team@work 01/2007

8
D ie bevorzugten Lagen des Stadtzentrums von Osna brück sind bebaut. Um neue Gebäude entstehen zu lassen, das Stadtbild nachhaltig positiv zu prägen und städtebauliche Miss stände zu beheben, ist der Rückbau vorhandener Häuser notwendig. Nicht nur bautechnische Mängel und stadtgestalterische Argumente geben den Ausschlag für die bau liche Neugestaltung von Innen stadtflächen. Häufig machen auch gestiegene Anforderungen an die Flächennutzung einen Neubau not wendig. Neue Gebäude können viele Vorzüge urbanen Lebens auf kleinstem Raum verdichten. Diese innerstädtischen MikroZentren sind keine Einkaufsmeilen, wie viele der großen ausgelagerten Stadtzentren – die Neuen Mitten und Shoppingmalls –, sondern sie Möser-Carré setzt neue Akzente in Osnabrück Sensible Geschäftshausplanung für eine Belebung der Innenstädte von Heinrich Eustrup Das sechsgeschossige MöserCarré schließt eine städtebauliche Lücke in Osnabrück. verbinden Einzelhandels, Gastro nomie und Büroflächen in einer effizienten und neuartigen Weise auf kleinem Raum miteinander. Dipl.Ing. Heinrich Eustrup, Architekt BDA, ist Sprecher des Vorstandes der pbr Planungsbüro Rohling AG. Er ist seit 1992 im Unternehmen. Das Mitglied der Architektenkammern Niedersachsen und SachsenAnhalt hat in den vergangenen Jahren u. a. Projekte betreut wie das MöserCarrée in Osnabrück, das Nette bad Osnabrück und das Gymnasium Gransee. Kurzvorstellung Fortsetzung auf Seite 3 So verfügt das auf den Namen MöserCarré getaufte neue, sechs geschossige Sparkassengebäude in Osnabrück über 3.000 m² Büro fläche, verteilt auf die Oberge schosse zwei bis fünf. Im Erd und ersten Obergeschoss sind 600 m² Raum für Einzelhandel und Gastro nomie geschaffen. Rechts und links vom repräsentativen Eingangspor tal, gut sichtbar für die Besucher, siedelten sich eine SushiBar und ein Bistro an. Eine Tiefgarage ver steckt 50 Stellplätze unter dem Gebäude. Der Entwurf für das MöserCarré ging aus einem 2002 durchgeführ ten, begrenzt offenen Realisie rungswettbewerb der Sparkasse Osnabrück hervor. Unter 54 einge reichten Entwürfen belegte die pbr Planungsbüro Rohling AG den fünf ten Platz. Im Überarbeitungsdurch gang der prämierten Beiträge setzte sich der pbrEntwurf beim Bauaus schuss der Sparkasse als bestes Nutzungskonzept gegenüber Mit bewerbern durch. Das MöserCarré ist an einer Stelle entstanden, an der gesichts lose Gebäude ein über 50jähriges Provisorium fristeten. Diese Zweck bauten ersetzten 1948 das im Zwei ten Weltkrieg zerbombte Eckge bäude an der Ecke Möserstraße/ Wittekindstraße. Von einem Neu bau, der diese Übergangssituation beenden sollte, wurde die harmo nische Integration in die hetero gene Umgebung gefordert. Gleich zeitig sollte er aber auch eine städ tebaulich markante Landmarke set zen. Mit dem Entwurf der pbr AG erreichte der Bauherr einen naht losen Anschluss des neuen Gebäu Mensa Saarbrücken Die Mensa Saarbrücken ist eine Verbin dung aus Kunst und Architektur. Fortsetzung auf Seite 4 Domforum Osnabrück Erdsonden wurden in 100 m Tiefe ge setzt, um Erdwärme zu nutzen. Fortsetzung auf Seite 5 Sporthalle Talschule Jena Die neue Sporthalle stellt einen funktio nalen und gestalterischen Bezug zur Grundschule her. Fortsetzung auf Seite 4 Editorial Effizienz, Qualität und Kostenführer schaft sichern und ausbauen Verstärkung für die Redaktion Neue Werkberichte Informationen der pbr AG Ausgabe 1 | Mai 2007 MöserCarré setzt neue Akzente in Osnabrück Neubau des Menschenaffenhauses „Bonoboland” , Frankfurt Sporthalle Talschule Jena Mensa Saarbrücken Domforum Osnabrück Schulzentrum Uetze ProjektTelegramm Neue Geschäftsbereichsleiter Spende an Osnabrücker Tafel FMGlossar Tag der Architektur, 24. Juni 2007 S. 2 Dialog S. 3 Projekte S. 4 Projekte S. 7 Wissen S. 8 Fokus

description

Informationen der pbr AG

Transcript of team@work 01/2007

Page 1: team@work 01/2007

Die bevorzugten Lagen des

Stadtzentrums von Osna­

brück sind bebaut. Um

neue Gebäude entstehen zu lassen,

das Stadtbild nachhaltig positiv zu

prägen und städtebauliche Miss­

stände zu beheben, ist der Rückbau

vorhandener Häuser notwendig.

Nicht nur bautechnische Mängel

und stadtgestalterische Argumente

geben den Ausschlag für die bau­

liche Neugestaltung von Innen­

stadtflächen. Häufig machen auch

gestiegene Anforderungen an die

Flächennutzung einen Neubau not­

wendig. Neue Gebäude können

viele Vorzüge urbanen Lebens auf

kleinstem Raum verdichten. Diese

innerstädtischen Mikro­Zentren

sind keine Einkaufsmeilen, wie

viele der großen ausgelagerten

Stadtzentren – die Neuen Mitten

und Shoppingmalls –, sondern sie

Möser-Carré setzt neue Akzente in Osnabrück Sensible Geschäftshausplanung für eine Belebung der Innenstädtevon Heinrich Eustrup

Das sechsgeschossige Möser­Carré schließt eine städtebauliche Lücke in Osnabrück.

verbinden Einzelhandels­, Gastro­

nomie­ und Büroflächen in einer

effizienten und neuartigen Weise

auf kleinem Raum miteinander.

Dipl.­Ing. Heinrich Eustrup, Architekt BDA, ist Sprecher des Vorstandes der pbr Planungsbüro Rohling AG. Er ist seit 1992 im Unternehmen. Das Mitglied der Architektenkammern Niedersachsen und Sachsen­Anhalt hat in den vergangenen Jahren u. a. Projekte betreut wie das Möser­Carrée in Osnabrück, das Nette­bad Osnabrück und das Gymnasium Gransee.

Kurzvorstellung

Fortsetzung auf Seite 3

So verfügt das auf den Namen

Möser­Carré getaufte neue, sechs­

geschossige Sparkassengebäude

in Osnabrück über 3.000 m² Büro­

fläche, verteilt auf die Oberge­

schosse zwei bis fünf. Im Erd­ und

ersten Obergeschoss sind 600 m²

Raum für Einzelhandel und Gastro­

nomie geschaffen. Rechts und links

vom repräsentativen Eingangspor­

tal, gut sichtbar für die Besucher,

siedelten sich eine Sushi­Bar und

ein Bistro an. Eine Tiefgarage ver­

steckt 50 Stellplätze unter dem

Gebäude.

Der Entwurf für das Möser­Carré

ging aus einem 2002 durchgeführ­

ten, begrenzt offenen Realisie­

rungswettbewerb der Sparkasse

Osnabrück hervor. Unter 54 einge­

reichten Entwürfen belegte die pbr

Planungsbüro Rohling AG den fünf­

ten Platz. Im Überarbeitungsdurch­

gang der prämierten Beiträge setzte

sich der pbr­Entwurf beim Bauaus­

schuss der Sparkasse als bestes

Nutzungskonzept gegen über Mit­

bewerbern durch.

Das Möser­Carré ist an einer

Stelle entstanden, an der gesichts­

lose Gebäude ein über 50­jähriges

Provisorium fristeten. Diese Zweck­

bauten ersetzten 1948 das im Zwei­

ten Weltkrieg zerbombte Eckge­

bäude an der Ecke Möserstraße/

Wittekindstraße. Von einem Neu­

bau, der diese Übergangssituation

beenden sollte, wurde die harmo­

nische Integration in die hetero­

gene Umgebung gefordert. Gleich­

zeitig sollte er aber auch eine städ­

tebaulich markante Landmarke set­

zen. Mit dem Entwurf der pbr AG

erreichte der Bauherr einen naht­

losen Anschluss des neuen Gebäu­

Mensa SaarbrückenDie Mensa Saarbrücken ist eine Verbin­dung aus Kunst und Architektur.

Fortsetzung auf Seite 4

Domforum OsnabrückErdsonden wurden in 100 m Tiefe ge­setzt, um Erdwärme zu nutzen.

Fortsetzung auf Seite 5

Sporthalle Talschule JenaDie neue Sporthalle stellt einen funktio­nalen und gestalterischen Bezug zur Grundschule her.

Fortsetzung auf Seite 4

EditorialEffizienz, Qualität und Kostenführer­schaft sichern und ausbauenVerstärkung für die RedaktionNeue Werkberichte

Informationen der pbr AG Ausgabe 1 | Mai 2007

Möser­Carré setzt neue Akzente in OsnabrückNeubau des Menschenaffenhauses

„Bonoboland”, Frankfurt

Sporthalle Talschule JenaMensa Saarbrücken Domforum OsnabrückSchulzentrum UetzeProjekt­Telegramm

Neue GeschäftsbereichsleiterSpende an Osnabrücker TafelFM­Glossar Tag der Architektur, 24. Juni 2007

S. 2 Dialog S. 3 Projekte S. 4 Projekte S. 7 Wissen S. 8 Fokus

Page 2: team@work 01/2007

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

das Antlitz einer Stadt wird in hohem Grad von seiner Architektur

gezeichnet. Architektonische Maßnahmen wie Neubauten, Sanie­

rungen und Rückbauten verändern zwangsläufig die Konturen dieses

Gesichts. So können ganze Stadtteile durch die Veränderung ihrer

Architektur aufgewertet werden. Wichtige Impulse für die Wirtschaft

werden so geschaffen. Denn längst siedeln Unternehmen und sze­

nebewusste Privatleute dort an, wo Ästhetik, Image und eine über­

zeugende Planung optimale Bedingungen bieten.

Beispielhaft für die aufwertende Wirkung der Architektur ist auch

der Neubau des Möser­Carré in Osnabrück. Das neue Gebäude ver­

deutlicht, wie Architektur städtebaulich problematische Bereiche in

die Stadt zurückführen und somit beleben kann. Die besonderen

Merkmale und Herausforderungen des von der Sparkasse Osna­

brück errichteten Gebäudes stellen wir in dieser Ausgabe vor.

Neubauten müssen sich in ihre Umgebung einfügen. Andernfalls

werden sie zu Fremdkörpern in ihrem baulichen Umfeld. Ein gelun­

genes Beispiel dieser Philosophie zur Architekturqualität stellt die

Sporthalle der Talschule in Jena dar, die sich den vorgefundenen

Bedingungen harmonisch anpasst.

Architektur polarisiert nicht nur durch ihre Wirkung nach außen.

Wenn sie wie in der Mensa Saarbrücken zu gestalterischen Zwe­

cken eingesetzt wird, wirkt sie auf Nutzer wie eine begehbare Plas­

tik. Das zeigt der Artikel zur Modernisierung der Mensa. Auch der

Beitrag von Lothar Tabery, Vorstandsmitglied der Architektenkammer

Niedersachsen, thematisiert in seinem Beitrag zum Tag der Architek­

tur die Wertigkeit zeitgenössischer Architektur in Städten.

Mitten in Osnabrück wird das Seelsorgeamt zu einem modernen

Forum am Dom umgebaut. Lesen Sie, wie nur wenige Meter von

den Dommauern entfernt tiefe Bohrungen durchgeführt und Son­

den gesetzt wurden, um energiesparende Wärme für den Dom und

das Forum am Dom zu gewinnen.

Außerdem berichten wir über eine pbr­Spende an die Osnabrü­

cker Tafel, den Neubau einer Raumschießanlage der Bundespolizei

in Berlin, die Sanierungs­ und Neubau­Maßnahmen am Schulzent­

rum Uetze, das Projektcontrolling für den Zoo Frankfurt sowie in der

gewohnten Kurzübersicht über neue Projekte.

Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen bedanken, die mit

ihren Projektbeschreibungen und Ideen zur Fertigstellung dieser

team@work­Ausgabe beigetragen haben.

Viel Spaß beim Lesen

Die Redaktion

Impressum:

Herausgeber:

pbr Planungsbüro Rohling AG

Architekten und Ingenieure

Rheiner Landstraße 9 . 49078 Osnabrück

Telefon (05 41) 94 12 ­ 0 . Telefax (05 41) 94 12 ­ 3 45

E­Mail [email protected] . Internet www.pbr.de

Redaktion: Hubert Conrady, Guido Fehren, Jörg Frenzel, Claudia Klingbeil, Hermann Kuhl, Ines Luckner, Hartmut Lückemeyer . Kontakt zur Redaktion: [email protected] . An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Christoph Bierschenk, Joachim Deck, Heinrich Eustrup, Matthias Fiedler, Andreas Frye, Claudia Klingbeil, Ines Luckner, Lars Niederoth, Jörg Rasehorn, Martin Rohling, Klaus Steinkamp, Lothar Tabery . Fotos: Architektenkammer Niedersachsen, Klaus Lindemann, Bettina Meckel, Michael Miltzow, Stefan Neuenhausen, Klemens Ortmeyer, pbr AG, Jean­Luc Valentin . Konzeption, Grafik, Satz und Layout: Kuhl|Frenzel Agentur für Kommunikation, Osna­brück . Druck: Günter Druck, Georgsmarien hütte . Auflage: 900 Exemplare

jeder hört, liest und erlebt, „die Wirtschaft zieht an,

auch die Baubranche“. Die Wachstumsprognosen wer­

den nach oben korrigiert, die Erwartungshaltung in die

Zukunft ausgebaut, aber mahnende Empfehlungen und

Ratschläge sind genauso präsent. „Was können wir

erwarten?“, ist eine uns umtreibende Frage. Wir erle­

ben derzeit turbulente Zeiten.

• Der Bauwille ist da –

Baustoffe jedoch nicht lieferbar.

• Preise ziehen an –

Insolvenzen bleiben dennoch nicht aus.

• Aufträge liegen vor –

Auslastung ist nicht selbstverständlich.

• Terminketten werden kompakter –

Ressourcen zum Abdienen sind kaum zu finden.

Dieses ließe sich noch erheblich ergänzen, beantwor­

tet aber die Frage nicht, was wir erwarten können. Im

Gegenteil, es zeigt auf, Erwartungen werden derzeit

nicht erfüllt, sie führen eher auf falsche Fährten.

Besinnen wir uns also auf unsere Ziele und konzen­

trieren wir uns erneut, auch wenn Geschwindigkeit

und Aktivität um uns herum uns in Hektik versetzen

wollen. Gerade jetzt, wo alles möglich scheint, ist die

Solidität unseres Handelns der Garant für den Erfolg.

Die von uns entwickelten Planungsprozesse, Schnitt­

stellenregelungen und Leistungsdokumentationen hel­

fen uns, die erreichte Effizienz, Qualität und Kostenfüh­

rerschaft zu sichern und auszubauen.

Seien Sie mit mir neugierig auf das, was wir noch

alles planen werden, was schon Realität geworden ist

und was in dieser Ausgabe vorgestellt wird.

Effizienz, Qualität und Kostenfüh-rerschaft sichern und ausbauenvon Martin Rohling

Vorstand der pbr Planungsbüro Rohling AG

Liebe Leserinnen und Leser,

Verstärkung für die Redaktion

Jedes Team braucht von Zeit

zu Zeit neue Spieler. Das gilt

auch für die team@work. Wir

freuen uns daher sehr, dass Ines

Luckner und Guido Fehren seit eini­

gen Monaten die Redaktion unserer

Kunden­ und Mitarbeiterzeitung

verstärken. Beide „Jung­Redak­

teure“ arbeiten am pbr­Standort in

Osnabrück: Ines Luckner als

Bauingenieurin im Geschäfts­

bereich Architektur, Guido

Fehren als Ingenieur im

Geschäftsbereich Versor­

gungstechnik. Anregungen

für Beiträge und Themen in

der team@work nehmen die

beiden gerne entgegen.

Neue Werkberichte

Im ersten Quartal 2007 sind

zwei neue Werkberichte ent­

standen. Der pbr­Werkbericht

„Planung von Mensen und Betriebs­

restaurants“ bietet einen Überblick

über die Planungstätigkeit der pbr

AG im Bereich der Einrichtungen zur

Gemeinschaftsverpflegung. Der

zweite Werkbericht stellt die Be­

sonderheiten des Planungsprojekts

„Neubau Sporthalle Talschule Jena“

ausführlich vor. Auf Seite 4 dieser

Ausgabe der team@work berichtet

Matthias Fiedler vom Neubau. Die

pbr­Werkberichte können wie alle

anderen Exemplare der Reihe bei

Stephanie Pfabe (pfabe.stephanie@

pbr.de) bestellt werden.

2 Dialog

Page 3: team@work 01/2007

des an die Fassade der Sparkassen­

hauptstelle. Darüber hinaus wurde

mit dem winkelförmigen Baukörper

eine Verbindung zu den Gebäuden

der Möserstraße hergestellt. Die

betonte Eckposition des Möser­Car­

rés leitet ihre vertikale Dimension

aus dem vis­a­vis gelegenen Kauf­

haus ab. Die spannungsvoll geglie­

derte Kalksteinfassade mit ihren

großzügigen Verglasungen im Erd­

geschoss verleiht dem Möser­Carré

ein freundliches Lächeln, das auch

bei Dunkelheit strahlt. Das den Hof

erschließende zweigeschossige

Portal wirkt einladend, licht und luf­

tig. Der optisch und akustisch von

der Straßenkreuzung abgeschirmte

Innenhof bietet einen attraktiven

Platz für gastronomische Outdoor­

Angebote. Die stützenfreie Zu ­

gangssituation wird mittels einer

stählernen Fachwerkkonstruktion

mit einem Gewicht von 50 Tonnen

ermöglicht. An der raumhohen

Stahlkonstruktion im Dachgeschoss

sind die drei 600 Tonnen schweren

Obergeschosse aufgehängt. Diese

Bauart ist in Osna brück einzigartig

und stellte hohe Anforderungen an

die Planung sowie die Umsetzung.

PPP im Zoo Frankfurt a. M.Projektcontrolling für den Neubau des Menschenaffenhauses „Bonoboland“von Lars Niederoth, N+ Objektmanagement GmbH

Menschenaffen sind von

der Ausrottung bedroht.

D iese Gefährdung

erhöht die Bedeutung der Zoos als

Stätte der Arterhaltung. Aufgrund

der neuen EU­Zoorichtlinie von

2005 müssen in zahlreichen Zoos

neue Anlagen realisiert werden, um

die artgerechte Haltung zu sichern,

so auch das Menschenaffenhaus

im Zoo Frankfurt a. M. Zur Realisie­

rung des neuen Menschenaffen­

hauses wurde erstmals in einem

Zoo im deutschen Sprachraum ein

Public­Private­Partnership­Modell

von der Stadt Frankfurt a. M.

gewählt. Es wird eine 13 Mio. Euro

teure Neuanlage mit Tropenhalle

und umfassenden Außenanlagen

geplant, errichtet sowie bei einer

Gesamtlaufzeit von 20 Jahren durch

einen Betreiber instand gehalten

werden.

Der bereits im Jahr 2004 ausge­

schriebene EU­weite Investoren­

Architektenwettbewerb wurde

durch die N+ Objektmanagement

GmbH im Auftrag der Stadt Frank­

furt während des gesamten Verfah­

rens begleitet. Von ursprünglich

neun Bewerbern erfüllte die Hälfte

der Architekten die harten Bedin­

gungen und erhielt daraufhin die

durch die N+ Objektmanagement

GmbH und die pbr Planungsbüro

Rohling AG in enger Zusammenar­

beit mit der Kanzlei FPS – Fritze

Paul Selig Rechtsanwälte Frankfurt

erstellten Ausschreibungsunterla­

gen. Im weiteren Verlauf wurden

zwei Beiträge in die engere Aus­

wahl gezogen und in einem

anschließenden Verhandlungsver­

fahren weiter präzisiert. Nach ein­

gehender Prüfung durch alle Organe

wurde der Entwurf der ARGE Fay/

liquid architekten mit dem Investor

AVICENNA Verwaltungsgesellschaft

mbH, einer Tochtergesellschaft der

Hannover Leasing GmbH & Co. KG,

und dem Generalübernehmer

Wiemer & Trachte AG ausgewählt.

Als Betreiber ist die WISAG GmbH

& Co. beauftragt.

Der Entwurf auf einer Gesamt­

fläche von 10.000 m² stellt sich als

amorphe Landschaft dar und erin­

nert mit seinem geschwungenen

Dach an ein gebogenes Philodend­

ron­Blatt. Das Leitbild des Zoos,

„die Natur soll stets Vorbild der Zoo­

entwicklung sein“, gilt ebenfalls für

die architektonischen und bautech­

nischen Zusammenhänge. Mög­

lichst ohne sichtbare Barrieren soll­

ten Besucher soweit wie möglich in

die Anlagen einbezogen werden

und das „Cross Viewing“, also das

Erblicken von Besuchern im Hinter­

grund, vermieden werden.

Vor allem die engen Schnittstel­

len bei der Realisierung eines so

komplexen Zoogebäudes erweisen

sich als besondere Herausforde­

rung für Architekten, Baufirma,

Betreiber und das seit 2006 durch

die N+ Objektmanagement GmbH

und die pbr AG beauftrage Projekt­

controlling als Bauherrenvertretung

für den Zoo bzw. die Stadt Frank­

furt. Die bisher auf kommunale

Bauten wie Schulen und Verwal­

tungsgebäude abgestimmten PPP­

Vertragswerke sind für einen Zoo

kaum übertragbar und nur in enger

Abstimmung zwischen Juristen,

Ingenieuren und Biologen zu erar­

beiten.

Eine Stahlkonstruktion im Dachgeschoss ermöglicht die stützenfreie Zugangssituation.

Der Neubau gliedert sich optimal in das städtebauliche Umfeld ein.

Die historische Möserstraße

Das Dach des Bonobolandes wird aus Stahlbeton erstellt.

Blick auf den Bauplatz

Der lichte Innenhof

Modell der ARGE Fay/liquid architekten

3Projekte

Page 4: team@work 01/2007

Klare Konturen und zurück-genommene Monumentalität

„Architektourpreis“ für Sporthalle Talschule Jenavon Matthias Fiedler

Zum zweiten Mal hat die Archi­

tektenkammer Thüringen in

diesem Jahr im Rahmen der

alljährlich im Juni stattfindenden

„Tag der Architektouren“ den Archi­

tektourpreis ausgelobt. Unter 81

Bewerbungen erhielt die von der

pbr AG geplante Sporthalle der Tal­

schule Jena eine Anerkennung.

Der Sporthallenneubau ersetzt

eine Leichtbau­Turnhalle aus den

1970er Jahren. Der Ersatzneubau

wurde im Bereich der abgerissenen

Halle angeordnet, jedoch in seiner

Grundrissfiguration, den Raumgrö­

ßen und der Erschließung optimiert.

Insbesondere wurde ein funktio­

neller Bezug zum Hauptzugang der

Grundschule und zum Schulhof her­

gestellt.

Die neu erstellten Baukörper die­

nen einerseits dazu, den Schulhof

klar zu konturieren, andererseits

das vorhandene Gebäudeensemble

zu vervollständigen. Eine Aufwei­

tung des Hofes wird erreicht durch

den Bau in den Hang hinein. Deut­

lich ablesbar ist der Bauteil „Sport­

halle“ auf der Ostseite. Die Sport­

halle ist ein geschlossener Baukör­

per, der in seiner einfachen Geo­

metrie dem Schulhof optischen Halt

bietet. Die beiden Lichtbänder auf

der Nord­ und Südseite sind in ihrer

Größe auf die erforderlichen freien

Querschnittsflächen abgestellt. Die

hohen Wandflächen werden durch

ein Wechselspiel aus roh belas­

senem und lasiertem Lärchenholz

in ihrer Monumentalität zurückge­

nommen. Der niedrigere Bauteil

„Funktionsbereiche“ an der Süd­

seite nimmt Lager­, Technik­,

Umkleide­ und Sanitärbereiche auf.

Eine stringente Wandscheibe aus

Betonwerkstein­Sichtmauerwerk

bildet den räumlichen Abschluss

des Hofes. Hinter dieser Wand

befindet sich unsichtbar der einge­

grabene Bauteil, dessen Gründach

frei in das umgebende Gelände

übergeht. Vorgelagert ist der trans­

parent eingehauste „Stiefelgang“

bzw. der seitlich offene Eingangs­

bereich als Leichtbau mit Holztrag­

werk. Das Betonwerkstein­Sicht­

mauerwerk dominiert auch im

Gebäudeinneren und bietet in inten­

siv frequentierten Bereichen eine

lebendige und robuste Oberfläche.

Auf der Hangseite ist ein „Turn­

schuhgang“ angeordnet. Hier

wurde der rohe Beton der Außen­

wand einschließlich aller Spuren

und Beschriftungen aus der Bautä­

tigkeit bewusst sichtbar gelassen.

Kunstobjekt Mensa Saarbrücken Sensible Sanierung von Küche und Speisesaalvon Joachim Deck

Baudenkmäler sind Gebäude,

an denen aus künstleri­

schen, städtebaulichen

oder historischen Gründen ein

öffentliches Interesse besteht.

Auch relativ junge Gebäude werden

unter Schutz gestellt. Denn es ist

nicht das Alter, sondern seine

Bedeutung für eine Epoche oder

Stilrichtung, die für die Entschei­

dung zum Schutz wichtig ist. Das

von 1966 – 1970 erbaute Studen­

tenhaus der Universität des Saar­

landes in Saarbrücken mit Mensa

gilt als eine gelungene Verbindung

von Kunst und Architektur. Als inte­

ressantes Beispiel der Gegenwarts­

architektur wurde es 1997 in die

Liste der schützenswerten Gebäude

aufgenommen. Erwartungsgemäß

hoch waren die Anforderungen der

Behörden an den Denkmalschutz

bei der grundlegenden Sanierung

der Küche und des Speisesaals. Die

pbr Planungsbüro Rohling AG

erstellte die Planung zur Sanierung

der Mensa.

Hervorgegangen ist das drei­, in

Teilbereichen viergeschossige

Gebäude aus einer engen Zusam­

menarbeit des Architekten Walter

Schrempf und des Bildhauers Otto

Herbert Hajek. Hajek gilt als ein

bedeutender Schöpfer von Kunst

am Bau. Es entstand ein formen­

und farbenreiches Betongebäude,

das Kunst funktional einbindet. Der

Architektur wird keine primär funk­

tionale Rolle zugeordnet, sondern

sie hat für den Nutzer stets auch

eine ästhetische Funktion zu erfül­

len.

Eine besondere Herausforde­

rung für die Planung der grundle­

genden Sanierung bestand in der

räumlichen Optimierung der Mensa,

ohne dabei die wertvolle Baukunst

zu zerstören. Hier entwickelte die

pbr Planungsbüro Rohling AG eine

sensible Lösung. Der Küchenbe­

reich und der Speisesaal wurden

durch die Umbaumaßnahme stär­

ker miteinander verbunden, um

einen „Free­Flow­Bereich“ in einem

ehemaligen Küchenteil zu schaffen.

Es wurde ein Durchgang vom Spei­

sesaal zum Küchenbereich in der

Achse eines asymmetrisch ange­

ordneten Raumelements herge­

stellt. So musste nur eine Skulp­

turenwand punktuell durchbrochen

werden. Mit der Erweiterung des

Ausgabebereichs konnte die Wege­

führung der Besucher nach Menüli­

nien neu strukturiert, die Wartesitu­

ation entspannt und die Anzahl der

täglichen Verpflegungsteilnehmer

auf 4.500 gesteigert werden.

Zudem erhalten Studenten nun Ein­

blicke in die Küche.

Die Neugestaltung der Küche

orientiert sich an der Optimierung

der Produktionsabläufe. Die Spül­

maschinen wurden in einem Raum

zusammengefasst und wie die

Kühlräume aus hygienischen Grün­

den vom Produktionsbereich

getrennt. Reine und unreine Güter

werden in je einem eigenen Flur

transportiert. Die Küchentechnik

wurde modernisiert.

Das Resultat der Sanierung ist

ein Baudenkmal, das für die Nutzer

intensiver erlebbar geworden ist

und das eine effizientere Nutzung

ermöglicht.

4 Projekte

Page 5: team@work 01/2007

Erdwärme für das DomforumEnergiestudie und Umsetzung eines Lösungskonzeptsvon Klaus Steinkamp

Bald hat es der Bischof höl­

lisch warm“, titelte die Neue

Osnabrücker Zeitung nach

der Pressekonferenz anlässlich des

Beginns der Bohrarbeiten für die

Erdsonden zur Beheizung des Dom­

forums Osnabrück. Aber kein Pakt

mit dem Teufel, sondern die Nut­

zung ganz natürlicher Ressourcen

für eine nachhaltige Energieversor­

gung soll Realität werden im Schat­

ten des Doms mitten in der Innen­

stadt von Osnabrück.

Mit der Förderung der Deut­

schen Bundesstiftung Umwelt

beauftragte das Generalvikariat des

Bistums Osnabrück die pbr AG mit

der Erstellung einer modellhaften

Studie zur Minderung des Energie­

bedarfs kirchlicher Liegenschaften

am Beispiel des Domforums Osna­

brück. Modellhaft deshalb, weil sich

insbesondere die Vorgehensweise

übertragen lässt auf Liegenschaften

ähnlicher Ausprägung und Größe,

und die Studie als Leitfaden heran­

gezogen werden kann für eine

umfassende Bestandsanalyse, eine

Konzeptentwicklung und eine

Gesamtbewertung bis hin zu kon­

kreten Realisierungsvorschlägen.

Neben den unterschiedlichsten Vari­

anten der Wärme­ und Kälteversor­

gung wurden das Nutzerverhalten

und eine Verbundlösung für die ver­

schiedenen Gebäude der Liegen­

schaft bei der Konzeptentwicklung

berücksichtigt.

Die Empfehlung, die für dieses

konkrete Projekt am Ende der Stu­

die ausgesprochen wurde, sieht

eine Verbundlösung zur Wärme­

und Kälteversorgung der Liegen­

schaft vor, die aus Erdsonden, Gas­

Absorptionswärmepumpen und

Spitzenkessel besteht.

Durch die Verbundlösung mit

unterschiedlichen Nutzern wie

Kirchengebäude, Ver waltung,

Museum, Veranstaltung und Woh­

nen und der Berücksichtigung von

Gleichzeitigkeiten kann die instal­

lierte Wärmeleistung erheblich

reduziert werden. Dadurch können

Investitionskosten eingespart

werden.

Nach Abschluss der Studie

wurde dieses Konzept in einer wei­

teren Planungsphase zur Ausfüh­

rungsreife entwickelt und ausge­

schrieben. Die Energieversorgung

wird neben der Sanierung des Dom­

forums (Seelsorgeamt, Museum

und Domchor) als separates Projekt

behandelt. Für die Sanierung laufen

die Bauaktivitäten, ebenfalls ge plant

und begleitet durch die pbr AG,

bereits seit einigen Monaten.

Das erste von zwei Paketen zur

Umsetzung der Energieversorgung

wurde inzwischen beauftragt und

die Ausführung hat begonnen. Es

sind 11 Sonden mit einer Tiefe von

je 100 m vorgesehen. Diese Son­

den versorgen fünf Gas­Absorp­

tionswärmepumpen mit Erdwärme

und werden im Innenhof zwischen

Dom, Diözesanmuseum und Orga­

nistenhaus gleichmäßig und mit

größtmöglichem Abstand zueinan­

der verteilt.

In einem zweiten Vergabepaket

wird die Energiezentrale mit Wär­

mepumpen, Kessel und Zubehör

beauftragt. Die Wärme der Wärme­

pumpen (Grundlast) und die Wärme

eines Brennwert­Spitzenlastkes­

sels versorgen die Gebäude Dom,

Seelsorgeamt, Diözesanmuseum,

Chorsaal, Medienhaus und Orga­

nistenwohnhaus.

Die Absorptionswärmepumpen

sind neben der Wärmeversorgung

in der Lage, gleichzeitig auch Kälte

zu liefern. Kälte wird benötigt zur

Klimatisierung des Domcafés, des

Museums und des Chorsaals. Im

Sommer, wenn gekühlt werden

muss, wird die überschüssige

Wärme über die Erdsonden ins Erd­

reich geführt. Eine separate Kälte­

maschine und auch ein Kühlturm

sind bei diesem Konzept nicht erfor­

derlich.

Über Erfahrungen bei der Umset­

zung dieses Konzeptes werden wir

in einer der nächsten Ausgaben der

„team@work” ausführlich berichten.

Der Osnabrücker Dom und das angeschlossene Seelsorgeamt

Architektonisches Konzept für eine gute Lernatmosphäre Sanierung und Erweiterung des Schulzentrums Uetzevon Christoph Bierschenk

Dass Gebäude Einfluss auf

die psychische Verfassung

der Menschen ausüben,

die in ihnen arbeiten und leben,

lehrt uns die moderne Psychologie

(team@work berichtete zu diesem

Thema in Ausgabe 02/2005). Insbe­

sondere für Schulen ist es wichtig,

ein förderliches Lernklima zu erzeu­

gen. So berücksichtigte die Planung

des Neubaus der Hauptschule in

Uetze auch die psychologische Wir­

kung der Architektur.

Das Schulzentrum in Uetze

bestand ursprünglich aus Gymna­

sium, Realschule und Orientie­

rungsstufe. Nach dem Wegfall der

Orientierungsstufe wurde das

Schulzentrum zum Schul jahr

2005/2006 um den Neubau der

Hauptschule ergänzt. Ferner wur­

den die Räume des Gymnasiums

umfangreich erweitert und diverse

Umbaumaßnahmen im Bestand

durchgeführt.

Erbaut wurde der Hauptschul­

neubau in Massivbauweise mit

Außendämmung und einer stahl­

bindergestützten Dachkonstruktion.

Es wurde großer Wert auf eine

materialgerechte Farbgestaltung

gelegt. Im Flurbereich sind die

unverfälschten Baustoffe Holz,

Beton, Ton und Glas für die Nutzer

erlebbar. Die modernen Lehrräume

verbessern mit ihrer farblichen und

räumlichen Konzeption die Unter­

richtsmöglichkeiten und das Lern­

klima. Dank der hohen Fenster, der

Lichtbänder der verschobenen

Dachkonstruktion und großflächiger

Glaselemente der Fassade wirken

die Räume und Flure hell und

offen.

Das Ortsbild im Umfeld des

Plangebietes stellt sich sehr hetero­

gen dar. Der technisch, wenig orga­

nische Charakter des Schulkom­

plexes wirkt sich in der Nachbar­

schaft von Einfamilienhäusern und

dörflich geprägten Höfen visuell

beeinträchtigend auf das Land­

schafts­ und Ortsbild aus. Unter

Berücksichtigung des für das Orts­

bild so wichtigen Baumbestandes

orientieren sich der Neubau und die

Erweiterungen der im Maßstab und

der Gestaltung an den ortsbildprä­

genden Gebäuden und erzeugen

eine neue Harmonie.

Zwar bleibt im neu entstande­

nen Komplex jede Schule innerhalb

des Schulzentrums sowohl räum­

lich als auch organisatorisch eigen­

ständig. Mit der Zusammenführung

der drei Schulformen in einem

Schulzentrum bietet sich in Zukunft

aber die Möglichkeit für eine schul­

übergreifende Zusammenarbeit.

5Projekte

Page 6: team@work 01/2007

Neubau Aula PlaneggAm 19. April 2007 wurde in Planegg bei München der Grundstein für den Neubau der Aula des Feodor­Lynen­Gymnasiums gelegt. In Anwesenheit des Landrates des Landkreises Mün­chen, des Bürgermeisters von Pla­negg, den vollzählig anwesenden Gemeinderäten und natürlich den Schülern und Lehrern des Gymnasi­ums fand die feierliche Versenkung der Urne in der Fundamentplatte statt. Wie es sich in Bayern gehört, wurde die Veranstaltung mit einer zünftigen Brotzeit abgeschlossen.Leistungen pbrArchitektur

Institut der Feuerwehr NRW, TelgteDie Übungshalle des Instituts der Feuerwehr NRW in Telgte wurde am 2. Mai 2007 unter Anwesenheit von NRW­Innenminister Ingo Wolf ihrer Bestimmung übergeben. Für die pra­xisnahe Ausbildung wurde eine hoch technisierte Einrichtung zur Simula­tion von Bränden u. a. in Wohnhäu­sern, Ladenlokalen und Industriege­bäuden realisiert. Zur theoretischen Ausbildung gibt es Schulungsräume mit moderner Medientechnik.Leistungen pbr Technische Ausrüstung

Eingangsbereich Klinikum OsnabrückDas Klinikum Osnabrück begrüßt seine Patienten und Besucher seit einigen Wochen mit einer moderni­sierten Eingangshalle. Mit der Ver­wendung von Farn­ und Grasmotiven an den Wänden sowie der Platzierung von großen immergrünen Pflanzen im atriumsähnlichen Eingangsbereich entsteht eine freundliche Raumat­mosphäre. Für eine natürliche Beleuchtung mit Tageslicht sorgt die mehrgeschossige Glasfassade. Leistungen pbr Gesamtplanung

Wettbewerb Dörenberg- Carrée, Bad IburgUnter dem Namen „Dörenberg­Car­rée“ sollen in Bad Iburg eine vorhan­dene Reha­Klinik mit angrenzendem Therapiezentrum und die neu zu schaf­fenden Teile MVZ, Arztpraxen, ein Hotel mit Wellnessbereich, ein Veran­staltungssaal und Ladenflächen zu einem homogenen Ensemble zusam­mengefügt werden. Bei dem für dieses Projekt ausgelobten Architek­tenwettbewerb konnte das Pla­nungsteam der pbr AG den mit 16.000 Euro dotierten dritten Platz erringen.

Projekt-Telegramm

Feuerfestes Planungsteam Raumschießanlage der Bundespolizei in Berlin von Jörg Rasehorn

Im Mai 2004 erhielt die pbr Pla­

nungsbüro Rohling AG den

Gesamtplanungsauftrag für

eine Raumschießanlage der Bun­

despolizei in Berlin. Die dabei ein­

geforderte Projektsteuerung wurde

durch die N+ Objektmanagement

GmbH realisiert.

Entstehen sollte eine Raum­

schießanlage mit zwei Schieß­

bahnen bei gleichzeitiger Nutzung

für sechs Beamte der Bundespoli­

zei. Die Auslegung der Schieß­

bahnen erfolgte für Pistole und

Maschinenpistole, ein Planungsauf­

trag mit großer Seltenheit. In der

pbr AG wurden aber bereits meh­

rere Anlagen ähnlicher Art realisiert,

so dass auf diese Erfahrungen

zurückgegriffen werden konnte.

Erstmalig waren die novellierten

baufachlichen Richtlinien für den

Schießbetrieb in Deutschland pla­

nerisch umzusetzen. Durch die

Stärke des eingesetzten Projekt­

teams konnten Herausforderungen

wie die Änderung des Raumpro­

gramms bei gleich bleibendem

Budget, Insolvenzen ausführender

Firmen sowie diverse Qualitäts­

mängel in der Bauausführung

bewältigt werden. Vor allem konnte

eine permanent gleiche Besetzung

bei der Projektsteuerung und Pla­

nung auf hohem qualitativem

Niveau durchgehalten werden. Das

Krisenmanagement sowie die gute

Zusammenarbeit mit dem Auftrag­

geber, dem Bundesamt für Bauwe­

sen und Raumordnung, und dem

Nutzer sicherten optimale Lösungen

für alle Beteiligten während der Pla­

nungsphase.

Nach Baubeginn im Juli 2005

sicherte die Hochbauleitung den

Fortgang der Baumaßnahme, so

dass im Oktober 2006 der

Schießbetrieb auf den sechs Bah­

nen aufgenommen werden

konnte.

.

6 Projekte

Page 7: team@work 01/2007

Fortsetzung der Serie: Facility Management „Glossar von A – Z“In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen einige Fachbegriffe aus dem Bereich „Facility Management“ der Buchstaben V – Z vor.

V

VDMA

Verband Deutscher Maschinen­ und

Anlagebau

Verkauf und Vermietung

Aufgabe des Gebäudemanage­

ments zum Verkauf von Grundflä­

chen und Immobilien und zur Ver­

mietung von Räumen (z. B. Büros)

Versorgungsmanagement

Aufgabe des Gebäudemanage­

ments zur Gewährleistung der Ver­

sorgung der Gebäude mit den für

den Betrieb notwendigen Medien

Vertragsmanagement

Aufgabe des Gebäudemanage­

ments zur Überwachung und Ver­

waltung aller FM­Verträge (Mietver­

träge, Energieversorgungsverträge,

Gebäudeversicherungen usw.)

Vollkostenrechnung

Verursachungsgerechte Kostenver­

rechnung im Sinne einer gesamt­

heitlichen Wirtschaftlichkeitsbe­

trachtung

VF

Verkehrsfläche (DIN 277). Die VF ist

die anteilige Fläche der Nettogrund­

fläche, die als Zugangsfläche zu den

Räumen des Gebäudes dient.

VOB

Verdingungsordnung für Bauleistun­

gen

Vorgabe alphanumerische Daten

Definition der Daten zur Identifizie­

rung der FM­Objekte, der beschrei­

benden Daten (Raumbuch), der

Minimalattribute von FM­Objekten

Vorgabe grafische Daten

Die Vorgabe der grafischen Daten

umfasst die Erstellung der Feinspe­

zifikation für grafische Daten, die

Festlegung einer Dateinamenskon­

vention, die Definition der Ebenen­

struktur für CAD­Zeichnungen und

die Vorgabe für sonstige digital

erfasste Daten (gescannte Skizzen

und Zeichnungen).

W

Wartung

Maßnahmen zur Bewahrung des

Sollzustandes von Bauteilen und

Betriebsmitteln der technischen

Anlagen und Systeme eines Gebäu­

des

Wettbewerbsanalyse

Analyse zur Position und Stärke im

Vergleich zu anderen Anbietern und

Mitbewerbern

Winterdienste

Infrastrukturelle Dienstleistung:

Streuung und Schneebeseitigung

der Straßen und Wege im Winter

Z

Zentralarchiv

Lagerhaltung von Akten und sonsti­

gen Unterlagen bzw. Speicherme­

dien

pbr AG spendet 3.000 Euro an Osnabrücker Tafel Unterstützung der sozialen Tätigkeiten

Das Preisgeld für die Aus­

zeichnung mit dem Immo­

bilien Marketing Award in

Höhe von 3.000,­ Euro spendete

die pbr Planungsbüro Rohling AG

an die Osnabrücker Tafel. Im Feb­

ruar 2007 überreichten die beiden

pbr­Vorstandsmitglieder Reinhard

Fiedler und Martin Rohling den

symbolischen Scheck an Bärbel

Hahm und Marianne Friederich von

der Osnabrücker Tafel. Die Spende

wird die soziale Arbeit des mildtä­

tigen Vereins fördern, indem sie zur

Finanzierung der Einrichtung eines

neuen Kühlhauses zur Lagerung

der Lebensmittel beiträgt. Seit über

10 Jahren verteilen die ehrenamt­

lichen Helfer der Osnabrücker Tafel

Lebensmittel an hilfsbedürftige

Menschen.

Das Fachmagazin „Immobilien­

wirtschaft“ hatte das mit der Agen­

tur Kuhl|Frenzel erstellte Marketing­

konzept der pbr AG im Oktober

2006 mit dem Immobilien Marke­

ting Award ausgezeichnet. Unter

den 32 eingereichten Arbeiten in

der Kategorie „Unternehmens­

konzepte/Imagemarketing“ setzte

sich das pbr­Konzept gegenüber

namhafter Konkurrenz durch. Erst­

mals wurde der Preis an ein Archi­

tekturbüro verliehen.

Ralf Niehüser (Kuhl|Frenzel), Martin Rohling (pbr), Bärbel Hahm und Marianne Friederich (beide Osnabrücker Tafel) sowie Reinhard Fiedler (pbr) bei der Scheckübergabe

Viel ErfolgLangjährige Mitarbeiter mit neuen Herausforderungen

Am Standort Osnabrück sind

in den zurückliegenden

Monaten zwei neue

Geschäftsbereiche im Aufgabenfeld

Architektur eingerichtet worden.

Eine angemessene Leitungsspanne

und eine Ausrichtung auf spezielle

Aufgabentypen waren hierfür die

maßgeblichen Motive.

Als Leitungsspanne bezeichnet

man das Größenverhältnis zwi­

schen Anleitendem und Anzulei­

tenden. Immer dort, wo derartige

Verhältnisse größer als 1:10 sind,

besteht die Gefahr der Ablösung

von Leitung und zu Leitenden.

Da raus folgt Desorientierung, Ineffi­

zienz und Risikoanhäufung in Bezug

auf alle Geschäftsvorgänge. Dem

gilt es vorzubeugen. Die Ausrich­

tung auf bestimmte, möglichst

komplexe Bauaufgabentypen ist

und bleibt ein Oberziel unseres

Unternehmens. Das dazu erforder­

liche spezielle fachliche Know­how

sowie eine Orientierung in den Teil­

märkten dieser spezifischen Aufga­

bentypen lässt sich organisatorisch

am effektivsten in hierfür zusam­

mengestellten eigenen Einheiten

erreichen.

Wir sind zuversichtlich, dass die

jeweiligen neuen Geschäftsbe­

reichsleiter, Boris Schlörb ab

01.07.2006 mit dem Schwerpunkt

„Freizeitbauten“ sowie Michael Wal­

ter ab 01.01.2007 mit der Zielset­

zung „Bauten für das Gesundheits­

wesen“, die hohen, in sie gesetzten

Erwartungen erfüllen. Die beiden

Architekten sind seit mehr als 10

Jahren für die pbr Planungsbüro

Rohling AG aktiv. Im Geschäftsbe­

reich „Elektrotechnik” hat Josef

Hafkemeyer das Ruder von Ste­

phan Schmees übernommen. Josef

Hafkemeyer war bereits von 1991 –

2000 in unserem Unternehmen

tätig. Seit Januar 2007 hat er nun

als Geschäftsbereichsleiter eine

neue Herausforderung angenom­

men. Dem Leiter des Geschäftsbe­

reichs „Zentrale Dienste“, Heiko

Frankenberg, wurde zum 1. Januar

2007 Einzel­Prokura erteilt. Der

kaufmännische Leiter ist seit

10 Jahren im Unternehmen tätig.

Mit Heiko Frankenberg wurde

einem Mitarbeiter Prokura erteilt,

der bei seinen bisherigen Aufgaben

stets ein hohes Maß an Verantwor­

tungsbewusstsein gezeigt hat.

Die Unternehmensführung

wünscht diesen Kollegen und Mit­

arbeitern viel Erfolg in der Ausü­

bung ihrer Aufgaben in den neuen

Positionen und Spaß an der Heraus­

forderung.

Boris Schlörb Michael Walter

Josef Hafkemeyer Heiko Frankenberg

7Wissen

Page 8: team@work 01/2007

Heute geöffnetTag der Architektur, 24. Juni 2007

von Lothar Tabery, Architekt BDA, Vorstandsmitglied der Architektenkammer Niedersachsen

Der Tag der Architektur ist

mittlerweile eine feste Ein­

richtung im sommerlichen

Veranstaltungskalender geworden.

Ziel der jeweils am letzten Juni­

Wochenende bundesweit stattfin­

denden Aktion ist die öffentliche

Darstellung von zeitgenössischer

Architektur, aber auch von Werken

aus den Bereichen Stadtplanung,

Innen­ und Landschaftsarchitektur.

Nicht nur potentielle Bauherren,

sondern möglichst viele Mitbürger

sollen auf diese Weise die Gelegen­

heit erhalten, sich über das weite

Feld architektonischer Planungen

und Ausführungen zu informieren.

Bei der Besichtigung teilweise

sonst nur schwer oder gar nicht zu­

gänglicher Gebäude oder Freianla­

gen können unter fachkundiger

Führung durch die verantwortlichen

Architekten oder deren Mitarbeiter

Fragen gestellt und Aspekte moder­

ner Planungskonzepte diskutiert

werden.

Neben den Gesichtspunkten

einer angemessenen Gestaltung

von Bauwerken, Innenräumen und

landschaftsplanerischen Anlagen

am Anfang des 21. Jahrhunderts

spielen das „energieeffiziente

Bauen“ und das „Bauen im

Bestand“ heute eine immer stär­

kere Rolle. Die Auseinandersetzung

mit intelligenter Planung bzw. inno­

vativem Material­ und Technikein­

satz zur langfristigen Ressourcen­

schonung und Betriebskostenmini­

mierung sowie die Reflexion des

Umgangs mit vorhandener Bau­

substanz, auch und gerade im Hin­

blick auf die selbstbewusste aber

sensible Einfügung neuer Gebäude

in „gewachsene“ Umfelder, sind

spannende Themen, die immer

wieder neue Herausforderungen

und interessante Lösungen bieten.

Dies gilt unabhängig davon, ob

es sich um Konzepte für Verwal­

tungsgebäude, Schulen, Kirchen,

Gewerbebauten, Museen oder

Wohngebäude etc. handelt. Gleich­

wohl – das zeigen die Besucherzah­

len der vergangenen Jahre – steht

das Wohnen immer wieder im Mit­

telpunkt des allgemeinen Interes­

ses. Die Gründe hierfür sind leicht

nachvollziehbar: Wohnbauten,

besonders Einfamilienhäuser, sind

normalerweise der Öffentlichkeit

nicht zugänglich. Andererseits

herrscht gerade hier ein besonde­

res Informationsbedürfnis, da jeder

Mensch wohnt und somit zwangs­

läufig ein eigenes Verhältnis zum

Wohnen entwickelt. Es hat sich

aber auch gezeigt, dass es oftmals

schwierig ist, gerade private Bau­

herren zur Öffnung ihrer Woh­

nungen bzw. Wohnhäuser zu bewe­

gen, da man offensichtlich ein mas­

sives Eindringen in die Privatsphäre

fürchtet. Es bleibt zu hoffen, dass

zukünftig mehr private Bauherren

mit der Darstellung ihrer eigenen

Wohnräume den Schritt in die

Öffentlichkeit wagen.

Unabhängig hiervon stellt sich

aber jedes Jahr wieder die Frage,

welche Projekte im Rahmen des

Tags der Architektur interessierten

Besuchern vorgestellt werden kön­

nen bzw. sollen. Die Architekten­

kammern der einzelnen Bundeslän­

der, unter deren jeweiliger Feder­

führung die Aktion läuft, haben hier­

bei unterschiedliche Vorgehenswei­

sen im Umgang mit der Thematik

entwickelt. In Niedersachsen orga­

nisiert die Architektenkammer

bereits zum 12. Mal die Veranstal­

tung. Obgleich die Teilnahme am

Tag der Architektur nicht mit einer

Ausstellung im Rahmen eines Archi­

tekturpreises gleich zu setzen ist,

war man sich in den niedersäch­

sischen Kammergremien von

Anfang an darüber einig, ein Aus­

wahlverfahren durchzuführen, um

gewisse architektonische „Min­

deststandards“ zu gewährleisten.

Jeder Bauherr oder Architekt hat

die Möglichkeit, maximal zwei fer­

tig gestellte oder kurz vor der Fer­

tigstellung stehende Projekte in

Niedersachsen zur Auswahl einzu­

reichen. Verbunden hiermit ist die

verbindliche Zusage des Bauherrn,

diese Projekte am Tag der Architek­

tur auch der Öffentlichkeit zugäng­

lich zu machen. Die Projektauswahl

wird durch eine jährlich wechselnde

Jury vorgenommen. Diese besteht

aus Architekten, Innenarchitekten,

Landschaftsarchitekten und – ein

Novum im Jahre 2007 – aus Vertre­

tern der Presse, sozusagen stellver­

tretend für die allgemeine Öffent­

lichkeit. Als weitere Neuerung

gegenüber den Auswahlverfahren

der vorangegangenen Jahre wurde

in 2007 die Auswahl gemeinsam

mit Vertretern der Architektenkam­

mer Bremen durchgeführt.

Hierbei wurden natürlich

auch Bremer Projekte mitbewertet.

Auf der Grundlage der eingereich­

ten Unterlagen wählte die Jury

somit aus insgesamt 230 ein­

gereichten Arbeiten 125 für die

Teilnahme an der gemeinsamen

Aktion aus.

Es zeigte sich wieder, dass die

Dichte qualitativ höherwertiger

Projekte in den Großstädten wie

z. B. Hannover, Bremen, Braun­

schweig und Osnabrück deutlich

höher ist als in den Landkreisen der

ehemaligen Regierungsbezirke.

Dennoch ist es beim Tag der Archi­

tektur im Sinne einer möglichst

weit in die Fläche des Landes hin­

eingreifenden Aktion wichtig, auch

Beispiele aus den ländlichen Regi­

onen zeigen zu können. Dieser

Umstand zwang zu einer differen­

zierten Beurteilung bzw. zu leicht

unterschiedlichen Maßstäben bei

der Auswahl der Arbeiten in Abhän­

gigkeit vom Standort und erzeugte

ausgeprägte Diskussionen in der

Jury. Nach sorgfältiger Abwägung

des Für und Wider wurden jedoch

letztlich alle Entscheidungen ein­

stimmig getroffen.

Alle ausgewählten Arbeiten

werden in einer bei den Kammern

erhältlichen Begleitbroschüre mit

Bild und Kurzbeschreibung doku­

mentiert. Pressemitteilungen bei­

der Kammern in den regionalen

und lokalen Zeitungen werden auf

die Veranstaltung hinweisen. Die

Randbedingungen sind durch die

Mitarbeiter der Kammergeschäfts­

stellen bestens organisiert. Wenn

das Wetter mitspielt, sollte es mög­

lich sein, den letztjährigen Besu­

cherrekord von ca. 20.000 Men­

schen zu toppen! Freuen wir uns

auf ein weiteres Architektur­Event

in Bremen und Niedersachsen am

24.6.2007.

Kontaktadresse: www.aknds.de

Wohnbau Raden von Bernd Sammann

Mit dem Möser­Carrè in Osna­brück (vgl. Titelstory) öffnet auch ein von der pbr Planungsbüro Roh­ling AG geplantes Projekt beim diesjährigen Tag der Architektur seine Pforten. In Kooperation mit der Sparkasse Osnabrück werden am 24. Juni 2007 zwischen 11 und 17 Uhr interessierten Besuchern Führungen durch den Geschäfts­hausneubau angeboten.

Kemenate in Braunschweig von OM Architekten

Hausgemeinschaft Sedanstraße in Hannover von Helmut Rentrop

Umbau des Filmtheaters am Thielenplatz zu Hörsaal und Café­Bar für die Dr. Buhmann Schule in Hannover von atelier kempf

8 Fokus