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MENSCHEN | INTERVIEW | NR. 10, 4. MäRZ 2013 | MIGROS-MAGAZIN | 32 | «Syrien geht langsam zugrunde» Die Bilder aus dem Bürgerkrieg rauben dem syrisch-deutschen Schriftsteller Rafik Schami den Schlaf. Und er kritisiert die schwache Rolle, die in seinen Augen der Westen bei dem Konflikt einnimmt. Dennoch glaubt er, dass Assads Terrorregime gestürzt werden wird. Bürgerkrieg in Syrien: Eine Kämp- ferin der Rebellen in den Strassen der Stadt Aleppo.

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menschen | interview | Nr. 10, 4. März 2013 | migros-magazin |

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«Syrien gehtlangsamzugrunde»Die Bilder aus dem Bürgerkrieg rauben dem syrisch-deutschen SchriftstellerRafik Schami den Schlaf. Und er kritisiert die schwache Rolle, die in seinenAugen der Westen bei dem Konflikt einnimmt. Dennoch glaubt er, dass AssadsTerrorregime gestürzt werden wird.

Bürgerkrieg inSyrien: Eine Kämp-ferin der Rebellenin den Strassender Stadt Aleppo.

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| migros-magazin | Nr. 10, 4. März 2013 | menschen | interview| 33

als Autor Ihrer Heimat besserhelfen?Sicher. Zum einen durch Ana-lysen, Kritiken und Vorschlä-ge. Die Freiheit hier und derZugang zu Information erlau-ben mir, besser zu formulie-ren, als wenn ich in der Hei-mat lebte. Zum anderen durchmeinen literarischen Erfolg.Ich erreiche Leserinnen undLeser in 27 Sprachen undbin quasi Kulturbotschaftermeines Volkes.

Das Damaskus in Ihren Romanenund Erzählungen zeigt das pralleLeben. Ihre Antwort auf das tota-litäre Assad-Regime?Ich verstehe die Kunst als eineMöglichkeit des Widerstandsgegen die Diktatur, überhauptgegen alles, was den Men-schen hässlich macht. Wennman die Pracht, die Freund-lichkeit, die Schönheit einerStadt besingt und zugleichzeigt, dass diese Stadt gefan-gen, gedemütigt ist durch dieDiktatur, hat man ein Zeugnisgegen die Diktatur abgelegt.

Rafik Schami ist ein Pseudo-nym. Verstecken Sie sichdahinter?Nein, um Gottes willen.

Erst durch Rafik Schamiwurde meine Zunge frei,denn sonst wäre ich einharmloser Chemiker mit

dem Namen Dr.rer.nat.Suheil Fadel geblieben.

Die Erlöse der Veranstal-tungen sind für Hilfspro-

Ich verstehe die Kunst als eine Möglichkeit des Widerstands gegen die Diktatur, überhaupt gegen alles, was den Men-schen hässlich macht. Wenn man die Pracht, die Freund-lichkeit, die Schönheit einer Stadt besingt und zugleich zeigt, dass diese Stadt gefan-gen, gedemütigt ist durch die Diktatur, hat man ein Zeugnis gegen die Diktatur abgelegt.

Rafik Schami ist ein Pseudo-nym. Verstecken Sie sich dahinter?Nein, um Gottes willen.

Erst durch Rafik Schami wurde meine Zunge frei, denn sonst wäre ich ein harmloser Chemiker mit

dem Namen Dr. rer. nat. Suheil Fadel geblieben.

Die Erlöse der Veranstal-tungen sind für Hilfspro-

Rafik Schami, Sie veranstaltendiese Woche in Zürich, Zug undBasel Lesungen und Benefiz-veranstaltungen für die syrischeZivilbevölkerung. Was verspre-chen Sie sich davon?Eine offene, gnadenlose Dis-kussion mit dem JournalistenBenedikt Rüttimann, die demPublikum die Lage in Syrienso klar wie möglich und ohnejede ideologische Benebelungnäherbringt. Und als Dankgibt es zum Abschied eineheitere Lesung über das Lebenin Damaskus...

... wo Sie aufgewachsen sind. 1970flohen Sie aus Syrien, um demMilitärdienst und der Zensur zuentgehen. Heute leben Sie alseiner der erfolgreichsten Autorenin Deutschland. Können Sie

Bilder:Bruno

Gallardo/EPA/Keystone,Bernh

ardKu

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In Syrien tobt ein Bürgerkrieg. Im zugdes arabischen Frühlings gingen dieMenschen imMärz 2011 auf dieStrassenmit dem ruf nach Freiheit,Würde und Gerechtigkeit. Sieverlangten das Ende der korruptenWirtschaftspolitik und den Sturz derBaath­regierung von PräsidentBaschar al­Assad. Dieser reagierte,indem er den Aufstand blutigniederschlug. Ab Mitte 2011 bewaffne­ten sich die regimegegner immerstärker und bekämpften die syrischeArmee.

DemBürgerkrieg sind laut Uno bis-her 70 000Menschen zumOpfergefallen.Mehr als 200 000Menschenwurden festgenommen, davon sind 150 000 noch in Haft.Über eine halbe Millionen Menschen sind geflüchtet:in den Libanon, nach Jordanien,ägypten, in den Irakund die Türkei.

Laut kürzlich veröffentlichtem Bericht des Uno­Menschenrechtsratsnimmt die Gewalt vonWoche zuWoche zu, ebenso die Notder zivilbevölkerung. Uno­Ermittlerin Carla del Ponte fordert,die Kriegsverbrecher um Assadmüssen vor dem InternationalenStrafgerichtshof zur Verantwortung gezogen werden für denblutigen Völkermord.

jekte zugunsten der syrischenZivilbevölkerung bestimmt?Ja, und wir sorgen dafür, dassdas Geld eins zu eins zu denBedürftigen in den Flücht-lingslagern kommt. Nicht wiebei der Uno, die Assad fasteine halbe Milliarde schenkenwill, damit er die Flüchtlingeund Bedürftigen noch mehrerpresst.

Sie sind kein Fan des Uno-Hilfs-angebots?Nein, weil das am Ende in denHänden des Präsidenten lan-det, was wiederum jedwedeSperrung von Konten lächer-lich macht. Man sperrt mitTamtam 100 Millionen aufAssads Konto und überweistihm leise und schnell 450Millionen.

Was braucht das syrische Volkderzeit am dringendsten?Humanitäre Hilfe, die nichtüber das Regime, sonderndirekt in die Flüchtlingslagerkommt. Die Flüchtlinge lebenunter unmenschlichen Be-dingungen, und diese Misere,diese Demütigung, drücktauch auf die Brust der Oppo-sition und lähmt sie.

Bisher sind im Bürgerkrieg über70 000 Menschen umgekommen.Fügt man dieser Zahl dieOpfer hinzu, die sein VaterHafiz al-Assad umbringenliess, erreicht das Verbrechendes Assad-Clans die unvor-stellbare Zahl von 100 000Toten. Die Welt schaut zu undist noch nicht einmal schlüs-sig, Assad anzuklagen wegenVerbrechen gegen dieMenschlichkeit. Hier hätteder Westen Rückgrat zeigensollen.

Sie trauen dem Westen viel zu!Ja, weil ich erlebt habe, wieder Westen dem Aufstand derVölker in Osteuropa gegen die

nuklear bewaffneten Despotengeholfen hat. Ich kenne Tau-sende gerechter Menschen inEuropa, und wenn es derer nurhundert wären, habe ich kei-nen Anlass zur Verzweiflung.

Falls Assad noch vor dem Interna-tionalen Strafgerichtshof odereinem Ad-hoc-Gericht, wie Carladel Ponte es vorschlägt, zur Ver-antwortung gezogen und verur-teilt wird, würde das dem syri-schen Volk helfen?Ja, nicht nur dem syrischen,sondern allen Völkern: mit-zuerleben, dass diese Verbre-cher, gerecht verurteilt, hinterGitter gehören und dassdie Völkergemeinschaft eineSolidargemeinschaft ist.

Sie sind jedoch gegen eine mili-tärische Einmischung von aussenund setzen auf die Kraft derOpposition.Genau. Wir brauchen keinemilitärische Hilfe. Eine mili-tärische Einmischung wäreeine Katastrophe, denn dannwird Syrien zu einem zweitenAfghanistan.

Sie glauben tatsächlich, dass dieOpposition das Terrorregime auseigener Kraft zu Fall bringen kann?Es wird nicht einfach sein,aber die Syrer können das. Siebesiegten elf Monate langtapfer und friedlich ihreAngst, aber sie konnten damitden Diktator nicht stürzen.Das Regime schoss vor denAugen der Welt auf Zivilisten.Erst die Soldaten und Offizie-re, die sich aus der syrischenArmee abgespaltet hatten,konnten Assad in die Schran-kenweisenunddasLandgröss-tenteils befreien. Aber diezwei wichtigsten Bastionen,Damaskus und Aleppo, sindnoch zum grössten Teil unterseiner Kontrolle. Ich glaubenicht, dass eine militärischeLösung bald möglich ist. Die

«Das Regime schossvor den Augen der Weltauf Zivilisten.»

Carla del Ponte gehört der Syrien-Kommission der Uno an. Sie setzt sich dafür ein,die Verbrechen imSyrienkrieg vor den Internationalen Strafgerichtshof zu bringen.

Syrien liegt am östlichenMittelmeer. DasLand ist viereinhalbMal so grosswie dieSchweiz und hat rund 21Millionen Einwohner.

70 000Tote imsyrischen Bürgerkrieg

IRAK

TÜRKEI

SYRIEN

Euphrat

JORDANIEN

LIBANON

Damaskus

Aleppo

100 km

Bild:SalvatoreDiNo

lfi/Keyston

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syrische Armee ist zwar zer-rüttet, aber sie ist eine Killer-armee, die auf ihren Führereingeschworen ist, und die15 brutalen Geheimdienstewüten täglich und töten undfoltern, als ob sie nichts ver-standen hätten.

Können Sie noch schlafen?Sehr unruhig, weil ich nebenunzähligen, aber notwendi-gen Interviews in allen Spra-chen der Welt hauptsächlichund fast wöchentlich Debat-ten in einer oppo-sitionellen syri-schen Zeitungführe. Es reichtmanchmal ein Bildeines getötetenKindes, und ichliege wach unddenke, welcheTräume hatte dasKind, welche seineEltern? WelcheHoffnungen hingen an demjungen Arzt, den der Geheim-dienst erschossen hatte, weiler Verwundeten half? Seitzwei Jahren schreibe ich keineZeile Literatur, obwohl meineFiguren nach mir rufen.

Was kann der Westen überhaupttun?Seinen Prinzipien der Men-schenrechte, der Freiheit undder Demokratie würdig wer-den und aufhören zu heu-cheln. Die «Freunde des syri-schen Volkes» füllen lange

Listen, aber sie helfen demLand real nicht so wie die dreieinzigen Assad-Freunde Iran,China und Russland dem Re-gime helfen. Das muss inzwi-schen bekannt sein, oder?

Wieso heucheln? Die deutsch-arabische Gruppe «Freunde dessyrischen Volkes» bemüht sichdoch ernsthaft um den Wieder-aufbau Syriens nach einem mög-lichen Sturz von Assad?Weil die langen Monate ge-zeigt haben, dass der Westen

kein grosses Interesse aneinem Wechsel in Damaskushat. Mehr als Worte und Ver-sprechungen sowie Bedin-gungen für jede Art von Hilfehören und sehen wir nicht.Aber die Kämpfer für Freiheitund Demokratie brauchenMedikamente, Rundfunk-stationen, medizinische In-strumente und vor allem ein-deutige Hilfe vor Ort. Nichtsist passiert.

Die EU hat doch immerhin dasWaffenlieferungsembargo verlän-

«Der Westenhat kein grossesInteresse aneinem Wechsel inDamaskus.»

Rafik Schamiwürde im befriedeten Syrien keine Rache dulden,«denn Rache ist der Erzfeind des demokratischen Staates».

Bild:Bernh

ardKu

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gert und prüft, wie die Rebellenmit «nicht tödlicher Ausrüstung»unterstützt werden können.Das ist die reinste Heuchelei:Zeit schinden zugunsten desMörders, zuschauen, wäh-rend ein Völkermord began-gen wird, überprüfen undnochmals überprüfen. FrauMerkel überprüft hingegennicht lange, wenn sie demsaudischen Despoten mo-dernste Waffen liefert.

Das ist ein heftiger Vorwurf!Wenn man weiss, dass derWesten dem Assad-RegimeWaffen und Elektronik liefert— sei es direkt oder über denIran-Irak-Weg —, dabei aberso tut, als hätte er keine Kon-trolle über Waffenlieferungenund dann mit irgendwelchenKonto-undVisasperrenprotzt,dann ist es eine Heuchelei,eine fast unfreiwillige Komik.Ich fürchte, diese ganzenPläne der «Freunde dessyrischen Volkes» für die Zeitnach dem Krieg sind nur einGlied in dieser Kette derUnglaubwürdigkeiten. Syriengeht langsam zugrunde.

Und was ist mit den arabischenLändern? Von dort kommt dochauch keine Hilfe?Der Westen wird in seinerHeuchelei nur von den arabi-schen Regimen übertroffen,welche die Syrer im Stich las-sen. Nicht einmal Ägypten,Tunesien oder Libyen helfen.

BestsellerautorRafik Schamiwurde als Su­heil Fadel 1946 in der syrischenHauptstadt Damaskus ge­boren. 1970 emigrierte er überden Libanon nach Heidelbergin Deutschland, wo er 1979 inChemie promovierte. Seit 1982lebt er als freier Schriftsteller.Mit «Die dunkle Seite derLiebe» feierte er 2004 seinenDurchbruch. Viele seinerüber 40Werke wurden in27 Sprachen übersetzt.Schami lebt mit seiner Frauund seinem Sohn in der Pfalz.

Welches sind die Interessen derdrei Assad-Freunde Russland,China und Iran?Was wir erleben ist einMachtkampf in einer derreichsten und strategischwichtigsten Gegenden derWelt. In Syrien liegt die letzteBastion der russischen Ma-rine in einem Warmwasser-hafen im Mittelmeer, Chinabesitzt durch die Korruptioneine führende Stellung aufdem syrischen Markt und denZugang zu Syriens Boden-schätzen. Und der Iran wirdbeim Sturz von Assad auf sei-ne Grenzen zurückgeworfen.Er besitzt durch Syrien unddie Hisbollah einen wichtigenBrückenkopf gegen Israel.Und die Hisbollah würde beieinem Sturz des Assad-Re-gimes geschwächt.

Ist es realistisch, dass Assadseine Truppen zurückzieht, dasLand verlässt und er durch einedemokratischere Regierung er-setzt wird?Das ist eine zu schöne Utopie.Ich wäre mit einer viel be-scheideneren Entwicklungzufrieden: eine lange Phaseunter einer gemischtenÜber-gangsregierung — allerdingsohne den Assad-Clan undohne die Verbrecher seinesSystems, die sich die Händemit Blut besudelt haben. Die-se neue Regierung löst die po-litischen Geheimdienste auf,baut eine neue Nationalarmeeauf. Sie räumt die Trümmerauf den Strassen und in unse-ren Seelen, baut das Land auf,sorgt durch ruhige und gedul-dige Arbeit für eine Aufarbei-tung der Geschichte, für Ver-zeihung, aber auch für einegerechte, unabhängige Justiz.Und sie setzt sich vehementgegen jedwede Rache ein,denn Rache ist der Erzfeinddes demokratischen Staates.Dafür würden wir zehn Jahrebrauchen. Da wäre ich glück-lich. Texte: Daniela Schwegler

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