TaiwanNational&University&–&Erfahrungsbericht& · Das! Verhältnis! zwischen!Lehrenden!und...

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Taiwan National University – Erfahrungsbericht Name: Wiebke Fuchs Fach: M. Sc. Psychologie Jahr/Semester: 2013/14 Wintersemester Dauer: 1 Semester Land: Taiwan Partnerhochschule: National Taiwan University (NTU) Vorbereitung und Anreise Bevor meine Entscheidung für ein Auslandssemester in Taiwan gefallen ist, habe ich mich bereits mehrere Monate lang damit beschäftigt, wo es hingehen soll und mit welchem Programm, welche Partneruniversität zu mir und meinem Studienschwerpunkt passt, wie ich das ganze finanzieren kann, und, und, und ... Auf den Bewerbungsprozess für das Zentralaustauschprogramm werde ich an dieser Stelle nicht eingehen. Du findest dazu aber hilfreiche Infos auf den Seiten des International Office der UHH. Hier möchte ich anstelle dessen kurz auf die wichtigsten Dinge der konkreten Vorbereitung für das Auslandsemester in Taiwan eingehen. Mit dieser habe ich circa ein halbes Jahr vor Abreise begonnen. Die Wartezeiten zwischen den einzelnen Schritten ziehen sich teilweise sehr in die Länge – darauf solltest Du dich einstellen Zunächst habe ich mich mit dem International Office an der NTU in Verbindung gesetzt, um mich über Kurse und Semesterzeiten zu informieren. Die Homepage des Office of International Affairs (OIA) (http://www.oia.ntu.edu.tw/) ist für die meisten Fragen bereits sehr hilfreich gewesen. Aber auch der persönliche Kontakt hat sich als sehr schnell und unkompliziert erwiesen. Nach der Bewerbung und Nominierung durch die Universität Hamburg, hat die NTU Kontakt mit mir aufgenommen, um das weitere Bewerbungsverfahren zu erklären – denn, und das kam auch überraschend für mich, zum schlussendlichen Auslandssemester an der NTU fehlte nun noch die eigentliche Bewerbung über das Onlineportal der Universität. Die Bewerbungsphase für das erste Semester findet im März eines jeden Jahres statt und für das zweite Semester im Oktober. Auf der Internetseite des OIA finden sich umfangreiche Infos über den Bewerbungsablauf (http://www.oia.ntu.edu.tw/oia/index.php/doc/view/sn/209/block/85/lang/en). Aber keine Angst – es sieht komplizierter aus als es ist. Die meisten Dokumente hast Du bereits durch die Bewerbung für den Zentralaustausch. Dazu zählen u.a. ein offizielles Transkript, ein einseitiges Motivationsschreiben (beide auf Englisch), eine Kopie deines Reisepass und deiner Reiseversicherung, sowie – und das ist nun doch etwas Besonderes – ein Gesundheitszeugnis. Für das Gesundheitszeugnis gibt es einen Vordruck, den man herunterladen und von seinem Hausarzt ausfüllen lassen muss. Da dies eine Privatleistung ist, die (zumindest bei mir) nicht von der Kasse übernommen wurde, kannst Du hier mit Arztkosten von ca. 100 Euro rechnen. Das schließt ein Röntgenbild von der Lunge und einige Bluttest mit ein. Ich habe mich zudem noch gegen ein paar Dinge impfen lassen. Vor allem aber aus dem Grund, weil ich nach Taiwan noch verreisen wollte. In Taiwan selber braucht es soweit ich informiert bin nur die Standardimpfungen. Hier würde ich aber lieber mit dem Tropeninstitut in der BernhardNochtStraße Rücksprache halten – die Beratung habe ich als kompetent und relativ kostengünstig empfunden. Die Bewerbung an der NTU selber war noch einmal aufregend, aber ich habe mir sagen lassen, dass es bislang noch niemand gab, der zu diesem Zeitpunkt wieder abgewiesen wurde. Und so kam nach langem Warten auch mein Zulassungsbescheid von der NTU ins Haus geflattert nun musste ich mich

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Taiwan  National  University  –  Erfahrungsbericht    Name:       Wiebke  Fuchs  Fach:       M.  Sc.  Psychologie  Jahr/Semester:     2013/14  Wintersemester  Dauer:       1  Semester  Land:       Taiwan  Partnerhochschule:   National  Taiwan  University  (NTU)    Vorbereitung  und  Anreise    Bevor  meine   Entscheidung   für   ein   Auslandssemester   in   Taiwan   gefallen   ist,   habe   ich  mich   bereits  mehrere  Monate   lang  damit  beschäftigt,  wo  es  hingehen  soll  und  mit  welchem  Programm,  welche  Partneruniversität   zu   mir   und   meinem   Studienschwerpunkt   passt,   wie   ich   das   ganze   finanzieren  kann,  und,  und,  und  ...  Auf  den  Bewerbungsprozess  für  das  Zentralaustauschprogramm  werde  ich  an  dieser   Stelle  nicht   eingehen.  Du   findest  dazu  aber  hilfreiche   Infos   auf  den   Seiten  des   International  Office   der   UHH.   Hier   möchte   ich   anstelle   dessen   kurz   auf   die   wichtigsten   Dinge   der   konkreten  Vorbereitung  für  das  Auslandsemester  in  Taiwan  eingehen.    Mit   dieser   habe   ich   circa   ein   halbes   Jahr   vor   Abreise   begonnen.   Die   Wartezeiten   zwischen   den  einzelnen  Schritten  ziehen  sich  teilweise  sehr  in  die  Länge  –  darauf  solltest  Du  dich  einstellen      Zunächst   habe   ich  mich  mit   dem   International  Office   an   der  NTU   in   Verbindung   gesetzt,   um  mich  über   Kurse   und   Semesterzeiten   zu   informieren.   Die   Homepage   des   Office   of   International   Affairs  (OIA)   (http://www.oia.ntu.edu.tw/)   ist   für   die  meisten   Fragen  bereits   sehr   hilfreich   gewesen.  Aber  auch  der  persönliche  Kontakt  hat  sich  als  sehr  schnell  und  unkompliziert  erwiesen.    Nach  der  Bewerbung  und  Nominierung  durch  die  Universität  Hamburg,  hat  die  NTU  Kontakt  mit  mir  aufgenommen,   um   das   weitere   Bewerbungsverfahren   zu   erklären   –   denn,   und   das   kam   auch  überraschend   für   mich,   zum   schlussendlichen   Auslandssemester   an   der   NTU   fehlte   nun   noch   die  eigentliche   Bewerbung   über   das   Onlineportal   der   Universität.   Die   Bewerbungsphase   für   das   erste  Semester  findet   im  März  eines   jeden  Jahres  statt  und  für  das  zweite  Semester   im  Oktober.  Auf  der  Internetseite   des   OIA   finden   sich   umfangreiche   Infos   über   den   Bewerbungsablauf  (http://www.oia.ntu.edu.tw/oia/index.php/doc/view/sn/209/block/85/lang/en).   Aber   keine   Angst   –  es  sieht  komplizierter  aus  als  es  ist.  Die  meisten  Dokumente  hast  Du  bereits  durch  die  Bewerbung  für  den  Zentralaustausch.  Dazu  zählen  u.a.  ein  offizielles  Transkript,  ein  einseitiges  Motivationsschreiben  (beide  auf  Englisch),  eine  Kopie  deines  Reisepass  und  deiner  Reiseversicherung,  sowie  –  und  das  ist  nun   doch   etwas   Besonderes   –   ein   Gesundheitszeugnis.   Für   das   Gesundheitszeugnis   gibt   es   einen  Vordruck,   den   man   herunterladen   und   von   seinem   Hausarzt   ausfüllen   lassen   muss.   Da   dies   eine  Privatleistung   ist,  die   (zumindest  bei  mir)  nicht   von  der  Kasse  übernommen  wurde,   kannst  Du  hier  mit   Arztkosten   von   ca.   100   Euro   rechnen.   Das   schließt   ein   Röntgenbild   von   der   Lunge   und   einige  Bluttest  mit  ein.  Ich  habe  mich  zudem  noch  gegen  ein  paar  Dinge  impfen  lassen.  Vor  allem  aber  aus  dem   Grund,   weil   ich   nach   Taiwan   noch   verreisen   wollte.   In   Taiwan   selber   braucht   es   soweit   ich  informiert  bin  nur  die  Standardimpfungen.  Hier  würde  ich  aber  lieber  mit  dem  Tropeninstitut  in  der  Bernhard-­‐Nocht-­‐Straße   Rücksprache   halten   –   die   Beratung   habe   ich   als   kompetent   und   relativ  kostengünstig  empfunden.  Die  Bewerbung  an  der  NTU  selber  war  noch  einmal  aufregend,  aber  ich  habe  mir  sagen  lassen,  dass  es  bislang  noch  niemand  gab,  der  zu  diesem  Zeitpunkt  wieder  abgewiesen  wurde.  Und  so  kam  nach  langem  Warten  auch  mein  Zulassungsbescheid  von  der  NTU  ins  Haus  geflattert  -­‐  nun  musste  ich  mich  

nur  noch  um  das  Visum  bemühen.  Ansprechpartner  hierfür   ist  die  Taipei  Vertretung   im  Mittelweg.  Ich  habe  für  74  Euro  ein  Visitor-­‐Visum  für  mehrmalige  Einreisen  beantragt.  Im  Nachhinein  hätte  ein  Visum   für  eine  einmalige  Einreise   für  37  Euro  gereicht,  denn  als  Deutscher  Staatsbürger  kann  man  jederzeit   für   90   Tage   visumfrei   wieder   einreisen   (viele   meiner   Freunde   in   Taiwan   haben   das   so  gemacht).  Die  Bearbeitung  des  Visums  geht  ziemlich  schnell.   Ich  habe  meine  Unterlagen  persönlich  abgegeben  und  meinen  Reisepass  samt  Visum  nach  ca.  3-­‐4  Werktagen  wieder  abholen  können.  Zu   guter   Letzt   habe   ich   mich   dann   parallel   noch   um   eine   Unterkunft   in   Taipei   und   meinen   Flug  kümmern  müssen    –  was  mich  zum  nächsten  Unterpunkt  bringt.      Unterbringung  und  Verpflegung  vor  Ort    Im  Gegensatz   zu   den  meisten   anderen  Austauschstudenten   an   der  NTU  habe   ich  mich   gegen   eine  Unterbringung   in   einem  der   Studentenwohnheime   entschieden.   Ich  war   nicht   immer   glücklich  mit  der  Entscheidung  und  möchte  daher  beide  Unterbringungsmöglichkeiten  gegenüberstellen.    Die  Entscheidung  für  oder  gegen  ein  Zimmer  im  „Dorm“  muss  bereits  während  der  Bewerbung  an  der  NTU   getroffen  werden.   Allerdings   hatte   auch   ich  mich   damals   (vorsichtshalber)   für   ein   Zimmer   in  Dorm  beworben  und  habe  mich  parallel  nach  anderen  WGs  außerhalb  des  Campus  umgeschaut.  Es  besteht  die  Möglichkeit  von  dem  Zimmer  innerhalb  einer  bestimmten  Frist  zurückzutreten  (wenn  ich  mich  recht  erinnere,  überweist  man  das  Geld  einfach  nicht).    Die  meisten  Studierenden  entscheiden  sich  allerdings  für  ein  Zimmer  im  Dorm.  Der  Großteil  meiner  Freunde   war   im   Prince   House   untergebracht   und   sehr   zufrieden.   Dort   gibt   es   für   ein  Studentenwohnheim  in  Asien  wirklich  nette  und  geräumige  Einzelzimmer  mit  privatem  Bad  (ca.  180  Euro)  oder  Einzelzimmer  in  WGs  (ca.  210  Euro),  wo  sich  ca.  5  Studenten  eine  Küche  teilen.  Im  Haus  gibt   es   ein   Fitnessstudio,   einen   großen   Gemeinschaftsraum,   sowie   eine   Gemeinschaftsküche,   als  auch   einen  Waschraum  und   eine  Dachterrasse.  Der   einzige,  meiner  Meinung  nach   große  Nachteil,  sind  die  recht  strengen  Besuchs-­‐  und  Verhaltensregeln.  Jeder  Besuch  muss  angemeldet  werden  und  nach  elf  Uhr  darf  kein  Besuch,  sei  es  Männlein  oder  Weiblein  mit  aufs  Zimmer  genommen  werden.  Außerdem   herrscht   dann   Nachtruhe   und   ein   lautes   Skypegespräch   kann   so   schon   mal   zu   einem  warnenden   Anruf   von   der   Rezeption   führen.   Natürlich   finden   Studierende   immer   wieder   Wege  Regeln   zu   umgehen,   dennoch   wurde   das   umfassende   Regelwerk   von   Vielen   als   einschränkend  empfunden.    Sehr  bestechend  an  einer  Unterbringung  im  Dorm  ist  allerdings  dessen  Nähe  zum  Campus.  Da  meine  Wohnung  etwa  eine  halbe  Stunde  von  der  Universität  entfern  lag,  habe  ich  meine  Freunde  oft  darum  beneidet,   dass   sie   zwischen   Veranstaltungen   nochmal   kurz   nach   Hause   fahren   konnten.   Zudem  Verbindet   die   Nähe   im   Dorm   schnell;   die   Wege   sind   kurz   und   die   Unterstützung   untereinander  einfach.   Ich   war   nicht   unbedingt   vom   Leben   im   Dorm   ausgeschlossen,   aber   es   hat   immer   mehr  Aufwand  für  mich  bedeutet  von  Treffen  und  Aktivitäten  zu  erfahren.  Mein   Zimmer   habe   ich   über   das   Portal   tealit.com   gefunden.   Auf   der   Homepage   gibt   es   viele  Angebote   für   WGs   mit   internationalen   als   auch   einheimischen   Mitbewohnern.   Falls   eine   private  Unterkunft   für   Dich   in   Frage   kommt,   würde   ich   Dir   empfehlen,   dich   rechtzeitig   auf   Zimmer   zu  bewerben.   Ich   habe  mit   den  Anfragen   im   Juli,   also   2  Monate   vor   Abreise   begonnen   und  war   dort  schon  etwas  spät  dran.  Einige  suchen  sich  allerdings  auch  erst  vor  Ort  eine  Unterkunft  und  kommen  zunächst  in  Hostels  unter.  Für  mein  Zimmer  mit  eigenem  Bad  habe  ich  mit  allem  drum  und  dran  250  Euro   im  Monat  gezahlt.  Bei  einem  Zimmer   in  näherer  Umgebung  von  der  Uni   (z.B.   in  Da’an)   sollte  man  allerdings  eher  mit  300  Euro  rechnen.  Das  schöne  an  einer  privaten  Unterkunft  für  mich  war  die  Nähe  zum  „wirklichen,  alltäglichen“  Leben  in  Taipei  und  die  Möglichkeit  zum  Rückzug  (was  im  Dorm  

nur   schwer   umsetzbar   ist).   Im   Endeffekt   hätte   ich  mich   heute,   aus   den   oben   genannten   Gründen  jedoch  für  die  Dorm-­‐Variante  entschieden.    Verpflegen  kann  man  sich  in  Taiwan  ganz  leicht  und  günstig  in  der  Mensa  der  Universität  und  in  den  zahlreichen  Restaurants  und  Garküchen,  die  sich  über  die  ganze  Stadt  verteilen.  In  dem  Stadtviertel  rund  um  die  Uni  bekommt  man  eine  ausreichend  große  Portion   für  umgerechnet  1,50  -­‐  3,00  Euro.  Vor  allem  das  Essen  auf  den  Nachtmärkten   ist  günstig  und  kann  ohne  Bedenken  gegessen  werden.  Lebensmittel  in  Supermärkten  einzukaufen,  habe  ich  als  eher  teuer  empfunden.      Kosten    Allgemein  habe  ich  mehr  Geld  ausgegeben  als  ich  dachte,  aber  ich  denke  dies  variiert  stark  mit  dem  persönlichen   Lebensstil   vor   Ort.   Ich   bin   an   den  Wochenenden   zum   Beispiel   viel   gereist   und   habe  dafür   viel   Geld   ausgegeben.   Womit   Du   allerdings   rechnen   solltest   ist,   dass   die   Kosten   gerade   im  ersten  Monat  höher  sind  durch  Materialien  für  die  Uni,  Bücher  und  einiges  was  man  für  den  Haushalt  anschaffen  musste  (im  Dorm  muss  man  sich  z.B.  Matratze,  Kissen  und  Decke,  sowie  Bettwäsche  und  Putzutensilien  selber  besorgen  -­‐>  am  Anfang  des  Semesters  gibt  es  allerdings  auch  Vieles  gebraucht  zu  kaufen).  Damit  Du  eine   Idee  von  den  Kosten   in  Taiwan  bekommen  kannst,   liste   ich  hier  kurz  ein  paar  Beispiele  auf:    Miete  incl.  Nebenkosten:     ca.  200  -­‐  300  €  je  nach  Unterbringung  Verpflegung:     eine  Mahlzeit  kostet  ca.  1,5  –  3  Euro,  geschätzt  habe  ich  mtl.  ca.    

150  €  ausgegeben  Freizeit:   Für  Freizeitaktivitäten  (z.B.  Kino,  Bars,  Ausstellungen)  gibt  man  in  

Taipei  ungefähr  genauso  viel  wie  in  Deutschland  aus,  Produkte  gibt  es  in  allen  Preiskategorien  (auf  den  Nachtmärkten  gibt  es  Vieles  zum  Teil  viel  günstiger  als  in  Deutschland)  

Metro:   Eine  Fahrt  mit  der  Metro  kostet  im  Schnitt  50  Cent  (der  Studierendenausweis  dient  auch  als  Metrokarte  und  über  diese  bekommt  man  10  %  Rabatt  auf  die  Tickets)  

Reisen:     Transportmittel  und  Hostels  sind  verhältnismäßig  günstig    Es  lohnt  sich  auf  jeden  Fall,  sich  rechtzeitig  Gedanken  über  die  Finanzierung  des  Auslandssemesters  zu  machen.  Ich  habe  mich  auf  das  HamburgGlobal  Stipendium  beworben  und  war  sehr  froh  über  die  finanzielle  Unterstützung.    Gastuniversität    Das  Kapitel  will  ich  zur  Übersicht  kurz  in  drei  Untertitel  aufteilen.    Kurse  –  Das  Angebot  an  englischsprachigen  Kursen  in  der  Psychologie  war  leider  und  wiedererwarten  recht   klein,   weshalb   ich   mich   letztendlich   für   Kurse   aus   dem   Managementbereich   und   für   Kurse  speziell   für   Austauschstudenten   entschieden  habe.  Der   Kurs   „Speaking   in   the  Disciplines“,   der   von  allen  Graduate  Students  gewählt  werden  kann,  hat  mir  besonders  gut  gefallen.  Gewählt  wurden  die  Kurse   in  mehreren   Anmeldephasen   ab   ca.  Mitte   September.   Das   Anmeldeverfahren  wurde   in   der  Einführungswoche  eingehend  erklärt.    

Das   Verhältnis   zwischen   Lehrenden   und   Studierenden   war   meist   freundlich   und   kollegial.   Der  Arbeitsumfang  für  die  einzelnen  Fächer  ist  weitaus  höher  als  in  Deutschlang  üblich.  Für  die  meisten  Fächer  musste   ich  wöchentlich  Hausaufgaben  erledigen,  min.   eine   Präsentation  halten,   sowie   eine  Hausarbeit   und/oder   eine   Abschlussklausur   schreiben.   Der   Chinesischunterricht   war   mit   6  Unterrichtsstunden   wöchentlich   und   einigen   Stunden   für   die   Vor-­‐   und   Nachbereitung,   sehr  arbeitsintensiv.  In  den  meisten  Kursen  wurde  sehr  interaktiv,  selbstständig  und  in  Teams  gearbeitet.      Betreuung   durch   die   Uni   –   An   der   NTU   bekommen   alle   Internationalen   Studierende   einen   Buddy  zugeteilt,  welche  bei  der  Vorbereitung  und   in  der  ersten  Zeit   in  Taiwan  behilflich   sein  können.  Die  Buddys   können   viele   erste   Fragen   beantworten,   einen   Campusrundgang   machen,   einen   bei  Behördengängen   oder   ähnlichem   unterstützen.   Zudem   gibt   es   einige   Vereinigungen   an   der  Universität,  die  viele  Veranstaltungen  für  ausländische  Studierende  organisieren.    Diese  stellen  sich  zu  Beginn  des  Semesters  und  über  die  Verteiler  des  Office  of  International  Affairs  vor.        Campusleben  –  Auf  dem  Campus  gibt  es  viele  Möglichkeiten  seine  Freizeit  zu  verbringen.  Es  gibt  ein  umfassendes  Sportangebot  und  zahlreiche  Klubs,  denen  man  meist  gegen  eine  nur  geringe  Gebühr  beitreten  kann   (z.B.  den  Tauchklub  oder  KungFu  Klub).   Ich  hab  z.B.   für  umgerechnet  5  €   im  Monat  regelmäßig  das  Schwimmbad  in  der  Uni  benutzt.    Alltag/Freizeit    Neben   dem   recht   umfassenden   Freizeitangebot   an   der   Uni,   bietet   die   Stadt   Taipei   viele  Möglichkeiten   seine   freie   Zeit   zu   verbringen.   Am   besten   kann   man   sich   in   der   Stadt   mit   einem  Fahrrad   oder   der   Metro   fortbewegen.   Am   Anfang   des   Semesters   werden   alte   Fahrräder   für  umgerechnet   ca.   10   Euro   verkauft.   Mit   dem   Rad   kann   man   sowohl   die   Shoppingstraßen   in   der  Innenstadt  besuchen,  als  auch  dem  Getümmel  ins  Grüne  (z.B.  an  den  Fluss)  entfliehen.    In  der  näheren  Umgebung  von  Taipei  gibt  es  einiges  für  Naturfreunde  zu  entdecken,  z.B.  die  heißen  Quellen  von  Wulai,  der  Yangmingshang  Nationalpark  oder  die  Teeplantagen  von  Maokong.  Auch  bei  schlechtem  Wetter  gibt  es  einiges  zu  tun;  Kino,  Karaoke,  Chinesische  Oper,  Hot  Pot  Essen,  und,  und,  und.  Karaoke  singen  ist  dabei  eine  der  Lieblingsbeschäftigungen  der  Taiwanesen.  Der   Rest   der   Insel   lässt   sich   ganz   leicht  mit   Bus   und  Bahn   erschließen.   Ich  war   im  Norden,   Süden,  Osten   und   Westen   von   Taiwan   und   war   begeistert   von   Land   und   Leute.   Die   Wochenenden   zum  Reisen  zu  nutzen  kann  ich  nur  empfehlen  ;)    Fazit    Die   Zeit,   die   ich   in   Taiwan   verbracht   habe,   hat   wirklich   für   viele   besondere   und   unvergessliche  Momente  gesorgt.  Es   ist  eine  phantastische  Erfahrung,   so   tief   in  eine  Kultur  eintauchen  zu  können  und   zu   lernen   sich   in   dieser   zurechtzufinden.   Ich   fand   es   spannend   andere   Sichtweisen   kennen   zu  lernen  und  einmal  an  einem  anderen  Ort  zu  leben.  Ich  würde  mich  wirklich  jeder  Zeit  wieder  für  ein  Auslandsemester   in   Taiwan   entscheiden   und   freue  mich   schon   jetzt   darauf,   eines   Tages   zurück   zu  Besuch  zu  kommen.        

Ein  paar  Eindrücke  ...    

 

Innenstadt  mit  Taipei  101  Wulai    

   Campusleben   Royal  Palm  Avenue