der Verantwortlichkeiten der Leitungsgremien an den Hoch-schulen."

Zu diesem Zweck solle der Hochschulrat von Detailfragen des akademischen Betriebs entlastet werden, erklärte Bauer. Gleich-zeitig lege die Landesregierung

Wert auf eine Stärkung des Senats in seiner Zuständigkeit für die aka-demische Selbstbestimmung.

In dem Eckpunktepapier wer-de zudem eine deutlichere Abgren-zung der Aufgaben und Verant-wortlichkeiten der Gremien sowie

die Erhöhung der Transparenz und die Ermöglichung stärkerer Parti-zipation befürwortet, sagte die Wissenschaftsministerin weiter.

Im Ministerium für Wissen-schaft, Forschung und Kunst werde gerade das Programm „Hochschu-le 2012“ vorbereitet. Dafür werden regionale Workshops eingerichtet, zu denen die Ministerin die In-dustrievertreter herzlich einlud. Mit dem Programm „Hochschule 2012“ wurde der Ausbau der Ba-chelorstudienplätze vollzogen, nun soll der Masterausbau folgen, um

den besten Absolventen eine wei-terführende berufliche Perspek-tive zu geben. Rund 70 Prozent der Masterplätze sollen an den Universitäten entstehen und die geringeren Anteile an den Dualen Hochschulen und den ehemaligen Fachhochschulen. Der Anteil an naturwissenschaftlichen Fächern werde sicherlich höher sein als in den Sozial- bzw. Geisteswissen-schaften.

Mit einem klaren Bekenntnis zum Bolgona-Prozess machte Bauer auch deutlich, dass hier eine Nachbesserung erforderlich sei. Gleichzeitig solle auch die Ent-wicklung von berufsbegleitenden bzw. Weiterbildungsmasterstudi-engängen forciert werden.

Auf die Frage nach der nach wie vor hohen Anzahl von Stu-dienabbrüchen, vornehmlich im naturwissenschaftlichen Bereich, verwies die Ministerin auch auf falsche finanzielle Anreize, die der Bund Hochschulpakt für die Universitäten und Hochschulen gesetzt habe. Hier werde die Fi-nanzierung der Hochschulen an die Studienanfänger gekoppelt und

nicht an die Zahl der Absolventen. Die Landesregierung wolle des-halb korrigierend einwirken.

Statistische Untersuchungen zeigen eine nachlassende Innova-tionsdynamik im Land. Ministe-rin Bauer erkundigte sich bei den Unternehmen nach den Gründen und deren Einschätzung. Die An-wesenden Industrievertreter mach-ten dafür statistische Ungenauig-keiten verantwortlich, denn viele Innovationen fänden in kleinen und mittelständischen Betrieben statt. Sie forderten außerdem die

Einführung der steuerlichen For-schungsförderung.

Ministerin Bauer unterstützte die Forderung und verwies auf eine Abstimmung im Bundesrat, bei der sich Baden-Württemberg und Bayern dieser Forderung an-geschlossen haben, sich aber nicht durchsetzen konnten.

LVI-Präsident Hans-Eberhard Koch plädierte abschließend für die Wiedereinführung des In-novationsrats, um wichtige He-rausforderungen und zukünftige Fragestellungen für den Innova-tions- und Technologiestandort Baden-Württemberg gemeinsam mit der Landesregierung zu disku-tieren. Die Politikerin nahm auch diesen Vorschlag wohlwollend auf und verwies in diesem Zusammen-hang jedoch auf die Zuständigkeit des Ministerpräsidenten.

Beide Seiten bekräftigten, dass der offene und sachorientierte Gedankenaustausch fortgesetzt werden solle.

Christine Schneider

Ministerin Bauer im Gespräch mit der Industrie. Foto: LVI

Kritische FreundeVertreter aus den Gremien des Landesverbands der baden-württembergischen Industrie (LVI) trafen sich unter Leitung von LVI-Präsident Dr. Hans-Eberhard Koch Ende Februar zu einem Gedankenaustausch mit Wissenschaftsministe-rin Theresia Bauer.

Neuerscheinung

Noch immer dauert der Transfer zwischen Wissenschaft und Industrie in Deutschland zu lange. Dass es auch anders geht, zeigen Textilforschung und mittelständische Innovationsunternehmen aus der Textilbranche in

neun Fällen in der neu erschienenen Broschüre „Sprungbrett IGF & ZIM“. Herausgeber sind das Forschungsku-ratorium Textil und die AiF Projekt GmbH, verantwortlich im Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) für das Modul Kooperations-forschung. Das Heft zeigt auf 40 Seiten Facetten und Beispiele erfolg-reicher IGF- und ZIM-Verzahnung zwischen Forschungsinstituten und Unternehmen bei der Entwicklung neuartiger technischer Textilien und der Technologien dahinter – finanziert mit öffentlichen Mitteln.Broschüre zum Download unter

www.textilforschung.de

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März 2013 I Nr. 66 Verband + Industrie 5 SüdweSttext

Die Hochschule Reutlingen hat die Ergebnisse der Untersuchung „Produktdarstellung und Ein-kaufsverhalten“ veröffentlicht.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Jochen Strähle, International Fa-shion Retail, wurde in Zusammen-arbeit mit Breuninger im Rahmen von Tests das Einkaufsverhalten von 45 Kundinnen untersucht.

In der durchgeführten Unter-suchung wurden Testpersonen im hochschuleigenen Retail Labor Bildfolgen von Kleidungsstücken gezeigt. Die Testgruppen unter-schieden sich ausschließlich in der Art der Produktdarstellung. Eine

Testgruppe wurde mit einem ech-ten Model konfrontiert, die zweite Testgruppe mit einer Schaufen-sterpuppe mit Kopf und eine dritte

Gruppe mit einer Schaufensterpup-pe ohne Kopf. Dabei wurden die Blickbewegungen aufgezeichnet. Anschließend wurden die Testgrup-pen befragt und die Ergebnisse mit den Daten aus der Blickanalyse abgeglichen. Die Testreihe ist Teil des Forschungsprojektes Online Neuromarketing.

Bei einem realen Model be-werteten die Kundinnen den Mo-degrad höher und waren bereit, für das Kleidungsstück mehr zu

bezahlen. Auch identische Klei-dungsstücke schätzten die Test-personen in Abhängigkeit der Dar-stellung unterschiedlich ein. „Das echte Model führt dabei zu einer positiveren Einschätzung des Mo-degrads“, so Strähle. „Die Verbrau-cher werden von dem Gesicht eines Models beeinflusst und nehmen die Kleidung nicht mehr so intensiv war. Unser Gehirn arbeitet dann nicht mehr rational.“ Kundinnen schauten deutlich geringer auf die eigentliche Ware und empfanden die Produkte als hochwertiger und attraktiver. Knapp die Hälfte der Zeit waren die Testpersonen mit dem Gesicht beschäftigt wo gegen bei den künstlichen Puppen über 80 Prozent der Zeit der Fokus auf den Produkten lag. Bei kopflosen Puppen empfanden 9 Prozent den Modegrad als hoch, bei einem ech-ten Model hingegen knapp 20 Pro-zent. Darüber hinaus war die Zah-lungsbereitschaft für die Produkte hier ebenfalls höher. Der Anteil für die höchste Preiskategorie war teilweise doppelt so hoch wie bei künstlichen Puppen. Damit zahlt sich für Unternehmen der Einsatz teurer Models aus, da Kunden das entsprechend honorieren.

In den Tests konnte überdies gezeigt werden, dass die Wahr-nehmungsverläufe festen Mustern folgen. Demnach orientiert sich die Kundin zunächst am Gesicht und geht dann sukzessive von

Kopf bis Fuß. „Diese Abläufe sind unbewusst und vom Verbraucher nicht steuerbar. Geht man davon aus, dass Händler nur Sekunden Zeit haben, Kunden von ihren Produkten zu überzeugen, dann ist dieses Wissen Gold wert“, sagt Strähle.

Die Testergebnisse haben Auswirkungen auf die Darstellung von Produkten im Stationärhan-del ebenso wie im Onlinehandel. Im klassischen Handel kann die Frage nach der Platzierung und Produktvisualisierung durch un-terschiedliche Schaufensterpup-pen und Promotiondisplays am Laufweg des Kunden im Laden die Attraktivität gezielt erhöht werden. Dies ist auch übertragbar auf den Onlinehandel. „Hier kann aber insbesondere bei der Darstellung von Eigenmarken auch die Preis-frage eines Produktes neu gestellt werden“, sagt Strähle. Pricing sei häufig ausschließlich eine Frage der internen Kalkulation und we-niger der Zahlungsbereitschaft des Kunden.

Die Studienergebnisse können in englischer Sprache im Bereich International Fashion Retail ange-fordert werden.

www.reutlingen-university.de

Echte Models lassen die Kasse des Händlers klingelnUntersuchung zum Kaufverhalten bei Mode der Hochschule Reutlingen

Heatmap aus der Untersuchungsreihe. Foto: Hochschule Reutlingen

Mit einem feierlichen Spatenstich hat die Konrad Hornschuch AG Ende Februar den Bau eines neu-en Logistic Centers begonnen. Der Oberflächenspezialist wird mit dieser Investition seine Leistungs-fähigkeit im Bereich Logistik deut-lich erhöhen. Künftig sind Waren-eingang der Rohstoffe und Ausgang der produzierten Ware an einem Ort und der überwiegende Teil der Pro-dukte kann so direkt vom Standort Weißbach aus verschickt werden. Das Projekt ist der Beginn eines strategisch ausgerichteten Investi-tionsprogramms, das in den kom-menden vier Jahren ein Volumen von 40 Millionen Euro umfasst.

Ausgangspunkt für das neue Logistic Center auf dem Horn-schuch-Gelände ist eine beste-hende Lagerhalle mit einer Fläche

von 4 000 qm², die nun energetisch saniert wird. Im Anschluss an die Halle wird mit einer überdachten Fläche von 2 000 qm² der neue

Warenausgang entstehen. So kann die kommissionierte Ware witte-rungsunabhängig direkt verladen werden. Auf der südlichen Seite des Kommissionierlagers wird in den nächsten Monaten der Neubau-komplex entstehen, bestehend aus einer Vorzone, dem Hochregallager sowie einem angegliederten Büro- und Sozialtrakt. Der umbaute Raum beziffert sich auf eine Fläche von rund 5 000 qm².

Die Eröffnung ist für Spätsom-mer 2013 geplant.

Simone Diebold

Investition in die Zukunft

Offizieller Spatenstich in Weißbach. Foto: Hornschuch

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6 Bildung + Soziales SüdweSttext März 2013 I Nr. 66

Im vergangenen Jahr wurde je-des fünfte Ausbildungsverhältnis (über 17 000 Ausbildungsverträge) in Baden-Württemberg frühzeitig aufgelöst. Mehr als 60 Prozent der Jugendlichen f inden zwar nach einer vorzeitigen Lösung des Ausbildungsvertrages eine wei-tere schulische oder betriebliche Ausbildungsperspektive, jedoch bleiben rund 30 Prozent ohne Ausbildung.

Um dieser Entwicklung ent-gegenzuwirken, gibt es derzeit zur Förderung und Qualitätssiche-rung der Berufsausbildung zwei neue Projekte: „Abbruch vermei-den – Ausbildung begleiten“ und „Bleib dran – Ausbildungsabbrü-che vermeiden“. Sie sind beide weitestgehend gleich aufgebaut, unterscheiden sich aber in der Fi-nanzierungsstruktur.

Ziel dieser vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Ba-den-Württemberg angestoßenen Maßnahmen ist die Verringerung der Anzahl der Ausbildungsabbrü-che. Sie werden landesweit ange-boten und von verschiedenen Insti-

tutionen und Trägern durchgeführt. Die Tochtergesellschaft BBQ des Bildungswerks der baden-württ-

embergischen Wirtschaft wurde in verschiedenen Regionen mit der Durchführung beauftragt. Sie arbeitet dabei eng mit der Landes-vereinigung zusammen, die diese Vorhaben unterstützt und begleitet.

Im Projekt „Abbruch vermei-den – Ausbildung begleiten“ wird BBQ gemäß dem Auftrag in den

Branchen Industrie, Handel, Ho-tel und Gaststätten sowie freie Berufe aktiv. Im Projekt „Bleib dran – Ausbildungsabbrüche ver-meiden“ kommt zusätzlich noch das Handwerk hinzu. Konkret be-

deutet dies, dass bei gravierenden Problemen mit einem möglichwei-se drohenden Ausbildungsabbruch sowohl der Betrieb als auch der Auszubildende sich an die vor Ort zuständigen Projektleiter wenden können. Als neutrale und vermit-telnde Personen stehen diese un-terstützend zur Seite, analysieren die Problemsituation und zeigen Lösungsstrategien auf. Falls die Situation bereits zu verfahren ist und es nicht gelingt, das Ausbil-dungsverhältnis zu stabilisieren, werden die Auszubildenden bei der Realisierung einer geeigneten beruflichen Anschlussperspektive unterstützt. Neben dieser fallbezo-genen Arbeit soll auch präventiv gearbeitet werden. Dazu sollen Beratungs- und Fortbildungsan-gebote für Ausbilder entwickelt werden.

Für Rückfragen steht Heinz Schwager als zentraler Projekt-koordinator, Tel. 07433 99747-10, [email protected] zur Verfügung.

Christine Schneider

Abbruch vermeiden – Ausbildung begleitenNeue Projekte zur Förderung und Qualitätssicherung der Berufsausbildung

Checklisten Schülerbetriebspraktikum

Das Schülerbetriebspraktikum ist eines der wichtigsten Instrumente der Berufsorientierung. Es bietet Schülern eine gute Möglichkeit, erste Erfah-rungen in der Arbeitswelt zu sammeln und ihre beruflichen Vorstellungen zu konkretisieren. Denn der Blick in die Praxis kann die Zukunft entscheiden. Damit ein Praktikum für alle beteiligten Akteure einen großen Nutzen entfalten kann, haben Praktiker aus dem Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT die "Checklisten Schülerbetriebspraktikum" entwickelt. Sie ist als prak-tische Hilfe für Betriebe, Schüler, Schulen und Eltern zur Umsetzung von

Schülerbetriebspraktika mit Qualität gedacht. Neben den Checklisten für die jeweilige Zielgruppe finden sich darin auch die wichtigsten Qualitäts-kriterien zur Umsetzung guter Schü-lerbetriebspraktika. Die Checklisten stellen eine Handlungsempfehlung dar, die aufgrund regionaler und spezifischer Besonderheiten angepasst werden kann. Sie können auf der Homepage von Südwesttextil herun-tergeladen werden. Die Online-Version enthält zusätzlich einen Glossar mit rechtlichen und formalen Aspekten und Literaturhinweise zur Vertiefung des Themas.

Hugo Boss Fashion Award 2013

Die drei besten Kollektionen des diesjährigen Hugo Boss Fashion Award zeichnete Kevin Lobo, Brand & Creative Director, Menswear, Ende Februar im Design Center Stuttgart aus. Kathrin Balzer aus Weingarten hat mit ihrer Entwurfsmappe „Con-querable stitch“ den ersten Preis gewonnen und erhielt 1 500 Euro und ein zwölfmonatiges Praktikum bei Hugo Boss. Die Zweitplatzierte Franziska Rochner aus München wurde für die Arbeit „Save the Planet!“ mit 1 000 Euro sowie einem sechsmonatigem Praktikum ausgezeichnet. Den 3. Platz mit 500 Euro und einem viermonatigen Praktikum belegte Lili Theresa Grübel

aus Konstanz mit ihrer Kollektion zum Thema „Tradition – Funktion – Fa-shion“. Insgesamt 18 Studierende der Staatlichen Modeschule Stuttgart beteiligten sich an dieser Semesterarbeit, die jeder für sich in einer ca. 3 - 4 wöchigen Phase parallel zum Unterricht realisierte. Die Kleinkollektionen sind bis zum 14. April in Auszügen im Design Center Stuttgart, Haus der Wirtschaft, Willi-Bleicher-Str. 19, Stuttgart zu sehen. www.schulewirtschaft.de

Von der Praxis – für die Praxis

CheCklisten

sChülerbetriebspraktikum

4

Büro Berlin

breite straße 2910178 berlintel.: +49 (0) 30/20 33-15 10Fax: +49 (0) 30/20 33-15 [email protected]

Büro Köln

konrad-adenauer-ufer 2150668 kölntel.: +49 (0) 221/49 81-723Fax: +49 (0) 221/49 [email protected]

KontaKt

alle informationen finden Sie unter www.schulewirtschaft.de

Wollen Sie mitmachen?

Die bundesarbeitsgemeinschaft SCHULE WirtsChaFt ist ein Zusammenschluss der landesarbeitsgemeinschaften SCHULE WirtsChaFt mit ihren arbeitskreisen.

Häufigste Ursache für einen Ausbildungsabbruch sind aus der Sicht der Azubis Proble-me im Betrieb, vor allem Konflikte mit Ausbildern und Unternehmensleitung.

(v. l.) Franziska Rochner, Lili Theresa Grübel und Kathrin Balzer Foto: Modeschule Stuttgart

Page 7: Südwesttext März 2013

Bildung + Soziales 7 SüdweSttextMärz 2013 I Nr. 66

Seminare Bildungswerk

Seminarangebot der Akade- mie für Personal- und Organi- sationsentwicklung im Bil-dungswerk der Baden-Württ-embergischen Wirtschaft in Kooperation mit Südwesttextil.

Souverän in Konflikt-situationen 18. bis 19. April 2013,Haus Reutlingen

Auf den Punkt gebracht … Ideen kreieren, strukturieren und zielgerichtet umsetzen22. April 2013,Haus Reutlingen

Wettbewerbsfaktor: Kompetenzmanagement29. und 31. April 2013, Haus Steinheim

www.biwe-akademie.de

Am Anfang stand die Idee eines Koffers, gefüllt mit innovativen Produkten der Textil- und Beklei-

dungsindustrie. Dieser sollte in Schulen eingesetzt werden, um zu zeigen, welches Potenzial die Bran-che – auch als Arbeitgeber – hat.

Entstanden ist daraus ein Projekt zur Entwicklung eines Experimentierkastensystems für einen Unterricht mit textilem Kontext in der Sekundarstufe I: der TEXperten-Box. Dieses Dis-sertationsprojekt wird von der Pädagogischen Hochschule Frei-burg unter der Leitung von Profes-sorin Dr. Anne-Marie Grundmeier durchgeführt und von der Stiftung

der Deutschen Wirtschaft sowie vom Gesamtverband textil+mode gefördert.

Zur Halbzeit des drei Jahre dauernden Projektes wurden nun die ersten Ergebnisse präsentiert und getestet. Dazu trafen sich drei-zehn angehende Gymnasial- und Realschullehrer aus der ganzen Republik in Freiburg. Im Rahmen eines Seminars wurde das Konzept der TEXperten-Box vorgestellt. Die Teilnehmer konnten Experimentier-sets zu verschiedenen Themen, z. B. Fasererkennung, Funktionstextilien, Fleckentfernung usw. ausprobieren und mit den Materialien selbststän-dig experimentieren. Alle waren

sich einig – auf diese Art lernt man die textile Welt spielerisch in ihrer Funktion und Beschaffenheit ken-nen und erfährt ihre Vielseitigkeit.

Aus der Arbeit an der TEXper-ten-Box haben sich bereits zwei weitere Konzepte entwickelt, die ebenfalls vorgestellt wurden: ein textiler Experimentierkoffer für die Grundschule und ein Koffer für Berufslotsen der vornehmlich bei der Berufsorientierung für die Textil- und Modebranche zum Ein-satz kommen soll.

Abgerundet wurde das Pro-gramm für die Teilnehmer mit einer Führung durch die Produktion der Firma Gütermann in Gutach.Christine Schneider

Mit Textil experimentieren

Unternehmen haben die Möglich-keit, die TEXperten-Box mit ihren textilen Produkten oder Materialien zu bereichern und so die Jugend für sich zu gewinnen. Interessierte bitte bei Südwesttextil ([email protected] oder Telefon +49 711 21050-25) melden.

Audiovisuell aufbereitete Infor-mationen spielen für Jugendliche im Internet eine immer wichtigere Rolle. Eine Studie des Branchen-verbandes Bitkom zum Internet-verhalten von 10- bis 18-Jährigen stellte bereits im Jahr 2011 fest, dass Jugendliche das Internet „gleichermaßen als Informations-, Kommunikations- und Unterhal-tungsmedium“ nutzen.

„Die am weitesten verbrei-teten Tätigkeiten im Internet sind die Suche nach Informationen für die Schule oder Ausbildung (insgesamt 76 Prozent zumindest

ab und zu), das Anschauen von Filmen und Videos (73 Prozent), das Chatten mit Freunden (65 Pro-zent) und das Hören von Musik (63 Prozent)."

Mit dem ersten Kurzfilm über den Ausbildungsberuf Produktver-edler Textil bei der Van Clewe Textilveredlung in Hamminkeln-Dingden startete Go Textile! Ende 2012 die Produktion von attrak-tiven Kurzvideos, in denen jun-ge Azubis auf authentische und frische Art über ihre Tätigkeiten und persönlichen Erfahrungen im Beruf berichten.

Im Februar sind nun zwei wei-tere Ausbildungsberufe verfilmt worden: Der Produktionsmecha-niker Textil wurde mit Max, einem Azubi im ersten Lehrjahr bei der Sandler AG in Schwarzenbach/Saale, gedreht. Und Ramona, Auszubildende im zweiten Lehr-jahr bei der Wilhelm Kneitz AG in Wirsberg, gibt einen spannenden Einblick in ihre Ausbildung zur Textillaborantin.

Zu sehen sind die Videos un-ter www.youtube.com/gotextile und unter www.go-textile.de/aus-bildung.

Ziel von Go Textile! ist es, in diesem Jahr alle textilen Ausbildungs-berufe der Branche zu verfilmen und so informative Einblicke in eine moderne, leistungs- und zu-kunftsfähige Branche- zu geben.

Unternehmen, die in ihrer Pro-duktion mit einem Azubi ein Video gedreht haben möchten, können sich gerne mit Simone Diebold ([email protected]) in Verbindung setzen.

Simone Diebold

Jung, sympathisch, informativProduktionsmechaniker Textil und Textillaborant – Neue Azubifilme für Go Textile!

Page 8: Südwesttext März 2013

8 Recht + Steuern SüdweSttext März 2013 I Nr. 66

Nichts ist ärgerlicher für einen Arbeitgeber, als wenn freiwillige Leistungen gewährt werden und die einzelnen Arbeitnehmer aufgrund einer betrieblichen Übung auf ein-mal einen Anspruch auf diese Leis-tungen in der Zukunft haben.

Schließlich entsteht die be-triebliche Übung alleine durch die gleichartige, wiederholte Handlung des Arbeitgebers, ohne dass es da-bei auf einen Verpflichtungswillen des Arbeitgebers ankommt. Maß-geblich ist allein, wie der Arbeit-nehmer als Erklärungsempfänger das Verhalten des Arbeitgebers nach Treu und Glauben verstehen durfte.

Ausschließen kann ein Arbeit-geber das Entstehen einer betrieb-lichen Übung bei Sonderzahlungen

durch einen Freiwilligkeitsvorbe-halt in den Arbeitsverträgen der Mitarbeiter. Bringt der Arbeitgeber zum Ausdruck, dass kein Rechts-anspruch für die Zukunft bestehen soll, dann steht dieser einer betrieb-lichen Übung entgegen.

Ebenfalls entsteht keine be-triebliche Übung, wenn der Ar-beitgeber meint, irrtümlich zu einer Leistung verpflichtet zu sein. Erbringt ein Arbeitgeber

eine besondere übertarifliche Lei-stung aufgrund einer bestehenden Anspruchsgrundlage, kann eine betriebliche Übung nicht entste-hen. Ist diese Anspruchsgrundlage jedoch nicht einschlägig, kann ein

Arbeitgeber trotzdem einwenden, dass er irrtümlich glaubte, die be-treffende Leistung in Erfüllung tarifvertraglicher oder sonstiger Pflichten erbringen zu müssen. Hierzu hat nunmehr das BAG am 29. August 2012 entschieden, dass dem tatsächlichen Verhalten des Arbeitgebers aus Sicht des Arbeit-nehmers der Wille zugrunde liegen müsse, eine bestimmte übertarif-liche Leistung zu erbringen. In dieser Entscheidung wurde als be-sonders relevant ausgeführt, dass es überraschenderweise nicht auf den

Irrtum des Arbeitgebers ankommt. Maßgebend sei vielmehr, ob der Irrtum für den Arbeitnehmer er-kennbar war und die Zahlung aus seiner Sicht zur Erfüllung tarif-vertraglicher bzw. anderer kollek-

tivrechtlicher Vereinbarungen er-folgte. Diese Darlegung muss der Arbeitnehmer im Prozess allerdings erbringen, ansonsten genügt er sei-ner Vortragslast nicht.

Wenn eine betriebliche Übung trotzdem einmal begründet wor-den ist, entsteht dieser Anspruch grundsätzlich nur gegenüber den Arbeitnehmern, mit denen unter der Geltung der Übung ein Arbeitsver-hältnis begründet wird. Gegenüber neu eintretenden Arbeitnehmern kann eine betriebliche Übung durch eine eindeutige Erklärung des Arbeitgebers beseitigt werden. Ansonsten gilt sie allerdings für andere Arbeitnehmer ebenso. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass Arbeitnehmer, die von dieser be-trieblichen Übung aufgrund eines späteren Eintritts ausgenommen worden sind, einen Anspruch auf Gewährung nach dem Gleichbe-handlungsgrundsatz haben können.

Die sogenannte negative be-triebliche Übung kann hingegen kaum noch als Gegenargument he-rangezogen werden. War es früher noch möglich, durch mehrfache Nichtgewährung einer Leistung eine betriebliche Übung sozusagen durch eine gegenteilige Verhaltens-weise wieder aufzuheben, so ist diese Möglichkeit nach der neuen AGB-Rechtsprechung des Bun-

desarbeitsberichts weitestgehend ausgeschlossen.

Somit ist die Lösung von ei-ner betrieblichen Übung kaum möglich. Es handelt sich um in-dividualrechtliche Ansprüche der einzelnen Arbeitnehmer. Diese einzelvertraglichen Ansprüche können grundsätzlich nicht durch eine verschlechternde Betriebs-vereinbarung abgeändert werden. Schließlich gilt zwischen einem Arbeitsvertrag und einer Betriebs-vereinbarung das Günstigkeits-prinzip. Die einzige rechtssichere Möglichkeit, sich von dieser uner-wünschten Anspruchsgrundlage zu lösen, ist somit der Abschluss indi-vidualvertraglicher Regelungen mit den einzelnen Mitarbeitern. Diese werden erfahrungsgemäß nicht son-derlich erfreut sein, auf zusätzliche Ansprüche zu verzichten.

Dabei darf die Bedeutung der betrieblichen Übung nicht un-terschätzt werden, weil in vielen Bereichen, bei denen nicht ohne weiteres eine betriebliche Übung

naheliegt, derartige Ansprüche entstehen können. Zu nennen sind hier zum Beispiel Essenszuschüsse, eine Regelung über den jährlichen Betriebsausflug, die Nichtanrech-nung von Tariflohnerhöhungen auf Zulagen, bezahlte Freizeit an Ro-senmontagen oder die Übertragung von Urlaub über die gesetzlichen bzw. tarifvertraglichen Grenzen hinaus.

Somit verbleiben durchaus Ansatzmöglichkeiten, um eine be-triebliche Übung auszuhebeln, ins-besondere soweit eine irrtümliche Leistung aufgrund einer vermeint-lich tarifvertraglichen Regelung vorgebracht werden kann. Aller-dings ist aufgrund der beschrie-benen Schwierigkeiten stets zu empfehlen, im Vorfeld z. B. durch entsprechende Freiwilligkeitsklau-seln, das Entstehen einer betrieb-lichen Übung auszuschließen.

Nathan Binkowski

Beendigung einer betrieblichen ÜbungWenn freiwillige Leistungen zu Verpflichtungen werden

Mehrfache Nichtgewäh-rung ist keine Lösung

Freiwilligkeitsvorbehalt in Arbeitsverträge aufnehmen

Vorsicht ist für Bereiche geboten, für die keine betriebliche Übung naheliegt wie z. B. beim jährlichen Betriebsausflug. Foto: © DOC RABE Media - Fotolia.com

Recht kompakt

Arbeitsentgelt – Minderleistung Frage: Darf einem Low Performer das Entgelt gekürzt werden?

Antwort: Während im Kaufvertragsrecht bei mangelhafter Leistung eine Minderung des Kaufpreises vorgesehen und möglich ist, ist dies im Arbeitsrecht nicht der Fall. Lediglich § 10 Ziff. 15 des Mantelta-rifvertrages der gewerblichen Textilarbeitnehmer eröffnet eine Ent-geltanpassung entsprechend dem Grad der Minderleistung in Verein-barung mit dem Betriebsrat. Soweit es sich allerdings um eine vom Arbeitnehmer verschuldete Schlechtleistung handelt, kann der Ar-beitgeber gegebenenfalls mit einem Schadensersatzanspruch gegen den Vergütungsanspruch des Arbeitnehmers aufrechnen. Die Grund-sätze der Arbeitnehmerhaftung sind allerdings zu berücksichtigen.Die relevanten Gesetzestexte finden sich im Mitgliederbereich unter

www.sudwesttextil.de

Page 9: Südwesttext März 2013

Recht + Steuern 9 SüdweSttextMärz 2013 I Nr. 66

Bis zum 31. März müssen wieder alle Arbeitgeber, die über minde-stens 20 Arbeitsplätze verfügen, nach dem Neunten Sozialgesetz-buch (SGB IX) der zuständigen Agentur für Arbeit die Daten an-zeigen, die für die Berechnung des Umfanges der Beschäftigungs-pflicht, zur Überwachung ihrer Er-füllung und der Ausgleichsabgabe notwendig sind. Die Arbeitgeber sind verpflichtet auf mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Soweit Arbeitgeber dieser Vorgabe nicht nachkommen, müssen sie abhängig von ihrer Be-schäftigungsquote eine so genannte Ausgleichsabgabe zahlen.

In diesem Zusammenhang gilt es die neue Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) vom 16. Februar 2012 - 6 AZR 553/10 zu berücksichtigen. Mittlerweile

ist die Frage des Arbeitgebers nach einer Schwerbehinderung in einem bestehenden Arbeitsverhältnis je-denfalls dann zulässig, wenn der

Arbeitsvertrag mindestens sechs Monate bestand, d. h. nach Erwerb des Schwerbehindertenschutzes gemäß §§ 85 ff. SGB IX. Der Arbeitgeber darf dann nach einer Schwerbehinderung, Gleichstellung oder einem diesbezüglich gestellten

Antrag im bestehenden Arbeitsver-hältnis fragen, um sich rechtstreu zu verhalten. Dies gilt insbeson-dere auch im Zusammenhang mit

seinen Pflichten zur behinderungs-gerechten Beschäftigung bzw. Zahlung der Ausgleichsabgabe. Arbeitnehmer sollten die Frage nach der Schwerbehinderung oder Gleichstellung wahrheitsgemäß beantworten, da sie sich ansonsten

Schadensersatzansprüchen ausset-zen. Soweit der Arbeitgeber wegen falscher Angaben des Arbeitneh-mers höhere Kosten im Rahmen der Ausgleichsabgabe zahlen muss, kann er diesen Betrag als Schaden vom Arbeitnehmer zurückfordern. Den Arbeitgebern ist deshalb zu empfehlen, in regelmäßigen Ab-ständen vor Mitteilung der Be-schäftigungsdaten an die Agentur für Arbeit den aktuellen Stand der Beschäftigung Schwerbehinderter und Gleichgestellter Arbeitnehmer im Unternehmen unter Hinweis auf das aktuelle BAG-Urteil abzu-fragen.

Zur Erstellung der Anzeige steht den Arbeitgebern das elektro-nische Programm REHADAT-Elan 2012 zur Verfügung. Kostenloses Download unter www.rehadat-elan.de.Kai-Uwe Götz

Das Finanzgericht München ließ den teilweisen Sofortabzug von Sanierungskosten für ein auf einem privaten Schuppen befindliches Dach zu, auf dem anschließend eine Photovoltaikanlage zur Erzielung gewerblicher Einkünfte genutzt wurde. Die Aufwendungen wegen der installationsbedingten Verstärkung des Daches seien voll betrieblich veranlasst. Die übrigen Aufwendungen teilte das Finanzgericht nach dem Verhältnis der fiktiven Vermietungsentgelte für das Gebäude und die Dachfläche in teils privat und teils betrieblich veranlasste Aufwen-dungen. Darüber hinaus finden sich in der Märzausgabe der aktuellen Steuernachrichten Erläuterungen zu Entscheidungen zur Abzugsfähigkeit von Kinderbetreuungskosten und der Abgrenzung zwischen Kinder-betreuungskosten und nicht abziehbaren Unterrichtsaufwendungen.

Die aktuelle Ausgabe kann als pdf-Datei im Mitgliederbereich von Südwesttextil heruntergeladen werden.

Aktuelle Steuer-Nachrichten

SchwerbehindertenanzeigeArbeitgeber darf fragen, wenn der Arbeitsvertrag mindestens sechs Monate bestand

Foto: © Gabriele Rohde - Fotolia.com

Praxisleitfaden Branchenzuschläge

Nachdem bereits Mitte 2012 Branchenzuschläge für die Metall- und Elektro- und die Chemieindustrie vereinbart wurden, einigten sich Ende Oktober IGZ / BAP und die IG Metall auf einen Tarifvertrag über Bran-chenzuschläge für Arbeitnehmerüberlassung in der Textil- und Beklei-dungsindustrie. Da der Tarifvertrag nicht zwischen den Sozialpartnern der Textil- und Bekleidungsindustrie vereinbart wurde, ist die Tarifbin-dung des Einsatzunternehmens irrelevant: Die Zuschläge werden bei Einsätzen von Zeitarbeitnehmern in allen Textil- und Bekleidungsun-ternehmen fällig. Der Tarifvertag tritt am 1. April in Kraft. Der Gesamt-verband textil+mode hat einen Praxisleitfaden erstellt, der kurz, prä-gnant und übersichtlich in den betrieblichen Umgang mit dem neuen Tarifvertrag einführt. Im Mitgliederbereich von Südwesttextil kann der „Praxisleitfaden Branchenzuschläge“ unter der Rubrik Schriftenreihe Arbeitsrecht heruntergeladen werden.

Ausgleichsvereinigung textil+mode

Nun ist es wieder soweit: Die Künstlersozialkasse bittet bis 31. März um Abgabe des Meldebogens für das Jahr 2012. Unternehmen müssen der Kasse die Summe der Entgelte melden, die sie für künstlerische oder publizistische Leistungen selbständiger Künstler entrichtet haben. Diese Meldung ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden: Abgaberelevante Rechnungen müssen identifiziert, die einzelnen Rechnungen ge-sichtet und geprüft und nicht abgabepflichtige Rechnungsposten wie Umsatzsteuer und Reisekosten des Künstler abgezogen werden. Laut einer Studie der IW Consult GmbH Köln entsprechen die Kosten für die-sen bürokratischen Aufwand insbesondere bei kleineren und mittleren Unternehmen nahezu der Höhe der Abgabe selbst. Die Ausgleichsvereinigung textil+mode übernimmt diese Arbeit für ihre Mitglieder. Die näch-ste Möglichkeit Mitglied zu werden, ist der 1. Januar 2014. Dazu ist es erforderlich, sich bei der Ausgleichs-vereinigung bis zum 28. Juni anzumelden und bestimmte, zur Teilnahme erforderliche Daten mitzuteilen.

Verwaltungsaufwandverringern

Bürokratiekostensenken

Rechtssicherheiterlangen

Die Ausgleichsvereinigung textil+mode wird durchgeführt über die t+m Service GmbH des Gesamtverbandes textil+mode e. V.

Ihre Ansprechpartner

Marcus JacoangeliGeschäftsführert+m Service GmbH

+49 30 [email protected]

Susanne WichtLeiterin GeschäftsbereichAusgleichsvereinigung textil+mode

+49 30 [email protected]

Assistenz: Agnieszka Szczygiel+49 30 [email protected]

Anschrift: Reinhardtstraße 12-1410117 Berlin+49 30 726220-0

Werden Sie

Teilnehmer der

Infolyer unter www.textil-mode.de/av

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10 Technik + Umwelt SüdweSttext März 2013 I Nr. 66

Termine

Tagung AbluftreinigungZum ersten Mal wird vom Säch-sischen Textilforschungsinstitut eine Tagung zum Thema Abluftreinigung durchgeführt. Am 10. April treffen sich in Chemnitz Vertreter aus Forschung, Unternehmen und Behörden, um unterschiedliche Strategien zur Abluftreinigung, rechtliche Rahmenaspekte und prozesstechnische Grundlagen zu diskutieren. Programm und Anmeldung unter www.stif.de/abluft.html.

GatexAm 14. Mai veranstaltet die Gatex in Bad Säckingen das Seminar „Ver-antwortung von Führungskräften –Haftung für Personal und Pro-duktion“. Behandelt werden die rechtlichen Rahmenbedingungen, in denen sich Führungskräfte in Betrie-ben heute bewegen. Anhand von Beispielen werden die Konsequenzen aus Rechtsverstößen besprochen. Das Seminar richtet sich an Meister, Teamleiter und Führungskräfte aller Bereiche sowie an Beauftragte im Arbeits- und Umweltschutz, die zusätzlich Führungsverantwortung tragen. Programm und Anmeldung unter www.die-gatex.de. Denkendorfer SymposiumAm 8. Mai veranstaltet das ITV Denkendorf in Kooperation mit der AFBW und dem KompetenznetzBiomimetik Baden-Württemberg das Symposium „Bionik und faser-basierte Werkstoffe“. Das „High-Tech Labor der Natur“ mit seinen bestens erprobten Problemlösungen und Konstruktionsprinzipien ist eine Fundgrube für technische Innovationen. Die systematische Übertragung dieses Potenzials biologischer Kreativität in tech-nische Anwendungen bei faser-basierten Werkstoffen ist Thema dieser Veranstaltung. Programm und Anmeldung unter www.itv-denkendorf.de.

Denkendorfer InnovationstagAus organisatiorischen Gründen musste der für den 22. März vor-gesehene Innovationstag verlegt werden. Der neue Termin wird voraussichtlich im Herbst stattfinden und schnellst möglich bekannt gegeben.

Ideen sind gefragt

Bundesumweltministerium und BDI suchen die besten Innovationen für Klima und Umwelt, die mit dem IKU-Innovationspreis geehrt werden sollen. Der Wettbewerb 2013 hat begonnen und bis zum 27. Mai können Wettbewerbsunterlagen eingereicht werden. Die Sieger in den fünf Kategorien erhalten ein Preisgeld von je 25 000 Euro und können das IKU-Logo zu Marketingzwecken nutzen. Damit können Unternehmen ihre Innovationsfähigkeit und die Umweltfreundlichkeit ihrer Produkte herausstellen. Weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren unter www.iku-innovationspreis.de

Für die Unternehmen in Baden-Württemberg hat eine größere Transparenz bei der Verwendung von Permanentmagneten im indus-triellen Einsatz einen strategisch hohen Stellenwert. Das Ministeri-um für Umwelt, Klima und Ener-giewirtschaft Baden-Württemberg (UM) lässt vor diesem Hinter-grund zurzeit eine Untersuchung zu Seltenen Erden durchführen, in die auch der Landesverband der baden-württembergischen Industrie (LVI) eingebunden ist. Das auf ein Jahr angelegte Pro-jekt mit dem Titel „Untersuchung zu Seltenen Erden - Permanent-magnete im industriellen Einsatz in Baden-Württemberg“ wird im Auftrag des Umweltministeriums vom Öko-Institut durchgeführt. Im Zentrum steht eine detaillierte Er-hebung und Analyse der Rohstoffe für Neodym-Eisen-Bor-Perma-nentmagnete (wichtigste Seltene Erden hier Neodym, Praseodym und Dysprosium) und ihre Anwen-dungen in der Industrie Baden-

Württembergs. Ziel des Projektes ist es, für die Unternehmen im Land gesicherte Grundlagen bereit

zu stellen und Handlungsoptionen für die Politik der Landesregierung abzuleiten.

Zum Projekt gehört auch ein Fragebogen, der anonymisiert ausgewertet wird und so zu dem notwendigen Erkenntnisgewinn führen soll. Vor allem geht es um die Frage, wie viele Tonnen dieser

Magnete und Seltenen Erden im industriellen Anwendungsbereich benötigt werden, welche Sektoren der Industrie und welche tech-nischen Anwendungen besonders relevant sind und wie hoch die heutigen und zukünftigen Recy-clingpotenziale gesehen werden. Es ist darüber hinaus vorgesehen - soweit möglich - Interviews mit mehreren Unternehmen zu führen.

Der ausgefüllte Fragebogen kann direkt an das Öko-Insti-tut (Projektleiter Dr. Matthias Buchert: [email protected]) gesandt werden. Neben der Abga-be des Fragebogens besteht auch die Möglichkeit, im Rahmen von Interviews mit dem Öko-Institut die Fragen direkt zu beantworten.

Weitere Details können Pro-jektinformationen entnommen werden, die unter www.suedwest-textil.de heruntergeladen werden können.

Christine Schneider

Anmeldung bis zum 15. April per Fax an +49 (0)711 - 32 73 25 69 oder E-Mail an [email protected]

Per Fax an +49 (0)711 - 32 73 25 69 oderPer E-Mail an [email protected]

An der Tagung Neue Technologien im Textilbasierten Faserverbund-Leichtbau am 18. April 2013 nehme ich teil.

Name, Vorname

Funktion

Firma

Straße

PLZ / Ort

Telefon

E-Mail

Anmeldung bis 15. April 2013Die nebenstehenden Teilnahmebedingungen erkenne ich an.

Datum, Unterschrift

Neue Technologien im Textilbasierten Faserverbund-Leichtbau

Tagung am 18. April 2013DLR Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Stuttgart

VeranstaltungsinformationAnmeldung

VeranstalterAllianz Faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg e.V.,Carbon Composites e.V., Ministerium für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg

VeranstaltungsortDLR Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.Pfaffenwaldring 38-4070569 Stuttgart

TeilnahmegebührAFBW und CCe.V.-Mitglieder 55 Euro zzgl. gesetzl. MwSt.Nicht-Mitglieder 75,00 € zzgl. gesetzl. MwSt.

TeilnahmebedingungenDie angemeldeten Teilnehmer / innen erhalten eine Anmeldebestätigung / Rechnung. Bezahlung der Tagungsgebühr sofort nach Rechnungsstellung. Ist ein/e angemeldete/r Teilnehmer/in verhindert, kann ein/e Ersatzteilneh-mer/in benannt werden. Programmänderungen sind vorbehalten.

Mit Ihrer schriftlichen Anmeldung erteilen Sie uns die Einwilligung, Ihre Angaben elektronisch zu speichern. Die gespeicherten Daten unterliegen den Daten schutzbestimmungen. Eine Weitergabe von personenbezogenen Daten an Dritte erfolgt nur im Rahmen der Liste des Teilnehmerkreises.

Stornierung/Umbuchung Ein Rücktritt von der Anmeldung hat schriftlich zu erfolgen. Bei Stornie-rung bis 15.04.2013 werden keine Stornierungsgebühren erhoben/ein-behalten. Bei Stornierung danach und bei Nichtanreise ist die Tagungs-gebühr in voller Höhe fällig.

Kontakt Ulrike Möller Netzwerkmanagerin AFBW Tel: +49 (0)711 - 32 73 25 13 [email protected]

Die AFBW wird vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Weiterführende Informationen unter www.rwb-efre.baden-wuerttemberg.de

Termin vormerken

Untersuchung zu Seltenen Erden

Foto: © Blackosaka - Fotolia.com

Page 11: Südwesttext März 2013

Technik + Umwelt 11 SüdweSttextMärz 2013 I Nr. 66

Fasern sind aus dem Medizin- und Gesundheitswesen nicht wegzu-denken. Die Tagung „Fasern in der Medizin“, organisiert von der Allianz Faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg (AFBW) und ihren zehn Kooperationspartnern, darunter auch Südwesttextil, war mit mehr als 85 Teilnehmern sehr gut besucht. Die Themen der Ver-anstaltung reichten von der Wund-behandlung über bioresorbierbare Vliesstoffe bis hin zu Hohlfasern und nanoskalige Fasern für medi-zinische Anwendungen.

Die Gesundheit, ein gesell-schaftlicher Megatrend der Ge-genwart und Zukunft, lässt die Medizintechnik zu einem der in-teressantesten Wachstumsmärkte werden. Mit rund 40 000 Beschäf-tigten ist Baden-Württemberg bun-desweit der beschäftigungsstärkste Standort in diesem Bereich. Auch deswegen lege die Landesregierung ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung von textilbasierten Hightech-Werkstoffen für medi-zintechnische Produkte, unterstrich Ministerialdirektor Rolf Schuma-cher, Wirtschafts- und Finanzmi-nisterium Baden-Württemberg, in seiner Begrüßungsrede.

In seinem Eröffnungsvortrag ging Chefarzt Dr. med. Wolf-Rü-diger Klare, Gesundheitsverbund HBH-Klinken, auf die Grundzüge moderner Wundbehandlung ein. Der Spezialist für die Behandlung

offener Beine bei Diabetes vertritt die Auffassung, dass die richtige Wundbehandlung mit den pas-senden Materialien den Heilungs-

prozess maßgeblich beeinflusst. Prof. Dr. Michael Doser, ITV Denkendorf, präsentierte die neuen Ansätze bei funktionalisierten und regenerativen Materialien.

Einen interessanten Ausblick in die Zukunft der biofunktiona-lisierten Werkstoffoberflächen bot Prof. Dr. Martin Scholz, Leukocare AG. Er machte allerdings auch die Schwierigkeiten bei der Zulassung von Medizinprodukten für kleine und mittelständische Unterneh-men sehr deutlich. Dr. Guiseppino Fortunato, Empa Swiss Federal Laboratories for Material Science and Technology, zeigte was von nano- und mikroskaligen Fasern für medizinische Anwendungen zu erwarten ist. Bioresorbierbare Vliesstoffe und deren Herstellung durch die Scaffolene Technology standen im Fokus beim Vortrag

von Dr. Schlesselmann, Freuden-berg New Technologies. Diese Technologie, die in Anlehnung an die Herstellung von Zucker-watte entwickelt wurde, wird von Freudenberg überwiegend in B2B eingesetzt.

Neue Erkenntnisse bei der Entwicklung von faserbasierten Medizintextilien zeigte Prof. Dirk Höfer, Hohenstein Institut für Tex-tilinnovation. Einen Einblick in die großtechnische Hohlfasermem-branproduktion und klinische An-wendungsbeispiele gab Dr. Adriana Boschetti, Gambro Dialysatoren. Das Hechinger Unternehmen ist führend in der Entwicklung, Her-stellung und Bereitstellung von Produkten und Therapien für die Nieren- und Leberdialyse. „Hohl-fasern, die für den Patienten atmen: von der Herzoperation zur Lun-genunterstützung“ war das Thema von Dr. med. Georg Matheis, No-valung. Über „tissue engineering“ sprach Prof. Dr. Hugo Hämmerle, NMI - Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen. Abschlie-ßend stellte Annahit Arshi, Karl Otto Braun, interessante Entwick-lungen im Bereich der Verbands-stoffe und Binden vor.

Eine Begleitausstellung bot zu-sätzliche Informations- und Aus-tauschmöglichkeiten.

Christine Schneider

Fasern in der MedizinDie AFBW tagte in Bönnigheim

Die Referenten freuten sich über das rege Interesse. Prof. Dirk Höfer, Hohenstein Institut für Textilinnovation, präsentierte die neuen Entwicklungen faserbasierter Medizintextilien.

Energiesteuern: Leitfaden für die unternehmerische Praxis

Nach weniger als zwei Jahren ist es aufgrund neuer gesetzlicher Regelungen wieder erforderlich geworden, den Leitfadens „En-ergiesteuer“ zu überarbeiten. Der vom Gesamtverband textil+mode erstellte und aktualisierte Leit-faden steht nun in den vierten Auflage im Mitgliederbereich von Südwesttextil zur Verfügung. Ausgeweitet wurden die Erläute-

rungen zu den Entlastungsmöglichkeiten, die nicht auf dem Energie-steuergesetz oder dem Stromsteuergesetz beruhen, sondern sich auf andere Gesetze verteilen. Insbesondere die Härtefallregelung des EEG ist seit Anfang 2013 auch für einen größeren Kreis von Mittelständlern aus der Textilindustrie nutzbar.

Mitmachen lohnt sich

Das Land Baden-Württemberg schreibt in diesem Jahr bereits zum 29. Mal den Wettbewerb um den renommierten Innovationspreis des Lan-des, den Dr.-Rudolf-Eberle-Preis, aus. Ab sofort können sich kleine und mittlere Unternehmen mit maximal 500 Beschäftigten und einem Jah-resumsatz von nicht mehr als 100 Millionen Euro aus Industrie, Hand-werk und technologischer Dienstleistung wieder mit beispielhaften Produkten, Verfahren und technologischen Dienstleistungen bewer-ben. Einsendeschluss ist der 31. Mai. Das Land vergibt in diesem Jahr Preise in Höhe von insgesamt 50 000 Euro. Einen Sonderpreis ver-leiht die MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württ-emberg GmbH in Höhe von 7 500 Euro. Dieser richtet sich an junge Unternehmen aus Baden-Württemberg, die nicht älter als zehn Jahre sind und mit bis zu 100 Beschäftigten einen Umsatz von maximal zehn Millionen Euro erzielen.Weitere Informationen gibt es im Internet unter: http://www.innovationspreis-bw.de.

Foto: © Photo-K - Fotolia.com

Page 12: Südwesttext März 2013

März 2013 I Nr. 66SüdweSttext12 Zu guter Letzt

Zitat

»Anspruchsvolle Rahmenbedingungen sind als Standortvorteil zu sehen.«

Ministerin Theresia Bauer beim LVI am 27. Februar auf die Anmerkung, dass manche Umweltgesetze die Konkurrenzfähigkeit behindern.

Impressum© Alle Rechte vorbehalten. Keine Vervielfältigung ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers.

Verband der Südwestdeutschen Textil- und BekleidungsindustrieSüdwesttextil e. V.Kernerstraße 5970182 Stuttgart

Postfach 10 50 2270044 StuttgartTelefon +49 711 21050-0Telefax +49 711 233718Internet www.suedwesttextil.de

PräsidentGeorg Saint-Denis

HauptgeschäftsführerDr. Markus H. Ostrop

Verantwortlich für Inhalt und LayoutSimone Diebold

Gestaltungwww.die-wegmeister.com

DruckGress-Druck GmbH, Fellbach

Auflage1 000 Exemplare

Für eine textile Ausbildung ist es nie zu spät Gatex ermöglicht an- und ungelernten Arbeitnehmern einen Berufsabschluss

Ihren erfolgreich erlangten Be-rufsabschluss feierten 17 Ma-schinen- und Anlagenführer der Fachrichtung Textil Ende Februar in Bad Säckingen: in der Gemein-schaftsausbildungsstätte Gatex der Textilindustrie erhielten sie ihren IHK-Facharbeiterbrief.

„Das ist für uns jedes Mal wieder ein besonderes Ereignis“, betont Gatex-Ausbildungsleiter Ingo Kiefer. Denn die Absolventen sind gerade nicht die jungen Aus-zubildenden, die üblicherweise die Gatex besuchen. Die neuen Fach-arbeiterinnen und Facharbeiter sind vielmehr ältere an- und ungelernte Arbeitskräfte, die im Rahmen des von der Arbeitsagentur initiierten Sonderprogramms „Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäf-tigter Älterer in Unternehmen“ (WeGebAU) die Prüfungen für ei-nen qualifizierten Berufsabschluss geschafft haben.

Das Anfang 2007 aufgelegte Programm verfolgt einen präven-tiven Ansatz, indem es Arbeitneh-mer fördert, die zwar einen Ar-beitsplatz haben, sich aber durch Qualifikation und Weiterbildung vor möglicher Arbeitslosigkeit schützen können. Im Dezember 2011 startete die Ausbildung, wäh-rend der in wöchentlichen Unter-richtseinheiten insgesamt 370 Fach-unterrichtsstunden und 70 Stunden

Wirtschafts- und Sozialkunde be-sucht werden mussten. Außerdem wurden die Teilnehmer in Lern-

methoden geschult und so auf die Abschlussprüfung vorbereitet.

Die entsendenden Unterneh-men erhielten während dieser Zeit 80 Prozent des Arbeitsentgelts von der Arbeitsagentur erstattet. Die Lehrgangskosten konnten von den Teilnehmern mit einem Bildungs-gutschein bezahlt werden, den ih-nen die Arbeitsagentur spendierte.

Für die Gatex ist es bereits die fünfte WeGebAU-Weiterbildung, die sie in Zusammenarbeit mit der Gewerbeakademie der Handwerks-kammer Freiburg ausgerichtet hat. Ein weiteres Projekt ist schon

in Sicht. Die frisch gebackenen Facharbeiterinnen und Facharbei-ter kommen aus den Textilunter-

nehmen Global Safety Textiles in Maulburg, der Lauffenmühle in

Lauchrigen, Strähle & Hess in Alt-hengstett sowie aus Lörrach von den Firmen Technische Textilien und Textilveredlung an der Wiese.

„Wir freuen uns, dass wir in unserem modernen Technikum älteren und geringqualifizierten Arbeitnehmern die Möglichkeit bieten können, Teilqualifikationen zu erwerben oder fehlende Berufs-abschlüsse nachzuholen“, erklärt Ausbildungsleiter Ingo Kiefer. Die-se Weiterbildungsinitiative der Ar-beitsagentur sei ein hervorragendes Instrument, um dem Fachkräf-temangel in der Textilindustrie zu begegnen Simone DieboldBerufsabschluss in der Tasche: Die Siebzehn Absolventen mit Ausbildungsleiter Ingo

Kiefer (Erster von links) und dem Leiter der Gewerbe Akademie Schopfheim Arno Bau-mann (Sechster von rechts). Foto: Jörn Kerckhoff

Die Absolventen

Global Safety Textiles

Waldemar Kolupaew, Vincenzo Sabatasso, Vincenzo Spallino

Lauffenmühle

Yasin Adakli, Massimmiliano Donzi, Hüseyin Saglam, Fabio Santangelo, Izbi Sulejmani, Frank Thiel, Özcan Yarici

Strähle & Hess

Diana Dernbach

Technische Textilien Lörrach

Sergej Anselm, Besim Redza

Textilveredlung an der Wiese

Muammer Pinar, Imam Kabakci, Hüseyin Aslan, Daniel Nayante

Oben ohne – Justizminister Rainer Stickelberger will die Krawattenpflicht für Rechtsanwälte abschaffen

Zum Artikel „Justizminister tritt auf den Schlips", Stuttgarter Nachrich-ten (28.02.2013), äußerte sich Südwesttextil in einem Leserbrief:„Die Krawatte macht den Mann": Dieses Axiom vergangener Epochen mag angesichts veränderter Modemaximen an Bedeutung verloren ha-ben. Doch die sich modern gebenden Krawattenverweigerer in deut-schen Gerichtssälen seien daran erinnert, dass der Langbinder seinen Rang als besonders ausdrucksvolles Kulturprodukt gerade zurückero-bert. Heute trägt Mann – und vor allem der junge – wieder Krawatte. Selbstbewusst und mit Bedacht, typgerecht und anlassbezogen. Und er bekennt sich zu einem betont männlichen Stil. Die Verhandlung vor Gericht ist zweifellos ein Anlass, bei dem die passende Krawatte ih-rem Träger gut zu Gesicht steht. Nicht nur aus Respekt vor der dritten Staatsgewalt, sondern auch, um nicht schon äußerlich als Leichtge-wicht betrachtet zu werden

Dr. Markus H. Ostrop, Rechtsanwalt und Hauptgeschäftsführer des Verbands Südwesttextil e. V., Stuttgart