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Tarot Tarot (maskulinum oder neutrum, ausgespro- chen [ta'ro:] [1] ) ist ein 78-Blatt-Kartensatz, der zu psychologischen Zwecken und als Wahrsagekarten verwendet wird. Er wird eingeteilt in die 22 großen Arkana und die 56 kleinen Arkana. Arcanum steht lat. für ‚Geheimnis‘, es leitet sich von arca ab, welches ‚Kiste‘ bedeutet (was in einer Kiste liegt, ist von außen unsichtbar, und damit geheim). Die Geschichte der im Artikel Tarock gesondert behan- delten Tarotspielkarten war bis Ende des 18. Jahrhunderts mit den als Deutungswerkzeug benutzten Tarots iden- tisch. Seitdem enthalten Decks, welche explizit als Deu- tungswerkzeuge gedacht sind, zunehmend symbolische Inhalte. 1 Geschichte 1.1 Herkunft des Wortes Tarot Gesichert ist folgendes: Das Wort Tarot stammt aus dem Französischen und ist der Name eines Kartenspieles, wel- ches auch Tarocchi (italienisch), Tarock (deutsch) oder Troccas (rätoromanisch) genannt wird. [2] Bei der ita- lienischen, deutschen und rätoromanischen Bezeichnung heißen die Trümpfe ebenso: Bsp. Das Wort Tarocchi ist gleichbedeutend mit dem Wort Trumpf. Im französischen Sprachraum ist dies nicht der Fall. Ob nun Tarot diesel- ben Wurzeln hat wie Tarocchi und Tarock, kann nicht restlich aufgeklärt werden. Einige Autoren gehen von ei- ner gemeinsamen Herkunft aus, denn die Namen Taraux und Tarocchi erscheinen erstmals im Jahre 1505 parallel sowohl in Frankreich als auch in Ferrara, Italien, andere frühe Erwähnungen folgten in Ferrara. [3] Andere Auto- ren verweisen auf die Möglichkeit, dass das Wort vom französischen tarotée abstammen könne, was übersetzt kariert heißt und so auf die Kartenrückseite verweist. [4] Eine andere Erklärung stammt ebenso aus dem franzö- sischen Sprachgebrauch: Viele Spielkarten hatten häufig eine silberne Umrahmung mit einem spiralförmigen Band aus feinen Punkten. Diese Punkte oder Löcher wurden ta- res genannt. Karten mit solchen tares wurden dann tarots genannt. [4] Die Unsicherheit der Wortherkunft führte bei Esoterikern zu weiteren unwissenschaftlicheren Deutungen: So wies angeblich der französische Gelehrte Wilhelm Postel im 16. Jahrhundert darauf hin, dass die vier Buch- staben T-A-R-O auf einer Kreislinie geschrieben ein Endloswort ergeben: T-A-R-O-T. Startet man bei R, er- hält man R-O-T-A, was entweder lateinisch Rad heißt oder auch der Begriff für das höchste römische Gericht in der katholischen Kirche (römische Kurie) ist, wel- ches ein ordentliches päpstliches Gericht für Berufun- gen in kirchlichen Prozessen darstellt und sich vorwie- gend mit Ehesachen beschäftigt (nach dem Rad-Mosaik des Sitzungssaales). Entgegengesetzt der Lesrichtung er- geben sich das Wort T-O-R-A, welches das als heilig betrachtete Buch unter anderem im Judentum ist, oder O-R-A-T, was für die Glaubensrichtlinie der christli- chen Religionen steht (lat.: „er/sie/es betet“). [5] Jedoch erscheint dieses Schlüsseldiagramm nur in der 1646er- A.-von-Frankenberg-Ausgabe von Postels Clavis; es er- scheint in keiner Edition, die zu Postels Lebzeiten veröf- fentlicht wurde (erste Ed. 1547). [6] 1.2 Geschichte der Spielkarten Nach einer Legende des französischen Mystikers Papus ist der Tarot im alten Ägypten entstanden: Das alte ägyp- tische Reich stand einst vor einigen tausend Jahren vor der Bedrohung, zerstört zu werden. Die Weisen des Lan- des berieten deshalb, wie das jahrtausendealte Wissen des Reiches vor der Zerstörung bewahrt werden könne. Der Vorschlag, es in Zeichen und Symbolen in die Wände der Pyramiden einzumeißeln, wurde verworfen, da auch die stärksten Mauern von Menschenhand erbaut und ver- gänglich seien. Auch der Vorschlag, die zehn weisesten und klügsten Köpfe des Landes in die Geheimnisse ein- zuweihen, die es dann anderen weitergeben könnten, fand keine Zustimmung, da schon oft aus einem Weisen ein Narr geworden sei. So einigte man sich darauf, das Wissen und die Weis- heit dem Laster anzuvertrauen, da dieses alle Schwankun- gen und Veränderungen der Zeit überdauere. So ging man daran, das gesamte Wissen in Bildern auf Spielkarten zu zeichnen, die dann dem Volk übergeben wurden, damit es seinen Lastern und Leidenschaften fröne. [7] Tatsächlich gibt es keine Beweise für die Annahme, der Tarot beruhe originär auf ägyptischen oder hebräisch- kabbalistischen Weisheitslehren. Spielkarten sind in Europa seit dem Ende des 14. Jahr- hunderts bekannt, wie sich aus urkundlichen Erwähnun- gen von 1367, Bern, und etwas später ergibt. Sie scheinen sich sehr schnell über ganz Europa verbreitet zu haben, wie man aus Erwähnungen schließen kann, die sich meist auf Verbote des Kartenspiels beziehen. Über die Gestal- 1

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Tarot

Tarot (maskulinum oder neutrum, ausgespro-chen [ta'ro:][1]) ist ein 78-Blatt-Kartensatz, der zupsychologischen Zwecken und als Wahrsagekartenverwendet wird. Er wird eingeteilt in die 22 großenArkana und die 56 kleinen Arkana. Arcanum steht lat.für ‚Geheimnis‘, es leitet sich von arca ab, welches‚Kiste‘ bedeutet (was in einer Kiste liegt, ist von außenunsichtbar, und damit geheim).Die Geschichte der im Artikel Tarock gesondert behan-delten Tarotspielkarten war bis Ende des 18. Jahrhundertsmit den als Deutungswerkzeug benutzten Tarots iden-tisch. Seitdem enthalten Decks, welche explizit als Deu-tungswerkzeuge gedacht sind, zunehmend symbolischeInhalte.

1 Geschichte

1.1 Herkunft des Wortes Tarot

Gesichert ist folgendes: Das Wort Tarot stammt aus demFranzösischen und ist der Name eines Kartenspieles, wel-ches auch Tarocchi (italienisch), Tarock (deutsch) oderTroccas (rätoromanisch) genannt wird.[2] Bei der ita-lienischen, deutschen und rätoromanischen Bezeichnungheißen die Trümpfe ebenso: Bsp. Das Wort Tarocchi istgleichbedeutendmit demWort Trumpf. Im französischenSprachraum ist dies nicht der Fall. Ob nun Tarot diesel-ben Wurzeln hat wie Tarocchi und Tarock, kann nichtrestlich aufgeklärt werden. Einige Autoren gehen von ei-ner gemeinsamen Herkunft aus, denn die Namen Tarauxund Tarocchi erscheinen erstmals im Jahre 1505 parallelsowohl in Frankreich als auch in Ferrara, Italien, anderefrühe Erwähnungen folgten in Ferrara.[3] Andere Auto-ren verweisen auf die Möglichkeit, dass das Wort vomfranzösischen tarotée abstammen könne, was übersetztkariert heißt und so auf die Kartenrückseite verweist.[4]Eine andere Erklärung stammt ebenso aus dem franzö-sischen Sprachgebrauch: Viele Spielkarten hatten häufigeine silberne Umrahmungmit einem spiralförmigen Bandaus feinen Punkten. Diese Punkte oder Löcher wurden ta-res genannt. Karten mit solchen tares wurden dann tarotsgenannt.[4]

DieUnsicherheit derWortherkunft führte bei Esoterikernzu weiteren unwissenschaftlicheren Deutungen:So wies angeblich der französische Gelehrte WilhelmPostel im 16. Jahrhundert darauf hin, dass die vier Buch-staben T-A-R-O auf einer Kreislinie geschrieben ein

Endloswort ergeben: T-A-R-O-T. Startet man bei R, er-hält man R-O-T-A, was entweder lateinisch Rad heißtoder auch der Begriff für das höchste römische Gerichtin der katholischen Kirche (römische Kurie) ist, wel-ches ein ordentliches päpstliches Gericht für Berufun-gen in kirchlichen Prozessen darstellt und sich vorwie-gend mit Ehesachen beschäftigt (nach dem Rad-Mosaikdes Sitzungssaales). Entgegengesetzt der Lesrichtung er-geben sich das Wort T-O-R-A, welches das als heiligbetrachtete Buch unter anderem im Judentum ist, oderO-R-A-T, was für die Glaubensrichtlinie der christli-chen Religionen steht (lat.: „er/sie/es betet“).[5] Jedocherscheint dieses Schlüsseldiagramm nur in der 1646er-A.-von-Frankenberg-Ausgabe von Postels Clavis; es er-scheint in keiner Edition, die zu Postels Lebzeiten veröf-fentlicht wurde (erste Ed. 1547).[6]

1.2 Geschichte der Spielkarten

Nach einer Legende des französischen Mystikers Papusist der Tarot im alten Ägypten entstanden: Das alte ägyp-tische Reich stand einst vor einigen tausend Jahren vorder Bedrohung, zerstört zu werden. Die Weisen des Lan-des berieten deshalb, wie das jahrtausendealte Wissendes Reiches vor der Zerstörung bewahrt werden könne.Der Vorschlag, es in Zeichen und Symbolen in dieWändeder Pyramiden einzumeißeln, wurde verworfen, da auchdie stärksten Mauern von Menschenhand erbaut und ver-gänglich seien. Auch der Vorschlag, die zehn weisestenund klügsten Köpfe des Landes in die Geheimnisse ein-zuweihen, die es dann anderen weitergeben könnten, fandkeine Zustimmung, da schon oft aus einem Weisen einNarr geworden sei.So einigte man sich darauf, das Wissen und die Weis-heit demLaster anzuvertrauen, da dieses alle Schwankun-gen und Veränderungen der Zeit überdauere. So gingmandaran, das gesamte Wissen in Bildern auf Spielkarten zuzeichnen, die dann dem Volk übergeben wurden, damites seinen Lastern und Leidenschaften fröne.[7]

Tatsächlich gibt es keine Beweise für die Annahme, derTarot beruhe originär auf ägyptischen oder hebräisch-kabbalistischen Weisheitslehren.Spielkarten sind in Europa seit dem Ende des 14. Jahr-hunderts bekannt, wie sich aus urkundlichen Erwähnun-gen von 1367, Bern, und etwas später ergibt. Sie scheinensich sehr schnell über ganz Europa verbreitet zu haben,wie man aus Erwähnungen schließen kann, die sich meistauf Verbote des Kartenspiels beziehen. Über die Gestal-

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2 1 GESCHICHTE

Aus dem Visconti-Sforza Tarot

tung und die Anzahl dieser Karten ist nur wenig bekannt,wesentliche Information gibt allein ein Text des Johannesvon Rheinfelden 1377 aus Freiburg im Breisgau, der ne-ben anderen Versionen als grundlegendes Spiel das im-mer noch geläufige 4x13-Blatt nennt, wobei hauptsäch-lich König, Ober und Unter („Marschälle“) als Hofkartengenannt werden, aberDamen oderKöniginnen auch schonbekannt sind.Es wird vermutet, dass zunächst aus der islamischenWeltim 14. Jahrhundert ein Satz von 52 Spielkarten nach Eu-ropa kam, der aus vier Farben bestand und den Kartender kleinen Arkana entspricht. Die Herkunft der 22 Kar-ten der großen Arkana ist keineswegs „ungeklärt“ (wi-dersprüchlich zu vielen Internetverlautbarungen und Ta-rotbüchern), sondern in vielen Details dokumentiert undbekannt.Weit vor diesem Zeitpunkt (die oben genannte Jahreszahl1505, in der Taraux und Tarocchi, nicht aber Tarot er-wähnt wird) sind jedoch schon sehr viele Tarotkarten undTarot-ähnliche Kompositionen entweder als tatsächliche

Spielkartenblätter oder durchDokumente belegt – nur dieBezeichnung Tarot fehlte. Stattdessen wurde der BegriffTrionfi benutzt (in unterschiedlichen Formen – triumphi,ludus triumphorum etc.). Das älteste „Trionfi-Spiel“ (eswurde allerdings erst im Jahre 1449 so genannt) entstandim Zeitraum 1418–1425, vermutlich 1424/1425, und warzugleich das vielleicht teuerste aller Zeiten und kostete1500 Dukaten (dieser Preis wird 1447 genannt). Es istvon drei verschiedenen Quellen belegt: einem Begleit-buch, das spätestens 1425 verfasst wurde und das Spielbeschreibt, einem Brief von 1449, der Erwerb und Ver-sand des Spiels zum Gegenstand hat, und der Notiz ineiner Vita des Filippo Maria Visconti 1447, der den un-glaublich anmutenden hohen Preis nennt. Das Spiel hatte(vermutlich) insgesamt 60 Karten, und 16 von ihnen zeig-ten griechische Gottheiten und damit keineswegs Motive,die man generell den Tarotkarten zuordnet. Der Malerist bekannt: Michelino da Besozzo, den manche seinerZeitgenossen für den besten Maler ihrer Zeit hielten. DasSpiel selbst ist verloren gegangen.[8]

Die älteste Benutzung des Wortes Trionfi in Zusammen-hang mit Spielkarten ist für Februar 1442 in Ferrara be-legt, als der Maler Sagramoro (schon vorher mit Spielkar-tenaufträgen beschäftigt), Geld für die Produktion vonvier Trionfi-Blättern empfing.[9] Ein anderes früheres Do-kument vom 1. Januar 1441 benutzt den Ausdruck Trion-fi noch nicht, es scheint sich beim produzierten Gegen-stand (Sagramoro ist wieder der Maler) aber um 14 spe-zielle Karten zu handeln, die „Trionfi-Karten-Charakter“haben.[10] Im Oktober 1441 wird eine Trionfi-Karten-Produktion zu einer Hochzeit vermutet – diese Kartenhaben sich teilweise erhalten (67 Karten) und befindensich heute im Cary-Yale-Museum (als Visconti di Modro-ne oder Cary-Yale Tarocchi bezeichnet).[11][12] Es hatte –soweit erkennbar – nur teilweise Trumpf-Motive, die imsogenannten Standard-Tarot benutzt werden, und es wichvon der Standard-Struktur ab (es gab zusätzliche Hof-karten, weibliche Pagen und weibliche Ritter). Aus spe-zifischen Gründen wird vermutet, dass dieses Spiel eine5x16-Struktur hatte.[13]

Ein weiteres Spiel (Brera-Brambilla-Tarocchi) ist eben-falls dieser frühen Periode zuzuordnen, da sich aber nurzwei Trümpfe erhalten haben, liefert dieser Fund nur we-nig Information.In allen dieser frühen Erwähnungen und noch vorhande-nen Produkten (1424/1425 und 1441/1442) ist entwe-der der Mailänder Herzog FilippoMaria Visconti (1392–1447) verwickelt oder dessen Tochter Bianca Maria,die im Winter 1440/1441 zu einem halbjährigen Be-such in Ferrara weilte[14] und anscheinend die Spiel- undGestaltungs-Idee dorthin transportierte.Nach diesen frühen Erwähnungen folgen weitereDokument-Notizen zu Trionfi-Spielen erst im Jahre1450 und kurz darauf, dann aber gehäuft und gleich anmehreren Orten parallel (aus diesem Zusammenhangkann vermutet werden, dass das eigentliche Tarotspiel in

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diesen beiden fürstlichen Familien - Este in Ferrara undVisconti in Mailand - seinen Anfang fand).1450 wird es für Mailand, Ferrara und Florenz er-wähnt und im Jahre 1452 in Siena. Im gleichen Jahrzeigt Sigismondo Malatesta (Rimini) Interesse an einerTrionfikarten-Produktion in Cremona (gehörte zu Mai-land und war eine persönlich bevorzugte Stadt der Her-zogin BiancaMaria Visconti). Ein überliefertes Spiel, dassogenannte Pierpont-Morgan-Bergamo-Tarocchi (auch:Visconti-Sforza-Tarocchi) wird diesem Jahr 1452 zuge-ordnet und es diente lange als Argument, dass das Ta-rotspiel zu diesem Zeitpunkt nun vollständig sei. In derKomposition fehlen nur vier Karten insgesamt und von 22Sonderkarten nur zwei – man nahm an, dass vier Kartenverloren gingen (von den Originalen befinden sich 35 inder Pierpont Morgan Library, 26 in der Accademia Car-rara, 13 in der privaten Sammlung der Familie Colleoniin Bergamo; der Teufel, der Turm, die Drei der Schwerterund der Ritter der Münzen fehlen).Nähere Analysen ergaben jedoch, dass dieses Spiel vonzwei verschiedenen Künstlern produziert wurde, 6 der 20Trumpfkarten stammen von anderer, späterer Hand. Lan-ge Zeit hat man diesen Umstand mit „verloren gegangen“und „ersetzt“ interpretiert – heute tritt als alternative An-sicht daneben, dass es nur ein Spiel mit 5x14-Strukturgab, das später erweitert wurde.[15] Ein (späteres) Doku-ment von 1457 spricht eindeutig von 70 (= 5x14) Trionfi-Karten, nicht von 78.[16]

Der Schritt zum Spiel mit 22 Trumpfkarten, dem heu-tigen Standard-Spiel mit Turm und Teufel wird für diePeriode 1460–1470 vermutet.[17] Vermutlich erst in die-ser späten Periode fand das Spiel zur Massenprodukti-on – eine Entwicklung, die die zunehmende Verbreitungvon Druck- und Vervielfältigungstechniken in dieser Zeitin Italien begleitete. Im Zeitraum 1490–1510 entwickeltesich in Lyon (Frankreich) eine erfolgreiche Spielkarten-Export-Struktur, das Tarot als Spiel nahm an dieser Ent-wicklung teil.Michael Dummett zitiert in seinem Buch The Game ofTarot den Kartenforscher Allmande: „Die Wiederaufer-legung der Steuer im Jahre 1622 provozierte einen neu-en Protest von den ‚maistres et ouvriers de cartes et ta-rotz‘ von Lyon im Jahre 1623, welche sagten, dass einigeschon in die Schweiz oder nach Besançon ausgewandertsind, um der Steuer zu entfliehen, und, ganz besonders,dass der Herzog von Savoyen schon viele Kartenmacheran Turin und Chambéry verloren hat. Den Lyoneser Kar-tenmachern, glücklicher als ihre Kollegen in Rouen, ge-lang es, die Steuer für Lyons im Jahre 1623 rückgängigzu machen.“[18] Ihre Gesetze wurden im Jahre 1650 ver-bessert; Artikel 9 bezog sich weiter auf den taros.[19][20]

Tarot (Tarock, Tarocchi) als Spiel wurde ein internatio-nal verbreitetes Erfolgsprodukt im 18. Jahrhundert, dasInteresse ließ im 19. Jahrhundert wieder nach. Um soerfolgreicher wurde die Benutzung als Wahrsageinstru-ment, die Ende des 18. Jahrhunderts einsetzte und gegen-

wärtig ihre höchste Blüte hat.Die schriftliche esoterische Tradition der Tarot-Kartenbeginnt erst 1781, als Antoine Court de Gébelin, einSchweizer Geistlicher und Freimaurer, das Buch Le mon-de primitif, analysé et comparé avec le monde moderneveröffentlichte; eine populäre Abhandlung über religiöseSymbole und ihren modernen Gebrauch. Gébelin wies alsErster auf die Symbole des Marseiller Tarots hin, die erals Zeichen der Mysterien der ägyptischen Gottheiten Isisund Thot deutete. Beweise dafür konnte die Ägyptologienicht liefern, dennoch ist diese Theorie auch heute nochweit verbreitet.Einflussreicher war die „Entdeckung“ des Tarots durchokkultistisch-esoterische Gesellschaften, die in der zwei-ten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den westlichen Natio-nen entstanden. Vor allem Éliphas Lévi in seinem 1854veröffentlichten Werk Dogme et Rituel de la Haute Ma-gie (dt.: Transcendentale Magie) sowie der von ihm be-einflusste Hermetic Order of the Golden Dawn (‚Her-metischer Orden der goldenen Morgenröte‘; im Folgen-den: Golden Dawn) haben maßgeblich zur Verbreitungdes Tarots als Deutungssystem beigetragen. InsbesondereimGoldenDawnwurde vielWert auf den Tarot alsWerk-zeug der Selbsterkenntnis gelegt. Eine rein divinatorischeNutzung des Tarots lehnten beide ab.Auf Lévi geht auch maßgeblich die Zusammenführungdes Tarots mit Elementen der Kabbala und den vier Ele-menten der Alchemie zurück. Gébelins Idee des ägypti-schen Ursprungs des Tarots behalten sowohl Lévi als auchder Golden Dawn bei.Innerhalb des Golden Dawns war das Tarotdeck vonOswald Wirth (1889) sehr einflussreich; dieses Deck ent-hält nur die großen Arkana. Es beruht auf demMarseille-Tarot, erweitert diesen aber um kabbalistische und eso-terische Symbole. Sowohl Arthur Edward Waite als auchAleister Crowley (siehe unten) waren Mitglieder des Gol-den Dawn.Der Aspekt des Tarot als Initiationsweg wurde zum ers-ten Mal im Golden Dawn intensiv betont und lässt sichzum Beispiel anhand des Rider-Waite-Tarot studieren (zuden einzelnen Decks siehe unten). Noch stärker tritt erbeim Crowley-Thoth-Tarot zu Tage, das deutliche Bezü-ge zum Ordo Templi Orientis (OTO) aufweist. Crowleyweist im Book of Thoth darauf hin, Teile der Symbo-lik könnten nur durchOTO-Mitglieder bestimmter Gradeerfasst werden.

2 Tarot-Decks

Als Satz oder Deck bezeichnet man eine zusammengehö-rige, vollständige Ausgabe der Tarotkarten. Es gibt meh-rere hundert solcher Decks, welche sich teilweise nur inDetails, teilweise aber sehr erheblich voneinander unter-scheiden. Insbesondere neuere oder spezielle Decks wer-den häufig in Kombination mit einem erläuternden Buch

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4 2 TAROT-DECKS

angeboten.Gelegentlich werden auch Kartensätze als Tarot ange-boten, deren Struktur und Abbildungen mit dem ei-gentlichen Tarotsystem nichts zu tun haben, so z. B.Lenormandkarten, Kipperkarten oder Wahrsagekartenanderer Systeme.Ein Tarot-Deck besteht zumeist aus 78 Karten. Die-se Zahl entspricht der Summe der ersten zwölf Zahlen(1+2+3+4+5+6+7+8+9+10+11+12 = 78). Da die Zahl12 für Vollständigkeit steht, wird die Zahl 78 als dasgroße Ganze angesehen. Einige wenige Decks weichenvon dieser Zahl ab, so hat z. B. das Universal-Tarot vonMaxwell Miller nur 74 Karten, da sich der Künstler ausastrologischen und numerologischen Gründen entschloss,die Pagen-Karten zu entfernen. Außerdem gibt es Ausga-ben, welche aus 80 Karten bestehen, da beim Druck derKarten die Papierbögen 80 Karten ergeben. Gelegentlichwerden daher die beiden überzähligen Karten mit weite-ren Bildern, bei einigen Ausgaben des von Aleister Crow-ley entworfenen Thoth-Decks z. B. mit verworfenen Ent-würfen für den Magier, bedruckt. Manche Deutungssys-teme beziehen diese Karten, die vom Schöpfer des Decksnicht als Teil des Decks betrachtet wurden, in die Ausle-gung mit ein.Weiterhin gibt es einige Decks, die lediglichaus den 22 Trumpfkarten der großen Arkana bestehen.Die 78 Karten teilen sich in die sogenannte große undkleine Arkana, gelegentlich auch „das große und kleineArkanum“ genannt (von lat. arcanum ‚Geheimnis‘). Mehrzu den Arkana und den einzelnen Karten weiter unten.Die drei bekanntesten und einflussreichsten Decks sinddas Marseille-, das Rider-Waite- und das Crowley-Tarot.

2.1 Marseille-Tarot

Dem heutigen Tarot de Marseille sehr ähnliche Decksstammen bereits aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts.Das heute als Marseille-Tarot bekannte Deck stammt ausdem Jahre 1760 und kommt aus der Kartenmanufakturvon Nicolas Conver aus Marseille. Die Bilder gehen aufalte Holzstiche zurück, und sind lediglich in blau, rot, gelbund grün koloriert. Dadurch wirken sie sehr „alt“ und oftgrobschlächtig. Trotzdem erinnert diese Farbkonstellati-on an die vier Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde,die von tragender Bedeutung auch im heutigen Tarot sind.Die Karten des kleinen Arkanums enthalten lediglich dieentsprechende Anzahl der Symbole in den italienischenFarben.Ein aus dieser Tradition entwickeltes Deck ist das Ta-rot de Besançon bei dem die Karten Die Päpstin undDer Papst in Jupiter und Juno umbenannt wurden. Diesgilt auch für das Nachfolgedeck namens 1JJ. Mit die-sem werden die Schweizer Tarock-Varianten gespielt– Troccas im romanischsprachigen Teil des KantonsGraubünden und Troggu im deutschsprachigen Teil desKantons Wallis.

Die Hohepriesterin im Marseille-Tarot

Ein anderes Deck, welches sich in ihrer Ausführung engan das Marseille-Tarot anlehnt, ist das oben erwähnteOswald-Wirth-Tarot.

2.2 Rider-Waite-Tarot

Dieses Tarot wurde 1910 veröffentlicht. Es wurde ge-schaffen von Arthur Edward Waite zusammen mit deramerikanischen Künstlerin Pamela Colman Smith. Bei-de waren Mitglied des Golden Dawn. Das Rider des Na-mens leitet sich von Rider & Son, dem Londoner Ver-leger, ab. Dieses Deck ist zwar etwas feiner gezeichnetals das Marseille-Deck, es benutzt aber ebenfalls nur sehrwenige Farben und wirkt ob der fehlenden Nuancen aufviele Menschen etwas comichaft.Das Rider-Waite-Tarot zeichnete sich dadurch aus, dasses nicht wie bis dahin üblich die Zahlenkarten nur mitder bloßenAnzahl der Symbole, sondern in Anlehnung an

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2.4 Unterschiedliche Decks 5

das Sola-Busca-Tarot aus dem 15. Jahrhundert die Zah-lenkarten szenisch illustriert.[21] Dadurch wurden dieseKarten für viele Menschen leichter nutzbar. Diese Ände-rung soll allerdings mehr auf Pamela Colman Smith alsaufWaite selber zurückzuführen sein, daWaite in seinemBuch zu diesem Deck, Der Bilderschlüssel zum Tarot[22],die kleinen Arkana nur sehr oberflächlich, fast abschätzigbetrachtet.Es gibt von keinemDeck so viele Nachahmungen. Die so-genannten Rider-Waite-„Klone“ beschränken sich dabeiauf die reine Wiedergabe des Motivs, lediglich mit ande-ren künstlerischen Mitteln, z. B. das Universal-Waite Ta-rot, das Cosmic Tarot und das New Palladini Tarot, aberauch das Gummibärchen-Tarot, in welchem die darge-stellten Personen durch Gummibärchen ersetzt sind. EineÜbersicht der bekannteste Rider-Waite-Klone findet sichauf [23].Das Rider-Waite Deck illustriert auch zahlreiche Bücher,ebenso gibt es zu keinem anderen Deck soviel Literatur.

2.3 Crowley-Tarot (Thoth-Tarot)

Lady Frieda Harris und Aleister Crowley erschufen die-se teilweise ägyptisierenden Tarotkarten in den 1940er-Jahren. Sie wurden 1944 zunächst in Form von Buchil-lustrationen im Book of Thoth[24] veröffentlicht. Gemaltwurden die Karten von Harris im Zeitraum von fünf Jah-ren. Sie hatte bei der Gestaltung weitgehend freie Handund besaß zeitlebens die Urheberrechte. Erst 25 Jahrespäter wurde das Crowley-Tarot im Jahr 1969 als Karten-deck herausgebracht. Crowley legte im Buch Thoth einedetaillierte Beschreibung und Systematik zugrunde (Ba-sierend auf Samuel Liddell Mathers).Crowleys Ruf als Schwarzmagier begünstigte den gele-gentlich erhobenen Vorwurf, Tarot sei ein Werkzeug vonMagiern oder Satanisten. Ungeachtet dessen ist diesesDeck populär und inspirierte zahlreiche Decks. Diese Po-pularität beruht auf der von vielen Menschen als ästhe-tisch empfundenen Darstellung und auf dem Reichtumenthaltener Symbole.Heutzutage finanziert sich der amerikanische Caliphats-OTO unter William Breeze hauptsächlich durch dieTantiemen des Crowley-Tarots. So wurde 1998 vonder Schweizer Spielkartenfirma Mueller AG in Schaff-hausen ein diesbezüglicher Vertrag mit dem Caliphats-Geschäftsführer William Breeze unterzeichnet.[25]

Decks, die auf das Crowley-Tarot zurückgehen, sind dasHaindl-Tarot, das Cosmic-Tribe-Tarot und das Liber-T-Tarot von Roberto Negrini und Andrea Serio.

2.4 Unterschiedliche Decks

Tarot-Decks gibt es in großer Vielfalt. Sie unterschei-den sich vor allem durch ihre zugrundeliegenden kulturel-len, esoterischen, spirituellen oder philosophischen Sys-

teme und durch ihre künstlerische Gestaltung. Decks, dieweit von den oben genannten Tarot-Traditionen abwei-chen, oder völlig unabhängig von ihnen sind, werden imWeiteren freieDecks genannt. Systeme, die sich in vielenDecks wiederfinden, sind Kabbala, Astrologie, das I Gingund Runen.Der von Antoine Court de Gébelin behauptete altägyp-tische Ursprung des Tarots [26] ist Ursache einer re-lativ großen Anzahl „ägyptischer“ Decks. Ebenso gibtes etliche Decks, welche indigene amerikanische Kul-turen, beispielsweise die Maya-Kultur, zum Thema ha-ben. Es gibt keltische Decks, japanische, chinesische,afrikanische, und so weiter. Häufig beziehen sich Decksauch auf mehr als eine Kultur, so stellen die Hofkar-ten des Haindl-Tarots jeweils eine indianische, eine alt-ägyptische, eine europäische und eine indische Familieaus mythologischen Figuren dieser Kulturen dar. EineSonderform dieser Art von Decks sind die feministischenDecks, von denen das Daughters of the Moon und dasMotherpeace-Tarot die bekanntesten sind. Diese beidenDecks bestehen aus runden Karten, während nahezu alleanderen Decks aus rechteckigen Karten bestehen.Andere Decks haben als Grundlage ihrer Darstellungendie Werke von Künstlern, oder bestimmte künstlerischeoder literarische Traditionen oder Werke. So gibt es einShakespeare-Tarot, ein William-Blake-Tarot, ein Dürer-Tarot, ein Bosch- und ein Brueghel-Tarot und so wei-ter. Eine besondere Art von Künstler-Decks sind sol-che Decks, die von bildenden Künstlern als Tarot-Decksselbst entworfen wurden, so vor allem das Dalí-Deck,der Tarotgarten von Niki de Saint Phalle, das TarotdeckHansruedi Gigers (Große Arkana) und der Haindl-Tarotsowie das Tarotdeck Manaras. Auch gibt es Decks, diefür besondere Fragestellungen gedacht sind, wie zumBei-spiel das Tarot der Liebe.Das kabbalistische Tree-of-Life Deck setzt die Kennt-nis der Kabbala und Astrologie voraus. Das Tree-of-Life-Tarot enthält keine der sonst üblichen plakativen szeni-schen Motive, sondern bildet lediglich die entsprechen-de abstrakte Symbolik der kabbalistischen Sephiroth unddes Zodiak ab, basierend auf der Zuordnung des GoldenDawn.Paul Foster Case, Mitglied im Golden Dawn-Nachfolger“Alpha Omega” gewesen, gründete nach seinem Zerfallin den USA den Orden B.O.T.A, in dem das Studiumdes Tarot zentraler Teil des Lehrplans ist, sowie ein eige-nes, von Jessie Burns Parke ausgeführtes und demWaite-Deck ähnliches Tarot. Es muss vom Benutzer selber co-loriert werden.Weiterhin gibt es viele thematische Decks, wie beispiels-weise ein Edelstein- und ein Baum-Tarot. ThematischeDecks ohne esoterischen Bezug sind beispielsweise dasBaseball-Tarot, das Cat People-Tarot, das Halloween-Tarot oder das Vampir-Tarot.Tarot-Decks mit Bezug zur Populärkunst sind das Aliceim Wunderland-Tarot, das Oz-Tarot, das Marvel-Tarot

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6 4 DIE GROßEN ARKANA

[27][28] oder das Herr-der-Ringe-Tarot. Auch einige Pen-&-Paper-Rollenspiele benutzen eigene Tarot-Decks, zumBeispiel die SerieMage. ZumManga Card Captor Sakuragibt es ein Deck aus 52 sogenannten Clow-Cards.Im Diskordianismus gibt es Entwürfe für ein aus 73 Kar-ten (23 Trümpfe und je 5 Zahl- und 5 Themenkarten fürjedes der 5 diskordischen Elemente) bestehendes „freies“Set[29], das völlig anders strukturiert ist als die klassischenSysteme und die diskordische Dada-Mystik aufnimmt.Eine gedruckte Version gibt es davon bislang nicht.

3 Erklärungsmodelle

Es gibt grundsätzlich zwei Erklärungsmöglichkeiten da-für, warum das Ergebnis einer Tarot-Lesung Relevanz fürdie Beantwortung einer Frage haben kann. Die eine istesoterisch-spirituell, die andere psychologisch.

• Die esoterisch-spirituelle oder auch magische Er-klärung stützt sich auf den von Carl Gustav Junggeprägten Begriff der Synchronizität und verstehtdiesen als das gleichzeitige oder zeitnahe Auftretenzweier Ereignisse, die in einem inhaltlich sinnvollen,aber nicht kausalen Zusammenhang stehen. Es be-steht nach diesem Erklärungsmodell also eine Paral-lelität zwischen dem, was in einer Legung dargestelltwird, und Ereignissen im Leben des Fragenden.

• Die psychologische Erklärung sieht in einer Ta-rotlegung lediglich ein projektives bzw. assoziati-ves Verfahren; einen Spiegel innerer und äußererProzesse. Das Tarotbild wird quasi als ein visuel-les Gleichnis zur eigenen Situation erlebt.[30] Nachdieser Erklärung zeigen die Tarotkarten grundle-gende, typische menschliche Erfahrungen, die beimAnblick eine subtile emotionale Reaktion hervorru-fen, wenn das abgebildete Thema mit der eigenenBefindlichkeit korrespondiert. In diesem Licht kannder Tarot Werkzeug zur Selbsterkenntnis, zum Auf-spüren un- oder vorbewusster Gefühle dienen, erwird zum Spiegel des eigenen Selbst. Solchermaßenentmystifiziert wird das Tarot von einigen Psycho-logen auch im therapeutischen Kontext genutzt.

4 Die großen Arkana

Die großen Arkana bestehen aus 22 Karten, deren Sinn-bilder sich von den Bildern der Spielkarten völlig unter-scheiden. Während diese Karten im ältesten bekanntenDeck, dem Visconti-Tarot, unnummeriert sind, sind 21dieser Karten seit den Vorläufern des Marseille-Tarot ausdem 16. Jahrhundert nummeriert. Die Karte des Nar-ren trägt traditionell entweder keine Zahl, oder sie wirdmit der Null, in seltenen Fällen mit der Zahl 22 gekenn-zeichnet. In einigen wenigen Decks wird die Karte des

Narren auch zwischen oder nach den anderen Karten desgroßen Arkanums eingeordnet, und dann auch entspre-chend nummeriert, oder er wird in der Tradition von Pa-pus, Eliphas Levi und A. E. Waite als Null zwischen denKarten XX und XXI eingeordnet.Diese 22 Karten wurden im vorletzten Jahrhundert vonOswald Wirth mit der Bedeutung als „Einweihungs-stufen“ belegt und später von Elisabeth Haich in ih-rem Tarotbuch[31] als „22 universelle Stufen des Be-wusstseins“ bezeichnet. In diesen Bereich gehören dieDecks nach Oswald Wirth, der Waite-Tarot (Arthur Ed-ward Waite) und vor allem der Marseille-Tarot. JedemTarotblatt wird hier ein Buchstabe des hebräischen Al-phabets zugeordnet.

4.1 Die 22 Trumpfkarten

Untenstehend der Vergleich der Nummerierung und Be-zeichnung der Karten in den drei einflussreichsten Decks,und als Beispiel für ein freies Deck das Tarot der Ur-sprünge, ein Deck mit einem urgeschichtlichen odersteinzeitlichen Thema. Bei einigen Decks trägt der Narrdie Nummer XXII.

4.2 „Die Reise des Helden“

Eine erst in den letzten Jahrzehnten aufgekommene, mitt-lerweile jedoch weit verbreitete Interpretation der großenArkana bringt diese mit der archetypischen Heldenreisein Verbindung. Wie jede Interpretation des Tarots istauch diese nicht verbindlich; und für einige unkonven-tionellere Decks wäre sie auch nicht anwendbar. Da aberselbst Kritiker, die ihren Wert als Interpretation bestrei-ten, ihr zugestehen, dass sie eine gute Möglichkeit ist,sich die Reihenfolge und die grundlegende Bedeutung derKarten zu merken, ist eine Variante hier kurzgefasst auf-geführt:Die Reise tritt der Narr an, der wie ein kleines Kind offenfür alle und alles ist, aber sich auch um Gefahren nochkeine Gedanken macht. Magier und Hohepriesterin ver-körpern das handelnde, nach außen gerichtete und daskontemplative, nach innen gerichtete Prinzip; die beidenUr-Richtungen menschlichen Lebens. Mutter und Vaterwerden verkörpert von Herrscherin und Herrscher, wobeidie Herrscherin das Prinzip der uneingeschränkten Fülleund des Lebens vertritt, und der Herrscher das ordnendeund schützende Prinzip. Der Papst oder Hierophant ver-körpert das tradierteWissen oder Buchwissen, auch, abernicht nur, in spirituellen Dingen. Diese Karten stellen dieKindheit des Helden dar. Das Ende der Kindheit bedeu-tet auch den Wunsch nach Partnerschaft und Liebe (dieLiebenden) und derWunsch, die Heimat zu verlassen undneues zu erfahren (derWagen).Die Erfahrungen, die dabei gemacht werden, bringen einEmpfinden für Gerechtigkeit und deren Notwendigkeit

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4.3 Das Tarotblatt 7

hervor, oder, folgt man Waites Reihenfolge, die Kraft fürweitere Taten. Der Einsiedler steht dem Reisenden mitRat zur Verfügung, und ist gleichzeitig Hinweis auf dieMöglichkeit, Erkenntnis nicht (nur) durch Handeln, son-dern (auch) durch Kontemplation zu gewinnen. Der Nut-zen dieser Möglichkeit erschließt sich dem Reisenden,wenn er durch die Drehung des Schicksalsrads die Mög-lichkeit zum aktiven Handeln verliert und/oder ihm einbestimmtes Ziel gesetzt wird. Durch diese Wendung desSchicksals erhält der Reisende die Kraft, oder, nach Wai-te, die Einsicht in die Notwendigkeit der Gerechtigkeit,um als der kopfüber Gehängte die Reise in die Dunkel-heit einer Unterwelt (und/oder sein eigenes Inneres) an-zutreten. Der Tod steht für den Übergang von der äuße-ren Welt in die Innen- oder Unterwelt. Erste Erkenntnisist dann die Notwendigkeit derMäßigung, des Ausgleichsund Austauschs zwischen widerstrebenden Kräften.Der Teufel steht für Illusionen, die den Reisenden zu-nächst blenden und gefangenhalten; oft die scheinbare Er-füllung einer Sehnsucht. Diese Illusionen werden durchden Fall des Turmes zerstört, und in der Karte des Sternsfindet der Reisende das Ziel seiner Suche und/oder sei-ne innere Ruhe und sein inneres Gleichgewicht. Aller-dings muss er jetzt die Rückreise in die äußere Welt an-treten. Diese Reise unter dem Zeichen desMondes ist al-lerdings eine gefahrenvolle, man denke an Orpheus, derseine wiedergefundene Frau auf der Rückreise endgül-tig verlor. Erreicht der Reisende die Oberwelt und damitdas Sonnenlicht wohlbehalten wieder, ist die gefährlicheReise durch die Unterwelt beendet, das endgültige Zieljedoch noch nicht erreicht. Zunächst stellt die Karte desGerichts noch ein letztes Hindernis dar, so wie beispiels-weise Odysseus noch die Werber um Penelope loswerdenmusste. Erst die Karte derWelt stellt das endgültige Zielder Reise dar, die letztendlich die Reise zur eigenen Ver-vollkommnung ist; die Entwicklung zu einem Menschen,der sich sowohl seiner äußeren als auch seiner innerenKräfte bewusst wird, und diese auch einsetzen kann.Eine etwas andere und sehr ausführliche Variante dergroßen Arkana als Reise des Helden findet sich unter an-derem in Tarot und die Reise des Helden[32].

4.3 Das Tarotblatt

→ Hauptartikel: Tarotblatt

O - Der Narr Unbeschwertheit, Sorglosigkeit, Leich-tigkeit, Leichtsinnigkeit, Lebendigkeit, Lebenslust,Unbefangenheit

I - Der Magier Meisterung und gute Handhabung allerEnergien, Verbindung zwischen Ideenwelt und Rea-lität, Ausgewogenheit, Klarheit, Ideen und schöpfe-rische Kraft

II - Die Hohepriesterin Intuition, beide Seiten einer

Situation sehen oder sich ansehen müssen, Klärungder Situation und deren Vergangenheit, auch Klug-heit und Umsicht

III - Die Herrscherin innere Kraft und Stärke, Selbst-vertrauen und Verantwortungsbewusstsein, innererReichtum, Fruchtbarkeit, Durchsetzungskraft

IV - Der Herrscher äußere Kraft und Stärke, Selbstbe-herrschung und -kontrolle, Wille, Stabilität

V - Der Hierophant Religiosität, Güte, Gnade, Bei-stand höherer Macht, erfahrener Rat, Lehre

VI - Die Liebenden Innige Verbindung, Liebe imhöchsten Ausmaß, eine harmonische Liebesbe-ziehung, starke Verbundenheit, Leidenschaft,Anziehungskraft, Reiz.

VII - Der Wagen Erfolg trotz derzeitiger Stagnation,Suche nach dem rechten Weg, Ausruhen nach demErfolg, Entscheidungsnotwendigkeit, Triumph, er-rungener Sieg

VIII - Die Gerechtigkeit Fairness, Verantwortlichkeit,Regelung von öffentlichen Angelegenheiten, Ge-rechtigkeit, Richterspruch (auch im eigenen Inne-ren)

IX - Der Eremit die Suche nach dem eigenen Lebens-weg, Isolation und Resignation, Distanz, Abgeschie-denheit, Weisheit, Einsamkeit, Reifezeit

X - Das Rad des Schicksals Das Leben geht im-mer weiter, Schicksal, größerer Erkenntnisprozess,Wechsel, Auflösung alter Erblasten, einschneidendeVeränderungen.

XI - Die Kraft große Kraft und Stärke, Mut, Energie-reserven, innere geistige Kraft, Selbstvertrauen, gutekörperliche Konstitution u.a.

XII - Der Gehängte Ruhephase, Verzicht, Rückzugaus dem aktiven Leben, Unterwerfung, Ver-schnaufpause, Überdenken der eigenen Situation,gedankliche Bindung.

XIII - Der Tod Transformatorischer Prozess, großer,tiefgreifender Loslösungsprozess, Verlust, Loslö-sung von alten Bindungen

XIV - Die Mäßigkeit im Fluss sein, guter, gemäßigterEnergiehaushalt, Geduld, Gleichklang der Energien,Ausgewogenheit, Abwägen der Prioritäten

XV - Der Teufel Abhängigkeit, feste Grenzen, das Ne-gative überwiegt, Versuchung, an die Materie ge-schmiedet

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8 5 DIE KLEINEN ARKANA

XVI - Der Turm drastische Veränderungen, Zusam-menbruch des Egos, alte Systeme stürzen ein, Aus-einandersetzung, innere Unruhe, Durchleben vonstürmischen Zeiten

XVII - Der Stern Offenheit, Klarheit der Gefühle, Be-reitschaft zur Aufnahme von kosmischen Energien,Erfüllung, Hoffnung, eine kleine Erleuchtung

XVIII - Der Mond Das Erwachen der Gefühle, Gren-zen müssen überschritten werden, intuitives Ver-ständnis, kontinuierlicherWandel, den jetzigenWegweitergehen

XIX - Die Sonne Beachtung des inneren Kindes, großeOffenheit, Reinheit, Zufriedenheit, Problembereini-gung, Selbstbestätigung, Liebe zu sich selbst

XX - Das Gericht Auferstehung, Neubeginn, das Hö-ren auf innere und äußere Botschaften, Beginn einerneuen Phase,Wiederkehr, das Ende von Leidenszei-ten steht bevor

XXI - Die Welt Entfaltung der Persönlichkeit, Errei-chen eines wichtigsten Zieles, starke Selbsterkennt-nis, das Gefühl, alles zu haben, was notwendig ist,Erfüllung, innere Freiheit, Entfaltungsmöglichkei-ten eröffnen sich, Selbstausdruck

5 Die kleinen Arkana

Die kleinen Arkana (auch: kleines Arkanum) bestehenaus vier mal vierzehn Karten in vier unterschiedlichenFarben oder Reihen, die jeweils aus zehn Zahlenkarten(1 (=Ass) bis 10) und vier meist Hofkarten genanntenKarten bestehen. Einzelne Decks verändern diese An-zahl, wie das obengenannte Universal-Tarot. Einige we-nige Decks nummerieren entweder die Karten von 1 bis14 durch, oder verzichten sogar auf Farben, und numme-rieren diese Karten von 1 bis 56 durch. Es ist allerdingsteilweise umstritten, ob es sich bei solchen Decks nochin jedem Fall um Tarot-Karten handelt, oder bereits umeigene Deutungssysteme.

5.1 Farben und Elemente

Das Prinzip der Farben der Zahlenkarten ist aus norma-len Kartenspielen bekannt. Sie sind beim Tarot identischmit den Farben italienischer, spanischer und portugiesi-scher Kartendecks. Bei Letzteren werden die vier Farbenmoderner, normaler Kartenspiele nach wie vormit den al-ten Namen bezeichnet, auch wenn das entsprechende, ur-sprüngliche Symbol nicht mehr vorhanden ist: Karo wirdOuros (‚Gold‘), Kreuz Paus (‚Stäbe‘), Herz Copas (‚Kel-che‘) und Pik Espadas (‚Schwerter‘) genannt. In verschie-denen Kartensystemen entsprechen sich die Bezeichnun-gen wie folgt:

Es gibt gewisse Variationen in der Benennung der Farben;wobei bei „freien“ Decks der Variationsmöglichkeit nurwenige Grenzen gesetzt sind. Meist aber werden die vierFarben mit den vier klassischen Elementen, also Feuer,Wasser, Luft, Erde assoziiert. Gelegentlich wird ein fünf-tes Element, Leben oderGeist angenommen, das dannmitdem großen Arkanum assoziiert wird. Entsprechend wirdverfahren, wenn nicht auf die europäische vier-Elemente-Lehre, sondern auf die chinesische Fünf-Elemente-Lehre(Feuer,Wasser, Erde,Metall und Holz) bezug genommenwird; dies ist vor allem bei Decks mit einem asiatischenThema der Fall.Die häufigsten Benennungen und Zuordnungen, sowie diedes Tarot der Ursprünge als Beispiel für ein freies Deck.Die Zuordnung im Crowley-Tarot entspricht der klassi-schen Zuordnung (Rider-Waite), nur dass die Münzen alsScheiben bezeichnet werden.Die häufigste Variation dieser Zuordnung ist dieAssoziation der Schwerter mit Feuer und der Stäbemit Erde. Dies erscheint einleuchtend, denn die Stäbewachsen aus der Erde, die Schwerter werden im Feuergeschmiedet. Auch werden die Münzen/Pentakel demElement Luft zugeordnet. Dies leuchtet ebenfalls ein,da Münzen in Form von Geld als Tauschmittel derFlüchtigkeit unterworfen sind.

5.2 Die 16 Hofkarten

Die sogenannten Hofkarten sind meist vier Karten, wel-che eine Person mit dem Symbol der Farbe darstellen.Traditionell sind dies König, Königin, Ritter und Page.Man kann mit einiger Berechtigung sagen, dass dieseKarten den größtenWandel unter den Tarotkarten durch-gemacht haben, sowohl was ihre Bedeutung als auch ihreDarstellung betrifft.Der Bedeutungswandel und die Vielfalt der Bedeutun-gen lassen sich auch an den sich vielen Variationen derBezeichnungen der einzelnen Karten ablesen; wobei sehrviele der freien Decks hier von den großen Traditionenabweichen.

5.2.1 Personenzuordnung

Anfänglich symbolisierten die Hofkarten lediglich Perso-nen, etwa wie folgt:

• König der Stäbe = Rothaariger älterer Mann

• Ritter der Kelche = Blonder junger Mann

• Königin der Schwerter = Brünette Frau

• Page der Münzen = Schwarzhaariges Kind

In einem Wahrsagesystem ergeben Karten, die etwa Ei-ne blonde Frau bedeuten, durchaus Sinn. In einem Sys-tem, welches der (Selbst-)Erkenntnis dient, wäre jedoch

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5.3 Die 40 Zahlenkarten 9

eine Karte, welche etwa Die Macht der Gefühle bedeutenkann, wesentlich sinnvoller. Auch mit der zunehmendenVerbindung der großen Arkana mit Archetypen schwanddie Notwendigkeit weiterer Karten, die Personen reprä-sentieren (können).Auch in den meisten neueren Interpretationen könnenHofkarten noch Personen darstellen, wenngleich eine In-terpretation bezüglich des Alters oder gar der Haarfarbeweitestgehend aufgegeben wurde zugunsten der Eigen-schaften von Personen; auch repräsentieren Hofkarten,wenn sie Personen repräsentieren sollen, meist Personenjeden Geschlechts, nicht nur des Dargestellten.

5.2.2 Elementezuordnung

Daneben aber stellen die Hofkarten häufig die unter-schiedlichen Einflüsse oder Anwendungen der Elementedar. Es war zunächst der Golden Dawn, der den Hofkar-ten die vier Elemente zugeordnet und ihnen auch neueNamen gab:

• König/Ritter = Feuer

• Königin = Wasser

• Ritter/Prinz = Luft

• Page/Prinzessin = Erde

Daraus ergibt sich beispielsweise, dass der König/Ritterder Stäbe Feuer vom Feuer ist, die Karte also unter an-derem ausgesprochene Willenskraft und Dynamik sym-bolisiert. Der König/Ritter der Münzen dagegen ist nachdiesem System Feuer der Erde und steht unter anderemfür denWillen, materielle Dinge zu erreichen. Wie üblichbeim Tarot gibt es auch Systeme, welche die Zuordnunganders vornehmen. Dies ist allerdings die häufigste.Die meisten heutigen Tarot-Systeme benutzen eine Mi-schung aus diesen beiden Systemen, in unterschiedlichenGewichtungen, was die Hofkarten grade für Anfänger oftzu den am schwierigsten zu erlernenden Karten macht.

5.2.3 Alternative Deutung

Einen gänzlich anderen Ansatz stellte Rachel Pollack1994 im Shining Women Tarot[33] vor. Dort ist die Dar-stellung als Personen gänzlich aufgegeben worden, unddie Hofkarten heißen Ort, Wissende/Wissender, Gabeund Sprecher des Elements der jeweiligen Farbe. Der Ortrepräsentiert etwa das Potential des Elements, oder einenOrt der Begegnungmit dem Element. DerWissende stehtfür das Verständnis des Elements, und dessen Bedeutungfür das eigene Leben. Die Gabe kann für ein vertieftesVerständnis des Elements stehen oder dafür, dass man einGeschenk dieses Elements enthält; bei den Stäben (Feuer)beispielsweise etwa die Kraft, etwas bestimmtes zu tun.Und der Sprecher schließlich steht für die Fähigkeit, das

Element aktiv anwenden zu können, oder dessen Energiean andere weitergeben zu können.

5.3 Die 40 Zahlenkarten

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die Zahlenkar-ten zu interpretieren. Die eine Möglichkeit ist, die Be-deutung des Elements (Farbe) mit der numerologischenBedeutung der Zahl zu verknüpfen; die andere ist es, je-der einzelnen Zahlenkarte eine eigene Bedeutung zuzu-weisen. Meist beruhen diese eigenständigen Bedeutungenaber mindestens teilweise auf der Kombination von Ele-ment und Bedeutung der Zahl; oder sie haben sich aus sol-chen Deutungen entwickelt. Bei Decks oder Systemen, indenen dies nicht der Fall ist, sind Gemeinsamkeiten nichtzu entdecken. Aus diesem Grunde beschränkt sich die-ser Artikel auf eine kurze Darstellung der Methode derKombination aus Element und Bedeutung der Zahl. DerZahlenwert 1 entspricht den Ass-Karten.

5.3.1 Kabbalistische Zuordnung

Es gibt sehr viele numerologische Systeme, welche sichteilweise erheblich widersprechen. Die häufig im Tarotverwendeten Systeme beruhen auf der kabbalistischen In-terpretation der zehn Sephiroth des Baum des Lebens.Zusammenfassung der Bedeutungen der Zahlen nach die-sem System, sowie ein konkretes Beispiel:1 - Kether - Krone Die Notwendigkeit des Geistes, sichzu offenbarenEssenz, Same, Wurzel, undifferenziertes PotentialDer Gedanke, ein Haus zu bauen2 - Chokmah - Weisheit „Am Anfang war das Wort“Beginn, die Trennung, welche die Kommunikation er-möglicht, RichtungErste Gespräche über diesen Plan3 - Binah - Verstehen Das Wort wurde gesprochen, nunmuss es verstanden werdenSynthese, Harmonie, erstes Abstecken von GrenzenEinigung über die grundlegenden Fragen (z.B. Größe,Preis)4 - Chesed - Liebe Die erste Verwirklichung und daserste Erkennen von BeschränkungenVerdichtung, StabilitätGespräche mit Architekten, Banken, Behörden5 - Geburah - Strenge Die Erkenntnis der (eigenen)StärkeMacht der Zerstörung, Stärke die zu Veränderungen be-wegtErste Schwierigkeiten (z.B. mit der Baugenehmigung)und deren Überwindung6 - Tiphareth - Essenz Der manifeste Plan oder die of-fenbarte und verstandene WahrheitSelbst und Selbstbewusstsein, Harmonie

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10 6 VERBINDUNG ZU ANDEREN ESOTERISCHEN SYSTEMEN

Das Ende der Planung und das Legen des Grundsteines7 - Netzach - Sieg Die Auffächerung von Aktivitätendurch GefühleKreativität, AnarchieDer eigentliche Beginn des Baus mit dem unvermeidlichfolgenden Chaos8 - Hod - Glanz Die Unterscheidung durch Gliederungund EinordnungAnwendung von Logik und Verstand, Gerechtigkeit undAnpassungDer Bau des Hauses geht ordentlich und zügig vonstatten.9 - Yesod - Fundament Die Grundlage aller manifesterErscheinungen(Gedankliche) Vollendung, ReflexionDas Richtfest10 -Malkuth - KönigreichDie Idee erlebt ihre Verwirk-lichungDas Ende einer Sache (und gleichzeitig der Beginn einerneuen)Das Haus steht endlich und erwartet den UmzugAus diesen Bedeutungen der Zahlen können sich zusam-men mit den jeweiligen Elementen sehr unterschiedli-che Interpretationen der einzelnen Karten ergeben. Sosteht die Zehn der Kelche (also Wasser=Emotionen) et-wa für die Erfüllung und das Glück, die Zehn der Schwer-ter (Luft=Intellekt) hingegen unter anderemÜberreaktio-nen, Panik, einen Tiefpunkt und/oder den Untergang.

6 Verbindung zu anderen esoteri-schen Systemen

Das Tarot ist ursprünglich ein genuines europäisches eso-terisches System. Allerdings gibt es spätestens seit denSchriften des Golden Dawn viele sehr synkretistische An-sätze bei der Interpretation des Tarots. Es dürfte nur we-nige religiöse, spirituelle und esoterische Systeme geben,die nicht irgendjemand einmal mit dem Tarot in Verbin-dung brachte. Der Sinn solcher Verbindungen ist dabeihäufig allerdings umstritten.Weitestgehend unumstritten, auch da mittlerweile bereitstraditionell, sind die Verbindungen zwischen Alchemie,Kabbala, und Astrologie und dem Tarot. Im Folgendensind lediglich die häufig in Bezug auf den Tarot verwen-deten Teile dieser Systeme beziehungsweise ihre Verbin-dung zum Tarot dargestellt; dies ist keine Einführung indie Systeme selbst.

6.1 Alchemie

Aus der Alchemie hat der Tarot vor allem die vier Ele-mente Feuer, Wasser, Erde und Luft und ihre Bedeutungübernommen. Ebenso wird das Tarot häufig, analog zuralchemischen Suche nach dem Stein der Weisen, als ein

Werkzeug zur Selbsterkenntnis und Selbstvervollkomm-nung verstanden.

6.2 Numerologie

Nahezu alle Systeme verwenden numerologische Metho-den bei der Interpretation der Karten.Bei der Interpretation der großen Arkana werden häu-fig numerologische Methoden herangezogen, meist abernur simple Methoden, um eine Verbindung der Kartenuntereinander herzustellen. Ein Beispiel: Die Karten 1 -Der Magier und 2 - Die Hohepriesterin haben einen di-rekten numerologischen Bezug zur 3 - Die Herrscherin,zur 12 - Der Gehängte und zur 21 - Die Welt. Letzte-res wird dahingehend interpretiert, dass sowohl die Be-herrschung des handelnden, nach außen gerichteten Prin-zips des Magiers, als auch die des kontemplativen, nachinnen gerichteten Prinzips der Hohepriesterin notwendigsind, um sein volles menschliches Potential ausschöpfenzu können.Bei der Interpretation der Zahlenkarten werden meistenskomplexere numerologische Systeme verwendet, die denZahlen 1-10 jeweils eine bestimmte Bedeutung zuweisen.Problematisch allerdings ist die Tatsache, dass es sehrviele numerologische Systeme gibt, die sich teilweise er-heblich widersprechen. Allerdings beruhen die meistenim Tarot verwendeten Systeme auf der kabbalistischenInterpretation der zehn Sephiroth des Baum des Lebens.Beim Legen der Karten wird häufig die Summe oderQuersumme der gelegten Karten benutzt, um beispiels-weise die „Essenz“ oder die „Summe“ der Legung festzu-stellen. Auch die sogenanntenGeburtskarten oder Persön-lichkeitskarten oder ähnliche werden in vielen Systemendurch numerologische Methoden ermittelt.

6.3 Kabbala

Obwohl vermutlich unterschiedlichen Ursprungs, gibt eseine Theorie, die eine Beziehung zu den jüdischen esote-rischen Lehren der Kabbala herstellen möchte.Die auf das Tarot angewandten kabbalistischen Lehrenentstammen zumeist einer langen Tradition der christ-lich/westlichen Rezeption der Kabbala. Studenten der jü-dischen Kabbala weisen häufig auf Widersprüche zwi-schen dieser christlichen Tradition und der ursprüng-lichen jüdischen Kabbala und ihrer Weiterentwicklunghin.Jüdische Kreise benutzen daher die Quersumme der 78Tarotkarten um eine Beziehung zwischen den Sephirothdes kabbalistischen Baum des Lebens und der jeweiligenTarot-Karte herzustellen.Ein Beispiel: Die Karte TOD (XIII. Tarotkarte) hat dieQuersumme 4 (= 1+3) und wird demzufolge der viertenSephira Geburah (hebr. ‚Strenge‘) zugeordnet (nach der

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‚Tarot-Zuordnung‘). So können alle 78 Karten bis auf dieKarte Der NARR (Zahl ‚Null‘), die allein der obersten Se-phirah (alias Kether) zugehörig ist, zugeordnet werden.In vielen Ausrichtungen werden die Wege zwischen denzehn Welten [alias ‚Sephiroth‘] des Lebensbaums – es sindnicht zufällig 22 Stück – mit den 22 Großen Arkana desTarots verbunden. Das ist zwar assoziativ möglich, aberinhaltlich wenig sinnig. Die 22 Wege zwischen den zehnWelten des Lebensbaums werden von den Buchstaben desHebräischen Alphabets eingenommen – es sind wiederum22 Stück. Die 22 Großen Arkana des Tarots werden denzehn Welten und nicht den 22 Wegen innerhalb des Le-bensbaums zugeordnet.[34]

Die offenkundige Verbindung hingegen zwischen derchristlichen Kabbala und dem Tarot sind die 22 Verbin-dungen (alias ‚Pfade der Weisheit‘). Diese befinden sichzwischen den zehn Sephiroth (alias „Welten“). Der kab-balistische Lebensbaum besteht aus zehn Welten und hatzwischen ihnen 22 Verbindungen, die den 22 Buchstabendes hebräischen Alphabets entsprechen. Diese 22 Ver-bindungen können beim Tarot mit den 22 Arkana in Be-ziehung gesetzt werden, und die zehn Sephiroth mit denWerten der Zahlenkarten.

6.4 Astrologie

Auch zur westlichen Astrologie werden in vielen Deu-tungssystemen des Tarot Verbindungen hergestellt. Eben-so gibt es einzelne Decks, die entsprechende Verbindun-gen zu anderen astrologischen Systemen herstellen; aufdiese soll hier aber nicht eingegangen werden. Meist wer-den den einzelnen Karten die Tierkreiszeichen, Planetenund/oder astrologische Häuser zugeordnet, oft auch einesder vier Elemente, mit denen auch die Astrologie arbei-tet. Deren Eigenschaften werden dann in die Deutung derjeweiligen Karte mit einbezogen. Allerdings herrscht kei-neswegs Einigkeit darüber, welches Zeichen zu welcherKarte gehört, und selbst einen Überblick zu geben wür-de den Rahmen des Artikels bei weitem sprengen. Daherals Beispiel nur die Zuordnung, wie sie Crowley für seinTarot-System vornimmt.Auch eine der gängigen Erklärungen der angeblichenWirksamkeit von Astrologie, die Synchronizität, habenviele Tarot-Autoren übernommen; insbesondere dann,wenn das Tarot zu divinatorischen Zwecken benutzt wird.

6.5 Weitere Systeme

Beispiele für andere Systeme, die häufig oder gelegent-lich mit dem Tarot in Verbindung gebracht werden,sind Runen, das I Ging, die keltische Mythologie, dieägyptische Mythologie, neuerdings auch Engel und vie-le andere mehr.

7 Legen und Lesen der Karten

7.1 Vorbereitung

Während viele Menschen sich auf das Lesen der Kar-ten mit ausführlichen Ritualen, die etwa Kerzen, Musikund/oder Meditationen beinhalten können, vorbereiten,verzichten andere größtenteils oder völlig darauf. Einegewisse Konzentration gilt aber allgemein als ratsam.Deck und Legesystem sollten entsprechend der Frage-stellung ausgewählt werden; dies ist jedoch, insbesonderewas das Deck angeht, eine sehr subjektive Entscheidung,für die keine Regeln existieren.Ebenfalls eine persönliche Entscheidung ist es, ob manbeim Mischen der Karten bestimmten Ritualen oder Me-thoden folgt. Wenn man mit umgekehrten Karten arbei-ten möchte, ist es notwendig, eine Methode zumMischender Karten zu wählen, bei der umgekehrte Karten vor-kommen können; dies kann beispielsweise durch Abhe-ben und Umdrehen von Karten geschehen.

7.2 Legesysteme

Egal zu welchem Zweck man die Tarot-Karten deutenmöchte, wenn man sich nicht darauf beschränken möch-te, jeweils nur eine einzelne Karte auszuwählen, und diesezu interpretieren, benötigt man ein Legesystem. Ein Le-gesystem ist jedes System, in dem bestimmte Plätze be-stimmt werden, und diesen Plätzen eine bestimmte Be-deutung zukommt. Ein Legesystem kann aus nur zweiKarten bestehen, andere Legesysteme beziehen mehrKarten ein, einige sogar alle 78. Als wichtig dabei giltnicht, sich an ein bestimmtes System zu halten, sondernein zur Fragestellung passendes auszuwählen, oder selbsteines festzulegen. Daher ist die Anzahl der möglichen Le-gesysteme unbegrenzt.Als Beispiele hier ein paar bekannte Legesysteme. Dieerste mit drei Karten, und einigen möglichen Bedeutun-gen der Positionen, und die zweiteKeltische Kreuz, die amhäufigsten beschriebene Legemethode.

7.2.1 Legen mit drei Karten

Die einfachste Art, Karten zu legen. Soll in der Denkwei-se der Tarot-Praktizierenden geeignet sein, um für einenselbst Tagesvorhersagen zu treffen oder kleinere Fragenzu beantworten.

7.2.2 Das keltische Kreuz

Eines der ältesten und bekanntesten Legearten. Durch diehohe Anzahl an gelegten Karten und der umfangreichenFragemöglichkeiten, soll sich diese sehr ausführliche Le-geart für alle Fragen anbieten. Falls man unsicher sei, wel-

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12 7 LEGEN UND LESEN DER KARTEN

che Legeart zu wählen ist, solle das keltischen Kreuz ver-wandt werden.Es gibt diverse Variationen des Keltischen Kreuzes. Wäh-rend das eigentliche Legemuster bei all diesen Variatio-nen gleich ist, bestehen insbesondere hinsichtlich der Rei-henfolge und Bedeutung der Karten 3-6 Differenzen.

7.3 Der Kompass

Beim Kompass hat man eine einfache Tendenzlegung.Diese Legeart ist aber beliebig erweiterbar und kann da-her zu einer sehr guten Entscheidungshilfe werden. DieLegart wird gerne verwendet, wenn man vor der Karten-legung schon vermutet, dass neue Fragen während dieserhinzutreten werden.

Der Kompass

1: Das ist die Frage 2: Nahe Zukunft 3: Andere und Um-feld 4: Zukunft (auf längere Sicht) + Quintessenzkarte[35]

7.3.1 Das Kreuz

Das Kreuz gibt eher eine prägnante Interpretation wie-der, die häufig in die richtige Richtung weist. Die Frage-stellung kann hier zahlreich umgestellt werden um somitimmer neue Interpretationen der Karten zu ermöglichen.Sie wird gerne verwendet um einen Trendverlauf oder ei-ne Tendenz zu erkennen.

Das Kreuz

1: Die Frage 2: Das sollte nicht getan werden 3:Das sollten getan werden 4: Dahin führt der Weg +Quintessenzkarte[35]

7.3.2 Das Liebesorakel

Das Liebesorakel ist angelehnt an das Kreuz, jedoch ge-nau zugeschnitten auf Fragen Rund um das Thema Part-nerschaft. Mit der Position drei erhält man hier zudem ei-ne Karte die auf den Partner eingeht. Hier kann man sehrgenaue Legungen für alle Liebes-/ und Partnerschaftsfra-gen durchführen.

Das Liebesorakel

1: Die Frage 2: Innerliche Beweggründe 3: Wieder Andere dazu steht 4: Was der Ratschlag ist +Quintessenzkarte[35]

7.3.3 Umgekehrte Karten

Je nachdem, wie die Karten gemischt wurden, ergebensich unter Umständen beim Legen Karten, die auf demKopf stehen. Viele, vor allem neuere Tarot-Systeme dre-hen diese Karten einfach wieder in die „richtige“ Positi-on. Historisch allerdings wurden diese Karten (und wer-den in einigen Systemen bis heute) als das genaue Ge-genteil der Bedeutung der Karte interpretiert. Würde alsoeine bestimmte Karte in einer bestimmten Position Plötz-licher Reichtum bedeuten, bedeutet sie umgekehrt Plötz-liche Armut. Dies wurde von vielen späteren Autoren al-lerdings als zu einseitig betrachtet. Umgekehrte Kartenwerden heute von den meisten Systemen so interpretiert,dass die grundsätzliche Bedeutung zutrifft, es aber einenproblematischen Aspekt gibt.Auch gibt es die Auffassung, dass die umgedrehten Kar-ten historisch gesehen keine andere Bedeutung haben.Der Grund liegt in der Verwendung des Marseille-Decks,welches eines der ersten Tarot-Decks war. In diesemDeck sind die meisten Abbildungen so angefertigt, dasssie sich spiegeln, und es somit keine auf dem Kopf ste-hende Karten dabei gibt.Wichtig ist, dass sich der Kartenleger vor dem Karten-legen entscheidet, ob die Karten für ihn in seiner Deu-tung eine andere Funktion haben, wenn sie auf dem Kopfstehen. Die Mischtechnik ist entscheidend. Die üblicheMischung in der Hand kann hier keine Abweichung ge-nerieren, daher kann dieser Aspekt nur zutreffen, wenndie Karten ausgebreitet auf dem Tisch gemischt werden,nicht in der Hand.

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8 Tarot in Literatur, Musik undFilm

• Mike Batt veröffentlichte 1979 eine Tarot Suite mitdem London Symphony Orchestra.

• Piers Anthony schrieb 1979/80 die Fantasy-Romaneder Tarot-Trilogie.

• Im Kapitel Licht von Gustav Meyrinks Roman DerGolem macht Hillel den anonymen Erzähler auf dieParallelen der Kabbala und des Tarots aufmerk-sam. Der Name Tarot soll nach der Figur Hillelvom altägyptischen Wort Tarut, ‚der Befragte‘, unddemWort tarisk, ‚ich verlange eine Antwort‘ aus derZendsprache abstammen[36].

• In der Anime-Serie The Vision of Escaflowne kanndie Hauptdarstellerin Hitomi mittels Tarot-Kartendie Zukunft vorhersagen. Jede Folge wird mit eineranderen, thematisch bezogenen Karte begonnen.

• Im ersten Buch des Romanzyklus Der Dunkle Turmvon Stephen King wird gegen Ende dem Hauptcha-rakter Roland vom Mann in Schwarz ein Tarot ge-legt, bei dem die drei Karten Der Gefangene, DieHerrin der Schatten und Der Tod gezogen werden.

• In Peter Jacksons Film Braindead wird die Prot-agonistin Paquita durch eine Tarotlegung mit Kar-ten des Crowley-Tarots in die Haupthandlung ge-führt. Dabei wird eine der Karten um das Gesichtdes Hauptdarstellers erweitert und eine auf die Film-handlung zugeschnittene Version des Trumpfes DerStern verwendet.

• Das dritte Buch des Romanzyklus Dune von FrankHerbert berichtet von einer Tarotwelle (ein Arra-kistarot mit Bildern der Geschichte), die den Bene-Gesserit-Hexen das Wahrsagen erschwert, weildurch die Bilder des Tarot die Klarheit ihrer Visi-on getrübt wird.

• In Umberto Ecos Roman Das Foucaultsche Pendelfühlt sich der Hauptcharakter Casaubon gegen Endedes Romanes von Tarotkarten verfolgt, die scheinbarin jeder Buchhandlung in Paris angeboten werden.

• Arturo Pérez-Revertes Roman Der Club Dumas(1993) basiert auf fiktiven Tarotkarten; verfilmt vonRoman Polański als „Die neun Pforten“ (1999).

• In der Simpsons-Folge Lisas Hochzeit besucht LisaSimpson auf einem Mittelaltermarkt eine Wahrsa-gerin, die ihr Tarot legt. Zuerst legt die Wahrsagerindie KarteDer Tod bei der Lisa erschrickt, dieWahr-sagerin aber, in Anspielung auf die übliche Wahr-sagerpraxis, die Karte als gar nicht so schlimm be-zeichnet. Als zweite Karte legt sie The happy Squir-rel (das Lustige Eichhörnchen), die Lisa niedlich fin-det, die Wahrsagerin aber beinahe in Panik versetzt.

Einige neue Tarotspiele haben den Gag aufgenom-men und haben die The-happy-Squirrel-Karte in ihrSet mit aufgenommen.

• Im dritten Teil der Adventure-Reihe Monkey Islandlegt eine Wahrsagerin Guybrush Tarotkarten undzieht dabei fünfmal Der Tod, was schlechtes für sei-ne Zukunft ahnen lässt. Im in mehrere Episodenaufgeteilten Teil Tales of Monkey Island erzählt dieVoodoo Lady zu Beginn jeder Episode die Gescheh-nisse der bisherigen, die sie mit (vermutlich selbst)erfundenen Tarot-Karten wie Der Wissenschaftlerund Der Verrat illustriert. Im Spiel selbst kann siedurch ihre Karten auch aktiv Ereignisse bewirken.

• Ton Steine Scherben stellten ihr viertes Album IVnach den Karten der Großen Arkana zusammen.Durch dieses Projekt wurden Schwefel zu demähnlich aufgebautem KonzeptalbumMystifier inspi-riert.

• MarilynMansons AlbumHolyWood (In the Shadowof the Valley of Death) (am 14. November 2000 er-schienen) enthielt 10 Tarot-Kartenmit eigenemMo-tiv. Darin sind Motive unter Anderem von John F.Kennedy oder der Band abgebildet.

• James Bond 007 lernt in Leben und sterben lasseneine Seherin (Solitaire) kennen, in die er sich ver-liebt. Sie verliert dadurch jedoch ihre Fähigkeit, dieZukunft voraussagen zu können. So fällt sie in Un-gnade bei Kananga alias Mr. Big, dem Bösewichtdes Films. Bond kann sie jedoch retten und Kanan-ga töten. Solitaire legt für Kananga die Karten, denndieser glaubt an die Macht des Voodoo. Bond ver-führt sie mit gezinkten Karten, aber dadurch verliertsie ihre Macht die Zukunft zu sehen. Solitaire wirdvon Jane Seymour gespielt, James Bond von RogerMoore. Benutzt wurde das Deck Tarot of the Wit-ches, gemalt von Fergus Hall; auf der Kartenrücksei-te ist ein stilisierter 007-Schriftzug. In einer späterenFilmszene wird ein Rider-Waite Deck mit derselbenRückseite benutzt.

• Die Band Dark Moor veröffentlichte 2007 ein Al-bum mit dem Namen Tarot, dessen einzelne Titelsich auf einige der Großen Arkana beziehen.

• In der Anime-Serie Yu-Gi-Oh! GX legt der Anfüh-rer der Gesellschaft des Lichts, Sartorius, Tarotkar-ten und vermag in die Zukunft zu sehen. Er verbin-det die Karten teilweise mit den Charakteren aus derSerie wie zum Beispiel Der Narr und Jaden Yuki.

• Im Roman Das Schloss, darin sich Schicksale kreu-zen (1973 - italienischer Originaltitel: Il castellodei destini incrociati) lässt Italo Calvino in einemoulipistischen Spiel Menschen, die nicht miteinan-der sprechen können, ihre jeweiligen Geschichtenanhand von Tarot-Karten erzählen, die auf einem

Page 14: Tarot - files.homepagemodules.defiles.homepagemodules.de/b260035/f75t465p1565n4_pzVKIiwe.pdfTarot Tarot (maskulinum oder neutrum, ausgespro-chen [ta'ro:][1]) ist ein 78-Blatt-Kartensatz,

14 9 REZEPTION

Tisch ausgelegt werden. Die so entstehenden Le-gebilder ergeben, je nachdem, von welcher Seiteaus man sie „liest“, so unterschiedliche Erzählungenwie die von Faust, Ödipus, Hamlet, Parzival, Rolandoder Justine. Im Nachwort beschreibt Calvino dasbeinahe beliebig ausdeutbare Tarot als „Konstrukti-onsmaschine für Erzählungen“.

• In der Fantasybuchserie Die Chroniken von Ambervon Roger Zelazny benutzt der Hauptcharakter Cor-win die Karten des Tarot dazu, mit Familienmitglie-dern zu kommunizieren. Die Karten bieten ihm auchdie Möglichkeit, Übergänge zwischen verschiede-nen Welten („Schatten“) zu öffnen und hindurchzu-gehen.

• In dem Buch Harry Potter und der Halbblutprinzvon Joanne K. Rowling begegnet die Hauptperson,Harry Potter, öfters scheinbar zufällig seiner Wahr-sagelehrerin Sybill Trelawney dabei, wie sie Tarot-Karten zieht und dabei unbewusst die weitere Hand-lung des Buches voraussagt, unter anderem den To-desfall am Ende mithilfe der Karte Der Turm.

• In der Hörspielserie Offenbarung 23 - Das Wissender Menschheit (Folge 13) von Jan Gaspard wirdder Hauptperson, Georg Brand, mit dem Michelini-Tarot die Zukunft vorhergesagt.

• Im Buch Tarot paryski, erschienen im Jahr 1993,schreibt die polnische Autorin Manuela Gretkow-ska auf mindestens zwei sprachlichen Ebenen: dieden Pariser Alltag einer jungen Polin beschreiben-de Sprache trifft auf die die symbolische Bedeutungdes Tarot interpretierende Sprache.

• In dem Buch Handy-Liebe von Bianka Minte-Königeröffnet die Hauptperson Hanna Pfefferkorn mit ih-ren Freundinnen einen Flirtshop. Dabei werden Ta-rotkarten verwendet.

• In der 3. Staffel des japanischen Mangas Jojo no Ki-myō na Bōken, Stardust Crusaders sind die Fähigkei-ten der Charaktere nach Tarotkarten benannt.

• Im Buch Magic Circle, Im Bann der Karten vonIsobel Bird legt Annie die Karten und gerät dadurchin Schwierigkeiten.

• Im Lied Das geheime Tarot von Juliane Werdingwird über eine Frau gesungen die, die Tarotkartenlegt.

• In der Anime-Serie One Piece scheint der Piraten-kapitän Basil Hawkins Tarot-Karten zu legen, mitdenen er die Zukunft sieht, beziehungsweise derenWahrscheinlichkeiten berechnet.

• In den Playstation-2-Spielen Persona 3 und Persona4 werden die Verbindungen des Hauptcharakters zuGruppen oder Personen nach Tarotkarten benannt.

• Im Film Kings of Rock – Tenacious D enthält derVorspann zahlreiche echte und modifizierte bzw. er-fundene Tatorkarten und deren Symbolik. Auch dieZwischenüberschriften sind in Form selbsterfunde-ner Tarotkarten gestaltet.

• In der vierbändigen LuEllen-und-Kidd-Reihe desamerikanischen Autors John Sandford verwendetder Protagonist Kidd ein Rider-Waite-Deck zurAnalyse seiner jeweiligen Situation. Auch die Titelder Reihe sind an die Bezeichnungen der großen Ar-kana angelehnt.

• Im Film Das Kabinett des Doktor Parnassus ziehtParnassus auf der Brücke die Karte Der Gehängte,kurz bevor sie den erhängtenMann unter der Brückesehen.

• Esteban Lopez schrieb Rota. Ein Tarot-Roman, aufDeutsch erstmals publiziert 1972[37]

• In der Sex-and-the-City-Folge Glaubensfragen (Ohcome, All ye faithful) besucht Charlotte York eineals „Medium der Stars“ bekannte Wahrsagerin undlässt sich von ihr Tarot legen. Sie möchte wissen,wann sie heiraten wird. Dazu soll sie drei Kartenmit der linken Hand ziehen und sie mit dem Bildnach unten nebeneinander vor sich legen. DieWahr-sagerin deckt die Karten nacheinander auf. Zuerstdreht sie das Ass der Stäbe um, was, wie sie sagt,Wohlstand bedeutet. Dann folgt die Neun der Kel-che, die Stärke und Unabhängigkeit bedeuten undschließlich Der Gehängte, welcher für neues Erwa-chen steht. Die Wahrsagerin erklärt Charlotte, dasssie eine unabhängige starke Frau mit großem Erfolgin der Zukunft sei, sie jedoch keinen Hinweis aufHeirat sehen könne. Charlotte reagiert darauf etwasschockiert und wirft der Wahrsagerin vor, sie habekein Einfühlungsvermögen, denn wie könne sie ihrgegenüber einfach so eine solche Aussage machen.Daraufhin antwortet ihr das Medium: „Kindchen,ich bin eineWahrsagerin, keine Psychotherapeutin.“

• In der Roman-Trilogie The Arcana Chronicles vonKresley Cole stellenmehrere Charaktere die GroßenArkana dar.

• Im Spiel The Binding of Isaac findet Isaac diver-se Tarot-Karten aus der Großen Arkana, welche ereinsetzen kann. Die Namen der Karten entsprechendem Rider-Waite-Tarot, jedoch sind Kraft und Ge-rechtigkeit nicht vertauscht.

9 Rezeption

Insbesondere gegen die divinatorische Nutzung des Ta-rots wird häufig, wie gegen alle anderen Arten der

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11.2 Tarot & Psychologie (wissenschaftliche Literatur) 15

Wahrsagerei, eingewandt, dass es für die Zuverlässig-keit der Ergebnisse keinen Beweis gebe. Allerdings ge-hen die meisten neueren Autoren und Tarot-Leser da-von aus, dass das Tarot ohnehin nicht unumgängliche undüberraschend eintretende Ereignisse vorhersagen könne,sondern lediglich Tendenzen anzeige; etwa im Sinne von:„Wenn sich an der Situation nichts ändert, wird X eintre-ten“.Das Tarot wird, wie andere Wahrsage- und Beratungs-methoden auch, gelegentlich zum Betrug missbraucht, et-wa um „Schutzamulette“ gegen angebliche „Verhexun-gen“ zu verkaufen, oder auch nur weitere Sitzungen. Ge-rade bei telefonischen Beratungen kommt es auch vor,dass nicht für jeden Anrufer tatsächlich die Karten gelegtwerden, sondern die Berater einige wenige vorgefertigteLegungen vorliegen haben, die dann einfach vorgetragenwerden, unabhängig von Frage und Fragesteller.Weiterhin wird das Tarot, insbesondere von religiö-sen Gruppen, häufig mit magischen Praktiken oderSatanismus in Verbindung gebracht. Dies geht nicht zu-letzt auf Aleister Crowley zurück.

10 Siehe auch

• Tarotblatt

• Tarock

• Wahrsagekarten

• Archetypus

• Stein der Weisen

11 Literatur

11.1 Tarot-Hermeneutik

• EckhardGraf:Mythos Tarot - historische Fakten, Pa-ram Verlag, Alberstedt 1989, ISBN 3-88755-004-8. (Geschichtliches Standardwerk über Mythen desesoterischen Tarots)

• Thomas Körbel: Hermeneutik der Esoterik. EinePhänomenologie des Kartenspiels Tarot als Beitragzum Verständnis von Parareligiosität. Reihe: Reli-gion und Biographie Bd. 6, Münster 2001; 456S. ISBN 3-8258-5378-0. (Rezension Dr. MatthiasPöhlmanns, EZW-Referat Esoterik, Okkultismus,Spiritismus: Thomas Körbel, Hermeneutik der Esote-rik. Eine Phänomenologie des Kartenspiels Tarot alsBeitrag zum Verständnis der Parareligiosität, Müns-ter/Hamburg/London 2001 (= Religion und Biogra-phie 6), in: Theologische Literaturzeitung 129, Heft4/2004, 366-367)

• Martin Kriele u. Robert Spaemann (Hrsg.):Die großen Arcana des Tarot. Meditationen desAnonymus d’Outre-Tombe, Herder, Basel 1989, 4Bd., ISBN 3-906371-01-8. (Christliche Hermetik.Interdizplinäre Arbeit über Tarot, welche Theolo-gie, Gnosis, Hermetik und Psychologie verbindet.Bisher nichts damit Vergleichbares.)

• Hildegard Piegeler:Tarot . Bilderwelten der Esoterik,Wilhelm Fink Verlag, München 2010, ISBN 978-3-7705-4934-4

• Rachel Pollack: Tarot - 78 Stufen der Weisheit,Knaur, München 1985, ISBN 3-89060-508-7

• Ralph Tegtmeier: Tarot - Geschichte eines Schick-salsspiels, DuMont, Köln 1986, ISBN 3-7701-1682-8

• Valentin Tomberg: Der wandernde Narr - DieLiebe und ihre Symbole - Eine christliche Tarot-Meditation. Französischer Originaltext mit deut-scher Übersetzung vonWilhelmMaas. Herausgege-ben von Friederike Migneco und Volker Zotz. Lu-xemburg (Kairos Edition) 2007, ISBN 2-9599829-5-9 (Der Autor Valentin Tomberg, der Anonymusd’Outre-Tombe des von Kriele und Spaemann her-ausgegebenen Buchs, legt hier eine kompaktere Fas-sung seiner Tarot-Meditationen vor.)

11.2 Tarot & Psychologie (wissenschaftli-che Literatur)

• Marion Guekos-Hollenstein: Zur psychologischenDeutung des Tarock-Spiels. Dissertation an der Phi-losophischen Fakultät I der Universität Zürich 1978,als Taschenbuch: Quellen des Tarot. Unbekann-te Schätze in den 22 Großen Arkana. Überarb.,TB. Königsfurt-Urania, Krummwisch 2000 ISBN 3-933939-06-2

• Marlene Hoffmann-Körner: Tarot als Medium impsychotherapeutischen Prozeß, Diplomarbeit amFachbereich für Psychologie der Universität Ham-burg, 1990

• Bernhard Sommer-Teckenburg: Klärungshilfe mitTarot, Diplomarbeit im Fachbereich Psychologie,Universität Hamburg 1991, - Eine wissenschaftlicheAuseinandersetzung über die psychologische Bera-tungmit Tarot - Der Autor beschäftigt sich im erstenTeil mit dem Tarot als Medium der psychologischenKlärungshilfe. Umgang und Funktionsweise im the-rapeutischen Kontext werden beschrieben. Im zwei-ten Teil wird in einer Studie auf der Grundlage vonTarot-Beratungen untersucht, wie hilfreich der Ta-rot in der psychologischen Beratung ist.[38]

• Iris Koepe: Psychologische Aspekte des Tarot, Di-plomarbeit am Fachbereich für Psychologie der

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16 13 EINZELNACHWEISE

Universität Hamburg 1994 – Die Autorin unter-sucht in dieser Literaturarbeit, inwieweit Tarotbil-der symbolische Darstellungen psychologischer As-pekte sind und ob diese eine Ganzheit im Sinne einesPersönlichkeitskonzeptes bilden.

• Torsten Tessin: Coaching-Praxis im Grenzbereichesoterischer Methoden, Diplomarbeit im Fachbe-reich Pädagogik, Fachhochschule München 1998[39]

• Uta Becker: Die Tarot-Symbolik in der modernenenglischen Literatur: Eine systematische Untersu-chung zur Verwendung des ‘Wicked Pack of Cards’,Magisterarbeit am Institut für Anglistik der Univer-sität Leipzig, 2007 – Die Arbeit gibt zunächst eineallgemeine Einführung zum Tarot. Mit einem Über-blick über die literarische Verarbeitung des Tarotin Werken des anglo-amerikanischen Sprachraums,der Besprechung der Schlüsselpassage in „TheWas-te Land“ (T.S. Eliot) und tiefergehenden Analysenzur Verwendung des Tarot in zwei britischen Roma-nen („The Greater Trumps“ und „The Magus“) wirdder Frage nachgegangen, wie der Tarot in literari-schen Werken verarbeitet wird.

12 Weblinks

Commons: Tarot – Sammlung von Bildern, Videosund Audiodateien

13 Einzelnachweise[1] Duden, Die deutsche Rechtschreibung, 2007

[2] Rachel Pollack: Der Haindl Tarot. Droemer Knaur, Mün-chen 1988, S. 7, ISBN 3-426-26374-2.

[3] Early Tarot Notes. Early Playing Cards Research

[4] Stuart R. Kaplan: Der Tarot, Geschichte, Deutung, Lege-systeme. Henrich Hugendubel Verlag, München 1972, S.41 ff, ISBN 3-88034-224-5.

[5] vgl.: Willy Schrödter: Das Rosenkreuz. Origo Verlag. S.a.: Peter Ortmann: Der Lombardische Tarot. Falken Ta-schenbuch.

[6] Gerald Duckworth: A Wicked Pack of Cards: The Originsof the Occult Tarot. London 1996, ISBN 0-7156-2713-9.

[7] Hajo Banzhaf: Das Tarot-Handbuch. Hugendubel, 10.Auflage, München 1998, ISBN 3-88034-697-6.

[8] trionfi.com - The Oldest Tarot Cards

[9] Trionfi Cards - Early Documents

[10] Ferrara 1441 - where the Tarot cards started

[11] Museum for old Playing Cards

[12] Cary Yale Tarocchi

[13] Tarot: 5x14-theory

[14] Bianca Maria Visconti in Ferrara 1441 - Tarot Research

[15] Spotlights on the 5x14-Theory

[16] Trionfi Cards - Early Documents

[17] Baldassare Castiglione, Il Cortegiano. Extract with notesto playing cards

[18] D'Allemagne vol. I, pp. 297-8, vol. II, pp. 244, 246, 492,502.

[19] Ibid., vol. II, p. 258

[20] Michael Dummett: The Game of Tarot from Ferrara toSalt Lake City. 1980, Duckworth, ISBN 0-7156-1014-7.

[21] Kurzbesprechung3

[22] Arthur Edward Waite: Der Bilderschlüssel zum OriginalRider Waite Tarot. Neuübersetzung 2005, AGM Urania,ISBN 3-03819-070-5.

[23] Learntarot

[24] Aleister Crowley: Das Buch Thoth. Ägyptischer Tarot.AGM Urania, 11. Aufl. 2005, ISBN 3-908644-73-9

[25] Andreas Huettl und P.-R. König: Satan – Jünger, Jägerund Justiz, 416 S., Kreuzfeuer Verlag, 2006, S. 202.

[26] Eckhard Graf: Mythos Tarot, param 1989, S. 25

[27] Tarocchi Marvel, tarotpedia.com. Abgerufen am 26. Ja-nuar 2014

[28] Marvel Tarot, marvel.wikia.com. Abgerufen am 26. Janu-ar 2014

[29] Discordian Deck (engl.; PDF; 674 kB)

[30] Bernhard Sommer-Teckenburg: Klärungshilfe mit Tarot.Diplomarbeit im Fachbereich Psychologie, UniversitätHamburg 1991; Seite 21. - Eine wissenschaftliche Ausein-andersetzung über die psychologische Beratung mit Tarot(zu beziehen über das Internetportal des Autors).

[31] Elisabeth Haich (Hrsg.): Tarot - Die zweiundzwanzig Be-wusstseinsstufen des Menschen, Drei Eichen Verlag, Ok-tober 2000, TB, ISBN 978-3-7699-0599-1

[32] Hajo Banzhaf: Tarot und die Reise des Helden. Hugendu-bel, Oktober 1997, ISBN 3-88034-991-6.

[33] Rachel Pollack: The Shining Woman Tarot. 1994, wiederveröffentlicht 2001 als The Shining Tribe Tarot. ISBN 1-56718-532-0.

[34] Giovanni Grippo, Das Tarot der Rosenkreuzer – Der Wegdes Eingeweihten, G. G. Verlag, Oberursel 2011, S. 19-20,ISBN 978-3-942-18703-9.

[35] Michael Schöttler: Tarot Legearten. Abgerufen am 28. Ja-nuar 2014.

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17

[36] Gustav Meyrinks Der Golem, Internetausgabe beim Pro-jekt Gutenberg

[37] März-Verlag, häufige Neuauflagen. Aus dem Niederlän-dischen von Johannes Piron. Auch Liebe & Tarock, oderals Liebe und Tarot in einem Nachdruck des Area-Verlags2004 ISBN 3899960297. Andere Titelfassungen Amor &Tarot (spanische Version) oder Rota & Liebe.

[38] http://www.tarot.hamburg/Diplomarbeit.html

[39] Diplomarbeit von Torsten Tessin

Normdaten (Sachbegriff): GND: 4059078-1

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18 14 TEXT- UND BILDQUELLEN, AUTOREN UND LIZENZEN

14 Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen

14.1 Text• Tarot Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Tarot?oldid=135957076 Autoren: Elian, Lichtkind, AlexR, Jed, Gnu1742, Aka, Stefan Kühn,Hafenbar, ErikDunsing, Irmgard, Ah, Dishayloo, Mathias Schindler, Reinhard Kraasch, WolfgangRieger, Glenn, Filzstift, Denis Bart-hel, Herrick, Matt1971, Ce2, Seewolf, AstroGK, Maclemo, Dominik, Rolz-reus, Asthma, Jank, Wiki-surfer, Anathema, Würfel, Zwobot,Sigune, Sebastian Hagedorn, Robbot, Karl-Henner, StefanAndres, RokerHRO, Terabyte, Thommess, Jonathan Hornung, Justy, Ulrich Ro-semeyer, Turbobernd, Peter200, Peng, MFM, Atomium, Sewa, Nina, Hardenacke, Janneman, Geminus, P. Birken, Crowley, HenrietteFiebig, TheK, Maya, Kai.Werthwein, Momo, Sputnik, PeeCee, Darkobserver, AHZ, Ri st, Ureinwohner, Thq23, Uwe Gille, JochenF,Penta, Pjacobi, To old, Bender235, FNaehring, MollyMalone, Juesch, BWBot, Boggie, Lustiger seth, Phi, Botteler, Abraxas, Heiko, Trai-tor, Mps, ElRaki, Chrkl, Nulli, Civvi, Abe Lincoln, Thorbjoern, Renekaemmerer, Cherubino, Doc Simmi, Laza, MGla, Emes, Hubertl,Herr Th., Bombe, Liberal Freemason, Lofor, Rschley, Schlurcher, LUZIFER, Macador, Albrecht1, TheGunslinger, Ca$e, Detektivin,Zaphiro, Colin, Millbart, Limfuin, FritzG, Thomas S., César, SiDdhartha, TheTJ, Sturmbringer, Numinosus, Viciarg, Liondancer, Tinz,Eisbaer44, Bahnmoeller, STBR, Markus Mueller, Ephraim33, Gerhard51, Hydro, Copper04, PartnerSweeny, Bota47, Ter, Eynre, Savin2005, Paradox93, Druffeler, Willson, Gamma, Kliojünger, Weapon X, MarcoBorn, DerHexer, WAH, JCS, Schlesinger, Augiasstallputzer,KnightMove, Kaisersoft, Edia, Adrastos, PortalBot, Tjö, Gugerell, FordPrefect42, LKD, Kajk, Ice Boy Tell, Gripweed, Hullu poro, Invisi-goth67, DuMonde, IgorPodolskiy, Sargoth, Sister Ray, Das .:X, Nemissimo, E-Kartoffel, Kiwaiti, Carol.Christiansen, Nike Cristin, Hanspi,BesondereUmstaende, Klaus Frisch, Sir Anguilla, Spuk968, Thijs!bot, HubiB, Stauba, S.Didam, Nagy, Enzo molinari, Cholo Aleman, Ul-simitsuki, Escarbot, Horst Gräbner, Samanta, Balder2142, Muck31, Gohnarch, Berliner76, Markoz, Hendrik J., Knopfkind, Kunstwirt,FIST, Telrúnya, Smiloid, Nolispanmo, Samwhite, M-O-W, FloBo, CommonsDelinker, Redlinux, Kuebi, ThoR, Lilith-Kartenlegen, Avron,Novembermaus, MariaMarmelade, Chleo, SashatoBot, DodekBot, K.J.Bot, Complex, TXiKiBoT, Aibot, Der Hermetiker, Regi51, Idioma-bot, Ulli Purwin, Tobias1983, AlleborgoBot, Joli Tambour, Garinger, Eisnacht, SieBot, Der.Traeumer, S.lukas, Muesse, Chricho, OKBot,C74ju, Micha L. Rieser, Aktionsbot, Yikrazuul, Succu, Alnilam, Manbu, Inarchie, Rudolf Pohl, Bartlebooth, DumZiBoT, Ai24, Cäsi-um137, ·, WuBot, Fiat tux, Jerry Laval, SilvonenBot, Sprachpfleger, Rosy13, Brackenheim, Magical barbie, EjsBot, CarsracBot, ZenoBot,Schwarzenbergweiher, PM3, UHT, Luckas-bot, Nallimbot, Xqbot, Christian140, Hadmar von Wieser, RibotBOT, Rr2000, BloodyBuc-caneer, Adamantane, Utausb, MorbZ-Bot, Pavolmalenky, Shivastar, Antonsusi, Fredo 93, Pommesgabel, Sängerkrieg auf Wartburg, Let-demsay, EmausBot, Prüm, Nonon94, Afforever, Weiser Narr, WikitanvirBot, Hocco, Nobody60, NeverDoING, MerlIwBot, Kitt2000, Ge-tulioV, KLBot2, MitigationMeasure, H. 217.83, Kaffeeschwarz, FrauAva89, Hybridbus, Königsfurt-Urania, Florianschmidtwelzow, Karlder Größte, Myrios und Anonyme: 266

14.2 Bilder• Datei:Celticcross.png Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/3/36/Celticcross.png Lizenz: ? Autoren:selbst gezeichnetOriginalkünstler:Alex Regh (Benutzer:AlexR)

• Datei:Commons-logo.svg Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4a/Commons-logo.svg Lizenz: Public domain Au-toren: This version created by Pumbaa, using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightlywarped.) Originalkünstler: SVG version was created by User:Grunt and cleaned up by 3247, based on the earlier PNG version, created byReidab.

• Datei:Disambig-dark.svg Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ea/Disambig-dark.svg Lizenz: CC-BY-SA-3.0 Au-toren: Original Commons upload as Logo Begriffsklärung.png by Baumst on 2005-02-15 Originalkünstler: Stephan Baum

• Datei:PAPESSE._Papisa,_Tarot_Marsella.jpg Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/52/PAPESSE._Papisa%2C_Tarot_Marsella.jpg Lizenz: CC-BY-SA-2.5 Autoren: ? Originalkünstler: ?

• Datei:Tarot-_Der_Kompass.png Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ac/Tarot-_Der_Kompass.png Lizenz: CC-BY-SA-3.0 Autoren: Eigenes Werk Originalkünstler: www.tarotonline.de

• Datei:Tarot_-_Das_Kreuz.png Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0f/Tarot_-_Das_Kreuz.png Lizenz: CC-BY-SA-3.0 Autoren: Eigenes Werk Originalkünstler: www.tarotonline.de

• Datei:Tarot_-_Das_Liebesorakel.png Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/16/Tarot_-_Das_Liebesorakel.pngLizenz: CC-BY-SA-3.0 Autoren: http://www.tarotonline.de Originalkünstler:Michael Schöttler

• Datei:Threecards.png Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6e/Threecards.png Lizenz: GFDL Autoren: EigenesWerk (Originaltext: selbst gezeichnet) Originalkünstler: Alex Regh (de:Benutzer:AlexR)

• Datei:TreeOfLive_wNo.png Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/09/TreeOfLive_wNo.png Lizenz: CC-BY-SA-3.0 Autoren: Alex Regh Originalkünstler: Alex Regh

• Datei:Viscontisforzatarot.jpg Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/07/Viscontisforzatarot.jpg Lizenz: Public do-main Autoren: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Viscontisforzatarot.jpg Originalkünstler: Bonifacio Bembo (original)

14.3 Inhaltslizenz• Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0