Synopsis - Nabucco
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Erster Teil
JERUSALEM
So spricht der Herr:
Siehe, ich gebe diese Stadt
in die Hand des Königs von Babel,
und er wird sie in Brand stecken
und verbrennen.
Jeremia XXXII
DAS INNERE DES SALOMONISCHEN TEMPELS
Nabucco (Nebukadnezar II.), König des assyrisch-babylonischen Grossreiches, hat Jerusalem
erobert und bedroht das religiöse Heiligtum der Hebräer, den Tempel Salomos. Die Hebräer
haben sich im Tempel versammelt und beklagen ihr Schicksal. Ihr Hohepriester Zaccaria jedoch
macht ihnen Hoffnung:
In seiner Macht befindet sich Fenena, die Tochter Nabuccos; um deren Leben nicht zu gefähr-
den, werde der König den Tempel nicht schänden. Doch Ismaele, Neffe des Königs von Jerusa-
lem, meldet das Unheil kundende Vorwärtsdringen Nabuccos, der sich bereits dem Heiligtum
nähert. Zaccaria ruft die Gläubigen auf, der Hilfe Gottes zu vertrauen und gibt Fenena in die
Obhut Ismaels. Als die beiden allein sind, verspricht Ismaele der Geliebten die Freiheit. Als er
einst als judischer Gesandter in Babylon gewesen war, hatte auch sie ihn unter Einsatz ihres
eigenen Lebens aus der Gefangenschaft befreit. Doch da wird sein Plan von Abigaille, der Halb-
schwester Fenenas, vereitelt. Unter ihrer Fuhrung ist es babylonischen Kriegern gelungen, als
Hebräer verkleidet in den Tempel zu dringen. Abigaille ist von leidenschaftlicher Liebe zu Ismaele
erfullt, doch ist ihre Liebe hoffnungslos: Ismaele bekennt sich vor ihr zu Fenena. Damit schafft er
sich und der Geliebten eine rachsuchtige und hasserfullte Feindin.
Unterdessen ist Nabucco in den Tempel eingedrungen. Mutig stellt sich Zaccaria dem babyloni-
schen König entgegen: Wenn er es wage, den Tempel zu entweihen, werde er seine Geisel töten.
Während die Hebräer Gott um Hilfe anflehen, Abigaille Rache schwört und Fenena ihren Vater
Nabucco um Erbarmen bittet, bleibt dieser unbeugsam und verurteilt alle zu Verbannung und
Tod. Zaccaria will Fenena opfern, sie wird aber von Ismaele im letzten Augenblick befreit, was
den Hass der rachsuchtigen Abigaille noch steigert. In seiner Wut ordnet Nabucco die Verban-
nung der Hebräer nach Babylon an.
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Zweiter Teil
DER FREVLER
Siehe, ein schreckliches Ungewitter
des Herrn wird kommen
und dem Gottlosen auf den Kopf fallen.
Jeremia XXX
GEMÄCHER IM KÖNIGSPALAST VON BABYLON
Abigaille hat ein Schriftstuck gefunden, das ihr eine fur sie entsetzliche Wahrheit enthullt: Sie
ist die Tochter einer Sklavin. Das aber bedeutet, dass die jungere Fenena Thronerbin ist. In
einem Ausbruch von Rache und Hass schwört sie, Schwester und Vater zu töten, auch wenn
dabei das babylonische Reich zugrunde geht. Zusätzlich angestachelt wird ihr Ehrgeiz durch
den Oberpriester des Baal. Er uberbringt ihr die Nachricht, Fenena habe die gefangenen He-
bräer befreit, wodurch Juda neu erstarken werde. Nun brauche das assyrische Reich einen
starken Herrscher. Er habe auch schon Vorsorge getroffen: Man werde das Gerucht verbrei-
ten, Nabucco sei im Kampf gefallen, und ihr, Abigaille, trage er die Krone an. Sie willigt umso
freudiger ein, als sie nun mehr erst recht ihr Rachewerk beginnen kann.
IN EINEM GEMACH IN DER BABYLONISCHEN KÖNIGSBURG
Zaccaria bittet Gott, ein Wunder zur Rettung seines gefangenen Volkes zu vollbringen und
dem gottlosen Nabucco das Licht des wahren Glaubens zu schenken. Die Leviten treffen auf
Ismael und wollen ihn verstossen. Zaccaria und seine Schwester Anna bitten jedoch um
Vergebung: Ismaele habe mit Fenena nicht eine Feindin gerettet, sondern eine von ihnen,
denn sie sei zum hebräischen Glauben ubergetreten. Da meldet Abdallo, ein Vertrauter Na-
buccos, man beklage den Tod des Königs und plane neue Verfolgungen der Hebräer. Unter
der Fuhrung Abigailles erscheinen der Oberpriester des Baal und seineWahrsager. Abigaille
fordert von Fenena die Krone. Plötzlich tritt der totgesagte Nabucco auf, bemächtigt sich der
Krone, höhnt den Göttern Babylons und Judas und ruft sich selbst zum Gott aus. Da fährt
ein Blitz auf ihn nieder, die Krone gleitet ihm vom Haupt, Wahnsinn befällt ihn. Schwer
gezeichnet und voller Angst bittet er um Mitleid. Während Zaccaria in dem Geschehen ein
klares Gotteszeichen erblickt, glaubt sich Abigaille am Ziel ihrer Träume und nimmt die Krone
an sich.
Dritter TeilDIE PROPHEZEIHUNG
Es sollen Wustentiere zusammen mit Eulen
in Babylon ihre Wohnung haben
und Wiedehopfe sollen dort wohnen.
Jeremia LI
DIE HÄNGENDEN GÄRTEN
Die Edlen des Königreiches huldigen der neuen Regentin Abigaille. Der Oberpriester des Baal
bringt ihr das Urteil des Volkes mit der Bitte, es zu vollstrecken: Die gefangenen Juden und
Fenena, die den babylonischen Gott verriet, sollen sterben. Der vom Wahnsinn gezeichnete
Nabucco wird herbeigeholt, um das Todesurteil zu besiegeln, wozu er erst nach längerem Zö-
gern bereit ist. Auf seine Frage, was mit Fenena geschehen werde, gibt Abigaille zur Antwort:
«Sie sterbe!» In ohnmächtiger Wut nennt er Abigaille eine Sklavin, sie aber gibt ihm zu erken-
nen, dass sie um ihre Herkunft weiss: Sie zieht das ihr so gefährliche Schriftstuck hervor und
zerreisst es. Dann lässt sie Nabucco gefangensetzen. Kein noch so schmerzvolles Flehen des
gebrochenen Königs um Erbarmen kann sie erweichen. Nun hat sie alles erreicht.
AN DEN UFERN DES EUPHRAT
«Zieh, Gedanke, auf goldenen Flugeln...» – die gefangenen Hebräer stimmen ihren
grossen Sehnsuchtsgesang nach der verlorenen Heimat an. Zaccaria prophezeit ihnen
jedoch göttliche Rettung aus der Gefangenschaft. Neue Hoffnung keimt in ihnen auf.
Vierter TeilDAS ZERBROCHENE
GÖTZENBILD
Baal steht mit Schanden:
seine Götzenbilder sind zerschmettert.
Jeremia XLVIII
EIN GEMACH IM KÖNIGSPALAST
Verwirrt schreckt Nabucco aus bösen Träumen auf. Plötzlich hört er, wie die gefesselte Fe-
nena fur den Opfertod zum Tempel des Gottes Baal geschleppt wird. In seiner Verzweiflung
erkennt er seine tiefe Schuld. Er bittet den Gott Judas um Vergebung und bekennt sich zu
dessen Glauben. Die Sinnesverwirrung weicht von ihm, neue Kraft erfullt ihn. Von seinem
Vertrauten Abdallo und einigen Getreuen befreit, eilt er mit ihnen zum Tempel, um Fenena zu
retten.
DIE HÄNGENDEN GÄRTEN
Die Hebräer, unter ihnen Zaccaria, Ismaele, Anna und Fenena, sind zum Opfertod bereit. Un-
erwartet ertönen Huldigungsrufe fur Nabucco. Der genesene und bekehrte Babylonierkönig
sturmt herbei, um die Hebräer zu retten und das Götzenbild zu zerstören, doch das Abbild
zerbirst vor ihren Augen von selbst. Nabucco gibt den Hebräern ihre Freiheit zuruck, aner-
kennt den hebräischen als den einzig wahren Gott, und stimmt in dessen Lobpreisung ein.
Abigaille, die sich im Wahn vergiftet hat, kommt herbei, um sterbend ihre Schuld zu beken-
nen und um die Hebräer und Fenena um Vergebung zu bitten. Zaccaria verkundet, dass Na-
bucco, solange er dem Gott der Hebräer diene, König der Könige sein werde.
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