Swing is the Thing! - Mitteilungsblatt für Freunde ... · Colev: der Trompeter Doc Cheatham...

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Der einflussreiche und begabte Arrangeur und Banjospieler Klaus Buhé, welcher ei- ne ganze Generation von Banjospielern beeinflusste, wurde 1912 im quirligen Berlin geboren, von wo seine Familie 1921 nach Leipzig zog. Vater Walter Bu- hé hatte eine Professur an der „Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe― erhalten. Während seiner Schulzeit am Petri-Gymnasium in Leipzig kam Klaus mit dem Jazz und Swing in Berührung. Im Musikhaus Julius Heinrich Zimmer- mann am Augustusplatz arbeitete ein jün- gerer, sympathischer und sich für Swing- musik begeisternder Verkäufer, der dem jungen Buhé auf dem Heimweg von der Schule die neusten amerikanischen Platten vorspielte und ihn mit dem Swingvirus in- fizierte. Die Eltern, streng an Klassik, Bach und Beethoven orientiert, waren über den Einfluss der „Negermusik― nicht be- geistert. Klaus war aber vom Dixieland so Swing is the Thing! - Mitteilungsblatt für Freunde swingender Musik in und um Leipzig Volume 3 | September 2013 Band 1, Ausgabe 1 Ein Nachtrag in Erinnerung zum 100. Geburtstag des Lehrers, Arrangeurs und Banjospielers Klaus Buhé Fortsetzung auf Seite 4 >>>>>>>>>>> Themen der Ausgabe Klaus Buhé wäre 100 Jahre alt geworden Steep Wall Stompers aus Meerane stellen sich vor Die Band Hot & Blue aus Meerane feierte ihren 50. Geburtstag in Ponitz Jazzgeschichte(n) aus Leipzig, Teil 1 von Peter Colev: der Trompeter Doc Cheatham „Zwischen den Strömun- gen― - Interview mit Karl- heinz Drechsel, dem „Doctor Jazz“ der ehemali- gen DDR Just For Swing in Polenz Jazz aus Down Under neue CD der Caxton Street Jazz Band und und und …. Jazz im Sächsischen Land- tag? Etwas überraschend war die Anfrage schon, im Rah- men einer Auszeichnungsver- anstaltung der besten Schüler Sachsens den musikalischen Rahmen zu bilden. Aber auch hier zeigt sich das lebensbeja- hende Wesen unserer Musik, Freude zu verbreiten. Das soll auch das Anliegen unseres Mitteilungsblattes sein, das von Ausgabe zu Ausgabe mehr Beiträge aufweisen kann und mittlerweile den doppelten Umfang erreicht hat. Der Verteiler von Interessenten, die das Blatt lesen möchten, wird immer größer. Be- sonders gefreut haben wir uns über den Zuspruch von Karlheinz Drechsel, den ich den Lesern nicht vorstellen muss. Die Besprechung seines Buches und ein interessantes Inter- view mit ihm ist in dieser Ausgabe enthalten. (Seite 5 ff.) Desweiteren stellt sich die Band „Steep Wall Stompers“ aus Meerane vor (Seite 3). Wer sie z.B. im Hopfenspeicher in Leipzig hörte, kann bestätigen, dass die Musiker mit großem Elan fast vergessene Titel des traditionellen Jazz gut arrangiert vom Staub befreien. Staubwischen im Archiv ist das Anliegen von Peter Colev, der in seinen Erinnerungen und seinem Archiv kramte, um den (fast) vergessenen Trompeter Doc Cheatham zu würdigen. In einer der letzten Ausgaben habe ich über den Gitarristen Tom Buhé geschrieben, der mit fast 93 Jahren noch unsere Band verstärkt. In dieser Ausgabe veröffentliche ich einen Artikel über seinen ebenso be- kannten Bruder Klaus, den ich zu Beginn des Jahres für das Journal „Swinging Hamburg― geschrieben habe. Ich hoffe, dass für Alle wieder Interessantes dabei ist und sich weitere Mitarbeiter und Interessenten für unser Journal finden. In diesem Sinne keep swingin‘ Detlef A. Ott JUST FOR SWING GAZETTE

Transcript of Swing is the Thing! - Mitteilungsblatt für Freunde ... · Colev: der Trompeter Doc Cheatham...

Der einflussreiche und begabte Arrangeur

und Banjospieler Klaus Buhé, welcher ei-

ne ganze Generation von Banjospielern

beeinflusste, wurde 1912 im quirligen

Berlin geboren, von wo seine Familie

1921 nach Leipzig zog. Vater Walter Bu-

hé hatte eine Professur an der „Akademie

für graphische Künste und Buchgewerbe―

erhalten. Während seiner Schulzeit am

Petri-Gymnasium in Leipzig kam Klaus

mit dem Jazz und Swing in Berührung.

Im Musikhaus Julius Heinrich Zimmer-

mann am Augustusplatz arbeitete ein jün-

gerer, sympathischer und sich für Swing-

musik begeisternder Verkäufer, der dem

jungen Buhé auf dem Heimweg von der

Schule die neusten amerikanischen Platten

vorspielte und ihn mit dem Swingvirus in-

fizierte. Die Eltern, streng an Klassik,

Bach und Beethoven orientiert, waren über

den Einfluss der „Negermusik― nicht be-

geistert. Klaus war aber vom Dixieland so

Swing is the Thing! - Mitteilungsblatt für Freunde swingender Musik in und um Leipzig

Volume 3 | September 2013 Band 1, Ausgabe 1

Ein Nachtrag in Erinnerung zum 100. Geburtstag

des Lehrers, Arrangeurs und Banjospielers Klaus Buhé

Fortsetzung auf Seite 4 >>>>>>>>>>>

Themen der Ausgabe

Klaus Buhé wäre 100 Jahre

alt geworden

Steep Wall Stompers aus

Meerane stellen sich vor

Die Band Hot & Blue aus

Meerane feierte ihren 50.

Geburtstag in Ponitz

Jazzgeschichte(n) aus

Leipzig, Teil 1 von Peter

Colev: der Trompeter Doc

Cheatham

„Zwischen den Strömun-

gen― - Interview mit Karl-

heinz Drechsel, dem

„Doctor Jazz“ der ehemali-

gen DDR

Just For Swing in Polenz

Jazz aus Down Under —

neue CD der Caxton Street

Jazz Band

und und und ….

Jazz im Sächsischen Land-

tag? Etwas überraschend war

die Anfrage schon, im Rah-

men einer Auszeichnungsver-

anstaltung der besten Schüler

Sachsens den musikalischen

Rahmen zu bilden. Aber auch

hier zeigt sich das lebensbeja-

hende Wesen unserer Musik,

Freude zu verbreiten. Das soll

auch das Anliegen unseres

Mitteilungsblattes sein, das

von Ausgabe zu Ausgabe

mehr Beiträge aufweisen

kann und mittlerweile den

doppelten Umfang erreicht

hat. Der Verteiler von Interessenten, die das Blatt lesen möchten, wird immer größer. Be-

sonders gefreut haben wir uns über den Zuspruch von Karlheinz Drechsel, den ich den

Lesern nicht vorstellen muss. Die Besprechung seines Buches und ein interessantes Inter-

view mit ihm ist in dieser Ausgabe enthalten. (Seite 5 ff.) Desweiteren stellt sich die Band

„Steep Wall Stompers“ aus Meerane vor (Seite 3). Wer sie z.B. im Hopfenspeicher in

Leipzig hörte, kann bestätigen, dass die Musiker mit großem Elan fast vergessene Titel

des traditionellen Jazz gut arrangiert vom Staub befreien. Staubwischen im Archiv ist das

Anliegen von Peter Colev, der in seinen Erinnerungen und seinem Archiv kramte, um den

(fast) vergessenen Trompeter Doc Cheatham zu würdigen. In einer der letzten Ausgaben

habe ich über den Gitarristen Tom Buhé geschrieben, der mit fast 93 Jahren noch unsere

Band verstärkt. In dieser Ausgabe veröffentliche ich einen Artikel über seinen ebenso be-

kannten Bruder Klaus, den ich zu Beginn des Jahres für das Journal „Swinging Hamburg―

geschrieben habe. Ich hoffe, dass für Alle wieder Interessantes dabei ist und sich weitere

Mitarbeiter und Interessenten für unser Journal finden. In diesem Sinne

keep swingin‘ Detlef A. Ott

JUST FOR SWING GAZETTE

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

In Leipzig ist der Jazz zu Hause.

Ein Motto, das auf viele Spielarten des Jazz

zutrifft. Dieses Foto nahm der Leipziger

Jazzfotograf Steffen Pohle auf. Es ist das

Titelfoto der Ausstellung mit beeindrucken-

den Schnappschüsse, die in der Mittelschule

Portitz in der Lidicestr. 12 zu sehen sind.

Dabei dokumentieren die Fotos nebenbei die

Vielzahl der Leipziger Spielstätten für Jazz.

Eintritt zur Ausstellung ist frei.

LESERBRIEF Lieber Jazzfreund Detlef A. Ott;

Vielen Dank für Ihren Beitrag über den von

mir seit Jahrzehnten hochgeschätzten Henry

Walther! Er, die Bescheidenheit in Per-

son, hat eine solche Würdigung wirklich ver-

dient. Und auch Gratulation zu dem Elan sowie

aktives Wirken für das Mitteilungsblatt für

Leipzig (und rundum) Nur relativ Wenige

wissen das (noch) in Leipzig. Berührend das

Interview mit Winfried Maier. Meine erste Valaida Snow-Schellack spielte

ich (durch meinen Bruder) im Sommer 1943,

meine Begeisterung über die unbekannte

Trompeterin/Sängerin (wer ist sie ????) war

enorm. Natürlich habe ich heute viele Auf-

nahmen von ihr, auch die von Peter Colev

genannten CDs.

Ganz herzliche Grüße, keeping jazz in mind

Ihr Karlheinz Drechsel

S e i t e 2 J U S T F O R S W I N G G A Z E T T E

Plakat gefunden im Plattenladen ―Die Platten-

rille‖, Hamburg | Juli 2013

Die Sprache des Jazz

Freunde traditioneller Spielweisen des Jazz werden umgangssprachlich auch als

―Moldy Fig‖ bezeichnet. Oftmals kann man im Jazz gebräuchliche

Umgangssprache ethymologisch kaum nachvollziehen. In diesem Fall schickte mir

der Trumpeter Phil Crumley aus San Francisco folgende Erklärung:

"In a letter to Esquire, a serviceman named Sam Platt, who felt that jazz had gone

astray, coined the term 'moldy fig.' It was picked up by Leonard and others to mean

anyone who only liked the older style of jazz. A 1946 article in the Jazz Record de-

clared: 'Every single year there's a new crop of phoneys trying to pervert or sup-

press or emasculate jazz. This year it's Diz Gillespie...a few years ago it was Cab

Calloway...' Leonard later admitted regretfully that during this period, his own arti-

cles were often venomous as well. He likened the figs to fascists in a tirade pub-

lished in Metronome. A writer for The Record Changer responded by altering Leo-

nard's name and those of other Metronome writers to resemble those of prominent

Communists. One Esquire reader wrote a letter in which he declared Leonard in-

competent and referred contemptuously to Coleman Hawkins and Roy Eldridge as

'jump boys.'"

S e i t e 3 B a n d 1 , A u s g a b e 1

Jazz aus Meerane: Steep Wall Stompers Autor: Johann Klein

heute vom Publikum und den Veran-

staltern geschätzt wird.

Die Jagd nach einem Trompeter

wurde aufgegeben, nachdem der

Saxophonist und der Posaunist bei

einem Studio-Job wieder einmal er-

folglos einen Trompeter ziehen lie-

ßen. Kurzerhand wurde das Saxo-

phon von der zweiten Stimme in

die Lead-Position gesetzt, der neue

Klarinettist dann mit Jazz Stilistik

gequält und das Reper-

toire in monatelanger Ar-

beit erneuert.

Mit der professionellen

Bläsergruppe kam es zu

einer stärkeren Hinwen-

dung zum Chicago Stil

und dem Trad Jazz bri-

tischer Prägung, der

sehr deutsche Bier-Dixie

gehörte damit ebenso

der Vergangenheit an,

wie die Gesangsimitatio-

nen und übernommene

Stilblüten der 1950er und

60er Jahre.

Viele vertraute Jazzstan-

dards kommen nun frisch

und lebendig auf die Büh-

ne, im ZDF Fernsehgar-

ten, im Jazzclub, beim In-

ternationalen Dixieland-

festival Dresden. Es ist

als kämen gute Freunde

zu Besuch, die es immer wieder ver-

stehen uns zu überraschen. Und die

eigenen Titel fügen sich in das Reper-

toire ein, als wären auch sie in der

Jazzära geboren. Mit der Pflege musi-

kalischer Tradition ist es ja im Jazz

nicht anders, wie in jeder anderen

Musikrichtung: Es hat keinen Sinn

die Asche anzubeten, sondern man

muss des Feuer am Leben halten, und

das verstehen die 7 von den STEEP

WALL STOMPERS prächtig.

Volkmar Köhler, dr; Dietmar Wal-

ter, p; Frieder Ohl, bj; Volkmar

Hesse, sax; Wolfgang Schmidt, tu;

Manfred J•ger, cl; Johann Klein,

tb

te sie oft und gern als spektakuläres

Etappenziel und noch heute ist sie

eine sportliche

Herausforderung. Aus der Steilen

Wand wurde Steep Wall und was

macht man dort: man stapft keuchend

hinauf.

Es klang gut, STEEP WALL

STOMPERS – ein Hauch Internatio-

nalität in der Provinz. Die Rhyth-

musgruppe als harter Kern der Un-

ternehmung war nach einigen Jah-

ren fest etabliert, nur mit den Bläsern

wollte es nicht so recht klappen, stän-

dige Wechsel verhinderten ein ei-

genständiges Profil und man blieb

im musikalischen Mittelfeld. Ein

hoffnungsvoller Trompeter gab der

Eifersucht der Ehefrau nach, ein

Klarinettist ging nach dem gesund-

heitlichen Abstieg verloren, ein geni-

aler Saxophonist ertrug das Tourleben

nicht und mit seinem Ausstieg war

die musikalische Leitung ebenfalls

wieder vakant.

Die 2000er Jahre sollten dann endlich

Stabilität und die musikalische Quali-

tät in die Combo bringen, für die sie

Als die STEEP WALL STOMPERS

sich Ende der 1970er Jahre formier-

ten, ahnte wohl keiner, dass dieses

Unternehmen zu den dauerhaftesten

Vertretern des traditionellen Jazz in

Westsachsen aufsteigen würde.

Die Begeisterung für diese Musik

wurde durch die Clubszene in den

Universitätsstädten geweckt, und in

den siebziger Jahren des letzten

Jahrhunderts öffnete sich mit dem

Dixieland Festival in

Dresden ein Fenster zur

Welt. Nun wusste man,

wozu man ein Instrument

erlernt hatte, diese Musik

wollte man spielen.

Es begann mit der jazzigen

Tanzmusik der 1920er und

1930er Jahre, der man den

Staub abpustete, die Be-

gegnungen mit anderen

Bands lieferten Kritik und

Anregungen. Und so bil-

dete sich eine Truppe

von Jazzern, die mehr

wollte, als in bunten Wes-

ten und lustigen Hüten

gängige Standards zu spie-

len. In der enormen Band-

breite der Sächsischen

Bands gab es eine ernst-

zunehmende Band mehr.

Den Namen borgte man

sich von der Fabrik, in

der man proben konnte, die Technik

beschaffte man sich durch Bezie-

hungen, die Läden waren nicht so

gut bestückt. Irgendwann musste der

Probenraum gewechselt werden,

man trennte sich vom Besitzer der

alten Proberäumlichkeiten im Un-

frieden. Ein neuer Name wurde ge-

braucht. Nun bot die Stadt ein

überregional bekanntes Wahrzei-

chen, die Steile Wand von Meerane.

Eine Straße mitten in der Stadt, 436

m lang mit 14 % Steigung, gefürch-

tet und verflucht bei Radfahrern

und schwach motorisierten

Kraftfahrern. Die Internationale

Friedensfahrt der Radamateure nutz-

hingerissen, dass er selbst ein Te-

norbanjo aufbaute, lernte es selbst

zu spielen und wurde später ein

gesuchter Banjospieler. Dank sei-

ner auffälligen Musikalität lernte

er autodidaktisch bald Klarinette

und Saxophon bis zum Studienbe-

ginn als Flugzeugingenieur an der

TH in Weimar. Sein Praktikum

als Aerodynamiker absolvierte er

1936 in Berlin, wo er den Arzt

und Jazzgitarristen Hans Korseck

kennenlernte - den Autoren der

ersten deutschen Schule für

Plektrumgitarre. Sein Einfluss

machte den hochbegabten Klaus

Buhé schnell zu einem Jazzgitar-

risten. 1938 stieg er bei den Fo-

cke-Wulff Flugzeugwerken in

Bremen ein. 1941 wurde er als

Flakhelfer nach Norwegen einge-

zogen, wo ihn ein Zufall mit dem

berühmten Orchester Heinz Weh-

ners zusammenführte. Dieses war

zur Truppenbetreuung in Norwe-

gen auf Tour. Wehner kannte

Klaus aus Berlin und erreichte

beim Generalstab seine sofortige

Einstellung als Saxopho-

nist, Banjo Solist und Ar-

rangeur! Korseck hingegen

fiel 1942. Ab 1946 war Bu-

hé wieder in Bremen. Er

schlug ein Angebot der

USA für die NASA in Cape

Canaveral zu arbeiten aus

und blieb Musiker! Bald

war er ständiger Freier Mit-

arbeiter bei Radio Bremen

und als Interpret, Kompo-

nist und Arrangeur tätig.

1967 begann er in Bremen

eine Tätigkeit als Lehrbe-

auftragter, zunächst an der

Pädagogischen Hochschule,

später an der Universität

und seit 1968 ebenfalls am

Konservatorium der Freien

Hansestadt Bremen. Ne-

benher spielte Buhé Banjo

in verschiedenen Bands

und veröffentlichte die

Schule für Tenorbanjo,

ebenso mehrere Sammlun-

gen internationaler Folklore

aus den USA, England, Ir-

land und Schottland. Sein

acht Jahre jüngerer Bruder,

der im anderen Teil

Deutschlands eine ähnliche

Karriere durchlief und als

Vater der Jazzgitarristen-

ausbildung gilt, erinnert

sich an ihn: “Mein älterer

Bruder war immer der Wis-

senschaftler unter uns.“ In

seinen Lebenserinnerungen

S e i t e 4 J U S T F O R S W I N G G A Z E T T E

schrieb er über einen Be-

such in den 1960er Jahren

in Bremen: „Klaus war

rund um die Uhr beschäf-

tigt: beim Sender als Musi-

ker mit Saxophon, Gitarre

und Banjo, als Arrangeur

und Komponist. Ganz ähn-

lich wie ich im fernen Leip-

zig hatte er eine wachsende

Zahl Gitarrenschüler um

sich geschart und seine Er-

fahrungen im Unterricht in

einem Schulwerk zusam-

mengefasst,…“ (Mein Ka-

leidoskop, S. 298). Einer

seiner Schüler war der Ban-

jospieler Peter Meyer, der

anlässlich des Todes von

Klaus Buhé im Jahr 1996

im Banjo-Podium schrieb:

“Das Banjo war Klaus‘

große Liebe, und er wurde

nie müde, sein Wissen an

andere weiterzugeben, mit

seinem persönlichen Enga-

gement, mit seiner Tenor-

banjo-Schule und mit sei-

nen vielen gedruckten Ar-

rangements für Tenorban-

jo.“ Am 12. Januar diesen

Jahres wäre Klaus Buhé

100 Jahre alt geworden.

Klaus Buhé

Klaus (li) und Thomas Buhé (re) in Bremen 1960er Jahre (?) | Foto: Archiv Tom Buhé

traditioneller Musik gehört und durch

seine anspruchsvolle Moderation ge-

würzt wird. 1976 war er Mitbegründer

und bis 1989 Moderator der Internati-

onalen Jazzbühne Berlin, die moder-

nere Spielarten des Jazz auf die Büh-

ne brachte. Auch da fühlte sich Karl-

heinz Drechsel heimisch. Besondere

Wertschätzung bezeugt er gegenüber

den Dresdner Tanzsinfonikern, einer

einzigartigen Formation swingender

Tanzmusik und des Jazz, die in

den 1990er Jahren ohne

großes Aufsehen

ihre Arbeit ein-

stellte. Dabei sind

seine persönlichen

Aussagen über das

Wesen des Jazz be-

sonders beachtenswert.

War doch Drechsel nie

einer, der Jazzmusik in

Schubladen einordnete,

sondern als eine individuel-

le, musikalische Ausdrucks-

form in all seinen Facetten

schätzte. Lediglich die soge-

nannte „Kaputtspielphase― des

Free Jazz fiel bei ihm auf Unver-

ständnis. Die vom Sohn Ulf Drech-

sel gelieferten Stichpunkte führen

immer wieder zu neuen Erinnerungen,

Episoden, Anekdoten oder augenzwin-

kernden Offenbarungen, wie die als Mo-

derator beim Schlagerfestival der Ost-

seeländer gearbeitet zu haben. Verletz-

lichkeiten werden spürbar, aber auch

immer wieder die Freude über große

erlebte Momente, was dem Jazz auch als

eine besondere Lebenshaltung inne-

wohnt. Persönliche Begegnungen mit

Musikern wie Louis Armstrong spielten

dabei eine prägende Rolle und gaben

dem grauen Alltag in der DDR ein we-

nig Farbe und ein anderes Lebensgefühl.

Wer kann das als Jazzfan nicht nachvoll-

ziehen?

Das Buch ist eine wichtige Ergänzung

im Anliegen, die Problematik der Wahr-

nehmung von Jazz in der DDR aufzuar-

beiten. Viele Statements befreundeter

Kollegen und unterschiedlichster Musi-

ker wie z.B. von Chris Barber oder Dave

Brubeck lesen sich wie ein nachträgli-

cher Glückwunschreigen zum 80. Ge-

burtstag vor zwei Jahren. Aber auch

„Karlheinz Drechsel ist einer der unbe-

sungenen Helden des europäischen

Jazz". Dieses Statement des englischen

Jazzmusikers Chris Barber findet sich

auf dem Umschlag eines längst überfäl-

ligen Buches, welches durch Anregung

des Sohnes Ulf Drechsel - selber u.a.

am Rundfunk tätiger Jazzexperte –

entstand und nun in einem kleinen Ver-

lag vorliegt. Im Gespräch mit seinem

Vater Karlheinz, der mit eine der wich-

tigsten Persönlichkeiten des Jazz in der

DDR war und auch schon mal „Dr.

Jazz― oder der „Behrendt der DDR―

genannt wurde, bewältigen sie im Er-

gebnis eine spannend zu lesende Erinne-

rungsarbeit. Dabei ist es sehr gut ge-

lungen, persönliche Rückschau auf

ein inhaltsschweres, turbulentes

Leben mit dem Geist des Jazz zu

verbinden und subjektive An-

sichten in einer transparenten

Form zu schildern, die eine

Ära der Zerrissenheit im

Durcheinander politischer

Ereignisse der damaligen

Zeit nachvollziehbar

machen.

Karlheinz Drechsel

wurde 1930 in Dres-

den geboren. Als

Theater- und Kul-

turwissenschaftler arbeite-

te er bis 1991 als Regisseur für

Hörspiel/ Literatur am Rundfunk in

Berlin und hat im Rahmen dieser Tä-

tigkeit immer wieder Zeit gefunden,

dem Jazz Aufmerksamkeit zu ver-

schaffen und diesen in die Öffentlich-

keit zu tragen. Er hielt Hunderte von

Vorträgen, moderierte Jazzsendungen

im Radio und Fernsehen, war als

künstlerischer Leiter vieler Konzert-

reihen (nach der Wende auch im Wes-

ten Deutschlands) tätig, schrieb un-

zählige Plattentexte, begleitete Tour-

neen unterschiedlichster Jazzmusiker

im Lande (Louis Armstrong, Dave

Brubeck, Oscar Peterson, Albert Man-

gelsdorff, Chris Barber, Kenny Ball

und Acker Bilk u.v.a.) und tat etwas,

was im politischen System der DDR

als Einzelkämpfer mehr als schwierig

war. Er versuchte den Spagat zwi-

schen persönlichem Anspruch und der

ständigen Einflussnahme kulturell

Ulf Drechsel Zwischen den Strömungen — Karlheinz Drechsel — Mein Leben mit dem Jazz

Buch + CD 978-3-9814852-2 NEUAUFLAGE jazzwerkstatt Berlin-Brandenburg

S e i t e 5 B a n d 1 , A u s g a b e 1

Verantwortlicher (ein Leben zwischen

den Strömungen), was oft zu unter-

schiedlicher Wahrnehmung seiner

Tätigkeiten führte und ihn sogar in

Verdacht brachte, mit der Staatssi-

cherheit zu kooperieren – ein

hartnä- ckiges, aber un-

h a l t b a r e s

u n d i m

B u c h

widerlegtes

Gerücht, das ihm

nach der Wiederverei-

nigung so manches Problem ma c h -

te.

Schon während des Krieges erwachte

im jugendlichen Alter sein Interesse

am Jazz. „Schuld― daran war sein

Bruder, der als Kurier der Wehrmacht

nebenbei auch Swingplatten aus

Frankreich und den Beneluxstaaten

mitbrachte. Als Amateur-Schlagzeuger

organisierte er 1946 den ersten Dresdner

Jazz-Zirkel und 1964 das erste Amateur-

Jazzfestival der DDR in Berlin. Er ist

einer der Mitbegründer des seit 1971

stattfindenden Internationalen Dixie-

landfestivals Dresden, welches auch

heute noch zu den beliebtesten Festivals

seltene Fotos und eine

Auflistung der wichtigsten

Aktivitäten Drechsels im

Jazz machen das Buch zu

einer wahren Fundgrube

und einem weiteren zeitge-

schichtlichen Dokument

deutsch-deutscher Kultur-

geschichte.

Das Buch wurde im Ver-

lag der Jazzwerkstatt Ber-

lin - Brandenburg neu auf-

gelegt, nachdem der Grei-

fenverlag zu Rudolstadt

und Berlin, wo die 1. Auf-

lage erschien, durch wirt-

schaftliche Schwierigkei-

ten im Juli 2011 beschloss,

den Geschäftsbetrieb ein-

zustellen. Die redigierte

Neuauflage enthält neben

zahlreichen Fotos mit ver-

besserter Bildqualität zu-

sätzlich eine CD, die eine

wichtige Ergänzung zur

Erstauflage darstellt. Sie

enthält unveröffentlichtes

Material aus Drechsels

Privatarchiv und zeigt die

Vielfalt der Jazzszene der

ehemaligen DDR auf, wie

sie auf Schallplatten sonst

nicht dokumentiert wurde.

Entstanden sind die Auf-

nahmen 1965 und 1966

während verschiedener

von Drechsel initiierter

Konzerte in Dresden. In

verschiedenen Besetzun-

gen spielten die besten

Jazzmusiker der DDR die-

ser Zeit, u.a. Joachim

Kühn mit dem Bassisten

Klaus Koch und Ernst-

Ludwig Petrowsky, die

junge Sängerin Ruth Hoh-

mann mit den Dresdner

Tanzsinfonikern, der Sa-

xofonist Friedhelm Schön-

feld u.v.m. Ein kleiner

Leckerbissen ist das tradi-

tionelle „See See Rider―

des damals 24jährigen

Gitarristen Reiner Schöne,

der 1968 die DDR verließ

und im Westen Deutsch-

lands eine Karriere als

Schauspieler und Sänger

startete. Die musikalische

Auswahl zeigt, dass in den

Nischen des DDR Kultur-

betriebs hervorragender

Jazz gespielt wurde, der

keine Vergleiche zu scheu-

en brauchte und dokumen-

tiert die Zeitlosigkeit die-

ser Musik unabhängig von

Ort und Zeit der Aufnah-

men.

Für seine Verdienste wur-

de Drechsel erst spät ge-

würdigt. Die DDR versag-

te ihm die Anerkennung,

die mancher Jazzer in

Form von staatlichen Aus-

zeichnungen erhielt. Erst

2004 verleiht der Oberbür-

germeister Dresdens ihm

die Ehrenmedaille der

Stadt Dresden. Ebenso

erhält er das Bundesver-

dienstkreuz am Bande. Am

meisten aber hat ihn be-

rührt, dass er Ende des

Jahres 1999 in einer Le-

serumfrage der meistgele-

senen Dresdner Tageszei-

tung neben vielen berühm-

ten Namen zu den wich-

tigsten Dresdner Persön-

lichkeiten des 20. Jahrhun-

derts gewählt wurde.

That‘s Jazz!

Detlef A. Ott

Das folgende Interview

wurde mit Karlheinz

Drechsel per E-Mail

am 25. Juli 2013 ge-

führt, wofür ich mich

bei ihm recht herzlich

bedanke.

Wie kam die Idee zu dem

Buch, welches aus mei-

ner Sicht eine der besten

Publikationen über den

Jazz in der DDR ist? Die

Aufarbeitung dieser Ge-

schichte begann ja ziem-

lich spät. Mir ist nur eine

Publikation als Doktor-

arbeit bekannt (Jazz in

der DDR, Bernfried

Höhne, Verlag Eisenblet-

ter & Naumann Frank-

furt/Main 1991 ISBN 3-

927355-05-4)

Nachdem ich seit Jahren

mit Empfehlungen, ein

Buch über meine Jazz-

Erinnerungen zu schrei-

ben, von vielen Seiten

regelrecht bombardiert

wurde, aber wegen der

damit verbundenen Arbeit

immer wieder ablehnte,

bot mir mein Sohn Ulf

quasi als Geburtstagsge-

S e i t e 6 J U S T F O R S W I N G G A Z E T T E

schenk die Zusammenarbeit in

Form eines großen, auf Ton-

band festgehaltenen Interviews

an. Das erschien mir als gute

Lösung. So haben wir in meh-

reren Wochen und mit vielen

Terminen die Basis für das

Buch geschaffen und dann bei-

de die Interviews zu brauchba-

ren Lesetexten überarbeitet.

Die Dr.-Arbeit von Bernd Höh-

ne ist nicht gut, beinhaltet viele

falsche "Fakten", man spürt,

dass der Autor eigentlich dem

Jazz nicht nahe ist. Bei der

öffentlichen Verteidigung der

Arbeit an der Potsdamer Hoch-

schule war ich zugegen und

habe gegen viele falsche Passa-

gen mit klarer Argumentation

Einspruch erhoben, worauf die

"Fachjury" den Autor auffor-

derte, Korrekturen vorzuneh-

men. Nichts geschah, die Ar-

beit wurde absolut unverändert

anerkannt (doktoriert) und

letztlich sogar in Buchform

veröffentlicht. Daran muss ich

tief traurig denken, nachdem

Sie das Buch erwähnen. Von

Herrn Dr. Bernd Höhne spricht

heute kein Mensch mehr, er

gehörte auch nie zur Szene.

Während seiner Arbeit sah ich

ihn des öfteren in Berlin bei

"Jazz in der Kammer", weil er

die dort gespielte Musik für

Karlheinz Drechsels Vorträge sind immer spannend und unterhaltsam. Am 26. Juli 2008 lässt er in

Leipzig Erinnerungen an die berühmte Tournee Louis Armstrongs wieder lebendig werden. Hier im

Gespräch mit dem Autoren. (Foto: K. Ott)

den einzigen "gültigen Jazz" hielt,

wie er es mir selbst sagte. Aber dann

sah man ihn nie wieder hinsichtlich

Jazz; er war, mit Verlaub, ein Schar-

latan, der einen "Parteiauftrag" emsig

erfüllte. Was nach der Wende aus B.

Höhne geworden ist, weiß ich nicht.

Im Lehramt (Musikpädagoge) war er

nicht mehr.

Nach Erscheinen Ihres Buches sind

Sie auch auf Lesereise gewesen.

Welche Resonanz hat das Buch

erhalten?

Das Buch hat überall sehr gute Reso-

nanz gefunden, wobei — offen ge-

sagt - das Publikum im Allgemeinen

älteren Jahrgängen, die mich noch

aus meiner früheren JAZZ-Radio-

und Bühnentätigkeit kennen, ange-

hörte. Leider sind jüngere Interessen-

ten nur sehr selten dabei, wie man es

ja auch bei Jazzkonzerten beobachten

kann.

Ihre reichhaltigen Erinnerungen

im Gespräch mit Ihrem Sohn re-

flektieren ja eine große Spannweite

der Geschichte des Jazz in der

DDR? Was wird aus dieser Zeit

Ihrer Meinung nach bleiben?

Ja, was wird wohl aus der Geschichte

des Jazz in der DDR bleiben? Viele

persönliche Erinnerungen für jene,

die sie ganz bewusst miterlebt haben,

- wenn sie eines Tages sterben, dann

sterben auch die Erinnerungen an

erregende und "aufmüpfige" Erleb-

nisse im Zeichen des Jazz in der

DDR, wozu viel Eigenproduktives,

aber auch Gastspiele wie die von

Louis Armstrong´s All Stars, dem

Woody Herman - , Duke Ellington -

oder Thad Jones/Mel Lewis - Jazzor-

chester, dem Dave Brubeck Quartet,

den Bands von Chris Barber und

Acker Bilk, der Dutch Swing College

Band, auch die Jazzbühne Berlin und

das Dresdner Dixielandfestival zäh-

len. Jene persönlichen Erinnerungen

werden im Zeitenlauf naturgemäß

immer weniger, während viele wun-

derbare AMIGA-Jazzaufnahmen, wie

sie momentan erfreulicherweise und

ganz überraschend in großer Zahl auf

ihre CD - Wiederveröffentlichung

finden, Bestand haben werden, - ge-

wissermaßen von dokumentarischem

Wert.

S e i t e 7 B a n d 1 , A u s g a b e 1

Wird das Buch auch im Westen D-

lands wahrgenommen?

Die Wahrnehmung des Buches im Westen

Deutschlands erfolgte bei allen namhaften

Radiostationen, im "Spiegel" und im

"Jazzpodium", wobei es sich generell, zu

meiner Freude wie auch Überraschung,

um außerordentlich positive Einschätzun-

gen handelte. Allerdings sind Buchbestel-

lungen aus dem Westen eher selten, es

dominiert absolut der Osten. Ende No-

vember werden mein Sohn und ich das

Buch erstmals öffentlich im Westen, in

Hamburg, vorstellen.

Welche Aktivitäten treiben Sie noch

auf der Jazzszene um?

Ich bin jetzt 83, was ich kaum glauben

will. Wo sind die Jahre geblieben?! Zu

gern würde ich mit Jazz noch beim Radio

arbeiten, wie ich es fünfzig Jahre tun durf-

te. Aber leider..... Aber ich bin ich noch

auf der Bühne als Moderator aktiv, - seit

43 Jahren ununterbrochen beim Dresdner

Dixielandfestival, beim Berl in -

KöpenickerBlues- und Jazzfestival (auch

als Schirmherr), 14-tägig bei meinem

Berliner Verein "Jazz Treff Karlshorst

e.V." sowie sporadisch hier und dort, falls

man mich noch haben will.

Wie nehmen sie die vielschichtigen Ent-

wicklungen des Jazz der Gegenwart

und der vielen Nebenströme wahr?

Gibt es da Musiker, die aus Ihrer Sicht

an die großen Namen der Vergangen-

heit anknüpfen können?

Die unglaubliche Vielfalt, die der heutige

Jazz demonstriert, macht es zunehmend

schwieriger, die Gesamtentwicklung und

die vielen "Nebenströme" wirklich wahr-

zunehmen. Die häusliche Plattensamm-

lung "aus alten Zeiten" muss dann für

ästhetischen Genuss sorgen. Mein Sohn

Ulf, der bei rbb-Kultur als Jazzredakteur

arbeitet, macht mich mit dem Wichtigsten

der gegenwärtigen Jazzentwicklung be-

kannt. Ich bin dabei nicht immer glück-

lich, und ein Musiker, der an die großen

Namen der Vergangenheit anknüpft, fällt

mir leider nicht ein.

Häufig wird die Sorge um den Fortbe-

stand des Jazz geäußert – besonders

von Puristen traditionellerer Spielfor-

men. Haben Sie Bedenken, dass traditi-

onellere Spielformen dem Vergessen

anheimfallen werden?

Dass traditionelle Spielformen dem Verges-

sen anheimfallen werden, glaube ich nicht,

aber sie werden für viele ihren Reiz wie

auch ihre einstmals große Bedeutung verlie-

ren, wie es ja schon heute spürbar ist. Es

wird wohl eher der historische,

"geschichtliche" Wert Bedeutsamkeit behal-

ten, aber es werden gewiss keine Profimusi-

ker mehr sein, die sich damit beschäftigen.

Die Generationsfrage der Musiker spielt

hier eine große Rolle. Hier kommt speziell

dem Amateurjazz wieder große Bedeutung

zu, - aber auch Amateure wollen vor Publi-

kum spielen! In einem Berliner Jazzkonzert

begegnete mir vor wenigen Monaten ein

junger Besucher (17jährig), der überhaupt

nichts mit dem Namen "Louis Armstrong"

anzufangen wusste, aber ein wirklicher

Jazzliebhaber

Welche Schallplatten nehmen Sie unbe-

dingt auf eine einsame Insel mit?

Auf die "Insel" würde ich an Plattenaufnah-

men mitnehmen: (von einhundert die enge

Auswahl): Charlie Parker mit "Parker´s

Mood", den "West End Blues" mit L. Arm-

strong´s Second Hot Five (1928), "What A

Wonderful World" mit L. Armstrong/Oliver

Nelson Orch., "Things Ain´t What They

Used To Be" und "Solitude" mit dem Duke

Ellington Orch., Modern Jazz Quartet mit

"Django", "Why Was I Born" mit John

Coltrane/Kenny Burrell, "The Blues March"

mit Art Blakey´s Jazz Messengers,

"Honeysuckle Rose" mit Fats Waller sowie

auf AMIGA"Jazzgedichte" mit Gisela May,

Fred Düren und Friedhelm-Schönfeld-

Sextett.

La Velle über Billie Holiday

„Billie Holiday ist die Stimme, die

weint ohne Tränen zu vergießen.“ Dokumentation ―Billie Holiday forever‖

arte 2012

In wenigen Jahren wird der Jazz 100 Jahre alt. Die faszinierende Jahrhundertmusik ist längst Be-standteil der Weltmusikkultur und bleibt die bedeutendste musikkul-turelle Leistung Amerikas im 20. Jahrhundert. In den 1920iger Jahren d. vorigen Jahrhunderts verbreitete sich der „Jazz-Virus“ sehr schnell in den Hauptstädten Europas und nicht nur dort. So ist unser Leipzig nicht nur Universitäts-, Buch- und Messestadt, sondern auch Jazz-stadt! Einer der ersten Jazzclubs Deutschlands 1932 (durch Hot-Geyer gegründet), das erste Jazz-buch (1926 und 1929 Zweitauflage) Deutschlands – Verlag Zimmer-mann Leipzig, so-wie die ersten trans-atlantischen Jazzaktivi-täten: Sam Wooding and his Chocolate Kiddies (mit Doc Cheatham, 1928) sowie die Bands von Jack Hylton, Bobby Hind, die Travellers u.a. prägten damals schon die Szene. Darüber wird noch zu berichten sein. Hier und heute geht es um eine sensationelle Begebenheit, die sich im September 1994 auf der Kulturbühne des Kaufhauses Kar-

stadt ereignet hat. Am 26.09.1994 spielte hier die be-deutende und enorm swingende Barrel-house Jazz-Band aus Frankfurt/ Main unter Beteiligung ei-niger amerikanischer Stargäste, unter ih-nen Al Casey (g), langjähriger Beglei-ter Fats Wallers so-wie George Kelly (ts) und nicht zuletzt Doc Cheatham (tp). Für 36,00 DM ließen wir (Klaus Hesse und meine Wenig-

keit) es uns nicht nehmen, für diese Veranstaltung Plätze zu bu-chen. Der Saal war nur mittelmä-ßig besetzt und auf der Bühne sahen wir schon wegen seines Alters auf dem Stuhl sitzend, Doc Cheatham (damals 89 Jahre) die Trompete auf seinem Schoß liegend. Die überwie-gend swin-

genden Standards der

Band mit ausgiebi-gen Soli der Musiker

lösten bei uns einen Sturm der Begeisterung aus. Der betag-te Doc (Cheatham) beeindruckte

dabei mit einer erstklassigen So-lobeteiligung in kraftvoller sowie z.T. extrovertierter Spielweise. In dem Wissen, dass Doc Cheatham bereits 1928 im Leipzi-ger CT-Casino mit Sam Wooding als 23jähriger junger Trompeter im Rahmen einer Europa-Tournee auftrat, gingen wir in der Pause „Backstage― und sprachen ihn auf dieses Faktum an. Der äußerst liebenswürdige, hagere und schwarzhaarige Trompeter, übrigens ein gebürtiger Cherokee-Indianer, der aufgrund seiner Eu-ropa-Tourneen auch etwas deutsch sprach, wunderte sich natürlich, dass zwei Leipziger „Youngster“ seinen musikalischen Lebensweg sowie einige seiner Records kannten. Als ich ihn auf eine in meinem Besitz befindliche LP „Big Apple Bash― (Label: At-lantic) - für mich eine 5 Sterne Record - von 1979 mit Gerry Mul-ligan, Jay Mc Shann, Dicky Wells und Herbie Mann (mal nicht Flö-te, sondern ts!) ansprach, wurde er immer verbindlicher. Offen-sichtlich hatte er erkannt, dass er hier zwei DEVOTEE’s begegnet war. Sehr gern gab er uns zum

Abschluss ein Autogramm und dankte für das Gespräch.

Übrigens: Sein freundliches

Wesen und seine längste Musikerkarriere als akti-

ver Trompeter (mehr als 75 Jahre) ist in

der Geschichte des Jazz einmalig

und die Begeg-nung bleibt

uns noch heute in sehr guter Erin-

nerung. Jazzkritiker behaupten, im

Hinblick auf seine musikalische Karriere, dass die letzten 20 Jah-re seines Lebens besonders kre-ativ waren und seine Spielweise in diesem Zusammenhang zu-nehmend gereift war. Adolphus „Doc― Cheatham wurde am 13.06.1905 in Nashville/Tennessee als Sohn eines Bar-biers und einer Lehrerin geboren. Er wollte zunächst Pharmazie

Leipziger Jazzgeschichte(n) Part 1 von Peter Colev

Begegnung mit Doc Cheatham

S e i t e 9 B a n d 1 , A u s g a b e 1

nommen und leise. Einer seiner Lieblingsgesangtitel war u.a: vokal- und instrumental eine einmalige In-terpretation des bekannten Stan-dards „I want a little girl― (siehe: YouTube, Concert im ZDF 1987). Unbedingt ansehen! Kurz vor seinem Tod hatte er u.a. noch Gigs in kleinen New Yorker Jazzclubs, so z.B. im berühmten Club „Sweet Basil―. Er spielte faktisch bis wenige Tage vor seinem Tod im Juni 1997 in Wa-shington D.C.. Doc Cheatham gehörte nicht zur Equipe der Trompeter in der ersten

Reihe, aber er war der dienstälteste Trompeter in der Geschichte des Jazz. Zudem war er als Sympathie-träger ein gern gesehener Gast in den Jazz-Clubs weltweit. Yeah, man: Du wirst nicht vergessen! PS: Für Internet-User bei YouTube bedeutende Clips verfügbar, beson-ders auch Jazz-Fest Bern (1987) Session mit Arnett Cobb und Al Grey. Exzellent! LP- sowie CD-Empfehlungen auf Anfrage

bzw. Medizin studieren, entdeckte aber bald seine Hinwendung zur Mu-sik. Sein ursprüngliches Berufsziel verschaffte ihm von nun an den Nick-name „DOC―, also Doc Cheatham. Als Jugendlicher spielte er zunächst Altsaxophon, wechselte aber dann später zur Trompete. 1923 spielte er bereits schon in Vaudeville mit Bes-sie Smith. 1926 spielte er in Chicago bei George Wynn und traf hier die Blues-Sängerin Ma Rainey. Bald stand er in dieser Zeit unter dem Ein-fluss von Louis Armstrong, auch von King Oliver, der ihm einen Trompe-tendämpfer (Chap-Mute) aus Kupfer-Messing schenkte, den der Doc le-benslang nutzte. Seine musikalischen Aktivitäten lesen sich wie ein „Who’s Who― in Jazz: 1927-1928 Wilbur de Paris/Chick Webb, sowie Europatournee mit Sam Wooding: 1931-1932 McKinney’s Cotton Pi-ckers 1932- 1939 Cab Calloway 1939 Teddy Wilson 1940 Benny Carter 1944 Eddie Heywood In den 1950iger Jahren spielte er von nun an als Freelancer öfters in ver-schiedenen Formationen und soge-nannten Pick-Up Bands u.a. mit Sam-my Price, Wilbur de Paris, Herbie Man. 1960 gab es dann auch noch einen Kurzauftritt im Orchester von Benny Goodman. Sein Stil ist bzw. war durch Louis Armstrong stark geprägt, manchmal mit leichten Akzenten (Schnörkeln) im Ruby Braff-Idiom. Er konnte aber auch besonders in den späteren Jah-ren seines Wirkens expressiv sein. Sein Gesang war ausgesprochen emphatisch, manchmal zurückge- Programmheft des Konzertes im Karstadt Leipzig 1994 — mit freundlicher Genehmigung von Peter Colev

Seien wir ehrlich - Ed Browns

"Dew Drop Inn" ist nur ein

weiteres Wasserloch, außer

dass es der Ort ist, wo ich ein

wenig rumhänge, wenn ich in

Not bin und ein wenig Unter-

haltung benötige.

Es ist ein sanfter Tauchgang.

Die Beleuchtung ist gedimmt

und bunt, mit freundlicher Ge-

nehmigung von "Bud Light"

und "Coors Beer―. Die Jukebox

ist voll von alten Elvis Stücken

und verschiedenen Schlagern.

Das Personal von Persönlich-

keitsgespaltenen Bartenders

hilft auch nicht viel, den

Verstand von des Tages Mühen

und Ärgernissen auszuschalten.

Aber das Beste von allem ist

der sympathische Haufen unter-

schiedlichster Typen, die sich

dort für ein oder zwei After-

Work-Beer versammeln, bevor

sie nach Hause gehen.

Von dieser Gruppe ist Milt Ca-

sey mein Favorit. Er ist bekannt

dafür, dass alle seine Freunde

ihn einfach als MC nennen,

etwas zu seinem Ärger. Er ist

sehr unterhaltsam, ein Spezia-

list für die meisten Themen.

Stellt man ihm eine Frage, bringt

er einen aktuell auf den Laufen-

den mit den neuesten Informatio-

nen, egal was passiert ist. Er hät-

te wirklich aufs College gehen

sollen. Aus ihm hätte etwas wer-

den können. In fast jedem Fall

steht er im Zentrum der Auf-

merksamkeit - ein echter Confé-

rencier. MCs Lippe ist gut an ein

Glas Bier gewöhnt; dennoch

scheint er seinen Verstand bei-

sammen zuhalten, denn mit sei-

ner Frau geht er seit vielen Jahr-

zehnten durch dick und dünn.

Das ist deswegen auch interes-

sant, weil sie einen Doktortitel

hat, Eheberaterin ist und sowieso

im Allgemeinen ein sogenannter

Gutmensch.

Es war Montagnacht und ich saß

im "Dew Drop" auf ein Bier oder

zwei. M.C. saß neben mir und

war vollkommen niedergeschla-

gen. Ich frage: "Hey, MC, was ist

das Problem, Mann?"

"Verdammte Frauen!", murmelt

er, ―man weiß nie, was als nächs-

tes kommt. Ich weiß einfach

nicht, wie man sie verstehen

soll."

"Weißt du", fährt er fort, "ich habe den gan-

zen Tag Golf gespielt und es war ein echter

Knaller. Ich hatte ein paar richtig gute Läufe

und danach sieben oder acht Bier auf dem

Golfplatz. Anschließend dann kamen wir

wieder hierher für ein paar mehr, plus einige

Wodka Tonics. Als ich wieder nach Hause

kam und die Tür öffne, kommt meine Frau

wie ein Dolch auf mich zu. Sie sagt: "Bist du

betrunken? Bist du stoned? Hast Du ein

Loch statt eines Gehirns im Kopf? Kannst

du dich an nichts erinnern? Keine Blumen,

keine Karte?―

"Nun, ich bin nicht gut in solchen Angele-

genheiten―, fährt MC fort: „Hallmark kann

es sicher verkraften, wenn ich keine Karten

bei denen kaufe, denke ich. Also was ist

Sache? Aber ich sehe, dass meine Frau wirk-

lich sauer ist und kann nicht herauszufinden,

warum. Sie weiß, dass ich kein Grußkarten-

schreiber bin. Also frage ich sie, ‚Habe ich

irgendwas vergessen?‗

Mann, das war die falsche Frage! Ich konnte

fast sehen, wie der Dampf aufsteigt; Meine

Frau kocht vor Wut und plötzlich schreit sie

mich an: „Bist du jetzt komplett gehirntot?

Wie konntest du meinen Geburtstag verges-

sen?" M.C. erzählt weiter: "Da stehe ich nun

und denke, Hölle, das ist doch nun wirklich

keine große Sache, aber ich sage ihr trotz-

dem, es tue mir leid und habe dann beiläufig

hinzugefügt: ‚Schatz, man lebt! Es ist mir

eben entfallen! ' Aber zu diesem Zeitpunkt

war ich schon so in der Defensive! Ich konn-

te sehen, dass meine Frau mit den Augen

rollte und sich auf den Kriegspfad begab.

Sie riss mich an sich und schrie: "Du Idiot!

Du bist so ein Idiot! Wie kannst Du meinen

Geburtstag vergessen, wenn es auch Dein

Geburtstag ist?!!

(Diese Geschichte ist eine wahre Geschichte. Nur

die Fakten, Namen und Orte wurden geändert)

Übersetzung: D. Ott

Webseite: www.ngjb.com

SLIPPED MY MIND

von Warren R. Perry (Schlagzeuger der Natural Gas Jazz Band, San Francisco)

S e i t e 1 0 J U S T F O R S W I N G G A Z E T T E

Warren Perry (dr), Carl Lunsford (bj) - Tarragona Jazz Fest Spanien 2011 | Foto: Detlef A. Ott

In einem umgebauten Kuhstall

veranstaltet der Engländer

Adam Johns und seine Frau, die

japanische Pianistin Mariko

Mitsuyu regelmäßig Kulturver-

anstaltungen in „The middle of

nowhere― in Polenz. Bisher

prägten klassische Konzerte

den Veranstaltungskalender.

Mit Swing sollte die Bandbreite

erweitert werden. Das Wochen-

ende stand im Schatten der

Flutkatastrophe der Umgebung.

Das ebenso stattfindende Dorf-

fest fiel aus diesem Grund aus.

Nur wenige Zuhörer hatten sich

demzufolge eingefunden. Stücke

von Schostakovich, die zur Um-

rahmung der Vernissage der Fo-

toausstellung des LVZ Fotogra-

fen Klaus Peschel aufgeführt

wurden, leiteten den Nachmittag

ein. Mit swingenden Standards

bildete JUST FOR SWING den

Kontrast, wobei die Atmosphäre

ein wenig an die Preservation Hall

in New Orleans erinnerte. Eine

New Yorker Besucherin gestand

der Band in der Pause, dass sie

sich in die 1940er Jahre zurück

versetzt fühlte , als sie durch die

Nachtclubs New Yorks zog. Mit

viel Beifall der wenigen verblie-

benen Zuhörer ging ein weiterer

gelungener Auftritt zu Ende.

In the middle of nowhere — Just For Swing in Polenz

S e i t e 1 1 B a n d 1 , A u s g a b e 1

Der Jazz und seine Protagonisten Down

Under sind in letzter Zeit – so scheint es

- in weite Ferne gerückt, was nicht nur

geografisch bedingt ist. Selbst das Able-

ben der Jazzlegende Graeme Ball im

Juni 2012 hat hierzulande nur zu kurzen

Zeitungsberichten gereicht, obwohl der

Pianist noch im hochbetagten Alter aktiv

war und nicht unwesentlich die Jazzge-

schichte - nicht nur die Australiens –

mitprägte. Auch andere hervorragende

Jazzmusiker, außer den in Europa be-

kannten Namen wie die Trompeter Bob

Barnard oder James Morrison, setzen

die Tradition fort und agieren oftmals

unbeachtet von der breiten Öffentlich-

keit. Bestes Beispiel ist die Caxton

Street Jazz Band. Seit 1977 ist die Band

aus Brisbane eine der führenden Bands

der Ostküste Australiens. Elf Jahre lang

bis 1992 spielte sie regelmäßig in der

Baroona Hall und im Caxton Hotel in

ihrer Heimatstadt (daher der Name) und

war auf zahlreichen Festivals in

Queensland und in anderen Bundesstaa-

ten zu hören.

Das Repertoire erlaubt der Band, auf

unterschiedlichsten Veranstaltungen zu

spielen. Selbst nennt sie sich „ a 5

Functions group― (Hochzeiten, Jazz-

clubs, Dinnermusik, Bälle, private Par-

tys). Die Band versteht sich als LIVE

Band und agiert wöchentlich im Jazz

Club in Brisbane. Von hier stammen

auch die Aufnahmen ihrer erst dritten

CD innerhalb von 37 Jahren und geben

die typische Atmosphäre des Clubs

wieder. Das Repertoire der ausgewähl-

ten Titel reicht von Ellingtons „Shout

`em Aunt Tillie”, Lil Hardins „Perdido

Street Blues―, dem Traditional

„Gettysburg March“ bis hin zu Acker

Bilks „Summerset―, um nur einige der

insgesamt 16 Stücke zu nennen. In der

typischen Besetzung einer traditionellen

Jazzband mit dem Trompeter John Bra-

ben, dem Klarinettisten Paul Williams,

dem Banjo spielenden und singenden

Posaunisten Tom Nicholson, der Pianis-

tin und Sängerin Bernice Haydock, dem

Bassisten Andrew Shaw und dem Leiter

und Schlagzeuger der Band Bob Mair

shuffeln und swingen sie sich durch

abwechslungsreich arrangierte Stücke,

deren Quintessenz ein populärer Mix

ist, der durch großer Professionalität ein

breites Publikum erreicht und das Erbe

des traditionellen Jazz auf unterhaltsa-

me Weise pflegt.

Die CD kann man direkt bei Bob Mair

([email protected]) erwerben.

Mehr Informationen über die Band fin-

det man im Internet:

www.caxtonjazz.com.au

Detlef A. Ott

Am 22.06.2013 feierten wir,

die hot & blue jazz band, im

wunderschönen Renaissance-

schloss Ponitz unseren 40. Ge-

burtstag. Unter dem Motto „50

Jahre happy Jazz – glücklich

mit Musik― erinnerten wir

gleichzeitig auch an die Grün-

dung der jazz babies jena im

Jahre 1963. Von dieser Band

waren vier ehemalige Mit-

glieder anwesend.

Daneben präsentierten

sich alle sechs Grün-

dungsmitglieder der

hot & blue jazz

band aus dem Jahre

1973. Die aktuelle Besetzung

von hot & blue war natürlich

auch dabei mit Klaus Kirst

(tb,voc,ld seit 1973), Peter Ohl

(bj seit 1973), Götz Methfessel

(ss,cl,voc, seit 1979), Volkmar

Hesse (cl,as, seit 1989), Wolf-

gang Schmidt (tuba, seit 2007),

Henry Richter

(dr, seit 2009).

Musikalisch prä-

sentierten sich

mit originellen

Geburtstagsgrü-

ßen die Bourbon

Jazzband aus

Zwickau, die

Inkspot Swing-

band aus Zeulen-

roda, die Jazzcompany Chemnitz,

die Old Factory Jazzband aus Nie-

derwiesa, das Trio

Spreading Joy

u n d

die

Steep

W a l l

Stom- p e r s ,

beide aus Mee- r a n e .

Wir durften Vertreter von Porkie

& Bass aus Radebeul, der legendä-

ren Roberts Jazzgesellschaft aus

ehemals Karl-Marx-Stadt, der

Leipziger Jazzenthusiasten, der

„50 Jahre happy Jazz – glücklich mit Musik“ von Klaus Kirst (hot & blue jazz band Meerane)

S e i t e 1 2 J U S T F O R S W I N G G A Z E T T E

Oldtime Company Leuna, der

Uni Jazzband Halle, der

Greenspan Jazzer aus Scheff-

lenz, der Old Time Memory

Jazzband Jena von 1962 und

vom Blasmusikverein Meera-

ne 1968 begrüßen.

Daneben waren auch

weitere Musiker anwe-

send, viele von ihnen fan-

den sich am späten Abend zu

einer begeisternden Jam Ses-

sion zusammen. Außer ihnen

begrüßten wir zahlreiche Gäs-

te, Freunde, Familienangehö-

rige, Wegbegleiter und Fans

und freuten uns, mit ihnen zu

feiern.

Komplettiert wurde das Gan-

ze durch eine von Peter Ohl

gestaltete Ausstellung mit Pla-

katen, Fotos und Erinnerungs-

stücken aus der Bandge-

schichte sowie ein Benefiz-

konzert für den

Fö rd e rv e re in

Rena issance-

schloss Ponitz

am 23.06.2013

vor vol lem

Haus mit be-

geistertem Pub-

likum.

S e i t e 1 3 B a n d 1 , A u s g a b e 1

IMPRESSUM

Herausgeber

JUST FOR SWING

Just For Swing ist eine Non-Profit Organisation zur

Verbreitung des Swing Virus

Redaktion: Detlef A. Ott

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Peter Colev, Johann Klein,

Klaus Kirst, Thomas Buhé

Telefon: 0341 5 61 43 62

E-Mail: [email protected]

Die Gazette erscheint einmal vierteljährlich und ist ein

Magazin, welches durch ehrenamtliche Mitarbeiter

gestaltet wird. Für unaufgefordert eingesandtes Material

besteht keine Rückgabepflicht. Alle Beiträge sowie das

Bildmaterial sind urheberrechtlich geschützt.

Nächste Ausgabe erscheint im Januar 2014

SIE FINDEN UNS AUCH IM WEB! WWW.JUST-FOR-SWING.DE.VU

DIVERSE AUFTRITTSTERMINE

JUST FOR SWING (Leipzig)

http://www.jazzfan24.de/JFS/Aktuell.htm

HOT & BLUE JAZZ BAND (Meerane) http://hot-and-blue-jazz-band-meerane.de/

07.09.2013 18.00 Uhr Kunstnacht im Rittergut, Schlossallee Lichtenwalde, 09577 Niederwiesa

08.09.2013 18.00 Uhr Konzert in der Lukaskirche

13.10.2013 17.00 Uhr Konzert in der Emmauskirche

JAZZ ERST RECHT (Leipzig) 28.12.2013 18:00

Waldschänke Reudnitz Gasthof Pelzer

Jeden Freitag ab 20.00Uhr Jazz Session

im Papa Hemingway | Münzgasse 1, Leipzig

check it out!

Die Leipzigerin Jutta Hipp war

nicht nur eine begnadete Pianis-

tin. Wenige wissen, dass sie ei-

gentlich Grafikerin war, die in

Leipzig beim Vater von Thomas

Buhé studierte. Auch schrieb sie

Gedichte, von denen wir in der

letzten Ausgabe eines abge-

druckt haben. Hier nun ein Car-

toon von Jutta, welches sie dem

Jazzfreund Kurt Michaelis ge-

schickt hatte, der sie noch 1983

in New York besuchte. Die Gra-

fik stammt aus seiner Sammlung.

Kürzlich erschien eine Homma-

ge an Jutta Hipp, die von der

Saxofonistin Ilona Haberkamp

eingespielt wurde.

Cool Is Hipp Is Cool: A Tribu-

te To Jutta Hipp,

Laika 2013