Suggestopädie eine Methode für den · PDF fileWissenschaftler Lozanov, hat in den...

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  • Suggestopdieeine Methode fr den Anfangsunterricht

    Workshop auf dem

    Deutschlehrer-Tag Anfang Gut Alles GutGoethe Institut Kopenhagen

    11. Dezember 2013

    Brigitte SchwitallaSinitSuggestopdisches Institut fr IntensivtrainingModemannstrasse 9D-51065 KlnTel. +49 221 1391454Handy+49 171 7540190Mail [email protected] sinit-seminare.de

  • Brigitte Schwitalla [email protected] Roswitha Sanders [email protected]

    Komm wir machen einen Spaziergang!

    - Eine Einfhrung in die Suggestopdie -

    Zwei Freundinnen, die sich lange nicht mehr gesehen haben, sindheute miteinander verabredet. Es ist ein strahlend blauer Wintertag unddie kalte, klare Winterluft zieht die beiden Freundinnen hinaus in dennahe gelegenen Park.Sie schlendern gemchlich den kleinen, leise gurgelnden Bach entlangund genieen die wrmenden Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht. Die Sonne scheintdurch die ste der hohen Bume.

    A: Sag mal, musst du heute nicht arbeiten?

    B: (schttelt den Kopf) Nein, ich hab heute meinen freien Tag. Aber ich will

    nachher noch Spielkarten fr meinen Unterricht laminieren.

    A: Spielkarten? Ich denke, du unterrichtest?

    B: Klar, mach ich auch, aber der Unterricht darf ruhigSpa machen.

    A: Spa machen? Gehts da nicht um Fakten und handfesteInhalte?

    B: Doch, doch! Aber das eine schliet das andere keineswegs aus.

    A: Versteh ich nicht.

    B: Ja, vor zwei Jahren htte ich vielleicht auch so reagiert wie du,doch seit meiner Suggo-Ausbildung hat sich in meinen Unterrichteiniges verndert.

    A: Suggo-Ausbildung?

    B: Ja, ich bin inzwischen zertifizierte Suggestopdin.

    A: Aha.

  • Brigitte Schwitalla [email protected] Roswitha Sanders [email protected]

    Hr mal! Was heit das eigentlich Suggo - wie war das nochmal?

    B: S-U-G-G-E-S-T-O-P--D-I-E Ich musste auch lange ben,bis ich das Wort aussprechen konnte ohne darber zu stolpern.

    A: Und was bedeutet das?

    B: Am liebsten erklre ich es als Konzept fr nachhaltigesLernen mit allen Sinnen, (in den angelschsischen Lndernspricht man auch von accelerated learning odersuperlearning.)

    Inzwischen sind die beiden Freundinnen an einersonnenbeschienenen Stelle am Bachufer angekommen. Siebleiben einen Moment stehen und betrachten das kleine Ruderboot,das am Ufer festgemacht ist und sanft auf den Wellen schaukelt.

    A: Lernen mit allen Sinnen meinst du damit SEHEN,RIECHEN, HREN, SCHMECKEN und FHLEN?

    B: Genau! Denn nur wenn du den Lernstoff so aufbereitest, dassalle Sinne angesprochen werden, kannst du sicher sein, dass dudie verschiedenen Lernertypen auch wirklich erreichst:

    die visuellen Lerner, die diesen wunderschnen Park hiermit seinen knorrigen, hohen, Bumen und den breitenWegen jetzt vor ihrem inneren Auge sehen;

    die auditiven Lerntypen die das Pltschern desWassers und das Knarren des Ruderbootswahrnehmen.

    und die Kinstheten, die ihre Hnde einen Momentauf den kalten Baumstamm legen und die Rinde mitden Fingern ertasten.

    Durch das multisensorische Konzept erreichst du auch, dass derInhalt besser im Gedchtnis gespeichert wird.

    A: Und die Spielkarten machst du dann also fr die Kinstheten?

  • Brigitte Schwitalla [email protected] Roswitha Sanders [email protected]

    B: Genau! Und auerdem macht es den anderen Seminar-teilnehmern auch mehr Spa, trockene Inhalte wie Vokabeln,mathematische Formeln, geschichtliche Dateno. ., mal anders zu lernen.

    A: Was ist denn sonst noch anders geworden in deinemUnterricht?

    B: Hr doch mal auf den Bach hier vor uns. Er pltschert undgluckert munter vor sich hin, whrend wir hier erzhlen.So hnlich setzen wir beim suggestopdischen Lernen dieMusik ein.

    A: Musik beim Lernen? Kann man sich denn dabei berhauptkonzentrieren? Es heit doch immer Musik und Lernen gehrennicht zusammen.

    B: Ja, ja, das hab ich auch schon oft gehrt. Aber der bulgarischeWissenschaftler Lozanov, hat in den 60er Jahren die Entdeckunggemacht, dass bestimmte Musik die Aufnahmefhigkeit desGehirns sehr positiv untersttzt. Deshalb prsentieren wir z. B.neuen Lernstoff hufig mit Musik als sogenannte Lernkonzerte.Wir setzen Musik auch fr Entspannungsbungen und frPhantasiereisen ein oder als Anker fr bestimmte Phasen imSeminar.

    A: Entspannungsbungen ich dachte immer: Zeit ist Geld unddeshalb solltest du jede Minute wirklich sinnvoll nutzen.

    B: Genau das ist der Punkt. Wenn deine Schler mde undabgefllt sind, werden sie keine noch so wichtigenInformationen mehr aufnehmen knnen. Und deshalb solltestdu auf die richtige Rhythmisierung achten: aktive und passivePhasen, den Wechsel von Einzel- und Partnerarbeit,Gruppenarbeit oder Arbeit im Plenum. Natrlich sind auch diePausen ganz wichtig.

    brigens, sollen wir nicht noch ein bisschen weitergehen? Ichzeige dir mal mein Lieblingspltzchen, da drben hinter demHagebuttenbusch.

  • Brigitte Schwitalla [email protected] Roswitha Sanders [email protected]

    Die Freundinnen schlendern weiter und kommen schlielich zu einerkleinen, versteckten Lichtung. Am Bach liegen hier wunderschne,dicke grau-weie Steine.

    A: Oh, wie schn! Hier knnte ich den ganzen Nachmittagverbringen.

    Hr mal! Du hast doch vorhin davon gesprochen, dass dasLernen Spa machen sollte. Wenn es gerade nicht so kaltwre, wrde am liebsten hier lernen!

    B: Da hast du vollkommen recht! Die Suggestopdenversuchen allerdings auch, die Lernumgebung angenehmfr die Teilnehmer zu gestalten.

    A: Und wie machst du das?

    B: Wenn es der Klassenraum zulsst, schieben wir immer malwieder gemeinsam die Tische an die Wand und sitzen im Kreis,damit die Schler besser miteinander in Kontakt kommenknnen oder bilden mit den Tischen Inseln fr Kleingruppen. Inder Mitte liegen vielleicht Gegenstnde, die Symbole fr dasaktuelle Lernthema sind und an den Wnden hngen Bilder undPoster zum Thema.

    A: Mensch, du hast mich so richtig neugierig gemacht!Nach dem, was du mir so alles erzhlt hast, hab` ich richtig Lustdarauf, auch mal an einem suggestopdisch gestalteten Unterrichtteil zu nehmen oder ein Seminar zu machen!

    Die beiden suchen sich ein Cafe am Rande des Parks, setzen sich insWarme und genieen eine heie Tasse Kakao mit Sahne.

  • Brigitte Schwitalla [email protected] Roswitha Sanders [email protected]

    Hndewelle

    Ziel: Energieaufbau; Konzentration und Koordination frdern

    Materialien / Vorbereitung: keine

    Dauer: 3-5 Minuten

    Ablauf:

    Die Teilnehmer stehen eng im Kreis und formen mit den Hnden in der Mitte ebenfalls einen Kreis.Dabei zeigen alle Handrcken nach oben.

    Der Kursleiter dreht seine rechte Hand mit der Handflche nach oben. Sein linkerNachbar dreht nacheinander erst die linke und dann die rechte Hand um usw. So lufteine Bewegungswelle (La-Ola) durch den Hndekreis. Das Tempo kann beimzweiten und dritten Durchgang gesteigert werden.

    Dann berkreuzen alle Teilnehmer ihre Arme mit denen des Nachbarn; d.h. jederTeilnehmer hat zwei fremde Arme zwischen seinen eigenen. Die Hndewelle wirddann wie oben beschrieben unter erschwerten Bedingungen wiederholt.

    Varianten im Sprachunterricht:

    Bewegung mit Lautmalerei: Klick Klack / Mick Mack Wrter mit 2 Silben: Vo gel / Ha se Kurze Aufforderungsstze: Pass auf / Mach mit / Hr zu

    Parameterwechsel: lei-se / lau-ter / lang-sam / schnel-ler

    (nach Brigitte Calenge PDL Seminar, 1.2003 Bebra)

    Eigene Notizen:

  • Brigitte Schwitalla [email protected] Roswitha Sanders [email protected]

    Leipziger Allerlei

    Ziel: Einbung grammatischer Strukturen, Wortschatz

    Materialien: beschriftete Karteikrtchen o..

    Niveau: Anfnger bis Fortgeschrittene

    Dauer: ca. 15 20 Minuten

    Ablauf:

    Der Kursleiter bereitet passend zu einem grammatischen Thema (z.B. Passiv) Karteikarten vor.Diese werden auf der einen Seite mit einem Aktivsatz und auf der Rckseite mit dem dazupassenden Passivsatz beschriftet.Beispiel: Wir holen dich ab. Du wirst von uns abgeholt.Der Kursleiter legt den Kartenstapel in die Mitte, alle Teilnehmer ziehen 1 Karte und bewegen sichdurch den Raum. Sie suchen einen anderen Teilnehmer, der ihm seine Karte zeigt. Jeder liest lautden ihm gezeigten Satz und nennt das formal richtige Gegenstck. Die Zeigenden kontrollierendabei die Lsung! Anschlieend tauschen die Paare die Karten und suchen sich neue Partner.Sobald einem Teilnehmer eine Karte hufiger begegnet ist, zieht er vom Kartenstapel in der Mittedes Raumes eine neue Karte.

    In diesem Spiel ist jeder Teilnehmer zugleich Lehrer und Lernender. Man kann die Karten auch vonden Teilnehmern erstellen lassen. Das erhht den Lerneffekt, erfordert aber unbedingt eineKorrektur durch den Kursleiter.Dieses Spiel ist sehr vielseitig einsetzbar:

    Mgliche Themen: Land Sprache: Ich komme aus Italien. Ich spreche italienisch. Adjektivgegenstze Infinitiv Konjugationsformen Begriff Definition

    Eigenen Notizen:

  • Brigitte Schwitalla [email protected] Roswitha Sanders [email protected]

    Obstsalat

    Ziel: Wortschatztraining

    Materialien / Vorbereitung: Moderationskarten, die vom Kursleitervorbereitet worden sind oder von den Teilnehmern erstellt werden / Stuhlkreis = Anzahl derGruppenmitglieder minus 1!

    Dauer: 10 15 Minuten

    Ablauf:

    Die Teilnehmer sitzen im Kreis, whrend der Kursleiter in der Mitte steht.Handelt es sich bei dem zu lernenden Wortschatz um Lebensmittel, sagt der Kursleiter z. B. Ichesse gerne eine Tomate, einen Apfel und eine Suppe und klatscht in die Hnde. Die Teilnehmer,die hinter den Wortkarten sitzen, stehen auf und mssen schnell ihre Pltze tauschen, wobei derKursleiter ebenfalls versucht einen Sitzplatz zu bekommen. Wer nicht schnell genug einen neuenPlatz besetzen kann, steht als nchste