Tadschuiedwissenschaft

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1 ÉΟó¡Î0 «!$# Ç⎯≈uΗ÷q§9$# ÉΟŠÏm§9$ # Tadschuied-Wissenschaft Im Namen Allahs 1 , des Allerbarmers, des Barmherzigen 2 . Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten. Ihn lobpreisen wir, Ihn bitten wir um Hilfe und um 1 Der Ausdruck "im Namen Allahs" beinhaltet einen nicht erwähnten Ausdruck, auf Arabisch: وف ﺤﺬ . Der Sinn der Nichterwähnung ist, dass dieser Ausdruck allgemeingültig für alle Situationen bleibt. Je nach Situation meint der Sprecher dieser Formel eine bestimmte Aktion. Will man zum Beispiel etwas trinken, so ist der ausgelassene Ausdruck in diesem Fall "Ich trinke." Wenn man etwas essen möchte, dann "Ich esse" usw. Wenn man also einen Brief schreibt, dann meint man im Grunde genommen: "Ich schreibe diesen Brief im Namen Allahs." Der einfache Ausdruck "im Namen Allahs" ist quasi eine Abkürzung und allgemein gültige Formel. Frage: Was bedeutet sie? Sie bedeutet soviel wie: "Mit der Erlaubnis Allahs mache ich ...". Wenn ich also etwas lesen möchte, sage ich ausformuliert: "Ich lese mit der Erlaubnis Allahs". Nun ist klar geworden, dass es verboten ist den Ausdruck "im Namen Allahs" vor einer verbotenen Handlung auszusprechen, denn man vollbringt die verbotenen Handlungen nicht mit der gesetzlichen Erlaubnis Allahs. Das wäre eine Lüge! Was will man mit dieser Formel erreichen und warum spricht man sie aus? Man will dadurch Allahs Segen erhalten, indem man Seinen Namen vor der Handlung ausspricht und Seinem Herrn damit zum Ausdruck bringt, dass man diese Tat nur mit Allahs Erlaubnis vollbringen kann und, dass man sie nur deshalb ausführt, weil man weiß, dass Allahs Zorn dadurch nicht erregt wird. Die Gewaltigkeit dieser Aussage wird klar, wenn du dir, lieber Leser, folgende Situation vorstellst: Du gehst als Sohn eines Mitarbeiters einer Firma zu deinem direkten Vorgesetzten, über den allerdings noch ein weiterer Vorgesetzter eingesetzt ist. Du sagst zu ihm: "Ich bin zu dir im Namen meines Vaters gesandt worden mit folgendem Befehl: Stell die Maschinen bis auf weiteres alle ab!" Würde der Vorgesetzte diesen Befehl ausführen? Sicherlich nicht, denn derjenige, der den Gesandten entsandt hat (der Sender), steht unter demjenigen, den die Botschaft erreichen soll (Empfänger). Wäre hingegen der Sender der Sohn des Vorgesetzten des Empfängers, sähe die Situation sicherlich anders aus, denn der Gesandte ist von jemandem gesandt, dessen Sender hierarchisch gesehen über dem Empfänger steht. In diesem Fall wird der Empfänger dem Gesandten mit offenen Ohren zuhören. Der Gesandte ist also nur so stark, wie sein Sender ist. Man stelle sich nun vor, dass derjenige, der die Botschaft sendet, der Herr der Welt selbst ist, und der Gesandte ist Mu`hammad !!! 2 Es sei darauf hingewiesen, dass "der Allerbarmer" für den arabischen Ausdruck Arra`hmaan اﻟﺮﺣﻤﻦsteht. Und "der Barmherzige" steht für Arra`hiem اﻟﺮﺣﻴﻢ. Streng genommen sind nur die arabischen Ausdrücke die Namen Allahs; die deutschen Ausdrücke sind nur der Einfachheit halber und wegen des Verständnisses verwendet worden. Dies gilt also für alle übersetzten Namen Allahs. Arra`hmaan bedeutet u. a. derjenige, der voller Barmherzigkeit ist. Deshalb soll man Ihn um Erbarmen bitten. Arra`hiem bedeutet mehr "der Barmherzige" in dem Sinne, dass Seine Barmherzigkeit Seine Geschöpfe erreicht, d. h., dass Er Sich ihrer erbarmt. Das, was man quasi bei der Übersetzung beachtet hat, ist, dass der Name Arra`hmaan einzig und allein für Allah reserviert ist. Deshalb hat man im Deutschen den Begriff "Allerbarmer" erfunden, denn es gibt nur einen, der alle erbarmt, und das ist zweifellos Allah. Dagegen kann das aus dem Wort Arra`hiem abgeleitete Adjektiv "ra`hiem" auch für Geschöpfe verwendet werden.

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Im Namen Allahs 1 , des Allerbarmers, des Barmherzigen 2 . Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten. Ihn lobpreisen wir, Ihn bitten wir um Hilfe und um 1

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Tadschuied-Wissenschaft

Im Namen Allahs1, des Allerbarmers, des Barmherzigen2. Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten. Ihn lobpreisen wir, Ihn bitten wir um Hilfe und um

1 Der Ausdruck "im Namen Allahs" beinhaltet einen nicht erwähnten Ausdruck, auf Arabisch: خبر محذوف. Der Sinn der Nichterwähnung ist, dass dieser Ausdruck allgemeingültig für alle Situationen bleibt. Je nach Situation meint der Sprecher dieser Formel eine bestimmte Aktion. Will man zum Beispiel etwas trinken, so ist der ausgelassene Ausdruck in diesem Fall "Ich trinke." Wenn man etwas essen möchte, dann "Ich esse" usw. Wenn man also einen Brief schreibt, dann meint man im Grunde genommen: "Ich schreibe diesen Brief im Namen Allahs." Der einfache Ausdruck "im Namen Allahs" ist quasi eine Abkürzung und allgemein gültige Formel. Frage: Was bedeutet sie? Sie bedeutet soviel wie: "Mit der Erlaubnis Allahs mache ich ...". Wenn ich also etwas lesen möchte, sage ich ausformuliert: "Ich lese mit der Erlaubnis Allahs". Nun ist klar geworden, dass es verboten ist den Ausdruck "im Namen Allahs" vor einer verbotenen Handlung auszusprechen, denn man vollbringt die verbotenen Handlungen nicht mit der gesetzlichen Erlaubnis Allahs. Das wäre eine Lüge! Was will man mit dieser Formel erreichen und warum spricht man sie aus? Man will dadurch Allahs Segen erhalten, indem man Seinen Namen vor der Handlung ausspricht und Seinem Herrn damit zum Ausdruck bringt, dass man diese Tat nur mit Allahs Erlaubnis vollbringen kann und, dass man sie nur deshalb ausführt, weil man weiß, dass Allahs Zorn dadurch nicht erregt wird. Die Gewaltigkeit dieser Aussage wird klar, wenn du dir, lieber Leser, folgende Situation vorstellst: Du gehst als Sohn eines Mitarbeiters einer Firma zu deinem direkten Vorgesetzten, über den allerdings noch ein weiterer Vorgesetzter eingesetzt ist. Du sagst zu ihm: "Ich bin zu dir im Namen meines Vaters gesandt worden mit folgendem Befehl: Stell die Maschinen bis auf weiteres alle ab!" Würde der Vorgesetzte diesen Befehl ausführen? Sicherlich nicht, denn derjenige, der den Gesandten entsandt hat (der Sender), steht unter demjenigen, den die Botschaft erreichen soll (Empfänger). Wäre hingegen der Sender der Sohn des Vorgesetzten des Empfängers, sähe die Situation sicherlich anders aus, denn der Gesandte ist von jemandem gesandt, dessen Sender hierarchisch gesehen über dem Empfänger steht. In diesem Fall wird der Empfänger dem Gesandten mit offenen Ohren zuhören. Der Gesandte ist also nur so stark, wie sein Sender ist. Man stelle sich nun vor, dass derjenige, der die Botschaft sendet, der Herr der Welt selbst ist, und der Gesandte ist Mu`hammad !!! 2 Es sei darauf hingewiesen, dass "der Allerbarmer" für den arabischen Ausdruck Arra`hmaan الرحمن steht. Und "der Barmherzige" steht für Arra`hiem الرحيم. Streng genommen sind nur die arabischen Ausdrücke die Namen Allahs; die deutschen Ausdrücke sind nur der Einfachheit halber und wegen des Verständnisses verwendet worden. Dies gilt also für alle übersetzten Namen Allahs. Arra`hmaan bedeutet u. a. derjenige, der voller Barmherzigkeit ist. Deshalb soll man Ihn um Erbarmen bitten. Arra`hiem bedeutet mehr "der Barmherzige" in dem Sinne, dass Seine Barmherzigkeit Seine Geschöpfe erreicht, d. h., dass Er Sich ihrer erbarmt. Das, was man quasi bei der Übersetzung beachtet hat, ist, dass der Name Arra`hmaan einzig und allein für Allah reserviert ist. Deshalb hat man im Deutschen den Begriff "Allerbarmer" erfunden, denn es gibt nur einen, der alle erbarmt, und das ist zweifellos Allah. Dagegen kann das aus dem Wort Arra`hiem abgeleitete Adjektiv "ra`hiem" auch für Geschöpfe verwendet werden.

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Vergebung. Wir wenden uns Ihm reuevoll zu. Wir suchen Zuflucht bei Allah vor dem Übel unserer Seelen und den schlechten unserer Taten. Für denjenigen, den Allah rechtleitet, gibt es niemanden, der ihn in die Irre leiten könnte. Und für denjenigen, den Allah in die Irre leitet, gibt es niemanden, der ihn rechtleiten könnte. Ich bezeuge, dass es niemanden gibt, der der Anbetung würdig ist außer Allah, und ich bezeuge, dass Mu`hammad Allahs Diener und Gesandter ist. Allahs Segen und Heil auf ihm und all seinen Freunden und allen, die ihnen auf gute Weise folgen, bis zu dem Tag, an dem kein Vater für die Sünde seines Sohnes aufkommen wird noch ein Sohn für die Sünde seines Vaters. Liebe Geschwister im Islam, diese folgenden 20 Kapitel sind für Muslime gedacht, die arabische vokalisierte Worte lesen können.

Definitionen speziell für dieses Buch:3 gemeint ist, wenn die Hamzah nicht in einem der folgenden Kontexte) ء :`vorkommt) Th: ث Dsch: ج `H: ح Dh: ذ Z: ز `S: ص `D: ض `T: ط `Dh: ظ `A: ع Gh: غ Q: ق Ich schreibe für ein Alif ا „aa“, für ein ي, das eine Sukuun hat und dem vorher eine Kasrah vorausgeht „ie“, für ein Uau و, das eine Sukuun hat und dem eine D`ammah vorausgeht „uu“. Und nun möchte ich mit einigen Begriffsdefinitionen in die Thematik einführen:

3 Ich habe darauf verzichtet Querschnitte der Kehle einzufügen, weil sie aus Erfahrung wenig Sinn machen, um die genaue Aussprache zu erzielen. Man kann niemals auf einen ausgezeichneten Quranlehrer verzichten, wenn man den Quran so lesen möchte, wie er herabgesandt wurde.

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Einführung Tadschuied sprachlich gesehen bedeutet etwas gut und richtig machen. Tadschuied in der Tadschuiedwissenschaft bedeutet jeden Buchstaben von derjenigen Stelle auszusprechen, von der er ausgesprochen werden muss, und diesem Buchstaben seine korrekten Eigenschaften zu geben. Womit beschäftigt sich die Tadschuiedwissenschaft? Sie beschäftigt sich mit den Worten des Quran. Was ist das Ziel der Tadschuiedwissenschaft? Das Ziel ist es Allahs Wohlgefallen zu erlangen, indem wir lernen Seine Worte fehlerfrei auszusprechen. Wie kann man lernen das Buch Allahs fehlerfrei zu rezitieren? Im Gegensatz zu anderen Wissenschaften, kann man zumindest den praktischen Teil dieser Wissenschaft nur erlernen, indem man den Quran durch einen ausgezeichneten Quranlehrer lesen lernt. Dieser Teil kann natürlich schriftlich formuliert nur teilweise behandelt werden. Weitaus besser kann man aus einem schriftlich formulierten Text den theoretischen Teil erlernen. Wer hat die Fachbegriffe dieser Wissenschaft eingeführt: Sie wurden von den Gelehrten der Tadschuiedwissenschaft eingeführt. Wie wird denn der Quran gelesen? Auf genau die Art, auf die der Engel Gabriel, Friede auf ihm, dem Gesandten Mu`hammad das Quranlesen beigebracht hat.4 Was ist das islamische Urteil über die Tadschuiedwissenschaft? Das Urteil über den theoretischen Teil lautet: 5.فرض آفاية Das bedeutet, dass es ausreicht, wenn ein Teil der islamischen Gemeinschaft den theoretischen Teil bewahrt, lernt und lehrt. Es muss also nicht jeder Muslim diesen Teil erlernen. Wenn ihn allerdings niemand erlernt, sündigen alle, die dazu imstande gewesen wären. Das Urteil über den praktischen Teil lautet Uaadschib بواج , also Pflicht, denn Allah, der Erhabene, sagte: "Und trage den Quran mit Tartiel ترتيل vor." (73:4) Tartiel wurde im Tafsir6 ausgelegt als: langsam und besinnlich, so dass es beim Verinnerlichen der

4 `Aaischah عائشة, Allahs Wohlgefallen auf ihr, die Mutter der Gläubigen, hat gesagt: Er (der Gesandte Allahs ) hat mir erzählt, dass Gabriel ihm den Quran jedes Jahr einmal vortrug, aber, dass er ihn ihm dieses Jahr zweimal vortrug, und: "Ich denke, dass dies nichts anderes bedeutet, als, dass meine Frist gekommen ist." (Ibn Maadschah ابن ماجة; der Hadith-Gelehrte Al-Albani األلباني sagte: sahih صحيح) 5 Der Leser mag sich vielleicht manchmal darüber wundern, dass ich manche arabische Ausdrücke nicht in lateinischen Buchstaben wiedergebe. Dies liegt daran, dass beim Erlernen des Tadschuied von mir vorausgesetzt wird, dass man den Quran auf Arabisch mehr oder weniger in "normalem" Arabisch lesen kann. 6 Bei A`t-`Tabarijj الطبري und Al-Qur`tubijj القرطبي.

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Bedeutungen hilft; den Quran deutlich auszusprechen, Buchstabe für Buchstabe, so dass die Buchstaben klar zu hören sind. Dies geht nur, wenn jeder Buchstabe aus der Stelle gesprochen wird, woher er auch ursprünglich entspringt und, wenn jeder Buchstabe die ihm zugeschriebenen Eigenschaften erhält, denn im Grunde genommen unterscheiden sich die Buchstaben nur in ihren Eigenschaften ص und سwie wir, so Allah will, noch sehen werden. Des weiteren ist das Lesen des Quran an sich ein Gottesdienst, eine عبادة. Wie wir wissen sind Gottesdienste Handlungen, durch die wir Allah, dem Erhabenen, näher kommen. Da wir aber nur wissen wie wir Allahs Wohlgefallen erlangen, weil Er es uns mitgeteilt hat oder Sein Gesandter , dürfen wir an den Gottesdiensten nichts verändern, und der Quran wurde von allen Überlieferern mit Tadschuied bzw. Tartiel7 überliefert. Der Quran ist also kein Buch, das wie irgendein anderes rezitiert wird. Wer lehrt uns die Lesung des Quran? Der Quran wurde uns von so genannten صحاب أ

سانيدألا (Besitzern von Überlieferungsketten) überliefert. Dies sind Menschen, die eine geschlossene und somit ununterbrochene Überlieferungskette von sich bis zum Gesandten Allahs haben. Jede Perle dieser Kette hat seinem Lehrer den Quran komplett mündlich vorgetragen. Wenn ich ab jetzt die Worte „Quranlehrer“ oder „ausgezeichnete Lehrer“ u. ä. verwende, meine ich damit genau diese Menschen.8 Bemerkung: Die Regeln, die im Laufe dieser Schrift erwähnt werden, sind zum größten Teil für alle Qiraa`aat9 قراءات gültig. Im Speziellen wird allerdings nur die Riuaajah10 رواية von `Haf`s حفص behandelt, die er über seinen Lehrer `Aa`sim عاصم überliefert hat. Es ist die in der islamischen Welt am meisten verbreitete Riuaajah. Wir beschränken uns auch nur auf den Überlieferungsweg Asch-Schaa'tibijjah.

7 In der Tadschuiedwissenschaft sind die Begriffe Tartiel und Tadschuied Synonyme. 8 Und nicht etwa jeden Menschen, der irgendwo in einer Moschee oder anderswo sitzt und den Leuten den Quran falsch beibringt, weil er es selbst nicht besser kann, auch wenn die Leute auf ihn mit dem Finger zeigen und ihn als einen Gelehrten bezeichnen. Außerdem heißt „ein Gelehrter zu sein“ noch lange nicht, dass man unterrichten darf wie man den Quran richtig liest! Auch meine ich nicht Menschen, die den Quran im Fernsehen und Radio vortragen und vor lauter Anstrengung rot anlaufen. 9 Qiraa`aat ist der Plural von Qiraa`ah قراءة und bedeutet frei übersetzt: quranische Lesarten. Ich möchte auf den deutsche Begriff Lesarten, soweit es geht, verzichten, denn die Gelehrten jener Wissenschaft haben den Ausdruck "Qiraa`aat" wie folgt definiert: Die quranischen Lesarten, die einem der 10 bzw. 14 Qurraa` قراء zugeschrieben wird. Qurraa` ist der Plural von Qaari` قارئ, was sprachlich "Leser" bedeutet. Mit Qurraa` sind aber ganz bestimmte, namentlich bekannte Personen gemeint. 10 Die quranische Lesart, die ein Schüler der Qurraa` über seinen Lehrer überliefert hat. Auch hier sind ganz bestimmte Personen gemeint.

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Kapitel 1/20

Lesegeschwindigkeiten

Der Quran kann grundsätzlich in drei Geschwindigkeiten gelesen werden: 1. Ta`hqieq (تحقيق): das langsame Lesen. 2. `Hadar ( درح ): das schnelle Lesen. 3. Taduier (تدوير): das mittelschnelle Lesen; es liegt zwischen Ta`hqieq und `Hadar. Alle Lesegeschwindigkeiten sind erlaubt, wobei Ta`hqieq am besten geeignet ist, wenn man die Bedeutungen der Verse verinnerlichen möchte. `Hadar ist bei manchen Leuten am besten geeignet, wenn sie das Auswendiggelernte wiederholen möchten. Egal in welcher Geschwindigkeit man liest, so muss man die Regeln des Tadschuied immer beachten. Damit klar wird, was ich meine, gebe ich für Ta`hqieq und `Hadar Beispiele, zunächst für den Ta`hqieq: Unter denjenigen, die den Quran lesen, gibt es welche, die den Quran so langsam psalmodieren, dass sich aus den `Harakaat (arabischen Vokalen: Fat`hah ( فتحة ), `Dammah ( ضمة ) und Kasrah ( آسرة )) Buchstaben ergeben. Aus der Fat`hah wird dann ein Alif (ا), wie zum Beispiel in:

Ν ä3 s) n=s{

Wenn man es zu langsam liest, wird daraus آماقالاخ . Dies geschieht besonders bei den Anfängern. Und aus der Kasrah wird dann ein Jaa`(ي), wie:

⎯ ÏΒ ã≅ ö7 s% 3

das zu ن قبلمي wird. Und aus der `Dammah wird ein Uau (و), wie in:

öΝ çGΖ ä.

Es wird dann zu نتمكو .

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Dass man im Buche Allahs keine Buchstaben hinzufügen darf, ist eine offensichtliche Sache. Beispiel für das andere Extrem, nämlich `Hadar: Wenn man den Quran schnell rezitiert, kann es unter Umständen dazu kommen, dass entweder Buchstaben nicht ihre korrekten Längeneinheiten bekommen (wie etwa das Alif in ءآج ) oder, dass Buchstaben ganz verschwinden. Hierzu ein Beispiel aus Suuratul-Faati`hah (1):

xÞ≡ u ÅÀ t⎦⎪ Ï% ©! $# |M ôϑyè÷Ρ r& öΝ Îγø‹ n=tã

Es passiert zu vielen Menschen, und gerade im Gebet, dass sie den Vers wie folgt lesen:

}عمت عليهمننصراط الذي{Mit anderen Worten: Sie verschlingen die Hamzah (ء) von نعمتأ . Nun ist klar, wie wichtig es ist, den Quran richtig lesen zu können, denn die Gültigkeit des Gebets kann davon abhängen. Was bei `Hadar auch passieren kann ist, dass man besonders in Worten, wie

$yδθßϑä3 ãΒÌ“ ù=çΡr& in diesem Fall besonders die `Dammah vom ersten Miem (م) entweder sukkuniert (d. h. dessen Vokal wird in ein Sukuun umgewandelt) oder die `Dammah wird halbvollständig ausgesprochen. Aus der Einteilung der Lesegeschwindigkeiten und der Einleitung geht hervor, dass Tartiel (ترتيل) keine Geschwindigkeitsstufe darstellt, wie manche Leute denken. Sie bezeichnen die Quranrezitationen, die langsam gelesen wurden und bei denen man auf die Tadschuiedregeln geachtet hat, als Mudschauuad (مجود: wortwörtlich: gut gelesen. Gemeint ist: mit Tadschuied gelesen) und diejenigen Aufnahmen, die übertrieben gesungen werden, einfach nur schnell gelesen werden oder bei denen man nicht so sehr auf die Tadschuiedregeln geachtet hat, als Murattal (مرتل, d. h. mit Tartiel gelesen). Diese Einteilung ist falsch, denn man muss den Quran stets mit Tartiel und Tadschuied lesen; beides sind in der Tadschuiedwissenschaft Synonyme.

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Kapitel 2/20

Basmalah بسملة und Ta`au-udh تعوذ (Isti`aadhah استعاذة)

Ta`au-udh bzw. Isti`aadhah ist die Abkürzung von „أعوذ باهللا من الشيطان الرجيم“ und wird im allgemeinen übersetzt als: „Ich suche Zuflucht bei Allah vor dem verfluchten Satan.“ Zwei weitere Möglichkeiten für die Isti`aadhah sind „ أعوذ باهللا أعوذ باهللا السميع العليم من الشيطان الرجيم من همزه ونفخه " und “السميع العليم من الشيطان الرجيم"ونفثه . Die erste Version ist die bevorzugte und bekannteste, denn sie stimmt direkt

mit dem Quran überein: „Wenn du nun den Quran lesen (willst), dann suche Zuflucht bei Allah vor dem verfluchten Satan.“ (16:98) Folglich sagt man die Isti`aadhah bevor man beginnt den Quran zu lesen. Basmalah ist die Abkürzung von:

ÉΟ ó¡Î0 «!$# Ç⎯≈ uΗ ÷q §9 $# ÉΟŠ Ïm§9 $# und wird im Allgemeinen mit „Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen“ übersetzt. Wenn man laut liest, sagt man die Isti`aadhah laut, wenn man leise liest, dann leise. Das gleiche gilt für die Basmalah. Diese Regelung gilt für das Quranlesen außerhalb des Gebets. Ein weiterer Fall, bei dem es wünschenswert ist die Isti`aadhah und die Basmalah leise zu lesen ist, wenn man sich in einer Gruppe befindet, in der einer nach dem anderen den Quran rezitiert. Man soll in diesem Fall beides leise sagen, damit es keine Unterbrechung in der Quranrezitation gibt.

2.1 Wann sagt man die Basmalah und wann At-Ta´au-udh?

Ta`au-udh sagt man immer, wenn man den Quran lesen möchte. Bei der Basmalah unterscheidet man zwei Fälle: 1) Wenn man eine Suurah zu lesen beginnt, muss man die Basmalah nach der Isti`aadhah sprechen, weil sie am Anfang jeder Suurah steht und Teil des Quran ist. Es gibt nur eine Ausnahme: Suuratut-Taubah, Suurah Nummer 9. Dort steht am Anfang keine Basmalah, deshalb darf man sie dort auch nicht lesen. 2) Wenn man inmitten einer Suurah beginnt11, dann hat man die Wahl die Basmalah auszusprechen und man darf sie weglassen, außer, dass es Stellen im Quran gibt, in

11 Dies gilt für jede Suurah, auch Suurah 9.

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denen es aufgrund der Versbedeutungen wünschenswert ist die Basmalah auszusprechen oder eben nicht. Ein Beispiel, bei dem es besser ist die Basmalah auszusprechen: 2:255 „Allah - Es gibt keinen Gott außer Ihm...“12 Ein Beispiel, bei dem es besser ist die Basmalah nicht auszusprechen: 2:268 „Der Satan verspricht euch Armut...“ Ein Beispiel, bei dem es gleichgültig ist die Basmalah auszusprechen oder nicht: 8:15 „O die ihr glaubt!“

2.2 Welche Möglichkeiten hat man, wenn man eine Suurah zu lesen anfängt?

Man hat insgesamt 4 Möglichkeiten: 1) Man liest Isti`aadhah, pausiert13, dann liest man die Basmalah, pausiert und dann beginnt man mit der Suurah. D. h. man trennt alles voneinander. 2) Man verbindet die Isti`aadhah mit der Basmalah und trennt die Basmalah von der Suurah. 3) Man trennt die Isti`aadhah von der Basmalah und verbindet die Basmalah mit der Suurah. 4) Man verbindet die Isti`aadhah mit der Basmalah und die Basmalah mit der Suurah. D. h. man verbindet alles miteinander und pausiert nicht. Wenn man von Suuratut-Taubah (Nr. 9) beginnt zu lesen, kann man entweder die Isti`aadhah mit dem ersten Vers verbinden oder trennen. Es gibt also 2 Möglichkeiten.

12 Da es um die Versbedeutungen geht, habe ich darauf verzichtet den arabischen Text zu zitieren. 13 Mit Pause ist hier das arabische Wort „Uaqf (وقف)“ gemeint. In der Tadschuiedwissenschaft bedeutet Uaqf solange stehen zu bleiben, wie man normalerweise einatmet, um weiter zu lesen.

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2.3 Welche Möglichkeiten hat man, wenn man inmitten einer Suurah zu lesen beginnt?

Wenn man die Basmalah liest, hat man wieder die 4 Möglichkeiten, als ob man am Anfang einer Suurah zu lesen beginnt. Wenn man die Basmalah nicht liest, hat man die Möglichkeit die Isti`aadhah mit dem Vers zu verbinden oder nicht. 2.4 Welche Möglichkeiten hat man, wenn man eine Suurah mit der

folgenden verbindet? Man hat 3 Möglichkeiten: 1) Man verbindet den Vers der letzten Suurah mit der Basmalah und die Basmalah mit dem ersten Vers der nächsten Suurah. 2) Man trennt den Vers der letzten Suurah von der Basmalah und die Basmalah vom ersten Vers der nächsten Suurah. 3) Man trennt den Vers der letzten Suurah von der Basmalah und verbindet die Basmalah mit dem ersten Vers der nächsten Suurah. Die vierte Möglichkeit, nämlich den Vers der letzten Suurah mit der Basmalah zu verbinden und die Basmalah vom ersten Vers der nächsten Suurah zu trennen, ist nicht erlaubt, weil es sich so anhören würde, als gehöre die Basmalah zur zuletzt gelesenen Suurah.14 Diese Regel gilt zwischen jeder Suurah und der ihr folgenden, bis auf folgende drei Fälle: (1/3) Wie verbindet man Suuratul-Anfal (8) mit Suuratut-Taubah (9)?

Bekanntlich steht zwischen der 8. und 9. Suurah keine Basmalah. Hier hat man 3 Möglichkeiten: 1) Man pausiert nach dem letzten Vers von Suuratul-Anfal (Nr.8) und beginnt dann mit der Suuratut-Taubah (Nr.9). D. h. man pausiert solange, wie man braucht um zu atmen. Das ist das, was man als Uaqf قفو bezeichnet. 2) Man verbindet den letzten Vers von Suuratul-Anfal mit dem ersten Vers von Suuratut-Taubah.

14 Selbstverständlich ist der erste Grund derjenige, dass die Quranlehrer, die einen Isnaad (Überlieferungskette) haben, dies auf diese Weise von ihren Lehrern gelernt haben und genauso weitergeben.

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3) Man pausiert wie im ersten Fall, allerdings kürzer, als man normalerweise zum Atmen braucht. Das bedeutet also auch, dass man bei dieser Pause nicht atmet. Diese Art zu pausieren nennt man Sakt سكت. (2/3) Wenn man die letzte Suurah (Nr.114) mit der ersten (Nr.1) verbindet, muss man die Basmalah bei allen Qiraa`aat lesen. (3/3) Wenn man eine Suurah mit einer anderen Suurah verbindet, wobei die zweite nicht gleich nach der ersten folgt, wie wenn man zum Beispiel Suurah 112 mit Suurah 114 verbindet oder wenn man umgekehrt die Suurah 114 mit der Suurah 112 verbinden will, dann muss man die Basmalah aussprechen.

Kapitel 3/20

Entstehungsorte der 29 arabischen Buchstaben15

Die Buchstaben der arabischen Sprache entstehen mehr oder weniger an 17 Stellen.16 Wenn man natürlich die Stellen genauestens betrachtet, entsteht jeder Buchstabe an einer eigenen Stelle, doch da einige Buchstaben sehr nahe beieinander liegen, werden sie zusammengefasst. Die Orte bzw. Körperteile, an denen die Buchstaben entstehen, werden in 5 Teile eingeteilt: 1) Al-Dschauf (الجوف) - der Hohlraum des Mundes und der Kehle (1 Entstehungsort) 2) Al-`Halq (الحلق) - die Kehle (3 Entstehungsorte) 3) Al-Lisan(اللسان) - die Zunge (10 Entstehungsorte) 4) Asch-Schafataan (الشفتان) - die Lippen (2 Entstehungsorte) 5) Al-Chaischuum(الخيشوم) - die Nasenhöhle (1 Entstehungsort) Der erste Körperteil ist Al-Dschauf: Dort entstehen 3 Buchstaben: die `Huruuful-Madd17 (حروف المد):

15 Das Alif und die Hamzah sind zwei verschiedene Buchstaben. 16 Dies ist die Ansicht von Mu`hammad Ibnul-Dschazarijj حمد بن الجزريم und anderen, Allahs Barmherzigkeit auf ihnen allen. 17 Ich versuche mich, wie im Vorwort erwähnt, an folgendes System zu halten: Wenn es sich im Arabischen um eine `Harakah (Vokal) handelt, dann schreibe ich ein a, u oder i nur einmal, wenn es sich um eine Verdopplung dieser Buchstaben handelt (also um `Huruuful-Madd), dann schreibe ich die Buchstaben doppelt.

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1) Das ا (Alif); es ist immer saakin und ihm geht immer eine Fat`hah voraus: اس 18 2) Das ي (Jaa), das saakin ist und dem eine Kasrah vorausgeht: يس 3) Das و (Uaau), das saakin ist und dem eine `Dammah vorausgeht: وس 19 Folgendes Wort im Quran beinhaltet alle `Huruuful-Madd:

!$pκ ÏmθçΡ20

Da man nicht sagen kann, dass diese 3 Buchstaben an einem bestimmten Ort entstehen und sie erst enden, wenn die Luft endet, sagt man, dass sie im Dschauf entstehen. !!! Vorsicht (1): Die `Huruuful-Madd enden nicht mit einer Hamzah ء ! Manche Leute beenden diese Buchstaben (und eventuell auch andere) dadurch, dass sie den Luftfluss abrupt abbrechen; genau das ist eine Hamzah ! ء Beispiel: }هانوحي{ }ءنوحيها{ !!! Vorsicht (2): Nicht diese Buchstaben mit dem Nasallaut (Ghunnah غنة) vermischen! Wie findet man heraus, ob man die Buchstaben mit einer Ghunnah ausspricht? Antwort: Man hält beim Aussprechen die Nase zu. Wenn ein seltsamer Ton entsteht, dann weiß man, dass man eine Ghunnah ausspricht. Frage: Wie kann man dieses Problem lösen? Antwort: Man sucht sich zum Beispiel den Buchstaben و (Uaau) aus, setzt eine Sukuun darüber und vorher ein Buchstabe, der eine `Dammah hat und weit weg vom م (Miem) und ن (Nuun) ist, also zum Beispiel die Hamzah ء und sagt ءو und versucht die Ghunnah loszuwerden. Wenn man die Nase zuhält und die Aussprache genauso ist, wie, wenn man die Nase nicht zuhält, dann ist man die Ghunnah in diesem Fall los.

18 Der Buchstabe Sien س ist natürlich willkürlich gewählt. 19 Das Uaau hat überhaupt nichts mit dem deutschen W oder dem V in anderen Sprachen zu tun. Beim Aussprechen des Uaau hört man überhaupt keinen W-Laut, auch nicht ansatzweise! Man muss die Lippen ganz runden. 20 Suuratu Huud 11:49

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Dann macht man dasselbe noch einmal mit einem Buchstaben, der nahe am Nuun ن liegt (und keine Ghunnah hat), zum Beispiel das Laam ل und übt لو. Wenn dieser

Schritt erfolgreich war, übt man als letztes dasselbe mit dem Nuun ن und sagt: نو.

Der zweite Körperteil ist Al-`Halq (لقالح, die Kehle), in dem sich 3 Entstehungsorte befinden. Man teilt die Kehle in drei Teile ein, wobei man die Lippen als den Beziehungspunkt betrachtet: 1) Der am weitesten entfernte Teil (d.h. von den Lippen) 2) Der mittlere Teil 3) Der am nächsten gelegene Teil Im am weitesten entfernten Teil entstehen 2 Buchstaben: ganz weit unten entsteht die Hamzah ء. Sie ähnelt dem ersten Laut21 von „Abend“. Sie kommt in ihren Variationen wie folgt vor:

Mit Fat`hah { (#θãΖ tΒ# u™} { ãΝ ä39 yγ ø9 r&}

Mit `Dammah { Å∃ρé&} {“t≈ y™ é&}

Mit Kasrah { öΝ ä3 ¯ΡÎ)} { ωÎ)}

Mit Sukuun { öΝ ä.θè?ù'tƒ} { tβθãΖ ÏΒ÷σ ãƒ} Ein wenig über der Hamzah ء liegt das Haa’ (هـ) ه. Es ähnelt dem deutschen „H“ und kommt in seinen Variationen wie folgt vor:

Mit Fat`hah {# x‹≈ yδ} {Ïö≅ yδ}

21 Nicht dem ersten Buchstaben!

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Mit `Dammah { öΝ èδuρ} { öΝ ßγ àÒ÷èt/}

Mit Kasrah { öΝ ÎηÍ←!$oÿ ôœr'Î/} {‘ Îγ sù}

Mit Sukuun { äÝ Î6 öκ u‰} {# Y‰ôγ tã}

Vorsicht: Wenn man auf einem 22 ة stehen bleibt, muss man es als Haa` (هـ ,ه) هاء deutlich aussprechen! Beispiel:

{ Ïπ yϑ≈ uŠ É) ø9 $#} { Ïπ u‹ ϱ≈ tóø9 $#}

Manche Leute sprechen den letzten Buchstaben nicht aus und sagen deshalb: }يالغاش} {مالقيا{ Vorsicht: Wenn der Buchstabe zweimal hintereinander vorkommt, muss man beide deutlich aussprechen:

}öΝ ßγ èδ$t6 Å_{ }ãΛ ÏιÎγ ù=ムuρ{ }ϵ‹ Ïù ¡ “W‰èδ {}óΟ ßγèδθã_ãρ{ Im mittleren Teil entstehen `Ain ع und ein wenig darüber das `Haa` ح. Es gibt für beide im Deutschen keine entsprechenden Buchstaben. Das ع in seinen Variationen:

Mit Fat`hah { öΝ ßγ yètΒ} {’ n? tã}

`Dammah { (#θãèyϑó™ $# uρ} {# \ ßϑãã}

Mit Kasrah { Ï‰Ψ Ïã} {⎯ Íν ÏŠ$t6 Ïã}

22 Taa Marbuu`t تا مربوط

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Mit Sukuun { 4 èπ uΖ ÷èn=sù} {⎯ Íν ω÷èt/}

Vorsicht: Wenn das ع zweimal hintereinander vorkommt, muss man beide deutlich aussprechen:

}ßì x ô±o„ ÿ… çν y‰Ψ Ïã{ }ßì t7 ôÜ tΡ 4’ n? tã{ }tíÌh“ èù ⎯ tã{ }äíÍ”∴ tƒ $yϑåκ ÷] tã{ }yì s) s? ’ n? tã{

Die Variationen des ح:

Mit Fat`hah { üΝm 23} { Èd, ysø9 $$Î/}

Mit `Dammah { (#θßst7 ô¹ r'sù} { Ö‘θãm}

Mit Kasrah { öΝ ßγ çΡ$tF‹ Ïm} { Í‘$ yϑÅsø9 $#}

Mit Sukuun {$uŠ ômr'sù} { t óst7 ø9 $#}

Wenn der Buchstabe vor dem sukkunierten ح eine `Dammah hat, muss man aufpassen, dass die Lippen nicht mehr wegen der vorausgegangenen `Dammah gerundet sind. Bsp.:24

{Ν ä3 ôm$#} {(#ρç à³ ôm$#}

Im am nächsten gelegenen Teil der Kehle liegen Ghain غين und Cha خاء . Das deutsche nicht gerollte „R“ ist ähnlich wie das غ. Das ist derselbe Laut wie das „ch“ im deutschen Wort „Fach“.

23 Dies sind 2 Buchstaben, deren Namen ausgesprochen wird: حا ميـــم (Das ي wird dreimal so lang wie das Alif ausgesprochen) 24 Wenn man von diesen beiden Worten zu lesen anfängt, haben die beiden Hamzahs ء am Anfang eine `Dammah.

Page 15: Tadschuiedwissenschaft

15

Ghain غ in seinen Variationen:

Mit Fat`hah { Ö‘θà xî} { tβθç7 Î=≈ xî}

Mit `Dammah { (#θäótGö/ $# uρ} { (# þθäî# y—}

Mit Kasrah { @e≅ Ïî} { &⎦, Î#ó¡Ïî}

Mit Sukuun { ö Ï øótGó¡o„} {|Nö x øó tGó™ r&}

Das Cha خ liegt ein wenig über dem Ghain غ. Das Cha خ in seinen Variationen:

Mit Fat`hah { šχρà$ Î#≈ yz} {öΝ ä3 s) n=s{}

Mit `Dammah { (#ρä‹è{} { tβθè=äzô‰tƒ}

Mit Kasrah { ÅÞ$u‹ σ ø:$#} { Ó“÷“ Åz}

Mit Sukuun { yl t ÷z r&} { óΟ ßγ1 t ÷zé&}

Der dritte Körperteil ist die Zunge. Dort entstehen 18 Buchstaben an 10 Entstehungsorten. Am hintersten Teil der Zunge entsteht der Buchstabe Qaaf ق. Es gibt hierfür im Deutschen keinen entsprechenden Buchstaben.

Mit Fat`hah: { tΑ$s) sù}

Page 16: Tadschuiedwissenschaft

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Mit `Dammah { óΟ çFù=ÏFè%}

Mit Kasrah { t⎦⎫ Ï% ω≈ |¹}

Mit Sukuun { óΟ èδθè=çFø% $# uρ}

Etwas näher zu den Lippen hin liegt der Buchstabe Kaaf ك. (Vergleichbar mit dem deutschen „K“)

Mit Fat`hah: {Ν åκ |¦x. ö‘ r&}

Mit `Dammah { ö/ ä3 s9}

Mit Kasrah {$VϑŠ Å3 ym}

Mit Sukuun { tβρ ã à õ3 s?}

Im mittleren Teil der Zunge befinden sich drei Buchstaben in folgender Reihenfolge: Ja ي - Schien ش – Dschiem ج. Das Jaa ي ist vergleichbar mit dem deutschen „J“.

Mit Fat`hah: { ó= Å¡õ3 tƒ}

Mit `Dammah { = Ïtä†}

Page 17: Tadschuiedwissenschaft

17

Mit Kasrah { ÿ⎯ Ä© ÷∏tGó¡tƒ}

Mit Sukuun { y#ø‹ x.}

Das Schien ش ist vergleichbar mit dem deutschen „SCH“-Laut (zum Beispiel in „schon“)

Mit Fat`hah: { ãβ$t↔ oΨ x©}

Mit `Dammah {$Yã § ä©}

Mit Kasrah { ÷Λ ä⎢÷∞ Ï©}

Mit Sukuun { Ïπ yϑt↔ ô±yϑø9 $#}

Das Dschiem ج ist zwar mit “Dschiem” umschrieben, trotzdem gibt es am Anfang des Buchstabens KEIN „D“!!! Vielmehr ist der Ausgang zu Beginn komplett verschlossen. (Siehe Kapitel 4 über die Eigenschaften von Buchstaben: Dschahr (4.2) bzw. Schiddah (4.3))

Mit Fat`hah: { sπ ¨Ψ pg ø:$#}

Mit `Dammah { (#ρ߉àfó™ $#}

Mit Kasrah { Ïπ ¨Ψ Éfø9 $#}

Page 18: Tadschuiedwissenschaft

18

Mit Sukuun { tβθè=yèøg s†}

Der nächste Buchstabe ist `Daad ض. Dieser Buchstabe ist einzigartig, weil er eigentlich nicht an einer Stelle entsteht, sondern an einer Menge von Stellen. Er entsteht zunächst einmal dadurch, dass entweder die rechte, die linke oder beide Zungenkanten (bzw. -seiten)25 die rechten, linken bzw. beide Backenzähne berühren. Dort lastet der wesentliche Druck und nicht auf der Zungenspitze, denn sonst entsteht der Buchstabe Daal د (entspricht dem deutschen „D“). Durch die nun von hinter der Zunge eingeschlossene Luft wird die Zunge nach vorne gedrückt bis sie an den Ursprung der oberen Schneidezähne stößt. Durch diese Bewegung (man nennt sie Isti`taalah; siehe Buchstabeneigenschaften 5.2) entsteht der Buchstabe `Daad ض.

Mit Fat`hah: { Zπ |Êθãèt/}

Mit ´Dammah Å{UθàÒøóyϑø9 $#}

Mit Kasrah { #“u” ÅÊ}

Mit Sukuun { WξôÒsù}

Der nächste Buchstabe ist Laam ل (vergleichbar mit dem deutschen „L“). Er entsteht durch die Zungenspitze und das Zahnfleisch der oberen Schneidezähne, selbst wenn sie die oberen Schneidezähne berührt oder weiter nach innen platziert ist und somit das Zahnfleisch der Zähne nicht mehr berührt, entsteht ein reines Laam ل.

25 Alle drei Versionen führen zum richtigen Ergebnis. Für die meisten ist es am einfachsten die linke Seite zu benutzen.

Page 19: Tadschuiedwissenschaft

19

Mit Fat`hah: { ô‰s) s9}

Mit `Dammah { àσ ä9 ÷σ =9 $#}

Mit Kasrah { Ç⎯≈ |¡ΣM∼Ï9}

Mit Sukuun { #“u ö9ä3 ø9 $#}

Der nächste Buchstabe ist Nuun ن (vergleichbar mit dem deutschen „N“). Dieser Buchstabe liegt im Vergleich zum Laam ل weiter in Richtung Zungenursprung. Des Weiteren hat das Nuun einen Nasallaut, der aus der Nase entspringt und vom Nuun untrennbar ist:

Mit Fat`hah: { ߉ç7 ÷ètΡ}

Mit `Dammah { tβθãΖ ÏΒ÷σ ãƒ}

Mit Kasrah { öΝ ÎγÏΨŠ ÏÜ≈ u‹ x©}

Mit Sukuun { |M ôϑyè÷Ρr&}

Der nächste Buchstabe ist Raa ر (vergleichbar mit dem deutschen „R“, wenn es gerollt wird). Dieser Buchstabe liegt im Vergleich zum Nuun ن noch weiter in Richtung Zungenursprung.

Mit Fat`hah: { |M ø‹ tΒu‘}

Page 20: Tadschuiedwissenschaft

20

Mit `Dammah { tβρ á ãèô±o„}

Mit Kasrah { öΝ ÏδÌ≈ |Áö/ r&}

Mit Sukuun {Ν Îγ‹ ÏΒö s? }

Vorsicht: Manchmal ist dieser Buchstabe hell und manchmal dunkel. Dieses Thema wird im Kapitel über die Buchstabeneigenschaften (5.2) erläutert. Der nächste Entstehungspunkt ist der Vorderteil der Zunge mit dem Ursprung der oberen Schneidezähne. Dort entstehen drei Buchstaben: `Taa ط – Daal د – Taa ت. Was den Buchstaben `Taa ط angeht, so berührt ein Großteil der Zungenoberfläche den Gaumen. Im Vergleich zum `Daad ض ist der Druck gleichmäßig verteilt:

Mit Fat`hah: { îΠ$yèsÛ}

Mit `Dammah { óΟ è?ö‘ Ì äÜ ôÊ $#26}

Mit Kasrah { ôM ysÏÜ ß™}

Mit Sukuun { |·ôÜ t/}

Der Buchstabe Daal د ist vergleichbar mit dem deutschen „D“:

Mit Fat`hah: { yŠ… ãρ# yŠ}

26 Die Hamzatu-Uasl zu Beginn hat eine `Dammah .

Page 21: Tadschuiedwissenschaft

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Mit `Dammah {… çν ߊθãΖ ã_uρ}

Mit Kasrah { x8 ÏŠ$t7 Ïã}

Mit Sukuun {© Í_ ù=Åz÷Š r& uρ}

Der Buchstabe Taa ت ist vergleichbar mit dem deutschen T.

Mit Fat`hah: {$oΨ ÷ s?# u™}

Mit `Dammah { tβθà øƒ éB}

Mit Kasrah {$uΖ Ï?ρé& uρ}

Mit Sukuun { ôM uŠ Ï?ρé& uρ}

Der nächste Entstehungspunkt ist der vordere Teil der Zunge mit den unteren Schneidezähnen von der Innenseite. Dort entstehen drei Buchstaben: Sien س , `Saad .ز und Zaa ص Das Sien س ist vergleichbar mit dem deutschen stimmlosen „S“ wie zum Beispiel in „fast“.

Mit Fat`hah: { ¥* t7 y™}

Mit `Dammah { z⎯≈ yϑø‹ n=ß™}

Page 22: Tadschuiedwissenschaft

22

Mit Kasrah {⎯ ϵ Å¡ø uΖ Ï9}

Mit Sukuun { tβρ ߉àfó¡o„}

Das `Saad ص unterscheidet sich vom Sien س in den Eigenschaften, hauptsächlich darin, dass das `Saad ص dunkel ist.

Mit Fat`hah: {$·sÎ=≈ |¹}

Mit `Dammah { BΛ à¼}

Mit Kasrah { šχθßϑÅÁtGøƒ s†} Vorsicht, dass es dunkel bleibt und nicht zum

Sien س wird.

Mit Sukuun { ÷ É9ô¹ $# uρ }

Das Zaa ز ist vergleichbar mit dem deutschen stimmhaften „S“ wie in „Sommer“.

Mit Fat`hah: { (#ρߊ ¨ρt“ s?uρ}

Mit `Dammah und Sukuun { ÏM s9 Ì“ ø9 ã—}

Mit Kasrah und Sukuun { ø—Ì“ ø tFó™ $# uρ }

Der nächste Entstehungsort ist der Zungenvorderteil mit dem Ende der oberen Schneidezähne: Dort entstehen drei Buchstaben: Thaa ث – Dhaal ذ – Dh`aa ظ

Page 23: Tadschuiedwissenschaft

23

Der Buchstabe Thaa ث ist vergleichbar mit dem „th“-Laut im englischen Wort „three“.

Mit Fat`hah: { ߊθßϑrO}

Mit `Dammah { ¢Ο èO}

Mit Kasrah { ß, ÏOθãƒ}

Mit Sukuun { tΑ$s) ÷W ÏΒ}

Der Buchstabe Dhaal ذ ist vergleichbar mit dem „th“-Laut im englischen Wort „the“.

Mit Fat`hah: { … çµ t/# x‹tã}

Mit `Dammah {ρèŒ}

Mit Kasrah {“ÏŒ}

Mit Sukuun { ÷Λ ä⎢ö7 yδøŒ r&}

Der Buchstabe `Dhaa ظ unterscheidet sich vom Dhaal ذ hauptsächlich dadurch, dass das `Dhaa ظ dunkel ist. (Siehe Buchstabeneigenschaften: Tafchiem تفخيم (4.5))

Mit Fat`hah: { ãΝ sà ôã r&}

Page 24: Tadschuiedwissenschaft

24

Mit `Dammah { tβθ‘Ζ Ýà tƒ}

Mit Kasrah { îΛ⎧ Ïà tã} Vorsicht: Nicht, dass es als Dhaal ذ ausgesprochen wird.

Mit Sukuun š{χθßϑÎ=ôà s?}

Der vierte Körperteil sind die Lippen: Dort entstehen drei Buchstaben: Miem م, Baa ب und Uaau و, wenn es kein Madd ist.27 Des Weiteren hat das Miem م (es ähnelt dem deutschen „M“), wie auch das Nuun ن, einen Nasallaut, der aus der Nase entspringt und vom Miem untrennbar ist:

Mit Fat`hah: {$yϑÎ/} { tΟ Î=tã}

Mit `Dammah {$tΡθßϑ n=sß} { t⎦⎪ ωšø ãΒ}

Mit Kasrah {$yγ ÷Ζ ÏΒ} {µ÷Ζ ÏΒ}

Mit Sukuun { öΝ ä3 ø‹ n=tã} { óΟ çFù=è%} Das Baa ب hat im Gegensatz zum Miem م überhaupt keinen Nasallaut und entsteht von den Kanten der Lippen, wenn man sie ein wenig anspannt.28 Es ähnelt dem deutschen „B“.

Mit Fat`hah: { óΟ ßγ t/ u ô³ ¨Β} {$yγ Î=ø) t/}

27 D. h., dass es vokalisiert sein muss, denn wenn es nicht vokalisiert ist und eine Fat`hah oder `Dammah vorausgeht, handelt es sich um einen Madd. 28 Die Eigenschaft, dass ein Buchstabe von der Kante eines Körperteils entspringt, nennt man Idhlaaq إذالق. Da diese Eigenschaft nicht sehr von Bedeutung ist, habe ich sie im Kapitel über die Buchstabeneigenschaften nicht ausführlich erwähnt.

Page 25: Tadschuiedwissenschaft

25

Mit `Dammah { çνθç/ Î ôÑ$#29} {Ν ä3 ç/θè=è%}

Mit Kasrah { u É9óÁΡ} { àM Î6 .⊥è?}

Mit Sukuun { ÏM ö6¡¡9 $#} {$\⇔ ÷6 ß¹} Das vokalisierte Uaau و entspringt von den Lippen nur richtig, wenn die Lippen ganz rund sind.

Mit Fat`hah: { y‚$−ƒ Î) uρ} { uρ}

Mit `Dammah { ç$pκ ¨Ξ ãρu tI s9} { (# ÿ… âθù=s?}

Mit Kasrah { øŒ ÈθóstGó¡tΡ} { “ÈθtGó¡o„}

Mit Sukuun { ÏΘöθtƒ} { š’ôθ y™} Das Uaau hat überhaupt nichts mit dem deutschen W oder dem V in anderen Sprachen zu tun. Beim Aussprechen des Uaau hört man überhaupt keinen W-Laut, auch nicht ansatzweise! Der fünfte Körperteil ist die Nasenhöhle. Dort entsteht die Ghunnah غنة, der Nasallaut. Dieser Laut ist nur zwei Buchstaben eigen und immer mit ihnen verbunden: Miem م und Nuun ن. Des Weiteren muss der Nasallaut beim Ichfaa إخقاء gemacht werden, wie wir im Kapitel 7 über das sukkunierte Nuun sehen werden. Gemeint ist, dass auch der Laut, der ursprünglich ein Nuun war, immer noch eine Ghunnah besitzt.

29 Die Hamzatu Uasl hat eine Kasrah.

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Die Problematik, die sich bei der Ghunnah ergibt, ist nicht, sie beim Nuun und Miem auszusprechen, sondern vielmehr, dass viele Leute beim Lesen eine Ghunnah aussprechen, wenn sie nicht ausgesprochen werden darf. Manche Menschen reden sogar immer aus der Nase.

Kapitel 4/20

Die gegensätzlichen Buchstabeneigenschaften

Es gibt Gruppen von Buchstaben, die jeweils einem einzigen Entstehungsort entspringen. Man fasst folgende Buchstaben zusammen: 1. Thaa ث – Dhaal ذ - `Dhaa ظ 2. Taa ت – Daal د -`Taa ط 3. Baa ب – Miem م Andere Sprachwissenschaftler fassen auch andere Buchstaben zusammen, wie zum Beispiel Laam ل und Nuun ن. Wenn man natürlich die Entstehungsorte genauestens untersucht, so entsteht jeder Buchstabe an einem eigenen Entstehungsort. Doch da einige sehr nahe aneinander liegen, fasst man sie zusammen. Es ist wichtig zu wissen, welche zusammen gehören, denn dadurch weiß man, welche Buchstaben ineinander verschmolzen werden und welche nicht. Frage: Wenn einige Buchstaben von derselben Stelle entspringen, wodurch unterscheiden sie sich dann? Antwort: Durch die Eigenschaften. Man kann die Buchstabeneigenschaften in ursprüngliche (a`slijjah أصلية) und vorübergehende (`ara`dijjah عرضية) einteilen. Mit ursprünglichen Eigenschaften sind solche gemeint, die dem Buchstaben eigen sind und nicht vom Buchstaben zu trennen sind, wie zum Beispiel Dschahr جهر und Schiddah شدة. Vorübergehende Eigenschaften sind zum Beispiel Tafchiem تفخيم und Qalqalah قلقلة. Man kann die Eigenschaften auch in gegensätzliche und nicht gegensätzliche einteilen. Dies ist die Einteilung, die ich ab jetzt verwende. Es gibt 10 gegensätzliche Eigenschaften:

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1. Hams همس Dschahr جهر 2. Schiddah شدة Rachaauah رخاوة 3. Isti`laa استعالء Istifaal استفال 4. I`tbaaq إطباق Infitaa`h انفتاح 5. Idhlaaq إذالق I`smaat إصمات

4.1 Hams همس:

Sprachliche Bedeutung: Geflüster. Definition: Das Fließen des Luftstroms beim Aussprechen eines Buchstabens aufgrund des am Entstehungsort schwach ausgeprägten Drucks. Zu dieser Kategorie gehören 10 Buchstaben, die im folgenden Ausdruck zusammengefasst werden:

فحثه شخص سكتJeder Buchstabe ist gemeint. Dieser Ausdruck hat eine Bedeutung, nämlich:

فتكلم ثهفح كت شخصس Das bedeutet: Jemand hat geschwiegen, dann spornte ihn jemand an zu reden, so redete er. Vereinzelt sind die Buchstaben:

Faa ف - `Haa ح – Thaa ث – Haa هـ - Schien ش – Chaa خ - `Saad ص – Sien س – Kaaf ك – Taa ت

Am deutlichsten merkt man diese Eigenschaft, wenn man einen von diesen 10 Buchstaben sukkuniert und die Hand knapp vor den Mund hält. Man verspürt den Luftstrom deutlich. Beispiele für Buchstaben der Kategorie Hams, wenn sie sukkuniert sind:

šχθßsÎ=ø ßϑø9 $# *ß⎯ øt wΥ *ô] yγ ù=tƒ * $tΡω÷δ$# *tβρ á ãèô±o„ *šχθãã y‰øƒ s†

*šχθßsÎ=óÁãΒ * ÉΟ ó¡Î0 * tβθç/ É‹õ3 tƒ * ôNu‘ Èhθä.

Page 28: Tadschuiedwissenschaft

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Anmerkung: Auch wenn einer dieser Buchstaben vokalisiert ist (d. h. eine `Harakah .hat), ist die Eigenschaft Al-Hams vorhanden, wenn auch abgeschwächt حرآةWenn man nämlich diese Eigenschaft weglässt, dann besteht die Gefahr, dass zum Beispiel das Taa ت in ein Daal د umgewandelt wird, wie in:

÷Λ ä⎢Ψä.

4.2 Dschahr جهر:

Sprachlich: Dschahara جهر bedeutet etwas laut aussprechen. Definition: (Gegenteil von Hams) Das Hemmen des Luftstroms beim Aussprechen eines Buchstabens aufgrund des am Entstehungsort stark ausgeprägten Druckes. Zu dieser Kategorie gehören alle restlichen Buchstaben nach den Buchstaben von Al-Hams. Man merkt diese Eigenschaft am deutlichsten, wenn man einen dieser Buchstaben sukkuniert und die Hand davor hält. Man merkt keinen Luftstrom.

أج - ذ أ– أن - أق–أد Selbstverständlich ist der Zeitpunkt gemeint, zu dem die zwei entsprechenden Körperteile aufeinander treffen. Bei den Buchstaben د und ج zum Beispiel ist es selbstverständlich, dass der Luft freier Lauf gelassen wird, wenn die beiden entsprechenden Körperteile wieder auseinander gehen.

4.3 Schiddah شدة: Sprachlich: Härte, Stärke. Definition: Das Hemmen den Tonflusses beim Aussprechen eines Buchstabens aufgrund des vollständig ausgeprägten Druckes am Entstehungsort. Die Buchstaben dieser Kategorie werden zusammengefasst in dem folgenden Ausdruck:

أجد قط بكتGemeint ist jeder einzelne Buchstabe. Die Bedeutung dieses Ausdrucks ist: Ich finde eine Katze vor, die geweint hat.

Page 29: Tadschuiedwissenschaft

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Am deutlichsten wird diese Eigenschaft, wenn man sie sukkuniert. Man merkt, dass der Ton vollständig unterbrochen wird:

أت – أك - أب– أط – أق – أد – أج –فأ Selbstverständlich ist der Zeitpunkt gemeint, zu dem die zwei entsprechenden Körperteile aufeinander treffen, wie bei der Eigenschaft Al-Dschahr. Bei den Buchstaben د und ج zum Beispiel ist es selbstverständlich, dass dem Ton freier Lauf gelassen wird, wenn die beiden entsprechenden Körperteile wieder auseinander gehen.

4.4 Rachaauah رخاوة: Sprachlich: Weichheit, Schlaffheit. Definition: (Gegenteil von Schiddah) Das Fließen des Tonflusses beim Aussprechen eines Buchstabens aufgrund des am Entstehungsort schwach ausgeprägten Druckes. Zu dieser Kategorie gehören alle Buchstaben, bis auf diejenigen der Kategorie Schiddah. Und davon werden nochmals die fünf Buchstaben ( ( ر – م – ع – ن –ل ausgenommen. Wenn man einen dieser Buchstaben sukkuniert, merkt man deutlich wie der Tonstrom weiter fließt. Beispiele:

É#ƒ Î óÇs? uρ * øŒ Î) * (#ρã ä3 ô© $# uρ * ßì yϑó¡tƒ Die restlichen fünf Buchstaben, die nach Schiddah und Rachaauah übrig bleiben, befinden sich dazwischen. D. h., dass bei diesen fünf Buchstaben der Tonfluss, wenn sie sukkuniert werden, weder so abrupt abgebrochen wird wie bei den Buchstaben der Kategorie Schiddah (Bsp.: ءالسما ), noch der Tonfluss so weiter fließt wie bei den Buchstaben der Kategorie Rachaauah (Bsp.: ززتفسوا ). Beispiele:

†n1ö à) ø9 $# * öΝ ä3 s9 * šχθè=É) ÷ètƒ * ß, Ïè÷Ζ tƒ * ö≅ t/ Vorsicht: Nicht Al-Dschahr mit Asch-Schiddah verwechseln! Beim ersten geht es um den Luftstrom, beim anderen um den Tonstrom.

Page 30: Tadschuiedwissenschaft

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Beispiele: Die Hamzah ء gehört zu Kategorie Schiddah und Dschahr:

Ï™!$yϑ¡¡9 $# (beim Stehenbleiben) Das Kaaf ك gehört zur Kategorie Schiddah und Hams:

Å7 ù=à ø9 $# uρ (beim Stehenbleiben) Das Thaa ث gehört zur Kategorie Rachaauah und Hams.

ô] yγ ù=tƒ Das `Daad gehört zur Kategorie Rachaauah und Dschahr.

ÇÚ ö‘ F{ $# uρ (beim Stehenbleiben)

Man könnte sich jetzt die Frage stellen: Wie kann ein Buchstabe gleichzeitig zur Kategorie Schiddah gehören und zur Kategorie Hams? Oder anders ausgedrückt: Wie kann man bei der Aussprache eines Buchstabens den Tonstrom unterbinden und gleichzeitig den Luftstrom fließen lassen? Die Antwort erkennt man am Beispiel von

Å7 ù=à ø9 $# uρ (beim Stehenbleiben)

Sie lautet: Die Eigenschaft Hams folgt der Eigenschaft Hams. Die beiden Eigenschaften sind also nicht zeitgleich.

4.5 Isti`laa استعالء:

Sprachlich: Erhöhen. Definition: Das Neigen der Zunge in Richtung Gaumen. Dadurch wird ein dunkler Ton erzeugt. Dieses Ergebnis nennt man Tafchiem تفخيم. (dunkel: Mufach-cham مفخم) Zu dieser Kategorie von Buchstaben gehören sieben Buchstaben:

ظ– ق – ط – غ – ض – ص –خ

Page 31: Tadschuiedwissenschaft

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Doch die Buchstaben sind nicht immer gleich dunkel. 1. Stufe (am dunkelsten), wenn danach ein Alif folgt:

š⎥⎪ Î É9≈ ¢Á9 $# 2. Stufe, wenn der Buchstabe eine Fat`hah hat:

(# þθãΚn=sß 3. Stufe, wenn der Buchstabe eine `Dammah hat:

ÏN≡ uθäÜ äz 4. Stufe, wenn der Buchstabe eine Sukuun hat:

öΝ ä3≈ oΨ ø% y—u‘ 5. Stufe, wenn der Buchstabe eine Kasrah hat:

tβθè=É) ÷ètƒ Wenn einer der Buchstaben eine Kasrah hat, bleibt die Eigenschaft Ist`ilaa bestehen. Besonders muss man bei 4 Buchstaben aufpassen: 1. Das `Saad ص, damit es nicht in ein Sien س umgewandelt wird.

×π t7Š ÅÁ•Β 2. Das `Dhaa ظ, damit es nicht in ein Dhaal ذ umgewandelt wird:

9e≅ Ïß uρ 3. Das `Daad ض, damit es nicht in ein Daal د umgewandelt wird:

t⎦⎫ ÅÒÏã

Page 32: Tadschuiedwissenschaft

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4. Das `Taa ط, damit es nicht in ein Daal د umgewandelt wird:

&⎦⎫ ÏÛ

Manche Quranleser machen noch eine Unterscheidung, ob vor dem sukkunierten غ und خ eine Kasrah kommt. Ist dies der Fall, schwächen sie die Dunkelheit ab, wie in:

õ Ïk=t/ * $ºΡ≡ uθ÷zÎ)

4.6 Istifal استفال:

Sprachlich: Senkung Definition: Die Senkung der Zunge beim Aussprechen eines Buchstabens. Hierdurch wird ein heller Buchstabe erzeugt. Das Ergebnis nennt man Tarqieq ترقيق. (Hell: Muraqqaq مرقق) Zu dieser Kategorie gehören bis auf 3 ( die restlichen Buchstaben nach den ( ر– ل –ا Buchstaben von Isti`laa. Die Buchstaben Laam ل – Alif ا – Raa ر sind manchmal dunkel und manchmal hell.

4.6.1 Wann ist das Alif Al-Maddijjah dunkel? (es ist immer saakin und ihm geht immer eine Fat`hah voraus):

Dieses Alif ist immer hell, wenn der vorausgegangene Buchstabe auch hell war:

$yϑÎ/ * (#θçΡ% x. * $uΖ ÏG≈ tƒ$t↔ Î/

Dieses Alif ist immer dunkel, wenn der vorausgegangene Buchstabe auch dunkel war:

tΑ$s% * t⎦⎪ Ì Éó≈ ¢Á9 $# * $YΖ≈ sÜ ù=ß™ * tβρ à$ Î#≈ yz

Page 33: Tadschuiedwissenschaft

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4.6.2 Wann ist das Laam ل dunkel?

Es ist immer hell, außer im Namen Allahs, wenn vorher eine Fat`hah oder `Dammah vorausgeht:

’ n? tã «!$# Dem Namen Allahs geht eine Fat`hah voraus. Man muss in diesem Fall aufpassen, dass das Laam ل von على hell bleibt. Ein Beispiel für eine `Dammah vorher:

èπ uΖ ÷è©9 «!$# ’ n? tã t⎦⎫ ÏϑÎ=≈ ©à9 $#

Wenn allerdings eine Kasrah vorausgeht, bleibt das Laam ل von „Allah“ hell:

⎯ ÏΒ Âχρߊ «!$# (

Was das Raa ر angeht, so habe ich diesem ein eigenes Kapitel gewidmet, wo ich ausführlich erkläre, wann es hell und wann es dunkel ist. Vorsicht: Die Buchstaben `Ain ع und `Haa ح sind immer hell! Zwei Beispiele:

š⎥⎫ Ïϑn=≈ yèø9 $# * t,≈ ysó™ Î) Frage: Wie merkt man, ob man das Alif hell oder dunkel ausspricht? Antwort: Man sucht sich einen Buchstaben aus, bei dem man sich sicher ist, dass man das Alif danach hell ausspricht, zum Beispiel das Sien und sagt: سا Hiernach spricht man ein Alif nach einem `Ain ع und `Haa ح und sagt: عا–حا Wenn sich das Alif genauso anhört wie bei سا, dann ist man erfolgreich. Besonders aufpassen muss man, wenn helle Buchstaben neben dunklen auftreten. Es passiert so manch einem, dass er in diesem Fall helle Buchstaben dunkel ausspricht, und manchmal auch umgekehrt. Beispiele:

Ü=≈ ysô¹ r& * Í‘$Ζ9 $# * ωÎ) ©!$# * È≅ ÏÜ≈ t7 ø9 $$Î/ *  Y ysø9 $#

Page 34: Tadschuiedwissenschaft

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Das rot Markierte darf nicht dunkel ausgesprochen werden. Des Weiteren gibt es manche, die bei dunklen Buchstaben, besonders beim dunklen Alif, die Lippen runden mit der Begründung, dass sie sie richtig dunkel aussprechen wollen. Das ist allerdings falsch, denn die Dunkelheit des Buchstabens kommt durch den Vorgang Ist`ilaa استعالء zustande und nicht durch Rundung der Lippen. Das Runden der Lippen nennt man auch Ischmaam إشمام, es wird aber später separat behandelt.

4.7 Wann ist das Raa ر dunkel? Die folgenden Regeln gelten für alle Qiraa`aat قراءات bis auf die Riuaajah رواية von Uarsch ورش. Das Raa ر ist manchmal hell und manchmal dunkel. Ich werde die Regeln erläutern und später graphisch darstellen. Das Raa ر ist entweder sukkuniert oder vokalisiert. Wenn es vokalisiert ist und eine Fat`hah oder `Dammah hat, ist es dunkel. Beispiele für eine Fat`hah:

Íο t ÅzFψ $$Î/ uρ * Ä_> u‘ * Ç⎯≈ uΗ ÷q §9 $# ÉΟŠ Ïm§9 $# Beispiele für eine `Dammah:

tβρ á ãèô± o„ * (#θè% Η①* šχρã à õ3 s? Und wenn das Raa ر eine Kasrah trägt, ist es immer hell:

ÅUθàÒøó yϑø9 $# Î ö xî * öΝ ÏδÌ≈ |Áö/ r& * öΝ ÏδÍ‘θãΖ Î/ Wenn nun das Raa ر sukkuniert ist, schaut man auf den vorausgegangenen Buchstaben. Dieser ist entweder sukkuniert (saakin) oder vokalisiert. Wenn er vokalisiert ist und eine Fat`hah oder `Dammah trägt, ist es dunkel. Beispiele für eine Fat`hah:

tβθãèÅ_ö tƒ * ä− ÷ y9ø9 $# * Ν Îγ‹ ÏΒö s?

Page 35: Tadschuiedwissenschaft

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Beispiele für eine `Dammah:

tβ# u™ö à) ø9 $# * tβ$s% ö à ø9 $# * 9h àÑ Wenn der vorausgegangene Buchstabe eine Kasrah hat, ist das Raa hell:

tβöθ tã ö Ïù * Ĩ ÷ρyŠ ö Ï ø9 $# Dasselbe gilt selbstverständlich für ein vorausgegangenes sukkuniertes Jaa ي, denn es gilt im Arabischen als die Mutter der Kasrah und umgekehrt die Kasrah als deren Tochter:

Öƒ ωs% * A ÅÁtΡ * u ö xî

Wenn der vorausgegangene Buchstabe ebenfalls sukkuniert ist, schaut man auf den Buchstaben, der dem zweiten sukkunierten Buchstaben vorausgeht. Hat dieser eine `Dammah oder Fat`hah, ist das Raa ر dunkel. Beispiele:

Ì ôfx ø9 $# uρ ∩⊇∪ @Α$u‹ s9 uρ 9 ô³ tã ∩⊄∪ Æì ø ¤±9 $# uρ Ì ø?uθø9 $# uρ ∩⊂∪ È≅ ø‹ ©9 $# uρ # sŒÎ) Î ô£ o„ ∩⊆∪

Beispiel für eine `Dammah:

A ô£ äz

Dies sind die allgemeinen Regeln. Nun gibt es noch ein paar Situationen, die zu beachten sind: Erstens: Wenn dem sukkunierten Raa ر eine vorübergehende30 Kasrah oder eine Hamzatu-Ua`sl همزة وصل vorausgeht (in den hier angegebenen Fällen hat sie immer eine Kasrah) ist das Raa ر dunkel:

ÇΠ r& (# þθç/$s?ö‘ $# û© Éë Å_ö‘ $# * * (#θãèÅ_ö‘ $#

30 Mit „vorübergehend“ ist gemeint, dass sie nur vorhanden ist, damit nicht zwei sukkunierte Buchstaben aufeinander treffen. Deshalb wird die erste Sukuun in ein Vokal umgewandelt.

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Zweitens: Wenn das Raa ر sukkuniert ist und der vorausgehende Buchstabe ebenfalls, allerdings zusätzlich noch dunkel ist und des weiteren der Buchstabe vor dem dunklen Buchstaben eine Kasrah hat, dann darf man das Raa ر dunkel und auch hell aussprechen (Es gibt nur diese zwei Beispiele):

(Ì ôÜ É) ø9 $#31 * u óÇÏΒ32 Drittens: Wenn das Raa ر saakin ist, ihm eine Kasrah vorausgeht und der nach-folgende Buchstabe dunkel ist und keine Kasrah trägt, dann ist das Raa ر dunkel:

ÏŠ$|¹ ö Ïϑø9 $$Î7 s9 * # YŠ$|¹ ó É∆ * <¨$sÛ ö Ï% * # YŠ$|¹ ö‘ Î) uρ *

7π s% ö Ïù Viertens: Wie im dritten Fall, nur, dass der dunkle Buchstabe eine Kasrah hat. Wenn man auf dem folgenden Wort (es gibt nur dieses Beispiel) stehen bleibt, muss man das Raa ر dunkel aussprechen. Wenn man weiter liest, hat man beide Möglichkeiten:

5− ö Ïù33

31 34:12 32 10:87, 12:21, 12:99, 43:51 33 26:63

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Hier sind die allgemeinen Regeln noch mal graphisch dargestellt: Das Raa ر ist entweder saakin oder vokalisiert Vorher Kasrah Kasrah `Dammah Vorher `Dammah oder Fat`hah oder Fat`hah dunkel hell hell dunkel

(#ρã x x. ãΛän ö‘ ã— t Î/$s) yϑø9 $# Ïπ −ƒ Î y9ø9 $#

ÏM y_t ÷zr& uρ Ν Îγ‹ ÏΒö s?

Vorher saakin

Vorher `Dammah Vorher Kasrah oder Fat`hah dunkel hell

@ øg Éo A ô£ äz

Î óÇyèø9 $# uρ

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Nicht die vier zuvor erwähnten „Ausnahme“-Situationen vergessen! Kleine Bemerkung: Wenn das Raa ر bei diesen Beispielen eine Schaddah hat, spielt sie keine Rolle. Man berücksichtigt nur den Vokal bzw. die Sukuun:

# … Å 

Die erwähnten Regeln haben die edlen Gelehrten, Allahs Barmherzigkeit auf ihnen, herausgefunden anhand dessen, was uns in mutauaatir-Form überliefert worden ist. Es handelt sich also nicht um Idschtihaad اجتهاد!! Deshalb gibt es immer Ausnahmen! Die Eigenschaft I`tbaaq إطباق bedeutet lediglich, dass bei manchen Buchstaben ein Teil der Zungenfläche am Gaumen klebt. Das Gegenteil hiervon ist Infitaa`h انفتاح. Idhlaaq إذالق bedeutet nur, dass manche Buchstaben von der „Kante“ eines Körperteils entspringt, wie das Baa ب von der „Kante“ der Lippen. I`smaat إصمات hat mit der Tadschuiedwissenschaft überhaupt rein gar nichts zu tun. Die arabischen Sprachwissenschaftler sagen: Wenn ein vier- oder fünfwurzliges Wort nur aus Buchstaben der Kategorie I`smaat besteht und keinen Buchstaben der Buchstaben von Idhlaaq ( beinhaltet, dann ist es ursprünglich ( ب – ل – ن – م – ر –ف gesehen kein arabisches Wort. Wie mir der Quranlehrer Scheich Aiman Suajjid sinngemäß sagte: Was das mit der Tadschuiedwissenschaft zu tun haben soll, weiß ich nicht.

Kapitel 5/20

Die nicht gegensätzlichen Buchstabeneigenschaften

Es gibt sieben nicht gegensätzliche Eigenschaften.

5.1 Die erste nicht gegensätzliche Eigenschaft: Qalqalah قلقلة

Sprachlich: Bewegung, Unruhe, Störung, Durcheinander. Definition: Einen Buchstaben, wenn er saakin ist dadurch auszusprechen, dass die beiden entsprechenden Körperteile sich voneinander entfernen. Der Luft, die hinter den beiden entsprechenden Körperteilen gestaut wird, wird freier Lauf gelassen, wodurch sie an die Spitze des Gaumens gelangt, dort abprallt und sich somit der Ton im Mundraum verteilt. Dadurch entsteht ein so genannter Nachklang.

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Zur dieser Kategorie gehören fünf Buchstaben: د – ج – ب – ط –ق Zu den Grundsätzen der arabischen Sprache gehört, dass ein vokalisierter Buchstaben dadurch entsteht, dass die zwei aufeinander treffenden Körperteile auseinander driften. Dagegen entstehen sukkunierte Buchstaben dadurch, dass zwei Körperteile aufeinander treffen, wie zum Beispiel die oberen Schneidezähne auf die untere Lippe, wenn ein Faa ف erzeugt werden soll. Von dieser Regel sind die fünf Qalqalah-Buchstaben ausgenommen, denn wenn sie sukkuniert sind entstehen sie dadurch, dass die entsprechenden Körperteile auseinander driften. Beispiele:

ô‰s) sù * Ÿ≅ƒ Î ö9Å_uρ * “Ì“ øg rB * tβθãèyϑôÜ tGsùr& * ã≅ t6 ø) ムMan teilt die Qalqalah in eine große und in eine kleine ein. Die Große entsteht (automatisch) dadurch, dass man nach dieser Qalqalah stehen bleibt und somit kein weiterer Ton folgt und dadurch der Qalqalah freien Lauf gelassen wird. Beispiel für eine große Qalqalah:

î‰ymr& (beim Stehenbleiben)

Beispiel für eine kleine Qalqalah:

ô$ Î#tƒ öΝ s9 uρ ô‰s9θムGemeint ist das erste Daal د (das markiert ist), wenn man dort nicht stehen bleibt. Das letzte Daal د dagegen ist ein großes, wenn man darauf stehen bleibt. Folgende Fehler kann man beim Aussprechen der Qalqalah machen: 1. Bekanntlich besteht ein Buchstabe, der eine Schaddah hat aus zwei Buchstaben: Der erste der beiden trägt eine Sukuun. Wenn ein Qalqalah-Buchstabe eine Schaddah trägt, hat der erste keine Qalqalah:

‘, ysø9 $# * ¡= |Ásù * ‘‰x© r&

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2. Wenn der vorletzte Buchstabe eine Qalqalah hat und der letzte nicht, muss man aufpassen, dass die Qalqalah nicht in Richtung Kasrah neigt:

yì Ïϑy™ ô‰s% * Í‘ ô‰s) ø9 $# * Ì ôfx ø9 $# äíô‰uΖ y™ *

3. Wenn die letzten beiden Buchstaben eine Qalqalah haben muss man aufpassen, dass die Qalqalah besonders beim vorletzten Buchstaben nicht in Richtung Kasrah neigt, ähnlich wie im vorherigen Punkt:

߉ö6 yèø9 $# uρ ωö7 yèø9 $$Î/

4. Wenn nach einem Buchstaben mit Qalqalah ein Buchstabe mit einer Fat`hah folgt, muss man aufpassen, dass nicht auch der Buchstabe mit der Qalqalah eine Fat`hah erhält:

ÞΟ↵ Ïδ≡ t ö/ Î) 5. Wie Punkt 4, jedoch in Bezug auf eine `Dammah:

šχθè=tFø) ムuρ 6. Nach dem Buchstaben, der eine Qalqalah hat, darf niemals eine Hamzah folgen, sondern dem Ton muss freier Lauf gewährt werden! Falsch wäre zum Beispiel: ءأحد ءقسط

7. Besonders beim Qaaf, wenn es eine Schaddah hat und man darauf stehen bleibt, ziehen manche Leser den Buchstaben in die Länge, obwohl jedem Buchstaben eine bestimmte Längeneinheit zusteht.

‘, ysø9 $# Frage: Die Eigenschaft Schiddah bezieht sich ja auf acht Buchstaben. Warum vollzieht man die Qalqalah nur bei fünf von ihnen und nicht bei ك– ت –ء ? Antwort: Was das Taa und Kaaf angeht, so wird man die gestaute Luft durch Hams los, wie bereits erläutert. Was die sukkunierte Hamzah angeht, so haben die Araber viele Möglichkeiten gehabt die Eigenschaft der Schiddah in vielen Fällen loszuwerden. Dazu gehört:

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1. Das Umwandeln der Hamzah in einen Buchstaben der Buchstaben von Madd gemäß dem Vokal des vorausgegangenen Buchstabens. D. h.: Die Hamzah wird in ein Uau و umgewandelt, wenn vorher eine `Dammah war ( منونوي ), in ein Jaa ي, wenn vorher eine Kasrah war ( سيب ), in ein Alif, wenn vorher eine Fat`hah war ( ساءاالب ). 2. Manche haben stellenweise, wenn vor einer vokalisierten Hamzah eine Kasrah war, die Hamzah in ein Jaa ي umgewandelt (مية) 3. Manche haben die Hamzah, wenn sie am Ende des Wortes vorkommt, wenn man darauf stehen bleibt, weggelassen (السما) 4. Manche haben Tashiel تسهيل gemacht. Wird später erläutert unter 14.5. Und die Araber hatten noch andere Möglichkeiten wie Idchaal إدخال und Sakt سكت...

5.2 Die zweite nicht gegensätzliche Eigenschaft: Isti`taalah استطالة

Sprachlich: Das in die Länge Ziehen. Definition: Den Ton des Buchstaben `Daad ض an seinem Entstehungsort vom Anfang der Zungenkante bis zu ihrem Ende so lange in die Länge zu ziehen, bis man an die Stelle gelangt, wo der Buchstabe Laam ل beginnt. So entsteht Isti`taalah: Durch die nun hinter der Zunge eingeschlossene Luft wird die Zunge nach vorne gedrückt bis sie an den Ursprung der oberen Schneidezähne stößt. Isti`taalah ist also eine Zungenbewegung, die einen Ton erzeugt. `Daad ist also Teil der Rachaauah-Buchstaben. Man kann ihn nur richtig auszusprechen lernen, wenn man dies von einem ausgezeichneten Quranlehrer beigebracht bekommt. Besonders deutlich wird dies, wenn der Buchstabe sukkuniert ist bzw. eine Schaddah trägt:

Ÿωuρ t⎦⎫ Ïj9 !$Ò9 $# * WξôÒsù

Man beachte, dass man in beiden Fällen das sukkunierte `Daad deutlich hört. Fehler, die man machen kann: 1. Manche Leute sprechen ein dunkles Daal د aus. 2. Manche Leute sprechen ein `Dhaa ظ aus und behaupten auch noch, dass es richtig ist!

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3. Noch seltsamer ist, dass manche Leute ein dunkles Laam ل aussprechen. All dies ist das Ergebnis davon, dass es zu viele Menschen gibt, die das Quranlesen lehren und nicht dafür qualifiziert sind.34

5.3 Die dritte nicht gegensätzliche Eigenschaft: Takrier تكرير

Sprachlich: Etwas nach und nach tun. Definition: Das einmalige Rollen der Zunge. Dies ist die einzige Eigenschaft, die erwähnt wird, damit sie vermieden wird. Zu dieser Kategorie gehört nur das Raa ر. Der Teil der Zunge, der den Gaumen berührt, muss ihn vollständig berühren. Doch damit nicht die Zunge mehrmals gerollt wird, lässt man zwischen der Zungenspitze und dem Gaumen einen kleinen Spalt, durch den die Luft durchströmen kann. Dadurch wird ein wiederholtes Rollen verhindert. Besonders wichtig ist diese Angelegenheit, wenn das Raa ر eine Schaddah trägt, wie in

ß⎯≈ oΗ ÷q §9 $#

5.4 Die vierte nicht gegensätzliche Eigenschaft: Tafasch-schie تفشي

Sprachlich: Das sich Ausbreiten, Ausweiten. Definition: Das sich Ausbreiten des Luftstromes im Mund beim Aussprechen eines Buchstabens. Zu dieser Kategorie gehört hauptsächlich das Schien ش. Am deutlichsten wird diese Eigenschaft, wenn der Buchstabe saakin ist:

ߧôϑ¤±9 $# * È⎦ ÷⎫ s% Î ô³ pR ùQ $# * Ïπ yϑt↔ ô±pR ùQ $# Manche Sprachwissenschaftler zählen noch Buchstaben wie ث– ف –ص dazu. Wie dem auch sei, es ist eine relative Angelegenheit. Aber beim Schien ش ist diese Eigenschaft am stärksten ausgeprägt.

34 Ich möchte folgenden Ratschlag nicht unerwähnt lassen: Nicht jeder Imam einer Moschee ist imstande den Quran richtig zu lesen, geschweige denn imstande dazu ihn lesen zu lehren!

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5.5 Die fünfte nicht gegensätzliche Eigenschaft: `Safier صفير

Sprachlich: Pfeifen. (Ähnelt einem Ton der Töne der Vögel beim Zwitschern) In der Definition handelt es sich um einen Ton, der zwischen den Lippen heraustritt. Zu dieser Kategorie von Buchstaben gehören genau drei: ز – س –ص Am deutlichsten ist diese Eigenschaft, wenn der Buchstabe sukkuniert ist:

tΛ⎧ É) tGó¡ßϑø9 $# * É#ƒ Î óÇs? uρ * ø—Ì“ ø tFó™ $# uρ

5.6 Die sechste nicht gegensätzliche Eigenschaft: Lien لين

Sprachlich: Einfachheit, ohne Erschwernis. Definition: Ein Jaa ي oder Uau و, das sukkuniert ist und dem eine Fat`hah vorausgeht. Beispiele:

Í= ø‹ tóø9 $$Î/ * y7 ø‹ s9 Î) * ì∃öθ yz * çν öθΨ yϑ tGtƒ

Diese Eigenschaft spielt in den Kapiteln 8.3 und 8.5 über die Muduud eine Rolle.

5.7 Die siebte nicht gegensätzliche Eigenschaft: In`hiraaf انحراف

Sprachlich: Das Abschweifen. Definition: Das Neigen eines Buchstabens von seinem Entstehungsort in Richtung des Entstehungsortes eines anderen Buchstabens. Zu dieser Kategorie gehören ر–ل . Was das Laam ل angeht, so neigt es in Richtung Raa ر und Nuun ن. Man muss aufpassen dass die Worte

$uΖ ù=−ƒ t“ sù * óΟ ßγ≈uΖ ù=yèy_ uρ * z⎯ ù=è% uρ

so ausgesprochen werden: }انفزي} {ناجع} {نوق{ Ebenso neigt das Raa ر in Richtung Laam ل, so muss man zum Beispiel bei folgendem Beispiel aufpassen, dass

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ßl ã ÷ès?

nicht so ausgesprochen wird: }جلتع{

Kapitel 6/20

Idghaam إدغام Idghaam sprachlich: Das Hineinstecken, Einführen. Gemeint ist im Tadschuied das Verschmelzen von 2 Buchstaben. Der Idghaam wird in einen kleinen und in einen großen Idghaam eingeteilt. Der Kleine wird nochmals in einen vollständigen und in einen unvollständigen Idghaam eingeteilt, während der große Idghaam immer vollständig ist. Definition des kleinen, vollständigen Idghaam: Einen sukkunierten Buchstaben in einen vokalisierten Buchstaben verschmelzen, so dass aus beiden Buchstaben ein einziger entsteht von der Art des zweiten Buchstabens und dieser eine Schaddah trägt. Praktisch gesehen wird der zweite Buchstabe verdoppelt und der erste wird weggelassen. In Wirklichkeit wird der erste in den zweiten verschmolzen; dadurch wird der zweite verdoppelt. Beispiel:

= yδøŒ $# © É<≈ tFÅ3 În/ Das erste Baa ب ist saakin, das zweite ist vokalisiert. Das Erste wird beim Weiterlesen in das Zweite verschmolzen. Praktisch gesehen springt man vom Haa هـ direkt zum zweiten Baa ب, das jetzt eine Schaddah trägt. Die Buchstaben, die aufeinander treffen, können entweder 1) Mutamaathilaan متماثالن, 2) Mutadschaanisaan متجانسان, 3) Mutaqaaribaan متقاربان oder 4) Mutabaa`idaan متباعدان sein

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6.1 Mutamaathilaan

Es handelt sich um 2 Buchstaben mit demselben Entstehungsort und denselben Eigenschaften. Es handelt sich also um zwei identische Buchstaben. Wenn der Erste der beiden saakin ist, wird er in den nächsten hinein geschmolzen. Beispiele:

M pt ¿2 u‘ * ãΝ œ3. Í‘ ô‰ãƒ öΝ ßγ è?t≈ pg ÏkB (#θè=yzŠ ‰s% uρ *

Diese Regel gilt für alle Buchstaben, es sei denn der Erste der beiden ist ein Buchstabe von den Madd-Buchstaben. Beispiele:

(#θãΖ tΒ# u™ (#θè=Ïϑtã uρ * †Îû 5Θöθtƒ * (#θä9$s% öΝ èδuρ

Dies gilt für alle Qiraa`aat.

6.2 Mutadschaanisaan

Es handelt sich hierbei um zwei Buchstaben, die am selben Entstehungsort entstehen, aber verschiedene Eigenschaften haben. Die drei Buchstaben ت– د –ط entstehen, wie bereits erwähnt, am selben Entstehungsort. Bei allen Qiraa`aat wird das sukkunierte Taa ت in ein folgendes Daal د oder `Taa ط verschmolzen. Ebenso wird das Daal in ein Taa verschmolzen. Beispiele:

M n=s) øO r& # uθtã ¨Š * M £ϑyδ Èβ$tGx Í←!$©Û * ‰s% uρ šχθßϑn=÷è?

Ebenso, wie bereits erwähnt, gehören die Buchstaben ث– ذ –ظ zusammen. Das sukkunierte Dhaal ذ wird bei allen in das `Dhaa ظ verschmolzen:

Œ Î) óΟ çFôϑn=¤ß

Die folgende Kombination gilt für die Riuaajah von `Haf`s: Bei ihm wird das Thaa ث in das Dhaal ذ verschmolzen. (Es gibt nur ein Beispiel)

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] yγ ù=tƒ 35 4 y7 Ï9≡ ©Œ

Das dritte Buchstabenkomplex ist م–ب . Hierfür gibt es genau ein Beispiel, in dem das sukkunierte Baa vollständig mit dem Miem verschmolzen wird (Es gibt nur ein Beispiel):

= Ÿ2ö‘ $# 36 $oΨ yèΒ

Dies gilt für die Riuaajah von `Haf`s. Praktisch erkennt man den Idghaam im Mu`s`haf von Madinah daran, dass der erste von den beiden Buchstaben keine Sukuun mehr über sich trägt, dafür der Zweite eine Schaddah, wenn es sich, wie in allen bisherigen Fällen, um einen vollständigen Idghaam handelt. Man kann sich übrigens merken, dass niemals ein „starker“ Buchstabe in einen „schwachen“ verschmolzen wird37, also niemals ein `Taa ط in ein Taa ت oder ein `Dhaa ظ in ein Thaa ث oder Dhaal ذ. Wenn ein sukkuniertes `Taa ط vor einem Taa ت vorkommt, verschwindet einfach die Eigenschaft der Qalqalah vom `Taa ط. Beispiele:

|MÜ |¡o0 * àMÜ ymr& * àMÛ § sù * óΟ çFÛ § sù

Vorsicht! Die folgenden markierten Buchstaben werden nicht verschmolzen:

|M ôà tã uρr& * Ο çFôÒsùr& * óΟ è?ö‘ Ì äÜ ôÊ $#

35 6:176 36 11:42 37 Ein dunkler Buchstabe gilt zum Beispiel als stärker als ein heller.

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6.3 Mutaqaaribaan Es handelt sich hierbei um 2 Buchstaben, die jeweils von einem Entstehungsort entspringen, der nahe am anderen liegt.

Regeln des Laam ل: Die Regeln des Laam, welches den Artikel darstellt, werden hier erwähnt, weil die meisten Buchstaben, in die das Laam verschmolzen wird, sehr nahe am Laam liegen. Genauer gesagt alle, bis auf das Laam selbst. Der Artikel im Arabischen ist immer AL ال, egal ob das Substantiv feminin oder maskulin ist, im Plural oder Singular steht. Die vorausgehende Hamzah ist eine Hamzatu-Uasl und trägt stets eine Fat`hah. Somit fällt die Hamzah weg, wenn das Wort mit einem vorausgehenden verbunden wird. Dieses Laam wird bei der Hälfte38 der arabischen Buchstaben deutlich ausgesprochen. Diese Buchstaben nennt man auf Arabisch Qamarijjah قمرية, sie sind alle Buchstaben des folgenden Verses:

إبغ حجك وخف عقيمهBeispiele:

ß⎯≈ |¡ΡM}$# * ω≈ n=Î6 ø9 $# * © Í_ tóø9 $# * ߉Š Ïϑ pt ø:$# * ã≅ yϑpg ø:$# * t rO öθ s3 ø9 $# *

ã≅ ÷ƒ uθø9 $# * ß,≈ ¯=y‚ø9 $# * È≅‹ Ï ø9 $# * Š$yϑÏèø9 $# * ã yϑs) ø9 $# * ÉdΟ uŠ ø9 $# * u™!$yϑø9 $#

* š⎥⎫ Å3 Î=≈ yγ ø9 $# Die restlichen Buchstaben nennt man Schamsijjah شمسية. In diese wird das Laam verschmolzen (Idghaam). Es sind die Anfangsbuchstaben des folgenden Verses:

كرمللريفا شر زن ظوء سع د * عمنا ذف ضفز تحما رل صم ثب ط

38 Da das Alif nicht danach vorkommt, fällt es von vorne herein weg.

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Beispiele:

èπ ¨Β!$©Ü9 $# * ß] è=›W9 $# * Í‘ρ߉Á9 $# * ãΛ⎧Ïm§9 $# * Ü># §θ−G9 $# *

šχθ—9 !$Ò9 $# * Ü>$t/ —%! $# * u‘$ pκ ¨]9 $# * É⎥⎪ Ïe$! $# * N≡ uθ≈ yϑ¡¡9 $# *

ÏÏM≈ uΗ ä>—à9 $# * tíö‘ ¨“9 $# * Æì ø ¤±9 $# uρ * ÏÈ≅ ø‹ ©9$# uρ

Selbstverständlich handelt es sich beim letzten Beispiel um Mutamaathilaan. Wenn allerdings das Laam sukkuniert aber kein Artikel ist, wird es nur in die Buchstaben ل-ر verschmolzen. Beispiele:

≅ è% È⎦ È⌡ ©9* ≅ è% uρ Éb>§‘

Diese beiden genannten Buchstaben gelten für alle Qiraa`aat. Bei `Haf`s gibt es auch keine weiteren Buchstaben, in die das Laam, das kein Artikel ist, verschmolzen wird. Den kleinen, unvollständigen Idghaam gibt es nur ein einziges Mal in der Riuaajah von `Haf`s:

óΟ s9 r&39 / œ3) è=øƒ wΥ Dieses Wort kann man bei allen Qiraa`aat (außer der Riuaajah von As-Suusijj :auf zwei Weisen lesen (السوسي1) Man macht einen vollständigen Idghaam, so dass das Qaaf ق in ein Kaaf ك umgewandelt wird und anschließend dieses sukkunierte Kaaf ك in das darauf folgende Kaaf geschmolzen wird, so dass es eine Schaddah bekommt (entspricht einem normalen Idghaam). 2) Man macht einen unvollständigen Idghaam, indem einfach die Qalqalah des Qaaf ق verschwindet.

39 77:20

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Selbstverständlich gehört das sukkunierte Nuun ن, das in die Buchstaben م – و –ي – verschmolzen wird40, auch in die Kategorie des unvollständigen Idghaam, doch نdiesem widmet sich das folgende siebte Kapitel extra. Ein großer Idghaam ist in der Definition das Verschmelzen eines vokalisierten Buchstabens in einen vokalisierten Buchstaben, so dass der Erste in den Zweiten umgewandelt wird und der Zweite somit verdoppelt wird. In der Riuaajah von `Haf`s gibt es hierfür nur ein einziges Beispiel:

$Ζ 0Βù' s? Ursprünglich gesehen sieht das Wort folgendermaßen aus:

اننتأم Doch das erste Nuun ن wird in das Zweite verschmolzen. Wie dieses Wort genau gelesen wird, wird unter dem Thema Ischmaam إشمام im Kapitel 11.2 erläutert.

Kapitel 7/20

Die Regeln des sukkunierten Nuun und des Tanuien (für die Riuaajah von `Haf`s vom Überlieferungsweg Asch-Schaa`tibijjah الشاطبية)

Mit Tanuien تنوين meint man das Nuun ن, das saakin ist, allerdings nur beim Weiterlesen gelesen wird. Es kommt nur am Ende eines Wortes vor. Im Mu`s`haf von Madinah erkennt man den Tanuien daran, dass der letzte Buchstabe eines der folgenden Zeichen trägt:

× 5 Z î B · 7 ¥ J

Da das Tanuien beim Weiterlesen nichts anderes als ein sukkuniertes Nuun ist, unterliegt es denselben Regeln.

40 Beim Nuun und Miem lässt sich darüber streiten, ob es sich um einen vollständigen oder unvollständigen Idghaam handelt.

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Die Buchstaben, die nach einem sukkunierten Nuun oder Tanuien auftauchen, werden in genau 4 Kategorien eingeteilt: 1. I`dhhaar إظهار 2. Idghaam إدغام 3. Ichfaa إخفاء 4. Iqlaab إقالب

7.1 I`dhhaar إظهار

Sprachlich: Klarheit, Deutlichkeit. Definition: Das Nuun ن wird ganz gewöhnlich ausgesprochen ohne es in die Länge zu ziehen. Zu dieser Kategorie gehören 6 Buchstaben:

خ– غ – ح – ع - هـ –ء Das sind die Buchstaben aus der Kehle!!! Der Grundsatz lautet ja: Je näher Buchstaben zueinander sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie ineinander verschmolzen werden. Die Buchstaben der Kehle sind die von allen Buchstaben am weitesten vom Nuun entfernten, deswegen fällt der I`dhhaar hier am leichtesten!

Das Zeichen im Mu`shaf, der in Madinah gedruckt wird, ist ô 41, wenn es sich um

ein Nuun handelt. Handelt es sich um einen Tanuien, dann ist es eines von folgenden drei Zeichen:

î B · Man beachte, dass die beiden parallelen Striche genau übereinander sind. Beispiele für ein sukkuniertes Nuun:

tβöθ yγ ÷Ψ tƒ çµ ÷Ψ tã šχöθ t↔ ÷Ζ tƒ uρ * |M ôϑyè÷Ρr& * ö pt ùΥ$# uρ* ô⎯ ÏiΒ @e≅ Ïî * ô⎯ ÏiΒ ¤∃öθ yz Man sieht deutlich, dass es gleichgültig ist, ob das sukkunierte Nuun am Ende oder in der Mitte des Wortes vorkommt.

41 Es handelt sich bei diesem Zeichen um den Kopf des alten Chaa vom Wort خفيف. Das Chaa hatte damals keinen Punkt über sich.

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Und nun Beispiele für das Tanuien:

A ô£ äz ∩⊄∪ ωÎ) * # · ö sÛ Ÿ≅‹ Î/$t/ r& * íΟ≈ n=y™ }‘ Ïδ * îπ yèϱ≈ yz ∩⊄∪ ×'s#ÏΒ% tæ

* >‹Í≥ tΒöθtƒ Ç⎯ tã* î‘$ tΡ 8π uŠ ÏΒ% tn * % ¹` ÷ρy— … çν u ö xî *# ·‘$ tΡ # V$Î#≈ yz

7.2 Idghaam إدغام

Die Bedeutung von Idghaam ist bereits zu Beginn von Kapitel 6 erläutert worden. In Bezug auf das sukkunierte Nuun und das Tanuien gibt es zum einen den vollständigen Idghaam, bei dem nichts vom Nuun übrig bleibt, und es gibt den unvollständigen Idghaam, bei dem die Ghunnah des Nuun in den folgenden Buchstaben verschmolzen wird und dieser in die Länge gezogen wird. Die Buchstaben, die zu dieser Kategorie gehören, sind im folgenden Ausdruck zusammengefasst, wobei alle Buchstaben gemeint sind:

ونيرمل Idghaam mit Ghunnah إدغام بغنة: Diejenigen Buchstaben davon, in die das Nuun vollständig verschmolzen wird, sind in einem der beiden folgenden Ausdrücke zusammengefasst:

ينمو* يومن Beispiele, bei denen das sukkunierte Nuun verschmolzen wird:

⎯ yϑsù ö≅ yϑ÷ètƒ * ⎯ ÏΒ 7π yϑ÷èÏoΡ * ⎯ ÏΒ &™!$Β * ⎯ ÏΒ @Α# uρ Man sieht, dass über dem Miem und dem Nuun eine Schaddah ist, denn dort handelt es sich um nichts anderes als eine Verdopplung des zweiten Buchstabens, und vom ersten bleibt somit nichts übrig.42 Hingegen gibt es beim Uau و und Jaa ي keine Schaddah, weil sie nicht verdoppelt, sondern mit der Ghunnah vom Nuun vermischt

42 Es lässt sich darüber streiten, ob es sich hierbei um einen vollständigen oder unvollständigen Idghaam handelt.

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und dann in die Länge gezogen werden. Die Zunge verlässt bei diesem Idghaam den Entstehungsort des Nuun. Beispiele für den Tanuien:

7‹Í≥ tΒöθtƒ ①߉óÁtƒ *@≅ ä. “Ì øg s† * 9, ù=yz … çν ߉‹ ÏèœΡ *$Vϑ≈ sà Ïã Zο t σ ªΥ *

$Z çt ྠZο t £γ sÜ •Β * Ö‘$ tΡ 8ο y‰|¹ ÷σ •Β * $]ùöθyz $YèyϑsÛ uρ * &™!$yϑÎ/ 7‰Ïn≡ uρ Bemerkung: Die beiden `Dammahs, Fat`hahs und Kasrahs sind verschoben!43 Dies ist in diesem Mu`s`haf der Hinweis darauf, dass es sich entweder um einen Idghaam handelt oder einen Ichfaa, wie wir später sehen werden. Wenn der folgende Buchstabe eine Schaddah trägt, ist es ein vollständiger Idghaam44. Wenn nicht, dann ist es ein Ichfaa, wenn danach nicht, wie bereits gezeigt, ein Uau oder Jaa folgt. !!!Vorsicht: Manche Leser, wenn sie langsam lesen, ziehen die Kasrah vor einem Idghaam so lang, dass sie zu einem Jaa ي wird, wie in:

⎯ ÏiΒ &⎦⎫ ÏÜ ø) tƒ

Falsch wäre es so zu lesen: مقطينين ي Ein Beispiel für eine Fat`hah, bei der die Gefahr besteht sie in ein Alif umzuwandeln:

% [`# u Å  % [`$δuρ

Falsch wäre es so zu lesen: هاجاجان وسرا

43 Bei den beiden `Dammahs liegen sie genauer gesagt nebeneinander, während sie beim I`dhhaar übereinander bzw. ineinander geschrieben worden sind. 44 Siehe vorige Bemerkung.

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Weiteres Beispiel für eine `Dammah, die zu einem Uaau wird:

×β≡ sŒ r& uρ š∅ÏiΒ

Falsch wäre es so zu lesen: نمنووأذا Idghaam ohne Ghunnah إدغام بال غنة: Das sukkunierte Nuun und das Tanuien werden in ر–ل vollständig verschmolzen. Beispiele für das Nuun:

⎯ ÏiΒ öΝ ä3 În/ §‘ * βr& çν# u™§‘ * ⎯ ÏiΒ çµ ÷Ρà$ ©! * ⎯ tΒuρ óΟ ©9 * ;M≈ yϑè=àß ω Beispiele für den Tanuien:

* # Y‰t/ r& ( z© Å̧‘ * Zπ tΗ ôq y‘ š⎥⎫ Ïϑ n=≈ yèù=Ïj9 * × ö y{ y7 ©9 Es gibt einige Stellen im Quran, an denen man in der Riuaajah von `Haf`s I`dhhaar macht, obwohl man nach den Regeln Idghaam machen müsste: 1. Zu Beginn von Suuratu Jaasien (36):

û§ƒ ∩⊇∪ Éβ# u™ö à) ø9 $# uρ Bekanntlich werden die Buchstaben zu Beginn der Suar45 so ausgesprochen wie sie heißen. Das Sien س wird also auch so gelesen: سيــــــن Wie man sehen kann, treffen am Ende ein sukkuniertes Nuun und ein Uaau aufeinander. Nach den erwähnten Regeln, müsste man jetzt das Nuun in das Uaau verschmelzen, doch in der Riuaajah von `Haf`s vom Überlieferungsweg Asch-Schaa`tibijjah macht man hier I`dhhaar. Dasselbe gilt für das folgende Beispiel: 2. Zu Beginn von Suuratul Qalam (68):

úχ 4 ÉΟ n=s) ø9 $# uρ

45 Plural von Suurah

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3. Bei den folgenden vier Worten im Quran macht kein einziger Quranleser Idghaam:

$u‹ ÷Ρ‘‰9 $# * ×β# uθ÷Ζ Ï% * ×β# uθ÷Ζ Ï¹ * Ö⎯≈uŠ ÷Ψ ç/ Es gibt kein fünftes Wort. Man kann sich auch einfach merken, dass diese Buchstabenfolge innerhalb des Wortes vorkommt.

7.3 Iqlaab إقالب Sprachlich: Umwandlung Definition: Das sukkunierte Nuun ن in ein Miem umwandeln, wenn danach ein Baa .folgt und das Miem in die Länge ziehen ب Beispiele für das sukkunierte Nuun:

.⎯ ÏΒ Ï‰÷èt/ * ¨βx‹t6 .⊥ ㊠s9 * ÏŒ Î) y] yè t7 /Ρ$# * öΝ Îγ Î6 /Ρx‹Î/ Beispiele für das Tanuien:

$Jè‹ Ïÿ xœ # Z ÅÁt/ * B≅ Ïn # x‹≈ pκ Í5 * ’ Îû 7‰uΗ xå ¥ο yŠ £‰yϑ•Β ∩®∪

ijk Wie man deutlich sehen kann ist im Mu`s`haf, der in Madinah gedruckt wird, das

Zeichen des Iqlaab ein Miem . über dem Nuun.

Bemerkung: Manche Quranlehrer lesen und lehren, dass man die Lippen nicht vollkommen schließt, sondern einen Spalt dazwischen lässt, doch die richtige Art den Iqlaab und ebenso den Ichfaa beim Miem م zu lesen ist, dass die Lippen vollständig geschlossen sind und man ein gewöhnliches Miem ausspricht, ohne wiederum die Lippen übertrieben zusammen zu drücken.46

46 Der Lehrer für Tadschuied und Qiraa`aat Dr. Ayman Suwajjid, Allah bewahre ihn, hat uns mitgeteilt, dass einer seiner Lehrer, der Quranlehrer `Aamir As-Sajjid `Uthmaan عامر السيد عثمان, Allahs Barmherzigkeit auf ihm, ein Problem mit dem Begriff Ichfaa إخفاء hatte, was soviel bedeutet wie “etwas

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Außerdem muss man vorsichtig sein, dass man die Lippen nicht rundet, wenn eine `Dammah vorausgeht. Beispiel:

$}W u; /Ζ •Β Wenn man die Lippen doch rundet, so nennt man dies Ischmaam إشمام, doch Ischmaam ist hier fehl am Platz.

7.4 Ichfaa إخفاء Sprachlich: Bedecken (Satr ستر), verdecken. Definition: Einen Buchstaben zwischen Idghaam إدغام und I`dhhaar إظهار auszusprechen; also weder deutlich, noch verschmolzen.

verdecken bzw. verschwinden lassen”. Gemeint ist, dass die Zunge beim Nuun ن den Entstehungsort verlässt und nur die Ghunnah vom Nuun übrig bleibt. Er fragte sich also: Wie kann man im Tadschuied von Ichfaa beim sukkunierten Miem und Nuun vor dem Baa sprechen und die Lippen schließen, wo doch die Lippen beim Ichfaa beim sukkunierten Nuun vor einem der Buchstaben von Ichfaa nicht geschlossen werden? Der Quranlehrer `Abdul-`Aziz `Ujuunus-Suud عبد العزيز عيون السود, Allahs Barmherzigkeit auf ihm, er ist auch ein Lehrer vom Quranlehrer Ayman Suwajjid, wurde von ihm beeinflusst, so dass alle drei diese Regelung mit einem Spalt zwischen den Lippen unterrichteten. Der Gelehrte Ayman Suwajjid sagte, dass der Quranlehrer `Sala`huddien Kabbaarah رةاصالح الدين آب ihm erzählt hat, dass er die sieben Qiraa`aat dem Gelehrten `Amir (in Ägypten) vorgelesen hat und die Lippen bei jener Regelung vollständig geschlossen hatte. Hiernach kehrte er in seine Heimat nach Libanon, Tripoli, zurück. Als er wieder nach Jahren nach Ägypten ging um ihm die restlichen drei Qiraa`aat vorzulesen, verlangte er von ihm einen Spalt zwischen den Lippen zu lassen und die Lippen nicht zu schließen. Der Gelehrte Ayman Suwajjid hat diese Angelegenheit wie folgt zurückgewiesen: Ursprünglich gesehen muss man die Lippen beim Miem wie bei }ةم بترميهحجار{ schließen, dann wieder öffnen und dann wegen dem Baa wieder schließen. Dies nennt man I`dhhaar. Wenn wir dies mit Idghaam lesen würden, würden wir folgendes sagen: }ترميهبحجارة{ . Doch niemand liest so. Ichfaa ist eine Zwischenstufe zwischen dem I`dhhaar und dem Idghaam, so dass man die Lippen beim Miem schließt und am Ende des Baa öffnet und dabei das Miem in die Länge zieht. Es ist also offensichtlich, dass der erste, der die Angelegenheit in unserer Zeit ins Leben gerufen hat, der Quranlehrer `Aamir ist. Des Weiteren schließen alle Quranlehrer, die eine geschlossene Überlieferungskette haben, die Lippen, außer denjenigen, die von dieser Angelegenheit beeinflusst wurden. Des Weiteren ist das Schließen der Lippen eine natürliche Angelegenheit. Jeder Araber spricht das Wort رعمب :so aus عنبر . Des Weiteren findet man in den Tadschuied- und Qiraa`aat-Büchern kein einziges Wort darüber, dass man einen Spalt zwischen den Lippen lassen muss, sondern man findet das Gegenteil: Im Buch Kitaabul-`Iqnaa` Fil-Qiraa`aatis-Sab` لسبعآتاب اإلقناع في القراءات ا von Ibnul-Baathisch ابن الباذش (gestorben 540 n.H.) S.257 unter dem Kapitel Dhikrul-Ibdaal ذآر اإلبدال erwähnt der Autor ausdrücklich diese Angelegenheit und erklärt, dass die richtige Art und Weise zu lesen ist, dass man die Lippen vollständig schließt.

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In diese Kategorie fallen alle restlichen Buchstaben hinein (quasi die Hälfte, weil wieder das Alif wegfällt), die in dem folgenden Ausdruck zusammengefasst werden, wobei nur die Anfangsbuchstaben gemeint sind:

الماظع ضقا تي فد زيبا طم دما سد قخص شاد جم كنا ثا ذف صBei den folgenden Beispielen bleibt also nur die Ghunnah vom Nuun übrig und man nähert sich mit den zwei entsprechenden Körperteilen dem folgenden Buchstaben. Dies hat zur Folge, dass die Ghunnah dunkel wird (مفخم), wenn der folgende Buchstabe auch dunkel ist:

⎯ tã öΝ ÍκÍE Ÿξ|¹ * ⎯ tΒ # sŒ * # Y‘θèVΖ ¨Β * ⎯ yϑsù tβ% x. * ⎯ tΒ u™!% y` *

⎯ ÏΒ Ìh x© * ⎯ ÏΒ y7 Î=ö7 s% * z⎯≈ |¡ΣM}$# * … çν y‰Ψ Ïã * tΑ Ì“Ρé& * # \ Ï%% tæ

ó= yγ sù* ;M≈ ¨Ψ y_ “Ì øg rB *⎯ÏΒ 8ìƒ Î ŸÑ * yξÏß ¸ξŠ Î=sß Bemerkungen: Bei manchen klebt die Zunge am Zahndamm oder der hintere Teil am Gaumen!!! Dadurch wird die Ghunnah niemals dunkel und sie geht dann nie aus dem Mund, sondern nur aus der Nase, was nicht sein darf. Andere wiederum sprechen überhaupt keine Ghunnah aus. Bei ihnen tritt dann der Ton nur aus dem Mund heraus, wie im folgenden Beispiel:

⎯ ÏΒ &™ó© x« Des weiteren sei darauf hingewiesen, dass die Ghunnah nicht auf die folgenden oder gar die vorausgegangenen Buchstaben übertragen wird. Und zu guter Letzt möchte ich darauf hinweisen, dass in Worten wie

Ο çFΖ ä.

die Lippen während dem Ichfaa nicht gerundet sind, denn die `Dammah vom Kaaf ك darf nicht auf den Ichfaa übertragen werden. Des weiteren darf man die `Dammah nicht zu lange ziehen, denn sonst entsteht ein Uaau و.

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7.5 Die Regeln des sukkunierten Miem م Das sukkunierte Miem م kann in drei Kontexten vorkommen. 1) Es kommt vor einem Miem vor. Dann wird es, wie unter Kapitel 6 im Unterpunkt „Mutamaathilaan“ (6.1) erwähnt, verschmolzen und in die Länge gezogen. 2) Es kommt vor einem Baa ب vor. Dann wird es einfach in die Länge gezogen.47 Beispiele:

Ν Îγ‹ ÏΒö s? ;ο u‘$ y∨ Ït ¿2 * Ν åκ ®5 u‘ öΝ Íκ Í5 * Λ s>÷ètƒ ¨βr'Î/* Ο ßγ š/ u‘ öΝ Îγ Î6/Ρx‹Î/ *

Ο Îγ ø‹ n=tæ @ ÏÜ øŠ |ÁßϑÎ/

Wie man deutlich erkennen kann ist im Mu`s`haf, der in Madinah gedruckt wird, der Hinweis, dass es sich um einen Ichfaa beim Miem handelt derjenige, dass das Miem kein Zeichen über sich48 trägt und der folgende Buchstabe ein Baa ist.49 Was beim Iqlaab gesagt wurde, dass die Lippen vollkommen geschlossen sein müssen, gilt auch hier. 3) Es kommt vor einem der restlichen Buchstaben vor. In diesem Fall spricht man das Miem ganz wie gewohnt deutlich aus, ohne irgendwie in die Länge zu ziehen.50 Beispiel:

öΝ ßγ è=sV tΒ È≅ sV yϑx.

Vorsicht beim Faa ف und Uaau و! Viele Leute machen hier Ichfaa oder Idghaam, offensichtlich, weil diese beiden Buchstaben vom selben Entstehungsort entstehen wie das Miem.

47 Dies ist, was die meisten Quranlehrer überliefert haben. 48 Die Sukuun ist also weggelassen worden. 49 Diese zweite Einschränkung ist notwendig, weil es sich ansonsten auch um einen Idghaam handeln könnte. 50 Wenn man das Miem oder Nuun ohne Grund in die Länge zieht, hat man im Buche Allahs einen Buchstaben hinzugefügt, denn das Nuun und Miem, dass verdoppelt ist (also eine Schaddah trägt), zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass es in die Länge gezogen wird.

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Beispiele:

öΝ èδ $pκ Ïù * öΝ Íκ ö n=tæ Ÿωuρ

Man muss dieses Miem einfach deutlich aussprechen, also I`dhhaar machen.

7.6 Wie lang sind die Ghunnaat51, von denen im Kapitel 7 gesprochen wird? Vorne weg: Die Ghunnaat in Sekunden, durch die Anzahl an Vokalen (`Harakaat ,oder durch die Anzahl anzugeben, wie oft man die Faust öffnet und schließt (حرآاتist falsch und ungenau. Die Einheit von Sekunden ist deshalb falsch, weil die Länge der Ghunnaat davon abhängt, wie schnell man liest. Die Einheit von Vokalen ist deshalb falsch, weil dies ein Maß für Buchstaben ist und nicht für Ghunnaat! Eine Fat`hah ist per Definition die Hälfte der Länge eines Alif. Wenn man die Ghunnaat mit Vokalen angibt, dann ist es so, als ob man Äpfel per Stück kauft, obwohl sie unterschiedlich groß sind. Deshalb kauft man sie per Kilo. Manche sagen, dass die Ghunnah zwei Einheiten lang ist.52 Dies ist falsch aufgrund dessen, was ich bereits gesagt habe, weil die Ghunnaat unterschiedlich lang sind und, weil die Ghunnah in Wirklichkeit länger als zwei Einheiten sind. Dass das Schließen und Öffnen der Faust nicht viel Sinn macht, kann man sich selbst denken! In folgender Reihenfolge sind die Längen der Ghunnaat: 1) Miem und Nuun mit einer Schaddah, auch wenn man darauf stehen bleibt:

¨βÎ) * Ĩ$Ψ9 $# * Ν Îγ Î/θè=è% ÖÚ z £∆ * öΝ ßγΡÎ) * !$£ϑn=sù * ⎯ s9 z⎯ ÏΒ÷σ œΡ

Diese Ghunnah nennt man auf Arabisch أطول ما يكون, was so viel bedeutet wie: So lang wie es geht. 2) Der unvollständige Idghaam vom Nuun ن im Uaau و und Jaa ي oder der Ichfaa:

óΟ çFΡr& uρ * tβρ á ÝàΨ s? * -∅ÏiΒ Ï‰÷èt/ * # Y‰¤fß™ (#θä9θè% uρ

51 Ghunnaat غنات und Ghunan غنن sind zwei Plurale von Ghunnah غنة. 52 Das bedeutet, dass sie so lang ist, wie ein Alif bzw. zwei Fat`hahs.

Page 59: Tadschuiedwissenschaft

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Diese Ghunnah nennt man auf Arabisch غنة آاملة, was so viel bedeutet wie: Eine vollständige Ghunnah. Wenn man genau zuhört, merkt man, dass sie kürzer als die vorhergehende ist. 3) Ein sukkuniertes Miem oder Nuun:

ô⎯ tΒ * öΝ Íκ ö n=tæ * öΝ ßγ s9 4) Ein vokalisiertes Miem oder Nuun:

Ÿ≅ Ïϑtã uρ * (#θçΡθä. * z⎯ ÏiΒ t⎦⎪ Πţ≈ sƒ ø:$#

Frage: Wie kann man sich diese Regeln alle merken und wie kann man sie umsetzen? Antwort: Die einfachste Möglichkeit ist, dass man den Quran einem ausgezeichneten Quranlehrer vorliest. Jedes Mal, wenn man eine Ghunnah weglässt, zu lang oder zu kurz macht usw., wird man von seinem Lehrer korrigiert. Nach einer kurzen Zeit wird man, so Allah will, ein Gefühl dafür entwickeln, und man wird es als unangenehm empfinden, wenn jemand sich nicht an die Regeln hält.

Kapitel 8/20

Al-Madd المد Sprachlich: (Zijaadah زيادة) das Zusätzliche. Definition: Den Ton mit einem der Buchstaben von Madd zu verlängern. Was Muduud53 مدود sind, ist zu Beginn von Kapitel 3 erläutert worden, denn es sind genau die Buchstaben, die aus dem „Dschauf“ heraustreten. Es gibt genau neun Arten von Muduud, die in drei Kategorien eingeteilt werden: 1. Ursprüngliche (natürliche) Muduud 2. Muduud aufgrund einer Hamzah 3. Muduud aufgrund einer Sukuun

53 Plural von Madd.

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Was bedeutet `Harakah حرآة? `Harakaat54 حرآات sind entweder Fat`hahs, `Dammahs oder Kasrahs. `Harakah bezeichnet die Zeit, die benötigt wird, um einen Buchstaben auszusprechen. Die Länge von ق nennt man eine `Harakah55. Zwei Fat`hahs zusammen ergeben ein Alif:

سي= س + س * فو = ف + ف * قا = ق + ق Wenn man eine `Harakah zu lang ausspricht, merkt das derjenige, der ein Gefühl für die arabische Sprache hat. Ebenso, wenn man sie zu kurz ausspricht. Wenn man von einem natürlichen Madd spricht, meint man denjenigen, der immer 2 Längeneinheiten lang ist.

8.1 Die ursprünglichen Muduud

Zu dieser Kategorie gehören vier Muduud, die alle genau 2 Längeneinheiten lang gezogen werden:

8.1.1 Al-Maddu`t-`Tabi`ijj المد الطبيعي

1. Dies ist derjenige Madd, der nicht aufgrund einer Ursache entstanden ist:

$V©≡ t Ïù * $£ϑÏiΒ $uΖ ø9 ¨“ tΡ 4’ n? tã $tΡωö7 tã (#θè?ù'sù ;ο u‘θÝ¡Î/ * $yγŠ Ïù šχρà$ Î#≈ yz

*Å7 Î=≈ tΒ

8.1.2 Al-Maddul-`Iua`d المد العوض.

2. Dieser Madd ist ein so genannter Ersatz-Madd, denn er ersetzt den Tanuienu Na`sb تنوين نصب. Tanuienu Na`sb sind die, in den folgenden Beispielen markierten, Fat`hahs.

54 Plural von `Harakah 55 Es kann sein, dass man es im Deutschen manchmal als Längeneinheit bezeichnet. Wortwörtlich bedeutet es „Bewegung“.

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Wenn man auf ihnen stehen bleibt, werden sie in ein Alif umgewandelt, das genau zwei `Harakaat lang ist:

$¹/# x‹tã $VϑŠ Ï9 r& * ¸ξ‹ Î6 y™ * [™!$oΨ Î/ * [™!$tΒ Vorsicht: Man darf weder diesen Madd länger als zwei Einheiten ziehen (auch nicht am Ende der Quranlesung vor dem Rukuu` رآوع!!!), noch ihn mit einer Hamzah beenden:

اءعليم * اءحكيم

8.1.3 Al-Maddul-Badal المد البدل

3. Im Tadschuied (nicht in der Sprachwissenschaft) ist damit jeder Madd gemeint, dem eine Hamzah ء vorausgeht:

$Ψ tΒ# u™ * (#θè?ρé& * $YΖ≈ yϑƒ Î)

8.1.4 A`s-`Silatu`s-`Sughraa الصلة الصغرى (Kleine `Silah)

4. Im Arabischen wird ein maskulines Possessivpronomen, ein direktes und indirektes maskulines Objektpronomen mit einem Haa ـه am Ende des Wortes dargestellt. Dieses Haa trägt immer (es gibt eine Ausnahme bei `Haf`s) entweder eine `Dammah, wenn der Buchstabe vorher keine Kasrah hatte, oder eine Kasrah, wenn der Buchstabe vorher eine Kasrah hatte. Dieses Haa kann in vier Kontexten vorkommen: Zum einen, indem der Buchstabe vorher eine Sukuun hat und nachher einen Vokal: Beispiele:

çµ9 n=tGö/ $# … çµ š/ u‘ * çµ9 n=tGö/ $# u‘ y‰s) sù ϵø‹ n=tã …çµ s% ø—Í‘ Die Kasrah bzw. `Dammah des Haa wird nicht in die Länge gezogen und bleibt eine Einheit lang.

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Zum zweiten, indem der Buchstabe vorher vokalisiert ist und nachher nicht:

ϵ În/ u‘ 4’ n? ôã F{ $# Die Kasrah bzw. `Dammah des Haa wird nicht in die Länge gezogen, sondern man geht sofort vom Haa auf den folgenden sukkunierten Buchstaben über.

Zum dritten, indem der Buchstabe vorher und nachher eine Sukuun hat:

çµ≈ oΨ÷ƒ y‰yδ uρ È⎦ ø⎪ y‰ô∨ ¨Ζ9 $#

Die Kasrah bzw. `Dammah des Haa wird nicht in die Länge gezogen, sondern man geht sofort vom Haa auf den folgenden sukkunierten Buchstaben über. Zum vierten, indem der Buchstabe vorher und nachher vokalisiert ist: Beispiele:

… çµ š/ u‘ … çµ tΒt ø. r' sù … çµ yϑètΡ uρ ãΑθà) uŠ sù * ⎯ ϵ În/ u‘ 4’ ©? |Ásù * ⎯ Ï&Î#÷δr& # ·‘ρç ô£ tΒ

Die Kasrah bzw. `Dammah wird genau verdoppelt, dadurch entsteht ein Uaau bzw. eine Kasrah. Wie man deutlich sehen kann, wird im Mu`s`haf, der in Madinah gedruckt wird, ein kleines Uaau bzw., ein kleines altes56 Jaa hinzugefügt als Hinweis darauf, dass man den Vokal des Haa in die Länge ziehen muss. In zwei Fällen trägt bei `Haf`s das Haa eine `Dammah, obwohl es eine Kasrah tragen müsste:

絋 Ï⊥9 |¡øΣr& 57 * çµø‹ n=tæ 58 ©!$#

Es gibt Worte im Quran, bei denen man gemäß den Regeln das Vokal des Haa in die Länge ziehen müsste, aber in der Riuaajah von `Haf`s wird es nicht verlängert. Es handelt sich genau um folgende Beispiele:

56 Dies ist das Jaa, das man am Ende eines Wortes schrieb. So wurde es zur Zeit der Offenbarung geschrieben und so finden wir es in den Quranexemplaren vor, die dem dritten Kalifen `Uthmaan Ibn `Affan عثمان بن عفان, Allahs Wohlgefallen auf ihm, zugeschrieben werden. 57 18:63 58 48:10

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βÎ) uρ (#ρã ä3 ô±n@ çµ |Ê ö tƒ öΝ ä3 s9 )39:7 * (÷µ Å_ö‘ r& çν% s{ r& uρ (7:111, 26:36) *

÷µ É) ø9 r'sù öΝ Íκ ö s9 Î) (27:28) Und es gibt ein Haa, das man eigentlich nach den erwähnten Regeln nicht in die Länge ziehen dürfte. Doch so ist es uns überliefert worden:

ô$ é#øƒ s†uρ ⎯ ϵŠ Ïù $ºΡ$yγ ãΒ (25:99)

8.2 Diejenigen Muduud, die durch eine Hamzah verlängert werden

Es gibt drei Muduud, die durch eine Hamzah in die Länge gezogen werden:

8.2.1 Al-Maddul-Mutta`sil المد المتصل (Der verbundene Madd)

1. Es handelt sich hierbei um einen der drei Buchstaben von Al-Madd innerhalb

eines Wortes, wenn danach eine Hamzah folgt. Das Zeichen der Verlängerung ist: þ

Beispiele:

u™!$y_ * šχρâ™!# t ム* Ï™!$tGÏe±9 $#* ãΠ äτ!$yδ 59* y7 Í× ¯≈ s9 'ρé& *

u™ü“(% É` uρ * u™þ’ Å∀ s? * ôM t↔ ÿ‹ Å™ * $\↔ ÿ‹ ÏΖ yδ $\↔ ÿƒ Í £∆ * u™þθß™ *

(#θä↔ ÿ⏐ Ý¡uŠ Ï9 * &™ÿρã è% Dieser Madd wird in der Riuaajah von `Haf`s vom Überlieferungsweg Asch-Schaa`tibijjah 4 oder 5 Einheiten lang gezogen. Man nennt diesen Madd auch Madd Uaadschib مد واجب (Pflicht-Madd), weil dieser Madd bei allen Qiraa`aat verlängert wird, allerdings unterschiedlich lang.

59 Bei diesem Wort aus 69:19 handelt es sich um einen verbundenen Madd! Viele Leute denken er sei unverbunden!

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Wenn man in einer Sitzung mit einer bestimmten Länge angefangen hat zu lesen, sollte man diese Einheit einhalten, bis man die Sitzung bzw. Lesung beendet hat.

8.2.2 Al-Maddul-Munfa`sil المد المنفصل (Der unverbundene Madd) 2. Es handelt sich um denselben Madd wie den vorhergehenden, außer, dass der Madd sich zwischen zwei Worten befindet und die Hamzah somit der erste Buchstabe des folgenden Wortes ist. Was sich daraus ergibt ist, dass dieser Madd nur in die Länge gezogen wird, wenn man nicht auf dem ersten der beiden Worte stehen bleibt. Dieser Madd wird in der Riuaajah von `Haf`s vom Überlieferungsweg Asch-Schaa`tibijjah 4 oder 5 Einheiten lang gezogen. Er gilt als „dschaaiz جائز“ (erlaubt), weil er nicht bei allen Qiraa`aat verlängert wird. Beispiele:

!# y‰tƒ ’ Î1r& * !$tΒ 4© o_ øî r& * $pκ š‰ r'≈ tƒ60 * #“uθø) −G9 $$Î/ ∩⊇⊄∪ |M ÷ƒ u™u‘ r& *

(# ÿρâ É∆é& ωÎ) * (# þθè% ö/ ä3 |¡àΡr& * (# þθç/θè? ’ n<Î) * þ’ Îû öΝ ä3 Å¡àΡr&

8.2.3 A`s-`Silatul-Kubraa الصلة الكبرى (Die große `Silah) 3. Es handelt sich um denselben Madd wie A`s-`Silatu`s-`Sughraa (kleine ´Silah) außer, dass danach eine Hamzah folgt. Dieser Madd wird in der Riuaajah von `Haf`s vom Überlieferungsweg Asch-Schaa`tibijjah 4 oder 5 Einheiten lang gezogen, wenn man nicht auf dem ersten Wort stehen bleibt. Das Zeichen hierfür ist das Verlängerungszeichen über dem eingefügten Uaau و bzw. Jaa ي. Dieser Madd gilt als „dschaaiz جائز“ (erlaubt), weil er nicht bei allen Qiraa`aat verlängert wird. Wenn man in einer Sitzung mit einer bestimmten Länge angefangen hat zu lesen, sollte man diese Einheit einhalten, bis man die Sitzung bzw. Lesung beendet hat.

60 Gilt als getrennter Madd, weil es sich um zwei „Worte“ handelt.

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Beispiele:

ÿ… ã&s#sù … çν ã ô_r&* ÿ… ã&s!$tΒ … çν t$ s#÷{ r& * ÿ… çν t tƒ î‰tn r& * ÿ… çµ s%$rO uρ Ó‰tn r& *

ÿ⎯ Ä© ÷∏tGó¡tƒ βr& * ÿ⎯ ϵÎ/ ωÎ) * ÿ⎯ ϵÏΒöθ s) Ï9 ¨βÎ) * ÿ⎯ ϵ Î/ öΝ ßγ |¡àΡr&

8.3 Diejenigen Muduud, die durch eine Sukuun verlängert werden

Zu dieser Kategorie gehören drei Muduud:

8.3.1 Al-Maddul-`Aari`du Lis-Sukuun المد العارض للسكون (Der vorübergehende Madd aufgrund einer Sukuun)

1. Es handelt sich hierbei um einen Madd, dem ein sukkunierter Buchstabe folgt. Dieser Buchstabe ist allerdings nur sukkuniert, weil man auf ihm stehen bleibt. Al-Maddul-Lien ist auch mit inbegriffen. Diesen Madd darf man entweder 2, 4 oder 6 Längeneinheiten in die Länge ziehen. Beispiele:

×Λ⎧Ïà tã * t,≈ ysó™ Î) uρ * ãβθä3 uŠ sù * ÉΟŠ Åspg ø:$# * zΟ↵ Ïδ≡ t ö/ Î) Wenn man in einer Sitzung mit einer bestimmten Länge angefangen hat zu lesen, sollte man diese Einheit einhalten, bis man die Sitzung bzw. Lesung beendet hat.

8.3.2 Al-Maddul-Lien المد اللين 2. Es handelt sich hierbei um entweder ein Uaau و oder Jaa ي das sukkuniert ist und dem eine Fat`hah vorausgeht. Der folgende Buchstabe ist in diesem Fall vorübergehend61 sukkuniert:

É#ø‹ ¢Á9 $# uρ * y#ø‹ x. * C·÷ƒ t è% * ¤∃öθyz * ™ó© x« * Ï™öθ¡¡9 $# Wenn, wie bei den letzten zwei Beispielen, der vorübergehend sukkunierte Buchstabe eine Hamzah ist, dann nennt man diesen Madd: Maddu Lienin Mahmuuz

61 Aufgrund des Stehen Bleibens.

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-Für die Riuaajah von `Haf`s vom Überlieferungsweg Asch .مد لين مهموزSchaa`tibijjah spielt dies keine Rolle. Manche Gelehrten listen diesen Madd in der Kategorie von Muduud auf, die wegen einer Hamzah verlängert werden, denn diese Art von Madd wird in der Riuaajah von Uarsch ورش in die Länge gezogen.

8.3.3 Al-Maddul-Laazim المد الالزم (Der unbedingte Madd) 3. Es handelt sich hierbei um einen Madd, dem ein Buchstabe folgt, der immer sukkuniert ist. Dieser Madd wird „unbedingt“ genannt, weil er bei allen Qiraa`aat mit einer Länge von sechs Einheiten gezogen werden muss. Dieser Madd wird in zwei Kategorien eingeteilt62:

Kalimijj آلمي (wortbezogen) und `Harfijj حرفي (buchstabenbezogen) Für beide Kategorien gibt es jeweils zwei Unterkategorien:

Muchaffaf مخفف (ohne Schaddah) und Muthaqqal مثقل (mit Schaddah)

Somit gibt es vier Kategorien: 1. Kalimijj Muchaffaf 2. Kalimijj Muthaqqal 3. `Harfijj Muchaffaf 4. `Harfijj Muthaqqal

8.3.3.1 Kalimijj Muchaffaf Dieser Madd kommt also innerhalb eines Wortes vor und nach dem Madd folgt nur eine Sukuun und keine Schaddah. Es gibt hierfür genau ein Beispiel:

z⎯≈ t↔ ø9 !# u™

Dieses Wort kommt im Quran genau an zwei Stellen vor: 10:51, 10:91 Dieses Wort kann man auch mit Tashiel تسهيل lesen, was im Unterpunkt „Tashiel“ (14.5) erläutert wird.

62 Die Einteilung hat etwas mit Ordnung zu tun und damit, dass alle Fälle abgedeckt werden.

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8.3.3.2 Kalimijj Muthaqqal

Dieser Madd kommt also innerhalb eines Wortes vor und nach dem Madd folgt eine Schaddah. Bekanntlich bedeutet eine Schaddah, dass der Buchstabe aus 2 Buchstaben besteht: einem sukkunierten und danach einem vokalisierten. Beispiele:

ωuρ t⎦⎫ Ïj9 !$Ò9 $# * Ÿωuρ šχθ‘Ò≈ pt rB * èπ ¨Β!$©Ü9 $# * èπz!$¢Á9 $#

8.3.3.3 Die vereinzelten Buchstaben zu Beginn der Suar 63 الحروف المقطعة Es handelt sich hierbei darum, dass dieser Madd in einem der Buchstaben vorkommt, die zu Beginn der Suar vorkommen und deren Namen man ausspricht. Alle vorkommenden Buchstaben werden in dem folgenden Ausdruck zusammengefasst, wobei alle einzelnen Buchstaben gemeint sind:

له سرنص حكيم قطعا Übersetzt bedeutet dies: Ein weiser Text, der zweifellos ein Geheimnis beinhaltet. Diejenigen Buchstaben davon, bei denen nach dem Madd kein sukkunierter Buchstabe folgt, sind in dem folgenden Ausdruck zusammengefasst (alle Buchstaben sind gemeint):

حي طهرBedeutung: Ein Viertel ist rein geworden. Diese Buchstaben werden wie folgt ausgesprochen: 64

را* ها * طا * يا * حا Diejenigen Buchstaben, bei denen nach dem Madd ein sukkunierter Buchstabe folgt, sind in dem folgenden Ausdruck zusammengefasst (alle Buchstaben sind gemeint):

63 Al-`Huruuful-Muqa`tta`ah 64 In der arabischen Sprache darf man nach jedem dieser Buchstaben (und auch aller anderen des arabischen Alphabets, wenn sie nach demselben Schema ausgesprochen werden) eine Hamzah setzen und sagen: باء، تاء، ثاء usw. Aber dies ist im Quran nicht erlaubt!

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نقص عسلكمBedeutung: Euer Honig ist weniger geworden. Da das `Ain ع beim Überlieferungsweg Asch-Schaa`tibijjah auch mit 4 Längeneinheiten gelesen werden kann, lässt man auch das `Ain weg und fasst die restlichen Buchstaben im folgenden Ausdruck zusammen (alle Buchstaben sind gemeint):

سنقص لكمBedeutung: Wir werden euch (eine Geschichte) erzählen.

8.3.3.4 `Harfijj Muchaffaf

Es handelt sich um einen Madd in einem der Buchstaben zu Beginn der Suar, dem keine Schaddah folgt. Beispiel:

$Ο !9#

Es handelt sich um den zweiten der beiden Muduud! Man spricht ihn wie folgt aus:

Alif – Laaaaaammiiiiiim يـمألف آلم

8.3.3.5 `Harfijj Muthaqqal Es handelt sich um einen Madd in einem der Buchstaben zu Beginn der Suar, dem eine Schaddah folgt. Beispiel:

$Ο !9#

Es handelt sich um den ersten der beiden Muduud! ( يـمآلمألف )

8.3.3.6 Auflistung aller vereinzelten Buchstaben im Quran

1. Suuratul-Baqarah (2), Aal-`Imraan (3), Al-`Ankabuut (29), Ar-Ruum (30), Luqmaan (31) und As-Sadschdah (32).

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$Ο !9#

Wird wie folgt ausgesprochen: ميـماألف لـ Der erste Madd ist „muthaqqal“, der Zweite ist „muchaffaf“. In Suurah Aal-`Imraan folgt danach ein sukkunierter Buchstabe, wenn man den ersten mit dem zweiten Vers verbindet:

$Ο !9# ∩⊇∪ ª!$# Iω tµ≈ s9 Î) ωÎ) uθèδ ‘ y⇔ ø9 $# ãΠθ•‹ s) ø9 $# ∩⊄∪

Beim Weiterlesen trifft das sukkunierte Miem von „Alif-Laam-Miem“ auf das sukkunierte Laam von „Allaah“. Dadurch wandelt man die Sukuun vom Miem in eine Fat`hah um. Man darf jetzt das Miem immer noch 6 Einheiten in die Länge ziehen mit der Begründung, dass die Sukuun vom Miem nur vorübergehend verschwunden ist. Man darf das Miem auch 2 Einheiten in die Länge ziehen mit der Begründung, dass die Ursache der Verlängerung nicht mehr vorhanden ist. Diese Regelung gilt für alle Qurraa` außer Abu Dscha`far أبو جعفر. 2. Suuratul-A`raaf (7)

üÈýϑ!9#

Wird wie folgt ausgesprochen: دآمصيـماألف لـ Der Erste ist „muthaqqal“, der Zweite und Dritte sind „muchaffaf“. 3. Suuratu Junus (10), Huud (11), Jusuf (12), Ibrahim (14), Al-`Hidschr (15)

!9# Wird wie folgt ausgesprochen: ام راألف لـ Beide sind „muchaffaf“.

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4. Suuratur-Ra`d (13)

ýϑ!9# Wird wie folgt ausgesprochen: ام ريـماألف لـ 5. Suuratu Marjam (19)

üÈÿè‹γ !2

Wird wie folgt gelesen: دآن صي عا ياف هآآ Der erste Madd ist „muchaffaf“, das Haa ها und Jaa يا werden nur zwei Einheiten lang gezogen, das `Ain عين ist „muchaffaf“ und darf entweder 4 oder 6 Einheiten lang gezogen werden und das `Saad صاد ist auch „muchaffaf“ und 6 Einheiten lang, wie erwartet. !!!Vorsicht: Am Ende des `Ain ist ein sukkuniertes Nuun ن. Hierauf folgt ein `Saad. Deshalb muss man hier einen dunklen Ichfaa machen! 6. Suuratu `Taahaa (Nr.20)

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Wird wie folgt gelesen: اهاط Beide sind zwei Einheiten lang. 7. Suuratusch-Schu`araa (26), Al-Qa`sa`s (28)

$Ο û¡Û

Wird wie folgt gelesen: ميـميـساط Der erste Madd ist zwei Einheiten lang, der zweite ist „muthaqqal“ und der dritte „muchaffaf“.

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8. Suuratun-Naml (27)

û§Û 4 y7 ù=Ï?

Wird wie folgt gelesen: نـيساط Der erste Madd ist 2 Einheiten lang, der zweite ist muchaffaf. Vorsicht: Am Ende des Sien ist ein sukkuniertes Nuun und hierauf folgt ein Taa. Deshalb muss man beim Weiterlesen Ichfaa machen. 9. Suuratu Ghaafir (40), Az-Zuchruf (43), Ad-Duchaan (44), Al-Dschaathijah (45), Al-A`hqaaf (46)

üΝm

Wird wie folgt gelesen: ميـماح Der erste Madd ist 2 Einheiten lang, und der zweite ist „muchaffaf“. 10. Suuratu Jaasien (36)

û§ƒ ∩⊇∪ Éβ# u™ö à) ø9 $# uρ

Wird wie folgt gelesen: نيـساي Der erste Madd ist zwei Einheiten lang, der zweite sechs. !!!Vorsicht: Am Ende von Sien ist ein sukkuniertes Nuun. Darauf folgt beim Weiterlesen ein Uaau. Nach den Regeln des sukkunierten Nuun und des Tanuien müsste man hier Idghaam machen. Doch wie bereits erwähnt, macht man hier bei der Riuaajah `Haf`s vom Überlieferungsweg Schaa`tibijjah I`dhhaar. 11. Suuratu `Saad (38)

üÉ

Wird wie folgt gelesen: داص Dieser Madd ist „muchaffaf“.

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12. Suuratusch-Schuuraa (42)

$Οm ∩⊇∪ ý, û¡ÿã ∩⊄∪

Wird wie folgt gelesen: فان قيـن سـم عييـماح Der erste Madd ist zwei Einheiten lang. Der zweite und dritte Madd sind „muchaffaf“, wobei man das `Ain 4 oder 6 Einheiten lang ziehen darf. Die nächsten beiden Muduud sind „muchaffaf“. Man darf nach dem ersten Vers stehen bleiben. Man kann auch problemlos weiter lesen. 13. Suuratu Qaaf (50)

úX

Wird wie folgt gelesen: فاق Dieser Madd ist muchaffaf. 14. Suuratul-Qalam (68)

úχ 4 ÉΟ n=s) ø9 $# uρ

Wird wie folgt gelesen: نـون Dieser Madd ist „muchaffaf“. !!!Vorsicht: Am Ende von Sien ist ein sukkuniertes Nuun. Darauf folgt beim Weiterlesen ein Uaau. Nach den Regeln des sukkunierten Nuun und des Tanuien müsste man hier Idghaam machen. Doch wie bereits erwähnt, macht man hier bei der Riuaajah `Haf`s vom Überlieferungsweg Schaa`tibijjah I`dhhaar. Dies sind alle im Quran vorkommenden vereinzelten Buchstaben und Arten von Muduud. Frage: Sind das nicht 10 Muduud statt 9? Antwort: Es sind 9, denn die `Silah ist in eine große und kleine eingeteilt worden. Ich möchte darauf hinweisen, dass man die Muduud genauso lang lesen muss wie angegeben. Es gibt leider genug Leute, die denjenigen Madd, der 6 Einheiten lang ist, viel zu lange ziehen! Ich habe mehr als einmal hinter jemandem gebetet, bei dem

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ich fast mit Gewissheit sagen kann, dass er das Alif ا von }الينالض{ so lange gezogen hat, bis ihm sein Atem ausging!!!

8.4 Manchmal passt ein Madd in mehr als eine Kategorie

Beispiel:

tβρâ™!# t ãƒ

Wenn man auf diesem Wort stehen bleibt, könnte man das Uaau unter der Kategorie „Al-Maddul-`Aari`du Lis-Sukuun المد العارض للسكون” unterbringen. Dann könnte man es 2, 4 oder 6 Einheiten lang ziehen. Auf der anderen Seite könnte man auch sagen, dass es sich um Al-Maddul-Badal المد البدل handelt. In diesem Fall müsste man ihn 2 Einheiten lang ziehen. Der Gelehrte Ibraahiem Scha`hhaatah As-Samanuudijj نوديماته السإبراهيم شح hat die Regeln im folgenden Vers zusammengefasst:

لصما ات فمز الوددى الموقأ

لدب فصالفو انذ فضارعف Die Muduud sind unterschiedlich stark und der stärkere setzt sich durch. Die Reihenfolge ist: 1) Al-Maddul-Laazim المد الالزم (Der unbedingte Madd) 2) Al-Maddul-Muta`sil المد المتصل (Verbundener Madd) 3) Al-Maddul-`Aari`du Lis-Sukuun المد العارض للسكون (Der vorübergehende Madd aufgrund einer Sukuun) 4) Al-Maddul-Munfa`sil المد المنفصل (Unverbundener Madd) 5) Al-Maddul-Badal المد البدل Mit dieser Reihenfolge sind alle Probleme, Allah sei Dank, gelöst.

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Ein Beispiel:

t⎦⎫ ÏiΒ!# u™

Das Alif ist auf der einen Seite ein Madd Badal, weil ihm eine Hamzah vorausgeht. Doch danach folgt ein Buchstabe mit einer unbedingten Sukuun65, also handelt es sich gleichzeitig um einen Maddun Laazim (unbedingter Madd). Laut der Tabelle ist dieser Madd der stärkste, somit zieht man den Madd im Beispiel 6 Einheiten lang anstatt 2. Andere Merkregel: Die längere Einheit setzt sich durch.

8.5 Kombinationen der Einheiten der Muduud

Bei manchen Muduud hat man, wie erwähnt, die Möglichkeit sie in mehr als einer Länge zu lesen, wie zum Beispiel den Madd Uaadschib und den Madd Munfa`sil, wie in:

!$oΨ ÏF≈ tƒ$t↔ Î/ šÍ× ¯≈ s9 'ρé&

Beide Muduud darf man 4 oder 5 Einheiten lang ziehen. Frage: Darf man einen von beiden 4 Einheiten lesen und den anderen 5? Antwort: Nein. Beide müssen in der Riuaajah von `Haf`s vom Überlieferungsweg Asch-Schaa`tibijjah gleichlang gezogen werden. Es gibt noch eine Kombination, bei der nicht alle Kombinationen erlaubt sind. Beispiel:

ô⎯ ÏiΒ ¤∃öθyz ∩⊆∪

ijk

|M ÷ƒ u™u‘ r& “Ï% ©! $# Ü>Éj‹s3 ムÉ⎥⎪ Ïe$! $$Î/ ∩⊇∪

Beim Madd von }خوف{ handelt es sich beim Stehenbleiben um den Madd Lien. Man darf ihn bekanntlich 2, 4 oder 6 Einheiten in die Länge ziehen.

65 Zur Erinnerung: Jeder Buchstabe mit einer Schaddah besteht aus zwei Buchstaben, wobei der erste von beiden sukkuniert ist.

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Beim Madd von }بالدين{ handelt es sich um einen Madd, der aufgrund der vorübergehenden Sukuun 2, 4 oder 6 Einheiten in die Länge gezogen werden darf. Frage: Sind alle 9 Kombinationen erlaubt? Antwort: Nein. Der Madd Lien ist entweder gleich lang wie der andere oder kürzer.

8.6 Fehler, die man bei den Muduud machen kann

1. Man öffnet beim Alif den Mund nicht weit genug, wodurch ein Laut entsteht, der dem deutschen „E“ ähnelt. Das gleiche gilt, wenn man den Kiefer beim sukkunierten Jaa ي, dem eine Kasrah vorausgeht, nicht genug senkt:

Ç⎯≈ uΗ ÷q §9 $# * š⎥⎫ Ïϑn=≈ yèø9 $#

2. Wenn man beim Uaau و die Lippen nicht genug rundet, dann entsteht ein „O“. 3. Man will das Alif besonders dunkel aussprechen und vermischt es dadurch mit einem Uaau 4. Ein helles Alif spricht man dunkel aus, weil ein dunkler Buchstabe folgt, wie in

ã≈ yγ ÷ΡF{ $# * È≅ ÏÜ≈ t7 ø9 $$Î/ 5. Man spricht ein dunkles Alif hell aus, wie in

tβρ à$ Î#≈ yz

Fehler, die man bei den Vokalen machen kann sind dieselben, die man auch bei den Muduud machen kann, denn die Muduud sind ja nichts anderes als eine Verlängerung der Vokale. Fehler, die man bei den Vokalen machen kann: 1) Man spricht einen Vokal zu lang, so dass ein Madd entsteht. Besonders häufig, wenn man sehr langsam liest. 2) Man spricht Buchstaben dunkel aus aufgrund eines Buchstabens in der Nachbarschaft. Beispiele:

yŠ# u‘ r& ª!$# * t tΒr& ª!$# * ª!$# uρ

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Kapitel 9/20

Al-Imaalah اإلمالة

Sprachlich: Die Neigung. Definition: Mit dem Alif in Richtung Jaa und mit der Fat`hah in Richtung Kasrah neigen. Wenn man das Alif mit dem Jaa, bzw. die Fat`hah mit der Kasrah in einem Verhältnis von 50% vermischt, dann entsteht ein Laut, der ähnlich dem deutschen „E“ ist. Man nennt diesen Laut auf Arabisch Imaalah Kubraa إمالة آبرى (große Imaalah). Wenn das Verhältnis vom Alif bzw. von der Fat`hah überwiegt, etwa in einem Verhältnis von 80:20, dann entsteht eine Imaalah `Sughraa إمالة صغرى (kleine Imaalah). Die kleine Imaalah gibt es in der Riuaajah von `Haf`s überhaupt nicht. Die große dagegen gibt es einmal in Suuratu Huud (11:41):

$yγ1 1 øg xΧ

Das Viereck unter dem Raa ر ist das Zeichen für die Imaalah. Dasselbe Zeichen wird für den Ischmaam إشمام verwendet (Siehe Kapitel 11.2).

Kapitel 10/20

An-Nabr النبر

Sprachlich: Betonung. Definition: Einen Satzabschnitt oder Buchstaben so hervorzuheben, dass der Ton an dieser Stelle lauter ist als vorher oder nachher. Man gebraucht Nabr zum Beispiel um eine Frage zu signalisieren. Auf Arabisch bedeutet

تيبى الل إتبهذ„Du bist nach Hause gegangen.“

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Wenn man allerdings den Nabr beim zweiten Baa ب gebraucht, dann wird es eine Frage. Im Quran gibt es 5 Situationen, in denen man Nabr anwendet, wobei sie in den Tadschuiedbüchern nicht explizit behandelt werden. Man muss sie jedoch beherrschen. 1. Wenn man auf einer Schaddah stehen bleibt, dann realisiert man nur einen Buchstaben. Durch Nabr signalisiert man, dass der Buchstabe in Wirklichkeit, wenn man weiter lesen würde, verdoppelt ist:

£] t/ uρ * © y∏ø9 $#

Es gibt diesbezüglich 2 Ausnahmen:

1) Das Miem und Nuun, das eine Schaddah trägt, denn diese werden bekanntlich in die Länge gezogen:

ÉdΟ uŠ ø9 $# * ¨βÎ) 2) Wenn man auf einem Buchstaben stehen bleibt, der eine Qalqalah hat:

¨, ysø9 $# * Ædkysø9 $# uρ

In Wirklichkeit wird ja der erste von beiden Buchstaben ausgesprochen, außer, dass man die Qalqalah beim ersten immer weglässt. 2. Ein Uaau und Jaa mit Schaddah:

Íο §θà) ø9 $# * Λä⎢Š Íh‹ ãm 7πŠ ÅstFÎ/ * ×ο u‘$ §‹ y™ * š⎥⎫ ÏΒ≡ §θs%

3. Ein Alif, dem ein Buchstabe mit einer Schaddah folgt:

t⎦⎫ Ïj9 !$Ò9 $# * Ÿωuρ šχθ‘Ò≈ pt rB * èπz!$¢Á9 $#

4. Auf einer Hamzah stehen zu bleiben:

â™!$yγ x ¡9 $# * Ï™!$yϑ¡¡9 $# * &™ó© x« * Ï™öθ¡¡9 $#

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5. Der Qurangelehrte Dr. Ayman Suwajjid erwähnte diesen fünften Punkt: Man verwendet Nabr an der Stelle, wo das duale Alif verschwindet aufgrund des Weiterlesens und man nicht mehr unterscheiden kann, ob es sich überhaupt um ein duales Alif handelt. Es gibt diesbezüglich genau drei Stellen im Quran, deshalb gehe ich nicht weiter auf die Grammatik ein:

$s%# sŒ nο t yf¤±9 $#) 7:22 * ($s) t6 tGó™ $# uρ z>$t7 ø9 $#) 12:25 * (Ÿω$s% uρ ߉ôϑpt ø:$#

¬!) 27:15(

Weil zum Beispiel im Folgenden dualen Alif sprachlich keine Verwechslung möglich ist, macht man hier kein Nabr:

≅‹ Ï% uρ 66 Ÿξäz÷Š $# u‘$ ¨Ζ9 $#

Denn wenn es sich nicht um zwei Personen handeln würde, hätte das markierte Laam eine Kasrah und das Alif würde wegfallen.

Kapitel 11/20

Wie man am Ende eines Wortes stehen bleibt Wenn man am Ende eines Wortes stehen bleibt, hat man grundsätzlich 3 Möglichkeiten: 1) Sukuun 2) Raum روم 3) Ischmaam إشمام Mit Sukuun stehen zu bleiben meint das ganz gewöhnliche Stehenbleiben, nämlich, dass einfach der letzte Buchstabe sukkuniert wird und, wenn es sich um ein Taa Marbuu`t (ـة) تاء مربوط handelt, dann wird dieses entsprechend des bekannten

arabischen Dialektes in ein Haa هـ umgewandelt. ( ةه القارعالقارع )

66 66:10

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11.1 Ar-Raum الروم Ar-Raum bedeutet, dass man auf einem Wort stehen bleibt und den Vokal des letzten Buchstabens ausspricht, allerdings so leise, dass nur diejenigen den Vokal hören können, die sich in der Nähe des Lesers befinden. Diese Möglichkeit des Stehenbleibens gilt für die Fat`hah und die `Dammah. Beispiele:

ã èO% s3 −G9 $# * Î óÇyèø9 $# uρ

Wenn über dem Buchstaben zwei Fat`hahs oder `Dammahs sind (Tanuien), behandelt man das Wort so, als ob sie nicht doppelt vorhanden wären.

×⎦⎫ ÏΒr& * AΟŠ Ïà tã

Des weiteren behandelt man das Wort, bei dem man mit Raum روم stehen bleibt so, als würde man weiter lesen. Das bedeutet, dass wenn der Buchstabe vor dem letzten Buchstabe ein Buchstabe der Buchstaben Al-Madd ist, dass dieser genauso lang gezogen wird wie, wenn man weiter liest. Beispiele:

Ⓝ͖ yê ø9 $# * ãΛ⎧ Ïm§9 $# * Èβθãè‹ ÏÛ r& uρ * ÉΟŠ Ïm§9 $#

11.2 Al-Ischmaam اإلشمام Ischmaam bedeutet die Lippen zu runden als würde man eine `Dammah aussprechen nachdem der Buchstabe, auf dem man stehen bleibt, schon sukkuniert wurde. Der Ischmaam kann also nur mit den Augen wahrgenommen werden. Mit anderen Worten: Man bleibt normal mit Sukuun stehen, und wenn der letzte Buchstabe eine oder zwei `Dammahs hat, rundet man direkt nach der Sukuun die Lippen um zu signalisieren, dass dieser Buchstabe beim Weiterlesen eine `Dammah hätte. (Siehe die Beispiele mit einer `Dammah unter „Ar-Raum 11.2“) Im Gegensatz zum Raum روم behandelt man einen Madd, wenn er vor dem letzten Buchstaben vorkommt so, als ob man normal stehen bleiben würde. Mit anderen Worten: Man zieht ihn je nach dem entweder 2, 4, 5 oder 6 Einheiten lang, da es sich zwangsweise entweder um Al-Maddul-Laazim المد الالزم (der unbedingten Madd), Al-

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Maddul-Lien المد اللين, Al-Maddul-`Aari`du Lis-Sukuun المد العارض للسكون (den vorübergehenden Madd aufgrund einer Sukuun) oder Al-Maddul-Muta`sil المد المتصل (der verbundener Madd) handeln wird. !!!Vorsicht: Ar-Raum und Al-Ischmaam gelten nicht für vorübergehende Vokale. Beispiele:

ãΝ à6 ø‹ n=tæ ãΠ$u‹ Å_Á9 $# * ÉΟ è% Ÿ≅ ø‹ ©9 $# * š∅ÏiΒ «!$#

Alle markierten Vokale waren ursprünglich eine Sukuun. Doch weil beim Weiterlesen dann zwei Sukuuns aufeinander treffen würden, wird im Arabischen die erste Sukuun in einen Vokal umgewandelt. Wie man sehen kann, nicht immer in denselben Vokal. Da derjenige, der kein Arabisch kann, nicht wissen kann, wann es sich um einen ursprünglichen Vokal handelt und wann nicht, sollte er lieber immer mit einer Sukuun stehen bleiben, wenn er sich nicht sicher ist.67 Wenn man allerdings jemanden hört, der mit „Raum“ oder „Ischmaam“ stehen bleibt, dann weiß man, dass es so etwas gibt. Bei manchen Qurangelehrten macht man beim männlichen Objekt- und Possessivpronomen weder „Ischmaam“ noch „Raum“, wenn eine `Dammah, Fat`hah, ein sukkuniertes Uaau oder Jaa vorausgeht. Beispiele:

ÿ… çν ã øΒr& uρ * ÿ⎯ Íν Í ö∆r'Î/* çν öθ|Ê ÷ z Ï9 uρ* ϵ ø‹ s9 Î)

Es gibt im Quran in der Riuaajah von `Haf`s noch ein Wort, bei dem man Al-Ischmaam anwenden kann: Suuratu Juusuf 12:11

$Ζ 0Βù' s?

Ursprünglich gesehen ist das Wort wie folgt: اننأمت

67 Zum Beispiel hat der am meisten verwendete Imperativ am Ende eine Sukuun.

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D. h., dass das Nuun ن mit einer Schaddah ursprünglich aus zwei Buchstaben besteht, wobei in diesem Fall der erste eine `Dammah trägt. Das erste Nuun wurde dann von einigen Arabern sukkuniert und somit in das folgende Nuun verschmolzen. Um zu signalisieren, dass das erste Nuun eine `Dammah hatte, rundet man die Lippen sobald man zur Schaddah des Nuun gelangt. Man lässt die Lippen solange gerundet bis man die Fat`hah vom Nuun ausspricht. Mit anderen Worten: Während man die Ghunnah wegen der Schaddah verlängert rundet man die Lippen. Das Zeichen für Ischmaam ist dasselbe wie das der Imaalah, nämlich ein Viereck, aber in diesem Fall über dem Wort, und zwar zwischen dem Miem und Nuun. Die zweite Möglichkeit dieses Wort zu lesen ist mit

11.3 Ichtilaas اختالس

Ichtilaas ist dasselbe wie Ar-Raum الروم außer, dass Ar-Raum für das Stehenbleiben am Ende eines Wortes reserviert ist. Man liest in diesem Fall das Wort so, wie es ursprünglich war:

اننتأم Dabei liest man das erste Nuun schneller als die anderen Buchstaben und etwas leiser. Man könnte sich jetzt fragen welchen Sinn Ar-Raum und Al-Ischmaam machen? Antwort: Der Vokal des letzten Buchstabens hängt in der Regel von der Grammatik ab. Wer die arabische Grammatik beherrscht, kann in den meisten Fällen den Vokal voraussagen. Doch in manchen Fällen irrt man sich, zum Beispiel:

öΝ çλm; 68 Ò># x‹tã ⎯ ÏiΒ @“ô_Íh‘ ÒΟŠ Ï9 r&

Ohne auf die Grammatik genauer einzugehen, würde man als Araber denken, dass das letzte Miem zwei Kasrahs trägt aufgrund der vorausgegangenen Präposition

}من{ . Dies ist auch in manchen Qiraa`aat der Fall, aber eben nicht in der Riuaajah von `Haf`s.

68 34:5

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Dasselbe gilt für:

ρèŒ 69 ĸ ö yèø9 $# ߉Š ÉfpR ùQ $#

Auch hier würde man als Araber denken, dass das Daal د eine Kasrah trägt aufgrund der vorausgegangenen Präposition }ذو{ . Dies ist auch in manchen Qiraa`aat der Fall, aber eben nicht in der Riuaajah von `Haf`s. Wenn man also auf einem der beiden Worte stehen bleibt, kann man bei beiden durch „Raum“ oder „Ischmaam“ anzeigen um welchen Vokal es sich handelt. !!!VORSICHT: Besonders, wenn man Vers für Vers auswendig lernt, muss man das Versende immer mitlernen! Und die Aufgabe des Quranlehrers ist es dies zu prüfen.

Kapitel 12/20

Wo man stehen bleibt und wo man weiter liest

Aufgrund der Wichtigkeit dieser Thematik zählt dieses Kapitel als die Hälfte der Tadschuiedwissenschaft, denn hiervon sind die Bedeutungen abhängig. Beispiel aus Suurah 4:

βÎ) šχθãã ô‰tƒ ⎯ ÏΒ ÿ⎯ ϵ ÏΡρ ߊ HωÎ) $ZW≈ tΡÎ) βÎ) uρ šχθãã ô‰tƒ ωÎ) $YΖ≈ sÜ ø‹ x© # Y‰ƒ Ì ¨Β

∩⊇⊇∠∪ çµ uΖ yè©9 ª!$# ¢ š^$s% uρ ¨βx‹Ïƒ ªB V{ ô⎯ ÏΒ x8 ÏŠ$t6 Ïã $Y7Š ÅÁtΡ $ZÊρã ø ¨Β ∩⊇⊇∇∪

Übersetzung der Bedeutung: Sie rufen außer Ihm nur weibliche (Gottheiten) an, und sie rufen nur einen rebellischen Satan an. Allah verfluchte ihn. Und er sagte: „Ich werde von Deinen Dienern ganz gewiss einen festgesetzten Anteil nehmen.“70 Das rot markierte Miem ist das Signal, dass man hier unbedingt stehen bleiben soll. Würde man weiter lesen, wäre die Bedeutung:

69 85:15 70Aus „Der edle Quran und die Übersetzung seiner Bedeutungen in die deutsche Sprache“. Übersetzung: Scheich Abdullah as-Samit Frank Bubenheim und Dr. Nadeem Elyas.

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„Sie rufen außer Ihm nur weibliche (Gottheiten) an, und sie rufen nur einen rebellischen Satan an. Allah verfluchte und sagte: 'Ich werde von Deinen Dienern ganz gewiss einen festgesetzten Anteil nehmen.'“

Wir suchen Zuflucht bei Allah vor solch einer üblen Bedeutung!

12.1 Al-Uaqf الوقف (Das Stehenbleiben)

Sprachlich: das Stehenbleiben. Definition: Solange stehen bleiben, wie man normalerweise atmet. Es gibt vier Arten von Uaqf: 1) Ichtijaarijj اختياري (freiwillige Uaqf) Dieser ist wiederum in vier Teile eingeteilt: 1.Taam تام (vollständig) Definition: Man bleibt auf einem quranischen Wort stehen, wobei dieses Wort mit den Worten danach weder einen grammatikalischen Zusammenhang hat noch einen in Bezug auf die Bedeutung. Beispiel: Versende des 5.Verses von Suuratul-Baqarah (2)

y7 Í× ¯≈ s9 'ρé& uρ ãΝ èδ šχθßsÎ=ø ßϑø9 $# ∩∈∪ ¨βÎ) š⎥⎪ Ï% ©! $# (#ρã x x. í™!# uθ y™ óΟ Îγ øŠ n=tæ

öΝ ßγ s?ö‘ x‹Ρr& u™ ÷Π r& öΝ s9 öΝ èδö‘ É‹Ζ è? Ÿω tβθãΖ ÏΒ÷σ ム∩∉∪

Das Ende des fünften Verses bedeutet: „Und jene sind die Erfolgreichen.“ Hiermit ist die Beschreibung der Gottesfürchtigen beendet. Hiernach folgen die Eigenschaften der Ungläubigen: „Wahrlich, in Bezug auf diejenigen, die ungläubig sind, ist es gleichgültig ob du sie warnst oder nicht warnst. Sie glauben nicht.“ Wie man deutlich sehen kann, hat der fünfte Vers keinen grammatikalischen Zusammenhang mit dem sechsten. Des weiteren beginnt mit dem sechsten Vers eine neue „Thematik“.

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Diese Art von Uaqf ist die höchste Stufe. Man sollte immer an solchen Stellen stehen bleiben. Das heißt man bleibt stehen, atmet und liest dann das folgende Wort.71 2. Kaaf(in) آاف (ausreichend) Definition: Man bleibt auf einem quranischen Wort stehen, wobei dieses Wort mit den Worten danach keinen grammatikalischen Zusammenhang hat, aber sehr wohl in Bezug auf die Bedeutung. Beispiel: 2:4,5

t⎦⎪ Ï% ©! $# uρ tβθãΖ ÏΒ÷σ ム!$oÿ Ï3 tΑ Ì“Ρé& y7 ø‹ s9 Î) !$tΒuρ tΑ Ì“Ρé& ⎯ ÏΒ y7 Î=ö7 s% Íο t ÅzFψ $$Î/ uρ ö/ ãφ

tβθãΖ Ï%θム∩⊆∪ y7 Í× ¯≈ s9 'ρé& 4’ n? tã “W‰èδ ⎯ ÏiΒ öΝÎγ În/ §‘

Versbedeutung: „Und diejenigen, die an das glauben, was zu dir hinab gesandt worden ist und an das, was vor dir hinab gesandt worden ist und vom Jenseits fest überzeugt sind.“ Der nächste Vers beginnt mit: „Jene befinden sich auf einer Rechtleitung von ihrem Herrn.“ Wie man deutlich sehen kann, gibt es keinen grammatikalischen Zusammenhang zwischen den beiden Versen. Doch die Bedeutung von beiden Versen ist sicherlich miteinander verbunden. Zu Beginn des fünften Verses wird beschrieben, was mit denjenigen Menschen ist, die die Eigenschaften verinnerlichen, die im vierten Vers erwähnt worden sind. Diese Art von Uaqf ist die zweithöchste Stufe. Man sollte an solchen Stellen stehen bleiben. Das heißt man bleibt stehen, atmet und liest dann das folgende Wort. 3. `Hasan حسن (gut) Definition: Man bleibt auf einem quranischen Wort stehen, wobei es zwischen diesem Wort und den folgenden Worten einen Zusammenhang gibt in Bezug auf die Bedeutung und in Bezug auf die Grammatik.

71 Gemeint ist, dass man nicht etwa das vorige Wort wiederholt, wie beim Uaqf `Hasan.

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Beispiel: 2:6

¨βÎ) š⎥⎪ Ï% ©! $# (#ρã x x. í™!# uθy™ óΟ Îγ øŠ n=tæ öΝßγ s?ö‘ x‹Ρr& u™ ÷Π r& öΝ s9 öΝ èδö‘ É‹Ζ è? Ÿω tβθãΖ ÏΒ÷σ ãƒ

∩∉∪ Versbedeutung: „Wahrlich, in Bezug auf diejenigen, die ungläubig sind, ist es gleichgültig, ob du sie warnst oder nicht warnst. Sie glauben nicht.“ Wenn man auf dem „Wort“72 „ob du sie warnst“ stehen bleibt, gibt es mit den Worten danach einen Zusammenhang in Bezug auf Grammatik und Bedeutung. Bei dieser Art von Uaqf darf man stehen bleiben. Mann atmet dann und kehrt ein paar Worte zurück, um die Worte miteinander zu verbinden. Zum Beispiel so: „Wahrlich, in Bezug auf diejenigen, die ungläubig sind, ist es gleichgültig, ob du sie warnst. Es ist gleichgültig in Bezug auf die ob du sie warnst oder nicht warnst. Sie glauben nicht.“ Auf Arabisch würde man ab dem Wort }سواء{ weiter lesen. Wenn es sich allerdings um ein Versende handelt, dann ist es Sunnah auf dem Versende stehen zu bleiben. Denn das Stehenbleiben am Versende ist ausnahmslos Sunnah.73 Beispiel: 1:2,3

߉ôϑysø9 $# ¬! Ä_>u‘ š⎥⎫ Ïϑn=≈ yèø9 $# ∩⊄∪ Ç⎯≈ uΗ ÷q §9 $# ÉΟŠ Ïm§9 $# ∩⊂∪

Versbedeutung: „Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten“. Der folgende Vers bedeutet: „Dem Allerbarmer, dem Barmherzigen“.

72 Im Arabischen ist es ein Wort. 73 Dies gilt auch für das Ende des 4.Verses von Suuratul-Maa`uun (107). Solche Stellen auszuschließen widerspricht der Tatsache, dass es sich um ein Versende handelt. Und dort wo Versenden sind, gelten sie als Teil der Offenbarung. Außerdem können dahinter Weisheiten des Allweisen stecken, wie zum Beispiel das Erwecken der Aufmerksamkeit.

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Wie man deutlich sehen kann hat im Deutschen der Dativ aus dem ersten Vers noch Auswirkungen auf den nächsten Vers. Ebenso beinhaltet der zweite Vers Beschreibungen von Allah, Der im ersten Vers erwähnt worden ist. Es gibt also einen Zusammenhang in Bezug auf die Bedeutung. Genauso verhält es sich im Arabischen: Das erste Laam ل von Allah ist eine Präposition und hat eine Kasrah und bedeutet frei übersetzt „für“. Die rot markierten Vokale sind dadurch entstanden.74 4. Qabie`h قبيح (übel) Man bleibt auf einem quranischen Wort stehen, wobei die Bedeutung falsch wird oder unsinnig. Beispiel: 1:2

߉ôϑysø9 $#

Wenn man auf dem markierten Daal د stehen bleibt, würde dies übersetzt nichts anderes bedeuten als: „Das Lob.“ Dieser Satz macht so alleine keinen Sinn. Beispiel für eine falsche Bedeutung: Suuratu Jaasien Vers 22

$tΒuρ u’ Í< Iω ߉ç7 ôã r& “Ï% ©! $# ’ ÎΤ t sÜ sù ϵø‹ s9 Î) uρ tβθãèy_ö è? ∩⊄⊄∪

Versbedeutung: „Und warum sollte ich nicht Denjenigen anbeten, Der mich erschaffen hat, und zu Ihm werdet ihr zurückkehren.“ Würde man auf dem rot markierten Wort stehen bleiben und mit dem nächsten weiter lesen, dann wäre die Bedeutung: „Ich schwöre bei meinem Vermögen! Ich diene nicht Demjenigen, Der mich erschaffen hat, und zu Ihm werdet ihr zurückkehren.“ Spätestens jetzt weiß man, wieso dieses Kapitel als die Hälfte der Tadschuiedwissenschaft gilt! Wenn es aus Versehen passiert, zum Beispiel durch Niesen, Ausgehen der Luft, Husten u. ä., dann geht man ein paar Worte zurück und verbindet alle Worte noch einmal miteinander.

74 Bis auf die Fat`hah bei „Allah“, denn dieses Wort ist aus technischen Gründen ganz rot.

Page 87: Tadschuiedwissenschaft

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Frage: Wie kann derjenige, der kein Arabisch spricht, sich diese Kapitel merken? Antwort: Er hält sich an die Zeichen, die für dieses Kapitel im Mu`s`haf, der in Madinah gedruckt wird, gesetzt worden sind. Es gibt hierfür genau 5 Zeichen:

Zum einen folgendes Zeichen: Es bedeutet, dass man hier auf jeden Fall stehen bleiben soll, weil sonst die Bedeutung sich verändern würde.

Zum zweiten folgendes Zeichen: Es bedeutet, dass man hier stehen bleiben soll, man darf allerdings auch weiter lesen.

Zum dritten folgendes Zeichen: Es ist gleichgültig, ob man stehen bleibt oder weiter liest.

Zum vierten folgendes Zeichen: Man darf stehen bleiben, weiter zu lesen ist allerdings besser.

Zum fünften folgendes Zeichen: Man darf hier nicht stehen bleiben, weil sonst eine falsche Bedeutung entsteht. Selbstverständlich sind im Mu`s`haf bei weitem nicht alle Fälle abgedeckt. Wenn man sich aber an die Zeichen hält, ist man auf dem sicheren Weg.75 Wenn kein Zeichen da ist, sollte man versuchen nicht stehen zu bleiben, weil es sein kann, dass die Bedeutung verändert wird. Aber in den meisten Fällen ist dies nicht der Fall. 2) Ichtibaarijj اختباري (Uaqf zum Prüfen) Bei diesem Uaqf geht es darum, dass der Lehrer den Schüler prüft um zu sehen, wie der Schüler auf einem bestimmten Wort stehen bleibt. Beispielsweise wurde das Wort }ةرحم{ im Quran manchmal auch so geschrieben: }ترحم{ 76

75 Da diese Zeichen im Mu`s`haf nicht Teil der Offenbarung sind, gibt es bei manchen Stellen unter den Gelehrten Meinungsverschiedenheiten. 76 Vergleiche zum Beispiel 16:18 mit 14:34.

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Beim ersten von beiden wird beim Stehenbleiben das Taa ـة in ein Haa ـه umgewandelt. Im zweiten Beispiel bleibt es ein Taa und wird einfach sukkuniert. Dies gilt für manche Riuaajaat, u. a. die Riuaajah von `Haf`s.77 3) Inti`dhaarijj انتظاري („wartende Uaqf“) Wenn man seinem Lehrer mehr als eine Qiraa`ah vorliest, gibt es eine Technik, die es einem erlaubt mehr als eine Qiraa`ah mehr oder weniger gleichzeitig zu lesen um Zeit zu sparen. Währenddessen muss man bei manchen Worten stehen bleiben und andere Variationen78 vorlesen. Weil der Lehrer darauf wartet, nennt man diesen Uaqf inti`dhaarijj. 4) I`d`tiraarijj اضطراري (gezwungene Uaqf) Es handelt sich hierbei um einen Uaqf, der durch Husten, Niesen, einen zu kurzen Atem usw. bedingt ist. 5) Ta`assufijj (Bedeutung hier: nicht beabsichtigte Weise vom Gesetzgeber) Es handelt sich hierbei um eine Art von Uaqf, die der Leser beabsichtigt, und zu einer Bedeutung führt, die offensichtlich nicht beabsichtigt ist vom Gesetzgeber und auch unter den Quranlehrern als seltsam angesehen wird. Beispiele: Suuratul-Insaan (76)

$YΖ øŠ tã $pκ Ïù 4‘ £ϑ|¡è@ Wξ‹ Î6 |¡ù=y™ ∩⊇∇∪ Versbedeutung: Darin gibt es eine Quelle, die Salsabiel heißt. Wenn man auf dem markierten Wort stehen bleibt und danach weiter liest, würde es in etwa folgendes bedeuten: „Darin gibt es eine Quelle, die genannt wird (die einen Namen hat). Suche einen Weg (der dich zu diesem Namen leitet)!“ Weiteres Beispiel: Suuratu Luqmaan (31)

77 Für denjenigen, der kein Arabisch spricht, ist diese Thematik mehr oder weniger gleichgültig, weil er es „einfach“ beim Auswendiglernen berücksichtigen muss. Für Arabischsprechende ist es deshalb interessant, weil man es natürlich beim Stehenbleiben berücksichtigen muss und, weil es sich um zwei verschiedene arabische Dialekte handelt. Am weitesten verbreitet ist es heutzutage mit einem Haa stehen zu bleiben. 78 Korrekt muss es heißen: Qiraa`aat قراءات, Riuaajaat روايات oder Audschuh أوجه.

Page 89: Tadschuiedwissenschaft

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¢© o_ ç6≈ tƒ Ÿω õ8 Î ô³ è@ «!$$Î/ ( χÎ) x8 ÷ Åe³9 $# íΟ ù=Ýà s9 ÒΟŠ Ïà tã ∩⊇⊂∪

Versbedeutung: „O mein Sohn, begehe in Bezug auf Allah keinen Schirk! Wahrlich, der Schirk ist eine gewaltige Ungerechtigkeit.“ Wenn man auf dem rot markierten Wort stehen bleibt und die restlichen Worte danach verbindet, bedeutet es folgendes: „O mein Sohn, begehe keinen Schirk! (Ich schwöre) bei Allah, wahrlich, der Schirk ist eine gewaltige Ungerechtigkeit.“ Man sieht auch wenn die Bedeutung nicht falsch wird, soll man sich jedoch an die Art und Weise zu lesen halten, wie es die Quranlehrer überliefert haben und nicht mit dem Text spielen. 6) Al-Mu`aanaqah المعانقة Im Quran gibt es manchmal zwei Worte, die nahe beieinander stehen. Wenn man auf einem der beiden Worte stehen bleibt, entsteht eine akzeptable Bedeutung. Ebenso ist es der Fall, wenn man auf dem anderen stehen bleibt, wobei natürlich eine andere Bedeutung entsteht. Man darf allerdings nicht auf beiden Worten stehen bleiben. Manche Stellen sind im Mu`s`haf, der in Madinah gedruckt wird, markiert. Beispiele: Suuratul-Baqarah (2)

y7 Ï9≡ sŒ Ü=≈ tGÅ6 ø9 $# Ÿω |= ÷ƒ u‘ ¡ ϵ‹ Ïù ¡ “W‰èδ z⎯Š É) −Fßϑù=Ïj9 ∩⊄∪

Versbedeutung, wenn man auf dem ersten Wort stehen bleibt: „Dies79 ist das Buch. Daran gibt es keinen Zweifel. Darin ist Rechtleitung für die Gottesfürchtigen80.“ Versbedeutung, wenn man auf dem zweiten Wort stehen bleibt: „Dies ist das Buch. In ihm gibt es keinen Zweifel. Es ist eine Rechtleitung für die Gottesfürchtigen.“ Wie man deutlich erkennen kann, sind solche Stellen mit jeweils drei Punkten markiert.

79 Wörtlich: „Jenes...“, denn die hohe Stellung des Quran wird dadurch zum Ausdruck gebracht. 80 So wird es im Allgemeinen übersetzt. Wörtlich bedeutet es: „Die Fürchtigen“. Gemeint ist, dass sie sich sehr wohl vor Allah fürchten, allerdings auch vor allem, was sich daraus ergibt, wie Sünden, Strafen im Diesseits, Erniedrigung im Jenseits, die Hölle, usw.

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Qat` قطع

Sprachlich: Abschneiden. Definition: Mit der Absicht stehen zu bleiben, um den Quran nicht mehr weiter zu lesen. Beispielsweise vor der Verbeugung im Gebet.

Sakt سكت

Sprachlich: Das ruhig sein. Definition: Solange stehen bleiben, wie man normalerweise nicht zum Atmen braucht. (Bekannt aus Kapitel 2.4) Bei `Haf`s gibt es Stellen, an denen es Pflicht ist und wiederum andere, bei denen man As-Sakt weglassen kann. Die Stellen, an denen es Sakt gibt, sind die folgenden: 1) Zwischen Suurah 8 und 9 darf man Sakt machen, wie bereits in Kapitel 2.4 besprochen. 2) Suuratul-Kahf (18)

óΟ s9 uρ ≅ yèøg s† …ã&©! 2% y` uθÏã ∩⊇∪ $VϑÍhŠ s% u‘ É‹Ζ ãŠ Ïj9 $U™ ù't/ Sakt ist hier Pflicht, wenn man den ersten Vers mit dem zweiten verbindet. Wenn man allerdings auf dem ersten stehen bleibt, atmet und dann den zweiten liest, fällt Sakt weg. 3) Suuratu Jaasien (36)

(#θä9$s% $uΖ n=÷ƒ uθ≈ tƒ .⎯ tΒ $uΖ sV yèt/ ⎯ ÏΒ 2$tΡωs% ö ¨Β 3 # x‹≈ yδ $tΒ y‰tã uρ ß⎯≈oΗ ÷q §9 $# šXy‰|¹ uρ

šχθè=y™ ö ßϑø9 $# ∩∈⊄∪ Wenn man das Wort }مرقدنا{ mit dem folgenden verbindet, muss man Sakt machen. Wenn man allerdings stehen bleibt, atmet und dann mit dem nächsten Wort weiter

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liest, ist es auch in Ordnung, denn es handelt sich um einen Uaqf kaaf وقف آاف.

Deshalb befindet sich auch neben dem ein . 4) Suuratul-Qijaamah (75)

Ÿ≅Š Ï% uρ 2ô⎯ tΒ 5−# u‘ ∩⊄∠∪ Hier ist Sakt Pflicht. Wie man sehen kann wird das Nuun nicht mehr in das Uaau verschmolzen wegen des Sakt. 5) Suuratul-`Haaqqah (69)

!$tΒ 4© o_ øî r& © Íh_ tã 2÷µ u‹ Ï9$tΒ ∩⊄∇∪ y7 n=yδ © Íh_ tã ÷µ uŠ ÏΖ≈ sÜ ù=ß™ ∩⊄®∪ Wenn man hier am Versende stehen bleibt, fällt das Sakt weg. Beim Weiterlesen allerdings hat man bei allen Qiraa`aat zwei Möglichkeiten: Die erste ist Sakt. Die zweite ist, dass man den Sakt weglässt. Allerdings beachte man dann den Idghaam, denn es trifft ein sukkuniertes Haa auf ein weiteres Haa (Siehe Kapitel 6.1 „Mutamaathilaan“). 6) Suuratul-Mu`taffifien (83)

ξx. ( 2ö≅ t/ tβ# u‘ 4’ n? tã Ν Íκ Í5θè=è% $Β (#θçΡ% x. tβθç6 Å¡õ3 tƒ ∩⊇⊆∪ Hier ist Sakt Pflicht. Man beachte, dass der Idghaam somit wegfällt. Bemerkung: Die Länge des Sakt wird nicht in `Harakaat (Vokalen) angegeben, sondern lernt man dadurch, dass man sie von einem ausgezeichneten Quranlehrer lernt. Zwei Hinweise: Erstens: Suuratul-`Hadsch (22)

¢Ο èO (#θàÒø) u‹ ø9 öΝ ßγ sW x s? (#θèùθã‹ ø9 uρ öΝ èδu‘ρä‹çΡ (#θèù§θ©Ü u‹ ø9 uρ ÏM øŠ t7 ø9 $$Î/ È,Š ÏFyèø9 $# ∩⊄®∪

Wenn man vom rot markierten Wort an beginnt zu lesen, dann erhält das Laam ل eine Kasrah. Dasselbe würde für die Worte }وليوفوا{ und }وليطوفوا{ gelten, aber das

}و{ gehört im Arabischen zum Wort dazu in dem Sinne, dass man es, wenn es dasteht, nicht weglassen darf.

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Zweitens: Suuratul-`Hudschurat (49) Vers 11

}§ø♥ Î/ ãΛôœeω$# ä−θÝ¡à ø9 $#

Das Substantiv des rot markierten Wortes ist „ ماس “. Wenn man den Artikel „ال“ davor setzt, verschwindet die Hamzatu Ua`sl. Weil sonst zwei sukkunierte Buchstaben aufeinander treffen würden, erhält der erste der beiden eine Kasrah. Wenn man von diesem Wort an beginnt zu lesen, befindet sich zu Beginn eine Hamzatu Ua`sl, die, wie gewohnt, durch ein Alif dargestellt ist und, weil sie vor dem Artikel steht, immer eine Fat`hah trägt. Frage: Doch warum befindet sie sich eigentlich vor dem Laam ل ? Antwort: Weil man ansonsten mit einem sukkunierten Buchstaben zu lesen beginnen würde, etwas, das es in der arabischen Sprache nicht gibt. Nun wissen wir aber, dass das Laam in diesem Fall gar nicht sukkuniert ist! Deshalb hat man zwei Möglichkeiten dieses Wort zu lesen: Entweder man spricht die Hamzatu Ua`sl zu Beginn wie gewohnt aus und sagt: ألسم Oder man betrachtet die Hamzah als unnötig und beginnt direkt mit dem Laam und sagte: لسم Beides ist bei allen Qiraa`aat erlaubt.81

Kapitel 13/20

Zwei sukkunierte Buchstaben treffen aufeinander

Dies geschieht entweder innerhalb eines Wortes oder zwischen zwei Worten. Innerhalb: Dann geht dem sukkunierten Buchstaben ein Madd voraus, wie in

t⎦⎫ Ïj9 !$Ò9 $#

oder wenn man stehen bleibt, wie in

š⎥⎫ Ïϑn=≈ yèø9 $# * ß⎯ øt wΥ

81 Für diejenigen, die bereits wissen, was An-Naql النقل ist: Es handelt sich hier nicht um Naql! Die Kasrah der Hamzatu Ua`sl wurde also nicht zum Laam „transportiert“.

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Was passiert aber, wenn der eine sukkunierte Buchstabe am Ende eines Wortes vorkommt und der andere zu Beginn des nächsten? Zu den Regeln der arabischen Grammatik gehört es, dass, wenn der letzte Buchstabe des ersten Wortes sukkuniert und gleichzeitig ein Madd ist und der erste Buchstabe des zweiten Wortes auch saakin ist, dann der Madd wegfällt und die `Harakah (Vokal) des letzten Buchstabens vor dem Madd des ersten Wortes direkt mit dem sukkunierten Buchstaben des zweiten Wortes verbunden wird. Beispiele:

’ Îûr& «!$# A7 x© * $s%# sŒ nο t yf¤±9 $#* øŒ Î) uρ (#θä9$s% ¢Ο ßγ ¯=9 $#

Wenn der Buchstabe aber keine Madd war, dann wird der erste der beiden sukkunierten Buchstaben entweder in eine Fat`hah, `Dammah oder Kasrah umgewandelt, wie in:

ãΝ à6 ø‹ n=tæ ãΠ$u‹ Å_Á9 $# * ÉΟ è% Ÿ≅ ø‹ ©9 $# * š∅ÏiΒ «!$#

Alle markierten Vokale waren ursprünglich eine Sukuun. Doch weil beim Weiterlesen dann zwei Sukuuns aufeinander treffen würden, wird im Arabischen die erste Sukuun in ein Vokal umgewandelt. Wie man sehen kann, nicht immer in denselben Vokal. Da derjenige, der kein Arabisch kann, nicht wissen kann, wann es sich um einen ursprünglichen Vokal handelt und wann nicht, muss man es einfach mit auswendig lernen, auch wenn es im Arabischen darauf Hinweise und dafür Regeln gibt.

Kapitel 14/20

Die Arten der Hamzah همزة

Hamzatu Qat` همزة قطع ist diejenige Hamzah, die immer ausgesprochen wird. Im Mu`s`haf, der in Madinah gedruckt wird, erkennt man diese Hamzah daran, dass sie geschrieben steht. Hamzatu Ua`sl همزة وصل ist immer am Anfang eines Wortes und wird nur ausgesprochen, wenn man vom Wort an beginnt zu lesen. Sie steht im Mu`s`haf nicht geschrieben.

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Hamzatu-stifhaam همزة استفهام ist eine Art von Hamzatu Qat`. Sie wird verwendet um eine Frage zu signalisieren, ähnlich wie „هل“ im Arabischen und „Est-ce que“ im Französischen. „Ich trete ein“ bedeutet: أدخل „Soll ich eintreten“ bedeutet: أدخلء

14.1 Die Hamzatu Ua`sl vor Verben Die Hamzatu Ua`sl vor Verben hat immer entweder eine Kasrah oder eine `Dammah. Es kommt auf den dritten Buchstaben des Verbs an. Hat dieser eine unbedingte `Dammah, hat die Hamzah zu Beginn ebenfalls eine `Dammah. Ansonsten hat sie eine Kasrah. Beispiele:

(#ρ߉ç6 ôã $# * (#θè=äz÷Š $#

Beide Hamzahs tragen eine `Dammah. Dagegen tragen sie hier eine Kasrah:

4’ s+ ó¡oK ó™ $# * >Î ôÑ$# *(#θäÜ Î7 ÷δ$#

Warum habe ich vorhin vorausgesetzt, dass es sich um eine unbedingte Hamzah handeln muss? Antwort: Es gibt auch vorübergehende `Dammahs, die abhängig von der Deklination sind. Da es nur wenige Stellen im Quran gibt, kann man sich, so Allah will, diese Worte einfach merken. Das erste Wort ist in Suuratul-A`hqaaf (46) Vers 4:

÷Π r& öΝ çλm; Ô8 ÷ Å° ’ Îû ÏN≡ uθ≈ yϑ¡¡9 $# ( ’ ÎΤθçGø $# 5=≈tGÅ3 Î/

Der dritte Buchstabe vom Wort }ىائتن{ trägt zwar eine `Dammah, allerdings nur „vorübergehend“. Das Wort bedeutet soviel wie „bringt mir“. Wenn man allerdings sagen würde „bring mir“, dann heißt das auf Arabisch: }ائتنى{ . Das Taa ت hat jetzt eine Kasrah!

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Wenn man also von diesem Wort anfangen will zu lesen, muss man folgendes lesen82:

تونيإيWenn man allerdings das vorige Wort mit diesem verbindet, fällt die Hamzatu Ua`sl weg und man liest wie erwartet

تونيتئالسماوا Das zweite Wort ist in Suuratu `Saad (38) Vers 6:

Èβr& (#θà±øΒ$#

Die Hamzatu Ua`sl hat eine Kasrah, denn wenn dieses Verb im Singular stünde,

würde man sagen: }مشا{ Die Hamzatu Ua`sl hat eine Kasrah. Das dritte Wort ist in Suuratu Juunus (10) Vers 71:

¢Ο èO (# þθàÒø% $# ¥’ n<Î)

Stünde dieses Wort im Singular, würde man sagen: }اقض{ Das vierte Wort ist in Suuratus-Saaffaat (37) Vers 97:

(#θä9$s% (#θãΖ ö/ $# … çµ s9

Stünde dieses Wort im Singular, würde man sagen: }ابن{ 83 Die Hamzatu Ua`sl vor Substantiven trägt stets eine Kasrah:

ß⎦ ø⌠ ⊥tFt$* ابنة 84 * #$ øO $# * |Nr& t øΒ$# * ÿ… çµ èÿ ôœ$#

82 Dies gilt nicht nur für alle Qiraa`aat, sondern für die gesamte arabische Sprache! Niemals dürfen im Arabischen zwei Hamzahs aufeinander treffen, wenn die zweite von beiden sukkuniert ist!!! 83 Stellen, wie in Al-`Hidschr (15) Vers 65 }وامضوا{ , sind uninteressant, weil man die Konjunktion و nicht weglassen darf. 84 Kommt nicht im Quran vor.

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Selbstverständlich gilt das auch für die hiervon abgeleiteten Formen. Vor dem Artikel trägt die Hamzatu Ua`sl immer eine Fat`hah:

π1 u‘öθ−G9 $# * tΠ öθs) ø9 $# * t⎦⎫ É) Å¡≈ x ø9 $# * š⎥⎪ Ï% ©! $# * ÞΟŠ Å3 pt ø:$#

14.2 Eine Hamzatu Ua`sl vor einer Hamzatu Qat`

Sie kommt nur am Anfang eines Wortes vor. In diesem Fall wird die Hamzatu Qat` in dasjenige Madd umgewandelt, das dem Vokal der Hamzatu Ua`sl entspricht, wenn man sie aussprechen würde. Beispiel:

“y‰ßγ ø9 $# $oΨ ÏK ø $# Der Vokal des dritten Buchstabens ist keine unbedingte `Dammah. Deshalb hat die Hamzatu Ua`sl zu Beginn des zweiten Wortes eine Kasrah. Derjenige Madd, der der Kasrah entspricht, ist das Jaa ي, denn die Kasrah ist die Tochter des Jaa. Man sagt also: }إيتنا{ Zweites Beispiel:

“Ï% ©! $# z⎯ Ïϑè?øτ$# Der Vokal des dritten Buchstabens ist eine unbedingte `Dammah. Deshalb hat die Hamzatu Ua`sl zu Beginn des zweiten Wortes eine `Dammah. Derjenige Madd, der der `Dammah entspricht, ist das Uaau ي, denn die `Dammah ist die Tochter des Uaau. Man sagt also: }أوتمن{

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14.3 Eine Hamzatu Qat` wird vor eine Hamzatu Ua`sl gesetzt

In diesem Fall ist mit Hamzatu Qat` wieder die Hamzatu-stifhaam gemeint. Auf Arabisch bedeutet

“u tI øù$#

„Er hat erdichtet“. Will man daraus eine Frage machen, setzte man davor eine Hamzatu Qat´, wodurch wie gewohnt die Hamzatu Ua`sl verschwindet und man sagt:

3“u tI øùr&

Dasselbe gilt für die Substantive, denn deren Hamzatu Ua`sl hat auch eine Kasrah. Was ist aber in dem Fall, wenn man eine Hamzatu Qat` vor einen Artikel setzt, wie in

ª!$#85 ?

Antwort: In der Aussprache ändert sich überhaupt nichts! Die Hamzatu Ua`sl trägt eine Fat`hah und fällt weg. Die Hamzatu Qat`, die an die Stelle der Hamzatu Ua`sl gesetzt wird, trägt ebenfalls eine Fat`hah! Deshalb hat man im Arabischen in diesem Fall zwei Möglichkeiten: 1.Ibdaal إبدال und 2.Tashiel تسهيل.

14.4 Ibdaal إبدال

Sprachlich: Umwandlung. Definition: Das Umwandeln der sukkunierten Hamzah in den dem vorausgegangenen Vokal entsprechenden Buchstaben. Mit Ibdaal ist hier gemeint, dass eine Hamzatu Ua`sl zu Beginn eines Artikels in ein Alif umgewandelt wird aufgrund einer vorausgegangenen Hamzatu-stifhaam. Es gibt im Quran genau drei Beispiele:

85Das ist eine Ansicht. Die andere Ansicht ist, dass es sich hierbei nicht um einen Artikel handelt, sondern um ein eigenständiges Wort bzw. um einen eigenständigen Namen.

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1) Suuratu Juunus (10) im Vers 59 und in Suuratun-Naml (27) ebenfalls im Vers 59:

ª!!# u™

Weil nach dem Alif ein unbedingt sukkunierter Buchstabe folgt, muss man das Alif 6 Einheiten lang ziehen. 3) Suuratu Junus (10) Verse 51 und 91:

z⎯≈ t↔ ø9 !# u™

3) Suuratul An`aam (6) Verse 143 und 144:

È⎦ ø⎪ t Ÿ2©%! !# u™ Die zweite Möglichkeit dieser drei Worte zu lesen ist mit

14.5 Tashiel تسهيل Sprachlich: Vereinfachung. Definition: Die Hamzah zwischen einer Hamzah und dem ihr zugehörigen Vokal auszusprechen. Es gibt in der Riuaajah von `Haf`s vier Worte, die mit Tashiel ausgesprochen werden, wobei man bei einem dieser Worte keine andere Wahl hat. Die drei anderen sind im Mu`s`haf, der in Madinah gedruckt wird, so geschrieben, dass man sie mit Ibdaal إبدال liest.86 Es sind die Worte, die gerade eben unter „Ibdaal“ (14.4) besprochen wurden. Die einzige Stelle, wo man Tashiel machen muss, ist in Suuratu Fu`ssilat (41) Vers 44:

Ursprünglich gesehen ist das Wort: ميأءعج

86 Man hat sich offensichtlich dafür entschieden, weil diese Version einfacher ist.

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Statt der zweiten Hamzah, ist ein ausgemalter schwarzer Punkt im Mu`s`haf gezeichnet, was auf den Tashiel hinweist. Offensichtlich wurde hier Tashiel gemacht, da das `Ain ع und die Hamzah ء beide von der Kehle entspringen. Buchstaben hintereinander zu sprechen, welche nahe aneinander sind, ist immer schwieriger. Man kann hauptsächlich 2 Fehler machen: Zum einen, dass man eine zweite Hamzah ausspricht, zum anderen, dass man die Hamzah in ein Haa هـ umwandelt. Obwohl Tashiel „Vereinfachung“ bedeutet, ist es erfahrungsgemäß schwieriger und muss von einem ausgezeichneten Quranlehrer gelernt werden.

Kapitel 15/20

Die sieben Alifaat87 األلفات السبعة Es handelt sich um genau sieben Alifaat im Quran, die nur ausgesprochen werden, wenn man auf jenen Worten stehen bleibt. Wenn man nicht stehen bleibt, verschwindet es. Das Zeichen ist ein unausgemalter Kreis über dem Alif. 1. Im gesamten Quran:

O$tΡr& An denjenigen Stellen, wo das Alif sowieso beim Weiterlesen wegfällt aufgrund des folgenden sukkunierten Buchstabens, ist der nicht ausgemalte Kreis weggelassen worden, wie zum Beispiel in Suurah `Taahaa Vers 14. 2. Suuratul Kahf (18) Vers 38:

O$Ψ Å3≈ ©9 uθèδ ª!$# ’ În1u‘

87 Plural von Alif أ

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3. Suuratul A`hzaab (33):

tβθ‘Ζ Ýà s?uρ «!$$Î/ O$tΡθãΖ —à9 $# ∩⊇⊃∪ y7 Ï9$uΖ èδ

4. Suuratul A`hzaab (33):

$uΖ ÷è sÛ r& uρ fωθß™ §9 $# ∩∉∉∪ (#θä9$s% uρ

5. Suuratul A`hzaab (33):

$tΡθ=|Ê r'sù gξ‹ Î6 ¡¡9 $# ∩∉∠∪ !$oΨ −/ u‘

6. Suuratul Insaan (76):

6ξÅ¡≈ n=y™ Wξ≈ n=øî r& uρ # · Ïèy™ uρ ∩⊆∪

Wie man sehen kann, ist hier das Zeichen über dem Alif ein nicht ganz runder Kreis. Dieses Zeichen bedeutet, dass man den Buchstaben niemals ausspricht. Das ist in diesem Fall eine Möglichkeit für dieses Alif, dass es also weder beim Weiterlesen noch beim Stehenbleiben gelesen wird. Die zweite Möglichkeit ist, dass man es als eines der sieben Alifaat behandelt und nur beim Stehenbleiben ausspricht. 7. Suuratul Insaan (76):

ôM tΡ% x. O# tƒ Í‘# uθs% ∩⊇∈∪ (# tƒ Í‘# uθs% ⎯ ÏΒ 7π ÒÏù

Gemeint ist nur das Alif des ersten der beiden gleichen Worten, welches markiert ist. Beim zweiten Wort spricht man das Alif niemals aus. Alle genannten Stellen gelten für die Riuaajah von `Haf`s.

Kapitel 16/20

An-Naql النقل Sprachlich: Transport, das Transportieren. Definition: Eine Hamzatu Qat` همزة قطع wegzulassen und deren Vokal an den vorangehenden sukkunierten Buchstaben zu übergeben.

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Naql ist Teil der Tadschuiedwissenschaft, kommt aber niemals in der Riuaajah von `Haf`s vor. Zur Verdeutlichung führe ich trotzdem ein Beispiel an:

Ç⎯≈ |¡ΣM}$#

Wie man sehen kann ist das Laam ل sukkuniert und ihm folgt eine Hamzatu Qat`. Wenn man jetzt dem Laam den Vokal der Hamzah übergibt und die Hamzah weglässt, spricht man das Wort wie folgt aus:

لنسانأMan schreibt es allerdings so:

الانسان

Kapitel 17/20

Al-La`hn اللحن Mit La`hn ist hier jegliche Art von Fehler gemeint, die man beim Quranlesen machen kann. Man teilt die Fehler in zwei Teile ein: offensichtliche Fehler (لحن جلي) und nicht offensichtliche Fehler (لحن خفي). Mit offensichtlich sind allgemein solche Fehler gemeint, die derjenige, der korrekt Arabisch spricht, sofort erkennt, auch ohne Tadschuied gelernt zu haben, wie zum Beispiel das Verändern der Vokale. Beispiel: Wenn man statt }تأنعم{ }تأنعم{ liest. „Chafijj“ heißt wortwörtlich „versteckt, verborgen“, weil es vor derjenigen, die kein Tadschuied gelernt haben, verborgen ist. Unter diese Kategorie fällt zum Beispiel das Kapitel 7 über die „Ghunnaat“ oder einige Eigenschaften von Buchstaben, wie Qalqalah, Schiddah, Rachaauah u.a.88

88 Darüber lässt sich streiten. Ich gehe davon aus, dass die frühen Araber dies als einen Fehler empfanden, wenn man den Idghaam beim Reden nicht praktizierte. Damit sind aber nicht die Längeneinheiten gemeint.

Page 102: Tadschuiedwissenschaft

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Kapitel 18/20

`Uthmaanische und heutige Rechtschreibung ديثالح واإلمالء ثمانيالخط الع

Der Mu`s`haf, der in Madinah gedruckt wird, wurde gemäß der Rechtschreibung geschrieben, wie die `Sa`haabah ihn unter der Leitung von Zaid Ibn Thaabit زيد بن zur Zeit des Kalifats von `Uthmaan Ibn `Affan, Allahs Wohlgefallen auf ihnen ثابتallen, geschrieben haben. Wie man sich denken kann, unterscheidet sich die damalige Rechtschreibung von der heutigen. Die Unterschiede können in 6 Punkten zusammengefasst werden: 1. Im Mu`s`haf werden bestimmte Worte zusammengeschrieben, die heutzutage allerdings auseinander geschrieben werden. Beispiele: Suuratu `Taahaa (20) Vers 94:

¨Π àσ uΖ ö6 tƒ

Es bedeutet „O Sohn meiner Mutter“ und wird heutzutage in drei Worten geschrieben:

أم يا ابن Was sich für das Quranlesen daraus ergibt ist, dass man nur am Ende des gesamten Wortes stehen bleiben darf und nicht etwa auf jedem einzelnen von diesen dreien, weil man sich an die Rechtschreibung des Mu`s`haf halten muss. Weiteres Beispiel: Suuratul Qa`sa`s (28) Vers 82

χr( s3 ÷ƒ uρ * … çµΡr( s3 ÷ƒ uρ

Heutzutage:

ي كأنو *ي كأنهو Man darf also nur auf dem zweiten Wort stehen bleiben. 2. Im Mu`s`haf werden Worte auseinander geschrieben, die heutzutage zusammengeschrieben werden.

Page 103: Tadschuiedwissenschaft

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Beispiele: Suuratul Kahf (18) Vers 49 und Al-Furqaan (25) Vers 7:

ÉΑ$tΒ

Suuratul Baqarah (2) Vers 144, 150:

ß] øŠ ymuρ $tΒ Man darf jeweils auf dem ersten der beiden Worte stehen bleiben, was man allerdings nicht absichtlich machen soll, sondern nur, wenn man zum Beispiel geprüft wird, einem die Luft ausgeht usw. Auf dem Wort

öΑ Î) t⎦⎫ Å™$tƒ

in Suuratu-`Ssaaffaat (37) Vers 130 darf man in der Riuaajah von `Haf`s nur auf dem zweiten Wort stehen bleiben.89 3. Im Mu`s`haf sind Buchstaben nicht geschrieben, die man heutzutage allerdings schreibt. Beispiele: Im gesamten Quran:

z⎯↵ÍhŠ Î; ¨Ψ9 $#

Ausgeschrieben wäre es heutzutage mit zwei Jaas, nämlich:

يالنبين Man muss das Jaa aussprechen. Im Mu`s`haf hat man an der entsprechenden Stelle ein kleines, altes Jaa darüber hinzugefügt.

89 Es wurde auseinander geschrieben, damit eine andere Qiraa`ah, nämlich }آل ياسين{ auch beinhaltet ist, was soviel bedeutet wie „die Familie von Jaasien“. In diesem Fall dürfte man auf dem ersten Wort stehen bleiben.

Page 104: Tadschuiedwissenschaft

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Weiteres Beispiel: Suuratu Juunus (10) Vers 103:

ÆkΨ çΡ t⎦⎫ ÏΖ ÏΒ÷σ ßϑø9 $#

Heutzutage schreibt man es so: ننجي المؤمنين

Das Jaa darf man niemals aussprechen. Weiteres Beispiel: Suuratul Israa (17) Vers 11

äíô‰tƒ uρ ß⎯≈ |¡ΡM}$#

Heutzutage schreibt man es so:

دعيا الإنسوون Auch hier spricht man das Uaau و niemals aus. Weiteres Beispiel: Suuratul `Alaq (96) Vers 18

äíô‰uΖ y™ sπ u‹ ÏΡ$t/ ¨“9 $#

Heutzutage schreibt man es so: الزبانيةوسندع

Auch hier darf man das Uaau niemals aussprechen. Weiteres Beispiel: Suuratul `Hadsch (22) Vers 54

ÏŠ$yγ s9 t⎦⎪ Ï% ©! $# (# þθãΖ tΒ# u™

Heutzutage schreibt man es so:

الذين آمنوايلهادDas Jaa darf man nie aussprechen. Weiteres Beispiel: Suuratul Qamar (54) Vers 5

$yϑsù Ç⎯ øóè? â‘ ä‹–Ψ9 $#

Page 105: Tadschuiedwissenschaft

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Heutzutage schreibt man es so:

النذريفما تغنDas Jaa darf man beim Stehenbleiben nicht aussprechen. Weiteres Beispiel: Suuratusch Schuuraa (42) Vers 24

xôϑtƒ uρ ª!$# Ÿ≅ÏÜ≈ t6ø9 $#

Heutzutage schreibt man es so:

محيطلا الب اهللاوو Das Uaau و wird nie ausgesprochen Weiteres Beispiel: Suuratut-Ta`hriem (66) Vers 4

ßxÎ=≈ |¹ uρ t⎦⎫ ÏΖ ÏΒ÷σ ßϑø9 $#

Heutzutage schreibt man es so:

الحصواوؤمنينالم Das Uaau spricht man nie aus. Weitere Beispiele: Suuratun-Nuur (24) Vers 31, Az-Zuchruf (43) Vers 49, Ar-Ra`hmaan (55) Vers 31

tµ •ƒ r& šχθãΖ ÏΒ÷σ ßϑø9 $# * tµ •ƒ r'≈ tƒ ã Ïm$ ¡¡9 $# * tµ •ƒ r& ÈβŸξs) ¨W9 $#

Heutzutage schreibt man es so: اأيه

Dieses Alif darf man an diesen drei Stellen nie aussprechen. Weiteres Beispiel: Suuratul Baqarah (2) Vers 26

ÿ⎯ Ä© ÷∏tGó¡tƒ

Page 106: Tadschuiedwissenschaft

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Heutzutage schreibt man es so:

يييستحDieses Jaa muss man beim Stehenbleiben aussprechen. Welches der beiden Jaas ist weggelassen worden? Wenn man der Ansicht ist, dass es das erste ist, dann bleibt man wie erwartet auf dem Jaa stehen. Wenn man der Ansicht ist, dass es das zweite ist, dann handelt es sich um eine Ausnahme, denn in der Regel bleibt man so stehen, wie es im Mu`s`haf geschrieben steht. 4. Im Mu`s`haf werden Buchstaben weggelassen, die man aussprechen muss. Beispiele:

Ç⎯≈ uΗ ÷q §9 $# * š⎥⎫ Ïϑn=≈ yèø9 $# * Å7 Î=≈ tΒ * xÞ≡ u Å_Ç9 $# * y7 Ï9≡ sŒ

Ü=≈ tGÅ6 ø9 $# * 90šχ… âθù= s?* (# ÿ… âθù=s?91 * © Å√G çΡ92

Die Gelehrten haben, wie man sehen kann, ein kleines Alif93 bzw. Uaau hingeschrieben. Und der Grundsatz in diesem Mu`s`haf ist: Wenn ein kleiner Buchstabe geschrieben steht, muss man ihn aussprechen, es sei denn er befindet sich unterhalb des großen Buchstabens: In diesem Fall darf man ihn statt des großen Buchstaben aussprechen. (Siehe Punkt 6) 5. Buchstaben werden geschrieben, die man niemals ausspricht. Beispiele: Suuratul An`aam (6) Vers 34

&“Î* t6 ¯Ρ š⎥⎫ Î=y™ ö ßϑø9 $#

Das Zeichen, dass ein Buchstabe nicht ausgesprochen wird, ist ein nicht ganz runder Kreis:

90Aal-`Imraan (3) 153 91An-Nisaa (4) 135 92Al-Anbijaa (21) Vers 88 93 ألف خنجرية

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107

Weitere Beispiele:

ÿ… çµ ¨Ψ pt r2øŒ (# V{94* y7 Í× ¯≈ s9 'ρé& * àM≈ s9 'ρé& uρ * ’Í<'ρé'≈ tƒ

6. Buchstaben werden geschrieben, doch stattdessen werden andere Buchstaben ausgesprochen, die darüber geschrieben werden: Beispiele:

nο 4θn=¢Á9 $# * nο 4θx. ¨“9 $# * sπ1 u‘ öθ−G9 $# * Zπ sÜ )Át/ Wenn allerdings der kleine Buchstabe unter dem großen steht, dann hat man die Wahl, wobei die Aussprache mit dem großen Buchstaben bekannter ist, weil es von mehr Überlieferern überliefert wurde. Hierfür gibt es ein Beispiel, und zwar in Suuratu`t-`Tuur (52) Vers 37:

tβρ ã ÏÜ ø‹ kÁßϑø9 $#

7. Im Mu`s`haf werden manche Taa Marbuu`t (ـة) تا مربوط als Taa Mabsuu`t تا مبسوط geschrieben. Dies hat natürlich eine Auswirkung auf die Aussprache, denn auf (ت)einem Taa Marbuu`t bleibt man mit einem Haa ـه stehen, beim Taa Mabsuu`t mit einem Taa ت. Beispiele:

95|M yϑ÷èÏΡ * sπ yϑ÷èÏΡ96

×ο r& t øΒ$#97 * |Nr& t øΒ$#98

|M yϑômu‘99 * ×π uΗ ÷q u‘ uρ100

94 An-Naml (27) Vers 21 95 Ibraahiem (14) Vers 34 96 An-Na`hl (16) Vers 18 97 An-Nisaa (4) Vers 12 98 At-Ta`hriem (66) Vers 10 99 Al-Baqarah (2) Vers 218 100 Al-A`raaf (7) Vers 154

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Dasselbe gilt für die Worte: }لعنة} {ةعصيم } {ةرشج} {نةس} {ةقر} {نةج} {ةفطر} {ةقيب} {ةكلم{ Diese Unterschiede muss man mit auswendig lernen. Im Arabischen gibt es dafür ein Gedicht.101

Kapitel 19/20

Gesangsregeln

Die Stimme zu verschönern, wenn man den Quran singt, ist eine wünschenswerte Angelegenheit. Der Gesandte Allahs sagte:

يتغن بالقرآنليس منا من لم 102 „Wer den Quran nicht singt, gehört nicht zu uns.“

Das Wechseln der Tonlage von Buchstabe zu Buchstabe ist eine Sache, die jeder beim Quranlesen machen muss, wenn er ihn psalmodieren will. Verboten sind allerdings zwei Dinge: 1. Das Wechseln einer Tonlage innerhalb eines Buchstaben:

ءاااإذا ج Wie man deutlich sehen kann ist es so, als würde man Buchstaben in den Quran hinzufügen. Die wahre Begründung ist, dass dies nicht von den A`s`haabul-Asaanied überliefert ist.103 2. Aus den Vokalen (`Harakaaht حرآات) dürfen keine Muduud entstehen. Meistens geschieht es durch zu langsames Lesen und eventuell auch dadurch, dass man der Quranlesung eine bestimmte Melodie aufzwingen will.

101 المقدمة الجزرية 102 يح وضعيف الجامع وغيرهما وصححه األلباني رحمه اهللابو داود، صحأ103 Ich bitte Allah darum, dass man sich als Muslim nicht täuschen lässt durch so genannte „Qurraa قراء“, die im Fernsehen und Radio auftreten. Manche übertreiben so stark beim Quranlesen, dass ihre Köpfe schon rot anlaufen und sie anfangen zu schwitzen. Und manche wollen eine bestimmte bekannte Melodie dem Quran aufzwingen. Auch das lange Pausieren zwischen den Versen (offensichtlich wird es ausgenutzt um zu überlegen, wie man den folgenden Vers entsprechend einer Melodie am besten liest) hat überhaupt nichts mit dem zu tun, was die edlen Quranlehrer überliefert haben. Und wenn es unter den Quranlesern, die einen Sanad haben, solche Menschen gibt, so repräsentieren sie nur sich selbst und ihresgleichen.

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Kapitel 20/20

Nicht übertreiben! Der Quranlehrer Mu`hammad Ibnul- Dschazarijj محمد بن الجزري (gest. 833 n.H.) gilt als der Imam aller Quranlehrer nach dem Gesandten Allahs und den `Huffa`dh 104 حفاظ unter den Gefährten, Allahs Wohlgefallen auf ihnen allen. Aufgrund der großen Erfahrung auf dem Gebiet des Quranlehrens, hat dieser edle Gelehrte, Allahs Barmherzigkeit auf ihn, diejenigen Fehler aufgelistet, die besonders bei Anfängern oft auftreten. Er sagte in seinem beeindruckendsten Werk „An-Naschr fil-Qiraa`aatil-`Aschr النشر 105:“في القراءات العشر

... اللسانيغضميد بتفليس التجو"So zu lesen, als hätte man einen Klumpen im Mund.

...ير الفمعقوال بتZu versuchen, dass man alle Buchstaben aus der Kehle spricht. Dadurch werden alle Buchstaben mit einem `Ain ع vermischt.

...يج الفكوعوال بتDort Imaalah ةإمال zu machen, wo keine hingehört.

...يد الصوتعروال بتAbsichtlich zu zittern, als ob man überwältigt wäre. Wenn man wirklich überwältigt ist, ist es erlaubt.

...يط الشدطموال بتJede Schaddah in die Länge zu ziehen, obwohl wenn es sich beim Buchstaben nicht um eine Miem oder Nuun handelt, wie in: (حمن، الشيطانباهللا، الر)

104 Plural von `Haafi`dh حافظ. Gemeint ist eine Person, die den gesamten Quran auswendig vortragen kann. Möge Allah diese Menschen erhöhen und vermehren. 105 Ich verzichte auf die Übersetzung und gebe nur die für den Quranleser entscheidende Bedeutung wieder.

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...يع المدطقوال بت Wortwörtlich: das Zerhacken der Muduud. Siehe Kapitel 19.

...ين الغناتنطوال بتWie in Bezug auf die Muduud, allerdings in Bezug auf Ghunnaat, wie zum Beispiel bei }إنما{ und }أمن{ die Tonlage während der Schaddah auf dem Nuun bzw. Miem zu verändern.

.وال بحصرمة الراءاتZu fest auf den Ausgang eines Raa ر zu drücken, so dass der Ton des Raa unterbrochen wird, obwohl dieser Buchstabe teilweise die Eigenschaft von Rachaauaj رخاوة hat. Man soll auf natürliche Weise lesen, so dass das Herz und die Ohren davon ergriffen werden, auf eine einfache, angenehme Weise. Am Ende möchte ich mich noch bei allen Geschwistern bedanken, die bei der Korrekturlesung mitgewirkt haben, insbesondere Schwester Amina und Bruder Isa Panz, möge Allah sie für ihre Mühen belohnen. Allahs Segen und Heil seien auf dem Gesandten Mu`hammad und alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten. Neil Bin Radhan نائل بن ردهان

1426 شعبان 4 08.September 2005 Email: [email protected]

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Quellen:

- Was ich von meinen Quranlehrern Abdul-Mu`ti A´d-`Daahir gelernt habe آمال قصار und Kamaal Qa`ssaar عبد المعطي الضاهرdadurch, dass ich ihnen den Quran vorgetragen habe.

- Der edle Quran - „Der edle Quran und die Übersetzung seiner Bedeutungen in

die deutsche Sprache“. Übersetzung: Scheich Abdullah as-Samit Frank Bubenheim und Dr. Nadeem Elyas.

- Die Tadschuiedunterrichte des Quranlehrers Dr. Aiman Siwajjid أيمن سويد\د

- `Ilmut-Tadschuied vom Quranlehrer Dr. Yahya Al-Ghauthaanijj يحيى الغوثاني\د und auch, dass ich ihm den Anfang des Quran in einigen Qiraa`aat vorgelesen habe.

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Inhaltsverzeichnis

Thematik Seite Definitionen speziell für dieses Buch 2 Einführung 3 Kapitel 1 - Lesegeschwindigkeiten 5 Kapitel 2 - Basmalah بسملة und Ta`au-udh تعوذ (Isti`aadhah استعاذة) 7 2.1 Wann sagt man die Basmalah بسملة und wann At-Ta´au-udh 7 ?التعوذ

2.2 Welche Möglichkeiten hat man, wenn man eine Suurah سورة zu lesen anfängt?

8

2.3 Welche Möglichkeiten hat man, wenn man inmitten einer Suurah ?zu lesen beginnt سورة

9

2.4 Welche Möglichkeiten hat man, wenn man eine Suurah سورة mit der folgenden verbindet?

9

Kapitel 3 - Entstehungsorte der 29 arabischen Buchstaben 10 Kapitel 4 – Die gegensätzlichen Buchstabeneigenschaften 26 4.1 Hams 27 همس 4.2 Dschahr 28 جهر 4.3 Schiddah 28 شدة 4.4 Rachaauah 29 رخاوة 4.5 Isti`laa 30 استعالء 4.6 Istifal 32 استفال 4.6.1 Wann ist das Alif Al-Maddijjah األلف المدية dunkel? 32 4.6.2 Wann ist das Laam ل dunkel? 33 4.7 Wann ist das Raa ر dunkel? 34 Kapitel 5 - Die nicht gegensätzlichen Buchstabeneigenschaften 38 5.1 Die erste nicht gegensätzliche Eigenschaft: Qalqalah 38 قلقلة 5.2 Die zweite nicht gegensätzliche Eigenschaft: Isti`taalah 41 استطالة 5.3 Die dritte nicht gegensätzliche Eigenschaft: Takrier 42 تكرير 5.4 Die vierte nicht gegensätzliche Eigenschaft: Tafasch-schie 42 تفشي 5.5 Die fünfte nicht gegensätzliche Eigenschaft: `Safier 43 صفير 5.6 Die sechste nicht gegensätzliche Eigenschaft: Lien 43 لين 5.7 Die siebte nicht gegensätzliche Eigenschaft: In`hiraaf 43 انحراف Kapitel 6 - Idghaam 44 إدغام 6.1 Mutamaathilaan 45 متماثالن 6.2 Mutadschaanisaan 45 متجانسان

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6.3 Mutaqaaribaan 47 متقاربان Regeln des Laam 47 ل Kapitel 7 - Die Regeln des sukkunierten Nuun ن und des Tanuien 49 تنوين 7.1 I`dhhaar 50 إظهار 7.2 Idghaam 51 إدغام 7.3 Iqlaab 54 إقالب 7.4 Ichfaa 55 إخفاء7.5 Die Regeln des sukkunierten Miem 57 م 7.6 Wie lang sind die Ghunnaat غنات aus Kapitel 7? 58 Kapitel 8 - Al-Madd 59 المد 8.1 Die ursprünglichen Muduud 60 مدود 8.1.1 Al-Maddu`t-`Tabi`ijj 60 المد الطبيعي 8.1.2 Al-Maddul-`Iua`d 60 المد العوض 8.1.3 Al-Maddul-Badal 61 المد البدل 8.1.4 A`s-`Silatu`s-`Sughraa غرىالصلة الص (Kleine `Silah) 61 8.2 Diejenigen Muduud مدود, die durch eine Hamzah ء verlängert werden

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8.2.1 Al-Maddul-Mutta`sil المد المتصل (Der verbundene Madd) 63 8.2.2 Al-Maddul-Munfa`sil المد المنفصل (Der unverbundene Madd) 64 8.2.3 A`s-`Silatul-Kubraa الصلة الكبرى (Die große `Silah) 64 8.3 Diejenigen Muduud, die durch eine Sukuun verlängert werden 65 8.3.1 Al-Maddul-`Aari`du Lis-Sukuun المد العارض للسكون (Der vorübergehende Madd aufgrund einer Sukuun)

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8.3.2 Al-Maddul-Lien 65 المد اللين 8.3.3 Al-Maddul-Laazim المد الالزم (Der unbedingte Madd) 66 8.3.3.1 Kalimijj Muchaffaf 66 آلمي مخفف 8.3.3.2 Kalimijj Muthaqqal 67 آلمي مثقل 8.3.3.3 Die vereinzelten Buchstaben zu Beginn der Suar 67 الحروف المقطعة 8.3.3.4 `Harfijj Muchaffaf 68 حرفي مخفف 8.3.3.5 `Harfijj Muthaqqal 68 حرفي مثقل 8.3.3.6 Auflistung aller vereinzelten Buchstaben im Quran 68 8.4 Manchmal passt ein Madd مد in mehr als eine Kategorie 73 8.5 Kombinationen der Einheiten der Muduud 74 مدود 8.6 Fehler, die man bei den Muduud مدود machen kann 75 Kapitel 9 - Al-Imaalah 76 اإلمالة Kapitel 10 - An-Nabr 76 النبر Kapitel 11 - Wie man am Ende eines Wortes stehen bleibt 78

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11.1 Ar-Raum 79 الروم 11.2 Al-Ischmaam 79 اإلشمام 11.3 Ichtilaas 81 اختالس Kapitel 12 - Wo man stehen bleibt und wo man weiter liest 82 12.1 Al-Uaqf وقفال (Das Stehenbleiben) 83 Kapitel 13 - Zwei sukkunierte Buchstaben treffen aufeinander 92 Kapitel 14 - Die Arten der Hamzah 93 همزة 14.1 Die Hamzatu Ua`sl همزة وصل vor Verben 94 14.2 Eine Hamzatu Ua`sl همزة وصل vor einer Hamzatu Qat` 96 همزة قطع 14.3 Eine Hamzatu Qat`wird vor eine Hamzatu Ua`sl gesetzt 97 14.4 Ibdaal 97 إبدال 14.5 Tashiel 98 تسهيل Kapitel 15 - Die sieben Alifaat ةبع99 األلفات الس

Kapitel 16 - An-Naql 100 النقل Kapitel 17- Al-La`hn حنالل 101 Kapitel 18 - `Uthmaanische und heutige Rechtschreibung الخط العثماني واإلمالء الحديث

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Kapitel 19 - Gesangsregeln 108 Kapitel 20 - Nicht übertreiben! 109 Quellen 111 Inhaltsverzeichnis 112 Zeugnis der 10 Qiraa`aat 115 قراءات

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