Tagi innovation

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EINE THEMENZEITUNG VON SMART MEDIA INNOVATION FROM SCIENCE TO BUSINESS SEPTEMBER 2013 Manfred Heuberger Der Empa-Forscher erscha Fasern mit neuen Eigenschaſten Visionen Aus Ideen Produkte machen Smart Cities Die Städte der Zukunſt Energielösungen Der Stand der Entwicklung Die Forschung Partner der Industrie Marketing Ideen verkaufen Innovationskultur Wie man sie pflegt Anzeige

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Transcript of Tagi innovation

E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a

InnovatIonFrom ScIence to buSIneSS september 2013

Manfred HeubergerDer Empa-Forscher erschafft Fasern mit neuen Eigenschaften

Visionen Aus Ideen Produkte machen

Smart Cities Die Städte der Zukunft

EnergielösungenDer Stand der Entwicklung

Die Forschung Partner der industrie

Marketing ideen verkaufen

Innovationskultur Wie man sie pflegt

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E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a2

Neben der Dienstleistungs- sowie der Pharmaindustrie assoziiert die Welt das Alpenland Schweiz vor allem mit Industriegütern, die mit hohem oder mittlerem technologischen Auf-

wand hergestellt werden. Tatsächlich kommen drei Viertel aller Schweizer Industriegüter-Exporte aus diesem Hightech-Segment, das entspricht dem zweithöchsten Anteil in der OECD. Weit vorn ist die Schweiz auch bei den ausländischen Direktinvestitio-

nen. Der Bestand an ausländischen Investitionen im Land entspricht etwa 100 Prozent des Bruttoinlands-produktes, jener schweizerischer Investitionen im Ausland sogar 150 Prozent. Diese Investitionen können den Wettbewerb steigern und so einen Ansporn für Innovationen liefern.

Finanzielle Ströme sind wichtig, der Fluss von Ideen ist es nicht min-der. Auch hier hat die Schweiz dank ihrer international vernetzten For-schungslandschaft gute Karten. Die wissenschaftliche Produktivität ist hoch, und dass Schweizer Erkennt-nisse oft in der Fachwelt zitiert werden, zeugt von deren Qualität.

Die rolle Der politik

im innovationsprozess

Innovationen sind in der Schweiz al-lerdings stärker als in anderen OECD-Ländern mit mittleren oder grossen Unternehmen verknüpft. Das Potenzial kleiner Firmen, speziell von Start-Ups, könnte noch weit stärker genutzt werden. Einer aktuellen Umfrage der Konjunkturforschungsstelle zufolge melden zwei Drittel aller grösseren Schweizer Firmen Patente an, von den Betrieben mit weniger als zehn Mit-arbeitern sind es nur drei Prozent.

Wie leicht oder schwer es Unter-nehmern gemacht wird, hängt nicht

zuletzt von den gesetzlichen Rahmen-bestimmungen der einzelnen Länder ab. Schweizer Existenzgründer stehen vor höheren Hürden als Geschäfts-

leute in vielen anderen Staaten. Die Weltbank führt das Land in ihrem «Starting a Business»-Index auf Platz 97 von 180. Während es in der OECD im Schnitt zwölf Tage dauert, eine Firma zu eröffnen, brauchen Unternehmer in der Schweiz 18. Gelingt es, die Verfahren zu vereinfachen, könnten kleine, dynamische Unternehmen in Zukunft eine grössere Rolle auf dem Schweizer Markt der Ideen spielen und das Wachstum im Land beflügeln.

Die Schweiz ist ein InnovationslandSchweizer Innovationen – das Wortpaar geht gut zusammen. Die Schweiz investiert massiv in Forschung und Entwicklung sowie in den Schutz von Patenten und Marken. Kein Wunder: Das Land ist Heimat einer für seine Grösse erstaunlichen Anzahl von interna-tional aufgestellten Unternehmen.

Petar vujanovic,Leiter der Länderabteilung Schweiz bei der oECd

04 Die Gesellschaft muss innovativ sein

05 Innovationskultur in Unternehmen

06 Technologietransfer

08 Interview mit Manfred Heuberger

10 Kommunikation und Marketing

12 Smart Cities

13 Energielösungen von morgen

14 Gastbeitrag

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» Gelingt es,die Verfahren zuvereinfachen, könnten kleine Unternehmeneine grössere Rolle spielen.

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innovationprojektleitung: Edin hot, [email protected]: matthias mehl, [email protected] text: Sonja Wenger, Toby Stüssi, rainer hofmann, matthias mehlGrafik und layout: Benedikt Schmitt produktion: Smart media Publishing Schweiz gmbh Druck: dzz druckzentrum zürich ag veröffentlicht mit dem Tages-anzeiger im September 2013. Für mehr informationen, Fragen oder inserate: Jeroen minnee, [email protected], Smart media Publishing Schweiz gmbh, Tel. 044 258 86 00

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» Finanzielle Ströme sind wichtig, der Fluss von Ideen ist es nicht minder. Auch hier hat die Schweiz dank der international ver­netzten Forschungs­landschaft gute Karten.

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Trinkwasserleitungen haben eine begrenzte Lebensdauer. Stahlrohre leiden unter Rost, Kupferleitungen neigen zu Lochfrass, Kunst-stoffrohre verspröden. Schadstoffe aus altern-den Trinkwasserleitungen können unsere Gesundheit gefährden. Korrosion, Lochfrass oder Versprödung führen aber auch jährlich zu zahlreichen Leitungsbrüchen. Für Haus-besitzer und Mieter ist dies ärgerlich und mit viel Aufwand und Kosten verbunden.

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Die Naef gROuP ist das Original Bis Mitte der Achtzigerjahre galt das Ersetzen von defekten Rohrleitungen im

Gebäude als einzige Lösung – bis Ingenieur Werner Näf die Rohrinnensanierung erfand. Er testete unermüdlich die unterschiedlichs-ten Materialien und Methoden, bis er 1987 schliesslich das erste Rohrinnensanierungs-system patentieren konnte.

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E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a4

Es ist eine Rangliste, die erstaunt: Mit grossem Abstand führt die Schweiz das Ranking der innovativsten Nationen an. Erst auf Platz fünf folgt Amerika, Singapur liegt auf Platz acht. Erstellt hat diesen «Global Innovation Index» die Johnson Cornell Uni-versity zusammen mit zwei renommierten Organisationen. Die Schweiz belegt darin Jahr für Jahr Spitzenpositionen, seit 2011 führt sie die Rangliste an. Nachdem Helvetien also für revolutionäre Erfindungen wie den Stewi oder die Relativitätstheorie stand, ist auch im Jahr 2013 Innovationsgeist vorhanden. Doch wieso wird hinter vorgehaltener Hand noch immer Amerika als Erfindernation Nummer eins gehandelt? Liegt es an Erfolgsstorys wie Facebook oder Google? Oder einfach an der schweizerischen Bescheidenheit?

Grosse Gesellschaftliche akzeptanz

Christian Stöckling muss bei solchen Fragen lachen, denn er kennt sich mit diesen Themen aus. Der 45-Jährige aus dem schwyzerischen Lachen hat während 20 Jahren rund um den Globus in verschiedensten Branchen und Firmen gearbeitet und beobachtet, wie es sich mit Innovationen wirklich verhält. Für ihn ist klar: «Zwar ist in einem Silicon Valley Geld und Infrastruktur für Innovation und Startups vorhanden», sagt Stöckling. «Dafür ist auch der Konkurrenzkampf umso grösser und nur die wenigsten schaffen den Durch-bruch.» So sei es auch in Südkorea. In den Innovations-Labs der grossen Konglomerate werden Startups gezüchtet und es sei Geld im Überfluss vorhanden. Doch sei die Startup-Phase einmal vorbei, werde es schwierig, mit den Innovationen gesellschaftsfähig zu werden. Stöckling liefert Beispiele. «Gesell-schaftliche Akzeptanz für eine Innovation zu finden ist in vielen Ländern schwierig.» Komme hinzu, dass oftmals die Rechts-sicherheit für das geistige Eigentum fehle und Korruption an der Tagesordnung sei. «Wir haben in Südkorea den Distribution-prozess für Pharmazeutika revolutioniert. Für die nächsten zwei Jahre habe ich gut einen Drittel meiner Zeit damit verbracht, Frieden zwischen den verschiedenen Stakeholdern zu stiften.» Dies, weil diese Prozessinno-vationen bei den sehr traditionell einge-stellten Markteilnehmern nicht auf breite Akzeptanz gestossen seien. «In solchen Fällen

nützen beste Bedingungen für Innovation in der Startup-Phase auch nichts mehr!»

«Wir sinD sehr innovativ»

In der Schweiz hingegen sei es schwieriger, Phase eins zu überstehen. Danach sei dafür vieles einfacher. «Wir können schon über die vielen Vorschriften schimpfen. Doch wir können uns unternehmerisch wunderbar

entfalten», so Stöckling. Dies liege an der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Offenheit – gerade im Bereich von Innovatio-nen, die Akzeptanz erfordern. «Gelingt es uns, über den Tellerrand hinaus zu denken, sieht es gut aus. Denn was Produkteerfindungen anbelangt, sind wir wirklich sehr innovativ.» So hat es sich Stöckling seit seiner Rück-kehr in die Schweiz vor drei Jahren auch zur Berufung gemacht, seine Erfahrung weiter-zugeben. «Ich habe mich auf Nachfolgelösun-gen spezialisiert.» Heisst: Er kauft Firmen, die im Familienbesitz sind und Mühe haben,

Nachfolger zu finden. «Meistens solche, die über innovative Produkte oder Dienstleis-tung verfügen», sagt er und schmunzelt.

mit mut schafft man einiGes

Doch wie leicht ist es in der Realität, in der Schweiz mit innovativen Ideen erfolgreich zu sein? Einer der es wissen muss, ist Remo Brunner. Vor gut acht Monaten hat er seinen Job in einer renommierten Kommunikations-firma gekündet und sein Erspartes ins eigene Start-Up «dodiz» gesteckt (dodiz.com). Diese Plattform will Lehrende und Lernende zusammenbringen und den Bildungsbereich in der Schweiz revolutionieren. «Die Lehr-personen werden öffentlich bewertet. Sie können sich dadurch einen Ruf aufbauen», sagt Brunner. «Das Image wird auf die Lehrenden projiziert und nicht mehr auf die Institution.» So kann man auf dodiz.com vom Jassen, über das Gesichterlesen, bis hin zum Schweissen lernen und gleichzeitig selber seine Fähigkeiten anbieten und weitergeben.

Über ein halbes Jahr dauerten Aufbau und Entwicklung der Seite. «Eigentlich ist es in der Schweiz super einfach, eine Firma zu gründen. Alle notwendigen Dokumente sind online verfügbar und man kriegt Ant-worten auf sämtliche Fragen.» Auch mit seiner Innovation habe er offene Türen eingerannt, Brunners Businessplan sei bei verschiedenen Institutionen gerne gelesen und beurteilt worden. Dennoch wollte er vorerst ohne finanzielle Hilfe starten.

«Als Jungunternehmer hat man es in der Schweiz gut, überall wird einem Hilfe angebo-ten», ist er überzeugt. «Sobald Dodiz richtig angelaufen ist, suchen wir einen Investor, um einen Schritt weiterzugehen.» Der 33-Jährige ist überzeugt, dass ihm dies gelingen wird. «Wichtig ist einfach, dass man an seine Idee glaubt», sagt Brunner. Es sei auch ausserhalb von Universitäten und dem Biotech-Be-reich möglich, Erfolg zu haben. Man muss Mut haben, an seine Idee glauben und hart daran arbeiten. «Dann schafft man das!»

Auch Christian Stöckling ist überzeugt, dass es der Schweiz weiterhin gut gehen wird. «In der Schweiz ist immer noch sehr viel Innovationgeist vorhanden. Hier gibt es genügend Chancen und Möglichkeiten.» Er geht sogar soweit, dass er an einen Rücklauf der Produktionsaktivitäten von China und Indien zurück nach Mitteleuropa generell und die Schweiz im speziellen über die nächsten zehn Jahre glaubt. Dies vor allem für Produkte und Dienstleistungen, die einen hohen Innovationsgrad voraussetzen. «Hier im Westen ist die Innovationskraft höher. Nicht nur für Produkte, sondern auch für Prozesse.» Denn in Asien sei man an einem Scheidepunkt. «Viele Prozesse, die Innovation erfordern, sind dorthin verlegt worden. Jetzt dämmert es einigen Entscheidungs-trägern, dass mit steigenden Anforderungen auch in Asien die Kosten steigen und es schwierig ist, den Mitarbeitern Innovations-kraft in kurzer Zeit anzutrainieren.»

Auf welchen Gebieten arbeitet inspi-re? Bei welchen jüngsten Erfindungen war inspire massgeblich beteiligt?Im weiten Gebiet der Produktionstechnik reicht unser Tätigkeitsgebiet vom Maschinenbau und der Fer-tigungs- und Umformtechnik über Verbundmaterialien, der Mechatronik bis hin zu modernen Methoden des Product Designs. In Zusammenarbeit mit der EMPA er-forschen wir die Zuverlässigkeit moderner Werkstoffe.In unseren Transferprojekten mit der Industrie konn-ten wir einige Erfolgsgeschichten verzeichnen. In den letzten Jahren haben wir zusammen mit Schweizer Firmen vor allem neue Konzepte für Werkzeug-maschinen und innovative Methoden für Fertigungs-prozesse entwickelt. Auf dem Gebiet des zukunfts-trächtigen „Additive Manufacturing“ (3D-Printing) nehmen wir eine international führende Position ein.

Auf welcher Ebene kann ihre Forschungs- und Wissensplattform Schweizer KMU unter-stützen, um durch Innovation zu brillieren? inspire transferiert das in der Forschung an der ETH Zürich erarbeitete Know-how zeitnah zur Schweizer In-dustrie. Damit leisten wir einen Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft vor allem der KMU in der MEM-Branche.

Die produzierende Industrie kann im Hochlohn-land Schweiz nur überleben, wenn sie in der Lage ist, neue und innovative Produkte früher als die aus-ländischen Mitbewerber auf den Markt zu bringen. Die schweizerische MEM-Industrie ist für etwa 1/3 unserer Exporte verantwortlich, sie hat da-mit eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung.

Wie viele ETH-Forscher undStudenten beschäftigen sie?Bei inspire arbeiten etwa 50 hochqualifizierte Mit-arbeiter, eine optimale Mischung von industrieer-fahrenen Kaderleuten und ETH-Doktoranden. Sie werden wissenschaftlich durch zurzeit 5 ETH-Professoren und EMPA-Abteilungsleiter geführt.

Die inspire AG als Wissens- und Technologie-Plattform arbeitet dezentralisiert von der ETH, weshalb diese Form der Alleinstellung?inspire ist ein Joint-Venture der ETH mit der Schwei-zer Industrie. Die ETH als international ausgerichtete Spitzenuniversität hat die inspire AG zum strategischen Partner ernannt, um eine Plattform für den Technologie-transfer zu den schweizerischen KMU zu schaffen. inspire spricht die Sprache der Industrie und bildet die Brücke

zwischen den unterschiedlichen Kulturen der ETH-For-schungsinstitute und der KMU. Wir sind in der Lage, technische Problemstellungen der Industrie-Unternehmen zu analysieren und ihnen die passende wissenschaft-liche Kompetenz zur Problemlösung zu vermitteln.

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Die Schweiz, eine innovative Gesellschaft

»Wir können unstrotz Vorschriften unter­nehmerisch entfalten.

die kleine Schweiz gehört international zu den ganz grossen innovationstreibern. zum Beispiel sind die hiesigen iT-unternehmen vorne mit dabei, wenn es um neue Technologien geht.

Silicon Valley. Dot-Com-Mil-lionäre. Ganze Stadtteile, auf Innovation getrimmt. So sehen Schweizer oft das Ausland – Amerika im speziellen – wenn es um Innovation und Start-Ups geht. Dabei ist es das eigene Land, das im Nationenvergleich das innovativste Näschen hat.text Toby STüSSI

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»Wichtig ist einfach, dass man an seine Idee glaubt, dann schafft man das!Jungunternehmer remo brunner

inspire AG: Die Wissens- und Technologietransfer-PlattformDie inspire AG ist die Wissens- und Technologietransfer-Einrichtung an der ETH Zürich auf dem Gebietder Produktionstechnik. Der Geschäftsführer Jürg Krebser über Innovation im Forschungs- und Industriealltag.

E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a 5

Wir sind Ihr kompetenter Partner, um durch Innovation neue Wege zu fi nden, Wettbewerbsvorteile zu erzielen und Marktanteile zu gewinnen. Führende Unternehmen aus vielen unterschiedlichen Branchen vertrauen uns seit Jahren wichtige Innovationsprojekte an.

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Innovation ist der wichtigste Rohstoff der Schweiz. Zu diesem Schluss kommt eine im vergangenen Jahr durchgeführ-te Umfrage des Wirtschaftsverbandes economiesuisse. Sie zeigt zudem auf, dass Innovation überlebenswichtig ist, sowohl in der Industrie wie auch im Dienstleistungssektor. Entscheidend, um innovativ zu sein, sei eine ent-sprechende unternehmerische Grund-haltung, die Firma müsse von einer «Innovationskultur» geprägt sein. Dieser Befund widerspricht damit der land-läufigen Meinung, dass in der Schweiz vor allem junge Start-ups die grössten Innovationsleistungen erbringen.

Doch wie funktioniert eine solche Firmenkultur? Experten aus Forschung Wirtschaft sind sich einig, dass unter-nehmerische Innovation ein Kreislauf sein muss. Auf eine neue Idee sollte möglichst bald die nächste folgen. Ein Teil des Umsatzes sollte darum immer zurück in die Bereiche «Forschung und Entwicklung» fliessen. Geschieht dies nicht, droht der Stillstand. Und das kann verheerend sein, denn In-novationszyklen werden in praktisch allen Branchen kürzer. Das wiederum führt zu einer verschärften Konkur-renzsituation und einem zunehmend harten Wettbewerb. Ein massgeblicher Treiber dafür sind neue Technologien, allen voran das Internet. Die Globalisie-rung tue laut Wirtschaftsvertreten ihr übriges, um diesen Prozess zu beschleu-nigen. Denn nicht nur etablierte Märkte produzieren laufend neue Produkte und Dienstleistungen, sondern auch in aufstrebenden Wirtschaftsregionen wie

Südostasien wird stetig an Neuerungen gefeilt. Dass die Schweiz international die Nase vorn hat in Sachen «Innova-tion» ist zwar positiv – aus Sicht des einzelnen Unternehmens sorgt es aber auch dafür, dass es sich gegen hoch-karätige Mitbewerber durchsetzen muss.

iDeen Gezielt förDern

Wie kann nun das einzelne Unterneh-men dafür sorgen, dass es innovativ bleibt? Ein Beispiel dafür liefert die im schwyzerischen Freienbach be-heimatete Naef GROUP, welche auf Rohrinnensanierungen spezialisiert ist. Dort hat Firmengründer Werner Näf seit jeher eine «Innovationskul-tur» etabliert, weiss CEO Ramon Näf. «Er versteht sich als Erfinder und hat über die Jahre diesen Erfindergeist im

Unternehmen etabliert, der auch sorg-fältig gepflegt wird.» Anstösse für Neues werden gezielt gefördert und weiter-

verfolgt. Doch eine Innovationskultur ergibt sich nicht von alleine, sie muss im Unternehmen verankert sein und auch

die Zuständigkeiten müssen geklärt sein. «Die Naef GROUP beschäftigt aus diesem Grund ein eigenes Team von Entwicklern», führt Näf aus. «Dazu kommt das ausgeprägte Verständnis für den Markt – neue Bedürfnisse werden frühzeitig erkannt.» Damit das klappt, sei es entscheidend, regelmässig über den Tellerrand zu schauen. «Ein Tunnelblick hilft nicht dabei, neue Ideen und Ansätze zu finden.»

Ein konkretes Beispiel, wie man zu einer Innovation gelangt: 1992 hatte Werner Näf die Idee, mit einer Zement-mörtel-Mischung Lecks in offenen Leitungen zu schliessen. Er legte im Garten hinter seinem damaligen Büro in Richterswil Rohre aus. Mit der Zement-mischung gelang es ihm bereits nach wenigen Versuchen, Lecks zu schliessen. Eine konkrete Notwendigkeit, die neue Technik zu verwenden, bestand zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht, man liess das Patent auslaufen. Erst die all-mählich aufkommenden Zweifel an der Eignung von Epoxdiharz für die Sanierung von Trinkwasserleitungen brachten die Zementbeschichtung wieder aufs Tapet. «Näf zog die Pläne wieder aus der Schublade und startete die fünf Jahre dauernde Entwicklung von ANROSAN», erklärt der CEO. Heute verfügt die Naef GROUP mit ANROSAN über das erste rein natür-liche und zertifzierte Verfahren zur Sanierung von Trinkwasserleitungen. Das Beschichtungsmaterial besteht aus-schliesslich aus den natürlichen Mate-rialien Wasser, Zement und Quarzsand.

Wie kommt es zur umsetzunG?

Gute Ideen zu haben ist wichtig. Doch wie wird daraus ein Produkt? «Ob eine Idee zur Marktreife gebracht wird, hängt von ihrem Potential im Markt ab.» Sind die Aussichten gut, nimmt sich das Entwicklungsteam der Naef GROUP der Sache an. «Bei Bedarf arbeiten wir zusätzlich mit externen Spezialisten zusammen.» Zuletzt werden neue Lösungen unter realen Bedingungen auf Herz und Nieren geprüft. «Dabei sind wir nur zufrieden wenn wir die Ursache von Problemen lösen können. Symp-tombehandlung reicht uns nicht aus», betont Näf. Und wie kommt das Pro-dukt schlussendlich zum Kunden? «Der grösste Trumpf für die Vermarktung unserer Lösungen sind zufriedene Kun-den. Darum investiere die Naef GROUP seit der ersten Stunde in Qualität von Produkten und Dienstleistungen.»

Auf eine Neuerung sollte die nächste folgenEs klingt verlockend: Aus einer tollen Idee wurde ein tolles Produkt, das sich gut im Markt etablieren konnte. Nun kann man sich ausruhen und die Früchte der Arbeit geniessen. Doch genau das Gegenteil sollten Unternehmen machen, betonen Experten. Denn je stabiler der Innovations-zyklus, desto langfristiger kann ein Unternehmen erfolg-reich sein. Der Schlüssel dazu ist die «Innovationskultur»text MATTHIAS MEHL

» Eine Innovationskul­tur ergibt sich nicht von alleine, sie muss in der Firma verankert sein.

idealerweise wird ein Teil des umsatzes laufend in völlig neueEntwicklungen investiert – Stillstand ist das Ende des innovationsprozesses.

ICT-Profis schaffen Innovation

Der ICT-bereich umfasst eine Vielzahl zukunftsweisender branchen. Innovationen sowie neue Entwicklung in diesem bereich werden entscheidend sein, um die Schweiz im internationalen Wett-bewerb an der Spitzenposition zu halten – darin sind sich Fachleute aus Politik, Wirtschaft und bildung einig. Nur: Es fehlt der Schweiz zunehmend an ICT-Fachleuten. Aus diesem Grund wurde der Verband ICT berufsbildung im Frühjahr 2010 vom Dachverband ICT-Switzerland und den kantonalen und regionalen organisationen der Arbeit (odA) gegründet. «Der Verband verfolgt das ziel, dem Fachkräftemangel in der Schweiz aktiv zu begegnen», erklärt Ge-schäftsführer Jörg Aebischer.Doch wie funktioniert das genau in der Praxis? «Der Verband gestaltet als Vertreter der in der Schweiz tätigen Unternehmen und Ver-waltungen in zusammenarbeit mit bund und Kantonen die ICT-berufsbildung», führt Aebischer aus. Dabei stelle man sicher, dass zwischen den kantonalen odA’s Synergien genutzt werden. «Wir streben eine nachhaltige ICT-berufsbildung an und koordinieren dafür die wichtigsten Anspruchs-gruppen miteinander – bildungs-anbieter, Sozialpartner und berufs-verbände.» zudem fördere man die Durchlässigkeit der bildungsange-bote und schaffe die Vorausset-zungen, dass die Anzahl der Lehr- und Praktikumsstellen nachhaltig erhöht wird. Ein klares ziel bis 2017 ist zum beispiel die Verdoppelung an ICT-Abschlüssen der höheren berufsbildung. «Wir müssen sicher-stellen, dass ICT in bildung und Wirtschaft fest verankert ist, denn die Lernenden von heute sind die Innovatoren von morgen.» (smp)

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E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a6

ChanCE

Die Verzahnung von Industrie und For-schung ist ein entscheidender Vorteil der Schweiz. Sie stellt sicher, dass Unterneh-men, die innovative Ansätze erarbeiten, diese mithilfe der Forschung auch in marktreife Projekte umsetzen können. Die grösste Institution, die sich aus-schliesslich diesem Transfer von Techno-logie in die Industrie verschrieben hat, ist das in Neuchâtel ansässige Forschungs- und Entwicklungszentrum CSEM. Seine Partner sind Einrichtungen wie die ETH und mehrere Fachhochschulen, die sich neben ihrer akademischen Forschungs-tätigkeit mehrheitlich der Ausbildung und der Lehre widmen. Die Eidgenössische Materialprüfungsanstalt (Empa) oder das Paul Scherrer Institut in Villigen wiede-rum unterstützen ebenfalls Firmen beim

Technologietransfer, z.B. in Form eines eigenen Technologietransfer-Teams (PSI). Dieses unterstützt interessierte Unterneh-men beim Finden von Transfermöglich-keiten, bei der Kontaktnahme sowie der Realisation von Transferprojekten. Ein erster Kontakt kann beispielsweise im Rahmen einer auf das Unternehmen zugeschnittenen Führung sowie Dis-kussion mit Wissenschaftlern geknüpft werden. Oder das Unternehmen führt am PSI einen internen Workshop durch.

Wie sieht der Transfer nun in der Praxis genau aus? «Unternehmen fragen uns an, weil sie Bedarf haben oder intern nicht über die Vielseitigkeit bzw. die Qualifi-kationen an eigenen Ressourcen ver-fügen, um eine Innovation umzusetzen», erklärt Mario El-Khoury, CEO von CSEM. Dennoch übt er sich auch in schweize-rischer Bescheidenheit: «Während des Prozesses und danach bleiben wir im Hin-tergrund.» Es gebe Firmen, die stolz über die Mitarbeit von CSEM sind und diese deklarieren, andere ziehen es vor, das Bild einer intern betriebenen Innovationskette zu pflegen. «Beides ist völlig in Ordnung für uns, so lange alle dazu beitragen, In-novationen zu lancieren und Arbeitsplätze mit hohem Mehrwert beizubehalten.»

reGionale verankerunG

Um die Dienstleistungen des Forschungs-zentrums möglichst in allen Regionen der

Schweiz zu gewährleisten, unterhält CSEM mehrere Standorte. Neben Neuchâtel sind dies Zürich, Alpnach, Muttenz und Land-quart. Diese Verteilung von Standorten ist ein zentrales Element der Unternehmens-strategie. Denn die regionalen Forschungs-zentren machen es Unternehmen einfacher, die Expertise von CSEM einzuholen und einen regelmässigen Austausch

während dem Verlauf eines Projektes zu pflegen. Die Standorte werden auch von der öffentlichen Hand mitgetragen.

Aktuell wurde die Leistungsverein-barung zwischen CSEM und der Bündner Regierung für das Forschungszentrum in Landquart erneuert, für die Zeitperiode von 2014 bis 2021, heisst es in einer Mit-teilung des Regierungsrates. Das CSEM-

Forschungszentrum in Landquart solle in den kommenden Jahren konsequent auf die Bedürfnisse der regionalen Tech-nologieunternehmen im Alpenrheintal ausgerichtet werden. Diese Neuausrichtung sei bereits 2012 erfolgreich eingeleitet worden, die Beziehungen zur regionalen Industrie sollen nun weiter gefestigt, bedürfnisgerechte, neue Technologien in enger Zusammenarbeit mit den Unterneh-men entwickelt und industriell umgesetzt werden. Aus Sicht der Regierung komme dem Forschungszentrum in Landquart eine bedeutende Rolle im Innovationsprozess der regionalen Technologieunternehmen zu. Das Zentrum ermittelt regelmässig im direkten Kontakt zu Unternehmen branchenspezifische regionale Bedürfnisse und fasst diese in einem Technologie-Portfolio zusammen. In den nächsten acht Jahren ist vorgesehen, in Landquart bis zu 14 weitere hochqualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen (heute 21). Zudem trägt das Zentrum dazu bei, Spitzenkräfte aus der regionalen Industrie weiterzubilden und zusätzliche Spitzenkräfte für die Region zu gewinnen. CSEM betont, dass die re-gionalen Unternehmungen jeweils auf das gesamte Netzwerk zurückgreifen können.

Über Die lanDesGrenzen hinaus

Anfangs September hat der Bundesrat sei-ne Botschaft zur Energiestrategie 2050 ver-abschiedet. Darin kommt zum Ausdruck,

welche Wichtigkeit dem Technologietrans-fer beigemessen wird. Und das auch auf internationaler Ebene : Die Schweiz könne gemäss Ausführungen des Bundesrates als «bedeutender Forschungs- und Innovati-onsstandort zum Aufbau von Wissen und Technologietransfer im Energiebereich in-ternational beitragen.» Die Schweiz werde davon aber auch profitieren, denn die Ein-bindung in internationale Krisenmecha-nismen stärke die Versorgungssicherheit des Landes. Ein entscheidender Faktor. Die Schweiz importiert heute rund 80 Prozent ihrer Energie. Sie ist damit stark ausland-abhängig und preislich bei Verknappungen verletzlich. Der Energieverbrauch pro Kopf ist hoch. Er liegt heute bei einer kon-tinuierlichen Leistung von rund 6400 Watt und ist damit weit entfernt vom Ziel einer 2000-Watt-Gesellschaft. Der Anteil fossiler Energie am Energiemix liegt bei rund 66 Prozent, was aus klimapolitischer Sicht zu hoch ist. Weiter gilt es im Strombereich den absehbaren Wegfall der Produktion von Kernkraft zu ersetzen. Ausserdem müssen die Stromnetze erneuernt werden. Die Zusammenarbeit von Forschung und Industrie in der Schweiz wird einen wich-tigen Beitrag leisten, um eine Umstellung auf nachhaltige Energien zu ermöglichen. Das Parlament hat bereits im März 2013 den Aktionsplan «Koordinierte Energie-forschung Schweiz» verabschiedet, mit dem die Energieforschung gezielt verstärkt wird.

Neue Technologie direkt vor Ort nutzbar machenDie Schweiz ist ein wirtschaft-liches Erfolgsmodell, Innova-tionen haben hier Tradition. Dies ist zu grossen Stücken der engen zusammenarbeit von Wirtschaft und Forschung zu verdanken. Je regionaler abgestützt, desto einfach fällt der Technologietransfer.text MATTHIAS MEHL » Der Technologie­

transfer wird entschei­dend zum Erreichen derEnergiewende in der Schweiz beitragen.

industrie und Forschung ziehen in der Schweiz am selben Strang. das nützt letztlich beiden Seiten: unternehmerische innovationen werden dank wissenschaftlicher arbeit zu neuen Produkten verwirklicht.

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WIrTSCHAFT UND ForSCHUNG

«Die Revolution in der Kontrollraum-Technik – Innovation auf den Punkt gebracht»Die WEY Group ist der weltweite Marktführer wenn es um das Einrichten und Betreiben von Handels- und Kontrollräu-men geht. Um den Platz an der Spitzenposition zu wahren, müssen ständig neue Ideen zu Produkten entwickelt werden. CEO Armin Klingler erläutert, wie dies gelingt.

Armin Klinger, was bedeutet «Innovation» für Sie und wie wird es in Ihrem Unterneh-men umgesetzt?Innovation heisst, einfach gesagt, immer wieder etwas Neues anzustreben und sich nicht zu lange auf Erreichtem auszuruhen. Bei uns entsteht Innovation hauptsächlich aus zwei Quellen: Einerseits natürlich von den Kunden. Diese teilen unseren Beratern ihre Bedürfnisse und Ansprüche mit, und diese Ideen setzen wir dann sehr schnell in unsere Produkte um – wir entwickeln und produzieren hier in der Schweiz. Die zweite Quelle ist der Markt – aber auch das, was ausserhalb liegt. Das bedeutet, dass wir selbstverständlich genau darauf achten, welche Entwicklungen in unseren Märkten stattfinden. Wir schauen aber auch ganz bewusst über diesen Tellerrand hinaus, um neuen Impulse zu erhalten. Das hat es uns ermöglicht, 13 Teilfirmen auf der ganzen Welt zu gründen und 35 000 Arbeitsplätze einzurichten und zu betreiben.

Das sind eindrückliche Zahlen.Wir sind auch stolz darauf, vor allem, weil unsere Technik heute neben Europa auch in Märkten wie In-dien und Russland ihren Dienst verrichtet. Der Weg dorthin war aber ein langer. Seit fast 20 Jahren rich-ten wir nun Handelsräume ein, seit einigen Jahren auch Kontrollräume. In dieser Zeit konnten wir stabil und kontinuierlich wachsen.

Haben Sie ein konkretes Beispiel für eine aktuelle technische Innovation?Durchaus, das «KVM-Switching-Konzept». Diese Lösung beruht auf jahrelangen Erfahrungen, die wir in Handelsräumen gemacht haben. Sie ermöglicht es, dass man verschiedenste Computer und Dis-plays eines Raumes einzeln und effizient steuern kann. Das ist wichtig, wenn es etwa um die Be-obachtung und die Interaktion mit verschiedensten Finanzsystemen in Banken geht. Die Technologie, die neu auf einem IP-System basiert, hat sich so sehr bewährt, dass sie auch in Kontrollräumen ideal genutzt werden kann. Blaulichtorganisationen wie Polizei und Ambulanz nutzen sie, und auch für Flug-

überwachung, für Energiebetreiber und andere Kon-trollfunktionen ist sie sehr gut geeignet. Aus allen Kontrollraum-Segmenten bekommen wir zur Zeit Aufträge – der Markt boomt.

Wie stellen Sie sicher, dass die Innovation nicht stagniert?Ich vergleiche das gerne mit dem Cockpit eines Au-tos: Man muss immer die wichtigsten Anzeigen im Blickfeld behalten. Bei einem Unternehmen ist es gleich. Ganz wichtig für uns: Wir haben uns selber die ambitionierte Vorgabe gesetzt, ein Viertel des Jahres-umsatzes mit Produkten zu generieren, die jünger sind als 24 Monate. Das zwingt uns immer dazu, Innovationen voranzutreiben. Dadurch, dass wir alle Produkte in-house entwickeln, können wir innovative Ideen auch effizient umsetzen. (smp)

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E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a8

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Manfred Heuberger, Sie leiten die Abteilung «Advanced Fibers» der Empa. Was erforschen Sie und Ihre Team dabei genau?Ganz allgemein gesagt untersuchen und gestalten wir Fasern und deren Oberflächen auf allen Stufen bis in die molekulare Ebene. Dabei versuchen wir beispielsweise, diese Oberflächen mit neuen Eigenschaften zu versehen. Unsere Arbeit hat einen sehr starken Praxisbezug und geschieht meistens in Zusammen-arbeit mit unseren Partnern aus der Industrie. Wenn also ein Unternehmen ein Material sucht, das zum Beispiel sehr leicht und wasserabweisend sein soll, dann machen wir uns daran, eine neue Lösung dafür zu kreieren. Gleichzeitig erbringen wir in unserer Abteilung aber auch Grundlagenforschung zusammen mit der ETH – unsere Arbeit lässt sich also in viele verschiedene Bereiche einteilen.

Welche Bereiche sind das?Wir beschäftigen uns zum Beispiel mit Kunststoffen und deren Verarbeitung. In dieser Sparte geht es darum, synthetische Fasern aus zwei oder mehreren Polymeren herzustellen. Dabei kommt unsere Pilot-Schmelzspinnanlage zum Einsatz, mit der sich Kunststoffe schmelzen und verbinden lassen. Das Ziel ist es, Fasern herzustellen, die neue Funktionalitäten aufweisen. Zum Beispiel sollen sie biokompatibel, geruchsarm, leitfähig oder schwer ent-flammbar sein. Oder wir versehen eine Faser einfach mit neuen Farbvarianten.

Und wie kommt es zu diesen neuen Eigenschaften? Wie erschaffen Sie diese?Ein Beispiel: Die Empa treibt derzeit eine Entwicklung voran, bei der es darum geht, die mechanischen Eigenschaften von synthetischen Fasern neu zu definieren. Es geht darum, eine Faser zu erschaffen, welche im Innern keinen festen Kern hat, sondern eine Flüssigkeit. Dadurch kann es durch Quetschen und Biegen

zu Bewegungen der Flüssigkeit im Kern kommen; es wird Energie absorbiert.

Und wie kann die Industrie daraus einen Nutzen ziehen?Ein Anwendungsbereich ist die Dämpfung: Mechanische Schwingungen können so in Wärme umgewandelt werden, oder es lassen sich gezielt akustische Signale filtern. So kann man künftig Faser-basierte Bauteile mit ganz neuen Dämpfeigenschaften entwickeln.

Sie beschäftigen sich auch mit Beschichtungen von Oberflächen. Richtig, das wäre bei uns der Fach-bereich «Plasma und Beschichtung». Plasmabasierte Prozesse gibt es schon vergleichsweise lange und wir sind daran, diese weiter zu entwickeln. Es geht darum, Oberflächen von Materialen mit bestimmten Eigenschaften zu ver-sehen. Auf einer Oberfläche sollen etwa bestimmte chemische Prozesse stattfinden. Nehmen wir an, ein Farbstoff haftet auf einer bestimmten Oberfläche nicht gut. Ein Unternehmen möchte aber damit ein Produkt verbessern. Dann können wir die Fläche derart verändern, dass diese Farbmoleküle chemisch anbinden – und das Färben gelingt. Die Plasmatechnologie wird zudem als Werkzeug verwendet, um neue Kompositmaterialien zu ermöglichen: Verbundwerkstoffe, die aus

zwei oder mehr verbundenen Materialien bestehen, und andere Eigenschaften besitzen als seine einzelnen Komponenten. Mit einer Plasmabehandlung können wir erreichen, dass Fasern gut in einer Matrix haften und so ein stabiles Komposit bilden.

Sie haben jetzt mehrere Beispiele für Anwendungen genannt, die Sie für Unternehmen erbringen. Wie arbeitet die Empa eigentlich genau mit der Industrie zusammen?Eine der Hauptaufgaben der Empa ist es, den Technologietransfer sicherzustellen. Wir arbeiten darum eng mit Schweizer Unternehmen zusammen, darunter auch häufig KMU, die innovative Ideen haben, aber nicht die Möglichkeit, diese umzusetzen. Für diese Unterstützungsrolle bekommen wir auch Bundesmittel. Da wir zum ETH-Bereich gehören, erbringen wir gleichzeitig auch Grundlagenforschung und nehmen dadurch eine Brückenfunk-tion von der Forschung in die Anwendung wahr. Ein Beispiel für die Zusammen-arbeit mit der Wirtschaft ist die Entwick-lung von Textilien mit Flammschutz. Das ist für verschiedene Industriezweige relevant. Wir erreichen den Schutz-Effekt, indem wir neue chemische Moleküle synthetisieren und dem Kunststoff bei-mischen. Das Ergebnis: Das Textil brennt nicht. Der Faser- und Textilbereich ist in Europa unter grossen Druck geraten, viele Hersteller wanderten nach Osteuropa aus und sind heute in Asien tätig. Darum sind Innovationen so wichtig: Wir müssen in der Schweiz Materialien herstellen, die mehr können als die anderen. Aus diesem Grund können Unternehmen durch die Zusammenarbeit mit Institutionen wir der unseren stark profitieren.

Sie haben vorhin die Grundlagenforschung erwähnt. Worum geht es denn da?Wir verfolgen mit der Forschung zwei Ziele: Wir wollen Resultate

»Wir arbeiten engmit Schweizer Unterneh­men zusammen, darunter auch häufig KMU.

manfred heuberger und sein Team forschen und entwickeln an der Empa im Bereich «advanced Fibres» – ein Feld mit grossem Potenzial für verschiedene Lebensbereiche.

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Grosses fängt imganz Kleinen anDr. Manfred Heuberger beschäftigt sich mit Fasern. Und zwar ganz, ganz genau: Er und sein Team untersuchen an der Empa beispielsweise, wie sich Materialien zu neuen Kombinationen verbinden lassen oder welche Eigenschaften gewisse oberflächen im Nanobereich haben. Das ziel: Die Entwicklung neuartiger Fasern – mit ebenso neuartigen Eigenschaften.text MATTHIAS MEHL

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E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a 9

manfred heuberger und sein Team forschen und entwickeln an der Empa im Bereich «advanced Fibres» – ein Feld mit grossem Potenzial für verschiedene Lebensbereiche.

erzielen, die in der wissenschaftlichen Welt Anklang finden. Und dann wollen wir diese Erkenntnisse für die Wirtschaft nutzbar machen.

Woran arbeiten Sie aktuell? Kürzlich erforschten wir auf molekularer Ebene, was in der Nähe von Oberflächen passiert, wenn Wasser in der Nähe ist. Oberflächen stehen immer in einer Wechselbeziehung mit ihrer Umwelt. Kommt nun Wasser dazu, verändern sich die Eigenschaften des Wassers auf den letzten Nanometern zur Oberfläche. Gewisse chemische Gruppen auf den Oberflächen können also verschiedene Strukturen im Grenz-flächen-Wasser hervorrufen. Sie sehen, das sind wirklich die Grundlagen, die wir hier anschauen, da kann man nicht eben schnell eine wirtschaftliche Lösung ableiten. Kürzlich haben wir in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich eine Publikation herausgegeben, in welcher wir uns mit der Struktur von Salz-wasser an Oberflächen beschäftigten.

Was kam dabei raus?Wir haben beobachtet, wie sich Salz-wasser-Ionen verhalten. Ionen sind geladene bewegliche Teilchen im Salz-wasser. Jedes Salzteilchen ist mit einer Schicht von strukturell modifizierten Wasser umschlossen, man spricht dann auch von einem hydrierten Ion. Das Ion bewegt sich nun im Wasser und zieht dabei immer diese spezielle Wasser-schicht mit sich, es bildet sich quasi ein Wasserhof um das Ion. Wir haben nun beobachtet, wie gross und stabil dieser Wasserhof ist, wenn die Teilchen in die Nähe bestimmter Oberflächen gelangen. Einige Ionen mit Wasserhof bildeten Schichten aus, diese wiederum führen zu messbaren Stufen beim Zusammen-pressen der Oberflächen. Es kann aber auch passieren, dass diese Schichten kollabieren, der Wasserhof also teilweise verloren geht und nur die Ionen zurück-bleiben. Das ist dann wirklich Grundlagen-forschung par excellence. Daraus werden wir morgen kein Produkt gewinnen, aber man muss in der Forschung auch immer seine Hausaufgaben machen um gute Lösungsvorschläge für die Probleme der

Industrie machen zu können. Vielleicht führen die heutigen Forschungen dann in zehn Jahren zu neuen Anwendungen.

Wie setzt sich Ihre Abteilung personell zusammen?Es arbeiten jeweils sechs bis zehn Leute an einem Schwerpunkt-Thema, davon ist einer der Gruppenleiter. Diese Person muss eine im jeweiligen Feld international anerkannte Grösse sein. Wir brauchen hierfür hochqualifizierte Leute, die Arbeit ist sehr komplex. Und man muss gleich-zeitig mit Menschen umgehen können.

Wie sind Sie dazu gekommen?Ich bin Physiker und habe acht Jahre an der ETH gearbeitet, wobei ich mich intensiv mit Oberflächen beschäftigte. Seit nunmehr acht Jahren leite ich die Abteilung «Advanced Fibres» an der Empa. Mein Job ist es, den Überblick über die ganzen Abläufe und wissenschaftlichen Zusammenhänge zu haben und mich in den einzelnen Bereichen fachlich einzubringen. Damit das klappt, führen die Gruppenleiter und ich regelmässige Meetings durch, die einen geregelten Austausch gewährleisten.

Welche Rolle spielen Advanced Fibres in der Zukunft?Der Bereich generiert eine hohe Wert-schöpfung. Wir bringen Dinge auf den Markt, die besser sind als der Rest, was dazu führt, dass man die Faser-basierte Industrie in der Schweiz behalten kann, trotz hoher Kosten. Gesellschaftlich werden die Fasern eine grosse Rolle spielen, etwa im Sportbereich, in der Medizin sowie für das Leben im Alter. Man kann mit wenig invasiven Methoden eine hohe Lebens-qualität ermöglichen. Die Empa beobachtet aber immer auch, welche Auswirkungen die neuen Technologien auf Mensch und Umwelt haben. Eine nachhaltige und ganz-heitliche Betrachtung ist uns sehr wichtig.

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Dr. Manfred Heuberger wurde im Jahr 1965 geboren und lebt mit seiner Familie in Abtwil in der Gemeinde Gaiserwald. (smp)

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Top of Europe

Wenn es um Erfindungen und deren Markteinführung geht, ist die Schweiz europäische Spitze. Dies zeigt die Innovationsrang-liste der EU, die anfangs Jahr publiziert wurde. Die Schweiz liegt laut dieser Erhebung deutlich vor dem zweitplat-zierten Schweden, meldete die Nachrichtenagentur SDA. Generell schneiden die nord-europäischen Staaten inner-halb der EU am besten ab. Auch Deutschland gehört mit Platz drei zur Spitzengruppe. Am wenigsten erfolgreich ist bulgarien. Generell schneiden die osteuropäischen Staaten schlecht ab. Allerdings konnten die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen laut der EU-Kommission im vergangenen Jahr am stärksten aufholen. Entscheidende Motoren für den Erfindergeist sind laut der Studie der Mittelstand und ex-zellente rahmenbedingungen für die Forschung. Abgelesen wird der Fortschritt anhand von 24 Indikatoren. Dazu gehört die zahl der wissenschaftlichen Aufsätze im internationalen Umfeld. Ferner zählen die Ausgaben der öffentlichen Hand und der Wirtschaft für Forschung und Entwicklung. Ein anderer Indikator erfasst Patentanmeldungen und Jobs in wissensintensiven Firmen.

Trotz der Wirtschaftskrise ver-bessere sich die Innnovations-leistung der EU von Jahr zu Jahr, bilanziert die EU-Kommis-sion. Die Leistung gehe aber vor allem auf die Innovationsführer wie Deutschland zurück. Weiter hinten gebe es kaum bewegung. So stehe die EU im Vergleich mit Staaten ausserhalb Europas nicht allzu gut da. Den EU-Durchschnitt bei der Innovati-onsfähigkeit zugrunde gelegt, liegt die EU hinter Südkorea, den USA und Japan. (smp)

»Wir erbringen auch Grundlagenforschung. Daraus gewinnen wir morgen kein Produkt, doch man muss in der Forschung auch immer seine Hausaufgaben machen.

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Kommunikation nach aussen ist Chef-sache. Diese Ansicht ist heute noch in vielen mittelständischen Betrieben fest verankert. Das ist grundsätzlich auch in Ordnung, sagen Kommunikations-fachleute. Doch diese Philosophie gerät spätestens dann an ihre Grenzen, wenn ein Unternehmen eine gewisse Grösse erreicht und die betrieblichen Pro-zesse zunehmend komplexer werden. Denn niemand kann erwarten, dass die Unternehmensleitung über jedes Projekt zu jedem Zeitpunkt fundiert Auskunft geben kann. Häufig ist das aber der An-spruch der Unternehmensleiter selber.Ein erster wichtiger Schritt hin zur

zielgerichteten Kommunikation für mittelgrosse Unternehmen lautet darum: Kompetenzen abgeben und die Kommu-nikation wenn möglich professionalisie-ren. Wenn das im eigenen Betrieb nicht möglich ist oder den finanziellen Rah-men des Unternehmens sprengt, können KMU auch mit externen Kommunika-tionsberatern zusammenarbeiten – auf Mandatsbasis. Diese wissen, wie man einen einfachen und zielgerichteten Aus-tausch mit den wichtigsten Anspruchs-gruppen (Stakeholders) führt. Neben den Kunden sind dies vor allem die ei-genen Mitarbeiter, die Geschäftspartner, Investoren sowie Vertreter der Medien. Gerade letztere werden von KMU wenig beachtet oder wenn doch, falsch an-gegangen. Dabei sind die Ansprüche von Medienschaffenden immer die gleichen: Eine Medienmitteilung sollte Neuig-keiten enthalten und den Konsumenten des Mediums einen Mehrwert bieten. Wer also die firmeneigene Innovation in einer Zeitung oder auf einer Homepage sehen möchte, sollte sich immer über-legen, welchen «News-Wert» die Mel-dung hat. Wer im Umgang mit Medien unerfahren ist, sollte sich zumindest am Anfang professionelle Hilfe holen.

alle kanäle nutzen

Wie man Innovation richtig kom-muniziert weiss auch Moritz Lehmkuhl.

Der Gründer von ClimatePartner unter-stützt Unternehmen dabei, ihren CO2-Ausstoss zu verringern. Natürlich soll diese umweltschonende Massnahmen dann auch bei allen Anspruchsgruppen des Unternehmens ankommen: «Innova-tionen sind erst dann erfolgreich, wenn

Relevanz und Nutzen von Kunden, Mit-arbeitern, Investoren und allen anderen Stakeholdern verstanden wird», führt Lehmkuhl aus. Das gelte auch für das Thema Klimaschutz. «Wir entwickeln mit unseren Kunden häufig klimaneu-trale Produkte oder Dienstleistungen – eine Innovation also für das Unterneh-men. Danach begleiten wir bei der Kom-

munikation, so dass über alle Kanäle in einfach verständlichen Botschaften die Neuerung kommuniziert werden kann –von der Mitarbeiterkommuni-kation über Marketing bis hin zu Sales und Social Media.» Dafür stellen man etwa Kommunikationspakete zur Ver-fügung und berate individuell. «Kom-munikation ist fester Bestanteil unserer Leistungen», erklärt Moritz Lehmkuhl.

Doch nicht nur der professionelle Austausch mit verschiedenen An-spruchsgruppen eines Unternehmens hat einen Einfluss darauf, wie eine Innovation erlebt und wahrgenommen wird – das Produkt selber spricht zum Kunden nämlich auch eine deutliche Sprache, sagt Dominic Schindler, CEO von Dominic Schindler Creations. Das im zürcherischen Zollikon behei-matete Unternehmen ist spezialisiert auf Produktedesign sowie die Erstellung von Benutzeroberflächen (Interaction Design) für IT-Anwendungen. «Denn ein innovatives Produkt alleine ist noch kein Erfolgsgarant», betont Schindler. Beispiele dafür gibt es viele. So gab es Tablet-PCs lange vor dem iPad, doch erst das Apple-Produkt vereinte Design und Benutzerfreundlichkeit (Usability) auf die richtige Art und Weise, um Kunden anzusprechen.

Dominic Schindler Creations unter-stützt darum seine Klienten dabei,

Innovationen zu finden und zu sichern. «Gleichzeitig entwickeln wir optische und haptische Erlebnisse, mit denen die Produkte einzigartig werden», erklärt Schindler. Denn letztlich überzeugen oder scheitern Produkte im Markt auf-grund der Art und Weise, wie der Nutzer damit umgehen kann. Ein Beispiel aus der Praxis: Dominic Schindler Creations

entwickelte eine Messenger App für Smartphones, die eine Hilfe für hoch au-tomatisierte Produktionen darstellt. Mit ihr behält man auch aus der Ferne Über-sicht über die Produktionsabläufe. «Dies zeigt, wie man Prozesse mit gut bedien-baren Anwendungen optimieren kann.»

Tue Gutes – und sprich vor allem auch darüberAn innovativen Ideen mangelt es hiesigen Unternehmen nicht. Doch die typische Schweizer bescheidenheit stellt sich für viele Firmen als problematisch heraus. Denn noch immer wird in KMU zu wenig professionelle Kommunikation betrieben. Und auch das Produkt an und für sich ist eine Art, mit den Kunden zu kommunizieren.text MATTHIAS MEHL

»Man kann von der Unternehmensleitung nicht erwarten, dass sie zu jedem Projekt zu jeder Zeit fundiert Auskunft geben kann.

Jedes unternehmen hat seine Kernkompetenz und muss in diesem Bereich top sein. aber darüber darf die Kommunikation nach aussen nicht vernachlässigt werden.

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Die Schweizer Wirtschaft hat die angespannte Situation der letzten vier Jahre im globalen Markt nicht nur gut überstan-den, sondern geht gestärkt daraus hervor. Dieser Erfolg ist in erster Linie auf die Innovationsfähigkeit der Schweizer Unter-nehmen und das hohe Ausbildungsniveau der Arbeitnehmer zurückzuführen.

Die hohe Qualität Schweizer Produkte und Dienstleistungen wird im zunehmenden Masse von anderen Anbietern erreicht und dürfen daher künftig nicht mehr als die unerreichbaren Allein-stellungsmerkmale betrachtet werden. Nebst den drei Faktoren Qualität, Preis und Time-to-Market tritt die Innovation damit im-mer stärker in den Vordergrund.

Hoher Transferreifegrad als LeistungsausweisEs ist unbestritten, dass Innovationsfähigkeit und Ausbildung zusam-menhängen. Was das Schweizer System aber erfolgreicher macht als andere, ist die enge Verzahnung von Wirtschaft und Ausbildung.

Innovation im Schweizer BildungssystemUm keine Diskrepanz zwischen Ausbildungsinhalten und den Bedürfnissen der Wirtschaft aufkommen zu lassen, müssen neue und vor allem erweiterte interdisziplinäre Ansätze in der Ausbildung geschaffen werden. Während die universitäre Ausbil-dung den Schwerpunkt im Wissenserwerb, der Forschung, hat, haben die Fachhochschulen (FH) und höheren Fachschulen (HF) den Auftrag, Studierende zu befähigen, Wissen in die Praxis zu transferieren. Das Institut für Wirtschaftsinformatik der Kalaidos Fachhochschule Schweiz IfWI (FH) und die Wirtschaftsinforma-

tikschule Schweiz WISS (HF) verfolgen diesen Ansatz und richten ihre Lehrgänge konsequent danach aus. Eine zentrale Rolle spie-len dabei die Transfermodule, welche pädagogisch untermauert, einen effektiven «Knowledge Transfer» ermöglichen. Nachhaltig ist dieses Verfahren aber erst dann, wenn der Transfer nicht ein einmaliger Erfolg darstellt, sondern die Studierende eine anhal-tende Umsetzungskompetenz erlangen. Damit werden sie befä-higt, Wissen im Berufsalltag situativ und interdisziplinär umzuset-zen (Handlungskompetenz im Competence Cube), um adäquate Lösungen zu finden.

Starke Zusammenarbeit mit der WirtschaftUm Ausbildungen effizient und damit kurz zu gestalten, ist es nötig, die begleitende Wissensaneignung aus dem Präsenz- be-ziehungsweise Transferunterricht auszulagern. Damit verbleibt genügend Zeit im Unterricht, um das erworbene Wissen zu fes-tigen und zu transferieren. Dieser Ausbildungsansatz ist in der Kalaidosgruppe, zu denen das IfWI und die WISS gehören, schon länger im Einsatz. Die bekannte «AKAD-Methode» setzt dies seit Jahrzehnten sehr erfolgreich um. Was das IfWI und die WISS aus-zeichnet, ist die konsequente Umsetzung dieses Ansatzes in der höheren Berufsbildung sowie in der Hochschullandschaft. Dies wird durch ein durchdachtes, pädagogisches Konzept und der sorgfältigen Auswahl der Dozierenden aus der Praxis ermöglicht. So werden nur Lehrkräfte eingesetzt, die in der Praxis verankert sind und ihr Fachgebiet 1:1 im Alltag erfolgreich umsetzen. Dies führt dazu, dass nicht künstliche Fallstudien, sondern echte All-tagsfälle bearbeitet werden und sie so mit praxisrelevanten Lö-sungen in der Wirtschaft zum Einsatz kommen. «Unser Partner ist die Wirtschaft und unser Auftrag ist das Ausbilden der Fach-kräfte, die sie benötigt», sagt Dr. Georg Balmer vom IfWI und

Thomas Fahrni von der WISS ergänzt, «nur durch einen engen Kontakt mit Unternehmen sind wir in der Lage, die Fachkräfte auszubilden, die eine innovative Schweizer Wirtschaft in Zukunft braucht». Da unsere Wirtschaft ihre Produkte und Dienstleis-tungen auch auf einen internationalen Markt ausrichtet, arbeitet das IfWI unter anderem verstärkt mit ausländischen Hochschu-len und Universitäten zusammen, um ein interdisziplinäre und interkulturelle Ausbildung zu ermöglichen. Erste Schritte sind bereits in Zertifikatsstudiengängen, wie dem CAS in Diversity Projektmanagement und dem CAS in Projektmanagement agi-ler Shoring Projekte, umgesetzt worden. Unter dem Leitspruch «Innovation ist lernbar!» verfolgen das IfWI und die WISS einen Ansatz, der die FH und HF in einer Mittlerrolle zwischen univer-sitärer Forschung und Wirtschaft sieht. Es handelt sich dabei um ein iteratives Vorgehen, das Anforderungen und Erkenntnisse in einen permanenten Kreislauf einbindet. Die Rollenteilung sieht vor, dass die höhere Fachschule nebst einer eigenständigen Aus-bildung auch als Zulieferer von gut ausgebildeten Studierenden an die Fachhochschule dient, was zu einem verkürzten Studium führt. Die Hochschule hat die Rolle des «Transferdienstleisters» zwischen Forschungsinstituten und der Wirtschaft. Diese Rollen-teilung führt zu einer klaren Fokussierung auf das Wesentliche, lässt einen schnellen Wandel an die Marktbedürfnisse zu und hat eine strake innovative Wirkung. Dies führt dazu, dass Studierende praxisorientierter umsetzen und einen direkten Bezug zu ihrem Unternehmen herstellen können.

Innovation ist lernbar

Autor: Dr. Georg Balmer [email protected]/ifwi+41 58 404 42 50

» Letztlich überzeugen oder scheitern die Produkte im Markt auf­grund der Art und Weise, wie der Nutzer mit ihnen umgehen kann.

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E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a12

FuTurE

Wer umweltbewusst leben möchte, kann das, indem er oder sie daheim, auf der Arbeit und im Verkehr das richtige Ver-halten an den Tag legt. Doch die Möglich-keiten des Einzelnen sind letztlich begrenzt. Aus diesem Grund konzentrieren sich das Bundesamt für Energie sowie der Verband Energie Schweiz auch auf Gemeinden und Städte. Sie haben das Projekt «Smart City Schweiz» ins Leben gerufen. Die Grund-frage: Wie kann man diese Lebensräume so gestalten, dass sie den Bewohnern einen energiesparenden Lebensstil ermöglichen?

Zuerst die Grundlagen: Gemäss Bundes-amt für Energie sind Städte weltweit für zwei Drittel des Energieverbrauchs und für 70 bis 80 Prozent der Treibhausgas-emissionen verantwortlich. Mit dem Konzept «Smart City» wird darum der Grundsatz zusammengefasst, wie Städte

mithilfe der Informations- und Kom-munikationstechnologie ihre Ressourcen smarter, also intelligenter und effizienter, einsetzen können. Aber was macht nun eine smarte City aus? Sie schont die natürlichen Ressourcen, begibt sich auf den Weg hin zu einer postfossilen Gesellschaft und will langfristig die Klimaschutzziele erreichen. Für die Bewohner von Smart Cities ergeben sich gemäss Bund daraus bessere Lebens-bedingungen. Für die Schweiz schlagen die Projektverantwortlichen folgende Defini-tion vor: Eine Smart City müsse sich dem-nach langfristig von Öl und andere fossilen Energieträgern unabhängig machen, neue Technologien im Bereich Infrastruktur, Gebäude, Mobilität, etc. intelligent ver-netzen, um Ressourcen wie Energie, Wasser, etc. hocheffizient zu nutzen sowie zukunfts-fähige Mobilitätsformen und infrastruk-turelle Voraussetzungen ermöglichen.

Diverse massnahmen möGlich

Welche konkreten Schritte führen hin zur smarten Stadt? Grosse Bedeutung kommt natürlich den Gebäuden zu. Dank Ener-gieeffizienz und integrierter Energiever-sorgung sowie eigener Energieproduktion werden Bauwerke in Zukunft eine aktive Rolle im Energienetzwerk einnehmen, sind sich Experten des Bundeamtes für Energie sicher. Mittels Gebäudemanagement-systemen und Lastverlagerung sollen Gebäude gleichzeitig zu Konsumenten wie

auch Produzenten von Energie werden. Die Netzwerke der Zukunft werden diese Energie speichern, verschieben und aus-tauschen können («Smart Grid»). Wichtig bei der Führung einer Smart City sei ebenfalls die Organisation der Verwaltung sowie der Verwaltungsabläufe. Dazu brauche es eine regelmässige Wirkungs-analyse der energiepolitischen Mass-

nahmen, die nur über ein konsequentes Datenmanagement und regelmässige Bilanzierung nachgewiesen werden kann.

Neben der statischen Infrastruktur gilt es aber auch die Mobilität zu bedenken. Um zu bestimmen, in welche Richtung sich der Verkehr entwickeln muss, hat das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation

Zukunftsmodelle und Verkehrsszenarien definiert. Herausgekommen ist eine Übersicht über die «Verkehrssysteme der Zukunft». Das UVEK geht darin davon aus, dass der Verkehr künftig stärker überwacht wird, mithilfe eines integrierten Verkehrs-managements. Solche Überwachungs- und Leitsysteme sind in der Luftfahrt und im Schienenverkehr schon seit Jahr-zehnten Standard. Sie werden sich auch im Strassenverkehr etablieren. Das Ergebnis: die «Intelligente Strasse». Sie erfasst und optimiert die Route jedes einzelnen Fahr-zeugs situativ; dadurch wird der Strassen-verkehr nicht nur flüssiger, sondern auch umweltfreundlicher und sicherer. Dank permanenter Interaktion zwischen Strasse, Fahrzeug und Lenker könnten kritische Verkehrssituationen frühzeitig erkannt und drohende Störfälle vermieden werden.

neue antriebe sinD nötiG

Die Verkehrssysteme der Zukunft sollen auch sehr viel energieeffizienter sein als heute. Dazu tragen vor allem Fortschritte in der Antriebstechnik bei. Klar: Das grösste Potenzial sieht das UVEK beim motorisierte Individualverkehr. Dort werde sich der Trend zu immer sparsameren Motoren und alternativen Antriebsformen fortsetzen und verstärken wird. Eine wichtige Rolle spielt dabei der elektrische Antrieb, entweder in reiner Form für den städtischen Verkehr oder in Verbindung

mit einem Verbrennungsmotor für längere Strecken. Das ist tatsächlich ein Trend in der Automobilbranche. Ein Antrieb mit Polymerelektrolytbrennstoffzellen ist ein Ziel vieler Autobauer. Das Problem: Die Elektroautos sind zwar umweltfreundliche, aber nicht gerade ausdauernd. Zudem sind Wasserstoff-Tankstellen in der Schweiz noch Mangelware. Dennoch zeigt sich, dass der Ansatz Potenzial hat, denn diese Technik kommt im Schweizer ÖV, konkret in Bussen, bereits zum Einsatz. Für Fahr-zeuge mit sehr hohem Energiebedarf und grosser Reichweite wie Lastwagen sieht das UVEK bis 2030 allerdings keine realisti-schen Alternativen zu fossilen Treibstoffen.

Eine einfache und konkrete Möglich-keit zur Effizenzsteigerung im Autoverkehr wäre ein besserer «Auslastungsgrad» der Fahrzeuge. Das heisst ganz einfach: Je mehr Menschen in einem Fahrzeug transportiert werden, desto besser. Das Prinzip des Car-Sharings ist in der Schweiz bekannt und etabliert, doch es besteht noch Aus-baupotenzial. Das gilt praktisch für jeden Aspekt des Verkehrs. Das generelle Fazit der Experten bringt das auf den Punkt: Welche Entwicklung die Verkehrsinfrastrukturen jenseits dieses Horizonts nehmen werden, sei aus heutiger Sicht offen. Sicher ist, dass die heute beschlossenen Ausbauten nicht ausreichen werden, um alle notwendigen und sinnvollen Verbesserungen der Ver-kehrsinfrastrukturen realisieren zu können.

Die Städte der Zukunft müssen smart seinWill man den Klimawandel stoppen und eine Energie-wende herbeiführen, müssen wir unser Verhalten ändern. Der Wandel macht auch vor den Lebensräumen nicht halt. Ein blick auf smarte Städte und innovative Gemeinden.text rAINEr HoFMANN

» Eine Möglichkeit zur Effizienzsteigerung im Autoverkehr wäre ein besserer «Auslastungs­grad» der Fahrzeuge.

die urbanen räume von morgen ermöglichen ihren Bewohnern einen Lebensstandard, der möglichst ressourcenschonend ist. Ein grosses Problem der Ballungsräume bleibt der verkehr.

STADTENTWICKLUNG

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E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a 13

ovErviEWENErGIE

Die Schweizer Energiestrategie 2050 geht in die nächste Runde. Anfang September hat der Bundesrat nach einer langen Vernehmlassung die Botschaft zum ersten Massnahmenpaket zu-handen des Parlaments verabschiedet. Darin wurden die Reduktionsziele aus den Energieperspektiven 2035 verankert und festgehalten, dass der Umbau der Energieversorgung erreicht werden soll, in dem der Energieverbrauch gesenkt und die erneuerbaren Energien aus Wind, Sonne oder Biomasse «wirtschaftlich tragbar» ausgebaut werden sollen.

Mit der Energiestrategie 2050 sollte ursprünglich eine breit angelegte Ener-giewende eingeläutet werden, also jene Umstellung der Energieversorgung in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität, bei der nachhaltige, sprich erneuerbare Energien die klassischen fossilen Energieträger wie Erdöl, Kohle und Erdgas sowie den Atomstrom wenn schon nicht ersetzen, so doch ergänzen. Die nun diskutierten Massnahmen gehen aber vielen nicht weit genug. So will der Bundesrat weiter auf feste Laufzeiten bei den AKWs verzichten, die für einen raschen Atomausstieg notwendig wären. Aber auch weil die Fördermittel für die vielen, bereits existierenden Projekt für erneuer-bare Energien, die heute erst drei Pro-zent des Schweizer Stromverbrauchs decken, weiterhin bescheiden bleiben.

Wie verteilen?

Denn was bei der Politik, die versucht, es allen Seiten Recht zu machen, gerne vergessen wird, ist die Tatsache, dass die Welt eigentlich kein Energiepro-blem hat, sondern nur ein Speicher- und Verteilungsproblem. Hochschulen und Energieversorgungsunternehmen, nicht nur aus der Schweiz, haben dies schon seit langem erkannt. Ent-sprechend fokussiert sich in diesen

Themenbereichen ein grosser Teil der Innovationskraft der Energiebranche.

Die wichtigsten Stichworte dabei sind laut dem Schweizer «Innovations-forum Energie» neben den neuen erneuerbaren Energien deshalb die Entwicklungen im Bereich Smart Grid, bei den grossformatigen und dezen-tralisierten Energiespeichersystemen und der Energieeffizienz. Besonders der Aufbau eines «Smart Grid», also eines intelligenten Stromnetzes, integriert quasi alle Akteure des Strommarktes. Während klassische Stromnetze darauf aufgebaut waren, dass die Stromerzeu-gung an einem zentralen Ort passierte, geht der Trend nun hin zu dezentralen Erzeugungsanlagen. Zunehmend stammt die Energie etwa aus kleinen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen für fossile Energieträger, aus Photovoltai-kanlagen, solarthermischen Kraftwer-ken, Windkraft- oder Biogasanlagen.

Dafür benötigen die Stromnetze jedoch eine viel komplexere Struktur,

etwa wenn es um die Lastregelung (die Änderung der Leisungsbereitstellung), das Spannungsverhalten im Verteilnetz oder der Sicherstellung der Netz-stabilität geht. Entsprechend müssen für ein Smart Grid nicht nur die Unternehmen in der Stromerzeugung - und speicherung zusammenarbeiten, sondern auch die Netzbetreiber und Verbraucher. Smart Grids haben für die Energieversorgungsunternehmen viele Vorteile. So kann die Netz-infrastruktur und so die Kosten kleiner gehalten werden, da die Nachfrage nach netzgebundenen Dienstleistungen bei den Abnehmern mithilfe auto-matischer Steuerungen und Kon-trollen ausgeglichen werden kann und so eine bessere Auslastung erfolgt.

In Verbindung mit den Smart Grids wird oft auch über das sogenannte «Smart Metering» gesprochen, der Einsatz intelligenter Energiezähler. Diese sind nicht nur in der Lage, die verbrauchte Energiemenge zu messen,

sondern auch die Verbrauchszeiträume. Die so gemessenen Daten ermöglichen es den Unternehmen, innerhalb eines Tages schwankende Preise zu realisie-ren. Bisher befinden sich in der Schweiz

die Projekte von Smart Grid und Smart Meter noch in der Pilotphase. Und noch sind viele Fragen ungelöst, wie etwa jene des Datenschutzes bei Smart Metering oder wie bei Smart Grid die gesetzlichen Vorgaben eines dis-kriminierungsfreien Netzanschlusses gewährleistet werden können, bei dem alle Stromkunden gleiche Bedingungen erhalten. So kritisieren etwa Kon-sumentenschutzorganisationen, dass durch die Einführung von Smart Metering gerade für Familien und ältere Personen die Stromkosten steigen könnten, da diese weniger Möglichkei-ten haben, ihren Energieverbrauch etwa für Kochen, Waschen und Abwaschen in die Zeiten mit niedrigeren Strom-preisen wie in der Nacht zu verlegen.

Ein anderer Energiebereich, bei dem die Suche nach innovativen Lösungen den Wettbewerb der Technologien an-heizt, sind dezentrale Batteriespeicher. So sprechen laut dem Innovations-forum Energie grosse Batteriehersteller bereits von Energiespeicherung auf der Ebene von Einfamilienhäusern, damit Haushalte eines Tages einen zunehmenden Anteil ihres Strom-konsums selbst decken können.

Generell geht es jedoch auf allen Ebenen darum, in Zukunft recyclierba-re Energiespeicher mit einer so hohen Energiedichte zu entwickeln, dass sie die bis heute unereichte Effizienz fossi-ler Energieträger übertreffen. In Kom-bination mit der zunehmenden Ener-gieeffizienz von Geräten und dem Fakt, dass immer mehr Menschen umdenken und bewusst Energie sparen, könnte dies eine echte Energiewende bedeuten.

Auf der Suche nach der echten EnergiewendeDie Entwicklungen im Ener-giebereich konzentrieren sich stark auf den Aufbau eines intelligenten Stromnetzes und die Frage, dank welcher neuer Speichersysteme sich die Welt endlich von fossilen Ener-gieträgern verabschieden kann.text SoNJA WENGEr

» Bisher befindensich in der SchweizProjekte zu Smart Grid und Smart Meter noch in der Pilotphase.

das Stromnetz der zukunft wird sich markant verändern.

Menschen nachhaltig bewegen

Man nutzt sie tagtäglich, ohne gross darüber nachzudenken. Und doch käme die moderne Gesellschaft ohne sie ordentlich ins Stocken: Die rede ist von Fahrstühlen und rolltreppen. Sie ermöglichen den schnellen Pendlerstrom an bahnhöfen oder bequemes Einkaufen in Shoppingcentren. Und wie bei allen Installationen, die mit Strom betrieben werden, kann man auch hier Energie sparen. Ein Unternehmen, das diesen Modernisierungsservice an-bietet, ist die Firma Kone. Neben der Modernisierung bietet Kone auch die Erstinstallation von Liften und rollteppen an. «Natürlich erreichen auch Aufzüge und rolltreppen irgendwann das Ende ihrer Lebensdauer – selbst wenn man die Anlagen regelmässig pro-fessionell warten und reparieren lässt», erklärt Jürg Härtli, Direktor Verkauf von Kone. Dann nach jahrzehntelangem, konstanten betrieb und mehr als 100 000 Fahrten pro Jahr oder Tausenden von Kilometern muss eine Anlage zwangsläu-fig ausgewechselt werden.Dank moderner und innovativer Technik ist der Wechsel zu einer neuen Anlage aber immer eine Chance: Denn moderne Lift- und rolltreppensysteme sind heute viel energieeffizienter als früher und bieten den Nutzern überdies optimale Sicherheit. «Eine neue Anlage ist somit ein deutlicher beitrag zum nachhaltigen be-trieb eine Gebäudes», hält Härtli fest. Ein beispiel sind etwa LED-Lampen, die in modernen Aufzügen für beleuchtung sorgen. Neben Einsparungen bei Energie gehören auch kalkulier-bare Wartungskosten zu den positiven Auswirkungen. «Und natürlich ist heute designtech-nisch auch viel mehr möglich», sagt Jürg Härtli. (smp)

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E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a14

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Je abstrakter der Begriff, umso leichter lässt es sich über ihn sprechen und schreiben. Innovation ist so ein abs-trakter Begriff. Und für einen Autor ein dankbares Thema. Denn Innovation ist durchwegs positiv konnotiert. Man tritt also niemandem auf die Füsse. Zudem setzt man sich mit etwas auseinander, das man im Grunde gar nicht versteht. Wie Ideen entstehen, wie sie adäquat in Produkte umgewandelt werden können und weshalb sie sich durchsetzen, ist mehr oder weniger ein Rätsel. Ja, wir sind nicht einmal in der Lage, den Begriff richtig abzugrenzen. So bleiben wir in Diskussionen rund um die Innovation meist an der Oberfläche und verstehen uns dabei blendend. Weil wir eigentlich gar nicht wissen, von was wir sprechen.

Selbstverständlich ist das Thema auch längst in der Politik angekommen; es ist ja sexy. Nur wenige Politiker schaffen es, sich seinem Dunstkreis zu entziehen. Schliess-

lich kann man dadurch aus der Alltags-politik ausbrechen, Visionäres schaffen und die Welt von morgen grundlegend verbessern. Man darf also träumen.

Dass diese Visionen sich nicht immer 1 zu 1 umsetzen lassen, sehen wir heute – fünf Jahre nach der Finanzkrise – nur allzu deutlich. Erinnern wir uns: Einige Länder – insbesondere europäische - haben vor rund 15 Jahren die Innovation in den Mittelpunkt ihrer Politik gestellt; immer mit dem Ziel, die Innovations-führerschaft zu erreichen. Kein Geld-betrag schien da zu gross. Nur wenig ist heute davon übrig geblieben. Irgendwie war das voraussehbar: Innovation bedarf einer gewissen Konstanz und Konjunk-turzyklen sind unbeständige Gehilfen.

Es ist ohnehin seltsam, dass die Politik immer wieder aufs Neue direkt Innovation zu schaffen oder zu steuern versucht. Da haben wir auf der einen Seite den Politiker, der das Gängige regeln will. Und auf der anderen Seite haben wir den Innovator, der das Gängige sprengen will. Das ergänzt sich schlecht.

Zwar wären wir alle gerne Innova-toren. «Wir schaffen uns die Welt, wie sie uns gefällt» – was für ein Gedanke! Doch im Grunde können die Rolle des Innova-tors nur wenige verkörpern. Denn es ist eine anstrengende Rolle. Lustige Ideen zu haben, reicht da nicht aus. Der unaus-löschliche Glaube, die Verbissenheit in der

Umsetzung, der (Über-)Mut, sich Bewähr-tem entgegenzustellen und die Stärke, sich belächeln zu lassen, sind Vorausset-zungen, die der Innovator mitbringen muss. Und entscheidend: Die Furcht-losigkeit vor dem Scheitern! In gewisser

Weise entsagt sich der Innovator immer dem Establishment. Denn wahre In-novation wird vorerst nicht akzeptiert. Es ist immer auch ein Kampf gegen Selbst-verständlichkeiten. Das macht einsam.

Nur wenige Menschen besitzen diese Eigenschaften. Für die meisten von uns ist das Risiko einfach zu gross. Wie gerne lesen wir über die Karrieren von Steve Jobs oder Bill Gates. Und nur bei wenigen schwingt keine Eifersucht mit. Doch wie viele Jobs und Gates gibt es da draussen

eigentlich? Und was ist aus ihnen geworden? Sprechen wir besser nicht darüber. Wir wären schnell entmutigt.

Für uns Menschen hat Innovation stets auch etwas Furchteinflössendes. Denn insgeheim wünschen wir, morgens auf-zuwachen und die Welt draussen unver-ändert vorzufinden. Innovation verhindert das. Oft in kleinen Schritten, aber sie tut es. Das ist unangenehm. Um uns davor zu schützen, versuchen wir zu konservieren. Wir reglementieren, weil wir Entfaltung sehr schnell als Wildwuchs wahrnehmen. Wenn wir in die Niederungen des Tages-politik abtauchen, sehen wir: Sobald Poli-tik konkret wird, werden die hehren Pläne schnell zur Makulatur. Politiker vergessen rasch, dass die Politik im Kleinen auch die Politik im Grossen beeinflusst. Wir können nicht von Mut, Freiheit, Selbst-verantwortung und individueller Stärke sprechen und gleichzeitig den Einzelnen in Ketten legen. Mittlerweile weiss die Politik offensichtlich vieles besser als der Einzelne: Sie kennt sich besser mit seiner Gesundheit aus, weiss besser, mit wem er wie zusammenarbeiten soll oder wie er nachhaltig und sicher lebt. Sie schützt den Einzelnen vor dem Scheitern! Ja klar: Man muss das steuern. Überspitzt kann man auch von Entmündigung sprechen, dem Tod der Innovation. Interessanter-weise sind oftmals diejenigen Politiker, die sich als grosse Visionäre sehen auch

diejenigen, die dem einzelnen Bürger möglichst viel verbieten. So wird aus dem Visionär im Grunde ein Missionar; das ist wohl nur auf den ersten Blick paradox.

Innovation lebt von der Vielfalt und vom Wettbewerb der Ideen. Diese müssen sich durchsetzen oder untergehen. Das muss man zuerst einmal aushalten. Niemand scheitert gern; wir in der Schweiz sowieso nicht. Gerade eine gute In-novationspolitik adressiert den Einzelnen und lehrt ihm, das Scheitern in Kauf zu nehmen. Das bedingt, dass er die Verant-wortung für sein Tun übernimmt; eine Eigenschaft, die ein wenig aus der Mode gekommen ist. Gute Innovationspolitik besteht also in erster Linie in der Ermuti-gung: Wer Innovator sein will, soll dieses Wagnis eingehen. Mit allen Konsequenzen.

Je abstrakter der Begriff, umso leichter lässt es sich über ihn sprechen und schrei-ben. Nur lohnt es sich dann noch, darüber zu sprechen und zu schreiben? Schaffen wir es, bei der Innovation mehr über Menschen und weniger über Technologien zu sprechen, so bringen wir der Diskussion die Gestalt. Schaffen wir es, Innovation nicht verklärt zu betrachten, sondern facettenreich, so bekommen wir die nötige Kontroverse. Und schaffen wir es, Innova-tion in die Alltagspolitik zu bringen, er-kennen wir unsere paradoxen Handlungen. Vielleicht ist die Diskussion dann nicht mehr so dankbar, aber umso ehrlicher.

Innovation: Dann lasst uns mal scheitern…Innovation ist ein Kampf. Wahre Innovation hat es schwer, denn sie wird oft verkannt. Darum braucht es Menschen, die etwas wagen. Auf die Gefahr hin, dabei zu versagen.text PHILIPP C. bAUEr, ECoNoMIESUISSE

»Wir können nicht von Mut, Freiheit und Selbst­verantwortung reden und gleichzeitig den Einzelnen in Ketten legen.

unternehmerisch keinen Erfolg zu haben ist für Schweizer das Schlimmste. doch innovation entsteht häufig als Folge erster gescheiterter versuche.

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Dass Design heute bei 80 Prozent der Anbieter des Maschinenbaus im Pflichtenheft steht, ist auch ein Verdienst von Dominic Schindler, dem Gründer der Agentur Dominic Schindler Creations mit Niederlassungen an Bodensee und Zürichsee. Denn der heute 32-Jährige hat mit seinem 40-köpfigen Kreativteam das «Erscheinungsbild» der Branche durch über 2000 faszinierende Erfolgsprojekte beeinflusst wie kein anderer. Die Pionierleistung wird auch an der anstehenden EMO in Hannover im September wieder herausstechen. Bei dieser Weltmesse der Metallbearbeitung werden über 100 Exponate mit einem Design von Dominic Schindler Creations präsent sein, darunter 28 Weltpremieren. Gleich auf sieben Messeständen können sich Besucher live ein Bild von den revolutionären Interaction- und Produktdesigns der Innovationsagentur machen.

Gutes Design schafft InnovationenFür Dominic Schindler Creations gilt industrielles Design als unternehmerisches Werkzeug, das konsequent bis ins Detail den Weg ebnet zu nachhaltigen Innovationen, zu neuen Gestaltungsformen, zu neuen Materialien, zu neuen und oftmals günstigeren Herstellungs- und Bearbeitungsverfahren und zu zukunftsweisenden, bedienerorientierten Softwarelösungen mittels Interactiondesign. Entsprechend ganzheitlich präsentieren sich die Kompetenzen der Kreativagentur. So interagieren hier Industriedesigner mit Trendforschern, Psychologen, Materialspezialisten, Konstrukteuren, Softwareentwicklern und Screendesignern, die ein Projekt von der ersten Ideenskizze über den gesamten Produktentstehungsprozess bis hin zur Serie gemeinsam begleiten.

Anerkannt aussergewöhnlichMit ihren faszinierenden Kreationen im Interaction- und Produktdesign hat Dominic Schindler Creations in den vergangenen Jahren nicht nur Kunden begeistern können. Der Schriftzug des Unternehmens findet sich auch auf den Siegerlisten aller wichtigen Designpreise und in den Topplatzierungen anerkannter Unternehmensrankings. Weitere Orientierungspunkte sind die repräsentativen Auswirkungen des Erfolgs. So verglich die Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consultants ein Kundenprojekt der jungen Kreativen bereits mit Apple-Produten. Viele Hochschulen und Institute bringen dem Nachwuchs an Beispielen von Dominic Schindler Creations innovatives Denken nahe. Und jüngst erhielt die Agentur die Einladung, im Google Headquarter in Zürich im Rahmen eines exklusiven Events einen Vortrag über die Zukunft der digitalen Welt des B2B zu halten.