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SYNAPSE Magazin der Medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz Influenza, Noroviren & Co. Neuer Chef für die Neurologie Hackathon und MUNCHKIN November 2018 Ausgabe Nr. 4 Die junge medbo

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SYNAPSEMagazin der Medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz

Influenza, Noroviren & Co.

Neuer Chef für die Neurologie

Hackathon und MUNCHKIN

November 2018Ausgabe Nr. 4

Die junge medbo

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3Editorial | SYNAPSE 4 • 2018

Der demografische Wandel hat un-sere Gesellschaft im Klammer-

griff: Wir werden immer älter, aber die Geburtenraten halten nicht mit. Deutschland geht der professionelle Nachwuchs aus.

Für Gesundheitsunternehmen heißt dies, dass immer ältere Patienten durch im Schnitt ebenso immer älte-re Ärzte, Pfleger und Experten ver-sorgt werden. Auf Dauer kann das nicht gut gehen – weder für die Pati-enten, noch für die Mitarbeiter. Der personalstrategische „Stein der Wei-sen“ zur Auflösung der Problematik ist aber auch noch nicht in Sicht.

Aus Sicht des Gesundheitsunterneh-mens medbo ist die Altersfrage in der Momentaufnahme unerheblich: Das Wichtigste ist, dass unsere Leu-te – egal welchen Alters – ihr „Hand-werk“ möglichst gut beherrschen, da-mit wir unseren Patienten die best-mögliche Versorgung bieten können. Der „Silberrücken“ ebenso wie der „Jungspund“.

Grundsätzlich ist es auch nicht schädlich, wenn Patienten und Be-wohner sich altersgemäß in der sie betreuenden medbo Belegschaft ge-

SYNAPSE 4 • 2018 | Inhalt2

Jung und Altspiegelt sehen. Gerade viele ältere Patienten und Angehörige fühlen sich möglicherweise bei lebenserfah-renen Kollegen besser aufgehoben. Und jugendliche Patienten suchen auf Station oft eher nach entspre-chend jüngeren Ansprechpartnern und Vorbildern. Das ist menschlich.

Trotzdem: Die Frage, ob wir mittel- und langfristig eine Versorgung auf hohem Niveau sicherstellen können werden, hängt nicht zuletzt davon ab, ob wir heute schon die Erfah-rungsträger von morgen gewinnen und vor allem halten können.

Club medbo

Wir versuchen, die medbo für Be-rufsanfänger attraktiv zu gestalten. Das funktioniert bei Azubis und jun-gen Profis nur, wenn der Nutzen der Mitgliedschaft im „Club medbo“ hö-her ist als der der Nicht-Mitglied-schaft. Unsere wichtigsten und glaubwürdigsten Botschafter sind da-bei unsere Mitarbeiter selbst, die Club-Mitglieder sozusagen – darun-ter jede Menge medbo „Urgestein“. Voraussetzung für deren Empfeh-lung ist, dass die langjährigen, erfah-renen Kolleginnen und Kollegen die

3 Editorial: Jung und Alt

8 kurz notiert

4 Bezirk Oberpfalz fördert Beratungsstelle des Vereins zweitesLEBEN

5 Zukunft gestalten – Jungsein in der Oberpfalz

6 Großes Interesse an der Berufsfachschule für Musik

7 Bezirk Oberpfalz hat neue Laienspielberaterin

Bezirk

Psychiatrie

Forensik

Schwerpunkt:

10 Junge Leute

12 Die junge alte medbo

14 Adrenalin

16 Bits und Bytes

18 Ein Regensburger in Wöllershof

20 Im Namen der Jugend

22 Was verdienen junge Pflegeprofis?

Die junge medbo

38 25 Jahre Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie

40 medbo Tag: Von Asien bis Afrika

KJPP

42 IfQM: Entscheidend ist, was hinten rauskommt

44 Multimedia gegen „blanke Nerven“

39 FKEP-Teilnehmer setzten Segel

46 „Wir wollen ihnen ein Stück Heimat geben“

47 „Ihr seid gefragte Leute“48 Pflegefachhelfer bekommen

erstmalig Zeugnisse49 Neue Pflegeschüler50 Start der einjährigen

Ausbildung zum Pflegefachhelfer

51 In neuem Glanz52 Noro & Co:

Es geht wieder los!54 Hello, salam, ahoj, servus bei

der medbo!55 Amberg geht an den Start56 Impressionen von der

medbo Amberg58 frauen führen 2.060 Personalia

62 Veranstaltungshinweise 39 KreuzworträtselU3 Impressum

medbo

Titel

Neurologie

33 Spezielle Pflege auf Stroke Units

34 Prof. Dr. Ralf Linker: Das A und O in der Neurologie

36 Ehrenamt: Ich mach‘ mit!

24 MUNCHKIN: Erste-Hilfe- Koffer für die Psyche

26 Das Lotsennetzwerk

28 Neues Pflegeheim mit besten Voraussetzungen

30 Kinder psychisch kranker Eltern

Titel

Titel

medbo als einen guten Ort empfin-den. Hier schließt sich der Kreis: Er-folgreiche Personalpolitik funktioniert nur Generationen-übergreifend.

Die Königsdisziplin der medbo als Arbeitgeber ist also: Zuhören und Hinhören. Und genau das tun wir. In dieser SYNAPSE erzählen diesmal die jungen Kolleginnen und Kollegen über ihre medbo Welt.

Eine spannende Lesereise und ei-nen ruhigen und friedlichen Jahres-ausklang wünscht Ihnen

Dr. Dr. Helmut Hausner Vorstand der medbo

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5Bezirk | SYNAPSE 4 • 2018

Klar ist: Der demographische Wandel betrifft die Oberpfalz

ebenso wie Bayern und Deutsch-land. Die Kommunen müssen Lö-sungen finden, um junge Menschen zum Bleiben in der Heimat zu bewe-gen. Doch was müssen Orte leisten, um jungen Menschen eine Zukunft zu bieten? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Fachtagung.

Für Anliegen einsetzen

„Die jungen Leute wollen spüren und sehen, dass sich die Kommu-nen für sie und ihre Anliegen einset-zen.“ Mit diesem zentralen Satz brachte es Bezirkstagspräsident Löffler auf den Punkt. Er stellte in seinem Statement deutlich heraus, dass die Herausforderungen alle Lebensbereiche umfassen: von der Geburtshilfe über Kinderbetreuung und Schule beziehungsweise Aus-bildung oder Studium bis hin zu Ar-

beitsplätzen und schließlich die Ver-sorgung im Alter.

Bildung in der Heimat

Viele junge Menschen verlassen für Ausbildung und Studium ihre Heimat, und viele kehren nicht mehr zurück. Daher sei es unbedingt erforderlich, großes Augenmerk auf den Bildungs-bereich zu legen, so Löffler. „In ländli-chen Gebieten müssen alle Schular-ten ausreichend gut zu erreichen sein. Auch die Möglichkeit, in der Re-gion zu studieren, kann junge Men-schen zum Bleiben veranlassen.“ Die Ansiedlung der OTH Amberg/Weiden sei da ein großer Pluspunkt, um der Abwanderung entgegenzutreten.

Arbeitswelt Oberpfalz

Löffler unterstrich die Notwendigkeit entsprechender Arbeitsplätze. Hier habe sich die Oberpfalz in den ver-

gangenen zwei Jahrzehnten un-glaublich entwickelt. Hochqualifizier-te Arbeitsplätze finden sich heute in der gesamten Region. Neben Schu-le, Ausbildung und Arbeitsplätzen ist auch eine moderne Infrastruktur mit guter Verkehrsanbindung, Mobilfunk und schnellem Internet unabding-bar.

Lebensumwelt mitgestalten

„Letztlich ist es ein entscheidender Aspekt: Die junge Generation muss mitmachen und mitentscheiden kön-nen, was in ihrer Heimat geschieht. Kinder und Jugendliche wollen ihre Lebensumwelt durchaus gerne mit-gestalten. Sie brauchen echte Mit-sprache. Dann sind sie auch bereit, sich in Zukunft für ihren Heimatort stark zu machen“, zeigte sich Be-zirkstagspräsident Löffler überzeugt.

SYNAPSE 4 • 2018 | Bezirk4

Martina Hirmer

Bezirk Oberpfalz fördert Beratungsstelle des Vereins zweitesLEBENFinanzielle Unterstützung im Rahmen der Offenen Behindertenarbeit (OBA)

Zu Beginn des Jahres erhielt die Beratungsstelle für Menschen mit einer erworbenen Hirnschädigung, die der Verein zweitesLEBEN betreibt, die Anerkennung als überregionaler Dienst der Offenen Behindertenarbeit.

Nun informierte sich Bezirkstags-präsident Franz Löffler über das

Angebot der Beratungsstelle, die vom Bezirk Oberpfalz nach den ent-sprechenden Richtlinien finanziell gefördert wird. Die Förderung des Bezirks umfasst eine Fachkraftstelle (Sozialpädagogin) und eine Viertel- Planstelle für eine Verwaltungskraft als laufende jährliche Ausgaben so-wie eine einmalige Erstausstattung in Höhe von 7.500 E. Als Beraterin ist die Sozialpädagogin Susanne Dankesreiter seit Mai tätig. Bis zum Förderbeginn war die Beratungs-stelle vom Verein aus Eigenmitteln finanziert worden.

Hilfe für Menschen mit erworbener Hirnschädigung

Durch eine erworbene Hirnschädi-gung bleiben viele Menschen dauer-haft beeinträchtigt, was die Anglie-derung der Beratungsstelle an die Offene Behindertenarbeit begrün-det. Es gebe für die betroffenen Menschen viele Unsicherheiten und

Fragen, wenn Zuständigkeiten der Kostenträger wechseln: „Hier grei-fen Gesundheitssystem und Ein-gliederungshilfe ineinander. Das Beratungsangebot ist wichtig, um Schnittstellen zu klären und Barrie-ren abzubauen“, so Bezirkstagsprä-sident Löffler. Die Beratungsstelle für Menschen mit einer erworbenen Hirnschädigung ist der siebte über-regionale OBA-Dienst, der in die Förderung des Bezirks aufgenom-men worden ist.

Förderung durch Bezirk

Die Ausgaben für diese Dienste lie-gen bei rund einer halben Million Euro pro Jahr. Neben der Bera-tungsstelle des Vereins zweites- LEBEN fördert der Bezirk Oberpfalz die Beratungsstellen für blinde und sehbehinderte Menschen, für Men-schen mit Hörbehinderung, für Men-schen, die an Krebs, Multipler Sk-lerose oder Epilepsie erkrankt sind, sowie für Menschen mit Autismus. Die Förderung erfolgt gemeinsam

mit dem Freistaat Bayern auf der Grundlage der Förderrichtlinie „Überregionale OBA“.

Niederschwelligkeit ist geboten

Die Dienste der überregionalen Of-fenen Behindertenarbeit stellen einen wichtigen Baustein in der Ge-samtversorgung von Menschen mit spezifischer Behinderung dar. Das Angebot wird niederschwellig vorge-halten und richtet sich an betroffene Menschen und deren Angehörige. Die Beratungsstelle fungiert insbe-sondere als Wissens- und Informa-tionsplattform.

So erklärte auch Susanne Dankes-reiter: „Die Beratung umfasst vielfäl-tige Themen wie Sozialrecht, Pfle-geversicherung, Rente oder Thera-pie-Möglichkeiten. Sie ist kostenlos und zeitlich nicht begrenzt.“ Die Be-ratungsstelle hat wie der Verein zweitesLEBEN ihren Sitz am medbo Bezirksklinikum Regensburg.

Martina Hirmer

Zukunft gestalten – Jungsein in der OberpfalzBezirkskonferenz „Kommunale Jugendarbeit“ des Bezirksjugendrings Oberpfalz befasst sich mit Jugendpolitik

„Zukunft gestalten – Jungsein in der Oberpfalz“: Unter diesem Motto stand die erste Fachtagung des Bezirksjugendrings Oberpfalz zum Thema Kommunale Jugendarbeit in Amberg, an der – neben zahlreichen Bürgermeistern, Jugendbeauftragten, Stadt- und Gemeinderäten aus der gesamten Oberpfalz – auch Bezirkstagspräsident Franz Löffler teilgenommen hat.

Stützpunkt – Bezirkstagspräsident Franz Löffler (3. von links), Prof. Dr. Felix Schlachetzki, Chefarzt des medbo Zentrums für Neurologische Rehabilitation (links), und Maria Dotzler, Vorsitzende des Vereins zweitesLEBEN (3. von rechts) vor Ort in der Beratungsstelle am Bezirksklinikum Regensburg.

Die Jugend ist gefragt – Bezirkstagspräsident Franz Löffler bei der Bezirkskonferenz in Amberg.

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7Bezirk | SYNAPSE 4 • 2018

Ihr Tätigkeitsfeld umfasst neben Ge-sprächen mit Spielleitern und Thea-

termachern bei laufenden Proben vor Ort auch die Organisation von Seminaren und Workshops für die Oberpfälzer Theatergruppen. Der Themenbereich ist breit gefächert: Von Regiearbeit, Konzeption und Dramaturgie über Schauspielübun-gen bis hin zur choreografischen Ar-beit reicht das von Eiberger konzi-pierte Angebot. Auch für den Bereich „hinter den Kulissen“ werden Semi-nare vorbereitet, wie etwa zu Büh-nentechnik, Maske und Kostüm.

Herzensprojekt Kinder- und Jugendtheater

„Besonders möchte ich das Gebiet des Kinder- und Jugendtheaters und der Theaterpädagogik unter-stützen. Erfreulicherweise haben immer mehr Oberpfälzer Theater-gruppen einen Jugendclub oder ein Kindertheater integriert, um so den Nachwuchs in den eigenen Reihen zu fördern“, erläutert Eiberger.

Das Angebot des Bezirks Oberpfalz im Bereich Laienspielberatung ist für Oberpfälzer Amateurtheatergrup-pen kostenfrei.

SYNAPSE 4 • 2018 | Bezirk6

Martina Hirmer

Großes Interesse an der Berufsfachschule für Musik 40 Schüler beginnen ihre Ausbildung in Sulzbach-Rosenberg

Die Berufsfachschule für Musik des Bezirks Oberpfalz (BFSM) erfreut sich auch im neuen Schuljahr sehr großer Beliebtheit.

Anfang September sind 40 neue Schülerinnen und Schüler in

ihre Ausbildung in Sulzbach-Rosen-berg gestartet – 36 im ersten Jahr-gang, vier konnten gleich in den zweiten wechseln. Insgesamt drü-cken nun 71 junge Damen und Her-ren die Schulbank – damit konnte der Schülerrekord vom vergange-nen Schuljahr wiederholt werden.

Schulleiter Benedikt Boßle zeigt sich mit dem Schulbeginn sehr zu-frieden: „Die Schule ist absolut aus-gelastet und die Unterrichtsversor-gung im Einzel- wie im Gruppenun-

terricht optimal. Alle Schüler erhal-ten wöchentlich vier Stunden Einzelunterricht. Insgesamt absol-vieren unsere Lehrkräfte 485 Unter-richtsstunden in der Woche.“

Klassik und Musical punkten

Mehr Zulauf als in den zurückliegen-den Jahren verzeichnen die klassi-schen Instrumente wie Geige und Klavier. Auch die Blechbläser sind mit elf Schülern sehr gut besetzt, besonders hoch ist das Interesse an Saxophon. Beliebt ist erneut die Ausbildung im klassischen Gesang.

Nach wie vor sehr gut nachgefragt ist die Musicalklasse mit insgesamt 16 Schülern. Auf die zehn freien Plätze hatten sich 25 Personen be-worben. Die Sulzbach-Rosenberger Schule ist die einzige ihrer Art in Bayern, die diesen Ausbildungs-zweig anbietet. Sie arbeitet hierbei mit der Musicalabteilung der Bayeri-schen Theaterakademie August Everding (München) zusammen.

Zur Person

Die in Bad Kötzting geborene Eva-Maria Eiberger stand schon als Kind auf der Bühne und schnupperte Theaterluft: Sie war aktives Mitglied der Freilicht-bühne am Ludwigsberg in Bad Kötzting. Nach dem Studium der Musikwissenschaft und der Italienischen Philologie an der Universität Regensburg arbeitete sie am Stadttheater Regensburg als Regie assistentin im Musiktheater. Sie inszenierte dort auch selbst Stücke und leitete dort das Künstlerische Betriebsbüro. Zusammen mit dem Cantemus Chor Regensburg brachte sie zahlreiche Musicals auf die Bühne. Neben ihrer Tätigkeit als Laienspielberaterin ist sie auch an der Akademie für Darstellende Kunst Bayern in Regensburg als Dozentin und Regisseurin tätig.

Zu erreichen ist die neue Laienspielberaterin des Bezirks Oberpfalz per Mail unter [email protected] sowie telefonisch unter +49 (0)941/9100-1386.

Tusch! – Die neuen Schülerinnen und Schüler der BFSM

Applaus! – Eva-Maria Eiberger engagiert sich für Laienschauspiel

Bezirk Oberpfalz hat neue Laienspielberaterin

Martina Hirmer

Bezirk Oberpfalz hat neue LaienspielberaterinEva-Maria Eiberger berät Oberpfälzer Amateurtheatergruppen

Zum 1. September hat Eva-Maria Eiberger die Laienspielberatung des Bezirks Oberpfalz übernommen. In dieser Funktion steht sie den Oberpfälzer Amateurtheatergruppen für alle Fragen rund um den Theaterbetrieb unterstützend zur Seite.

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9kurz notiert | SYNAPSE 4 • 2018SYNAPSE 4 • 2018 | kurz notiert

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kurz notiert...

Dreifach – Die Regensburger Depressionstrialoge werden auch 2019 angeboten. Erkrankte Menschen, Angehörige sowie Profis nehmen sich Zeit und tauschen sich über Erfahrungen und Sichtweisen aus. medbo Experten führen jeweils fachlich zum Thema des Abends ein. Kostenlos und ohne Voranmeldung!

Termine und voraussichtliche Themen:

14.01.2019 – Medikamentöse Behandlung der Depression (Dr. Markus Wittmann)08.04.2019 – Depression bei Kindern und Jugendlichen (Diplom-Psychologin Tanja Schmidt)08.07.2019 – Schlaf und Depression (Prof. Dr. Thomas Wetter)07.10.2019 – Depression im Alter (Daniela Sotier und Stefan Dachs)

18.30 bis 20.00 Uhr medbo Bezirksklinikum Regensburg Universitätsstraße 84, HAUS 22 (Neurologie) Großer Konferenzraum im 1. OG

Schulbank 2019 – Das Jahresprogramm 2019 des medbo Instituts für Bildung und Perso-nalentwicklung ist erschienen. Es kann online über www.medbo.de/ibp eingesehen werden. Dort erfolgt auch die Anmeldung zu den Kursen.

Wir sind medbo!Sie auch?

Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung!Medizinische Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz – KUAmberg | Cham | Parsberg | Regensburg | Weiden | Wö[email protected] | Tel. +49 (0) 941/941-1826 | www.medbo.de/karriere m

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Institut für Bildung und Personalentwicklung

2019BILDUNGSPROGRAMM

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MELDUNG PROGRAMM

ONLINE

Wichtig für Rettungsdienste! – Seit 1. Oktober erfolgt die Annahme von neurologischen und psychiatri-schen Notfällen am Bezirksklinikum Regensburg über die Zentrale Notauf-nahme Neurologie & Psychiatrie. Sie befindet sich etwa 150 Meter hinter der Hauptzufahrt auf Höhe der roten medbo Leucht-Stele in HAUS 21/22.

Oberpfälzer Psychiatrie tage: Safe the date – Unter dem Titel „Psychische Gesundheit 4.0 – Dem Wandel begegnen“ veranstalten die Oberpfälzer Regionalen Steuerungsverbünde und Psychosozialen Arbeitsgemeinschaften unter Federführung der PSAG Nordoberpfalz am 26./27. März 2019 zum zehnten Mal die Oberpfälzer Psychiatrietage, diesmal in Weiden in der Oberpfalz. Infos zu Programm und Teilnahme gibt es in Kürze unter www.vhs-weiden-neustadt.de.

# medbo in Zahlen

3 MonateAlter des jüngsten

medbo Schlaganfallpatienten

Probanden gesucht – Patienten mit Schlafstörun-gen können im Rahmen eines wissenschaftlichen Ver-suchsprojektes laufend wieder am Bezirksklinikum Wöllershof aufgenommen und behandelt werden. Über das Projekt TELESOM werden die Wöllershofer Patienten von den Schlafexperten des Bezirksklinikums Regensburg telemedizinisch betreut. Kontakt: www.telesom.de, Tel. +49 (0)9602/78-7426. Die TELESOM-Hotline ist montags, dienstags und donnerstags von 13:00 bis 15:00 Uhr erreichbar.

München

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Weiden i.d.Opf/Hof

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REGENSBURG

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Autobahnausfahrt„Regensburg-Universität“

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2Besucher

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11SYNAPSE 4 • 2018 | Titelthema

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Renate Neuhierl

Junge LeuteWer sind die eigentlich?

Die jungen Profis in ihren ersten Berufsjahren und die Berufs-einsteiger bei der medbo: Wie sie zur medbo kommen, wie sie ticken und wo sie im Leben hin möchten.In dieser SYNAPSE finden sie im Ka-pitel „medbo“ viele Gruppenfotos: Es sind einmal die Abschlussklassen un-serer Berufsfachschulen für Kranken-pflege und Krankenpflegehilfe, zum anderen die neuen Schüler, die gera-de ihren ersten Schultag dort hatten.

Die einen – die Schulanfänger – sind in aller Regel Teenager, also junge Frauen und Männer im Alter von etwa 16 bis 19 Jahren. Die anderen sind nach der Ausbildung Twens, also Anfang Zwanzig. Junge Ärztinnen und Ärzte sind mit Abschluss des Studiums noch ein bisschen älter, etwa Mitte Zwanzig.

Sie trennen nur ein paar Jahre von den Azubis. Aber ihre Welten, ihre Pläne und Ziele sind bereits ganz anders. Auch wenn sie in der Ausbil-dung, im Dualen Studium Pflege, im Fall der Mediziner etwa im Rahmen der Famulatur oder im Praktischen Jahr schon den beruflichen Ernst des Lebens auf Station kennengelernt haben: Die Phase des Einstiegs ins Berufsleben, überhaupt der erste Job und die ersten Berufsjahre sind trotzdem etwas ganz besonderes. Sie prägen.

Und um sie geht es im Schwerpunkt dieser SYNAPSE: die „young pro-fessionals“, die jungen Profis bei der medbo.

Titelthema | SYNAPSE 4 • 2018

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lich, denn in ihrer Jugend stagniert das bislang grenzenlose Wirtschafts-wachstum. Es herrscht Krieg mitten in Europa. Und es krachen die Flugzeu-ge in die New Yorker Twin-Towers. Zu-kunft scheint relativ.

Generation „Like“

Sie sind die ersten, für die die Benut-zung von Mobiltelefonen und Compu-ter eine völlig normale Sache ist. Technologie spielt eine wesentliche Rolle in ihrem Leben. Das Smartpho-ne ist ihnen wichtiger als der Fernse-her. „Digital natives“ werden sie daher oft genannt. Kinder, die seit dem letz-ten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts geboren werden, etikettieren ihre Welt mit „Likes“ und sind „always on“. Schule, Arbeit, Familie in der realen Welt sind zwangsläufig nur Nebendar-steller – außer sie finden ebenfalls im Netz statt. Hauptsache, man bleibt be-ruflich flexibel, kann sich ausprobieren und wird nicht fremdgesteuert. Dabei sind sie stark umworben, denn der Geburtenrückgang in den Industrie-nationen trocknet den Arbeitsmarkt zunehmend aus. Diese jungen Men-schen haben die freie Auswahl – be-ruflich wie privat. „Maybe“ (englisch: vielleicht) ist ihr Kernwort, „Mal schau-en“ ihre Erwartungshaltung.

Was nun, medbo?

Generationenvielfalt ist eine Heraus-forderung für die medbo. Auf der ei-nen Seite muss sie anerkennen und signalisieren, dass die erfahrenen „al-ten Haudegen“ nicht zum alten Eisen gehören, dass sie teilweise noch viele Jahre im Beruf sein werden und ent-sprechend einen wichtigen Beitrag im Unternehmen leisten sollen. Auf der anderen Seite hat sie es mit selbstbe-wussten jüngeren Generationen zu tun, für die der Job nicht mehr im Zen-trum des eigenen Lebens steht, die Grenzen ausloten und reisen wollen – schon die medbo Berufsfachschüler zieht es zu Praktika ins Ausland, was die medbo tatkräftig unterstützt und fördert. Wie bekommt man all diese Menschen motiviert? Wie vermittelt man ihnen die Notwendigkeit von ar-beitstechnischen Routinen? Wo gibt es Raum für eigene Ideen und Initiati-ven? Wie bekommt jeder seinen pas-senden Platz?

Arbeitswelt im Fluss

Und: Es ist ja nicht so, dass sich nur die Menschen geändert hätten. Es ist die Arbeitswelt selbst. Menschen aus 47 Nationen sind derzeit bei der medbo tätig. Die Oberpfälzer medbo

ist durchaus international. Wir arbeiten heute oftmals viel projektbezogener als vorher – in der medbo zeugen nicht nur die vielen neuen Stabsstel-len davon, sondern auch die projekt-orientierten Aufgabenfelder in der (akademisierten) Pflege.

Die Grenzen zwischen Arbeitswelt und Privatleben werden durchlässiger. Junge und alte „medboianer“ laufen heute unter medbo Flagge gemein-sam Marathons, feiern zusammen bei Stationsfesten, machen miteinander Urlaub. Nicht zuletzt arbeiten bei der medbo oft mehrere Generationen ei-ner Familie. Auch werden die beruf-lichen Wege weniger konsequent, sondern durchaus verschlungen und mit Lücken verlaufen. Das schlägt wiederum auf das Thema Führung durch: Führungskräfte brauchen Hilfe-stellung beim Umgang mit unter-schiedlichsten Mitarbeitern mit ebenso unterschiedlichen Hintergründen. Auch Karriere definiert sich in Zukunft anders, weniger linear im Sinne von „immer steil nach oben“: heute Team-leiter, morgen Projektleiter, übermor-gen Fachexperte ... und weiter geht’s mit einer neuen Qualifizierung.

Horst Meisinger ist Direktor des medbo Geschäftsbereichs Personal.

SYNAPSE 4 • 2018 | Titelthema12

Horst Meisinger, Renate Neuhierl

Die junge alte medboWie jung kann ein Gesundheitsunternehmen sein? Und wie jung kann es werden?

Die Geschichte des Bezirksklinikums Regensburg und damit der medbo geht zurück bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Die medbo hat also jede Menge Historie auf dem Buckel. Kann ein Unternehmen mit Tradition dennoch jung sein? Und was heißt eigentlich „jung“?

Die Personalstatistik der medbo weist im Juli 2018 knapp 840 jun-

ge Frauen und Männer im Alter bis 30 Jahre in der Belegschaft aus. Jun-ge Leute machen damit über ein Viertel der medbo Mannschaft aus und sind zahlenmäßig die stärkste Gruppe in der medbo Arbeitnehmer-schaft. Spätestens jetzt kommt ein Aufschrei aus den Reihen derjenigen Leserinnen und Leser, die über 30 Jahre „jung“ sind. Darum gleich ein neuer Zahlenversuch: Im Altersbe-reich bis 40 Jahre tummeln sich etwas mehr als 49 % der Mitarbeiter-schaft. Also: Die magische 40 ist ungefähr der Bereich, der die medbo Belegschaft pari in Jüngere und Älte-re teilt.

Alte Hasen und junges Gemüse

Überall bei der medbo arbeiten Mitar-beiter aus mehreren Generationen Hand in Hand. In vielen ihrer Ziele und Erwartungen an ihre jeweiligen Berufe, an den Arbeitsplatz und an das Unternehmen medbo ähneln sie sich. In anderen Aspekten könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Sie stehen an unterschiedlichen Stellen ihrer Lebensplanung, haben unter-schiedliche Bedürfnisse.

Baby Boomer

Da sind einmal die „alten Haudegen“ der Geburtsjahrgänge bis etwa Mitte der 1960er Jahre, die sogenannten „Baby Boomer“. Für viele dieser Ar-beitnehmer bedeutet der Job Selbst-verwirklichung. Entsprechend steht beziehungsweise stand er oft im Zent-rum der eigenen Lebensplanung und die private Lebensseite hatte sich der Karriere unterzuordnen. „Aufbau“ ist ihr Stichwort. Leistung zeigen, ziel-strebig und diszipliniert sein, sich im Wettbewerb mit anderen messen, kre-ativ sein, etwas (er)schaffen, dabei gleichzeitig jugendlich bleiben und ge-sund sein: Das spornt diese Genera-tion besonders an.

Generation Golf

Für die nachfolgende Generation, die Mitte der 60er Jahre bis etwa 1980 ge-boren wurde, gelten hingegen schon leicht geänderte Wertvorstellungen. Das Erleben erster wirtschaftlicher Kri-sen, politischer Terrorismus, die Gleichberechtigung von Mann und Frau und der verstärkte Niedergang traditioneller Familienstrukturen prägen diese Generation. Sie bringt die oft zi-tierten Karriere-Menschen hervor. „Double income, no kids“ (DINKs –

doppeltes Einkommen, kinderlos) ist eine der typischen Etiketten. Pragma-tismus und Durchsetzungsvermögen sind gefragt, denn in dieser Generation drängen viele kinderreiche Jahrgänge auf den Arbeitsmarkt und finden oft-mals keinen oder nicht den erwünsch-ten Job. Sie arbeiten, um zu leben, streben dabei aber nach Status, Si-cherheit und Wohlstand, müssen sich oft mit Widerständen, harter Konkur-renz und Startnachteilen arrangieren.

Generation Y

Man kann die in den 80er Jahren Ge-borenen auch „Generation Why“ nen-nen. Im Englischen wird „Y“ genauso ausgesprochen wie „Why“, das heißt „warum“. Diese Generation Y reflek-tiert über sich selbst, sucht nach Indi-vidualismus und Lebenssinn. Logisch: Die bei ihrem Start ins Berufsleben kriselnde Arbeitswelt birgt wenig at-traktives Selbstverwirklichungspoten-zial. Angesichts hoher Arbeitslosigkeit ist für sie Zukunftsplanung eine unsi-chere Angelegenheit. Die Generation Y macht aus der Not eine Tugend: Für sie kommt erst das Leben, dann die Arbeit. Ihr Trend geht zu neuem Fami-liensinn, zu Freundschaft und Freizeit – auch zu Spaß und Party. Leistung und Status sind nachrangig. Verständ-

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15Titelthema | SYNAPSE 4 • 2018

Teamgeist

Geholfen hat ihr der Zusammenhalt des Teams unter Leitung der langjäh-rigen Stationsleiterin Gabi Rieder. Überhaupt: Das Team! „Wir sind ein junges Team und lachen viel. Trotz-dem sind wir hochprofessionell“, schwärmt Krankenpflegerin Lisa. Dass das stimmt, zeigt auch, dass die Klinik zu Marathons gemeinsam antritt. „Beim letzten Regensburger Landkreislauf liefen auch Gabi Rieder und unser Chefarzt, Prof. Schlachetz-ki, mit.“ Doch dann wirkt sie nach-denklich. „So toll Regensburg ist – mir fehlen die Alpen ein wenig.“

Horizont erweitern

Das Team unterstützt sie auch in an-derer Hinsicht. Lisa Kohlhas arbeitet Teilzeit, weil sie wieder studiert: Pfle-gepädagogik an der TH Deggendorf. „Ich mag die Arbeit am Patientenbett. Ein Berufsleben ohne das kann ich mir nicht vorstellen. Aber ich mag auch wissenschaftlich arbeiten und denken. Und ich möchte mein Wissen irgendwann weitergeben.“ Ideal wäre es für sie, nach dem Studium, das sie nächstes Jahr abschließen wird, zu zwei Drittel als Pädagogin an der Be-rufsfachschule zu arbeiten und sich ansonsten abends und an Wochenen-den in der Klinik weiter um Patienten zu kümmern. „Vielleicht liest das ja ei-

ner der Entscheider bei der medbo“, fügt sie an und lächelt verschmitzt.

Akademiker am Patientenbett

Lisa Kohlhas wirkt gleich darauf wie-der nachdenklich. „Mir ist schon klar, dass mein Abschlussjahrgang im Pflegebachelor Pionier ist und dass bei Studienbeginn noch niemand so richtig wusste, wo das hinführen wird.“ Wunschvorstellung der meisten Studenten sei die „Wissenschaft am Patientenbett“ gewesen, die gute Kombination also aus akademischen Projekten und klassischer Kranken-pflege. „Vielleicht in Form von Imple-mentierung verschiedener Protokolle bei der Entwöhnung von Beatmungs-geräten, oder so.“

Zurück an die Hochschule

Die meisten Kliniken arbeiten an Jobthemen, die für Pflegeakademiker passend sind – aber es sind erst we-nige Programme eingeführt. Deswe-gen teilt sich die Gruppe der „Bache-loretten“, wie sich die jungen akade-misierten Pflegeprofis bei der medbo selbst neckisch nennen, in diejeni-gen, die trotz Studiums im Ausbil-dungsberuf arbeiten, und jenen, die zurück an die Akademie gehen. Sie wollen wissenschaftlich arbeiten und satteln auf in Masterstudiengänge wie Pflegemanagement oder Pflege-pädagogik – wie eben Lisa Kohlhas.

SYNAPSE 4 • 2018 | Titelthema14

Renate Neuhierl

AdrenalinPflege auf der Intensivstation der Neurologischen Rehabilitation

Lisa Kohlhas ist Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 14b, der Intensivstation der Neuro-Reha am Bezirksklinikum Regensburg. Seit drei Jahren – nach ihrem Bachelorabschluss im Dualen Studium Pflege – erlebt sie einen Arbeitsplatz zwischen Notfall und Routine.

liges Soziales Jahr an der Kreisklinik Altötting gemacht. Das war super – aber so richtig getraut habe ich mich immer noch nicht, Nägel mit Köpfen zu machen.“ Eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten an einem Kinderzentrum brachte ihr Klarheit: Sie wollte näher am Patien-tenbett arbeiten, weniger in der Ver-waltung. Und studieren wollte sie auch. Auf einer Berufsmesse bekam sie den Tipp: Das Duale Studium Pflege in Regensburg.

Der richtige Mix

Ihre letzte praktische Station im Rah-men der Ausbildung war die Klinik für Neurologische Rehabilitation. „Da habe ich mich dann 2015 auch gleich beworben“, erklärt Lisa Kohlhas, „denn die Intensivmedizin hat es mir angetan. Ich mag den Mix zwischen Notfall und Routine.“ Auch die inter-disziplinäre Zusammenarbeit mit Ärz-ten, Therapeuten und anderen Beru-fen schätzt sie.

Die Pflege auf 14b überwacht die Pa-tienten nicht nur. „Wir feinjustieren die Überwachungsgeräte, lernen die Pati-enten, die häufig nicht kommunizieren können, zu ‚lesen‘, und arbeiten inten-siv mit den Angehörigen.“ Es ist kein leichter Job, man muss mental stark sein – und auch körperlich fit. Das ist die begeisterte Surferin zweifellos. „Ich musste lernen, bei Notfällen trotz Aufregung und Nervosität fokussiert und souverän zu bleiben. Das ist an-fangs echt hart. Aber für mich ist es auch das Salz in der Suppe.“

Keine Frage: Dieser Arbeitsplatz ist besonders. Auf Station 14b

befinden sich neurologische Patien-ten, die nach der Behandlung als neurointensive Notfälle jetzt auf die Reha vorbereitet werden müssen. Sie benötigen immer noch intensiv-medizinische Versorgung, befinden sich teilweise im Koma, müssen be-atmet oder von der Beatmung ent-wöhnt werden (Weaning). Ein Ar-beitsplatz voller Apparate, Monitore und Hightech.

Pionierin im Dualen Studiengang Pflege

Lisa Kohlhas ist seit drei Jahren Mit-glied des Pflegeteams. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, woanders zu ar-beiten“, erzählt sie. „Klar: Ich habe studiert. Aber für mich persönlich ist mein Beruf ohne Einsatz am Patien-tenbett nicht denkbar.“ Die junge Altöttingerin gehört zu den Pionieren des Dualen Studiengangs Pflege,

den die medbo 2011 gemeinsam mit der OTH Regensburg gegründet hat. 2012 nahm sie ihr Bachelorstudium auf.

Findungsphase

Ihr Weg zur Berufswahl ist gar nicht mal so untypisch. Sie war 16, hatte die mittlere Reife und keine Strate-gie. „Da habe ich erstmal ein Freiwil-

Weiß, was sie will – Lisa Kohlhas zu Beginn ihrer Schicht auf der 14b.

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17Titelthema | SYNAPSE 4 • 2018

männische IT-Projekte. Etwa die Einführung der Überwachungs- und Schließtechnik in den forensischen Kliniken oder demnächst das The-ma E-Recruiting für die Personalab-teilung. „Aber auch für Kleinanwen-dungen wie das Intranet bin ich IT-seitig verantwortlich“, ergänzt sie. „Seit ich fest bei der medbo arbeite, hat sich meine Zuständigkeit einmal schon komplett um 180 Grad ge-dreht. Das liegt mir! Ich komme viel rum im Unternehmen, lerne viele Arbeitsgebiete kennen – jedes Mal eine neue kleine Welt.“

Von Sicherheit und Work-Life-Balance

Das Klischee vom Öffentlichen Dienst – und die medbo ist nunmal Öffentli-cher Dienst – ist nicht gerade „sexy“. Was aber macht die medbo attraktiv für eine Berufseinsteigerin, noch dazu in einer Männerdomäne? Julia Rückerl zögert nicht mit der Antwort: „Vielleicht bin ich nicht typisch für meine Generation oder für meinen Beruf; aber die medbo bietet mir Si-

cherheit und das macht mein Leben planbar.“ Sie zitiert die geregelte Ar-beitszeit, die ernstgemeinten 38,5 Stunden pro Woche etwa, die Zeiter-fassung. „Studienkollegen von mir verdienen teilweise mehr, aber arbei-ten 50, 60 Stunden pro Woche. Das ist eine versteckte Unfairness. Das will ich nicht. Der Öffentliche Dienst bietet mir den Komfort, dass ich mich im Beruf beweisen kann, aber mein Privatleben nicht zu kurz kommt.“

Die andere Seite der Medaille

Was ihr nicht so gefällt, will ich wis-sen. „Na ja, die Mühlen mahlen hier langsamer. Aber sie mahlen dafür gründlich. Manchmal dauert es ‚ewig‘, bis eine Entscheidung gefällt wird, damit ein Projekt begonnen oder in die nächste Stufe geführt werden kann. Aber wenn die Entscheidung dann da ist, ist sie solide, verlässlich und für alle auch okay.“ Rückerl zieht die Stirn kraus und denkt nach. „In den letzten ein oder zwei Jahren be-merke ich doch, dass die Dynamik in

der IT steigt. Die Projekte, die The-men – alles dreht sich schneller, die Welt dreht sich schneller. Und wir hal-ten in der medbo IT meistens recht tapfer Schritt damit. Eigentlich gar nicht typisch für den Öffentlichen Dienst. Von wegen Klischee!“ Julia Rückerl lacht.

Der weitere Weg

Vergangenheit – Gegenwart – Zu-kunft. Ich stelle Julia Rückerl natürlich noch die Frage, wo es denn hingehen soll mit ihr und der medbo: „Es darf gern so weiter gehen mit der medbo und mir. Ich würde gerne hierbleiben. Gefallen würde es mir aber, wenn ich noch mehr Projektarbeit bei Bauthe-men übernehmen dürfte. Da will ich unbedingt noch tiefer eintauchen! Auf jeden Fall will ich viel über den IT-Tel-lerrand rausschauen und den Kolle-gen in anderen Fachabteilungen über die Schulter schauen. Irgendwann würde ich auch gerne mal in Richtung Führung denken.“ Eine Frau in einem Männerberuf. Da schau her!

SYNAPSE 4 • 2018 | Titelthema16

Renate Neuhierl

Bits und BytesYoung professional in der IT

Geben Sie es zu: Wenn Ihr PC morgens im Büro nicht hochfährt, wenn Ihr Smartphone sich „aufgehängt“ hat, der Drucker streikt oder Sie nicht um die Burg ins W-LAN kommen, dann beten Sie darum, dass ein „Computergott“ aus der IT-Abteilung ganz, ganz schnell zu Hilfe eilt. Aber mal ehrlich: Sie denken dabei nicht an eine „Computergöttin“, oder!

Die Welt der Bits und Bytes, der „0“ und „1“, der komplizierten

Hardware und der noch komplizier-teren Software ist traditionell männ-lich besetzt. Kühler Verstand, mes-serscharfe Logik und eine Art ver-bissene Leidenschaft für das Lösen komplizierter Rätsel, die der Rest der Welt nicht versteht – da braucht es Hirnschmalz, Disziplin und Stra-tegie. Das ist nichts für Frauen …

Wir Menschen tendieren oft dazu, unsere komplexe Welt durch Kli-schees zu vereinfachen. Eines die-ser Klischees ist: Es gibt Berufe, die eher etwas für Männer sind, und es gibt Berufe, die einfach nichts für Frauen sind. Eigentlich.

Geballte Frauenpower

Nun: Julia Rückerl ist zweifellos eine Frau, eine junge noch dazu. Seit drei Jahren ist sie Mitarbeiterin in der „DV-Orga“, der Serviceeinheit der medbo IT-Abteilung. Und sie ist hier nicht die einzige Frau im Team: „Das zwölfköpfige DV-Orga-Team besteht mittlerweile zur Hälfte aus Kolleginnen. Der Chef kommt on

top. Das glaubt mir immer keiner, wenn ich das erzähle“. Ob sie eine Erklärung hat, warum ausgerechnet die medbo IT Klischee-technisch aus dem Rahmen fällt, will ich von ihr wissen. „Ob es eine objektive Er-klärung dafür gibt, weiß ich nicht. Aber in meinem Fall kam das so …“

Von Tieren, Medizin und Technik

Ursprünglich wollte Julia Rückerl, die aus dem Oberpfälzer Wackers-dorf stammt, Tierärztin werden – ty-pisch Mädchen. Deswegen hat sie auch zuerst eine Ausbildung zur tiermedizinischen Fachangestellten im Regensburger Umland gemacht. „Das war okay. Aber ich habe ge-merkt, dass Tiermedizin nicht so mein Ding ist. Doch studieren wollte ich unbedingt!“, erzählt sie. Und in der Gegend wollte sie auch bleiben. An der OTH Regensburg hat sie dann den Studiengang Medizinin-formatik entdeckt. „Mathe mochte ich schon immer. Die Informatik ist mir dann in den Schoss gefallen.“ Bingo.

Schnupperkurs

Zur medbo kam sie schon während des Studiums. Ein Bekannter, der ebenfalls in der medbo IT arbeitet, gab ihr den Tipp, ihr Praktikumsse-mester bei der medbo zu machen. Sie ist geblieben. Zuerst als Prakti-kantin, dann zwei Jahre als Werks-studentin und dann als Angestellte. „Das geht vielen so. Wer mal in die medbo reingeschnuppert hat, findet es dann am Ende ziemlich gut hier“.Ich hake nach. „Das ging schon da-mit los, dass ich auch meine Bache-lorarbeit über ein medbo Thema schreiben konnte. Es ging um die Medikamentenbestellung per Bar-code-Scanner auf Station. Daraus ist ein reales IT-Projekt geworden – ein schwieriges zwar, an dem wir bestimmt noch lange basteln müs-sen“, sagt Julia Rückerl. Aber es mache sie stolz, sich und ihre Arbeit als wirksam zu erleben.

Der Job

Heute betreut sie allerdings keine medizinischen, sondern eher kauf-

Frauensache – Julia Rückerl (vorne links) mit einigen ihrer IT-Kollegin-nen. Ja, es gibt noch mehr Frauen in der medbo IT!

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19Titelthema | SYNAPSE 4 • 2018

pekte des menschlichen Lebens eine Rolle spielten: oft genug somatische Themen ebenso wie das soziale Um-feld eines Patienten und seine Per-sönlichkeit. „Und das Gehirn ist schon echt faszinierend“. Stimmt.

Die besondere Medizin

Während seiner Famulatur und im PJ hat Prischenk sich auch somatische Fachbereiche angeschaut, aber war regelmäßig frustriert, weil für die Pati-enten einfach wenig Zeit vorhanden gewesen sei. „Die Realität ähnelt dann schon mal Fließbandarbeit.“ In der Psychiatrie aber könne er sich mehr Zeit für den Menschen nehmen. „Sie hat irgendwie eine Sonderstel-lung in der Medizin – sie heißt ja auch die sprechende Medizin. Man muss reden können und man muss zuhören können“, so Prischenk. Und der Bedarf wächst.Natürlich will ich erfahren, was dem jungen Arzt an Wöllershof gefällt. „Es hängt viel an den Kollegen. Ich fühle mich sehr wohl auf der 1A/B. Prima finde ich auch, dass ich als junger Arzt viel Möglichkeit zum eigenständi-gen Arbeiten habe. Und wenn ich Rat brauche, ist trotzdem immer ein er-fahrener Sparringspartner greifbar.“

Beruf und Familie

Aber im Grunde sei das gesamte Wöllershofer Team toll. Die Beleg-schaft habe eine überschaubare Grö-ße, jeder kenne jeden. Es gehe nicht

nur kollegial zu hier, sondern eigent-lich familiär. Da ist es wieder, das Stichwort „Familie“. „Nicht nur das Team ist eine Familie“, ergänzt Pri-schenk, „Man bringt mir hier mehr als nur Verständnis für meine familiäre Situation entgegen.“ Seit einem hal-ben Jahr arbeite er in Teilzeit. „Meiner Frau und mir war klar, dass wir beide für unseren Kleinen da sein wollen. Also habe ich erst Elternzeit genom-men und später auf Teilzeit (in Eltern-zeit) reduziert. Die Arbeitszeiten konnte ich in Rücksprache mit mei-nen Vorgesetzten flexibel planen. Das geht aber nur, weil die Kollegen Verständnis haben und das mitschul-tern.“ Aber die Aufstockung auf Voll-zeit steht jetzt wieder an, da das El-ternpaar Prischenk eine liebe Ta-gesmutter gefunden habe.

Drei Wünsche

„Ist alles wirklich so heile medbo Welt?“, hake ich nach und frage Pri-schenk, welche drei Wünsche er an die „gute medbo Fee“ hätte. Der jun-ge Arzt fände es gut, wenn mehr Bausteine der Facharztausbildung auch vor Ort in Wöllershof angeboten würden. Momentan findet dies vor al-lem am Bezirksklinikum Regensburg statt. Und auch wenn die medbo viel für Familien tut: Das Thema der ar-beitszeitkonformen Kinderbetreuung sieht Prischenk für die Nordoberpfalz als ausbaufähig. „Wir wollten ur-sprünglich in Weiden leben, aber das ist an der Kinderbetreuung

SYNAPSE 4 • 2018 | Titelthema18

Renate Neuhierl

Ein Regensburger in WöllershofEigentlich ist er ein Städter. Aber er hat sein Herz für die Provinz entdeckt. Andreas Prischenk arbeitet seit Anfang 2017 als Assistenzarzt am Bezirksklinikum Wöllershof. Und findet es prima.

Mich interessiert die Frage, was junge Ärzte an der medbo gut

finden. Ich besuche daher Andreas Prischenk, Assistenzarzt mitten in der Facharztausbildung zum Psychiater, direkt an seinem Arbeitsplatz: Station 1A/B der Klinik für Psychiatrie, Psy-chosomatik und Psychotherapie. Es ist gerade Mittagszeit. Die Patienten auf Station essen und der medizini-sche Betrieb macht Pause.

Mich begrüßt ein großer, schlanker junger Mann in kariertem Hemd und hochgekrempelten Ärmeln gleich mit der Einladung zu einer Tasse Kaffee. Das kenne ich schon von Wöllershof: Die Freundlichkeit der Kollegen dort, die Aufmerksamkeit in allem, was man tut und wie man miteinander umgeht.

Von der Stadt auf’s Land

Woher Andreas Prischenk kommt, möchte ich gerne wissen. „Ich bin ein waschechter Regensburger, auch wenn man das nicht hört“, erzählt er mir in reinem Hochdeutsch. Ich muss schmunzeln. Studiert hat er in Mün-chen, an der TU um genau zu sein. Ja, er sei im Herzen schon ein Städter, meint er. Natürlich hake ich nach: War-um dann ausgerechnet Wöllershof? Und warum überhaupt die medbo?

Andreas Prischenk geht es wie vielen jungen Medizinern. Das studentische Leben in den großen Universitäts-städten ist schon toll. Aber er wollte und musste nach Abschluss seines Studiums die privaten Weichen an-ders stellen. Prischenk ist verheiratet: „Meine Frau ist Lehrerin und hat eine Planstelle in Marktredwitz bekom-men. Da war es klar, dass München keine Option für mich ist. Meine Fa-milie ist mir wichtig. Ich will Zeit mit ihr verbringen.“ Der junge Doktor ist damit ein nicht untypischer Vertreter seiner Generation.

Volltreffer Wöllershof

Es seien seine Eltern gewesen, die ihn auf die medbo aufmerksam ge-macht haben. Die hat sogar einen Preis für Familienfreundlichkeit ge-wonnen, habe sein Vater ihm erzählt (Anmerkung der Redaktion: Margare-te-Runtinger-Preis der Stadt Regens-burg). „Klar kenne ich das Bezirkskli-nikum Regensburg. Aber meine Frau und ich wollten zusammen wohnen können und nicht pendeln“, so Pri-schenk, „noch dazu, wo die Geburt unseres ersten Kindes bevorstand“. Die medbo Lösung lag auf der Hand: das Bezirksklinikum Wöllershof. Der Standort sei ihm völlig unbekannt ge-

wesen, gesteht er ein wenig verle-gen. Aber ein familiärer und berufli-cher Volltreffer, so scheint es. „Bei meinem ersten Besuch hier hab ich mich schockverliebt in Wöllershof. Das Gelände hier ist traumhaft“, Andreas Prischenk lacht.

Zeit für den Menschen haben

Jetzt ist er seit über eineinhalb Jah-ren hier, arbeitet auf den benachbar-ten Stationen 1A und 1B. Auf der 1A werden vor allem junge Menschen in Krisensituationen, häufig mit der Dia-gnose „Borderline-Störung“, behan-delt; auf der 1B geht es um Patienten mit affektiven Störungen, vor allem mit depressiven Erkrankungen.

Aber wäre nicht ein anderer fachlicher Schwerpunkt als Psychiatrie die Lö-sung für sein Familie-und-Beruf-The-ma gewesen? Andreas Prischenk denkt kurz nach. „Eigentlich nein. Die Psychiatrie ist mein Ding. Sie faszi-niert mich wie kein anderes Fach.“ Jede Medizin sei eine spezielle Medi-zin, die vom Facharzt bestimmte Stär-ken, Fähigkeiten und Persönlichkeits-merkmale erfordere, meint Prischenk. Sie passe einfach zu ihm. Und sie komme ihm sehr entgegen, weil sie ein Schnittbereich sei, wo viele As-

gescheitert. Wenn die medbo hier helfen könnte, etwa mit Kooperatio-nen, wäre das für junge Eltern schon toll“, so Prischenk. Und Wunsch Nummer 3? „Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Ärzte für die Arbeit in Wöllershof gewonnen werden könnten. Das Fachsprachen-Camp, das hier gerade anläuft, ist ein guter Schritt in die richtige Richtung. Damit heben wir uns von anderen Kliniken ab und bieten einen attraktiven Ein-stieg für Kollegen aus dem Ausland.“

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21Titelthema | SYNAPSE 4 • 2018

Zukunftsthemen

Um die Stationsbewertungen aus den Fragebögen noch zu ergänzen, plant die JAV Stations- beziehungsweise Arbeitsplatzbegehungen. In einem festgelegten Rhythmus suchen dann die JAV-Mitglieder alle Stationen und Abteilungen auf, in denen Azubis ein-gesetzt sind. Dabei kann sich die JAV mit eigenen Augen ein Bild von der Si-tuation vor Ort machen und auch im persönlichen Kontakt auf die individu-

SYNAPSE 4 • 2018 | Titelthema20

Verena Mix, Wolfram Schröder, Ann-Kathrin Schweiger

Im Namen der JugendDie Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) der medbo am Standort Regensburg

Das fünfköpfige Gremium, das jeweils für zwei Jahre gewählt ist, setzt sich für die Belange und Themen der jungen Arbeitnehmer und vor allem der Azubis gegenüber der medbo und den Berufsfachschulen für Krankenpflege und Krankenpflegehilfe ein. Anfang 2019 stehen Neuwahlen an.

Wesentlich für die JAV ist es, die Rechte und Pflichten der Azubis

zu kennen und ihre Anliegen und Be-dürfnisse zu erfragen. Ihre Klientel ar-beitet in den vielfältigen Ausbildungs-berufen, die in der medbo angeboten werden, wie zum Beispiel Gesund-heits- und Krankenpflege, medizini-sche Fachangestellte oder Gesund-heitskaufleute. Aus den Informationen werden Verbesserungsvorschläge ab-geleitet und eventuelle Missstände angemahnt. Die JAV arbeitet dafür eng mit dem örtlichen Personalrat zu-sammen, dem sie ihre Anliegen unter-breitet.

Sprachrohr der Azubis

Die JAV vertritt die Anliegen der medbo Azubis und unterstützt sie in allen Lagen und Situationen, egal ob es sich um ein schulisches, persönli-ches Problem oder um Schwierigkei-ten auf der jeweiligen Station bezie-hungsweise am Arbeitsplatz handelt. Zu dieser Vertretung gehört die Be-antragung verschiedener Maßnah-men, die den Interessen der Azubis dienen. Um Informationen über die

Tolle Bilanz

Die Arbeit der JAV bewirkt was! Das zeigt der kleine Rückblick der auslau-fenden Amtszeit: Ein großes inhaltli-ches Thema war die Gestaltung der Urlaubsplanung der Krankenpflege- Azubis. Hier konnte die JAV errei-chen, dass der Urlaub nicht wie zuvor vollständig von der Berufsfachschule (BFS) geplant wird, sondern dass die BFS einen Urlaubsvorschlag macht, der individuell umgeplant werden kann. Dies bedeutet eine erhebliche Verbesserung für die Azubis. Dazu mussten dicke Bretter gebohrt wer-den! Aber durch Beharrlichkeit und vielfältige Aktionen, wie eine Luftbal-lonaktion vor der Verwaltung, bei der eine von allen Azubis unterschriebe-ne Liste mit der Forderung nach frei planbarem Urlaub der Direktion über-geben wurden, konnte das Anliegen schließlich umgesetzt werden. Dazu gab es dann eine „Strandparty“ zu-sammen mit ver.di vor‘m medboran-te, bei der Cocktails genossen wer-den konnten, natürlich alkoholfrei! Jetzt arbeitet die JAV daran, dass die medbo zu dem Thema noch eine rich-tige Dienstvereinbarung abschließt.

Qualität der Ausbildung

Ein Dauerthema sind die Umfragebö-gen zur Ausbildungsqualität, die nach jedem Stationseinsatz von den Azu-bis ausgefüllt werden. Die JAV wertet diese anonymisiert aus und präsen-tiert die Bewertungen der einzelnen Stationen jährlich den Leitungen Pati-enten- und Pflegemanagement. Dar-aus kann sich durchaus Nachbesse-rungsbedarf für die Stationsleitungen ergeben! Bei gravierenden Missstän-den wird die JAV natürlich umgehend aktiv und informiert die Schulleitung. Insgesamt ist die Ausbildungsqualität der medbo aber durchgehend hoch.

» „Ich heiße Wolfram Schröder und bin 27 Jahre alt. Als examinierter Ge-sundheits- und Krankenpfleger ar-beite ich seit drei Jahren in der Neuro-logischen Rehabili-tation auf der Station 14b und bin seit Be-ginn meiner Ausbil-dung hier im Haus Mitglied der JAV.“

» „Jo, ich bin Anka Schweiger und habe im September mein Examen zur Gesundheits- und Krankenpflegerin gemacht. Ich bin 23 Jahre alt und arbeite jetzt auf der Sta tion 25b.“

» „Hi, ich bin der Buchner Robert. Ich habe auch grade frisch mein Examen zum Gesundheits- und Krankenpfleger gemacht und fange jetzt auf der Station 22b an. Und ich bin 23 Jahre alt.“

» „Hallo, ich bin Verena Mix und 22 Jahre alt. Ich habe wie Anka und Robert erst diesen September mein Examen zur Ge-sundheits- und Krankenpflegerin gemacht und arbeite jetzt auf der Station 22b.“

» „Hallo, ich bin Tatjana Knaub und examinierte Ge-sundheits- und Krankenpflegerin. Ich arbeite momen-tan in der Forensik auf der Station 6c.“

Infos zur JAV-Wahl 2019

• JAV-Wahlvorstand: Wolfram Schröder (Vorsitzender), Ann-Kathrin Schweiger (stellvertretende Vorsitzende), Verena Mix

• Zeitpunkt: Januar 2019• Legislaturperiode: 2,5 Jahre (bis Juli 2021)• Aktives Wahlrecht: Beschäftigte unter 18 und alle Auszubildenden

der medbo und ihrer Berufsfachschulen• Passives Wahlrecht: Wahlberechtigte und Beschäftigte unter 27 Jahre,

sofern Beschäftigung bei der medbo seit sechs Monaten besteht

KontaktTelefon: +49 (0) 941/941-1902Mail: [email protected], [email protected]üro: HAUS 12, 2.16a (1. Stock)

Die JAV 2018-2020: Fünf für die medbo Jugend in Regensburg

elle Situation des Azubis und seine Anregungen eingehen. Ganz oben auf der JAV-Agenda steht außerdem das sogenannte Kopiergeld in Höhe von 30 €, das Azubis in der BFS jährlich zahlen müssen. Hier hinterfragt die JAV kritisch Sinn und Notwendigkeit!

Mitgliedergewinnung

Aktuell ist die wichtigste Aufgabe der JAV die Gewinnung neuer Mitglieder, da im Januar das Gremium neu ge-

wählt wird. Hierfür werden noch inter-essierte Kandidaten gesucht, die sich für die Auszubildenden in der medbo engagieren möchten. Diese dürfen ausdrücklich eine Ausbildung bereits beendet haben, müssen aber zum Wahlzeitpunkt noch 26 Jahre alt sein. Für weitere Informationen steht die JAV jederzeit gerne zur Verfügung!

Wolfram Schröder ist Vorsitzender, Ann-Kathrin Schweiger stellvertretende

Vorsitzende und Verena Mix Mitglied der JAV

Lage vor Ort in der Schule und am Ausbildungsort zu gewinnen, ist die JAV im kontinuierlichen Austausch mit den Azubis. Grundsätzlich führt die JAV zweimal jährlich die Jugend- und Auszubildendenversammlungen (JA-Versammlungen) durch, um alle Azubis über die aktuellen Themen zu informieren. Neben dem Ge-schäftsbericht der JAV und dem Be-richt des Personalrats hat auch die Geschäftsleitung als Gast über aktu-elle Zahlen und geplante Verände-rungen informiert.

„Gesetzeshüterin“ JAV

Eine weitere Kernaufgabe ist die Überwachung der Einhaltung von Gesetzen, Verordnungen und Dienst-vereinbarungen, wie zum Beispiel das Arbeitszeitgesetz, das Jugendar-beitsschutzgesetz, das Bundesur-laubsgesetz, das Krankenpflegege-setz, das Berufsbildungsgesetz und die Ausbildungsrahmenpläne. Außerdem wirkt die JAV über den Personalrat bei personellen Maßnah-men mit, also bei der Einstellung oder Kündigungen von Azubis.

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23Titelthema | SYNAPSE 4 • 2018SYNAPSE 4 • 2018 | Titelthema

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Katja Gewald

Was verdienen junge Pflegeprofis?Es wird in der Öffentlichkeit viel über die Bezahlung von Pflegekräften diskutiert. Insbesondere die Einstiegsgehälter in den Pflegeberufen ernten Stirnrunzeln. Was dabei auffällt: Es werden nur selten aussagekräftige Zahlen genannt. In der SYNAPSE spricht die medbo Personalabteilung jetzt Klartext.

Die medbo beschäftigte im August 2018 ziemlich genau 1.371 Pfle-

gekräfte. Das sind nahezu 45 % der medbo Belegschaft. Die Pflege ist damit die größte Berufsgruppe im

Gesundheitsunternehmen medbo. Doch welche Berufe umfasst

eigentlich der Oberbegriff „Pflegekräfte“, wie viel ver-

dient man in der Pflege nach dem Tarifvertrag für den Öf-

fentlichen Dienst und worauf hat man vertraglich Anspruch?

Und nicht zuletzt: Warum lohnt es sich ganz konkret gerade für Pflegekräfte, der medbo „treu“ zu bleiben?

Team mit vielen Gesichtern

Neben den Stationsleitern und deren Stellvertretern besteht das

medbo Pflegeteam primär aus Gesundheits- und Krankenpfle-

gern, Gesundheits- und Kran-kenpflegehelfern, Fachpflegern, Altenpflegern, Altenpflegehel-

fern, Erziehern und Heilerzie-hungspflegern. Mit etwa 60 % bil-

den die Gesundheits- und Kranken-pfleger bei der medbo die größte Be-rufsgruppe innerhalb der Pflege. Zudem gibt es eine Vielzahl an Spe-zialisierungsmöglichkeiten in der Pflege wie beispielsweise den De-menz-Experten, den Case-Manager, die Hygienefachkraft oder den Trau-maberater. Des Weiteren wird das Pflegeteam ständig durch Personen, die das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (BFS) absolvieren, sowie durch Praktikanten und Schüler der Berufs-fachschulen für Krankenpflege und Krankenpflegehilfe unterstützt.

Der Nachwuchs

Der Pflege-Nachwuchs kommt vor allem aus den medbo eigenen Aus-

bildungseinrichtungen. Jährlich wer-den etwa 60 neue Gesundheits- und Krankenpfleger an der medbo Be-rufsfachschule für Krankenpflege und Krankenpflegehilfe in Regens-burg ausgebildet. Außerdem bildet die medbo etwa 20 Krankenpflege-helfer jährlich aus. Hinzu kommt eine einjährige Pflegevorschule.

Die dreijährige Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger

Die Vergütung während der dreijäh-rigen Ausbildung beträgt aktuell im ersten Ausbildungsjahr bereits 1.090,69 € brutto im Monat und steigt im dritten Ausbildungsjahr auf 1.253,38 €. Zusätzlich erhalten die Schüler einmal im Monat eine Fami-lienheimfahrt sowie eine Jahresson-derzahlung. Bei erfolgreichem Be-stehen des Examens winkt eine Prämie in Höhe von 400 € brutto. Die Auszubildenden zum Kranken-pflegehelfer verdienen monatlich 900 € brutto und haben mit erfolg-reich abgeschlossener einjähriger Ausbildung die Perspektive, im An-schluss gleich die dreijährige Ausbil-dung zum Gesundheits- und Kran-kenpfleger im Haus zu beginnen. In Zusammenarbeit mit der Kultu-rell-Gemeinnützigen Oberpfalz GmbH bietet die medbo ihren Schü-lerinnen und Schülern übrigens ver-günstigte Wohnheimplätze in Re-gensburg an.

Der Berufsanfänger

Als Berufsanfänger verdienen Pfle-geprofis bei einer Vollzeitbeschäfti-gung in der medbo unabhängig vom Einsatzort 2.877,66 € brutto monat-lich. Ergänzt wird dieses Grundent-gelt durch die Krankenhauszulage (25 € brutto), gegebenenfalls eine Pflegezulage (46,02 € brutto) und

Wechselschichtzulage (105 € brut-to). In Summe ergibt sich somit bei einer Vollzeitbeschäftigung ein mo-natliches Einstiegsgehalt von bis zu 3.053,68 € brutto, welches noch in-dividuell durch die Psychiatriezulage und etwaige Schichtzulagen erhöht werden kann. Im Vergleich: Der klassische Bankkaufmann steht mit einem aktuellen Einstiegsgehalt zwi-schen 2.000 € und 2.500 € schlech-ter da.

Urlaub

Auch im Hinblick auf Urlaub erhält eine Pflegekraft mehr als erwartet. Zu den pauschalen 30 Tagen Jah-resurlaub können zusätzlich bis zu sechs Tage durch Wechselschicht erworben werden. Diese erhöhen sich in den kommenden Jahren auf-grund der aktuellen Tarifreinigung auf bis zu neun Tage – ein schönes „Extra“ an Freizeit!

Treue lohnt sich!

Der medbo als Arbeitgeber lange Jahre treu zu sein lohnt sich, denn im Laufe der Zeit sammelt sich eine voll von der medbo finanzierte Be-triebsrente an. Beginnt man bei-spielsweise im Alter von 17 Jahren die dreijährige Ausbildung zum Ge-sundheits- und Krankenpfleger und ist im Anschluss an die Ausbildung bis zum Rentenalter von derzeit 67 Jahren Vollzeit in diesem Beruf bei der medbo tätig, erhält man nach Renteneintritt eine zusätzliche mo-natliche Betriebsrente in Höhe von etwa 1.071,22 €. Bei einer ver-gleichbaren Teilzeitbeschäftigung beläuft sich die monatliche Betriebs-rente auf etwa 558,12 €.

Katja Gewald ist medbo Personalreferentin.

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25Psychiatrie | SYNAPSE 4 • 2018

Schnittstellen im nachstationären Versorgungsprozess aus.

Post-Klinik: Kritische Versorgungsphase

Gerade nach Entlassung aus der sta-tionären Behandlung kommt es häu-fig zu einer Verschlechterung im Er-krankungsverlauf, vor allen Dingen in der Zeit bis zum ersten Behandlungs-termin bei einem niedergelassenen Arzt. Dies führt häufig zu raschen stationären Wiederaufnahmen. Ein System, das sowohl intelligente Soft-ware, als auch Spracherkennung nutzt, könnte den Patienten bei-spielsweise an die regelmäßige Me-dikamenteneinnahme erinnern, seine psychische Befindlichkeit aufzeich-nen, mehr Halt gebende Tagesstruk-tur erzeugen. Ganz besonders inter-essant: Bei ausbleibenden Antworten

oder der Verwendung von bestimm-ten Signalwörtern in der Interaktion, die beispielsweise auf eine psychi-sche Krise hindeuten, kann das Sys-tem auch den Behandler beziehungs-weise einen Krisendienst informieren.

Den Teufelskreis durchbrechen

Da psychiatrische Patienten nach der Entlassung aus der stationären The-rapie sich häufig einsam fühlen und teilweise über nur wenige Sozialkon-takte verfügen, führt dies in Kombina-tion mit den teilweise langen Warte-zeiten auf eine ambulante Psycho-therapie zu einer manchmal rapiden und auch akuten Verschlimmerung der Beschwerden. Daher ist nach stationärer Entlassung die Auftre-tenswahrscheinlichkeit von Suizidver-suchen um ein Mehrfaches erhöht. MUNCHKIN könnte zahlreiche Hand-

lungsprotokolle für Standardsituatio-nen wie Panikattacken oder Alb-träume liefern. Es soll den Pa tienten durch diese kritischen Ereignisse lot-sen.

Hilfe zur Selbsthilfe

MUNCHKIN wird, wenn es ge-brauchsfertig sein wird, ein Medizin-produkt werden, das auf Basis einer ärztlichen Diagnose dann auch ver-schrieben werden könnte. In keinem Fall wird MUNCHKIN einen Facharzt oder Therapeuten ersetzen. Aber es soll ein wirksames Hilfe-zur-Selbsthil-fe-Instrument sein: das Erste-Hilfe-Kit für die Psyche.

MUNCHKIN geht weiter

Die OTH-Studenten des MUNCHKIN- Teams haben mitt-

SYNAPSE 4 • 2018 | Psychiatrie24

Dr. Markus Wittmann

MUNCHKIN: Erste-Hilfe-Koffer für die PsycheWegweisendes telemedizinisches Projekt zur Versorgung von Psychiatrie-patienten zuhause kommt aus der Nord-Oberpfalz.

Im Frühjahr 2018 fand der erste Hackathon der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Amberg-Weiden statt. Das Team „medbo Wöllershof/OTH“ war mit einem spannenden Telemedizin- Projekt am Start – und „MUNCHKIN“ überzeugte Jury und Publikum.

Die medbo war also mit von der Partie beim OTH-Hackathon in

Weiden. Dr. Markus Wittmann, Ärztli-cher Direktor des Bezirksklinikums Wöllershof, leitete selbst eine Pro-jektgruppe. Das Team hatte eine spannende Aufgabe (Challenge) zu lösen: Anhand eines Fallbeispiels sollten die jungen Spezialisten sich neuartige technische Lösungsansät-ze überlegen, wie die Versorgung von Patienten vor allem nach Entlas-sung aus der stationären Behand-lung verbessert werden kann. Das Beste gleich vorweg: Das Hacka-thon-Team „OTH/medbo“ gewann mit seinem Konzept sowohl den Pu-blikumspreis der Veranstaltung, als auch den Preis der Hackathon-Jury für die überzeugendste Idee.

Telemedizinisches Versorgungsmanagement

Das Projekt trägt aktuell den Arbeits-namen „MUNCHKIN“. Grundgedanke ist ein intelligentes Hard- und Soft-warekonzept, das der aus der Klinik entlassene psychiatrische Patient zu-hause nutzen und bedienen kann. Im Zentrum des Lösungsansatzes steht ein Hardware-Interface, mit dem man sprechen (Spracherkennung) kann. Mit diesem Instrument soll der Pati-ent seine Befindlichkeit nach der sta-tionären Behandlung und den weite-ren Verlauf seiner psychischen Be-schwerden monitoren. Ganz wichtig: Im Fall einer Krise könnte er sich mit MUNCHKIN Erste-Hilfe holen. Erste Expertenschätzungen gehen von jährlichen Einsparungen an Gesund-heitskosten von bis zu zwei Milliar-den Euro durch die mit MUNCHKIN erreichbare Verbesserung der

lerweile eine erste Projektskizze ent-worfen. Aktuell wird mit einem Basis-modell versucht, erste Algorithmen zu programmieren. Hierzu dient als Plattform der „Raspberry Pi“, ein klei-ner, preiswerter, aber dennoch leis-tungsfähiger Computer mit Spracher-kennung, der sich in vielfältiger Wei-se nutzen lässt. Dr. Markus Wittmann begleitet das Projekt fachlich-medizi-nisch. Im nächsten Schritt sollen jetzt Fördergelder akquiriert werden und die Kooperationspartner OTH Am-berg-Weiden/medbo wollen gemein-sam die nächsten Projekt-Meilenstei-ne stemmen.

Dr. Markus Wittmann ist Ärztlicher Direktor des medbo

Bezirksklinikums Wöllershof.

Hackathon – was ist das?

„Hackathon“ ist eine Wortschöpfung aus „Hack“ und „Marathon“ und be-zeichnet eine – so Wikipedia – kollaborative Software- und Hardware-Ent-wicklungsveranstaltung. Alternative Bezeichnungen sind „Hack Day“, „Hack-fest“ und „Codefest“. Ziel eines Hackathons ist es, innerhalb der Dauer die-ser Veranstaltung gemeinsam nützliche, kreative oder unterhaltsame Soft-wareprodukte herzustellen oder – allgemeiner – Lösungen für gegebene Probleme zu finden.

Drei Tage im Mai

Drei Tage lang fand im Mai 2018 der erste Hackathon an der ostbayeri-schen technischen Hochschule Amberg-Weiden (OTH) in Weiden statt. Über 100 Teilnehmer hatten 48 Stunden Zeit, neue Konzepte und Ideen zum Thema „rural health“, also Gesundheit auf dem Land, zu entwickeln. Am dritten Tag wurden die Ergebnisse einer Jury präsentiert. Unterstützt wurden die Projektteams dabei von Experten aus verschiedenen Gesund-heitsbranchen, aber auch von Juristen und Wissenschaftlern der OTH.

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27Psychiatrie | SYNAPSE 4 • 2018

Lebensweise zu motivieren und Rückfälle zu vermeiden. Dabei ist es sinnvoll, bereits während des Krankenhausaufenthaltes mit „sei-nem Lotsen“ Kontakt aufzunehmen. Vermittelt wird dies durch das Klinik-personal – aber auch eigenständige Kontaktaufnahme über die Lotsen-telefonnummer ist möglich.

Als ein zweites Betätigungsfeld hat sich inzwischen die Möglichkeit er-geben, dass stationäre Patienten, die das Krankenhaus nicht alleine verlassen dürfen, aber etwas Wich-tiges zu erledigen haben, von den Lotsen begleitet werden können.

Das natürlich nur mit der Zustim-mung der Station. Die Suchtlotsen unterstützen derzeit die Stationen 13 und 19 a-c sowie die forensische Klinik am Bezirksklinikum Regens-burg.

Richtig navigieren

Die Lotsen selbst sind suchterfah-ren, mindestens zwei Jahre trocken beziehungsweise clean, haben eine stabile Persönlichkeit und sind fähig, sich vor Überforderung zu schützen. Ein Lotse wird dem Patienten nicht seinen Weg als den einen richtigen Weg aus der Sucht aufzeigen, son-

dern den Menschen auf dessen ei-genem Weg unterstützen. Sie sind Weggefährten auf Augenhöhe.

Das Projekt wurde 2016 durch die Arbeitsgruppe Nachsorge und Reha-bilitation des Suchtarbeitskreises Re-gensburg auf den Weg gebracht – nach dem Vorbild anderer Bundes-länder. Angegliedert ist das Lotsen-netzwerk bei der Selbsthilfegruppe DALI Polytox Suchthilfe e.V.

Marion Hornok ist Mitarbeiterin am Gesundheitsamt der Stadt und des

Landkreises Regensburg

SYNAPSE 4 • 2018 | Psychiatrie26

Marion Hornok

Das LotsennetzwerkNavigationshelfer beim schweren Weg aus der Sucht

Sie sind selbst suchterfahren und wissen genau, was Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen durchmachen: Ehrenamtliche Suchtlotsen begleiten in Regensburg Betroffene und ihre Familien.

Viele Suchtkranke und ihre Ange-hörigen kennen das Phänomen:

Ein Patient wird entgiftet aus dem Bezirkskrankenhaus entlassen und ein paar Tage – manchmal nur Stun-den später – ist der Rückfall pas-siert. Auch der feste Vorsatz, etwas gegen die eigene Erkrankung zu tun, scheitert oft an der Hemm-schwelle, den Erstkontakt zu einer

Beratungsstelle oder Selbsthilfe-gruppe aufzunehmen.

Durch schwere See

An dieser Schnittstelle kommen die Suchtlotsen ins Spiel: Regensburger Männer und Frauen, die die Be-zeichnung „Lotse“ wirklich verdienen – nicht weil sie Schiffe durch schwie-rige Gewässer lotsen, sondern weil sie alle selbst Erfahrung mit dem Thema Sucht und allen denkbaren Suchtmitteln haben, aber den Weg daraus gefunden haben. Für jeden Betroffenen sollte ein passender Lot-se zur Verfügung stehen.

Als ehrenamtliche Helfer stehen die Lotsen suchtkranken Menschen für eine begrenzte Zeit zur Seite und be-gleiten sie auf ihrem Weg aus der Sucht.

Sie begleiten bei der Entlassung aus dem Krankenhaus, stellen den Erstkontakt zu Beratungsstellen und/oder Selbsthilfegruppen her, Helfen bei Behördengängen, zeigen Hilfen auf und vieles mehr.

Zielhafen: Abstinenz

Ziel ist es, die Patienten zu einer suchtmittelabstinenten gesunden

Das Kontakttelefon des Lotsen-dienstes ist von Montag bis Freitag von 09:00 bis 17:00 Uhr erreichbar: +49 (0)152/37652851.

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29

Nach einer Umbauzeit von zwei Jahren und Kosten von rund fünf

Millionen Euro wird das Pflegeheim künftig 23 Patienten ein Zuhause bie-ten. Ein Großteil der Patienten über-siedelt vom Pflegeheim in Parsberg, das aufgelöst wird.

Medizin, die zu den Menschen kommt

Bezirkstagspräsident Franz Löffler hob die qualifizierte, heimatnahe Ver-sorgung hilfsbedürftiger Menschen durch die medbo hervor. „Die Ober-pfalz ist ein Paradebeispiel für die De-zentralisierung“, so Löffler. Er führte aus, dass der Bezirk in den kommen-den Jahren rund 35 Millionen Euro in die nördliche Oberpfalz an den Stand-orten Wöllershof mit Psychiatrie und Psychosomatik und Weiden mit einer neuen bettenführenden Klinik für Kin-der- und Jugendpsychiatrie investiere.

SYNAPSE 4 • 2018 | Psychiatrie28

Lissy Höller

Neues Pflegeheim mit besten VoraussetzungenPsychiatrisches Pflegeheim HAUS 11 in Wöllershof eröffnet

Mit Schlüsselübergabe und Segnung am 24. September 2018 ist das psychiatrische Pflegeheim am Bezirksklinikum Wöllershof offiziell eröffnet worden.

Selbstbestimmtes Leben

In ihrem Fachvortrag erläuterte die Psychiatriekoordinatorin des Bezirks Oberpfalz, Anna Magin, die unter-schiedlichen Versorgungsmöglichkei-ten für psychisch kranke Menschen. Sie sagte, dass rund ein Drittel aller Menschen einmal im ihren Leben psychisch krank werden. Ziel sei es im Pflegeheim, den Bewohnern ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu eröffnen.

Das neue Pflegeheim biete die idea-len Voraussetzungen, beschrieb medbo Vorstand Dr. Dr. Helmut Hausner: „Die Bewohner profitieren von einem stimmigen historischen Umfeld mit einem wunderschönen Garten und einer hervorragenden medizinischen Versorgung in der direkten Nachbarschaft.“

Schlüsselübergabe – (von links) Dr. Dr. Helmut Hausner, Heimleiter Oswald Oberndorfer, Architektin Angelika Greßmann, Bezirkstagspräsident Franz Löffler und Albert Nickl, stellvertretender Landrat.

Nordansicht mit Haupteingang

Bewohnerzimmer

Aufenthaltsraum

Speisesaal

Eingang

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31Psychiatrie | SYNAPSE 4 • 2018

Überforderung frühzeitig vermeiden

Eine psychische Erkrankung macht Eltern wesentlich anfälliger für Stress und kann früher zu einer elterlichen Überforderung führen. Das Familienle-ben ist meist überlagert von Ängsten, Sorgen und Schuldgefühlen. Diese Belastungen wiederum beeinflussen die Interaktion mit dem Kind. Um den Eltern eine individuelle Unterstützung und Hilfe anbieten zu können, ist es erforderlich, das Erleben und die Situ-ation psychisch kranker Menschen in ihrer Elternrolle zu verstehen.

Prävention und Frühintervention

Die Art der familiären Krankheitsbe-wältigung ist für die Gesundheit der

Kinder von Bedeutung (Plass/Wie-gand-Grefe 2012; Lenz u.a. 2011). So konnte aufgezeigt werden, dass ein offener und aktiver Umgang der Eltern mit der psychischen Erkran-kung einen besonderen Schutzfak-tor für die kindliche Entwicklung dar-stellt und maßgeblich dazu beiträgt, weitere psychosoziale Belastungen der Familie zu reduzieren.

Bedingt durch die Symptomatik ist die Erziehungskompetenz bei psy-chisch erkrankten Eltern häufig ein-geschränkt. Die Eltern verhalten sich oft inkonsequent und sind ins-besondere in akuten Krankheitspha-sen in ihrer Kommunikations- und Beziehungsfähigkeit eingeschränkt. Das führt häufig zu einer großen Verunsicherung in Bezug auf die Er-

SYNAPSE 4 • 2018 | Psychiatrie30

Britta Ortwein-Feiler

Kinder psychisch kranker ElternFamiliensprechstunde: Ein Kooperationsmodell zwischen Jugendhilfe und Psychiatrie

Die Belange und die Unterstützungsbedarfe der Kinder von psychisch erkrankten Eltern werden derzeit verstärkt in der Fachöffentlichkeit diskutiert. In Cham kooperieren die Beratungsstelle für Kinder, Ju-gendliche und Eltern des Landratsamts und das medbo Zentrum für Psychiatrie mit einem niedrigschwelligen Beratungsangebot für betroffene Familien schon ganz konkret.

In enger Kooperation mit dem medbo Zentrum für Psychiatrie

Cham bietet die Chamer Beratungs-stelle eine Familiensprechstunde für psychisch erkrankte Eltern an. Um die Hemmschwelle für die betroffe-nen Eltern möglichst niedrig zu ge-stalten, findet einmal im Monat eine offene Sprechstunde in den Räum-lichkeiten des Zentrums für Psychia-trie statt. Die Patienten werden über den Sozialdienst, den psychologi-schen Dienst sowie die behandeln-den Ärzte auf die Möglichkeit des Beratungsangebotes hingewiesen.

Sinnvolle Hilfe – wissenschaftlich erwiesen

In wissenschaftlichen Studien wurde der Zusammenhang zwischen elter-licher Erkrankung und kindlichen Be-lastungen differenziert nachgewie-

sen. Die Interventionen der Bera-tung beziehen sich dabei vor allem auf die Aspekte der Psychoedukati-on, der Familiendynamik und der Stressbewältigung (vgl. Lenz, 2010; Mattejat und Remschmidt, 2008; Wiegand-Grefe, Mattejat, Lenz, 2011).

Zur präventiven Verbesserung der Versorgung der betroffenen Eltern und Kinder wird zunehmend eine in-tensivere Vernetzung zwischen den Systemen der Psychiatrie und der Jugendhilfe gefordert (vgl. Schrappe 2013, Lenz 2017).

Erziehungsberatung vor Ort in der Klinik

Die Aufgabe der Erziehungsbera-tung ist es, Eltern, Kinder, Jugendli-che und Familien in schwierigen Si-

tuationen zu unterstützen und zu begleiten, um das Wohlergehen und das gesunde Aufwachsen von Kin-dern und Jugendlichen zu fördern sowie Gefährdungen und ungünsti-ge Entwicklungen möglichst früh-zeitig wahrzunehmen und zu ver-meiden.

Durch die Vor-Ort Präsenz der Er-ziehungsberatung im Zentrum für Psychiatrie Cham können die Eltern das Beratungsangebot unkompli-ziert und ohne Wartezeiten nutzen. Die ratsuchenden Patienten finden hier Raum und Zeit, über ihre Sor-gen um die Kinder und deren Ent-wicklung sowie die Zweifel und Fra-gen hinsichtlich der eigenen Bezie-hungs- und Erziehungsfähigkeit zu sprechen.

ziehung und den Umgang mit den Kindern.

Auch die Elternbeziehung ist häufig durch die psychische Erkrankung be-lastet, da sich die Partner oft negati-ver wahrnehmen. Die Folge können elterliche Spannungen und Konflikte sein, die einen erheblichen Belas-tungsfaktor für die Kinder darstellen.Betroffene Familien sind nicht selten sozial isoliert. Dadurch haben die Eltern häufig ein unzureichendes soziales Unterstützungssystem zur Verfügung. Den Eltern und Kindern fehlen damit vertrauensvolle und zu-verlässige Bezugspersonen auch

Die vergessenen Angehörigen

In Deutschland leben etwa 3,8 Millionen Kinder und Jugendliche mit ei-nem psychisch erkrankten Elternteil zusammen. Psychisch erkrankte El-tern und ihre Kinder befinden sich in einem Teufelskreis: Die Erkrankung der Eltern stellt für die Kinder oft eine Belastung dar und bereitet ihnen Probleme. Die kindlichen Probleme erhöhen wiederum die elterlichen Be-lastungen und beeinflussen auf diese Weise die psychische Erkrankung der Eltern. Die vielfältigen und häufig dauerhaften Belastungen dieser Kinder gehen mit einer Vielzahl von Entwicklungsrisiken einher. Im Ver-gleich zur Gesamtbevölkerung ist das Risiko von Kindern psychisch kran-ker Eltern um bis zu achtfach erhöht, ebenfalls psychisch zu erkranken (vgl. Lenz, 2017).

Fortsetzung auf Seite 32

Ich brauche Hilfe!

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SYNAPSE 4 • 2018 | Psychiatrie32

zu Hilfen für das Kind psychisch er-krankte Eltern erleichtert. Positiv konnte festgestellt werden, dass sich über die Hälfte der Eltern auch nach dem Klinikaufenthalt vertrau-ensvoll für einen weiteren Bera-tungstermin an der Erziehungsbera-tungsstelle angemeldet haben.

Professionelle Begleitung der betroffenen Kinder

Zusätzlich zur Beratung für die be-troffenen Eltern bietet die Bera-tungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern als präventives Angebot auch die Begleitung der betroffenen Kinder und Jugendlichen an.

Je nach Alter der Kinder kann in Ein-zelsitzungen durch therapeutische Methoden wie Spieltherapie oder fa-milientherapeutische Elemente Ent-lastung und Stärkung für die Kinder erreicht werden. Diese Stärkung protektiver Faktoren kann, vor allem beim Vorhandensein von Risikofak-toren in der Familie, zur Entwicklung von Resilienzen bei den Kindern und Jugendlichen beitragen.

Die Einzelziele in der Arbeit mit den Kindern sind: • Bestärkung der Kinder in ihrer

situativen emotionalen Wahrneh-mung,

• Ermutigung, eigene Gefühle zu erleben und auszudrücken,

• Schaffung von Vertrauen und Sicherheit,

• Kindgerecht Aufklärung und Beratung über krankheitsbedingte Einschränkungen und Verhaltens-weisen der Eltern,

• Entlastung der Kinder von Schuldgefühlen und von ihrer „Elternfunktion“,

• Unterstützung bei der Freizeit-gestaltung und Erleben von Unbeschwertheit,

• Aufbau und Stärkung von Selbstvertrauen,

• Förderung ihrer Eigenständigkeit • Förderung ihrer vorhandenen

Fähigkeiten und Stärken.

Neben Einzelsitzungen bietet die Beratungsstelle nach Bedarf auch spezifische Gruppenangebote an.

Modellprojekt „Fotografie“

Seit April 2017 läuft in der Chamer Beratungsstelle das Modellprojekt „Fotografie“ für Jugendliche zwi-schen 15 und 17 Jahren. Ziel der Jugendgruppe ist es, sich über ein handlungsbasiertes Vorgehen und Methoden aus der systemischen Therapie, mit den entwicklungsspe-zifischen Themen der Jugendlichen auseinanderzusetzen.

Die Gruppe ermöglicht den Jugend-lichen, ihre Gefühle, Verhaltenswei-sen und Einstellungen zu verglei-chen und im Handeln und Reflektie-ren mit Gleichaltrigen ihre Stärken und Schwächen kennenzulernen und zu zeigen. Sie lernen, Bezie-hungen aufzubauen, offen miteinan-der umzugehen und unterschiedli-che Einstellungen und Verhaltens-weisen zu respektieren und wertzu-schätzen.

Die über systemisch-therapeutische Methoden angestoßenen Prozesse werden durch das Medium Fotogra-fie vertieft.

Britta Ortwein-Feiler ist Leiterin der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern Cham

außerhalb der Familie, die eine aus-gleichende Funktion übernehmen und korrigierende Beziehungserfah-rungen vermitteln könnten.

Verstärkereffekt

Besonders schwerwiegend ist das Zusammenwirken mehrerer Belas-tungsfaktoren auf die kindliche Ent-wicklung, da sich die negativen Ef-fekte der einzelnen Belastungsfak-toren wechselseitig noch verstärken (Rutter 2012).

Durch das aufsuchende Beratungs-angebot der Sprechstunde im Zent-rum für Psychiatrie wird der Zugang

Ausstellung „NATÜRLICH BUNT“

Die Jugendlichen des laufenden Modellprojekts „Fotografie“ prä-sentieren ihre Werke von 8. No-vember bis 23. Dezember 2018 am Zentrum für Psychiatrie Cham. Ein Besuch der Fotoaus-stellung ist tagsüber von 08:00 bis 17:00 Uhr möglich.

Fortsetzung von Seite 31

Ende Juli schloss bereits zum zehnten Mal ein Ausbil-dungskurs für die spezielle Pflege von Schlaganfallpa-tienten erfolgreich ab. 18 Teilnehmer aus ganz Bayern kamen zur Ausbildung zur medbo nach Regensburg. Diese Weiterbildung wurde speziell für Pflegekräfte konzipiert, die mit der Behandlung von Schlaganfall-patienten betraut sind.

Die medbo ist der einzige Ausbildungsbetrieb im süd-bayerischen Raum, der den Stroke Unit- Pflege-Kurs anbieten darf. Das medbo Institut für Bildung und Per-sonalentwicklung (IBP) und die Neurologische Uniklinik der medbo am Bezirksklinikum Regensburg führen den Qualifikationslehrlang in Kooperation mit dem Kranken-haus Barmherzige Brüder Regensburg durch.

33Neurologie | SYNAPSE 4 • 2018

Donnerstag | 6. Dezember 2018 | 19:00 Uhrmedbo Bezirksklinikum | Hörsaalgebäude

Universitätsstr. 84 | 93053 Regensburg

Der Eintritt ist kostenfrei.Kostenloses Parken auf dem Besucherparkplatz hinter der Haupteinfahrt zum Bezirksklinikum Regensburg, Universitätsstraße 84. Sie erreichen das Bezirksklinikum Regensburg mit den Bus linien 2b, 4, 6 und 11, Ausstieg an

der Zentralen Omnibushaltestelle (ZOH) „Universität“.

Ärzte, Forscher und Experten unserer Kliniken und Einrichtungen informieren Sie zu wichtigen Themen der seelischen und neurologischen Gesundheit

medbo Vortragsreihe „visite“

Prof. Dr. Norbert WodarzChefarzt, Zentrum für Suchtmedizin,

Bezirksklinikum Regensburg

Doping für’s Gehirn Sinn oder Unsinn?

Spezielle Pflege auf Stroke Units

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35Neurologie | SYNAPSE 4 • 2018

angesiedelt sein – geballte vaskuläre Expertise sozusagen. Gerade die Schlaganfallversorgung liegt mir per-sönlich sehr am Herzen. Das Zent-rum wird auch die Intensivbetten der bisherigen Klinik für Neurologische Rehabilitation übernehmen und damit auf einen Schlag einer der größten Versorger seiner Art in Bayern.

Und das dritte Zentrum?L.: Die frühere Klinik war bereits ein deutschlandweiter Leuchtturm und wird es auch als Zentrum für Neuro-logische Rehabilitation bleiben. Dr. Fried Eckart Seier wird mit dem neu-en Zentrum ein wesentliches Allein-stellungsmerkmal der Gesamtklinik liefern: Denn an neurologischen Klini-ken ist es alles andere als selbstver-ständlich, dass rehabilitative Experti-se, zumal in diesem Ausmaß, sogar schon in der Akutbehandlungsphase zur Verfügung steht. Wir werden neu-rologische Akutpatienten zum Bei-spiel mit Schlaganfällen, MS, Parkin-son, Epilepsie oder Hirntumoren frü-hestmöglich eine kompetente Reha-bilitation anbieten können!

Wie verschränken Sie die Arbeit der drei Zentren?L.: Zwei Instrumente sind die Arzt- Rotation und die gemeinsamen klini-schen Konferenzen. Alle unsere Me-diziner sollen Akut-, Intensiv- und re-habilitative Medizin kennen- und nut-

zen lernen. Aber ich plane auch, die Funktion eines Leitenden Oberarztes zu schaffen, der als Stellvertreter aller drei Chefärzte unter meiner Leitung fungieren soll und damit für die inhalt-liche und organisatorische Verzah-nung der Zentren steht. Er wird zu-dem die Poliklinik leiten. Damit ist auch das Thema klinische Wissen-schaft und Forschung mit im Boot. Das alles zusammen heißt auch: Wir können in Regensburg das gesamte Spektrum der Neurologie auf akade-mischem Hintergrund abbilden – das ist einzigartig in Deutschland.

Was steht jetzt akut in Ihren ersten 100 Tagen an?L.: Die Konsolidierung der Zentrums-struktur ist eine Aufgabe. Aber wir haben auch gerade die neue Zentra-le Notaufnahme Neurologie & Psych-iatrie hier am BKR eröffnet. Das ist ein weiterer Meilenstein, um die Re-gensburger Neurologie – im Verbund mit der Psychiatrie! – für die Versor-gung der ganzen Oberpfalz fit zu machen. Dazu müssen wir uns auch verstärkt vernetzen: Ich möchte so schnell wie möglich die niedergelas-senen Kollegen und andere Kliniken besuchen. Der persönliche Kontakt ist in der Neurologie wesentlich! Nicht zuletzt möchte ich ja auch den Schwerpunkt Multiple Sklerose vor allem in der Poliklinik etablieren und bekannt machen.

SYNAPSE 4 • 2018 | Neurologie34

Renate Neuhierl

Das A und O in der NeurologieProf. Dr. Ralf Linker: Warum in der Neurologie alles mit dem Patienten beginnt und beim Patienten endet.

SYNAPSE sprach mit Prof. Dr. Ralf Linker, der zum 1. Oktober sowohl den Lehrstuhl für Neurologie der Uni Regensburg, als auch die Aufgabe des Ärztlichen Direktors der medbo Universitätsklinik für Neurologie am Bezirksklinikum Regensburg übernommen hat.

Prof. Linker, wie lautet in Ihrem Fall der Satz richtig: Man wird Neurologe oder man kommt zur Neurologie?L.: Eindeutig letzteres: Meine Er-kenntnis, dass die Neurologie „mein Fach“ ist, ist in einem etwas längeren Prozess gereift. Mir war schon als Jugendlicher klar, dass es mich in die Medizin zieht. Das war sozusagen der „Pluspol“ meines entwicklungsge-schichtlichen Kräftefelds. Der Minus-pol war mein Vater, ein forschender Physiker, der mir dringend von der Medizin abriet, weil man da ja nicht richtig forschen könne. Einige Jahre Lernprozess und „Augenöffner“ durch wichtige Mentoren später war mir glasklar: Forschung gibt’s auch in der Medizin. Der Vater war dann auch zufrieden.

Mehr noch: Die Neurologie ist das medizinische Fachgebiet mit dem größten Erkenntniszuwachs in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten. Aber wie kommt sozusagen das Di-rektorat einer Versorgungsklinik mit dem Thema Forschung unter einen Hut? L.: Forschung zielt immer auf Er-kenntnisgewinn – auch wenn dieser manchmal trotz Kreativität, Fleiß und Sturheit ausbleibt. Aber Forschung ohne Sinn und Zweck läuft Gefahr, sich im Elfenbeinturm zu verheddern. Das „Warum?“ sollte immer durch ein „Wozu?“ getriggert sein. Gerade in der Neurologie beginnt alles mit und endet alles beim Patienten.

Soll heißen? …L.: Man kann bei der Grundlagenfor-schung auch im Fach Neurologie mit der Pipette in der Hand im Labor hartnäckig Versuchsreihen abarbei-ten und/oder durch Zufall auf etwas

stoßen. Aber wenn ich bei einem Pa-tienten etwas beobachte – eine neue Entwicklung, ein eigenartiges Symp-tom, ein vielleicht noch so abwegiger Wirkzusammenhang – dann stelle ich meine wissenschaftliche Suche an-ders auf: Ich kenne von Anfang an den konkreten Nutzen, den ich mir erhoffe. Ich spreche hier gern von ei-ner „reversen Translationalität“.

Da steckt schon mal die Verbindung von Grundlagenforschung und klini-scher Forschung drin.L.: Der translationale Ansatz zielt dar-auf ab, Grundlagenforschungsprojek-te in klinische Forschungsprojekte zu überführen, die am besten tatsäch-lich in eine Therapie für den Patien-ten münden, deren Erfolg obendrein dann durch Studien untermauert wer-den kann. Die reverse Translationali-tät steigert diesen Ansatz logisch, in-dem auch die Fragestellung an sich ihren Ursprung am Patientenbett hat. Als Arzt schaue ich mir zuerst den Patienten in persona an – und erst später die Blutwerte, das EKG, das CT und so weiter. Und deswegen ist es großartig, dass in Regensburg die universitäre Forschung im Fach Neu-rologie eng mit der Versorgungsex-pertise der medbo verknüpft ist.

Haben Sie ein Beispiel dafür?L.: Einer meiner Schwerpunkte ist die Neuroimmunologie, das heißt Erkran-kungen, bei denen der Körper sich gegen seine eigenen Nervenzellen und -bahnen richtet. Die hier bekann-teste Erkrankung ist die Multiple Sk-lerose (MS), die vor allem bei jünge-ren Menschen in ihren Zwanzigern erstmals auftritt. Das ist eine Le-bensphase, in der sich viele Weichen stellen: Emanzipation von den Eltern,

Berufseinstieg, Familiengründung – jeder weiß, was ich damit meine. Die Diagnose bedeutet für diese Men-schen, dass manche Weichen viel-leicht anders gestellt werden müs-sen, weil die nicht heilbare, aber gut behandelbare Erkrankung andere Wege erfordert. Als Arzt begleite ich meine Patienten. Ich helfe ihnen da-bei, gute Entscheidungen beim Stel-len „ihrer Weichen“ zu finden – ein Leben lang. Als Forscher kann ich ih-nen zur modernsten Medizin verhel-fen. Und als Wissenschaftler kann ich mich so intensiv vernetzen, dass alle Informationen, Anregungen und konkreten Ansätze „dies- und jenseits des neurologischen Tellerrands“ dem Patienten zu Gute kommen.

Die Klinik und Poliklinik für Neurolo-gie der Universität Regensburg am medbo Bezirksklinikum formiert sich mit Ihrer Ankunft ja auch neu. Was passiert da gerade?L.: Eines schon mal vorab: Die neu-rologische Expertise hier am Be-zirksklinikum Regensburg ist außer-ordentlich breit aufgestellt und ver-fügt obendrein über ein paar „Leucht-türme“, die ihresgleichen suchen. Wir stellen die Klinik unter meiner Ge-samtleitung jetzt auf drei Zentrums-pfeiler, die jeweils chefärztlich geführt werden: zum einen das Zentrum für Neurologie unter meiner direkten Lei-tung, in dem alle neurologischen Krankheitsbilder behandelt werden.

Nummer 2?L.: Das ist das Zentrum für vaskuläre Neurologie und Intensivmedizin, das Prof. Dr. Felix Schlachetzki mit ver-antwortet. In diesem Zentrum werden auch die Stroke-Unit und das weltweit größte Schlaganfallnetzwerk TEMPiS

Zur Person: Prof. Dr. med. Ralf Linker

Prof. Dr. Ralf Linker (Jahrgang 1971) studierte Medizin in Frei-burg/Breisgau, St. Louis (USA) und Berlin. Er promovierte 1999 am Freiburger Institut für Bioche-mie und Molekularbiologie. Seine neurologische Ausbildung absol-vierte er in Würzburg, Göttingen und Bochum. Ab 2010 war Prof. Linker zunächst Geschäftsführen-der Oberarzt und dann stellvertre-tender Klinikdirektor sowie Leiter des Neuromuskulären Zentrums, des Bereichs Neuroimmunologie und des Neurologischen For-schungslabors an der Universität Erlangen-Nürnberg. Nach seiner Habilitation zu Neuro-degeneration und Neuroprotektion bei der Multiplen Sklerose an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen wurde er dort Anfang 2013 auf eine Stiftungsprofessur für Neuroimmunologie berufen. Prof. Linker ist Mitglied in zahlrei-chen wissenschaftlichen Fachge-sellschaften, Arbeits- und Studien-gruppen und ist im Editorial Board mehrerer internationaler Fachzeit-schriften. Ralf Linker ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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renamtlich engagieren. Ebenso ist die Bereitschaft nötig, sich Wissen über die Klinik und vor allem die hier behandelbaren Erkrankungen anzu-eignen. Das heißt Informationen und Kenntnisse zu Menschen mit erwor-bener Hirnschädigung (MeH), zum Beispiel Schädel-Hirn-Verletzte durch einen Unfall, Schlaganfallbe-

troffene, Wachkoma-Patienten. Auch die Angehörigenarbeit gehört dazu.

Ehrenamtliche werden begleitet

Gemeinsam mit den Ehrenamtlichen erstellen wir ein Jahresprogramm mit festem Terminplan. Alle sechs bis acht Wochen trifft sich die Gruppe

zum Erfahrungsaustausch, der fach-lich und sozialpädagogisch von Bernhardine Bialas begleitet wird.

Über das Jahr verteilt werden Refe-renten für Fortbildungsveranstaltun-gen zu Themen eingeladen, die die Ehrenamtlichen gerne vertiefen möch-ten, um sich noch mehr für die Arbeit mit den Patienten zu qualifizieren.

Dadurch wird eine wertvolle Fach-kompetenz aufgebaut. Ehrenamtliche sind keine Laien! Ehrenamtliche sind verantwortungsvoll tätig, sie sind Bei-spiel, sie sind Mutmacher! Sie verfü-gen über großes Einfühlungsvermö-gen und bringen die Bereitschaft mit, sich selber weiter zu entwickeln.

Maria Dotzler ist Vorsitzende des Vereins zweitesLEBEN und Fachbereichsleiterin Sozialpädagogik des Zentrums für Neu-

ro-Reha, Bernhardine Bialas ist Sozialpäda-gogin im neurologischen Spezialpflegeheim HAUS 15 am Bezirksklinikum Regensburg.

SYNAPSE 4 • 2018 | Neuro-Reha36

Bernhardine Bialas, Maria Dotzler

Ich mach‘ mit!Ehrenamt in der Neurologischen Rehabilitation

Die Ehrenamtlichen Helfer haben sich im 1998 zu einer Gruppe zusammen gefunden. Heute leisten sie 25.000 Stunden freiwilligen Dienst am Mitmenschen! Auch der Verein „zweitesLEBEN e.V“ hat sich aus dieser Gruppe und diesem Engagement entwickelt.

Selbst der Name des Vereins stammt von einer betroffenen Pa-

tientin! Aus der Idee „Hilfe von Be-troffenen für Betroffene“ entwickelte sich die derzeitige Gruppe der Helfer von mittlerweile über 40 Menschen, die unermüdlich in der Klinik, im Heimbereich und im Nachsorgezent-rum – HAUS „zweitesLEBEN“ – im Einsatz sind. „Mut machen“ und „Bei-spiel geben“, waren Gedanken, die uns zu diesem Projekt bewegten – Hilfe von Betroffenen für Betroffene.

Besuch mit Anspruch

Die Tätigkeit gestaltet sich sehr un-terschiedlich, je nach Interesse des Patienten, seinen derzeitigen Mög-lichkeiten und natürlich auch der des ehrenamtlichen Helfers. Diese Gege-benheiten werden aufeinander abge-stimmt. Wichtig dabei sind persönli-cher Respekt, Achtung, gegenseitige Akzeptanz und Sympathie, dann

kann die ehrenamtliche Arbeit begin-nen und der Einsatz gelingen.

Das Tätigkeitsspektrum reicht von Ausfahrten mit dem Rollstuhl, Vorle-sen, Arbeit in der Patientenbibliothek bis hin zu tatsächlich therapienahen Einsätzen. Darunter fällt zum Beispiel die Begleitung als Co-Helfer beim therapeutischen Schwimmen, bei der Mobilisation in der Steh-Hilfe oder als Essbegleitung von Patienten, die dies erst wieder lernen müssen. Im Neurologischen Nachsorgezentrum gibt es auch 1:1-Betreuung von schwer betroffenen Menschen für spezielle Tage und den Auftrag, mit ihnen Fertigkeiten auch außerhalb der Therapiezeiten zu trainieren.

Kultur!

Auch die Kultur kommt nicht zu kurz. Ehrenamtliche Helfer können beim Besuch von kulturellen Veranstaltun-

gen unterstützen oder innerhalb der Einrichtungen die Organisation von Festen und Veranstaltungen beglei-ten: Denn Theater, Kino, gemeinsa-mes Feiern und Singen bringen Nor-malität in das Leben der Patienten, Bewohner und Klienten. Das heißt auch ausdrücklich: Die Ideen unse-rer „Ehrenamt’ler“ sind uns hochwill-kommen! Auch der Verein freut sich über organisatorische Unterstützung – es gibt immer viel zu tun!

Es braucht nicht viel – bringt aber viel

Die ehrenamtliche Tätigkeit ist eine freiwillige, verantwortungsvolle, sozi-ale Betätigung. Das Angebot ergänzt das professionelle Angebot der Klinik und entlastet Angehörige.

Jeder, der sich gerne engagieren möchte und als Voraussetzung Zu-verlässigkeit mitbringt, kann sich eh-

Ehrenamt – da bin ich dabei!

Ehrenamtliche Helfer sind bei ihrer Tätigkeit in der Klinik versichert. Der Ein-satz erfolgt ohne finanzielle Vergütung, aber etwaige Unkosten (zum Beispiel Anreise der Ehrenamtlichen zum Einsatzort) werden übernommen. Die Hel-fer unterstützen das therapeutische Mitarbeiterteam und unterliegen damit genauso der Schweigepflicht, wie ihre professionellen Kollegen. Sie können an den Fortbildungsangeboten hausintern wie Mitarbeiter teilnehmen.

Wenn Sie sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit im Umfeld der Neurologi-schen Reha am medbo Bezirksklinikum Regensburg und des Vereins zweitesLEBEN interessieren, wenden Sie sich gerne an Maria Dotzler: Tel. +49 (0) 941/941-3560.

Wohlfühltag – Einmal im Jahr gibt es für die ehrenamtlichen Kollegen der Neuro-Reha einen Wohfühltag. 2018 ging es zum Nepal Himalaya

Park in Wiesent.

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39medbo | SYNAPSE 4 • 2018SYNAPSE 4 • 2018 | KJPP

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Lissy Höller

25 Jahre Klinik für Kinder- und JugendpsychiatrieKJPP seit einem Vierteljahrhundert erfolgreich

Seit 1993 sind in der medbo Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJPP) rund 10.000 Patienten stationär und teilstationär behandelt worden. Die Anzahl der ambulant versorgten übertrifft diese Zahl um ein Vielfaches.

Auf eine Erfolgsgeschichte konnten die Gäste der Jubiläumsfeierlichkei-ten der Klinik für Kinder und Ju-gendpsychiatrie (KJPP) anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens Ende September zurückblicken. Schnell gewann die 1993 eröffnete Klinik für die Hilfe suchenden Eltern und Fa-milien an großer Bedeutung. Als ei-nen der wichtigsten Schritte in der

Entwicklung nannte Bezirkstagsprä-sident Franz Löffler die folgende Dezentralisierung und den Aufbau der Außenstandorte Weiden, Cham und Amberg. Daneben ist der erst vor kurzem bestellte Stiftungslehr-stuhl für Kinder- und Jugendpsychi-atrie an der Universität Regensburg, den Gründungsordinarius Prof. Dr. Romuald Brunner innehat, ein wich-

tiger Baustein in der erstklassigen Versorgung der Patienten und Aus-bildung der angehenden Ärzte.

Brunner stellte im Festvortrag sein Spezialgebiet, das selbstverletzende Verhalten Jugendlicher, näher vor. Einen Rückblick und gleichzeitig ei-nen Einblick in die Arbeit der KJPP bot Chefarzt Dr. Christian Rexroth.

medbo- logisch!

Unser Lösungswort: Eine weit verbreitete psychische Erkrankung(Die Auflösung finden Sie auf der Umschlagseite 3)

Vierteljahrhundert – Auf die nächsten 25 Jahre KJPP freuen sich (von links) Prof. Brunner, Dr. Rexroth, medbo Vorstand Dr. Dr. Helmut Hausner, Stadträtin Gabriele Opitz und Bezirkstagspräsident Franz Löffler.

Hannah Jucknewitz

FKEP-Teilnehmer setzten SegelDas Führungskräfte-Entwicklungsprogramm 2018 startet

Die Segel setzten am Kick-off im Oktober zwölf Führungskräfte aus unterschiedlichen Bereichen und Standorten der medbo, die mit ihren Führungskräften und weiteren Gästen den Start des diesjährigen Führungskräfte-Entwicklungsprogramm (FKEP) feierten.

medbo Vorstand Dr. Dr. Helmut Hausner wünsch-te allen Teilnehmern eine ruhige Brise: denn Füh-rung sei wie eine spannende Seereise. Als Füh-rungskraft sei man verantwortlich für Schiff und Crew, hält Kurs und sorgt dafür, gemeinsam das gesetzte Reiseziel zu erreichen.

Coaching und Impulse

In dem zweijährigen Programm bekommen die Teilnehmer Führungsimpulse von beteiligten Ex-perten, profitieren von den Erfahrungen der ande-ren Teilnehmer und erlernen hilfreiche Führungs-techniken. Am Tag nach der Auftaktveranstaltung begann gleich das erste Modul zum Thema „Ele-mente erfolgreichen Führens“.

Hannah Jucknewitz ist Personal entwicklerin bei der medbo Alle Mann an Bord – die neue FKEP-Mannschaft.

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41KJPP | SYNAPSE 4 • 2018

In diesem Fall wird die Empfehlung zu einer therapeutischen Behand-lung ausgesprochen – auch hier gibt es den kurzen Weg zur Schwester-einrichtung der medbo, dem Zent-rum für Psychiatrie.

Kleine Lerngruppen und interaktiver Unterricht

Während des Klinikaufenthalts darf natürlich die schulische Bildung nicht zu kurz kommen. Ziel ist es schließ-lich, dass die Kinder und Jugendli-chen nach der Klinik wieder eine Re-gelschule besuchen können. In Klein-gruppen zu maximal vier Personen werden die Schulthemen in kleinen Schritten und vor allem im jeweiligen Tempo des Patienten erarbeitet.

Lehrer Wolfgang Seefried unterrich-tet die Afrika-Kinder. „Es kommt vor, dass die Lehrer an den Regelschu-len den Patienten Lernmaterial mit-geben. Dann versuchen wir, das na-

türlich so gut es geht durchzuarbei-ten. Ansonsten haben wir auch un-ser eigenes Material in Mathematik, Rechtschreibung und Leseverständ-nis.“ Die Klassenzimmer sind mit Smartboards ausgestattet, um ab-wechslungsreichen und interaktiven Unterricht zu ermöglichen.

Belohnung: Ein positiver Bestärker

Ein altes bayerisches Sprichwort besagt: „Ned g‘schimpft is g‘lobt gnua.“ Dabei sind Komplimente und Belohnungen eine nicht zu unter-schätzende Bestärkung von gutem Verhalten. Schelte kennen die Kin-der und Jugendlichen häufig zur Genüge. Sie entwickeln ihre Strate-gien, mit den negativen Erfahrungen umzugehen. Bei einigen führt das zu einem gestörten Selbstwertge-fühl, andere entwickeln eine „Ist mir egal, ich mache es doch sowieso falsch“-Haltung.

Um dem entgegenzuwirken, werden in der Kinder- und Jugendpsych-iatrie die Erfolge sichtbar belohnt. Insgesamt kann man drei reguläre Sterne oder Belohnungspunkte für einen guten Schulbesuch und die gute Erfüllung der Aufgaben beim Frühstück und Mittagessen erhal-ten. Bonuspunkte gibt es bei der Übernahme von Extraaufgaben. Wenn man nun genügend Sterne gesammelt hat, gibt es obendrauf eine Belohnung. Diese reichen von einem Stück Schokolade bis hin zur außerordentlichen Einzelzeit mit dem Betreuer.

Strukturen geben Halt

Durch diese Regeln können sich die Kinder und Jugendlichen an etwas festhalten. Ihr Leben ist oft so weit aus den Fugen, dass sie kein Land mehr sehen können. Zugleich ist Struktur etwas, das nur wenige gut vermittelt bekommen haben. Heiler-ziehungspfleger Franz Gietl dröselt für mich die vier Grundprinzipien der KJPP auf. „Die Patienten sind frei-willig bei uns, demnach ist auch das, was sie tun, freiwillig. Grenzen werden gesetzt und eingehalten. Wir verhalten uns zu jedem respekt-voll. Vereinbarungen werden einge-halten.“

Diese Prinzipien gelten nicht nur für die Patienten, sondern auch für die Betreuer. Anhand dieser Regeln und mit einem festgelegten Tagesplan, bestehend aus Schule, Mahlzeiten, Betreuungsgruppen und Therapie-sitzungen, können sich die Kinder und Jugendlichen über den Tag ent-langhangeln. Solche Strukturen werden auch gemeinsam mit den Eltern erarbeitet, damit nach dem Klinikaufenthalt ein sicherer Rah-men für die Kinder und Jugendli-chen bestehen bleibt.

SYNAPSE 4 • 2018 | KJPP40

Daniela Plößner

Von Asien bis AfrikaMein medbo Tag in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Cham

In den früheren SYNAPSE-Ausgaben haben wir bereits die Standorte Weiden und Amberg vorgestellt. Heute führt mich mein medbo Tag zum dritten Außenstandort der medbo Kinder- und Jugend-psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJPP) – nach Cham in den Bayerischen Wald.

Seit elf Jahren gibt es sie mittler-weile: die Tagesklinik und Insti-

tutsambulanz der medbo Kinder- und Jugendpsychiatrie. Angesiedelt ist sie durchaus medbo typisch nicht nur in unmittelbarer Nachbar-schaft, sondern gleich als Untermie-terin der SANA-Klinik mitten in Cham.

Bunte Farben

Aber nach Krankenhaus sieht es hier nicht aus. Im Gegenteil. Bunte Wän-de mit Handabdrücken und eine Spielecke im Eingangsbereich hinter der ebenfalls bunt bemalten Glas- Eingangstüre fallen mir sofort ins Auge. Und es gibt einen wunderschö-nen kleinen Garten mit Spielplatz.

Die kleineren und die größeren Patienten

Zu Gast bin ich heute in der Tageskli-nik. Das bedeutet, die Kinder kom-men morgens um halb Acht in die Kli-nik und verlassen sie um 16:00 Uhr wieder. Nur freitags ist ein kurzer Tag, an dem die Kinder schon um 13:00 Uhr wieder nach Hause gehen.

Die Tagesklinik ist in zwei Gruppen aufgeteilt: Afrika und Asien. In der Afrikagruppe sind aktuell sechs Kin-der im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Teenager kommen in der Asiengruppe mit ebenfalls sechs Plätzen unter. Alle Patienten werden ihrem Alter entsprechend in die or-ganisatorischen Strukturen der Ta-gesklinik eingebunden.

Frühstück in Asien

So gibt es um halb Zehn eine ge-meinsame Frühstückspause. Unter

Aufsicht bereiten die jungen Patien-ten gemeinsam das Essen zu. Sie schneiden Gemüse, backen Brezen auf und füllen Wasser und Saft in Krüge ab. Erst wenn der Tisch ge-deckt ist und alle Kinder zusammen mit den beiden Betreuern am Tisch sitzen, wird gegessen.

Ich frühstücke mit der Asiengruppe. Dabei gibt es zwei Regeln: Jeder trinkt ein großes Glas oder zwei kleinere Gläser Wasser oder Saft und es wird von allem wenigstens eine Probierportion genommen. „Nur Karotten darf ich keine essen! Ich bin da nämlich allergisch!“, setzt Paul* gewissenhaft nach, der mir die Regeln erklärt hat.

Über Politik und Portugal

Während des Frühstücks unterhält man sich über die verschiedensten Themen. Da die Landtagswahlen an-stehen, spricht Betreuer Horst Puta mit den Jugendlichen über die unter-schiedlichen Parteien in Bayern. Die Kinder erzählen vor allem von den Wahlplakaten, die überall aufgestellt sind. Schließlich wechselt das Thema über Fußball und Feldarbeit auf dem Bauernhof zu Portugal. Der Grund dafür ist das gemeinsam erarbeitete und selbst gestaltete Plakat im Früh-stücksraum.

Terrakids

Unter Putas Leitung lernen die Kin-der jeden Donnerstag bei den „Ter-rakids“ etwas über die Erde. Manch-mal geht es um Länder, ein anderes Mal um Gebirge und Flüsse. Auch Umweltschutz ist ein wichtiges The-ma. „Für mich ist wichtig, dass die Kinder wissen, wo sie herkommen

und was um sie herum überhaupt ist“, erzählt Puta über die Gruppe. Wer mag, darf das Plakat am dar-auffolgenden Donnerstag mit heim-nehmen. Da das Plakat die ganze Woche im Frühstücksraum hängt, werden die Kinder immer an den Er-folg erinnert, etwas gestaltet und geschafft zu haben.

Trialog: Patienten – Eltern – medbo

Die in der Therapie erarbeiteten Strategien für bestimmte Situatio-nen und Verhaltensweisen können die Kinder und ihre Familien sofort zuhause umsetzen: wie man mit Wut konstruktiv umgeht, wie man Regeln vereinbart oder wie man gut miteinander kommuniziert. Dafür ist es natürlich wichtig, dass Patienten, Eltern, Therapeuten und Betreuer an einem Strang ziehen. Es entsteht ein Trialog.

Vorbereitung auf die Zeit nach der Klinik

Die Kinder und Jugendlichen brau-chen die Rückendeckung und Un-terstützung ihrer Eltern, um nach abgeschlossener Therapie gesund zu bleiben. Deshalb sind die Eltern immer mit im Boot. Aus diesem Grund gibt es einmal pro Woche ein Elterngespräch. Für eine allumfas-sende Diagnostik ist es notwendig, das Umfeld miteinzubeziehen. Da-durch erhalten die Therapeuten und Betreuer ein differenzierteres Bild über die Lage des Patienten. Häufig haben die Eltern regen Gesprächs-bedarf – es geht schließlich um das Wohl ihrer Kinder. Manchmal kommt es vor, dass die Eltern selbst unter einer psychischen Krankheit leiden.

Grundannahmen der Arbeit der KJPP Cham

1. Die Patienten und Eltern geben sich Mühe.2. Die Patienten und Eltern wollen etwas ändern.3. Der Patient hat nicht alle Schwierigkeiten selbst verursacht,

muss sie aber selber lösen.4. Das Leben des Patienten ist so, wie es momentan ist,

nicht auszuhalten.5. Die Patienten müssen in allen relevanten Lebensbereichen

ein neues Verhalten erlernen.6. Die Patienten können in der Therapie nicht versagen.

Orient – Das „Morgenland“ bietet den Kindern Ruhe und Rückzug, wenn es mal zuviel wird.

* Name von der Redation geändert

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43Forensik | SYNAPSE 4 • 2018

len aus unserer Verlaufsforschung: im Mittel nach etwa sechs Monaten fallen Rückfällige in Freiheit negativ auf.

Differenziertes Vorgehen nötig, Versorgungspartner gesucht

MRV-Patienten unterscheiden sich, vor allem – und auch juristisch wie therapeutisch-strukturell differen-ziert – Suchtkranke (meist Drogen-abhängige) und Patienten mit psy-chiatrischen Diagnosen (besonders Schizophrenie, Persönlichkeitsstö-rungen). Gerade die Gruppe mit Er-krankungen aus dem schizophrenen Formenkreis braucht eine stärkere poststationäre Unterstützung als andere. Aus der Regensbur-ger Klinik werden daher über 60 % in eine soge-nannte komplementäre Einrichtung entlassen.

Dieser Resozialisierungsweg muss tragfähig sein, denn meist verblei-ben dort die Patienten einige Zeit. Erst nach zwei bis drei Jahren gibt es bei einigen stabilen Probanden Veränderungen in Richtung Selb-ständigkeit. Daher sucht die Re-gensburger Klinik intensiv den Kon-takt zu Nachsorgeeinrichtungen, um eine bestmögliche Weiterbetreuung der Patienten aufzubauen. Ein Bau-stein dieser Kooperation war der diesjährige Fortbildungstag in der medbo („Einblicke in die Forensi-sche Klinik -Zusammenarbeit mit Nachsorgeeinrichtungen“), an dem

auch die Daten aus der bayernwei-ten Qualitätsmessung sowie aus der Regensburger Katamnese-Erhe-bung präsentiert wurden.

Dr. phil. Adelheid Bezzel ist Mitarbeiterin des Instituts für Qualitätsmanagement

des Maßregelvollzugs in Bayern (IfQM) am medbo Bezirksklinikum Regensburg.

SYNAPSE 4 • 2018 | Forensik42

Dr. Adelheid Bezzel

Entscheidend ist, was hinten rauskommtQualitätserfassung im bayerischen Maßregelvollzug (MRV)

Qualität – ein subjektiv interpretierter und eingesetzter Begriff! Um mit dieser Begrifflichkeit arbeiten zu können, muss geklärt werden, was man darunter versteht und aus welcher Perspektive man ihn definiert. Qualität im Maßregelvollzug steht zudem vor besonderen Herausforderungen. Das am Bezirksklinikum Regensburg beheimatete Institut für Qualitätsmanagement des Maßregelvollzugs in Bayern (IfQM) beschäf-tigt sich genau damit.

Für „Qualität im MRV“ stehen ver-schiedene Beurteilungsebenen

zur Wahl: Der Gesetzgeber setzt die Straftatenfreiheit als Ziel, der Pati-ent dagegen wohl auch eine Steige-rung seiner Lebenszufriedenheit, der Therapeut möchte Stabilität und Besserung des psychischen Zustan-des erreichen und eine stabile Le-bensweise ermöglichen, die Gesell-schaft ist an direkter und indirekter Sicherheit interessiert, während der Träger vor allem an Kosten-Nut-zen-Effizienz und ähnliches denkt. Ein gemeinsamer Nenner lässt sich mit der Frage finden: Welche erklär-ten Ziele sind auf welche Art und Weise erreichbar und wie gut wer-den sie tatsächlich erreicht?

Das Ergebnis ist die wesentliche Zielgröße

Im Rahmen eines Qualitätsmanage-ments bildet die sog. dritte Säule Er-gebnis („outcome“ = Erreichen der therapeutischen Zielvorgaben im Quer- und Längsschnitt) neben Struktur („input“ = Ressourcen) und Prozess („process“ = Interventionen) die wesentliche Zielgröße ab. Seit 2010 arbeitet der bayerische Maßre-gelvollzug intensiv daran, diesen Fra-gen nachzugehen. An allen Maßre-gelvollzugskliniken (Ausnahme BKH Straubing, da keine Entlassungen „in Freiheit“) wird die Ergebnisqualität durch das Institut für Qualitätsma-nagement des Maßregelvollzugs (IFQM) standardisiert gemessen. Me-thodisch müssen drei Aspekte Be-achtung finden: der Einfluss einer Vielzahl moderierender Variablen (etwa Komorbiditäten, Alter, soziales Umfeld), die zeitliche Stabilität des Ergebnisses (Stichwort Katamnese) und die Bedeutung der Betroffenen-perspektive (Primärinformationen durch Patientenbefragung).

Das Blatt kann sich wenden

Im MRV Behandelte (psychiatrische Patienten und vor allem Suchtkran-ke) erinnern häufig den aus der So-ziologie beschriebenen persistieren-den Intensivtätern, bei denen die Delinquenz des Jugendalters nicht wie bei der Mehrheit im Zuge güns-tiger Wechselspiele zwischen Um-welt-Akteur beim Erwachsenwerden abbricht. Zudem haben sie mehr-fach sogenannte Kontrollmaßnah-men (wie Arrest, Inhaftierungen) er-lebt, bei denen auch ein schädlicher Effekt (einmal Straftäter immer Straftäter, Bindung an entsprechen-des Submilieu et cetera) diskutiert wird. Schulprobleme, schwierige Entwicklungsbedingungen, Gewal-terfahrungen, negative therapeuti-sche Erfahrungen und ähnliches können dazu kommen, so dass die Ausgangslage meist schwierig ist. Auch für die Therapie!

Forensische Therapie

Wie gut sind die forensischen Pati-enten für und in der Therapie zu ge-winnen, können sie diese Chance nutzen, lässt sich ein Erfolg feststel-len? Ja, denn die Mehrheit der mitt-lerweile über 1.500 in einer bayeri-schen MRV-Einrichtung therapierten und in der Ergebnisqualitätserfas-sung aufgenommenen Patienten können die Therapie regulär ab-schließen und sich in ihrem Leben so gut zurecht finden, dass sie nach ihrer stationären Zeit straftatfrei blei-ben und auch gesundheitlich weit-gehend stabil leben.

Etwa 90% der gemäß §63 Strafge-setzbuch (psychiatrisches Kranken-haus) Untergebrachten leben im ersten Jahr nach Entlassung ge-sundheitlich stabil und straftat frei

Über zwei Drittel der gemäß §64 StGB (Entziehungsanstalt) Unter-gebrachten halten sich von ihren Suchtstoffen fern und kommen im ersten Jahr nach ihrer Entlassung nicht mit dem Gesetz in Konflikt.

Wer dabei bleibt, kann es packen

Therapie ist anstrengend und braucht Zeit. Psychiatrische Patien-ten leben mehrere Jahre in einer fo-rensischen Einrichtung und werden in geeigneten, unter Umständen kleinen Schritten an ein Leben au-ßerhalb der Klinikmauern gewöhnt. Dabei ist es nicht unerheblich, was der Patient in die Therapie mitbringt; je kleiner und wackeliger das Fun-dament, desto schwieriger wird es! Gut erreichbar und erfolgreich be-handelbar sind ältere Patienten mit kürzeren Kriminalitätskarrieren und späterem Beginn der Krankheitsma-nifestation. Nicht nur für das Errei-chen der „normalen“ Entlassung in Freiheit, sondern auch für den lang-fristigen Erfolg spielen Motivation und Therapiebereitschaft eine Rolle, aber auch das Ausmaß des Verlus-tes, wenn es scheitern sollte (wie Arbeit, Familie)!

Stichwort Resozialisierung

Der Resozialisierung (Tages-struktur durch Arbeit, Sozialkon-takte et cetera) und poststatio-nären Versorgung (wie Wohn-art, therapeutische Betreuung) wird viel Aufmerksamkeit ge-schenkt, es müssen geeignete Lebensbedingungen geschaf-fen und auf Belastbarkeit ge-prüft werden. Die Überführung stationär-ambulant muss gelin-gen, denn die risikoreichste Pha-se bleibt die erste Zeit in Freiheit; auch das zeigen die aktuellen Zah-

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45Forensik | SYNAPSE 4 • 2018

vom Trubel der Station. Die Möglich-keiten der Co-Wall sind jedoch noch nicht ausgeschöpft. Eine Face to Face Kommunikation wäre über ein Tablet möglich. Auch zusätzliche Fea-tures wie TV und das Einspielen ei-gener Musik sind denkbare Ausbaus-tufen für die Zukunft.

Heribert Höpfinger ist Stationsleiter 10a der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psy-

chotherapie am Bezirksklinikum Regensburg

SYNAPSE 4 • 2018 | Forensik44

Heribert Höpfinger

Multimedia gegen „blanke Nerven“Spielen gegen Stress, Zeichnen gegen Aggressionen

Mit der Inbetriebnahme der neuen forensischen Gebäude am Bezirksklinikum Regensburg sind in den Aufnahmestationen 10a und 10b erstmals moderne Medienwände – auch Co-Walls genannt – in Nutzung. Ziel der Co-Walls ist es, gerade die für die meisten Patienten sehr anstrengende Situation der Aufnahmeunterbringung in isolierten Zimmern zu erleichtern und damit in dieser Stresssituation deeskalierend zu wirken.

Maßregelvollzugs-Patienten sind verurteilte Straftäter, die im Kon-

text einer psychiatrischen Störung oder einer Suchterkrankung straffällig geworden sind. Die Aufnahme-Situati-on und die sich anschließende Einge-wöhnung an die geschlossene Unter-bringung in der Forensik ist eine sen-sible, oft sehr schwierige Phase für diese Patienten: Da kommen Ängste hoch und Aggressionen kochen über.

Auszeit-Räume

In den Kliniken kommen, wenn die Situation zu weit eskaliert, sogenann-te Time-Out-Räume zum Einsatz. Diese reizarmen Isolierzimmer wer-den als eines der letzten Mittel in der Forensik eingesetzt, um psychiatri-sche Notfälle wie Intoxikationen oder akute Erregungs- und Angstzustän-de, die wiederum zu einer Eigen- und oder Fremdgefährdung führen können, überwachen und deeskalie-ren zu können. Der Aufenthalt in den Time-Out-Räumen ist eine Zwangs-maßnahme und schon allein das sorgt oftmals für Ängste bei den Pati-enten. Zudem sind die Räume reiz-arm und bieten wenige Beschäfti-gungsmöglichkeiten. Auch einfache

Kommunikation fällt relativ schwer, da sich der Patient erst bei den Pflege-kräften bemerkbar machen muss.

Ablenkung, Beschäftigung, Kommunikation

Die Co-Wall ist ein neuer Ansatz in den Regensburger Forensiken, den Patienten die Isolierung angenehmer zu machen. Es handelt sich hier um einen interaktiven Touchscreen in den Insolierzimmern – natürlich robust und „unkaputtbar“. Diese Co-Wall bietet mehrere Beschäftigungsmöglichkei-ten, die der Patient selbstständig nut-zen und anwählen kann, in der Haupt-sache Medienanwendungen bezie-hungsweise Apps wie zum Beispiel Entspannungsmusik, kurze Spiele, ein Radio, eine Uhr sowie Möglichkeiten zum Zeichnen. Hier können sich die Patienten beschäftigen und sich Rei-zen je nach Stimmung aussetzen – ob als Maßnahme gegen Langeweile oder zur Beruhigung.

Nicht nur Unterhaltung

Hinzu kommen die Möglichkeiten zur Raumsteuerung. Der Patient kann etwa Lautstärke und Helligkeit des

Displays selbst festlegen. Es können sogar Patienten-Profile gespeichert werden. Aber grundsätzlich haben auch die Mitarbeiter des Stations-stützpunkts von außen Zugriff auf die Co-Wall. Sie können einzelne Fea-tures zu- oder abschalten oder die Raumsteuerung übernehmen – je nachdem. Das kann nötig sein, wenn ein Patient zum Beispiel durch die Nutzung eines Co-Wall-Features über die Maßen „überreizt“.

Nicht zuletzt können via Co-Wall Do-kumente wie die Hausordnungen oder Gesetzestexte per PDF hinter-legt werden.

Gute Erfahrungen

Die Co-Walls sind in Regensburg seit Herbst 2017 im Einsatz. Und sie zei-gen Wirkung – nicht nur in Sachen Langeweile. Schon alleine das „Neu-entdecken“ der verschiedenen An-wendungen kann den Patienten hel-fen, sich zu konzentrieren, wieder zu sich zu finden und sich auf Neues einzulassen. Das gemeinsame Spie-len oder Zeichnen an der Co-Wall ist für die Pflege eine weitere und be-sonders gute Möglichkeit, Kontakt zu

den isolierten Patienten aufzubauen.Es kommt auch vor, dass Patienten mit der Co-Wall überfordert sind und zum Beispiel die Spiele nicht verste-hen. Dies kann zur Kränkung und Frustration führen. Daher ist es wich-tig, dass die Pflege die Co-Wall-Mög-lichkeiten und -Angebote auf den je-weiligen Patienten abstimmt.

Raumgestaltung

Durch die Raumsteuerungsfeatures der Co-Wall haben die Patienten eine Möglichkeit, ihre Persönlichkeit in den Time-Out einfließen zu lassen. Mit selbst gezeichneten Bildern kann der Patient seine Wünsche und Empfin-dungen ausdrücken und eine Wand-dekoration entwerfen, indem er das Bild am Touchscreen erscheinen lässt. Durch Musik können die Pati-enten abschalten und entspannen.

Lernen mit der Co-Wall

Vor allem Patienten, die der deut-schen Sprache nicht mächtig sind, können in ihrer Muttersprache Wörter aufschreiben. Diese können dann übersetzt werden und damit kann die sprachliche Barriere abgebaut und

eine einfache Kommunikation ermög-licht werden.

Kraft tanken

Auch bei Patienten, die nicht in einem akuten Übererregungszustand sind, kann sich die Nutzung der Co-Wall positiv auf ihre Stimmung auswirken. So nutzen Patienten diesen Raum freiwillig als kurzfristigen Rückzugsort

Die forensischen Stationen 10a und b

Auf der Station 10a werden Patienten, die aufgrund einer Suchterkrankung straffällig geworden sind, aufgenommen und behandelt. Hier werden sie motiviert, sich auf die Therapie einzulassen, eine Tagesstruktur zuzulassen. Hier beginnt die erste Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie, der Sucht und dem delinquenten Leben. Zudem werden die Patienten auf 10a physisch und psychisch stabilisiert und beispielsweise bei einem Drogen-entzug unterstützt. Ein weiterer Auftrag der Station 10a besteht darin, Pati-enten, bei denen keine Aussicht auf eine erfolgreiche Beendigung der The-rapie besteht, im sogenannten „Abbruchstrakt“ zu versorgen und auf das Gefängnis vorzubereiten.

Personen, die aufgrund einer psychischen Erkrankung straffällig geworden sind, werden auf der Station 10b aufgenommen. Hier geht es um die Stabili-sierung des psychischen Gesundheitszustandes mit Hilfe von Medikation und verschiedenen Therapiebausteinen, die auf die jeweiligen Patienten zu-geschnitten sind.

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47medbo | SYNAPSE 4 • 2018

Ihr seid gefragte Leute“, rief Schulleiterin Christine Denk den Absolventen bei der Ex-

amensfeier Ende September zu und führte aus, dass sie einen Beruf erlernten, in dem sie immer eine Beschäftigungsmöglichkeit finden werden. Denk rechnete in ihrer Ab-schlussrede vor, dass die Schüler 2.100 Stunden Theorie und 2.500 Stunden Praxis-einsätze meistern mussten. 13 der Schüler erreichen einen Notendurchschnitt mit einer „Eins vor dem Komma“, eine Schülerin er-reichte sogar die Traumnote 1,0. Fünf Schü-ler haben neben dieser intensiven Ausbil-

dung zusätzlich die Prüfung zum Fachabitur erfolgreich abgelegt.

Weiter geht‘s

Von den Absolventen wechseln 16 als Studie-rende des Dualen Studiums „Pflege“ an die Ost bayerische Technische Hochschule Regens-burg zum Vollzeitstudium. medbo Vorstand Dr. Dr. Helmut Hausner gratulierte vier Schülern zum Staatspreis. Er sprach allen Examinierten sein Lob für den Marathon durch die Examens-prüfungen aus und beglückwünschte sie.

SYNAPSE 4 • 2018 | medbo46

Lissy Höller

„Wir wollen ihnen ein Stück Heimat geben“Pflegevorschüler erhalten Abschluss

Sechs Absolventen der medbo Pflegevorschule Regensburg haben ihren Abschluss erreicht. Seit September 2017 lernten die Schüler die speziellen Pflegefachbegriffe in deutscher Sprache und kamen mit den pflegerischen Grundtätigkeiten während vieler Praktika im Klinikalltag in Kontakt.

Den Absolventen war die Freude ins Gesicht geschrieben, als medbo Vorstand Dr. Dr.

Helmut Hausner die Zertifikate überreichte und ihnen versicherte, dass er sie bei der medbo weiterbeschäftigen wolle: „Wir wollen Ihnen im Unternehmen ein Stück Heimat geben und un-ser Zuhause mit Ihnen teilen.“ Die Prüfungen in der Pflegevorschule umfassten Pflegethemen wie Hygiene, Mobilisierung, Verhalten im Not-fall, Erste-Hilfe in Theorie und Praxis. In den 14 Wochen Praktikum lernten die Schüler den ver-antwortungsvollen Beruf hautnah kennen, wie Kursleiterin Christina Kern berichtete.

Weiter geht‘s

Fünf Pflegevorschüler werden ab September auf die medbo Schule für Krankenpflegehilfe

wechseln und ein Absolvent beginnt seine Aus-bildung an einem anderen Klinikum. Mehr als die Hälfte des Kurses brach während des lehr-reichen und anspruchsvollen Jahres die Ausbil-dung ab. Umso mehr können die verbliebenen sechs Pflegevorschüler stolz auf sich sein, be-merkte Horst Meisinger, Direktor Personal.

Lob verteilte Norbert Zimmek vom Jobcenter des Landkreises Regensburg nicht nur an die Absolventen, auch an die medbo: „Sie leisten einen großen Beitrag zur Integration.“

Im September 2018 startete ein neuer Kurs der Krankenpflegevorschule. Dafür gab es über 50 Bewerbungen, aus denen insgesamt 14 Teil-nehmer ausgewählt wurden.

Bravo – Pflegevorschüler haben erfolgreich bestanden

Lissy Höller

„Ihr seid gefragte Leute“Examen in der medbo Berufsfachschule für Krankenpflege

Die effektivste Methode, dem Pflegenotstand entgegen zu treten, ist qualifizierten Nachwuchs selbst auszubilden. Die medbo Berufsfachschule für Krankenpflege konnte nun 38 examinierten Gesundheits- und Krankenpflegern das Abschlusszeugnis überreichen.

Schöne Aussichten – Der Abschlussjahrgang 2018 der medbo Berufsfach-schule für Krankenpflege steuert beruflich einer sicheren Zukunft entgegen.

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49medbo | SYNAPSE 4 • 2018

Damit sich die Pflegeschüler schneller untereinander kennenlernten, wurde

zum Start der Ausbildung ein „Tag für neue Schüler“ unter anderem von den Klassen-leitern Eva Kronschnabel und Ulli Geib ausgerichtet. Mit einer Schnitzeljagd konn-ten die Schüler das Gelände des Be-zirksklinikums erkunden und bekamen als kleine Trophäe einen Pokal gefüllt mit Sü-ßigkeiten als „Nervennahrung“ für die ers-ten Schultage.

Ausbildung Plus

Unter den 64 Schülern sind auch 17 Studen-ten des Dualen Studiengangs „Pflege“. Zu-nächst absolvieren sie den ersten, prakti-schen Teil an der medbo Berufsfachschule für Krankenpflege, bevor sie an die Ostbaye-rische Technische Hochschule ins Vollzeitstu-dium wechseln. Außerdem wollen 16 Schüler neben ihrer Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger das Fachabitur ablegen.

SYNAPSE 4 • 2018 | medbo48

Lissy Höller

Pflegefachhelfer bekommen erstmalig Zeugnissemedbo Krankenpflegehilfeschule verabschiedet ersten Jahrgang

Ein arbeitsreiches und lernintensives Jahr hat der erste Jahrgang der medbo Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe hinter sich gebracht. Anfang August gab es Zeugnisse.

Neben rund 1.000 Stunden praktischer Aus-bildung auf verschiedenen Stationen und in

Pflegeheimen mussten sich die 17 Schülerin-nen und Schüler auch mit den theoretischen Grundlagen der Pflege intensiv beschäftigen. Die Mühen haben sich für alle gelohnt. Sie konnten die Ausbildung erfolgreich abschlie-ßen.

Unter den Absolventen des ersten Jahrgangs befinden sich auch einige, die im Vorfeld den ersten Kurs der medbo Pflegevorschule durch-liefen. Der Großteil der frischgebackenen Pfle-gefachhelfer wird unmittelbar im Bezirksklini-kum Regensburg oder in Pflegeheimen einge-setzt. Vier der Absolventen haben mit ihren No-ten überzeugt und können die dreijährige Ausbildung zum examinierten Gesundheits-

und Krankenpfleger an der medbo Berufsfach-schule für Krankenpflege ab Oktober begin-nen.

Baustein für Menschen in Not

„Sie sind ein wichtiger Baustein für Menschen, die sich in einer Notsituation befinden und Hilfe brauchen“, stimmte Horst Meisinger, Direktor Geschäftsbereich Personal, die Absolventen auf ihre künftige Tätigkeiten ein. Er wünschte ihnen, dass sie „einen Beruf gewählt haben, der Sie erfüllt, und dass Sie jeden Tag mit Freude in die Arbeit gehen“. Einen kleinen Rückblick auf das vergangene Jahr bot der stellvertretende Schulleiter Harald Rzychon und betonte, dass die Schüler auf ihre Leistun-gen stolz sein können.

Lissy Höller

Neue Pflegeschüler64 angehende Gesundheits- und Krankenpfleger bei der medbo

Anfang Oktober hatten 64 junge Frauen und Männer an der medbo Berufsfachschule für Krankenpflege ihren ersten Schultag. Mit der Vereidigung starteten sie ihre dreijährige Ausbildung zum examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger, die neben 2.100 Stun-den theoretischem Unterricht auch 2.500 Stunden in der praktischen Arbeit auf unter-schiedlichen Stationen beinhaltet.

Der erste Jahrgang – medbo Vorstand Dr. Dr. Helmut Hausner (links oben), Personaldirektor Horst Meisinger (rechts oben) und der stellvertretende Schulleiter Harald Rzychon (daneben) gratulieren.

Auf geht’s! – Schulstart mit den Klassenleitern Eva Kronschnabel und Ulli Geib und Schulleiterin Christine Denk (vorne Mitte).

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51medbo | SYNAPSE 4 • 2018

Das Cafe „zweitesLEBEN“ ist ein langjähriger Gefährte des Be-

zirksklinikums Regensburg. Bereits vor 15 Jahren bezog der Namens-geber, der Verein „zweitesLEBEN e.V.“, das seit 1996 an der Klinik für Neurologische Rehabilitation beste-hende Café samt Einrichtung und bewirtschaftet es seither mit viel Lie-be und Herzblut. Doch die Einrich-tung war in die Jahre gekommen und verlor langsam, aber stetig ih-ren Charme. Anfang 2018 war es dann soweit: Es musste sich was tun!

Mit vereinter Kraft

Auch medbo Vorstand Dr. Dr. Hel-mut Hausner begrüßte das Vorha-ben und sicherte gleich finanzielle Unterstützung zu. So dauerte es von der Planung und Konzeptionie-rung bis hin zur Neueröffnung gera-de mal sechs Monate.

Eine beachtliche Leistung auch, weil der Cafébetrieb während der ge-samten Umbaumaßnahme zu kei-ner Zeit eingestellt wurde. Maria Dotzler, Vorsitzende des Vereins zweitesLEBEN: „Das war auf jeden Fall eine große Herausforderung, hinter Staub- und Lärmschutz zu ar-beiten. Doch die Patienten und An-gehörigen sollten auch während den Renovierungsarbeiten einen Rück-zugsort für sich haben.“

Nachhaltigkeit groß geschrieben

Schon lange vor dem allgemeinen Trend legte der Verein großen Wert auf Punkte wie Nachhaltigkeit, biolo-

gische und regionale Produkte so-wie gesunde Speisen. „Man ist, was man isst“, so Maria Dotzler.

Der biologisch-ökologische Charak-ter des Angebots und der nachhalti-ge Gedanke des Cafés läßt sich jetzt auch in den hellen Farben aus dem Grünspektrum und durch das natürliche Inventar schnell wiederer-kennen. Tiefkühlprodukte oder Ge-schmacksverstärker sind nach wie vor Tabu im „C2L“.

Neuer Look, neuer Ansatz

„Das Café soll beim Betreten an ein Sommerfest erinnern: heiter, bunter und ein bisschen unkonventionell und improvisiert“, erläutert Maria Dotzler die Idee des Re-Designs. Auch Barrierefreiheit spielte eine große Rolle, denn vor allem Patien-ten sollten das Café besser und be-quemer als bisher auch mit Rollstuhl besuchen können. „Nicht die betrof-fenen Menschen müssen sich an-passen, sondern wir“, so die Vereins-chefin. Deswegen wurde besonders viel Wert auf genügend Platz, viel Licht und breite Gänge gelegt.

Arbeitsplatz inklusive

Für die zahlreichen Speisen, Bedie-nung und Service sorgen vier Festan-gestellte und sechs Minijobber, dar-unter auch durch eine Schädel-Hirn- Erkrankung betroffene Menschen.

Zum Schluss lässt sich nur noch sa-gen: Der neue Look steht dem Café richtig gut und das C2L ist auf jeden Fall einen Besuch wert!

SYNAPSE 4 • 2018 | medbo50

Lissy Höller

Start der einjährigen Ausbildung zum Pflegefachhelfermedbo Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe startet ins Schuljahr 2018/19.

19 angehende Pflegefachhelfer hatten zum allgemeinen Schulbeginn Mitte September ihren ersten Tag an der medbo Berufsfachschule für Kranken-pflegehilfe Regensburg. Neben kleinen Schultüten bekamen die Schüler auch wertvolle Tipps nicht nur von ihrer Lehrerin Rosemarie Lang, sondern auch von den Absolventen des vorhergehenden Jahrgangs.

Nach Begrüßung und Vorstellung der Lehrkräfte bekamen alle

Schulanfänger eine Führung durch das weitläufige Gelände des Be-zirksklinikums und bekamen einen ersten Eindruck vom Schulleben bei der medbo.

Guter Einstieg in den Pflegeberuf

„Bleibt von Anfang an am Ball und übt euch in Disziplin“, so der Rat-schlag von Renat Baychurin, der nach erfolgreichem Abschluss zum Pflegefachhelfer demnächst die dreijährige Ausbildung zum exami-

nierten Gesundheits- und Kranken-pfleger beginnt. Er stellte eine beruf-liche Karriere bei der medbo in Aus-sicht: „Hier stehen Euch alle Türen offen.“

Grundlage für die Aufnahme in die medbo Berufsfachschule für Kran-kenpflegehilfe ist neben dem Inter-esse am Pflegeberuf ein Haupt-schulabschluss oder eine abge-schlossene Berufsausbildung. Das ermöglicht auch einen Seitenein-stieg. Die Ausbildung zum Pflege-fachhelfer dauert ein Jahr und wird tariflich nach TVöD bezahlt.

Andreas Lihring

In neuem GlanzCafé zweitesLEBEN: nach der Renovierung wieder eine Insel im Klinikalltag

Es ist ein zauberhafter Ort für die kleine Auszeit zwischendurch: das Café „zweitesLEBEN“ am Bezirksklinikum Regensburg. Jetzt haben der Verein zweitesLEBEN und die medbo es mit viel Gefühl rundum erneuert.

Los geht’s – Rosemarie Lang, Lehrerin für Pflegeberufe (links, untere Reihe) und ihre Klasse an der Berufsfachschule

für Krankenpflegehilfe Regensburg

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53medbo | SYNAPSE 4 • 2018

Stuhl beziehungsweise Erbrochenes mit Erregern belastet. Vehikel der Übertragung sind in diesem Falle kontaminierte Speisen oder Geträn-ke und abermals die Hände aller im Stationsbetrieb agierenden Perso-nen. Auch von der unbelebten Pa-tientenumgebung (Kontaktflächen) kann ein Übertragungsrisiko ausge-hen, wenn diese zuvor mit Stuhl oder Erbrochenem kontaminiert wurde.

Bei unsachgemäßem Verhalten bei der Versorgung derart erkrankter Patienten ist eine schnelle Ausbrei-tung der Erreger sehr wahrschein-lich. Auch die Zahl der tatsächlich Erkrankten wird rasch ansteigen, denn es genügt bereits eine sehr geringe Anzahl an Viruspartikeln, um eine Infektion auszulösen.

Schnell gewinnt!

Generell gilt, bei gehäuftem Aufkom-men von Infektionen durch saisonal bedingte Viren, ob nun im Magen-Darm-Trakt oder in den Atemwegen: schnell handeln! Bei auffälliger Symp-tomatik sofort Maßnahmen ergreifen, auch wenn noch kein Erregernach-weis vorliegt. Die Durchführung von entsprechenden Präventionsmaß-nahmen ist auch dann rechtlich ab-gesichert, wenn zuerst einmal nur der Verdacht besteht. Bei guter Or-ganisation und regelmäßiger Perso-nalschulung können erste infektions-präventive Maßnahmen im Bedarfs-fall rasch etabliert werden und damit wird die Weiterverbreitung des Erre-gers effektiv verhindert. Im nächsten Schritt sollte dann zeitnah die Kran-kenhaushygiene eingebunden wer-den um die weitere Vorgehensweise auf der Grundlage des Hygieneplans (3.8.1. Ausbruch, ab Seite 102) zu planen und den Prozess der Durch-führung fachlich zu begleiten.

Sabine-Antje Edenhofer ist Mitarbeiterin des medbo Hygieneteams

SYNAPSE 4 • 2018 | medbo52

Sabine-Antje Edenhofer

Es geht wieder los!Influenza, Noroviren und Co.: Saisonale Infektionserreger

Wenn saisonal, meist zwischen November und Februar, bestimmte Arten von Viren aktiv werden, sind auch die Krankenhäuser immer wieder vor große Herausforderungen gestellt.

Behördliche Vorgaben wie das In-fektionsschutzgesetz (IfSG) oder

die Bayerische Hygieneverordnung (MedHygV) fordern von den Betrei-bern der Einrichtungen die Etablie-rung von praktikablen, kosteneffekti-ven Mindeststandards – sprich: ba-sishygienische Maßnahmen – zur Minimierung von Übertragungsrisi-ken. Deren Ziel ist jedoch nicht die absolute Sicherheit vor jeglicher nosokomialer Übertragung.

Deshalb müssen beim Auftreten be-stimmter Infektionskrankheiten und in Ausbruchssituationen die Basis-hygienemaßnahmen durch weitere spezifische Präventionsmaßnahmen ergänzt werden.

Erreger und Infektionswege

Um hier zeitnah entscheiden zu kön-nen, welche Maßnahmen zur Ergän-zung sinnvoll sind, ist ein Grundver-ständnis zu den Übertragungswegen der Erreger notwendig. Die wichtigs-ten Mikroorganismen die uns Jahr für Jahr auf`s Neue heimsuchen,

sind Erreger die Atemwege oder den Magen-Darm-Trakt befallen.

Ziel: Atemwege

Erreger, die Atemwege befallen (echte Grippe/Influenza, grippaler Infekt), werden in der Regel aero-

gen übertragen. Im Klartext heißt das, winzige Aerosole (Tröpfchen) gelangen auf einer Distanz von bis zu einem Meter über die Luft von Mensch zu Mensch. Außerdem ge-langen sie in die unbelebte Umwelt, auf Oberflächen und Gegenstände. Das Übertragungsrisiko geht also von Patienten und Personal, sowie Kontaktflächen aller Art aus.

Erfolgt die Übertragung nicht direkt von Mensch zu Mensch wie beim Nie-sen, dann kann sie durch ein soge-nanntes Vehikel (eine Art „Transport-mittel“) erfolgen. Vehikel Nr. 1 bei jeg-licher Übertragung sind die Hände von allen im Stationsbetrieb agierenden Personen, insbesondere auch be-handschuhte Hände des Personals.

Ziel: Magen-Darm-Trakt

Erreger, die den Magen-Darm-Trakt befallen (beispielsweise Noroviren, Astroviren, Adenoviren, Rotaviren), werden fäkal-oral übertragen. Es ist also eine orale Aufnahme des Erre-gers nötig, um eine Infektion im Ver-dauungstrakt auszulösen. In der Fol-ge ist auch der ausgeschiedene

Interventionsmaßnahmen zur Verhütung der Weiterverbreitung:

• Impfschutz: wirksam gegen die Infektion mit Influenzaviren. Ab diesem Jahr haben alle Bürger einen Rechtsanspruch auf den Vierfach-Impf-stoff. Hierbei sind die am wahrscheinlichsten auftretenden Virusstämme der A- und B-Linie abgedeckt.

• Information an alle Kollegen, die in die Behandlung von betroffenen Patienten eingebunden sind; Kennzeichnung des Zimmers oder der Station

• Mund-Nasen-Schutz und strikte Händehygiene für betroffene Patienten• Bewegung der betroffenen Patienten in allgemein zugänglichen Berei-

chen einstellen, kein Kontakt zu gesunden Patienten• Pflegerische, therapeutische oder ärztliche Versorgung von erkrankten

Patienten nur mit persönlicher Schutzausrüstung (Schutzkittel, Hand-schuhe, Mund-Nasen-Schutz, gegebenenfalls Haube)

• Nach Ablegen der Schutzhandschuhe immer hygienische Händedesin-fektion durchführen

• laufende Desinfektion der patientennahen Flächen intensivieren

Interventionsmaßnahmen zur Verhütung der Weiterverbreitung:

• Information aller Kollegen und Kolleginnen die in die Behandlung von betroffenen Patienten eingebunden sind, Kennzeichnung des Zimmers oder der Station

• Betroffene im Einzelzimmer mit eigener Toilette unterbringen• Kein Kontakt mit Lebensmitteln aller Art, vor Nahrungsaufnahme

Händedesinfektion• Hygienische Händedesinfektion nach dem Toilettengang, Desinfektion

der Toilettenbrille nach jedem Toilettengang• Pflegerische, therapeutische oder ärztliche Versorgung betroffener

Patienten nur mit persönlicher Schutzausrüstung (Schutzkittel, Handschuhe, ggf. Mund-Nasenschutz und Haube)

• Laufende Desinfektion der patientennahen Flächen intensivieren, Desinfektionsmittel an den Erreger anpassen

• Bei sichtbarer Kontamination von Flächen sofort eine gezielte Desinfektion durchführen

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55medbo | SYNAPSE 4 • 2018SYNAPSE 4 • 2018 | medbo

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Lissy Höller

Amberg geht an den StartKinder- und Jugend- sowie Erwachsenenpsychiatrie haben ein neues Zuhause in Amberg.

Seit Juli hat die medbo in Amberg endlich ein festes Zuhause. Nach den Jahren der Zwischenlösungen konnte der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) sowie Erwachsenenpsychiatrie in direkter Nachbarschaft zum Klinikum St. Marien eröffnet werden.

Die medbo Tageskliniken bieten 20 Erwachsenen und zwölf Kin-

dern und Jugendlichen Therapie-plätze und sind jeweils mit einer Psychiatrischen Institutsambulanz verbunden.

Bezirkstagspräsident Franz Löffler berichtete, dass der Bezirk einen Ei-genanteil von rund 2,7 Millionen Euro zu den Gesamtkosten von rund 6,9 Millionen Euro beigetragen hat. Den Hauptanteil steuerte der Freistaat bei.

Finanzminister Albert Füracker unter-strich, dass die finanziellen Mittel mit höchster Effizienz eingesetzt werden müssten und das sei bei der medbo gesichert. Füracker bezeichnete die Nachbarschaft vom somatischen St. Marien Klinikum und der medbo als Gesundheits-Hotspot.

Medizin, die zu den Menschen kommt

Mit dem Neubau des Standorts Am-berg hat der Bezirk die selbstge-setzte Vorgabe, die psychiatrische

Versorgung dezentral anzubieten, ideal umgesetzt.

Dr. Dr. Helmut Hausner, Vorstand der medbo, freute sich, dass mit dem Neubau auch außerhalb von Bal-lungszentren die medizinische Versor-gung gesichert sei. Die Vorteile der Nähe der Kliniken benannten Manfred Wendl, Vorstand des Klinikums St. Marien, und Dr. Christian Rexroth, der Chefarzt der Standorte Amberg, Cham und Weiden der medbo Kinder- und Jugendpsychiatrie, als „bauliches und fachliches Hand-in-Hand“.

Dr. Anja Geßner, Astrid Herzog

Hello, salam, ahoj, servus bei der medbo!Das neue medbo Fachsprachen-Camp Wöllershof

Dass die deutsche Sprache keine leichte ist, ist unbestritten. Aber zur Approbation in Bayern müssen internationale Mediziner und Medizinabsolventen das anspruchsvolle Fachsprachenniveau C1 vor der Bayerischen Landesärztekammer nachweisen.

Damit diese hohe sprachliche Hür-de möglichst erfolgreich gemeis-

tert wird, kombiniert die medbo ihr Jobangebot für Nicht-Muttersprachler mit einer mehrwöchigen Intensivvor-bereitung „on the job“ auf die C1- Fachsprachenprüfung: Dem medbo Fachsprachen-Camp in Wöllershof.

Wer das Niveau C1 noch nicht ganz erreicht hat, aber B2 vorweisen kann, wird vorab in einem zusätzli-chen Intensivkurs geschult.

Chance für internationale Ärzte

Voraussetzung für die Aufnahme in das Fachsprachen-Camp ist eine Bewerbung als Arzt für die Psychiat-rie & Psychotherapie bei der me-dbo, selbstverständlich auf Basis ei-nes erfolgreich abgeschlossenen Medizinstudiums im Herkunftsland und mit gültigem Arbeitsvisum be-ziehungsweise Arbeitserlaubnis für Deutschland.

Die medbo bietet nicht nur die kos-tenfreie Teilnahme am Fachspra-chen-Camp, sondern auch ein be-zahltes Praktikum und eine Über-nahmegarantie nach erfolgreicher Teilnahme am Fachsprachen-Camp und der Approbation in Deutsch-land. Ein breit aufgestelltes Mento-

ring, Unterstützung und Begleitung im „Behörden-Dschungel“ sowie eine Unterkunft in Kliniknähe gibt es on top.

Pioniere an Bord

Mittlerweile ist das Fachspra-chen-Camp in Wöllershof ausge-bucht: Sechs Bewerber haben sich qualifizieren können, davon absol-vieren drei gerade den ersten Teil des Intensivkurses, drei Teilneh-merinnen werden später einsteigen. Sobald genügend neue Bewerber feststehen, geht das Fachspra-chen-Camp in die nächste Runde.

Dr. Anja Geßner ist Leiterin des medbo Instituts für Bildung und

Personal entwicklung, Astrid Herzog ist Mitarbeiterin Personalmarketing.

Das medbo Fachsprachen- Camp Wöllershof

Unter www.medbo.de/fachspra-chencamp gibt es Informationen zu Programm und Bewerbung. Ein Informationsflyer ist dort ebenfalls verfügbar.

Kontakt:Dr. Anja Geßner, Tel. +49 (0) 941/941-2181, [email protected].

Guter Tag für Amberg – (von links) Dr. Dr. Helmut Hausner, Dr. Christian Rexroth, Manfred Wendl, Minister Albert Füracker und

Bezirkstagspräsident Franz Löffler bei der Eröffnung.

Medizinische Einrichtungen

des Bezirks Oberpfalz KU

Bezirksklinikum Wöllershof

Internationale Ärzte in Bayern

Arbeiten als Arzt & Intensivkurs

Fachsprachen prüfung für die

Approbation in Bayern

Ihre Voraussetzungen

für die Teilnahme am Intensivkurs

• Erfolgreicher Abschluss des Medizin-Studiums

in Ihrem Heimatland

• Mindestens Sprachniveau Deutsch B2

• Bewerbung als Arzt für die Psychiatrie &

Psychotherapie bei der medbo

• Arbeitsvisum/-erlaubnis für Deutschland

Der Vorbereitungskurs für

die Fachsprachenprüfung

Für die obligatorische Fachsprachenprüfung zur Appro -

ba tion in Bayern benötigen Sie das Sprachniveau C1.

Die Prüfung nimmt die Bayerische Landesärztekammer

(BLÄK) ab.

Kommen Sie mit einem Sprachniveau Deutsch B2 zu

uns, können Sie durch den Intensivkurs in 10 Wochen die

erforderlichen Deutschkenntnisse für die Fachsprachen-

prüfung C1 bei uns erwerben.

Ab dem Zeitpunkt der Anmeldung zur Fachsprachenprüfung

C1 nutzen wir die Wartezeit bis zum Prüftermin zur inten-

siven Vorbereitung in acht Wochen.

Die Inhalte des medbo

Fachsprachen-Camps

Vorbereitungsmodul

Allgemeiner Sprachunterricht

für Deutsch C1:

• Ziel: allgemeines Sprachniveau C1

• Inhalt: Wortschatz und Grammatik,

Sprachverständnis

Modul 1

Theorie: Deutsch für Mediziner auf

Sprachniveau C1 & interkulturelle Kompetenz

• Ziel: medizinische Fachsprache C1

• Kommunikation mit Patienten, Angehörigen

und (ärztlichen) Kollegen

• Schriftliche Dokumentation

• Praktisches Training

• Interkulturelle Kompetenz

Modul 2 Praktische Anwendung und Vertiefung

unter Begleitung eines Arztes

Modul 3 Theorie: Inhaltliche Prüfungsvorbereitung

• Ziel: Wiederholung und Vertiefung von

medizinischem Wissen

• Übung typischer Prüfungsfälle

Modul 4 Theorie: Sprachliche Prüfungsvorbereitung

• Ziel:finaleVorbereitungaufdieFachsprac

henprüfung

in Bayern• Simulierte Arzt-Patienten-Gespräche

• Schreiben einer ärztlichen Dokumentation

• Üben von Arzt-Arzt-Gesprächen

• Erfahrungsaustausch mit erfolgreichen

Absolventen der Fachsprachenprüfung

in Bayern

Bew

erbu

ng fü

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med

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achs

prac

hen-

Cam

p

Beschäftigung als Praktikant

Begleitung durch einen Mentor

Fach

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chen

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ung

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n

Vorbereitungs-modul für

Deutsch C1 (6 Wochen)

Modul 1 (4 Wochen)

Modul 2 Praxiseinsatz

(6 Wochen)

Modul 3 (1 Woche)

Modul 4 (1 Woche)

Einr

eich

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Unt

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ayer

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Der Ablauf des medbo

Fachsprachen-Camps

Anforderungen der

Fachsprachenprüfung

in Bayern

• Arzt-Patienten-Gespräch

• Ärztliche Dokumentation

• Arzt-Arzt-Gespräch

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Empfang Ambulanzen

57medbo | SYNAPSE 4 • 2018SYNAPSE 4 • 2018 | medbo

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Impressionen von der medbo Amberg

Schule für Kranke Patientenküche Psychiatrische Tagesklinik Ambulanz KJPP

Psychiatrische TagesklinikDachterrasse Psychiatrische Tagesklinik

Ergotherapie KJPP

Einzeltherapie Psychiatrie

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59medbo | SYNAPSE 4 • 2018

Zunächst wurden unter anderem die Angebote zur Vereinbarkeit

von Beruf und Familie erweitert: zum Beispiel mit Maßnahmen wie dem Neubau einer zweiten Kinder-krippe auf dem Gelände des Be-zirksklinikums Regensburg mit 24 Plätzen, einem Kontakthalte-programm für ruhende Mitarbeiter oder einem bezuschussten Ferien-betreuungsangebot an allen Stand-orten.

Statistische Entwicklung

In der medbo sind weit mehr Frauen als Männer beschäftigt – insgesamt sind es zwei Drittel. Von den über 3.200 Beschäftigten arbeiten 37 % Frauen und 63 % Männer in Füh-rung. Auf Direktorenebene konnte seit 2012 eine Frau als Führungs-kraft gewonnen werden, so dass die medbo hier die Quote um 25% stei-gerte.

Auf der zweiten Führungsebene (Pflegedienst-, Klinik- und Abtei-lungsleitung) verbesserte sich der Frauenanteil von 23 % auf 27 % – für 2020 wird sogar ein Anteil von 40 % angestrebt. Die Zielsetzung für die dritte Leitungsebene (Sach-gebiets-, Stationsleiter, Oberärzte) wurde sogar übertroffen: Hier führen bereits fast genauso viele weibliche wie männliche Führungskräfte (47 % zu 53 %).

Die Grafik (unten) zeigt den tatsäch-lichen und angestrebten medbo Frauen anteil über die drei Führungs-ebenen.

Training und Netzwerk

Das hauseigene Führungskräfte-Ent-wicklungsprogramm (FKEP) unter-stützt auch gezielt Frauen in Teilzeit auf ihrem Weg in die Führung. Auf den zwölf heiß begehrten Plätzen starteten in der ersten Runde 2013 nur fünf Frauen, während jetzt schon Quoten von bis zu 75% Frauenanteil verzeichnet werden können.

Die Zusammenarbeit im Bündnis „frauen führen 2.0“ hatte für das FKEP ebenfalls einen direkten, pragmatischen Nutzen. Das Ange-bot des „Job crossover“, also einem mehrtägigen Austausch mit einer Führungskraft aus einem Wirt-schaftsunternehmen, konnte ausge-baut werden. Die zur Verfügung ste-henden Einsatzstellen im Raum Re-gensburg wurden dadurch mehr und die Fahrzeit zum jeweiligen Einsat-zort kürzer – ein ebenfalls familien-freundlicher Aspekt!

Dr. Kerstin Geserer und Hannah Jucknewitz sind Mitarbeiterinnen der

medbo Personalentwicklung

SYNAPSE 4 • 2018 | medbo58

Dr. Kerstin Geserer, Hannah Jucknewitz

frauen führen 2.0Auch junge Frauen interessieren sich für Führungspositionen.

Die medbo und verschiedene Bündnispartner wie Continental Automotives AG oder Infineon AG setzten sich bereits 2012 zum Ziel, den Frauenanteil in den verschiedenen Führungsebenen zu erhöhen. Was hat sich seither verändert?

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

0 %Direktorenebene 2. Ebene

(Pflegedienst-, Klinik- und

Abteilungsleitung)

3. Ebene (Sachgebiets-, Stationsleitung,

Oberärzte)

Tatsächlicher Frauenanteil 2012

Angestrebter Frauenanteil 2015

Tatsächlicher Frauenanteil 2015

Angestrebter Frauenanteil 2020

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Leitende Oberärztin für die Zentrale Notaufnahme BKR

Dr. Dagmar Steffling, Anästhesistin und Notärztin, leitet seit dem 1. Oktober die neu eingerichtete Zentrale Notaufnahme Neurologie & Psychiatrie am Bezirksklinikum Regensburg. Neurologie und Psychiatrie betreiben diese interdisziplinäre Notaufnahme gemeinsam, Chefärzte sind Prof. Dr. Felix Schlachetzki (Neurologie) und Prof. Dr. Berthold Langguth (Psychiatrie).

Der medbo Vorstand dankt allen Jubilaren für ihre langjährige Treue und Unterstützung!

40-jähriges Jubiläum

Gabriele Anderlik Fachpflegerin RegensburgMichael Bayer Stellvertretender Stationsleiter ParsbergEveline Benchiha Stellvertretende Stationsleiterin RegensburgKlaus Bock Stellvertretender Stationsleiter RegensburgGerhard Eismann Gesundheits- und Krankenpfleger WöllershofCornelia Gleu Gesundheits- und Krankenpflegerin RegensburgSiegfried Goll Gesundheits- und Krankenpfleger RegensburgJohanna Götz Gesundheits- und Krankenpflegerin RegensburgEdith Köstlbacher Ergotherapeutin RegensburgBarbara Lanzinger Erzieherin RegensburgBruno Lehmeier Stabstelle Arbeitszeit-Modelle der Zukunft RegensburgGeorg Zitzmann Stellvertretender Stationsleiter Wöllershof

25-jähriges Jubiläum

Claudia Adlhoch Fachpflegerin RegensburgAnita Auhuber Ärztliche Schreibkraft RegensburgGerhard Baumer Haus- und Hofarbeiter WöllershofProf. Dr. Romuald Brunner Ärztlicher Direktor RegensburgBarbara Franthal Stationsleiterin ParsbergAntonia Grigo Kodierfachkraft RegensburgBerit Hacker Fachpfleger RegensburgAndrea Haupt Stellvertretende Stationsleiterin ParsbergDoris Heppner Ergotherapeutin RegensburgKarin Hintermeier Gesundheits- und Krankenpflegerin RegensburgIsabella Krauß Altenpflegerin WöllershofClaudia Lanzinger Gesundheits- und Krankenpflegerin RegensburgNicole Radlinger Sozialpädagogin RegensburgAngelika Ratter Sozialpädagogin RegensburgAnnett Schmeißer Gesundheits- und Krankenpflegerin RegensburgBirgit Schuierer-Müller Sozialpädagogin RegensburgBeate Wagner Gesundheits- und Krankenpflegerin RegensburgAlexander Weß Gesundheits- und Krankenpfleger Regensburg Franz Wisneth Sozialpädagoge RegensburgNatascha Wittmann Gesundheits- und Krankenpflegerin Wöllershof

61medbo | SYNAPSE 4 • 2018SYNAPSE 4 • 2018 | medbo

60

Neue Zentrale Notaufnahme Neurologie & Psychiatrie am Bezirksklinikum Regensburg

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SYNAPSE 4 • 2018 | Veranstaltungen62

VeranstaltungshinweiseVeranstaltungshinweise

06. Dezember 2018, 19:00 Uhr Bezirksklinikum Regensburg, Hörsaalgebäude/IBP

Prof. Dr. Norbert Wodarz: Doping für’s Gehirn – Sinn oder Unsinn?

Vortrag in der Reihe „visite“. Keine Anmeldung nötig.

05. Dezember 2018, 16:30 UhrBezirksklinikum Regensburg, Ärztehaus HAUS 29

PD Dr. Maximilian Rasche: Sind alle im Alter nierenkrank?

Reihe „Mittwochsfortbildung“ der medbo Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Regensburg.

Impressum

Herausgeber: Medizinische Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz KU (Anstalt des öffentlichen Rechts), VorstandUniversitätsstraße 84 | 93053 Regensburg | Tel. +49 (0) 941/941-0 | www.medbo.de

Redaktionelle Leitung: Renate Neuhierl (RNE), [email protected]

Autoren:Günter Bonack (GBO), Pressestelle Bezirk OberpfalzMartina Hirmer (MHI), Pressestelle Bezirk OberpfalzLissy Höller (LHO), medbo PressestelleAndreas Lihring (ALI), medbo UnternehmenskommunikationDaniela Plößner (DPL), Werksstudentin medbo Unternehmenskommunikation

Fotos: Titel Maksim Smeljov - Fotolia.com; S2 Ruth Kern; S2 Daniela Plößner; S2 portishead1 - iStockphoto.com; S2 MNStudion - Fotolia.com; S2 Sunny studio - Fotolia.com; S2 Renate Neuhierl; S2 Maksymiv Iurii - Fotolia.com; S3 Wavebreakmedia - iStockphoto.com; S3 Julianne Zitzlsperger; S4 Martina Hirmer; S5 Philipp Seitz, Bezirksjugendring Oberpfalz; S6 Ruth Kern; S7 Martina Hirmer; S9 megaflopp - iStockphoto.com; S9 VanHope - Fotolia.com; S10/11 MNStudion - Fotolia.com; S12/13 Blue Planet Studio - Fotolia.com; S14 vm - iStockphoto.com; S15 Renate Neuhierl; S16/17 Renate Neuhierl; S18 Frank Hübler; S19 Renate Neuhierl; S20/21 Freunek; S22/23 HNFOTO - Fotolia.com; S24/25 Sunny studio - Fotolia.com; S26/27 johnnorth - iStockphoto.com; S28/29 Frank Hübler; S30/31 CareyHope - iStockphoto.com; S32 Karola Warsinsky - Fotolia.com; S33 Lissy Höller; S35 Renate Neuhierl; S36/37 Berthold Neppel; S38 Lissy Höller; S39 Hannah Jucknewitz; S41 Daniela Plößner; S42/43 niyazz - Fotolia.com; S44/45 portishead1 - iStockphoto.com; S46 Lissy Höller; S47 Lissy Höller; S48 Lissy Höller; S49 Lissy Höller; S50 Lissy Höller; S51 Andreas Lihring; S52/53 Maksymiv Iurii - Fotolia.com; S54 georgerudy - Fotolia.com; S55 Lissy Höller; S56/57 Frank Hübler; S58/59 vgstudio - Fotolia.com; S60/61 Renate Neuhierl; S62/63 a_korn - Fotolia.com

Konzeption und Leitung: Renate NeuhierlGrafische Gestaltung: Creativbuero Jürgen Mayer

Auflage: 5.000 Stück | Erscheinungsweise: vierteljährig | Vertrieb: B 07930 S

Gender-Erklärung: Um die Lesbarkeit zu vereinfachen, wird in der SYNAPSE meist auf die zusätzliche Formulierung der weiblichen Form verzichtet. Wir möchten deshalb darauf hinweisen, dass die ausschließliche Verwendung der männlichen Form explizit als geschlechtsunabhängig verstanden werden soll.

Die nächste SYNAPSE erscheint am 15. Februar 2019. Eingabeschluss für Beiträge ist der 21. Dezember 2018.

Die Redaktion behält sich Kürzungen eingereichter Texte aus redaktionellen Gründen vor.

Rätselauflösung von Seite 39Lösungswort: DEPRESSION

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Mehr Informationen zu medbo Veranstaltungen unter: www.medbo.de/veranstaltungen

12. Dezember 2018, 19:00 Uhr Bezirksklinikum Regensburg, Hörsaalgebäude

Dr. Jochen Peichl: Ego-State-Therapie – die Arbeit mit inneren Selbstanteilen

Reihe „KJPP-Abend“. Anmeldung über Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Regensburg am Bezirksklinikum Regensburg.

14. Januar 2019, 18:30 Uhr Bezirksklinikum Regensburg, Neurologie HAUS 22

Dr. Markus Wittmann: Medikamentöse Behandlung der Depression

Depressionstrialog. Keine Anmeldung nötig.

16. Januar 2019, 16:30 Uhr Bezirksklinikum Regensburg, Ärztehaus HAUS 29

Prof. Dr. Thomas Hillemacher: Epigenetik – Bedeutung für die Praxis psychiatrischer Erkrankungen?

Reihe „Mittwochsfortbildung“ der medbo Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Regensburg.

Wir sind medbo!Du auch?

Mach eine Ausbildung in der Pflege!• Gesundheits-undKrankenpfleger(w/m)• PflegefachhelferKrankenpflege(w/m)• DualesStudiumPflege(B.Sc.)anderOTHRegensburg

medbo Berufsfachschule für Krankenpflege und Krankenpflegehilfe Regensburgwww.medbo.de/karriere|[email protected]

30. Januar 2019, 16:30 Uhr Bezirksklinikum Regensburg, Ärztehaus HAUS 29

Prof. Dr. Stephan Schiekofer: Diabetes mellitus im Alter

Reihe „Mittwochsfortbildung“ der medbo Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Regensburg.

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Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung!Medizinische Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz – KUAmberg | Cham | Parsberg | Regensburg | Weiden | Wö[email protected] | Tel. +49 (0) 941/941-1826 | www.medbo.de/karriere

Wir sind medbo!Sie auch?