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Eine Sonderveröffentlichung von Wiesbadener Kurier und WiesbadenerTagblatt am 14.02.2015 5 0 Jahre 150

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  • Eine Sonderveröffentlichung von Wiesbadener Kurier und Wiesbadener Tagblatt am 14.02.2015

    50Jahre150

  • Grußwort

    Zu ihrem 150. Geburtstag gratuliereich der IHK Wiesbaden im Namender gesamten Hessischen Landes-regierung ganz herzlich. Die Selbst-verwaltung der Wirtschaft ist einkonstituierender Bestandteil unse-rer Wirtschaftsordnung; wie solltesie ohne die Industrie- und Handels-kammern funktionieren?Das macht die IHKs zu einemaußerordentlich wichtigen Partnerder Politik. Mein Haus pflegt des-halb intensive Kontakte zu ihnen.

    Denn der ständige Austausch zuden Interessen der Unternehmen inaktuellen wirtschaftspolitischen Fra-gen ist unerlässlich für eine fundier-te und ausgewogene Entscheidung.Gerade mit der IHK in der Landes-hauptstadt ist dieser Dialog beson-ders intensiv.

    Die IHK Wiesbaden blickt nun aufeine 150-jährige Wirkungsgeschich-te zurück. Sie hat also die Interes-sen ihrer Mitgliedsunternehmen be-

    reits gegenüber der Politik vertre-ten, als der deutsche Nationalstaatnoch nicht gegründet war. Ich wün-sche der IHK Wiesbaden, dass sieihre Aufgaben für die Wirtschaft die-ser Region auch in Zukunft so er-folgreich und beständig wahrneh-men wird und dass sie weiterhin al-le Veränderungsprozesse meistert.

    Die Hessische Landesregierung wirdauch in Zukunft auf eine enge undkonstruktive Partnerschaft setzen.

    Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister fürWirtschaft, Energie, Verkehr und Lan-desentwicklung Foto: HMWV

    Liebe Leserinnen und Leser,ich gratuliere der IHK Wiesbadenmit Präsident Dr. Christian Gastl ander Spitze zu diesem eindrucksvol-len Jubiläum. „150 Jahre IHK Wies-baden“ bedeuten einen unermessli-chen Quantensprung: von der In-dustralisierung des ausgehenden19. Jahrhunderts bis ins Zeitalterder virtuellen Welt, der Apps undAutomatisierung. Für mich ist dieIHK ein wichtiger Bestandteil desRheingau-Taunus-Kreises. Präsiden-

    ten, wie Theodor Dilthey, der die An-fangsjahre der Kammer prägte, Ru-dolph Koepp, Siegfried Erbslöh, UdoPassavant und aktuell die IHK-Vize-präsidentin Tatjana Trömner-Gelbe,wirkten als Unternehmer im Kreis-gebiet und sorgten mit ihrem Ehren-amt und ihrer Persönlichkeit füreine starke Präsenz der Region inden IHK-Gremien. Diese konstrukti-ve Zusammenarbeit zeigt sich imBündnis für den Mittelstand, dasIHK, Handwerkskammer, die Kreis-

    handwerkerschaft und der Rhein-gau-Taunus-Kreis gründeten. Mitdem Bündnis, das deutschlandweiteinmalig ist, setzten wir Akzente -nicht nur im Bereich der Aus- undFortbildung.

    Ich freue mich, die Kooperation fort-setzen zu können. Wir benötigendie Partnerschaft zwischen Wirt-schaft und Politik für die Menschenin unserer wirtschaftlich prosperie-renden Metropolregion Rhein-Main.

    Burkhard AlbersLandrat Foto: RTK

    Grußwort des Landrates

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    Grußwort des OberbürgermeistersAm 11. Februar 1865 wurde dieHandelskammer Wiesbaden ausder Taufe gehoben und der Wein-großhändler Theodor Dilthey zumersten Vorsitzenden gewählt. DieAufgabe der Handelskammer da-mals sollte es sein, Handel undVerkehr zu fördern, die Regierendenzu beraten, Auskünfte zu erteilenund Wünsche des Handels bei Be-hörden vorzutragen. Das ist im We-sentlichen so geblieben. Damalswie heute steht die IHK für die För-derung und Unterstützung der

    Marktwirtschaft. Heute ist die In-dustrie- und Handelskammer diewichtigste Einrichtung der regiona-len Wirtschaft. Sie ist der kraftvolls-te Interessenvertreter aller gewer-betreibenden Unternehmen inWiesbaden und dem Rheingau-Tau-nus-Kreis. Dazu gratuliere ich rechtherzlich. Diesen Grundaufgabenentsprechend berät die IHK Wies-baden die Unternehmen seit 150Jahren. Sie vertritt die politischenWünsche der Wirtschaft auf kom-munaler Ebene, setzt sich für bes-

    sere Standortbedingungen ein,nimmt zahlreiche gesetzliche Aufga-ben wahr und unterstützt Firmen.Das ist gut so für die Unternehmenund unseren Standort. Deutschlandist ein starker Standort in Europa,Hessen ist ein starker Standort inDeutschland und der IHK-BezirkWiesbaden ist ein besonders star-ker Standort in unserem Bundes-land. Ich wünsche der IHK weiter-hin eine erfolgreiche Tätigkeit undden Unternehmen eine nachhaltigeWirtschaftsentwicklung.

    Sven GerichOberbürgermeister Foto: Stadt Wiesb.

    Tarek Al-Wazir, stv. Ministerpräsident und Wirtschaftsminister des Landes Hessen

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    Dr. Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und HandelskammertagsFoto: DIHK

    Die Hand am Puls der UnternehmerGrußwort von Dr. Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags

    Aus der Wirtschaft für die Wirt-schaft und das seit 150 Jahren.Die IHK Wiesbaden macht Betroffe-ne zu Beteiligten. Sie bündelt dieMeinungen demokratisch und aus-geglichen und ist so Stimme derWirtschaft in der Region. Mit demSachverstand der Unternehmerin-nen und Unternehmer unmittelbaraus dem betrieblichen Alltag he-raus macht die IHK konstruktiveVorschläge und packt an – sei esin der Ausbildung junger Men-schen, mit Informationen für denerfolgreichen Weg ins internationa-le Geschäft oder bei der Vorberei-tung von Existenzgründungen. Die-

    ses Engagement der IHKs vor Ortist wesentliche Grundlage für dieArbeit des DIHK in Berlin, Brüsselund weltweit. Mehr als 1.200 Frau-en und Männer engagieren sich beider IHK Wiesbaden ehrenamtlich.Sie sind zum Beispiel Eckpfeilerder dualen Ausbildung in der Re-gion und damit für die Fachkräftesi-cherung. Ihnen gebührt mein herzli-cher Dank. Wer mitgestaltet undagiert, kann auch die Hand reichenfür die Zusammenarbeit mit ande-ren Partnern. Wer sich einbringt, istin der Offensive und gestaltet dieZukunft. Ganz so wie die IHK Wies-baden seit 150 Jahren!

    Wir gratulieren der Industrie- und

    Handelskammer Wiesbaden zum

    150-jährigen Bestehen und bedanken

    uns für die jahrzehntelange partner-

    schaftliche Zusammenarbeit. Wir

    freuen uns auf weitere gemeinsame

    Projekte zur Förderung des Mittel-

    stands in Wiesbaden und der Region.

    Partner desMittelstands.

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    Klaus Repp, PräsidentFoto: Richard Stephan Fotografie

    Grußwort der Handwerkskammer

    Harald Brandes,Hauptgeschäftsführer Foto: HWK

    150 Jahre – schon so alt?Nein, 150 Jahre jung ist die IHKWiesbaden! Denn stets hat siesich nicht nur an ständig wandeln-de Anforderungen angepasst, son-dern ganz entscheidend die wirt-schaftspolitischen Rahmenbedin-gungen für die heimische Wirt-schaft mit geprägt. Das hält jung!Impuls- und Ideengeber, engagier-ter Interessenvertreter, kompeten-ter Berater, aber auch anerkannteSelbstverwaltungskörperschaftsind einige Stichworte des breitenAufgabenspektrums der IHK Wies-baden, das sie über 150 Jahre mitBravour erledigt hat.

    Die IHK Wiesbaden und die Hand-werkskammer Wiesbaden arbeitenin vielen Fragen eng und vertrau-ensvoll miteinander.Gemeinsam sind wir das Sprach-rohr der regionalen Wirtschaft.Partnerschaft und Kooperation ha-ben schon seit jeher unser Mitei-nander geprägt. Das soll auchkünftig so bleiben. In diesem Sin-ne unser ganz herzlicher Glück-wünsch an die Jubilarin und aufeine weiterhin gute Zusammen-arbeit – zum Wohle des Wirt-schaftsstandortes, der heimischenBetriebe, ihrer Beschäftigten undLehrlinge.

    Präsident Klaus Repp und Hauptgeschäftsführer Harald Brandes

    Herzlichen Glückwunsch!

    Wir gratulieren der IHK Wiesbaden

    herzlich zu ihrem 150-jährigen

    Bestehen und freuen uns darauf,

    auch in Zukunft die

    Wirtschaftsregion gemeinsam

    voranbringen zu können.

    Agentur für Arbeit Wiesbaden

    Klarenthaler Str. 34, 65197 Wiesbaden

    www.arbeitsagentur.de/wiesbaden

    P.S.: Kennen Sie schon unsere Qualifizierungsberatung für

    Arbeitgeber? Fragen Sie nach: 0611 9494-500 oder

    [email protected]

    Die gemeinsameGeschäftsstelle der

    Wirtschaftsgemeinschaft Zoologischer FachbetriebeGmbHund des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe e.V.gratuliert der IHKWiesbaden zum

    150‐jährigen Jubiläum.

    Die Interessenvertretung derdeutschen Heimtierbranchefühlt sich amStandortWiesbaden sehr wohl.

    ZentralverbandZoologischer Fachbetriebe

    Deutschlands e.V.Mainzer Straße 1065185Wiesbaden

    www.zzf.de

    W I R G R A T U L I E R E N

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    Die Handelskammer Wiesbaden:Erste Sitzung am 11. Februar 1865

    Aus dem Protokoll über die ersteSitzung der Handelskammer Wies-baden am 11. Februar 1865:

    Nachdem der Vorsitzende, HerrTheodor Dilthey von Rüdesheim,für das ihm durch die vollzogeneWahl geschenkte Vertrauen ver-bindlichst gedankt und um die Mit-wirkung der Mitglieder gebetenhat, sagte er ferner:

    „Der Anfang und die Thätigkeitfällt in eine höchst bedeutungsvol-le Periode der deutschen Handels-geschichte, in das Übergangssta-

    dium aus dem System der Schutz-zölle in das des Freihandels. Esgilt den letzteren weiter zu entwi-ckeln, unter billiger Berücksichti-gung bestehender Interessen, wo-zu uns die erneuerten Zollvereins-verträge, verbunden mit demDeutsch-französischen Handelsver-trag die erforderliche Basis bieten.

    Ein fruchtbares Feld liegt vor unsund ich hoffe, daß es uns gelingenmöge, den Interessen unseres Be-zirks wie des ganzen Landeswerthvolle Dienste zu leisten, dawohl anzunehmen ist, daß die ho-

    he Landesregierung den hier zufassenden Beschlüssen die richti-ge Würdigung nicht versagen wird,denn, meine Herren, Nassau hataufgehört ein lediglich ackerbau-treibender Staat zu sein, das hatunsere Gewerbeausstellung ecla-tant nachgewiesen und findetdurch den Zusammentritt der Han-delskammer eine neue Bestäti-gung.Vereinen wir daher unsere Kräfteund lassen Sie uns stets dasWohl des Landes fest im Augehalten, dann wird der Erfolg nichtfehlen.“ (IHK-Archiv)

    Theodor Dilthey von Rüdesheim saß der erstenSitzung der HandelskammerWiesbaden vor

    Foto: IHK

    Die Naspa gratuliert:150 Jahre IHK WiesbadenGemeinsam stark für Unternehmenin der Region.

    www.175.naspa.de

    Industrie- und HandelskammerWiesbaden

  • 1865-1867Theodor Dilthey

    … war Mitbegründer und ersterPräsident der IHK Wiesbaden. DerRüdesheimer Weinhändler war be-reits 1861 in den „Centralvorstanddes Gewerbevereins“ in Wiesbadengewählt worden. Er gehörte zu dennassauischen Deputierten, die demdamaligen preußischen Ministerprä-sidenten Bismarck im Jahr 1866die liberalen Forderungen nach derBesetzung des Landes durch Preu-ßen vorbrachten – dabei ging esunter anderem um den Erhalt dernassauischen Gewerbefreiheit. Dil-they galt als hervorragender Red-ner. Die Weingroßhandlung hatte ervon seinem Vater übernommen. Erverfasste auch Gedichte zum Lobedes Weines. Bei zahlreichen Ge-schäftsreisen nach England undRussland förderte er den Exportvon deutschen Weinen undSchaumweinen.

    1867-1882KommerzienratCarl August Lotichius

    …war Lederfabrikant in St. Goars-hausen und im Jahr 1875 Vorsitzen-der der ersten Eisenbahnkonferenzin Wiesbaden. Ab 1882 waren dieseKonferenzen gesetzlich geregelt; die

    Handelskammer schickte jeweilseinen Vertreter. Während seiner poli-tischen Tätigkeit war der Vater vonfünf Kindern 1848/1849 als Linkerund Liberaler Mitglied im Landtagvon Nassau. Im Jahr 1882 stelltesich Lotichius im Alter von 63 Jah-ren nicht mehr zur Wahl.

    1882-1887Karl Glaser…war Inhaber der von seinem Vatergegründeten Material- und Farbwa-renhandlung Gottfried Glaser in

    Wiesbaden. Er war in der Stadthoch angesehen und erhielt 1871das Ehrenamt eines „Stadtvorste-hers“. Das Amt des Präsidenten üb-te er bis zu seinem Tod aus.

    1888-1897Kommerzienrat Rudolph Koepp…war Gründer und Inhaber derchemischen Fabrik Koepp & Co. inOestrich und Mitglied des Deut-schen Reichstags. Der Chemikerproduzierte als Erster in Deutsch-land industriell Oxal- und Ameisen-

    säure. Von 1893 bis zu seinem Todwar er Mitglied des DeutschenReichstags für den Wahlkreis Regie-rungsbezirk Wiesbaden.Ebenfalls bis zu seinem Tod war er

    Präsident der Handelskammer.

    1897-1920Kommerzienrat Franz Fehr-Flach

    …stammte aus Mühlheim an derRuhr und übernahm 1877 die Wies-badener Staniol- und Metallkapsel-fabrik. Dass der WiesbadenerHauptbahnhof gebaut wurde, istauch seiner Energie zu verdanken,ebenso wie die Verbesserung desZugverkehrs in der Region. Zudemwar er Mitgründer des Mittelrheini-schen Fabrikantenvereins sowie derDeutschen Gesellschaft für Kauf-mannserholungsheime, deren Präsi-dent er ebenfalls war.

    1921-1924Geheimrat Dr. Adolf Haeuser… war deutscher Industrieller undStifter und stammte aus einer nas-

    sauischen Offiziersfamilie. Von1916 bis 1932 war er Generaldirek-tor der Farbwerke Hoechst AG. Zu-dem war er von 1915 bis 1918 imPreußischen Abgeordnetenhaus ver-treten. Politisch stand er danachdem zerstrittenen Parteiensystemder Weimarer Republik ablehnendgegenüber. Haeuser setzte sich fürden Ausbau sozialer Leistungen derFarbwerke ein. In der Handelskam-mer war er wegen seiner Kenntnis-

    se im Patent- und Urheberrecht ge-schätzt, ebenso wegen seines lang-jährigen Engagements im Verkehrs-ausschuss der Ständigen Eisen-bahn-Tarifkommission.

    1924-1925Carl Mertz…betrieb eine Kolonialwarenhand-lung in Wiesbaden. Das Amt desPräsidenten der Handelskammerübte er nur einige Monate aus.

    1925-1933Hugo Asbach…war Inhaber der WeinbrennereiAsbach & Co. in Rüdesheim undhatte mit seinem Wissen großenEinfluss auf die Gesetzgebung bis indie 1920er Jahre. Als Weinexpertenahm der Unternehmer und Erfin-der der Weinbrandpralinen an Ver-handlungen in Paris über einenHandelsvertrag des Deutschen Rei-ches mit Frankreich teil. Im Septem-ber 1930, nachdem die NSDAP beider Reichstagswahl zur stärkstenPartei im Stadtkreis Wiesbaden ge-wählt worden war, schilderte er derVollversammlung seine Besorgnis indrastischer Weise. Das verziehenihm seine politischen Gegner nicht:Sie sorgten dafür, dass er sein Amtals IHK-Präsident abgeben musste.

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    Die Präsidenten der IHK Wiesbaden

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    1933-1939Hermann Schulze…der Direktor der WiesbadenerBank gehörte 1933 zu den vielenneu gewählten Mitgliedern in derVollversammlung. Viele Unterneh-mer hatten das Gremium verlassen,

    weil sie unter den neuen politischenVerhältnissen keine Verantwortungmehr übernehmen wollten oder weilman sie nach der Machtübernahmeder NSDAP für untragbar hielt. DasAmt des Präsidenten übte Schulzebis zu seinem Tod aus.

    1939-1944Karl Henkell

    …war Inhaber der Sektkellerei Hen-kell & Co. in Biebrich und galt als er-fahrener Industrieller. Er war Präsi-dent beim 75-jährigen Jubiläum derIHK. Seine Auffassung: Neben derRoutine-Arbeit müsse auch der „gu-te Geist der freien Wirtschaft“ in derGeschäftsführung der IHK zumDurchbruch kommen. 1944 starb erbei einem Bombenangriff auf seinWerk zusammen mit mehreren Mit-arbeitern.

    1944-1945Dr. Heinrich Anderhub…war bei der Firma Kalle & Co. inWiesbaden beschäftigt und seit1940 Mitglied der Vollversammlung.1944 wurde das IHK-Gebäude inder Adelheidstraße bei einem Luft-

    angriff schwer beschädigt, nur nochim Keller konnte man sich einiger-maßen sicher aufhalten. Deshalbrichtete Anderhub vorübergehend inseinem Privathaus ein Büro für sei-ne Mitarbeiter ein. Im März 1945,nach Ende des Krieges, musste er

    von seinem Amt in der IHK zurück-treten, ebenso wie viele andereUnternehmer und IHK-Abteilungs-leiter.

    1945-1947Dr. August Amann…wurde von der neuen Militärregie-rung als IHK-Präsident eingesetzt. Erwar bei den Chemischen Werken Al-bert AG beschäftigt. Die Militärregie-rung war an einer raschen Wieder-aufnahme der IHK-Tätigkeit interes-siert – weniger wegen der Reorgani-sation der freien Wirtschaft, son-dern eher als Versuch, diese zu be-herrschen. Der HessischeWirtschaftsminister verkündete1946 ein neues Kammerrecht. Da-nach gab sich die IHK 1947 eineneue Satzung und wählte einenneuen Präsidenten.

    1947-1954Siegfried Erbslöh… war Inhaber der GeisenheimerKaolinwerke GmbH und Sohn desUnternehmensgründers Carl HugoErbslöh. Er studierte Chemie, Volks-wirtschaft und Bergbau an der Tech-

    nischen Hochschule Darmstadt. Umsich praktische kaufmännischeKenntnisse anzueignen, ging er indie Vereinigten Staaten und nachKanada. Als erster wieder frei ge-wählter Präsident nutzte er jede Ge-legenheit, um den Geschäftsleuten

    im IHK-Bezirk Mut zuzusprechen.1947 konnte er über die Wiederbe-lebung der Industrie berichten. Erkritisierte aber auch die kostspieligeMisswirtschaft in Deutschland.1953 wurde er für seinen Einsatzmit dem Verdienstkreuz der Bundes-republik Deutschland ausgezeichnet.

    1954-1967Dr. Hans Dyckerhoff

    … leitete die Portland-Zementwerkein Wiesbaden-Amöneburg. Am 12.September 1955 tat er den erstenSpatenstich zum Bau der Rhein-Main-Hallen. 1957 lud er zum ersten Neu-jahrsempfang der Handelskammerins Taunus-Hotel ein. In seine Präsi-dentschaft fiel die Neuorganisationder Kammer als Körperschaft des öf-fentlichen Rechts. Für sein ehrenamt-liches Engagement erhielt er 1959das Große Bundesverdienstkreuz derBundesrepublik Deutschland.

    1967-1985Konsul Diether Hummel… war Sektproduzent, Verbandsprä-sident und Fastnachter. Hummel be-einflusste entscheidend den Wieder-

    aufbau der deutschen Sektindustrienach 1945 und ihren Aufstieg nach1952. Als IHK-Präsident unter-schrieb er den Kaufvertrag für dasErbprinzenpalais. Diether Hummelwar eine von allen Mainzer Vereinenund fastnachtlichen Korporationenanerkannte Leitfigur der MainzerFastnacht. Im März 1968 wurdeHummel Honorarkonsul des Fürs-tentums Monaco. In seiner Heimat-stadt Hochheim wurde er zum Ehren-bürger ernannt. Er erhielt für seineehrenamtliche Tätigkeit das GroßeVerdienstkreuz des Verdienstordensder Bundesrepublik Deutschland.

    1985-1990Udo Passavant… trat nach seinem Maschinenbau-studium an der Technischen Hoch-schule München 1951 in die Ge-schäftsführung der Passavant-Werkein Aarbergen ein. Nach dem Tod sei-nes Vaters im Jahr 1959 übernahmer das Unternehmen. Der Vollver-sammlung gehörte Udo Passavantab 1953 an und war damit in seinerAmtszeit als Präsident eines derdienstältesten Mitglieder des Gre-miums. „Damit die ‚große‘ Politik dasAugenmaß behält“ – unter dieserÜberschrift steht sein Wirken für dieIHK Wiesbaden, die er als Selbstver-waltungskörperschaft der Wirtschaftstärkte. Passavant ist Ehrenbürgervon Aarbergen und hat die Udo-Pass-avant-Kulturstiftung gegründet.

    Die Präsidenten der IHK Wiesbaden

  • 8 Die Präsidenten der IHK Wiesbaden

    1990-1994 Gerd HenneveldGerd Henneveld ist Vorstandsvorsit-zender der TIM AG, die er 1985 grün-dete, sowie Vorstand der von ihm1993 gegründeten OpenStorage AG.Beide Unternehmen haben ihren Sitzin Wiesbaden. Der Diplomkaufmannwar 1975 zunächst in das Unterneh-men seiner Eltern eingetreten, bevorer seine Betriebe aufbaute. Im Jahr1990 wurde er im Alter von 39 Jah-ren zum IHK-Präsident gewählt.Dann sagte er: „Vier Jahre sind ge-nug“, denn er wollte sich auf seinUnternehmen konzentrieren, das er

    gerade umstrukturiert hatte. SeineThemen waren die Gewerbesteuerund die innerstädtische Verkehrspoli-tik und damals auch schon Compu-ter-Kriminalität – in der IHK hatteman sich gefreut, dass der Präsident„beim Verkünden der politischen An-sichten durchdrang“.

    1994-2014 Dr. Gerd Eckelmann… gründete nach seinem Studium1977 die Dr.-Ing. Eckelmann GmbH.Diese verschmolz im Jahr 2001 mitder Elmetic Computer + Steuerun-

    gen GmbH zur Eckelmann AG, derenVorstandsvorsitzender Eckelmannbis heute ist. In seine Amtszeit fälltdie Fortentwicklung der IHK zueinem modernen und kundenorien-tierten Dienstleister. Es gelang Eckel-mann, acht Mal den Beitrag zu sen-ken. Er trat als glaubwürdige Stimmeder Wirtschaft gegenüber Politik undVerwaltung für gute Standortbedin-gungen ein – ob es um die Rhein-Main-Hallen in Wiesbaden oder dieRheinbrücke zwischen Rüdesheimund Bingen ging. Am Ende seiner 20-jährigen Amtszeit entstand der Bil-dungscampus im Hof der IHK. 2011wurde Eckelmann für sein großesehrenamtliches Engagement mitdem Bundesverdienstkreuz am Ban-de geehrt.

    2014 bis heute Dr. Christian Gastl… der promovierte Diplom-Kauf-mann ist Geschäftsführer der B + GRevisions- und Beratungsgesell-schaft mbH und Inhaber der KanzleiGASTL – Wirtschaftsprüfer – Steuer-

    berater in Wiesbaden. Er setzt sichfür das Leitbild des „Ehrbaren Kauf-manns“ ein, ebenso ist es ihm einAnliegen, junge Menschen noch bes-ser auf das Berufsleben vorzuberei-ten. Als Familienvater und Arbeitge-ber will er mit der Vereinbarkeit vonFamilie und Beruf einen weiterenSchwerpunkt setzen. Der IHK-Vollver-sammlung gehört Gastl seit 2009an. Der 41-Jährige ist der bundes-weit jüngste amtierende IHK-Präsi-dent aller 80 Industrie- und Handels-kammern. Texte: Anette Schminck,IHK Wiesbaden

    www.julius-berger-int.com

    Die Julius Berger International GmbH arbeitet an innovativen Ingenieurprojekten, anspruchsvollerLogistik und umfangreichen Serviceleistungen. Mit rund 400 Mitarbeitern am Standort Wiesbadenplanen und koordinieren wir in den Bereichen Hochbau, Infrastruktur und Industrieanlagen eineVielzahl an Bauvorhaben in Nigeria. Höchste Qualitätsansprüche, technologische Kompetenz undüber 120 Jahre Tradition sind das Fundament unseres Erfolges.

    Gratulation150 Jahre IHK Wiesbaden

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    Die Gründung der IHK Wiesbaden vor 150 Jahren

    Hort der liberalen Opposition

    Vor dem Hintergrund der nassaui-schen Gewerbepolitik, die insbe-sondere in und um die herzoglicheResidenz Biebrich und den BadeortWiesbaden Industrieanlagen eherverhinderte als begünstigte, forder-te der 1843 in Wiesbaden gegrün-dete nassauische Gewerbeverein1860 die Errichtung einer Handels-kammer. Dem zunehmenden Drän-gen der Gewerbetreibenden konnte

    sich der Herzog auf Dauer nichtentziehen. Am 3. September 1863unterschrieb er das Gesetz überdie Errichtung von Handelskam-mern. Sie sollten die Regierungdurch Gutachten und Auskünfteunterstützen, die Wünsche und For-derungen des Handels gegenüberden Behörden vertreten und jähr-lich einen Bericht über die Entwick-lung von Handel, Gewerbe und Ver-kehr vorlegen. Wo sie ihren Sitz ha-ben sollten, ließ das Gesetz offen.

    1798 war in dem von französischen Revolutionstruppen besetzten Mainz die erste Handelskammer auf deutschem Boden gegrün-det worden. Zehn Jahre später erhielt auch Frankfurt a.M. eine Handelskammer. Im benachbarten Wiesbaden mussten die Kaufleu-te noch mehr als ein halbes Jahrhundert auf eine solche Einrichtung warten, die ihre Interessen artikulierte. Das lag an der wirt-schaftlichen Rückständigkeit des Herzogtums Nassau, aber auch an der Furcht Herzog Adolphs und seiner reaktionären Regierungvor liberalen Neuerungen. In den Kammern sahen sie zuallererst Einrichtungen, die den Forderungen des Bürgertums nach Selbst-verwaltung und Mitsprache eine weitere Plattform boten. Die Furcht des Herzogs war nicht unbegründet, denn die HandelskammerWiesbaden sollte sich als Sprachrohr der liberalen Opposition erweisen.

    Ansicht vonWiesbadenca. 1865

    Foto:StadtarchivWiesbaden

    Die Landeshauptstadt hat Grund zu feiern. Denn 2015 heißt: 150 Jahre IHK Wiesbadenund 85 Jahre ESWE Versorgung. Eine starke Partnerschaft für ein starkes Wiesbaden.In diesem Sinne: Die besten Glückwünsche – und auf die Zukunft!

    www.eswe-versorgung.de

    Tradition mit Weitblick

  • Nur ganz allgemein war vonden „Zentren des Verkehrsund Handels“ die Rede.

    Eine Verordnung der herzoglich-nassauischen Landesregierungvom 4. März 1864 bestimmte Dil-lenburg, Limburg und Wiesbadenzu Handelskammersitzen und legteZuständigkeitsgebiete und Mitglie-derzahlen fest. Der KammerbezirkWiesbaden umfasste die Ämter Id-stein, Usingen, Reichelsheim (Wet-terau), Königstein, Höchst a.M.,Hochheim a.M., Wiesbaden, Eltvil-le, Rüdesheim, St. Goarshausen,Nastätten, Langenschwalbach undWehen mit zusammen 210.000Einwohnern. Das Wahlrecht war andas Steueraufkommen geknüpft.Im Kammerbezirk gab es 276wahlberechtigte „Einzelfirmen“ und34 Kapitalgesellschaften. Sie wähl-ten 18 „Mitglieder“ (zehn aus

    Stadt und Amt Wiesbaden, achtaus den übrigen Ämtern), die ausihren Reihen den Vorsitzenden undseinen Stellvertreter benannten.Die Konstituierung der Handels-kammer Wiesbaden verlief allesandere als reibungslos. Weil manbei der Ausschreibung des Wahlter-mins einen Fehler festgestellt hat-te, musste die Wahl im Amt Wies-baden wiederholt werden. Einer derGewählten war Dr. Carl Braun, derFührer der liberalen Opposition imnassauischen Landtag und streit-barer Gegner des herzoglichen Sys-tems wie der deutschen Kleinstaa-terei überhaupt. Ein Jahr späterforderte und begrüßte er ausdrück-lich die Annexion Nassaus durchPreußen. Die Landesregierung er-kannte die Wahl Brauns nicht an.Als Mitglied des Verwaltungsratsder Rheinischen Versicherungsge-sellschaft, argumentierte sie, übe

    er keine unternehmerische Tätig-keit aus und verfüge daher nichtüber das passive Wahlrecht. SeinEintrag als Händler mit Blechka-speln (für Weinflaschen) sei ledig-lich vorgetäuscht. Auch wennBraun am Ende nicht zu den Mit-gliedern gehörte – an seiner Stellewurden andere Liberale, von denenviele Verbindungen zur Revolution1848 hatten, in das Gremium ge-wählt. Sie gaben in der Handels-kammer eindeutig den Ton an.Die konstituierende Sitzung fandam 11. Februar 1865 unter Lei-tung des Wiesbadener AmtmannsDr. Busch im Rathaus statt. ZumVorsitzenden wählten die Mitglie-der den Rüdesheimer WeinhändlerTheodor Dilthey, zu seinem Vertre-ter Carl Glaser, Inhaber einer Mate-rial- und Farbwarenhandlung inWiesbaden, und Johann GottfriedRuß zum Sekretär.

    Die Zusammensetzung der Mitglie-der bildete recht genau die Wirt-schaftsstruktur des Kammerbe-zirks ab. Es dominierten Einzel-und Großhändler, Weinhändler undSektfabrikanten, die allerdingsüberwiegend dem Kleingewerbe zu-gerechnet werden müssen. Dane-ben gab es einen Bankier und vierFabrikanten. Insofern war die Be-zeichnung „Handelskammer“ 1865noch zutreffend. Zwar bestandenmit der Johannisberger Druckma-schinenfabrik in Geisenheim, denZementwerken von Gustav Dycker-hoff in Amöneburg, Koepp & Co. inOestrich, der Spinnerei Hohe Markin Oberursel, Meister, Lucius &Brüning in Höchst a.M. oder Kalle& Co. in Biebrich schon einige spä-ter sehr bedeutende Unternehmen,doch zum Zeitpunkt der Kammer-gründung steckten sie noch weitge-hend in den Kinderschuhen.

    10 Die Gründung der IHK Wiesbaden vor 150 Jahren

    Bescheidene Anfänge

    Wie bescheiden die Anfänge der In-dustrie- und Handelskammer wa-ren, zeigt ein Blick auf den Etat fürdas Jahr 1865. Er betrug 350 Gul-den, was später 525 Mark ent-sprach. Sekretär Ruß als Kammer-mitglied erledigte seine Arbeit eh-renamtlich und erhielt nur die Kos-ten für Schreibkräfte erstattet, dieer von Fall zu Fall heranzog. SeinArbeit verrichtete er zuhause in

    Biebrich. Immerhin konnte er sichauf Rechnung der Handelskammereinen Akten- und einen Bibliotheks-schrank beschaffen. Bis zur Jahr-hundertwende stiegen die Einnah-men der Handelskammer Wiesba-den auf 26.000 Mark. Sie ermög-lichten den Kauf des Hauses Adel-heidstraße 23 für 70.000 Mark,das nach entsprechenden Umbau-ten am 26. April 1905 bezogenwerden konnte.Anfangs verfügte die Handelskam-

    mer weder über ein eigenen Büronoch einen Versammlungsraum. Zuden jährlich vier bis sieben Sitzun-gen trafen sich die Mitglieder imWiesbadener Rathaus, im Gasthof„Weißes Lamm“ am Marktplatz, imGebäude der Landesbank oder imGasthaus „Zum Adler“ in der Lang-gasse.Hauptamtliches Personal beschäf-tigte die Kammer anfangs nicht.1873, als das neue preußischeKammergesetz die Besetzung der

    Sekretärsstelle aus dem Kreis derMitglieder nicht mehr gestattete,wurde der aus Diez stammendeAnwaltsgehilfe und RechtsberaterJulius Oppermann zum nebenamtli-chen Sekretär ernannt. Er erhielt,abhängig von seinem Arbeitsauf-wand, eine „Gratifikation“ von biszu 500 Gulden jährlich. Erst einerseiner Nachfolger, Dr. ReinholdMerbot aus Frankfurt a.M., versahdas Amt hauptamtlich und führteden Titel „Syndikus“.

    Historische Postkartenaufnahme derunteren Wilhelmstraße Foto: IHK-Archiv

    Das Werk Amöneburg der Portland-Ce-ment-Fabrik Dyckerhoff mit dem Hoff-mann’schen Ringofen, 1866

    Foto: Stadtarchiv Wiesbaden

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  • 11 Die Gründung der IHK Wiesbaden vor 150 Jahren

    Gleichgebliebene Aufgaben

    Die jährlichen Tätigkeitsberichte,die die Handelskammer Wiesbadenwie alle Handelskammern erstellenund veröffentlichen musste, gebeneinen recht guten Einblick in ihreArbeit. Genau genommen unter-schieden sich ihre Aufgaben in denersten Jahrzehnten ihres Be-stehens kaum von denen, die heu-te die IHK wahrnimmt. Freilich ha-ben sich seitdem Themen geändertund Schwerpunkte verschoben.Geht es heute beim Thema Verkehrin erster Linie um den Straßenbauund den Frankfurter Flughafen, sokämpfte die Handelskammer im19. Jahrhundert um neue Eisen-bahnstrecken und bessere Zugver-bindungen. Was heute die Breit-bandverkabelung ist, waren damalsTelegrafenstationen und Fern-sprecheinrichtungen. Steuern und

    Abgaben spielen für die Handels-kammer nach wie vor eine großeRolle, die Zollpolitik kaum noch. Inden späten 1870er Jahren dagegenstellte der Streit um Schutzzölleden Deutschen Handelstag vor eineZerreißprobe. Während die von derSchwerindustrie geprägten Han-delskammern Bismarcks Kurs einerzollpolitischen Abschottung desDeutschen Reichs unterstützten,waren traditionell freihändlerischgeprägte Kammern wie Wiesbadendagegen. Die Berufsausbildung,heute für die Kammerarbeit vonzentraler Bedeutung, besaß zu-nächst überhaupt keinen Stellen-wert. Gegen Ende des 19. Jahrhun-derts begann sich die Handelskam-mer Wiesbaden für die kaufmänni-sche Ausbildung zu interessieren.Die gewerbliche Ausbildung rückteerst in den 1920er Jahren in ihrBlickfeld. Dennoch: Im Kern geht

    es heute wie damals darum, günsti-ge Rahmenbedingungen für dieUnternehmen im Kammerbezirk zuschaffen, d.h. Infrastruktur, Abga-ben und rechtliche Vorschriften so

    zu gestalten, dass die heimischeWirtschaft im nationalen und inter-nationalen Wettbewerb nicht insHintertreffen gerät. Von UlrichEisenbach, Hess, Wirtschaftsarchiv

    Wiederaufbau und Neubeginn

    Der erste wieder frei gewählteKammerpräsident, Siegfried Erbs-löh, appellierte nach der am 20.Juni 1948 durchgeführten Wäh-rungsreform an die Bezirkswirt-schaft, „tatkräftig, risikobereit undverantwortungsbewusst den Wegeiner freien und sozialverpflichte-ten Markt- und Wettbewerbswirt-schaft zu beschreiten“. Der Reprä-sentant dieser neuen Wirtschafts-

    ordnung, Professor Dr. Ludwig Ehr-hard (rechts), damals noch Direk-tor der zwei-Zonen-Verwaltung undspäterer erster Bundeswirtschafts-minister, hielt am 20. September1948 vor rund 200 Kammermit-gliedern eine wegweisende Rede inder Aula der einer WiesbadenerSchule. Das Foto zeigt ihn nachseiner Rede zusammen mit demdamaligen IHK-Präsidenten Sieg-fried Erbslöh (2.v.r.)Von Dr. Walter Kroh/Foto: IHK-Archiv

    Die IHK widemete sich zunehmend auch der bürokaufmännischen Ausbildung.Hier die Über-reichung der Prüfungszeugnisse für Sprachprüflinge. Foto: IHK-Archiv

    Erster Spatenstich für die Rhein-Main-Halle durchden Präsidenten der Industrie- und Handelskam-mer Wiesbaden Dr. Dyckerhoff am 12. September1955 Foto: IHK-Archiv

    1972 fand der traditionelle Neujahrsempfang der IHKerstmals im neuen Haus statt. Foto: IHK-Archiv

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    Aktie der Herzoglich Nas-sauischen ConcessioniertenWiesbadener Eisenbahnge-sellschaft, 1853

    Foto: Institut für Stadtge-schichte Frankfurt am Main

    Lokomotive der Königl. Preußischen und Großherzogl. Hessischen Eisenbahnen mit Bahnpersonal, um1906 Foto: HWA

    Mit der Eröffnung der Strecke Nürn-berg – Fürth begann am 7. Dezem-ber 1835 für Deutschland dasEisenbahnzeitalter. Fünf Jahre spä-ter erreichte die Eisenbahn auchWiesbaden. Die „Taunusbahn“, diedie nassauische Residenzstadtrechtsmainisch mit Frankfurt a.M.verband, gehört damit zu den ältes-ten deutschen Eisenbahnstrecken.Ihr wirtschaftlicher Erfolg bescherteden Aktionären enorme Gewinne.

    Dabei war die Generalprobe allesandere als glatt verlaufen. Noch1833 war der Frankfurter BankierJäger mit dem Projekt einer Eisen-bahnverbindung zwischen Mainzund Frankfurt a.M. an der ableh-

    nenden Haltung der nassauischenLandesregierung und am Desinte-resse möglicher Investoren ge-scheitert. Als sich zwei Jahre spä-ter unter Führung des renommier-ten Frankfurter Bankhauses Beth-mann ein Komitee bildete, das sichfür den Bau einer Eisenbahn überHöchst a.M. nach Wiesbaden starkmachte, hatte sich die Situationgrundlegend geändert. Überall stie-ßen die Pläne auf Zustimmung,nicht nur im fortschrittlichen Bür-gertum, sondern auch bei den be-troffenen Regierungen, die begrif-fen hatten, dass sich ohne Eisen-bahnanschluss Handel und Gewer-be langfristig neue Wege suchenwürden.

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  • Am 10. Februar 1838 schlossenFrankfurt, Hessen und Nassaueinen Staatsvertrag über den Bauder Linie Frankfurt – Höchst – Kas-tel – Wiesbaden mit einer Seitenli-nie nach Biebrich.Im Sommer 1839 war der erste Ab-schnitt zwischen Frankfurt undHöchst fertig gestellt. Die beidenLokomotiven mit Namen „Blitz“ und„Greif“ kamen aus England, ebensowie die beiden Lokomotivführer Ro-bert Elliot und John Teardale. Alsam Vormittag des 23. Juni 1939der erste Zug den Taunusbahnhofin Frankfurt verließ, säumte einegroße Menschenmenge die Stre-cke. Sie wurde Zeuge, wie „die Lo-

    comotive aus Entkräftung“ nachnur wenigen Kilometern im Nieder-wald den Geist aufgab. Pferde zo-gen den Zug in den Höchster Bahn-hof. Eine Blamage, die aber denwirtschaftlichen Erfolg der Taunus-bahn keinen Abbruch tat. Am 26.September 1839 wurde der Stre-ckenabschnitt Frankfurt – Höchstendgültig eröffnet, ab 1840 fuhrendie Züge bis Wiesbaden.Die einfache Fahrt in der 4. Klassekostete zwölf Kreuzer, Fahrgästeder 1. Klasse zahlten das Vierfache.Technisch komplizierter war dieWeiterführung der Strecke vonWiesbaden nach Oberlahnsteindurch das enge Rheintal. Am 24.

    Juli 1856 fuhr der erste Zug in Rü-desheim ein, am 22. Februar 1862in Oberlahnstein.Zu den beiden Hauptlinien kamenspäter noch einige Nebenbahnen,die Wiesbaden mit dem Umlandverbanden. Zwischen 1869 und1894 wurde die Aartalbahn fertiggestellt, die von Wiesbaden nachDiez führte. Die am 1. Juli 1879von der Hessischen Ludwigsbahn inBetrieb genommene Strecke Wies-baden – Niederhausen („Ländches-bahn“) erhielt an der Rheinstraße,dort, wo heute das Landesmuseumsteht, einen eigenen Bahnhof. Mitder Inbetriebnahme der Kaiserbrü-cke 1904 schließlich wurde eine di-

    rekte Bahnverbindung zwischenWiesbaden und Mainz geschaffen.

    Neuer Bahnhof

    Für jede Eisenbahnstrecke gab esin Wiesbaden einen eigenen Bahn-hof: Den Taunusbahnhof, denRheinbahnhof (den auch die Aartal-bahn mitbenutzte) und den Lud-wigsbahnhof. Sie lagen alle neben-einander auf dem Gelände zwi-schen heutiger Rheinbahnstraßeund Mainzer Straße auf Höhe derRheinstraße. 1906 wurden sie alledurch den heutigen Hauptbahnhofersetzt. Der Bahnhofsvorplatz wan-delte sich aber im Lauf der Zeit.

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    Der Wiesbadener Hauptbahnhof um 1906 - antiquarische Postkarte IHK-Archiv

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  • 14

    Seit den fünfziger Jahren des 20.Jahrhunderts verlagerten sich Per-sonen- und Güterverkehr zuneh-mend von der Schiene auf dieStraße – mit der Folge, dass derschienengebundene öffentlicheNahverkehr in ländlichen Regionenimmer größere Defizite einfuhr.Zahlreiche Strecken wurden stillge-legt, darunter 1986 auch die Aar-

    talbahn. Sie steht heute auf ihrergesamten Länge unter Denkmal-schutz; im Zuge der Renaissanceder Eisenbahn gibt es Bestrebun-gen, die Strecke wieder in Betriebzu nehmen. Weniger Probleme gabes beim Personenfernverkehr, derdurch neue Hochgeschwindigkeits-trassen an Attraktivität gewann.Mit dem Fahrplanwechsel im De-

    zember 2002 nahm nach sieben-jähriger Bauzeit die DB den Vollbe-trieb auf der SchnellfahrstreckeKöln – Frankfurt a.M. auf. DieFahrtzeit zwischen beiden Städtenverkürzte sich dadurch von 135auf 76 Minuten. Der WiesbadenerHauptbahnhof ist durch eine 13km lange Strecke vom AbzweigBreckenheim an die Neubaustre-

    cke angebunden. Allerdings führtvon den sieben ICE-Linien, die siebefahren, nur eine über die hessi-sche Landeshauptstadt.Wie schon im 19. Jahrhundert soverhindert auch heute die starkeStellung der Hauptbahnhöfe vonFrankfurt a.M. und Mainz die Ent-wicklung Wiesbaden zu einemKnotenpunkt des Fernverkehrs.

    Bau des Wiesbadener Haupt-bahnhofs Foto: HWAICE-Anbindung

    Empfang des Trans-Euro-Express-Zuges „Rheinblitz“ im Wiesbadener Haupt-bahnhof am 2.6.1957 Foto: HWA

  • 15

    Rede von Dr. Christian Gastl, Präsident der IHK Wiesbaden,

    (…) Versammelt sind bei uns Men-schen, die etwas bewegen, die sichengagieren, die etwas zu sagen ha-ben – und die es nicht bei Worten be-lassen! Die nicht nur bei Facebookdie Welt kommentieren, sondern dieeinen Teil der Welt mitgestalten und

    damit echte Risiken eingehen. Diestrifft natürlich auf nahezu alle unserergut 38.000 Mitgliedsunternehmenzu.(…)Dahinter verbergen sich zehntausen-de Unternehmerinnen und Unterneh-mer, die den Mut aufgebracht haben,etwas zu wagen, ein eigenes Unter-nehmen zu gründen, Mitarbeiter ein-zustellen. Die sich jeden Tag aufsNeue beweisen, sich oftmals aufrei-ben bis an die Grenzen. Die ein gro-ßes Maß an Verantwortung tragen –für ihren Betrieb, ihre Mitarbeiter, fürdie Gesellschaft. Und die sich dafürunternehmerische Freiheit wünschen.Die gute Rahmenbedingungen vorfin-den wollen, wie Rechtssicherheit,politische Stabilität, Frieden, eine in-takte Infrastruktur, funktionierendeVerkehrswege auf der Straße, denGleisen, zu Wasser und in der Luft.Es sind Unternehmerinnen und Unter-nehmer, die als ehrbare Kaufleutehandeln und sich dessen bewusst

    sind. Deshalb wollen sie ihre Belangeso weit es geht selbst regeln und freisein von übertriebener Bürokratie,von staatlicher Gängelung und Dirigis-mus. Kurzum, es sind Menschen, diesich in ihren Haltungen kaum vondenen unterscheiden, die vor 150Jahren unsere IHK gegründet haben.(…)Die Stimme der IHK war und ist im-mer die Stimme aller Betriebe. DasPrivileg der Wirtschaft, über die IHKviele ihrer Angelegenheiten selbst re-geln zu dürfen und dabei mit hoheitli-chen Rechten ausgestattet zu sein,gibt den Unternehmen den erforderli-chen Freiraum. Dass die deutscheWirtschaft so robust Krisensituatio-nen gemeistert hat, verdankt sienicht zuletzt der Nähe der IHK zuihren Mitgliedsunternehmen. (…)Von der Investition in Köpfe hängt dieZukunft unseres Landes ab! Wissenist unsere wertvollste Ressource. Je-der Unternehmer kann bestätigen,dass das Know-how der Mitarbeiterdas Kapital für künftigen Erfolg ist.(…)Seit etlichen Jahren fordert die IHK,dass in den Schulen mehr Kompeten-zen vermittelt werden, die die Jugend-lichen zwingend beim Antritt einesAusbildungsplatzes benötigen. (…)

    Dazu hat die IHK Wiesbaden vor sie-ben Jahren den IHK-Wirtschaftsfüh-rerschein für Haupt-, Real-, und Ge-samtschüler ins Leben gerufen. (…)Alle staatlichen Schulen unseres IHK-Bezirks nehmen inzwischen daran teil– mit etwa 1 000 Schülern pro Jahr.Finanziert wird das Ganze durchunsere Mitgliedsbetriebe – jährlicheine Viertelmillion Euro. Bundesweitsind wir die einzige IHK, die ein derar-tiges Programm anbietet. Denn wirwollen nicht tatenlos zusehen undnur unsere politischen Forderungenwiederholen. Da, wo wir können, ma-

    chen wir! Deshalb wollen wir künftigFlüchtlingen passende Weiterbildun-gen anbieten. Das ist unser Beitragzu einer Willkommenskultur, die denMenschen hilft und sie für unserenArbeitsmarkt befähigt. Genau wie dieJugendlichen sind auch die Flüchtlin-ge unsere Fachkräfte von morgen!(…)Es ist einzigartig in der Republik,dass zwei Hauptstädte von Flächen-ländern so nah aneinandergrenzen.Zusammengenommen ergibt sich aufkleinstem Raum für die Bevölkerungein unglaublich vielfältiges Angebot.Sicherlich dürfen wir unsere Identitätals Wiesbadener nicht verlieren. (…)Aber wir sollten die räumliche Nähedieser beiden auf ihre jeweilige Artschönen Städte viel stärker heraus-stellen. Auch in der Vermarktung. Zu-sammen mit dem wunderschönenRheingau-Taunus-Kreis und Rheinhes-sen ergibt sich hier ein äußerst at-traktiver Wirtschafts- und Lebens-raum.Von unserer Stadtpolitik wünsche ichmir, Diskussionen ohne Scheuklap-pen und konstruktiv zu führen. (…)Ich wünsche mir eine ideenreicheKommunalpolitik, die den Mut für Ent-scheidungen hat und sie dann auchumsetzt. (…) Der gute Fortgang beimBau der Rhein-Main-Hallen sowie dieaktuellen Entwicklungen in der Nut-zung des Areal „Altes Gericht“ sowiedes Kurecks sind sehr erfreulich undein hoffnungsfrohes Zeichen, dass esmit unserer Stadt weiter aufwärtsgeht.Lassen Sie uns also dynamisch dienächsten 150 Jahre angehen! DieHerausforderungen durch geopoliti-sche Veränderungen sowie durch dieDigitalisierung sind enorm. Schon in25 Jahren wird die Welt eine anderesein als jetzt. Ein fruchtbares Feldliegt vor uns! Lassen Sie es uns ge-meinsam bestellen!

    Dr. Christian Gastl, Präsident der IHKWiesbaden Foto: IHK

    Auszüge aus der Rede am Mittwoch, 11. Februar 2015

    15 StandorteBundesweiter ServiceZENTRALE:Blierweg 2, D-65201 Wiesbaden

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  • 500 Gäste aus Unternehmen, Politik und Ge-sellschaft feierten bei einem Festakt das150-jährige Jubiläum der IHK Wiesbaden.Eine große goldene Geburtstagstorte durftegenauso wenig fehlen, wie die Gratulanten –und die bewiesen Humor. „Eine Studie hatgezeigt, dass das Unternehmerbild in denMedien nicht immer das beste ist“, stellteIHK-Präsident Dr. Christian Gastl in seiner Ju-biläumsansprache fest, „im Tatort ist meis-tens der Unternehmer der Mörder und nichtder Gärtner!“ Das griff der Hessische Wirt-schaftsminister Tarek Al-Wazir in seiner da-rauf folgenden Rede auf und bewies, dass erüber sich selbst lachen kann „Denken Siedoch mal an die Viertelstunde davor: In derTagesschau ist doch meistens der Politikerder Idiot!“. Gelächter im Großen Saal derIHK. Überhaupt fiel auf, dass alle fünf Red-ner Spitzfindigkeiten und Humor bei der Jubi-läumsfeier nicht zu Hause gelassen hatten.Was Gastl mit dem Bild des ehrbaren Kauf-manns begonnen hatte, das er gemeinsammit der Vollversammlung in der Öffentlichkeit

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    Die IHK erhielt zum 150-jährigen Jubiläum die Wiesbadener Stadtplakette in Gold verliehen - von links: OBSven Gerich, IHK-Präsident Dr. Christian Gastl und Joachim Nolde, Hauptgeschäftsführer der IHK Wiesbaden

    Foto: RMB/Uwe Stotz

    Die Jubiläums-Redner unter sich Foto: Paul Müller

    Im vertrauten Zwiegespräch: Ex-OB Dr. Helmut Müller (links) und OB Sven Gerich

    DIHK-Präsident Dr. Eric Schweizer kam zur Gratulation extravon Berlin nach Wiesbaden Foto: RMB/Uwe Stotz

    Landrat Burkhard Albers überbrachte die Glückwünsche des Rheingau-Taunus-Kreises Foto: RMB/Uwe Stotz

    Jubiläumsveranstaltung im Bilderrückblick Jubiläumsveranstaltung im Bilderrückblick

    Ulrich Heep, Prof. Dr. Mathias Müller (Präsident IHK Frankfurt) und Klaus Repp(Präsident HWK Wiesbaden) Foto: RMB/Uwe Stotz

    Prost auf‘s Jubiläum: Moderatorin Anke Seelingund Sylvia Pietzko (Vorstand WirtschaftsjuniorenWiesbaden). Foto: Paul Müller

  • verkörpern wolle - so nämlich der durchausernste Hintergrund seiner Aussage – setzesich beim Thema Infrastruktur fort: Al-Wazirsagte mit einem Augenzwinkern, dass daswas in der Nacht vor der Jubiläumsfeier aufder rheinland-pfälzischen Seite der Schier-steiner Brücke passiert sei, auch den Hes-sen drohe, deshalb wolle er 730 MillionenEuro in Hessens Straßen investieren, vorwie-gend in die Instandsetzung. Das Verkehrs-chaos, das der Riss in der Hauptverkehrs-ader zwischen Mainz und Wiesbaden in bei-den Landeshauptstädten ausgelöst hat,nutzten alle Redner für Forderungen in Inves-titionen in die Infrastruktur. „Das glaubt unsdoch keiner, dass wir in einem solch reichen

    und hochentwickelten Land wie Deutschlandsolche Zustände haben“, sagte DIHK-Präsi-dent Dr. Eric Schweitzer, der aus Berlin ange-reist war. Er forderte vom Bund 20 MilliardenEuro mehr für Infrastruktur und Breitband-ausbau. Wiesbadens OberbürgermeisterSven Gerich und der Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, Burkhard Albers bedanktensich in ihren Grußworten vor allem für die gu-te Zusammenarbeit. „Die IHK zeigt eine wün-schenswerte Haltung: Sie beteiligt sich ander Entwicklung der Stadt, indem sie sichernsthaft und interessiert an Diskussioneneinbringt“, sagte Gerich. Im Anschluss ver-lieh er IHK-Präsident Gastl und -Hauptge-schäftsführer Joachim Nolde stellvertretenddie goldene Ehrenplakette der Stadt zum150-jährigen Jubiläum. Albers freute ich da-rüber, dass es mit Hilfe der IHK gelungensei, Flächenkreis mit der niedrigsten Jugend-arbeitslosigkeit in ganz Hessen zu werden:„Ich danke der IHK und den Unternehmen fürihre soziale Verantwortung.“

    Anette Schminck

    Im vertrauten Zwiegespräch: Ex-OB Dr. Helmut Müller (links) und OB Sven GerichFoto: RMB/Uwe Stotz

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    Die große Jubiläumstorte wurde von vier IHK-Präsidenten gleichzeitig angeschnitten: (von links) Udo Passavant,Gerd Henneveld,Dr. Christian Gastl (am-tierender IHK-Präsident) und Dr. Gerd Eckelmann. Foto: RMB/Heiko Kubenka

    Tarek Al-Wazir, stellvertretender Ministerpräsident und Wirtschaftsministerdes Landes Hessen Foto: RMB/Uwe Stotz

    Jubiläumsveranstaltung im Bilderrückblick Jubiläumsveranstaltung im Bilderrückblick

    Ulrich Heep, Prof. Dr. Mathias Müller (Präsident IHK Frankfurt) und Klaus Repp(Präsident HWK Wiesbaden) Foto: RMB/Uwe Stotz

    Peter Offermanns und Florian Schmiel (Wiesbadener Volksbank), SiegfriedHuhle (Huhle Stahlbau) Foto: RMB/Uwe Stotz

    Stephan Ziegler (Vorsitzender des Vorstands der Naspa) und Bertram Theilacker(Vorstandsmitglied der Naspa) Foto: RMB/Uwe Stotz

    Von Gärtnern,Unternehmernund Politikern

  • 18 Jubiläumsveranstaltung im Bilderrückblick

    Prof. Dr. Detlev Reymann ((Präsident Hochschule RheinMain, rechts) im Ge-spräch mit Hermann Kögler (Hochschule Fresenius) und Professor Dr. RolfWolff (Präsident EBS, ganz links) Foto: RMB/Uwe Stotz

    Dr. Norbert Rollinger (Vorstand R+V), Dr. Friedrich Caspers (Vorstandsvorsitzender R+V), Julia Merkel (PersonalchefinR+V),Arasch Charifi und Andreas Torner (Deutsche Bank) Foto: RMB/Uwe Stotz

    Anke Trischler (Trischler GmbH) und Ulrike Krieger (Deutsche Bank)Foto: Iris Kaczmarczyk

    Ingrid Richter (Steuerberaterin) und Ali-ce Born (VKF 112)Foto: Iris Kaczmarczyk

    Übergang von alt zu neu: 200-jähriges Erbprinzzenpalais, IHK-NeubauFoto: Iris Kaczmarczyk

    Politiker unter sich: Florian Rentsch, Astrid Wallmann und Horst KleeFoto: RMB/Uwe Stotz

    Anne Seeling moderierte den Jubiläums-Festakt Foto: RMB/Uwe Stotz

    Dr. Matthias Hildner (Vorstandsvorsitzender Wiesbadener Volksbank),Dr. Christian Gastl (Präsident IHK) Foto: Iris Kaczmarczyk

    Sabine Köth (IHK) und Gerhard Schulz (Schlachthof Wiesbaden)Foto: Iris Kaczmarczyk

    Markus Storck (Geschäftsführer Fahrrad-hersteller Storck Bicycle) mit Ehefra He-lena Foto: Iris Kaczmarczyk

    Günter Berz-List (Schwälbchen Molke-rei), Marie-Luise Stoll-Steffan (Wiesba-den Stiftung) Foto: Iris Kaczmarczyk

  • 19 Jubiläumsveranstaltung im Bilderrückblick

    Joachim Nolde (IHK),Dr.Christian Gastl (IHK),Harald Brandes (HWK),Andreas Guntrum (SEG) Foto: RMB/Uwe Stotz

    Klaus-Peter Willsch (Bundestagsabgeordneter) und Sigrid Möricke (Stadtentwicklungsde-zernentin Wiesbaden) Foto: Iris Kaczmarczyk

    Der stellvertretende Hessische Ministerpräsident Tarek Al-Wazirim Gespräch mit Wolfgang Sonnek (IHK) Foto: RMB/Uwe Stotz

    Rolf Töpperwien (Reporterlegende) und Andreas Bell(Werbeagentur Bell) Foto: Iris Kaczmarczyk

    Ralf Schodlok (Vorstandsvorsitzender ESWEVersorgung),Klaus Hoffmann (Dow Corning),Karlheinz Gun-trum (Taunus Auto) und Andreas Guntrum (SEG), von links Foto: RMB/Uwe Stotz

  • 20

    Die Geschichte des Sektes beginntum das Jahr 1680 in der französi-schen Champagne. Glaubt man derÜberlieferung, so beschäftigte sichdamals der BenediktinermönchDom Pérignon, Kellermeister der Ab-tei St. Peter in Hautvillers bei Éper-nay, mit dem Phänomen des gären-den Weines, der, in Flaschen abge-füllt und verkorkt, unter gewissenBedingungen Kohlendioxid entwi-ckelte und den Korkpropfen ausdem Flaschenhals sprengte. Ob Pé-rignon tatsächlich der Erfinder desChampagners ist oder bereits be-stehende Verfahren weiter entwi-ckelte, mag dahin gestellt sein. Feststeht, dass er die schwierige Kunstdes Verschneidens verschiedenerWeine zu einer neuen Cuvèe ent-scheidend vorangebracht hat. InDeutschland erschienen seit Anfangdes 19. Jh. erste Schriften über dieHerstellung von Schaumwein.

    Anfänge in Hochheim a.M.

    Es war der Küfer und GastwirtsohnIgnaz Schweickardt aus Hochheima.M., der schließlich die Sekther-stellung in den Rheingau brachte.Er hatte bei einem Patenonkel, derin Reims eine Champagner-Kellereileitete, gearbeitet und dort dieChampagnerbereitung eingehendstudiert. 1830 kehrte er in seineHeimatstadt zurück und begannbald darauf im Keller der elterlichen

    Gastwirtschaft „Burg Ehrenfels“ sogenannten „Mussie“ (moussiernderWein) herzustellen. 1835 stieg CarlBurgeff aus Geisenheim in das vielversprechende Unternehmen einund verschaffte Schweickardt dieMöglichkeit zu expandieren.Die steigende Nachfrage nach Sektließ seit der Mitte des 19. Jahrhun-derts in ganz Deutschland Sektfab-riken aus dem Boden schießen,selbst in so „weinfernen“ Provinzenwie Ost- und Westpreußen. DerRheingau und Wiesbaden jedochblieben das Zentrum dieses Indust-riezweigs. Allein in Hochheim a.M.gab es gegen Ende des 19. Jahr-hunderts sechs Sektfabriken, da-runter neben der Firma Burgeff, die1858 in eine Aktiengesellschaftumgewandelt worden war, die1887 gegründete Sektkellerei vonCarl Graeger, einem Berliner Wein-händler.

    Der Rheingau – Wiege der deutschen Sektindustrie

    Preisliste der Sektkeller O. & H. Graeger inHochheim a.M., um 1885

    (Hessisches Wirtschaftsarchiv)

    Weinlese der Carl-Gräger-GmbH im Jahr1900 Foto: HWA

    150 Jahre IHKWiesbadenHerzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!

    Auf weiterhin gute Zusammenarbeit!

    Gemeinsam sindwir das Sprachrohr der regionalenWirtschaft!

    HandwerkskammerWiesbadenBierstadter Straße 4565189Wiesbaden

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  • 21

    Sektfabriken in Eltville undWiesbaden

    In Eltville nahm die WeinhandlungMatheus Müller bereits 1838 dieSektherstellung auf. Ein Verwandtervon ihm, Franz Friedrich Müller, hat-te sie in seiner Eigenschaft als Ein-käufer des Frankfurter Weinhandels-hauses Mumm & Co. in der Cham-pagne kennen gelernt. In Schier-stein gründeten am 1. Juli 1864sieben Unternehmer aus Mainz undWiesbaden, unter ihnen Johann Ja-cob Söhnlein, die RheingauerSchaumwein-Fabrik AG. Söhnlein er-richtete zwölf Jahre später nocheine eigene Firma, Söhnlein & Co.,die 1899 mit der RheingauerSchaumweinfabrik verschmolz. DerMarkenname „Rheingold“ – den An-stoß gab eine Begegnung Söhnleinsmit Richard Wagner – erwies sichals ausgesprochener Glücksgriff.Sieben Jahre vor Söhnlein, um1857, begann in Mainz die 1832

    gegründete Weinhandlung Henkellmit der Sektherstellung. Als zu Be-ginn des 20. Jahrhunderts die Platz-verhältnisse in Mainz nicht mehrausreichten und die Keller desUnternehmens über die ganz Stadtverstreut lagen, übersiedelte Hen-kell nach Biebrich. Gegenüber demBahnhof Landesdenkmal entstandbis 1909 nach Plänen von Prof.Paul Bonatz die neue, markanteUnternehmenszentrale.

    Strukturwandel

    Mit dem wirtschaftlichen Auf-schwung erfolgte eine „Demokrati-sierung“ des Sektkonsums. Er wur-de für alle sozialen Schichten er-schwinglich. In den vergangenendrei Jahrzehnten hat sich der Sekt-markt grundlegend gewandelt. Zumeinen erwirkten Ende der 1970erJahre auch Winzergenossenschaf-ten und Winzer das Recht auf Ver-sektung ihrer Weine. Zwischen

    1980 und 2004 stieg die Zahl derSektproduzenten von unter 100 aufknapp 1300 an. Andererseits findetin der Sektindustrie ein Konzentra-tionsprozess statt, der noch nichtabgeschlossen ist. Sechs Groß-unternehmen mit einer Jahrespro-duktion von über 5 Mio. Flaschendecken 87,5 Prozent der Sektnach-frage in Deutschland. 1987 fusio-nierten die langjährigen Wettbewer-ber Henkell & Co. und SöhnleinRheingold AG. Die SektkellereiGraeger stellte den Betrieb in Hoch-heim a.M. in den 1990er Jahren ein- Graeger-Sekt wird heute in Bingenabgefüllt. Die Sektkellereien Mat-heus Müller und Burgeff gehörenseit 2002 zur Rotkäppchen-Mumm-Gruppe. Auch wenn der Rheingauund Wiesbaden ihre dominierendeStellung in der Sektindustrie verlo-ren haben, bleiben doch die BegriffeSekt und Rheingau eng miteinanderverbunden. Von Ulrich Eisenbach,Hess. Wirtschaftsarchiv

    Werbung für Söhnlein „Rheingold“, um 1910(Archiv der Sektkellerei Henkell)

    Der Rheingau - Wiege der deutschen Sektindustrie

    starke Partner für eine starke Region.Gestern wie heute –

    Die Verlagsgruppe Rhein Main gratuliert derIHK Wiesbaden herzlich zum 150-jährigen Bestehen.

    IHK Wiesbaden und die Medien der Verlagsgruppe Rhein Main:

  • 22

    Junioren bleiben immer jung

    Während die junge Bundesrepublik1949 die ersten Erfahrungen mit derMarktwirtschaft machte, wurde in denIndustrie- und Handelskammern imganzen Land über die Sinnhaftigkeitvon Juniorenkreisen diskutiert. Der da-malige Hauptgeschäftsführer der Wies-badener IHK, Dr. Wolfgang Weynen,setzte sich schon damals dafür ein,dem unternehmerischen Nachwuchseine Stimme zu geben, wie ein Schrei-ben an den Deutschen Industrie- undHandelskammertag belegt:„Die Industrie- und HandelskammerWiesbaden hat ihren Juniorenkreis be-reits am 11. November 1949 gegrün-

    det. Das Ziel war und ist die Zusam-menfassung des Unternehmernach-wuchses, um ihn an seine künftigenwirtschaftspolitischen Aufgaben heran-zuführen und darüber hinaus auch dengesellschaftlichen Zusammenhalt zufördern.(…) Wir haben den Unternehmernach-wuchs nicht nur auf die Söhne vonUnternehmern beschränkt, sondernden Kreis erweitert um junge Men-schen, von denen der Unternehmermit an Sicherheit grenzender Wahr-scheinlichkeit annehmen kann, dassaus ihnen einmal Unternehmer oderqualifizierte Manager werden.“

    Junge Unternehmer sollten stärker eingebunden werden – dafür richte-te die IHK Wiesbaden bereits 1949 einen Juniorenkreis ein, als eineder ersten Industrie- und Handelskammern in Deutschland. Diese In-vestition in ihre eigene Zukunft dauert bis heute an.

    Vorstand der Wirtschaftsjunioren 2015: Johannes Zimmermann,Dr.Matthias Lohr, Jennifer Scheidtund Sylvia Pietzko (von links). Foto:Andreas Schlote

    Sprachrohr derjungen WirtschaftNoch immer finden Unternehmer undFührungskräfte bis 40 Jahre mit denWirtschaftsjunioren in Wiesbaden einengagiertes Netzwerk – das Beispielwirkt nach, das Weynen und der dama-lige IHK-Präsident Siegfried Erbslöhdurch ihre Unterstützung des neuenZusammenschlusses gaben. Der Er-

    fahrungsaustausch mit anderen Junio-renkreisen in Hessen und ganzDeutschland zeigt, dass die Zusam-menarbeit in Wiesbaden eine beson-dere ist. Und die Investition in die Zu-kunft zahlt sich aus, denn das Engage-ment bei den Junioren ist für viele jun-ge Unternehmer und Führungskräfte

    Die Wirtschaftsjunioren

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    ihk

  • 23

    die erste Erfahrung mit der IHK-Arbeit,was nicht selten zu weiterem ehren-amtlichen Engagement führt: Rund einDrittel der aktuellen Vollversamm-lungsmitglieder der IHK Wiesbadenwar oder ist bei den Wirtschaftsjunio-ren aktiv. Dr. Gerd Eckelmann bei-spielsweise, der als Präsident die Ge-schicke der IHK über zwei Jahrzehntegeprägt hat, wurde 1984 Juniorenmit-glied und war in den Jahren 1985 und1986 im Vorstand tätig.Die Wirtschaftsjunioren bei der IHKWiesbaden waren und sind vor allemdie Plattform für junge Unternehmerund Führungskräfte in der hessischenLandeshauptstadt und im Rheingau-Taunus-Kreis, um Gleichgesinnte zutreffen, sich zu Themen des unterneh-merischen Alltags auszutauschen undUnterstützung zu finden. Dazu trifftsich der Kreis monatlich zum Junioren-

    abend im Presseclub Wiesbaden. Dortwerden Projekte und Veranstaltungenzu den Themenbereichen „Wirtschaftund Politik“, „Bildung und Wirtschaft“sowie „Netzwerken“ geplant, darunterder traditionelle Weihnachtsball, dender Kreis seit 1953 veranstaltet.Das Ressort „Wirtschaft & Politik“ hatseinen Aktivitäten in den vergangenenJahren mit der „Agenda 2045“ einenthematischen Rahmen gegeben undsich damit beschäftigt, wie Wiesbadensich in den kommenden 35 Jahren imHinblick auf die Lebens- und Arbeits-qualität entwickeln könnte und was ge-tan werden kann, um diese Entwick-lung positiv zu beeinflussen. Die Pro-jekte, die in diesem Rahmen entstan-den, wurden mit einem Bundespreisder Wirtschaftsjunioren Deutschlandund mehreren Landespreisen der Wirt-schaftsjunioren Hessen ausgezeichnet.

    Engagement für Jugendlichemit Landespreis ausgezeichnetEin traditioneller Schwerpunkt der Wirt-schaftsjunioren ist das Engagementfür Ausbildung und Training, etwadurch die Unterstützung der jährlichenAusbildungsmesse, Bewerbertrainingsmit Schülern und zuletzt durch einMentorenprojekt an der Heinrich-von-Kleist-Schule mit dem Amt für SozialeArbeit, bei dem sieben Junioren jeweilseinen Jugendlichen im Alter zwischen12 und 15 Jahren ein Schuljahr langbegleitet haben. Auch dieses Projektwurde mit einem Landespreis der Wirt-schaftsjunioren Hessen ausgezeich-net. Bei den Wirtschaftsjunioren tref-fen sich Unternehmer und Führungs-kräfte bis 40 Jahre aus unterschiedli-chen Branchen, um sich auszutau-schen und sich zu engagieren. Das istNetzwerken im besten Sinne, ein Ge-ben und Nehmen zwischen Gleichge-sinnten. Darüber hinaus eröffnet dieMitgliedschaft im Juniorenkreis Kon-takte zu den sogenannten Fördermit-gliedern, Unternehmern und Führungs-kräften über 40 Jahre, und damit zueinem riesigen Erfahrungsschatz.Über den eigenen Kreis hinaus bietendie Wirtschaftsjunioren die Möglich-keit, national Beziehungen aufzu-bauen. Der Wiesbadener Kreis gehörtden Wirtschaftsjunioren Deutschlandan (WJD), mit rund 10.000 Mitgliedern

    der größte Verband junger Unterneh-mer und Führungskräfte in Deutsch-land. Engagement und Vernetzung derWirtschaftsjunioren enden aber nichtan nationalen Grenzen. Internationalbilden die Junioren den deutschen Ver-band von Junior Chamber International(JCI), einem internationalen Netzwerkmit rund 200.000 aktiven Mitgliedern,die in mehr als 115 nationalen Verbän-den organisiert sind. Auch auf europäi-scher und globaler Ebene gibt es jährli-che Konferenzen, um Kontakte aufzu-bauen und zu pflegen. Im Jahr 2015leiten wieder vier Juniorinnen und Ju-nioren als Vorstand den WiesbadenerKreis: Sylvia Pietzko, Inhaberin einerAgentur für Kommunikation und Coa-ching, Jennifer Scheidt, Inhaberineines Immobilienbüros, der selbständi-ge Unternehmensberater Dr. MatthiasLohr und der Rechtsanwalt JohannesZimmermann. Sie haben sich vorge-nommen, neue Projekte für den Junio-renkreis zu entwickeln, den Kreis mitanderen Netzwerken zu verknüpfen,die Sichtbarkeit der Junioren in der Öf-fentlichkeit zu erhöhen und weitereMitglieder zu gewinnen.www.wj-wiesbaden.deVon Mathias Gundlach, Geschäftsfüh-rer der Kommunikationsagentur Fauth& Gundlach

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  • 24 Menschen der IHK im Hauptamt

    Selcuk Yigit,Ausbildungsberater

    Vor 16 Jahren habe ich meine Aus-bildung als Bürokaufmann bei derIHK angefangen, danach habe icheine Weiterbildung als Industrie-fachwirt abgeschlossen. Zunächstwar ich in unserem Bereich Zentra-le Dienste und in der Weiterbildungtätig. Seit zwei Jahren bin ich alsAusbildungsberater für unsere Mit-gliedsunternehmen unterwegs –und bespreche mit ihnen ihre Mög-lichkeiten, in den unterschiedlichenBerufen auszubilden. Selbstver-ständlich sind wir auch Ansprech-partner für Berufsschulen und Aus-zubildende. Die Verbindung zwi-schen IHK und Wirtschaft sehe ichbesonders über die duale Ausbil-dung: Wir haben die sehr großeund wichtige Aufgabe, die gesetzli-chen Prüfungen abzunehmen – hiersind wir als Ausbildungsberater ge-

    fragt und können Unklarheiten imdirekten Gespräch klären.

    Foto: IHK/Andreas Schlote

    Joachim Nolde,Hauptgeschäftsführer

    Vor 30 Jahren habe ich als Refe-rent unseres Rechtsbereiches be-gonnen, seit 12 Jahren bin ich alsHauptgeschäftsführer verantwort-lich für das gesamte Haus. MeineFunktion in der IHK Wiesbaden ist,den Rahmen dafür zu gestalten,dass uns die Unternehmen alskompetenten und hilfsbereiten An-sprechpartner sowie als engagier-ten Vertreter ihrer Interessengegenüber der Politik erleben. Täg-lich bitten uns unzählige Unterneh-men um Rat, besuchen eines unse-rer Seminare oder diskutieren mituns über aktuelle Themen bei einerVeranstaltung oder in einem unse-rer Ausschüsse.Die engsten Verbindungen zwi-schen der IHK und der Wirtschaftbestehen über unser vielfältigesEhrenamt, aber auch über unsere

    gut ausgebildeten Mitarbeiter, diedas Ohr bei den Betrieben haben.

    Foto: IHK

    Aline Schütz,Leiterin Existenzgründung und Unternehmensförderung

    Seit Sommer 2011 bin ich Teamlei-terin in diesem Bereich: Wir beglei-ten jeden Monat rund 100 Unter-nehmen in der Gründungsphase,während der Konsolidierung, in Kri-sensituationen und auch im Nach-folgeprozess. Unsere Verbindungzur Wirtschaft besteht in den unter-schiedlichen Fragestellungen undPersönlichkeiten, die uns dabei täg-lich begegnen – wir unterstützenbei der Erstellung eines Business-planes, gehen Finanzierungsplänedurch, schreiben Stellungnahmenzu Bürgschaftsbankanträgen, sindKooperationspartner von Förderins-tituten. Durch die Unternehmen inunserem Starter- und Mittelstands-ausschuss haben wir einen direk-ten Anschluss an die aktuellen The-men der mittelständischen Wirt-schaft – und können Projekte wie

    unser kostenfreies Mentorenpro-gramm für junge Unternehmen rea-lisieren. Foto: IHK/Andreas Schlote

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    JubilAum

  • 25

    Ich habe im September 2014 mei-ne zweijährige Ausbildung als Kauf-frau für Büromanagement in derIHK begonnen und war bis jetzt imBereich Unternehmenskommunika-tion sowie in unserem Service-Cen-ter im Einsatz. Gerade dort sindmir die vielen Funktionen undDienstleistungen der IHK erst be-wusst geworden – vom Registrierender Notierungen für Heizöl über dasAusstellen von Ehrenurkunden fürlangjährige Mitarbeiter bis hin zuden hunderten von Veranstaltungenzu Themen wie Gesundheitsma-nagement, Existenzgründung undSocial Media. Die IHK bietet vieleHilfestellungen, sowohl für die gro-ßen als auch für die kleinen Betrie-be. Für mich ist sie aber natürlich(durch die Nähe zur Materie) vor al-lem ein toller Ausbildungsbetrieb,

    der mir viel mitgibt, sowohl fachlichals auch menschlich.

    Foto: IHK/Andreas Schlote

    Sara Schwaninger,Auszubildende

    Menschen der IHK im Hauptamt

    Mein erster Arbeitstag in der IHKwar am 1. Juli 1981 – das weiß ichnoch so genau, weil ich damals di-rekt früher gehen musste, um beieiner Feierstunde in den Rhein-Main-Hallen mein Ausbildungszeug-nis entgegenzunehmen. Schon zudieser Zeit gab es vielfältige inter-nationale Kontakte unserer Mit-gliedsbetriebe – diese haben sichdeutlich verstärkt. Meine Verbin-dung zur Wirtschaft sind die vielfäl-tigen Anfragen der Unternehmen zuImport und Export, zum Zoll- undAußenwirtschaftsrecht, zu Warenur-sprung und Präferenzen. Hinzukommen die hoheitlichen Aufga-ben: Ich stelle Carnets für dievorübergehende Einfuhr in Drittlän-der und Ursprungszeugnisse aus,außerdem bescheinige ich Han-delsrechnungen und andere

    Exportdokumente, insgesamt rund17.600 im vergangenen Jahr.

    Foto: IHK/Andreas Schlote

    Andrea Ungermann,Mitarbeiterin im Bereich International

  • 26

    Dr. Andreas Brokemper,Sprecher der Geschäftsführung der Henkell & Co.Sektkellerei KG / in der IHK Wiesbaden Vizepräsident

    Als gebürtiger Westfale bin ich seit2002 in der Geschäftsführung derHenkell & Co. Sektkellerei und seit2013 Sprecher der Geschäftsfüh-rung. Mitglied der IHK-Vollversamm-lung bin ich seit gut zehn Jahren.Seit einigen Jahren engagiere ichmich als Vorsitzender des IHK-Inno-vationsforums. Vor knapp einemJahr habe ich das Ehrenamt des Vi-zepräsidenten übernommen. DieIHK ist ein wichtiges Bindeglied zwi-schen Wirtschaft, Politik und Ge-sellschaft. Sie schafft zusammenmit ihren Mitgliedern ein wichtigesNetzwerk, um im schnelllebigenWandel Anpassungskonzepte aktivanzugehen und somit die wirt-schaftliche Entwicklung innerhalbder Region nachhaltig zu fördern.Das Engagement in der IHK ist fürmich Herzens- und Ehrensache, wo-

    bei mein besonderes Augenmerkder Förderung von Aus- und Weiter-bildung gilt. Foto: Henkell

    Jennifer Scheidt,Inhaberin der RE/MAX A2 Immobilien Wiesbaden / in derIHK Wiesbaden Vorstand der Wirtschaftsjunioren

    Seit November 2012 bin ich beiden Wirtschaftsjunioren aktiv, seitJanuar 2014 bin ich Mitglied imVorstand. Vor allem für uns jungeUnternehmer und Führungskräftesind Netzwerke wichtig. Bei denWirtschaftsjunioren können wir unszu Themen des unternehmerischenAlltags austauschen und Ge-schäftskontakte ebenso wie gesell-schaftliche Kontakte knüpfen. Wirvertreten die Interessen der jungenWirtschaft und engagieren uns fürjunge Menschen auf dem Weg insBerufsleben, etwa mit Bewerbertrai-nings oder unserem Mentorenpro-jekt an der Heinrich-von-Kleist-Schule.Die IHK unterstützt unsere Arbeitdurch hauptamtliche Mitarbeiterund bietet uns eine Plattform für

    unser Engagement.Foto: privat

    Stephan Fink,Vorstandsvorsitzender der Fink & Fuchs PR AG / in der IHKWiesbaden Vorsitzender des Kreativwirtschaftsausschusses

    2014 wurde ich zum Vorsitzendendes neu gegründeten Ausschussesder Kreativwirtschaft gewählt. Hiertreffen sich Unternehmer und Ma-nager aus Designagenturen, großeFachverlage, die Spitzenorganisa-tion der deutschen Filmwirtschaftoder auch Hochschulen.Gemeinsam wollen wir die Sichtbar-keit der Kreativwirtschaft unsererRegion erhöhen, um Fachkräfte zugewinnen und um das große Krea-tivpotenzial gegenüber Auftragge-bern regional und bundesweit zudokumentieren. Zudem vertrete ichseit knapp zehn Jahren die IHK inder Medienpolitischen Kommis-sion. Die Aufgaben der IHK werdengetragen von der Wirtschaft undden Mitarbeitern der IHK. Diese en-ge Zusammenarbeit empfinde ichals äußerst konstruktiv und wert-

    voll für den WirtschaftsstandortWiesbaden.

    Foto: Fink & Fuchs PR AG

    Menschen der IHK im Ehrenamt

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  • 27

    Stefan Ress,Balthasar Ress Weingut KG, Eltville / in der IHK Wiesba-den Mitglied des Ältestenrates

    Bis 2013, fast 40 Jahre lang, warich Mitglied der IHK-Vollversamm-lung. 22 Jahre war ich Vizepräsidentund habe zudem viele Jahre denAußenwirtschaftsausschuss gelei-tet. Seither bringe ich mich im Ältes-tenrat ein. Mit Recht kann die ge-samte Mitgliedschaft der Industrie-und Handelskammer ihre IHK alsOrgan begreifen, das in ausgewoge-ner Weise in der Öffentlichkeit re-präsentiert und die gemittelten Inte-ressen mit Gewicht und Kompetenzvertritt. Dass die IHK darüber hi-naus etliche hoheitliche Aufgabenund andere Funktionen ausübt, dienach dem Prinzip der Subsidiaritätdort gut aufgehoben sind, gibt denMitgliedsunternehmen einen forma-len fachlich begründeten Einfluss.Bewährt hat sich die IHK über dieZeit als Beispiel für eine Zivilgesell-

    schaft, die für die eigene Sache un-mittelbar Verantwortung zu überneh-men bereit ist. Foto: IHK/Balthasar

    Andrea Kink,Gastgeberin im Hotel Oranien / in der IHK WiesbadenVorsitzende des Prüfungsausschusses der Hotelfachleute

    Seit 1996 bin ich Mitglied im Prü-fungsausschuss der Hotelfachleu-te bei der IHK und seit 2004 des-sen Vorsitzende. Ebenso bin ichseit 2006 stellvertretendes Mit-glied im Berufsbildungsausschussund seit diesem Jahr ordentlichesMitglied.

    Die IHK steht für mich für unserSystem der dualen Ausbildung –und hier direkt an der Schnittstellezwischen Ausbildungsbetrieb,Schule und Auszubildenden. Inunserem Berufsbildungsausschusskommen Arbeitgeber, Arbeitnehmerund Lehrkräfte zusammen:Er ist ein gutes Beispiel, wie es ge-lingen kann, sich zwischen denunterschiedlichen Branchen praxis-nah austauschen und Interessenund Erfahrungen bündeln, um

    unser duales Ausbildungssystemgemeinsam weiterzuentwickeln.

    Foto: privat

    Menschen der IHK im Ehrenamt

  • 28

    Die Wiesbaden Stiftung im IHK-GebäudeDie IHK hat in ihrem Gebäude inder Wilhelmstraße einen „Untermie-ter“: die Wiesbaden Stiftung. Seitihrer Gründung vor elfeinhalb Jah-ren ist das Büro der WiesbadenerBürgerstiftung im Erbprinzenpalaisuntergebracht.Die Wiesbaden Stiftung ist trotzgleicher Anschrift jedoch unabhän-gig, also kein Teil der IHK. Dochgibt es gewisse Schnittmengen, diebeiden Teilen förderlich sind. So istJoachim Nolde, Hauptgeschäftsfüh-rer der IHK Wiesbaden, auch Vorsit-zender des Kuratoriums der Wies-baden Stiftung – eine gute Grundla-ge für eine nach zwei Seiten offeneBeziehung, aus der längst ein posi-tives Netzwerk für alle Beteiligtenentstanden ist. Vor allem die Wies-badener Bürger profitieren davon.Denn die IHK fördert Wirtschaft undHandel und unterstützt entspre-chende Ausbildungsinitiativen.

    Die Wiesbaden Stiftung fördert vorallem das Ehrenamt, fördert mitProjekten wie dem BürgerKollegVereinsengagement, -aufbau und-organisation, fördert mit Projektenwie LeseRitter und Leonardo früh-zeitig kreatives Engagement undhat seinerzeit einen der Grundstei-

    ne zum Wirtschaftsführerschein ge-legt. Betrachtet man beides zusam-men, bilden IHK und WiesbadenStiftung zwei tragende Säulen desWiesbadener Lebens – sowohl auswirtschaftlicher wie auch aus bür-gerlicher Sicht. Für eine liebens-und lebenswerte Stadt. (ef)

    Thomas Michel ist Vorsitzender der Wies-baden Stiftung Foto: privat

    Die Jubiläumsfeier fand im Erbrinzenpalais statt Foto: Elmar Ferger

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  • Die Häuser der Wirtschaft

    Von einem eigenen Gebäude wardie Handelskammer im Jahr 1865weit entfernt. Der damalige Sekre-tär hatte nicht einmal ein eigenesBüro, er erledigte seine Arbeit eh-renamtlich von zuhause aus. Zuihren jährlich vier bis sieben Sitzun-gen trafen sich die Mitglieder imWiesbadener Rathaus, im Gasthof„Weißes Lamm“ am Marktplatz, imGebäude der Landesbank oder imGasthaus „Zum Adler“ in der Lang-gasse. Vier Jahrzehnte nach ihrerGründung konnte die Handelskam-mer dann endlich eigene Räumenutzen – für 70.000 Mark erwarbsie das Haus in der Adelheidstraße23, das umgebaut und im April1905 feierlich eingeweiht wurde.1929 wurde aufgestockt – im zwei-ten Stockwerk wurde ein Sitzungs-saal eingerichtet.Im Zweiten Weltkrieg wurde das Ge-bäude bei einem Luftangriff schwer

    beschädigt. Die Geschäftsstellefand eine Notunterkunft in der„Hessen-Nassauischen Brandversi-cherungsanstalt“ in der Bierstadter

    Straße 9. Zwei Jahre nach seinerZerstörung war das IHK-Gebäude inder Adelheidstraße wiederaufge-baut, 1946 konnte die Geschäfts-

    Das ursprüngliche Kammergebäude inder Adelheidstraße 23 Foto: IHK-Archiv

    Immobilien sind immer Spiegel ihrer Zeit und ihrer Bewohner. Ein Blick auf und in die Ge-bäude, welche die Industrie- und Handelskammer Wiesbaden in 150 Jahren genutzt hat.

    29

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    phG: Verlagsgruppe Rhein MainVerwaltungsgesellschaft mbH

    Geschäftsführer:Hans Georg Schnücker (Sprecher)

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    Redaktion:Elmar Ferger (verantw.)E-Mail: [email protected]

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    Anzeigen:Achim Pflüger (verantw.)

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    Impressum

    Im Jahr 1890 verkehrten in der Wilhelmstraße - hier vor dem Erbprinzenpalais - noch Pferde-kutschen Foto: HWA

    Der alte Hof im Erbprinzenpalaisum 1925 Foto: HWA

    150 Jahre IHK WiesbadenDyckerhoff gratuliert zum Jubiläum

    Zukunft wächst aus Traditionwww.dyckerhoff.de

  • 30 Die Häuser der Wirtschaft

    stelle zurück in die eigenen Räu-me. Die Aufgaben der IHK wuch-sen, die Umwandlung in eine Kör-perschaft öffentlichen Rechts imJahr 1957 stärkte ihre Stellung.Das Haus in der Adelheidstraßewar zu klein geworden. Und so sahman sich nach einem neuen Domi-zil um. Als bekannt wurde, dassdas Justizministerium ein neues

    Dienstgebäude beziehen sollte undaus dem Erbprinzenpalais an derWilhelmstraße ausziehen würde,hatte die IHK ihren Standort gefun-den. 1968 erwarb sie das Gebäudevon der Stadt – auch wenn damalslängst schwere Schäden am Bauzutage getreten waren und der Jus-tizminister über den verrotteten Zu-stand von Dach und Dachstuhl

    klagte, auch wenn eine Kostenrech-nung von 1,872 Millionen D-Markvorlag, wie Dr. Fritz Geisthardt in„Wiesbaden und seine Kaufleute“schreibt. Die Unternehmer in derIHK stimmten dennoch für denKauf, „in dem Bewusstsein, mit derÜbernahme des repräsentativenPalais die Pflicht seiner Restaurie-rung und seiner Erhaltung zu über-

    nehmen“. Schließlich war das Ge-bäude ein Vermächtnis aus dernassauischen Vergangenheit, zuder die IHK in ihrem Ursprungselbst gehörte. Die Unternehmerwaren auch entschlossen, die indiesem Teil damals unansehnlicheWilhelmstraße durch eine wirkungs-volle Außenbeleuchtung der Fassa-de zu beleben.

    In das Haus Friedrichstraße 5 ist die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademieeingezogen Foto:Mathias Klenke

    Die in Rosa gehaltene Außenfassade des Erbprinzenpalais wurde im Rahmen der umfassenden Fassadensanie-rung 2007 wieder in Weiß umgewandelt Foto: IHK-Archiv

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  • Drei Jahre sollte es dauern, bisder klassizistische Bau saniertund umgebaut war. Alle Plänemussten mit dem Landeskonser-vator abgesprochen werden, umdas Palais so zu restaurieren, wiees einst der Architekt und Herzog-lich Nassauische BauinspektorJohann Christian Zais entworfenhatte. Die Wirtschaft der Regionnahm und nimmt noch heute dieVerantwortung ernst, die sie mitdem Kauf des historischen Palaisübernommen hat. Als mehr alsdrei Jahrzehnte nach dem Einzugdie Sanierung der Fassade an-stand, wurde diese nach den Vor-gaben des Denkmalschutzes wie-der in ihren ursprünglichen Zu-stand versetzt: 2007 erstrahltedas Erbprinzenpalais wieder inWeiß, die zuvor rosafarbenen Säu-len und der Sockel hatten ihrenhistorischen Farbton zurückerhal-ten. Seither präsentiert sich dasGebäude abends in warmem Licht,nach Plänen, welche die IHK mitdem Wiesbadener Lichtdesigner

    Arne Fiedler erarbeitet hat undwelche sich am städtischen Be-leuchtungskonzept orientieren. Be-wegung gibt es nach wie vor imund um das Erbprinzenpalais:2013 feierte die IHK unter dem Ti-tel „200 Jahre Erbprinzenpalais –Vom Klassizismus zur Moderne“den Baubeginn ihres Gebäudes imJahr 1813 – und weihte zugleicheinen Campus für die Aus- undWeiterbildung ein. Im Hof ist einmoderner Glasbau mit der „Erb-prinzenkantine“ entstanden, derrege für Prüfungen, Schulungenund Sitzungen genutzt wird. Und inden klassizistischen, einst maro-den Bau an der Friedrichstraße 5,den die IHK von der Stadt erwor-ben und wieder in Stand gesetzthat, ist die gemeinnützige Verwal-tungs- und Wirtschaftsakademieeingezogen. Auch wenn die Ent-wicklung um ihre Gebäude damitvorläufig abgeschlossen scheint –in Bewegung wird die IHK immerbleiben. Texte: Melanie Dietz, IHKWiesbaden

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    Neue Farbe an derWilhelmstraße: Aus Rosawird Weiß

    Im Dez. 2013 wurde das neue Hofgebäude eingeweiht. Foto:Andreas Schlote

    Die Häuser der Wirtschaft

    Die IHK im Erbprinzenpalais. Foto:Andreas Schlote

    Die IHK steht als „Parlament der Wirtschaft“ nicht zuletzt für

    unternehmerische Selbstverwaltung. Der DG VERLAG gratuliert

    der IHK Wiesbaden zu ihrem 150-jährigen Bestehen und wünscht

    weiterhin viel Erfolg dabei, wichtige Zukunftsthemen weiter

    voranzubringen – für eine starke Wirtschaftsregion Wiesbaden.

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