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Suhrkamp Wissenschaft Neue Bücher · Frühjahr 2021 Suhrkamp Wissenschaft suhrkamp taschenbuch wissenschaft edition suhrkamp Sachbuch 59

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Suhrkamp Wissenschaft

Neue Bücher · Frühjahr 2021

Suhrkamp Wissenschaftsuhrkamp taschenbuch wissenschaftedition suhrkamp Sachbuch59

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Alle hier vorgestellten Bücher sind im Buchhandel erhältlich. Die angegebenen Preise folgen dem Stand von Februar 2021. Bitte haben Sie Verständnis dafür, falls sich diese inzwischen geändert haben sollten.

© Suhrkamp Verlag AGTorstraße 44, 10119 Berlin, www.suhrkamp.deAlle Rechte vorbehalten. Lieferbarkeit vorbehalten. Preisänderungen vorbehalten. Von Importeuren im Ausland festgelegte Euro-Preise können abweichen. Bei dem ange gebenen Euro-Preis für Österreich (A) handelt es sich um eine Preisempfehlung, die endgültigen Euro-Preise in Österreich werden vom Importeur festgesetzt. Fotonachweise, sofern nicht anders vermerkt, über das Bildarchiv des Suhrkamp Verlags. Redaktionsschluss: 5. Februar 2021 (978-3-518-91920-0)

Ihre Ansprechpartner im Suhrkamp Verlag

VerkaufManfred Drescher: [email protected]

PresseLaura Hübner: [email protected]

Autoren und Herausgeber

Biebricher, Thomas 11

Bublitz, Jan Christoph 6

Butler, Judith 3

Daub, Adrian 16

Foucault, Michel 14

Joas, Hans 1

Kaiser, Susanne 17

Löwenthal, Leo 2

Marozzi, Justin 18

Müller, Hans-Peter 13

Neuhäuser, Christian 10

Nymoen, Ole 16

Paulo, Norbert 6

Pistor, Katharina 4

Raphael, Lutz 14

Rawls, John 5

Richter, Hedwig 17

Schäfer, Armin 15

Schmitt, Wolfgang M. 16

Seidel, Christian 10

Sommer, Manfred 9

Stäheli, Urs 12

Studer, Brigitte 7

Wallace, R. Jay 8

Zürn, Michael 15

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Hans JoasIm Bannkreis der FreiheitReligionstheorie nach Hegel und Nietzsche668 Seiten. Gebunden€ 38,– (D)/39,10 (A) (978-3-518-58758-4)Auch als ebook erhältlich

Hans Joas ist Ernst-Troeltsch-Honorar professor an der Theolo-gischen Fakultät der Humboldt- Uni-versität zu Berlin sowie Professor für Soziologie an der Universität Chicago. Für sein Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Hans-Kilian-Preis, dem Max-Planck-Forschungspreis, dem Prix Ricœur und zuletzt mit dem Theo-logischen Preis der Salzburger Hochschulwochen. Zuletzt erschie-nen: Die Sakralität der Person. Eine neue Genealogie der Menschen-rechte (2011 und stw 2070) sowie Die Macht des Heiligen . Eine Alter-native zur Geschichte von der Ent zauberung (2017 und stw 2303).

»Über Religion und Religionsgeschichte lässt sich heute nicht anders reden als im Zusammen-hang mit den normativen Forderungen und der Geschichte der politischen Freiheit.«

Hans JoasIm Bannkreis der Freiheit

Wie verhalten sich die Geschichte der Religion und die Geschichte der politischen Freiheit zueinander? Breit

und unübersichtlich ist die Vielfalt der Auffassungen, die es dazu in der Philosophie, den Wissenschaften und der Öffent-lichkeit gibt. Aber noch immer ist die grandiose Synthese, in der Hegel Christentum und politische Freiheit zusammenge-führt hat, für viele von enormer Orientierungskraft – trotz oder gerade wegen der einflussreichen Provokationen Fried-rich Nietzsches. Jedoch hat sich im Religionsdenken des 20. Jahrhunderts eine andere Sichtweise entwickelt, wie Hans Joas in seinem neuen Buch zeigt. Sie beruht auf einer Konzeption von Ge-schichte, die zukunftsoffener, und einem Begriff von Freiheit, der reicher ist als bei Hegel. Anhand von sechzehn ausge-wählten Denkern arbeitet Joas dieses neue Verständnis von Religion und Freiheit heraus, das weder intellektualistisch verkürzt noch eurozentrisch verengt ist. Daraus ergibt sich ein entschiedenes Plädoyer für eine Globalgeschichte des moralischen Universalismus.

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Leo LöwenthalFalsche Propheten

Leo LöwenthalFalsche ProphetenStudien zur faschistischen Agitation 253 Seiten. KlappenbroschurAus dem Englischen von Susanne Hoppmann-LöwenthalMit einem Nachwort von Carolin Emcke€ 15,– (D)/15,50 (A)(978-3-518-58762-1)Auch als ebook erhältlich

Leo Löwenthal (1900–1993) gehört zu den Mitbegründern der Kritischen Theorie, ist Mitautor der Dialektik der Aufklärung und gilt als Pionier der Literatursoziologie sowie der Massenkommunikations-forschung.

Carolin Emcke, geboren 1967, ist Philosophin und Publizistin. In ihren Vorträgen und Schriften beschäftigt sie sich u. a. mit Globalisierung, Menschenrechten, Theorien der Gewalt, Zeugenschaft, kulturellen Identitäten, Rassismus und Demo-kratiefeindlichkeit.

Lautstark schwingen sich selbsternannte Tribunen des Volkes, esoterische »Querdenker« und autoritäre Dema-

gogen zu Verteidigern der demokratischen Ordnung auf, deren Werte sie eigentlich ablehnen. Um Gefolgschaft zu organisieren, schüren sie Ängste vor drohendem Chaos und spinnen Verschwörungstheorien über anonyme Mächte, die das Schicksal der Nation bestimmen. Vorschläge zur Lösung komplexer gesellschaftlicher Probleme sind ihre Sache nicht. Vielmehr verlegen sie sich auf eine aggressive Rhetorik des Kampfes gegen »die Politiker«, »die Linken«, »die Flüchtlinge« und immer wieder: »die Juden«.Was sich wie eine Kurzbeschreibung von Aspekten der politischen Kultur unserer Tage liest, ist Gegenstand eines Buches, das vor mehr als siebzig Jahren geschrieben wurde. In Falsche Propheten analysiert Leo Löwenthal Themen und Techniken politischer Demagogie. Er fragt, warum die im-mergleichen Phrasen und Phantasmen verfangen, legt dar, weshalb dem Agitator so schwer beizukommen ist, und warnt vor Unterschätzung. Denn nicht selten ist die Agitation »Ge-neralprobe fürs Pogrom«. Falsche Propheten ist ein Klassiker der politischen Psychologie. Inwiefern es auch ein Buch für unsere Gegenwart ist, zeigt Carolin Emcke in ihrem Nachwort zu dieser Neuausgabe.

Leo Löwenthal

»Ein diagnostischer Blick auf die latente Bedrohung der Demokratie.« Max Horkheimer

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Judith ButlerDie Macht der GewaltlosigkeitÜber das Ethische im PolitischenAus dem Englischen von Reiner Ansén250 Seiten. Gebunden€ 28,– (D)/28,80 (A) (978-3-518-58755-3)Auch als ebook erhältlich

Judith Butler, geboren 1956, ist Maxine Elliot Professor für Kompa-ratistik und kritische Theorie an der University of California, Berkeley. 2012 erhielt sie den Adorno-Preis der Stadt Frankfurt am Main. Zu-letzt erschien von ihr: Anmerkungen zu einer performativen Theorie der Versammlung (2016 und stw 2258).

»Judith Butler fordert uns auf, unserem Zorn eine neue Form zu geben.« Masha Gessen

Judith ButlerDie Macht der Gewaltlosigkeit

Gewaltlosigkeit wird häufig als eine Praxis der Passivität verstanden, welche die ethische Einstellung sanftmütiger

Einzelpersonen gegenüber existierenden Formen von Macht reflektiert. Dieses Verständnis ist falsch, wie Judith Butler in ihrem neuen Buch darlegt. Denn Gewaltlosigkeit kann durch-aus eine aktive, ja aggressive Form annehmen, zudem ist sie ebenso wenig wie die Gewalt eine Angelegenheit einzelner Individuen, sondern stets eingebettet in soziale und politische Zusammenhänge. Auch deshalb gibt es erhebliche Meinungs-verschiedenheiten darüber, wo die Grenze zwischen Gewalt und Gewaltlosigkeit verläuft sowie durch wen und wann Akte der Gewalt gerechtfertigt sind. Mit Foucault und Fanon arbeitet Butler die Widersprüche und exkludierenden Phantasmen heraus, die häufig am Werk sind, wenn Akte der Gewalt legitimiert oder verdammt werden. Und mit Freud und Benjamin macht sie deutlich, dass wir noch grundsätzlicher fragen müssen: Wer sind wir und in wel-cher Welt wollen wir leben? Butlers kraftvolle Antwort lautet: in einer Welt radikaler sozialer Gleichheit, die getragen ist von der Einsicht in die Abhängigkeiten und Verletzlichkeiten menschlicher Existenz. Diese Welt gilt es gemeinsam im po-litischen Feld zu erkämpfen – gewaltlos und mit aller Macht.

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Katharina PistorDer Code des Kapitals

Katharina PistorDer Code des KapitalsWie das Recht Reichtum und Ungleichheit schafftAus dem Amerikanischen von Frank Lachmann440 Seiten. Gebunden€ 32,– (D)/32,90 (A)(978-3-518-58760-7)Auch als ebook erhältlich

Katharina Pistor, geboren 1963, ist Edwin B. Parker Professor of Comparative Law und Direktorin des Center on Global Legal Trans-formation an der Law School der Columbia University in New York. Der Code des Kapitals wurde von der Financial Times und von Busi-ness Insider zu einem der besten Bücher 2019 gekürt.

Kapital ist das bestimmende Merkmal moderner Volks-wirtschaften, doch die meisten Menschen haben kei-

ne Ahnung, woher es tatsächlich kommt. Was verwandelt bloßen Reichtum in ein Vermögen, das automatisch mehr Reichtum schafft? Katharina Pistor zeigt in ihrem bahnbre-chenden Buch, wie Kapital hinter verschlossenen Türen in Anwaltskanzleien geschaffen wird und warum dies einer der wichtigsten Gründe für die wachsende Ungleichheit in unseren Gesellschaften ist. Das Recht »codiert« selektiv bestimmte Vermögenswerte und stattet sie mit der Fähigkeit aus, privaten Reichtum zu schützen und zu produzieren. Auf diese Weise kann jedes Objekt, jeder Anspruch oder jede Idee in Kapital umgewandelt werden – und Anwälte sind die Hüter dieses Codes. Sie wählen aus verschiedenen Rechts-systemen und Rechtsinstrumenten diejenigen aus, die den Bedürfnissen ihrer Mandanten am besten dienen. Techniken, die vor Jahrhunderten Landbesitz in Kapital transformierten, dienen heute zur Codierung von Aktien, Anleihen, Ideen und Zukunftserwartungen. Ein großes, beunruhigendes Porträt der globalen Natur dieses Codes sowie der Menschen, die ihn gestalten, und der Regierungen, die ihn durchsetzen.

»Ein faszinierendes Buch, das zeigt, wie die Rechte des Kapitals im internationalen Rechts-system verankert wurden.« Thomas Piketty

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John RawlsÜber Sünde, Glaube und Religion Mit Kommentaren von Joshua Cohen, Thomas Nagel und Robert Merrihew AdamsAus dem Amerikanischen von Sebastian SchwarkMit einem Nachwort von Jürgen Habermasstw 2333. 343 Seiten€ 20,– (D)/20,60 (A)(978-3-518-29933-3)

John RawlsEine Theorie der Gerechtigkeit Aus dem Amerikanischen von Hermann Vetterstw 271. 688 Seiten€ 25,– (D)/25,70 (A)(978-3-518-27871-0)

Das einflussreichste Buch der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts.

John Rawls (1921–2002) war Professor für Philosophie an der Harvard University.

100. Geburtstag am 21. Februar 2021

John RawlsÜber Sünde, Glaube und Religion

50 Jahre Eine Theorie der Gerechtigkeit

John RawlsEine Theorie der Gerechtigkeit

John Rawls, der vielleicht wichtigste politische Philosoph des 20. Jahrhunderts, galt zeitlebens als »religiös unmusi-

kalisch«, doch nach seinem Tod wurden zwei Texte entdeckt, die zu einer gründlichen Revision dieses Bildes zwingen.

John RawlsÜber Sünde, Glaube

und ReligionMit einem Nachwort von Jürgen Habermassuhrkamp taschenbuch

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Wie kaum eine philosophische Position der letzten Jahrzehnte hat Rawls’ Gerechtigkeits-theorie die Aufmerksamkeit der Ethik und politischen Philosophie, ihrer Nachbar wis-senschaften, selbst der Öffentlichkeit auf sich gezogen und Stellungnahmen provoziert, in denen die ganze Palette philosophisch-politi-scher Kritik vertreten ist. Aber auch dort, wo Rawls scharf kritisiert wird, hat man seiner Theorie nicht den großen Respekt versagt und seine Monographie schon in die Reihe der klassischen Texte aufgenommen.

O. Höffe

9 783518 278710

€ 18,00 [D]

ISBN 3-518-27871-1

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John RawlsEine Theorie der

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Empirische Ethik

Empirische EthikGrundlagentexte aus Psychologie und PhilosophieHerausgegeben von Norbert Paulo und Jan Christoph Bublitz stw 2292. 548 Seiten€ 28,– (D)/28,80 (A)(978-3-518-29892-3)Auch als ebook erhältlich

Norbert Paulo ist Universitätsassis-tent am Institut für Philosophie der Karl-Franzens-Universität Graz und Senior Scientist am Fachbereich für Sozial- und Wirtschaftswissenschaf-ten der Universität Salzburg.

Jan Christoph Bublitz ist Mitarbei-ter an der Fakultät für Rechtswis-senschaft der Universität Hamburg.

Seit der Jahrtausendwende vollzieht sich eine interessante Wiederannäherung von Moralphilosophie und Moralpsy-

chologie. Die neue empirische Ethik greift auf Methoden und Erkenntnisse der Psychologie und der Neurowissenschaft zurück, um klassische Fragen der Ethik zu beantworten. Aber sie wirft auch ihrerseits Fragen auf: Welche Rolle spielen Emotionen und Intuitionen im moralischen Denken, und welche Rolle sollen sie spielen? Können Moraltheorien wie Tugendethik oder Deontologie durch empirische Befunde gestützt werden oder werden sie dadurch geschwächt? Der Band versammelt die zentralen, bislang nicht auf Deutsch zugänglichen Texte dieser Debatte, u. a. von Joshua Greene, Jonathan Haidt, Peter Singer und Sharon Street, und ergänzt sie durch vertiefende Originalbeiträge.

Debatten um das richtige Verhältnis zwischen Ethik und Empirie durchziehen die Philosophie-geschichte. Eine um die Jahrtausendwende ein setzende Bewegung hat sie – das lässt sich bereits jetzt konstatieren – um ein neues Kapitel erweitert.

Empirische Ethik

Grundlagentexte aus Psychologie und Philosophie

Herausgegeben von Norbert Paulo und

Jan Christoph Bublitzsuhrkamp taschenbuch

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Brigitte StuderReisende der WeltrevolutionEine Globalgeschichte der Kommunistischen InternationaleMit zahlreichen Abbildungenstw 2329. 618 Seiten€ 30,– (D)/30,90 (A)(978-3-518-29929-6)

Brigitte Studer ist Professorin für Schweizer und Neueste Allgemeine Geschichte an der Universität Bern.

»Studers Buch hält noch mehr, als sein Titel verspricht .« neues deutschland

Brigitte StuderReisende der Weltrevolution

Die Geschichte des 20. Jahrhunderts lässt sich ohne die Geschichte des Kommunismus nicht verstehen. Mit

der Kommunistischen Internationale nahm 1919 ein re-volutionäres Projekt Gestalt an, das auf einer schlagkräftig organisierten und global vernetzten Avantgarde aufbaute. Mit besonderem Augenmerk auf eine Gruppe von transnational engagierten Frauen und Männern zeichnet Brigitte Studer ein Gesamtbild der Komintern in globaler Perspektive nach – von Moskau und Berlin über Baku und Taschkent bis nach Wuhan und Shanghai. Sie zeigt die soziale Realität der arbeitsteiligen Welt der Komintern und die Erfahrungen, Hoffnungen und auch Enttäuschungen von Menschen, für die die Revolution Arbeit und Lebensinhalt war.

Brigitte StuderReisende der

WeltrevolutionEine Globalgeschichte

der Kommunistischen Internationalesuhrkamp taschenbuch

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R. Jay WallaceDer moralische Nexus

R. Jay WallaceDer moralische NexusFrankfurter VorlesungenAus dem Amerikanischen von Karin Wördemannstw 2134. 401 Seiten€ 22,– (D)/22,70 (A)(978-3-518-29734-6)Auch als ebook erhältlich

R. Jay Wallace ist Judy Chandler Webb Distinguished Professor für Philosophie an der University of California, Berkeley.

RJay Wallace geht in seinen Frankfurter Vorlesungen der Frage nach, inwiefern die Moral als eigenständiger

Bereich einer »bilateralen Normativität« verstanden werden kann. Eine solche »bilaterale Normativität«, wie sie etwa in Abmachungen, Verträgen oder Versprechen, aber auch in familiären Beziehungen zum Tragen kommt, ist ihm zufolge insofern spezifisch, als sie zwei Personen so miteinander ver-bindet, dass ihre jeweiligen normativen Situationen nur mit Bezug auf die Lage der anderen Person verstanden werden können. Dass diese Situationen genuin moralisch sind, zeigt Wallace in seinem Text, der spannende Perspektiven auf den so schwierigen Begriff der Normativität eröffnet.

»Wunderbar klar, fesselnd geschrieben und ambitioniert .« Arthur Ripstein, University of Toronto

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Manfred SommerStift, Blatt und KantPhilosophie des GraphismusMit zahlreichen Abbildungenstw 2331. 386 Seiten€ 24,– (D)/24,70 (A)(978-3-518-29931-9)

Manfred Sommer war bis zu sei-ner Pensionierung 2010 Professor für Philosophie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Zuletzt erschien im Suhrkamp Verlag: Von der Bildfläche. Eine Archäologie der Lineatur (2016).

Manfred SommerStift, Blatt und Kant

Ein Strich auf einem Blatt Papier – das ist Graphismus in seiner einfachsten Gestalt. Analog zu den Stammzellen

der biologischen Forschung kann vieles daraus werden: Zeichen und Zeichnung, Text und Bild. In seiner reich bebil-derten Studie erkundet Manfred Sommer dieses graphische Potenzial auch im Anschluss an Immanuel Kant: Ist das spontane, mit Sinn und Verstand ausgeführte Ziehen einer Linie auf dem rezeptiven Papier vielleicht sogar konstitutiv für unsere Existenz in der Welt?

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Kritik des Moralismus

Kritik des MoralismusHerausgegeben von Christian Neuhäuser und Christian Seidelstw 2328. 490 Seiten€ 28,– (D)/28,80 (A)(978-3-518-29928-9)Auch als ebook erhältlich

Christian Neuhäuser ist Professor für Praktische Philosophie an der TU Dortmund. Zuletzt erschienen im Suhrkamp Verlag von ihm: Unter-nehmen als moralische Akteure (stw 1999) und Reichtum als moralisches Problem (stw 2249).

Christian Seidel ist Professor für Philosophische Anthropologie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

In politischen Debatten und den Medien ist regelmäßig zu hören und zu lesen, man solle das Moralisieren lassen, denn

es führe zu nichts, bringe die Menschen nur gegeneinander auf und sei damit sogar unmoralisch. Doch stimmt das? Und was ist überhaupt Moralismus? Wann moralisieren wir und wann machen wir anderen berechtigte moralische Vorwürfe? Der Band versammelt Originalbeiträge, die sich diesen Fragen auf unterschiedliche Weise nähern – einige kritisieren den Moralismus, andere verteidigen den Bedarf an moralistischer Kritik. Gemeinsam ist ihnen das Ziel, die philosophischen Grundlagen für eine differenziertere Betrachtung des Morali-sierens in öffentlichen Debatten zu erschließen.

»Kritik des Moralismus« verweist zum einen darauf, dass es gilt, den Moralismus – im Sinne einer Beanstandung – als problematisch zu kritisieren, und zum anderen darauf, dass die Kritik – im Sinne einer Prüfung – durch den Moralismus zur Schärfung unserer moralischen Urteile beiträgt.

Kritik des Moralismus

Herausgegeben von Christian Neuhäuser

und Christian Seidelsuhrkamp taschenbuch

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Thomas BiebricherDie politische Theorie des Neoliberalismus stw 2326. 345 Seiten€ 22,– (D)/22,70 (A)(978-3-518-29926-5)Auch als ebook erhältlich

Thomas Biebricher ist Postdokto-rand am Forschungsverbund »Die Herausbildung normativer Ordnun-gen« an der Goethe-UniversitätFrankfurt am Main.

»Ein großartig recherchierter, raffiniert konstru-ierter und erstaunlich ausgewogener Beitrag zur anwachsenden Forschung über die neoliberale Ideengeschichte und den ›real existierenden Neo-liberalismus‹.« Wendy Brown

Thomas BiebricherDie politische Theorie des Neoliberalismus

Neoliberalismus« wird heute meist einfach mit unge-bremstem Kapitalismus gleichgesetzt. Thomas Biebri-

cher weist dagegen auf der Grundlage einer historischen Rekonstruktion nach, dass neoliberales Denken sich nicht nur mit ökonomischen, sondern auch mit politischen Fragen auseinandersetzt. Dieses Denken unterzieht er sodann einer kritischen Analyse und führt vor, welche Rolle die politischen Vorstellungen des Neoliberalismus im heutigen krisenge-schüttelten Europa spielen.

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Urs StäheliSoziologie der Entnetzung

Urs StäheliSoziologie der Entnetzungstw 2337. 551 Seiten€ 28,– (D)/28,80 (A)(978-3-518-29937-1)Auch als ebook erhältlich

Urs Stäheli ist Professor für Allge-meine Soziologie an der Universität Hamburg. Im Suhrkamp Verlag erschienen: Spektakuläre Spekula-tion. Das Populäre der Ökonomie(stw 1810) und Soziologie der Nach-ahmung und des Begehrens. Mate-rialien zu Gabriel Tarde (stw 1882, hg. zus. mit Christian Borch).

Netzwerke durchdringen heute nahezu jeden gesellschaft-lichen Bereich, und lange Zeit galt: je vernetzter, desto

besser! Diese Vernetzungseuphorie ist aber inzwischen ein Stück weit verflogen. Die ständige Erreichbarkeit fordert ihren Preis, Open-Office-Architekturen geraten zunehmend in die Kritik und neue Sicherheitsrisiken sorgen für Unruhe. Ausgehend von solchen Krisendiagnosen denkt Urs Stäheli in diesem Buch auf dreifache Weise über die Grenzen der Vernetzung nach – als Kritik an relationalen Sozialtheorien, als kultursoziologische Analyse von Figuren der Entnetzung und als genealogisch angelegte Untersuchung von Praktiken der Entnetzung in verschiedenen Feldern.

Dieses Buch will weder besorgte Zeitdiagnose noch Entnetzungsratgeber sein, sondern ein Vokabular bereitstellen, um Entnetzung zu ver-stehen und analysieren zu können.

Urs StäheliSoziologie der Entnetzung

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Hans-Peter MüllerKrise und KritikKlassiker der soziologischen Zeitdiagnose stw 2299. 419 Seiten€ 24,– (D)/24,70 (A)(978-3-518-29899-2)Auch als ebook erhältlich

Hans-Peter Müller ist pensionier -ter Professor für Allgemeine Sozio-logie an der Humboldt-Universität zu Berlin . Im Suhrkamp Verlag erschienen zuletzt: Simmel-Hand-buch. Begriffe, Hauptwerke, Aktuali-tät (stw 2251, hg. mit Tilman Reitz) und Pierre Bourdieu. Eine systemati-sche Einführung (stw 2110).

Genau das macht das wertvolle Erbe der sozio-logischen Klassik aus, dass sie die Zeichen der Zeit zu erkennen und auf den Begriff zu bringen versucht hat.

Hans-Peter MüllerKrise und Kritik

Alle »klassischen« Soziologen des 19. und 20. Jahrhun-derts versuchten, die große Transformation von der

vormodernen zur modernen Gesellschaft zu verstehen und zu erklären. Sie beschritten dazu neue theoretische wie methodische Wege und legten paradigmatische Analysen vor, die in zündenden Zeitdiagnosen gipfelten. Ihre Stichworte lauten: Demokratie (Tocqueville), Kapitalismus (Marx), Moral (Durkheim), Kultur (Simmel) und Rationalisierung (Weber). Krise und Kritik stellt die Deutungsversuche dieser Klassiker in fünf Porträts vor, bettet sie in allgemeine Überlegungen zur Moderne ein und zeigt, dass ihre Problemlagen noch immer die unseren sind.

Hans-Peter MüllerKrise und Kritik

Klassiker der soziologischen Zeitdiagnose

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Lutz RaphaelJenseits von Kohle und StahlEine Gesellschaftsgeschichte Westeuropas nach dem BoomFrankfurter Adorno-Vorlesungen 2018Mit zahlreichen Abbildungenstw 2335. 528 Seiten€ 22,– (D)/22,70 (A)(978-3-518-29935-7)Auch als ebook erhältlich

Michel FoucaultDie StrafgesellschaftVorlesungen am Collège de France 1972–1973stw 2336. 444 Seiten€ 28,– (D)/28,80 (A)(978-3-518-29936-4)

Michel Foucaults in den Jahren 1972 und 1973 gehal-tene große Vorlesungen untersuchen die Beziehungen

zwischen Recht und Wahrheit und wie beide sich verbunden haben, um zur Entstehung eines neuen Strafregimes beizutra-gen, das unsere Gesellschaften bis heute bestimmt. Die Straf-gesellschaft kann als bahnbrechende Analyse der Entstehung der modernen Gesellschaft zweifellos zu den großen Werken über die Geschichte des Kapitalismus gerechnet werden.

Michel Foucault (1926–1984) hatte von 1970 an den Lehrstuhl für die Geschichte der Denksysteme am Collège de France in Paris inne. Sein Werk liegt im Suhrkamp Verlag vor.

Lutz RaphaelJenseits von Kohle und Stahl

Michel FoucaultDie Strafgesellschaft

Am Beispiel der Industriearbeit in Großbritannien, Frank-reich und der Bundesrepublik erzählt Lutz Raphael die

außerordentlich vielschichtige und spannende Geschichte der westeuropäischen Deindustrialisierung. Sie dauerte drei Jahrzehnte, ging mit einer Steigerung der Produktivität und des Lebensstandards einher, brachte aber auch Niedriglöhne, wachsende Ungleichheiten und eine Krise der demokrati-schen Repräsentation.

Lutz Raphael ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Trier. 2013 erhielt er den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

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Kohle und StahlEine Gesellschaftsgeschichte Westeuropas nach dem Boom

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Michel FoucaultDie

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Armin Schäfer, Michael ZürnDie demokratische RegressionDie politischen Ursachen des autoritären Populismuses 2749. 247 Seiten€ 16,– (D)/€ 16,50 (A)(978-3-518-12749-0)Auch als eBook erhältlich

Armin Schäfer, geboren 1975, war von 2001 bis 2014 am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln tätig. Seit 2018 ist er Pro-fessor für Politikwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Michael Zürn, geboren 1959, ist Direktor der Abteilung »Global Governance« am Wissenschafts-zentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und Professor für Interna-tionale Beziehungen an der Freien Universität. Seit 2019 ist er Spre-cher des Exzellenzclusters »Contes-tations of the Liberal Script«.

»Die demokratische Regression ist die Folge einer doppelten Entfremdung: der abstrakten Entfremdung der politischen Prozesse vom de-mokratischen Ideal und der konkreten Entfrem-dung kommunitaristisch eingestellter Menschen von den demokratischen Institutionen.«

Armin Schäfer, Michael ZürnDie demokratische Regression

In der Debatte um den Aufstieg national-autoritärer Parteien dominieren zwei Ansätze: ein ökonomischer, der wachsende

Ungleichheit infolge der Globalisierung in den Mittelpunkt stellt, und ein kultureller, der gesellschaftliche Liberalisie-rungsprozesse in den Blick nimmt. Beide Erklärungen, kritisie-ren Armin Schäfer und Michael Zürn, seien seltsam politikfrei. Daher fragen sie nach den genuin politischen Ursachen dieser Entwicklung: Wie haben sich die Parteien, wie hat sich ihr Verhältnis zu den Bürgern verändert? Was geschieht, wenn Politik sich als ausführendes Organ von Sachzwängen prä-sentiert? Wer die autoritären Bewegungen stoppen möchte, so die Autoren, muss am politischen Prozess selbst ansetzen und Willy Brandts Formel »Mehr Demokratie wagen« neu denken.

Von Armin Schäfer und Michael Zürnedition suhrkamp

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Die demokratische Regression

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Adrian DaubWas das Valley denken nenntÜber die Ideologie der Tech-brancheAus dem Englischen vonStephan Gebaueres 2750. 159 Seiten€ 16,– (D)/€ 16,50 (A)(978-3-518-12750-6)Auch als eBook erhältlich

Oly Nymoen,Wolfgang M. SchmittInfluencerDie Ideologie der WerbekörperKlappenbroschur. 192 Seiten € 15,– (D)/€ 15,50 (A)(978-3-518-07640-8)Auch als eBook erhältlich

Influencer sind die symptomatischen Sozialfiguren unserer Zeit. In der Abstiegsgesellschaft scheinen noch einmal Auf-

stiegsträume wahr zu werden, der Spätkapitalismus hübscht sein Gesicht mit Filtern und Photoshop auf, mit einer revolu-tionären Form der Werbung komplettieren Instagrammer und YouTuber das Geschäftsmodell des kommerziellen Internets. Bei aller ausgestellten Modernität, so Nymoen und Schmitt, beeinflussen die Influencer jedoch noch in einer weiteren Hinsicht den Zeitgeist: Indem sie rückwärtsgewandte Rollen-bilder, Konsumismus und rigide Körpernormen propagieren, leisten sie einem konservativen Backlash Vorschub.

Wolfgang M. Schmitt betreibt unter dem Motto »Kino anders gedacht!« seit 2011 Die Filmanalyse auf Youtube. Mit Ole Nymoenspricht er in ihrem gemeinsamen Podcast Wohlstand für alle über ökonomische Ideengeschichte und politische Ökonomie.

Adrian DaubWas das Valley denken nennt

Ole Nymoen,Wolfgang M. SchmittInfluencer

Aus Erfahrung gut« – das war ab 1958 der Reklamespruch des Elektrogeräteherstellers AEG. Unternehmen wie

Google oder Uber würden mit einem solchen Slogan nie werben, geht es ihnen doch gerade darum, mit der Erfahrung zu brechen und bestehende Geschäftsmodelle aufzumischen: »Disruption«. Wie »Content« oder »Kommunikation« gehört das Konzept zu jenen Motiven, die in Aktionärsprospekten, aber auch in Porträts über Elon Musk, Mark Zuckerberg & Co. häufig bemüht werden. Adrian Daub lehrt in Stanford, kennt die Techbranche also aus nächster Nähe. In seinem Essay verfolgt er die Lieblingsideen des Silicon Valley zu Autorinnen und Autoren wie Ayn Rand, Marshall McLuhan und Joseph Schumpeter zurück und zeigt, dass dabei stets auch die Ge-genkultur der sechziger Jahre mitschwingt.

Adrian Daub, geboren 1980 in Köln, ist Professor für vergleichen-de Literaturwissenschaft an der Stanford University. Er schreibt u. a. für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung sowie die Neue Zürcher Zeitung.

Adrian Daubedition suhrkamp

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Was das Valley denken nennt

Die Ideologie der WerbekörperVon Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt

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Page 19: Suhrkamp Wissenschaft€¦ · Thinkers List des Magazins Prospect und ist Autor von mehr als 200 Publikationen. Seine Schriften wur-den bislang in 22 Sprachen über- setzt, sein Buch

Hedwig RichterAufbruch in die ModerneReform und Massenpolitisierung im Kaiserreiches 2762. 176 Seiten€ 16,– (D)/€ 16,50 (A)(978-3-518-12762-9)Auch als eBook erhältlich

Susanne KaiserPolitische MännlichkeitWie Incels, Fundamentalisten und Autoritäre für das Patriarchat mobilmachenes 2765. 268 Seiten€ 18,– (D)/€ 18,50 (A)(978-3-518-12765-0)Auch als eBook erhältlich

Wir müssen unsere Männlichkeit wiederentdecken«, appelliert Björn Höcke an den deutschen Mann. Mit

dieser Forderung ist der AfD-Politiker nicht allein: Von Neuseeland bis Kanada, von Brasilien bis Polen vernetzen sich Rechtspopulisten, sogenannte »Incels«, aber auch christliche Abtreibungsgegner unter dem Banner der Männlichkeit, um Frauen auf einen nachrangigen Platz in einer angeblich natürlichen Hierarchie zurückzuverweisen.Susanne Kaiser bietet einen kompakten Überblick über die Geschichte und das Programm dieser Bewegung. Sie wertet Diskussionen in der »Mannosphäre« aus, zeigt internationale Verbindungen auf und fragt, warum rechte Mobilisierung überall auf der Welt gerade über die Themen Gender Studies, LGBT-Rechte und Geschlechterrollen funktioniert.

Susanne Kaiser, geboren 1980, ist Journalistin und politische Be-raterin. Sie schreibt unter anderem für Die Zeit, die Neue Zürcher Zeitung und Der Spiegel.

Hedwig RichterAufbruch in die Moderne

Susanne KaiserPolitische Männlichkeit

Das 1871 gegründete Kaiserreich gilt häufig als Hort der Obrigkeitshörigkeit, des Chauvinismus und des Militaris-

mus. Dabei war es zugleich eine Zeit des Aufbruchs in die moderne Massendemokratie. Es hatte eine kluge Verfassung, ambitionierte Reformen wurden auf den Weg gebracht, einer der größten Umbrüche überhaupt nahm entscheidend an Fahrt auf: die Frauenemanzipation. Bei diesen Tendenzen, so Hedwig Richter, handelte es sich nicht einfach um Un-gleichzeitigkeiten. In ihrem Essay zeigt Richter, dass wir das 20. Jahrhundert mit seinen Extremen besser einordnen kön-nen, wenn wir die Reformzeit um 1900 in ihrer Komplexität begreifen.

Hedwig Richter, geboren 1973, ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr München. 2020 wurde sie vom Wissenschaftskolleg zu Berlin mit dem Anna-Krüger-Preis ausgezeichnet. Ihr Buch Demokratie. Eine deutsche Affäre (2020) stand auf der Shortlist des Bayerischen Buchpreises.

Reform und Massenpolitisierung

im KaiserreichHedwig Richter

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Aufbruch in die Moderne

Wie Incels, Fundamentalisten und Autoritäre für das

Patriarchat mobilmachenSusanne Kaiser

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Justin MarozziIslamische Imperien

Justin MarozziIslamische ImperienDie Geschichte einer Zivilisationin fünfzehn StädtenAus dem Englischen vonUlrike BischoffGebunden. 587 Seiten€ 28,– (D)/€ 28,80 (A)(978-3-458-17869-9)Auch als eBook erhältlich

Justin Marozzi, geboren 1970, ist Autor und Historiker. Als Journalist hat er unter anderem für die BBC, die Financial Times und The Econo-mist gearbeitet. Für sein Buch Bagh-dad. City of Peace, City of Bloodwurde er 2015 mit dem Ondaatje Prize der Royal Society of Literature ausgezeichnet.

Die Heilige Moschee in Mekka, die Prachtbauten der Kalifen in Damaskus, die Wolkenkratzer im heutigen

Dubai: Die Zeugnisse islamischer Kunst, Kultur und Archi-tektur besitzen weltweite Strahlkraft. Anhand von fünfzehn ihrer wichtigsten Städte und deren Entwicklung im Laufe der Jahrhunderte erzählt Justin Marozzi die Geschichte dieser einzigartigen Zivilisation. Dem westlichen Blick auf einen vermeintlich rückständigen Orient hält er ihre Vielfalt und Errungenschaften entgegen: die Gelehrten, die sich im Haus der Weisheit in Bagdad versammelten, oder das friedliche und tolerante Zusammenleben unter muslimischer Herrschaft in Córdoba. Er folgt den Spuren des mongolischen Welterobe-rers Timur zu den blauen Kuppeln in Samarkand, erzählt von den erbitterten Kämpfen um die Heilige Stadt Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge und berichtet von der Entstehung einer islamischen Moderne in Beirut, dem Paris des Nahen Ostens.Von der Geburtsstunde der neuen Religion führt uns Marozzi über das Zeitalter der islamischen Aufklärung und imperialen Ausdehnung bis hin zu den politischen und theologischen Brüchen und Erneuerungen in der Gegenwart. So entsteht ein einmaliges und epochenübergreifendes Panorama.

Justin Marozzi

»Eine herausragende Geschichte des Islam.« Peter Frankopan