Tätigkeitsbericht 2005 & 5 Jahre BBG

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VON NULL AUF 661 Millionen Euro in fünf Jahren: Das ist die Erfolgssto- ry des größten Einkäufers für die öf- fentliche Hand in Österreich, der Bundesbeschaffungsgesellschaft (BBG). Um diese Summe kaufen die Kunden jährlich Waren und Dienst- leistungen aus Verträgen der BBG ein. Dabei hatte sie ganz klein begonnen. 2001 wurde die GmbH als 100-pro- zentige Tochter des Finanzministeri- ums mit nur zwei Geschäftsführern gegründet. Einer von ihnen war An- dreas Nemec, der noch immer die Ge- sellschaft leitet. Seit Juni 2006 ist Han- nes Hofer sein Partner in dieser Funk- tion. „Mein Arbeitstisch war ein Ikea- Tisch aus meiner Wohnung“, so Ne- mec in Erinnerung an die Anfangs- zeit, als die BBG noch in der Oberen Donaustraße zu Hause war. „Dann haben wir begonnen, Mitar- beiter zu suchen.“ Mittlerweile hat die Gesellschaft rund 55 Mitarbeiter. Und deren Arbeitsplatz ist heute in der Las- sallestraße. Von dort aus erledigt die BBG den Auftrag, den ihr der Gesetz- geber bei der Gründung erteilt hat: Sie bündelt und vereinfacht den Einkauf der öffentlichen Verwaltung; sie schafft Produkte und Dienstleistun- gen billiger an, ohne dass es dabei zu einem Qualitätsverlust kommen darf. Dabei erstellt sie Leistungsverzeich- nisse, entwickelt Standards, führt Aus- schreibungen durch und schließt nach dem Zuschlag Verträge mit den Best- bietern ab. Und das alles natürlich un- ter genauer Einhaltung des Bundes- vergabegesetzes. Der Erfolg der BBG lässt sich noch an Hand einer anderen Zahl beweisen: Bis jetzt konnten durch sie insgesamt 254 Millionen Euro an öffentlichen Ausgaben eingespart werden. Das liegt daran, dass sie im Schnitt um 14 Pro- zent billiger einkauft als die einzel- nen Dienststellen. Darüber hinaus ist aber auch die Arbeitsersparnis enorm: Was früher jedes Ministerium und je- der andere öffentliche Auftraggeber einzeln ausschreiben musste, wird jetzt von einer einzigen Stelle erledigt. Der große Vorteil der BBG gegenüber anderen öffentlichen Einkäufern liegt darin, dass sie Vergaberechtskompe- tenz, Marktkenntnis sowie das Wis- sen über Prozessgestaltung vereint. Von der Verwaltungsvereinfachung und der Preissenkung profitiert vor al- lem der Steuerzahler, mit dessen Gel- dern signifikant sparsamer gewirt- schaftet wird. LÄNDER UND GEMEINDEN ENTDECKEN DIE BBG Zu den Kunden der BBG zählen ne- ben dem Bund auch Länder, Städte und Gemeinden sowie ausgegliederte öffentliche Unternehmen. Anders als der Bund sind die anderen Gebiets- körperschaften aber nicht verpflich- tet, über die BBG einzukaufen. Trotz- dem wird die Option stark in An- spruch genommen. Immerhin gehen 5 Jahre BBG Seit fünf Jahren kauft die Bundesbeschaffung für die Öffent- liche Hand ein. Dabei erzielt sie enorme Preisvorteile, optimiert Prozesse und bringt Innovationen für die Abläufe. Die Kunden sind zufrieden. Der Steuerzahler kann es auch sein. IN FÜNF JAHREN VON NULL AUF 661 MILLIONEN

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Tätigkeitsbericht der Bundesbeschaffung GmbH für das Jahr 2005 und Jubiläumsbeilage anlässlich 5 Jahre BBG

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VON NULL AUF 661 Millionen Euroin fünf Jahren: Das ist die Erfolgssto-ry des größten Einkäufers für die öf-fentliche Hand in Österreich, derBundesbeschaffungsgese l l schaft(BBG). Um diese Summe kaufen dieKunden jährlich Waren und Dienst-leistungen aus Verträgen der BBG ein.

Dabei hatte sie ganz klein begonnen.2001 wurde die GmbH als 100-pro-zentige Tochter des Finanzministeri-ums mit nur zwei Geschäftsführerngegründet. Einer von ihnen war An-dreas Nemec, der noch immer die Ge-sellschaft leitet. Seit Juni 2006 ist Han-nes Hofer sein Partner in dieser Funk-tion. „Mein Arbeitstisch war ein Ikea-Tisch aus meiner Wohnung“, so Ne-mec in Erinnerung an die Anfangs-zeit, als die BBG noch in der OberenDonaustraße zu Hause war.

„Dann haben wir begonnen, Mitar-beiter zu suchen.“ Mittlerweile hat dieGesellschaft rund 55 Mitarbeiter. Und

deren Arbeitsplatz ist heute in der Las-sallestraße. Von dort aus erledigt dieBBG den Auftrag, den ihr der Gesetz-geber bei der Gründung erteilt hat: Siebündelt und vereinfacht den Einkaufder öffentlichen Verwaltung; sieschafft Produkte und Dienstleistun-gen billiger an, ohne dass es dabei zueinem Qualitätsverlust kommen darf. Dabei erstellt sie Leistungsverzeich-nisse, entwickelt Standards, führt Aus-schreibungen durch und schließt nachdem Zuschlag Verträge mit den Best-bietern ab. Und das alles natürlich un-ter genauer Einhaltung des Bundes-vergabegesetzes.

Der Erfolg der BBG lässt sich noch anHand einer anderen Zahl beweisen:Bis jetzt konnten durch sie insgesamt254 Millionen Euro an öffentlichenAusgaben eingespart werden. Das liegtdaran, dass sie im Schnitt um 14 Pro-zent billiger einkauft als die einzel-nen Dienststellen. Darüber hinaus istaber auch die Arbeitsersparnis enorm:

Was früher jedes Ministerium und je-der andere öffentliche Auftraggebereinzeln ausschreiben musste, wirdjetzt von einer einzigen Stelle erledigt.Der große Vorteil der BBG gegenüberanderen öffentlichen Einkäufern liegtdarin, dass sie Vergaberechtskompe-tenz, Marktkenntnis sowie das Wis-sen über Prozessgestaltung vereint.Von der Verwaltungsvereinfachungund der Preissenkung profitiert vor al-lem der Steuerzahler, mit dessen Gel-dern signifikant sparsamer gewirt-schaftet wird.

LÄNDER UND GEMEINDEN

ENTDECKEN DIE BBG

Zu den Kunden der BBG zählen ne-ben dem Bund auch Länder, Städteund Gemeinden sowie ausgegliederteöffentliche Unternehmen. Anders alsder Bund sind die anderen Gebiets-körperschaften aber nicht verpflich-tet, über die BBG einzukaufen. Trotz-dem wird die Option stark in An-spruch genommen. Immerhin gehen

5 Jahre BBGSeit fünf Jahren kauft die Bundesbeschaffung für die Öffent-liche Hand ein. Dabei erzielt sie enorme Preisvorteile, optimiertProzesse und bringt Innovationen für die Abläufe. Die Kundensind zufrieden. Der Steuerzahler kann es auch sein.

IN FÜNF JAHREN VON NULL AUF 661 MILLIONEN

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20 Prozent der BBG-Einkäufe an öf-fentliche Auftraggeber, die nicht zumBund gehören.

Sie können entweder die für den Bundvorgenommenen Ausschreibungenmitnutzen, oder auch eigene Aus-schreibungen in Auftrag geben, fürdie sie einen kostendeckenden Stun-densatz zahlen müssen. Seit einer Ge-setzesnovellierung 2006 darf die BBGauch für Tochterunternehmen derLänder und Gemeinden sowie für Sek-torenauftraggeber wie die Post oderdie Bahn einkaufen. „Da die Drittkun-den die BBG freiwillig in Anspruchnehmen, sind sie für uns im Bund einGarant dafür, dass die BBG-Verträgedie günstigsten Verträge sind“, erzähltSektionschef Hermann Germ aus demJustizministerium. Er ist Vorsitzenderdes Nutzerbeirates, in dem die Mini-sterien ihre Wünsche an die BBG zurSprache bringen.

PRODUKTE VON SERVERN BIS ZU

LEBENSMITTELN

Die Produkte und Dienstleistungen,die die BBG einkauft, gliedern sich in32 so genannte Beschaffungsgruppen.Diese reichen von Lebensmitteln überMöbel bis hin zu Reinigungskräften.Die dem Volumen nach wichtigstenSektoren sind aber Energie, IT-Hard-ware, Briefpost und IT-Software. Ein-gekauft wird mittels Ausschreibungs-verfahren, weil das Einkaufsvolumendie preisliche Schwelle für die einfa-chen Direktvergaben fast immer über-steigt. Ein solches Verfahren ist höchstkompliziert und vielschichtig. Dass esnun für die gesamte Bundesver-waltung von einer Stelle or-ganisiert wird, schaufelt enormeRessourcen frei. Die Ministerien wer-den aber sehr wohl in den Prozess ein-gebunden. Schließlich geht es ja da-rum, ihren genauen Bedarf zu erhe-ben. Zu diesem Zweck setzen sich dieSpezialisten der BBG mit den Ministe-rien in Arbeitsgruppen zusammen undstellen fest, wer was braucht. Paul Rei-schauer, der Rechtsleiter der BBG, istzufrieden: „Natürlich wurde die BBGanfangs misstrauisch betrachtet. Inder Zwischenzeit funktioniert die Zu-sammenarbeit aber hervorragend.“

Auf Basis der Ergebnisse der Arbeits-gruppen wird dann für alle Ressortsgebündelt und unter etwaiger Mitein-beziehung anderer öffentlicher Unter-nehmen die Ausschreibung erstelltund elektronisch veröffentlicht. Die

Ausschreibung muss bis ins kleinsteDetail ausgefeilt sein und alle Bedin-gungen angeben, die für die Zuschlags-erteilung ausschlaggebend sind. DasBundesvergabegesetz schreibt eineGleichbehandlung der Bieter, ein Dis-kriminierungsverbot, den freien lau-teren Wettbewerb und Transparenzvor. Die Einhaltung dieser Grundsät-ze kann durch das Bundesvergabeamtüberprüft werden.

AUS RÜCKSCHLÄGEN LERNEN

Ein Rückschlag, den die BBG in die-sem Zusammenhang einstecken mus-ste, war die Polizeiautoausschreibung2005. Damals wollten die BBG unddas Innenministerium die gesamteFuhrparkerneuerung mit einem ein-zigen Vertrag erledigen. Nemec macht

den enor-men Wettbewerbsdruck dafür verant-wortlich, dass die Ausschreibung vonden Bietern besonders genau überprüftwurde, um Gründe zu finden, die Aus-schreibung anzufechten. Schließlichkonnte sie ein Bieter erfolgreich beimBundesvergabeamt beeinspruchen, dadie ausgeschriebenen Maße der Poli-zeiautos für das Bundesvergabeamtnicht hinreichend begründet wurden.Letztendlich konnte die BBG den Rük-kschlag jedoch in einen Erfolg um-wandeln. „Wir haben daraus gelerntund in der Folge anders ausgeschrie-ben“, erklärt Nemec. Als Ergebnis

konnte die BBG den ersten Fuhrpark-vertrag im öffentlichen Bereich vor-weisen. Dieser Vertrag hat nun dengroßen Vorteil, dass die Polizei nurnoch für die gefahrenen Kilometerzahlen muss (siehe Seite 24).

KUNDENANFORDERUNGEN

IM FOCUS

Das Produktportfolio der BBG könnenihre Kunden über den e-Shop abru-fen, der eine der größten Errungen-schaften in der Geschichte der BBGist. Durch diese elektronische Ein-kaufsmöglichkeit werden 70 Prozentan Zeit eingespart (siehe Seite 19).

Daneben können sich Behörden aberauch bei Spezialanforderungen, bei

denen eineBünde lung

nicht möglichist, an die BBG

wenden. Diese „Ge-schäfte im besonderen

Auftrag“ bilden das zwei-te große Tätigkeitsfeld der BBG (sie-he Seite 28).

In der Zukunft sollen die Leistungender BBG noch weiter ausgebaut wer-den. Auch ihre Arbeitsweise soll nocheffizienter und professioneller wer-den. „Wir wollen uns stärker an denZielgruppen orientieren“, meint Ne-mec. Denn oft haben diese ähnlicheAnforderungen, die man weiter zu-sammenfassen könnte. „Schulen be-nötigen die gleichen Produkte, egal,ob sie vom Bund, von Ländern oderGemeinden betrieben werden.“

Ein weiterer Schwerpunkt soll dabeiinsbesondere im Gesundheitsbereichliegen, in dem die BBG seit der Geset-zesnovellierung mit den Tochterunter-nehmen der Länder und Gemeindenneue Kunden zu betreuen hat. Weiterswird nach dieser Novelle noch mehrAugenmerk auf die Klein- und Mittel-unternehmen als Lieferanten gelegtwerden.

Stephanie Dirnbacher

5 JAHRE BBG

In fünf Jahren von null auf 661 Millionen

„Die Drittkundensind für uns imBund ein Garant dafür, dass dieBBG-Verträge die günstigstenVerträge sind.“

Sektionschef Hermann Germ,Justizministerium

Seit der Gründung sind die Einkäufe über die BBG kontinuierlich angewachsen. Auch dieEinsparungen sind kontinuierlich auf 14 Prozent oder umgerechnet 107 Millionen Euro ge-wachsen.

Energie, Hard- und Software und Briefpost sind die größten Beschaffungsbereiche bei derBundesbeschaffung.

900 Mio

800 Mio

700 Mio

600 Mio

500 Mio

400 Mio

300 Mio

200 Mio

100 Mio

02002

Steigende Einsparungen durch die BBG

2003 2004 2005

9,7%

11,0%

11,3%

14,0%Abrufwert

Einsparung

700 Mio

600 Mio

500 Mio

400 Mio

300 Mio

200 Mio

100 Mio

0

2002

Einkauf über die BBG nach Branchen

2003 2004 2005

Energie (Strom, Fernwärme, Erdgas)Energie (Strom, Fernwärme, Erdgas)

IT-Hardware

Briefpost

IT-Software

Reinigung

Fuhrpark

Telefonie

Transporte und ReisenGebäudebewachungMöbel

Lebensmittel für Großabnehmer

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DIE BUNDESBESCHAFFUNG ist ausdem öffentlichen Einkauf nicht mehrwegzudenken: Aufträge im Wert von1,8 Mrd. Euro für die Wirtschaft, 254Mio. Euro Einsparungen für den Steu-erzahler und hochwertige Produktefür die Kunden im öffentlichen Dienstlautet die Bilanz der letzten fünf Jahre.

Die Erfolgsgeschichte der BBG ist bei-spielgebend für die Verwaltungsreformder Regierung. Das Geheimnis unse-res Erfolgs liegt im Zusammenspielvon drei Fähigkeiten:

• Wir kennen die Wirtschaft. Nur werjede Veränderung am Markt verfolgt,nur wer die neuesten Entwicklungenkennt, kann der Verwaltung die be-sten Produkte zur Verfügung stellenund gleichzeitig 14% einsparen.

• Wir beherrschen die Prozesse. Jekomplizierter das Vergaberecht wird,desto wichtiger wird die Arbeit vonEinkaufsprofis. Nur wer alle Möglich-keiten ausnützt, kann auch innovati-ve Ansprüche befriedigen.

• Wir verstehen unsere Kunden. Seitfünf Jahren steht am Beginn jeder Be-schaffung die Frage: Was werden dieMitarbeiter der Öffentlichen Hand inZukunft benötigen, um ihren Job op-timal erledigen zu können?

Wir sind stolz auf die Leistung unse-rer Mitarbeiter und dankbar für diegute Zusammenarbeit mit den Verant-wortlichen in den Bundesdienststel-len, den Ländern und Gemeinden, denUniversitäten, den ausgegliedertenUnternehmen und im Gesundheits-und Sozialversicherungsbereich.

Mit einem Geschäftsbericht der etwasanderen Art wollen wir einer breitenÖffentlichkeit die Bundesbeschaffungvorstellen. Als Unternehmen, dem öf-fentliche Mittel anvertraut sind, wol-len wir dem Steuerzahler Rechenschaftüber unsere Arbeit ablegen.

Offen angesprochen werden in unse-rem Geschäftsbericht aber auch dieSpannungsfelder, die unsere Arbeitprägen. So gerät der politische Wunschnach Unterstützung der Klein- undMittelbetriebe oft in Konflikt mit denGrundsätzen des fairen Wettbewerbsund einer sparsamen öffentlichen Ver-waltung. Anhand der vorliegenden Ju-biläumsbeilage kann auch der Wan-del nachverfolgt werden, den die BBGin den letzten Jahren durchgemachthat. Anfangs als reine Einkaufsgesell-schaft gegründet, wird die Bundesbe-schaffung zunehmend als Ideenliefe-rant und Umsetzer bei der Reform derBundesverwaltung eingesetzt.

An dieser Stelle wollen wir den ehe-maligen Aufsichtsratsmitgliedern Sektionschef Dr. Gerhard Steger undDkfm. Michael Gröller danken, die ei-nen wesentlichen Anteil am Erfolg derBBG haben.

Die Jubiläumsbeilage bildet den Auf-takt zu einer regelmäßig erscheinen-den Beilage, in der wir Ihnen einenEinblick in die spannendsten Innova-tionen und die neuesten Entwicklun-gen gewähren dürfen. Viel Spaß beimLesen wünschen

Von Erfolgsgeschichten undSpannungsfeldernDie Geschäftsführer der Bundesbeschaffung über das Geheimnis des Erfolgs und einen unge-wöhnlichen Geschäftsbericht.

Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel................................................................................... 4„Eine gute Verwaltung lebt von Leistung und Effizienz.“

Finanzminister Mag. Karl-Heinz Grasser................................................................................ 4„Die BBG hat die letzten fünf Jahre genutzt, um aus einer Vision ein professionell agierendes Unternehmen zu machen.“

Geburtstagsglückwünsche.......................................................................................................5Kunden und Lieferanten gratulieren der BBG.

„Die BBG hat enorme Vorteile, aber auch ihre Grenzen“..................................................... 6Ein prominent besetzter Runder Tisch diskutiert über die Erfolge, die Chancen und die Herausforderungen der BBG.

Mit einem jungen Team sorgt die BBG für eine umfassende Kundenbetreuung...............10Manchmal kommt man um das Fachchinesisch nicht herum. Aber hier gibt es die passenden Übersetzer.

Die BBG als Dienstleister rund um Wärme und Wohlbefinden.......................................... 13Wie die BBG verhindert, dass in Österreichs Schulen und Amtsstuben die Lichter ausgehen.

Der Arbeitsplatz der Zukunft.................................................................................................. 16Als größter IT-Einkäufer des Landes begleitet die BBG die digitale Revolution.

Die Zukunft der Telefonie heißt Voice over IP......................................................................18Mit der Kopplung von Computernetzwerk und Telefonie lassen sich

Der e-Shop der Republik.........................................................................................................19Die elektronische Einkaufslösung der BBG schenkt den Beamten wertvolle Zeit für ihre Kernaufgaben.

Das virtuelle Reisebüro.......................................................................................................... 22Wie man Dienstreisen in Zukunft bequem am Bildschirm bucht.

Ausgeborgt statt totgefahren................................................................................................. 24Die Umstellung auf ein Fuhrparkmanagement bringt der Polizei bessere Autos und geringere Kosten.

Sitzt, passt, wackelt und hat Luft.......................................................................................... 26Wie die BBG die Variabilität der Büromöbel erhöht und gleichzeitig Geld spart.

Die BBG als professioneller Partner für Spezialprojekte.................................................. 28Ihr Know-how im Einkauf stellt die BBG auch für Spezialbeschaffungen zur Verfügung.

Partnerschaft für Österreichs Spitäler................................................................................. 30Was die BBG zur Entlastung des Gesundheitssystems beitragen kann.

Kleine auf dem Vormarsch..................................................................................................... 3173% der BBG-Vertragspartner sind kleine und mittlere Unternehmen. Sie punkten mit Qualität, Engagement und Service.

568 Mal Danke......................................................................................................................... 34568 Firmen haben in den letzten fünf Jahren als BBG-Vertragspartner die Republik mit Waren und Dienstleistungen versorgt.

INHALTSVERZEICHNIS

Andreas Nemec (links) und Hannes Hofer stehen an der Spitze der Bundesbeschaffung

Andreas Nemec Hannes Hofer

IMPRESSUM

5 Jahre BBG, Beilage zur Wiener Zeitung Medieninhaber & Herausgeber: Bundesbeschaffung GmbH, Lassallestraße 9b, A-1020 Wien Redaktionelle Verantwortung: Florian UnterbergerDruck: Herold Druck und Verlag AG, Faradaygasse 6, A-1030 WienGestaltung: Atelier k2102,

Bildnachweis: Seite 1: Wolfgang Voglhuber, S. 2: Wolfgang Voglhuber, SN Brussels, S. 3: WolfgangVoglhuber, S. 4: BKA, BMF, S. 5: Monopolverwaltung GmbH, Österreichische Bundesforste AG,Schloß Schönbrunn, Kultur und BetriebsgesmbH, Telekom Austria AG, Familie & Beruf ManagementGmbH, Austria Wirtschaftschaftsservice, S. 6-9: Robert Strasser (10), S. 10-11: Wolfgang Voglhuber(4), S. 13-15: Bilderbox (7), Wolfgang Voglhuber (2), S. 16-17: Bilderbox (2), Wolfgang Voglhuber (3),S. 18: Bilderbox (3), Wolfgang Voglhuber, S. 19-21: Mike Ranz (3), Wolfgang Voglhuber (2), AndjelkaLaban, S. 22-23: SN Brussels, Bilderbox (2), Wolfgang Voglhuber (3), Verkehrsbüro Reisen, S. 24-25:BMI, Bilderbox, Wolfgang Voglhuber, S. 26-27: Wolfgang Voglhuber, Wiesner Hager (3), Bene, S. 28-29: ZAMG (2), TU-Wien, ÖWD, Wolfgang Voglhuber (2), S. 30: Wolfgang Voglhuber, S. 31-33: RobertStrasser (2), Wolfgang Voglhuber (2), Kling-Wagenhofer (3)

Als im Juni 2006 neu dazugekommener Geschäftsführer möchte ichmich an dieser Stelle besonders bei meinem Kollegen in der Geschäfts-führung, Andreas Nemec, und allen BBG-Mitarbeitern sowie bei meinem Vorgänger Michael Ramprecht für ihre Beiträge in den letztenfünf Jahren zum Erfolg des Unternehmens bedanken und jedem einzel-nen herzlich dazu gratulieren.

Ich freue mich, an der Zukunft der BBG mitwirken zu können. WeitereEinsparungsmöglichkeiten bei Einkauf und Verwaltungsabläufen sindmit der großen Verantwortung einer zentralen Einkaufsorganisation inEinklang zu bringen.

Dafür brauchen wir einen regelmäßigen Dialog mit Kunden, Lieferan-ten und der breiten Öffentlichkeit. Die Veranstaltung „5 Jahre BBG“und dieser Geschäftsbericht sind ein wichtiger Beitrag dazu.

Hannes Hofer

Page 4: Tätigkeitsbericht 2005 & 5 Jahre BBG

4 5 JAHRE BBG

EINE GUTE VERWALTUNG lebt vonLeistung und Effizienz. Das Ziel derösterreichischen Bundesverwaltungwar es in den vergangenen Jahren des-halb, die Zufriedenheit und Service-qualität zugunsten der Bürger und derWirtschaft zu erhöhen und eine star-ke, aber schlanke Verwaltung zu schaf-fen.

Dieses Ziel verwirklicht sich naturge-mäß nicht von selbst, sondern nur imlebendigen und regelmäßigen Verbes-sern und Modernisieren, im kritischenHinterfragen der eigenen Tätigkeit, inKooperationen mit anderen Gebiets-körperschaften und der Wirtschaft undvor allem in der Zusammenarbeit mitden Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern und deren Motivierung.

Seit dem Jahr 2000 konnten so über160 Reformprojekte ganz oder zumGroßteil umgesetzt werden – wie diee-Government-Offensive mit Finanz-online und E-Recht, Finanz-, Heeres-, und Polizeireform, die Gründung derBuchhaltungsagentur, die Harmoni-sierung und viele andere Projekte – 45Ausgliederungen erfolgten, diverse Or-ganisationen wurden verschlankt undseit 1999 budgetär kumuliert demSteuerzahler über 7 Mrd. Euro erspart.

Damit ist heute die österreichischeVerwaltung im europäischen Vergleichvielfach Vorbild und nimmt in ver-schiedensten Bereichen Spitzenposi-tionen ein.

Ein Teil dieser Erfolgsgeschichte istganz unzweifelhaft die Bundesbeschaf-

fung: Ressourcen und Kräfte bündeln,um gemeinsam und für alle Beteilig-ten zum bestmöglichen Nutzen einEinkaufssystem zu realisieren; dies imBewußtsein der spezifischen klein- undmittelbetrieblichen Struktur der öster-reichschen Wirtschaft. Nach fünf Jah-ren geht die Tätigkeit der BBG weitüber die Beschaffung hinaus und kanneine erfolgreiche Bilanz legen: DieBundesverwaltung kauft im Durch-schnitt um rund 14% billiger ein alsin der Zeit vor der BBG. Aus einer Ideeist eine Gesellschaft entstanden, ausderen Verträgen im Jahr 2005 im Wertvon 661 Mio. Euro eingekauft wurde.

Die Qualität der Produkte ist gleichgeblieben oder hat sich in vielen Fäl-len verbessert. Eine elektronische Be-stellplattform (e-Shop) verkürzt dieBestellzeiten um 70% und schafftRaum für andere Aufgaben. Aber nichtnur die Bundesdienstellen kaufen ausBBG-Verträgen ein, auch die Länder,Gemeinden und ausgegliederten Ge-sellschaften nutzen die Möglichkei-ten der Gesellschaft. In diesem Sinndanke ich für die hervorragende Ar-beit und wünsche den Mitarbeiternder BBG und ihrer Geschäftsführungalles Gute!

BundeskanzlerDr. Wolfgang Schüssel

IN REGIERUNGSVERHANDLUNGEN

kommen von vielen Seiten gute Ideen,wofür der Staat in Zukunft Geld auf-bringen muss: Die Pensionen müssenweiter gesichert, in Forschung und Bil-dung fortlaufend investiert, Pflegebe-dürftige noch stärker unterstützt wer-den. Ideen, woher das Geld kommensoll, sind leider deutlich seltener zuhören. Die Bundesbeschaffung ist ein Verwal-tungsreformprojekt, das mit zuletztdeutlich über 100 Mio. Euro Einspa-rung pro Jahr einen wertvollen Bei-trag für mehr Spielräume im Budgetgeleistet hat.

Einsparungen entstehen durch dieBündelung der Bedarfe der öffent-lichen Hand. Über 250 Mio. Eurokonnten in den letzten fünf Jahrenausgewiesen werden. Zusätzlich dazukommt es noch zu Einsparungendurch die Entlastung der Verwaltung,die kaum beziffert werden können.

Im Bemühen, bei Anschaffungen derÖffentlichen Hand möglichst fair undtransparent vorzugehen, ist das Ver-gaberecht für einen laienhaften Um-gang mittlerweile zu kompliziert ge-worden. Die notwendige Spezialisie-rung kann aber nicht jeder Dienststel-le zugemutet werden. Ein Finanzamtmuss Experte beim Einheben von Steu-ern sein, aber nicht Spezialist im Ver-gaberecht – das leistet heute die BBG. Die Objektivierung der Beschaffungs-vorgänge und die Erhöhung des Wett-bewerbs bei öffentlichen Vergaben ha-ben Auswirkungen sowohl auf der Sei-te der Beschaffer als auch bei den Lie-feranten. Da kleine und mittlereUnternehmen das Rückrat der öster-

reichischen Wirtschaft bilden, wur-de daher die besondere Bedeutung derKMUs auch im BBG-Gesetz festgehal-ten.

Die BBG ist in den letzten Jahren –neben den Beschaffungsaktivitäten –auch wertvoller Initiator von weite-ren Verwaltungsreformprojekten ge-worden. Von der Umstellung der Te-lefonie auf Voice over IP bis hin zumOnline-Booking von Dienstreisen lie-fert die BBG nicht nur wertvolle Ideen,sondern setzt sie dann auch gleichprofessionell um. Sie leistet damit ei-nen wertvollen Beitrag zu unseremZiel, in Österreich die modernste Ver-waltung der Welt zu schaffen. Deshalbmöchte ich auch die anderen Gebiets-körperschaften ermutigen, diese Ideezu unterstützen und die Dienste derBBG in Anspruch zu nehmen. Die ge-samte öffentliche Verwaltung ist demSteuerzahler verpflichtet – sei es aufGemeinde-, Bezirks-, Landes- oderBundesebene.

Die BBG hat die letzten fünf Jahre ge-nutzt, um aus einer Vision ein profes-sionell agierendes Unternehmen zumachen. Ich bin überzeugt, dass ihrauch die nächsten fünf Jahre einenoch breitere Anerkennung ihrer Pro-fessionalität bringen werden. In deröffentlichen Verwaltung, in der Wirt-schaft und in der Öffentlichkeit.

FinanzministerMag. Karl-Heinz Grasser

5 Jahre BBG – Rückblick und Vision

Mag. Karl-Heinz Grasser, Finanzminister

Dr. Wolfgang Schüssel, Bundeskanzler

Page 5: Tätigkeitsbericht 2005 & 5 Jahre BBG

5 JAHRE BBG 5

GeburtstagswünscheKunden und Lieferanten gratulieren der BBG

Dr. Anton WaisGeneraldirektor Österreichische Post AG

„Nachdem sich in den vergangenen fünfJahren Ihrer Tätigkeit sowohl unser Kun-den- und Lieferantenverhältnis als auchunsere Partnerschaft mehr als positiv ent-wickelt haben, möchte ich Ihnen herz-lich zu Ihrem 5-Jahres-Jubiläum gratu-lieren. Dem Unternehmen wünsche ichaber eine ebenso lange Lebensdauer, wiesie die Österreichische Post hat.“

Dr. Helmut MoserSektionschef im Bundesministeriumfür Bildung, Wissenschaft und Kultur

„Die BBG hat meine anfängliche Skep-sis durch ihre engagierten Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter überwunden undsich als Dienstleister etabliert, der dietägliche Arbeit unserer Mitarbeiter/innenerleichtern konnte. Die besten Wünsche zum fünften Ge-burtstag und viel Erfolg für unsere ge-meinsame Zukunft.“

Dr. Fritz SimhandlGeschäftsführer Monopolverwaltung GmbH

„Wir bedanken uns bei der BBG für diehohe Dienstleistungsorientierung undfreuen uns auch weiterhin auf gute Zu-sammenarbeit.“

Mag. Dr. Franz SatlleckerGeschäftsführer Schloß Schönbrunn,Kultur- und Betriebsges.m.b.H.

„Gratulation zur erfolgreichen Arbeit undbeste Wünsche für den Weg in die Zu-kunft!“

Dr. Thomas UherVorstand Österreichische Bundesforste AG

"Die Bundesbeschaffung ist ein heraus-ragendes Beispiel dafür, den Staat undseine Verwaltung effizient und erfolg-reich zu gestalten. Sie ist auch Beweisdafür, dass öffentliche Administration –wenn man bereit ist, den notwendigenFreiraum zu ermöglichen – kein Wider-spruch zu Wirtschaftlichkeit ist. Ich wün-sche der Bundesbeschaffung weiterhinalles Gute und den besten Erfolg!"

Frau Irene SlamaGeschäftsführerin Familie & Beruf Ma-nagement GmbH

„Eine innovative Serviceeinrichtung. Schnell, effizient, preisgünstig! Freue michauf die weitere Zusammenarbeit“

Mag. Anton SteinringerLeiter Business Solutions TelekomAustria AG

„Fünf Jahre jung – Telekom Austria Bu-siness Solutions versteht sich als bewähr-ter Partner der BBG, einer wesentlichenInstitution der Öffentlichen Hand. In die-sem Sinne möchte ich dem mehr alsprächtig gedeihenden Unternehmen zumJubiläum gratulieren und alles Gute fürdie gemeinsame Zukunft wünschen.“

Mag. Gerhard BurgstallerLeiter der Abteilung Gebäude- und Be-schaffungs-Management im Amt derOberösterreichischen Landesregierung

„Wir bedanken uns für die erfolgreicheund zukunftsweisende Zusammenarbeit.“

Dr. Peter TakacsDr. Horst BednarGeschäftsführer derAustria Wirtschaftsser-vice, Vorstand der Na-tionalstiftung für For-schung, Technologieund Entwicklung

„Als Förder- und Finan-zierungsbank des Bundesfür die Wirtschaft sind unsÖsterreichs kleine und

mittlere Unternehmen ein wichtiges An-liegen und als Unternehmen der öffent-lichen Hand ist für uns die sparsame undeffiziente Mittelverwendung ein wichti-ges Prinzip. In beiden Feldern haben wirin der BBG seit Jahren einen verlässlichenund effizienten Partner. Zu ihrem 5-jäh-rigen Bestehen wünschen wir daher derBBG eine weitere, erfolgreiche Entwik-klung im Sinne des New Public Manage-ment.“

Page 6: Tätigkeitsbericht 2005 & 5 Jahre BBG

Unterberger: Vor ungefähr einem Jahrhaben Gemeinde- und Städtebund ge-sagt, auch ihre ausgegliederten Betrie-be sollen über die BBG einkaufen kön-nen. Jetzt wurde das BBG-Gesetz no-velliert. Sind sie damit zufrieden?

Mödlhammer: Es ist ein mühevoll er-kämpfter Kompromiss. Die Gemein-den haben in ihrer Gesamtheit ein un-wahrscheinliches Potenzial, habenaber alleine kein großes politischesGewicht. Die regionale Wirtschaft istsehr hellhörig geworden und hat ver-sucht, uns hinaus zu interpretieren,um es sehr diplomatisch zu sagen. Wirhaben gesagt, um politisch über dieRunden zu kommen, gehen wir einenKompromiss ein.

Germ: Für die Gemeinden ist die An-spruchnahme der BBG ja eine freiwil-lige. Ich verstehe deshalb die Sorgender Wirtschaft nicht ganz. Denn dieGemeinde hat doch ein Naheverhält-nis zur lokalen Wirtschaft.

Mödlhammer: Natürlich, das war auchunsere Argumentation. Es zerstört keinBürgermeister sein eigenes Betriebs-gefüge. Die Vertreter der kleinen Wirt-schaft haben dann gesagt, die Gemein-den kommen unter Druck, weil siezum Sparen angehalten werden. Das ist ja die Chuzpe an der Diskus-sion innerhalb der Wirtschaft. Auf dereinen Seite wird uns von der Wirt-schaftskammer gesagt, dass wir in derVerwaltung sparen müssen. Wennman andererseits dann sagt: „Okay,kaufen wir billiger ein“, dann sagensie: Nein, so haben wir es nicht ge-meint. Das ist unser Problem. Es war unser Ziel, den Zugriff der Ge-meinden auf die BBG-Dienstleistun-gen möglichst einfach zu machen. Wirmussten schauen, dass auch die klein-ste Gemeinde zu einem vernünftigenPreis dorthin kommt.

Hödl: Man hat anhand der Diskussionerlebt, dass leider auch schlecht in-formierte Politiker versucht haben,auf dem Rücken der BBG Parteipoli-tik zu machen. Es war davon zu lesen,dass erst durch die Novelle des BBG-Gesetzes Länder und Gemeinden aufdie BBG zurückgreifen können – da-bei war das schon längst gültige Ge-setzeslage und es sind nur mehr dieausgegliederten Gesellschaften dazu-gekommen.

Nemec: Bei der Lektüre der Stellung-nahmen zur Novelle des Bundesbe-schaffungsgesetzes war spannend, dasssowohl Städte- wie auch Gemeinde-bund eine klar positive Message ge-sendet haben. Beide haben gesagt: Gebt uns dieChance, wir entscheiden selber, obwir sie nutzen. Bei den Gemeindenkommt aber viel stärker zum Aus-druck, dass die klein- und mittelbe-triebliche Struktur durch die Nachfra-ge der öffentlichen Hand ausgehöhltwird.

Pramböck: Ich glaube das stimmt, weildie Städte in einem höheren Ausma-ße auch selbst ausschreiben. Wir – unddamit auch die Betriebe – sind darangewöhnt, den gesamten Ausschrei-bungsmechanismus ständig durchzu-führen. Ausschreibungen haben enorme Vor-teile, aber auch ihre Grenzen. ZumBeispiel der Konflikt zwischen Billigst-bieter- und Regionalwirtschaftsprin-zip. Einerseits sagt die EU: Klein- undMittelbetriebe sollen gefördert wer-den. Andererseits gehören die Verga-berichtlinien zu strengsten überhaupt.Dieser Spagat trifft die kleineren Ge-meinden offensichtlich stärker als diegrößeren. Für kleinere und mittlereGemeinden sind die Preisdifferenzenund damit die Attraktivität der BBGwesentlich größer.

Klug: Es trifft auch für die Länder zu,dass als Problem gesehen wird, dassman durch die Inanspruchnahme derBBG regionale Unternehmen mögli-cherweise nicht zum Zug kommenlässt. Hier ist eine gewisse Differen-zierung angesagt. Vor allem bei Pro-duktgruppen, deren Wertschöpfungohnedies nicht regional erfolgen kann,wie z.B. der große Bereich der EDV-Hard- und Software ist die Nutzungdes BBG-Angebots grundsätzlich keinProblem. In anderen Fällen, insbeson-

dere auch dort, wo der Bedarf ein spe-zifischer ist oder im Produktangebotder BBG nicht enthalten ist, werdenwir weiterhin selbst Ausschreibungenmachen.

Hödl: Ich persönlich habe die einsei-tige Diskussion rund um das ThemaKMU bedauert. Auf der einen Seite hatdie Bundesregierung ein Maßnahmen-paket für KMUs im Umfang von meh-reren hundert Millionen Euro gezim-mert – und auf der anderen Seite gabes nur Beschwerden über die Auswir-kungen der Erweiterung der BBG –eine Maßnahme, die zugegebenerma-ßen den Wettbewerb erhöht, aber ineinem Umfeld mit fairen und trans-parenten Spielregeln, die das Verga-berecht vorgibt.

„MAN MUSS PLUSPUNKTE

FÜR KMUS IM VERGABERECHT

SCHAFFEN“

Unterberger: Könnte man nicht Plus-punkte für Kleine und Mittlere Unter-nehmen (KMU) im Vergabeverfahrenunterbringen?

Mödlhammer: Das Vergaberecht hatwesentlich mehr Auswirkungen aufdie regionale Wirtschaft als die BBG.Das Vergaberecht ist so kompliziert,dass es kleine Gemeinden gar nichtohne größere Probleme anwendenkönnen. Es müsste auf europäischerEbene gelingen, Pluspunkte für KMUszu ermöglichen. Weil das aber noch nicht möglich ist,haben wir uns bemüht, den Schwel-lenwert für Direktvergaben anzuhe-ben. Das ist uns auch gelungen. So istder regionalen Wirtschaft einstweilenmehr geholfen. Denn keine Gemeinde ist so idiotisch,die Semmeln für die Schule nicht mehrbeim örtlichen Bäcker, sondern überdie BBG zu kaufen.

Nemec: Das Vergaberecht ist ein sehrformales Recht. Wir bemerken, dassdie KMUs Formalfehler machen. Wirmüssen oft wirklich gute Angebotewegschmeißen, weil Formalitätennicht erfüllt wurden. Da hat die nor-mative Regelung wenig Toleranz.Es wäre durchaus sinnvoll, von denRegelungen wieder etwas zurückzu-nehmen. Die Regeln fordern, sich anPunkt und Beistrich der Vorgaben zuhalten. Das reduziert Innovationsmög-lichkeiten.5 JAHRE BBG6

„Die BBG hat enorme Vorteile, aber auch ihre Grenzen

Im Juni 2006 wurde das BBG-Gesetz novelliert:Seitdem dürfen auch ausgegliederte Gesellschaf-ten der Länder und Gemeinden über die BBG einkaufen. Ein prominent besetzter Runder Tischdiskutiert über die Erfolge, die Chancen und dieHerausforderungen der BBG.

Dr. Hermann Germ, Leiter der Verwaltungssektion im Justizministerium,

Vorsitzender des Nutzerbeirates der BBG

Hubert Hödl, Vorstandsdirektor bei Magna International Europe,

Aufsichtsratschef der Bundesbeschaffung GmbH

Mag. Christine Klug, Leiterin der Abteilung „Präsidialangelegenheiten und

Zentrale Dienste“ des Amtes der steiermärkischen Landesregierung

Helmut Mödlhammer, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes

Mag. Andreas Nemec, Geschäftsführer der Bundesbeschaffung GmbH

Dkfm. Dr. Erich Pramböck, Generalsekretär des österreichischen

Städtebundes

Erich Pramböck (Städtebund) und Andreas Nemec (BBG) am runden Tisch

„Sowohl Städte-wie auch Gemein-debund haben eineklar positive Mes-sage gesendet. Bei-de haben gesagt:Gebt uns die Chan-ce, wir entscheidenselber, ob wir dieBBG nutzen.“Andreas Nemec, BBG

Page 7: Tätigkeitsbericht 2005 & 5 Jahre BBG

5 JAHRE BBG 7

Hödl: Man sollte nicht „klein“ gegen„groß“ ausspielen – der Markt ist anund für sich ein gutes Regulativ, werwo zum Zug kommt. Auch die BBGunterliegt gerade im Drittkundenge-schäft dem Markt. Sie wird nur erfolg-reich sein, wenn sie für die Drittkun-den attraktive Angebote machen kann.Und hier spielen Regionalität undKMU-Anteil sicher eine große Rolle.

Unterberger: Die BBG hat einen Pas-sus bekommen, in bestimmten Be-schaffungsgruppen auf die KMUs zuschauen. Was kann die BBG da kon-kret tun?

Nemec: Ich glaube, dass wir genugMöglichkeiten haben, die Aufträge insinnvolle regionale Losgrößen zustrukturieren. Man muss bei einer Aus-

schreibung ein rechtliches Vertrags-werk errichten, bei dem die Leistungregional erbracht werden kann. Aberes muss ökonomisch sinnvoll sein. Ein Weg, den wir sicher in Zukunftnoch stärker gehen werden, ist dieTrennung von Produktkauf undDienstleistung. Es macht wirtschaft-lich keinen Sinn, Computer beim lo-kalen Händler zu kaufen, der die Com-puter genauso importiert hat. Aber beider Installation und der Wartung derGeräte soll er zum Zug kommen.

Germ: Wir alle wollen, dass die regio-nale Wirtschaft leben kann. Das istwirtschaftlich sinnvoll, es dient nichtnur den Unternehmen, sondern auchderen Kunden. Wenn ich zum Beispielein bisschen entlegen wohne, bin ichüber den gut sortierten Eisenwaren-händler in der Nähe sehr froh. Dasser die eine Schraube, die ich hin undwieder brauche, in seinem Sortimenthat, ist mir wichtig. Die kostet natür-lich das Dreifache als bei einem Groß-markt, aber ich bin froh, dass es denHändler gibt und beziehe diesen Punktin meine Kaufüberlegungen ein. Dieregionale Ausschreibung in kleinenGrößen ist ein Weg, dorthin zu kom-men. Es würde helfen, wenn kleinsteMengen aus dem Katalog der über dieBBG zu beziehenden Waren und

Dienstleistungen ausgenommen wer-den. Das schafft die Möglichkeit,kleinste Mengen unabhängig von denVerträgen der BBG an Ort und Stellezu kaufen.

Unterberger: Was sind kleinste Men-gen?

Germ: Das hängt vom jeweiligen Pro-dukt ab, das kann ich allgemein nichtsagen. Aber es ist manchmal günsti-ger, etwas direkt bei einem lokalenHändler zu beziehen, wenn man dieTransaktionskosten mit einrechnet.

Nemec: Wir haben durch unsere un-zähligen Ausschreibungen einen gu-ten Überblick über die Kosten. Da siehtman, dass die Tansaktionskosten ei-nen fixen Kostenblock darstellen. Wir

haben Ausschreibungen, da sind dieAusschreibungskosten als solche un-ter einem Prozent, und wir haben Aus-schreibungen, da wären sie zwischenfünf und zehn Prozent. Ein privaterUnternehmer würde hier eine Ent-scheidung treffen und sagen, bei ei-nem Auftrag von 10.000 Euro hole ichmir zwei Angebote ein und der Auf-trag ist vergeben. Jede weitere Sucheist viel teurer als das, was man sichnoch ersparen könnte. Darauf nimmtdas Vergaberecht überhaupt keineRücksicht.

Pramböck: Deshalb bin ich auch sofroh, dass es die BBG gibt. Das ist einweiters Instrument, diese vernünfti-gen Ansätze an den Gesetzgeber her-anzutragen. Denn bisher kennt Brüs-sel keine Transaktionskosten.

SERVICE UND IMPLEMENTIERUNG

DURCH REGIONALE FIRMEN

Unterberger: Öffnet das nicht demProblem Tür und Tor, dass ich dannhalt zehnmal zum lokalen Händlergehe, wenn ich größere Mengen brau-che?

Germ: Die Sorge habe ich nicht, weildie Bundesdienststellen die BBG undihre Vorteile schätzen. Sie beziehen

über die BBG, weil es Arbeit spart undkostengünstiger ist.

Hödl: Diese Splittung zwischen Ein-kauf und Dienstleistung ist genau das,was ich für sinnvoll halte. Große undKleine haben ihren Platz und ihreFunktion – ein Nebeneinander funk-tioniert am Markt und funktioniertauch in der Zusammenarbeit mit derBBG.

Pramböck: Ich halte den Ansatz, fürdie Implementierung und das Servicevon Produkten, bei denen es keine re-gionalen Hersteller gibt, regionale Fir-men einzusetzen, für ganz hervorra-gend. Das zeigt auch die Aufstellung,welche Angebote der BBG von den Ge-meinden genutzt werden: Der ganzgroße Brocken ist Hardware, dann

kommt die Software. Hier ist eine vielgeringere Tiefe der regionalen Wert-schöpfung gegeben, als bei anderenProdukten.Produkte, die wenig regionalen Bezughaben, kann man locker gebündeltausschreiben – Strom, Telefon, Gas,Post. Andere sind etwas sensibler, zumBeispiel Bauaufträge, aber die schreibtdie BBG ohnedies nicht aus.

Nemec: Bei der Energie sprechen Sieein großes Wort gelassen aus. Mödlhammer: Allein die Ankündi-gung, dass wir eine Partnerschaft miteinem großen Energiekonzern einge-hen, hat zu einer Preisreduktion inzweistelliger Millionenhöhe geführt.Die Signalwirkung der BBG sollte des-halb nicht außer Acht gelassen wer-den. Viele Lieferanten senken die Prei-se, weil sie fürchten, dass die Gemein-de sonst zur BBG geht. Die öffentliche Hand hat eine regio-nale, wirtschaftsfördernde Funktion.Aber die Wirtschaft hat die öffentli-che Hand oft als sehr großzügig be-trachtet. Dabei geht es auch um diegroßen Anbieter, die sich bei der öf-fentlichen Hand manchmal eine gol-dene Nase verdient haben. Dafür habeich überhaupt kein Verständnis. Ichbin ein leidenschaftlicher Kämpfer fürdie Kleinen und den Mittelstand. Ichbin aber auch, wo es angebracht ist,für Wettbewerb.Mein Wunsch wäre, dass kleine Ge-meinden, die nicht den Apparat fürAusschreibungen mit dem ganzen For-malismus haben, sich mehr der BBGbedienen können. Man muss dieseVergabegeschichten möglichst einfacherledigen können.

Klug: Die technisch möglichst einfa-che Zugänglichkeit zum Warenkorbder BBG ist auch für uns ein Thema.Die Einrichtung einer fixen Schnitt-stelle zur BBG würde die Bedienbar-keit für die Mitarbeiter wesentlich er-leichtern.Wertvoll für den einzelnen Beschaf-fer ist auch die Möglichkeit, in denBBG-Produktkatalog einzusehen unddamit eine Preisvergleichbarkeit zuhaben.

„Man hat anhandder Diskussion er-lebt, dass leiderauch schlecht in-formierte Politikerversucht haben, aufdem Rücken derBBG Parteipolitikzu machen.“

Hubert Hödl, Aufsichtsrats-vorsitzender der BBG

„Die Bundesdienst-stellen schätzendie BBG und ihreVorteile. Sie bezie-hen Leistungenüber die BBG, weiles Arbeit spart undkostengünstigerist.“Hermann Germ, Sektionschef Justizministerium

Hubert HödlFlorian Unterberger (BBG) moderiert die Diskussion am runden Tisch

Während für Bundesdienststellen der Einkauf über die BBG vorgeschrieben ist, kaufenLänder, Gemeinden und ausgegliederte Unternehmen freiwillig bei ihr ein. Ihr Anteil istin den letztenJahren kontinuierlich gestiegen

800 Mio

700 Mio

600 Mio

500 Mio

400 Mio

300 Mio

200 Mio

100 Mio

02002

Immer mehr Drittkunden nützen die BBG

2003 2004 2005295.305 377.737 537.509 661.481

3%

10%

21%

21%Bund

Drittkunden

Page 8: Tätigkeitsbericht 2005 & 5 Jahre BBG

5 JAHRE BBG8

„BUNDESKUNDEN SIND FROH ÜBER

DIE DRITTKUNDEN“

Nemec: Die Zusatzfunktion der BBG,den Wettbewerb durch Transparenzund Informationsweitergabe zu för-dern, ist gar nicht intendiert gewesen.Man hat sich darauf konzentriert, fürden Bund vernünftig und kostengün-stig einzukaufen. Wir haben uns danndie Möglichkeiten des Gesetzes ange-schaut und gesagt, wir können auchfür Dritte die Einkaufsleistung erbrin-gen und öffnen die Verträge. Viele kleinere Gemeinden schauensich die BBG-Preise aber primär alsBenchmark an. Bei den Kleinen sehenwir, dass sie die Homepage und dene-Shop nutzen, um Informationen zugewinnen. Die BBG-Lieferanten inmanchen Branchen sind mit dieserVorgangsweise sehr unglücklich undwir mussten diese Offenheit der BBG-Verträge teilweise zurücknehmen. Es macht uns nicht ganz glücklich,dass diese Information eine Einweg-information ist. Wir hätten auch gernetwas zurück von den lokalen Einkäu-fern, weil wir daraus lernen. Wir wol-len mehr Kommunikation und ge-meinsamen Erfahrungsaustausch, umgemeinsam stärker zu werden.

Unterberger: Wie groß ist die Angstauf Bundesseite, mit der steigendenAusweitung auf Drittkunden zu kurzzu kommen?

Germ: Es gibt keine Angst, dass dieBundeskunden irgendeinen Nachteilerleiden, im Gegenteil: Die Drittkun-den nehmen die BBG freiwillig in An-spruch und sind Garant dafür, dass indiesen Bereichen die BBG-Verträge diegünstigsten Verträge sind.

Hödl: Gute Konditionen, die der Bundbekommt, muss der Anbieter in sei-ner Organisation begründen können.Sie müssen in sein Preisgefüge passen.Es ist nicht prioritär die Aufgabe derBBG, sich darüber Sorgen zu machen. Unterberger: An die drei Vertreter derDrittkunden: Wie weit wird sich dieInanspruchnahme der BBG noch ent-wickeln?

Mödlhammer: Bei den Gemeinden istein wachsender Markt da. Wir habenerst eine Pilotphase durchgemacht.Sie wissen, das Kind ist bei den Ge-meinden nicht so leicht zur Welt ge-kommen. In Zukunft werden sicher90 Prozent der Gemeinden eineGrundsatzvereinbarung mit der BBGhaben, Dienststellen bei Bund undLand wahrscheinlich zu 100 Prozent.

Zum Investitionsvolumen: Die Ge-meinden investieren mehr als Bundund Länder zusammen, ca. 2,2 Milli-arden Euro im Jahr, wobei rund dieHälfte im Baubereich ist. Ich schätze,das Potenzial wäre ungefähr eine Milli-arde Euro außerhalb des Baubereiches-der in nächster Zeit zurückgehen wird,andere Bereiche – Dienstleistungen,Energie, Einrichtung – werden inten-siv steigen. Aber rund die Hälfte desVolumens wird von den Gemeindendirekt vergeben oder ausgeschrieben.

Unterberger: Es geht also um einigehundert Millionen, die einmal überdie BBG beschafft werden könnten. Nemec: Wenn wir 30 Prozent Markt-anteil haben, wäre das toll.

POTENZIAL NOCH LANGE NICHT

AUSGESCHÖPFT

Unterberger: Wie sehen Sie die Ent-wicklungen bei den Städten?

Pramböck: Das wird weitgehend vonden verfügbaren Produkten abhängen.Der Markt wird sich dort finden, wodie BBG etwas anbieten kann. Im Mo-ment konzentrieren sich unsere Ab-rufe fast ausschließlich auf die IT. Außerhalb der Bauwirtschaft wird vorallem der Dienstleistungsbereich re-levant werden. Wie es bei den Spitä-lern aussieht, weiß ich im Augenblicknicht. Ich glaube, dass es hier großesPotenzial gibt. Die gesundheitsspezi-fischen Anforderungen werden diegroße Herausforderung sein. Denn je breiter die Rahmenvereinba-rungen sind, desto ungünstiger sinddie Preise. Mitunter kann es vorkom-men, dass jemand eine kleine, sehrspezifische Ausschreibung macht unddamit einen besseren Preis bekommtals über die BBG.

Nemec: Was wir in der Analyse fürden Gesundheitsbereich herausgefun-den haben, bestätigt, was Sie sagen.Es gibt für die Zielgruppe Gesundheits-bereich einen spezifischen Bedarf. Wirmüssen uns viel stärker auf diese Ziel-gruppe einstellen. Wir werden in ei-nem Annäherungsprozess herausar-beiten, was länderübergreifend für denGesundheitsbereich ausgeschriebenwerden kann.

Unterberger: Was könnten die Spitä-ler über die BBG einkaufen?

Nemec: Die Spitäler rufen jetzt schonIT aus unseren Verträgen ab. Energiewird auch viel eingekauft. KFZ ist imSpitalsbereich nicht so ein Thema,

aber auch dort wird punktuell schoneingekauft. Für den Gemeinde- undStädtebereich müssen wir spezifischeAusschreibungen für kommunaleFahrzeuge machen.

Unterberger: Fr. Mag. Klug, wohingeht der Zug bei den Ländern?

Klug: Ich denke, dass das Abrufvolu-men bei den Ländern noch größerwird. Vergleichen wir unsere Zahlen:Das Land Steiermark hat 2004 rund1,22 Millionen abgerufen, 2005 wa-ren es 2,33 Millionen, davon aller-dings der Großteil im EDV-Bereich.Im Postbereich wird es aufgrund derÖffnung des Postvertrages zusätzli-ches Abrufvolumen geben. Ich den-ke, dass auch bei den ausgegliedertenUnternehmen für die BBG – je nachGestaltung ihres Produktangebotes -noch ein Potential auszuschöpfen ist.

Nemec: Da brauchen wir aber dieChance des Dialogs. Für uns ist dasFeedback wichtig: Wo geht der Trendhin? Welche Leistungen müssen wiranbieten?

Klug: Wir sind – nicht ganz ohne Ei-geninteresse - gerne bereit mitzuhel-fen. Ich glaube, dass die Abrufe vor-wiegend aus den vorhandenen Rah-menverträgen kommen werden. WasIndividualaufträge an die BBG betrifft,bin ich skeptisch, vor allem, wennman die strengen Haftungen undSchadenersatzbestimmungen der BBG

berücksichtigt. Ich glaube nicht, dasses da wirklich ein relevantes Volumengibt.

REGIONALVERBÄNDE KEINE

DIREKTE KONKURRENZ ZUR BBG

Pramböck: Das Geschäftsvolumenwird davon abhängen, wie sehr es ge-lingt, dieses Regionalisierungskonzept

umzusetzen. In einzelnen GebietenÖsterreichs gibt es natürlich die Über-legung: Wollen wir eine eigene Be-schaffungseinrichtung, um diesem Re-gionalgedanken zum Durchbruch zuverhelfen?

Mödlhammer: Wir haben Regional-verbände, die bereits das gesamte Be-stellwesen der Gemeinden erledigen.Wegen des großen Volumens gibt es

„Produkte, die wenig regionalenBezug haben, kannman locker gebün-delt ausschreiben –Strom, Telefon, Gas,Post. Andere sindetwas sensibler,zum Beispiel Bau-aufträge, aber dieschreibt die BBGohnedies nichtaus.“ Erich Pramböck, Städtebund

Erich Pramböck

Andreas Nemec

Page 9: Tätigkeitsbericht 2005 & 5 Jahre BBG

5 JAHRE BBG 9

bereits viele, viele Verbände, im Be-reich Abfall, im Bereich Wasser, Ab-wasser, es gibt aber auch Standesamts-oder Verwaltungsverbände.

Nemec: Die entstehenden Initiativenauf Regionalebene machen uns nursicher. Wir glauben, dass es auch un-ter öffentlichen Auftraggebern einenWettbewerb geben sollte. Es sollte dieVernunft walten. Wo macht es Sinn,in der Region auszuschreiben und womacht es Sinn einen großen „Deal“zu machen. Um als öffentliche Auf-traggeber von der Wirtschaft nichtausgespielt zu werden, sollte zwischenden verschiedenen Einkäufern aberein Know-how-Transfer stattfinden.

Germ: Ich bin überzeugt, dass die BBGleistungsfähig und anpassungsfähigist, um das Geschäft bei Dritten aus-zuweiten, aber nach fünf Jahren Er-fahrung mit der BBG darf man einesnicht aus den Augen verlieren: In glei-chem Ausmaß, wie uns die BBG dieArbeit der Ausschreibung abnimmt,in gleichen Ausmaß geht uns das Be-schaffungs-Know-how verloren. Dasist einerseits gut, weil wir uns auf dieKernaufgaben konzentrieren können,andererseits schlecht, weil wir sehrabhängig werden und auch bei Aus-schreibungen außerhalb des Katalogszur BBG gehen müssen. Es geht nichtnur um das Vergaberecht, es geht auchum die Inhalte, die Kenntnis der amMarkt angebotenen Leistungen, deneigentlichen Inhalt von Leistungsbe-

schreibungen. Es wird auch notwen-dig sein, Know-How über die Inhalteweiterzugeben.

Nemec: Diese Informationsweiterga-be ist auch in unserem Interesse, denndas Kontrollieren der Verträge kannnicht unsere Aufgabe sein. Die Leutevor Ort müssen wissen, wie Sie mitdem Vertrag umgehen. Diese Quali-tätsinformationen machen wir undmüssen wir weitermachen.

Unterberger: Herr Sektionschef, Siehaben die letzten fünf Jahre im Nut-zerbeirat die Geschichte der BBG sehrintensiv mitverfolgt. In letzter Zeitgeht es zunehmend darum, auch Pro-zesse in der Verwaltung zu vereinfa-chen. Wie geht es den Beamten mitdiesen Eingriffen in den Arbeitsalltag?

Germ: Organisationsänderungen wer-den akzeptiert, wenn sie als sinnvollerkannt werden. Wenn es als Folgevon Beschaffungsvorgängen zwingendzu Änderungen in der Organisationkommen muss, sind die Betroffenenbesonders sorgfältig darauf vorzube-reiten, um deren Zustimmung zu ge-winnen.

Nemec: Wir sind uns aber einig: Esgeht um die Zustimmung der Ent-scheidungsträger, nicht um die Über-zeugung jedes Einzelnen.

Unterberger: Wann ist damit zu rech-nen, dass Online-Bookingtool, Verga-be-Kompetenzcenter und Fuhrpark-management auch den Drittkunden

angeboten werden – oder gibt es hiereine Begrenzung auf dem Bund?Nemec: Grundsätzlich gibt es keineBegrenzung. Das Online-Buchungs-tool ist überhaupt kein Problem. So-bald es funktionsfähig ist, ist es füralle verfügbar, die mit der BBG eineGrundsatzvereinbarung haben. DasVergabe-Kompetenzcenter ist so ge-dacht, dass man innerhalb des Bun-des Ressourcenmanagement betreibt,was die Durchführung von Vergabe-verfahren betrifft. Das wird im Bundsicher noch ein Jahr dauern, dann istes aber möglich, über eine Ausweitungauf die anderen Gebietskörperschaf-ten nachzudenken. Wir haben mit denLändern immer wieder Workshopsund werden das diskutieren. BeimFuhrparkmanagement bedarf es nocheines gewissen Kulturwandels, da dasim Moment sehr stark von den Poliz-eifahrzeugen getrieben wird. Wir haben schon überlegt, ob es Sinnmacht, wenn die BBG eine Art Regio-nalbüros hat. Das heißt nicht, dass je-mand das ganze Jahr dort sitzt, son-dern, es soll eine Anlaufstelle am Sitzder Landesregierung oder der Stadtsein. Das kann man sich flexibel aus-machen. Damit werden wir im näch-sten Jahr beginnen.

Pramböck: Das halte ich für eine sehrgute Idee, die auch vielen kleinerenStädten weiterhelfen würde.

Hödl: Als Aufsichtsrat und gleichzei-tig stolzer Bürger des Landes möchte

ich auf die gemeinsamen Zielsetzun-gen aller Gebietskörperschaften ver-weisen. Der Bürger der Gemeinde, derStadt, des Landes oder des Bundes istimmer der gleiche – es gibt nur unter-schiedliche Behörden, die sich um ihnkümmern. Den Fokus auf den Bürger,der sich eine effiziente Verwaltungwünscht, müssen alle Behörden im-mer im Auge haben. Diskussionen wiediese sind wichtig, um sich diese Sicht-weise immer wieder in Erinnerung zurufen.

„Ich denke, dassdas Abrufvolumenbei den Ländernnoch größer wird.Auch bei den aus-gegliederten Unter-nehmen ist für dieBBG noch ein Potential auszu-schöpfen.“Christine Klug, Amt der steiermärkischen Landesregierung

„Die Signal-wirkung der BBGsollte nicht außerAcht gelassen wer-den. Viele Lieferan-ten senken diePreise, weil siefürchten, dass dieGemeinde sonst zurBBG geht.“ Helmut Mödlhammer, Gemeindebund

Grundsätzlich schließt die BBG dieVerträge nicht im eigenen Namenab, obwohl sie dazu berechtigt wäre,sondern sie kauft „Im Namen derRepublik Österreich“ oder andereröffentlicher Auftraggeber. Für dieAbwicklung eines Einkaufs gibt esunterschiedliche Verfahrenstypen.

Der häufigste Fall bei standardisier-baren Gütern ist das „offene Ver-fahren“: Die BBG erstellt eine Aus-schreibung und veröffentlicht sieelektronisch. Die potentiellen Lie-feranten haben dann zumindest 45Tage Zeit, um sich die Unterlagenzu besorgen und ein Angebot zu er-stellen. Innerhalb dieser Frist kön-nen sie Fragen stellen, die transpa-rent für alle Interessenten beantwor-tet werden. Nach Fristablauf kommtes zur Angebotsöffnung und zurBestbieterermittlung. Die Entschei-dung wird zuerst den Bietern mit-geteilt. Die unterlegenen Unterneh-men haben die Möglichkeit, die Ent-scheidung beim Bundesvergabeamtzu beeinspruchen. Wird innerhalbvon 14 Tagen kein Nachprüfungs-antrag gestellt, ergeht der Zuschlagan den Bestbieter.

Die BBG kann das Verfahren aberauch in zwei Phasen durchführen.Beim „nicht offenen Verfahren“

werden zuerst einmal die Unterneh-men auf ihre Eignung geprüft; dannwird ein beschränkter Kreis zur An-gebotslegung eingeladen.

Besondere Vorschriften gelten fürSpezialleistungen, die nicht ohneLösungsvorschläge seitens der Bie-ter festgelegt werden können. Hierwird in einem „Verhandlungsver-fahren“ die beste Lösung ermittelt. Auch auf flexible Nachfrage kanndie BBG reagieren und so genannte„Rahmenvereinbarungen“ abschlie-ßen. Diese verpflichten nicht zu ei-nem fixen Abruf der Leistungen undeignen sich daher besonders, wennsich der Umfang des Bedarfs derDienststellen nicht klar feststellenlässt.

„Direktvergaben“ dürfen nur biszu einem Auftragswert bis 40.000Euro angewandt werden. Dabei sindaber trotzdem die vergaberecht-lichen Grundsätze wie Transparenz-gebot und Diskriminierungsverboteinzuhalten. Zudem sehen die Vor-schriften in den meisten Behördenvor, dass vergleichende Angeboteeingeholt werden müssen.

EIN KLEINES AUSSCHREIBUNGS-ABC

Christine Klug

361 Zuschläge hat die BBG in den letzten Jahren erteilt, 21 wurdden von Bietern vordem Bundesvergabeamt beinsprucht. In nur vier Fällen wurde den Bietern Recht ge-geben

160

140

120

100

80

60

40

20

02002

BBG schließt 99% der Verfahren erfolgreich ab

2003 2004 2005

62

80

verlorene Verfahren

Einsprüche

Zuschläge

61

42 2

0

84

135

91

Helmut Mödlhammer

Page 10: Tätigkeitsbericht 2005 & 5 Jahre BBG

ES IST EIN JUNGES und dynamischesTeam, in dem Roland Kapsamer arbei-tet. Mit seinen drei Kollegen JenniferWegscheider (22), Markus Muchsel(34) und Alexandra Zeinlinger (34)stellt der 30-jährige Kundenberaterdie erste Anlaufstelle bei der Bundes-beschaffungsgesellschaft dar. Will eineOrganisation beispielsweise Informa-tionen, wie sie über die BBG am be-sten einkaufen kann, wird sie in dasmodern eingerichtete, helle Büro derKundenberatung verbunden. Was für Kapsamer besonders wichtig ist:„Jeder wird von uns gleich behandelt,unabhängig davon, ob es sich um einekleine Gemeinde oder ein großes Mi-nisterium handelt. Alle sollen das Ge-fühl haben, dass sie bei uns gut undengagiert beraten werden.“

Die Beratung erfolgt auf einem wei-ten und vielfältigen Feld. So werdenanfragende Organisationen zunächstinformiert, ob und inwieweit sie be-rechtigt sind, über die BBG einzukau-fen. Sehr oft gefragt werden die Mit-arbeiter des Teams über den Einkaufs-ablauf und die ersten Vertragsmoda-litäten, etwa die Grundsatzvereinba-rungen für die Gemeinden. Wenn De-tailfragen nicht gleich beantwortet

werden können, wird die Antworthausintern für die anfragenden Part-ner der BBG recherchiert.

Doch beschränkt sich die Tätigkeit derKundenbetreuer nicht auf Beratungenund Erklärungen, das Team ist auchin der Administration engagiert. Sowerden von der Mannschaft dieStammdaten aller Partner der BBG ver-waltet. „Auch bei der Organisation derFünfjahresveranstaltung der BBGstand das Team an vorderster Front“,ergänzt Winfried Ender, Leiter vonVertrieb und Marketing in der BBG.Trotz des hohen Arbeitsanfalls begeg-nen die Kundenbetreuer jedem Anru-fer geduldig, wie viel Zeit die Anfra-ge auch benötigen mag. Die Mitarbei-ter der Kundenbetreuung erhalten vielpositives Feedback, immer wiederempfangen sie Mails mit dankendenWorten. „Das sind kleine Gesten, diewiederum unsere Motivation erhö-hen“, meint die Steirerin Wegschei-der, die seit fast einem Jahr bei derBBG arbeitet.

Getrude Takacs von der PädagogischenAkademie Baden bestätigt die guteKundenbetreuung durch die BBG: „Als kleiner Kunde bestellen wir nicht

Mit einem jungen Team sorgt die BBG füreine umfassende Kundenbetreuung

Viel positives Feedback gibt es für die Visiten-karte des Unternehmens. Für den e-Shop wurdeeine eigene Beratungsmannschaft gegründet.

Hier wird Ihnen geholfen! Das Customer Competence Center der Bundesbeschaffung.

Page 11: Tätigkeitsbericht 2005 & 5 Jahre BBG

so oft etwas über die BBG, daher tau-chen immer wieder Fragen auf, wennwir es tun. Wenn ich anrufe, sind dieLeute der Hotline immer sehr nett,helfen mir sofort bei meinem Anlie-gen oder verbinden mich zu einer An-sprechperson weiter. Sie sind unge-mein wichtig, den Ein- und Überblickzu bewahren. Eine Abwicklung, diesonst eine Stunde dauern würde, ver-kürzt sich somit auf zehn Minuten.“

HOHE BEDEUTUNG DER

KUNDENBETREUUNG

Die Führung der BBG weiß, wie wich-tig eine gute Kundenbetreuung fürden Betrieb und die Wahrnehmungder Partner ist. Winfried Ender: „Dererste Eindruck ist entscheidend. DieKundenbetreuer sind mit dem Emp-fang die Visitenkarte der BBG.“ Des-halb ist die BBG darauf bedacht, dasTeam bei sich im Haus zu haben undes eng in die Abläufe zu integrieren.„Auf keinen Fall soll – wie es bei an-deren Betrieben üblich wurde – dieKundenberatung ausgelagert werden.“ Manchmal gibt es beim ersten Kon-takt mit Kunden freilich Verständi-gungsprobleme – die aber vor allem

in den unterschiedlichen Dialektenliegen. „Manche Leute verstehe icham Anfang nicht“, erzählt Wegschei-der. „Aber wenn sie meine Problemebemerken, ist es total lieb, wie sie sichdann bemühen, nach der Schrift zureden“, meint die 22-Jährige lächelnd. Die Kundenbetreuung umfasst gele-gentlich aber auch sehr ungewöhnli-che Aufgaben. So fragte ein Kunde ein-mal verzweifelt, wo sich denn die BBGjetzt genau befinde, er sei doch schonvor dem Gebäude und sehe nirgend-wo ein Firmenschild. Er hatte ver-schwitzt, dass die BBG von der Obe-ren Donaustraße in die Lassallestraßeumgezogen war. In einem ausführ-lichen Gespräch konnte Wegscheiderden Kunden dann doch noch an seinZiel lotsen.

WEGWEISER DURCH DEN E-SHOP

Wegweiser sind auch Christian Kien-böck (25), Jadranka Miletic (24), Mi-chaela Ferstl (29), Philipp Stögerer (23)und Elisabeth Drah (25) vom Teamdes e-Shop-Supports. Sie führen tele-fonisch durch die Tücken der Com-puterwelt und erklären als spezielleKundenbetreuer, wie der e-Shop funk-

tioniert. 270.000 Produkte könnenüber den Webshop der Bundesbeschaf-fung eingekauft werden. Auch der Ver-lauf der Genehmigungen in derDienststelle und der Abfertigungenbeim Lieferanten kann über dieses Por-tal mitverfolgt werden, der ganze Sta-tus der Bestellungen ist also einseh-bar.

Der e-Shop vereinfacht den Einkaufungemein. Doch manche ältere Be-amte tun sich noch schwer im Um-gang mit der digitalen Welt. „Wennsie etwas nicht gleich verstehen, kom-men daher ein paar manchmal in eineTrotzphase“, erzählt Miletic. „Docham Ende sind sie dann alle sanft. Dennwenn wir ihnen mit Geduld Schrittfür Schritt den Ablauf erklärt haben,haben sie bald die ersten Erfolgserleb-nisse und sind schnell selbst von denVorteilen des e-Shops überzeugt.“ Kienböck ergänzt: „Mit der Zeit be-ginnen viele sogar, sich sehr für dasSystem zu interessieren. Auch wennsie dessen Grundsätze schon längstvollkommen verstanden haben, rufensie immer wieder an, weil sie nochmehr in die Tiefe gehen wollen.“ Ge-sprächspartner, für die die Computer-fachsprache zu Beginn noch ein spa-nisches Dorf war, werfen dann plötz-lich mit Fachvokabular um sich.

So mancher der Beamten am anderenEnde der Leitung wird dabei für dieKundenbetreuer des e-Shop-Support-Teams zu einem guten Bekannten.Umgekehrt bestehen aber auch fastalle Kunden auf den Betreuer, mit demsie bei ihrem ersten Anruf gesprochenhaben. „Es geht darum, die Sympa-thien der Kunden zu gewinnen“, be-tont Miletic. Und das scheint ihr undihren Kollegen meist voll zu gelingen.

Klaus Huhold

„Der erste Eindruckist entscheidend.Die Kundenbetreuersind mit dem Emp-fang die Visitenkar-te der BBG.“Winfried Ender, Leiter Vertrieb & Marketing

Vertriebsleiter Winfried Ender ist stolz aufdie Kundenbetreuung. Sie ist eine Kernauf-gabe der BBG.

Jadranka Miletic führt die User durch dieWelt des e-Shops. Bald kommen die erstenErfolgserlebnisse.

Alexandra Zeinlinger ist mit der Koordina-tion der Kundenbetreuung betraut.

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5 JAHRE BBG 13

STELLEN SIE sich vor, es ist Winter.Sie kommen an einem Montag in derFrüh an ihren Arbeitsplatz, wollenLicht und Computer einschalten, abernichts funktioniert. Sie ziehen sichden Mantel aus, aber es ist eiskalt. EinGriff an den Heizkörper – offenbar istdie Heizung das ganze Wochenendenicht in Betrieb gewesen. Wie soll manunter diesen Voraussetzungen arbei-ten?

Die Abteilung „Energie“ der BBG trägtihren Teil dazu bei, dass ein solchesSzenario für die Beschäftigten, Kun-den und Schüler der vielen zum Bundgehörigen Ministerien, Ämter undSchulen nicht zur Wirklichkeit wird.Die BBG ist im öffentlichen Bereichder Dienstleister Nummer eins rundum Licht, Heizung, Wärme und Wohl-befinden.

Was leistet die BBG in Sachen Ener-gie? Sie stellt sicher, dass Bundesstel-len zuverlässig und günstig je nachBedarf mit Strom, Gas, Heizöl, Treib-stoffen und Fernwärme versorgt wer-den. Heutzutage muss sich nicht mehrjede einzelne Polizeiinspektion oderjede einzelne Schule um die eigeneEnergieversorgung kümmern. Die BBGerledigt das für sie. Und das hat vieleVorteile.

BBG ALS GROSSABNEHMER

Energie – und hier insbesondere Strom– ist die größte Beschaffungsgruppeinnerhalb der BBG. „Wir sind öster-reichweit der drittgrößte Stromein-käufer nach ÖBB und OMV“, erklärtAstrid Steiner stolz, die in der BBG alsBereichsleiterin für den Energieein-kauf zuständig ist. Das darf man na-türlich nicht missverstehen: Nicht dasBBG-Büro in der Wiener Lassalle-

straße verbraucht die unglaublicheMenge von 800 Gigawattstunden, diedie Gesellschaft pro Jahr erwirbt – dasentspricht immerhin dem Jahresver-brauch von knapp 230.000 durch-schnittlichen Haushalten. Die BBGfungiert vielmehr als Zwischenstelle,die sich um die Beschaffung sämt-licher Energieformen und -mengenkümmert, wie sie alle zum Bund ge-hörenden Einrichtungen benötigen. Durch die sich daraus ergebende Be-schaffungsmenge tut sich die BBG beiAusschreibungen wesentlich leichter,als wenn Amtsleiter oder Schuldirek-toren einzeln mit marktbeherrschen-den Energiekonzernen um jeden Centfeilschen müssten. „Die Chance derBBG ist, dass wir als Großabnehmerwahrgenommen werden“, stellt Stei-ner fest. Das merken dann die Endab-nehmer an der Stromrechnung. Daskann Christoph Korosec, Leiter derWirtschaftsabteilung im Innenmini-sterium, bestätigen. Trotz eines gestie-genen Stromverbrauchs im Zeitraum2002/2003 war die Rechnung um rundvier Prozent niedriger als zuvor.

Dabei nützt die BBG die starke Posi-tion als Großabnehmer keineswegsrücksichtslos aus. Es ist nicht im Sin-ne der BBG, kleinere Stromhändler,die sich mitunter preislich schwerertun als die großen Konzerne, vomMarkt zu drängen. Um nicht einzel-ne Anbieter zu bevorzugen, wird etwadie gesamte Strommenge, die es zu be-schaffen gilt, in einzelne Tranchen –sogenannte „Teillose“ – gegliedert aus-geschrieben.

Die Teillose sind so gestaltet, dass sichauch kleinere Händler darum bemü-hen können und ein Wettbewerb un-ter den Anbietern zustande kommt.

Die BBG als Dienstleister rund um Wärme und Wohlbefinden

„Trotz eines gestie-genen Stromver-brauchs war dieRechnung um vierProzent niedriger.“Christoph Korosec, Leiter derWirtschaftsabteilung imInnenministerium

Die BBG unterstützt die Behörden auchbei der Kontrolle der kompliziertenStromrechnungen.

Die BBG hilft, dass auch im Parlament nie das Licht ausgeht.

Durch die Liberalisierung des Strommarktes kön-nen Kosten reduziert werden. Stromsparen undÖkostrom sind zu zentralen Anliegen geworden.

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Bei der aktuellen Ausschreibung hates zum Beispiel 14 verschiedene Teil-lose gegeben, die alle getrennt verge-ben werden. Steiner erläutert dieseStrategie: „Wir sind immer bemüht,eine Vielfalt zu haben, auf regionaleAspekte Bedacht zu nehmen und auchkleinere Anbieter mitmachen zu las-sen.“

LIBERALISIERUNG GENÜTZT

In Sachen Strom ist die BBG vor fünfJahren zur richtigen Zeit da gewesen.Während man bei Gas und Fernwär-me an einige wenige Anbieter gebun-den ist, hat sich mit der Liberalisie-rung des Strommarktes, die zeitlichfast exakt mit der Gründung der BBGzusammengefallen ist, die Möglich-keit aufgetan, unter vielen verschie-denen Angeboten die besten auszu-wählen. Im Zuge der Liberalisierungwurde das Betreiben des Netzes vonder Stromlieferung getrennt, was er-möglicht, dass jeder Händler überallhin liefern kann.

Ebenfalls netzunabhängig sind Heiz-öl und Treibstoffe. Hier gibt es genau-so wie bei Strom Ausschreibungen.Nicht möglich ist dies bei der Fern-wärme, da es sich hierbei um leitungs-gebundene Energie handelt.

Natürlich kann auch ein Großabneh-mer wie die BBG den Anbietern einenStrompreis nicht einfach diktieren.Letztendlich sind Marktpreise fürEnergie immer abhängig von den Kur-sen an den internationalen Strombör-sen. Astrid Steiner sieht die Sache imAllgemeinen aber ruhigen Blutes.

Kompetenz wiegt gerade angesichtssich rasch verändernder Rahmenbe-dingungen umso schwerer – und hierbraucht sich die BBG keineswegs zuverstecken.

MIT PROFESSIONALITÄT UND

WEITBLICK ZU BESTPREISEN

„Wir beobachten die Entwicklungenan den Börsen ganz genau“, erklärtSteiner. So kann man, wenn der Bör-senwert sinkt, spontan zuschlagen undsofort eine Teilmenge kaufen. Unter-stützt wird diese Börsenbeobachtungdurch den Einsatz finanztechnischerModelle. „Wir arbeiten mit Vergan-genheitsmodellen und analysierenlangjährige Trends“, erläutert Steiner.„Durch mathematische Modelle wer-den Wahrscheinlichkeiten ermittelt,

wie es mit der Börsenkurve weiterge-hen könnte.“

Die BBG sichert sich aber auch gegen-über den immer bestehenden Risikenauf volatilen Märkten ab. Dazu ge-hört, dass man nie die gesamte Men-ge auf einmal kauft.

Außerdem wird der Strom lange imVoraus beschafft. So wurde heuerschon der Strombedarf für das Jahr2008/2009 ausgeschrieben. Das hatden Vorteil, dass einerseits immer Ver-sorgungssicherheit für die Endabneh-mer besteht, und dass man anderer-seits weit in die Zukunft hinein einenFixpreis festlegen kann, der dann kei-nerlei Börsenschwankungen mehrunterworfen ist. Steiner bringt das Er-folgsrezept der BBG auf den Punkt:„Durch unser Know-how, unsere per-manente Marktbeobachtung und zeitgerechte Bestellungen können wirunseren Kunden Preise bieten, die sie am normalen Markt nie erzielenkönnten.“

KOMPETENZ UND BERATUNG

Die Bundesdienststellen, die letztend-lich ihre Strom-, Gas-, Heizöl-, Fern-wärme- und Treibstoffrechnungen na-türlich selbst bezahlen müssen, be-kommen von der BBG aber nicht nureinen guten Preis, sondern auch jedeMenge Unterstützung bei allen auf-tretenden Problemen rund um dasThema Energie. So kennt zum Beispieljeder Normalbürger die Zahlenlaby-rinthe, die in regelmäßigen Abstän-den auf den Energie-Rechnungen imBriefkasten zu finden sind. Trotz in-tensiver Bemühungen kommen vieleKonsumenten zum Schluss, dass sieeigentlich keine Ahnung haben, wasdie diversen Tabellen bedeuten sol-len. Normalerweise gibt man dann aufund zahlt einfach die geforderte

„Durch mathemati-sche Modelle wirdermittelt, wie esmit der Börsenkur-ve weitergehenkönnte.“Astrid Steiner, BereichsleiterinEnergie bei der BBG

Erst der liberalisierte Strommarkt ermög-licht dem Einkaufsprofi Einsparungen imEnergiebereich.

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5 JAHRE BBG 15

Summe, ohne etwaigen offenen Fra-gen weiter nachzugehen.

Der Energieverbrauch eines Ministe-riums, eines Polizeikommandos odereiner Schule ist noch wesentlich um-fangreicher und vielschichtiger als dereines durchschnittlichen Privathaus-haltes. „Es gibt mittlerweile so vieleGesetze, Verordnungen und Marktre-geln, dass es einem Einzelnen, dernicht wirklich in das Thema invol-viert ist, nicht zumutbar ist, eine Rech-nung zu prüfen, weil er nicht weiß,ob diese vielen Komponenten, die auf

der Rechnung stehen, tatsächlich rech-tens sind.“ Hier geht die BBG den ver-antwortlichen Personen in den Dienst-stellen zur Hand. Zum einen gibt esMusterrechnungen auf der Homepa-ge, zum anderen steht man natürlichauch als direkter Ansprechpartner in

Sachen Rechnungsprüfung zur Verfü-gung. Korrekte Rechnungen sparendem Steuerzahler viel Geld. Im Innen-ministerium zeigt man sich in diesemZusammenhang hocherfreut über dieschnelle und kompetente Unterstüt-zung durch die BBG. „Bei Problemenreagiert die BBG rasch“, erklärt Koro-sec. Ist eine Stromrechnung einmalhöher als erwartet, kontrolliert dieBBG das ganz genau.

ENERGIEDATENBANK GEPLANT

Die Informationsdienstleistungen, diedie BBG ihren Kunden anbietet, be-schränken sich aber nicht auf Rech-nungsangelegenheiten. Die BBG istauch sonst Ansprechpartner Nummereins, wenn es mit StromlieferantenFragen zu klären gibt. Sie steht etwamit Rat und Tat zur Verfügung, was eszu tun gilt, wenn eine neue Dienst-stelle eröffnet wird. Dabei legt Steiner

großen Wert darauf, dass ihre Abtei-lung eine reine Dienstleisterfunktionhat: „Wir führen Plausibilitätsberech-nungen durch und geben Empfehlun-gen ab, aber wir schreiben der Dienst-stelle nicht vor, mit welcher Energiegeheizt werden soll.“ Korosec bestä-tigt diese Servicequalitäten: „Wir füh-len uns bei der BBG in guten Hän-den.“ Gerade im Bereich der vertrag-lichen Arbeit und der Börsenbeobach-tung habe die BBG seiner Abteilungeiniges abgenommen.

Die BBG hat als einzige das notwen-dige Know-how und den nötigenÜberblick über die Energieangelegen-heiten des Bundes. „Wir wissen, wasder Bund verbraucht, wer wie viel ver-braucht und wann“, erklärt Steiner.

Mittler-weile kennt man denBedarf so genau, dass man den Bedarfproblemlos vorausplanen kann, ohnedie Dienststellen mit weiteren Erhe-bungen belästigen zu müssen. „Im Fi-nanzministerium steckt man den Stek-ker in die Steckdose und der Strom ist da.“

Stefan Melichar

Ein energiegeladenes Team: Barbara Bilins-ky, Maria Schöbel, Astrid Steiner, AndreasBöhmer, Stefan Baethge, Jennifer Höss undStefan Groß (von links nach rechts).

DER IN ÖSTERREICH erzeugte Stromstammt zu bis zu 80 Prozent aus Was-serkraft, Windkraft und Solaranla-gen. Dadurch, dass die BBG in ersterLinie bei heimischen Anbietern ein-kauft, kann sie zu Recht stolz auf ihrumweltverträgliches Vorgehen sein.So wird etwa auch die Herkunft desStroms bei Ausschreibungen bewer-tet. Astrid Steiner von der Bundes-beschaffungsgesellschaft beschreibtdas folgendermaßen: „Je mehr er-neuerbare Energie in einem Ange-bot enthalten ist, desto mehr Punk-te erhält es. Mittlerweile gibt es tat-sächlich Teillose, wo wirklich zuhundert Prozent erneuerbare Ener-gie angeboten werden.“ Noch wichtiger als Initiativen beimÖkostrom sind aber Energiesparmaß-nahmen. „Die umweltfreundlichsteund billigste Kilowattstunde ist die,die wir nicht verbraucht haben“,weiß Steiner. Mithilfe einer Energie-Datenbank will die Bundesbeschaf-fung den Behörden beim Energie-sparen helfen: „In der Datenbankwerden alle Informationen, die wirüber den Energieverbrauch haben,den einzelnen Dienststellen zur Ver-fügung gestellt“, erläutert sie. Dieseübers Internet abrufbare Datenbankwird im Laufe des nächsten Jahresfertig eingerichtet sein.

Mit Hilfe der Datenbank wird esmöglich sein, die Entwicklung desEnergieverbrauchs über mehrere Jah-re hinweg direkt zu vergleichen. Dar-über hinaus wird schon im Rahmender Ausschreibungen festgelegt, dassgroße Verbraucher die Möglichkeithaben, von ihrem jeweiligen Liefe-ranten eine Analyse ihres gesamtenEnergieverhaltens durchführen zulassen. Da kann man sehr genau ab-lesen, wo es Einsparungspotenzialegibt. Steiner setzt auf Aufklärungs-arbeit. Zum Beispiel geht es darum,teure und unnötige Leistungsspitzenabzubauen. Solche entstehen, wennzu Zeiten, zu denen ohnehin vielStrom verbraucht wird, weitere ener-gieintensive Geräte zugeschaltet werden. Dies ist oft nicht notwen-dig, fällt dem Verbraucher aber erstbeim Blick auf die Rechnung auf.Man zahlt nämlich sowohl den Ver-brauch (die Kilowattstunden) alsauch die Leistung (die Beanspru-chung des Netzes).

Hier gibt es jede Menge Aufklärungs-bedarf, aber auch bereits erste Erfol-ge. „Wir schauen gemeinsam, wo wirEnergie einsparen können“, erklärtKorosec und lobt in diesem Zu-sammenhang die Kompetenz, die Ei-geninitiative und die Kundenorien-tierung der BBG-Mitarbeiter.

Hier sieht Steiner auch zukünftigeSchwerpunkte für die BBG: „Wir wol-len die Dienststellen stärker einbe-ziehen und ihnen mehr Servicelei-stungen bieten. Wir möchten nochdeutlicher als bisher auf Möglichkei-ten der Energieeinsparung hinwei-sen und Informationsdienstleistun-gen anbieten.“ Der Umwelt, den Be-diensteten und dem Steuerzahler zu-liebe.

„DIE BILLIGSTE KILOWATTSTUNDE IST DIE, DIE NICHT VERBRAUCHT WURDE“

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„FRÜHER bei den Bundesbahnen ha-ben wir uns in den Büros mit wenigerzufrieden geben müssen.“ JohannNewrkla blickt um sich. Hier, in derBezirkshauptmannschaft Neunkir-chen, wo der ehemalige Bundesbahn-beamte sich gerade einen neuen Rei-sepass besorgt, sieht er sich einer voll-elektronischen Welt gegenüber. JederMitarbeiter arbeitet konzentriert aneinem PC-Arbeitsplatz. Mausklicken,Klopfen auf der Tastatur und das Sur-ren eines unsichtbaren Druckersirgendwo im Hintergrund verschaffendem Großraumbüro eine eigene Ge-räuschkulisse. Konzentriert schauendie Beamten dabei auf ihre großenBildschirme, während ihre Computerteilweise auf den Tischen, manchmalaber auch darunter stehen.

Herr Newrkla kennt sich nicht gut mitComputern aus und denkt daher si-cher nicht daran; aber andere Besu-cher fragen sich: Warum arbeiten denndie Beamten eigentlich kaum mit No-tebooks? Heutzutage sieht man dieseflachen Computer doch schon fastüberall, und ihre Vorteile werden al-lenthalben angepriesen: Die Flexibi-lität, die Mobilität und der niedrigeStromverbrauch. Und doch stellt dasNotebook nicht immer die Ideallö-sung für den öffentlichen Dienst dar,erklärt Clemens Kunkel von derBundesbeschaffungsgese l l schaft

(BBG): „Aus strategischen Gründen istder Desktop-PC oft günstiger. UnsereErfahrung zeigt, dass Notebooks öfterabhanden kommen und leichter hin-unterfallen.“ Kunkel steht aus Erfah-rung den entstehenden Risikokostenskeptisch gegenüber – ein flächendek-kender Einsatz der flachen Computersei zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinn-voll. Bei Tätigkeiten mit vielen Außen-einsätzen wie zum Beispiel bei Finanz-beamten empfehle die BBG aberdurchaus den Einsatz von Notebooks. Klaus Hinum, Herausgeber von note-

bookCHECK.com, entdeckt bei denLieferanten positive Gegenmaßnah-men: „Durch bessere Garantiebestim-mungen und spezielle Diebstahlsiche-rungen wie den Kensington-Lock ver-lieren diese Gefahren zunehmend ih-ren Schrecken.“ Und vom Energiespa-ren bei den Notebooks ist er überhauptbeeindruckt: „Während ein normalesNotebook zwischen 25 und 60 WattEnergie verbraucht, sind das bei ei-nem durchschnittlichen Desktop-Computer bereits mindestens 200Watt.“ Defekte seien aber zweifellos

Der Arbeitsplatz der ZukunftVom Computer über den Drucker bis hin zum Kartenlesegerät wird dieösterreichische Verwaltung von der BBG vollständig mit Hardware ausgerü-stet. Dabei gibt es Markenprodukte zu Diskonterpreisen.

„Die großen PC-Hersteller raufensich um unserenAuftrag. “Clemens Kunkel

Der Bereich „IT und Telekommunikation“ liegt bei der BBG in den Händen von Isa Mader,Andrea Hödl, Erwin Sator, Clemens Kunkel, Andreas Eder, Manuela Staudinger und ElmarEndlich (von links nach rechts).

Mit über 25.000 PCs pro Jahr ist die Bundes-beschaffung die Nummer 1 beim IT-Einkaufin Österreich.

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ein Problem, da die Bauteile bei deneng verbauten Notebooks nur schwie-rig zu wechseln seien. Lange Repara-turen könnten die Folge sein.

SERVICE INKLUDIERT

Doch Computer, egal ob Notebooksoder Desktop-PCs, sind zum Arbeitenda und nicht, um in einer Werkstattherumzuliegen. Deshalb ist auch einreibungsloses und unkompliziertesVor-Ort-Service notwendig. Reparatu-ren und Austausch werden durch lo-kal ansässige Händler erledigt. „DerPrivatkunde schaut im Geschäft im-mer nur auf den Einkaufspreis – beiProblemen erlebt er dann oft böseÜberraschungen. Unser Job ist es, auchbei den Service-Verträgen die bestenKonditionen herauszuholen“, erzähltKunkel. Das „5-Jahre-Sorglos“-Pakethebt er als besonders erfolgreich her-vor: „Wir kalkulieren für dieses überfünf Jahre abgeschlossene Service proComputer nur etwa fünfzig Euro.“ Weder Händler noch Hersteller nagendeswegen am Hungertuch. „Wennman Markenware verwendet, kannman davon ausgehen, dass wenigerDefekte anfallen werden. So kann manuns bei den Servicebedingungen ent-gegen gekommen“, erklärt der ober-ste IT-Beschaffer der BBG.

25.000 PCS PRO JAHR

Die BBG ist heute der größte PC-Ein-käufer in Österreich. Wenn sie Com-puter ausschreibt, kämpfen die Euro-pazentralen der wichtigsten Compu-terhersteller um den Zuschlag und bie-ten sensationelle Preise. Bei den gro-ßen Stückzahlen ist das aber auch keinWunder – bis zu 25.000 Computerwerden von der BBG pro Jahr be-schafft. „Die großen PC-Hersteller rau-fen sich um unseren Auftrag. So schaf-fen wir es, Markenware zum Preis ei-nes No-Name-Computers einzukau-fen“, ist Kunkel stolz.

Der Standard-Arbeitsplatz inkludiertdabei ausgehend vom Prozessor überdie Festplatte und die Laufwerke bishin zur Grafikkarte die durchschnitt-lichen IT-Anforderungen eines Beam-ten. Doch diese ändern sich laufend.Experte Hinum verweist dabei auf dieNotwendigkeit, ständig die Entwik-klungen zu beobachten und zu defi-nieren, welche Anforderungen dennfür einen bestimmten Arbeitsplatz zuerfüllen sind.

Vor diesem Problem stehe natürlichauch die BBG, die daher den Zeitho-rizont bei PCs auf fünf Jahre auslegt,so Kunkel. Eine längere Einsatzdauerals die genannten fünf Jahre lohnesich keinesfalls, da die Kosten für diedann notwendigen Adaptierungenüberproportional zunehmen würden,auch wenn die Ausrüstung oft längerhält. „Einsparen kann man dann je-denfalls nichts mehr!“, zeigt sich Kun-kel überzeugt. Massive Einsparungs-potentiale wurden von der BBG auchim Bereich des Druckens entdeckt.Ausgehend von Berechnungen, wasdenn der Druck einer einzelnen Seitekostet, konnte transparent gemachtwerden, dass viele Drucker in den hei-mischen Büros unausgelastet sind und

damit eingespart werden können.Durch diese Reform seien laut KunkelEinsparungen in der Höhe von „30Prozent und mehr“ möglich. Neben PCs und Druckern versorgt dieBundesbeschaffung die Amtsstubenaber auch mit Servern, Bildschirmen,Tastaturen, Mäusen, Scannern, Bea-mern, Kartenlesegeräten – kurz allem,was im Arbeitsalltag benötigt wird.Dabei stehe immer dieselbe Frage im

Mittelpunkt: „Wie sieht der Arbeits-platz der Zukunft aus?“, erzählt Kun-kel. Inzwischen hat Herr Newrkla sei-nen Amtsweg beendet. Jetzt muss ernur noch fünf Tage warten. Solangedauert es, bis ihm der neue Reisepassnach Hause geschickt wird. Bei derBürgerservicestelle in der Bezirks-hauptmannschaft wurde er zuvorkom-mend und mit bester elektronischerUnterstützung bedient. Vielleicht lässtauch er sich noch von den Vorzügender Computerwelt überzeugen.

Bernhard FischerDienststellen mit vielen Außeneinsätzen rätdie BBG zum Einsatz von Notebooks.

Clemens Kunkel ist in der Bundesbeschaf-fung für den Einkauf von Hard- und Softwarezuständig.

Professionelle Beschaffung endet nichtbeim Einkauf. Das „5-Jahre-Sorglos“-Paketder BBG bietet ein Rundum-Service.

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DAS GUTE ALTE TELEFON war im 20.Jahrhundert die wichtigste technischeEinrichtung in Amtsstuben. Das fern-mündliche Gespräch wird auch wei-ter – trotz E-Mail, Videokonferenzenund Internet – ein wichtiges Elementaller Büroarbeiten des 21. Jahrhun-derts sein. Es wird dennoch nicht vie-le Ähnlichkeiten mit dem einstigenFernsprecher haben. Etwa weil neueKürzel wie VoIP diesen völlig umge-stalten.

Der Oberbegriff „Voice over IP“ (VoIP)vereint verschiedene Technologien.Jedenfalls ist darunter das Telefonie-ren über Computernetzwerke, dienach Internet-Standards aufgebautsind, zu verstehen. Bei den Gesprächs-teilnehmern können sowohl Compu-ter, für VoIP gebaute Telefonendgerä-te wie auch über spezielle Adapter an-geschlossene klassische Telefone dieVerbindung ins herkömmliche Tele-fonnetz herstellen. Auch die hausin-terne Kommunikation in einer Orga-nisation ist dadurch selbstverständ-lich gewährleistet.

DAS AUßENAMT ALS VORREITER

Mittlerweile ist diese Technologie zurMarktreife gediehen und wird zuneh-mend in Unternehmen und öffent-lichen Institutionen eingesetzt. In deröffentlichen Verwaltung kann manbereits auf eine Erfolgsbilanz zurük-kblicken. Vor mehr als eineinhalb Jah-

ren ist das Außenministerium in einneues Amtsgebäude übersiedelt. ImZuge dessen wurde ein Großteil dertechnischen Einrichtungen neu ge-plant. Dabei ging es insbesondere auchdarum, ob weiterhin das altbewährteklassische Telefonsystem oder eine in-novative VoIP-Lösung verwendet wer-den soll. Man entschied sich für VoIP. Die Einführung dieser innovativen Te-lefontechnologie erfolgte freilich nichtohne Hindernisse. Im gesamten öf-fentlichen Sektor gab es damals nochwenig Erfahrung auf dem Gebiet derIP-Telefonie.

„Das Bundeskanzleramt hat beim Te-lefon einen Verbund mit dem Außen-ministerium. Daher hatten wir dieHerausforderung, das alte und ein neu-es System zu kombinieren. Das Außen-ministerium hat beim Umzug eineneue Telefonanlage erhalten, wir sindaus Kostengründen bei der alten ge-blieben“, erklärt Sektionschef Man-fred Matzka aus dem Bundeskanz-leramt.

Die Umstellung von klassischer Tele-fonie auf VoIP erfolgt oft schrittweise.Bevorzugt erhalten neue Abteilungeneines Ministeriums oder Unterneh-mens diese Technik.

MASSIVE EINSPARUNGEN BEI IN-

STALLATION UND IM BETRIEB

Nach einer öffentlichen und techno-logieneutralen Ausschreibung bekamdie Firma Nextira One mit einer IP-Telefonie-Lösung den Zuschlag. In Zu-sammenarbeit mit der Firma Cisco Sy-stems wurde eine integrierte Sprach-und Datenlösung in weniger als dreiWochen realisiert.

Durch VoIP wird die Telefonverkabe-lung ersatzlos eingespart, da die Tele-fone in der Regel am gleichen An-schluss wie der zugehörige Arbeits-platz-PC angeschlossen werden kön-nen. Dadurch konnten bei der Tele-fonanlage des Außenministeriums240.000 Euro eingespart werden.

Die Sprachqualität und Zuverlässig-keit der Telefontechnik hängen beiVoIP vollständig von der Netzwerk-technik ab: „Natürlich gehen mancheFunktionen verloren, wenn das Sy-stem einmal zusammenbrechen soll-te, aber Synergieeffekte und Kosten-vorteil wiegen das auf“, heißt es ausdem Bundeskanzleramt.

Die Ersparnis bei den Telefonkostenim Endausbau beträgt rund 580.000Euro im Jahr. „Es ist unternehmens-strategisch sinnvoll, wenn man Com-puter und Telefonie zusammenbringt.Es geht um einen Bereich, der zu-sammenwächst und kostenseitig wieauch leistungsmäßig viele Vorteilebringt“, erklärt Matzka.

MITARBEITER BEVORZUGEN VOIP

Eine beträchtliche Mehrheit der Be-amtenschaft spricht sich mittlerwei-le für eine Migration auf IP-Telefonieaus. Bei neuen Projekten wird bereitsauf die zukunftsweisende Technolo-gie gesetzt. So wird für das Bundesmi-nisterium für Finanzen und dasBundesministerium für Verkehr, In-novation und Technologie eine VoIP-

Anlage beschafft, die von beiden Res-sorts gemeinsam genutzt werden wird.Das System wurde von der BBG sokonzipiert, dass weitere Dienststellen– wie z.B. Finanzämter, aber vor allemweitere Ministerien – in dieses Systemeinsteigen können. Telefoniert wirdüber bestehende Datenleitungen, waswiederum die Kosten drastisch redu-ziert. Matzkas Zukunftsperspektive:„Eine bundesweite Gesamtstrategie istsinnvoll, da arbeiten wir mit der BBGbereits erfolgreich zusammen.“

Bernhard Fischer

Die Zukunft der Telefonie heißt Voice over IP

Die neue Kommunikationstechnologie bewährt sich in der öffentlichen Ver-waltung. Sowohl bei der Installation der Anlagen als auch im Betrieb kön-nen beträchtliche Einsparungen erzielt werden.

„Es ist sinnvoll,wenn man Compu-ter und Telefoniezusammenbringt. Es geht um einenBereich, der zu-sammenwächst undkostenseitig wieauch leistungsmä-ßig viele Vorteilebringt.“Manfred Matzka, Sektionschefim Bundeskanzleramt

Der Umstieg auf eine VoIP-Anlage istnicht ganz einfach, aber er lohnt sich.

Das klassische Telefon verliert langsam denAnschluss.

Doppelter Einsatz: Telefonie und Computerteilen sich das Netzwerk.

BBG-Bereichsleiter Andreas Eder arbeitetan einer bundesweiten Gesamtstrategie. 5 JAHRE BBG18

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5 JAHRE BBG 19

ÖSTERREICH IST Europameister.Nicht im Fußball, aber im Bereich E-Government. „Von Atemschutzma-sken über Hochdruckreiniger bis zuAnti-Viren-Software kann im e-Shopder Republik Österreich alles bestelltwerden“, erklärt Andreas Nemec, derGeschäftsführer der Bundesbeschaf-fungsgesellschaft.

Laut einer europaweiten E-Govern-ment-Benchmark-Studie der Unter-nehmensberatung Capgemini hatÖsterreich in vielen Bereichen deselektronischen Direktkontakts zwi-schen Bürgern und Behörden die voll-ständige Transaktionsfähigkeit ge-schafft: Zwischen der Bestellung undder Bestätigung findet kein Medien-bruch statt, kein anderes Kommuni-kationsmittel muss mehr herangezo-gen werden, um die Bestellung zügigdurchzuführen. „Bis zum One-Stop-Shop ist es nicht mehr weit“, sagt Nemec. Die BBG hatte für ihren Web-Shop einsehr flexibles System benötigt. Denndie Abläufe bei einer Bestellung erfol-gen in jedem Ministerium, in den Län-dern und Gemeinden ganz unter-schiedlich. Aus diesem Grund sind

große und umfassende E-Procurement-Systeme im öffentlichen Sektor bis-lang noch selten. Trotzdem benötig-te IBM Österreich gerade einmal achtMonate für die Einrichtung des e-Shops.

DIE VERSTÄNDLICHE BENUTZER-

FÜHRUNG IM VORDERGRUND

„Bei der Umsetzung des Projekts wur-de darauf geachtet, dass die einfacheund leicht verständliche Benutzerfüh-rung à la Amazon im Vordergrund,das hochkomplexe System für die Ver-tragsabwicklung aber im Hintergrundsteht“, erklärt die Projektverantwort-liche von IBM, Alexandra Bousska.Eine Studie der Wirtschaftsuniversitätim Auftrag der BBG hat ermittelt, dasseine Bestellung im e-Shop nicht ein-mal ein Drittel der Zeit erfordert, diefür die herkömmliche Bestellung mitFormular und Katalogheft benötigtwird. Die Zeitersparnis für die Anwen-der ist beträchtlich – bis zu 70 Pro-zent.

Früher war es notwendig, über ein ge-schütztes Portal Ausschreibungsunter-lagen, Vertragsdaten und Preislisteneinzelner Rahmenverträge einzusehenund daraus die relevante Informationzu entnehmen. Dieser Bestellprozess,der über Fax, Telefon oder E-Mail er-folgte, wird nun durch die webbasier-te Einkaufslösung ersetzt. 2004/2005hatte die BBG in einem Feldversuchmit etwa 2000 Usern ein elektroni-sches Katalogeinkaufssystem erprobt.Ende 2005 wurde der Feldversuch ein-gestellt und der Live-Betrieb gestar-tet. Die User konnten mehr als ver-doppelt werden, das Umsatzvolumenvon rund 20 Millionen Euro soll bis2007 auf 50 Millionen Euro gesteigertwerden.

Die von IBM und Healy Hudson ent-wickelte e-Shop-Lösung basiert aufWebtechnologie – HTML und Java-Script kommen hier zum Einsatz. Dadiese beiden Programmiersprachenuniversell in der Computer- und Inter-netwelt eingesetzt werden, ist aucheine Browser-übergreifende Nutzunggewährleistet.

Das ist bei einem zunehmend unbe-stimmten Nutzerkreis von großer Be-deutung. „Die webbasierte Applika-tion ,E-Beschaffung’ der Firma Hea-ley Hudson musste dazu an die BBG-Spezifika angepasst werden“, erläutertIBM-Expertin Alexandra Bousska. DieTechnologie ermöglicht den Katalog-einkauf von über 270.000 Produktenmittels elektronischer Warenkörbe.Von der Plattform werden alle verga-berechtlichen Auflagen erfüllt und alleGenehmigungen organisiert. Darüberhinaus gibt es auch einen regionalenFilter: „An Hand der Postleitzahl stel-len wir sicher, dass bei der Bestellungeiner Tafel für eine Tiroler Schulezuerst regionale Anbieter aufgelistetwerden“, sagt Ernst Nonhoff, Gene-raldirektor von IBM Österreich.

PROZESSE VEREINFACHEN

Der e-Shop deckt nicht nur einzelneProduktgruppen ab wie beispielsweiseBürobedarf, sondern enthält alle Be-stellkataloge mit den unterschiedlich-sten Waren und Dienstleistungen.

Der e-Shop der RepublikÖsterreich setzt seine Vorreiterrolle im E-Government-Bereich fort und übertrifft alle Erwartungen – eine Erfolgsgeschichte der öffentlichenVerwaltung in Österreich.

„ProfessionellerEinkauf heißt nichtnur, beste Preise zuerzielen, sondernauch, die Prozessezu vereinfachen. Jeeffizienter der Ein-kauf funktioniert,desto mehr Steuer-geld wird gespart.“Andreas Nemec

Bedarfvorhanden

Papier-genehmigung

Lieferung

BESTELLUNGBESTELLANTRAGB

EH

ÖR

DE

E-S

HO

P

ProduktsucheKatalog

Warenkorb

GenehmigungSystem

Bestellabfertigung Download derBestellung

Bestätigung desLieferanten

Verständigungdes Lieferanten

(e-Mail)

… sucht man sich im e-Shop der BBG dasgünstige Produkt. Automatisch geht ein Mailan den Genehmiger zur Freigabe, und kurzdarauf …

Johannes Wimmer, e-Shop-Projektleiter: „Die besondere Herausfor-derung war die Integration der verschiedenen Genehmigungsabläufein den unterschiedlichen Behörden.“

Nach der Suche in den Produktkatalogen wird das Produkt in den Warenkorbgelegt. Nach der Genehmigung – wahlweise auf Papier oder elektronisch –wird automatisch der Lieferant verständigt, der die Lieferung veranlasst.

… steht der Lieferant vor der Tür.

Beschaffung war noch nie so einfach: Ge-hen in einem Büro die Aktenordner aus, …

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Freigegebene Warenkörbe werdenautomatisch an den zuständigen Lie-feranten weitergeleitet und sind einerechtsgültige Bestellung. Österreichübernimmt damit in der öffentlichenBeschaffung eine Vorreiterrolle in Eu-ropa. Dazu BBG-Geschäftsführer Ne-mec: „Professioneller Einkauf heißtnicht nur, beste Preise zu erzielen, son-dern auch, die Prozesse zu vereinfa-chen. Je effizienter der Einkauf funk-tioniert, desto mehr Steuergeld wirdgespart.“

Das System ist transparent und revi-sionssicher. „Der Käufer hat die Ein-kaufsmacht“, erklärt Johannes Wim-mer, in der BBG verantwortlich fürden Bereich E-Procurement. Mit derAnbindung an das Warenwirtschafts-system des Bundes gibt es den Geneh-migungs-Workflow inklusive: Je nachStatus und Autorisierung kann im Sy-stem die gewünschte Bestellung durch-geführt werden.

Die Produkte werden durch den Ein-käufer in elektronischen Katalogengesucht und in den Warenkorb gelegt.Eine Anforderung wird automatischan den Zuständigen weitergeleitet, dernoch die Genehmigung erteilen muss.Anschließend wird die Bestellung andie Lieferanten übermittelt.

Der Status der Bestellung im Beschaf-fungsprozess ist jederzeit ersichtlichund nachvollziehbar. Über eine Sta-tusliste können die Bestellungen vonder Anforderung bis zum Lieferscheineinfach verwaltet werden. Wenn er-forderlich, kann der Bestellantrag inForm eines PDF-Dokuments gespei-chert werden, um eine Papiergeneh-migung durchzuführen. Denn man-che Stellen sind noch nicht so weit,die Abläufe auf vollelektronischer Ba-sis abzuwickeln. Nach diesen inter-

nen Prüfungen und Genehmigungenwird der Antrag abgefertigt.

Der Lieferant wird automatisch überden neuen Auftrag informiert, erhältdie Bestellung und bestätigt den Emp-fang. Anschließend werden die Bestel-lungen im e-Shop gespeichert. DerEinkauf kann so schneller und effek-tiver durchgeführt werden als bisher.Ernst Nonhoff, Generaldirektor vonIBM Österreich, verweist darauf, dassdamit äußerst komplizierte Abläufefür den Anwender sehr einfach undklar gemacht würden. „Die ganzeKomplexität der unterschiedlichenLieferanten, Produktgruppen, Rah-menverträge und Beschaffungsprozes-se wird dem Benutzer abgenommen,er bekommt eine einfache und intui-tive Oberfläche.“

BALD ALLE KATALOGE IM E-SHOP

Um die Mitarbeiter im öffentlichenDienst mit der Internet-Plattform ver-traut zu machen, bietet die BBG Schu-lungen an. Fachinspektorin ElfriedeSchiener, Leiterin der Materialabtei-lung im Außenministerium, zeigt sichbegeistert: „Alles funktioniert rei-bungslos. Damals die Einschulung undheute die tägliche Benutzung.“ Dereinzige Wermutstropfen, der ihr ein-fällt: Sie würde gerne schon auf alleBBG-Verträge über den e-Shop zugrei-fen können, da die Abwicklung überden Web-Shop wesentlich einfacherund unkomplizierter sei. In den näch-sten zwölf Monaten wird ihr derWunsch sukzessive erfüllt werden kön-nen.

BBG-Projektleiter Johannes Wimmerist zuversichtlich, den einzigartigenspezifischen Verkaufsvorteil des e-Shops noch erfolgreicher positionie-ren zu können: Mithilfe der Kunden-befragungen und -zufriedenheitsana-lysen soll die Benutzerfreundlichkeitgesteigert werden. Die Suchfunktionwürde zusätzlich verbessert werdenund kleine und mittelständischeUnternehmen (KMU) könnten diePlattform als Werbetool nutzen. „Wirhelfen den Lieferanten, fit fürs E-Bu-siness zu werden und schauen, dasswir hier mehr Breitenwirkung erzie-len – KMU sind sicher ein Schwer-punkt in unserer zukünftigen Arbeit“,erklärt Wimmer.

Bernhard Fischer

Mit ihrem e-Shop hat die Bundesbeschaf-fung 2006 die wichtigsten E-Procurement-Awards gewonnen.

Philipp Stögerer, Johannes Wimmer, Mi-chaela Ferstl (hinten von links nach rechts),Christian Kienböck und Jadranka Miletic(vorne) sorgen für den reibungslosen Be-trieb des e-Shops.

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„Das besondere an diesem Auftrag istder Prozess.“ Günther Rescheneder,Bereichsleiter Reise in der Bundesbe-schaffungsgesellschaft ist vom Projekt„Service im Bund – Dienstreisema-nagement“ fasziniert. Der Auftrag fürdas Projekt kam im März 2005 vomMinisterrat: Die Reiseabteilung derBBG soll den Prozess der Buchung vonDienstreisen über ein Online-Booking-tool automatisieren.

VORSORGEN GEGEN

PREISERHÖHUNGEN

Die BBG kaufte schon bisher Flugtik-kets, Hotelzimmer und Transfers ein.Bei diesen Reisegütern wurden im

Lauf derletzten

Jahre

großeEinspa-r u n g e nerzielt. ZumBeispiel wur-de der Einsatz von elektronischen Tik-kets verstärkt, die um circa 30 Eurogünstiger sind als Papiertickets. ImJahr 2005 wurden bereits 70 Prozentder Tickets im Zuständigkeitsbereichder BBG elektronisch ausgestellt.

Das wird auch von einer Testuserinbestätigt: „Der große Vorteil besteht– neben der Kostenersparnis – darin,dass die Tickets bis kurz vor dem Ab-flug noch selbständig umgebucht wer-den können.“ Durch vertraglich fest-gelegte Nettotarife mit den Fluglinienwar die BBG gegen die Treibstofferhö-hungen (Kerosinzuschläge) der letz-ten Jahre preislich gewappnet. Zusätz-lich nahm sie auch Billigfluglinien inden Pool der Vertragspartner auf, waszu weiteren Einsparungen führte.

In den seltensten Fällen werden Ver-handlungen oder Veranstaltungen, zudenen die Bundesbediensteten reisen,am Flughafengelände abgehalten. DerTransfer vom Flughafen in die Stadtist ein erheblicher Kostenfaktor, deroft übersehen wird. Die BBG konnteauch hier durch Verträge mit Taxi-unternehmen Preise erzielen, die zugroßen Einsparungen führten. Ein wei-terer Vorteil dieser Verträge ist dasWegfallen der lästigen Taxiwartezei-ten, vor allem beim HauptreisezielBrüssel, wo man mitunter schon ein-mal bis zu einer Stunde auf ein Taxiwartet.

Auch bei Hotelzimmern wurden inden letzten Jahren große Fortschritteerzielt. Der Bund muss bei Großver-anstaltungen wie der EU-Präsident-schaft Hotelzimmer zur Verfügungstellen. Bei der ersten Präsidentschaftim Jahr 1998 war der Bund noch Op-fer der nachfragebedingt stark gestie-genen Zimmerpreise. Bei der Präsi-dentschaft im ersten Halbjahr 2006hat die inzwischen eingerichtete BBGvorgesorgt. Sie legte in Rahmenver-einbarungen mit 55 Hotels Höchst-preise fest. Das schloss das Risiko über-höhter Preise von vornherein aus underwies sich für zukünftige Großveran-staltungen als geeignetes Mittel gegenPreistreiberei.

ZWEI MILLIONEN EINSPARUNG

DURCH ONLINE-BUCHUNG

All diese Maßnahmen führten zu er-heblichen Einsparungen bei denDienstreisekosten. Das ist erfreulichfür den Bund und damit primär fürden Steuerzahler, da die Dienstreisender Bundesbediensteten aus Steuer-mitteln bestritten werden. Auf der Su-che nach weiteren Einsparungsmög-lichkeiten im Bereich der Dienstrei-sen stieß man auf den Buchungsvor-gang. Bei einer Studie von Capgemi-ni über „Trends und Herausforderun-gen im Geschäftsreisenmanage-ment“ nannten

35 % der be-fragten Unternehmer

die Automatisierung der Bu-chung über Online-Tools als Hebel fürKosteneinsparungen. Also reichte dieBBG im Oktober 2004 das Projekt „Ser-vice im Bund – Dienstreisemanage-ment“ ein. Im März 2005 beauftragteder Ministerrat die BBG, „durch denEinsatz der elektronischen Medien“einen „schnellen, effizienten Prozess“bei der Buchung von Dienstreisen ein-

zurichten. Zielsetzung waren die „best-möglichen Preiskonditionen fürDienstreisen.“ Der Ministerrat erwar-tet sich im Endausbau ein jährlichesEinsparungspotenzial von zwei Milli-onen Euro.

TOOL WIRD AUCH BUNDESTÖCH-

TERN ANGEBOTEN

Bereits zwei Monate später, im Mai2005, startete im Ministerbüro einesausgewählten Testministeriums einerstes Pilotprojekt im Echtbetrieb. Seit

damals werdendie Dienstrei-

sen dort überein Online-Bu-

chungsinstrumentabgewickelt. „Aber

auch wir in der BBG selbstnutzen natürlich diesesTool für unsere Dienstrei-

sen“, ergänzt Rescheneder.

Nach einjährigem Testbetrieb starte-te schließlich im Mai 2006 die Aus-schreibung für das Projekt. Dabei mus-sten die Interessenten sowohl eine Buchungsplattform als auch einen Rei-separtner anbieten. Der Zuschlag wirdfür Ende des Jahres erwartet. Im Jahr2007 soll allen Bundesdienststellendas Online-Bookingtool zur Verfügungstehen. „In weiterer Folge wollen wirdie Plattform auch den Ländern undBundestöchtern anbieten. Zuerst soll

5 JAHRE BBG22

Das virtuelle ReisebüroDienstreisen zu buchen war für Bundesbedienstete bisher ein mühsamer Vorgang. Durch ein Online-Bookingtool soll das ab nächstem Jahr anderswerden. Und der Steuerzahler darf sich über erhebliche Einsparungen freuen.

„Das Online-Bookingtool ist eine erhebliche Arbeitserleichte-rung. Vor allem derverbesserte Über-blick, der Informa-tionsgehalt und die bessere Kon-trolle sind für denArbeitsalltageine große Erleich-terung.“ Testuser

Reisen rund um den Globus können mit demOnline-Bookingtool der BBG geplant werden.

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5 JAHRE BBG 23

aber im Bund alles einwandfrei klap-pen“, erklärt Rescheneder.

Die Sache funktioniert denkbar ein-fach: Der Reisende gibt die Daten derReise ein und sieht sofort die mög-lichen Verbindungen und Preise. An-schließend bucht er selbst die Reiseüber die Plattform. Das Online-Toolführt die Buchung tatsächlich durchund schickt die Daten an das Reise-büro weiter. Es ist vorgesehen, dassjede Reise grundsätzlich als geneh-migt gilt, der Vorgesetzte kann aberab der Buchung eine gewisse Zeit langdie Reise stornieren. Die BBG wirdüber ein Nutzungskonzept eine Rei-seklasse vorschlagen, der Reisende ent-scheidet aber selbst, ob er diesen Vor-schlag annimmt.

Vor allem in der Einführungsphasewird der Reisepartner, also das Reise-büro, noch prüfen, ob alles richtig aus-gefüllt wurde und die Reise in der an-gegebenen Form möglich ist.

UMFANGREICHE SERVICES UND

SUCHOPTIONEN

Die Suchmaske wird auch zahlreicheZusatzservices wie Stadtpläne, Rou-tenplaner, Fahrpläne und Wetterinfosbieten. Diese Dinge musste der Rei-sende bisher mühsam zusätzlich re-cherchieren. Ist die gewünschte Rei-seroute eingegeben, kann der Benut-zer das Suchergebnis nach Preis, Flu-glinien oder Uhrzeit sortieren. Die Te-

stuserin bestätigt: „Die Auswahl anangebotenen Flügen ist sehr gut.“Wenn der Reisende einen passendenFlug gefunden hat, kann er per Maus-klick Zimmer und Mietwagen für denentsprechenden Ort dazubuchen.Wird diese Option gewählt, sind An-und Abreisedatum bereits von denFlugdaten übernommen. Man kanndie Umgebung mit einem beliebigenRadius nach Hotels absuchen oder spe-zielle Adressen oder Sehenswürdigkei-ten eingeben. Für die meisten Hotels

ist eine ausführliche Beschreibung vor-handen, denn auch die Hotels habenein Interesse daran, sich möglichstumfassend darzustellen.

„Das Reiseaufkommen der Bundes-dienststellen ist aufgrund der vielenPoint-to-Point-Verbindungen gerade-zu prädestiniert für so ein Tool“, er-klärt Rescheneder. Solche Verbindun-gen, also Flüge von einem Ort zumanderen und wieder retour, machenüber 95 Prozent der Reisen der Bundes-bediensteten aus. Aber auch Dreiek-ksflüge, zum Beispiel von Wien nachNew York, von New York nach Was-hington und von Washington wiedernach Wien, können mit der neuenPlattform gebucht werden. Dazu istaber eine intensivere Einschulung not-wendig. Im Testministerium werdenjedenfalls solche Dreiecksflüge bereitsohne Probleme über die Buchungs-plattform gebucht.

UNTERSTÜTZUNG DURCH DEN

TRAVEL ARRANGER

Für die konkrete Handhabe in den Mi-nisterien sieht Rescheneder zwei Mög-lichkeiten. Vielflieger bekommen per-sönlich eine Einschulung und buchennach einer gewissen Zeit selbststän-dig ihre Reisen. Für Personen, die we-niger fliegen, führt ein sogenannter„Travel Arranger“ die Buchung durch.„Bedienstete, die sich mit dieser Bu-chungsplattform nicht anfreundenwollen, brauchen keine Angst haben“,

sagt Rescheneder. Die herkömmlicheBuchungsmethode über Mitarbeiterund Reisebüro bleibt weiterhin mög-lich.

Einsparungen ergeben sich gleich anzwei Stellen: Auf der einen Seite mussdas Reisebüro deutlich weniger in An-spruch genommen werden. Denn bis-her musste der Reisende über das Rei-sebüro die verschiedenen Varianteneinholen. Hatte er sich entschieden,buchte er wieder über Mitarbeiter beimReisebüro die Reise. Auf der anderenSeite reduziert sich der Zeitaufwandin der Dienststelle. Musste der Reisen-de früher rund 20 bis 25 Minuten indie Buchung investieren, wird dieserZeitaufwand nach einer kurzen Ein-gewöhnungsphase auf einen Bruch-teil verkürzt.

Eine Befragung von am Pilotprojektbeteiligten Mitarbeitern ergab, dassdie Eingewöhnungsphase zwar müh-sam ist, dass sich die Einführung mitder Zeit aber bewährt. „Das Online-Booking-Tool ist eine erhebliche Ar-beitserleichterung. Vor allem der ver-besserte Überblick, der Informations-gehalt und die Kontrolle über die ver-fügbaren Leistungen und Preise sindfür den Arbeitsalltag eine große Er-leichterung“, sagt einer der mit demTravelmanagement beauftragten User.Auch die Zugriffsmöglichkeiten rundum die Uhr werden von vielen als erhebliche Arbeitserleichterung ange-sehen.

Matthias Nagl

Über das Online-Bookingtool der BBG kön-nen auch Taxis reserviert und damit langeWartezeiten vermieden werden.

In Testreihen wurde die Performance der verschie-denen Anbieter von Online-Bookingtools getestet.

Da das Reisebüro weniger in Anspruch ge-nommen werden muss, trägt die Buchungs-plattform zu weiteren Einsparungen bei.

Günther Rescheneder (BBG): „Der großeVorteil besteht – neben der Kostenerspar-nis – darin, dass die Tickets bis kurz vordem Abflug noch selbstständig umgebuchtwerden können.“

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5 JAHRE BBG24

„ALSO MIR HABEN die Polizeiautosbesser gefallen, als sie noch weiß wa-ren. Das hat irgendwie etwas Erhabe-nes gehabt“, meint der Frühpensio-nist Karl Strompf. Der Mann sitzt aufeiner Parkbank in Wien-Hietzing, hatneben sich seine friedlich schlum-mernde Enkeltochter im Kinderwagenund betrachtet das Polizeiauto, das di-rekt gegenüber parkt. In seiner Kind-heit wäre er selbst gerne Polizist ge-worden, aber diese neuen in Silber ge-haltenen Fahrzeuge der Exekutive mager gar nicht. „Mit so was würde ichkeinen Dienst machen wollen“, er-klärt der 53-Jährige beinahe entrüstet.Was Karl nicht weiß – gerade dieseLackierung hilft der öffentlichen Ver-waltung beim Sparen.

„Weiße Autos sind auf dem Ge-brauchtwagenmarkt so gut wie nichtan den Mann zu bekommen. Daherhat die BBG hier ein Umdenken an-geregt“, erklärt dazu jener BBG-Exper-te, der die Polizeiautos gekauft hat,Jürgen Jonke. Als geeigneter Kompro-miss zwischen der Einsatzmöglichkeitim Exekutivdienst und einem mög-lichen Wiederverkauf habe sich dieFarbe Metallic erwiesen. Und plötz-lich sei es viel einfacher geworden,die ausgeschiedenen Fahrzeuge aufdem Markt zu guten Preisen zu ver-kaufen. Auch Alois Rath vom Innen-ministerium ist mit der neuen Farb-gebung der Exekutivfahrzeuge zufrie-den. „Zuletzt hat man ja die Polizeikaum mehr von anderen Organisatio-nen unterscheiden können. Ob E-Werk oder Tierrettung – alles ist mitweißen Autos durch die Gegend ge-fahren“, erklärt der Polizeioberst. Erkann die Ansicht des kritischen Pen-sionisten Strompf nicht teilen. „Jetzterkennt man die Polizei wieder sofort,die Fahrzeuge sehen wieder nach et-was aus.“

ZU WENIG GELD FÜR

NEUANSCHAFFUNGEN

Generell waren Fahrzeuge, die für denBundesdienst erworben wurden, biszum Jahr 2001 sehr „arm dran“. Mitdem Tag, an dem sie dem Staat über-geben wurden, war ihr Schicksal be-reits besiegelt. Jürgen Jonke beschreibtdas damals übliche Vorgehen: „Manhat diese Autos gekauft, dann totge-fahren und am Ende versucht, sienoch zu veräußern. Das war aber auf-grund des Fahrzeugzustands und derhinderlichen Farbgebung von beschei-denem wirtschaftlichen Erfolg.“ Das Problem habe darin bestanden,dass zwischen dem Ablauf der Garan-tie und dem endgültigen Ausscheideneines Fahrzeugs aus dem Beamten-dienst meist noch sehr viel Geld indie Reparaturen der Autos geflossenist. Das habe den Betrieb des Fuhr-parks insgesamt gesehen sehr verteu-ert, war aber aufgrund der Vergabe-strukturen der Ministerien die einzi-ge problemlose Variante. Während inden verschiedenen Ressorts Budgetsfür Neuanschaffungen normalerweiserecht knapp bemessen werden, sinddie laufenden Kosten, wie etwa Repa-raturen, um einiges leichter zu lukrie-ren. Mithilfe einer Gesamtkostenbe-trachtung – auf neudeutsch: „TotalCosts of Ownership“ – hat man beider BBG dann aber Alarm geschlagen.„Da hat man erstmals gesehen, dassetwas komplett schief geht“, erklärtJonke. In der Folge sei man davon ab-

gegangen, sich auf den bloßen An-schaffungspreis zu konzentrieren. Nunwerden die Kosten des gesamten Nut-zungszeitraums miteinbezogen. Dasbetrifft Ausgaben für Treibstoff, Ser-vice, Verschleiß, Wertverlust, Berei-fung, Ersatzteile usw. Seit 2001 wer-den die Autos daher nur mehr so lan-ge genutzt, solange die Nutzungsko-sten niedrig bleiben. „Nach zwei bisdrei Jahren ist der Restwert des Fahr-zeugs noch hoch genug, um es amMarkt zu einem guten Preis verkau-fen zu können“, so Jonke. Warum soll-te man ein Auto länger fahren, als derHersteller darauf Garantie gibt?

VERSCHIEDENE AUSSTATTUNGEN

FÜR VERSCHIEDENE AUFGABEN

Karl Strompf hat das silberne Polizei-auto inzwischen eingehend gemustert.Er kennt sich offenbar mit Autos rechtgut aus, denn auf einen Blick be-stimmt er Typ und Leistungsstärke desFahrzeugs. Durch das getönte Fenstermustert er den Innenraum und be-merkt die Spezialausstattung. Polizi-sten, die mit dem Wagen zu einerDienstfahrt aufbrechen müssen, be-enden seine Besichtigung recht ab-rupt.

Wie wird aber nun wirklich ausge-wählt, was so ein Fahrzeug für den öf-fentlichen Dienst zu leisten hat? Vor der Ausschreibung überlegt jedesMinisterium selbst, was die Fahrzeu-ge leisten müssen. Oberst Rath erklärt,dass diese Anforderungen zunächstauf Abteilungsebene gesammelt wer-den. Dabei wird beispielsweise gefragt,ob das Auto mehr auf Autobahnenoder im normalen städtischen Strei-fendienst eingesetzt werden soll. Auchdie eigentlichen Nutzer der Fahrzeu-ge, die Beamten auf der Straße, wer-den durch Arbeitsgruppen eingebun-den. In diesem Stadium der Entschei-dungsfindung geht es um Aspekte wieetwa die Bauart, die Geschwindigkeit,das Kofferraumvolumen, aber auch Si-cherheitsmerkmale wie ABS und Air-bags. Je nach den zu erwartenden Ein-satzbedingungen kommen noch wei-tere Ausrüstungsposten hinzu. So seietwa der Bedarf an allradbetriebenenFahrzeugen regional recht unter-schiedlich. Bei der bisher letzten Aus-schreibung hat die BBG letztlich neunverschiedene Fahrzeugtypen ausge-schrieben, um allen Anforderungengerecht zu werden. Nach dem Kaufder Fahrzeuge erfolgt in einem zwei-ten Schritt die Suche nach dem so ge-nannten Fuhrparkmanager. Dieses Un-ternehmen übernimmt die gekauftenFahrzeuge und stellt sie dem jeweili-gen Ressort zur Verfügung. „Man kauft

Ausgeborgt statt totgefahrenDurch ein Fuhrparkmanagement hat die Bundes-beschaffung die Laufzeiten der Polizeiautos radi-kal verkürzt, die Kosten gesenkt – und der Polizeigeholfen, das neue Outfit umzusetzen.

„Zuletzt hat man ja die Polizei kaum mehrvon anderen Organisationen unterscheidenkönnen. Ob E-Werk oder Tierrettung – allesist mit weißen Autos durch die Gegend ge-fahren“, diagnostiziert Oberst Alois Rathaus dem Innenministerium.

Das neue Design gibt der Polizei nichtnur ihre Unverwechselbarkeit zurück,es hilft auch beim Sparen. SilberneAutos können zu wesentlich besserenPreisen wiederverkauft werden als wei-ße. Durch den Einsatz eines Fuhrpark-managers können noch einmal rund 18Prozent eingespart werden.

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nicht mehr das Fahrzeug, sondern einganzes Leistungspaket“, erklärt Rath.Der Fuhrparkmanager stellt im Prin-zip eine Art Autovermieter dar. Die-ser überlässt die Fahrzeuge den Res-sorts und stellt eine Gebühr pro ge-fahrenem Kilometer in Rechnung. Da-durch wird auf einmal transparent,was jeder einzelne Kilometer eigent-lich kostet.

FUHRPARKMANAGEMENT BRINGT

18% - UND BESSERE AUTOS

Nach Ablauf von 24 Monaten (bei ho-her Kilometerleistung) oder 36 Mona-ten (bei Normalbetrieb) gehen dieFahrzeuge wieder an den Fuhrpark-manager zurück. Dieser kann dannfrei darüber verfügen und die Fahr-zeuge auf dem Gebrauchtwagenmarktverkaufen. Durch den Einsatz einesFuhrparkmanagers können im Betriebder Autos noch einmal rund 18 Pro-zent der Kosten eingespart werden –zusätzlich zu dem Rabatt, den man alsGroßkunde beim Einkauf bekommt.

Diese Rabatte ergeben sich aus denriesigen Stückzahlen, die den Einkäu-fern eine gute Verhandlungspositiongeben. Die bietenden Firmen betrach-ten die Rabatte als Marketinginvesti-tion. „Es ist doch so: Wenn man aufder Straße ein Polizeiauto einer be-stimmten Marke fahren sieht, fällt dasauf diese Marke positiv zurück. Mandenkt sich, wenn auch die Polizei mitdiesem Fahrzeugtyp unterwegs ist,dann muss das doch für die Qualitätsprechen“, weiß Jonke. Die Polizeiau-tos sind also für die Erzeugerfirmeneine Prestigeangelegenheit. Aus die-sem Grund ist das Geschäft mit demBund besonders heiß umkämpft. Ein-sprüche gegen die Ausschreibungenund die abschließenden Entscheidun-gen stehen an der Tagesordnung. Jür-

gen Jonke beschreibt die Problematikso: „Wir müssen bei einer Ausschrei-bung Grenzwerte festlegen, um dieneun Fahrzeugtypen zu unterschei-den. Wenn man sich nun in einerFahrzeugkategorie für eine Bauartge-schwindigkeit von 160 km/h entschei-det, dann kann man davon ausgehen,dass es einige Autos gibt, die diesenGrenzwert knapp nicht erreichen. Je-der Grenzwert bringt es mit sich, dassirgendein Produkt irgendeines Her-stellers von der Wahl ausgeschlossenwerden muss.“

Dass dies dem Hersteller des betroffe-nen Fahrzeugs nicht passe, sei durch-aus verständlich. Mit dem Fuhrpark-management zeigt man sich beimInnenministerium generell sehr zu-frieden. „Seit Weihnachten 2005 im-plementieren wir diese Struktur; undbisher läuft alles ausgezeichnet. Wirhaben derzeit 1000 Fahrzeuge im Fuhr-parkmanagement beisammen und bisJahresende werden es etwa 1600 Fahr-zeuge sein“, verweist Oberst Rath aufdas Funktionieren dieses Manage-ments. Das Fuhrparkmanagement ist

im Moment ein reines Pilotprojekt fürdas Innenministerium. Es existiertaber der Plan, dieses Konstrukt auchauf die anderen Ressorts auszudeh-nen, die ihre Autos über die BBG ge-kauft haben. Bisher bestellt das Innen-ministerium den Löwenanteil (75 Pro-zent) der über die BBG beschafftenFahrzeuge. Weitere Großkunden imöffentlichen Bereich sind das Vertei-digungs- und das Finanzministerium.

HEIKLES EISEN MINISTERAUTOS

Ebenfalls einsparen kann man lautJonke bei den Fahrzeugen, die im Ein-satz der einzelnen Minister sind. Manhabe für diese Ministerautos eine ei-gene Studie durchgeführt, wann dennder beste Austauschzeitpunkt sei. Da-bei wurde ein Zeitraum von drei Jah-ren oder eine Kilometerleistung von180.000 km ermittelt. Dass es wirt-schaftlich am vorteilhaftesten ist, sofrüh neue Autos zu beschaffen, ist derÖffentlichkeit beim sensiblen ThemaMinisterautos freilich nur schwer ver-mittelbar.

Hannes Maierhofer

„Man kauft beimFuhrparkmanage-ment nicht mehr nur das Fahrzeug,sondern ein ganzesLeistungspaket.“Oberst Alois Rath, Innenministerium

Karin Rauschal, Barbara Pinter, Christian Siegel, Marlies Bradl und Jürgen Jonke (vonlinks nach rechts) betreuen die Bereiche Mobilität, Gesundheit und Dienstleistung.

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GESCHÄFTIGES TREIBEN herrscht imund beim Haus Marchettigasse 2 inWien-Mariahilf. Auch jetzt noch, kurznach 15 Uhr, an einem bereits etwasdiesigen Oktober-Nachmittag. Kinderaller Altersstufen huschen in das oderaus dem frisch renovierten Bundesre-algymnasium mit der hellen Fassadeund den Backsteinverzierungen. Einebemerkenswerte Schule eröffnet sichdem Besucher, wenn man durch diemassigen Türflügel schreitet.

Der erste Blick fällt auf den Raum fürdie Nachmittagsbetreuung, der gestek-kt voll ist mit Kindern, die hier spie-len oder, wie der 13-Jährige Stefan,einfach nur lernen. Sie sitzen dabeian recht unspektakulär wirkenden Mö-beln. Nur das heutzutage unvermeid-

liche Sponge-Bob-Federpenal auf derTischfläche sticht ins Auge.

Jürgen Jonke, in den ersten fünf Jah-ren bei der BBG verantworlich für denMöbeleinkauf: „Erst im Frühjahr haben wir begonnen, gemeinsam mitdem Bildungsministerium die Schul-möbelstandards zu überarbei-ten. Das Resultat: mehr Si-cherheit und mehr Ergono-mie.“ Der Schulbedarf ist ei-ner von zwei großen Berei-chen, die die BBG betreut.„Was die Ergonomie be-trifft, ergibt sichbei diesenMöbeln einganz speziellesProblem, dennjunge Menschenbefinden sichja noch imWachstum“, soJonke.

Stefan ist sicher noch nichtausgewachsen. Er sitzt aufeinem der Sessel beider Nachmit-tagsbetreuungund versucht,sich einigeEnglisch-Voka-bel zu merken. Nein, anMöbel und deren Bedeutungfür die Schüler denke er im Momentwirklich nicht, stellt er klar. Doch ei-nes möchte er loswerden: „Man passtschon darauf auf, dass die Tische undSessel lange halten sollen.“ Und tat-sächlich findet man keine Schmiere-reien oder Kratzer auf den Möbelstük-ken.

Die Hersteller von Schulmöbeln sindfür die BBG besonders wichtige undinteressante Partner. Denn sie kom-men hauptsächlich aus dem Bereichder Klein- und Mittelbetriebe und sindstark lokal verwurzelt. Deswegen kön-nen sie sich durch ihre rasche Servi-celeistung vor Ort auch positiv von

den in- und ausländischen Konkur-renten abheben.

VARIABILITÄT ERHÖHEN,

EINZELKOMPONENTEN REDUZIEREN

Die Kinder in der Marchettigasse ha-ben freilich Anderes zu tun, als sichmit dem Wettbewerb auf dem Schul-

möbelmarkt zu beschäfti-gen. Für sie ist nur wich-tig, dass ihre Möbelpraktisch und bequem

sind.

Darum geht es auch beiden „arbeitsplatzbezoge-nen Standardbüromö-beln“. Hinter diesemsperrigen Begriff stecktnichts anderes als dasIdealbild eines Möbel-stücks für die öffentli-che Verwaltung. Es geht

um Ergonomie undFunktionalität, aber auch um

die Standardisierung der Möbel.Durch die Modularisierung soll die

Zahl der Einzelkomponen-ten der Büroausstattung

minimiert, die Variabi-lität jedoch erhöhtwerden. „Deswegenfindet man auch

kaum gemischte En-sembles in den Büros, etwa einen Ka-sten von Bene und einen Tisch vonSwoboda“, erklärt der BBG-Mann.

KOSTENTREIBER ELIMINIEREN

Früher war der Markt recht bequemeingeteilt: Die Möbellieferanten hat-ten ihre Stammministerien und ka-men einander nicht in die Quere. DiePreise seien zwar angemessen gewe-sen, durch die fehlende Konkurrenzzwischen den Herstellern seien aberinsgesamt zu aufwändige Möbel an-geboten worden, betont Jonke. AlsBeispiel nennt er Rundholzkanten ausVollholz, die zwar schön anzuschau-en seien, aber bis zu 30 Prozent desGesamtpreises eines Tisches ausge-macht hätten.

Sitzt, passt, wackelt und hat LuftRund 10% aller Büromöbel stehen in Beamtenstuben. Das ermöglicht der BBG große Kostenreduktionen, führt aber auch zu einer besonderen Verantwortung für die Möbelindustrie.

„Schulbedarf und Büroeinrichtung sind diezwei größten Bereiche, die die BBG be-treut“, erklärt Jürgen Jonke, von 2001 bis2006 verantwortlich für den Möbeleinkaufbei der BBG.

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Durch das Eliminieren der Kostentrei-ber, durch die Modularisierung unddie Mengenbündelung kam es zu Ein-sparungen, die bei einigen Produkten50% ausmachen.

Bei der Bundesbeschaffung ist mansich der großen Bedeutung ihrer Aus-schreibungen bei Büromöbeln durch-aus bewusst. Der potentielle Marktan-

teil der BBG liegt hier bei etwa 18%,wenn man den Bereich der ausgeglie-derten Unternehmen dazuzählt. Mar-kus Wiesner von Wiesner-Hager siehtdie Marktmacht der Bundesbeschaf-fer naturgemäß mit gemischten Ge-fühlen: „Wenn man den Zuschlag beieiner Ausschreibung erhält, hat mandurch den großen Marktausschnitt,den die BGG vertritt, natürlich einenenormen Vorteil gegenüber der Kon-kurrenz. Aber gleichzeitig sind wirHersteller auch von ihr abhängig.“

KLEINERE LOSE

ENTSPANNEN SITUATION

Die Aufspaltung der Ausschreibungenin kleinere Auftragslose mit einem Ma-ximalwert von etwa drei MillionenEuro sei jedenfalls ein wichtiger Schrittzur Entspannung der Situation derHersteller gewesen. „Das schafft mehrWettbewerb, aber auch ein bedeutendgeringeres Risiko für den einzelnenProduzenten“, so Wiesner. Ein kom-pletter Wegfall von Aufträgen sei da-mit recht unwahrscheinlich. Jonkesieht die Situation ähnlich: „Die BBG

hat ein fundamentales Interesse, dasses auch in einigen Jahren noch einenfunktionierenden Markt gibt. Deshalbmüssen wir im Möbelbereich be-sonders sensibel vorgehen.“

Auf die Beschaffung der Bürodrehses-sel ist Jonke besonders stolz. Obwohlauch hierbei sehr auf Ergonomie undgroße Variabilität geachtet wurde, wa-ren Einsparungen in Höhe von 70 Pro-zent auf den Listenpreis möglich –trotz einer sechsjährigen Totalgaran-tie. Wiesner, der Lieferant dieser Dreh-sessel, freut sich über den Vertrag, derbis Mitte 2007 läuft. „Wir konnten da-mit unsere Stellung als Marktführerin diesem Bereich festigen. Immerhingeht es dabei um 12.000 Stück. Beidiesem Volumen konnten wir demKunden bei der Kalkulation natürlichauch entgegenkommen“, erklärt Wies-ner.

Diese Zahlen beeindrucken Stefan imBRG Marchettigasse sicherlich nicht.Er hat mehr Probleme damit, sich dasenglische Wort für „Bahnsteigkante“zu merken. Für Überlegungen zumThema „Beschaffung von Möbeln“ ister nicht zu haben. Aber wozu auch,dafür gibt es ja die BBG.

Hannes Maierhofer

Markus Wiesner, Geschäftsführer von Wiesner-Hager: „Bei diesem Volumen konnten wirder BBG bei der Kalkulation natürlich auch entgegenkommen.“

Ergonomie und Funktionalität als Kernan-forderungen im Möbelbereich.

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5 JAHRE BBG28

„DIE BBG IST ÜBERALL.“ Andreas Ne-mec, Geschäftsführer der Bundesbe-schaffungsgesellschaft, formuliert esanschaulich. „Wenn Sie im Radio dasWetter hören, dann steckt da auch dieBBG dahinter“, fährt er fort. Wieso?Weil die BBG für die Zentralanstalt fürMeteorologie und Geodynamik(ZAMG) auf der Hohen Warte 162technisch neu ausgestattete Messstel-len eingekauft hat, die in ganz Öster-reich die Wetterwerte ermitteln.

Fritz Neuwirth, der Direktor derZAMG, lobt die BBG in höchsten Tö-nen. „Wir sind sehr zufrieden“, meinter. Schon zwei Projekte hat Neuwirthüber die BBG abgewickelt. Neben denMessstellen hat die BBG für die ZAMGauch einen Hochleistungsrechner an-geschafft, der präzise Wetterprogno-sen erstellen kann. Auch die Konsu-menten und selbst die immer kriti-schen Journalisten haben es positivvermerkt: Die Prognosen der ZAMGsind viel präziser geworden und rei-chen viel weiter in die Zukunft als frü-her.

Als Bundesdienststelle nützt die ZAMGdie Ausschreibungen der BBG, weil eseinerseits kostengünstiger ist und weildie BBG andererseits über dasfachliche Know-howverfügt, um großeAusschreibun-gen durchzu-führen. „Wirhaben keine Ju-risten“, erklärtNeuwirth. Dadie Projekte ofthoch kompli-ziert sind, wen-det er sich lie-ber an die BBG,die juristischeKompetenz hatund die Aus-schre ibungenhieb- und stich-fest abwickelnkann. Die ZAMGmuss dann nur nochdie technischen Inhalteliefern, während die BBG denRest übernimmt.

Die Einkäufe für die ZAMG sind abernur zwei von vielen Sonderprojektender BBG. Diese stellen neben demStandardgeschäft der gebündeltenAusschreibungen das zweite Tätigkeits-feld der Gesellschaft dar. Obwohl die-ser Zweig noch relativ jung ist, bestehtgroßes Interesse an solchen Projektenim besonderen Auftrag.

Dabei geht es um individuelle Einkäu-fe, die nicht mit Aufträgen anderer In-stitutionen bündelbar sind. Die Auf-traggeber können in solchen Fällennicht auf bereits bestehende Verträgeder BBG zurückgreifen. Die BBG führtsolche Einzelbeschaffungen sowohlfür den Bund als auch für alle ande-ren öffentlichen Einrichtungen durch.

POSITIVER TREND BEI PROJEKTEN

IN BESONDEREM AUFTRAG

Für die Bundesbuchhaltungsagenturwurde beispielsweise eine neue Soft-ware eingekauft, die eine wesentlicheffizientere Erledigung der Aufgabenerlaubt. Das Amt der Niederösterrei-chischen Landesregierung hat sichüber die BBG ein elektronisches Ar-chiv zur Langzeitspeicherung von Ver-waltungsdaten angeschafft. Durch die-sen Einkauf ist es nun möglich, allein der Verwaltung anfallenden Datentechnisch sicher über sehr lange Zei-träume zu speichern.

Ein anderes, in der Öffentlichkeit sehrstark beachtetes Beispiel für ein Pro-jekt im besonderen Auftrag ist der Pi-lotversuch mit den Fußfesseln für be-dingt aus der Haft entlassene Straftä-ter, der im Auftrag des Justizministe-riums über die BBG ausgeschriebenwurde. Aber auch kleinere Projekte,wie beispielsweise die Ausschreibungvon Drucksachen für die SchlossSchönbrunn Kultur- und Betriebs-ges.m.b.H., werden von der BBG alsProjekte im besonderen Auftrag abge-wickelt.

Geschäftsführer Nemec sieht in die-sem Tätigkeitsbereich einen „sehr po-sitiven Trend“. Als Gründe für diesenErfolg der BBG führt er deren Kennt-nisse im Vergaberecht, ihre Vertraut-heit mit den Marktentwicklungen,

Verhandlungsgeschick und Er-fahrungen im Projektma-

nagement an. „DieBBG ist ein Profi beiheiklen Verfahren“,versichert Nemecstolz. Sie fungiert alsUnternehmensbera-ter, schlägt das best-mögliche Verfahrenvor und bringt ihrMarktwissen ein. Dieöffentlichen Auftrag-geber zahlen für dieProjekte im besonde-ren Auftrag lediglicheinen kostendecken-

den Tarif. Sie steigendamit wesentlich günstiger

Die BBG als professioneller Partner für Spezialprojekte

Neben ihrem Grundgeschäft, Standardproduktegebündelt einzukaufen, wickelt die Bundes-beschaffungsgesellschaft auch Spezialaufträgeab. Sie bietet dabei ihre Fachkompetenz sowie ihrjuristisches Wissen an und wird so als Projekt-manager tätig.

Für Fritz Neuwirth, den Direktor der Zentral-anstalt für Meteorologie auf der Hohen War-te, sind die Spezialbeschaffungen über dieBBG eine große Arbeitserleichterung.

Gute Aussichten, die Beschaffungen imbesonderen Auftrag boomen.

Für die Technische Universität Wien hat dieBBG einen Hochleistungsserver gekauft.

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aus als bei einer Pro-jektabwicklung ohneBBG, da sie keine per-sonellen Ressourcen be-reithalten müssen, son-dern die Einkaufs- und Vergaberechts-kompetenz bei Bedarf gezielt zukau-fen können. „Die inhaltliche Verant-wortung muss immer beim Auftrag-geber bleiben, das Projektmanagementliegt bei uns“, erklärt Nemec. Er weistdamit auf das notwendige Teamworkhin. Für die Auftraggeber ist die kla-re Aufgabenteilung sehr angenehm,da sie ihre Anforderungen definierenkönnen und sich dann voll und ganzauf die korrekte und qualitativ hoch-wertige Abwicklung des Vergabever-fahrens durch die BBG verlassen kön-nen.

Für die BBG sind die Projekte einespannende Aufgabe: Einerseits kön-nen die Erfahrungen aus rund 150

BBG-Ausschreibungen proJahr an die Kunden weiter-gegeben werden. Anderer-seits profitiert auch die

BBG davon. „Wir lernen sehrviel von den Projekten, jedes ist

anders“, erzählt Andreas Keck. Erkoordiniert die Projekte innerhalb

der BBG. Dadurch kann die BBG inneuen Gebieten Erfahrungen sammelnund diese wiederum an die Kundenweitergeben.

VERGABE-KOMPETENZCENTER ALS

AUSSCHREIBUNGS-HOTLINE

Für die Projekte im besonderen Auf-trag soll es in Zukunft ein eigenes Ver-gabe-Kompetenzcenter geben, das mo-mentan im Aufbau ist, berichtet BBG-Geschäftsführer Andreas Nemec. Die-ses Kompetenzcenter wird von derBBG gemeinsam mit der Finanzpro-kuratur, dem Anwalt des Bundes, be-trieben und soll kompetente Bera-tungsdienste anbieten.

Es soll grundsätzlich den Charaktereiner Hotline haben, die ihre Kundenbestmöglich berät und kompetenteAuskünfte in Vergaberechtssachen er-teilt. Wichtig sind dabei der Erfah-rungsaustausch und die Vermittlungvon Ressourcen. Auch Veranstaltun-gen und Fachmessen werden im Rah-men des Vergabe-Kompetenzcentersabgehalten werden, berichtet Nemec.Das Center steht jedoch vorläufig nurdem Bund zur Verfügung. Andere öf-fentliche Auftraggeber profitieren in-direkt davon, da die BBG durch dasVergabekompetenzcenter wichtigesKnow-how aufbauen wird, das allenKunden zugute kommen wird.

Stephanie Dirnbacher

Gerade bei sensiblen Ausschreibungen wieder Beschaffung von Fußfesseln für Haft-entlassene ist man bei der BBG an der rich-tigen Adresse.

Projektkoordinator Andreas Keck: „Inhalt-lich ist jedes Projekt anders, das Projekt-management ist unsere Kompetenz.“

Die Abteilung Vertrieb & Marketing macht die BBG-Kunden auf die Vorteile von Spezial-beschaffungen aufmerksam: Florian Unterberger, Jasmin Milakov, Eveline Pfneiszl, Win-fried Ender (von links nach rechts).

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WER ZU SPÄTER STUNDE durch dieGänge der Bundesbeschaffung spa-ziert, dem kann es passieren, dass erBarbara Pinter mit einer Atemschutz-maske antrifft. Doch kein Grund zurPanik: Niemand hat einen Alarm aus-gelöst, sondern die für den Gesund-heitsbereich verantwortliche Pintertestet nur kurz ein Produkt aus einemder Hoffnungsmärkte der BBG.

Denn die BBG kann die bei Beschaf-fungsaktivitäten für den Bund gewon-nenen Erfahrungen nun auch ver-mehrt in das Gesundheitswesen ein-bringen. Ermöglicht wurde das durchdie Änderung des BBG-Gesetzes imSommer 2006. Seitdem darf die BBGauch ausgegliederte Gesellschaften derLänder und Gemeinden bedienen, zudenen auch die Landeskrankenhäuserzählen. Diese können jetzt gebündeltund preisgünstig über die BBG ein-kaufen.

SYNERGIEN NUTZEN

Es war bisher üblich, dass die Betriebs-gesellschaften der Landeskrankenhäu-ser einzeln einkaufen. Doch nunkönnte eine Zusammenarbeit von BBGund Landeskrankenhäusern auch imKrankenhausbereich große Synergi-eeffekte erzielen: Die Landeskranken-häuser kennen ihren Bedarf – und dieBBG besitzt das Know-how für spar-same und vergaberechtskonforme Aus-schreibungen. „Wir möchten die Lan-

deskrankenhäuser zu einer Partner-schaft einladen“, betont Winfried En-der, Vertriebschef in der BBG.

Edgar Starz, der Leiter der Finanzdi-rektion der Steiermärkischen Landes-krankenanstalten, ist von den Vortei-len dieser Partnerschaft überzeugt:„Die Zusammenarbeit mit der BBGbringt uns drei große Vorteile: Erstenswickelt die BBG durch ihre Erfahrungbei Ausschreibungen diese juristischhieb- und stichfest ab. Zweitens ersparen wir uns den hohenAufwand, der bei Ausschreibungen an-fällt. Drittens erhalten wir über dieBBG sehr gute Preise, da die BBG ineinem sehr großen Volumen einkau-fen kann.“

KEINE EINBUSSEN BEI

PATIENTENVERSORGUNG

„Alle reden von der Kostenexplosionim Gesundheitsbereich, dabei gäbe esallein durch einen gebündelten Ein-kauf über die BBG riesige Einsparungs-potenziale“, bestätigt Pinter. Als Ver-anschaulichung zeigt sie eine Aus-schreibung von 140 Bedarfsträgern fürVerbrauchsmaterialien im Gesund-heitsbereich. Durch Bündelung dieserAnforderungen wurde ein wesentlichbesserer Preis erzielt und die Einkaufs-kosten konnten um 20 Prozent redu-ziert werden. „Und dabei kam es zukeinerlei Einbußen bei der Qualitätder Leistung“, ist Pinter stolz.

Während die Spitäler das Standard-Portfolio der BBG von Energie überIT-Hardware bis zur Telefonie sofortnutzen könnten, steht die BBG auchbereit, den standardisierbaren Spitals-bedarf zu beschaffen. „Die Partner set-zen sich zusammen an einen Tischund suchen die Produkte aus, die ge-bündelt ausgeschrieben werden sol-len. Danach legen die Landeskranken-häuser aufgrund ihrer Erfahrungen dieSpezifikationen der Produkte fest, diewir ausschreiben sollen“, erklärt En-der das Angebot.

Klaus Huhold

Partnerschaft für Österreichs SpitälerWenn Österreichs Spitäler die BBG stärker nutzen, könnte es zu einer spür-baren finanziellen Entlastung im Gesundheitsbereich kommen.

„Die Zusammenar-beit mit der BBGbringt uns drei gro-ße Vorteile: Erstenswickelt die BBGAusschreibungenjuristisch hieb- undstichfest ab. Zweitens ersparenwir uns den hohenAufwand. Drittenserhalten wir überdie BBG sehr gutePreise.“ Edgar Starz, Leiter der Finanzdirektion derSteiermärkischen Landes-krankenanstalten

Gesundheitsexpertin Barbara Pinter über-zeugt sich persönlich von der Qualität derProdukte.

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5 JAHRE BBG 31

IM 15. WIENER GEMEINDEBEZIRK,gleich neben der schönen Kirche Ma-ria vom Siege, hat das UnternehmenKling-Wagenhofer seinen Firmensitz.Für das Familienunternehmen, das auf70 Jahre Erfahrung in der Reinigungs-branche zurückblickt, hat Qualität seitlangem oberste Priorität. Das hat auchdie Bundesbeschaffungsgesellschafterkannt. „Die BBG erkennt unsere Be-mühungen an und hat uns Bereicheerschlossen, zu denen wir lange kei-nen Zugang hatten“, sagt der Ge-schäftsführer des Unternehmens, Er-ich Borsutzky-Keller. Seit 2001 hat derReinigungsbetrieb laufend Normenfür das Qualitätsmangement erfüllt:Nach der ISO-9001- folgten die ISO-14001- und die Emas-Zertifizierung.Vor drei Jahren hat Kling-Wagenho-fer sogar den Emas-Preis des Lebens-ministeriums für betriebliches Um-weltmanagement bekommen.

MASSTAB KUNDENZUFRIEDENHEIT

Der Betrieb, der sich eigentlich auszwei eigenständigen Unternehmenmittlerer Größe zusammensetzt,macht einen Umsatz von etwa 13Millionen Euro im Jahr und hat rund

400 Mitarbeiter. Er ist damit ein durch-schnittlicher Mittelbetrieb. Auf seineMitarbeiterführung ist der geschäfts-führende Gesellschafter, Max Wagen-hofer, besonders stolz: „Bei uns sindviele Mitarbeiter schon seit 25 Jahrenoder sogar länger beschäftigt – unty-pisch für die Branche.“ Wagenhoferselbst ist so etwas wie ein Dinosaurierin seinem Fach: Als zwischenzeitlichdem Reinigungsgewerbe der Lehrbe-rufsstatus aberkannt wurde, war er derletzte Meister. Bis 1989, als der ge-schäftsführende Innungsmeister Er-ich Fach wesentlich dazu beigetragenhat, dass erneut ein Lehrberuf darauswurde. „Seitdem bilden wir wiederLehrlinge aus – dieses Jahr sind drei

unserer Leute zur Meisterprüfung an-gemeldet!“

Im Betrieb tendiere man dazu, so vie-le Mitarbeiter wie möglich in Vollzeitzu beschäftigen, erzählt Sebastian Wil-ken, Prokurist und Reinigungsmeisterbei Kling-Wagenhofer. Der jungeMann erläutert kurz und prägnant denHintergrund dieser Unternehmenspo-litik: „Als Dienstleistungsunterneh-men ist für uns die Zufriedenheit derKunden der oberste Maßstab. UnsereMitarbeiter sind dabei das wichtigsteKapital: Sie sind es, die die Leistun-gen erbringen, die wir unseren Kun-den versprechen. Langjährige, zufrie-dene Mitarbeiter sind zuverlässig undverantwortungsbewusst und davonprofitiert letztlich auch der Kunde.“

Qualitätsmerkmale finden sich beiKling-Wagenhofer auf vielen Ebenen:Das fängt damit an, dass die Firma kei-ne Preisauskünfte per Telefon gibt,sondern sich die Objekte vor Ort an-sieht. „Denn wir wollen nichts ver-sprechen, was wir nachher nicht hal-ten können“, sagt Borsutzky-Kellermit kritischem Blick auf das Vorgehenanderer Betriebe der Branche.

Die einwandfreie Arbeitsweise der Mit-arbeiter kann der Kunde anhand desVier-Farben-Systems der Reinigungs-ausstattung nachvollziehen. Jeder Be-reich hat seine Farbe: Die Büroräumewerden mit blauen Schwämmchen,Tüchern und Putzmitteln gereinigt,der Küchenbereich mit grünen Uten-silien und in den sanitären Anlagenwerden Waschbecken und Bäder ingelb, Toiletteanlagen in rot geputzt.„Da braucht sich niemand Sorgen zumachen, dass der Bürotisch mit demToilettentuch gereinigt wird“, erklärtWagenhofer.

BEST-BIETER-PRINZIP ALS CHANCE

Für Franz Deninger, Bereichsleiter fürReinigungsdienstleistungen bei derBBG, ist das genau der richtige An-satz. Zwar komme bei öffentlichenAusschreibungen noch häufig der bil-ligste Bieter zum Zug. „Die BBG hin-gegen wendet das Bestbieter-Prinzipan: Unternehmen können sich durchzusätzliche Leistungen, Engagementund Qualifikationen hervortun. Da-durch haben auch kleinere Unterneh-men eine Chance!“

Ein solches, wirklich kleines Unter-nehmen ist der Reinigungsbetrieb Grafim dritten Bezirk in Wien. Für altein-gesessene Wiener ist die Leonhard-straße 3-5 eine besondere Adresse: Dassogenannte Narrenschlössl war am

KMUs auf dem VormarschBei der BBG sind 73 Prozent der Vertragspartner kleine und mittlere Unter-nehmen. Sie punkten mit Qualität, Engagement und Service.

„Wir schreiben beifrischen Lebensmit-teln jetzt jede ein-zelne Dienststelleaus, die kleinenLose kommen denKMUs entgegen.“Inge-Petra Davies, Bereichsleiterin Lebensmittel

Die BBG setzt auf Qualität. Das weiß auchBäcker Hans Naglreiter zu schätzen.

In der Zwischenzeit sind schon fast drei Viertel der BBG-Vertragspartner kleine und mittlere Unternehmen.

Versorgen die Dienststellen mit Lebensmit-teln: Petra Lohner, Inge-Petra Davies und Alexandra Stein.

Gunther Weber, Franz Deninger, Nina Ickinger, Christoph Guserl und Petra Hanisch sinddie Saubermänner der Republik.

600

500

400

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100

02002

Die BBG setzt auf kleine und mittlere Unternehmen

2003 2004 2005

Kleine und mittlere Unternehmen

Großunternehmen

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Ende des 19. Jahrhunderts eine priva-te Nervenklinik. Heute beherbergt daseindrucksvolle Gebäude mit dem groß-zügig angelegten Innenhof viele Pri-vatwohnungen, Appartements, eineTischlerei – und die GebäudereinigungGraf. Seit der Gründung 1986 durchPeter A. Graf sind die Büroräume deskleinen Unternehmens hier im Hausuntergebracht. Mittlerweile ist der Fir-mengründer in Pension gegangen undhat das Geschäft an seine Kinder über-geben.

Der elterliche Betrieb wird nun seit2001 von Tochter Eva und Sohn Ste-fan geführt. Während Geschäftsfüh-rerin und Reinigungsmeisterin Eva R.Graf alle Kalkulationen, Kundenkon-takte und Ausschreibungen macht, istBruder Stefan hauptsächlich für dieMitarbeiterführung und für Schulun-gen zuständig. Insgesamt sind im Be-trieb 40 Mitarbeiter (auf Vollzeitkräf-te umgerechnet wären es sogar nur29) beschäftigt, die Aufträge kommenhauptsächlich durch Kundenanfragenzustande. „Ein Objekt haben wir durchdie letzte Ausschreibung der BBG be-kommen. Gerade läuft ein weiteresAusschreibungsverfahren, an dem wirteilnehmen“, erzählt die junge Ge-schäftsführerin. Mit ihren 31 Jahrenist sie zwar ein wenig älter als ihr Bru-der, dennoch hat sie es als junge Frauin diesem Gewerbe nicht leicht.„Schon gar nicht, wenn man dannauch noch eher schmächtig und blondist. Da muss man sich schon ordent-lich behaupten!“, sagt sie und manzweifelt nicht daran, dass sie das auchkann.

Behaupten muss sich auch das Unter-nehmen: Rund 1300 Reinigungsbe-triebe gibt es in Wien. Viele betreibennach Ansicht der Grafs ein Preis-Dum-ping, sodass „man schauen muss, wo

man bleibt.“ Bei vielen Ausschreibun-gen, vor allem auf Gemeindeebene,könne man nicht mitbieten: „Hier be-kommt den Zuschlag, wer am billig-sten ist. Qualität, Zuverlässigkeit undEngagement spielen dabei keine Rol-le“, ergänzt Mutter Eva Graf, die ihreKinder im Büro unterstützt. Die Grafsschätzen deshalb die BBG, bei der auchabseits der Zertifikate des Qualitäts-managements nachweislich hochwer-tige Leistungen anerkannt werden.„Die bei öffentlichen Ausschreibun-gen oft verlangten Zertifizierungenkosten die Unternehmer viel Geld –für Kleinunternehmer wird das zumProblem“, so die Geschäftsführerin.

ALTBEWÄHRTES

MIT NEUER TECHNOLOGIE

Schauplatz- und Branchenwechsel: DieBäckerei Nagelreiter in Neusiedl amSee ist für die Einheimischen eine In-stitution. Vor 35 Jahren hat es den ge-bürtigen Kärntner Hans Nagelreiter indie Ortschaft verschlagen. Seitdem ar-beitet er hier als Bäcker – seit 17 Jah-ren ist er selbstständig. Eigentlichwollte er immer Elektriker werden,nur durch Zufall machte er Bekannt-schaft mit einem Bäckermeister, derihn adoptierte und den Beruf erler-nen ließ. „Das war das Glück meinesLebens“, lacht der heute 56-Jährige,der es geschafft hat: Zehn MillionenUmsatz pro Jahr macht er mit denzehn Filialen, die er gemeinsam mitseiner Familie aufgebaut hat.

Seine Philosophie ist es, immer etwasNeues auszuprobieren und zu inve-stieren. Dazu gehörte etwa das Pro-jekt, an die Bäckerei einen Restaurant-betrieb mit Erlebniswelt für Kinderanzugliedern.

Drei seiner Filialen sind im Innenbe-reich mit eigenen Spielräumen ausge-

Handarbeit statt Massenproduktion.

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stattet, draußen gibt es Abenteuer-spielplätze. Hier in der Wienerstraße66 thront beispielsweise auf der Wie-se, rechts neben dem gläsernen Ein-gangsbereich, ein riesiger hölzernerDreimaster – die „Semmelyacht 1“.„Anfangs haben wir aber viele Fehlergemacht“, sagt Nagelreiter und erzähltaugenzwinkernd, dass man in der An-fangsphase die Bereiche für die Klei-nen zu zentral angelegt habe. Schließ-lich gebe es auch Kunden, denen dasKindergeschrei weniger gut gefällt.Jetzt ist die Kindererlebniswelt im er-sten Stock – besorgte Eltern könnenper Videoübertragung immer ein Augeauf den Nachwuchs haben. Für diesesKonzept gab es 2002 eine Auszeich-nung zum innovativsten europäischenBäckerbetrieb.

Innovativ ist Nagelreiter auch, wennes darum geht, Altbewährtes mit neu-er Technologie zusammenzuführen.Der Holzofen im Verkaufsbereich derNiederlassung in der Wiener Straßesteht für Geschmack und traditionel-les Backen. In der dahinter liegenden

Backstube wird mit einer sehr moder-nen Anlage gebacken, jedoch nachdem gleichen Prinzip wie im Holz-ofen. Synthetisches Öl wird auf 310Grad Celsius erhitzt und durch dieRohre in der Ummantelung des Ofensgeleitet. „Nach und nach gibt der Ofenseine Strahlungswärme ab“, erzähltAlois Wegleitner, Betriebsleiter bei Na-gelreiter. Das mache das Brot „außenknusprig und innen saftig“ und sor-ge für eine lange Haltbarkeit des Pro-dukts.

An die 30 verschiedene Brot- undebenso viele Gebäcksorten entstehenin der Backstube. Überall am Bodenverstreut liegt Mehl, und es duftetnach frischem Brot. Der Name „Stu-be“ scheint trotzdem deplaziert zusein, immerhin hat sie eine Fläche vonetwa 5000 Quadratmetern und gleichtsomit eher einer Lagerhalle. Überallsind modernste verchromte Gerät-schaften wie Mischstationen, Teigcom-puter und Förderbänder vorhanden.Die Semmelanlage produziert 17.000Stück pro Stunde. „Der Bäcker hat da-

bei nur noch eine Art Aufsichts-pflicht“, erklärt Wegleitner. Sind dieWaren fertig, werden sie über Com-puter-Displays dem Bestimmungsortzugeordnet und in den richtigen Lie-ferwagen gepackt. Jedes Ziel hat eineeigene Anzeige, auf der die Anzahl desGebäcks in gelb, der Brote in rot undder Mehlspeisen in grün aufleuchten.So gelangt immer die richtige Anzahlan Backwaren in den Interspar nachBruck oder in die Kaserne Götzendorf.

KLEINE LOSGRÖSSEN KOMMEN

KMUS ENTGEGEN

„Kasernen sind interessante Ausschrei-bungsobjekte für kleine und mittlereUnternehmen“, sagt Inge-Petra Da-vies, Bereichsleiterin für Lebensmittelbei der BBG. „Wir schreiben jetzt jedeeinzelne Dienststelle aus, die kleinenLosgrößen kommen den KMUs entge-gen.“ Allerdings war sie nach eigenenAngaben selbst überrascht von demdurchschlagenden Erfolg der letztenAusschreibungen für Fleisch- und Bak-kwaren, bei denen man Österreich in90 Gebiete geteilt hatte, in denen ge-trennt angeboten werden konnte. Manhätte nicht mit einer derart starkenBeteiligung gerechnet, so Davies.

Hinter Nagelreiters Erfolgsgeschichtesteckt aber beinharte Arbeit. Ständigmüsse er der Konkurrenz die Stirn bie-ten. Die nebenbei bemerkt nicht sosehr die anderen Bäcker seien, son-dern die Supermärkte. „Die backen jaalle schon selbst, allerdings mit ferti-gen Mischungen und Haltbarmitteln“,weiß Nagelreiter. Das komme für ihnaber nicht in Frage: Qualität machesich auch bezahlt, davon ist er festüberzeugt.

Silke FarmerDie Reinigungspartner der BBG sind nichtnur in Bürogebäuden aktiv.

Auch im Krankenhausbereich könnten dieBBG-Reiniger bald zum Einsatz kommen.

Durch ein Vier-Farben-System kann die Arbeitsweise nachvollzogen werden.

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5 JAHRE BBG34

3Com Austria GmbH • A Schwarzl GmbH • A. Haberkorn & Co GmbH • A. Reinhart Grosshandel Ges.m.b.H • Accor Hotels • ACP ComputerHandels GmbH • ACS - Austrian Cleaning Service • AD Mietwagen Service GmbH • Adecco GmbH • Agip Austria GmbH • AGO - Akademi-scher Gästedienst Österreich GmbH • Agrar Handels- u. Verwertungs- GesmbH • AGS Gebäudeservice GesmbH • Air Berlin/Fly Niki • AirFrance • Air Liquide Austria GmbH • AirPlus Travel Card Vertriebsgesellschaft m.b.H. • Akkord DienstleistungsgesmbH • Alexander FellnerWarenhandelsges.m.b.H. • Alfred Kärcher GesmbH • Alitalia • Alpine Energie GmbH • Andrea Kleiderreinigungs GmbH • Ankerbrot AG • An-ton Baumgartners Wtw & Co • Anton Fink Bäckerei GmbH & Co • Anton Riepl Fleischmanufaktur KG • Applied International Informatics AG• Arbeitsmedizinischer Dienst Salzburg • Arcotel Wimberger • ARGE AMED OÖ • ARP Datacon GmbH • Artaker Büroautomation GmbH &Co KG • Arthur Egger Metzgerei • ASM Sautner HandelsgesmbH • Astrein Business Services for Facility Clients GmbH • Auer Internationa-le Spedition GmbH • Auer Reisen GmbH • Außerferner Gebäudeservice Lattemann & Geiger OHG • Austria Trend Hotels • Austrian Airlines• Autodesk GesmbH • AV + Astoria Druckzentrum GmbH • AV Technik Büro- und Schulmöbel • AVE Entsorgung GmbH • Aventin spol.s.r.o •AVNET Technology Solutions Handelsges.m.b.H. • Bäckerei & Konditorei Nagelreiter GesmbH • Bäckerei Bacher • Bäckerei Gruber Hubert •Bäckerei Hörfarter • Bäckerei Huber GmbH • Bäckerei Kreuzer • Bäckerei Leitgeb Gesellschaft m.b.H. & Co.KG. • Bäckerei Pfisterer • Bäc-kerei Zeppitz - Produktions-GmbH • Bannert Air Bedarfsflug GmbH • Bartelt GmbH • Bauer, Mag. Hannes Agentur • Bechtle direkt GmbH •Begas Energievertrieb GmbH & Co KG • Belik & Schweiger GesmbH • Bene AG • Berger HandelsgmbH & Co KG • BEWAG EnergievertriebGmbH & Co KG • BG Sichtar - Gumotex • BGS - AWA Umwelttechnik GmbH • Bicom GmbH • Binggl Richard • Bioenergie Bernard KEG • BitMedia e-learning Solution GmbH • Bit-Studio, Büroautomation u. Informationstechnik • Beratungs- u HandelsgmbH Nfg. KG • BK KlennerHandels & Service GmbH • Blaguss Reisen GmbH • Blaha Franz Sitz- u. Büromöbel IndustriegmbH • Blaha Karl • Blautex Produktions- undVertriebsges.m.b.H. • BMW Austria GmbH • BP Austria AG • Bretschneider & Bretschneider GmbH • Bromberger Betriebe GesmbH • Brot-her International Austria GesmbH • BRS-Biologisches Reinigungs-System GmbH • Brüder Jessl • Bucher Hans Karl • Büll & Strunz Werkzeug-handels GmbH • Bull GmbH • Büro Handel GmbH • Büroorganisation Wolfgang Wagner • Büroring Personalmanagement GmbH • BusreisenWintereder GmbH • Busunternehmen & Reisebüro Seiner • C+C Abholgroßmärkte GmbH • C+C Pfeiffer GmbH • C+C Wedl GmbH & Co KG• CabCharge Vermittlung von Inkassofahrten GesmbH • Cancom Computersysteme GmbH • Canon GmbH • Catro Personalsuche & -auswahlGmbH • Cegelec GmbH • Chauvin Arnoux GmbH • chiliGREEN Computer GmbH • CHV Container Handels- u. VermietungsgesmbH • CitroenÖsterreich GesmbH • Cognos Austria GmbH • Commodity Trading Austria CTA Rohstoffhandel GmbH • ComNet Computer Netzwerk GmbH• Comparex Austria GmbH • Computacenter GmbH • Computer Associates International GmbH • Compuware Austria GmbH • Comsys Netz-werk technik GmbH • Comtel - Air Luftverkehrs GmbH • Conatex Didactic Lehrmittel GmbH • Corporate Express Büroartikelhandel GmbH •Creyfs Personalservice GmbH • Crowne Plaza • Cryptas it-Security & Media GmbH • CS-Communikations & Systems Austria GmbH • DanielSiska • Das Arbeitsmedizinische Zentrum in Linz GmbH & Co KG • Das Triest • Datacontact PC-Ware GmbH • Datentechnik GmbH • DEGMesstechnik GmbH • Delta Gebäudereinigung und Personalbereitstellung GesmbH • DHL Express (Austria) GmbH • Dialab GmbH • DIW In-standhaltung GmbH • DMG Trainings-Akademie GmbH • DODO Gebäudedienste & Reinigungstechnik • Dohr Werner • Dorfmeister Büroma-schinen GmbH & Co KG • Dorfner Gebäudereinigung GmbH • Dr. Pendl & Dr. Piswanger GmbH • Dr. Rantasa Interimspersonal GmbH • Dr.Richard GmbH & Co KG • Dr. Sasse Gebäudedienste GmbH • Dr. Schilhan Gebäudereinigung GmbH • Dr. Starke Management Austria GmbH• Dr. Wentner & Mag. Havranek • - Institut für Unternehmensberatung GmbH • Drott KG • Druckerei Berger & Söhne GmbH • DS DoraSchmid Reinigung und mehr • DSC-V Schneebeseitigungs GesmbH • DVD Personalbereitstellung • E. Löffler GmbH • E. Mayr GesmbH •E.A. Schmid GmbH • EAS Envimet Analytical Systems GmbH • Eblinger & Partner Personal- und Managementberatungs GmbH • EcolabGesmbH • Econgas GmbH • EDSA-Systems EDV Handels- und Dienstleistungs GmbH • Electrolux Professional GmbH Nfg. KG • Elektrizi-tätswerk Wels AG • Elsinger Electronic Handel GmbH • Emco Maier GmbH • Energie AG Oberösterreich • Energie Graz GmbH & Co KG •Energie Ried GmbH • eplus Handelsgesellschaft mbH • Erich Kainrath GmbH • Ernst Grossauer GmbH • Ertl GmbH • Esso Austria GmbH •Eurojobs GmbH • Europapier Austria GmbH • Europower Austria GmbH • EVN Energievertriebs Gesmbh • EvoBus Austria GmbH • Evva Si-cherheitssysteme GmbH • F. Leitner Mineralöle GmbH • Fantom Gebäudereinigung GmbH • Favorit Krauss Objektservice GmbH • FerdinandTeschl GmbH • Finnair • Fischer Brot GmbH • Fischwenger GmbH & Co KG • Flamex Brandschutztechnik FXP GesmbH • Fleischerei AdolfKriegl • Ford Motor Company Austria Gmbh • Format Reisen GmbH • Forster Verkehrs- und Werbetechnik GmbH • Foto Horst GmbH & CoKG • Foto Riegler KEG • Framsohn Forttier Amstetter GmbH • Franz GmbH • Franz Klopfer GmbH & Co KG • F-Secure GmbH • Fujitsu Sie-mens Computer GmbH • Fürst Brot GmbH • Fussenegger David Textil GesmbH • G+M Kreitner GmbH • G4S Security Services AG • Gab-med GmbH • Gatt Koller • Gebäudereinigung Eva&Stefan Graf OEG • Gefas GbmH • General Logistics Systems Austria GmbH • Gerhard Fe-dermann Gesellschaft mbH • Getronics Information solution (Austria) GmbH • Girsberger AG • Glasrein die Saubermänner - Gebäudereini-gung GesmbH & Co KG • GlaxoSmithKline Pharma GmbH • Goessler Kuverts GmbH • Goldhauben-Webe J. Schmidhofer • Götz-Gebäudema-nagement GmbH • Grand Hotel Wien • Gratzl Gerhard • Grazer Stadtwerke AG • Großküchentechnik Austria GmbH (GTA) • Grossmann AirService GmbH & Co KG • Gruber GmbH & Co KG • Gruber Reinigungstechnik GmbH • GTM Mayr GesmbH Großküchentechnik • Gugler GmbH• H & S Heilig und Schubert Software AG • Haberkorn GmbH • Hali Büromöbel GmbH • Haller Kurt Anton Gerald • Hans Pfluger GmbH &CoKG • Health Consult • Hectas Gebäudedienste GmbH & Co KG • Heimlich GmbH • Heinzelmännchen Gebäudereinigung GmbH • Heizöl-express Teubl GmbH • Hel-Wacht Bewachungsdienst GmbH • Henry Gebäudereinigung • Herba Chemosan Apotheker-AG • Herbert GschwindlUrlaub+Reisen GmbH • Herwa Multiclean Gebäudereinigung GmbH • HESTA Großkücheneinrichtungs GmbH • Hewlett-Packard GmbH • HillInternational • Hilton Hotels • Hitachi Data Systems GmbH • Höglinger GmbH • Hohl Günther • Holiday Inn • Honda Austria GmbH • HotelBristol • Hotel Imperial • Hotel Sacher Wien • HTS Österreich GesmbH • Hügli Nährmittel-Erzeugungs GmbH • I.Q. Bürotechnik GmbH • I.T.Vlies-Stoff Handels GmbH • Iberia • IBM Österreich Internationale Büromaschinen GmbH • IBS Gebäudemanagement GesmbH • ICODEXSoftware AG • IGK Gerhard Hainzl GesmbH • Image Ware Scanner Service GmbH • Ing. Friedrich Szukitsch - EDV-Dienstleistungen • Ing.Fürnsinn Aluminium-Reinigungs-KG • Ing. G. Dornheim Nfg • Ing. Hansjörg Kendler GmbH • Ing. Robert Kibler • Ing. Walter Furthner GmbH• Innsbrucker Kommunal Betriebe AG (IKBAG) • Inter Continental Wien • ISS Facility Services GmbH • ISS Servisystem GesmbH • ITEMÖsterreich EDV-Zubehör Handel GmbH • IT-Papier GmbH • Iventa Personalberatung GmbH • Ixos Software (Austria) GmbH • J. u. H. RestGesellschaft m.b.H. • Janus Multiservice Gebäudereinigung&Personalmanagement GmbH • Jenewein & Partner • JetAlliance FlugbetriebsAG • Johann Knoll • Johann Rauch GmbH • Johannes Weber GmbH • Johnson Diversey Austria Trading GmbH • Josef u Theresia Kling • Jo-sef Zangerl GmbH • Julius Kiennast Lebensmittelgroßhandels GmbH • K & K Busreisen GmbH • K+K Hotels • Kaba GmbH • Kabinger Flei-scherei • Kainz & Kirchmayer GmbH • Kanta GmbH • Käppl Karl GesmbH • Kapsch BusinessCom AG • Karl Riederich GmbH & Co KG • Kar-

568 Mal Danke …Die Bundesbeschaffung bedankt sich bei den Firmen, die sie in den letztenfünf Jahren begleitet haben. Die Qualität ihrer Waren und Dienstleistungenwar der Grundstein für den Erfolg der BBG.

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5 JAHRE BBG 35

nerta GmbH • Kärntner Elektrizitäts AG (KELAG) • Kasper Harnisch GmbH • Kaspersky Labs GmbH • KELAG-Kärntner Elektrizitäts-AG • Kir-ner-Erka Metallwarenfabrik GmbH • Kledu Möbelwerke • KLM - Northwest • KLÜH Service Managment GmbH • Kolland Matthias • Komu-nariko GmbH & Co KG • Kone AG • Konica Minolta Business Solutions Austria GmbH • Konica Minolta Photo Imaging Austria GmbH • Köss-ner Wäscherei • Köstl Franz • Kromag GmbH • KSI - Kontakt Systeme Inter GmbH • Kwizda Pharmahandel GmbH • Kyocera Mita GmbHAustria • Labor Zentraleinkauf Johann Aigner • Lackner & Urnitsch GmbH • Ladinger GmbH & CoKG • Ladstätter KEG • Landfleischerei Stic-kler GmbH • Lang Günther • Laudon - Wäscherei Straka GmbH & Co KG • LDS Lederer Gebäudereinigungs GmbH • Le Meridien Wien • Le-dermair GesmbH & Co KG • Legat Franz Ing.Komm.Rat • Leiner Rudolf GmbH • Leybold Didactic GmbH • Linauer Gesellschaft m.b.H. & Co.KG • Linde Gas GmbH • Linz Gas/Wärme GmbH • Linz Strom GmbH • Lista Austria GesmbH • LOT Polish Airlines • LWG/BVG Fleischhan-dels GmbH • Madras Computer Vertriebsges.m.b.H • Madreiter Fritz Georg • Mag. Brunner Gebäudereinigung GmbH • Magirus Austria GmbH• Mair Reisen GesmbH • Malez KEG • MAN Nutzfahrzeuge Vertrieb OHG • Manpower GmbH • Manus PMP Feuerlöschgeräte Produktions-und VertriebsgesmbH • MAP Austria GmbH • Marold Georg • Martin Osterbauer KG • Masser OHG • MASTA Produktions- und Vertriebs-gesmbH • Matzek Fleischerei • Max Wagenhofer Reinigungsdienst GesmbH • Mayr-Schulmöbel GmbH • Media Clean Bräuer GmbH • Me-dion Österreich GmbH • Mercedes Benz Georg Pappas Automobil AG • Messer Austria GmbH • MEWA Textil-Mietservice, Habsburg WienGmbH. Nfg. KG • MHG Heger GmbH • Mikala Richard • Minimax GesmbH & Co KG • Mitsubishi Import Division Denzel AG • MLU-Monito-ring für Leben und Umwelt GesmbH • Möbelwerk Svoboda GmbH & Co KG • Möbelwerkstätte Heinrich Auer • Mobilkom Austria AG & CoKG • Moderne Gartechnik Anner GmbH • MOL Austria Handels GmbH • Mölltaler Fleisch- und Wurstproduktion GmbH • Montana GesmbH• Morawa & Co • MTX Computer Products & Solutions GmbH • Mühl Rudolf Johann • Müller & Gartner OHG • Müller Scherr GmbH & Co KG• Mürztaler Verkehrsges.m.b.H • MyElectric Energievertriebs- u -dienstleitungs GmbH • NetHotels Austria AG • Neudörfler Möbelfabrik KarlMarkon GmbH • Neue Raumpflege GmbH • Neue Raumpflege GmbH & Co KG • NextiraOne Austria GmbH • NLV Buchsbaum GmbH • NÖ-Maschinenring Service GenmbH • Norbert Artner Fleisch- & Wurstwarenerzeugung • Nordsteirische R. Energie & Brennstoffhandels GmbH• Novell GmbH • NRG Gestetner Austria Ges.m.b.H • Nussbaumer GmbH & Co KG • ÖAF & Steyr Nutzfahrzeuge OHG • ÖBB Postbus GmbH• Oberösterreischische Ferngas AG • OBI Bau- und Heimwerkermärkte Systemzentrale GmbH • Ocè-Österriech GmbH • oekostrom Vertriebs-gesmbH • ÖIW Industriewartung-Gebäudereinigung • Olympic Airways • OMEGA Handelsges.m.b.H. • OMV AG • Opel Austria Vertrieb GmbH• OPSS OFNER Gebäudemanagement • Optimist GmbH • Oracle Austria GmbH • Osiatis Computer Services GmbH • Österreichische Bundes-bahnen • Österreichische Fernwärme GmbH • Österreichische Post AG • Österreichisches Verkehrsbüro AG • Otis GmbH • ÖWD Österrei-chischer Wachdienst GmbH & Co KG • Ozlberger Fleischhauerei • P. Dussmann GesmbH • PaperNet GmbH & Co KG • PBS Job Service Per-sonalbereitstellung GmbH • Peter Fritz Weichseldorfer GmbH • Peterschinegg Ges.m.b.H • Peugeot Austria GesmbH • Pfeifer BekleidungGesmbH • PGR - Partner Gebäudereinigung GmbH • Philips Austria • Pilz Ignaz Söhne GmbH • Pitlicek GmbH • Pitney Bowes Austria GmbH• PKE Electronics AG • Porsche Austria GmbH & CO • Porsche Bank AG • Powerserve Dienstleistungen GmbH • Prunner Brot GmbH • Putz-teufel ReinigungsgesmbH • R.F.Pichler Reinigungstechnik • Radisson SAS Palais Hotel • RBG Rechberger GesmbH & Co KG • Regina Textil-reinigungs GmbH • Reiwag Facility Services GmbH • Renaissance Penta Vienna Hotel • Renault Österreich Automobilvertriebsges.m.b.H •Renox Audiovision Handels- u. FilmproduktionsgesmbH & Co KG • Rhode & Schwarz Österreich GmbH • Ricoh Austria GmbH • Roland Ber-ger Strategy Consultants GmbH • Ronacher Mineralölvertrieb GesmbH & Co KG • Rosenbauer Österreich GesmbH • Rösner Mautby Medit-rade GmbH • Roth Heizöle GmbH • RS-Components HandelsgesmbH • Rudolf Kaiser GmbH • Ruetz GmbH • Rukapol ArbeitsschutzartikelGesmbH • S + S Aufzugstechnik GmbH • S&T Austria GmbH • Sab Tours Buscenter GmbH & Co KG • Salesianer Wäscherei Putzerei GmbH• Salzburg AG • Salzkammergut Back- & Fleischwaren GmbH • Salzkammergut Reinigungsdienst GmbH • SAS Institute Software GmbH •Sattler AG • Saubermacher Dienstleisungs-AG • Schachermayer Großhandelsgesellschaft mbH • Schick Hotels Betriebs GmbH • Schiller AG• Schindler Aufzüge und Fahrtreppen AG • Schitter Fleisch- und Wurstwaren • Schoeller Network control Datenverarbeitung GmbH • Schröc-ker Gasthaus & Fleischhauerei • Schubert Dienstleistungen GmbH & Co. KG • Schulmöbel Produktions- u. VertriebsgmbH • Schultes GmbH& Co.KG • Schulthess Maschinen GmbH • Securitas Sicherheitsdienstleistung GmbH • Securop Sicherheitsdienst der Bewachungsdienst •Dr. Siegfried Frisch GesmbH • Select Personalservice GmbH • Sewag Sicherheits- u Publikumsdienste für Veranstaltungen GmbH • ShellAustria GmbH • Siemens AG Österreich • Siemens Business Services • Siems & Klein KG • Siess Brennstoffe GmbH & Co KG • Silenzio Han-dels GmbH • Simacek Facility GmbH • Simacek Facility Management Group GesmbH • Siwacht Bewachungsdienst GmbH • Slama & SohnOHG • SMGE GmbH • SN Brussels Airlines • Sodexho Pass Austria GmbH • Software Spectrum GmbH • Solida Bekleidungswerke Ges.m.b.H• Sonepar Österreich GmbH • Spiral Reihs & Co • SPP HandelsgesmbH • Stadtwerke Bregenz GmbH • Stadtwerke Leoben • Stavros Vra-choritis GmbH. - Druckerei Odysseus • Steckenborn e-com GmbH • Steinbichler-Furtlehner Ges.m.b.H. • Steiner & Praschl Gebäudereini-gung GmbH • Steirische Gas Wärme GmbH • steirische Öko Wäscherei • Steweag Steg GmbH • Stippel Kälte GmbH • Stölner GmbH • Stra-nig GmbH • Ströck GmbH • Stuhl Rudolf GesmbH & Co KG • SUN Microsystems GmbH • Swiss International Air Lines Ltd. • Syscom Netz-werkinstallationen und • Handel mit Systemkomponenten GmbH • SysThermS GmbH • Target Distribution HandelsGmbH • TaxiCash / TAXI40100 Taxifunkzentrale GmbH • Technisches Büro Alexander Nitsch • Technisches Büro Ing. Manfred Kernstock • Telekom Austria AG • Te-novis GmbH • Terra Maschinen GmbH & Co KG • Teufner GmbH • Tex Champ GmbH • Textilpflege Leitgeb GmbH & Co KG • TextilservicePointner GmbH • Tezet Warenvertriebs- und HandelsgesmbH • Thermo Electron GmbH • ThyssenKrupp Aufzüge GmbH • TIGAS - Erdgas Ti-rol GmbH • TIWAG Tiroler Wasserkraft AG • T-Mobile Austria GmbH • Tonis Backstube - Anton Farbmacher • Tools At Work+ Soft Vertriebs-gesmbH • Top Reifen Team GmbH & Co KG • Total Austria GmbH • Total Fire-Stop Brandschutztechnik GmbH • Total Management ConsultHulak & Stolz OEG • Trenka Industriebedarf GmbH • Trenkwalder Personaldienste AG • Tschojer - Melcher & Co GroßhandelsgmbH • T-Sy-stems DSS GmbH & Co KG • Tüchler Franz GmbH • Tyrolit Schleifmittelwerke Swarovski KG • Ulbel & Freidorfer GmbH & Co KG • UmlaufTextilservice GmbH • Uniqa Versicherung AG • Universal Elektronik Import GmbH • Universal Gebäudereinigung GmbH & Co KG • UTA Tele-kom AG • VA Tech - Elin EBG • Vanderbiest BVBA • Vienna International Airport Security Services GmbH (VIASS) • Vinzenz Leitner KG • VISA-SERVICE Kreditkarten AG • Volvo Car Austria GmbH • Vorarlberger Erdgas GmbH • Vorarlberger Kraftwerke AG • VS Spezialmöbel Gmbh •VWR International • W. 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