technica 10/2011

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CHF 12.– 10.2011 www.technica-online.ch www.marktspiegel.ch fachzeitschrift für die maschinen-, elektro- und metallindustrie Intelligente Automation Prozesse einfach, aber bedarfsgerecht einsetzen Sicherheit für alle Antriebsfälle TITELBILD Dämpfungs- system Thermoplast-PUR- Thermoplast Ein Lager auszubauen ist eine Herausfor- derung. An einem Ort fehlts an Fläche; am andern an Höhe. Die Lagerspezialis- ten finden aber stets eine Lösung. Eine Schweissanlage von Cloos punktet mit höchster Performance: Sie erreicht im Vergleich zum manuellen Schweissen einen bis zu 15-fach höheren Output. Quantensprung im Tieflochbohren: Der Kleinstbohrer CrazyDrill Flex ist ein Hart- metallbohrer, flexibel und gleichzeitig für tiefe Bohrungen geeignet. Lagertechnik Schweissen Werkzeuge 32 34 52

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Fachzeitschrift für die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie

Transcript of technica 10/2011

CHF 12.– 10.2011www.technica-online.ch

www.marktspiegel.ch

fachzeitschrift für die maschinen-, elektro- und metallindustrie

Intelligente AutomationProzesse einfach, aber bedarfsgerecht einsetzen

Sicherheit für alle Antriebsfälle

TITELBILD

Dämpfungs-

system

Thermoplast-PUR-

Thermoplast

Ein Lager auszubauen ist eine Herausfor-derung. An einem Ort fehlts an Fläche;am andern an Höhe. Die Lagerspezialis-ten finden aber stets eine Lösung.

Eine Schweissanlage von Cloos punktetmit höchster Performance: Sie erreichtim Vergleich zum manuellen Schweisseneinen bis zu 15-fach höheren Output.

Quantensprung im Tieflochbohren: DerKleinstbohrer CrazyDrill Flex ist ein Hart-metallbohrer, flexibel und gleichzeitigfür tiefe Bohrungen geeignet.

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t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 EDITORIAL 1

Die Erwerbstätigen in diesem Landleiden unter chronischem Stress. Dafürbräuchte es eigentlich keine Studie vomStaatssekretariat für Wirtschaft (Seco),ein Blick bei der Zugfahrt auf die Pendlergenügt. Da werden noch hastig Power-point-Präsentationen vorbereitet,E-Mails beantwortet, Verträge am

Telefon durchgesprochen und Meetings wegenwichtigerer Businesslunchs «gecancelt». Um nichtauf den abenteuerlichen Gedanken zu kommen,dass die arbeitende Gesellschaft sich ihreArbeit zum Hobby gemacht hat, sind die neusten«Stresszahlen» der Seco aber doch hilfreich.Rund ein Drittel der befragten Erwerbstätigen ga-ben dort an, dass sie sich gestresst fühlten. Das isteine Steigerung von dreissig Prozent über die letz-ten zehn Jahre. Zeitdruck, unklare Anweisungenoder das Erledigen von Arbeitsaufgaben in der Frei-zeit sind einige der Belastungsfaktoren.Stress als einen schöpferischen Impuls hat es trotzaller Verklärung noch nie gegeben. Denn bei einemsogenannten «positiven Stress» ist die Rede voneinem Momentum, also eine kleine Druckperiodeund nicht von einer «subjektiv lang andauerndenSituation, die wahrscheinlich nicht vermieden wer-den kann», wie Stress teildefiniert werden kann.

Gestresstes Handwerk

In der Werkstoffkunde spricht man von Stress,wenn ein Druck (oder Zug) auf ein Material ein-wirkt, was zu Materialermüdung führt. Auch dermenschliche Körper und Geist ermüdet; unteranderem wird sein Hirn weniger durchblutet, dieGehirnmasse baut sich erwiesenermassen ab.Dieser Abbau des einzigen «Rohstoffes» derSchweiz ist natürlich ein herber Verlust. Aberabgesehen von diesem zu beklagenden Substanz-und Denkverlust dürfte ein anderer Faktor ebenfallshervorzuheben sein: der Verlust von Qualität imHandwerk.Über das Handwerk hat der Kulturphilosophen Ri-chard Sennett ein lesenswertes Buch geschrieben.Darin legte er den Begriff des «Handwerkers»ziemlich weit aus: Dazu gehören alle, die das Be-streben haben, eine Tätigkeit um ihrer selbst willengut zu machen, «ihr Handwerk zu verstehen», sei-en dies Dirigenten, Ingenieure oder Programmierer.Ein gestresster Handwerker mag zwar seine Arbeitroutinemässig verrichten, aber aus dem Homo Fa-ber wird ein Arbeiter ohne Hingabe, ohne Entwick-lung von Fertigkeiten, fremd jeglichen Qualitäts-denkens. Einem Land, dessen Wert an der Qualitätder hergestellten Produkte und angebotenenDienstleistungen gemessen wird, wäre deshalb einedeutlich tiefer ausfallende Stressquote bei denErwerbstätigen sehr dienlich. Im Endeffekt sichermindestens so dienlich wie ein exportfreundlicherEurowechselkurs von sagen wir einem Frankenfünfzig.

Eugen Albisser

Wer sein Handwerk versteht,der braucht wenig Geld und

kocht trotzdem gut.Molière, französischer Dramatiker, 1622–1673

2 INHALTSVERZEICHNIS 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

Frauenquote in FirmenMehr Frauen in die Management-Etagen

der Unternehmen fordern die beiden Top-Bera-ter Dr. Anke Houben und Dr. Kai Dierke im Inter-view. Der Grund: Deren Führungsqualitäten sindzeitgemässer und damit meistern Unternehmenleichter die Herausforderungen der Zukunft.

13 WerkzeugeDas Entgraten von Gussteilen wird nach

wie vor oft von Mitarbeitern manuell erledigt.Mit den Werkzeugen von SEH Technik GmbHkann dieser Entgratprozess automatisiert wer-den, sodass jedes Werkstück fertig entgratet ausder Maschine kommt.

23 Industrial HandlingDie Exportwirtschaft steht vor einer

schwierigen Situation. Doch einige Firmen be-weisen schon lange, dass sie wettbewerbsfähigfür den globalen Markt produzieren können.Eine intelligente Automation hilft – wobei dasWort «intelligent» eine wesentliche Rolle spielt.

41

3 Editorial

4 Nachrichten

7 Märkte und Unternehmen – World Robotics 2011

– Open-Automation-Konferenzen

– Swisscleantech zur Energiewende

– Vibraplast feiert 50-Jahr-Jubiläum – Social Media für die Industrie

13 Brennpunkt Frauen im Topmanagement mit zeitge mäs seren Führungsqualitäten

FACHMESSENMotek/Bondexpo 17 Nahe am Innovationszyklus

Parts2clean

20 Sauber und wirtschaftlich rentabel

Materialica

21 Leichtbau für den Technologievorsprung

FACHARTIKEL

Werkzeugmaschinen und Werkzeuge 23 Gussteile automatisch entgratet Die Werkzeuge von SEH Technik entgraten

das Werkstück direkt in der Maschine.

25 Effizienz beginnt beim Filtern Kompaktfiltersystem in der Wälzkörper- Fertigung

28 Qualitätsarbeit in Fertigungslinien Von der klassischen Werkstattfertigung zu flexiblen Fertigungslinien

31 Robotergestütztes Polierfinish im Test Roboter-Schleif- und Polieranlage für Tech

Academy

32 Das Tieflochbohren neu erfunden Neuer Bohrer und neuer Bohrprozess für

tiefe Kleinbohrungen

Fügen-Trennen-Formen

34 Qualitätsschweissungen in Rekordzeit Sonderschweissanlagen mit hohem Output

für Kraftwerkskomponenten

36 Schweissen, was nicht zu schweissen ist Metallurgisches Lichtbogenfügen von Stahl

mit Aluminium zu Hybridplatten

38 Effizienter dank besserer Intralogistik FFS rationalisiert schweisstechnische und

mechanische Fertigung

Automations- und Antriebstechnik

41 Roboterbasierte AutomationWettbewerbsfähigkeit durch intelligentAutomatisierung steigern

43 «Bei der Produktidee bereits an dieAutomatisierung denken» Interview mit Frank-Peter Kirgis, Leiter Geschäftsbereich Robotics, ABB Schweiz

44 Der Kombinations-Sechser Feldbussystem G3 von Asco Numatics

47 Sicherheit für alle Antriebsfälle Drehzahl-, Stillstands- und Geschwindig-

keitsüberwachung von Pilz

49 Sauber und sicher in Reinräumen Rohrflanschdichtungen für den Einsatz in

hygienisch kritischen Anlagen

50 Wieder fit durch Retrofit Runderneuerte Spaltanlage produziert er-

weitertes Angebot in kürzester Zeit

Intralogistik

52 Hoch hinaus Automatisches Kleinteilelager im Kingsize-Format

54 Routenzug statt Frontstaplereinsatz Neues System zur Teileversorgung senkt

bei Fendt die Kosten enorm

55 Perfektes Zusammenspiel Automatisches Blechlager mit direkter Anbindung an die Bearbeitungsmaschine

57 Der blaue Punkt Optische Fahrweg-Warneinrichtung

VERBÄNDE UNDORGANISATIONEN

SVBF – Planung und Produktion

59 Editorial

60 Wintergarten war einmal Sensorgesteuert und fernbedient zum

gewünschten Zustand im Wintergarten

BRENN PUNKT

Antriebstechnik

Intensive Nutzung und jahrelangerEinsatz gehen auch an besten Maschinen nichtspurlos vorbei. Muss vor allem die Steuerungs-oder Antriebstechnik auf den neuesten Standgebracht werden, sind Retrofit-Massnahmenmeist wesentlich wirtschaftlicher als ein Neukauf.

50Erowa AG

Dass man erfolgreiche Schweizer-produkte irgendwann auch im Auslandzu verkaufen versucht, ist der übliche Wegin den Export. Mit Lösungen internationalerfolgreich zu sein, die in der Schweizkaum Kunden finden, setzt noch mehrInnovationskraft und Kundennähe voraus.Erowa hat offensichtlich beides.

Die Firma

Innovationen für

den Weltmarkt

77

61 Mit Weiterbildung in Poleposition

Dipl. Techniker HF Automation sind

gesuchte Leute

62 Der Vigier-Oscar geht an …

Die Preisverleihung der de Vigier-Stiftung

64 Bewegungsschule für Roboter

Bewegungen von Robotern im Mittelpunkt

eines aktuellen Forschungsprogramms

OSEC – Export Forum

66 Wer sucht, der findet – schnell!

OSEC mit neuer Webseite

67 Produkte

71 Lieferantenverzeichnis

76 Technica Rapport

20. Version der Solidworks-CAD-Software

mit 200 Neuerungen

77 Die Firma

Die Erowa behauptet sich auf dem

Weltmarkt als flexibler Automatisierer

78 In dieser Augabe / Impressum

79 Online / Agenda

80 TechniKnacknuss / Vorschau

Die Firma Kundert hat eine preiswerteSandwich-Verfahrenstechnik entwi-ckelt, bei der sich die Eigenschaften derbeiden Werkstofffamilien Polyurethan(PUR) und Thermoplast auf ideale Wei-se ergänzen. Das PUR-Element zwi-schen den Thermoplasten dient alsDämpfung (oder Toleranzausgleich)und substituiert technisch aufwändigeund teure Lösungen. Durch ein kosten-günstiges Herstellungsverfahren wirddie innovative Lösung besonders inter-essant.Auf den modernen Kundert-Produkti-onsanlagen sind viele Kombinationenvon verschiedensten Thermoplastenmit den unterschiedlichsten PUR-Werk-stoffen möglich. Seite 68

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t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 INHALTSVERZEICHNIS 3

4 NACHRICHTEN 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

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Flugzeugbauteile sind gewaltig gross. Bereits ein-zelne Rumpfsegmente erreichen eine Länge vonzehn Metern und mehr. Dennoch müssen siehochpräzise im Jet verbaut werden: Bei der Mon-tage tolerieren die Flugzeugbauer Abweichun-gen von maximal 0,2 Millimetern – und das beiKomponenten, die mehrere Tonnen wiegen. Umdie gewichtigen Bauteile genau in Position zubringen, setzen die Produzenten deshalb aufmassige Fabrikationsanlagen, Montagezellen ge-

nannt. Das Errichten solcher Anlagen ist aufwen-dig und teuer. Zudem müssen sie für den nächs-ten Flugzeugtyp neu angefertigt werden, was dieBau- und Produktionskosten erhöht.Gefragt sind daher neue Automatisierungskon-zepte und -anlagen. Genau daran arbeiten Ent-wickler des Bremer Fraunhofer-Instituts. Ihnenschwebt eine völlig neue Montagephilosophievor: Flugzeuge sollen künftig wie in der Automo-bilindustrie von einem Ensemble aus vielen klei-

nen Industrierobotern mechanisch bearbeitet undzunehmend auch geklebt werden. Statt wuchti-ger Montagezellen haben die Entwickler um denProjektgruppenleiter Dr. Dirk Niermann eine ent-sprechende Anlage konzipiert: Die Rumpfseg-mente und Seitenleitwerke oder Tragflächen glei-ten dabei ähnlich wie in derAutomobilproduktion auf einer Art Fliessband-schlitten an den einarmigen Robotern vorbei, dienacheinander an verschiedenen Stationen kleben,bohren undfräsen.

www.fraunhofer.de

Flugzeugbau imRobotertakt

Der modulare carbonfaserverstärkteLeichtbaugreifer kann Flugzeugbauteileflexibel aufnehmen und handhaben.

(Bild: Fraunhofer IFAM)

Seit 1. September 2011 ist Walter Wa-ser neuer Kundendienstleiter der Lin-de Lansing Fördertechnik AG. WalterWaser hat mehrjährige Erfahrung inder länderübergreifenden Servicever-antwortung eines Unternehmens der

Logistikbranche und war über vieleJahre hinweg in verschiedenen Ma-nagement-Funktionen im Servicebe-reich der Informatik- und Telekommu-nikationsbranche tätig. Der gelernteElektromechaniker verfügt über eineidg. Diplom in Wirtschaftsinformatikund ein Nachdiplomstudium in Entre-preneurship.Schwerpunkt seiner neuen Aufgabewird der weitere Ausbau des Kunden-dienstbereiches im Linde-Service sein.

www.linde-lansing.ch

Neuer Kundendienst-leiter bei Linde

Walter Waser.

SAP unterstützt als Mitglied der KlimastiftungSchweiz auch in diesem Jahr wieder kleine undmittlere Unternehmen (KMU), die aktiv zum Kli-maschutz beitragen. Dies ist ein Umweltschutz-Engagement, mit dem die SAP (Schweiz) AGihre gesellschaftliche Verantwortung in SachenNachhaltigkeit wahrnimmt.«KMU sind das Rückgrat unserer Wirtschaft.Daher wollen wir diese Unternehmen nicht nurmit unseren Softwarelösungen unterstützen,sondern sie auch dazu ermuntern, das Klima zuschützen», erklärt Stefan Höchbauer, ManagingDirector der SAP (Schweiz) AG. «Als nicht-pro-duzierendes Dienstleistungsunternehmen erhältSAP eine Rückvergütung aus der CO2-Lenkungs-abgabe. Dieses Jahr ist es uns möglich, über70 000 Franken für kleinere und mittlere Unter-nehmen zur Verfügung zu stellen, die etwas fürdie Umwelt tun wollen, aber die Mittel dafürselbst nicht haben», so Höchbauer.

www.sap.ch

SAP engagiert sichfür eine grünere Schweiz

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 NACHRICHTEN 5

Luft raus und sauber positioniertWenn in Maschinen und Anlagen pneuma-tische Antriebe durch elektromechanischeersetzt werden, reduzieren sich Lärm-emissionen, Ausfallzeiten und Wartungs-aufwand bei gleichzeitiger Erhöhung der Lebensdauer. Dank leckagefreiem Betriebsteigt auch die Energieeffizienz, was wie-derum Kosten spart. Elektrisch geregelteKomponenten führen dynamische Mehr-fachpositionierungen ruckfrei aus und ermög lichen genaue Kraftregelung. DankISO-Normgrössen sind die meisten elek-tromechanischen Antriebe kompatibel zurPneumatik und können mit geringstem Aufwand ausgetauscht werden. Richtliniender Maschinen sicherheit mit Funktionenwie «sicherer Halt» oder «sicher reduzierteGeschwindigkeit» werden mit Elektro -mechanik erfüllt.

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Mauro Dell’Ambrogio, Staatssekre-tär für Bildung und Forschung, un-terzeichnete am 19. September dieAbsichtserklärung der Schweiz, sichan der neuen europäischen Neut-ronenquelle ESS (European Spalla-tion Source) zu beteiligen. Darinbekennt sich die Schweiz zu demZiel, die ESS in Lund (Südschwe-den) zu bauen, und verpflichtetsich, am Konzept mitzuarbeiten, indem der endgültige Plan für dieAnlage festgelegt wird. Kurz nachFertigstellung des Konzepts im

Frühjahr 2013 soll die Entschei-dung für den Bau der ESS fallen.Die Schweizer Beiträge zur Ent-wicklung der Anlage werden durchdas Paul Scherrer Institut, das lang-jährige Erfahrung in der Forschungmit Neutronen hat, sowie durchSchweizer Universitäten und dieSchweizer Industrie erbracht.Mithilfe von Neutronen könnenForschende Einblicke in verschiede-ne Materialien oder biologischeStrukturen gewinnen und soGrundlagen für neue technische

Geräte oder Medikamente schaf-fen. Für Schweizer Forschende wirddie ESS vor allem die Möglichkeiteröffnen, Experimente durchzu-führen, die am PSI nicht möglichsind und so die Schweizer Neutro-nenquelle ergänzen. Sie soll 2019die ersten Neutronen produzierenund 2025 voll betriebsbereit sein.Insgesamt sind 17 europäische Län-der an dem Projekt beteiligt. DieGesamtkosten betragen 1,5 Milliar-den Euro (in Preisen von 2008).

www.psi.ch

Schweiz beteiligt sich an Neutronenquelle

Enzyme, die Katalysatoren derNatur, werden immer häufiger alsumweltfreundliche Alternativen zukonventionellen Katalysatoren inchemischen Synthesen eingesetzt.Forschenden der Universität Baselist es gelungen, die katalytischeAktivität eines aus Meerrettichisolierten Enzyms in einer Polyme-risationsreaktion unter Atomtrans-fer nachzuweisen. Diese neuartigeEnzymaktivität könnte zur Herstel-lung sicherer und günstiger Poly-mere führen, die keine giftigenoder anderweitig schädlichen Ka-talysatorrückstände enthalten undals Verpackungsmaterialien fürLebensmittel oder als Materialienin der Medizintechnik eingesetztwerden. Ihre Forschungsergebnissesind in der Onlineausgabe derFachzeitschrift «MacromolecularRapid Communications» veröffent-licht.

www.unibas.ch

Verpackungenherstellen mit Rettich

Der Klima- und Fertigungstech-nikkonzern Walter Meier über-nimmt per sofort den dänischenSpezialisten für Direktraumbe-feuchtung ML System und bautdamit die Präsenz in Skandina-vien substanziell aus.Mit der bereits dritten diesjähri-gen Akquisition in der gewerb-lichen und industriellen Luftbe-feuchtung kann Walter Meierdie weltweite Marktführer-schaft weiter ausbauen undeinen wichtigen Erfolg in derExpansionsstrategie erzielen.Dazu CEO Silvan G.-R. Meier:«ML System ergänzt unserebisherigen Aktivitäten in derDirektraumbefeuchtung mitDraabe nahezu perfekt – wäh-rend Draabe vor allem in Konti-nentaleuropa stark ist, ist MLSystem hauptsächlich auf Skan-dinavien und die USA fokus-siert.» Die Akquisition von MLSystem gibt auch dem Markt-aufbau in der Verdunstungs-kühlung weitere Impulse: dieLuftbefeuchtungsanlagen vonML System können im Sommerzur energieeffizienten Kühlungeingesetzt werden.

www.waltermeier.com

Walter Meierkauft weiter ein

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Der Toggenburger Composites-spezialist Gurit steigert in einemanspruchsvollen Marktumfeldden Nettoumsatz im ersten Halb-jahr 2011 währungsbereinigt um16,8% auf CHF 163,1 Mio. InSchweizer Franken betrug derZuwachs 4,3%, ohne Akquisition1,3%. Der Gruppen-EBIT erreich-te eine Marge von 8,0%. DerGruppen-EBIT von CHF 13,1 Mio.enthält in der Berichtsperiode ei-nen einmaligen Gewinn von CHF2,9 Mio. aus dem Verkauf nichtbetriebsnotwendigen Baulands inder Schweiz, während vor Jahres-frist ein Sonderertrag von CHF7,4 Mio. vorab aus einer beige-legten Patentstreitsache enthal-

ten war.In der Sparte «Wind Energy»konnten die Wattwiler im erstenHalbjahr 2011 den Umsatz mitKernwerkstoffverkäufen weitersteigern, obwohl nach Jahrenstarken Wachstums der chinesi-sche Markt stagnierte. In Indienentwickelt sich der Absatz aberdynamisch. In der Sparte «Too-ling» zeigte sich der chinesischeMarkt für Rotorblatt-Bauformenim zweiten Quartal 2011 nachzwei schwachen Vorquartalenstark erholt und es sieht für daszweite Halbjahr 2011 deutlichpositiver aus als vor Jahresfrist.

www.gurit.com

Gurit steigert HalbjahresumsatzWas unternimmt ein Unternehmenzur Feier des Tages, das sein Stamm-haus in Deutschland hat, aber einJubiläum der erfolgreichen Schwei-zer Niederlassung feiern möchte?Genau: Eine Reise zu einem FleckenErde, der sich als blühendes Paradies

fast schon auf der Grenze beiderLänder (aber auf deutschem Boden)befindet. Die Insel Mainau war dasZiel für die Gäste von Murrplastik,die aus Deutschland, Frankreich, Ita-lien angereist kamen. Die Firmaselbst hat Stützpunkte in Deutsch-land, Frankreich, Italien, Spanien,

den USA, China und – das wurde ge-feiert – seit 10 Jahren in derSchweiz. Weltweit beschäftigt dieMurrplastik über 500 Mitarbeitende.Bei der Jubiläumsreise liess das Mut-terhaus die Schweizer Mitarbeiterwissen, dass man

ihren Standort hoch schätze. Zurzeitbietet Murrplastik im Ratihard inWillisdorf TG 10 Arbeitsplätze und,wie die Firmenleitung mitteilte, mankönne sich auch mit dem hohenSchweizer Franken bis jetzt einiger-massen arrangieren.

www.murrplastik.ch

10 Jahre Murrplastik

Urs Bölsterli, Verkaufsleiter Schweiz, Cornelia Hölzl, Inhaberinder Firma, Bernd Haller, Geschäftsführer Schweiz, Rainer FunkGeschäftsführer Deutschland (v.l.n.r). (Bild: Guido Elser)

IBM Research in Rüschlikon und dieElektrizitätswerke des Kantons Zü-rich (EKZ) testen in einem Pilotpro-jekt, wie der Ladevorgang vonElektroautos in Zukunft per Mobil-funk gesteuert werden könnte.Um die Versorgungssicherheit dau-erhaft zu gewährleisten, werdennebst den Bedürfnissen des Auto-fahrers auch die von Energieliefe-ranten berücksichtigt. Für das Pi-

lotprojekt wurde ein von der Zür-cher Hochschule für AngewandteWissenschaften (ZHAW) entwickel-tes Datenerfassungsgerät in meh-rere Elektroautos der EKZ einge-baut. Über das Gerät werden ei-nerseits Autodaten wie Batteriela-dezustand und Stromzufuhr viaMobilfunk an einen Server über-mittelt, andererseits kann – überMobilfunk gesteuert – der Lade-

vorgang im Auto ausgelöst wer-den. Als Schnittstelle zum Serverwird ein Smartphone oder einWebbrowser, zum Beispiel auf ei-nem PC oder Tablet, eingesetzt.IBM hat die Applikation entwickeltund die technische Integration um-gesetzt. Für Energieunternehmenwird das gesteuerte Laden vonElektroautos wichtig, sobald mehrElektroautos auf den Strassen un-

terwegs sind. Peter Franken, Leiterdes Geschäftsbereichs Energiever-teilung und Geschäftsleitungsmit-glied der EKZ: «In Zukunft könntenElektroautos eingesetzt werden,um die unregelmässige Strompro-duktion aus neuen erneuerbarenEnergien abzufedern und die Netz-stabilität zu gewährleisten.»

www.zurich.ibm.chwww.ekz.ch

Smartphone-App fürs Laden von E-Autos

Autobatterie laden mit einem Klick. (Bild: IBM)

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 NACHRICHTEN 7

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Jetzt erst recht! – Unter diesemLeitmotiv organisiert die Osecvom 23.–27. April 2012 auf derHannover Messe Industrial Supplywieder einen Gemeinschaftsstandunter dem Label Swiss Pavillon.Die Industrial Supply ist die ein-zige bedeutende Mehrbranchen-messe für Zulieferer. Sie bietetden direkten Vergleich über alleWertschöpfungsstufen. Alle rele-vanten Zielbranchen sind vor Ort.Mit branchenübergreifendenTrendthemen wie Leichtbau undMaterialeffizienz setzt sieSchwerpunkte zur zielgerichtetenVermarktung von Innovationenund zur Erschliessung neuer An-wendersegmente. Die Osec bietet– erneut an Toplage in Halle 4 –drei Beteiligungsvarianten an:FIRST (Standfläche nach Wahl ab16 m2), BUSINESS (12 m2) undPOINT OF BUSINESS (4 m2). Damitwird die Osec den Anforderungenvon Neuausstellern, für welche dieIndustrial Supply auch ein erstklas-siges Instrument praxisorientierterMarktbeobachtung sein kann,ebenso gerecht wie den Bedürfnis-sen langjähriger Aussteller, fürwelche die Hannover Messe diewichtigste jährliche Marketing-und Verkaufsplattform darstellt.Allen Beteiligungsvarianten ge-meinsam ist ein umfangreichesLeistungspaket. Bei verbindlicherschriftlicher Anmeldung bis26. Oktober 2011 gewährt die Oseceinen Frühbucherrabatt von rund10 Prozent auf die gewählte Betei-ligungsvariante.Anmeldung und Information:Pascal Blanc, 044 365 55 14,[email protected], oder Reto Schoch,044 400 33 50, [email protected] (operative externeProjektleitung). www.osec.ch.

Frühbucherrabatt fürHannover Messe

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Zum vierten Mal in Folge ist die SiemensAG als nachhaltigstes Unternehmen sei-ner Branche ausgezeichnet worden. Im«Dow Jones Sustainability Index» (DJSI),dem Nachhaltigkeits-Ranking von DowJones und SAM, belegte Siemens erneutden ersten Platz innerhalb der Branche«Diversified Industrials», in der auchUnternehmen wie 3M, General Electric,Toshiba und Thyssen Krupp gelistet sind.Siemens konnte seine Bewertung gegen-über dem Vorjahr noch weiter verbessern

und erzielte mit 90 von maximal 100Punkten seine bislang höchste Gesamt-wertung (im Vorjahr 87 Punkte). «Dererneute Spitzenplatz belegt, wie konse-quent das Unternehmen auf Nachhaltig-keit ausgerichtet ist und wie unsere Mit-arbeiter Nachhaltigkeit im Alltag leben.Dies ist für uns ein Wettbewerbsvorteil»,sagte Barbara Kux, Mitglied des Vor-stands der Siemens AG und zuständig fürNachhaltigkeit.

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8 MÄRKTE UND UNTERNEHMEN 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

m Jahr 2011 ist der Verkauf von Robo-tern um 18 Prozent auf fast 140000Einheiten gestiegen. Das ist ein neuer

Spitzenwert. Diese Verkaufszahlen sollen voraus-sichtlich noch weiter steigen. Die Prognosen desIFR (International Federation of Robotics) sagen ei-nen Wachstum in den nächsten zwei Jahren umdurchschnittlich sechs Prozent pro Jahr voraus, sodass die Roboterlieferungen 2014 auf rund167.000 Stück hochschnellen wird.Dann werden 1,3 Millionen Roboter weltweit inden Fabriken eingesetzt sein. «Eine Verknappungder Komponenten und Kapazitätsengpässe könn-ten dazu führen, dass ein Teil der erwarteten Ver-käufe von 2011 nach 2012 verschoben werden»,bemerkte Sakakibara und fügte hinzu: «BestimmteRisiken müssen für diese optimistische Prognose in

IBetracht gezogen werden, wie zum Beispiel einestarke Abschwächung des Wachstums der Welt-wirtschaft oder sogar eine neue Rezession, diedurch die finanziellen Probleme grosser Märkteausgelöst werden kann.»

2014 ist China an der Spitze. Die Volumenbestel-lungen werden weiter von der Automobilindustriekommen. Die Realisierung von Elektro-Mobilität,neue Materialen (Faserverbundstoffe) und die Mo-dernisierung der Produktionsprozesse werden diewichtigsten Treiber für Investitionen sein. Auch dieElektro-/Elektronikindustrie wird weiter in Kapazi-täten und in Modernisierung investieren, denndort ist ein steigender Trend zu Flachbildfernse-hern, einschliesslich LED-Beleuchtung sowie zuTouch-Screens, OLED-Technologien und 3-D-Dis-

plays beispielsweise für Smart-Phones ist zu beob-achten. Die Nuklearkatastrophe in Fukushima hatauch die Nachfrage nach alternativen Energien ver-stärkt. Die Auswirkungen zeigen sich unter ande-rem beim Bedarf an Solarzellen, der erheblich an-gestiegen ist.Das Wachstum der Roboterinstallationen wird sichvor allem in den Wachstumsmärkten und in Nord-amerika fortsetzen. Das heisst: Die Roboterliefe-rungen nach China werden weiter nach obenschiessen, womit China spätestens 2014 an derSpitze der Robotermärkte sein wird, was die jährli-chen Lieferungen angeht. Auch die japanischenFirmen dürften die Investitionen in den nächstenMonaten durch den Wiederaufbau und neuen Pro-jekte an Fahrt gewinnen. Aufgrund der Katastro-phe in Japan versuchen die japanischen Unterneh-

«World Robotics 2011» – Allzeithoch für die Roboterindustrie

Kräftiges Wachstum, aber noch viel PotenzialDer Slogan «Meistern wir die Zukunft mit dem Roboter!» sei perfekt für die heutige, weltweite Roboterindustrie, sagte Dr.

Shinsuke Sakakibara, IFR-Präsident, anlässlich der Veröffentlichung der Studie «World Robotics 2011 - Industrieroboter» in

Frankfurt. Nach einem weiteren kräftigen Anstieg der Roboterverkäufe wird ein weiteres Wachstum zwischen 2012 und 2014

erwartet.

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 MÄRKTE UND UNTERNEHMEN 9

men ihre Produktionsstätten geografisch zu diver-sifizieren. Dies wird zu beträchtlichen Roboterins-tallationen in den asiatischen Märkten, in Europaund in Nordamerika führen. Ein langsameresWachstum wird dafür in der Republik Korea erwar-tet. Der Grund dafür liegt in den bereits getätigtenimmensen Investitionen im 2010.Unterschiedliche Erwartungen hat man für die USAund Europa. Die amerikanischen Unternehmenwerden wahrscheinlich vor einer «Zwangs»-Investi-tionswelle stehen, um die Erhöhung der Automati-sierung der industriellen Produktion zu intensivie-ren. Sie sind dazu gezwungen, wenn sie auf demWeltmarkt wettbewerbsfähig bleiben wollen. Hin-gegen wird der Robotermarkt in Euro-pa voraussichtlich unterdurchschnitt-lich wachsen, da in den westeuropäi-schen Ländern die Roboterlieferungennur moderat erhöht werden. Ausnah-men werden die Länder in Ost- undMitteleuropa sein, wo Roboterinstalla-tionen stark zunehmen dürften. Stei-gende Löhne und ein sich verbessern-der Lebensstandard werden die Auto-matisierung dort sowie in Asien undSüdamerika fördern.

Potenzial überall vorhanden. Nur etwa50 Industrieroboter sind Ende 2010weltweit pro 10.000 Beschäftigte inder Verarbeitenden Industrie einge-setzt. Japan, die Republik Korea undDeutschland stehen an der Spitze derautomatisierten Länder in der Welt miteiner Roboterdichte zwischen 250 und300. Im Gegensatz dazu sind wenigerals 20 Roboter pro 10.000 Beschäftig-te in der Verarbeitenden Industrie inden grossen Wachstumsmärkten - Chi-na, Indien, Russland und Brasilien - imEinsatz. Die Roboterdichte ist in derAutomobilindustrie im Vergleich zu al-len anderen Branchen (General Indus-try) ziemlich hoch. Japan hat mit Ab-stand die höchste Roboterdichte in derAutomobilindustrie, mehr als 1.400 In-dustrieroboter sind dort pro 10.000Beschäftigte installiert. Danach folgenItalien, Deutschland und die USA mitRoboterdichten zwischen 1.100 und1.200. Mit einer Rate von rund 200Robotern haben Korea und Japan diehöchste Anzahl von Robotern im Ein-satz in der «General Industry». Daskommt überwiegend durch entspre-chende Roboterinstallationen in derElektronikindustrie. Die beachtliche Ra-te von 134 Robotern in der «GeneralIndustry» in Deutschland verteilt sichdagegen mehr. Besonders in der Me-tallindustrie, der chemischen Industrie,der Nahrungsmittelindustrie und der

Elektro-/Elektronikindustrie ist die Roboterdichteentsprechend hoch.Hohe Roboterinvestitionen haben in China in denletzten Jahren die Roboterdichte in der Automobil-industrie stark erhöht. Zwischen 2006 und 2010erhöhte sie sich von 37 Robotern auf 105 Roboterpro 10.000 Beschäftigte. Auch in den anderenBranchen haben sich die Installationen kräftig er-höht. Die Roboterdichte liegt allerdings noch unter10. Das Potential für Roboterinstallationen ist im-mer noch gewaltig in diesem Markt. Das Ergebnisdieser Auswertung ist, dass in fast allen untersuch-ten Ländern das Potential für Roboterinstallationennicht nur in der «General Industry» gewaltig ist,

sondern auch beachtlich hoch in der Automobil-branche in den Wachstumsmärkten und aber auchin einigen traditionellen Märkten. Dort geben not-wendige Modernisierungen und Umrüstungen dieImpulse. (ea) ●

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Hinweis zu den Studien

10 MÄRKTE UND UNTERNEHMEN 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

nsgesamt waren über 200 Besucherden Einladungen der Confederation ofIndian Industry, des PSG College of

Technology Coimbatore sowie des PSG Science &Technology Entrepreneurial Park gefolgt, die dieKonferenzen organisiert hatten. Unterstützt wurdedie Veranstaltung von der Ethernet PowerlinkStandardization Group (EPSG), B&R und Kalycito.Stefan Schönegger, Leiter der Bubnsiness UnitOpen Automation bei B&R und Geschäftsführerder EPSG, eröffnete die Veranstaltungen mit einerEinführung in das Thema «Open Automation», inder er sich der zentralen Rolle von Automatisie-rungsprotokollen und -netzwerken widmete. Da-

Ibei zeigte Schönegger die besonderen Kostenvor-teile auf, die Powerlink und openSAFETY durch ih-re Flexibilität und Skalierbarkeit gegenüber patent-behafteten Systemen bieten.Wie einfach sich diese Protokolle implementierenlassen und welche Komponenten dafür benötigtwerden, erläuterte Bhagath Singh Karunakaran,Geschäftsführer von Kalycito in Indien. Bei derKonferenz in Chennai zählten auch Vertreter derHyundai Motor Company und SEW zu den Vortra-genden. «Die Open-Automation-Konferenzen inIndien waren ein grosser Erfolg», erklärt Schöneg-ger. «Die hohe Teilnehmeranzahl zeigt uns dengrossen Stellenwert, den offene, patentfreie Tech-

nologien in den aufstrebenden Industrienationenhaben.» ●

Open-Automation-Konferenzen 2011 in Indien

Hoher Stellenwert der offenen TechnologienWie sich mit der Verwendung offener Standards wie Powerlink und openSAFETY bei Automatisierungsanwendungen gleich-

zeitig Kosten reduzieren und die Produktivität optimieren lassen, war Thema der Open Automation Technology Conferences

2011 in Coimbatore und Chennai, Indien.

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ie Schweizer Stärken der Wasserkraftsind für die Wende insgesamt und spe-ziell als saisonale Speicher wichtig. Zur

Lösung des blockierten Wasserkraft-Potenzialsschlägt Swisscleantech zusammen mit der Industrieeinen runden Tisch vor und fordert die Umweltver-bände zum Mitmachen auf. Bei Energie und Was-serkraft gilt: Ein konsequentes Umsetzen bringtVorteile für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt.So meinte Nick Beglinger, Präsident der Swisscle-antech, kürzlich an einer Medienkonferenz in Bern:«Eine Verzögerungspolitik mag im Interesse einzel-ner Branchen sein, aber sicherlich nicht im Interes-se der Gesamtwirtschaft.» Der Wirtschaftsverbandist auch überzeugt, dass die Politik nun unmissver-ständliche Signale aussenden müsse für eine Wen-de: Je klarer sie sein werden, desto weniger Sub-ventionen brauche es später, sagte Beglinger.

Die Cleantech-Energiestrategie. Der Wirtschaftsver-band hat die Cleantech-Energiestrategie erstmalsim Juni 2011 präsentiert. In den vergangenen Mo-naten wurde die Energiezukunft der Schweiz mitMitgliederfirmen und Fachexperten weiter analy-

Dsiert. Im Zentrum der Diskussionen standen dieUmsetzung und die Rolle der Wirtschaft, die Ent-wicklungen des Energiebedarfs (saisonal und imJahresdurchschnitt) und der Energieeffizienz, preis-liche Entwicklungen, die Energie-Auslandsabhän-gigkeit der Schweiz sowie CO2-Emissionen. MitFreude habe die Swisscleantech festgestellt, dassdie Resultate klar aufzeigen würden: Die Energie-wende sei technisch möglich und wirtschaftlichattraktiv. Diese Resultate deckten sich weitgehendmit denjenigen, die kürzlich von der ETH Zürichpräsentiert wurden.

Beispiel: Stromversorgung im Winter. Im Winter istder Strombedarf am höchsten und die Produktionam niedrigsten. Swisscleantech hat deshalb denJahresgang im kritischen Jahr nach Abschaltungdes letzten Kernkraftwerks (2035) analysiert. Diegeringere Produktion bei der Flusswasserkraft undder Sonnenenergie im Winter kann durch einenAusbau der wärmegeführten Wärmekraftkopplungund einen strategischen Einsatz von Speicher- undPumpspeicherkraftwerken aufgefangen werden. Inden windreichen Monaten im Frühling und Herbst

bietet sich ein massvoller Import an Überschuss-energie aus europäischen Windanlagen zu günsti-gen Konditionen an.

Runder Tisch für die Wasserkraft. Die Wasserkraftist ein Trumpf der Schweizer Energieversorgung –gerade auch im Vergleich zu Deutschland. DieserTrumpf ist für die Wende besonders wegen dersaisonal nutzbaren Speicherseen ausschlaggebend.Gleichzeitig sind zum Beispiel aber intakte Ökosys-teme an Flussläufen und Bächen ausgesprochenwichtig für die Biodiversität und den Landschafts-schutz. Schutz und Nutzen müssen deshalb in eingutes Gleichgewicht gebracht werden. Zusammenmit den führenden Energieversorgern, wie z. B.Swisscleantech-Mitglied KWO, schafft der Wirt-schaftsverband deshalb einen runden Tisch mitdem Ziel einer schweizweiten ökonomischen undökologischen Gesamtoptimierung der Wasser-kraft. (ea) ●

Swisscleantech zur Energiewende: Jetzt umsetzen statt verzögern

Klare Signale gefordertMit der Cleantech-Energiestrategie zeigt der Wirtschaftsverband Swisscleantech kürzlich auf, dass eine Energiewende, ohne

atomare Risiken und mit griffigen CO2-Zielen, technisch machbar und wirtschaftlich attraktiv ist. Auch eine sichere Stromver-

sorgung im Winter kann gewährleistet werden.

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eit der Grundsteinlegung 1961 durchHans Dutly hat sich vieles getan undverändert bei der Firma aus dem Thur-

gau. Der Vibraplast-Erfolgsgeschichte liegt jedocheine Ausrichtung seit Beginn zugrunde: unabhän-giges, solides und langfristig planendes Unterneh-mertum. Dies wird auch von der zweiten Genera-tion der Familienaktiengesellschaft gelebt.Die letzten fünf Jahre standen im Zeichen desWachstums. So konnte die Firma mit verschiede-nen Erweiterungsbauten die Produktions- und La-gerflächen von 6000 m2 auf über 13 000 m2 stei-gern und den Mitarbeiterbestand auf 60 verdop-peln. Der Maschinenpark wurde kontinuierlich mitmodernsten und effizienten Produktionsmaschinenauf den neusten Stand gebracht wie zum Beispielkürzlich mit dem Flexcut. Auf dem modernenCNC-Messerschneidtisch können Weichmaterialienbis zu einer Dicke von 130 mm und einer Grund-fläche von 3000�1550mm zugeschnitten werden.Durch das oszillierende Messer sind die Schnittkan-ten und die Massgenauigkeit der Teile äusserstpräzise.So ist die Produktion für verschiedenste Ferti-gungsschritte eingerichtet: Vom Wasserstrahl-schneiden, Stanzen, Konturschneiden, Schweissen,Kleben bis hin zum Montieren wird bei Vibraplastalles geleistet.

Sehr breites Produkteportfolio. Die Wandlungs-kraft und die stetige Verbesserung und Optimie-rung aller Prozesse und Ressourcen sowie das konse-quente Eingehen auf Kundenanforderungen schaf-fen uns einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil.Das Produkteportfolio, welches die Hauptgruppen

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Lärmschutz, Schwingungsisolation, Schaumstoff-technik, Elastomer- und Kunststofftechnik sowieAntriebs- und Fluidtechnik umfasst, wird ebenfallsstetig erweitert, «um den Kunden eine breite Aus-wahlmöglichkeit oder Systemlösungen anbieten zukönnen», wie die Firma mitteilt.Die Dienstleistungen wie Beratung, Engineeringund Konstruktion werden durch Fachspezialistenmit langjähriger Branchenerfahrung optimal aus-gefüllt, damit der Erfolg durch neue Ideen undInnovation weiterhin gewährleistet ist. Mit dem

geplanten neuen Produktions- und Lagergebäude,welches im Jahr 2012 fertiggestellt wird, unter-streicht die Vibraplast AG den beschrittenen Wegin eine prosperierende Zukunft konstant fortzuset-zen. (ea) ●

Vibraplast AG feiert 50-Jahr-Jubiläum

Unabhängiges und solides UnternehmenDie Vibraplast AG kann dieses Jahr ihr Jubiläum des 50-jährigen Bestehens feiern. Im letzten halben Jahrhundert hat sich das

Unternehmen eine führende Marktposition als Anbieter von hochwertigen Industriekomponenten erarbeitet.

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Die Firma Vibraplast ist vieles. Auch ein Spezialist für Lärm- und Schallschutz. Im breiten Silphon-Stan-dardprogramm finden sich Lösungen für fast alle Anforderungen. (Bild: Vibraplast)

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urch das Verbinden mit einer «Fan-seite» zum Beispiel bei Facebook oderdas «Folgen» auf eine jeweilige Seite

bei Twitter erlaubt einem Unternehmen, den Teil-nehmern Informationen zukommen zu lassen undeinen Dialog aufzubauen. Wenn man die Inhalteanschaut, werden diese teilweise sehr informell be-trieben. Viele Social Media-Aktivitäten sind auchwenig sinnvoll und oft nichts anderes als das Ver-breiten sinnloser Werbebotschaften unter irgend-welchen Pseudoprofilen auf Twitter, die wirklichkeiner lesen will.

Machtverlust schürt Ängste. Mit Social Media er-folgt die Onlinekommunikation nicht mehr aus-schliesslich über die offiziellen Kanäle von Unter-nehmen und den Medien, sondern vor allem zwi-schen den Kunden. Die Demokratisierung im Inter-net bedeutet nun aber auch Machtverlust der Un-ternehmen, und das schürt Ängste bei den Verant-wortlichen. Wie soll man damit umgehen? Au-thentische Unternehmungen, welche einen offe-nen und glaubwürdigen Dialog führen, sind sichergut beraten. Für frustrierte Kunden sollte eine An-laufstelle für einen konstruktiven Dialog geschaf-fen werden. In grösseren Unternehmen entstehendafür neue Stellen wie die des «Chief Listening Of-ficer», welcher die Aufgabe hat, online bei Face-book, Twitter & Co «zuzuhören», um zeitnah undangemessen darauf reagieren zu können. Es sindvor allem Dienstleister und E-Commerce-Anbieter(B2C) die Social Media als geeignetes Umfeld ent-deckt haben und in diese Richtung aktiv sind.

Klare Regelung für die Nutzung. Auch stehen diePflege und die Kommunikation bei diesen Netz-werken mit privaten Kontakten und Freunden imVordergrund. Nutzer informieren sich bis anhin tat-sächlich kaum über Unternehmen, Produkte undMarken. Weshalb sollte also ein Anbieter von In-vestitionsgütern in Social Media aktiv werden? Na-türlich sind alle Kunden und Lieferanten auch sozi-ale Personen. Doch, ob die Vermischung von Priva-tem und Geschäftlichem von den Nutzern wirklichgewünscht wird, darf ruhig bezweifelt werden.Ein anderer Fall ist es, wenn wir als PrivatpersonProdukte und Leistungen beziehen. Dann sindKunden privat angesprochen und es kann darausdurchaus ein Interesse entstehen, sich mit diesemUnternehmen auch privat zu verbinden. Ein Unter-nehmen darf auch die Ablenkung durch die Öff-nung von Social Media am Arbeitsplatz nicht un-

Dterschätzen. Wenn man weiss, wie die Konzentra-tion und damit die Effizienz bereits durch E-Mailsund Telefonate gestört werden, kann der Umgangmit Social Media ein weiterer ernst zu nehmenderStörfaktor werden. In jedem Fall benötigt der Um-gang mit Social Media klare Regeln für die Nut-zung.

Alternativen für das «Business Networking». Alter-nativen für das Business Networking bieten spezia-lisierte Netzwerke, welche sich über Themen defi-nieren. Diese richten sich an Interessensgruppen,die im jeweiligen Bereich mehr Aufmerksamkeit er-reichen. Zum Beispiel ist Xing das soziale Netzwerkfür berufliche Beziehungen und für das Organisie-ren von gruppenbezogenen offline Events. OderBusinesslink.ch, das industrielle Netzwerk für Ein-kauf, Beschaffung und Entwicklung der Schweiz.Solche Netzwerke bieten die Möglichkeit, als Ge-schäftsperson auf fachlicher sowie inhaltlicher Ebe-ne aufzutreten und zu überzeugen. Der Vorteilliegt auf der Hand. Wenn auch die Privat- und Ge-schäftspersonen beides soziale Wesen sind, kann,wenn gewünscht, eine sinnvolle Trennung zwi-schen der privaten und der geschäftlichen Ebenevollzogen werden. Das kann dem Unternehmenund den Personen nutzen und garantiert zusätz-lich, dass die Mitarbeiter/-innen nicht durch privateAngelegenheiten abgelenkt werden, sondern sichwirklich um ihr Business kümmern können. (ea) ●

Facebook, Twitter, Xing, Businesslink und Co.

Social Media für die IndustrieSocial Media bewegt seit einiger Zeit die Onlinewelt. Ein Thema, mit dem sich die

Entscheidungsträger mit Verantwortung für die Unternehmenskommunikation

schon beschäftigt haben oder sicher noch werden. Wie weit aber macht Social

Media im Business-to-Business-Alltag und vor allem im industriellen Umfeld Sinn?

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Ein Unternehmen darf auch die Ablenkung durchdie Öffnung von Social Media am Arbeitsplatz nichtunterschätzen. (Bild: Businesslink.ch)

12 MÄRKTE UND UNTERNEHMEN 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

BRENN PUNKTt e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 13

— Frau Dr. Houben und Herr Dr. Dierke, Sie beraten und coachen Vorstän-de internationaler Grossunternehmen. Wie stehen Sie zu einer Frauen-quote – als freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen oder ge-setzliche Regelung?Dr. Anke Houben: Viele Unternehmen brauchen eine Frauenquote – jedochnicht um der Frauen, sondern ihrer selbst willen.

— Können Sie das genauer erklären?Dr. Kai Dierke: Eine Frauenquote hilft, die Wirksamkeit von Führung und Zu-sammenarbeit auf Vorstandsebene und damit die Erfolgsfähigkeit von Unter-nehmen zu erhöhen. Unser Blick richtet sich also nicht in erster Linie auf dieFrage der Gleichberechtigung, sondern auf die Frage der Wirksamkeit von Vor-ständen. Selbstverständlich ist es auch wichtig, dass Unternehmen den Talent-Pool vollständig nutzen. Eine Diskussion, die sich darauf fokussiert, greift aberaus unserer Warte zu kurz – zumindest aus Unternehmersicht.

— Warum?Dierke: Aus Unternehmersicht lautet die zentrale Frage: Wie können Unterneh-men besser und wirksamer als bisher geführt werden? Frauen können hierzuaufgrund ihrer spezifischen Fähigkeiten einen substanziellen Beitrag leisten.Deshalb tun sich Unternehmen selbst einen Gefallen damit, wenn sie Frauenstärker in Entscheidungsgremien wie Vorständen und Aufsichtsräten positionie-ren. Denn dort wird der «Shadow of the leader» vorgegeben.

— Was verstehen Sie darunter?Houben: Der Ton, der die Führung und Zusammenarbeit in der Organisa-tion insgesamt prägt. Nehmen wir zum Beispiel Deutschland: Dort sindheute laut dem Women-on-Board-Index der Initiative «Frauen in die Auf-sichtsräte» nur 6,5 Prozent der Aufsichtsräte und Vorstände der 160 Unter-nehmen in den verschiedenen Dax-Indizes weiblich.Dierke: Und betrachtet man die echten Management-Jobs in den Vorstands-etagen und blendet die Aufsichtsräte aus, dann beträgt der Frauenanteil sogarnur 2,15 Prozent.

— Warum sollte er höher sein?Dierke: Weil Frauen durch ihre Denkweise und ihr Handeln Top-Teams wirk-samer machen. McKinsey hat schon 2007 in einer Studie eine positive Kor-relation aufgezeigt zwischen der Zahl von Frauen in den Entscheidungsgre-mien einerseits und der Performance von Unternehmen andererseits.

— Sie sprechen die «besonderen» Fähigkeiten von Frauen an; warumwerden diese wichtiger?Houben: Aus den globalen Trends, die die Wettbewerbsfähigkeit von Un-ternehmen heute prägen, ragen zwei heraus: die Beschleunigung durchtechnologische Innovation und die globale Verfügbarkeit von Know-howund Talenten. Als Folge davon beobachtet man bei den Unternehmen ei-nen Trend zu Matrixstrukturen – also zu Strukturen, die nicht mehr aufKontroll- und Kommandostrukturen top-down basieren, sondern in denenes viel mehr darauf ankommt, unterschiedliche gleichberechtigte Interessenzu einer optimalen Entscheidung zu führen. Und diese Entwicklung wirdsich fortsetzen. Das heisst, künftig haben wir es immer mehr mit Netzwerk-organisationen zu tun, in denen kleine Unternehmenseinheiten produktiv

und innovativ zusammenarbeiten. Damit rücken neue Kernkompetenzen inden Vordergrund.

— Welche zum Beispiel?Houben: Es wird beispielsweise zunehmend wichtig, stärker in den Dialog zutreten und zu einem Perspektivenwechsel fähig zu sein, des Weiteren in pro-duktiven Streitgesprächen zu optimalen Ergebnissen zu gelangen und einwechselseitiges, auch interkulturelles Verständnis zu entwickeln. Die Basis dafürist ein ausgeprägtes Mass an emotionaler Intelligenz – also die Fähigkeit, dieUrsachen und Konsequenzen des eigenen Verhaltens und des Verhaltens ande-rer zu reflektieren, zu antizipieren und nachzuvollziehen.

— Und diese Kompetenzen sind bei Frauen stärker ausgeprägt als beiMännern?Dierke: Statistisch gesehen ja.

— Was veranlasst Sie zu dieser Aussage?Dierke: Anfang 2009 hat zum Beispiel Herminia Ibarra von der Insead Busi-ness School bei Paris in einem internationalen Vergleich aufgezeigt, dassFrauen bei 360-Grad-Feedbacks bezüglich ihres Führungsverhaltens inneun von zehn Kategorien stärker als Männer bewertet werden – von klas-sischen Management-Kompetenzen wie Standhaftigkeit und strukturiertemVorgehen bei der Umsetzung bis hin zu emotionaler Intelligenz, Team-Ent-wicklung und systematischem Belohnungs- und Feedback-Verhalten. Ausunserer Coaching-Tätigkeit für Executive-Education-Programme in Insead,aber auch aus unserer praktischen Beratungsarbeit mit Vorständen und Ge-schäftsführungen können wir diese Tendenz bestätigen. Frauen gelingt eshäufiger, ein echtes Commitment zu erzeugen und Mitarbeiter an sich zubinden – jenseits eines antiquierten Sanktions- und Belobigungsmechanis-mus. In einer weltweiten Studie von McKinsey 2008 wurde Frauen nebeneiner inspirierenden Führung und partizipativen Entscheidungsfindung zu-

Frauenquote in Unternehmen

Zeitgemässere FührungsqualitätenIn die Top-Etagen der Unternehmen müssen mehr Frauen Einzug halten. Das fordern die beiden Top-Management-Berater

Dr. Anke Houben und Dr. Kai Dierke, Zürich – nicht aus emanzipatorischen Gründen, sondern damit die Führungsgremien

wirksamer werden und die Unternehmen leichter die Herausforderungen der Zukunft meistern. Von Bernhard Kuntz

Dr. Anke Houben: «Die Führungseigenschaften von Frauen sind nicht per sebesser oder schlechter. Sie sind jedoch häufig zeitgemässer, angemessenerund wirksamer in Bezug auf die Herausforderungen, vor denen Unterneh-men heute stehen.» (Bild: Tres Camenzind)

BRENN PUNKT14 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

dem eine besondere Kompetenz im People Development «on the job» be-scheinigt. Plakativ gesagt: Frauen stehen nicht nur für ein Durchmanagen,sondern auch für eine entwicklungsorientierte, partizipative Führung. Unddie passt in unsere Zeit.

— Heisst das, Frauen sind die besseren Führungskräfte?Houben: Jein. Führung ist immer die konkrete Antwort auf die spezifischenHerausforderungen von Unternehmen im globalen Umfeld. Die Führungs-eigenschaften von Frauen sind also nicht per se besser oder schlechter. Siesind jedoch häufig zeitgemässer, angemessener und wirksamer in Bezugauf die Herausforderungen, vor denen Unternehmen heute stehen.

— Aber warum braucht es dann eine Frauenquote? Genügt es nicht,wenn ein, zwei Frauen zum Beispiel an der Spitze des HR-Bereichsund der Kommunikationsabteilung stehen? Das gehört in vielenUnternehmen doch schon zum guten Ton.Dierke: Nein, denn es geht primär darum, in den Führungsgremien insge-samt Verhaltensweisen zu entwickeln, die heute eher Frauen zugeschrie-ben werden. Das heisst, die Führungsgremien müssen lernen – und das tunsie erst, wenn ein gewisser Tipping Point überschritten wird.

— Also wenn sozusagen eine «kritische Masse» von Frauenin den Gremien vertreten ist?Dierke: Ja, erst dann erfolgt eine Verhaltensänderung insgesamt. Es kanndoch nicht darum gehen, dass Führungsgremien sich Frauen «leisten», diedann quasi einen Exoten-Status haben oder eine Alibi-Funktion erfüllen. Esgeht darum, dass sich das Verhaltensrepertoire der Vorstände verändert.Und dieses Ziel erreicht man nur mit einer kritischen Masse von Frauen inden Top-Positionen – zum Beispiel 30 oder 40 Prozent. Denn nur dannkönnen nach unserer Erfahrung Frauen ihre Kompetenzen in der Führungund Zusammenarbeit auch wirklich einbringen und ausleben. Heute ist dasin den Unternehmen vielfach noch nicht der Fall.

— Wie erleben Sie Frauen in Top-Führungspositionen heute?Houben: Häufig sind die Top-Teams in den Unternehmen noch reine Män-ner-Clubs mit ihren ganz eigenen Dynamiken. Daneben gibt es Teams, indenen Frauen als Ausnahmefall vertreten sind. In diesen Top-Teams tretendie Frauen in ganz spezifischen Rollen auf. Sie werden darauf begrenzt undlassen sich darauf begrenzen.

— Welche Rollen sind das?Dierke: Wir registrieren bei unserer Arbeit, überspitzt gesagt, folgende drei«Rollen». Da ist zunächst «die ganze Kerlin» – eine Frau in einflussreicherFührungsposition mit Kerngeschäftsverantwortung, die das althergebrachteVerhaltensrepertoire mitspielt und sich darauf beschränkt. Diese Frauensind aufgestiegen, weil sie das klassische männliche Verhaltensmodell sehrgut beherrschen und entsprechend selbstbewusst auftreten.Houben: Ein Grossteil der Coaching-Arbeit mit Frauen in Unternehmen fo-

kussiert sich heute doch noch auf die Frage: Wie kann ich den männlichenKanon so gut mitspielen, dass ich erfolgreich bin? Das heisst, es wird dasmännliche Modell perpetuiert – und genau deshalb wird «Frau» von denmännlichen Team-Mitgliedern anerkannt.

— Was ist die zweite Rolle?Dierke: Die nennen wir «Mutter der Kompanie». Das heisst, die Stellenin-haberin hat zwar eine zentrale Funktion für die produktive Dynamik imTeam. Sie trägt aber im engeren Sinne keine geschäftliche Kernverantwor-tung, sondern verantwortet zum Beispiel Kommunikation, Personal oderÄhnliches. Sie hält die emotionale Hygiene des Teams aufrecht. Sie wird fürdas Schlichten von Konflikten angesprochen und ist Ansprechpartnerin beisozialen Verwerfungen im Team. Ihr vertraut man sich an und ihr gegen-über öffnet man sich. Dies ist eine spezifisch weibliche Rolle, verbundenmit entsprechenden Verhaltensweisen. Sie ist zwar von höchster Relevanzfür die Erfolgsfähigkeit eines funktionierenden Teams. Frauen, die dieseRolle innehaben, schöpfen aber meist die Möglichkeiten, die sie aufgrundihrer Führungsfähigkeiten in einem Team hätten, nicht aus.

— Und die dritte Rolle?Dierke: Ist die «Charmante Challengerin», die man sich «gönnt». In einemMänner-dominierten Gremium darf eine Frau dann auch mal «auf den Putzhauen». Anders als die «Mutter der Kompanie» sind dies Frauen mit einerKerngeschäftsverantwortung, die den Männern auch mal «den Kopf wa-schen» dürfen. In dieser Rolle werden sie von den Männern als «nice tohave» genutzt und gelobt – nach dem Motto: «Wir brauchen so jemandenwie Dich, Du tust uns gut!» Einem Mann gegenüber würde man sich nieso äussern. Deshalb ist auch dies eine Form von Diskriminierung. Denn diesist keine Rolle auf Augenhöhe: Es ist eine Rolle, die zum Beispiel vom Vor-standsvorsitzenden gewährt und im Bedarfsfall auch bewusst wieder be-schnitten wird, nach dem Motto: So, jetzt ist es genug.

— Was folgern Sie aus dieser Ist-Situation?Houben: Dass eine Frauenquote wichtig ist. Denn ein, zwei Frauen allein –zudem in den beschriebenen, begrenzten Rollen – gewährleisten nicht,dass Führungsteams sich die Verhaltensweisen aneignen, die Frauen stärkerverkörpern und die Teams wirksamer machen. Nur mit einer kritischenMasse von 30 bis 40 Prozent können Frauen den Lern- beziehungsweiseVeränderungsprozess anstossen, der nötig ist, damit die Führungsgremieninsgesamt funktionaler führen als heute.

Dr. Kai Dierke: «Es geht darum, dass sich das Verhaltensrepertoire der Vor-stände verändert. Und dieses Ziel erreicht man nur mit einer kritischen Mas-se von Frauen.»

Dr. Kai Dierke und Dr. Anke Houben sind Managing Partner der Top-Management-Beratung Dierke Houben Associates, Consultation inLeadership Dynamics, Zürich. Sie beraten und coachen Vorstände undGeschäftsführungen seit vielen Jahren in wirksamer Führung undZusammenarbeit. Kai Dierke war nach seiner Zeit als Berater bei McKin-sey bis 2003 Mitglied der Konzernleitung der Winterthur Versicherung.Anke Houben ist nach Erfahrungen bei Bertelsmann und der Arthur-D.-Little-Strategieberatung heute zudem Coach am INSEAD GlobalLeadership Center, Fointainebleau, und beim WEF World EconomicForum in [email protected]

Zu den Interviewten

Das heisst, Sie empfehlen die Einführung einer Frauenquote in denUnternehmen?Dierke: Ja. In vielen Unternehmen ist sicherlich «technisch» die Vorgabeeiner Frauenquote – beispielsweise bis 2015 – erforderlich und damit ver-bunden eine Selbstverpflichtung für die Rekrutierung und Einbindung vonFrauen auf der Führungsetage.

— Sie plädieren aber nicht für eine gesetzlich vorgeschriebene Frauen-quote?Dierke: Hierfür wäre der Talentpool von Frauen in vielen Unternehmen auf-grund der bisher mangelnden gezielten Förderung für die Top-Ebene nochviel zu klein.Houben: Und damit träfe genau das ein, was Frauen berechtigterweiseselbst kritisieren – dass Frauen, «nur» weil sie Frauen sind, nach oben be-fördert werden.

— Die Unternehmen brauchen also zunächst eine Phase der Talent-entwicklung im eigenen Haus, um eine Frauenquote angemessenumsetzen zu können?Dierke: Ja. Hinzu kommt – und das ist für uns entscheidend: Die Vorständeund Geschäftsführungen müssen sich zeitgleich auf Verhaltensänderungenvorbereiten.

— In welchen Bereichen?Dierke: Auf zwei Feldern. Erstens müssen sie ihre eigenen Verhaltensweisenim Top-Team kritisch hinterfragen und neue Verhaltensweisen zulassen. DieMänner auf der Top-Ebene müssen sich ebenso wie die Frauen einem Lern-prozess stellen, damit sie als Team das Potenzial an Fähigkeiten voll nutzenkönnen, das Frauen zugeschrieben wird. Wenn dieser Lernprozess nichterfolgt, ist auch mit 50 oder 60 Prozent Frauen in den Gremien nichtsgewonnen. Denn es geht primär um ein gemeinsames Verhaltenslernen inden Top-Teams.

— Und welches ist das zweite Feld?Houben: Die Top-Teams müssen eine systematische Diversity-Politik auchauf den nächsten Ebenen im Performance-Management, Talent-Manage-ment und bei der Rekrutierung vorantreiben und damit die nötige Vielfaltvon Verhaltensweisen in Führung und Zusammenarbeit aktiv entwickeln.Werden die bisherigen klassischen Verhaltensmuster als Kriterium in Ent-wicklung und Neueinstellung perpetuiert, findet keine Veränderung statt.Auch hier ist ein Umdenken und Lernen erforderlich – angestossen durchdas Top-Management und konsequent umgesetzt auf den weiteren Ebe-nen.

— Heisst das, die angestrebten Verhaltensweisen müssen sich zum Bei-spiel auch in den Beurteilungssystemen, Beförderungskriterien undRekrutierungsschemata widerspiegeln?Dierke: Ja, denn nur dies ermöglicht eine Nachhaltigkeit jenseits der Frau-enquote. Eine wirklich zukunftsorientierte Lösung muss vereinfacht gespro-chen, die «Hardware» und die «Software» bedienen. Das heisst, zum ei-nen muss die Frauenquote als Anspruch «technisch» mit Zielgrössen undZeitvorgaben konkretisiert werden, und zum anderen müssen die Entschei-dungsträger daran arbeiten, sich selbst kritisch zu hinterfragen und fürneue Verhaltensweisen zu öffnen.Houben: Denn Frauen haben kein Monopol auf die eher ihnen zugeschrie-benen Verhaltensweisen – dasselbe gilt für die Männer. Es geht hier um einVerhaltenspotenzial, das in den bisher Männer-dominierten Gremien syste-matisch ausgebaut werden sollte. Denn nur dann können Unternehmen –neben der Erweiterung des Talentpools – den eigentlichen Nutzen derFrauenquote heben. ●

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t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 Motek ● FACHMESSEN 17

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selbst ein wenig feiern: Es ist die 30. Motek und die 5. Bondexpo. Zu diesem Jubiläum

werden über 1000 Aussteller nach Stuttgart reisen.

um Doppeljubiläum 30. Motek und 5. Bondexpo legtendie beiden komplementären Fachmessen Motek undBondexpo einen Endspurt hin, den der private Messever-anstalter P. E. Schall GmbH mit grosser Zufriedenheit zur

Kenntnis nahm. Ausgehend davon, dass die Geschäfte in allen Berei-chen des Industrial Handling sowie der Materialfluss-Automation undder industriellen Klebe- und Fügetechnik buchstäblich brummen, warein solch grossartiges Ergebnis nicht unbedingt zu erwarten. Aufgeteiltauf die beiden Messen haben sich 925 Aussteller aus 25 Ländern zurMotek, der Fachmesse für Montage, Handhabung und Automation,angemeldet und 108 Aussteller aus 10 Ländern zur Bondexpo, derFachmesse für industrielle Klebetechnologien.Zusammen ergibt das die stolze Anzahl von 1033 Ausstellern aus über25 Ländern der Erde und damit setzt das Prozessketten-Duo Motek mitBondexpo ein deutliches Zeichen in Bezug auf die erneute Anerken-nung des Prädikats «Welt-Leitmesse». 30 Motek-Veranstaltungen in di-rekter Folge sind aber auch 30 Jahre Geschichte und Entwicklung derProduktions-, Montage- sowie Prüftechnik-Automatisierung. An dieser

für die Betroffenen, also Aussteller wie Fachbesucher, anhaltendenErfolgsstory hat die Motek, als praxisnaher Begleiter und Wegbereiter,einen nicht unwesentlichen Anteil.Zumal auch der Jahresrhythmus bis heute, oder sogar mehr denn je,den Innovationszyklen entspricht. Zumal sich die Wettbewerbsbedin-gungen aufgrund der globalisierten Produktion permanent und rasendschnell verändern.

Konsequent angewandte Nomenklatur. Nicht zuletzt hat sich auch dasklar fokussierte und in der Nomenklatur eng gefasste Konzept der Mo-tek immer wieder als zukunftsfähig erwiesen. Denn bis heute heisst der«rote Faden» Produktions-, Montage- und Prüftechnik-Automatisie-rung oder Industrial Handling in allen Bereichen von der Produktion >>

Z

FACHMESSEN

Schmalz bietet ein 120-teiliges VEE-Starterset an, das sämt-liche Komponenten zum Aufbau von bis zu zwei Endeffek-toren inkl. Sauggreifern und manueller Schnellwechselkup-plung mit Bajonettverschluss beinhaltet. (Bild: Schmalz)

18 FACHMESSEN ● Motek 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

bis zur Distribution. Mit der Bondexpo kam vor gutfünf Jahren ein komplementärer Themenkomplexhinzu, wobei sich dies gerade in den letzten zwei undvor allem in den nächsten Jahren als vorausschauenderwies bzw. erweisen wird. Moderne Produktions-und Montagetechnik ist in Zeiten der Miniaturisierungund des ressourcenschonenden Leichtbaus ohne in-dustriell anwendbare Klebe- und Fügetechnik undautomatisierte Kleber-Applikation gar nicht denkbar.«Rund» wird das Informations-Portfolio über Techno-logien, Verfahren, Produkte, Baugruppen, Subsyste-me und Komplettlösungen durch ein weit gefasstesjedoch zielführendes Package an begleitenden Info-Angeboten in Gestalt von drei Themenparks, zweiSonderschauen und dem (an allen vier Messetagenkomplett belegten) Aussteller-Forum sowie der zumzweiten Mal veranstalteten «Arena of Innovation».Im Folgenden ein paar Messe-Highlights verschiede-ner Firmen:

Igus – «grüne» Automation, Halle 3, Stand 3310Einen Durchbruch in der «grünen» Automation ver-meldet der Energiekettenexperte Igus GmbH, Köln.Er hat eine schnelle, leise Energie-, Daten- und Me-dienzuführungslösung entwickelt für energieeffizi-ente Bearbeitungs- und Lagerprozesse. Auf Ver-fahrwegen von zum Beispiel 40 bis 50 Meternsenkt das signifikant die Strom- bzw. Betriebskos-ten, wenn Automatisierungsprozesse verkettetwerden. Beispiel Bearbeitungslinien, etwa in derHolzindustrie: Werden schwere Fertigungsteile auflangen Strecken be- und entladen, dann muss dasrasant schnell, leise und dabei stromsparend erfol-gen. Ähnliches gilt auch für die Lagertechnik, zumBeispiel bei Regalbediengeräten, die in der X-Ach-se verfahren, und für Portalroboter. Insider spre-chen in diesem Zusammenhang von «green auto-mation».Was hat das mit Energiekettensystemen, Leitungenund Schläuchen zu tun? Gibt es nicht Maschinen-module, deren energieeffiziente Auslegung signifi-kantere Stromeinsparungen versprechen? Erstenssicherlich ja, so Igus. Und zweitens gehören Ener-gieketten als hoch dynamisch bewegte Maschinen-teile zu jenen Engineering-Posten, die «dabei un-bedingt zu berücksichtigen sind, weil sie einenganz erheblichen Beitrag zur Senkung des Leis-

tungsverbrauchs der Antriebe beitragen können»,so die Kölner. Denn die Antriebe müssen die Zug-und Schubkräfte aufbringen, um die zur Betriebs-sicherheit unabdingbaren Energieketten zu bewe-gen mit all ihren schweren Kabelgewichten über40, 50 Meter. Dieser Transportenergieaufwandkönne deutlich reduziert werden, da schlummerenoch «viel Einsparpotenzial», so Igus-Geschäfts-führer Frank Blase.Genau das geht Igus seit Kurzem an mit seinemProfilrollenenergieketten-System P4 für die «grüne»Automation. Erste Innovationen zeigten die Kölnerauf der EMO und werden es nun wohl auch auf der«Motek» ausstellen. Das System P4, ursprünglichfür schnelle Containerkrane entwickelt (und dortseit drei Jahren weltweit im Einsatz), ermöglichtprinzipiell 800 m Verfahrweg bei einer Verfahrge-schwindigkeit von 10 m/s und mehr mit hohen Füll-gewichten bis 10 kg/m. Im P4-Energiekettenbau-kasten gibt es jetzt aber auch kleinere Grössen –insbesondere die P4.32 und P4.42 – für «grüne»Bearbeitungsprozesse und Lagersysteme.

Igus Schweiz4623 Neuendorf, 062 388 97 [email protected], www.igus.chwww.igus.ch/green-automation

Schmalz – im Handumdrehen konfiguriert,Halle 1, Stand 1020Der Vakuumtechnik-Spezialist J. Schmalz präsen-tiert an der Motek den ersten Baukasten zum ein-fachen, schnellen Aufbau von Endeffektoren fürdie Verpackungsindustrie. Ob Case-Packer, Top-Loader, Karton- oder Trayaufrichter: Geschwindig-keit und Flexibilität sind die wesentlichen Anforde-rungen an industrielle Verpackungsprozesse. Wäh-rend bislang für jedes Format auf der Verpa-ckungsmaschine ein einzelgefertigter Greifer ein-gesetzt wurde, lassen sich Vakuum-Endeffektorenjetzt per Schmalz-Systembaukasten flexibel konfi-gurieren: Aus unterschiedlichen Flanschen, Verbin-dungselementen und Sauggreifern kann der An-wender Endeffektoren zusammenbauen, die sichbei Bedarf schnell modifizieren lassen. Noch einfa-cher wird der Greiferbau dadurch, dass alle Bau-kasten-Elemente als CAD-Modell auf der Webseite

des Herstellers heruntergeladen und dann am PCzur gewünschten Konfiguration zusammengesetztwerden können.Schokoriegel oder Tiefkühlpizza – der VEE-Baukas-ten ermöglicht Konfigurationen mit einem Saug-greifer (Grösse: 38�38 mm, Gewicht: 60 g) bis hinzu maximal zwölf Sauggreifern (Grösse: 300�200mm, Gewicht: 800 g). Die Sauger wählt der An-wender je nach Anforderung aus dem hoch spezi-alisierten Angebot des Herstellers: zur Handha-bung empfindlicher Folien- oder Blisterverpackun-gen (Baureihe SGPN), zur Handhabung stabilerKartonagen (SPF), geringfügig labiler Produktver-packungen (SPB1) oder gefüllter Beutel und Flow-Wrap-Verpackungen (SPB4). Unabhängig von derArt des Produkts greift der VEE Traglasten bis2000 g und erfüllt mit Prozessbeschleunigungenvon 10 g (100 m/s²) die Geschwindigkeitsanfor-derungen typischer Pick-and-Place-Prozesse.

Schmalz GmbH8309 Nürensdorf, 044 888 75 [email protected], www.schmalz.ch

Bosch Rexroth – Zugang von unten,Halle 3, Stand 3305Das Rexroth-Transfersystem TS 5 bringt schwereLasten bis zu 300 Kilogramm schnell und wirt-schaftlich auf die Strecke. Jetzt stellt Rexroth alsneues Standardmodul eine offene Strecke zur Ver-fügung, durch die das Werkstück von unten zu-gänglich ist. Anwender können sowohl Hub-Dreh-Stationen als auch kundenspezifische Positio-niereinheiten einsetzen. Auch automatisierte Bear-beitungsprozesse wie Schraub- und Prüfstationenan der Unterseite des Werkstücks sind direkt inden Transportfluss integrierbar. Somit steigert dasdurchgängige System die Effizienz des Lastentrans-fers.Das Transfersystem TS 5 mit Königswelle bietetwartungsfreien Betrieb, geräuscharmen Lauf undhohe Energieeffizienz dank eines guten Wirkungs-grades. Je nach Werkstückgrösse können Kundenden Rollenförderer in den Systembreiten 455, 650und 845 Millimeter wählen. Das System ist so auf-

Die abriebfeste und leise Profilrollen-Energiekette P4 von Igus ermöglicht bei Bearbeitungs- und Lage-rungsprozessen 57 Prozent weniger Antriebsleistung bei 3 m/s und schneller. (Bild: Igus)

Rexroth: Die neue offene Strecke des Rexroth-Transfersystems TS 5 ermöglicht den Zugang zumWerkstück von unten. (Bild: Rexroth)

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gebaut, dass ein Abzweigen auch über die Antriebsseite hinweg nach links oderrechts möglich ist, was die Projektierung stark vereinfacht. Die Produkte werden ent-weder auf Werkstückträgern oder unmittelbar auf einer Rollenbahn transportiert.Die neue offene Strecke bietet einen hohen Freiraum zur direkten Einbindungautomatisierter Prozesse. Statt der bisher notwendigen Speziallösungen stehtAnwendern mit der offenen Strecke jetzt ein Standardmodul zur Verfügung.Für den Werkstückträger-Transport werden dabei beidseitig gelagerte kurzeRollen eingesetzt, sodass die Stabilität des Systems gewährleistet ist.Das Antriebskonzept lässt dem Anwender viel Spielraum für massgeschneider-te Lösungen: Die offene Strecke kann mit einseitiger oder beidseitiger Königs-welle ausgestattet werden. Der einseitige Antrieb bietet bis zu einem Werk-stückträgergewicht von 200 Kilogramm eine besonders wirtschaftliche Lö-sung.

Bosch Rexroth Schweiz AG8863 Buttikon, 055 46 46 [email protected], www.boschrexroth.ch

Föhrenbach – erweitert Rundtischserie RT2A, Halle 1, Stand 1127Die Firma Föhrenbach hat ihr Angebot an hochpräzisen Rundtischen der SerieRT2A erweitert und bietet nun zu den bestehenden Grössen 100, 150 und200 mm auch die Grösse 075 mm als Standardlösung an.Die schneckengetriebenen Aluminiumrundtische der Serie RT2A zeichnen sichdurch eine hohe Plan- und Rundlaufgenauigkeit, eine sehr hohe Kipp-Steifig-keit sowie einer grossen Durchlassbohrung aus. Die Rundtische wurden fürdie anspruchsvollen Anforderungen der Laser- und Handhabungsindustriekonzipiert. Weitere Einsatzgebiete sind die Montagetechnik, Mess- und Prüf-automaten sowie der Sondermaschinenbau.Die Rundtische sind komplett abgedichtet und können in allen Einbaulagenbetrieben werden. Zur Montage stehen Standardbohrbilder zur Verfügung.Ein 2-kanaliger Endschalter (PNP-Öffner) kann für eine Referenzpunkterken-nung oder wahlweise für eine frei wählbare Drehbereichsbegrenzung genutztwerden. Die Rundtische werden je nach Kundenwunsch mit oder ohne Motorgeliefert. Für alle gängigen Schritt- und Servomotoren aus dem Föhrenbach-Lieferprogramm stehen Flansche und Kupplungen zur Verfügung. Es könnenauch Motoren nach Kundenvorgaben adaptiert werden.Die Rundtischserie RT2A ist aufgrund der vereinfachten Möglichkeit der Spiel-nachstellung sehr anwenderfreundlich. Ein weiterer Zusatznutzen ist die Le-bensdauerschmierung. Wartungskosten aufgrund regelmässiger Nachschmie-rungen entfallen. Über den Partserver von Cadenas können kostenlos und un-verbindlich Produktzeichnungen im 2- oder 3 D-Format für über 80 verschie-dene CAD-Systeme heruntergeladen werden.

Föhrenbach AG8570 Weinfelden, 071 626 26 [email protected], www.foehrenbach.ch ●

Föhrenbach: Die schneckengetriebenen Aluminiumrundtische der Serie RT2Azeichnen sich durch eine hohe Plan- und Rundlaufgenauigkeit aus. (Bild: Föhrenbach)

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 Motek ● FACHMESSEN 19

20 FACHMESSEN ● Parts2clean 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

b Entfettung, Entgratung, Reinigung,Restschmutzkontrolle oder temporärerKorrosionsschutz – in den letzten Jahren

haben sich die Anforderungen an die Sauberkeit vonBauteilen, Produkten, Maschinen und Anlagen enormerhöht. Gleichzeitig ist der Kostendruck weiter gestie-gen. Dies stellt Fertigungsunternehmen ebenso wieInstandhalter und Wiederaufbereiter (Remanufactu-rer) vor die Frage, wie sich die erforderliche Sauber-keit effizient und ökologisch herstellen und erhaltenlässt. Antworten darauf bieten die rund 240 Ausstel-ler der Parts2clean, die aus 16 Ländern in Europa,Amerika und Asien kommen. Der Anteil ausländi-scher Unternehmen an der diesjährigen internationa-len Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächen-reinigung liegt bei knapp 15 Prozent.

Neue Reinigungsmedien. «Um den Reinigungsprozessbei verschiedenen Anwendungen und in den unter-schiedlichen Branchen zu optimieren, präsentierenzahlreiche Unternehmen neue und weiterentwickelteProdukte. Dabei stehen die Erhöhung der Energieeffi-zienz, Prozesssicherheit und Wirtschaftlichkeit im Mit-telpunkt», berichtet Hartmut Herdin, Geschäftsführerder veranstaltenden fairXperts GmbH. So warten dieteilnehmenden Anlagenhersteller mit neuen Syste-men für die nasschemische Reinigung sowohl mitwässrigen Medien als auch mit Lösemitteln und Son-derverfahren wie für die Reinigung mit Kohlendioxidund Plasma auf. Das Spektrum der Innovationenreicht bis zum Leasing des gesamten Reinigungspro-zesses. Geht es um Reinigungsmedien, gibt es eben-falls viel Neues zu entdecken. Dazu zählen beispiels-weise ein pH-neutraler Entroster auf wässriger Basis,der bei Raumtemperatur arbeitet, ein speziell für dieReinigung vor Härteprozessen entwickelter Reiniger,wässrige Medien für den Einsatz in der Photovoltaikund Hochleistungs-Compounds für das Gleitschleifen.Neue Entwicklungen bei Reinigungsbehältnissen undWerkstückträgern tragen dazu bei, Prozesszeiten zuverkürzen und manuelles Teile-Handling zu minimie-ren. Im Bereich Systeme für die filmische und partiku-läre Sauberkeitskontrolle, Badmonitoring und Bad-pflege haben die Aussteller ebenfalls Innovationen imGepäck, unter anderem Umkehrosmoseanlagen fürdie effiziente Prozess- und Abwasseraufbereitung,Geräte für die Konzentrationsmessung in Flüssigkeitoder das Partikelmonitoring in Fertigungsumgebun-gen. Um Korrosionsschutz, Konservierung und Verpa-ckung gereinigter Bauteile und Oberflächen effektivund wirtschaftlich zu lösen, bieten die Aussteller derParts2clean innovative Lösungen.

OParts2clean-Fachforum. Als gefragte Wissensquellebietet das deutschsprachige Parts2clean-Fachforumauch in diesem Jahr an allen drei Messetagen viele In-formationen rund um die industrielle Teile- und Ober-flächenreinigung. Am ersten Tag widmet sich einkompletter Themenblock der Reinigung in der Medi-zintechnik. Dabei werden in fünf Vorträgen unter-schiedliche Aspekte wie beispielsweise «Kühlschmier-stoffe – optimiert für medizintechnische Anwendun-gen» und «Reinigungsverfahren in der Medizintech-nik» beleuchtet. Am Nachmittag des ersten Messeta-ges stehen dann beispielhafte Prozesslösungen unteranderem «Reinigungsprozesse beherrschen: anforde-rungsgerecht reinigen und das Reinigungsergebniserhalten». Um «Reinigungsanalytik – Methoden undSysteme» sowie «Medien, Badpflege und Badüber-wachung» geht es am zweiten Tag. Die Referatewidmen sich zum Beispiel den Themen «Oberflächen-analytik zur Qualitätskontrolle», «Die Bedeutung derräumlichen Ausdehnung von Partikeln bei der Ab-schätzung des Gefahrenpotenzials in der Sauberkeit»und «Online-Überwachung der Benetzungseigen-schaften von Bauteiloberflächen in Klebe- und La-ckierprozessen». Die Referate des dritten Tages be-schäftigen sich am Vormittag mit Korrosionsschutzund Sonderverfahren zur Reinigung, beispielsweise«Was versteht man unter temporärem Korrosions-schutz» und «Innovative und wirtschaftliche Vakuum-lösung für die Reinigungs- und Trocknungstechnik».Am Nachmittag dreht sich im Parts2clean-Fachforummit Vorträgen wie «Fähigkeit von Prüf- und Herstel-lungsprozessen in der technischen Sauberkeit» und«Überwachung der Umgebungssauberkeit in der Pro-duktion technisch sauberer Produkte» alles um dietechnische Sauberkeit. (ea) ●

www.parts2clean.de

Parts2clean vom 25.-27.10.2011 in Stuttgart

Sauber und wirtschaftlich rentabel

Wenn sich am 25. Oktober 2011 die Tore zur neunten Parts2clean auf dem Messe-

gelände Stuttgart öffnen, werden rund 240 Aussteller vertreten sein. Sie präsentieren

das weltweit umfassendste Produkt- und Dienstleistungsspektrum für die bedarfsge-

rechte und wirtschaftliche, industrielle Teile- und Oberflächenreinigung.

Ein Reinigungskonzept soll Kosten senken und dasErgebnis optimieren. In Stuttgart werden die bestenMöglichkeiten dafür aufgezeigt. (Bild: Parts2clean)

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t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 Materialica ● FACHMESSEN 21

ie Branchen Elektromobilität, Aero-space, New Energy, Automotive sowieSport- und Konsumgüter sind immer

auf der Suche nach Produktinnovationen. In denletzten Jahren tat sich dabei viel, verantwortlichwar unter anderem die Sparte des Leichtbaus. Ausdiesem Grund wird in diesem Jahr ein besondererSchwerpunkt der Fachmesse Materialica auf dem«Lightweight Design» liegen. Im Fokus stehen in-

Dnovative Leichtbaukonzepte für die oben genann-ten Anwenderbranchen. Zielvorgaben wie Ge-wichtsreduzierung, neue Antriebskonzepte sowieRessourcenschonung machen Leichtbaukompeten-zen technologieübergreifend zu einer Schlüssel-disziplin für signifikant gesteigerte Leistungs- undWettbewerbsfähigkeit. Anwender aus Automobil-und Maschinenbau, Chemie- und Elektroindustrie,Aerospace und New Energy werden durch diesen

Ansatz marktentscheidende Allein-stellungsmerkmale und einen hohenTechnologievorsprung realisieren.Deswegen findet parallel zur Materi-alica die eCarTec statt, die 3. Interna-tionale Leitmesse für Elektromobilität.Durch den hohen prozentualen An-teil von Vertretern aus der Automo-bilbranche entsteht so ein gewollterSynergieeffekt zwischen den beidenMessen. Namenhafte Hersteller wieBMW, Daimler, Peugeot, Huntsman,Teijin Aramid und Secar sind auchdieses Jahr wieder auf der Materialicavertreten und präsentieren ihre Neu-entwicklungen.

Materialica Design + TechnologyAward. Die Welt der Materialien ent-wickelt sich rasant und wird immerkomplexer. Designer wissen längst,dass der Erfolg eines Produkts und

seiner Gestaltung auch abhängig ist von der richti-gen Materialwahl. Dabei können innovative Werk-stoffe auch funktionale, ästhetische und ferti-gungstechnische Impulse geben. Gleichzeitig wer-den Ingenieure und Entwickler durch Anforderun-gen von Designern zur Entwicklung neuer Materia-lien und Technologien angeregt.Um diesen Zusammenhang und damit die Rele-vanz von Werkstoffen für die Industriedesign ori-entierte Anwendung aufzuzeigen und Designer,Materialhersteller, Entwickler, Ingenieure und Pro-duzenten miteinander ins Gespräch zu bringen,lobt die MunichExpo Veranstaltungs GmbH seitacht Jahren den Materialica Design + TechnologyAward aus. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei aufden Bereichen Aerospace, Automotive, Maschi-nenbau Sport- und technischen Konsumgüter. DiePreisvergabe findet an der Messe selbst statt, dieGewinner aber stehen bereits fest.In der Kategorie Material ist es zum Beispiel dieFirma Tailorlux, welche mit «Tailor-Safe» ein aufanorganischen Fluoreszenzpigmenten basierendesProdukt- und Plagiatschutzsystem entwickelte, dasfür die Kennzeichnung und Authentifizierung vonProdukten aller Art geeignet ist. Das System bietetbis zu 300 Milliarden verschiedene Kennzeich-nungsmöglichkeiten, die sich mittels spektroskopi-scher Verfahren ebenso einfach wie schnell unter-scheiden lassen. (ea) ●

www.materialica.de

Materialica vom 18. bis 20. Oktober 2011 in München

Leichtbau für den TechnologievorsprungDie Materialica ist die internationale Fachmesse für Werkstoffanwendungen, Oberflächen und Product Engineering statt.

In diesem Jahr steht in München die zukunftsweisende Sparte des Leichtbaus im Fokus.

Gewinner des Materialica Design + Technology Award in derKategorie Material: das Produkt- und PlagiatschutzsystemTailor-Safe. (Quelle: MunichExpo Veranstaltungs GmbH / Tailorlux GmbH)

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© 2011 COMSOL. COMSOL and COMSOL Multiphysics are registered trademarks of COMSOL AB. Capture the Concept is a

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t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 Werkzeuge ● WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE 23

Gussteile automatisch entgratetFertig entgratet aus der Maschine

Die wirtschaftliche Bearbeitung von Werkstücken erfolgt heute in praktisch allen

Betrieben mittels modernster CNC-Maschinen – dies schliesst auch Gussteile mit ein.

Das nachfolgende Entgraten der Gussteile wird oftmals nach wie vor von den Mitar-

beitern manuell mittels Handschleifern usw. erledigt. Mit den innovativen Werkzeu-

gen von SEH Technik GmbH kann dieser Entgratprozess automatisiert werden, sodass

jedes Werkstück fertig entgratet aus der Maschine entnommen werden kann.

ie Herausforderung beim automatisierten Entgraten vonGussteilen besteht darin, dass die Kanten im Übergangzum Rohguss Abweichungen von teilweise mehrerenMillimetern aufweisen. Dieses Problem hat SEH Technik

gelöst, indem sie das Werkzeugsystem Engraflexx mit auslenkbarerSpindel entwickelt hat.Das Prinzip funktioniert folgendermassen: Sobald mit dem im Engraf-lexx eingespannten Fräser gegen eine Werkstückkante gefahren wird,gibt dessen flexibel gelagerte Spindel nach. D. h. der Fräser wird seitlichautomatisch in dem Mass weggedrückt, wie aufgrund der Programmie-rung «zu viel» gegen die Werkstückkante gefahren wird – an der einenStelle sind dies vielleicht vier, an einer anderen ist es lediglich ein halber

Millimeter. Somit folgt der Fräser immer der effektiven Werkstückkante,womit Abweichungen gegenüber der programmierten Kontur automa-tisch ausgeglichen werden. Unabhängig vom Mass der Auslenkungversucht die federvorgespannte Spindel immer, in die neutrale Grund-einstellung zurückzuschwenken. So wird der Fräser immer mit gleich-mässigen Druck gegen die Werkstückkante gedrückt.

Einfache Einstellung. Programmiert wird die theoretisch zu entgratendeKontur, ohne dass die Abweichungen zum effektiven Werkstück be-rücksichtigt werden müssen. Über die Radiuskorrektur erfolgt die seit-liche Zustellung zur Entgratkontur.Der gewünschte seitliche Fräser-Vorspanndruck kann durch einfachesDrehen der Einstellhülse stufenlos eingestellt werden. Daraus resultiertin Kombination mit der Vorschubgeschwindigkeit das Mass der Entgra-tung. Je nach Werkstückform werden Vorschubgeschwindigkeiten >>

D

Werkzeugsystem Engraflexx mit aus-lenkbarer Spindel. (Bild: zvg)

FACHBERICHTE

von ca. 2000–8000 mm/min gefahren. Das bedeu-tet, dass die Entgratzeiten meistens sehr kurz ge-halten werden können.

Vorwärts- oder Rückwärtsentgraten möglich. Insbe-sondere bei Gehäusen oder anderen Hohlkörpernmuss an Durchbrüchen teilweise nicht nur die Aus-sen-, sondern auch die Innenseite entgratet wer-den. Mittels doppelseitig schneidenden Sonderfrä-sern besteht die Möglichkeit, diese Arbeiten von

einer Seite auszufüh-ren, ohne dass die Tei-le geschwenkt bzw.umgespannt werdenmüssen.

Drei unterschiedlicheWerkzeugtypen erhält-lich. Für den Einsatzauf CNC-Maschinenwird meistens der TypEngraflexx EC einge-setzt. Dieser wird wieein konventionellesWerkzeug über dieMaschinenspindel an-getrieben. Das Werk-

zeug ist mit einem Aufnahmeschaft von 20 mmausgestattet und kann somit in jeder handelsübli-chen Werkzeugaufnahme eingespannt werden.Der Typ Engraflexx AP ist mit einer integriertenDruckluftspindel ausgestattet und wird meistensfür Sonderanwendungen oder auf Roboteranlageneingesetzt.Die neuste Entwicklung, der engraflexx SX, wurdean der EMO erstmalig präsentiert. Als Besonderheitkann dieser Werkzeugtyp an beliebige Antriebs-

motoren angeflanscht, wie auch im BAZ über dieMaschinenspindel angetrieben werden. Aufgrundder sehr stabil gelagerten, laufruhigen Spindel istdas Werkzeug für verschiedenste Sonderanwen-dungen auch unter gröberen Einsatzbedingungengeeignet.

Anfräsen von präzisen Fasen oder Radien möglich.Bei der Standardanwendung der Werkzeugsyste-me steht in der Regel die Teile-Entgratung im Tole-ranzbereich von ca. 0,2 mm im Vordergrund. InKombination mit einem seitlichen Anschlagsystembzw. entsprechenden Sonderfräsern können mitden Werkzeugen auch an schwierig zu definieren-den Werkstückkanten genaue Fasen oder Radienangebracht werden. Diesbezüglich laufen zurzeitAbklärungen eines Projekts für das Entgraten bzw.Polieren von grossen Zahnrädern für Windkraft-werke.SEH zeigte an der EMO zudem neue Werkzeugefür die drei zeitsparenden In-Prozess-Beschriftungs-verfahren Ritzmarkieren, Rollprägen und Punktier-resp. Nadelprägen. ●

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24 WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE ● Werkzeuge 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 Fertigungsautomatisierung ● WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE 25

ie Fertigung von Messern und Schneid-werkzeugen begründete vor fast 150Jahren (1863) den industriellen Kern

der KRS Wälzkörper-Technologie. Heute erwirt-schaften rund 260 Mitarbeiter einen Jahresumsatzvon rund 35 Mio. Euro mit drei Fertigungsschwer-punkten. Die hier produzierten Kugeln aus hoch-wertigen Wälzlager- und Spezialstählen, Glas oderKeramik sind in zahlreichen Branchen unverzicht-bar. Ausführungen mit einem Durchmesser von0,4 mm sind beispielsweise in der Miniaturlager-fertigung oder Schreibwarenindustrie im Einsatz.250,0 mm dicke Kugeln sorgen in Grosslagern fürden richtigen Dreh. Auf Nadel- und Zylinderrollenaus Chromstahl 100Cr6 oder nicht rostendenStählen von KRS-Marabu setzt die Automobil-industrie in Motoren und Gelenkwellen. Im Ma-schinenbau finden sie vor allem in Lagern und Li-nearführungen bewährte Anwendung. Die Nadel-rollen werden im Durchmesser von 2,0 bis 6,0 mmund einer Länge von 3,6 bis 40,0 mm gefertigt. Zy-linder mit Durchmessern von 2,5 bis 20,0 mm bei

Deiner Länge zwischen 5,0 und 40,0 mm kommenfür höhere Anforderungen zum Einsatz. Sie wer-den mit Abstufungen im µm-Bereich und geraderStirnfläche geschliffen oder als Sonderteile zumBeispiel mit Nut für einen Sicherungsring gedreht.Die geforderten geringen Toleranzen setzen höchs-te Präzision und Oberflächengüte der Wälzkörpervoraus. Um die notwendige Belastbarkeit undLanglebigkeit der Produkte zu gewährleisten, müs-sen alle Prozessschritte hohe Qualitätsansprücheerfüllen. Überdies kennzeichnen immer kürzereLieferzeiten, wechselnde Losgrössen und zuneh-mend komplexe Teile in grosser Variantenvielfaltdie Herausforderungen an die Fertigungsplanungbei KRS-Marabu. Präzise Werkzeugauslegung undabsolut sichere, aber dennoch flexible Prozesse ge-winnen hier deshalb immer mehr an Bedeutung.

Rundum präzise. Der Produktionsprozess vom Roh-material bis zur versandfertigen Nadel- oder Zylin-derrolle ist bei KRS-Marabu hochkomplex: Abhän-gig vom gewünschten Produktdurchmesser wird

zunächst das Rohmaterial auf Länge geschnitten.Während Stangenmaterial hierfür auf Mass gesägtwird, kommen beim Draht Hochgeschwindigkeits-abschermaschinen zum Einsatz. Nach dem Entgra-ten und Reinigen werden die Rohlinge in einervollautomatischen Durchlaufanlage gehärtet. DerGlühofen erhitzt sie auf 850 °C, bevor sie im 70 °Cheissen Ölbad abgeschreckt und im Anlassofen aufihre Zielhärte gebracht werden. Bei der anschlies-senden Durchmesserbearbeitung werden die Teiledurch Centerless-Schleifen mit Toleranzen von2 µm auf den geforderten Durchmesser gebracht.Das entspricht einem Toleranzspektrum, das 20-bis 40-mal dünner als das menschliche Haar ist.Auch hier setzt KRS-Marabu auf ein Durchlaufver-fahren. Je nach Qualitätsanforderung durchläuftein Rohling mehrfach das Centerless-Schleifen.Im folgenden Doppelplanseitenschleifen werdendie Zylinder auf beiden Seiten durch rotierendeSchleifscheiben auf die vorgegebene Länge ge-schliffen. Hierfür werden die Rohlinge in eineTransportscheibe eingeführt und im Durchlaufver-

Kompaktfiltersystem in der Wälzkörper-Fertigung

Effizienz beginnt beim FilternDie KRS-Marabu Ball and Roller Technology GmbH ist Hersteller von Wälzkörpern für die Automobil-, Anlagen- und Maschi-

nenbauindustrie sowie für deren namhafte Zulieferer. Das Unternehmen setzt dabei auf eine kontinuierliche Verbesserung

der Prozesse. Eine der jüngsten Massnahmen ist der Einsatz des Maxflow Kompaktfiltersystems beim Doppelplanseitenschlei-

fen. Hier bewirkte das auf spanende Bearbeitungsprozesse ausgelegte System zur Kühlschmiermittelfiltration signifikante

Effizienzsteigerungen durch Filtration und Brikettierung in einer Anlage.

Die Kugeln, Nadeln- und Zylinderrollen der KRS-Marabu Ball and Roller Technology GmbH, führender Hersteller von Wälzkörpern, sind in zahlreichen Branchenunverzichtbar. (Bilder: zvg)

26 WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE ● Fertigungsautomatisierung 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

fahren parallel bearbeitet. Nach Gleitschleifen underneuter Durchmesserbearbeitung durch Center-less-Schleifen erhalten sie beim Kurzhubhonen ihrmassgenaues Superfinish. Die abschliessende Rei-nigung erfolgt für Teile mit weniger als 4 mmDurchmesser oder besonders hohen Reinheitsan-forderungen in einer Spritzreinigungsmaschine.Standardteile werden im sogenannten Rundtrog-vibrator mit Maisschrot gereinigt und getrocknet.Nach sorgfältiger Oberflächenkontrolle – je nachKundenvorgabe per Hand oder automatisch bis hinzur Risskontrolle – werden die Teile in hochmoder-nen Sortierautomaten in Durchmessergruppen von2 µm und Längengruppen von 6 µm oder auchnach kundenspezifischen Wünschen klassifiziertund in der eigenen Versandabteilung verpackt.

Runderneuert. In der Längenbearbeitung bei KRS-Marabu werden die hochwertigen Teile beim Dop-pelplanseitenschleifen auf eine Oberflächenrauheit(Rz) von weniger als 2 µm geschliffen. Um diesegeringen Toleranzen zu gewährleisten, spielt ne-ben der präzisen Prozessauslegung die Beschaffen-heit des Kühlschmiermittels eine entscheidendeRolle. Der Barchfelder Schleifspezialist verwendetim Prozess eine Kühlschmiermittelemulsion, umunter anderem Schleifspäne und Schleifkörner (ca.90–180 µm gross) aus der Schleifanlage in die Fil-teranlage zu befördern. Zur Filtration der Kühl-schmiermittelemulsion setzte KRS-Marabu bis voreinem Jahr auf einen Magnetabscheider mit Band-filter im Bypass. Da dieser hauptsächlich magneti-sche Teile abtrennte und das eigentliche Schleif-korn nicht gezielt herausfilterte, war eine Sedimen-tation nachgeschaltet. Im Frühsommer 2010 ent-deckten die verantwortlichen Betriebsingenieurebei KRS-Marabu auf einer Messe das Kompaktfil-tersystem Maxflow. Ihr primäres Interesse galt derin das System integrierten Pressstation und der da-mit verbundenen Möglichkeit, die Filtration desProzesswassers mit der Brikettierung des Schlammszu kombinieren. Insbesondere die dadurch mini-mierte Verschleppung des Kühlschmiermittelssprach aus ihrer Sicht für dieses System, um diehohen Kosten für Kühlschmiermittel und Entsor-gung zu senken. Nach dem ersten Kontakt zuGKD ging es ganz schnell, bis in dem BarchfelderUnternehmen die Entscheidung für das Filtersys-tem Maxflow CS 1000-503 mit einem Filterkopfund Rundtanksystem mit 1.200 Liter Volumen fiel.Neben der integrierten Brikettierung war dafüreine Reihe weiterer Besonderheiten des Kompakt-filters ausschlaggebend. Die komplette Anlage –Gehäuse, Filterscheiben und Gewebe – ist ausEdelstahl gefertigt. Das im Filterkopf vertikal einge-baute Filterscheibenpaket wird im Querstrom vondem mit Partikeln vom Vorschleifen kontaminier-ten Prozesswasser umströmt. Die Filterscheibensind mit prozessspezifisch ausgelegtem Mischge-webe vom Typ YMAX bespannt und ermöglichendie Filtration von 200 Litern pro Minute bei einerFilterfeinheit von bis zu 5 µm. Der in den Sauber-

tank integrierte Schmutztankverhindert durch einen spitzzulaufenden Abfluss Ablagerun-gen am Tankboden. Ein auto-matisierter Rückspülungsprozesslöst den Filterkuchen von denScheiben. Die anfallenden Rest-stoffe werden ebenfalls auto-matisch in der systemeigenenPresseinheit zum trockenen Bri-kett verpresst und ausgetragen.

Gefragter Problemlöser. NachAbsprache der Details erfolgtenAnlagenaufbau und Probeläufe.«Der Anfang lief super», lobtMarc Niebergall, der verant-wortliche Betriebsingenieur beiKRS-Marabu. «Alles funktionier-te reibungslos und die zuverläs-sigen Filtrationsergebnisse über-trafen unsere Erwartungen.» Einangenehmer Nebeneffekt wardabei die hohe Rückhalteratevon Feinstpartikeln. Völlig uner-wartet traten jedoch nach zweiMonaten Probleme auf: DerSchleifschlamm baute keinenKuchen auf. Schnell hatte derfür KRS-Marabu zuständigetechnische Ansprechpartner vonGKD, Günther Pikos, das Prob-lem lokalisiert. Der für denFilterkuchen benötigte grobeSchleifschlamm gelangte nichtbis zu den Filterscheiben, da ersich bereits vor den Sieben derMaschinenabläufe absetzte. Sogelangten nur feinste Partikelbis zur Filterscheibe und blo-ckierten diese. Nach gründlicherReinigung von Maschinen,Tanks und Kompaktanlage undeiner Optimierung der Rückfüh-rung lief Maxflow erneut stö-rungsfrei. Auch bei einem zwei-ten, ebenfalls nicht durch Max-flow verursachtem Problem we-nige Wochen später, war GKDwiederum gefragter Problemlö-ser. Der Reinigungszyklus wurdeimmer kürzer und schliesslichblockierten die Scheiben. Eineungünstige Typenkombinationauf den vier von Maxflow ver-sorgten Doppelplanschleifma-schinen liess hauptsächlich Parti-kel in Grösse der Filtermaschen-weite anfallen. Für Abhilfe sorg-te ein Austausch der Filterschei-ben, denn Marc Niebergall ent-schied sich, der GKD-Empfeh-

Zur Filtration der Kühlschmiermittelemulsion setzte KRS-Marabu aufeinen Bandfilter ...

... mit Magnetabscheider.

Im Doppelplanseitenschleifen werden die Zylinder auf beiden Seiten durchrotierende Schleifscheiben auf die vorgegebene Länge gekürzt.

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lung für ein kundenspezifisches Gewebe zur Be-spannung der Scheiben zu folgen. Hierdurch wirdverhindert, dass Feinstspäne die Anlage verstop-fen. Seitdem läuft Maxflow zur vollsten Zufrieden-heit von Marc Niebergall, der die gute Zusammen-arbeit mit dem Dürener Filterspezialisten lobt:«GKD hat uns in jeder Phase mit Lösungen unter-stützt und an Herausforderungen wächst man.»

Rundum zufrieden. Entsprechend positiv ist auchsein Gesamtfazit zur Entscheidung für Maxflow.Die Umstellung der Kühlschmiermittelreinigung imLängsschleifprozess vom Bandfilter mit Magnetab-scheider und nachgelagerter Sedimentation aufdas Kompaktfiltersystem war ein voller Erfolg. «Diezuverlässige Abscheidung der Partikel gewährleis-tet einen wesentlich sichereren Prozess bei denhochwertigen Teilen.» Auch die deutlich geringereVerschleppung des Kühlschmiermittels und die tro-ckenen Reststoffbriketts bestätigen die Richtigkeitder Entscheidung. Hinzu kommt ein weiteres Ar-gument: der geringe Platzbedarf der Anlage. Imkommenden Jahr steht eine Produktionserweite-rung in der Nadelrollenfertigung in Barchfeld an.«Dann werden wir die kompakte Anlagenkonst-ruktion sicher schätzen», lacht Marc Niebergall.

Reif für die Insel. Die positiven Erfahrungen mitdem Maxflow Kompaktfiltersystem veranlassenden Barchfelder Schleifspezialisten bereits, über dieAnschaffung einer zweiten Anlage nachzudenken.Sie soll als Insellösung beim Centerless-Schleifengrössere Flexibilität bei Werkstoffwechseln ermög-lichen. Zurzeit wird der beim spitzenlosen Durch-messerschleifen anfallende Abrieb in der unterneh-menseigenen Zentralanlage auf einem Bandfilterkontinuierlich aus dem Kühlschmiermittel entfernt.Angesichts der hohen Auslastung beeinträchtigenkundenindividuelle Werkstoffwechsel die Effizienzdieses Prozesses. Ein unabhängig arbeitender Max-flow-Filter kann hier unmittelbar Entlastung undmehr Flexibilität in der Bearbeitung von Kunden-wünschen schaffen. «Ausserdem würde er not-wendige Kühlschmiermittelversuche erleichtern»,erläutert Marc Niebergall die Überlegungen im Un-ternehmen. Bei dem Systemanbieter für Filtrations-technologie und Anlagenbau, GKD-CompactFiltra-tion, und seinem technischen Berater, GüntherPikos, weiss er sich mit diesen Planungen in bestenHänden. ●

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 27

28 WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE ● Werkzeugmaschinen 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

grostroj verfügt über eine flexible Pro-duktion mit hoher Fertigungstiefe. «Voretwa sechs bis sieben Jahren», schildert

Geschäftsführer Lubomír Stoklásek, «haben wir dieProduktion von der klassischen Werkstattfertigungauf die Linienfertigung umgestellt. Auf diesen Lini-en fertigen wir im Dreischichtsystem Teile für be-stimmte Produktgruppen. Die Linien arbeiten soflexibel, dass die Produkte wechseln können. Gera-de auf den Linien der Landtechnik ist diese Flexibi-lität wegen saisonaler Schwankungen besondersausgeprägt.»In vier Linien der mechanischen Bearbeitung sindinsgesamt sieben Bearbeitungszentren der Athle-tic-Baureihe von StarragHeckert integriert.Bei den zuerst gelieferten Bearbeitungszentren ausdem Chemnitzer Unternehmen handelt es sich umzwei HEC 630-Maschinen aus der Athletic-Baurei-he, die für die Schwerzerspanung entwickelt wur-de. Die ersten beiden Maschinen arbeiten seit2004 in der Linie, in der Komponenten für Heu-wender gefertigt werden. «Wir», erläutert LubomírStoklásek, «kauften die StarragHeckert-Maschinennach umfangreichen Marktstudien. Wir prüften dieQualität der gefertigten Teile. Ausserdem recher-chierten wir, welchen Nutzen der Einsatz dieserMaschinen bringen wird und welche der ange-strebten Rationalisierungseffekte mit diesen Ma-schinen zu erzielen sind. Weiterhin zogen wir inunseren Auswahlprozess die Erfahrungen unsererKunden mit StarragHeckert-Bearbeitungszentrenein. So haben wir erfahren, dass es die technologi-

A

sche Zusammenarbeit erleichtert und besonderesVertrauen entsteht, wenn Finalproduzent und Zu-lieferer nach gleichen Technologien auf gleichenMaschinen arbeiten. Wir fertigen nach den Konst-ruktionsunterlagen unserer Kunden. Zunehmendwerden wir in die Phase der Teilekonstruktion miteinbezogen, sodass wir frühzeitig auch über Ferti-gungstechnologien sprechen können und einenguten Einstieg in die Fertigungsvorbereitung be-kommen. Jetzt kooperieren wir schon mit unserenGeschäftspartnern bei der Entwicklung der Pro-dukte und künftig haben wir vor, die Entwi-cklungs- und Konstruktionsbereiche deutlich zu er-

weitern. Die Fertigungsvorbereitung erarbeitet dieBearbeitungsprogramme, die dann in die entspre-chenden Maschinensteuerungen eingespielt wer-den.» Zur Flexibilität der einzelnen Fertigungslinienträgt die generelle Ausstattung der Bearbeitungs-zentren mit Siemens 840 D-Steuerungen mit bei.Sie ermöglicht, die Fertigungstechnologie direkt ander Maschine zu optimieren.

Flexibilität beginnt beim Werkzeugbau. «Die hoheFlexibilität unserer Fertigung», fügt PeterSchwanzer, Vice-Chairman Agrostroj, hinzu, «be-ruht nicht zuletzt auf unserem innovativen Werk-zeugbau. Der fertigt nicht nur Werkzeuge für un-sere Pressen, sondern auch alle Spannvorrichtun-gen für die Bearbeitungszentren. Auf diese Weiseerreichen wir ein Optimum zwischen Vorrichtungs-konstruktion und Fertigungsvorbereitung in ent-sprechend kurzen Zeiten.»«Aufgrund der guten Erfahrungen mit der Maschi-nentechnik, aber auch mit dem gut funktionieren-den StarragHeckert-Service vor Ort», bekennt Lu-bomír Stoklásek, «wird dieser Maschinenlieferantimmer wieder ins weitere Investitionsgescheheneinbezogen. So folgten im Jahre 2005 zwei Bear-beitungszentren HEC 1000 aus der Athletic-Baurei-he. In dieser Linie fertigen wir vorrangig Teile fürTraktoren, Frontlader, Schneidwerke für Mähdre-scher und Heuwender. Auch hier geht es wieder-um um schwere Zerspanarbeiten.»Das automatische Einwechseln der Werkzeuge er-folgt über ein Werkzeug-Kettenmagazin. Das Ket-tenmagazin bietet eine Kapazität von 60 Werkzeu-gen. Die StarragHeckert-Bearbeitungszentren be-

Von der klassischen Werkstattfertigung zu flexiblen Fertigungslinien

Qualitätsarbeit in modernen FertigungslinienNach modernsten Bearbeitungstechnologien fertigen die Mitarbeiter von Agrostroj in Pelhrimov, südöstlich von Prag, Quali-

tätsprodukte von hoher Präzision, neben Landmaschinen hochwertige einbaufertige Komponenten für den Weltmarkt, insbe-

sondere für den Fahrzeug- und Automobilbau. In fünf von insgesamt sieben Fertigungslinien arbeiten moderne Bearbei-

tungszentren von StarragHeckert.

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Eines der beiden «alten» StarragHeckert-Bearbei-tungszentren HEC 630 Athletic zur Fertigung vonKomponenten für Heuwender beim Werkstück-aufspannen. (Bilder: zvg)

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sitzen Wechselpaletten. Sie ermöglichen ein haupt-zeitparalleles Auf- beziehungsweise Abspannenvon Teilen, die in der Regel mit Säulendrehkränenumgeschlagen werden.Zwei Jahre später folgte die Investition von zweiStarragHeckert-Bearbeitungszentren HEC 1600Athletic. Auf diesen Maschinen werden Schwingenfür Frontlader für die eigene Produktion aber auchfür Kunden gefertigt.«Die Fertigungsergebnisse», erörtert Lubomír Stok-lásek weiter, «erreichten erneut alle vereinbartenQualitäts- und Leistungskennzahlen. Deshalb kauf-ten wir im vorigen Jahr erneut ein StarragHeckert-Bearbeitungszentrum HEC 1600 Athletic. Es arbei-tet in einer Linie, die Kernkomponenten für mo-derne Ladekräne fertigt.»

Hauptzeitparalleler Werkstückwechsel. «Agros-troj», erläutert Gerd Baumann, Prokurist und LeiterVerkauf StarragHeckert GmbH Chemnitz, «kauftedas Bearbeitungszentrum HEC 1600 Athletic zurflexiblen Bearbeitung von Kranarmen für etwa80 unterschiedliche Nutzfahrzeug-Ladekrane. Dielängsten Werkstücke sind 1800 mm lang. Je nachGrösse der zu bearbeitenden Werkstücke lassen

sich auf entsprechenden Vorrichtungen mehrereTeile aufspannen. Der Störkreisdurchmesser von3000 mm und die Verfahrwege in X-Richtung =2800 mm, in Y-Richtung = 2000 mm und in Z-Rich-tung = 2100 mm bieten einen grossen Arbeitsraumfür eine rationelle Bearbeitung mehrerer Werkstü-cke in einer Vorrichtung. Die in Pelhrimov installierteStandardausführung besitzt einen 2-fach-Paletten-wechsler, der das hauptzeitparallele Auf- und Ab-spannen von Teilen ermöglicht. Optional bieten wir3- und 4-fach-Paletten-Wechsler. Für sehr hohe Pro-duktivität sorgt die waagrechte Arbeitsspindel, diemit einem 50-kW-Motor ein Drehmoment von1210 Nm erzeugt.Die Maschine bietet alle Voraussetzungen, um hy-draulisch arbeitende und manuell betätigte Spann-vorrichtungen auf die Maschinenpaletten aufzu-spannen. Die automatische Nullpunktbestimmungerfolgt mit einem Renishaw-Messtaster, der auto-matisch vom Werkzeugmagazin eingewechseltwird. 60 m/min Eilgang sorgen für schnelle Ge-schwindigkeiten in allen Linearachsen. Diese ho-hen Eilgänge senken die Nebenzeiten und tragendamit zu einer hohen Produktivität bei. In derStandardausführung der HEC 1600 Athletic wird

das Kühlschmiermittel mit einem Druck bis 60 bardurch die Werkzeugmitte bereitgestellt. Optionalsind 80 bar möglich. Damit werden hohe Zerspan-leistungen realisiert beim Einsatz von Werkzeugenmit innerer Kühlmittelzuführung.

Qualitätsfertigung steigert Energieeffizienz undVerfügbarkeit. «Die Qualität unserer Produkte»,führt Lubomír Stoklásek aus, «zeigt sich in der Pra-xis anhand konkreter Produkteigenschaften. Unse-re moderne Korrosionsschutzanlage sorgt auch beiden robust betriebenen Landmaschinen für einelange Lebensdauer. Die hohe Präzision bei Bohrun-gen und Passungen bewirkt nicht nur einen ener-gieoptimierten Betrieb, sondern auch eine hoheVerfügbarkeit sowie eine hohe Zuverlässigkeit impraktischen Einsatz. Dazu fertigen wir die Werkstü-cke in der IT6- beziehungsweise IT7-Qualität. Dassind Bearbeitungen im Hundertstel-Millimeter-Be-reich.» Mit Positionierunsicherheiten ? 7 µm bietetdas StarragHeckert-Bearbeitungszentrum HEC1600 Athletic sehr hohe Maschinengenauigkeiten,sodass die geforderten Bearbeitungsgenauigkeitenzuverlässig erreicht werden.»«Die Arbeit mit modernen Bearbeitungszentren»,

Spannvorrichtungen für Traktorenteile an einem StarragHeckert-Bearbeitungs-zentrum HEC 1000 Athletic. (Bilder: zvg)

StarragHeckert-Bearbeitungszentren HEC 1000 Athletic für die Fertigung vonTeilen für Traktoren, Frontlader, Schneidwerke für Mähdrescher und Heuwender.

Zwei StarragHeckert-Bearbeitungszentren HEC 1600 Athletic zur Fertigung vonSchwingen für Frontlader.

StarragHeckert-Bearbeitungszentrum HEC 1600 Athletic für die Fertigung vonKernkomponenten für moderne Ladekrane.

30 WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE ● Werkzeugmaschinen 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

hebt Lubomír Stoklásek hervor, ist die Basis einerguten Qualitätsarbeit. Dazu gehört aber auch, wieman arbeitet. Agrostroj kooperiert mit 16 Ge-schäftspartnern, die in ihrem Produktionsbereichzu den weltweit führenden 10 Herstellern gehörenund beliefert mit den bei uns hergestellten Produk-ten weltweit 34 verschiedene Werke. So besagtdie bestandene Zertifizierung nach DIN EN ISO9001:2008, dass die Fertigung nach definierten,also wiederholbaren Prozessen erfolgt. Dazu ge-

hört weiterhin, dass die zertifizierten Prozesse nachfestgelegten Regeln und definierten Zeitabständenkontrolliert werden. «Insgesamt», resümiert Lubo-mír Stoklásek, «beruht unsere Qualitätsproduktionauf der Einheit von Qualität, Sauberkeit in denFertigungs- und Montagehallen sowie der striktenEinhaltung von Terminabsprachen. Auch in diesenAspekten hat sich die echte Partnerschaft zu Star-ragHeckert erneut bestätigt: Die Installation auchdes zuletzt gelieferten StarragHeckert-Bearbei-

tungszentrums HEC 1600 Athletic erfolgte zumvereinbarten Termin. Nach der Inbetriebnahme liefdie Produktion mit voller Leistung an und erreichtedie vereinbarten Leistungsmerkmale.»

Grösste Beschichtungsanlage Europas. «Für die me-chanische Bearbeitung», schildert Lubomír Stoklá-sek, «kaufen wir Bleche unterschiedlicher Sorten,Grössen und Dicken sowie alle Gussrohteile ein.Wir verarbeiten insgesamt über 40 000 TonnenStahl. Die weitere Bearbeitung über Zuschnitt, Um-formen, Abkanten und Schweissen bis zur mecha-nischen Bearbeitung der Schweiss- und Gussteileerfolgt in unseren Werkhallen mit CNC-gesteuer-ten Werkzeugmaschinen. Schweissroboter erledi-gen etwa 85 Prozent der Schweissarbeiten.Nach der mechanischen Bearbeitung reinigen wirdie Teile, geben ihnen einen zuverlässigen Korrosi-onsschutz und eine Farbgebung nach Kunden-wunsch. Dazu wurde 2006 eine Eisenmann-Lackier- und Pulverbeschichtungsanlage in Betriebgenommen, die derzeit als die grösste Beschich-tungsanlage in Europa gilt. Die Anlage besteht ausder KTL-Beschichtung mit riesigen Lackierwannensowie aus der Pulver- und Nasslackierung. In derAnlage lassen sich Teile bis zu einer Grösse von6000 x 1800 x 2500 mm und einem Gewicht vonmaximal 2200 kg beschichten. Den Kunden stehen26 Farben zur Auswahl. Innerhalb von 20 Minutenlässt sich ein Farbwechsel durchführen. Nach derFarbgebung gelangen die Teile auf kürzestem Wegin die insgesamt acht Montagelinien, jede mit ei-ner Länge von 100 Metern. «Wir», betont LubomírStoklásek, «sehen uns als klassischer Zulieferer inder Pflicht, die Kundenkomponenten pünktlich andie Montagebänder unserer Kunden zu bringen.Deshalb gehört zu unserem Unternehmen auchein eigener Fuhrpark mit 63 Lkws.» ●

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Das inhabergeführte Unternehmen Agrostroj inPelhrimov ist nicht nur der grösste Produzent vonLandmaschinen in der Tschechischen Republik,sondern auch ein weltweit agierender Produzentvon hochwertigen einbaufertigen Komponenten.Auf dem parkähnlich angelegten 600 000 m²grossen Firmengelände befinden sich modern ge-staltete Fertigungs- und Montagehallen mit einerFläche von insgesamt 100 000 m².Als Ursprung des heutigen Unternehmens gilt dieSchlossereiwerkstatt, die Jan Matejka im Jahre1896 gründete. Nach anfänglichen Reparaturar-beiten begann alsbald die Produktion von einfa-chen Landmaschinen. Das Unternehmen wuchskontinuierlich, doch erst unter der kreativenLeitung des geschäftsführenden GesellschaftersLubomír Stoklásek, der das Unternehmen 1998kaufte, begann mit einer zielstrebigen Investitions-tätigkeit eine nachhaltige, erfolgreiche Entwick-lung des Unternehmens. Obwohl Agrostroj derführende Produzent von Landmaschinen in derTschechischen Republik ist, beträgt der Anteil vonselbst vermarkteten Landmaschinen, wie beispiels-weise Trommel- und Scheibenmähwerke sowieHeuwender, Frontlader, Stalldungstreuer undMulchgeräte, derzeit etwa vier bis fünf Prozentdes Jahresumsatzes von etwa 125 Mio. EURO.90 Prozent der gesamten Produktion werdenexportiert. Dabei wird der überwiegende Teil derProduktion im Rahmen von fest vereinbarten Zu-lieferungen gefertigt. Es handelt es sich dabei umsehr unterschiedliche, einbaufertige Module fürbekannte europäische Unternehmen.

Dank nachhaltiger Investitionen und anerkannterQualitätsarbeit entwickelte sich Agrostroj zumführenden universalen Zulieferer in Europa mit dergrössten Bandbreite an unterschiedlichen Bautei-len und einbaufertigen Modulen für einen breitenAnwenderkreis. Dazu zählen unter anderem dieFertigung von Sicherheitsbauteilen für die Auto-mobilindustrie sowie die Produktion von Grund-rahmen für Gabelstapler. Um den hohen Quali-tätsanspruch bei der enormen Fertigungsbreitetäglich zu realisieren, bedarf es nicht nur mo-dernster Fertigungstechnik, sondern auch einesintensiven Engagements in Richtung Ausbildungund einer kontinuierlichen Qualifikation der Mitar-beiter. So gehört zu den jüngsten Investitioneneine neue, mit modernster Technik ausgestatteteAusbildungsstätte für den praktischen Teil der Be-rufsausbildung und für Schulungen der Mitarbei-ter. Das Unternehmen befindet sich in einer kräfti-gen Wachstumsphase. Damit die Chancen nach-haltig bleiben, sucht das Unternehmen bereits anden Schulen Kontakt zu künftigen Mitarbeitern.Eltern, Lehrer und Schüler werden eingeladen,sich die Montage- und Produktionslinien anzu-schauen. «Die meisten Besucher», erzählt Lubo-mír Stoklásek, «sind dann schon überrascht, wieinteressant die Arbeit ist, wie sauber die Ferti-gungs- und Montagehallen sind und wie attraktivdas Werksgelände angelegt ist. Wir haben Rasen-flächen angelegt, Sträucher, Blumen und insge-samt 570 Bäume gepflanzt. Allein im letztenJahr konnten wir innerhalb von acht Monaten600 Mitarbeiter neu einstellen.»

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it über 1000 in der ganzen Welt instal-lierten Roboter-Schleif- und Polieranla-gen zählt das mittelständische Techno-

logieunternehmen SHL Automatisierungstechnikglobal zu den Marktführern auf dem Gebiet desmechanischen Oberflächen-Finishs. Durch eine anden ebenfalls marktführenden Spezialisten ausdem Bereich Entwicklung und Produktion von In-

dustriepoliermitteln (die Firma Menzerna aus Ötig-heim) gelieferte Roboter-Schleif- und Polieranlageunterstreicht SHL seinen Anspruch, für alle Belangedes robotergestützten Schleifens und Polierens derkompetente Partner zu sein. Die Roboter-Schleif-und Polieranlage für Menzerna ergänzt die Aus-stattung von deren neuer Tech Academy. Dieserfällt die Aufgabe zu, sowohl die Entwicklung vonRezepturen zu begleiten als auch Praxistests unddie Optimierung von Rezepturen zu ermöglichen.Darüber hinaus wird die Verfahrensentwicklungunterstützt und es finden dort Kundenschulungensowie Experten-Workshops statt.Damit dies alles nicht nur unter Labor-, sondernauch unter realen Bedingungen vonstattengeht,und um nachvollziehbare, belastbare Aussagenüber Poliermittel und deren Anwendungen in der

M

täglichen Praxis zu erhalten, hat Menzerna in einbreit angelegtes Equipment an Geräten und Ein-richtungen für die industrielle Schleif- und Polier-bearbeitung investiert. Diese Geräte und Einrich-tungen entsprechen weitgehend den bei Kundenvorzufindenden Anlagen, womit technisch die glei-che Ausgangsbasis vorherrscht. Die Ingenieure undVerfahrenstechniker von Menzerna formuliertenihre Anforderungen bezüglich der zu beschaffen-den Roboter-Schleif- und Polieranlage in einem

umfangreichen Pflichtenheft. Kern der Vorgabenwar, mit der Anlage sehr flexibel Polierversuche antypischen Serienteilen aus Messing, Aluminiumund Edelstahl sowie lackierten Werkstücken unter-schiedlichster Komplexität durchführen zu können.

Roboter garantiert reproduzierbare Prozesse plusNutzungs-/Anwendungsflexibilität. Auf dieserGrundlage wiederum projektierten die Anwen-dungsspezialisten von SHL die Anlage nachWunsch. Zur wirtschaftlichen Realisierung wurde,wann immer möglich, auf industriell bewährteStandard-Bausteine wie Industrie-Roboter, Schleif-und Poliermaschinen, Dreheinheiten, Grundspann-einrichtungen und Materialflusseinrichtungen zu-rückgegriffen. Die bei Menzerna in der Tech Aca-demy installierte Roboter-Schleif- und Polieranlage

besteht demnach im Wesentlichen aus einem Indust-rieroboter mit Tragkraft 140 kg, inklusive der Steue-rung mit Programmierhandgerät sowie des Schutz-hüllen-Sets, einer schwenkbaren Doppelkontaktrol-len-Schleifmaschine DPE-G (Schwenkeinheit)-DKS-250/450, einer schwenkbaren Doppel-PoliermaschineDPE-G (Schwenkeinheit)-DP 1000, einer Grundspann-einrichtung zur Aufnahme von Pneumatik- und Vaku-umgreifwerkzeugen, einer pneumatischen Spannvor-richtung für ein standardisiertes Testwerkstück, einemDoppelschiebetisch zur automatischen Anlagenbe-schickung mit Werkstücken ab Palette, zwei Werk-stückpaletten zur Aufnahme derselben Testwerkstü-cke, einem weiteren Werkstücktisch zur Aufnahmeund manuellen Beschickung von Polierteilen derGrösse 700�500 mm (L�B), einer Lärmschutzkabineund schliesslich einem Ferndiagnose-Wartungspaket.Zum weiteren Lieferumfang gehörten noch Inbetrieb-nahme und Bedienerschulungen sowie die Anlagen-Dokumentation.Lediglich die Werkstückgreifer, die teilespezifischeAusführung der Werkstückaufnahmen und natür-lich die Lärmschutzkabine mussten individuell an-gefertigt werden, sodass sich auch Anlagenrealisie-rung nach den Terminvorstellungen des Kundendurchführen liess.

Mehr Effizienz durch perfektionierte Polierprozesse.Für die gewünscht hoch flexible Nutzung ist dieAnlage mit zwei Schleifeinheiten sowie mit zweiPoliereinheiten (Doppel-Kontaktrollen-Schleifma-schine und Doppel-Poliermaschine) ausgerüstet.Ausserdem können auch andere Schleif- oder Po-lierwerkzeuge wie Bürsten oder Scotch-Brite ver-wendet werden. Der Roboter ist für das prozessge-rechte Handling des jeweiligen Test- oder Original-teils zuständig und führt seine Operationen wahl-weise mit veränderten Parametern oder mit repro-duzierbarer Prozessgenauigkeit durch.Die einzelnen oder mehrere Bearbeitungs- und Ge-schwindigkeits-/Dynamik-Parameter sind bei denVersuchen genauso veränderbar wie die Polier-werkzeuge, die Poliermittel, oder auch der An-pressdruck des Werkstücks an die Schleif-/Polier-scheibe. Damit ist es in der Test- und Langzeitver-suchspraxis möglich, die Polierergebnisse und auchdie Prozessabläufe für einen optimalen und effizi-enten Poliervorgang zu perfektionieren. ●

Roboter-Schleif- und Polieranlage für Tech Academy

Robotergestütztes Polierfinish im TestDie SHL Automatisierungstechnik AG rüstet die neue Tech Academy des Poliermittel-Spezialisten Menzerna in Ötigheim mit

einer robotergestützten Schleif- und Polieranlage aus. Dank der reproduzierbaren Prozessgenauigkeit des Roboters erlaubt

die systematische Optimierung von Schleif- und Poliermitteln und Prozessen.

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Die Roboter-Schleif- und Polieranlage mit dem Roboter als zentralem Werkstück-Handlingsystem,der Doppel-Kontaktrollenschleifmaschine, der Doppel-Poliermaschine und dem Werkstückpaletten-Zuführsystem. (Bild: zvg)

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VIELSEITIG, INNOVATIVUND MESSBAR BESSER

Sensorik Robotik

it dem CrazyDrill Flex hat Mikron Tool an-lässlich der EMO eine spektakuläre Neu-entwicklung präsentiert. Die technica be-

richtete bereits am 21. September auf dem Online-Por-tal www.technica-online.ch kurz darüber. Was steckthinter diesem Quantensprung des Tieflochbohrens?Als Lieferant von Zerspanungswerkzeugen für die Erst-ausrüstung von Transfermaschinen und Mehrspindel-automaten wird das Know-how der Mikron Tool-Zer-spanungsspezialisten laufend auf den Prüfstand ge-

stellt. Die Maschinen und damit auch die Werkzeugemüssen nicht nur den höchsten Qualitätsanforderun-gen genügen, sondern eine zunehmend höhere Pro-duktivität erreichen. Diese wird durch schnelle einzelneBohrstösse auf mehreren synchron arbeitenden Bohr-stationen ermöglicht. Der längste Bohrprozess be-stimmt dabei die Taktzeit. Um möglichst viele Werkstü-cke in kurzer Zeit zu fertigen, ist allerdings ein weitererParameter von grosser Bedeutung: die Maschinenver-fügbarkeit. Fällt ein Werkzeug frühzeitig durch Ver-schleiss oder Bruch aus, wird kostbare Zeit durch denWerkzeugwechsel bzw. das Einrichten verschenkt unddie komplette Maschine steht still.

Marktübliche Bohrer genügen den Ansprüchen nicht.Am Markt erhältliche Hartmetallbohrer im Durchmes-

Mserbereich von unter einem Millimeter sind gerade indieser Hinsicht sehr anfällig. Sie sind im Vergleich zuHSS-Werkzeugen zwar schneller, präziser und habenhöhere Standzeiten, sind jedoch, bedingt durch dieEigenschaften des Hartmetalls, spröde und dadurchbruchgefährdet. Bereits geringe Fluchtungsungenauig-

keiten der Rundtische bzw. Spindeltrommel führen zueinem Mittenversatz. So wirken beim Eintritt des Fol-gewerkzeuges in die Bohrung Querkräfte, die zumBruch des Bohrers führen.Für einen prozesssicheren Einsatz erweist sich zudembei marktüblichen Kleinst-Hartmetallbohrern die Boh-rergeometrie bzw. Wahl des Rohmaterials oft als unge-eignet. Das Resultat sind Wickelspäne, frühzeitigeSchneidenausbrüche durch zu scharfe Schneiden,schneller Verschleiss durch grosse Bohrkräfte sowieBohrerbruch durch zu starre Baulängen.

Neuentwicklung stellt die Bohrwelt auf den Kopf. Andiesem Punkt setzte die Entwicklung von Mikron Toolein: Mit dem neuartigen Kleinbohrer CrazyDrill Flexversuchte man gezielt, die kritischen Eigenschaften zu

verbessern. Anstelle einer bisher üblichen kurzen undstarren Bauweise wurde der CrazyDrill Flex mit einemlangen Halsstück versehen. Der verlängerte Hals hatzudem einen reduzierten Querschnitt, der gemeinsammit den optimierten mechanischen Eigenschaften desHartmetalls dem Bohrer den Vorteil eines HSS-Bohrers

verleiht: die Flexibilität.Im Falle eines Fluchtungsfehlers der Ma-schine kompensiert der Bohrer müheloseinen Mittenversatz von bis zu 40 Pro-zent seines Durchmessers. Der Bearbei-tungsprozess wird wesentlich stabiler,da ein Bohrerbruch vermieden werdenkann und dadurch das zeitaufwendigeEinrichten entfällt. Ein weiterer wichtiger

Qualitätsfaktor ist die Schneidengeometrie. Der Crazy-Drill Flex hat einen speziellen und raffinierten Schnei-denanschliff. Dieser erlaubt eine Bohrung mit Mitten-versatz ohne Verletzen der Schneidecken. Der Bohrerbleibt unbeschädigt und einsatzbereit.Somit verbindet CrazyDrill Flex die Vorteile des Hartme-tallbohrers mit einer sehr hohen Flexibilität, welche bis-her nur durch HSS erzielt wurde.

Tiefe Bohrungen. Ein weiteres Ziel der Entwicklerwar es, einen Kleinstbohrer auf den Markt zu brin-gen, welcher tiefe Bohrungen bis 30xd schnellerund effizienter als heutige Verfahren schafft.Zu den marktüblichen Verfahren für Tiefbohrungenim kleinen Durchmesserbereich zählen das Bohrenmit dem Einlippenbohrer, die Elektroerosion sowiedas Einbringen von Löchern mittels Laser. Alle dreiVerfahren haben eines gemeinsam: Die Bearbeitungist sehr zeitaufwendig. Der Einlippenbohrer kanndarüber hinaus erst ab einem Durchmesser von 0.5bis 0,8 mm prozesssicher eingesetzt werden. Bei La-ser- bzw. Erodierverfahren sind Sondermaschinenanzuschaffen mit einem begrenzten Nutzungsbe-reich. Ausserdem zerstören sie bei der Bearbeitungdie Oberflächen.Voraussetzungen für präzises Tieflochbohren sindein perfekter Rundlauf, geringe Querkräfte, ausrei-chende Bohrerlänge und ein guter Spanfluss. Crazy-Drill Flex (konzipiert für flexibles Verhalten) weist

Neuer Bohrer und neuer Bohrprozess für tiefe Kleinbohrungen

Das Tieflochbohren neu erfundenLöcher im Durchmesserbereich von 0,1 bis 1,2 mm in Tiefen bis 30xd prozesssicher zu bohren, ist nicht mehr so zeit- und kos-

tenintensiv wie bis anhin. Der neue Kleinstbohrer CrazyDrill Flex ist ein Hartmetallbohrer, flexibel und gleichzeitig für tiefe

Bohrungen geeignet. Was steckt hinter diesen sich widersprechenden Eigenschaften? Was ist daran so aussergewöhnlich?

Der neue Bohrer verdient seinen Namen: CrazyDrill Flex ist äusserst flexibel.

Die Bohrschritte: 1. Pilotbohren /2. Bohrstoss von 7 x d / 3. einzelneBohrstösse bis maximal 30 x d.

32 WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE ● Werkzeuge 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

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durch seine geometrischen Abmasse die notwendige Länge eines Tiefbohrersauf. Die speziell ausgelegte Bohrerspitze reduziert die Vorschubskräfte um50 Prozent (im Vergleich zu handelsüblichen Bohrern) und ermöglicht so schnel-le Bohrstösse, ohne dass der Bohrer verläuft. Die Wahl eines sehr robusten Roh-lings ermöglicht zudem die Herstellung des CrazyDrill Flex mit hochpräzisemRundlauf.Ein weiteres wichtiges Element für erfolgreiche Tiefbohrungen ist ein optimalerBohrprozess. Mit einem speziell angepassten Pilotbohrerprogramm schaffen dieMikron Tool-Spezialisten die Grundlage. Die präzise Pilotbohrung von 3xd wirdmit dem eigens entwickelten CrazyDrill Flexpilot durchgeführt. Die Passung desPilotbohrers sowie ein abgestimmter Spitzenwinkel garantieren, dass es bei derFolgebohrung weder zum Rattern kommt, noch einen merklichen Überganggibt. Die Spannutengeometrie des CrazyDrill Flex sorgt für die nötige Spanstau-chung sowie den Spanfluss. Dank eines klar definierten Vorgehens mit schnel-len Bohrstössen wird die Bohrung effizient und prozesssicher durchgeführt. Be-gonnen wird mit der oben erwähnten Pilotbohrung. Eine weitere Bohrung von7xd erfolgt nun in einem Bohrschritt mit dem CrazyDrill Flex. Danach ist eineEntlüftung notwendig, ein Vorgang, der nach jedem Bohrschritt zu wiederholenist. Dabei werden durch den Schmiermittelstrahl die Späne weggespült und derBohrer wird gekühlt. In der Folge wird je nach Durchmesser und zu bearbeiten-dem Material mit Bohrstössen von ca. 1xd gebohrt, bis die gewünschte Bohrtie-fe erreicht ist. Eine Vergleichsbohrung zeigt, dass der CrazyDrill Flex mit diesemdynamischen Bohrverfahren ca. zehnmal schneller ist als Alternativlösungen wieEinlippenbohren bzw. Mikroerosion.

Das Programm. Das CrazyDrill Flex-Programm besteht aus dem Zentrierbohrer«CrazyDrill Flexpilot» sowie dem Kleinstbohrer «CrazyDrill Flex». Beide Pro-dukte ergänzen sich und werden idealerweise gemeinsam eingesetzt. DieBohrer sind in Durchmessern von 0,1 mm bis 1,2 mm in einer Abstufung von0,05 mm ab Lager erhältlich. Auf Anfrage werden auch Abstufungen von0,01 mm gefertigt. Für ein optimales Verhältnis von Nutzungsmöglichkeit undKosten wurden zwei verschiedene Bohrertypen mit Nutzlängen von 20 x dund 30 x d in das Programm aufgenommen.

Schneller, tiefer, prozesssicherer. CrazyDrill Flex eröffnet gleich in doppelterHinsicht neue Möglichkeiten für das Bohren:1. Im Bereich Transfermaschinen- und Mehrspindeltechnik bietet der CrazyDrillFlex nicht nur die notwendige Elastizität, welche bis dato nur mit HSS erzieltwerden konnte, sondern vor allem eine schnelle Bearbeitung, hohe Standzeitund Prozesssicherheit.2. Der Bohrer ist in der Lage, tiefe Bohrungen bis 30 x d sehr schnell und prä-zise in verschiedene Materialien wie z. B. Stahl, Alu, Kupfer oder Messing zurealisieren. Diese Bohrungen waren bisher nur durch aufwendige Prozesse aufSondermaschinen bzw. ab einer Durchmesseruntergrenze von 0,5 mm mitherkömmlichen, weitaus langsameren, Bohrtechniken durchführbar. DankCrazyDrill Flex ist es ab jetzt möglich, kleine, tiefe Bohrungen schnell und kos-tengünstig auch auf Standardmaschinen zu fertigen und in den normalen Be-arbeitungsprozess zu integrieren. Dies verschafft speziell der Forschung undEntwicklung neue Konstruktionsmöglichkeiten.

Die Entwicklung geht weiter. Mit einer gezielten Optimierung des CrazyDrillFlex möchten die Ingenieure von Mikron Tool das unschlagbare Bohrkonzeptnochmals verbessern. Eine integrierte Kühlung sowie eine adaptierte Beschich-tung werden das Spanverhalten und die Standzeit des Bohrers auf ein nochhöheres Leistungsniveau bringen. Darüber hinaus ist ein Programm für rost-und säurebeständige Stähle sowie für Titan und Superalloys bereits in der Rea-lisierungsphase.

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t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 Werkzeuge ● WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE 33

34 FÜGEN-TRENNEN-FORMEN ● Schweissen 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

enn die letzte Einheit des südafrikani-schen Kraftwerks Medupi im Januar2015 in Betrieb geht, wird diese gigan-

tische Anlage das grösste Kohlekraftwerk Afrikassein. Geplante Kapazität: 4800 MW. Bis dahin hatSteinmüller Afrika, ein Unternehmen der deut-schen Bilfinger Berger Power Services, in seinemWerk in Pretoria West allerdings noch viel zu tun.Denn dort werden zwölf gigantische, rund 100Meter hohe Kessel mit Durchmessern von 20 bis30 Metern sowie eine Vielzahl weiterer Bauteilegefertigt, darunter Tragrohre mit rund 100 000 so-genannter Flossen pro Kessel.

W

Für den Kraftwerksspezialisten mit seinen knapp500 Beschäftigten am Standort Pretoria heisst das,mehr als eine Million Flossen – so heissen die Trag-bleche für die Heizflächen im Inneren der Kessel –mit ihren Tragrohren zu verschweissen. DiesenBauteilen kommt im späteren Kraftwerksbetriebeine Schlüsselrolle zu, sind sie doch für den siche-ren Halt aller Heizelemente verantwortlich, die sichim Inneren eines Dampferzeugers befinden. Umden in diesem Bereich vorherrschenden Tempera-turen standhalten zu können, sind die Halterungenals Rohre mit angeschweissten Flossen ausgeführt.Damit wird zum einen eine Kühlung sichergestelltund zum anderen eine zu starke Verzunderungvermieden. Für rund 80 Prozent aller Schweissun-

gen ist eine Sonderanlage der Carl Cloos Schweiss-technik GmbH aus Haiger verantwortlich. Das der-zeitige Auftragsvolumen wird voraussichtlich imJahr 2013 abgeschlossen sein.

Kurze Schweisszeiten. Im Vergleich zum manuellenSchweissen hat das automatisierte Schweissen ent-scheidende Vorteile. Thomas Barthel, Welding Ma-nager bei Steinmüller Afrika: «Ohne Ausrichtender Bauteile erreicht die mit zwei gleichzeitig arbei-tenden Schweissbrennern und zwei Schweiss-stromquellen ausgestattete Cloos-Anlage einegleichbleibend hohe Schweissqualität, eine sehrgute Wiederholgenauigkeit und – für uns der ent-scheidende Grund zur Anschaffung und Optimie-rung der Anlage – sensationell kurze Schweisszei-ten.» Gegenüber der manuellen Fertigung ist dieSonderschweissanlage je nach Anzahl der ange-schweissten Flossen bis zu 15-mal schneller als dieroutiniertesten Schweisser.

So funktioniert das automatische Schweissen. DieBedienung der Anlage ist denkbar einfach. DerWerker legt ein Tragrohr ein und startet die Anla-ge. Die zu verschweissenden Flossen werden auseinem Magazin zugeführt und über eine Pick &Place-Einheit exakt positioniert. Die beidenSchweissbrenner fahren vor und der Schweisspro-zess beginnt. Heftvorgänge sind dabei nicht erfor-derlich.Um die später im Kessel des Kraftwerkes herr-schenden Temperaturen bewältigen zu können,bestehen die Tragrohre aus dem relativ neuenStahl 7CrMoVTiB 10.10, die Flossen je nach Vari-ante aus 13CrMo4.5, X10CrAlSi7 oder X10CrAl-Si18. Bei diesen hitzebeständigen Stählen muss al-lerdings der Wärmeeinbringung besondere Auf-merksamkeit geschenkt werden. Wie Thomas Bar-thel erklärt, werden deshalb zwar jeweils beideSchweissnähte einer Flosse gleichzeitig an dasTragrohr angeschweisst, jedoch startet einSchweissarm vorne an der rechten Seite, währendder andere Schweissarm hinten an der linken Seiteder Flosse mit den Schweissarbeiten beginnt.Geschweisst werden die etwa 50 Millimeter langenNähte der Flossen im MAG-Eindrahtschweissver-fahren. Um die Wärmeeinbringung zu kontrollie-ren, arbeitet Steinmüller Afrika allerdings in ver-schiedenen Sektoren mit unterschiedlichen Para-metern. Thomas Barthel: «Wir starten mit geringe-rem Schweissstrom, gehen dann sukzessive hochund am Ende wieder runter. Die komplette

Sonderschweissanlage mit hohem Output für Kraftwerkskomponenten

Qualitätsschweissungen in RekordzeitSteinmüller Afrika produziert in Pretoria Komponenten für Kraftwerke. Eine bis dato einmalige Schweissanlage von Cloos

punktet dabei mit höchster Performance: Sie erreicht im Vergleich zum manuellen Schweissen einen bis zu 15-fach höheren

Output. Und: Die Anlage muss weit über eine Million Bauteile im Schichtbetrieb über Jahre hinweg mit konstant hoher

Qualität schweissen.

D I P L . – I N G . R A L F H Ö G E L

Intelligente Anordnung der beiden Brenner imGegenlauf. (Bilder: zvg)

Übersichtliche Anlagensteuerung mit Touch-Funktion.

Die Anlage liefert Schweissnähte in höchster Qualität – prozesssicher und reproduzierbar.

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 Schweissen ● FÜGEN-TRENNEN-FORMEN 35

Schweissstromsteuerung erfolgt computergesteu-ert über die innovative GLC 553 MC3/R Schweiss-stromquelle von Cloos, die sich hervorragend be-währt hat.»

Ausgeklügelte Schweissprogramme gemeinschaft-lich erarbeitet. Um die hitzebeständigen Stähle mitder nötigen Qualität verbinden zu können, habenSteinmüller und Cloos akribisch an den Schweiss-parametern gearbeitet. Zuerst wurden auf Basisder Erfahrung von Steinmüller Afrika erste Grund-schweissparameter gesetzt, die dann in anschlies-senden Versuchen fein abgeglichen wurden. Dabeiwurde das Schweissverfahren so gesteuert, dassdie Wärmeeinbringung ins Bauteil optimiert undder sich aus den Schweissungen ergebende Wär-mefluss berücksichtigt werden konnte, erklärt Tho-mas Barthel.Nach dem Schweissen einer Flosse fahren die Bren-ner etwas zurück, das Rohr dreht automatisch um180 Grad, und die nächste Flosse wird positioniertund verschweisst. Nach rund 25 Minuten verlässtdas fertig geschweisste Tragrohr die Anlage. DaGreifereinheit und Lynette frei programmierbarverfahren können, sind der Typenvielfalt fast keineGrenzen gesetzt.Die Maschine ist seit Oktober 2009 erfolgreich imEinsatz und setzt durch die hohe Schweissge-schwindigkeit und den enormen Output Bestmar-ken in punkto Wirtschaftlichkeit. Daran hat nachÜberzeugung von Thomas Barthel auch der techni-sche Support durch Cloos seinen Anteil: «Durchdie hohe Kompetenz der Mitarbeiter in Haigerkonnte uns Cloos über die Telefonhotline bei Fra-gen immer zuverlässig und schnell unterstützen.»

Zusätzliche Erweiterungen als Option. Optionalkönnte die Anlage noch mit einer induktiven Vor-wärmeinheit ergänzt werden, die die Rohre vor

dem eigentlichen Schweissprozess auf eine defi-nierte Temperatur vorwärmt. Auch die Ergänzungmit einer automatischen Rohrbeschickung steht alsOption auf dem Programm.Den Vorteil der maschinengeschweissten Nähtesieht Schweissexperte Barthel neben der eklatan-ten Zeiteinsparung auch in der reproduzierbarenProzesssicherheit, mit der hier Naht für Naht inexakt gleichbleibender Qualität entsteht. Qualitäts-schwankungen durch den Faktor Mensch sind da-mit sicher ausgeschlossen. Die Nacharbeit an denSchweissnähten ist eher auf kosmetische Feinhei-ten begrenzt.Am Bedienpult der Anlage sind die jeweiligen Pro-gramme für die Schweissprozesse der unterschied-lichen Tragrohr-Flossen-Kombinationen hinterlegt.Hier sind auch alle relevanten Parameter gespei-chert. Der Bediener wählt nur noch das passendeProgramm aus. Um Fehler auszuschliessen, hat

Steinmüller Afrika die Bedienung mit differenzier-ten Zugriffsrechten versehen. So ist beispielsweiseder Eingriff in die Programmierung der Schweiss-parameter mit einem Passwort geschützt, Ände-rungen können nur von autorisierten Schweiss-experten vorgenommen werden.Die Flexibilität der Schweissanlage liesse sich beiBedarf durch soft- und hardwareseitige Verände-rungen noch weiter steigern, momentan bestehtdafür aber keine Notwendigkeit. Thomas Barthel:«Derzeit ist die Schweissanlage allein durch denlaufenden Grossauftrag ausgelastet. Die Flexibilitätder Maschine erlaubt es uns aber, ein ähnlich gela-gertes Teilespektrum jederzeit abarbeiten zu kön-nen.» ●

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36 FÜGEN-TRENNEN-FORMEN ● Schweissen 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

peziell der Automobilindustrie erleich-tert dies, das Fahrzeuggewicht unddamit den Energieverbrauch sowie die

CO2-Emissionen zu reduzieren sowie den EU-Grenzwert von 130 g/km CO2-Ausstoss im Jahr2012 zu erfüllen. Auch in anderen Branchen – vomDesignobjekt über das Hallendach bis zur Wind-energieanlage – bringen zuverlässige Leichtbau-konstruktionen ebenfalls erheblichen Nutzen.

Entgegen der Lehrbuchmeinung. Laut Schweiss-Lehrbuchmeinung lassen sich die in ihren physikali-schen Eigenschaften wie der Schmelztemperatur(1500 versus 590 °C) dem Ausdehnungskoeffizien-ten (1,2 versus 2,3 mm/100 °C) oder dem elektro-chemischen Potenzial sehr unterschiedlichen Me-talle nicht per Lichtbogenschweissen verbinden.Dieser schweisstechnische Engpass forderte Fro-nius schon seit über 20 Jahren heraus. Bereits vorder CMT-(Cold Metal Transfer)-Lösung entstandenerste reproduzierbare Verbindungen. Seit 2003konkretisierte sich eine nachvollziehbare Technolo-gie in der Zusammenarbeit mit Voestalpine. Zahl-reiche Versuche belegen inzwischen die industrielleTauglichkeit des Verfahrens und seiner Anwendun-gen. Aluminiumseitig liegt eine Schweissung vor,während das Stahlblech eine Lötverbindung zeigt.Fronius und Voestalpine erhielten für die Lösungverschiedene Patente. Gemeinsam entwickeln sieumformfähige Hybridplatinen. Als Halbzeuge las-sen sie sich in Verfahren wie Abkanten, Walzenoder Tiefziehen zu Profilen oder Crashabsorbernumformen.

Qualitätstests erfolgreich überstanden: Einige tech-nische Randbedingungen: Die Stahlbleche müssenverzinkt sein (wie im Automobilbau üblich),die Aluminiumbleche aus den WerkstoffreihenAW5xxx oder 6xxx stammen und als Schweiss-bzw. Lotzusatzwerkstoff ist AlSi3Mn1 vorgegeben.Die Zinkschicht auf dem Stahlblech wirkt wie einFlussmittel und benetzt den Stahl. Entscheidend ist

S

die intermetallische Phase (IMP). Sie soll so dünnwie möglich sein und höchstens 10 µm betragen.Dann ist die Festigkeit der Verbindung so hoch,dass bei Zerreissproben die Naht hält und das Ab-reissen im Aluminiumblech eintritt. Inzwischen be-legen mehrjährige Tests an umgeformten Platinen,dass weder interkristalline noch Spannungs- oderSpaltrisskorrosionen auftreten, lediglich geringeFlächenkorrosionen sind nachweisbar. Für die Plati-nen haben sich Schweisssysteme bewährt, die mitdem CMT-Prozess beidseitig synchron senkrechtvon oben nach unten schweisslöten. Das Know-how von voest-alpine betrifft die Anarbeitung der

Nahtgeometrie; die Forschung und Entwicklungvon Fronius steht für den Zusatzwerkstoff und dieModifikation des ebenfalls für Fronius patentiertenCMT-Systems. ●

Metallurgisches Lichtbogenfügen von Stahl mit Aluminium zu Hybridplatinen

Schweissen, was nicht zu schweissen ist

Eine Innovation hat die Grenzen des Schweissens weiter verschoben: Galten bisher Stahl und Aluminium als thermisch nicht

miteinander fügbar, ist dies jetzt praxistauglich machbar. Die revolutionäre Lösung erfüllt die Visionen von Werkstoffexper-

ten, Konstruktions- und Fertigungsingenieuren, vor allem aber Manager der Automobilindustrie wünschen sich: Festen Stahl

mit leichtem Aluminium – je nach dem Beanspruchungsverlauf im Bauteil – belastungssicher thermisch zu verbinden.

Stahl (links) und Aluminium (rechts) verbindet eine gemeinsame thermisch gefügte Naht: Der Stahl ist gelötet und das Aluminium geschweisst.(Fotos: Fronius International GmbH)

Eindrucksvoll demonstriert ein Crashtest das Zusammenspiel und den Effekt des Aluminium-Stahl-Bauteils;das Aluminium nimmt die Verformungsenergie auf, während der Stahl den gewünschten Abstand sicher-stellt.

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38 FÜGEN-TRENNEN-FORMEN ● Schweissen 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

ei der Optimierung von Produktionspro-zessen spielt die Automatisierung einezentrale Rolle. Flexible Fertigungssyste-

me der Fastems GmbH gehören zu den effizientes-ten Automatisierungsanlagen. Bei der komplettenNeugestaltung der Produktionsabläufe in derStemplinger Maschinenbau GmbH war das FlexibleFertigungssystem MLS-MD des finnischen Unter-nehmens Fastems von zentraler Bedeutung.Landwirtschaft heisst immer auch saisonaler Hoch-betrieb. In der Zeit darf kein Gerät ausfallen. Damuss auch einmal ein Gerät ganz schnell repariertoder neu gebaut werden. Um diesen Anspruch zuverwirklichen, ist die Produktion beim Traktor-Fronthydraulik-Hersteller Stemplinger bis heutevon einer hohen Fertigungstiefe geprägt. «AusserLager und Dichtungen bauen wir heute allesselbst», betont der Firmenchef. «Diese hohe Ferti-gungstiefe», erläutert Johann Stemplinger, «er-möglicht es, für jeden Traktor individuell die pas-sende Fronthydraulik zu bauen.Die alte Produktionsweise war geprägtdurch eine beträchtliche Vorratsferti-gung, die trotzdem nur in ausgewähltenFällen eine schnelle Lieferung von Front-hydrauliken ermöglichte, denn wir bau-en 70 bis 80 unterschiedliche Fronthyd-raulik-Einheiten. Diese Lagerfertigungerforderte viel Lagerfläche, einen erheb-lichen Aufwand an Umrüstungen anden Bearbeitungsmaschinen, einen ho-hen innerbetrieblichen Transportauf-wand sowie diverse Zwischenlagerun-gen. Insgesamt war ein Zustand er-reicht, der eine fertigungstechnischeNeuordnung erforderte. So habe ichüberlegt, wie kann ich die Produktionorganisieren, dass wir genau in der Rei-henfolge produzieren, in der die Pro-dukte bestellt werden? Der Lösungsan-satz war die Automation der mechani-schen Fertigung bis zur Losgrösse 1. ImProzess der Lösungsfindung, gemeinsammit der Firma Fastems, erarbeiteten wireinen Lösungsweg, auf dem wir dieganzheitliche Optimierung des Ferti-gungsprozesses nach intralogistischenRegeln realisierten.»

Der automatisierte Fertigungsablauf. Je-der eingehende Auftrag bekommt eineeigene Auftragsnummer, die den ge-samten Produktionsprozess bis zur Aus-

Blieferung des Auftrages begleitet. Das heisst, alleTeile, die zu einer bestimmten Fronthydraulikgrup-pe gehören, werden unter dieser Auftragsnummergefertigt.«Eine Fronthydraulik-Einheit», erläutert JohannStemplinger, «besteht aus zwei Komponenten: DieHydraulikgruppe, die auch als Frontkraftheber be-zeichnet wird, trägt das Anbaugerät, hebt es hochoder senkt es in die Arbeitsstellung ab. Der Antriebdes Anbaugeräts erfolgt über die zweite Kompo-nente, die Frontzapfwelle. Sie wird über ein Getrie-be, eine Kupplung (mit eigener Anfahrsteuerung)sowie eine Antriebswelle mit der Kurbelwelle desTraktormotors verbunden. Auf diese Weise kannan der Frontzapfwelle die volle Traktorleistung, dasheisst die gesamte Motorleistung abgenommenwerden. Wir bauen Fronthydraulik-Einheiten, dieeine Motorleistung (Dauerleistung) von maximal360 PS übertragen können. Über die ölhydrauli-sche Kupplung kann der Schlepperfahrer in derKabine das Anbaugerät per Knopfdruck zuschal-

ten. Neben den prismatischen Werkstücken undden Hydraulikzylindern fertigen wir inzwischen alleWellen und Zahnräder selbst. Damit sind wir in derLage, auch aussergewöhnliche Übersetzungen zurealisieren und damit Anbaugerät und Schlepper-motor optimal zu verbinden.»«Alle Rohteile für die Fertigung unserer prismati-schen Teile», führt Johann Stemplinger weiter aus,«schneiden wir aus Blechtafeln unterschiedlicherDicke aus. Die entgrateten und zum Teil geboge-nen Brennteile stapeln wir in eine Gitterbox, bis einGewicht von maximal 1,4 t erreicht ist. Diese Git-terboxen transportieren wir zu unserem FlexiblenFertigungssystem, das wir im Jahre 2009 in Betriebnahmen. Mit der Einlagerung der Rohteile in dasFastems-Regal beginnt die automatisierte Abarbei-tung der Aufträge, bis zum fertigen Versand, derkompletten Einheit.»

FFS steuert automatisierte Produktion. «Das Fas-tems Flexible Fertigungssystem, vom Typ MLS-MD

(Multi Level System – Medium Duty)»,erläutert Fastems-Verkaufsleiter KlausMaurmaier, «übernimmt die Steuerungder Fertigung der prismatischen Teile.Die Fastems-Anlage verbindet, ver- undentsorgt zwei Bearbeitungszentren desTyps Deckel Maho DMC125UdB sowieeine Roboterzelle, in der ein Motoman-Schweissroboter mit einem Arbeitsbe-reich von 6,5 Metern arbeitet. Dazu sindim Fastems-Regal die Gitterboxen mitden Brennschneidteilen sowie die Ma-schinenpaletten und die Schweisspalet-ten eingelagert.»Das 46 Meter lange Regalsystem bietetPlatz für 64 Maschinenpaletten, auf de-nen die Werkstücke in den Deckel Maho-Bearbeitungszentren bearbeitet werden.Auf den 1000 � 800 Millimeter grossenMaschinenpaletten sind die unterschied-lichen Spannvorrichtungen aufgespannt,in die die zu bearbeitenden Werkstückeeingespannt werden. Die Paletten sindausgelegt für Gesamthöhen von maxi-mal 1400 Millimetern und Gesamtge-wichte bis zu 1500 kg.

Automatisiertes Schweissen. Da auch dieSchweissteile automatisiert geschweisstwerden, müssen sie in entsprechendenSchweissvorrichtungen auf speziell ange-fertigten Schweisspaletten eingespannt

FFS rationalisiert schweisstechnische und mechanische Fertigung

Produktivitätssprung durch bessere IntralogistikDie ganzheitliche Betrachtung von Produktionsprozessen unter besonderer Berücksichtigung intralogistischer Abläufe gehört

seit geraumer Zeit zu den erfolgreichsten Strategien, die Fertigung zu optimieren, um auf diese Weise wettbewerbsfähig zu

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werden. Das Fastems-Regal bietet Platz für 95800 � 800 Millimeter grosse Schweisspaletten, dieGesamthöhen von 1400 Millimetern sowie ein Ge-samtgewicht bis zu 1500 kg erreichen dürfen.«Sämtliche Vorrichtungen sowie die Maschinen-und Schweisspaletten haben wir selbst gebaut»,berichtet Johann Stemplinger und bietet auchgleich die Begründung: «Die Vorrichtungen gehö-ren zum Kern-Know-how unserer Fertigungstech-nologie. Wir haben gelernt, wo welche Bearbei-tungskräfte auftreten und wie man sie am bestemaufnehmen kann.»Als dritte Komponente bietet das zweireihige Re-gal Platz für 115 835 � 1240 Millimeter grosse Git-terboxen, die bepackt maximal 1000 mm hochund 1400 kg schwer sein dürfen.Fürs Ein- und Ausschleusen der Gitterboxen bietetdas Fastems-System zwei Materialstationen. Eineist in der Schweisskabine, die andere zwischendem zweiten Bearbeitungszentrum und derSchweisszelle installiert. Neben den Stationen sindPCs montiert, mit denen das Flexible Fertigungssys-tem (FFS) bedient und gesteuert wird. Über dieseRechner geben die Maschinenbediener Stückzahlund Teilenummern ein. Die FFS-Steuerung MMS(Manufacturing Management System) ordnet jederGitterbox einen Lagerplatz zu. Den Umschlag

übernimmt das Regalbediengerät, das zwischenden beiden Regalreihen in der Fastems-Anlage ar-beitet. Damit weiss die FFS-Steuerung genau, wowelche Teile lagern. Die FFS-Steuerung kontrolliertund verwaltet jedoch nicht nur die eingelagerten

Teile, sondern auch alle Maschinen- und Schweiss-paletten, sämtliche Werkzeuge in den Werkzeug-magazinen der beiden Bearbeitungszentren sowiesämtliche Bearbeitungsprogramme für die Bearbei-tungszentren und für den Schweissroboter. Die Be-

Blick auf die Umrüststation mit den beiden Be- und Entladestationen. Auf der linken Station sieht maneinen für die mechanische Bearbeitung aufgespannten Front-Hydraulikblock für einen 150-PS-John-Deere-Schlepper.

40 FÜGEN-TRENNEN-FORMEN ● Schweissen 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

arbeitungsprogramme werden der FFS-Steuerungsowohl von Konstrukteuren als auch von denMaschinenbedienern bei der Werkstattprogram-mierung zugespielt.Zur Vorbereitung des nächsten Auftrags sendet dieFFS-Steuerung die Bearbeitungsprogramme an dieausgewählte Maschine und an die Roboterzelle.Gleichzeitig überprüft sie, ob alle benötigtenWerkzeuge mit einer ausreichenden Standzeit zurVerfügung stehen.Das Regalbediengerät holt die gelb lackierte Gitterboxmit den benötigten Brennschneidteilen aus demRegalfach und bringt sie zur Materialstation in derSchweisskabine. Neben dieser Materialstation stehteine dreh- und kippbare Be- und Entladestation. Dorthat das Regalbediengerät bereits eine Schweisspalet-te mit der passenden Schweissvorrichtung abgestellt.Jetzt kann der Schweisser die Schweissteile direkt ausder Gitterbox nehmen. Er braucht sich nur umzudre-hen und kann die Teile auf kürzestem Weg in dieSchweissvorrichtung einspannen.

Bestückungsplatz für das Heften. Mitunter muss erTeile auch heften. Deshalb befindet sich dieser Be-stückungsplatz in einer mit Schutzvorhängen aus-gestatteten Schweisskabine. Sind die Teile aufge-spannt, signalisiert der Schweisser, dass die be-stückte Schweisspalette abgeholt werden kann.Das Regalbediengerät fährt die so vorbereiteteSchweisspalette zum Palettenwechsler der Robo-terzelle. Ausserdem teilt er der FFS-Steuerung dieAnzahl und den Typ der entnommen Brennschnitt-teile mit. Die Gitterbox mit den Restteilen lagertdas Regalbediengerät wieder ins Regal ein.Nach dem Roboterschweissen lagert das Regalbe-diengerät das Schweissteil wieder ins Regal einoder bringt es sofort zur Umrüststation. Zur Um-rüststation gehören zwei Be- und Entladestatio-nen. Das Regalbediengerät bringt das Schweissteilzur rechts angeordneten Station. Dort wird es aneinen Kran angeschlagen und ausgespannt. Aufder benachbarten Be- und Entladestation wartetbereits die Maschinenpalette auf das Schweissteil.Nach dem Kranumschlag wird es dort mit derSpannvorrichtung verbunden. Um dem Maschi-nenbediener das Spannen zu erleichtern, ist diezweite Be- und Entladestation mit einer Schwenk-und Kippeinheit ausgerüstet.Das Regalbediengerät bringt die bestückte Maschi-nenpalette zum Palettenwechsler des ausgewähl-ten Bearbeitungszentrums. Die beiden Deckel Ma-ho-Maschinen des Typs DMC125UdB bieten eine5-Seiten-Bearbeitung, sodass in der Regel die Be-arbeitung in einer oder zwei Aufspannungen er-folgt. Eine Maschine ist als Halbtoleranzmaschineausgelegt, sodass sich auch Teile mit einer höherenGenauigkeit fertigen lassen. «Je nach Teilegrup-pen», berichtet Johann Stemplinger, «fertigen wirin den Qualitätsstufen 6 bis 9.»Nach der mechanischen Bearbeitung steht das Re-galbediengerät erneut vor dem Bearbeitungszent-rum, um die Palette ins Regal zu legen oder sie aus-

zuschleusen. Zum Ausschleusen müssen allerdingsalle Teile, die zu einer Fronthydraulik-Einheit gehö-ren, gefertigt sein. In diesem Fall erfolgt das Aus-schleusen über die beiden rückseitig installierten Be-und Entladestationen. An diesen Stationen fährt dieHängebahn vorbei, an die die fertig bearbeitetenTeile per Kran übergeben werden. Auf diese Weisewerden alle Teile, die zu einer Fronthydraulik-Einheitgehören, zusammenhängend gestrahlt, phospha-tiert und pulverbeschichtet. Nach dem Einbrennender Lackschicht gelangen alle Teile zusammen zurMontage und von dort zum Versand.

Rationalisierungsergebnisse. «Durch den automati-sierten Fertigungsfluss», resümiert Johann Stem-plinger, «haben wir die Produktivität bei gleichemPersonaleinsatz um mindestens 30 Prozent gestei-gert. Die Durchlaufzeit für eine Fronthydraulik-Ein-heit beträgt von der Bestellung bis zur Ausliefe-

rung drei Tage. Zuvor haben Kunden Fronthydrau-liken in zwei Tagen bekommen, sofern es sich umLagerware handelte. Die Fertigung von Fronthyd-rauliken, die nicht am Lager waren, dauerte in derRegel drei bis vier Wochen, selten auch bis zusechs Monaten. Die Fronthydrauliken werden je-doch gebraucht, sobald der bestellte Traktor beimHändler ist. Das hatte zur Folge, dass sich die Tele-fonate im Büro ständig um das Thema Lieferzeitdrehten und dort viel Zeit verloren ging. Jetzt ferti-gen wir in der Reihenfolge der Bestellung und kön-nen jedem Kunden sagen, wann seine Bestellungausgeliefert wird. Das hat die Lage im Büro deut-lich entspannt.»Die Fertigung nach Bestelleingang brachte vor al-lem aber Ruhe und Ordnung in den Fertigungsab-lauf, die auch dann erhalten bleiben, wenn docheinmal schnell ein Ersatzteil oder eine Eilbestellungzwischengeschoben wird. Es entstehen keine Rüst-zeitverluste, weil keine Serienproduktion unterbro-chen wird. Die Maschinenpaletten mit den ent-sprechenden Spannvorrichtungen stehen in derFastems-Anlage bereit und werden hauptzeitparal-lel bestückt.Weiterhin bietet die Einzelteilfertigung die Mög-lichkeit, sehr schnell auf Änderungen zu reagieren.Es kann sich sowohl in unseren Konstruktionen et-was verbessern, aber auch bei den Traktoren. Än-derungen bei vorgefertigten Teilen waren immerein Problem, das mitunter sogar mit der Verschrot-tung einiger Teile sowie mit dem Verlust von be-reits aufgebrachter Arbeitszeit einherging.Durch das Flexible Fertigungssystem haben wir dieProduktionskapazität, mit gleichbleibender Mitar-beiterzahl, erheblich gesteigert. Damit stehen demUnternehmen freie Fertigungskapazitäten zur Ver-fügung, die sich zur Herstellung weiterer Qualitäts-produkte nutzen lassen und für zusätzliche Be-schäftigung sorgen. ●

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t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 Industrial Handling ● AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK 41

ie europäische Währungsunion versinktim Chaos. Der Franken ist so stark wienoch nie. Dies bringt die Exportwirtschaft

in eine schwierige Situation. Wie dramatisch ist dieLage? Wandern Industriebetriebe ins Ausland ab,drohen Massenentlassungen und Lohnkürzungen?Was muss getan werden, um die Industriebetriebe in

D

der Schweiz zu erhalten? Das sind die Fragen, diemomentan die Schweizer Industrie beschäftigen. Esgibt aber auch Antworten auf die Herausforderun-gen, denen sich die Schweizer Industrie stellen muss.Dazu gehört, sich über intelligente Automation Ge-danken zu machen.Das Stichwort «Roboter» weckt bei vielen die Angstvor Jobverlusten. Der Fakt, dass Roboter entschei-dend für die Wettbewerbsfähigkeit und zum Erhalt

des Standortes Schweiz beitragen, ist leider immernoch zu wenig bekannt. Dabei gibt es – gerade in derSchweiz – genügend Beispiele, die belegen, dass derEinsatz von Robotertechnik vielen Firmen hilft, sich imglobalen Wettbewerb zu behaupten und ihre Pro-duktion auf die Herausforderung des wirtschaftlichenUmfelds anzupassen. Dadurch werden Arbeitsplätzegesichert und der Einsatz des qualifizierten Personalsan die richtigen und wichtigen Stellen verlagert. >>

Wettbewerbsfähigkeit durch intelligente Automatisierung steigern

Roboterbasierte Automation sichert

den Produktionsstandort Schweiz

Die Exportwirtschaft steht vor einer schwierigen Situation. Doch einige Firmen haben bereits über längere Zeit bewiesen,

dass sie auch in der Schweiz wettbewerbsfähig für den globalen Markt produzieren können. Eine intelligente Automation

hilft ihnen – wobei das Wort «intelligent» eine wesentliche Rolle spielt.

F R A N K - P E T E R K I R G I S

Die Firma Schweizer ist konkurrenzfähig dank gesunderMischung aus manueller und automatisierter Fertigung.Sie schuf damit auch neue Arbeitsplätze. (Bild: zvg)

42 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Industrial Handling 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

Zehn Gründe und mehr. Die IFR (International Fede-ration of Robotics) hat im Jahr 2005 eine Studieveröffentlicht, aus der die 10 guten Gründe für dieInvestition in Roboter hervorgegangen sind.

1. Reduzierung der Betriebskosten2. Verbesserung der Produktqualität und -beschaf-

fenheit3. Verbesserung der Arbeitsbedingungen4. Steigerung der Produktivität5. Steigerung der Fertigungsflexibilität6. Reduzierung von Materialabfällen und Steige-

rung des Ertrags7. Verbesserung der Sicherheit in der Produktion8. Reduzierung der Personalfluktuation9. Reduzierung der Kapitalkosten (Lager- und Um-

laufbestand)10. Beanspruchung kleinerer Produktionsflächen

Wer intelligent automatisiert, der wird sich auchan diesen Eckpunkten orientieren und seineZiele entsprechend so ausrichten, dass er mög-lichst viele dieser Vorteile für sich nutzen kann.Es geht nicht darum, dass Produktionsbetriebeauf Biegen und Brechen automatisierte Prozessebei sich installieren, die teilweise «over-engi-neered» und somit nur kompliziert und teuersind. Auch bei der Automatisierung gilt: «Einfa-cher ist besser».Ebenso spielt die Langzeitbetrachtung eine ent-scheidende Rolle. Die reine Investition und die damitverbundene Amortisation müssen so gerechnetwerden, dass auch der Betrieb der Anlage und dieUnterhaltskosten mit einfliessen. Das heisst, dassnicht die reinen Anschaffungskosten einer Anlageausschlaggebend sind, sondern die Betrachtungüber den gesamten Lebenszyklus der Anlage. Sokann etwa eine Anlage, deren Anschaffungskostenzwar 15% über der einer Alternative liegen, dieseDifferenz bereits innerhalb eines Jahres amortisie-ren, da sie im Betrieb effizienter und günstiger ist.

Stellen geschaffen dank Automatisierung. Ein be-kanntes Unternehmen, das bereits seit Jahren aufden Einsatz von Robotern setzt, ist die Firma Trisa.Über eine Million Zahnbürsten verlassen täglichdas Unternehmen im luzernischen Triengen. Damitein solches in einem Hochpreisland hergestelltesMassengut auf dem Weltmarkt konkurrenzfähigsein kann, investiert das Unternehmen intensiv inneue Produkte. Trisa versteht sich denn auch in derBranche als Innovations- und Technologieleaderin.

Ausser auf Innovation wird sehr stark auf Automa-tion gesetzt. Trisa ist neben der Migros jenes Un-ternehmen in der Schweiz, das seine Produktionam konsequentesten mit ABB-Robotern automati-siert hat. «Und trotzdem haben wir in den letztenzwölf Jahren, seit wir die ersten Roboter installierthaben, mehrere hundert Stellen geschaffen», be-tont Felix Fischbacher, Export Marketing Managerbei Trisa. Rund 40 ABB-Roboter sind bei Trisa imEinsatz – vor allem bei der Endverpackung.

Kapazität mehr als verdoppelt. Das Metallbauun-ternehmen Ernst Schweizer AG setzt in seiner neu-en Produktionsstrasse für Sonnenkollektoren aufABB-Roboter, die den Schweiss- und Klebeprozessautomatisieren. Auch hier stehen Qualität undWettbewerbsfähigkeit im Vordergrund. Durch denEinsatz der Roboter kann die Kapazität mehr alsverdoppelt werden – was neue Arbeitsplätzeschafft. Bei Schweizer hat man nicht auf eine«Vollautomatisierung» gesetzt, sondern nur jeneProzesse automatisiert, die am meisten Sinn ma-chen. Daraus resultiert eine Produktion, die einegesunde Mischung aus manueller und automati-sierter Fertigung darstellt. Die Mitarbeitenden füh-ren eine interessantere Tätigkeit aus und stellenqualitativ hochstehende Produkte her, die auchinternational wettbewerbsfähig sind.

Auch Kleinunternehmen setzen auf Robotik. DasKMU Hans Gerber stellt in Lindau Särge her. DerKostendruck in der Produktion hat auch vor dieserBranche nicht haltgemacht. Schon in den 90er-Jahren hat Gerber erkannt, dass eine effizienteProduktion und der Ausbau der Kapazität dieWettbewerbsfähigkeit gegenüber Billiganbietern,z. B. aus Osteuropa, erhöhen. Eine selbst entwi-ckelte Lösung, bei der zwei Industrieroboter für dieMontage und das Finish der Särge verantwortlichsind, ermöglicht die Produktion auch dann, wenndie Mitarbeitenden abends nach Hause gehen. Dassteigert die Kapazität. Eine sinnvolle Ergänzung dermanuellen Schreinerarbeiten durch Automatisie-rung und eine gute Wettbewerbsposition ist dieFolge.

Den Grundstein in der Ausbildung legen. Damit dieSchweizer Unternehmen für die Zukunft gerüstetsind, muss bereits in der Ausbildung der Fachkräftedafür gesorgt werden, dass diese mit modernstenTechnologien wie der Robotik vertraut sind. ABBbietet zu diesem Zweck für Schulen, Universitäten

und Ausbildungsinstitute ein Paket an, das es denAuszubildenden und Studenten ermöglicht, anrichtigen Industrierobotern zu üben und die Mög-lichkeiten der roboterbasierten Automation ken-nenzulernen. So werden die Mitarbeitenden derZukunft darauf vorbereitet, die Wettbewerbsfähig-keit ihrer Unternehmen so zu gestalten, dass auchder Produktionsstandort Schweiz auf lange SichtBestand hat.

Die richtige Beratung macht den Unterschied. Aberwas tun, wenn die notwendige Kapazität für diePlanung einer Anlage nicht zur Verfügung steht?Nicht resignieren, sondern sich Hilfe holen. VieleSondermaschinenbauer und Systemintegratorensind in der Lage, passende Konzepte für die robo-terbasierte Automation zu erstellen. Sie verlassensich dabei auf die Beratung von ABB. Auch Produ-zenten wie die Migros Industriebetriebe, Trisa oderLista Office vertrauen der jahrzehntelangen Erfah-rung von ABB Robotics und arbeiten mit demNetzwerk der Partner zusammen. Dazu kommendie Werkzeuge für die Planung von Anlagen undAnwendungen, die in kurzer Zeit komplexe Frage-stellungen lösen können.Die Voraussetzungen für die Automatisierung in derSchweiz könnten kaum besser sein. Es gibt gut aus-gebildetes Fachpersonal, eine intakte Logistikinfra-struktur, und die Verfügbarkeit von Halbfabrikatensowie Rohmaterialien in gleichbleibend hoher Quali-tät ist sichergestellt. Zudem lassen sich gut geplanteInvestitionsprojekte einfach finanzieren und belastendie Unternehmen nur wenig. Wer heute die Möglich-keiten nutzt, wird auch morgen noch im immer rauerwerdenden Wirtschaftsklima bestehen können. ●

Mehr Informationen über die intelligenteAutomation im Interview auf der folgendenSeite. �

Autor

8048 Zürich, 058 586 05 [email protected], www.abb.ch/robotics,

ABB SCHWEIZ AG, ROBOTICS

Frank-Peter Kirgis ist Leiter des Geschäfts-bereichs Robotics bei der ABB Schweiz AG

B e s u c h e n S i e u n s a u f :w w w. t e c h n i c a - o n l i n e . c h

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 Industrial Handling ● AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK 43

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— technica: Herr Kirgis, eine übertriebene Automatisierung kannnegative Auswirkungen haben für ein Unternehmen. Welches sinddie grössten Stolpersteine, die man bei einer Planung beachten undumgehen muss, um nicht dem Over-Engineering zu verfallen?Frank-Peter Kirigis: Die bekanntesten Fälle für übertriebene Automatisie-rung sind die, die sich trotz «flexibler» Automation in die Unflexibilität ma-növrieren. Zu starre Prozesse, keine Puffer mehr, keine Möglichkeit für An-passungen, keine Qualitätskontrollen an den notwendigen Stellen und soweiter. Speziell in der Robotik finden wir leider ab und zu Fälle, bei denenzu viel Komplexität in einzelne Systemteile gepackt wird. So zum Beispiel inden Robotergreifer, der dann so viele Sensoren und Aktoren beinhaltet,dass die Anzahl der Fehlerquellen einfach nicht mehr beherrschbar ist unddie Anfälligkeit in der Produktion extrem zunimmt. Auch hier gilt: je einfa-cher, desto besser.

— Ein Planungsspezialist kann solche Missgriffe, die ja auch finanzielleVerluste mit sich führen, verhindern. Wie aber umgehen Beraterwie zum Beispiel von der ABB, dass sie zum Wohl der eigenen Firmanoch einen Roboter mehr verkaufen oder eine etwas überdimensio-nierte und daher teurere Steuerung?Grundsätzlich geht es unseren Beratern darum, nachhaltig zu arbeiten. Ei-ne schlechte Beratung oder Überdi-mensionierung führt früher oderspäter dazu, dass der Kundedas Vertrauen verliert und beieinem nächsten Projekt nichtmehr auf uns zukommt. Wirwollen langfristige Kunden-beziehungen und unsereProdukte während des ge-samten Produktlebenszyklusbetreuen. Die professionelleBeratung ist der Start dazu. Esist schön, wenn man mehr Ro-boter verkaufen kann – dasmachen wir, wenn wirmehrfach mit

den Kunden ins Geschäft kommen und die installierte Basis kontinuierlichausbauen. Dabei spielt es auch keine Rolle, wo auf der Welt der Roboteram Ende installiert wird.

— Merken Sie in raueren wirtschaftlichen Zeiten eher, dass die Fragenach einer Automatisierung zunimmt?Ja. Es ist zu beobachten, dass sich einige Firmen mehr und konkreter Ge-danken zur Automatisierung machen. Allerdings wird die Rechnung sehroft nicht ganzheitlich gemacht und viele Möglichkeiten werden begraben,bevor sie überhaupt richtig analysiert werden. Vielfach werden nur punktu-ell Einsparungsfaktoren betrachtet, die dann eine Amortisation in vernünf-tiger Zeit nicht ermöglichen. Wenn man alle Faktoren gründlich prüft undauch den gesamten Lebenszyklus der Anlage betrachtet, würde man mehrund sinnvoller investieren und am Ende noch mehr damit verdienen. Dabeispielen insbesondere Qualität, Produktivität und Lieferbereitschaft einewichtige Rolle.

— Es gibt zurzeit einige Produktionsfirmen, die vom Wegzug ins Aus-land reden oder diesen Schritt bereits umgesetzt haben. Könnte einperfektes Automatisierungskonzept den Wegzug solcher Firmenverhindern?Es stellt sich die Frage, ob es das perfekte Automatisierungskonzept gibt?Und das glaube ich nicht. Es gibt aber sehr clevere und intelligente Lösun-gen, die in vielen Fällen definitiv eine Abwanderung ins Ausland verhin-dern. Dazu gehört aber auch im einen oder anderen Fall, dass bereitsbeim Produkt, das hergestellt werden soll, über Automatisierung nachge-dacht wird: das sogenannte «Designed for Manufacturing». Dabei wirddarauf geachtet, dass das Produkt so hergestellt werden kann, dass esauch in einem Hochlohnland gewinnbringend in höchster Qualität produ-ziert werden kann. Das bedingt aber, dass quasi schon bei der Produkt-idee die Automatisierung eine Rolle spielt.Firmen, die Produkte herstellen, die auch mit grössten Anstrengungen nurin Handarbeit gemacht werden können, werden immer eine extreme Her-ausforderung haben. Dort ist eher die Frage, ob man das «Price Premium»im Markt durchsetzen kann. Gelingt das nicht, dann ist die Abwanderungein Ausweg.Ich bin überzeugt, dass Firmen wie z. B. Trisa sich über Abwanderung Ge-danken machen oder gemacht haben. Trisa verfolgt aber eine sehr konse-quente Automatisierungsstrategie und dies ist sicher einer der Gründe, wa-rum man aus der Schweiz heraus in diesem Segment erfolgreich ist. (ea) ●

Interview mit Frank-Peter Kirgis, Leiter Geschäftsbereich Robotics, ABB Schweiz AG

«Bei der Produktidee bereits an die

Automatisierung denken»

Frank-Peter Kirgis: «Es gibt kein perfektes Automatisie-rungskonzept, aber clevere und intelligente Lösungen.»

(Bild: ABB Schweiz)

44 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Fluidik 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

eim Feldbussystem G3 der Asco Numa-tics GmbH, einer der führenden Her-steller von Magnetventilen und elekt-

ronischen Steuerungselementen für die Fluidtech-nik, handelt sich um den einzigen in eine Ventilin-sel integrierten Feldbusknoten, der über Klartext-Displays zum Ablesen und Eingeben verschiede-ner Parameter, ein integriertes Datensicherungs-modul sowie leicht austauschbare und universelleinsetzbare I/O-Module verfügt. Hinzu kommender neue Numatics-Sub-Bus für die Ansteuerungvon bis zu 16 Unterinseln, Speedcon-M12-Schnellverriegelungen zum Anschluss von elektro-nischen Verbindungsleitungen und die bisherunerreichte Kapazität von bis zu 256 Ein- und512 Ausgängen je Feldbusknoten.Die Innovationen haben alle ein Ziel: den Auf-wand beim Aufbau und Betrieb einer Anlage zuminimieren und damit die Effizienz zu erhöhen.«Im Preisniveau sind wir mit der neuen G3-Feld-buselektronik absolut wettbewerbsfähig», betontman bei Asco Numatics. «Zusätzlich bieten wirdeutlich mehr Leistung. Eine Alleinstellung, dieauf hohes Kundeninteresse stossen dürfte.» Die

BInnovationen der G3-Feldbuselektronik sehen imDetail wie folgt aus:

1. Das Display. Ein in jedes Modul integriertes Dis-play gibt im Klartext Auskunft über Kurzschlüsse,fehlende oder zu niedrige Spannungsversorgung,den Ausfall von Sub-Modulen, die Aktivierungeines Selbsttests und das Netzwerkfehlerlog. BeiWartungs-, Installations- und Reparaturarbeitenwird Zeit gespart, da Störquellen nicht mehr auf-wendig gesucht werden müssen. Ohne separatanzuschliessendes Diagnosegerät erkennt derMonteur direkt vor Ort, welche Massnahmen ein-zuleiten sind. Darüber hinaus können mithilfe vonzwei Eingabetasten – ohne teures, separates Pro-grammiergerät – zentrale Einstelloptionen wieNetzwerkadresse, Baud-Rate, die Anzahl der Ein-und Ausgänge direkt am Modul bearbeitet sowiedie Wiederherstellung seiner Werkseinstellungenvorgenommen werden.

2. Das Datensicherungsmodul. Das optionale Da-tensicherungsmodul, das direkt neben dem Feld-busknoten sitzt, fragt bei jedem Einschalten der

Anlage die Parameter der einzelnen G3-Moduleab und speichert sie. Kommt es zum «Absturz»oder Ausfall eines Systems, ist beim erneutenHochfahren keine neue Einstellung der aktuellenWerte erforderlich. Dabei spielt es keine Rolle, obes sich bei der «Absturzursache» um einen Blitz-einschlag, einen Stromausfall oder eine mechani-sche Beschädigung handelt. Auch für ein im Aus-tausch eingebautes Modul brauchen bei einge-bautem Datensicherungsmodul keine Einstellun-gen mehr vorgenommen zu werden. Die Parame-ter des vorherigen Moduls werden beim Einschal-ten automatisch überspielt.

3. Der modulare Aufbau. Dank des modularenAufbaus der Feldbus- und Modulinseln könnendie einzelnen Module problemlos und schnell«von vorne» ausgetauscht werden, ohne dassandere Module auf der DIN-Schiene gelockertoder entfernt werden müssen. Die Modulverzah-nung im Schwalbenschwanzdesign und der neu-artige Verbindungsclip machen dies möglich.Gleichzeitig reduziert sich die Lagerhaltung, dadieselben Module sowohl an der zentralen Feld-

Feldbussystem G3 von Asco Numatics

Der Kombinations-Sechser

Mit der Entwicklung des feldbusintegrierten Ventilinsel G3 wollte Asco Numatics ein hohes Ziel erreichen: den Aufwand bei

Aufbau und Betrieb einer Anlage zu minimieren und damit die Effizienz zu erhöhen. Heraus kam ein Produkt, das über sechs

Leistungsmerkmale verfügt, die es bisher in dieser Kombination noch nicht gab.

Die Feldbus-Ventilinsel mit G3-Elektronik,Profibus-DP-Anschluss, 2 I/O-Modulen, Daten-sicherungsmodul und Pneumatikventilen mitStahlschieber-Gleitmantel-Technologie derSerie 2012. (Bild: Asco Numatics)

businsel wie auch an Unterinseln verwendet wer-den können.

4. Der Numatics-Sub-Bus. Die zentrale Feldbusinselkommuniziert über einen Numatics-eigenen Sub-Bus mit den Unterinseln, die ihrerseits auch Ventileenthalten können. Diese Modularität führt dazu,dass Ventile nahe am Aktuator angebracht werdenkönnen, wodurch die Pneumatikverbindungen zwi-schen Ventil und Aktuator minimiert werden undder Verschlauchungsaufwand sowie die Druckluft-kosten deutlich reduziert.

5. Die Speedcon-Anschlüsse. Die Speedcon-Steckdo-sen und -Gerätestecker für die Anschlüsse der Feld-elemente (Aktoren, Schalter, Sensoren etc.) an denModulen. Die M12-Stecker brauchen nicht ver-schraubt werden, sondern sie müssen einfach nur indie Anschlussbuchse eingeführt und dort um 180°verdreht werden. Gerade an schwer zugänglichenStellen ist das eine besondere Montageerleichte-rung. Normale M12-Stecker lassen sich aber auchverwenden.

6. Die Ein- und Ausgänge. Die bisher im Pneumatik-bereich unerreichte Anzahl von 256 Ein- und 512Ausgängen je Feldbusknoten ermöglicht, dass klei-ne und mittlere Maschinen komplett über nur einenFeldbusknoten steuer- und regelbar sind. Mit seinendigitalen und analogen Ein- und Ausgängen kannjede Kommunikationsaufgabe gelöst werden. DieG3-Elektronik lässt sich leicht mit allen Plug-in-Stahl-schieber-Ventilen von Asco Numatics kombinieren.Alle gängigen Feldbussysteme sind lieferbar.«Mit der neuen G3-Feldbuselektronik haben wir eininnovatives Produkt im Angebot, das auch neueAnwendungsfelder jenseits der Pneumatik eröff-net», freut sich Marco Carrano, Vertriebsleiter derAsco Numatics GmbH in Studen. «Die Resonanz beiGesprächen mit Konstrukteuren und Serviceperso-nal ist ausgesprochen positiv.» (ea) ●

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Die Haupt-Ventilinsel versorgt über den Numatics-Sub-Bus bis zu 16 Sub-Inseln, mit oder ohne Ventileund/oder I/Os.

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 Fluidik ● AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK 45

Feldbussysteme sind industrielle Kommunika-tionssysteme, die eine Vielzahl von Sensoren,Stellgliedern und Antrieben (Aktoren) innerhalbeiner Anlage mit einem zentralen Steuerungs-gerät verbinden. Die Feldbustechnik wurdeentwickelt, um die bis dahin übliche Parallelver-drahtung der einzelnen Bauteile sowie die ana-loge Signalübertragung durch digitale Übertra-gungstechnik zu ersetzen. Wegen des dadurchdrastisch sinkenden Verdrahtungsaufwandesergeben sich für den Anwender deutliche Vor-teile bei Installations-, Wartungs- und Repara-turarbeiten.Zusätzlich zu den gängigen Feldbusprotokollenwie Profibus, Profinet, EtherNet/IP, DeviceNet,CANopen und Modbus unterstützt die G3-Feldbuselektronik auch den Open-Source-Stan-dard Ethernet Powerlink.Die Asco Numatics GmbH liefert eine Produkt-palette von mehr als 60 000 Artikeln aus demBereich «Fluidtechnik» und ist Mitglied der in-ternational tätigen Emerson-Gruppe.

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46 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Antriebstechnik 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

er Schutz des Bedieners vor Gefahrbringenden Bewegungen im Einricht-betrieb – Stichwort: offene Schutztüre

– oder während des Werkzeugwechsels sind diehäufigsten Anwendungsszenarien für eine Dreh-zahl-, Stillstands- oder Geschwindigkeitsüberwa-chung. In allen diesen Fällen dient der sichereStillstand dazu, die Achsbewegung auf Stillstandzu überwachen und bei einem Überschreiten deseingestellten Grenzwerts die Anlage sicher abzu-schalten.Bei Anlagen, die einen drehzahlvariablen Antriebbesitzen, der im Stillstand nicht energielos ge-schaltet werden soll, muss generell der sichereStillstand überwacht werden. Damit bei diesenAnlagen ein schneller Wiederanlauf und kurzeTaktzeiten in der Produktion gefahren werdenkönnen, werden die Antriebe unter Energie auchim Stillstand in Lageregelung gehalten. Das Zu-sammenspiel zwischen der sicheren Überwa-chung der Bewegung und den daraus resultieren-den kurzen Stillstandszeiten erlaubt es, die Pro-duktion effektiv zu gestalten.

Lineare und rotatorische Bewegungen sicher ma-chen. In der Automatisierungstechnik sind An-wendungen im Bereich der sicheren Geschwindig-keitsüberwachung vielfältig. Zum einen lassensich die über lineare Bewegungen charakterisier-baren Anwendungen nennen, beispielsweise imBereich der Lagerlogistik oder im Transportwesen.Bei Anwendungen im Bereich der Lagerlogistikwerden Laufrichtung und Geschwindigkeit über-wacht, um grundsätzlich die Anlagenverfügbar-keit zu garantieren. Würde eine Person die Anla-ge begehen, wird der Antrieb zwar ebenfalls un-ter Energie gehalten, aber dennoch auf Stillstandsicher überwacht. In Abhängigkeit von der Lauf-richtung der Anlage werden unterschiedlicheFahrsätze angelegt. Bei Fahrt in das Lager bei-spielsweise kann die Geschwindigkeit einer defi-nierten mechanischen Nocke auf ein höheresMass umgeschaltet werden.Zum anderen sind es rotatorische Bewegungen,die überwacht werden. Hier werden die Fahr- undHubbewegungen des Greifers überwacht. Ein Bei-

D

spiel: Im manuellen Eingriff oder im Einlege-bereich kann nur mit limitierter Geschwindigkeitgefahren werden. In diesem Fall dient die sichereRichtungserkennung der Bewegung dazu, dieGeschwindigkeit umzuschalten.Typischerweise finden sich rotatorische Bewegun-gen bei Anlagen in der Holz- oder Metallbearbei-tung: Im Bereich der spanenden Metallbearbei-tung werden sichere Drehzahl- und Stillstand-überwachungen etwa dazu eingesetzt, die Bedie-ner im Stillstand bei Werkzeugwechsel gegen un-gewollte Achsbewegungen zu schützen. Hinter-grund: Unterschiedliche Werkzeuge erfordernaufgrund der maximalen Prozessgeschwindigkeiteine Überwachung der Geschwindigkeit währendder Bearbeitung. Die Drehzahlüberwachung sorgthier dafür, dass das Werkzeug vor Beschädigungdurch Übergeschwindigkeit geschützt ist.

Individuell skalierbar und flexibel anpassbar. Heutestehen bereits sichere, kompakte und kostengüns-tige Drehzahl- bzw. Stillstandsüberwachungen zurVerfügung, die eine grosse Produktpalette umfas-sen und deshalb auf die jeweilige Anwendung in-dividuell skalierbar und flexibel anpassbar sind.Die Vielzahl der am Markt verfügbaren Gebersyste-me erfordert es, möglichst eine Drehzahl- bzw.Stillstandsüberwachung anzubieten, die unter-schiedliche Gebersysteme mit nur einer Varianteabdeckt. Weiter sollte ein solches System in der La-ge sein, die unterschiedlichsten Anforderungen anden Performance Level zu beantworten. Eine Lö-sung, die unabhängig von externen Faktoren wieeben unterschiedlichen Gebersystemen ist, schafftVorteile für die Auswahl der Komponenten.Ausgehend von Einzelgeräten, den sogenanntenStand-alone-Produkten, über kleinere modulare,skalierbare Systeme bis hin zu komplexen Steue-rungssystemen kann der Anwender für seine An-wendung die passende Lösung implementieren.Solche massgeschneiderten Lösungen erlauben eszudem, Kosten zu optimieren.

Individuelle Anpassung optimiert Prozesse. Fürdie Überwachung von Drehzahl und Stillstandlediglich einer Achse eignen sich parametrierbareStand-alone-Geräte wie der DrehzahlwächterPNOZ s30. Dieser bietet zudem die Möglichkeit,Drehrichtung und Fenstergeschwindigkeit sicher

zu überwachen. Darüber hinaus ist bei Bedarf dieFunktion «Sichere Positionsüberwachung im Still-stand» integrierbar. Das PNOZ s30 ist offen für alleam Markt gängigen Motorfeedback-Systeme oderNäherungsschalter und ist in Anwendungen bisPL e einsetzbar.

Drehzahl-, Stillstands- und Geschwindigkeitsüberwachung

Sicherheit für alle AntriebsfälleDie Funktion «Sichere Drehzahlüberwachung» schliesst in der Automatisierungs-

technik Funktionen wie «Sichere Stillstandsüberwachung» und «Sichere Dreh-

richtungserkennung» ein. Im Fokus dieser Funktion steht einerseits der Schutz

des Bedien- und Wartungspersonals, andererseits soll sie auch dem Schutz der

Maschine dienen. Das Ziel sollte sein, einen konstanten Produktionsablauf durch

Drehzahl- oder Geschwindigkeitsüberwachung zu gewährleisten.

M I C H A E L S C H L E C H T , M A R K U S S C H L Ö G L ,K A T R I N L A A C K , A N D R E A S H A H N

Gefahrensituationen im Bereich von Vertikalachsenbzw. hängenden Lasten: Laufrichtung und Ge-schwindigkeit können hier zum Beispiel überwachtwerden, um grundsätzlich die Anlagenverfügbar-keit zu garantieren.

Sollen dagegen mehrereAchsen sicher überwachtwerden, bieten sich ska-lierbare, modulare Systemezur Drehzahl-, Stillstands-überwachung mit integ-rierter Drehzahl- und Still-standsüberwachung wieetwa das konfigurierbareSteuerungssystem PNOZ-multi an.Sämtliche Sicherheitsfunk-tionen werden bei diesemüber das zugehörige Soft-waretool, den PNOZmultiConfigurator, direkt am PCerstellt und können auf ei-ner Chipkarte gespeichertwerden: Der dafür vorhan-dene Sicherheitsbausteinreiht sich nahtlos in dieBibliothek der Sicherheits-funktionen wie etwa«Not-Halt», «Schutztür»,«Zweihand» sowie einesBetriebsartenwahlschaltersein. Alle Sicherheitsfunkti-onen werden über den be-währten PNOZmulti Confi-gurator direkt am PC er-stellt und können auf einerChipkarte gespeichert wer-den. Das modulare Hard-warekonzept erlaubt es,die Anzahl der gewünsch-ten Drehzahlüberwachun-gen zu skalieren und andas Basisgerät anzureihen.Dabei können über eineinziges konfigurierbaresSteuerungssystem PNOZ-multi bis zu vier Drehzahl-und Stillstandswächterbetrieben werden. DieGrenzwerte zur Überwa-chung von bis zu acht un-abhängigen Achsen lassensich dabei über das Soft-waretool PNOZmulti Confi-gurator frei einstellen.Mit Blick auf die Wirt-

schaftlichkeit ist es sinnvoll, mehrere Sicherheits-funktionen zu kombinieren, wie z. B. Drehzahl-überwachung und Not-Halt zur Abschaltungdes Antriebs mit der Überwachung von Stillstandund einer Schutztür. Eine solche Applikation stellteine typische Anforderung für die Überwachungvon Werkzeugmaschinen dar, die sich mit einemkonfigurierbaren Steuerungssystem wie PNOZ-multi flexibel umsetzen lässt. Denn solche Syste-me überwachen nicht nur die Drehzahl, sonderndarüber hinaus auch weitere Sicherheitsfunk-

tionen sowie auch Standardsteuerungsfunktio-nen.

Auch für komplexe Drehzahlüberwachung. Beiweitverzweigten Anlagen sind modular aufgebau-te Automatisierungssysteme wie etwa PSS 4000von Vorteil.In diesem ist die sichere Überwachungsfunktionvollständig in die Anwendersoftware verlagert. DieAuswertung der Signale von zwei Standard-Dreh-gebern ermöglicht hierbei die sichere Überwa-chung von Geschwindigkeit, Position und Stillstandeiner Achse. Die Kombination von sicheren Zähler-modulen, speziellen Funktionsbausteinen zur Plau-sibilisierung der Signale und Standard-Drehgebernim Automatisierungssystem PSS 4000 ist durch un-abhängige Prüfstellen für eine sichere Positions-überwachung bis PL e bzw. SIL CL 3 zertifiziert. Immodularen Systemaufbau können an einem Steue-rungsmodul bis zu acht Achsen entsprechendüberwacht werden. Durch die sichere Vernetzungmehrerer Steuerungsmodule über das Echtzeit-Ethernet SafetyNET p entsteht ein skalierbaresÜberwachungssystem, in welchem die Daten zuPosition, Geschwindigkeit und Stillstand für alleAchsen systemweit zur Verfügung stehen.Dabei eröffnet die sichere Verarbeitung von Soll-und Grenzwerten im Anwendungsprogramm zu-sätzliche Möglichkeiten zur dynamischen Über-wachung. Die Parametrierung muss nicht mehr imVoraus und mit einer begrenzten Anzahl vonGrenzwerten erfolgen, sondern kann zur Laufzeitdynamisch und stufenlos an den Produktionspro-zess angepasst werden. Damit lassen sich auch dieFehlerreaktionen frei programmieren. Dies schliessteine dedizierte Reaktion auf eine Kombination derZustände mehrerer Achsen ein.

Für schnellste Reaktionen. Arbeiten Werker im Wir-kungsbereich von elektrischen Achsen, sind An-triebslösungen von Vorteil, die die Sicherheit direktin das Antriebssystem integrieren. Die sehr kurzenReaktionszeiten ermöglichen es im Fehlerfall oderals Reaktion auf Bedienerhandlungen, damit dieAnlage sehr schnell in einen sicheren Zustand ge-bracht wird. Diese antriebsintegrierten Sicherheits-funktionen bieten dem Maschinenhersteller neueMöglichkeiten, um die Produktivität seiner Anla-gen zu erhöhen, die Wartungsaufwendungen zureduzieren und dies bei gleichzeitig erhöhter Si-cherheit für den Bediener.Die Funktion «Sicherer Betriebshalt» (SOS) ermög-licht es dem Bediener, einen Gefahrenbereich zubetreten, ohne dass die Antriebe vom Netz ge-trennt werden müssen. Die Achsen halten aktiv ih-re Position und dadurch bleibt die Synchronisationderselben erhalten. So kann nach Quittierung, desSchutzbereichs die Anlage einfach und schnell wie-der angefahren werden.Beim Einrichten einer Maschine verfährt der Werkermit einem Totmannschalter die Achsen im Tippbe-trieb. Durch Loslassen des Totmannschalters wird

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t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 Antriebstechnik ● AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK 47

48 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Antriebstechnik 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

häufig mit dem «Sicheren Stopp 1» (SS1) ein Halteingeleitet. Der «Sichere Stopp 1» beinhaltet auch ei-ne sichere Bremsrampe für das Anhalten. Dabei wirdder Antrieb aktiv elektrisch abgebremst und unter-stützt damit das Moment der Haltebremse.Bei Vertikalachsen bietet die antriebsintegrierte Si-cherheitsfunktion «Sicherer Bremsentest» (SBT) dieGewähr, dass im Bedarfsfall die der Haltebremse zu-gedachte Sicherheitsfunktion zur Verfügung steht.Doch Haltebremsen unterliegen Verschleiss. Die erfor-

derliche regelmässige Prüfung der Wirksamkeit bzw.die erforderlichen Wartungsarbeiten führen zu einemhohen organisatorischen Aufwand und Kosten. Dersichere Bremsentest kann automatisch die Wirkungder Haltebremse überprüfen. Ist die Wirkung nichtmehr gesichert, wird eine Fehlerreaktion eingeleitet.Neben antriebsintegrierten sicheren Antriebslösun-gen besteht die Möglichkeit, externe Lösung, d. h.,nicht integrierte Lösung – zu wählen. Welche Lö-sung die optimale ist, ist von Anwendung zu An-

wendung individuell festzulegen. Während integ-rierte Lösungen Vorteile mit Blick auf die Reakti-onszeit haben, haben externe Lösungen den Vor-teil, dass sich diese flexibel an die jeweilige Anfor-derung anpassen lassen.Für beide Möglichkeiten gilt jedoch, dass die Aus-wertung von sicheren Gebersignalen oder Geber-systemen angestrebt wird. Die Berechnung desGesamtsystems nach der aktuellen Normenlagebestimmt dabei den Einsatz eines möglichen Sys-tems zur sicheren Überwachung der Geschwindig-keit.Ob Einzelgerät, kleinere modulare, skalierbare Sys-teme oder komplexe Steuerungssysteme, Anwen-der sollte für ihre Anwendung die jeweils passendeLösung implementieren. Denn nur über massge-schneiderte Lösungen lassen sich Gefahr bringen-de Bewegungen sicher überwachen, was letztend-lich Kosten optimieren hilft. ●

Sicheres elektronisches Nockenschaltwerk aus Steu-erungssystem sowie Pressenbausteinen, erweitertmit Cam-Controller-Baustein und Drehgeber.

Das Portfolio von Pilz für die sichere Geschwindig-keitsüberwachung umfasst Safe Motion sowieProdukte zur sicheren Drehzahlüberwachung.

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AutorenDie Autoren arbeiten im Produktmanagementder Pilz GmbH & Co KG.

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it dem zum Patent angemeldeten De-sign erfüllen die 2K-FlanschdichtungenHD laut Parker die hohen qualitativen

und technischen Anforderungen beim Einsatzin hygienisch kritischen Prozessanlagen und Rohr-leitungssystemen. Die nahezu 100-prozentige(±0,2 mm) Bündigkeit der Dichtung verhindert ander Anschlussstelle Toträume mit der Gefahr einesMedieneinschlusses, der das Wachstum von Mikro-organismen und die daraus resultierende Kontami-nierung des Systems begünstigen würde. Zudemträgt die bündige Konstruktion dazu bei, eine Ero-sion des Elastomerwerkstoffs zu vermeiden, dessenEintrag in den Prozessstrom ebenfalls zu Verunrei-nigungen führen könnte.

Kunststoffdichtung mit Elastomerformteil. Herge-stellt werden die 2K-Flanschdichtungen HD ausdem Hochleistungskunststoff Ultrason P (PPSU)mit ausgezeichneter Chemikalienbeständigkeit inscharfen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln undeinem Elastomer-Formteil, das in verschiedenenEPDM-, NBR-, VQM- und FKM-Werkstoffen ausge-führt werden kann.Die Neuentwicklung zeichnet sich durch eineQuerschnittsreduzierung im äusseren Dichtungsbe-reich aus, der damit eine Nutüberfüllung und Ext-rusion ins Rohr bei thermischer Ausdehnung ver-hindert. Hierzu trägt auch eine stabilisierendeKunststoffeinlage bei. Die primäre Dichtwirkungergibt sich aus einem beidseitig am inneren Durch-messer liegenden Dichtungswulst. Dadurch bietetdas neue Design eine höhere druckunterstützte

M

Dichtwirkung als frühere Konstruktionen. Fixiertwird das Dichtungselement am Flansch aussen miteinem Clip.

Umfangreiches Testprogramm hinter sich. Die2K-Flanschdichtung HD besitzt die internationaleASME BioProcessing Equipment (BPE) Zertifizierungund Werkstoff-Zulassungen nach USP Class VI,FDA und NSF. In umfangreichen Testprogrammenmit über 500 CIP-Reinigungs- und SIP-Dampfzy-klen (CIP = cleaning in place, SIP = steam in place)habe die 2K-Flanschdichtung HD eine hervorragen-de chemische Beständigkeit gezeigt und qualifizie-re sich auch dadurch speziell für Lebensmittel- undPharmaanwendungen, teilt die Firma Parker mit.Die Dichtungen sind auch für den Einsatz in ver-wandten Industrien mit besonderen Hygieneanfor-derungen wie der Biotechnologie und Kosmetik-herstellung sowie der Chemie- und Prozesstechnikund der Halbleiterindustrie geeignet.

Sicherheit und leichte Montage. Die 2K-Flansch-dichtungen HD bieten neben hoher Sicherheit,Verschleissarmut und Langlebigkeit im Einsatzauch Kostenvorteile durch einen sehr geringenMontageaufwand. So entfällt beispielsweise dankdes optimierten Setzverhaltens die Notwendigkeitdes Nachziehens der Klemmverbindung. Die De-montage der Verbindungsteile und die Entfernung

der Dichtung erfolgen von Hand und erfordernkeine besonderen Werkzeuge.Jede 2K-Flanschdichtung HD verfügt über einelasergravierte Produktkennung, die sich aus denentsprechenden Werkstoffcodes und relevantenFertigungsdaten zusammensetzt. Dank hauseige-ner Herstellung der Gummimischungen ist aucheine vollständige Rückverfolgbarkeit bis hin zu deneingesetzten Rohmaterialien gewährleistet. (ea) ●

Rohrflanschdichtungen für den Einsatz in hygienisch kritischen Prozessanlagen und Rohrleitungssystemen

Sauberkeit und Sicherheit in Reinräumen

In einem umfangreichen Testprogramm hat sich gezeigt, dass die neuen Rohrflanschdichtungen von Parker eine anhaltende

Dichtwirkung und eine ausgezeichnete Verschleissbeständigkeit besitzen. Dazu kommen eine komplette Rückverfolgbarkeit

der eingesetzten Werkstoffe und eine leichte Montage. Entwickelt wurde die Dichtung speziell für den Einsatz in Bereichen,

in denen Hygiene und Sauberkeit oberstes Gebot sind.

Die nahezu 100-prozentige Bündigkeit der Dichtung verhindert an der Anschlussstelle Toträumemit der Gefahr eines Medieneinschlusses.

(Bild: Parker Hannifin)

Parker hat sein Angebot an Blitzanschlüssenerweitert. Das Blitzanschlusssystem LF 3000von Parker Legris ist jetzt auch mit einemDurchmesser von nur 16 mm verfügbar. Dieneuen Anschlüsse und Rohre sind mit ihremneuen Design für Konfigurationen bei Druck-luftmaschinen besonders geeignet. DieLF- 3000-Serie schliesst die wichtigsten Bau-formen wie T-Anschlüsse, gerade Anschlüssesowie Winkelanschlüsse ein. Die speziellenRohrsysteme mit einem Durchmesser von16 mm sind in fünf Farben aus Polyurethanund Polyamid erhältlich. Sie zeichnen sichdurch ihre gute Chemikalienbeständigkeitaus und sind geeignet für kompakte Installa-tionen.Motek: Halle 5, Stand 5538

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50 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Antriebstechnik 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

eit mehr als 25 Jahren leistet die Alumi-nium-Spaltanlage bei der Metall ServiceMenziken AG gute Dienste. Die 1986

von Burghardt & Schmidt gebaute Sondermaschi-ne – die Einzige ihrer Art in der Schweiz – ist spe-zialisiert auf das Schneiden von dünnen (bisher 0,2bis 2,5 mm) und empfindlichen Alu-Metallbän-dern. Heute bestellt, morgen geliefert: Im Stun-dentakt werden bei Metall Service Menziken aufdieser Anlage just in time Aufträge für Industrie-kunden erledigt.Zunehmend machte sich mit der Zeit allerdings dieintensive Nutzung der Spaltanlage bemerkbar: Di-verse Komponenten entsprachen nicht mehr denAnforderungen an die hohen Qualitätsmassstäbedes Unternehmens. Auch liess die Produktivität derAnlage Wünsche offen.In der Theorie ist die Rechnung einfach: Je schnel-ler die Werkzeuge für jeden Auftrag umgerüstetwerden können, desto kürzer ist die Durchlaufzeit,umso mehr Aufträge kann das Unternehmen erle-digen. Für die praktische Umsetzung beschloss dasUnternehmen, dass eine Modernisierung der Alu-minium-Spaltanlage mit einer Rundumerneuerungdie beste Lösung ist. Umgesetzt wurde diese ineiner vierwöchigen Umbauphase, während der dieMaschine stillstand.

SKürzere Durchlaufzeit. «Als zentrales Ziel sollte mitdem Projekt die Herstellzeit inklusive Rüsten undSpalten um 50 Prozent reduziert werden», berich-tet Adrian Geiregger, Leiter Fertigung und Logistikbei Metall Service Menziken. Bisher dauerte dasUmrüsten der Werkzeuge für jeden neuen Auftragimmerhin durchschnittlich 50 Minuten, währendder eigentliche Auftrag – das Spalten von Alumini-umbändern – in zehn Minuten Laufzeit erledigtwar.Zudem sollten zentrale Komponenten wie dieSchere erneuert werden – «weil die alte Schere bei150 mm Wellendurchmesser eine entsprechendeDurchbiegung bei sehr dicken Materialien verur-sachte», so Geiregger. Darüber hinaus galt es, eini-ge Mängel im Bereich der Bandzuführung zurSchere sowie auf der Aufwickelseite mit verbesser-ten Spannungen und Halterungen zu beheben.Geplant war ebenso eine neue Treibrollenstand-Zuführeinheit.«Sportlicher Ehrgeiz» und gut aufeinander abge-stimmte Zusammenarbeit waren nach den Wortenvon Projektleiter Geiregger nötig, um den geplan-ten Umbau in einer Rekordzeit von einem Monatzu bewältigen – erforderlich waren unter anderemumfangreiche Baumassnahmen für eine verbesser-te Verankerung der Maschine und das Ausheben

einer Grube, in der jetzt der Bandstreifenabfallgesammelt wird.

Kompetenter Support. Die Installation aller elektri-schen Komponenten inklusive Engineering über-nahm die Firma Hediger Elektro AG. Umgesetztwurde die Modernisierung von Antrieben undSteuerungen ausschliesslich mit Siemens-Kompo-nenten. «Ich habe die gute Erfahrung gemacht,dass die bewährten Komponenten von Siemensreibungslos miteinander kommunizieren», sagt Fir-menleiter Samuel Hediger. «Und wenn es techni-sche Probleme gibt, werden sie schnell behoben.Da kann ich mich auf einen kompetenten und zu-verlässigen Support schon beim Verkauf und auchwährend der Inbetriebnahme verlassen.»Im Ergebnis hat Metall Service Menziken mit demRetrofit-Projekt alle Ziele erreicht: «Schon im erstenTestlauf stellten wir fest, dass alles funktioniert –mit sehr guter Qualität von Anfang an», fasstAdrian Geiregger zusammen. «Der Endkunde hatvom Umbau gar nichts gemerkt.»Die modernisierte Maschine bietet die Möglichkeit,in einem erweiterten Dickenbereich für Spaltbän-der aus Aluminium von 0,2 bis 3 Millimeter zuarbeiten. Die neue Schere ermöglicht engere Tole-ranzen und einen besseren Schnittgrat. An der

Runderneuerte Spaltanlage produziert erweitertes Angebot in kürzerer Zeit

Wieder fit durch Retrofit

Intensive Nutzung und jahrelanger Einsatz – selbst an besten Maschinen zeigen sich da die Zeichen der Zeit. Ist dann die

Mechanik noch in gutem Zustand und muss vor allem die Steuerungs- oder Antriebstechnik auf den neuesten Stand gebracht

werden, sind Retrofit-Massnahmen meist wesentlich wirtschaftlicher als ein Neukauf. Bei Metall Service Menziken gelang es

dank Modernisierung, die Rüstzeit einer Band-Spaltanlage um 50 Prozent zu senken.

Die modernisierte Maschine bietet die Möglichkeit, in einem erweiterten Dickenbereich für Spaltbänder aus Aluminium von 0,2 bis 3 mm zu arbeiten. Die Schereritzt das Material an und staucht es leicht. Wie Glas bricht es dann von selbst.

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 Antriebstechnik ● AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK 51

ebenfalls erneuerten Werkzeug-Ladestation mitWechselvorrichtung werden jetzt die Messer auto-matisch bestückt – nach manueller Vorbestückungan einer externen Station. «Das ist für uns einegrosse Zeitersparnis», erläutert Geiregger. Heutebestückt ein Mitarbeiter permanent die Messer.Die für den Werkzeugwechsel erforderliche Zeithat sich von bisher 50 auf jetzt 30 Minuten redu-ziert. Drei Mitarbeiter können daher heute in einerSchicht gleich viele Aufträge erledigen wie vorhervier Mitarbeiter in zwei Schichten. Fazit von Pro-jektleiter Adrian Geiregger: «Die Umrüstzeiten ha-ben sich dadurch mehr als halbiert. Und die Kun-den profitieren von kürzeren Lieferfristen, engerenToleranzen und einem erweiterten Fabrikationsan-gebot.»

Eingreifen im laufenden Betrieb. Spezielle Heraus-forderung neben dem eigentlichen Umbau war beidiesem Retrofit-Projekt das Thema Sicherheit. Gei-regger schildert. «Damit Aluminiumhalbzeug her-gestellt werden kann, müssen Facharbeiter nah ander Fertigung sein, den Prozess beobachten undgegebenenfalls auch eingreifen können.» DennAluminiumhalbzeug ist nicht so robust wie ein

Stahlband: Streifen und Kratzer sind schnell ent-standen. Ausserdem werden Alubänder über einbesonderes Verfahren gespalten – ohne Schnitt-kante. Die Schere ritzt das Material an und stauchtes leicht. Wie Glas bricht es dann von selbst. Daserfordert Fingerspitzengefühl vom Anlagenführer.Anders als moderne Maschinen, die komplett ab-gekapselt und automatisiert arbeiten, erlaubt diemodernisierte Bandspaltanlage ein Eingreifen undeine Qualitätsbeurteilung im laufenden Betrieb.Geiregger beschreibt: «Flexibilität ist die Spezialitätdieser Maschine. Man kann sie nach Bedarf stop-pen und wieder weiterlaufen lassen.» (ea) ●

Die Firma Metall Service Menziken ist mit rund 90 Mitarbeitenden ein Unternehmen der DebrunnerKoenig-Holding mit Sitz in St. Gallen. Diese gehört zur international tätigen Klöckner & Co, demgrössten produzentenunabhängigen Stahl- und Metalldistributor im Gesamtmarkt Europa und Nord-amerika. Die Debrunner Koenig Holding ist mit den Tochtergesellschaften Debrunner Acifer, KoenigFeinstahl und Metall Service Menziken in der Schweiz mit rund 1500 Beschäftigten ein führendesDistributionsunternehmen in den Bereichen Multi-Metall-Distribution, Bewehrungen und Bautech-nik, Technische Produkte und Verbindungstechnik. www.metallservice.ch

Metall Service Menziken AGU N T E R N E H M E N S I N F O

Elektroinstallationen, Telecom-Systeme. Software-Entwicklung sowie Entwurf, Projektierung undKonzeption elektrischer Anlagen sind zentrale Geschäftsfelder der 1994 gegründeten Hediger Elek-tro AG, Menziken. Geliefert wird die gesamte Steuerungsausrüstung für Anlagen in der Verfahrens-technik, Montageautomation, Förder- und Lagertechnik sowie im Maschinenbau. Hediger Elektrobietet Vollservice inklusive 24-Stunden-Pikettdienst. www.hedag.ch

Hediger Elektro AGU N T E R N E H M E N S I N F O

Die vorhandenen Gleichstromantriebe der Band-Spaltanlage – für den Abwickler (20 kW), dieSchere (90 kW) und den Aufwickler (205 kW) –wurden beibehalten. Sie werden neu überStromrichter der Reihe Sinamics DC Master an-gesteuert. Für weitere Komponenten wie denZerhacker, der Randstreifen verkleinert, ist dasmodulare Umrichtersystem Sinamics G 120 ein-gesetzt; der Portalantrieb funktioniert mit demmodularen Servoantrieb Sinamics S 120, dieHilfsantriebe sind mit dem Niederspannungsum-richter Micromaster 4 ausgerüstet. Die Gesamt-anlage wird von einer leistungsstarken Simatic-S7-400-Steuerung (CPU 412-1) koordiniert. DasInterfacemodul IM 151-7 F-CPU ist mit einemautarken Sicherheitsprogramm (Distributed Safe-ty) für die Sicherheit in der gesamten Anlage zu-ständig. Für eine fehlersichere Kommunikationsorgt die Vernetzung mit Profibus/Profisafe.

Technik in Kürze

Für die Modernisierung von Antrieben undSteuerungen wurden ausschliesslich Siemens-Komponenten verwendet.

Die vorhandenen Gleichstromantriebe der Band-Spaltanlage für Abwickler, Schere und Aufwicklerwerden neu über Sinamics DCM angesteuert.

8047 Zürich, 0848 822 [email protected], www.siemens.ch

METALL SERVICE MENZIKEN AG5737 Menziken, 062 765 26 [email protected], www.metallservice.ch

HEDIGER ELEKTRO AG5737 Menziken, 062 765 60 [email protected], www.hedag.ch

SIEMENS SCHWEIZ AG

52 INTRALOGISTIK ● Lagertechnik 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

egründet im Jahr 1936 und bis heutekonsequent auf Wachstumskurs – soungefähr lässt sich die Geschichte des

mittelständischen Handelsunternehmens HaWe-Werkzeuge Hans Werner GmbH & Co. KG ausLaupheim (D) in aller Kürze zusammenfassen. Dersukzessive Geschäftsausbau brachte das Unterneh-men bereits verschiedentlich in die sicherlich nichtganz unerfreuliche Zwangslage, dass die Kapazi-tätsgrenze beim Lager erreicht wurde und daherüber neue Lösungen nachgedacht werden musste.In bisher vier Bauabschnitten weiteten die Baden-Württemberger die Lagerfläche auf 8000 m2 aus –doch auch dies wurde bald zu knapp. Im Jahr2009 holten der Gründersohn und GeschäftsführerGerd Werner und sein Sohn Rainer Werner ein In-vestitionsvorhaben hervor, das sich schon länger inPlanung befand: Ein Hochregallager und eine neueKommissionierung sollten realisiert werden, wel-che auch die betrieblichen Abläufe optimieren. Da

G

diese Investition schon reichlich überdacht war,mussten sich die angefragten Lager- und Förder-techniklieferanten mit ziemlich klaren Zielvorstel-lungen und Anforderungen auseinandersetzen.Die Lagerfläche ausbauen, kam erschwerend hin-zu, wollte das Unternehmen nicht: Ein Hochregal-lager und der Bereich Wareneingang, Kommissio-nierung und Versandvorbereitung sollten in denbestehenden Standort integriert werden.

21 Meter hohes AKL bringt 60 000 Stellplätze. Dazuerläuterte Rainer Werner: «Als Vollsortimenter be-liefern wir ausschliesslich Baustoff-, Eisenwaren-und Branchenfachhändler mit über 9000 verschie-denen Artikeln – ein Sortiment also, das in derBreite und Tiefe fast keine Wünsche offen lässt.Die mehr als 3000 Kunden schätzen unsere be-kannt hohe Lieferbereitschaft von nahezu 99 Pro-zent. Die Händler stehen heute unter argem Zeit-und Leistungsdruck und können demnach nichtlange auf dringend benötigtes Qualitätswerkzeugwarten. Da wir aus Platzgründen und deshalb

nicht optimalen Kommissionierabläufen besondersbei hohem Auftragseingang zu lange Abwick-lungszeiten bekamen, entschlossen wir uns zumNeubau einer Lagerhalle mit Behälter-Hochregal-lager und Fördertechnik zur Versorgung und auchEntsorgung von mehreren Kommissionierplätzen.»Die Anfragen bei potenziellen Lagersystemanbie-tern brachten verschiedene Lösungsvorschläge, diesich jedoch bei genauerer Betrachtung teilweise als«suboptimal» herausstellten.Ein Komplettangebot aber überzeugte. Es stammtevon der Firma Gebhardt Fördertechnik GmbH, wel-che als Generalunternehmerin offerierte. Gebhardtwiederum nahm für die Gewerke AKL und Behäl-ter die Firma Bito Lagertechnik Bittmann GmbH insBoot, mit der man schon bei verschiedenen Projek-ten stets sehr gut zusammenarbeitete. Baldur vonEntress Fürsteneck, Leiter Bauobjekte bei GebhardtFördertechnik, führte dazu aus: «Sowohl die Flä-chen- als auch die Topografieverhältnisse und derAnlagenbau und die Fördertechnik sowie schliess-lich die Terminvorstellungen waren für alle Beteilig-

Automatisches Kleinteilelager (AKL) im Kingsize-Format

Hoch hinaus

Ein Kingsize-AKL gleicht Flächenprobleme auf schwierigem Terrain mehr als nur aus. Bito realisiert als Systempartner

des Generalunternehmers Gebhardt Fördertechnik das bis dato grösste «innen eingestellte» AKL der Firma mit über

60 000 Stellplätzen.

E D G A R G R U N D L E R

Maximale Platznutzung durch zusätzlich aufgeständerte Lagerfelder. Im Bild, die beidseitige doppelttiefe Lagerung von KLTs mit den Abmessungen600�400�320 mm.

starke Marken

starke Maschinen

starke Partner

growing in motion

3

ZENTRIX

ten schon eine Herausforderung. Planungstech-nisch mussten wir alle Reserven herausholen, wasam Ende dazu führte, dass wir hier ein recht hohesLager in Massivbauweise haben, das gleichzeitigin Brandschutzklasse F90 ausgeführt wurde. «DasGesamtprojekt an den GU Gebhardt zu vergeben,hatte für den Kunden HaWe den grossen Vorteil,nur einen Ansprechpartner zu haben und somitdie leidige Schnittstellenproblematik zu vermeiden.Bito als ein wesentlicher Systempartner übernahmdie Realisierung des AKLs mit acht Reihen und vierGassen, was im Klartext heisst, dass in der X-Achse80 Felder zu 500 mm Achsenmass und in derY-Achse 48 Ebenen vorzufinden sind, was amEnde exakt 60 768 Stellplätze ergibt.

Behälter aus kostengünstigem Recyclingmaterial.Das AKL stellt mit einer Systemhöhe von 21 Metern(L = 40 m, B = 16 m und Regaltiefe = 1219 mm) auch

für die erfahrenen Anwendungstechniker von Bitoeine ziemliche Herausforderung dar. Beim AKL fürHaWe handelt es sich um das grösste bzw. höchs-te bis dato gebaute «innen eingestellte» AKL.Ausserdem wurden von Bito auch die Zugangs-und Fördertechnikbühne geliefert und schliesslich51000 Stück KLT-Behälter 64320R, wobei es sichhier um Behälter mit den Abmessungen 600�400�320 mm (L�B�H) handelt, die einen verstärktenBoden aufweisen. Dieser ist erforderlich, weil dieBehälter für Lasten bis zu 50 kg ausgelegt werdenmussten, und ausserdem sorgen verstärkte Bödenfür mehr Laufruhe. Nicht unerwähnt bleiben sollte,dass die 51000 KLTs aus recyceltem Material her-gestellt sind, was hinsichtlich der Leistungsfähig-keit keine Beeinträchtigungen mit sich bringt, aberdie Kosten reduzieren hilft und das ist bei 51 000Stück durchaus ein beachtenswerter Aspekt. Ha-We wählte die KLTs deshalb auch in stapelbarerAusführung, weil das AKL nicht nur zur Lagerungvon Kleinmengen, sondern grundsätzlich zur Auf-nahme jeglicher Lagerware bis zu einer bestimm-ten Grösse dient. Demnach kann es sein, dass Pro-dukte, die es in grösseren Mengen zu bevorratengilt, bis zu 30 Behälter beanspruchen, während essich ansonsten um einzelne mit Ware gefüllte Be-hälter handelt. Interessant ist auch die doppelt tie-fe Lagerung der Behälter in den einzelnen AKL-Fä-chern, die deshalb für Fachlasten bis 100 kg (zweiKLTs zu 50 kg) ausgelegt sind. Dadurch, und na-türlich durch die Systemhöhe mit 21 Metern,konnte auf der sehr knapp bemessenen Hallenflä-che eine enorme Lagerdichte erreicht werden.Stellten sich Gerd und Rainer Werner zum Anfangihrer Überlegungen vor, im neuen Lagerbereicheinmal über etwa 20 000 Behälter-Lagerplätze ver-fügen zu können, so sind heute im AKL über60 000 Stellplätze vorhanden.

Sortimentserweiterung dank mehr Stellplätzen.Rainer Werner meinte dazu: «Im Durchschnitt be-arbeiten wir im erweiterten Einschichtbetrieb proTag etwa 250 Sammelaufträge mit 7000 Einzelpo-sitionen. Für eine wirtschaftliche und dabei termin-gerechte Auslieferung auch in Spitzenzeiten for-dern wir von den im AKL installierten Regalbedien-geräten bis zu 220 Doppelspiele pro RBG, was beidoppeltiefer Lagerung der KLTs einen Umschlagvon 440 Behältern pro Stunde bedeutet. Auch inBezug auf die Traglast der Behälter und der Fach-lasten haben wir Reserven, weil wir die Behälternur mit max. 30 kg beladen, um sie beim Einla-gern, Kommissionieren und Umlagern im Fall derFälle auch manuell handhaben zu können. Ausser-dem setzen wir zum Kommissionieren weitere300 Stück Bito-Behälter vom Typ MB der Grösse600�400�223 mm ein. Diese sind so ausgerüstet,dass wir sie wahlweise ineinander oder im gefüll-ten Zustand nach Umlegen eines Bügels aufeinan-derstapeln können. Dadurch sind wir sehr flexibelund, wenn sie nicht gebraucht werden, kommensie aufgestapelt auf einen Bereitstellungsplatz. Im

Im Bild vorne rechts Geschäftsführer Gerd Werner,links dahinter Rainer Werner, beide von Hans Wer-ner GmbH & Co. KG, hinten links Baldur von EntressFürsteneck, Leiter Bauobjekte, und hinten rechtsDirk Hofmann, Vertrieb, beide von GebhardtFördertechnik GmbH. (Bilder: zvg)

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 Lagertechnik ● INTRALOGISTIK 53

54 INTRALOGISTIK ● Lagertechnik 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

Übrigen haben wir die Ausführungen der Behälterdes AKL und für die Kommissionierung bewusstverschieden gewählt, um auch optisch eine klare

Trennung zu haben. Dank der über doppelt so ho-hen Anzahl an Lagerbehältern wie anfänglich ge-plant, ist es jetzt auch wieder möglich, unser Sorti-ment bedarfsgerecht auszuweiten, um die Kun-denwünsche in jeder Hinsicht befriedigen und auseiner Hand beliefern zu können. Mit dem AKL undden standardisierten Behältern von Bito sowie mitden RBGs und der Fördertechnik von Gebhardt zuden aktuell vier Kommissionierplätzen haben wireinen sehr grossen Schritt nach vorne gemacht.»Dass der Realisierungszeitraum dann ebenfalls einesportliche Herangehensweise aller Beteiligten ver-langte, nachdem die Entscheidung zum Investmenteinmal gefallen war, sei hier nur am Rande er-wähnt: Spatenstich in 9/2009, AKL- und RBG-Montage in 5/2010, Anlauf ab Herbst 2010; seit-her werden jeden Tag ab 16.30 Uhr, wenn das Ta-gesgeschäft weitgehend erledigt ist, ca. 120 Arti-kel umgelagert. ●

6343 Rotkreuz, 041 790 20 [email protected], www.bito.ch

HaWe-WerkzeugeHans Werner GmbH & Co. KGD-88471 Laupheim+49 (0) 7392 96 [email protected]

Gebhardt Fördertechnik GmbHIn der Schweiz:Stüssi Industrieanlagen AG8956 Killwangen, 056 401 49 [email protected]

BITO-LAGERTECHNIK BITTMANN AG

Die Kommissionierzone mit vier Doppelplätzenund der Zuführ-Rückführ-Fördertechnik für dieKLTs aus dem AKL.

n der Vario-Getriebemontage bei Fendtkommt seit 2011 ein besonderszeit-, kosten- und energiesparendes

Milkrun-System (Umlaufsystem) zum Einsatz. «DieTeileversorgung der 35 Montageplätze wird nichtmehr durch Frontstapler, sondern durch einen spe-ziellen Routenzug von Still sichergestellt», erklärtLogistikleiterin Sabine Gutbrod. Nach einem festenFahrplan versorgt der Zug die 19 für diesen Zweckneu errichteten Durchlaufregale der Montagehalleim Stundentakt mit den bis zu 445 Artikeln, die fürdie unterschiedlichen Versionen der Vario-Getriebevon Fendt benötigt werden.

92 Prozent Energieeinsparung. Die Nachschuban-forderung funktioniert dabei nach dem Kanban-Prinzip: «Sobald das letzte Teil aus einem Kleintei-lebehälter entnommen wurde, wird durch den be-treffenden Mitarbeiter die nächste Bestellung aus-gelöst», so Gutbrod. Auf der Basis genau definier-ter Mindestbestände darf immer nur ein einzigerneuer Behälter geordert werden, um die Material-vorräte in der Montage möglichst gering zu halten– die vorhandenen Mengen reichen immer fürzwei bis maximal vier Stunden. «Früher wurden dieMontageplätze per Frontstapler und auf Zuruf mitdem Teilebedarf eines ganzen Tages versorgt», er-innert sich Logistikplaner Thomas Barnsteiner. DieFolge waren riesige Bestände, die nicht nur die Ka-pitalbindung, sondern auch die Suchzeiten derMitarbeiter erhöhten.

ITieferes Verkehrsaufkommen. Ein weiterer Effektdes früheren Systems waren die täglich rund 70einzelnen Staplertransporte, die zu einem hohenVerkehrsaufkommen in der Schlepperfabrik führ-ten. «Jeder Transport dauerte 5 Minuten, sodassdie Stapler insgesamt 5,8 Stunden bewegt wur-den», rechnet Barnsteiner vor und ergänzt: «Beieinem Verbrauch von 4,3 Kilowattstunden ergibtdas einen Tagesenergieverbrauch von 24,9 Kilo-wattstunden. Der neueRoutenzug absolviertseine 15-minütige Ver-sorgungstour hingegennur 8 Mal pro Tag, so-dass sich ein Gesamtein-satz von nur 2 Stundenergibt. Zugleich be-gnügt sich das Still-Schleppfahrzeug vomTyp CX-T mit einem Ver-brauch von 1,0 Kilo-wattstunden – macht ei-nen Tageskonsum von2,0 Kilowattstunden.«Das bedeutet, dass derRoutenzug den Energie-verbrauch um 92 Pro-zent gesenkt hat», be-tont Barnsteiner. SeineKalkulation hat erge-ben, dass durch den

Routenzug die Kosten der Materialversorgung inder Triebsatzmontage um 58,5 Prozent gesunkensind. «Das bedeutet, dass sich das Milkrun-Systemin 1,77 Jahren amortisiert haben wird.» (ea) ●

Routenzüge in der Intralogistik

Routenzug statt FrontstaplereinsatzFrüher versorgten bei Fendt die Frontstapler die Montageplätze mit dem Teilebedarf eines ganzen Tages. Nun aber

erfolgt der Nachschub beim Traktorenhersteller durch einen speziellen Routenzug von Still. Das neue System senkte die

Kosten derart, dass es in nicht einmal zwei Jahren amortisiert sein wird.

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Routenzug bei Fendt: effizienterer Teilenachschub für die Montagelinie alsmit dem Frontstapler. (Bild: Still)

ieter Sorg, Leiter CAM bei Hettich, warsich bewusst, dass auf die Blechregal-anbieter eine Herausforderung kom-

men würde. «Wir haben dann auch eine ganzeReihe von Anbietern angefragt; viele hatten jedochkeine Lösung für unsere geringe Hallenhöhe von3,80 Meter. Die Firma Remmert hingegen bot unsein schlüssiges Gesamtkonzept.»Vor der Integration des automatischen Blechlagersarbeitete Hettich mit einem selbst gebauten, ma-nuellen Lager, aus dem mittels Stapler die benötig-ten Bleche entnommen wurden. Diese Arbeitswei-se war extrem zeitaufwendig, da das benötigteBlech oftmals im unteren Teil des Stapels lag undzur Auslagerung längere Rangierfahrten notwen-dig waren. Als die Anschaffung einer neuen Laser-schneidanlage anstand, überlegten die Verant-wortlichen bei Hettich deshalb, wie einhergehendmit dieser Investition die Prozesse im Bereich der

DBlechbearbeitung effizienter gestaltet werdenkönnten. Das Fazit: Eine spürbare Rationalisierungder Abteilung war nur durch die Automatisierungdes Blechlagers möglich. «Früher dauerte es oft20 bis 30 Minuten, bis das gewünschte Blech ander Maschine war, jetzt benötigen wir dafür nurnoch ein bis zwei Minuten», erläutert Sorg.

Automatisches Lagersystem. Das Material wirdheute in 180 Kassetten mit je drei Tonnen Nutz-last bevorratet. An das Lager sind ein Bystronic-Byspeed-3015-Laserschneider und eine CNC-Stanzmaschine Amada-Vipros 380 King angebun-den. Eine Tafelschere wird über eine zusätzlicheAuslagerstation manuell mit Blechen aus dem Au-tomatiklager versorgt. Bei diesem Projekt kommtdie Remmert-Software PRO WMS Enterprise zumEinsatz. Die Lösung ist eine prozessorientierte Lo-gistik-Software, die alle Lager- und Bearbeitungs-prozesse koordiniert. Die optimale Auslastung derCNC-Maschinen und ein perfektes Zusammen-spiel aller Arbeits- und Prozessschritte sind sogewährleistet. «Letztendlich waren bei uns dreiAnbieter in der engeren Auswahl. Das Gesamt-konzept, das Remmert uns vorgestellt hat, war imHinblick auf das Raumkonzept und die problem-lose Anbindung der vorhandenen Bearbeitungs-maschinen die optimale Lösung für uns», berich-tet Klaus Günter Eberle, technischer Geschäftslei-ter bei Hettich. Ein ebenfalls ausschlaggebenderGrund für die Auswahl von Remmert: Der Blech-bearbeitungsexperte aus Löhne hatte bereitsumfangreiche Erfahrung mit dem eingesetztenSchachtelprogramm ActCUT von Alma und konn-te das System ganz einfach über eine bestehendeStandardschnittstelle an PRO WMS Enterpriseanschliessen.

Blechteile für Zentrifugen. Die Andreas HettichGmbH produziert mit 240 Mitarbeitern und zwölfAuszubildenden am Standort Tuttlingen im Zwei-schichtbetrieb Zentrifugen, Kühlinkubatoren undVakuumkonzentratoren. An den beiden Bearbei-tungsmaschinen, die das Remmert-Lager be-schickt, werden hauptsächlich hochpräzise Blech-teile für Zentrifugen gefertigt. Die Hettich-Produk-te kommen in verschiedenen sensiblen Bereichenzum Einsatz – unter anderem in Chemie, Physik,Pharmazie, Biologie, Biotechnologie und in derMedizin. Auch auf der Raumstation ISS ist eineHettich-Zentrifuge im Einsatz und unterstützt dieWissenschaftler bei ihren Forschungen.

Automatisches Blechlager und direkter Anbindung an die Bearbeitungsmaschinen

Perfektes ZusammenspielNur 3,80 Meter – so niedrig ist eine der Lager- und Produktionshallen des Zentrifug

zu niedrig für ein Standard-Regalbediengerät. Die Friedrich Remmert GmbH lieferte

besonders kompaktem Förderzeug und direkter Anbindung der beiden Blechbearbe

über 40 Prozent Zeit bei der Materialzuführung.

Stuttgart

10.-13.10.2011

Halle 5 /

Stand 5302

Durch die Integration des automatischen Remmert-Blechlagers erzielt die Andreas Hettich GmbH fol-gende Ergebnisse:Implementierung eines kompakten und leistungs-starken automatischen Blechlagers trotz der gerin-gen Hallenhöhe von nur 3,80 Meter.

– Raumoptimierte Lagerung von rund 60 verschiede-nen Blechsorten in unterschiedlichen Formaten.

– 70 Prozent Zeitersparnis im Bereich Materialzufuhrzu den angeschlossenen, direkt oder auch manuellangebundenen Produktionsmaschinen.

– Schnelle Bereitstellung der Bleche an den beidenBearbeitungsmaschinen und der zusätzlichenAuslagerstation durch das Flurförderzeug mit biszu 30 Doppelspielen pro Stunde.

– Direkte Anbindung von CNC-Blechbearbeitungs-maschinen unterschiedlicher Hersteller an dasLager.

– Vollständige Umstrukturierung der Abteilung beinur einer Woche Produktionsstillstand.

Technische Information– Lagergrösse: 30 m x 5 m x 3,8 m (L x B x H)– Lagervolumen: 180 Kassetten à 3 t Nutzlast– 1 Regalbediengerät (Spezialkonstruktion für eine

Hallenhöhe von nur 3,80 m), 30 Doppelspiele proStunde

– 2 Auslagerstationen– Direkte Anbindung von CNC-Maschinen unter-

schiedlicher Hersteller– Remmert-Lagersoftware PRO WMS Enterprise

Ergebnisse im Überblick

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 Lagertechnik ● INTRALOGISTIK 55

56 INTRALOGISTIK ● Lagertechnik 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

In dem 150 Quadratmeter grossen und nur3,80 Meter hohen Lager werden 60 verschiedeneBlechsorten in unterschiedlichen Qualitäten undAbmessungen bevorratet. Im Vergleich zur vorher-gehenden Lagerung in manuell bedienten Regalenspart Hettich rund 60 Prozent der benötigten La-gergrundfläche. Neben den klein- bis grossformati-gen Blechen werden in dem Blechlager auch Zu-schnitte in Stärken bis 20 Millimeter zwischengela-gert. Das Regalbediengerät ist auf eine Leistung

von bis zu 30 Doppelspielen/Stunde ausgelegt. Eskann so problemlos den direkt angebundenen Bys-tronic-Byspeed-3015-Laserschneider und die Ama-da-Vipros 380 King sowie die zusätzliche Auslager-station mit Blechen versorgen, ohne dass es zuWartezeiten kommt. Dreimal pro Woche wird inTuttlingen ausserdem neues Material angeliefertund parallel zur laufenden Produktion in das Rem-mert-System eingelagert. Laser und Stanzmaschinefordern nach Bedarf Rohmaterial für die anstehen-

den Produktionsprozesse an. Der Laser wird direktaus dem Lager beschickt, die Bestückung derStanzmaschine wird mittels einer Handling-Vorrich-tung von Amada umgesetzt. Bemerkenswert ist,dass die Anlage eine Redundanz von 90 Prozentaufweist: Die Lasermaschine kann im Störungsfalldieselben Teile herstellen wie die Stanzmaschine.«Durch die Integration des Remmert-Lagers unddie direkte Anbindung der Bearbeitungsmaschinenist die Materialzufuhr heute rund 70 Prozentschneller geworden», sagt Dieter Sorg. Umgesetztwurden die Integration des Lagers und die Anbin-dung der Blechbearbeitungsmaschinen innerhalbweniger Wochen. «Auch in der Bauphase hat unsRemmert sehr gut unterstützt. So konnten wir mitnur einer Woche Stillstand der Maschinen diekomplette Abteilung umstrukturieren», beschreibtDieter Sorg die Realisierungsphase. (ea) ●

D-32584 Löhne, +49 (0) 57 32 / 8 [email protected], www.remmert.de

Andreas Hettich GmbH & Co.KGD-78532 Tuttlingen, +49 (0) 7461 [email protected], www.hettichlab.com

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Blechauslagerung zur Bearbeitung auf der CNC-Stanzmaschine Amada-Vipros 380 King. (Bild: Remmert)

Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel. +49 711 61946-828 oder [email protected]

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mmer, wenn es in Lager-, Warenein-gangs-, Versand- oder Fertigungsberei-chen zu einem Zusammentreffen von

Staplern und Fussgängern kommen kann, sind be-sondere Sicherheitsvorkehrungen gefragt, um Un-fälle zu verhindern. Aufgrund ihres schrillen Tonswerden akustische Warneinrichtungen von denStaplerfahrern oftmals als so störend empfunden,dass sie ausgeschaltet werden und damit ihrenZweck letztlich doch nicht erfüllen können. Mitdem zum Patent angemeldeten «BlueSpot» bietet

Linde Material Handling (Linde MH) ab sofort eineoptische Fahrweg-Warneinrichtung an, die für Si-cherheit sowohl im Fahrgassenbereich als auch anunübersichtlichen Kreuzungen sorgt. Mit dieser Lö-sung wird eine grosse Akzeptanz sowohl bei denFahrern als auch bei den übrigen Hallen-Mitarbei-tern erreicht.Der «Bluepot» besteht aus zwei energieeffizienten,lichtstarken und langlebigen LED-Leuchten, dieoben am Fahrerschutzdachrahmen befestigt sindund die jeweils einige Meter in Fahrtrichtung (vor-wärts oder rückwärts) einen grossen blauen Punkt

Iauf den Fussboden projizieren. Auf diese Weisewerden Fussgänger vor herannahenden Fahrzeu-gen gewarnt. Dabei kann der Punkt konstantleuchten oder auch blinken, um die Aufmerksam-keit der Personen auf sich zu ziehen.

Drehsitz für die Gesundheit. Und auch eine zweiteNeuerung liefert Linde, die den Staplerfahrern eine«neue Dimension des Rückwärtsfahrens ver-spricht», wie die Firma mitteilt. Und damit kom-men die Aschaffenburger einer Empfehlung der

Berufsgenossenschaft an Staplerfahrerund Betreiber in Deutschland nach.«Fahren Sie rückwärts, wenn die LastIhre Sicht nach vorne einschränkt.Doch nutzen Sie einen eventuell vor-handenen Drehsitz, weil Ihre Wirbel-säule bei häufiger Verdrehung sonstübermässig belastet wird» – so lautetdie verkürzte Botschaft. Eine prakti-kable und wirtschaftliche Lösung fürverbrennungsmotorische Gabelstaplerim Traglastbereich von 2 bis 8 Tonnenbietet Linde Material Handling (LindeMH) nun seinen Kunden an. Bei demdrehbaren Fahrersitz, den Linde MHmit seinem Systempartner, der FirmaNeumaier Industry, anbietet, dreht derBediener den gesamten Fahrerstandmechanisch um 90 Grad. Wie beimSchubmaststapler sitzt der Fahrer querzur Fahrbahn und hat die Fahrstreckeohne Einschränkungen im Blick.Der Drehsitz empfiehlt sich für alleEinsätze mit sperrigen, unübersichtli-chen Lasten, bei denen sehr oft rück-wärts gefahren werden muss. Denndurch den drehbaren Fahrerarbeits-platz erhöht sich die Sicherheit im Be-trieb. Gleichzeitig wird der Rückendes Fahrers geschont. Ein Drehen des

Kopfes genügt, um in Fahrtrichtung zu sehen.Schaut der Fahrer zur anderen Seite, hat er die Lastim Blick. Keine Fahrsituation erfordert ein über-mässiges Verdrehen der Wirbelsäule, was Ermü-dungserscheinungen vorbeugt und die Gesundheitdes Fahrers schützt. (ea) ●

Optische Fahrweg-Warneinrichtung «BlueSpot» und ein Drehsitz von Linde MH

Der blaue Punkt

Ein blaues Licht am Stapler statt ein nervendes Warnsignal und ein drehbarer

Fahrersitz, damit auch das Rückwärtsfahren nicht im Rücken zwickt: Linde Material

Handling setzt mit zwei Neuerungen auf die Karten Sicherheit und Gesundheit.

Kein schriller Warnton soll Zusammenstösse verhindern, sondernein angenehmes, aber doch auffällig warnendes Licht. (Foto: Linde

Material Handling GmbH)

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t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 Lagertechnik ● INTRALOGISTIK 57

58 TECHNIK ● # 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

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Interaktivität ist nur einer der vielen Vorzüge von Inseraten, beworben von Manuel Rohrer und

Patrick Ryffel von der Werbeagentur Contexta. Eine Aktion der Schweizer Presse in Zusammen-

arbeit mit dem Kreativnachwuchs der Schweizer Werbeagenturen. www.schweizermedien.ch

Tod im ZirkusKommissar Wacker stand im Sägemehl der Zirkusmanege. Ein Hoch-

seilartist war abgestürzt. Ausgerechnet bei seiner Paradenummer –dem Überqueren der Manege mit verbundenen Augen – stürzte der Seil-tänzer kurz vor dem Ziel in die Tiefe und verunglückte tödlich. Wackerbefragte die Zeugen: Der Zirkusdirektor, der Löwenbändiger, die Schlan-genfrau und die Eisverkäuferin hatten nichts Besonderes beobachtet undbezeugten übereinstimmend: «Als der Trommelwirbel aufhörte, fiel er.»Kommissar Wacker war skeptisch und kombinierte die Fakten. Dann riefer den Zirkusdirektor zu sich und sagte: «Der Artist wurde ermordet!Und der Mörder ist »

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 59

EDITORIAL

«Ein Franken bleibt …» (ja was?)as sagte 1936 ein Bundesrat. Kurze Zeit später werteteman den Schweizer Franken um 30 Prozent ab – und da-nach folgten gute Jahre für die Schweizer Wirtschaft.Heute befinden wir uns in einer Situation, in der die aus-

senwirtschaftlichen Daten sich bestens entwickeln. Eine beneidenswer-te Sache – wenn nur nicht der Franken zum Objekt internationalerBegierde geworden wäre. Nun hat die Schweizerische Notenbank(SNB) bekanntermassen ein Kursziel anvisiert und versucht es zu vertei-digen. Wie steht es nun damit?Entgegen laienhaften Annahmen muss die SNB nicht Tag und NachtFranken drucken. Allein schon die klar und deutlich verkündete Bereit-schaft unserer Notenbank hat mindestens die spekulative Nachfragezurückgedämmt und beispielsweise auf den Yen oder auf die skandina-vischen Währungen verlagert. Natürlich unken die berufsmässigenSkeptiker und Düsterlinge von den zweifelhaften Erfolgschancen desSchweizer Alleingangs in Sachen Währungsschutz und sehen grandio-ses Scheitern voraus. Das Monster «Globaler Finanzmarkt» werde sichden helvetischen Sonderweg nicht bieten lassen, sondern mit den Vehi-keln «Hedge Funds» und anderen Finanzmarktblüten der SNB ihreWährungspolitik noch gründlich vermiesen.

Was kann aber auf längere Sicht gemeinsam mit anderen Staaten ge-gen die Finanzmarktmisere getan werden? Das Flattern der Wechsel-kurse müsste mit Stabilisatoren wie einem am Gold fixierten Wechsel-kurs und einem Netzwerk von Wechselkursbandbreiten (Leitplankenauf der Finanzautobahn!) eingedämmt werden. Ferner sollte man dieFinanzströme durch eine Finanztransaktionssteuer (Tobin-Tax) diszipli-nieren und zur Finanzierung des von ihnen angerichteten globalenSchadens heranziehen. Wie man vernehmen konnte, haben sich jüngstdie Finanzminister Deutschlands und Frankreichs für eine solche Steuerausgesprochen. Schliesslich wäre es klug, wieder über die Einführungder bewährten Instrumente der administrativen Bewirtschaftung desKapitalverkehrs nachzudenken. Und warum das alles? Weil sich keinLand der Welt vom Monster «Finanzmarkt» ruinieren lassen sollte. ●

Alois Altenweger

D

Das Finanzmonster. (Bild: Alois Altenweger)

VERBÄNDE &ORGANISATIONEN

Planung + Produktion, das offizielle Organ des SchweizerischenVerbandes für Betriebsorganisation und Fertigungstechnik, SVBF

www.svbf.ch

60 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

tellen Sie sich vor, es gäbe einen Win-tergarten, der bei Hitze die Storenselbstständig herunterfährt, damit es

angenehm kühl bleibt, oder der bei Regen dieFenster automatisch schliesst. Die beiden Diplo-manden Patrick Schindelholz und Martin Frutigervom Lehrgang Techniker HF Automation des Bil-dungszentrums für Technologie und Managementin Langenthal (sfb) machen es möglich. Sie ver-wandelten einen alten Wintergarten in Thun in ei-nen selbstklimatisierenden, intelligenten Wohn-raum.

Vorausschauende Klimaregulierung. Durch dengleichzeitigen Zugriff auf Sensordaten der Wetter-station vor Ort sowie auf aktuelle Wetterprogno-sen lässt es sich nicht nur bequemer wohnen, son-dern auch zusätzlich Energie sparen. Sind für dennächsten Tag hohe Temperaturen vorausgesagt,öffnet der Wintergarten bereits über Nacht dieFenster und sorgt so für ein kühles Klima. Einestromfressende Klimaanlage wird so überflüssig.

Der Wintergarten führt Protokoll. Der intelligenteWintergarten macht den Bediener auch auf Gefah-ren aufmerksam. So lässt sich die Store im Winterbei Frostgefahr nur nach bewusster Freigabe durchden Bediener aus- und einfahren. Ausserdemzeichnet er im Hintergrund sämtliche Aktionen des

S

Automatikbetriebs und die aktuellen Wetterdatenauf und ermöglicht dadurch einen kontinuierlichenVerbesserungsprozess der Steuerung.

Manuelle Steuerung ist möglich. Im Automatikbe-trieb sorgen Extrafunktionen wie Trocknungsmo-dus, täglicher Durchzug oder zum Beispiel das Sto-renschutzverhalten bei Wind und Regen für einsorgloses Wohlfühlklima dank Vollautomation.Der Wintergarten lässt sich natürlich auch manuellsteuern. Die gesamte Anlage kann über einen ein-fach zu bedienenden Touchscreen gesteuert undaus der Ferne gewartet werden. Fernwartungensparen Zeit und Geld und lassen dem Kundennoch Jahre nach der Auslieferung Anpassungs-wünsche aus der Ferne offen.

Mit Sensordaten steuern. DieSteuerung wurde mit einerspeicherprogrammierbarenSteuerung (SPS) der FirmaSaia Burgess realisiert. EineWetterstation von Sensortecliefert die nötigen Sensor-werte. Die SPS verarbeitetdie Sensordaten und steuertFenster, Store und Boden-heizung an. Sie besitzt einenintegrierten Webserver. Erermöglicht dem Touchpanelsowie den PCs im Heimnetz-werk den Zugriff auf die

Funktionen des Wintergartens. Zusätzlich wirddem Bediener via Teamviewer auch ausserhalb desHauses der Zugriff auf den Wintergarten ermög-licht und damit eine vollumfängliche Fernwartungzur Verfügung gestellt. So kann beispielsweise vonden USA aus das Fenster im Wintergarten ge-schlossen werden.Die Projektidee für den vollautomatischen Winter-garten entstand im Oktober 2010 im Rahmen derAbschlussarbeit an der sfb. Ein bestehender Win-tergarten mit defekter Steuerung, Sensorik undproblematischer Store in Thun sollte neu automati-siert werden. Der Auftraggeber, Franz Frutiger, gabmit seinem Projektauftrag den Diplomanden PatrikSchindelholz und Martin Frutiger grünes Licht zurWeiterentwicklung der Projektidee über die Pro-jektphasen Vorstudie, Konzept und Realisierung. ●

WEITERBILDUNG – Sensorgesteuert und fernbedient organisiert der automatisierte Wintergarten den gewünschten Zustand

Wintergarten war einmalDer intelligente Wintergarten denkt und handelt selbstständig. Ist er im automatischen Betrieb, sorgt er für ein optimales

Klima mit möglichst geringem Energieverbrauch.

M A R C E L D I E Z

INFOSsfb Bildungszentrum, 8953 Dietikon0848 80 00 84, [email protected] & [email protected]

Steuerungkasten. (Bild: Patrik Schindelholz)

Schaltschema.

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 61

in Ort mit Ambiance, das Design Center«Alte Mühle» in Langenthal, in demneueste technische Lösungen im Be-

reich der Automation von Absolventen des Ausbil-dungsganges «Techniker HF Automation» der Hö-heren Fachschule sfb, dem Bildungszentrum fürTechnologie und Management, präsentiert wer-den. In Langenthal liessen sich Arbeiten besichti-gen, die – wie es Automation heutzutage mit sichbringt – vorab Informatiklösungen für Steuerungenaller Art zeigten. So konnte man sich beispielswei-se über eine «Retrofit Kistenbahnanlage», ein«buskompatibles Steuerungskonzept» oder überdie hier vorgestellte automatische «Komfort-Steue-rung für Wintergärten» informieren. Die präsen-tierten Arbeiten illustrieren deutlich, auf welch ho-hem Anspruchsniveau bei der sfb ausgebildet wird.Eine tiefgreifende Ausbildung ermöglicht es denAbsolventen, Diplomarbeiten zu realisieren, bei de-nen Automation, Mechanik und Informatik zumZuge kommen, deren Elemente zu überzeugendenLösungen genutzt werden.

Unternehmen motivieren Mitarbeiter. Dies setztaber voraus, dass man zuerst lernt, die genanntenBereiche auch zu handhaben. Studieren, kapieren,realisieren dürfte der Dreiklang der sfb-Ausbildungsein. Dies ist auch der Fachhochschule bewusst,denn der offenkundig zufriedene sfb-Geschäftsfü-her Klaus Küfner beschreibt seine Eindrücke vonder Arbeit seiner Absolventen so: «Immer wiederüberraschend ist die grosse Vielfalt von Anwen-dungen, in welcher die Automation eine Rollespielt: Von Verkehrssystemen hin zur Schokoladen-produktion, von der Gebäudeautomation bis zurQualitätssicherung in Klebeprozessen, von der

E

Fernüberwachung bis zum Bau eines Roboters.Trotz der grossen Vielfalt bleibt eines gemeinsam:Es geht fast immer um grössere Sicherheit, bessereReproduzierbarkeit, weniger Ausfallstunden undhöhere Qualität. Die Automation bringt also dieproduzierende Industrie in wichtigen Wettbe-werbsfaktoren weiter. Aus diesem Grund sind diegut ausgebildeten sfb-Absolventen gesucht aufdem Schweizer Arbeitsmarkt, und zahlreiche Un-ternehmen motivieren ihre Mitarbeitenden zu ei-ner qualifizierten Weiterbildung durch finanzielleoder zeitliche Anreize.»An der Diplomverleihung in Dietikon stellte Küfnerfest: «Die Teilnehmer zeigen eine grosse Zufrieden-heit mit der sfb-Ausbildung. Abwechslungsreichund interessant, aber auch sehr fordernd und an-

spruchsvoll sei es gewesen. Jetzt ist die Zeit ge-kommen, die Gangart etwas zurückzunehmenund den Erfolg zu geniessen: Wir gratulieren den36 Teilnehmern zum erfolgreichen Abschluss ganzherzlich und wünschen ihnen alles Gute für die Zu-kunft!»

Planung + Produktion und der Schweiz. Verbandfür Betriebsorganisation und FertigungstechnikSVBF schliessen sich gerne der Gratulation vonKlaus Küfner an. ●

WEITERBILDUNG – Automatisierung ist eine Schnittstelle der angewandten Technik

Mit Weiterbildung in PolepositionDipl. Techniker HF Automation sind gesuchte Leute. Tätig sind sie an den Brennpunkten der Produktion.

A L O I S A L T E N W E G E R

Berufsbild. Techniker HF Automation ist eine umfassende, praxisbezogene Ausbildung in derAutomation. Von Beginn der Ausbildung an liegen die Schwerpunkte in der SPS-Automatisie-rungstechnik mit breitem Praxisbezug. Das erlaubt, im täglichen Berufsleben schon frühzeitig inAutomatisierungsprojekten mitzuwirken. Nebst der SPS-Automatisierungstechnik werden Kennt-nisse weiterer Grundlagen der Automation und solche in den erforderlichen Fächern der Allge-meinbildung erworben. Ausser fachtechnischem Wissen werden auch betriebswirtschaftlicheGrundlagen vermittelt und die sprachliche Ausdrucksfähigkeit sowie Sozialkompetenz geschult.Einsatzgebiet. Techniker HF Automation leiten und bearbeiten Projekte in der Automation,vom Pflichtenheft bis zur Realisation, Inbetriebnahmen beim Kunden und sind im Produkt- oderProjektmanagement tätig. Automation ist in allen Branchen der Industrie und Wirtschaft vomeinfachsten bis zum Hightechprodukt präsent. Die sfb-Ausbildung bereitet auf neue Aufgaben-gebiete vor wie Service, Inbetriebsetzung, Prüfstand, Prüf- und Betriebsmittelkonstruktion.Voraussetzungen zum Studium. Der Einstieg in den Lehrgang setzt eine abgeschlossene Be-rufslehre voraus. Ausreichende Kenntnisse in Elektrotechnik, Steuerungstechnik und Mathema-tik werden vorausgesetzt. Mit den Kursen «Elektrotechnik, Elektrische Steuerungstechnik undMathematik Grundlagen» lassen sich diese Grundlagen erwerben.Dauer und Preise:6 Semester, inkl. 4 Seminare; Kosten pro Semester (exkl. Englisch extern) Fr. 3720.–Kosten der Diplomarbeit: 6. Semester Fr. 1500.–Infos: www.sfb.ch

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ie Schweiz ist gemäss Global InnovationIndex das innovativste Land der Welt.Auch bei der W. A. de Vigier Stiftung

spielt Innovation eine grosse Rolle, denn die För-derpreise, in deren Genuss jährlich fünf Jungunter-nehmer kommen, werden nach strengen Beurtei-lungskriterien verteilt, als da sind:• Innovationscharakter einer Produkt- oder

Dienstleistungsidee,• ihre gesamtgesellschaftliche Relevanz und der

Grad der Bedürfnisbefriedigung,• die Realisierbarkeit des Projekts

(technisch, finanziell),• seine Marktchancen (Grösse des potenziellen

Marktes, Arbeitsbeschaffungseffekt) sowie dasPersönlichkeitsprofil der Bewerberinnen undBewerber.

Qualitätsarbeit der Jury. Diese doch recht an-spruchsvollen Beurteilungskriterien haben zur Fol-ge, dass sich von den Firmen der bis heute 76Preisträger oder Preisträgergruppen rund zwei Drit-tel auf dem Markt behaupten konnten. Darauflässt sich mit Fug und Recht stolz sein, hebt sichdoch dieser Erfolg wohltuend von der sonst er-schreckend hohen Konkurszahl von Jungunterneh-men ab. Er lässt auch einen Rückschluss auf dieQualitätsarbeit der Jury zu: Diese Juroren könnenund leisten was.Nicht minder ambitioniert als die Beurteilungskrite-rien der eingereichten Projekte sind die Teilnahme-bedingungen zur Vorausscheidung der Bewerber.Eine innovative, zukunftsweisende Produkt- oderDienstleistungsidee muss vorhanden sein, die Preis-träger oder Preisträgergruppen sollten eine AGoder GmbH mit Sitz in der Schweiz gegründet ha-ben, vollberuflich in ihrer Firma tätig, nicht älter als45 Jahre alt sein und in der Schweiz wohnen. EinerStatutenänderung der Stiftung ist es zu verdanken,dass neu auch Kandidatinnen und Kandidaten mitausländischem Pass zum Wettbewerb zugelassensind, sofern sie denn in der Schweiz wohnen undhier eine Firma gegründet haben. – Die de VigierStiftung ist übrigens die einzige Stiftung der Start-up-Szene, die den Jungunternehmern Seed Money(Geld à fonds perdu) zur Verfügung stellt. Die stol-ze Höhe des Preises von je Fr. 100 000.– und seinRenommee machen ihn zu fast so etwas wie ei-nem Schweizer Innovations-Oscar.Den Finanzspezialisten Charles Froidevaux, zurück-getretener Stiftungsrat und ehemaliges Mitglied

D

der Jury, beeindruckte in seinem 20 Jahre dauern-den Engagement für die Vigier Stiftung besondersdie Qualitätssteigerung bei den eingereichten Pro-jekten. «Die Verbesserung ist gewaltig», sagt er.«Würde man sie in Zahlen erfassen, wäre der An-stieg mehr als exponentiell.» Diese Qualitätssteige-rung ist es wohl, die den Fortschritt vor sich her-treibt.Interessant ist, wie Charles Froidevaux die VigierStiftung würdigt: «Der Preis ist eine wirklich sinn-volle Sache. Als Stiftung kann man Projekte in ei-nem sehr frühen Stadium auszeichnen. Die Firmen-gründer, die bei Banken keine Chance haben, er-halten Startkapital, und ausserdem öffnet sichdurch den Preis so manche Tür zu Investoren.» Sei-en wir also froh um die de Vigier Stiftung und ih-ren jährlichen Förderpreis von insgesamt einer hal-ben Million Franken, die auch im Jahr 2011 wieimmer gut angelegt sind. Gäbe es die Stiftungnicht, man müsste sie glatt erfinden.

Die fünf Preisträger 2011. Um Preisträger vorzu-stellen, lassen sich verschiedene Kriterien herbei-ziehen. Man könnte sie nach der gesellschaftli-chen Relevanz ihres Produkts oder ihrer Idee ord-nen. Also zum Beispiel nach der Menge Leben,die ihr Produkt rettet. Demnach kämen die Ent-wickler eines Krebsbekämpfungsmedikamentesan erster Stelle. – Um es vorwegzunehmen: einesolche Sensation ist nicht dabei. Aber es habensuper Produkte das Rennen gemacht. Und auchdie Produkte und Ideen der fünf Nominees be-geistern.

Abionic. Eine andere Möglichkeit ist, die Preisträgeralphabetisch zu ordnen und mit A wie Abionic zubeginnen, was wir hiermit (www.abionic.com) tun.Die Firma hat vier Mitarbeiter, wurde 2010 ge-gründet, ihr Sitz ist in Lausanne, tätig ist sie aufdem Gebiet der Medizinaltechnik. Drei Männerund eine Frau, die ein Westentaschenlabor entwi-ckeln. «Diese ‹Labs on a Chip› sind heute in allerMunde», steht in der Pressemitteilung, wobei zuhoffen ist, dass diese Information nicht wörtlichzutrifft. Die Westentaschenlabors sind kleiner,schneller und günstiger als heutige Analysegeräte.Blutuntersuchungen, die bisher in spezialisiertenLabors stattfanden, können Ärzte nun selbst beisich in der Praxis ausführen. Patienten erhalten dasErgebnis sofort. Noch sind allerdings wenige sol-cher Wunderlabs im Einsatz, denn ihre Entwick-lung setzt ein breites Know-how voraus, ein Wis-sensspektrum, das die drei Mitarbeiter und dieMitarbeiterin von Abionic bestens abdecken, undzwar von der Biologie über die Mikrofluidik bis hinzur nötigen Erfahrung, die Veränderungen in einerProbe schon rein optisch einzuschätzen. Erstes An-wendungsgebiet für das Abionic-System ist die All-ergologie. Der Markt dafür wächst jedes Jahr imhohen einstelligen Prozentbereich, denn mit demwachsenden Wohlstand in Indien, China oder Bra-silien nimmt dort auch die Zahl der Allergien zu,dies deswegen, weil mit zunehmender Hygieneauch die Allergieerkrankungen zunehmen. Prinzipi-ell eignet sich das Abionic-System für den Nach-weis vieler anderer Krankheiten. Das Potenzial desJungunternehmens ist damit enorm.

G wie GetYourGuide AG, Zürich. Das InternetportalGetYourGuide.com (www.getyourguide.com) wur-de im Februar 2008 gegründet, und schon kannsich das Startup zu grossen Teilen selbst finanzie-ren und beschäftigt die stolze Zahl von 30 Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern, dies in Zürich, Berlinund Las Vegas. Das Jungunternehmen ist also bei-nahe international tätig; «beinahe» lässt sich be-stimmt bald streichen. Das Angebot von GetYour-Guide ähnelt einem Hotelportal, nur kann man beider Zürcher Firma Führungen, Ausflüge und Eventsaller Art buchen. Mehrere Tausend Angebote sindaufgeschaltet. Es gibt ähnliche Portale im Web,doch das Besondere an GetYourGuide – und dasmacht den Erfolg des Jungunternehmens aus underklärt sein schnelles Wachstum – ist, dass die Ver-anstalter ihr Angebot selbst bewirtschaften kön-nen. Die Idee kommt gut an: Mehrere Zehntau-send Besucher durchstöbern monatlich die Web-

WIRTSCHAFT – Die Preisverleihung 2011 der W. A. de Vigier Stiftung

Der Vigier-Oscar geht an …

«Die Schweiz braucht Jungunternehmer; darin liegt die Zukunft», lautete das Credo von William A. de Vigier (1912–2003),

dem Gründer der nach ihm benannten Stiftung. Seit 1989 verleiht sie jedes Jahr den renommiertesten und am höchsten

dotierten Förderpreis der Schweiz.

A L O I S A L T E N W E G E R

Nicolas Durand von Abionic.

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 63

site von GetYourGuide, und im April dieses Jahreswurden 2000 Buchungen über die Plattform abge-wickelt.

Malcisbo AG, Zürich. Es geht wieder mal um Cam-pylobacter. Was, Sie wissen nicht, was das ist?«Campylobacter ist eine Gattung korkenzieherför-miger (Spirillen) Bakterien, die gramnegativ, mikro-aerophil und polar begeisselt sind.» Et voilà, jetztsind Sie informiert, aufgeklärt von Wikipedia.Campylobacter pylori, stand dieser Tage in den Ta-geszeitungen zu lesen, sei verantwortlich für Ma-genkrebs. Vor ein paar Jahren hiess es, Campylo-bacter verursache Magengeschwüre. Sei dem, wiees wolle, Campylobacter macht immer wieder vonsich reden. Im Pouletfleisch verursacht er allein inder Schweiz jedes Jahr mehrere Tausend Durchfall-erkrankungen. Wenn Sie also am Morgen danachmit Magenschmerzen, Durchfall und Fieber erwa-chen, wobei das Danach für einen schönen Som-merabend mit gegrilltem Pouletfleisch steht undnicht für das, woran Sie sofort gedacht haben,dann ist der Campylobacter daran schuld. Ihm willdie Firma Malcisbo AG (www.malcisbo.com) zuLeibe rücken, falls man in diesem Fall von Leib re-den kann, und zwar mit einem Impfstoff für Hüh-ner. Das Besondere an diesem Impfstoff ist, dass ernicht wie üblich aus Eiweissen besteht, sondernaus Zucker. Was auf dem Bauernhof erfreulichdienliche Auswirkungen hat, denn man kann denImpfstoff einfach ins Trinkwasser der Mastpouletsgeben. Und auch für den Nachfolge-Impfstoff wer-den den Malcisbo-Produktentwickeln die Landwir-te um den Hals fallen, mindestens die Schafzüchterunter ihnen: Es soll dem Magenwurm bei Schafenan den Kragen gehen, sofern er denn einen hat.Dieser Impfstoff ist dringend nötig, weil die her-kömmlichen Medikamente zunehmend an Wirk-samkeit verlieren, da die Parasiten dagegen resis-tent werden. Was dies beispielsweise für die klassi-schen Schafzuchtländer wie Neuseeland für fataleAuswirkungen hat, kann man sich leicht vorstellen.

Skybotix AG, Zürich. Es ist noch nicht so lange her,sondern geschah am 11. März 2011, dass es nacheinem Erdbeben zu katastrophen Unfällen undschweren Störfällen im japanischen KernkraftwerkFukushima kam. Was hätte man damals darum ge-geben, ein Micro Aerial Vehicle (MAV) in die Reak-torgebäude schicken zu können, die dort im In-nern Panoramabilder gemacht und Daten über dieradioaktive Belastung und die Hitzeentwicklungnach draussen geliefert hätten. Einen solchen intel-ligenten Kleinsthelikopter entwickelt das ETH-Spin-off Skybotix (www.skybotix.com). Geplant ist,dass diese «FlyboX» genannten MAVs den Dienstvon Gebäudeinspektoren, Polizisten und Feuer-wehrleuten erleichtern.Speziell innovativ war die Firma Skybotix, was dasNavigationssystem ihres MAVs anbelangt: FlyboXverfügt über einen Laserscanner, der die räumlicheUmgebung abtastet sowie über eine Reihe von Be-

schleunigungssensoren verfügt. Das MAV kannsich also einem Untersuchungsobjekt bis auf weni-ge Zentimeter nähern, während sich die GPS-Posi-tionierung mit einer Unschärfe von rund fünf Me-tern abfinden muss. Äusserst erfreulich ist, dass dieFirma gedenkt, die Serienproduktion von FlyboXan vorwiegend schweizerische Lieferanten zu ver-geben. Das gefällt natürlich und tut gut, wo we-gen des starken Frankens doch etliche Unterneh-men den Umzug ins Ausland erwägen. BereitsEnde 2012 soll der erste voll funktionsfähige Flug-roboter marktreif sein.

Vissee GmbH, Lugano. Eigentlich wollte der TessinerNeuroinformatiker Nicola Rohrseitz nur herausfin-den, ob eine Fliege mit ihren gerade einmal100 000 Nervenzellen die Fluggeschwindigkeitsteuern kann. Das Ergebnis seiner Forschungen:Yes, it can. Und zwar kann das Insekt die räumli-chen und zeitlichen Veränderungen im Blickfeldzueinander ins Verhältnis setzen. Nach dieser Er-kenntnis hatte Rohrseitz sein Heureka, die Grund-idee für einen Mikrotacho mit Weitwinkeloptik.Ausser diesem Mikrotacho brauchte es «nur noch»eine Auswertungssoftware, welche die Daten her-ausfiltert, die für die Tempomessung relevant sind.– Das Interesse an dieser Innovation ist weltweiterheblich, wie man sich gut vorstellen kann. Kame-rabasierte Tachometer existieren bereits in der For-mel 1, doch sie kosten Hunderttausende von Fran-ken, sind also nicht geeignet für einen Massen-markt. An einem funktionsfähigen Prototyp desMikrotachos wird derzeit mit Feuereifer gearbeitet.Gleich acht Forscher widmen sich diesem F &E-Pro-jekt. Falls Sie sich zu den Nachfragenden gesellenwollen: www.vissee.ch.

Die Nominees. Zum ersten Mal durften dieses Jahrauch die Nominees ihre Geschäftsidee dem Publi-kum vorstellen. Es waren dies die Startups:• Attolight AG, Lausanne, www.attolight.com, mit

einer Filmkamera für die Nanowelt, dank der sichnun dokumentieren lassen wird, was in den Na-nostrukturen abläuft.

• CAScination AG, www.cascination.ch, mit einemNavigationssystem für die Leberchirurgie, das dieHeilungschancen derer beträchtlich erhöht, diesich an der Leber operieren lassen müssen.

•compliant concept AG, www.compliant-con-cept.ch, mit einem «intelligenten» Bett für Chro-nischkranke, das die Bewegungen eines gesun-den Menschen während des Schlafs imitiert undso Dekubitus (Wundliegen) verhindert.

• daCarbo AG, www.dacarbo.ch, mit einem koh-lenstofffaserverstärkten Kunststoff für die Her-stellung von Blasinstrumenten.

• Pain Hawk, [email protected], mit einer Inter-net-Plattform, auf dem Schmerzpatienten ihrpersönliches Online-Tagebuch führen können.

Jungunternehmerförderer des Jahres. Thomas vonWaldkirch. Bereits zum zweiten Mal vergab dieW. A. de Vigier Stiftung den Titel «Jungunterneh-merförderer des Jahres». Preisträger 2011 ist derZürcher Thomas von Waldkirch, Pionier des Tech-nologietransfers der Schweiz. Der Präsident derStiftung Technopark Zürich hat die Idee der Brut-stätten für Jungfirmen in der Schweiz portiert unddie Gründung des ersten hiesigen Technoparks inZürich initiiert. Thomas von Waldkirch engagiertsich nun bereits seit mehr als 20 Jahren für dieSchweizer Startup-Szene. Er hat es geschafft, dasssich eine helvetische Startup-Kultur entwickelnkonnte mit Hochschulen und Forschungsstätten,Technologieparks und Gründerzentren, Risikokapi-talgebern, Business Angels und Coaches. Doch einThema ist für Innovator von Waldkirch noch nichtvom Tisch: «In der Frühphasenfinanzierung ist dieSchweiz nach wie vor nicht konkurrenzfähig. EinWettbewerbsnachteil, der unbedingt eliminiertwerden muss.» ●

Sammy Omari von Skybotix. (Bilder: zvg)

Nicola Rohrseitz von Vissee.

64 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

in Roboter bekommt seine Motorik indie Wiege gelegt. Als digitale Pro-grammcodes wird sie in seinen mikro-

prozessorbasierten Speichern deponiert. Doch dieso definierten Bewegungsmuster sind für die Um-gebung – oder den Roboter selbst – nicht in allenSituationen sicher. Auch entsprechen sie nicht im-mer den Anforderungen der Betreiber an die Effizi-enz der Roboterleistung. Diese Einschränkungenergeben sich zum Teil aus den mathematischenAnsätzen, die für die Berechnung der Bewegungs-muster gewählt werden. Neue Ansätze zu entwi-ckeln, mit denen mehr Sicherheit und Effizienzmöglich werden, ist nun das Ziel einer Forschungs-gruppe um Prof. Manfred Husty und Prof. Hans-Peter Schröcker am Institut für Grundlagen derBauingenieurwissenschaften der Universität Inns-bruck.

Geschmeidig wie ein Roboter. «Roboter» werden imRahmen des vom Wissenschaftsfonds FWF unter-stützten Projekts ganz allgemein gefasst. Egal, obIndustrieroboter oder R2D2 – sie alle müssen ihreBewegungen in erster Linie sicher ausführen. «Si-cher heisst, dass ein Roboter bei der Durchführungseiner Aufgaben nicht mit der Umgebung oder mitsich selbst kollidiert. Auch sogenannte gefährlicheBereiche muss er meiden. Es handelt sich dabei abernicht um physikalisch vorhandene Hindernisse, son-dern um Positionen, in deren Nähe der Roboter ausgeometrischen Gründen unsteuerbar und damit po-tenziell gefährlich wird. In der Robotik bezeichnen

E

wir diese Bereiche auch als Singularitäten», erklärtProjektleiter Prof. Schröcker.Natürlich gibt es bereits zahlreiche Methoden, sol-che Bereiche zu berechnen und bei den Bewe-gungsmustern der Roboter auszusparen. Doch die-sen Methoden ist eines gemeinsam, meint Prof.Schröcker: «Sie basieren auf nummerischen Kalku-lationen. Diese sind nicht exakt. Sie erlauben esauch nicht, eine Garantie darüber abzugeben, dassalle gefährlichen Bereiche in den Berechnungenberücksichtigt wurden. Algebraische Methodenhingegen sind nicht nur exakter, sondern könntenauch diese Garantie ermöglichen.»Denn, grob gesagt, befasst sich die Numerik mit derLösung kontinuierlicher mathematischer Problemedurch diskretisierte Computerberechnung. Algebrahingegen nutzt auch Variablen, was exaktere undumfassendere Berechnungen ermöglicht. Tatsäch-lich haben algebraische Methoden in den mechani-schen Wissenschaften in den letzten Jahren zuneh-mend an Popularität gewonnen. Auch gibt es be-reits erste theoretische Ergebnisse für ihre Anwen-dung im Bereich der Roboterbewegungen. Dochbisher wurden diese nicht an die praktischen Anfor-derungen des Maschinenbaus angepasst. Genaudas wird in dem aktuellen Projekt erreicht.

Der Weg ist nicht das Ziel. Die Entwicklung neuermathematischer Methoden soll jedoch nicht nurdazu beitragen, dass Roboter «gefährliche» Berei-che optimal vermeiden, sondern auch ihre Bewe-gungsabläufe möglichst effizient ausführen. Dabeikann effizient «auf dem kürzesten Weg» bedeu-ten, aber auch «schnell», «elegant» und «energie-

sparend». Bei den Berechnungen der notwendigenWegstrecken müssen Kollisionsmöglichkeiten unddie «gefährlichen» Bereiche berücksichtigt werden,wie Prof. Schröcker erläutert: «Die Berechnungenkann man sich so vorstellen, dass man Punkte imRaum durch glatte Kurven verbindet, welche hinrei-chend weit von den zu vermeidenden Bereichenentfernt bleiben. Die Entwicklung geeigneter Me-thoden dazu ist ein wesentliches Ziel dieses Projektsdes FWF, das grundlegende Mathematik mit prakti-schen Nutzeranwendungen verbindet.» ●

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG – Die Bewegungen von Robotern stehen im Mittelpunkt eines aktuellen Forschungsprojekts

Bewegungsschule für RoboterIn einem Forschungsprojekt soll die kontrollierte Steuerung von Roboterbewegungen

durch neue mathematische Zugänge verbessert werden. Dabei werden insbesondere

das Erkennen von Kollisionssituationen und die Planung optimaler Bewegungspfade

untersucht.

J O S E F S C H A D E L B A U E R , M A N F R E D H U S T Y

Prof. Hans-Peter SchröckerUniversität Innsbruck, A-6020 [email protected]

INFOS

Keine Halloween-Dekoration, sondern die Visuali-sierung einer algebraischen Gleichung, die Berei-che beschreibt, in denen ein Roboter aus geometri-schen Gründen unsteuerbar wird.

(Bild: Josef Schadelbauer, Manfred Husty, Universität Innsbruck)

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Weiterbildungsangebot des SVBFMITO Methoden-Tool – ein betriebswirtschaftlichesSeminar über eine umfassende, wirtschaftliche undeffiziente Methode zur aktiven Identifizierung vonVerbesserungspotenzialen in Industrie, Dienstleis-tung und Verwaltung.Referent: Prof. Dr.-Ing. H. F. BinnerFreitag, 28. Oktober 2011, von 9 bis 17 Uhrim Schützenhaus Albisgüetli,Üetlibergstrasse 341, 8045 ZürichAnmeldeschluss: 14. Oktober 2011 an:SVBF Schweiz, Postfach 1810, CH-8021 ZürichFax +41 (0)43 243 13 51, Tel. +41 (0)43 243 13 50oder E-Mail an [email protected] Informationen zu Inhalt und Kosten derVeranstaltung auf www.p-p-plus.ch/highlights,Kategorie «Verbände»

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Fachtagung MTMDie Schweizerische MTM-Vereinigung führt in Zu-

sammenarbeit mit der Österreichischen MTM-Ver-

einigung und dem SVBF Schweiz eine internatio-nale Fachtagung für Industrial Engineering mit Be-sichtigung der Fensterfabrik EgoKiefer AG in Alt-stätten SG durch.Datum: Freitag, 4. November 2011Zeit: 9.00–16.15 UhrSeminarort: EgoKiefer AGSchöntalstrasse 2, 9450 Altstätten SGTagungskosten (einschliesslich Unterlagen undVerpflegung): MTM-, EIE- und SVBF-MitgliederFr. 320.–, Nichtmitglieder Fr. 380.–Zielpublikum: Produktionsleiter, Industrial Engi-neers Arbeitsvorbereiter, Produktionsplaner undLogistiker (Teilnahme durch EIEs: Lizenz wird um2 Jahre verlängert)Anmeldeschluss: 21. Oktober 2011Auskunft und Anmeldung:Schweizerische MTM Vereinigung / SwissMTMKarin StockerSchrägweg 34, 5727 [email protected], www.swissmtm.com

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www.p-p-plus.chDie Webseite bietet über 500 Fachartikel (Stand

Anfang September 2011) in den Kategorien:Bücher / Infothek / System Unternehmen / For-schung + Entwicklung / Kommunikation / Weiterbil-dung / Zukunft / Mensch und Arbeit / Wirt-schaft / Energie.Die besten Artikel finden die Besucher der Websei-te zusammengefasst unter «Highlights».

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Das Weiterbildungsprogramm2011/12 von B+IDas Weiterbildungsprogramm der Schweizeri-schen Vereinigung für Betriebsorganisation + In-formatik ist eingetroffen. Als E-Paper ist es aufge-schaltet auf www.p-p-plus.ch/Weiterbildungsan-gebote.

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Kurse finden mit AlisearchÜber die Weiterbildungsszene in der Schweiz lässt

sich viel Positives sagen, zum Beispiel, dass sie viel-fältig und reichhaltig ist, kaum ein Thema, eineBerufsrichtung vernachlässigt, kein Bedürfnis un-erfüllt lässt und auf neue Entwicklungen rasch re-

agiert. Schattenseite dieser Vielfalt ist jedoch dieUnübersichtlichkeit und fehlende Transparenz desAngebots. Die Konkurrenz unter den Weiterbil-dungsanbietern ist gnadenlos. Bietet einer Weiter-bildung in Projektmanagement an, muss der an-dere nachziehen. Es ist wie mit den Grossverteilernund den Markenprodukten. Hat einer eine be-stimmte Marke nicht im Sortiment, riskiert er, des-wegen Kunden an die Konkurrenz zu verlieren.Zudem herrschen gewachsene Strukturen auf demGebiet der Weiterbildung. Was sich so äussert,dass Bildungsinstitutionen zum Teil die gleichenThemenbereiche beackern und private neben öf-fentlich-rechtlichen bestehen. Dazu kommt derTrend zu Modulen: Die Auffächerung von kom-pakten Lernblöcken in kleine Lerneinheiten istzwar einerseits praktisch, andererseits mutiert dieWeiterbildungsszene dadurch noch mehr zum Irr-garten.Weiterbildungswillige haben also die Qual derWahl, sehen jedoch vor lauter Bäumen den Waldnicht oder vor lauter Wald die Bäume nicht. ZweiMillionen Menschen nehmen jährlich in derSchweiz an Weiterbildungsveranstaltungen teilund stehen zumeist vor denselben Problemen:Woher die Informationen über diese und jene Ins-titution nehmen? Heisst «teurer» bessere Quali-tät? Was kann man sich von einer längeren Kurs-dauer oder Ausbildungszeit versprechen? Oderheisst längere Ausbildungsdauer mangelnde Effizi-enz? Wähle ich eine Fachhochschule oder eineHöhere Fachschule? Bin ich geeignet für ein Fern-studium?Damit man sich diese und weitere Fragen beant-worten kann, ist es unabdingbar, so viele Informa-tionen wie möglich zusammenzutragen. Sich ei-nen Überblick zu verschaffen, wie das Angebot zueinem bestimmten Themenbereich überhaupt aus-sieht. Die Anbieter miteinander zu vergleichen.Ohne Internet wäre es ein hoffnungsloses Unter-fangen, Anbieter und Kursmöglichkeiten zu einembestimmten Thema umfassend zu finden. Um un-sere Leserinnen und Leser bei der Kurs- und Insti-tutionensuche zu unterstützen, bieten wir auf un-serer Internet-Plattform präsenz-produktion-plus(www.p-p-plus.ch) neu die Weiterbildungs-Daten-bank Alisearch an. Sie enthält detaillierte Beschrei-bungen von ca. 40 000 Kursen, geordnet nachAnbietern, Fachbereichen, Regionen und Ab-schlüssen. Alois Altenweger

66 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c aosecExport-Forum

tartschuss für die neue Osec-Websitewar der 1. September. Was hat sich ge-ändert? Auf einen Nenner gebracht:

Die Site ist einfacher, schneller und noch benutzer-freundlicher geworden.

Nutzerbedürfnisse geben den Takt vor. Auf die Ver-einfachung und den praktischen Nutzen angespro-chen, meint Karin Montalta-Berger, Head E-Busi-ness, Osec: «Aus Kundensicht haben wir eineState-of-the-Art-Website. Oberstes Gebot für dieWeiterentwicklung war die Usability beziehungs-weise Einfachheit. Relevante Inhalte sind über dieStandardnavigation oder über die Suchfunktionrasch auffindbar. Die angepasste Site, die einfa-chen Zugang zu hochwertigen Informationen überLänder, Branchen und Themen bietet, widerspie-gelt praxisnah das Export-Kerngeschäft der Osec.»

Inhalte mit einem Klick teilen. Gerade KMU sindeifrige Internet-Konsumenten und schätzen es,wenn Websites so aufgebaut sind, dass sie schnellauf die benötigen Informationen zugreifen kön-nen. Immer wichtiger wird auch die Möglichkeit,interessanten Content über persönliche Netzwerkewie Facebook, XING, LinkedIn, Twitter oder Goog-le+ mit anderen zu teilen. Dies ist auf der Osec-

S

Website mit einem einzigen Klick möglich. Entspre-chend lassen sich auch Newsfeeds abonnieren.

Premium Content für Osec-Mitglieder. Der Mem-bers-Only-Bereich ist für Osec-Mitglieder beson-ders attraktiv. Wer sich eingeloggt hat, kann nichtnur uneingeschränkt auf Premium-Artikel zugrei-fen, sondern auch Inhalte kommentieren, Favori-ten kennzeichnen und im eigenen Bereich able-gen, um sie später in Ruhe zu lesen.

Verkürzte Informationsprozesse. Premium-Contentist jetzt viel schneller online, denn Informationenwerden dort erfasst, wo sie entstehen: zum Bei-spiel direkt bei den Swiss Business Hubs. Das be-schleunigt die Bereitstellung merklich und ver-schafft so den Usern einen spürbaren Informati-onsvorsprung.

Offen für Rich Media Content. Die neue Site istRich-Media-Content-freundlich, d. h. sie bietet of-fene Schnittstellen für Bilder, Infografiken, Video-und Audiobeiträge. Der solide, in der Program-miersprache HTML5 erstellte Auftritt garantiertproblemlose Tablet-PC-Fähigkeit. Die Inhalte müs-sen also nicht als App heruntergeladen, sondernkönnen direkt im Browser eines iPads usw. gestar-tet werden.

Näher und schneller: Fazit: Auf www.osec.ch sinddie User einfach näher – und schneller! – dran. Al-le Export-Interessierten sind eingeladen, die neueSite zu testen. Wir freuen uns über jedes Feed-back, das in die nächste Anpassung einfliessenwird, denn eine praxisnahe Website ist immer«work in progress». ●

Wer sucht, der findet – schnell!Osec mit neuer Website

Die neue Osec-Website überzeugt mit konsequenter Usability und Inhalten, die leicht auffindbar sind und mit anderen via

Social Media blitzschnell im World Wide Web geteilt werden können. Zudem steht den Osec-Mitgliedern im Members-

Only-Bereich eine Fülle von Premium-Content zur Verfügung. Die angepasste Site ist eine gelungene Weiterentwicklung der

Info-Plattform Nr. 1 für Aussenwirtschaftsinformationen.

P E T R A R I C K E N B A C H

(Bild: osec/fotalia)

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t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 PRODUKTE 67

MAXON GETRIEBEBAU NORD BECKHOFF

Zur Familie der bürstenlosenEC-45-Flachmotoren von maxonmotor gesellt sich eine komplettneu entwickelte 70-Watt-Ausfüh-rung, welche das bereits heuteschon beachtliche Leistungsver-mögen nochmals nach oben er-weitert. Der neue EC 45 flat 70 Wzeichnet sich durch eine sehr fla-che Kennliniensteigung aus undvereint Neues mit Bewährtem:Flanschbild, Befestigung undStecker sind identisch zur beste-henden 50-W-Ausführung. Und

trotzdem liefert die neue 70-Watt-Ausführung 38% mehr Drehmoment.Der EC 45 flat 70 W verfügt über ausserordentliche Eckdaten. Unter ande-rem bietet er ein maximales Dauerdrehmoment von 130 mNm bei einemWirkungsgrad bis zu 85%, was ihn zur ausgezeichneten Wahl für netzunab-hängige Antriebssysteme oder für Anwendungen in der Industrieautoma-tion macht.Der neue EC 45 flat 70 W ist mit Hall-Sensoren in vier Wicklungstypen (24,30, 36, 48 V) verfügbar und lässt sich mit über 50 verschiedenen Planeten-und Stirnradgetrieben der Baureihen GP 42 C und GS 45 A kombinieren. ZurSteuerung stehen eine Vielzahl von Servoverstärkern (DEC, DECS, DECV undDES) und Positioniersteuerungen (EPOS2 und EPOS2 P) zur Auswahl.Die bürstenlosen DC-Flachmotoren sind dank der flachen Bauform in vielenAnwendungen genau der richtige Antrieb. Konzipiert als Innen- oder Aus-senläufer sind diese für beengte Platzverhältnisse oft die ideale Lösung.Dank der durchdachten, einfachen Konstruktion ist eine weitgehend auto-matisierte Fertigung möglich, welche in einem günstigen Preis resultiert.

Kleiner Kraftprotz mit 130 mNm Drehmoment

maxon motor ag, 6072 Sachseln, 041 666 15 [email protected], www.maxonmotor.com

Viele Antriebskunden befindensich mitten im Umstellungspro-zess auf die neuen Effizienzrege-lungen für Elektromotoren, eini-ge fangen gerade erst an, sichdamit vertraut zu machen. Es istauch höchste Zeit: Bereits seitdem 16. Juni 2011 dürfen für be-stimmte Bereiche nur noch Moto-ren, die mindestens das Effizienz-niveau IE2 erreichen, auf denEU-Markt gebracht werden.Neben persönlichen Beratungs-gesprächen mit Kunden auf der

ganzen Welt stellt NORD Drivesystems zur schnellen Orientierung aufwww.nord.com aufschlussreiches Informationsmaterial zur Verfügung: Wersich unsicher ist, ob der gewählte Motor den Energieeffizienzanforderun-gen gerecht wird und welche Alternative optimal ist, nutzt NORDs Entschei-dungsdiagramm, das von der Website heruntergeladen werden kann(nord.com › IE2 Motoren › Entscheidungsbaum).Ein ebenfalls online verfügbarer interaktiver Energiesparrechner ermitteltanhand der Anlagenparameter, welche Betriebskosteneinsparungen IE2-Mo-toren im Dauerbetrieb erbringen. Ausserdem kann der neue Motorenkata-log M7000 als Druckversion auf der NORD-Website bestellt oder direkt her-untergeladen werden. Der übersichtliche Katalog listet die weltweit unter-schiedlichen Anforderungen auf und führt über den jeweiligen Zielmarktzur richtigen Motorauswahl.

Handreichung für neue Motoreffizienzregelungen

Getriebebau NORD AG, 9212 Arnegg-St. Gallen071 388 99 11, [email protected], www.nord.ch

Mit der PC- und EtherCAT-basiertenSteuerungstechnik sowie Automatisie-rungslösungen für Holzbearbeitungsma-schinen lassen sich alle Prozessschritteder Holzbearbeitung über die offeneAutomatisierungsplattform von Beck-hoff regeln. Neue Möglichkeiten der Au-tomatisierung bietet die XA-Architektur

(eXtendend Automation) mit der Software-Generation TwinCAT 3: Alle Edi-toren für die SPS- und Safetyprogrammierung nutzen als Framework Micro-soft Visual Studio. TwinCAT 3 ist die neue PC-basierte Steuerungssoftware,mit der die Standard-Automatisierungswelt deutlich erweitert wird. Nebenden objektorientierten Erweiterungen der IEC 61131-3 stehen mit C und C++auch die Sprachen der IT-Welt zur Verfügung. Die Integration von Matlab/Si-mulink ermöglicht zudem den Einsatz in wissenschaftlichen Bereichen. Lauf-fähig sind die Module in den unterschiedlichen Sprachen in einer gemeinsa-men Runtime unter harten Echtzeitbedingungen, unter der Nutzung vonMulti-Core-Technologie und mit 32- oder 64-Bit-Betriebssystemen.TwinCAT 3 bietet durch den modularen Aufbau der erweiterten Runtimeund vordefinierte Schnittstellen die Möglichkeit, die unterschiedlichen Steu-erungen der Aggregate einer Holzbearbeitungslinie gemeinsam auf derzentralen Steuerungshardware der Maschine zu instanziieren. Diese könnenunabhängig voneinander und in verschiedenen Programmiersprachen er-stellt werden. Mit TwinSAFE bietet Beckhoff auch eine in Soft- und Hard-ware skalierbare Sicherheitslösung an.

Flexibleres Engineering mit TwinCAT 3

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68 PRODUKTE 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

BOSCHERT KUNDERT BECKHOFF ARP

Das Erfolgsmodell des Blechbearbeitungsma-schinenherstellers Boschert, die hydraulischeStanzmaschine Ecco Line (lieferbar in den Ver-sionen EL 300 x 500, EL 500 x 1000, EL 750 x1500), ist jetzt auch mit der Option «Profilbe-arbeitung» erhältlich. Basierend auf der spe-ziell für die universelle Stanz- und Umform-bearbeitung von Blechen bis zwölf MillimeterDicke konzipierten Maschine erlaubt die Pro-filoption nun auch die Bearbeitung von Win-kel-, U- sowie T-Profilen mit Schenkellängenbis 90 Millimeter. Dafür sind lediglich entspre-chend längere Werkzeuge erforderlich, diesich auch für Stanz-/Umformarbeiten zum

Beispiel an ein- bis allseitig gekanteten Biegeteilen einsetzen lassen. Für dieVerwendung dieser längeren Werkzeuge wurde zum einen der Hub derStanz- und Umformmaschine auf 90 Millimeter verlängert, zum anderen einezweite unabhängig arbeitende Hublängeneinstellung installiert. Darüber hin-aus gibt es für die Fixierung der Winkel-, U-, T-Form- oder Biegeteile einenspeziellen Niederhalter. Das Anschlagblech für die Bearbeitung von Kleintei-len lässt sich in der X-Achse verschieben. Damit bieten sich in Bezug auf dieAnwendungs- und Bearbeitungsmöglichkeiten ganz neue Freiräume, die je-der in der Werkstatt und in der Fertigung tätige Praktiker schnell zu schätzenweiss. Zumal sich seitens der Bedienung keinerlei Mehraufwand ergibt, undauch die Sicherheitseinrichtungen dem zusätzlichen Einsatzzweck angepasstsind.

Stanz- und Umformprofis arbeiten mit Profiloption

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Beckhoff hat das Programm derSynchron-Servomotoren mit derBaureihe AM3100 erweitert. Diepolgewickelten Servomotoren mitmaximaler Drehmomentausbeutesind für den Betrieb mit der Beck-hoff-Servoklemme EL7201 aus-gelegt. Die Baureihe umfasst dreiTypen mit einer Nennleistung von50 W (Nennspannung 24 VDC) so-wie 90 W und 130 W (Nennspan-nung 48 VDC).In der Standardausführung sinddie Servomotoren AM3100 mit Re-

solver und einer glatten Welle ausgestattet. Auch in der kleinsten Bauformkönnen sie optional mit einer Haltebremse bestückt werden. Als Zubehör sindPlanetengetriebe und konfektionierte Anschlussleitungen verfügbar.Die EL7201 für das EtherCAT-I/O-System ist ein vollwertiger Servoverstärker fürden direkten Anschluss von Servomotoren bis 200 W. Die integrierte, schnelleRegelungstechnik mit einer feldorientierten Strom- und PI-Drehzahlregelungunterstützt hochdynamische Positionieraufgaben. Der Motor-, Resolver- undHaltebremsenanschluss erfolgt direkt an der Servoklemme.Die hohe Dynamik der Servomotoren eröffnet eine Vielzahl von Einsatzmög-lichkeiten: beispielsweise in Industrierobotern für Pick-and-place-Anwendun-gen oder allgemein im Maschinenbau, wo eine kompakte Bauform und einehohe Positioniergenauigkeit erforderlich sind.Die Integration in die Beckhoff-Automatisierungssoftware TwinCAT ermöglichteine komfortable Parametrierung der Servomotoren und der Servoklemme.

Neue Motorserie komplettiert kompaktesServosystem

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In der Industrie, im Handel, imGesundheitswesen oder in derLogistik läuft nichts mehr ohneBarcode. Bei jeder Gelegenheitwerden die schwarzen Balken-Codes via Scamittelsnner eingelesen. Geräte derneusten Generation sind hand-lich, leicht und äusserst zuverläs-

sig. Der Laser-Barcode-Scanner von ARP ermöglicht dank modernster Tech-nologie ein bequemes und sicheres Scannen.Mittels optischen oder akustischen Signals erfährt der Benutzer sofort, obder Barcode erfolgreich übermittelt wurde. Für schnelles Arbeiten ist der La-ser-Scanner in der ergonomischen Pistolenform äusserst praktisch. Das hand-liche Gerät schiesst alle üblichen 1D-Barcodes bis auf einen Leseabstand von20 cm zuverlässig und fehlerfrei ab.Der ultraleichte Laser-Barcode-Scanner von ARP erfüllt sämtliche Anforde-rungen im Alltagsbereich: Er ist nur gerade 110 Gramm leicht, sehr robust,zuverlässig und langlebig. Dank der einzigartigen Technologie kommt dieLaser-Optik ohne bewegliche Teile aus und bietet somit eine längere Le-bensdauer. Bei diesem Modell kann die energiesparende Autosensing-Funk-tion fix ein- oder ausgeschaltet werden. Der Laser wird mit Autosensingautomatisch aktiviert, wenn gescannt werden soll, und schaltet sich nachdem Vorgang automatisch wieder aus. Der hochpräzise Barcode-Scannereignet sich für alle Anwendungen in Industrie, Handel und Logistik wie auchfür Kassensysteme am POS.

Ultraleichter Barcode-Scanner von ARP

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Kundert hat eine preiswerteSandwich-Verfahrenstechnik ent-wickelt, bei der sich die Eigen-schaften der beiden Werkstoff-familien Polyurethan (PUR) undThermoplast auf ideale Weise er-gänzen. Das PUR-Element zwi-schen den Thermoplasten dientals Dämpfung (oder Toleranzaus-gleich) und substituiert technischaufwändige und teure Lösungen.Durch ein kostengünstiges Her-stellungsverfahren wird die inno-vative Lösung besonders interes-sant.

Auf den modernen Kundert-Produktionsanlagen sind viele Kombinationenvon verschiedensten Thermoplasten mit den unterschiedlichsten PUR-Werk-stoffen möglich. Dank den hochwertigen Kundert PUR-Systemen halten dieRollen auch hohen Kräften stand und eignen sich von sehr kleinen bis zusehr grossen Rollen. Die Herstellung ist sowohl für Kleinserien bis zu Serienvon gegen 25 000 Stück preislich interessant.Folgende Anwendungen der Kundert Thermoplast-PUR-Thermoplast-Sand-wiches sind denkbar:– Rollen/Walzen in der Fördertechnik (harte Oberfläche, trotzdem Dämp-

fungseigenschaften vorhanden)– Förderrollen in der Papier- und Textilindustrie (z. B. Dickenausgleich der

Textilien)– Rollen in Personen- und Warenliftanlagen (Laufruhe)– Umlenkrollen (Toleranzausgleich und Lärmdämpfung)

Sandwich-Verfahrenstechnik: Thermoplast-PUR-Thermoplast

KUNDERT AG, Kunststofftechnik, 8645 Jona, 055 225 16 [email protected], www.kundert.ch

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 PRODUKTE 69

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Der neue UltraschallsensorUNAM 12 ist mit einer Ansprech-zeit von nur 1,3 ms der weltweitschnellste Sensor seiner Art undnahezu so schnell wie optischeSensoren. Im Vergleich zu her-kömmlichen Ultraschallsensorenist er damit bis zu 20-mal schnel-ler und perfekt für Prozesse mithoher Geschwindigkeit geeignet.Dies, und die zusätzliche Mög-

lichkeit sehr eng beieinander positionierte Objekte zu detektieren, führt zueiner bedeutenden Effizienzsteigerung.Der UNAM 12 detektiert die Anwesenheit von hochtransparenten Verpa-ckungsmaterialien wie Folien oder Flaschen sowie von Wafern oder Glasund kontrolliert so den kontinuierlichen Fluss der Produktion. Um dabeieine maximale Betriebssicherheit zu erreichen, garantiert die Ultraschall-technologie die einwandfreie Funktion des Sensors unabhängig vom Ver-schmutzungsgrad. Darüber hinaus verfügen die Sensorvarianten mit Schall-düse über eine sehr schmale Schallkeule, die eine zuverlässige Erkennungeinzelner Objekte auch bei kleinsten Abständen erlaubt. Dank der schmalenSchallkeule können die Sensoren ausserdem hinter einer schützenden Wandmontiert werden und durch schmale Schlitze hindurch detektieren. Miteiner seitlichen Anfahrgenauigkeit von 0,5 mm sind die Sensoren zudemüberaus präzise.

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Bachofen modernisierte im Rah-men der Gesamterneuerung desLogistikzentrums die Behälterför-deranlage, um den Standort fürzukünftige Anforderungen fit zumachen.Der Ersatz der bestehenden Anla-ge erfolgte im laufenden Betrieb.Weitere wichtige Anforderungenwaren die Modularität des Trans-

portsystems und die staudrucklose Förderung der Behälter.

RFID-Lösung von TurckDie Systemintegratoren entschieden sich, ein berührungsloses Identifika-tionssystem zu implementieren, um die Warentransport-Prozesse effizienterzu gestalten. Zunächst wurden RFID-Lösungen verschiedener Hersteller ver-glichen.Den Zuschlag erhielt dann das modulare RFID-Paket BL ident von Turck.Überzeugende Argumente waren neben dem intelligenten Ansatz der De-zentralisierung die einfache und flexible Integration in die bestehende Steu-erungswelt sowie die Flexibilität des Systems. In komplexen Anwendungenhat diese dezentrale Intelligenz den Vorteil, dass die übergeordnete Steue-rung deutlich entlastet wird.

Umbau der Logistik im laufenden Betrieb

Bachofen AG, 8610 Uster044 944 11 11, info@bachofen, www.bachofen.ch

MathWorks hat die neueste Ver-sion seiner Matlab- und Simu-link-Produktfamilien vorgestellt.Neu in diesem Release ist der

Simulink Code Inspector. Dieses neue Tool automatisiert den Review vonQuellcode, der aus Simulink-Modellen generiert wurde. R2011b beinhaltetdarüber hinaus Updates für 82 weitere Produkte, darunter die Polyspace-Produktfamilie für die Verifikation von Embedded Software. Matlab startetzukünftig schneller unter Windows, verfügt über ein neues Tool für den Im-port von Tabellen und kann nun auch Teile von Arrays aus MAT-Dateien le-sen und schreiben.Ein paar der Highlights der R2011b für Matlab sind:– Parallel Computing Toolbox: Erhöhung der maximalen Anzahl lokaler

Worker von 8 auf 12– Image Processing Toolbox: parallele Blockverarbeitung grosser Bilder mit

der Parallel Computing Toolbox– Global Optimization Toolbox: gemischt ganzzahlige, nichtlineare Program-

mierung in genetischen Algorithmen.Und wichtige Neuerungen der R2011b für Simulink sind:– Simulink: Projektmanager für die Konfigurationsverwaltung von Bibliothe-

ken, Modellkomponenten, Skripten und MAT-Dateien– Simulink Coder: nebenläufige Ausführung auf Mehrkernprozessoren für

Host-basierte Targets und xPC Target– Embedded Coder: Codeabdeckung mit LDRA Testbed und Function Exe-

cution Profiling für SIL- und PIL-Tests– Simulink Fixed Point: automatische Skalierung mit abgeleiteten Signalbe-

reichen.Das Release 2011b ist ab sofort verfügbar und wird allen Kunden mit akti-vem Software Maintenance-Service von MathWorks automatisch zur Verfü-gung gestellt.

Neues MATLAB- und Simulink-Release

MathWorks, 3006 Bern, 031 950 60 [email protected], www.mathworks.ch

70 PRODUKTE 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

B&R BAUMER IMHOF

Bei Software-Projektenkommt es häufig zu Ver-zögerungen im Entwick-lungsablauf. Grund dafürist meist eine komplexeund zu starre Software.Eine objektorientierteVorgehensweise kann die-sen Ablauf deutlich be-schleunigen.Automation Studio aufBasis der Programmier-

sprache C++ schafft die notwendige Voraussetzung und erforderliche Flexi-bilität.Eine ganzheitliche Sicht auf die Entwicklungsaufgabe ist bei modernenMaschinenentwicklungen von zentraler Bedeutung. Damit das in der Praxisgelingt, müssen die eingesetzten Werkzeuge die Entwickler durchgängigunterstützen. Automation Studio bietet durch seine integrierte Simulations-umgebung, seine offenen Schnittstellen und die nahtlose Integration vonC++ die perfekte Plattform für eine optimale mechatronische Gestaltung derProduktentwicklung. So kann das Entwicklungsteam zu jeder Aufgabe daspassende Werkzeug einsetzen.Beginnend bei der Anforderungsdefinition über die objektorientierte Analy-se, das Design und die Simulation bis hin zur effizienten Inbetriebnahme derMaschine. Dadurch wird die Entwicklung insgesamt dynamischer, die Ent-wicklungszeiten kürzer bei gleichzeitiger Steigerung der Software-Qualität.

Schneller zum Ziel mit Automation Studio

B&R Industrie-Automation AG, 8500 Frauenfeld052 728 00 55, [email protected], www.br-automation.com

Der Bruchsaler AntriebsspezialistSEW-Eurodrive erweiterte seinSpektrum dezentraler Antriebslö-sungen um ein speziell für Intra-logistik-Applikationen konzipier-tes neues Basic-Gerät. Beim neu-en Produkt Movifitbasic wurdendie benötigen Funktionalitätenauf die Bedürfnisse der Intra-logistik optimiert.Die Geräte gibt es in acht Varian-ten mit einheitlichem Gehäuseund Abmessungen. Die Energie-verteilung für 3 �380 bis 480 VAC

erfolgt über das im Gerät integrierte FieldPower-Kontaktmodul mittels mo-derner und zuverlässiger Schnellanschlusstechnik der Firma Weidmüller. DieLeistungsteile lassen sich als Frequenzumrichter bis 1,5 kW sowie Motorstar-ter bis 4 kW bzw. 2 � 2,2 kW einsetzen. Die Kommunikation erfolgt überAS-Interface oder standardisierte Binärsignale.In Verbindung mit AS-Interface lassen sich zusätzlich zwei Sensoren am Ge-rät anschliessen. Sie werden ohne Zusatzkosten über den AS-Interface-Mas-ter zur Anlagensteuerung gemeldet und können dort verarbeitetet werden.Alle Geräte haben eine lokale Service-Schnittstelle mit RJ45-Steckverbinderzur Parametrierung der dezentralen Antriebseinheit.

Minimaler Aufwand – maximaler Nutzen

Alfred Imhof AG, 4142 Münchenstein061 417 17 17, [email protected], www.imhof-sew.ch

Mit der neuen Generation vonVeriSens-Vision-Sensoren setztBaumer Massstäbe bei der Ein-fachheit und Zuverlässigkeit vonVision-Sensoren. Drei intuitiv be-dienbare VeriSens-Serien stehenfür eine optimale Lösung ver-schiedener Applikationen in derAutomatisierungstechnik zur Ver-fügung.Die Vision-Sensoren der ID-Serielösen zuverlässig Aufgaben derindustriellen Identifikation undAufdruckkontrolle. Der VeriSensID-100 liest alle gängigen 1D-/2D-sowie GS1-Codes und ist damitideal geeignet für die Steuerung

von Produktionsabläufen. Der VeriSens ID-110 ermöglicht zusätzlich die Prü-fung von Text oder Datumsangaben auf Richtigkeit und Lesbarkeit(OCR/OCV).Mit dem VeriSens CS-100 der CS-Serie sind Check-and-Sort-Aufgaben bei derQualitätssicherung besonders einfach zu lösen. Beispielsweise können mitnun 5 digitalen Ausgängen Teile auf verschiedene Merkmale geprüft undohne SPS direkt sortiert werden. Die neue FEXLoc-Technologie garantiertdabei eine sichere 360°-Lagenachführung bei variablen Teilepositionen.Die XF-Serie ist leistungsstark wie ein Vision-System und dabei einfach zubedienen wie ein Vision-Sensor. Mit den umfangreichen Funktionen desVeriSens XF-100 und XF-200 ist es zum Beispiel möglich, Teilegeometrien zuprüfen, Positionen zu erfassen oder Verpackungen auf Form, Inhalt und kor-rekte Etikettierung zu kontrollieren.

VeriSens – intuitiv bedienbare Vision-Sensoren

Baumer Electric AG, 8501 Frauenfeld052 728 13 13, [email protected], www.baumer.com/verisens

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 LIEFERANTENVERZEICHNIS 71

18 LIEFERANTEN UND INTERNETADRESSEN t e c h n i c a 0 3 . 1 1

Abdeckungen/Öl(nebel)abscheider

Antriebe und Steuerungen

Antriebstechnik

ZF Services Schweiz AG

Arbeitsschutz

Automatisches Beladen und Entladen

Automaten-Drehteile

Automatisierung

Blechbearbeitung/Laserschneiden

Bodenmatten

CAD/CAM Systeme

CNC-Drehen

Hier könnte Ihr Eintrag erscheinen! Gerne berate ich Sie: Susanna Franzoni Telefon +41 (o)62 721 00 00 [email protected]

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 LIEFERANTENVERZEICHNIS 71

72 LIEFERANTENVERZEICHNIS 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

CNC-Werkzeugmaschinen

Dampfkesselvermietung

Decolletagearbeiten

Diamant- undBorazonwerkzeuge

Diamantwerkzeuge

Dienstleistungen

Druck- und Vakuumschalter

Energiezuführungen mobil

Galvanik

Gebläse/Radialventilatoren

Gravieren

Gummi-PUR-Silikon-Schaum-cfk-Walzen-Rollen

Ritterquai 27 Tel. 032 625 58 58 www.typ-gummi-tgw.com CH-4502 Solothurn Fax 032 622 72 40 E-Mail: [email protected]

Honmaschinen

Hydraulik

Industrie-PCs

Infrarot-/UV-Strahler

Kabel

Keilriemen

Klimageräte und Ventilatoren

Kompressoren und Zubehör

72 LIEFERANTENVERZEICHNIS 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 LIEFERANTENVERZEICHNIS 73

Telefon 062 789 75 95, www.servatechnik.ch

Korrosionsschutz

BRUNOX AG

CH-8732 Neuhaus SG

Tel. 055 285 80 80

Fax 055 285 80 81

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Kreissägemaschinen

Kunststoffprofile/-Teile

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Laserbeschriftungen

Lineartechnik

Lohnfertigung

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Mechanische Fertigung

Messe

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t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 LIEFERANTENVERZEICHNIS 73

74 LIEFERANTENVERZEICHNIS 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

Sandstrahl-Zubehör

Schichtdicken-Messgeräte

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Schleif- und Poliermaschinen

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Schweisskonstruktionen

Sensoren

Sicherheitstechnik

Stahl

Tieflochbohren/-Arbeiten

Ultraschall-Reinigungsanlagen

Wälzlager

Wasserstrahl-Schneiden

Werkstoffprüfmaschinen

Werkzeuge

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74 LIEFERANTENVERZEICHNIS 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 LIEFERANTENVERZEICHNIS 75

Werkzeugmaschinen

Josef Binkert AGWerkzeugmschinenCH-8304 WallisellenGrabenstrasse 1Telefon: 044 832 55 55Telefax: 044 832 55 [email protected] Präzision aus Tadition

Zahnräder

Innovation InformationAktualität

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t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 LIEFERANTENVERZEICHNIS 75

76 TECHNICA RAPPORT 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

it den insgesamt 200 Neuerungen inSolidworks 2012 will das Software-unternehmen den Konstruktionsteams

das Arbeiten nochmals erleichtern; im Mittelpunktstehen deshalb eine grössere Innovationsfähigkeitsowie Produktivität. So bietet die neuste VersionVerbesserungen in den Bereichen Baugruppen- undZeichenfunktionen, integrierte Simulation, Kalkula-tion, Leitungsführung, Erstellung von Bildern undAnimationen sowie Produktdatenverwaltung.Der Wegfall von ein bis zwei Schritten, erklärt dasUnternehmen, wirke sich grundlegend auf Benut-zerfreundlichkeit und Produktivität aus. Solidworks2012 bietet Erneuerungen in folgenden Bereichen:

Zeichnungen: Neue Werkzeuge unterstützen dieErstellung besserer und genauerer Zeichnungen,wodurch die Revisionsphase verkürzt wird und An-

Mwender Konstruktionen schneller erzeugen kön-nen. So werden veränderte Bemassungen automa-tisch hervorgehoben und vorherige Werte ange-zeigt, um Revisionen zu erleichtern. SequenzielleStücklistenanordnung und magnetische Linien hel-fen dabei, Stücklisten automatisch zu ordnen undzu positionieren, sodass Anwender weniger Zeitfür die Detaillierung und Ausrichtung von Zeich-nungen aufwenden müssen.Sustainability: Dank der neuen, erweiterten Benut-zeroberfläche von Solidworks Sustainability kön-nen Anwender Produkte mit Was-wäre-wenn-Sze-narien akkurater modellieren und einzigartige so-wie benutzerdefinierte Materialien besser unter-stützen. Ausserdem lassen sich Prozesse mit Para-metern wie recycelte Inhalte und Nutzungsdauergenau erstellen. Darüber hinaus erfolgt der Zugriffauf die neuesten Zusatzmaterialien von Solidworks

Sustainability direkt und immer dann, wenn sieverfügbar sind.Revision grosser Konstruktionen: Erlaubt das direk-te Öffnen und Prüfen sehr grosser Baugruppenoder einzelner Komponenten mit konkreten An-weisungen, Erstellung von Schnitten und Messun-gen; ein leistungsfähiger Computer oder besonde-re Vorbereitungen von Dateien braucht es nicht.Einfrieren von Features: Verhindert die uner-wünschte Neuberechnung von Features, indemalle Features über der entsprechenden Leiste ge-sperrt werden. Dadurch wird die Konstruktionkomplexer Modelle beschleunigt. Die Featureskönnen jederzeit wieder «aufgetaut» werden.Kostenkalkulation: Ein flexibles Werkzeug, das dieKalkulation von Fertigungskosten für Blech undMaschinenteile automatisiert. Konstrukteure kön-nen während des Konstruktionsvorgangs fundier-te, kostenbasierende Entscheidungen treffen undkontinuierlich neue Szenarien für sofortige minu-tengenaue Fertigungskostenschätzungen erstellen.Blechfunktionen: Hiermit lassen sich Konstruktio-nen neu erstellen oder 3D-Teile des Kunden mitneuen Werkzeugen in Blech umwandeln. Die neu-en Tools zielen speziell auf die Herausforderungenbeim Arbeiten mit Blech ab, beispielsweise die prä-zise Steuerung der Kanten-Laschen einschliesslichder Endbedingungen bis zum Scheitelpunkt. Kons-truktionen lassen sich automatisch abwickeln undfür die Fertigung dokumentieren, bis hin zum Ex-port für CNC und Bearbeitungsmaschinen.Simulation: Solidworks Simulation umfasst eine er-weiterte Bewegungsoptimierung, die automatischErgebnisse von Bewegungsstudien verwendet, umSensoren zu erstellen und komplexe und zeitinten-sive Maschinenaspekte wie Motorgrösse, Auflager-lasten und Wege anzupassen. Anwender könnenKonstruktionen in einem Bruchteil der Zeit opti-mieren, wenn sie Eingaben anpassen und Ände-rungen an Einschränkungen oder Zielen sofort an-zeigen.Solidworks Enterprise PDM: Durch die Integrationin den Windows Explorer haben Konstrukteureeinfachen Zugriff auf bevorzugte Suchvorgängeund ein umfassendes Suchwerkzeug. Ausserdemkönnen Anwender die Benutzeroberfläche vonWindows Explorer anpassen, um schnelleren Zu-griff auf die benötigten Informationen zu erhalten.Zusätzlich unterstützt Solidworks Enterprise PDMMS Office 2010 und den x64-Webclient. (ea) ●

www.solidworks.ch

INDUSTRIAL IT – 20. Version der Solidworks-CAD-Software

200 Neuerungen für ein optimiertes Arbeiten

Dassault Systèmes Solidworks Corp. hat mit Solidworks 2012 die neueste Version ihrer 3D-Konstruktionslösung vorgestellt. Die

neuste Version bietet zahlreiche Verbesserungen in den Bereichen Baugruppen- und Zeichenfunktionen, integrierte Simula-

tion, Kalkulation, Leitungsführung, Erstellung von Bildern und Animationen sowie Produktdatenverwaltung.

Wir bewegen die Schweiz.

T 061 417 17 17 · [email protected]

www.imhof-sew.ch

Bewegung bedeutet Leben. Aber ohne den richtigen Antrieb bewegt sich nichts.

Überall, wo sich Räder drehen und Motoren laufen, haben wir unsere Finger im

Spiel. Wann lassen Sie sich von uns bewegen?

t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 DIE FIRMA 77

n der EMO in Hannover stellte Erowavor Kurzem ein integriertes Automati-sierungssystem vor, mit dem sich prak-

tisch beliebig viele Produktionsanlagen automati-siert verknüpfen und betreiben, d. h. flexibel mitWerkstücken und Werkzeugen laden und entladenlassen. Schweizer Kunden gibt es für Anlagen die-ser Art kaum, meinte Verkaufsleiter Alois Bättigmit leisem Bedauern. Aber auf dem Weltmarkt istdie Firma aus dem luzernischen Surenthal seit Jah-ren erfolgreich.Begonnen hat Erowa – der Firmenname ist zusam-mengesetzt aus den Worten EROsion, Werkzeug-bau und Automation – 1983 mit dem ersten uni-versellen Spannsystem für den Werkzeug- und For-menbau. Diese präzisen Spannsysteme verkaufensich seit damals verständlicherweise auch auf demSchweizer Markt erfolgreich. 1987 stellte man denersten Roboter für den automatischen Wechselvon Werkstücken und Elektroden vor. Konsequentwurden diese Produkte weiterentwickelt.Heute verfügt Erowa über ein durchgängiges, voll-ständiges Sortiment von Spannsystemen über Au-tomationsgeräte bis hin zu Prozess-Steuerungs-Software für die gesamte spanabhebende Metall-industrie. 1989 rief man das nach wie vor gültigeund viel zitierte Vier-Stufen-Fertigungskonzept,kurz FMC, ins Leben. Indem die einzelnen Schritteder Fertigungsoptimierung definiert wurden, ge-lang es, sowohl das Verständnis der Anwender wieauch die Akzeptanz der Maschinenhersteller fürdiese Systeme zu gewinnen.

Durchgängig, flexibel, vollständig. Palettenbelade-systeme für Werkzeugmaschinen gibt es einige auf

Adem Markt. Was die Erowa-Systeme von den Mit-bewerbern unterscheidet, ist zum Teil die Präzision– aber das ist wohl keine weitere Diskussion wert,das erwartet man von Schweizer Produzenten still-schweigend –, sondern dass man die Problematikder flexiblen Automatisierung getreu dem Firmen-motto «Innovation aus Tradition» weiter entwi-ckelt und fertig denkt. So verfügt die gezeigte An-lage nicht nur über einen zusätzlichen «Rüstrobo-ter», der die Werkstückpaletten selbstständig bela-den kann, sondern auch über eine integrierbare3D-Messmaschine – ebenfalls aus dem Haus Er-owa –, welche praktisch «Inprozess» die bearbeite-ten Werkstücke vermessen kann.Integriert in der normalen Rüst- und Beladestationsteht ein kleiner 6-Achs-Roboter. Er ist zuständigfür das Be- und Entladen von Werkstückpalettenmit den Roh- resp. Fertigteilen. Die schwere Arbeit– den Transfer der Mehrfachpaletten zur Werk-zeugmaschine – übernimmt dann der Robot Dyna-mic. (Siehe Bericht in technica 9-2011, Seite 16)Das Resultat: Nach der mannlosen Nachtschichtfindet die Bedienungscrew Teile vor, die nicht nurfertig bearbeitet, sondern auch schon «qualitäts-kontrolliert» sind. Erst damit schliesst sich der Kreisvom Rohling zum fertig bearbeiteten und gegebe-nenfalls «qualitätsdokumentierten» Fertigteil, unddies bei Losgrössen, die praktisch beliebig kleinsein können.

Qualität wird produziert – nicht gemessen! Die Lie-gezeiten von Produkten, vor allem wenn mit klei-nen Serien oder Einzelstücken gefertigt wird, sindoft unverhältnismässig zu den effektiven Ferti-gungszeiten. Da jedoch praktisch zu jedem Werk-

stück ein Qualitätszertifikat beigestellt werdenmuss, sind die Kontrollen ein Arbeitsgang wie je-der andere auch.Um die Produktivität zu steigern, soll auch dieMessmaschine automatisch beladen werden. Ei-gentlich eine naheliegende Idee. Die Tatsache,dass heutige Messmaschinen sehr wohl automa-tisch Messen, aber selten automatisch beladenwerden, gibt zu denken – und hat offensichtlichauch in Büron zu denken gegeben! Die Erowa Pre-Set Qi ist in allen Belangen die geeignete Anlage,um den Prozessschritt «Qualitäts-Messen» vollau-tomatisch zu integrieren.In Übereinstimmung mit der Aussage, dass Quali-tät produziert und nicht gemessen wird, ist die Er-owa PreSet Qi die einzige Messmaschine ihrerPreisklasse, die mechanisch präzis gefertigt wird.Dies ist eine Grundvoraussetzung für dauerhafthochstehende Messungen.Zudem ist die volle Integration der Erowa-Spann-systeme von allem Anfang an vorgesehen. So istdie Schnittstelle zur automatischen Beladung be-reits inbegriffen. Mit der überschaubaren Mess-software und den notwendigen Importmodulenfür CAD- und CAM-Daten sind die Messprogram-me schnell erstellt.Die Integration in den Fertigungsprozess über dasLeitsystem Erowa JMSpro ist ebenfalls vorgese-hen. ●

Die Erowa AG behauptet sich auf dem Weltmarkt als flexibler Automatisierer

Innovationen für die globalen MärkteDass man seine auf dem Schweizer Markt erfolgreichen Produkte irgendwann auch im Ausland zu verkaufen versucht, ist der

übliche Weg in den Export. Mit Produkten und Systemen auf den internationalen Märkten erfolgreich zu sein, die in der

Schweiz kaum Kunden finden, setzt noch ein rechtes Stück mehr Innovationskraft und Kundennähe voraus. Erowa hat offen-

sichtlich beides.

6233 Büron, 041 935 11 [email protected], www.erowa.com

EROWA AG

Die in das Automationssystem integrierbare 3D-Messmaschine Erowa PreSetQi.

Erowa EMC 3.0 – Mit EMC hat der Maschinenbediener seine Fertigungszellejederzeit im Griff.

die fachzeitschrift für die maschinen-, elektro-und metallindustrie

ISSN 0040-0866, 60. Jahrgang 2011www.technica-online.ch, www.marktspiegel.chTotal verkaufte Auflage: 1057 ExemplareTotal Gratisauflage: 7368 Exemplare

Ausgezeichnet mit dem Zertifikat«Schweizer Qualitätszeitschriften QFZ»des Verbandes Schweizer Presse

KontaktAlle Mitarbeiter erreichen Sie unter [email protected]

HerausgeberinAZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 AarauTel. +41 (0)58 200 56 50, Fax +41 (0)58 200 56 51

GeschäftsführerDietrich Berg

Leiterin ZeitschriftenRatna Irzan

Redaktion«technica», Neumattstr. 1, Postfach, CH-5001 Aarau,Tel. +41 (0)58 200 56 42, Fax +41 (0)58 200 56 61

Eugen Albisser, Chefredaktor, Tel. +41 (0)58 200 56 41Martin Gysi, Masch.-Ing. FH, Tel. +41 (0)58 200 56 29

Externe redaktionelle MitarbeiterEdgar Grundler, Alois Altenweger

SVBF-Teil «Planung und Produktion»Offizielles Organ des Schweizerischen Verbands für Betriebsorga-nisation und Fertigungstechnik SVBF Schweiz, 8021 Zürich,www.svbf.ch Redaktor: Alois Altenweger, lic. rer. pol.,Tel. +41 (0)34 402 56 69, [email protected]

CopyrightMit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und derAutor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copy-right und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröf-fentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseige-nen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken.Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmtdie Redaktion keine Gewähr. Produkte und Highlights sind kosten-pflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet.

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AnzeigenPeter Spycher, Tel. +41 (0)58 200 56 33Verena Müller, Tel. +41 (0)58 200 56 42Susanna Franzoni, Tel. +41 (0)62 721 00 00Anzeigentarif unter www.technica-online.ch

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Leiter Marketing/OnlineValentin Kälin

[email protected] Tel. +41 (0)58 200 55 70

PreiseAbonnementspreis: Fr. 95.– Ausland: Fr. 95.– plus Postgebühren

Layout/ProduktionPia Zimmermann

DruckVogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen

Ein Produkt der

Verleger: Peter WannerCEO: Christoph Bauerwww.azmedien.chNamhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: Aargauer Zeitung AG, AZ AnzeigerAG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Verlagsservice AG, AZ VertriebsAG, Basellandschaftliche Zeitung AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AGSolothurner Zeitung AG , Tele M1 AG, TMT Productions AG, Radio 32 AG, Vogt-SchildDruck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG

ABB Schweiz 41, 66

Alfred Imhof 76

Antrimon AG Antriebstechnik 45

ASCO Numatics 44

Atlas Copco (Schweiz) 33

B&R Industrie-Automation 7, 10, 79

Bachofen 32

Bauberger AG 22

Baumer Electric 69, 70

Beckhoff Automation 27, 67, 68

Bito-Lagertechnik Bittmann 12

Bosch Rexroth 17, 37

Boschert GmbH + Co. 68

Bossard 57

Brändle Werkzeugmaschinen 53

BusinessLink 12

Carl Cloos Schweisstechnik 34

COMSOL Multiphysics 22

COSCOM 11

Deuta-Werke 48

Durolaminat 30

EHB Elektro Hediger 50

Eichenberger Gewinde 19

EKZ 6

EPMT 3

Erowa 77

Estech Industries Holding 30

Ethernet Powerlink 10

Euresearch 79

Fastems 38

Föhrenbach 4, 17

Fronius Schweiz 67

Gebhardt Fördertechnik 52

Getriebebau Nord 67

Getyoutguide 62

Gurit 6

Hans Eberle 8

HaWe-Werkzeuge 52

Hediger Elektro 50

IBM 6

igus 17, 20, 79

Ingersoll Werkzeuge 2

IWS Fraunhofer- Institut 4

Jakob Keller Verschlusstechnik 22

Keller AG 2

Keller Laser 64

Kufferath 25

Kundert 3

Laesser 70

Lastech 28

Linde Lansing Fördertechnik 4, 57

Malcisbo 63

Max Mitschjeta AG 60

maxon motor 67

Mesago Messemanagement 56

Messe Luzern 8

Metall Service Menziken 50

Mikron Tool SA Agno 32

Murrplastik 6

OSEC 7, 66

P.E. Schall 17

Parkem AG 5

Parker Hannifin Europe 49

Pilz Industrieelektronik 43

PSI Paul Scherrer Institut 5

Remmert 56, 79

Sandvik 4

SAP (Schweiz) 4

Schmalz 17

SCHMIDT Technology 55

Schoop + Co 49

SECO 1, 79

SEH Technik 24

sfb 60, 61

SF-Filter 79

SHL Automatisierungstechnik 21, 31

Siemens Schweiz AG 7, 16, 50

Skybotix 63

Solidworks 76

StarragHeckert 28

Stein Automation 9

Still 54

Suhner Abrasive Expert 69

Swisscleantech 10

Swissmem Kaderschule 24

The MathWorks 69

Thür & Co Federnfabrik 15

TOX® PRESSOTECHNIK 47

Universität Basel 5

Verband SCHWEIZER MEDIEN 58

Vibraplast 6, 11

Vissee 63

Walter Meier 5

Wild AG Zug 35

ZHAW School of Engineering 39

78 IN DIESER AUSGABE IMPRESSUM 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

Workshop «Introduction toEU Research Funding (FP7) forNewcomers»Wie funktioniert die Projektförderung imRahmen des europäischen Forschungsrah-menprogramms FP7? Welche Möglichkeitengibt es für KMU, an Forschungsprojekten mitPartnern aus ganz Europa teilzunehmen?Diese Fragen beantwortet der Workshop vonEuresearch und zeigt, wie Unternehmendabei vorgehen müssen.

Veranstalter: EuresearchDatum: 18. Oktober 2011Zeit: 14.15 –17.30 UhrOrt: Euresearch Headoffice Effingerstrasse 19 3008 BernAnmeldung: www.euresearch.ch

B&R INNOVATION DAYBei einem kurzweiligen Programm mitWorkshops erfahren Sie mehr über die neus-ten B&R-Produkte und -Services. FolgendeWorkshops werden angeboten:

Workshop 1 «Automation Software»Workshop 2 «Technology Solutions»Workshop 3 «Component Integration»

Am Nachmittag folgt ein freundschaftlichesTurnier und am Abend verspricht B&R, dieGäste «in Oktoberfeststimmung zu verset-zen». Man kann nur am Morgen, am Nach-mittag oder den ganzen Tag aktiv teilneh-men, die Teams als Zuschauer unterstützenoder einfach beim Nachtessen auf die Sie-gerteams anstossen. Wer den ganzen Tagmit von der Partie ist, nimmt automatisch ander Verlosung eines iPads teil.

Veranstalter: B&RDatum: 18. November 2011Agenda: 9.00 Uhr Begrüssung 9.30 Uhr Innovationen und

Workshops 13.00 Uhr Mittagessen 14.00 Uhr Eröffnung Swiss

Orange Cup 15.00 Uhr Turnier (nach den

Regeln von B&R) 19.00 Uhr Abendessen in

FrauenfeldAnmeldung: bis am 28. Oktober 2011

www.br-innovationday.ch

Agenda

In dieser Ausgabe der Technica findenSie das Symbol «tplus» an verschiede-

nen Stellen im Heft. Es deutet darauf hin,dass für die gekennzeichneten Artikelweitere Informationen hinterlegt sind,auf der technica-Webseitewww.technica-online.ch.Sie finden dort die zusätzlichen Dokumen-te – Langversionen der Artikel, Datenblät-ter, Broschüren, Audiofiles und Filme –beim Anklicken des Buttons oben rechts.Eine Liste mit den Zusatzmaterialien er-scheint. Klicken Sie auf die entsprechendenVerknüpfungen.Die folgende Auflistung gibt eine Über-sicht, auf welchen Seiten in dieser Ausgabeund zu welchen Themen wir tplus-Materialhinterlegt haben.

Seite 12Social Media in der Industrie

Das Auffinden von strategisch rele-vanten Web-Informationen, die daseigene Unternehmen, die eigenen

Kunden oder Marktentwicklungen be-treffen, ist Chance und Herausforderungzugleich. Die Studie vom Fraunhofer Insti-tut – zum freien Download – gibt Aus-kunft über die wichtigsten IT-Lösungenzur Identifikation, Beobachtung undAnalyse von relevanten Quellen im SocialWeb.

Seite 13Frauenquote in Unternehmen

Vom Seco gibt es eine Publikationmit dem Titel «Frauen in Führungs-positionen: so gelingts». Darin kom-

men auch zehn grosse und mittlere Un-ternehmen zu Wort, die ihre Erfahrungmitteilen.

Seite 18Motek/Bondexpo

Mit dem wartungsarmen System P4von Igus kann eine sichere Energie-zuführung auf langen Wegen bis

800 m für Krananlagen oder Fördersyste-me realisiert werden. Die Webseite zeigtKurzfilme zur Funktionsweise und wiedie Energiekette angewendet werdenkann.

Seite 55Modernes Blechlager

Die Firma Remmert betreibt eineneigenen Youtube-Kanal. Gezeigtwird dort unter anderem auch in

einem Animationsfilm, wie ein modernesBlechlager funktioniert.

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t e c h n i c a 1 0 . 2 0 1 1 ONLINE/AGENDA 79

80 VORSCHAU/TECHNIKNACKNUSS 1 0 . 2 0 1 1 t e c h n i c a

AntriebstechnikAuch Theater- und Opernhäuser sindauf modernste Technologien angewie-sen. Effiziente Spindelhubgetriebe-techniken sorgen zum Beispiel in Zü-rich für überraschende Effekte. Dasssie ihre Arbeit «flüsterleise» verrichten,war nur eine der Herausforderungen.

Erfolgreiche EMO 2011Zufriedene Aussteller und entschei-dungsfreudige Besucher aus aller Welt- vermehrt auch aus Asien und Süd-amerika - prägten die EMO 2011 inHannover. Die technica berichtet überdie Messehighlights. Nächste EMO: 16.- 21.9.2013, wieder in Hannover.

Swissrobotics.netRund um die Werkzeugmaschine sorgtder Roboter mit seine Flexibilität undPräzision dafür, dass nicht nur der Zer-spanungsprozess an sich, sondern dergesamte Fertigungsprozess einesWerkstücks noch sicherer, präziser undproduktiver wird.

TECHNIKNACKNUSS

Umlaute: 1 BuchstabeDas Lösungswort können Sieauf unserer Homepagewww.technica-online.ch inder Rubrik «TechniKnacknuss»eingeben.Einsendeschluss: 11. Nov. 2011.Unter den Einsendern der rich-tigen Lösung verlosen wir dreiExpl. von «Singletrails in denSchweizer Alpen» von JürgBuschor. Die 100 schönstenMountainbike-Touren in allenRegionen der Schweizer Alpenund im Jura, im Wert vonFr. 59.90.

Das Rätsel für technischversierte Kreuzworträtsel-freunde.

Vor-sitzende

kleinerBallen

Chemi-sches

Element

Ort desVerbre-chens

Milch-produkt

kubi-scher

Kohlen-stoff

scharferWerk-stück-grat

Unsach-verstän-

diger

altesLängen-

massverläss-

lich

Blech-schneid-

gerätabseits

BahreSee in

Zentral-asien

2

Kopfbe-deckung

Haar-pflege-

fettLiege-sofa

7 3 Haupt-stadtSim-

babwes

Geld-horter

Luftfahrt-gesell-schaft

Tätigkeitdes

Windes

Indi-scher

Gläubi-ger

gegenerstma-

ligeErnen-nung

8

1 Stoff-mischer

chem.Element

Glied-masse

Vergel-tungüben

gleich-artige

Produkte

Mass-einh. f.Wider-stand

Pferde-rasse

Trauben-ansatz amRebstock

6

rorierendeWerk-

stückauf-nahmen

Gegent.des

Diffusors

Ski inÖster-reich

Koch-stelle

Hinter-lassen-schaft

Planet

4Zahlwort

FürbitteEnergie-

erhal-tungs-satz

Vieh-züchter(engl.)

5

bitter

Gerätzum

Lasten-ziehen

Gegent.von

weniger

1 2 3 4 5 6 7 8

E S C U FP E D A N T T H E O R I EO H M D A A B S I N T H

R K T R E N N E N E IB E S T I E S E C F SA B S K U P O N P O S T

S R O S N J U N T AN U T Z E N T A N D E MI R R E E K U L I

E N T W E I H U N G T E E NA U T O B A U

A P P L E H A S SN E I D F L U S S

P

Die richtige Lösung des Kreuzworträtsels in technica 8-11 lau-tete SCROLLEN. Die Gewinner des Buches «Wilde Küche» sind:Ivan Gandola, Reto Leuenberger und Josef Erni.

VORSCHAU

Ausgabe 11

3. November 2011

5-8 JUNI 2012

www.epmt.ch www.epmt.ch/smtwww.ephj.ch

Die einzige jährlich stattfindende Fachmesse, die den Präzisionstechnologien gewidmet istHorlogerie-Joaillerie - Mikrotechnologie - Medtech

• 10 Jahre Erfahrung….. seit ihrer Gründung bekannt und anerkannt

• 571 Aussteller und über 11'000 Fachbesucher in 2011

• Eine Plattform für Informationsaustausch und Geschäftsabschlüsse - eine Veranstaltung,die sich allgemein grosser Beliebtheit erfreut und als unumgänglich gilt

• Eine von Fachleuten für Fachleute organisierte Messe

• Ab jetzt an einem neuen Standort : Palexpo Genf, ideal in Europa gelegen undleicht zugänglich

11. Ausgabe 6. Ausgabe 2. Ausgabe

Internationale messe

Produkte erhältlich ab1. Oktober 2011

News

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