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Tabellenbuch EN 1090-2 20151214_16_Tabellensammlung Seite 1 © LVM Landesverband Metall Niedersachsen/Bremen www.lvm.metallhandwerk.de Tabellenbuch EN 1090-2 Diese Formel- und Tabellensammlung enthält Informationen zur Ausführung nach EN 1090-2 bis EXC2 und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Tabellenbuch – EN 1090-2

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Tabellenbuch

EN 1090-2

Diese Formel- und Tabellensammlung enthält Informationen zur Ausführung nach EN 1090-2 bis

EXC2 und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Vorwort Diese Tabellen- und Formelsammlung wurde speziell für Handwerksunternehmen entwickelt, die

Ihre Tragwerke nach EN 1090-2 bis EXC2 herstellen. Viele wichtige Tabellen aus verschiedenen

Regelwerken wurden zusammengefasst. Nicht relevanten Vorgaben, die nur in EXC3 und EXC4

relevant sind, werden ausdrücklich nicht behandelt.

Die Verfasser haben die Inhalte mit größter Sorgfalt zusammengestellt, trotzdem können Fehler

nie ganz ausgeschlossen werden. Der Landesverband Metall und die Verfasse können für

fehlerhafte Angaben und/oder fehlerhafter Anwendung keine Haftung übernehmen.

Rechtsansprüche aus der Benutzung sind insoweit ausgeschlossen.

Diese Arbeitshilfe wird ständig verbessert. Falls Ihnen Angaben oder Hilfen fehlen, melden Sie

dies bitte an Stephan Stickling (Tel.: 0511 / 909 85 -29 oder [email protected]).

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1 Ausführungklassen nach DIN EN 1993-1-1/NA

1.1 Ausführungsklasse EXC 1 In diese Ausführungsklasse fallen statisch und quasi-statisch beanspruchte Bauteile oder Tragwerke aus Stahl bis zur

Festigkeitsklasse S275 und Werkstoffdicke bis max. 20 mm und Kopf- und Fußplatten bis max. 30 mm, für die einer

der folgenden Punkte (a bis f) vollständig zutrifft:

a) Tragkonstruktionen mit

- bis zu zwei Geschossen aus Walzprofilen ohne biegesteife Kopf- Fuß- und Stirnplattenstöße mit einer

maximalen Geschosshöhe von 3 m;

- druck- und biegebeanspruchten Stützen ohne Stoß;

- Biegeträgern mit bis zu 5 m Spannweite und Auskragungen bis 2 m;

- charakteristischen veränderlichen, gleichmäßig verteilten Einwirkungen / Nutzlasten bis 2,5 kN/m² und

charakteristischen veränderlichen Einzelnutzlasten bis 2,0 kN;

b) Tragkonstruktionen mit max. 30° geneigten Belastungsebenen (z.B. Rampen) mit Beanspruchungen durch

charakteristische Achslasten von max. 63 kN oder charakteristische veränderliche, gleichmäßig verteilte

Einwirkungen / Nutzlasten von bis zu 17,5 kN/m² (Kategorie E2.4 nach DIN EN 1991-1-1/NA:2010-12, Tabelle

6.4DE) in einer Höhe von max. 1,25 m über festem Boden wirkend;

c) Treppen, Geländer und Balkone in bzw. an Wohngebäuden bis zu einer Konstruktionshöhe von 12 m;

d) Landwirtschaftliche Gebäude ohne regelmäßigen Personenverkehr (z.B. Scheunen, Gewächshäuser);

e) Wintergärten an Wohngebäuden;

f) Gebäude, die selten von Personen betreten werden, wenn der Abstand zu anderen Gebäuden oder Flächen

mit häufiger Nutzung durch Personen mindestens das 1,5-fache der Gebäudehöhe beträgt.

Die Ausführungsklasse EXC 1 gilt auch für andere vergleichbare Bauwerke, Tragwerke und Bauteile.

1.2 Ausführungsklasse EXC 2

In diese Ausführungsklasse fallen statisch, quasi-statisch und ermüdungs-beanspruchte Bauteile oder Tragwerke aus

Stahl bis zur Festigkeitsklasse S700, die nicht den Ausführungsklassen EXC 1, EXC 3 und EXC 4 zuzuordnen sind.

1.3 Ausführungsklasse EXC 3

In diese Ausführungsklasse fallen statisch, quasi-statisch und ermüdungs-beanspruchte Bauteile oder Tragwerke aus

Stahl bis zur Festigkeitsklasse S700, für die mindestens einer der folgenden Punkte zutrifft:

a) Dachkonstruktionen von Versammlungsstätten / Stadien;

b) Gebäude mit mehr als 15 Geschossen;

c) folgende Tragwerke oder deren Bauteile:

- Geh- und Radwegbrücken,

- Straßenbrücken,

- Eisenbahnbrücken,

- Fliegende Bauten,

- Türme und Maste wie z.B. Antennentragwerke,

- Kranbahnen,

- zylindrische Türme wie z.B. Tragrohre für Schornsteine,

d) Bauteile für den Stahlwasserbau, wie: Verschlüsse, Kanalbrücken und Schiffshebewerke.

Die Ausführungsklasse EXC 3 gilt auch für andere vergleichbare Bauwerke, Tragwerke und Bauteile.

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2 Anforderungen an Konstruktionsmaterialien

2.1 Anforderungen an die Prüfbescheinigung

Baustahlsorte und Güte / Art des Konstruktionsmaterials Art der Prüfbescheinigung nach EN 1090-2, Tabelle 1

S235 (EN 10025)

JR Werkszeugnis 2.2a

J0 Werkszeugnis 2.2 a

J2 Abnahmeprüfzeugnis 3.1 a

S275 (EN 10025)

JR Werkszeugnis 2.2 a

J0 Werkszeugnis 2.2 a

J2 Abnahmeprüfzeugnis 3.1 a

S355 (EN 10025)

JR Abnahmeprüfzeugnis 3.1 a

J0 Abnahmeprüfzeugnis 3.1 a

J2 Abnahmeprüfzeugnis 3.1 a

Nichtrostende Stähle - Abnahmeprüfzeugnis 3.1

Schweißzusätze - Werkszeugnis 2.2

Garnituren für Schraubverbindungen Werksbescheinigung 2.1 oder Herstellungsloskennzeichnung

a Nach EN 1090-2, Tabelle 1 sollten die Prüfbescheinigungen für Baustähle neben dem Kohlenstoffäquivalent in der chemischen Analyse folgende Elemente aufführen: C, Mn, Cr, Mo, V, Ni, Cu, Al, Nb, Ti

Für Stähle bis t > 30 mm und Streckgrenze bis S355 N/mm², an denen geschweißt wird und die in auf Zug

oder Biegezug beanspruchten Bereichen liegen, ist entweder ein Stahl nach Tabelle NA.1 (EN 1993-1-

1/NA:2015-07) zu verwenden oder die Eignung ist über den Aufschweißbiegeversuch nach SEP 1390

nachzuweisen.

3 Wareneingangsprüfung Möglichst zum Zeitpunkt der Lieferung sind die Produkte, Waren und Dienstleistungen zu

kontrollieren. Lieferungen, welches nicht kontrolliert sind oder bei denen es Abweichungen gibt,

gelten als nichtkonform, bis die Konformität durch Prüfung bewiesen ist. Folgende

Prüfmaßnahmen sind mindestens erforderlich:

- Allgemeiner Zustand

Beschädigung der Verpackung

Beschädigung der Ware

Unzulässige Verformungen

Oberflächenbeschaffenheit und Korrosionsschäden - Prüfung der Menge und Abmessungen

Abgleich mit dem Lieferschein

Abgleich mit der Bestellung - Prüfung der Kennzeichnung

Das Material muss eindeutig identifizierbar sein - Prüfung der Dokumente

Lieferschein auf Plausibilität

Kontrolle von besonderen Eigenschaften

Prüfbescheinigungen nach EN 10204

Das Ergebnis der Wareneingangsprüfung ist auf dem Lieferschein und ggf. auf der

Prüfbescheinigung zu kontrollieren. Wenn Abweichungen vorhanden sind, ist das Material bis zur

Klärung eindeutig als nichtkonform zu kennzeichnen.

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3.1 Anforderungen an die Schmelzanalyse und Kohlenstoffäquivalent

Bezeichnung

C in % max. für Erzeugnisdicken

Si %

max.

Mn %

max.

P %

max.

S %

max.

N %

max.

Cu %

max.

CEV %

max. ≤ 16 > 16 ≤ 40

S235JR 1.0038 0,17 0,17 - 1,40 0,035 0,035 0,012 0,55 0,35

S235J0 1.0114 0,17 0,17 - 1,50 0,030 0,030 0,012 0,55 0,35

S235J2 1.0117 0,17 0,17 - 1,40 0,025 0,025 - 0,55 0,35

S275JR 1.0044 0,21 0,21 - 1,50 0,035 0,035 0,012 0,55 0,40

S275J0 1.0143 0,18 0,18 - 1,50 0,035 0,035 0,012 0,55 0,40

S275J2 1.0145 0,18 0,18 - 1,50 0,025 0,025 - 0,55 0,40

S355JR 1.0045 0,24 0,24 0,55 1,60 0,035 0,035 0,012 0,55 0,45 für t ≤ 30 mm

S355J0 1.0553 0,20 0,20 0,55 1,60 0,030 0,030 0,012 0,55 0,45 für t ≤ 30 mm

S355J2 1.0577 0,20 0,20 0,55 1,60 0,025 0,025 - 0,55 0,45 für t ≤ 30 mm

3.2 Eignung der Stähle zum Schmelztauchverzinken Um eine optisch ansprechende Zinkoberfläche nach dem Schmelztauchverzinken zu erhalten, ist

es ggf. erforderlich, dass die chemische Zusammensetzung zusätzlich begrenzt wird (Option 5 –

EN 10025-2).

Gehalt als Silizium (Si) und Phosphor (P)

Zinküberzug Klasse nach EN 10025-2, 4.7.3, Option 5

Si + P < 0,03

Niedrig-Silizium-Bereich Normale Eisen-Zink-Reaktion, silbrig

glänzender Überzug, dünne bis normale Schichtdicke.

Klasse 1

(Si 0,030 und

Si+2,5 P ≤ 0,09)

0,03 ≤ Si + P ≤ 0,13 Sandelin-Bereich, beschleunigte Eisen-Zink-Reaktion, graue Zinkschicht, hohe

Schichtstärke -

0,13 ≤ Si + P ≤ 0,28 Sebesty-Bereich, normale Eisen-Zink-

Reaktion, silbrig mattes Aussehen, mittlere Schichtdicke

Klasse 3

0,14 ≤ Si ≤ 0,25

Si + P > 0,28 Beschleunigte Eisen-Zink-Reaktion,

mattgrau, hohe Schichtdicke -

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3.3 Abnahmekriterien EN 1090-2, 7.6 und EN ISO 5817 - Sind alle Schweißnähte vorhanden (richtiger Ort, richtige Lage, richtige Länge)?

- Sind die Grenzwerte der Unregelmäßigkeiten eingehalten (EN 1090-1, 7.6 und EN ISO

5817, siehe Tabelle)

- Ggf. sind höhere Anforderungen an die Oberfläche für den Korrosionsschutz erforderlich.

Ord.-Nr.

Unregelmäßigkeit t

[mm] EXC1 EXC2

2025

Offener Endkraterlunker

0,5 bis 3 h ≤ 0,2 t h ≤ 0,2 t

> 3 h ≤ 0,2 t, aber max. 2 mm h ≤ 0,2 t, aber max. 2 mm

4021

Ungenügender Wurzeleinbrand Nur für einseitig geschweißte Stumpfnähte

≥ 0,5 Kurze Unregelmäßigkeit: h ≤ 0,2 t, aber max. 2 mm

Nicht zulässig

5011

5012

Durchlaufende Einbrandkerbe Weicher Übergang wird verlangt. Wird nicht als systematische Unregelmäßigkeit erkannt.

0,5 bis 3 Kurze Unregelmäßigkeit: h ≤ 0,2 t

Kurze Unregelmäßigkeit: h ≤ 0,2 t

> 3 h ≤ 0,2 t, aber max. 1 mm h ≤ 0,2 t, aber max. 1 mm

5013

Wurzelkerbe Weicher Übergang wird verlangt

0,5 bis 3 h ≤ 0,2 mm + 0,1 t Kurze Unregelmäßigkeit:

h ≤ 0,1 t

> 3 Kurze Unregelmäßigkeit: h ≤ 0,2 t, aber max. 2 mm

Kurze Unregelmäßigkeit: h ≤ 0,1 t, aber max. 1 mm

502

Zu große Nahtüberhöhung (Stumpfnaht) Weicher Übergang wird verlangt.

≥ 0,5 h ≤ 1 mm + 0,25 b, aber max.10 mm

h ≤ 1 mm + 0,15 b, aber max.7 mm

503

Zu große Nahtüberhöhung (Kehlnaht)

≥ 0,5 h ≤ 1 mm + 1,0 b, aber max.5 mm

h ≤ 1 mm + 0,6 b, aber max.4 mm

504

Zu große Wurzelüberhöhung

0,5 bis 3 h ≤ 1 mm + 0,6 b h ≤ 1 mm + 0,3 b

> 3 h ≤ 1 mm + 1,0 b, aber max.5 mm

h ≤ 1 mm + 0,6 b, aber max.4 mm

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Ord.-Nr.

Unregelmäßigkeit t

[mm] EXC1 EXC2

505

Schroffer Nahtübergang - Stumpfnähte

≥ 0,5 α ≥ 90 ° α ≥ 110 °

Schroffer Nahtübergang - Kehlnähte

≥ 0,5 α ≥ 90 ° α ≥ 110 °

506

Schweißgutüberlauf

≥ 0,5 h ≤ 0,2 b h ≤ 0,2 b

509

Verlaufenes Schweißgut

Decklagenunterwölbung

0,5 bis 3 Kurze Unregelmäßigkeit:

h ≤ 0,25 t Kurze Unregelmäßigkeit:

h ≤ 0,1 t

511 > 3 Kurze Unregelmäßigkeit:

h ≤ 0,25 t, aber max. 2 mm

Kurze Unregelmäßigkeit: h ≤ 0,1 t,

aber max. 1 mm

510 Durchbrand ≥ 0,5 Nicht zulässig Nicht zulässig

512

Übermäßige Asymmetrie der Kehlnaht (übermäßige Ungleichschenkeligkeit) In Fällen, bei denen eine unsymmetrische Kehlnaht nicht festgelegt worden ist.

≥ 0,5 h ≤ 2 mm + 0,2 a h ≤ 2 mm + 0,15 a

515

Wurzelrückfall Weicher Übergang wird verlangt.

0,5 bis 3 h ≤ 0,2 mm +0,1 t Kurze Unregelmäßigkeit:

h ≤ 0,1 t

> 3 Kurze Unregelmäßigkeit: h ≤ 0,2 t, aber max. 2 mm

Kurze Unregelmäßigkeit: h ≤ 0,1 t, aber max. 1 mm

516

Wurzelporosität Schwammige Ausbildung der Nahtwurzel als Folge von Blasenbildungen des Schweißgutes bei der Erstarrung (z.B. mangelnder Gasschutz der Wurzel)

≥ 0,5 Örtlich zulässig Nicht zulässig

517

Ansatzfehler

≥ 0,5

Zulässig. Die Grenze hängt von der Art der

Unregelmäßigkeit ab, die beim Wiederbeginn

auftritt.

Nicht zulässig

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Ord.-Nr.

Unregelmäßigkeit t

[mm] EXC1 EXC2

5213

Zu kleine Kehlnahtdicke Nicht anwendbar auf Prozesse mit Nachweis von größerem Einbrand.

0,5 bis 3

Kurze Unregelmäßigkeit: h ≤ 0,2 mm + 0,1 a

Kurze Unregelmäßigkeit: h ≤ 0,2 mm

> 3 Kurze Unregelmäßigkeit: h ≤ 0,3 mm + 0,1 a

aber max. 2 mm

Kurze Unregelmäßigkeit: h ≤ 0,3 mm + 0,1 a

aber max. 1 mm

5214

Zu große Kehlnahtdicke Die tatsächliche Nahtdicke der Kehlnaht ist zu groß.

≥ 0,5 Zulässig h ≤ 1 mm + 0,2 a

aber max. 4 mm

601 Zündstelle ≥ 0,5 Zulässig, wenn die Eigenschaften des Grundwerkstoffes nicht beeinflusst werden

602 Schweißspritzer ≥ 0,5 Die Zulässigkeit hängt von der Anwendung ab, z.B. Werkstoff, Korrosionsschutz

Richtig das a-Maß bestimmen

Kehlnähte

Stumpfnähte

Kurze Unregelmäßigkeiten Schweißnaht ≥ 100 mm

Unregelmäßigkeit, die in einem Abschnitt von 100 mm, der die meisten Unregelmäßigkeiten beinhaltet, die Gesamtlänge der Unregelmäßigkeiten 25 mm nicht überschreitet.

Schweißnaht < 100 mm

Unregelmäßigkeit, deren Gesamtlänge der Unregelmäßigkeit 25 % der Länge der Schweißnaht nicht überschreitet

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3.4 Ergänzende Zerstörungsfreie Prüfung

Schweißnahtart

Umfang der ergänzenden

ZfP

EXC1 EXC2

Zugbeanspruchte querverlaufende Stumpfnähte (durchgeschweißt und teilweise durchgeschweißt):

Statische Ausnutzung ≥ 50 %

Statische Ausnutzung < 50 %

- -

10 % -

Querverlaufende Stumpfnähte und teilweise durchgeschweißte Nähte: in Kreuzstößen in T-Stößen

- -

10 % 5 %

Zug- oder scherbeanspruchte querverlaufende Kehlnähte: mit a > 12 mm oder t > 20 mm

mit ≤ 12 mm und t ≤ 20 mm

- -

5%

-

Vollständig durchgeschweißte Längsnähte zwischen Steg und Obergurt bei Kranbahnträgern.

- -

Andere Längsnähte und Nähte an angeschweißten Steifen. - -

Anmerkungen zur Tabelle:

- Der Umfang der ergänzenden ZfP bezieht sich nicht zwingend auf einzelne Aufträge, sondern auf die

laufende Fertigung.

- Die Angaben gelten für Schweißnähte im Rahmen der Herstellung und auf der Baustelle.

- Längsnähte verlaufen parallel zur Bauteilachse, andere Nähte gelten als querverlaufende Nähte.

- Allgemein ist bei Stumpfnähten die Ultraschall- oder Durchstrahlungsprüfung und bei Kehlnähten die Eindring-

oder Magnetpulverprüfung anzuwenden.

4 Qualifizierung von Schweißverfahren

Methode zur Qualifizierung EXC1

EXC2

S235 S275 S355

Ohne Verfahrensprüfungen möglich X - - -

Schweißverfahrensprüfung EN ISO 15614-1 X X X X

Vorgezogene Arbeitsprüfung EN ISO 15613 X X X X

Standardschweißverfahren EN ISO 15612 X X X X

Einsatz von geprüften Schweißzusätzen EN ISO 15610 X X X -

EN 1090-2, Tabelle 12 beschreibt ein weiteres Verfahren, welches in kleinen Betrieben praktisch keine Relevanz hat. Fettgedruckte X zeigen die üblichen Verfahren.

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5 Vorbereitungsgrade nach EN ISO 8501-3 Sofern nichts anderes festgelegt ist, gilt P1 für EXC2.

WICHTIG! Bei den Vorbereitungsgraden geht es i.d.R. um Korrosionsschutz. Im Allgemeinen

müssen also nur die Kanten und Flächen bearbeitet werden, die später durch Beschichtung

geschützt werden.

Art der Unregelmäßigkeit Vorbereitungsgrade

P1 P2 P3 (zusätzlich sind bei Schweißnähten die Vorgaben der EN ISO 5817 und EN 1090-2, 7.6 zu beachten) Schweißspritzer

Die Oberfläche muss frei von allen losen Schweißspritzern sein [siehe a)]

Die Oberfläche muss frei von allen losen und leicht anhaftenden Schweißspritzern sein [a) und b)]. Schweißspritzer wie in c) dargestellt dürfen verbleiben.

Die Oberfläche muss frei sein von allen Schweißspritzern.

Geriffelte/ profilierte Schweißnaht

Keine Vorbereitung Die Oberfläche muss bearbeitet werden (z.B. durch Schleifen) um Unregelmäßigkeiten und scharfe Profilierungen zu entfernen.

Die gesamte Oberfläche muss bearbeitet werden (glatt sein).

Schweißschlacke

Die Oberfläche muss frei von Schweißschlacke sein.

Randkerbe

Keine Vorbereitung. Oberfläche wie erhalten.

Die Oberfläche muss frei von Randkerben sein.

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Art der Unregelmäßigkeit Vorbereitungsgrade

P1 P2 P3 Schweißporosität

1 sichtbar 2 unsichtbar (kann nach dem Strahlen offen sein)

Keine Vorbereitung Oberflächenporen müssen ausreichend offen sein, um das Eindringen des Beschichtungsstoffes zu ermöglichen

Die Oberfläche muss frei von sichtbaren Poren sein.

Krater am Schweißnahtende Keine Vorbereitung Endkrater müssen frei von scharfen Kanten sein.

Die Oberfläche muss frei von sichtbaren Endkratern sein.

Gewalzte Kanten

Keine Vorbereitung

Die Kanten müssen mit einem Mindestradius von 2 mm gerundet sein.

Kanten, hergestellt durch Stanzen, Schneiden oder Sägen

1 Stanzen 2 Schneiden

Kein Teil der Kante darf scharf sein; die Kanten müssen frei von Graten sein.

Die Kanten müssen halbwegs glatt sein.

Die Kanten müssen mit einem Mindesradius von 2 mm gerundet sein.

thermisch geschnittene Kanten

Die Oberfläche muss frei von Schlacke und losem Zunder sein.

Kein Teil der Kante darf ein unregelmäßiges Profil haben.

Die Schnittfläche muss nachgearbeitet und die Kanten müssen mit einem Mindestradius von 2 mm gerundet sein.

Löcher und Krater

Löcher und Krater müssen ausreichend offen sein, um den Beschichtungsstoff ein Eindringen zu erlauben.

Löcher und Krater müssen ausreichend offen sein, um dem Beschichtungsstoff ein Eindringen zu erlauben.

Die Oberfläche muss frei von Löchern und Kratern sein.

Schuppen

Die Oberfläche muss frei von abgehobenem Material sein

Die Oberfläche muss frei von sichtbaren Schuppene sein.

Überwalzungen und Trennungen Die Oberflächen müssen frei von sich abhebendem Werkstoff sein

Die Oberfläche muss frei son sichtbaren Überwalzungen und Trennungen sein.

Die Oberfläche muss frei son sichtbaren Überwalzungen und Trennungen sein.

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Art der Unregelmäßigkeit Vorbereitungsgrade

P1 P2 P3 Eingewalzte Fremdstoffe Die Oberfläche muss frei von eingewalzten Fremdstoffen sein.

Riefen und Furchen Keine Vorbereitung erforderlich.

Der Radius von Riefen und Furchen muss mindestens 2 mm betragen

Doe Oberfläche soll frei sein von Riefen und der Radius von Furchen muss mindestens 4 mm betragen.

Eindrücke und Markierungen durch Walzvorgänge

Keine Vorbereitung erforderlich.

Eindrücke müssen glatt sein.

Die Oberfläche muss frei von Eindrücken und Markierungen sein.

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6 Konstruktion EN 1090-2

6.1 Ausschnitte (EN 1090-2, Abschnitt 6.7) Einspringende Ecken sind mit einem Radius auszuführen. Einspringende Ecken sind Ecken, bei

denen der offene Winkel zwischen den Stirnseiten kleiner als 180° ist. Das Überschneiden ist

nicht zulässig.

Anforderungen:

EXC1: Radius > 0 mm

EXC2: Radius ≥ 5 mm

Überschneidungen sind nicht zulässig.

Möglichkeit EXC1

Möglichkeit EXC2 Hinweis: Die Steghöhe muss entsprechend der Statik erhalten bleiben, um die Querkraft planmäßig ableiten zu können!

Möglichkeit EXC2

Möglichkeit EXC2

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6.2 Nennlochspiel für Anschlüsse mit mechanischen Befestigungsmitteln

Nenndurchmesser der Schraube d

[mm] 12 14 16 18 20 22 24 ≥ 27

Normale runde Löcher 1 1,2 2 3

1 Bei beschichteten Verbindungsmittel kann das Nennlochspiel von 1 mm um die Überzugsdicke des

Verbindungsmittels erhöht werden. 2 Unter Bedingungen nach EN 1993-1-1-8 dürfen Schrauben mit einem Nennlochspiel von 2 mm eingesetzt

werden.

6.3 Loch- und Randabstände

Rand- und Lochabstände

Minimum Maximum

Randabstand e1

in Kraftrichtung 1,2 ∙ 𝑑0

EN 1993-1-8 enthält in Tabelle 3.3 zusätzliche Grenzwerte für maximale Randabstände bei Korrosionsbelastung und Lochabstände für Korrosionsbelastung und Druckbelastung in den Bauteilen

Randabstand e2

quer zur Kraftrichtung 1,2 ∙ 𝑑0

Randabstand e3

bei Langlöchern 1,5 ∙ 𝑑0

Randabstand e4 bei Langlöchern

1,5 ∙ 𝑑0

Lochabstand p1

in Kraftrichtung 2,2 ∙ 𝑑0

Lochabstand p2

quer zur Kraftrichtung 2,4 ∙ 𝑑0

Lochdurchmesser 𝑑0

[mm] Ø 9 Ø 11 Ø 13 Ø 14 Ø 18 Ø 22 Ø 24

Randabstand [mm]

(e1 und e2) 𝟏, 𝟐 ∙ 𝒅𝟎 11 13 16 17 22 26 29

Lochabstand p1

in Kraftrichtung [mm] 𝟐, 𝟐 ∙ 𝒅𝟎

20 24 29 31 40 48 53

Lochabstand p2

quer zur Kraftrichtung [mm]

𝟐, 𝟒 ∙ 𝒅𝟎

22 26 31 34 43 53 58

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6.4 Schraubenmaße - Klemmlängen (wird nachgereicht)

- Produktnormen (wird nachgereicht)

- Festigkeiten (wird nachgereicht)

-

7 Formgebung

7.1 Warmumformen Tabelle 7-1 - Anforderungen zum Warmumformen

Stahl Biegefähigkeit Anforderungen

Stähle nach EN 10025-4 Nicht zulässig -

+M Stähle nach EN 10025-2 Nicht zulässig -

Vergütete Stähle Nicht zulässig -

Kaltgeformte dünnwandige Stähle bei denen die Nennstreckgrenze durch

Kaltumformung erreicht wurde.

Biegen und Umformen im Bereich der Blausprödigkeit (250 °C bis 380 °C) ist

nicht zulässig.

Temperatur < 580 °C. Die Empfehlungen des Stahlherstellers

sind zu beachten.

Andere Stähle

Biegen und Umformen im Bereich der Blausprödigkeit (250 °C bis 380 °C) ist

nicht zulässig.

Cu-Gehalte über 0,45 % können Warmrissigkeit beim Warmumformen

verursachen.

Die Empfehlungen des Stahlherstellers sind zu beachten.

7.2 Kaltbiegen und Kanten Blech, Band, Flachstahl und Breitflachstahl (Breite < 150 mm und Dicke < 30 mm) muss zum

Kaltbiegen oder Abkanten ohne Rissbildung geeignet sein, wenn es nach EN 10025-2 mit Option

11 bestellt und geliefert wurde und wenn die Biegehalbmesser beim Abkanten nach Tabelle 12

(EN 10025-2) eingehalten wurden.

Hinweis: Kaltbiegen und Kanten führt in der Regel zu einer geringeren Zähigkeit. Vor allem im

Zusammenhang mit dem Schmelztauchverzinken und Säurebehandlung kann es zu

Sprödbrüchen kommen.

Tabelle 7-2 - Empfohlene Biegehalbmesser nach EN 10025-2

Bezeichnung

Richtung der

Biege-kante a

Empfohlener kleinster Biegehalbmesser für Nenndicken [mm] Die Werte gelten für Biegewinkel ≤ 90 °

>1 ≤1,5

>1,5 ≤2,5

>2,5 ≤3

>3 ≤4

>4 ≤ 5

>5 ≤6

>6 ≤7

>7 ≤8

>8 ≤10

>10 ≤12

>12 ≤14

>14 ≤16

>16 ≤18

>18 ≤20

S235JRC S235J0C S235J2C

1.0122 1.0115 1.0119

t l

1,6

1,6

2,5

2,5

3 3

5 6

6 8

8

10

10

12

12

16

16

20

20

25

25

28

28

32

36

40

40

45

S275JRC S275J0C S275J2C

1.0128 1.0140 1.0142

t l

2 2

3 3

4 4

5 6

8

10

10

12

12

16

16

20

20

25

25

32

28

36

32

40

40

45

45

50 a t = Quer zur Walzrichtung l = Parallel zur Walzrichtung Hinweis: DIN EN 10025-2, Tabelle 12 enthält Werkstoffe bis S355 und Blechdicken bis t = 30 mm.

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Tabelle 7-3 - Mindestinnenbiegeradien für nichtrostende Stähle

Bezeichnung Bezeichnung Mindestinnenbiegeradius

Austenitische Stahlsorten

1.4301 1.4401 1.4404 1.4541 1.4571

2 ∙ 𝑡

Austenitische-ferritische Stahlsorten 1.4462 2,5 ∙ 𝑡

Wenn festgelegt, können geringere Mindestinnenbiegeradien zugelassen werden. Siehe EN 1090-2, Abschnitt 6.5.4.

Tabelle 7-4 - Kaltumformen von Kreishohlprofilen (KHP)

Das Verhältnis von D zu t darf nicht kleiner sein als 15.

𝐷

𝑡≥ 15

Der Biegeradius an der Profilachse darf nicht kleiner sein als der größere Wert aus 1,5 D

und 100 + 5. 𝑅 ≥ min {

1,5 ∙ 𝐷𝐷 + 100

Längsschweißnähte müssen nahe der neutralen Achse angeordnet werden, um die Biegespannungen in der Schweißnaht gering zu halten.

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7.3 Schweißen im kaltverformten Bereich

r/t Dehnung durch Kaltverformung

[%]

Maximale Dicke [mm]

Kantprofil

Hohlprofil

Überwiegend statische Lasten

Durch Aluminium vollberuhigter

Stahl (Al ≥ 0,02 %) ≥ 25 ≤ 2 Keine Einschränkung Keine Einschränkung

≥ 10 ≤ 5 Keine Einschränkung Keine Einschränkung

≥ 3,0 ≤ 14 24 24

≥ 2,0 ≤ 20 12 12

≥ 1,5 ≤ 25 8 10

≥ 1,0 ≤ 33 4 6 Bei kaltverformten Profilen nach EN 10219 dürfen die Grenzen auch als erfüllt angesehen werden, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

- Dicke ≤ 12,5 mm - Aluminium beruhigt - Qualität: J2H - C ≤ 0,18 %, P ≤ 0,02 %, S ≤ 0,012 %

Tabelle 4.2 (EN 1993-1-8) enthält weitere Qualitäten bei denen diese Bedingungen erfüllt sind und zusätzliche Angaben zur Ermüdungsbeanspruchung, die allerdings in EXC2 kaum eine Relevanz haben. In anderen Fällen ist das Schweißen im entsprechenden Bereich nur dann zulässig, wenn durch Prüfung bewiesen werden kann, dass dies für eine besondere Anwendung zulässig ist.

8 Toleranzen Toleranzart Sind anzuwenden

immer immer, falls nicht anders

festgelegt

falls vereinbart/ festgelegt

a) Grundlegende Toleranzen (EN 1090-2 Anhang D.1) X

b) Ergänzende Toleranzen - Klasse 1 (EN 1090-2, Anhang D.2) X

c) Ergänzende Toleranzen – Klasse 2 (EN 1090-2, Anhang D.2) X

d) Besondere Toleranzen (EN 1090-2, Abschnitt 11.1) X

e) Alternative Kriterien (EN 1090-2, Abschnitt 11.3.3) X

f) Interne Toleranzen (nicht Bestandteil der Bauteilspezifikation) aus betrieblichen Gründen und zur Risikominderung.

a) Grundlegende Toleranzen sind geometrische Grenzwerte, um den Annahmen der statischen Berechnung zu genügen. Werden Toleranzen überschritten, muss der Statiker informiert werden, um ggf. zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen.

b), c) Ergänzende Toleranzen dienen der Gebrauchstauglichkeit hinsichtlich Aussehen und Passgenauigkeit. Diese normativen Anforderungen beschreiben häufig nicht die wirklichen Anforderungen. Häufig ist es deshalb sinnvoll besondere Toleranzen zu vereinbaren.

d) Besondere Toleranzen sind häufig erforderlich, wenn die Ergänzenden Toleranzen nicht ausreichend die Grenzen, hinsichtlich der Passgenauigkeit und Aussehen, beschreiben oder wenn andere Regelwerke Toleranzen fordern (z.B. DIN 18065 Gebäudetreppen). Sie ergänzen die normativen Ergänzenden Toleranzen. Sie sind in der Bauteilspezifikation zu beschreiben und mit dem Auftraggeber zu vereinbaren.

e) Als Alternative zu den Ergänzenden Toleranzen können die Kriterien gem. EN 1090-2, Abschnitt 11.3.3 vereinbart werden. Siehe Beschreibung unterhalb der Tabelle.

f) Interne Toleranzen sind nicht Bestandteil der normativen Bauteilspezifikation. Sie schaffen bei Bedarf einen

Abstand zu den Grenzen, die mit dem Auftraggeber vereinbart sind, um z.B. Probleme aus der Addition der Toleranzen zu vermeiden.

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Zu e) Für geschweißte und für nicht geschweißte Tragwerke gelten die folgenden Klassen nach

EN ISO 13920, falls vereinbart/festgelegt:

- Klasse C für Längen- und Winkelmaße

- Klasse G für Geradheit, Ebenheit und Parallelität

- in anderen Fällen ist für jede Abmessung d eine zulässige Abweichung ± Δ

erlaubt, die entweder d/500 oder 5 mm entspricht (der größere Wert ist jeweils

maßgebend).

Tabelle 5 - Grenzabmaße für Längenmaße

Nennmaßbereich

[mm] 2 bis 30

30 bis 120

120 bis 400

400 bis

1.000

1.000 bis

2.000

2.000 bis

4.000

4.000 bis

8.000

8.000 bis

12.000

12.000 bis

16.000

16.000 bis

20.000

> 20.000

Toleranz-Klasse C Δ [mm]

± 1 ± 3 ± 4 ± 6 ± 8 ± 11 ± 14 ± 18 ± 21 ± 24 ± 27

Tabelle 6 - Geradheits-, Ebenheits- und Parallelitätstoleranzen

Nennmaßbereich [mm] (bezieht sich auf die

längere Seite der Oberfläche)

30 bis 120

120 bis 400

400 bis

1.000

1.000 bis

2.000

2.000 bis

4.000

4.000 bis

8.000

8.000 bis

12.000

12.000 bis

16.000

16.000 bis

20.000

> 20.000

Toleranz-Klasse C Δ [mm]

1,5 3 5,5 9 11 16 20 22 25 25

Tabelle 7 - Grenzabmaße für Winkelmaße

Nennmaßbereich [mm]

(Länge oder kürzerer Schenkel)

≤ 400 400 bis 1000 > 1000

Grenzabmaße Toleranzklasse C (Angaben in Grad und Minuten)

± 1° ± 45´ ± 30´

Grenzabmaße Toleranzklasse C

(gerechnete Angaben in mm/m) ± 18 ± 13 ± 9