TECHNOLOGIE. INNOVATION. UNTERNEHMERTUM.

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DIGITALER WANDEL Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut im Interview. //10 - 14 WISSENSVORSPRUNG So nutzt man den Informationsstrom im Netz für den Börsenhandel. //31 - 33 CYBERONE Alles Wichtige rund um den Hightech Summit und die CyberOne Awards 2016. //48 - 55 AUSGABE 1/2016 TECHNOLOGIE. INNOVATION. UNTERNEHMERTUM. www.hashtag6789.de

Transcript of TECHNOLOGIE. INNOVATION. UNTERNEHMERTUM.

DIGITALER WANDELWirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut im Interview. //10 - 14

WISSENSVORSPRUNGSo nutzt man denInformationsstrom im Netz für den Börsenhandel. //31 - 33

CYBERONE

Alles Wichtige rund um den Hightech Summit und die CyberOne Awards 2016. //48 - 55

AUSGABE 1/2016

TECHNOLOGIE. INNOVATION. UNTERNEHMERTUM.

www.hashtag6789.de

Ein Produkt der SDZ. Druck & Medien und bwcon in Kooperation mit BIOPRO Baden-Württemberg, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Stuttgart Financial.

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 3

die digitale Transformation ist in aller Munde und wird den Unternehmen in Südwestdeutschland enorme Chancen bieten, die eigene Position im globalisierten Markt wei-ter auszubauen. Jedoch liegen auch bei diesem Prozess Chancen und Risiken nahe beieinander. Digitale Transfor-mation bedeutet für die Unternehmen mehr, also nur eine traditionell produktfokussierte Sichtweise mit inkremen-teller Innovation zu versehen. Sie legt den Grundstein für neue, grundsätzlich andere Wertschöpfung.

Neben einer gut ausgebildeten und motivierten Beleg-schaft sind Innovation, Hightech und Unternehmertum drei Erfolgsfaktoren für ein erfolgreiches Weiterentwickeln eines Unternehmens in der Phase der Digitalen Transfor-mation.

Um genau diese Themen geht es in #6789, dem ersten branchenübergreifenden Innovationsmagazin für den Südwesten. „#“ steht dabei für das unerlässliche Netz-werk, die Ziffern „6789“ sind die Postleitzahlen und so das Symbol für unsere Region.

Das Magazin #6789 versteht sich als Begleiter für den Di-gitalen Transformationsprozess und als Netzwerk für alle innovativen Kräfte, die die Digitale Transformation ge-meinsam zu einer Erfolgsgeschichte machen wollen. Ge-meinsam wollen wir Ihnen als Entscheider und Gestalter dieses Prozesses Anregungen und interessante Impulse liefern.

Liebe Leserinnen und Leser,

EDITORIAL

Deswegen ist #6789 vom ersten Tag ein Gemeinschaftspro-jekt. Neben bwcon, der führenden Wirtschaftsinitiative zur Förderung des Hightech-Standortes Baden-Württem-berg, und der SDZ. Druck & Medien, dem Medienunter-nehmen in Ostwürttemberg, beteiligen sich das Karlsruher Institut für Technologie, die Landesgesellschaft BIOPRO Baden-Würtemberg sowie die Stuttgart Financial an dem Projekt. Weitere Partner sind herzlich willkommen.

Es ist geplant, das Magazin zweimal jährlich erscheinen zu lassen und wir freuen uns auf eine interessante Diskussion miteinander, untereinander und auf dem Hightech Sum-mit Baden-Württemberg – dem Starttag von #6789.

Christian KaufeisenGeschäftsführerSDZ. Druck und Medien

Dr. Jürgen JähnertGeschäftsführerbwcon

Christian Kaufeisen

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #67894

KLÄRSCHLAMM NUTZBAR MACHENWie man wertvolle Rohstoffe wie Phosphor rückgewinnen kann.#LifeSciences

DIGITAL FEHLER FINDENDas noch junge Unternehmen Rüdenauer 3D Technology.#Produktion

RECHENLEISTUNG AUS DER CLOUDNuberisim bietet Simulationen via Internetplattform an.#IT #Gesundheit

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3620

#31WISSENSVORSPRUNG AN DER BÖRSE

#21 #17

TECHNOLOGIEUNTERNEHMEN

BIOTECH-MARKT IN ÜBERSEE

GÜNTHER OETTINGERIM INTEVRIEW

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 5

FAHRT AUFNEHMENJürgen T. Siegloch über den CyberOne.

DIE FINALISTEN 2016Diese neun Unternehmen haben es in die Endrunde geschafft.

51100 TAGE KREATIVDer Demo Day der Universität Tübingen.#Gesundheit

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NUTZEN AUS DER CLOUDCloud Computing und dessen Potential für die Wirtschaft.#IT

38 50

#28

#48

NEUES WAGEN

#54

#10

START IST GELUNGEN

DIGITALEN WANDEL GESTALTEN

CYBERONEINNOVATION

CYBERONE AWARD 2016

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #67896

NAMEN & NACHRICHTEN

Die Walter AG, ein Spezialist für Zer-spanungslösungen, hat an ihrem Stammsitz in Tübingen ein neues, 5000 Quadratmeter großes Technolo-giezentrum gebaut. Kunden und Mit-arbeiter sollen dort künftig die Mög-lichkeit haben, Hightech-Werkzeuge im Einsatz zu erleben und zu testen. Anlässlich der Messe AMB in Stutt-gart wurde das Zentrum im Herbst eröffnet. In technischen Trainings und Workshops werden neue Zerspa-nungsprozesse bis hin zur Praxisreife optimiert. Neueste Bearbeitungs- und Kommunikationstechnologie er-möglichen Schulungen per Live-Über-tragung aus der Maschinenhalle im

Die Weltgesundheitsorgansiation WHO hat eine Empfehlung für einen Tuberkulose-Schnelltest der Firma Hain Lifescience GmbH, Nehren, veröffentlicht. Mit dem Schnelltest kann der Nachweis von extensiv re-sistenten TB-Erregern (XDR-TB) und deren Resistenzen gegen bestimmte Zweitrangmedikamente bereits nach nur wenigen Stunden vorliegen, an-statt wie bei konventionellen Ver-fahren nach mehreren Wochen. Da

KOMPETENZ ERLEBEN

WHO EMPFIEHLT SCHNELLTEST

Erdgeschoss in alle Walter-Vertriebs-gesellschaften. Der größte der sechs Schulungsräume, das Auditorium, hat

eine Kapazität von bis zu 200 Sitzplät-zen.

#Produktion

sich dadurch die Therapie schneller zielgerichtet anpassen lässt, erhöht dies die Wirksamkeit und reduziert die Behandlungskosten sowie das Risiko, dass sich weitere Antibio-tikaresistenzen ausbilden. Nach WHO-Schätzung sind im Jahr 2014 weltweit fast zehn Millionen Men-schen an Tuberkulose erkrankt und insgesamt 1,5 Millionen Menschen daran gestorben.

#Gesundheit

MILLIONENMENSCHEN SIND LAUT WHO 2014 AN TUBERKULOSE GESTORBEN.

1,5

AUSZEICHNUNG FÜR PATIENTENSICHERHEIT

Der Medizintechnikhersteller ESCAD Medical aus Heiligenberg wurde für sein Lagerungssystem endoSTORE als einer der „100 Orte für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg“ durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württem-berg ausgezeichnet. Die integrierte Kommunikationsschnittstelle zum Rei-

nigungs- und Desinfektionsgerät stellt sicher, dass nur fehlerfrei aufbereitete Endoskope eingelagert werden kön-nen. So wird eine Gefährdung durch kontaminierte Geräte für den Patien-ten nahezu ausgeschlossen. Das Sys-tem setzt damit neue Maßstäbe in der Patientensicherheit. Mit dem Wett-bewerb zeichnet das Land innovative

Lösungen für die Digitalisierung der Wertschöpfung in der Industrie aus. Der Wettbewerb richtet sich in erster Linie an Unternehmen als Ausrüster und Anwender innovativer Lösungen. Besonders kleine und mittelständi-sche Unternehmen sind aufgerufen, Ideen einzureichen.

#Gesundheit

NAMEN & NACHRICHTENNAMEN & NACHRICHTEN

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 7

BEST OF BW

Der Venture Capital-Pitch von VC-BW läuft unter dem Motto „Best of Ba-den-Württemberg“. Dabei haben her-ausragende Gründer aus Baden-Würt-temberg die Möglichkeit, ihr Startup einem fachkundigen Publikum beste-hend aus Investoren des gesamten Bundesgebiets sowie der Schweiz und Österreich vorzustellen.Mittels Votum der Investoren wird in den jeweiligen Bereichen IT, Life Science sowie Technik der Favorit ge-

wählt und ein Gesamtsieger gekürt. Außerdem haben weitere Startups die Möglichkeit, ihre Idee auf der Grün-dermesse zu präsentieren. Der 6. VC-Pitch findet am 2. Februar 2017 in der L-Bank Stuttgart statt. VC-BW ist Teil der Gründungsoffensi-ve der baden-württembergischen Lan-desregierung in Zusammenarbeit mit Stuttgart Financial.

DESIGNPREIS FÜR DIGITALAGENTUR

Der von 21TORR für Deutsche Post DHL Group (geschaeftsbericht2015.dpdhl.com/) realisierte digitale Ge-schäftsbericht 2015 wurde mit dem Red Dot Award 2016 im Bereich Com-munication Design prämiert.Die Digitalagentur mit Standorten in Hamburg, Stuttgart und Reutlingen wird zum wiederholten Mal mit die-sem Preis ausgezeichnet. Komplexe Inhalte, klare Struktur: Die digitale Adaption des von der Marken- und Designagentur hw.design konzipier-

ten Geschäftsberichts ermöglicht ei-nen raschen Überblick, ob auf großen Bildschirmen oder unterwegs auf dem Smartphone. Zahlen, Grafiken, Texte – alles ist klar strukturiert dank digitaler Leselogistik. Die Navigation ist einfach und intuitiv. Das Design ist bewusst reduziert, um den Fokus auf den In-halt zu setzen. Das Ergebnis ist mehr Web-Applikation als Website.Der „Red Dot: Communication Award“ gehört zu den renommiertes-ten Wettbewerben für Kampagnen,

Marketingstrategien und Kommuni-kationslösungen weltweit. Eine Jury prämiert jährlich Einreichungen aus 46 Ländern.

Um künftigen Herausforderungen der produzierenden Wirtschaft gerecht zu werden, sind innovative Konzepte er-forderlich. Das Schlagwort lautet hier „Industrie 4.0“ - denn die intelligente Fabrik der Zukunft wird auf dem op-timalen Zusammenspiel von Mensch, Technik und Organisation basieren.Die Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein hat dafür ein Kompetenzzentrum eingerichtet, das anstehende Prozesse zum Thema vorantreibt und den Mitgliedsunter-nehmen näherbringt. „Wir wollen mit unserem Kompetenzzentrum Industrie

AKTEURE VERNETZEN

4.0 Südlicher Oberrhein eine zentrale Anlaufstelle für alle Industrie 4.0-Ak-tivitäten in der Region schaffen, ein-zelne Akteure miteinander in Kontakt bringen und so die Verzahnung der Produktion mit der digitalen Welt als wichtiges Zukunftsthema für die Wirt-

schaft mit anschieben“, sagt Werner Reif, Mitglied der IHK-Geschäftslei-tung und Leiter des Geschäftsbereichs Innovation und Umwelt.Die Mitgliedsbetriebe werden durch Orientierungsberatungen unterstützt von der Vermittlung von Kooperati-onspartnern über die Recherche nach Förderprogrammen bis zur Absiche-rung des in den Projekten entstande-nen geistigen Eigentums. Unter www.industrie40.ihk.de wurde dafür eine eigene Homepage eingerichtet.

#Produktion

„WIR WOLLEN MIT DEM KOM-PETENZZENTRUM EINE ZENT-RALE ANLAUFSTELLE FÜR ALLE INDUSTRIE-4.0-AKTIVITÄTEN IN DER REGION SCHAFFEN.“

//Zitat: Werner Reif

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #67898

übrige Bundesländer

Baden-Württemberg (Spitzenreiter)

übrige Bundesländer

Bayern (Spitzenreiter)

Baden-Württemberg Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

TITELTHEMA

In keiner anderen EU-Region sind die Innovationsaktivitäten so ausgeprägt, wie in Baden-Württemberg. Daten des ZEW zeigen, dass das drittgrößte Bundesland sich hinsichtlich der Un-ternehmensdichte im High Tech Sek-tor auf einer Spitzenposition befindet. Die hohe Unternehmensdichte mit ausreichend Beschäftigungsmöglich-keiten im Unternehmensbestand wirkt sich aber negativ auf die Anzahl der Gründungen aus.

Laut KfW-Gründungsmonitor ist 2015 in Deutschland die Zahl der Existenz-gründer um 17 Prozent auf 763.000 gesunken. Im Vergleich der Bundes-länder liegt Baden-Württemberg hier lediglich auf Rang acht. Diese Ent-wicklung wird auch im Statista Dossier Baden-Württemberg bestätigt: die Anzahl der Gewerbeanmeldungen je 10.000 Einwohner ist von 108,9 in 2004 auf 84,8 in 2015 gesunken. Jedoch ist die Überlebensrate der High Tech-Un-ternehmen, die nach fünf Jahren noch am Markt sind, im bundesweiten Ver-gleich am höchsten, wie eine Studie des ZEW in Mannheim zeigt.

EINE FORSCHUNGSLANDSCHAFT MIT IMPACTIn keinem anderen Bundesland waren so viele Universitäten in der Exzellenz-initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung so erfolgreich wie in Baden-Württemberg. Drei der insgesamt neun Landesuniversitäten - Heidelberg, Konstanz und Tübingen - haben von Land und Bund insge-samt 571 Millionen Euro zur Stärkung ihrer Forschungsexzellenz erhalten. Komplementär zu den Universitäten, den 24 Hochschulen für Angewand-te Wissenschaften und zwölf Dualen Hochschulen gibt es außeruniversi-

STANDORTALS VORTEIL

täre Forschungseinrichtungen. Da-runter befinden sich 13 Fraunhofer Institute, sieben Leibniz-Einrichtun-gen, zwei Helmholtz-Zentren und zwölf Max Planck Institute. Diese Forschungslandschaft legt zu Beginn der „Wertschöpfungskette“ die Aus-gangsbedingungen für Innovationen: Erstens werden Arbeitskräfte ausge-bildet und zweitens die wissenschaft-lich-technologischen Grundlagen für Innovationen gelegt.

LANGFRISTIGE MÖGLICHKEITEN ZUR FINANZIERUNGGründer und bestehende Unterneh-men können Finanzierungspfade für die Vorbereitung und Einführung von Innovationen nutzen. Die Förderpro-gramme vom Bund und der EU wer-den durch eine eigene landesweite Förderkulisse ergänzt. Das dichte Bankennetz bietet mit Unterstützung

der Mittelständischen Bürgschafts-bank und der KfW unterschiedliche Kreditlinien an. Und neben privatwirt-schaftlichen oder staatlich getrage-nen Beteiligungsgesellschaften gibt es Business Angel Netzwerke und Fa-mily Offices, sowie zahlreiche wohlha-bende Einzelpersonen und Familien, die in Niedrigzins-Zeiten zunehmend in Startups investieren.

Das ZEW hat ermittelt, dass der bundeweite Trend steigender Trans-aktionsvolumina mit immer mehr Ko-Investoren auch für Startup- Finanzierungen in Baden-Württem-berg zutrifft. Auch die Investitionszu-sagen des High-Tech Gründerfonds in Baden-Württemberg haben in jüngs-ter Zeit zugenommen. Während 2013 und 2014 noch jeweils sechs Prozent der Investitionsanträge eine Zusage erhalten haben, waren es 2015 schon

573Anzahl der Wagnis-kapital-anbieter nach Sitz

1649Anzahl der Wagnis-kapital-Deals2010-2014

100%Zusagen

durch HTGF

82%Überlebensrate

von Hightech-

Gründungen

5 Jahre nach

Gründung in BW

Quellen: Mannheimer Innovationspanel des ZEW, Bersch et al. 2016, Egeln et al. 2013, Datensatz HTGF

6,9% 9,5%

8,9%

32,9%

82%

18,3%

24,5%

60,2% 72,2%

66,6%

Berlin (Spitzenreiter)

Bundesdurchschnitt circa 72 Prozent

Bayern (Spitzenreiter)

übrige Bundesländer

72%

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 9

TITELTHEMA

17,1 Prozent. Diese positive Entwick-lung mag zwar für die Frühphasenfi-nanzierung zutreffen. Aber gerade Hightechunternehmen mit Wachs-tumsambitionen haben einen hohen Kapitalbedarf, der in Deutschland insgesamt nur unzureichend gedeckt werden kann.

Sowohl die Höhe einzelner Transak-tionen als auch die Häufigkeit sind im internationalen Vergleich unter-durchschnittlich. Laut einem Bericht der European Private Equity and Venture Capital Association werden im EU-Durchschnitt Wachstumsin-vestitionen von 0,04 Prozent des BIP getätigt. Spitzenreiter ist mit 0,14 Pro-zent Norwegen (2015 circa 106 Millio-nen Euro), während Deutschland mit 0,03 Prozent (2015 circa 900 Millionen Euro) knapp unter dem EU-Durch-schnitt liegt.

INKUBATOREN MIT BRANCHENSCHWERPUNKTENIn jüngster Zeit wurden in Ba-den-Württemberg mehrere Inkuba-toren gegründet. Sie unterscheiden sich zwar in ihren Geschäftsmodellen und ihrem thematischen Fokus, ha-ben aber das gemeinsame Ziel, Star-tups durch Bereitstellung finanzieller, materieller und personeller Ressour-cen zu unterstützen.

In jüngerer Zeit fokussieren Inku-batoren in Form von Acceleratoren oder Company-Buildern zuneh-mend auf jeweils eine Branche oder einen Technologiebereich, wobei sich räumliche Konzentrationen he-rauskristallisieren: IT in Karlsruhe, Medizin- und Biotechnologie in Hei-delberg/Mannheim und Reutlingen/Tübingen, Mobilität im Großraum Stuttgart sowie Mikrosystemelektro-nik im Freiburger Raum.

Startups erhalten hier über mehrere Wochen bis Monate eine Frühpha-senfinanzierung, Arbeitsräume, Zu-gang zu Qualifizierungsmaßnahmen sowie zu Mentoren- und Investoren-netzwerken. Zunehmend sichtbar wurde in den vergangenen Jahren die Startup-Unterstützung innerhalb

GLOSSARInkubator

Accelerator

Business Angel

Family Office

Company Builder

Einzelpersonen oder Netzwerke, die mit ihrem Erfahrungswissen, Kontak-ten und kleineren bis mittleren Geld-beträgen Startups in einer frühen Phase unterstützen.

Unternehmen oder Kanzleien, die von wohlhabenden Familien oder Einzelpersonen das Mandat haben, ihr Vermögen gewinnbringend unter anderem in Startups zu investieren.

Ähnelt einem Accelerator, setzt aber auch eigene Gründungsideen um und stellt dafür Personal und weitere Ressourcen bereit.

Überbegriff für verschiedene Formen der frühen Förderung von Startups. In der Regel ein Gebäude oder eine Institution, die für Startups attraktive Rahmenbedingungen durch Bereit-stellung von mindestens kostengüns-tigen Arbeitsräumen schafft.

Ein Inkubator, der ein ganzes Pro-gramm anbietet, das der schnelleren Umsetzung von Gründungsideen durch Bereitstellung von Frühphasen-kapital, sowie Zugang zu Investoren- und Mentoren-Netzwerken sowie gelegentlich Qualifizierungsmaßnah-men anbietet.

bestehender, zumeist großer Un-ternehmen. Sie beteiligen sich an strategisch attraktiven Startups oder bieten eigene mehrmonatige Acce-leratoren-Programme an.

WEITERE POTENTIALEDie oben aufgeführten Zahlen zum High Tech Standort Baden-Württem-berg sind zwar überwiegend positiv. Dennoch könnten weitere Potenti-ale zur Entfaltung kommen. Erstens wird die Gründungsunterstützung im Landeshochschulgesetz nicht explizit erwähnt und eine dauerhafte Finan-zierung der entsprechenden Maß-nahmen an Hochschulen, durch das Land oder im Rahmen neuer Model-le, auch mit Industriebeteiligung, ist (noch) nicht vorhanden.

Zweitens, zwar in ersten Ansätzen vorhanden, fehlt es weiterhin eines „mächtigen“ öffentlichen Förderins-truments, privatwirtschaftlicher Initi-ativen oder Public-Private-Partners-hips beispielsweise für den Bau von Prototypen oder der Durchführung klinischer Studien. Drittens wurde das Engagement etablierter Unterneh-men in der Unterstützung von Start-ups in letzter Zeit zwar sichtbarer. Da es eben diese Unternehmen sind, die von kleinen Startups entwickelten Technologien mit ihrem gesamten Entwicklungsvorlauf nutzen, um ihre Marktposition zu behaupten, kann zukünftig mit größerem Engagement gerechnet werden. Viertens steigen die Transaktionsvolumina bei der Finanzierung von Startups an, aller-dings fanden seit 2005 nur 8,2 Pro-zent aller Investments des HTGF in Baden-Württemberg statt.

ZUR PERSONDr. Lukas Radwan, der Autor dieses Beitrags, ist Gründungsbeauftragter der Universität Tübingen und Ge-schäftsführer der Medical Innovations Incubator GmbH. Sein Dank gilt dem HTGF und dem ZEW für die Bereit-stellung von Datensätzen.

Kontakt: [email protected]

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678910

Das Land Baden-Württemberg ver-fügt über eine homogene, stark mittelständisch geprägte Indus-trielandschaft. Welche Kernher-ausforderung sehen Sie vor die-sem Hintergrund bei der Digitalen Transformation?

Unsere große Stärke sind der breite Branchenmix und viele innovative Un-ternehmen, die es bisher mit immer neuen oder verbesserten Produkten, Dienstleistungen oder Fertigungs-methoden geschafft haben, Kunden zu überzeugen und hinzuzugewin-nen. Allerdings können sie sich nicht mehr nur auf ihre bisherigen Kern-

Im Interview mit #6789 spricht die baden-württembergische Wirtschafts- ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut über die Digitale Transformation und wie beispielweise nicht nur Unternehmen und ihr Führungspersonal, sondern auch Mitarbeiter bei diesem Thema mitgenommmen werden können.

DIGITALEN WANDELGESTALTEN

kompetenzen verlassen, weil digitale Ansätze zunehmend an Bedeutung gewinnen und wesentlicher Innovati-onstreiber sind. Gerade KMU stehen hier vor großen Herausforderungen. Neben hohen Investitionen erfordert die Digitalisierung neue und zusätz-liche Qualifikationen beim Personal. Die Zunahme der Komplexität von Prozessen und Produkten macht die Einbindung von Partnern mit speziel-len Fachkenntnissen nötig. Weitere Voraussetzungen auf dem Weg in die digitale Zukunft sind die Behebung von Medienbrüchen oder die Ent-wicklung komplexer Dienstleistun-gen.

Die Digitale Transformation ist ein Technologiethema, aber auch eine gesellschaftliche und somit men-schenbezogene Thematik. Was muss getan werden um nicht nur die Unternehmen und ihr Führungs-personal, sondern auch die Mitar-beiter zu interessieren und mitzu-nehmen?

Ich verstehe Ängste, dass neue Technologien und Methoden den eigenen Arbeitsplatz gefährden, weil Veränderung auch immer ein ge-wisses Risiko birgt. Deshalb müssen von Beginn an die Beschäftigten in den Prozess eingebunden und auf

TITELTHEMA

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 11

den kommenden Wandel der Ar-beitswelt vorbereitet werden. Dabei müssen wir vor allem die KMU im Blick behalten, weil ihre Innovations-fähigkeit zentraler Baustein für die wirtschaftliche Stärke Baden-Würt-tembergs ist. Intelligente Fabriken können eben nur im Zusammenspiel von Mensch, Technik und Organisa-tion funktionieren. Für Auszubilden-de gibt es hierfür die „Lernfabriken 4.0“, verkettete Maschinensysteme, in denen die Steuerung intelligenter Produktionsprozesse auf der Basis realer Industriestandards trainiert wird. Mit 6,8 Millionen Euro haben wir als Wirtschaftsministerium bisher

den Aufbau von landesweit 15 dieser Lernfabriken gefördert.

Vernetzung von Systemen und Ver-netzung von Unternehmen sind Grundvoraussetzungen für ein Ge-lingen der Digitalen Transformati-on. Großunternehmen haben dies verstanden und den Prozess be-gonnen. Was ist zu tun um bei mit-telständischen, aber durchaus auch bei kleineren Unternehmen den Prozess anzubahnen und zu unter-stützen?

Weltweit aufgestellte Konzerne müs-sen, um die Lenkung des Unterneh-

mens zu ermöglichen, hochgradig vernetzt sein und einen effizienten In-formationsaustausch und Warenfluss garantieren. Dabei aufgebaute Er-fahrungen und Kompetenzen können konzernweit genutzt werden. KMU tun sich da schwerer. Zum einen, weil sie vielleicht selbst Zulieferer unter-schiedlicher Großkonzerne sind, zum anderen, weil sie strukturbedingt bis-lang nicht gezwungen waren, die Ver-netzung entsprechend konsequent voranzutreiben, um die Zusammen-arbeit zwischen Branchen und Unter-nehmen zu verbessern. Um unsere Unternehmen auf dem Weg in die di-gitale Zukunft zu unterstützen, arbei-

Dr. NicoleHoffmeister-KrautnSeit Mai 2016 bekleidet sie das Amt der Ministe-rin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau.

TITELTHEMA

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678912

„DASS DIE DIGITALE TRANSFORMATION BESONDERE BEDEUTUNG FÜR DIE SICHER- UNG UNSERER WETTBEWERBSFÄHIGKEIT UND UNSERES WOHLSTANDES HAT, LIEGT AUF DER HAND.“

//Zitat: Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

ten wir eng mit unserer einzigartigen Forschungslandschaft zusammen, zum Beispiel den Fraunhofer-Institu-ten oder Einrichtungen der Innovati-onsallianz Baden-Württemberg, mit denen wir unter anderem die Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg so-wie die IKT-Allianz Baden-Württem-berg initiiert haben und vorrangig KMU Orientierung geben wollen.

Beim Fraunhofer IPA fördern wir zum Beispiel den Aufbau eines Applikati-onszentrums zu Industrie 4.0 mit 3,5 Millionen Euro. Dort werden KMU bei der Übertragung von Forschungser-gebnissen in den praktischen Einsatz unterstützt. Mit einer Million Euro fördern wir das Regionale Zentrum Industrie 4.0 von Fraunhofer und der ESB Business School an der Hoch-schule Reutlingen, das operative Pro-zesse verbessern und neue Geschäfts-modelle entwickeln hilft. Mit dem Digitalen Innovationszentrums (DIZ) wird eine Einrichtung aufgebaut, die insbesondere KMU bei der schnellen Adaption neuer Technologien unter-stützt. Wir fördern das mit rund 3,8 Millionen Euro - das Forschungszen-trum Informatik und das CyberForum steuern nochmals die gleiche Summe bei. Ein Ausgangspunkt dafür war das von meinem Haus geförderte Projekt „Virtual Fort Knox“. Das ist eine hoch-sichere Cloud-Plattform, auf der neu-artige Apps als Service für Maschi-nen- und Anlagenbauer angeboten werden.

Industrie 4.0 als Buzzword für Di-gitale Transformation erscheint zu kurz gesprungen. Es geht um mehr als industrielle Prozesse. Wie umfas-send definieren Sie Digitale Trans-formation gerade auch unter dem Aspekt der parallelen und zugleich eng verbundenen Cloud-Thematik?

„Industrie 4.0“ hat bereits heute die Produktion unumkehrbar verändert. Der Begriff steht für einen tiefgrei-fenden Strukturwandel der Industrie und beschreibt nicht nur das Phäno-men der Digitalisierung und zuneh-menden Vernetzung von gesamten Produktionsketten, sondern bringt fundamentale Veränderungen auf den Punkt. Es geht um hochflexible Produktion auf der Basis intelligenter Maschinen, durchgängiger Digitali-sierung über Cloud-vernetzte Wert-schöpfungsketten und neue Ge-schäftsmodelle insbesondere durch digitale Technologien. Oftmals wird in der aktuellen Debatte vergessen, welche Auswirkungen das auf die gesamte Wirtschaft hat.

Baden-Württemberg ist ein star-ker Industriestandort. Dass die Di-gitale Transformation besondere Bedeutung für die Sicherung un-serer Wettbewerbsfähigkeit und unseres Wohlstandes hat, liegt auf der Hand. Deshalb legen wir zwar einen Schwerpunkt auf „Industrie 4.0“, wollen uns aber mit gleicher Anstrengung den anderen Wirt-

TITELTHEMA

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 13

MILLIONEN EUROMIT DIESER SUMME HAT DAS WIRTSCHAFTSMINISTERIUM DEN AUFBAU VON 15 SOGENANNTEN „LERNFABRIKEN 4.0“ GEFÖRDERT.

Sommerreise

Die Ministerin zu Besuch bei der Testo AG. //Foto: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau BW

6,8schaftsbereichen widmen. Generell umfasst die Entwicklung sowohl die Prozess- als auch die Produktebene sowie den Dienstleistungsbereich, für die es jeweils angepasste Instru-mente der Digitalen Transformation braucht. Ein Instrument kann Cloud Computing sein, weil es die Chance bietet, arbeitsteilig IKT-Infrastruktu-ren über das Internet auszulagern und von Experten verwalten zu las-sen. Das spart wertvolle Ressourcen, erhöht die Flexibilität und hilft gera-de KMU, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren.

TITELTHEMA

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678914

Vernetzung zwischen Unternehmen setzt ebenso wie die Nutzung von Clouds Vertrauen voraus. Vertrau-en kann nur durch ein Maximum an Sicherheit entstehen. Was kann im Land hierfür getan werden?

Die Stärke der KMU liegt in ihrer Indi-vidualität. Individuelle Lösungen bei einem Höchstmaß an Sicherheit und Verfügbarkeit sowie der Wahrung der Unabhängigkeit der Anwender stehen im Vordergrund möglicher Entscheidungen. Mit einer Förde-rung von über 4,6 Millionen Euro bei einem doppelt so großen Gesamt-projektvolumen unterstützen wir als Land die Fraunhofer Institute für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), das Institut für Enterprise Systems an der Universität Mannheim (InES) sowie Baden-Würt-temberg: connected (bwcon), um mit dem Projekt Cloud Mall Baden-Würt-temberg neue anbieterübergreifende

Cloud-Ansätze speziell für KMU zu entwickeln.

Anders als gelegentlich argumen-tiert ist die Digitale Transformati-on ein „Jobmotor“. Im Falle der sicherlich sinnvollen, ja nahezu un-vermeidbaren Nutzung von Clouds könnte diese bei den für unser Land wichtigen Anbietern von Unterneh-menssoftware zum „Jobkiller“ wer-den. Wie kann dem entgegenge-wirkt werden?

Ich glaube nicht, dass Cloud Com-puting zum „Jobkiller“ für unse-re Softwareanbieter wird. Für die IKT-Anbieter gilt das Gleiche, wie für die Anwenderunternehmen: die An-forderungen und Märkte ändern sich. Sicherlich würde Cloud Computing gerade kleine und mittlere IKT-An-bieter gefährden, wenn künftig nur noch standardisierte IKT-Lösungen von wenigen Großanbietern angebo-ten und vor allem nachgefragt wür-

den. Je mehr sich aber Software und IKT-Dienstleistungen dem Kernge-schäft der Anwender nähern, desto individueller müssen Verfahren und Prozesse gestaltet werden. Bereits heute ist das Kernkompetenz der kleinen und mittleren IKT-Unterneh-men im Land.

Durch vom Anbieter unabhängige Cloud-Plattformen haben die kleinen und mittleren IKT-Anbieter aber die Möglichkeit, neue Vertriebskanäle zu nutzen und im Verbund mit ande-ren Spezialisten übergreifende und durchgängige Lösungen zu entwi-ckeln. Wird diese Chance von Anbie-ter- und Anwenderseite genutzt, ver-nichtet das nach meiner Auffassung nicht Arbeitsplätze, sondern kann vielmehr weltweit neue Absatzmärk-te schaffen.

Eine prosperierende Wirtschaft braucht einen zuverlässigen, unter-nehmensfreundlichen aber auch zu-rückhaltenden Staat. Wieviel Staat wollen sie als Wirtschaftsministe-rin?

Unsere Unternehmen stehen in einem zunehmend verschärften globalen Wettbewerb mit volatilen Märkten. Deshalb müssen wir Wirtschaft und Beschäftigten im Land optimale und zukunftsgerichtete Standortbedin-gungen bieten. Mit öffentlichen und privaten Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie der Qualifi-zierung von Fach- und Nachwuchs-kräften. Auch Rechtsicherheit, eine leistungsfähige Infrastruktur, ein soli-des und zukunftsweisendes Aus- und Weiterbildungssystem, Grundlagen-forschung und Unterstützung beim Wissens- und Technologietransfer sind Parameter, die nicht überschätzt werden können. Diesen Handlungs-rahmen zu schaffen und gleichzeitig Handlungshürden zu minimieren, ist unsere Aufgabe. Der Staat ist gut darin, wenn es um Kontinuität geht, dynamisches Unternehmertum kann er nicht ersetzen.

Die Fragen stammen von Dr. Jürgen Jähnert und Mark Doerbeck

TITELTHEMA

Regionale Kompetenzin Theorie und Praxis

Die DHBW Heidenheim ist Ihr starker Partner in Lehre, Forschung und Transfer. Mehr Informationen unter dhbw-heidenheim.de/kompetenz

Ein Unternehmen im Steinbeis-Verbund

Hand in Hand mit der DHBW Heidenheim: Innovations- und Technologietransferzentrum Heidenheim gGmbHDie Innovations- und Technologie- transferzentrum Heidenheim gGmbH ver-folgt das Ziel die regionale Innovations- kraft zu stärken und die Vernetzung zwischen den lokalen Akteuren zu fördern. Sie ist eine gemeinsame Gesellschaft der Forschungs- und Innovationszentren gGmbH der DHBW, des Vereins Freunde und Förderer der DHBW Heidenheim e. V., des Technologiezentrums Heidenheim sowie des Landkreises Heidenheim.

Unsere Mission:• Förderung von Wissenschaft und Forschung• Förderung von Fort- und Weiterbildung• Unterstützung für studentische Projekte• Verbesserung der Bedingungen am

Wirtschaftsstandort Heidenheim• Förderung von Technologietransfer

Leiter: Dipl. Wirtsch.-Ing. (FH) Friedrich FrießMarienstraße 20 | 89518 HeidenheimE-Mail: [email protected]: +49 7321 2722477www.steinbeis.de/su/1957

Ein Unternehmen im Steinbeisverbund

Seit 1976mit der Regionverbunden

Unbenannt-123.indd 1 12.10.2016 14:53:22

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678916

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Hersteller und Händler suchen Ant-worten auf die anstehenden Her-ausforderungen der Digitalen Trans-formation. Es geht dabei in vielen Fällen um die nahtlose Vernetzung der digitalen Supply Chain über die vertikale Wertschöpfungskette hin-weg.

Produktdaten effizient managen

Eine weitere Herausforderung auf der Absatzseite sind stetig steigende Kommunikations- und Vertriebskanä-le, die miteinander verzahnt werden müssen sowie der Anspruch der Kun-den und Interessenten auf eine indi-viduelle und den Bedürfnissen ange-passte Zielgruppen-Ansprache.

Ein zentrales und medienneutrales Produktdaten-Management ist ein unabdingbarer Baustein, um diesen Herausforderungen gewachsen zu sein. Nur einheitliche und standardi-sierte Austauschformate und Über-tragungswege gewährleisten einen automatischen und stets synchronen Datenfluss an allen Stellen innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Die richtigen Prozesse sowie ein pas-sendes Product Information Manage-

ment-System schaffen die nötige Ef-fizienz und Geschwindigkeit, die für Hersteller und Handel so wichtig sind. SDZeCOM sorgt dank 20-jähriger Er-fahrung in IT-Lösungen hierbei für effi-ziente Produktkommunikation.

Der IT-Spezialist aus Aalen in Ba-den-Württemberg wurde von dem Marktforschungsunternehmen The Group of Analysts als Pionier und füh-renden Integrator für PIM-Systeme im deutschsprachigen Raum bewertet. Außerdem wurde das Unternehmen mit dem INNOVATIONSPREIS-IT im Bereich Consulting ausgezeichnet und steht damit in der IT-Bestenliste.Mehr Infos: www.sdzecom.de.

Medienwerkstatt Ostalb GmbH & Co. KG, ein Unternehmen der SDZ. Druck und Medien | Schleifbrückenstr. 6 | 73430 Aalen | www.medienwerkstatt-ostalb.de | [email protected]

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#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 17

Unsere Produktionswelt ist im Wandel. Industrie 4.0 das große Schlagwort, das viele Firmen vor allem im Südwesten umtreibt. Wel-che Voraussetzungen für die Wirt-schaft muss beziehungsweise kann die EU überhaupt schaffen?

Die erfolgreiche digitale Transforma-tion ist entscheidend für die Wettbe-werbsfähigkeit europäischer Unter-nehmen. Um die Digitalisierung der Wirtschaft in der gesamten Europäi-schen Union zu fördern, brauchen wir unter anderem eine Koordinierung nationaler und regionaler Initiativen wie „Industrie 4.0“ in Deutschland oder „Usine du Futur“ in Frankreich.

BLICK AUSBRÜSSEL

Das erlaubt uns, wichtige gemein-same Fragen zu klären – denken Sie zum Beispiel an grenzüberschreiten-de Datenstandards. Wir investieren auf der EU-Ebene aber auch: Allein 500 Millionen Euro fließen in ein uni-onsweites Netz von Technologie-Ex-zellenzzentren, um vor allem den Mittelstand bei der Umstellung auf die digitale Produkten zu unterstüt-zen. Insgesamt sollten mit unseren Plänen für die Digitalisierung der Industrie mehr als 50 Milliarden Euro an privaten und öffentlichen Investi-tionen mobilisiert werden.

Die EU arbeitet bereits an der Ein-führung von 5G. Wie weit sind Sie

hier und was können Firmen hier-von erwarten?

Wir haben im September einen Ak-tionsplan zur Einführung von 5G in der EU bis 2020 vorgelegt. Dieser Plan wird nicht nur von führenden Telekommunikationsunternehmen, sondern auch von einer ganzen Rei-he anderer Industriesektoren be-grüßt. Angesichts dieser Unterstüt-zung bin ich zuversichtlich, dass wir das gesetzte Ziel erreichen können. 5G ist von strategischer Bedeutung für die gesamte Wirtschaft, da die-se Technologie Unternehmen eine ganz neue Dimension der Innovation erschließt. Genau aus diesem Grund

Günther Oettinger ist seit 2014 EU-Kommissar für Digi-tale Wirtschaft und Gesellschaft. Der frühere Landesva-ter Baden-Württembergs spricht im Interview mit #6789 darüber welchen Beitrag die Europäische Kommission zur digitalen Transformation leisten kann, das Vorhaben Roaming-Gebühren abzuschaffen und wie man das Länd-le in Brüssel wahrnimmt.

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Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678918

TITELTHEMA

müssen wir es schaffen, in Europa Vorreiter bei dieser neuen Genera-tion der Telekommunikation zu wer-den.

Sie setzen sich für eine moderne europäische Telekommunikations-politik ein. Was sind neben dem Breitbandausbau die zentralen Säulen dieser Politik?

5G habe ich bereits erwähnt. Für den Breitbandausbau haben wir das Ziel einer Gigabit-Gesellschaft in Europa ausgegeben – als Meilenstein für die Breitbandversorgung im kommen-den Jahrzehnt und darüber hinaus. Die Grundlage dafür ist eine weit-reichende Reform der Regulierung des europäischen Telekommunikati-onsmarkts. Wir wollen dadurch den Wettbewerb – auch zum Wohle der Unternehmerkunden – festigen und gleichzeitig verbesserte Bedingun-

gen für notwendige Investitionen schaffen. Dies sollte vor allem dem ländlichen Raum zugutekommen.

Sie wollen etwa die Roaming-Ge-bühren ab kommendem Jahr ab-schaffen, sind vor kurzem damit in die Öffentlichkeit gegangen. Wie realistisch ist es, dass die Roaming-Gebühren für Mobilfunk-nutzung ab 2017 komplett der Vergangenheit angehören?

Wir haben die feste Absicht, dass Roaming-Gebühren ab Juni 2017 in der EU Geschichte werden. Hierzu haben wir ein erstes Konzept vorge-legt, das gleichzeitig den Missbrauch der Abschaffung von Roaming durch das Ausnutzen unterschiedlicher Mobil-Telefonkosten in Europa ver-hindern soll. Nun müssen vor allem die EU-Mitgliedstaaten über diesen Vorschlag befinden.

„WIR HABEN DIE FESTE ABSICHT, DASS ROAMING-GEBÜHREN AB JUNI 2017 IN DER EU GESCHICHTE WERDEN.“//Zitat: Günther Oettinger

Die Digitalisierung und Vernetzung der Industrie schreitet voran, die IT-Sicherheit dagegen wird vor al-lem von vielen Mittelständlern noch stiefmütterlich behandelt. Was kann die EU, was können Sie tun, um die Cyber-Sicherheit zu verstärken?

Wir schaffen vor allem die rechtlichen Rahmenbedingungen, damit digita-le Dienstleister ihrer Verantwortung bei diesem wichtigen Thema gerecht werden. Aber Rechtsetzung alleine reicht nicht. Wir müssen auch sicher-stellen, dass insbesondere Unterneh-men von besonderer Bedeutung, zum Beispiel der Energiesektor, diese Regeln in der Praxis auch umsetzen. Hierzu haben wir die Position der zuständigen Regulierungsbehörden in Europa gestärkt. Dies gilt auch für deren EU-weite Zusammenarbeit, da es sich ja hier ganz offensichtlich um eine europäische Herausforderung

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 19

TITELTHEMA

Günther Oettinger

während einer Ausschuss- sitzung in Straßburg.//Europäische Kommission

handelt. Zusätzlich unterstützen wir Kampagnen, die das Bewusstsein für die Problematik schärfen – aktuell ist das der europäische Monat zur Cy-ber-Sicherheit. In dessen Rahmen fin-den allein in Baden-Württemberg 14 Veranstaltungen statt.

Wie sieht eigentlich der europäi-sche Blick auf Baden-Württemberg aus? Wie nimmt Brüssel das Ländle wahr?

Baden-Württemberg ist vieler Hin-sicht eine Vorzeigeregion in Europa. Das gilt vor allem im Bereich Innovati-on und insbesondere was die Entwick-lung der digitalen Wirtschaft angeht. Mich freut besonders, dass meine Heimat mit Initiativen wie der „Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg“ als wichtiger Impulsgeber und Ge-sprächspartner auf der europäischen Ebene wahrgenommen wird.

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678920

UNTERNEHMERTUM

Industrie 4.0 steht synonym für die Digitalisierung der Produktion. Dass dann die Qualitätssicherung eben-falls digital betrieben werden kann, machten sich drei Forscher am KIT zunutze. Sie gründeten ein Unter-nehmen zur Fehlervermeidung in der Produktion. Benutzer können virtuell in die reale Welt einsteigen und Feh-ler beheben, bevor sie entstehen.

Anstatt an seiner Doktorarbeit zum Thema „Unternehmensübergreifen-de Produktentwicklung“ zu arbeiten, schrieb Andreas Rüdenauer, 31, einen Businessplan für ein Start-up namens Rüdenauer 3D Technolgy, das sich genau darum kümmert. Dessen Idee heißt Cross Connected. Das ist eine Virtual-Reality-Plattform, die Produk-te und Prozesse digital abbildet und dazu dient, Fehler in der Produktion zu vermeiden.

Das Gründungsjahr war 2014, Ge-sellschafter sind Andreas Rüdenauer, seine Frau, die ihre Promotion am KIT bereits abgeschlossen hat, und ein Kollege aus dem Forscherteam. „Wir sehen in Virtual Rality ein riesi-ges Potential“, sagt Rüdenauer. Der Zeitpunkt passte auch: Digitalisie-rung ist ein vorherrschendes Thema. Die Grundfunktionalität der Plattform ist funktionsfähig. Derzeit wird sie bei Kunden getestet, im nächsten Jahr soll das System voll einsatzfähig sein.

2017 will das junge Unternehmen schwarze Zahlen schreiben. Finan-ziert wird es aus dem Förderpro-gramm „Junge Innovatoren“ von Baden-Württemberg. „Ohne dieses Mittel wäre der Aufbau unserer Firma in dieser Form für uns nicht möglich gewesen.“ Doch auch Kontakte zäh-len: „Netzwerke sind unglaublich wichtig.“ Deshalb sind die drei oft auf Industrieveranstaltungen und Messen oder Netzwerktreffen anzutreffen.

#Produktion

Andreas Rüdenauer

Er will schon 2017 schwarze Zahlen schreiben.//Rüdenauer 3D Technology

„DAS BESONDERE UNSERER LÖSUNG IST, DASS DER ANWENDER IN DIE DIGITALE WELT SCHLÜPFEN UND DORT MIT DATEN-HANDSCHUHEN ARBEITEN KANN, UM PRO-DUKTIONSPROZESSE ZU OPTIMIEREN.“//Zitat: Andreas Rüdenauer

DIGITAL FEHLER FINDEN

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 21

MARKT IN ÜBERSEE FEST IM BLICKCuretis ist ein Bio-Tech-Unterneh-men, welches als Startup gegründet wurde. Die Produktidee des Grün-derteams sind Einweg-Diagnose-Sys-teme zur Feststellung von schweren Infektionskrankheiten und gleichzei-tiger Antibiotikaresistenz. Über 100 Millionen Euro hat Curetis bereits an Kapital eingeworben und ist da-bei, die Zulassung in den Vereinigten Staaten von Amerika zu bekommen. Das ist der wichtigste Markt, und mit weiterem Wachstum wird die Firma aus Holzgerlingen zu einem lukrati-ven Übernahmekandidaten.

Alles hat zwei Seiten. Sogar Pilze und Bakterien. Sie können Menschen krank machen und heilen. Pilze und Bakterien sind Bestandteile von An-tibiotika. Sie hemmen das Wachstum anderer Organismen ab. Bei einer Lungenentzündung, Blutvergiftung oder anderen Infektionskrankheiten. Aber: nach häufiger Anwendung entwickeln sich resistente Bakterien. Dann hilft das bei bestimmten Krank-heiten verabreichte Antibiotikum nicht mehr. Deshalb wird bei schwe-ren Infektionen nicht nur der Erre-ger bestimmt, sondern auch gleich

seine Resistenz auf das Medikament getestet. Die herkömmliche Analyse dauert in Labors Tage. Ein neues, lo-kales Verfahren diagnostiziert in vier bis fünf Stunden. Um das System zu entwickeln wurde Curetis gegründet.

Das war 2007. Zwei der Gründer ent-wickelten in den 1980er Jahren bei Hewlett Packard in Böblingen me-dizintechnische Geräte. Aus diesem Geschäftsbereich entstand das ei-genständige Unternehmen Agilent, dessen Medizinsparte schon zwei Jahre später, 2001, von Philips ge-

UNTERNEHMERTUM

UNTERNEHMERTUM

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678922

kauft wurde. Die beiden Entwickler haben mit neuen Kollegen fortan an einer diagnostischen Plattform fürs Krankenhaus gearbeitet, erste Pro-totypen gebaut und Marktforschung betrieben. Als Philips das Projekt in die zentrale Forschung nach Eindho-ven, Niederlande, delegierte, machte sich das Team selbständig. Es bestand aus sechs Spezialisten unterschiedli-cher Disziplinen. Ingenieure, Medizi-ner, Biologen. In Holzgerlingen, etwa zehn Kilometer von ihrem früheren Arbeitsplatz in Böblingen, haben sie auf der grünen Wiese die Firma mit ei-genem Ersparten gegründet und das erste Jahr komplett selbst finanziert. 2008 bekamen sie eine erste, kleine Seed-Finanzierung in Höhe von 1,4 Millionen Euro. Im Jahr darauf warb das Management über ein Syndikat

rund 20 Millionen Euro ein. Geldge-ber sind professionelle Anleger und lokale Unternehmerfamilien. Die Pro-duktidee Unyvero hatte überzeugt.

SYSTEM WIE MAN ES VON EINEM DRUCKER ZUHAUSE KENNTDie Unyvero-Plattform ist ein Sys-tem in der Größe eines Multifunk-tions-Druckers. Mit einem Drucker verbindet sie ohnehin manches. Zu-nächst sind es die Kartuschen, die eingesetzt werden. Für unterschiedli-che Infektionen gibt es den passen-den Einschub. Der unterscheidet sich in der Farbe und dem Inhalt. In der Kartusche passiert all das, was in ei-nem molekularbiologischen Labor gemacht wird: aus der Patientenpro-be wird die Erbsubstanz extrahiert, die DNA-Schnipsel der Bakterien

millionenfach kopiert und auf einen Biochip übertragen. Eine Kamera im Gerät liest den Chip aus und über-trägt die Ergebnisse mittels Software an den Bildschirm. Die Kartusche ist ein vollautomatisiertes kleines Labor, das einmal verwendet, dann entsorgt wird. Das Gerät enthält Mechanik, Optik und Software für die Prozesse in den Kartuschen.

GLÜCKLICHE FÜGUNGFünf Jahre hat das Team an der Ent-wicklung nach der Zeit bei Philipps weitergearbeitet, bis es 2012 das erste System in Deutschland, Öster-reich und der Schweiz auf den Markt brachte. Im Jahr davor wurde Dr. Oli-ver Schacht CEO des Unternehmens. Sein Eintritt in die Firma ist ähnlich wie das Zusammentreffen des Grün-derteams weniger Zufall, sondern mehr Fügung. Er passt zu Curetis wie die Kartusche ins System. Schacht, 46, wollte eigentlich Bio-Chemiker werden. „Aber mein Notendurchschnitt war wohl für die Uni Tübingen nicht gut genug.“ Des-halb hat er internationale Betriebs-wirtschaftslehre in Reutlingen, Lon-don und Cambridge mit Schwerpunkt Finanzierung und Investitionsgüter-marketing studiert, anschließend über strategische Partnerschaften zwischen Pharma- und Bio-Tech-Un-ternehmen promoviert. Sein Be-rufseinstieg war in einer großen ame-rikanischen Unternehmensberatung. Und nach einigen Projekten mit Phar-ma-Kunden hatte er nach drei Jahren die Möglichkeit, mit Wissenschaftlern in Berlin ein Bio-Tech-Unternehmen zur Diagnose von Krebs zu gründen. 13 Jahre war er dort Finanzvorstand und hat parallel die US-Tochter von Seattle aus sieben Jahre geleitet.

Während dieser Zeit wurde er von den ersten Investoren angesprochen, ob er für Curetis ein Aufsichtsrats-mandat übernehmen wolle. „Weil es um eine andere Krankheit geht und daher kein Konflikt mit meinem Ar-beitgeber bestand, nahm ich an.“ Ein gutes halbes Jahr arbeitet er mit dem Gründerteam eng zusammen an der

„WENN WIR DIE ZULASSUNG FÜR DIE USA HABEN UND DER ABSATZ ANZIEHT, SIND WIR POTENZIELL EIN ATTRAKTIVER ÜBERNAHMEKANDIDAT.“//Zitat: Oliver Schacht

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#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 23

Unternehmensfi nanzierung und dem Businessplan. Kurz darauf stellen ihm das Team und Investoren die Frage: „Wollen Sie unser CEO werden?“ Schacht sagte „Ja“ und trat seinen neuen Job im April 2011 an.

BEREITS 113 SYSTEME IM EINSATZ „Anfangs war ich für alles verantwort-lich, was nicht Wissenschaft und Tech-nik war.“ Inzwischen wurden viele Mit-arbeiter eingestellt – aus 10 wurden 80 – und Schacht ist heute zuständig für Unternehmensentwicklung, Finan-zierung sowie Mergers & Aquisitions. In Bodelshausen, am Fuße der Schwä-bischen Alb wurde eine Produktion aufgebaut. Mit Stand zur Jahresmitte 2016 waren 113 Systeme im Einsatz, viele davon in Deutschland, etwa an der Charité in Berlin, dem Uniklinikum Eppendorf in Hamburg, in Stuttgart, Sindelfi ngen und Tübingen.

„Unsere Kunden sind große Kran-kenhäuser mit großen Intensivstati-onen und haben daher ausreichend Bedarf für unsere klinische Diagnos-tik.“ Curetis vertreibt sein System direkt an Krankenhäuser, zum Lis-tenpreis von 56.700 Euro in Euro-pa. „Wir fi nanzieren das Gerät vor und stellen es kostenfrei ins Kran-kenhaus.“ Mit den Krankenhäusern werden Mindestabnahmemengen und Laufzeiten über drei, vier Jahre vereinbart. „Auf jede Kartusche wird ein Aufschlag erhoben, mit dem wir das Gerät refi nanzieren.“ Das Prinzip kennt man vom Drucker mit seinen Patronen: günstig das Gerät, hoch der Preis fürs Zubehör. Und wieder zeigen zwei der Gründer, woher sie kommen.

BIOTECHIN ZAHLENDer deutschen Biotechnologie-Bran-che geht es erstaunlich gut. Zu die-sem Ergebnis führen die vom Fachin-

formationsportal „biotechnologie.de“ erhobenen Kennzahlen des Sek-tors. Demnach ist der Umsatz der 593 Biotech-Firmen im vergangenen Jahr auf 3,3 Milliarden Euro gestie-gen. Das ist ein kräftiges Plus von 8,3 Prozent. Einen Zuwachs gab es ebenfalls bei den Mitarbeiterzahlen: Ende 2015 wurden 19.010 Arbeits-

plätze gezählt. Das ist ein Zuwachs von sechs Prozent. Boom-Themen für Investoren sind 2015 Immunon-kologie, Infektionskrankheiten und Zelltherapie gewesen. Rund 30 Star-tups gab es im vergangenen Jahr. Und von den alten Hasen wagte nur einer den Sprung aufs Parkett: Cure-tis.

INFO

Wohin Curetis will, ist die USA. „Eine vergleichende Studie mit rund 2.250 Patienten ist abgeschlossen, bis zum Jahresende wollen wir den Zulas-sungsantrag bei der FDA stellen und rechnen im ersten Halbjahr 2017 mit einer Zulassungsentscheidung.“ Die amerikanische Food and Drug Ad-ministration (FDA) genehmigt für die USA Lebens- und Arzneimittel. Das ist die Voraussetzung dafür, dass das Produkt in diesem äußerst lukrativen Markt vertrieben werden darf. Eine Besonderheit von Life-Science-Unter-nehmen ist die, dass das Umfeld ext-rem reguliert ist. Ein anderer, dass viel Geld über einen langen Zeitraum ge-braucht wird, um ein Produkt auf den Markt zu bringen.

Bis zur Profi tabilität geht es um Zeit-räume, die weit über zehn Jahre hinausgehen, und um Investitions-summen von gut 100 Millionen Euro. „In Deutschland sind wir relativ gut darin, Unternehmensgründungen zu fi nanzieren. Wir tun uns aber noto-risch äußerst schwer mit Geld für die Wachstumsphase.“ Curetis hat bislang circa 108 Millionen Euro Eigenkapital eingesammelt, davon 63,5 Millionen Euro Venture Capital und Private Equi-ty sowie 44,3 Millionen Euro über den Börsengang 2015. Seitdem ist Curetis

über seine holländische Konzern-Hol-ding Curetis N.V. an der Euronext in Amsterdam und Brüssel notiert. Bei Curetis steckt viel Geld aus der Schweiz und den Niederlanden drin, ein bisschen aus Deutschland. Irgend-wann wollen die Investoren einen Return ihres eingesetzten Kapitals. Entweder es gelingt Curetis mit stei-genden Werten alle Investoren über liquide Aktien

aus-zuzahlenund so die Investorenschaft durchzutauschen. Oder das Unternehmen wird mit Gewinn verkauft. „Wenn wir die Zulassung für die USA haben und der Absatz anzieht, sind wir potenziell ein attraktiver Übernahmekandidat.“

#Gesundheit

Return ihres eingesetzten Kapitals. Entweder es gelingt Curetis mit stei-genden Werten alle Investoren über liquide Aktien

aus-zuzahlenund so die Investorenschaft durchzutauschen.

BÖRSENGANG2015

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Wenn wir eine nachhaltige Energie-zukunft für Europa erreichen wollen, brauchen wir neue Ideen, Produkte und Lösungen, welche einen wirk-lichen Unterschied bewirken, und neue Unternehmen und Menschen, die diese für den Markt zugänglich machen. Die Möglichkeiten die sich in diesem Zusammenhang für Start-ups ergeben, sind vielfältig und neu – die Herausforderungen blei-ben jedoch die gleichen, wenn man ein neues Unternehmen gründen möchte. Aus diesem Grund greift InnoEnergy Start-ups und Jungunter-nehmern bei der Finanzierung unter die Arme und begleitet sie aktiv bei der erfolgreichen Vermarktung ihrer Energielösung.

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InnoEnergy ist das europäische Un-ternehmen für Innovation, Unterneh-mensgründung und Bildung im Be-reich nachhaltiger Energien. Es stellt Start-ups, die in genau diesem Bereich operieren, Beteiligungskapital bereit. Investiert wird in der (Pre-)Seed-Pha-se in Geschäftsideen für innovative Energielösungen im weitesten Sinn. Aussichtsreiche Vorhaben werden bei der weiteren Entwicklung und Markt-einführung ihrer Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen unterstützt. Im Zentrum stehen dabei die Herstellung erster Kundenkontakte sowie die Ak-quisition zusätzlicher Finanzierungen. Das Angebot richtet sich an Existenz-gründer und junge Unternehmen

mit einer innovativen Geschäftsidee. Unterstützt werden Produkte und Dienstleistungen in wachstumsstarken Marktsegmenten, welche sich durch einen hohen Innovationsgrad und ein Alleinstellungsmerkmal auszeichnen. Wichtig ist darüber hinaus, dass nach-haltige Marktchancen gegeben sind und mindestens einer der drei Effekte erzielt wird: Senkung der Energiekos-ten, Steigerung der Versorgungssi-cherheit oder Reduzierung der Treib-hausgasemissionen. SO KANN DIE UNTERSTÜTZUNG AUSSEHENInnerhalb der ersten Finanzierungsrun-de investiert InnoEnergy rund 120.000 Euro in Form von Cash und Finanzie-

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Europas führendes in-ternationales Event für Energieinnovationen. //InnoEnergy

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678924

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 25

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menserfolg erhielten Karl G. Linder, Geschäftsführer von enOware, und sein Team Unterstützung von InnoE-nergy. Das umfangreiche Netzwerk von InnoEnergy hat sich dabei als besonders hilfreich erwiesen: Einen ersten Großkunden konnte enOware über das Netzwerk bereits gewinnen. Daneben präsentiert das Team von enOware seine Konzepte und Produk-te regelmäßig auf internationalen Ver-anstaltungen von InnoEnergy wie dem Business Booster, welche für enOware wichtige Plattformen darstellen, um neue Kontakte zu generieren und wertvolles Feedback von internationa-len Experten zu erhalten.

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BUSINESS BOOSTERbwcon unterstützt InnoEnergys The Business Booster, bei dem sich in die-sem Jahr über 150 europäische Ener-gieinnovationen präsentieren.Datum: 23. bis 24. November 2016Ort: Palau de Congressos de Catalu-nya, Barcelona

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UNTERNEHMERTUM

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Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678926

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Möglichts schnell und unkompliziert soll aus Kundeensicht der Bezahlvor-gang ablaufen, wenn man in einem Online-Shop etwas bestellt. Es Händ-lern genauso einfach zu machen, ver-schiedene Online-Bezahlverfahren zu integrieren und abzuwickeln, hat sich GiroSolution zur Aufgabe gemacht. 2011 gründete Hermann Stengele die GiroSolution AG. Als ehemaliger, lang-jähriger Vorstand einer Sparkasse ist er

ChemCon ist als chemisch ausgerichteter Auftragsher-steller von Medikament-Wirkstoffen für Pharma- und Bio-technologieunternehmen weltweit aktiv. Gegründet 1997 als Start-Up aus der Universität Freiburg konzentriert sich das Unternehmen auf die Synthese von Wirkstoffen in Kleinmengen, etwa für kommerzielle Medikamente, deren Wirkstoff hochaktiv beziehungsweise die zu behandelnde Erkrankung selten ist. Das breite Knowhow umfasst neben der klassischen organischen Chemie auch die Herstellung von anorganischen Verbindungen und Polymeren relevant für neue regulatorische Herausforderungen der Kunden, etwa für Diagnostika. #Gesundheit

UNTERNEHMERTUM

Die corvolution GmbH ist ein innova-tives MedTech-Startup aus dem Kar-lsruher Institut für Technologie (KIT). Corvolution erforscht, entwickelt und vertreibt Produkte und Dienstleistun-gen im Bereich Herz-Kreislauf-Präven-tion und -Diagnostik. Als eines der herausragenden forschungsbasierten Gründungsvorhaben in Deutschland wird corvolution vom Bundesminis-terium für Wirtschaft und Energie

PRÄVENTIV DEN KÖRPER TESTEN

SO WIRD AUS METHANGAS HOCHWERTIGER KRAFTSTOFF

(BMWi) im Rahmen des Programms „EXIST Forschungstransfer“ unterstützt. Ein innovatives corvolution-Hauptprodukt ist mesana: ein Sensor, der in einem zweitägigen Test medizinische Messwerte über insgesamt 20 wichtige Vitalparameter und Risikoindi-katoren liefert, die Aufschluss über den Gesundheitszustand der geteste-

Der Technologietransfer aus der Grundlagenforschung hin zu zukunfts-weisenden Produkten wird vom Karls-ruher Institut für Technologie (KIT) mit passenden Werkzeugen unterstützt. Nun hat sich das KIT als Gesellschafter beim Spin-off INERATEC GmbH be-teiligt, das die chemische Verfahrens-technik revolutionieren und im Feld der chemischen Energiespeicher zum Gelingen der Energiewende beitragen kann. Kern der neuen Technologie ist ein mikrostrukturierter chemischer Re-aktor, der am Institut für Mikroverfah-renstechnik (IMVT) des KIT entwickelt wurde. INERATEC hat daraus eine

ten Person geben. Mit mesana wol-len die Unternehmer vor allem

den Dienstleistungsmarkt für Gesundheitsscreening und -management bedienen. Das Produkte könnte bei-spielsweise auch in der be-

trieblichen Gesundheitsvor-sorge eingesetzt werden und

soll in erster Linie präventiv wirken. #Gesundheit

Vorsorge

marktfähige chemische Kompaktanla-ge gebaut. Diese kann erstmalig klei-ne und mittlere Mengen methanhalti-ger Gase, die beispielsweise als Abfall bei der Erdölförderung oder der Bio-gasproduktion entstehen, in flüssigen synthetischen Kraftstoff von höchster Qualität – wie beispielsweise Benzin, Diesel und Kerosin – verwandeln. Sie kann zudem regenerativen Wasser-stoff und treibhausgasaktives Kohlen-dioxid in Kraftstoffe umwandeln. Die schlüsselfertigen Anlagen der INERA-TEC sind mobil und passen in einen herkömmlichen Schiffscontainer.

#Mobilität #Energie

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 27

GESTEN EROBERN INDUSTRIEPROZESSEDie Kinemic GmbH, eine Ausgründung des KIT, entwickelt eine Software zur Texteingabe und Geräteinteraktion auf Basis von Gestensteuerung für den industriellen Einsatz. Das System Airwriting ermöglicht es, ohne ein Schreib- oder Eingabegerät Texte allein über Handbewegungen zu erfassen. So wird Augmented Reality durch das Zusam-menspiel der Software mit mobilen Geräten und Wearables industriell nutzbar. Aktuell erarbeitet Kinemic individuelle Lösungen zusammen mit seinen Kunden und optimiert das System für industrielle Anwendungen. #IT

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678928

Marktführer wird ein Technologieunternehmen nur durch Innovationen. Um diese Position zu halten, müssen perma-nent Ideen sprudeln. Das Traditionsunternehmen Trumpf stellt sich dieser Herausforderung seit der Gründung im Jahr 1923. Sein Innovationsmanagement betreibt der 11.000 Mitarbeiter große Unternehmen jetzt auch extern. Jetzt wurde eine Venture-Capital-Tochter gegründet.

Innovationen kann man nicht erzwingen. „Aber man kann ein Umfeld dafür schaffen, dass sie gedeihen“, sagt Chri-stof Siebert. Er leitet seit diesem Jahr das Technologiema-nagement bei Trumpf in Ditzingen, nahe Stuttgart. Das Un-ternehmen baut Werkzeugmaschinen und ist spezialisiert

Lasertechnik

Ein CO-2-Laser für die Lithografie zur Chipherstellung.//Trumpf

„MEINE AUFGABE IST ES, MÖGLI-CHE INNOVATIONEN INTERN UND EXTERN ZU IDENTIFIZIEREN UND FÜR UNS NUTZBAR ZU MACHEN.“//Zitat: Christof Siebert

NEUES WAGEN

auf Lasertechnik. Darin ist Trumpf nach eigenen Angaben Technologie- und Weltmarktführer. „Innovationsführer-schaft ist uns zu wenig, wir wollen Innovationsgarant sein“, so Siebert. Trumpf will Neues schaffen, das im Markt Erfolg hat. „Alles andere ist brotlose Kunst.“

Um seine Position mindestens zu halten, besser noch: aus-zubauen, hat Trumpf zur Jahresmitte sein Innovations- und Technologiemanagement neu aufgestellt, indem es nach Außen geöffnet wurde. „Meine Aufgabe ist es, mögliche Innovationen intern und extern zu identifizieren und für uns nutzbar zu machen.“ Dafür hat Siebert neun Mitarbeiter. Die meisten davon unterstützen agile Entwicklungsprojekte in der Firma. Entwickelt wird in Etappen, zu festen Termi-nen müssen bestimmte Aufgaben erledigt sein. „Dadurch können wir besser auf Kundenwünsche eingehen, als wenn wir nach einem starren Lastenheft vorgehen würden.“ Ein Mitarbeiter kümmert sich um Innovationsprojekte als Part-ner für die Entwickler: er vermittelt und unterstützt sie mit Methodenkompetenz, etwa strukturierte Lösungsfindung.

Andere Mitarbeiter kümmern sich um den neuen Teil des Technologiemanagements: das externe Technologie-Scou-ting. „Sie bauen Netzwerke auf und pflegen Kontakte zu Hochschulen und Forschungsinstituten, sie vernetzen sich in Communitys und sie sind bei Start-up-Veranstaltun-gen ganz nahe an den Gründern.“ Zum 1. Juli 2016 wur-de die Trumpf Venture GmbH gegründet. Sie übernimmt Start-up-Finanzierungen, um Win-Win-Situationen zu schaffen – für erfolgreiche Gründer und Trumpf selbst, in-dem das Unternehmen früh in relevante Hochtechnologie-felder einsteigen kann. #Produktion

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TECHNOLOGIE

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678930

Die Gründeridee trifft einen Markt, der sich erst entwickelt. „Die alltäg-liche Lärmbelästigung durch Geräte reduziert nicht nur die Lebensqua-lität, sondern stellt ein dauerhaftes Gesundheitsrisiko dar. Hersteller be-nötigen hochgenaue Methoden, um wettbewerbsfähige, energetisch effiziente und gleichzeitig geräu-scharme Geräte zu entwickeln“, sagt Unternehmensgründerin Dr. Iris Pantle. Mit jahrelanger gemeinsamer Forschungserfahrung am Karlsruher Institut für Technologie wagte die pro-movierte Maschinenbau-Ingenieurin mit Kollege Dr. Balasz Pritz, ebenfalls

WISSEN, WAS LÄRM MACHT

Maschinenbauer, und Physiker Carlos Falquez den Schritt in die Selbststän-digkeit und gründete 2014 die Fal-quez, Pantle und Pritz GbR.

SIMULATIONSTECHNIK FÜR KMU UND INGENIEURBÜROS „Bei der experimentellen Betrach-tung konnte nur gemessen werden, dass an einem Objekt Strömungslärm entsteht. Bei der Simulation können wir genau beobachten, wo er ent-steht“, erklärt Pantle den innovativen Ansatz. Die NUBERISIM Plattform bietet detaillierte Prognosen auf pa-rallelen Hochleistungsrechnern als

Dunstabzugshaube, Fön, Flugzeugturbine: Alles Dinge, die mehr oder we-niger Krach machen. Wo der entsteht, lässt sich mittels lärmbasierter Strö-mungsimulation entdecken. Doch die physikalischen Anforderungen dazu sind hoch. Mit NUBERISM lassen sich Simulationen via Internetplattform und cloudbasierter Hochleistungsrechner vergleichsweise günstig durchführen.

„Service“. Der Vorteil: Moderne In-ternettechnologie wird mit hochwer-tiger Software-Entwicklung verknüpft, um auch Ingenieurbüros und kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) den Zugang zu dieser Form der Simulation zu ermöglichen. So kön-nen schon in der Entwicklung Lärm-quellen identifiziert werden. Und das einfach online über die Plattform: Login, Upload des Simulationsnetzes, Konfiguration und Start der Berech-nung – alles wird über den Browser gesteuert.

VON DER RECHENKRAFT DER CLOUD PROFITIERENDie Plattform ist direkt gekoppelt mit Hochleistungsrechnern diverser Re-chenzentren (Cloud), so dass auf ein großes Reservoir moderner, leistungs-fähiger Hardware zugegriffen werden kann, ohne diese selbst beschaffen, betreiben und warten zu müssen.

Die Falquez, Pantle und Pritz GbR ist ein Start-up-Ingenieurbüro als offizi-elles Spin-Off des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Die jüngste Aus-zeichnung mit dem zweiten Platz des „Neuland“-Innovationspreises, Kate-gorie Transferprojekte, unterstreicht die Bedeutung dieser IT-Innovation gerade für den Strömungsmaschinen-bau. Beim „Cyber Champion Award“ schaffte es das Start-Up ins Finale der letzten sechs aus 26 Bewerbern. #IT #Gesundheit

TECHNOLOGIE

DIGITALE MEDIENZUM VORTEIL NUTZENEs ist wenig verwunderlich, dass das Internet als Informations-quelle für Anleger am Kapitalmarkt immer interessanter wird: Informationen sind dort für jeden kostengünstig und schnell zugänglich und vor allem die Sozialen Medien ermöglichen es jedem einzelnen Anleger, sich mit anderen über deren persönliche Geheimtipps auszutauschen. Nach einer mehr oder weniger intensiven Informationssuche landen viele Han-delswünsche der Marktteilnehmer dann an einer Börse.

TECHNOLOGIE

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678932

Diese sammelt die Kauf- und Ver-kaufswünsche ihrer Kunden in einem Orderbuch und führt diese bei über-einstimmenden Preisvorstellungen gegeneinander aus. Viele Börsen set-zen zusätzlich Intermediäre ein (häu-fig auch als Market-Maker bezeich-net), die neben der Vermittlung von Abschlüssen selbst auch als Käufer oder Verkäufer auftreten und so die Handelsmöglichkeiten der Kunden nochmals deutlich erweitern. Die Tä-tigkeit des Intermediäres ist für die-sen jedoch bei Weitem nicht immer profitabel: Denn unter seinen poten-ziellen Handelspartnern könnten sich durchaus solche befinden, die über ein bestimmtes Wertpapier besser informiert sind als er selbst.

Im Handel mit besser informierten Marktteilnehmern setzt sich der In-termediär dann jedoch dem hohen Risiko aus, einen Verlust zu erleiden, weil besser Informierte nur unter Gewinnerzielungsaussichten han-deln werden. Aus Sicht der übrigen Marktteilnehmer ist die Existenz die-ses Intermediäres jedoch positiv zu betrachten: Ein Teil des im Handel mit besser informierten Marktteilneh-mern entstehenden Verlustes entfällt so nämlich auf den Intermediär und würde ohne diesen sonst in vollem Umfang an die übrigen Marktteilneh-

PROZENTDER DEUTSCHEN HANDELTEN LAUT DEUTSCHEM AKTIENINSTITUT 2015 MIT AKTIEN UND FONDS.

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Alles im Blick

Händler verfolgen Kursticker, News und ihr Orderbuch//Fotos: Börse Stuttgart

mer weitergegeben werden. Die Bör-sen übernehmen also – auch im Sinne gesetzlicher Vorgaben – einen Teil des entstehenden Informationsrisi-kos selbst. Da der Intermediär jedoch auch zahlreiche Handelswünsche an das Orderbuch weiterleitet, besteht für uninformiertere Marktteilnehmer trotzdem noch die Gefahr, im Handel auf Informierte zu treffen und hieraus selbst einen Verlust zu erleiden.

VORHERSAGEN MITHILFE SOZIA-LER FINANZMEDIEN TREFFENVor dem Hintergrund des aufgezeig-ten Risikos wäre es also für die unin-formierteren Marktteilnehmer – das sind meist Privatanleger – wünschens-wert, vor Ausführung ihrer eigenen Transaktion einschätzen zu können, mit welcher Wahrscheinlichkeit sie auf einen besserinformierten Markt-teilnehmer – das sind meist Instituti-onelle – treffen. Sie müssten also ver-suchen herauszufinden, ob der Anteil informierter Marktteilnehmer im der-zeitigen Orderstrom eher zu- oder abnimmt. Und genau dafür kann der Datenstrom des Internets in bemer-kenswerter Art und Weise hilfreich sein: Denn über öffentlich zugängli-che Nachrichten in Sozialen Medien (zum Beispiel Twitter) oder über die Eingabe des Unternehmensnamens bei Google geben die Anleger ziem-lich direkt preis, für welche Aktien sie sich derzeit besonders interessieren. Spezialisierte Computerprogramme registrieren darüber hinaus nicht nur ob und wann eine Aktie verstärkt in den Fokus der Marktteilnehmer ge-rät, sie können mittels automatisierter Sentimentanalyse aus der unvorstell-

baren Datenflut sogar in Echtzeit ext-rahieren, ob die Einschätzung bezüg-lich der Kursentwicklung eher positiv oder negativ ist. Man kann über die Analyse dieser Internetdaten also zu-nächst herausfinden, zu welcher Aktie höchstwahrscheinlich kurze Zeit spä-ter das Ordervolumen an den Börsen zunehmen wird und ob die Handels-wünsche eher kauf- oder verkaufssei-tig eingehen werden. Trifft man darü-ber hinaus noch die Annahme, dass es vor allem die Privatanleger sind, die Informationen miteinander über So-ziale Finanzmedien austauschen und nach aktienspezifischen Informatio-nen googeln, bevor sie handeln, dann lassen sich informierte und uninfor-mierte Marktteilnehmer anhand ihres Informationsverhaltens sehr klar von-einander abgrenzen. Während insti-tutionelle Investoren per Annahmee-her kostenpflichtige Datenlieferanten wie Bloomberg und Reuters nutzen, ziehen Privatanleger die kostenlose Internetrecherche vor. Empirisch kann man beweisen, dass im Zuge eines steigenden aktienspezifischen Diskus-sions- und Suchvolumens im Internet der Orderstrom bezüglich dieser Ak-tie zunimmt und es eher die uninfor-mierteren Privatanleger sind, die dann verstärkt in den Markt eintreten.

Die systematische Analyse des Kom-munikationsvolumens in Sozialen Fi-nanzmedien sowie die Auswertung der in die Suchmaske von Google eingegebenen Unternehmensnamen liefert folglich in direkter Art und Weise die Information, ob der Or-derstromanteil uninformierter Markt-teilnehmer steigt. Im Umkehrschluss

lässt sich mit Internetdaten also durchaus herausfinden, ob der Anteil informierter Marktteilnehmer zu- oder abnimmt und wie wahrscheinlich es dementsprechend ist, preisnachteili-ge Orderausführungen gegen infor-mierte Marktteilnehmer hinnehmen zu müssen. Denn je geringer der Anteil informierter Marktteilnehmer ist, desto kleiner ist die Wahrschein-lichkeit, bei der nächsten Transakti-onsausführung informationsbedingte Verluste zu erleiden. Der mehrheitlich von Privatanlegern selbst erzeugte aktienspezifische Datenstrom des In-ternets hilft also genau dieser Markt-teilnehmergruppe, ihre eigenen In-formationsnachteile gegenüber den institutionellen Marktteilnehmern zu reduzieren.

Anleger sollten den Informations-strom des Internets also aus zwei Gründen nutzen: Zum einen, um sich selbst über einzelne Aktien zu infor-mieren, zum anderen aber auch, um herauszufinden, welche Aktien bei den übrigen Marktteilnehmern der-zeit besonders stark im Fokus stehen.

#Fintech

TECHNOLOGIE

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 33

AUTORMARC MEHLHORN

Marc Mehlhorn ist Referent für For-schung und Bildung bei Stuttgart Financial. Die hier beschriebenen Er-kenntnisse basieren auf seinem Dis-sertationsprojekt, welches er an der Universität Bayreuth am Lehrstuhl von Prof. Dr. Klaus Schäfer verfolgt.

KÄUFER

MARKET MAKER

VERKÄUFER

TECHNOLOGIE

Er kann sich strecken und bücken, um die eigene Achse drehen – und kräftig zupacken: HORST ist ein flinker, zirka 70 Zentimeter großer Mehrachs-Ro-boter, sein korrekter Name lautet „Highly Optimized Robotic Systems Technology“. Der Begriff „optimiert“ in seinem Namen bezieht sich auf

HORST HILFT DEN KLEINEN

NEUE KONZEPTE FÜR AKKUS

vielerlei Eigenschaften: Eine heraus-ragende darunter: HORST wird im Vergleich zu seinen großen und in vielen Fabrikhallen tätigen Kollegen sehr günstig zu produzieren sein. „Der Roboter besteht nicht aus teu-ren Armelementen, die in einem Stück gefertigt werden, sondern wird aus günstig zu produzierenden Plattenele-menten aufgebaut. Dadurch entsteht eine gewichtsarme Grundstruktur, die in Kombination mit der mechanischen Anordnung der Elemente den Einsatz von kleinen und kostengünstigen An-triebseinheiten erlaubt“, sagt Jens Riegger. Gemeinsam mit seinen Kom-militonen Tobias Erb, Manuel Frey und

Tobias Kuentzle hat er den Prototyp entworfen. Mit HORST vergleichbare Industrieroboter, die über eine Trag-last von zwei Kilogramm verfügen, sind in der Grundausführung ab 18 000 Euro zu haben. Preise, die für klei-nere und mittlere Unternehmen oft zu hoch sind. HORST soll eine günstige und einfach zu bedienende Alterna-tive werden. Die Weiterentwicklung und Produktion erhält eine EXIST-För-derung, mittels der die angehenden Gründer für zwölf Monate eine Stipen-diatenvergütung bekommen und sich im Technologiezentrum Konstanz als innovatives Startup arbeiten zu kön-nen. #Produktion

HighlyOptimized Robotic

SystemsTechnology

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678934

Die nachhaltige und kostengünstige Erzeugung, Speicherung und Nut-zung elektrischer Energie für statio-näre und mobile Anwendungen ist eine der größten globalen Heraus-forderungen der nächsten Jahrzehn-te. Am Karlsruher Institut für Techno-logie (KIT) entwickeln Forscher, zum Beispiel im Projekt Competence E, industriell anwendbare kostengüns-tige Lösungen für Speichersysteme der zukünftigen Generationen mit Fokussierung auf das Gesamtsys-tem. Beim Technologie-Event „Re-search to business live“ mit dem Themenschwerpunkt Akkus erhal-ten Industrieunternehmen Einblick

in einzelne Institute oder Themen. In den halbtägigen Workshops prä-sentieren die wissenschaftlichen Be-schäftigten den aktuellen Stand ihrer Forschung und öffnen ihre Labore. Die Events bringen Wissenschaft und Wirtschaft in direkten Kontakt miteinander und bieten somit eine erste Basis für zukünftige Koopera-tionen.

Die Veranstaltung findet am Don-nerstag, 8. Dezember 2016, statt und bündelt Themenbeiträge aus Com-petence E, dem Helmholtz-Institut Ulm und dem Institut für Angewand-te Materialien. Weitere Informatio-nen und die Möglichkeit zur Anmel-dung finden Sie online unter www.innovation.kit.edu. #Energie

DezemberBEIM „RESEARCH TO BUSINESS LIVE“ DREHT SICH AN DIESEM TAG ALLES UM DAS THEMA AKKUS.

8.

TECHNOLOGIE TECHNOLOGIE

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 35

DIE RICHTIGE WORTWAHL

In Pressemitteilungen börsennotierter Unternehmen zählt oft jedes einzelne Wort – schon der bloße Begriff einer „Gewinnwarnung“ kann zu Kursstür-zen führen. Die Gründer der Tonali-tyTech GmbH, Simon Alfano, Daniel Drummer, Stefan Feuerriegel, Joscha Märkle-Huß und Nicolas Pröllochs

aus der Finance Research Group des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik von Professor Dr. Dirk Neumann an der Universität Freiburg, haben die Effekte empirisch untersucht und eine Software entwickelt. Mit ihrem Add-In für Microsoft Word lassen sich Pres-semitteilungen optimieren. Negativ

konnotierte Wörter werden rot, posi-tive blau hinterlegt und entsprechend günstigere Synonyme vorgeschlagen. So kann auch bei einer weniger gu-ten Nachricht, der Ton die Reaktion dämpfen oder bei guten Meldungen beflügeln. #Fintech

GLASFASERBÜNDEL FÄNGT FEINSTAUB

Seit 2015 gelten verschärfte Gren-zwerte für die Emission von Fein-stäuben aus Kleinfeuerungsanlagen – dazu zählen etwa Kaminöfen und Heizungen, die Holz verfeuern. Bis-lang gibt es kaum technisch und wirtschaftlich akzeptable Lösungen zur Filterung. KIT-Wissenschaftler des Instituts für Technische Chemie (ITC) haben nun einen Feinstau-babscheider entwickelt, der Staub- und Rußpartikel mithilfe haarfeiner Glas-fasern kontinuierlich aus dem Rauchgas abscheidet und ohne Gebläse oder Stro-manschluss auskommt. Herzstück des Filters sind einzelne, etwa 50 Zentimeter

lange Glasfasern, die beweglich auf-gehängt sind und ein längs durch-strömtes Faserbündel bilden, das den gesamten Kaminquerschnitt

ausfüllt. Der neuartige Feinstaub-abscheider ist selbstreinigend,

verstopft nicht und muss nicht gewechselt werden. Bishe-rige Untersuchungen zei-

gen, dass selbst stark schwan-kende Partikelkonzentrationen

und wechselnde Betriebsbedingun-gen die Funktion des Abscheiders nicht beeinträchtigen. Existierende Kleinfeuerungsanlagen können kos-tengünstig nachgerüstet werden.Das KIT sucht derzeit Partner zur Ent-wicklung eines marktreifen Produkts. Mehr Infos: www.kit-technologie.de. #Energie

Cloud Computing gewinnt für Unter-nehmen immer mehr an Bedeutung, denn Rechenkapazität, Speicherplatz und Software werden oft über das In-ternet als Service bezogen. Managed Public Cloud Provider können hierbei wertvolle Partner sein, um IT-Abtei-lungen bei Cloud-Transformationen zu unterstützen. Die zentrale Frage lautet: Intern oder mit einem externen Partner lösen? Die Studie „Vendor Universe für Managed Public Cloud

INTERN LÖSEN ODER VERGEBEN?

Provider“ von Crisp Research hat führende Anbieter in diesem Bereich verglichen. Fazit: Wenngleich die Unternehmen ihre Infrastrukturen ei-genständig „cloudifizieren“ möchten, hindert sie oftmals die fehlende Zeit und Kapazitäten um das nötige Fach-wissen aufzubauen. Managed Public Cloud Provider können als Experten Cloud-Infrastrukturen konzipieren, betreiben und optimieren. Welcher Partner die beste Wahl ist, hängt von

den Anforderungen ab. „Gerade bei mittelständischen Unternehmen ist eine maßgeschneiderte bezahlbare Lösung ausschlaggebend“, kom-mentiert Sven Hillebrecht, Director Service bei Adlon Intelligent Solutions, ei-nem der in der Studie berücksichtigten Ma-naged Public Cloud Providern. #IT

TECHNOLOGIE

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678936

Wie man wertvolle Rohstoffe aus Klärschlamm zurückgewinnen kann, zeigt ein Bioökonomieprojekt der Uni Hohenheim, bei dem umwelt-verträglicher Phosphor-Dünger aus dem Schlamm gewonnen wird. Die Realisierungschancen für das Projekt stehen gut, haben doch kommunale Kläranlagen jährlich knapp zwei Milli-onen Tonnen trockenen Klärschlamm zu entsorgen. Darin steckt wertvoller Phosphor, der sich mit dem von der Hohenheimer Agrartechnologin Pro-fessor Dr. Andrea Kruse entwickelten neuen Verfahren schadstofffrei und kostengünstig zur Düngerproduktion gewinnen lässt. Keine Zukunftsmu-sik, denn demnächst geht bei der AVA Green Chemistry Development GmbH in Karlsruhe eine „cleanpho-

s“-Pilotanlage zur Phos-phor Rückgewin-

nung in Betrieb. Das von der

Hohenheimer Professorin entwickelte H T C - Ve r-fahren (hyd-rothermale Carbonisie-

rung) wird dort praxis-

nah erprobt.

Ein interessanter As-pekt dieser Art der Phos-

phor-Rückgewinnung ist, dass das HTC-Verfahren Klärschlamm zuerst in CO2-neutrale Biokohle umwan-delt. Erst daraus wird das Phosphat isoliert und zurückgewonnen. So ent-stehen gleich zwei wirtschaftlich viel-versprechende Produkte: Phosphor und phosphorfreie Klärschlamm-kohle. Letztere wäre bedenkenlos in

KLÄRSCHLAMM NUTZBAR MACHEN

Verbrennungsanlagen als Ersatz für Braun- oder Steinkohle einsetzbar. Nebeneffekt zwei: Das Ganze könn-te zu beträchtlicher Einsparung von CO2-Emissionen führen.

ÖKOLOGISCH UND DOCHWIRTSCHAFTLICH Vorgesehen ist der so gewonne-ne Phosphor als schadstofffreies Düngemittel in der Landwirtschaft. „Obwohl Klärschlamm viel wertvol-les Phosphat enthält, sprach wegen einer möglichen Kontamination mit Krankheitskeimen beziehungsweise wegen des Gehalts an Schwerme-tallen bis dato vieles gegen eine landwirtschaftliche Verwertung“, erklärt Diplomingenieur Dominik Wüst. „Bisherige Technologien für die Phosphor-Rückgewinnung setz-ten meist auf die Entsorgung in Mo-noverbrennungsanlagen, um danach aus der Asche das Phosphat zu ge-winnen. Doch diese Vorgehensweise ist unwirtschaftlich, weil zu teuer.“

Die gegenwärtige Phosphatgewin-nung findet in Mineralwerken in Chi-na, USA und Marokko statt. Da diese aber mittlerweile stark ausgebeutet seien, bedürfe es neuer Phosphat-quellen, hebt Professor Dr. Kruse hervor. Der Klärschlamm könnte in naher Zukunft eine davon sein.

In der Erprobungsphase kooperie-ren Professor Dr. Kruse und ihre wis-senschaftlichen Mitarbeiter eng mit dem Schweizer Biotechnologie-Un-ternehmen AVA-CO2. „Zur Realisie-rung bedarf es derzeit noch einiger Schritte“, betont Kruse. Diese sol-len durch den Pilotbetrieb der AVA „cleanphos“-Anlage nun abgeklärt werden. Erste Ergebnisse sind be-reits bis Ende des Jahres geplant. Bei einer positiven Bewertung wäre dann der Weg zur industriellen Ver-wertung von Klärschlamm über das HTC-Verfahren in Kombination mit der AVA „cleanphos“-Lösung frei.Herbert Kullmann #LifeSciences

PPHOSPHORUS

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TECHNOLOGIE INNOVATION

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 37

Die Versicherungsbranche digita-lisiert sich. Sie betreibt interaktive Internet-Portale als zentrale Platt-formen zur Kunden-Information und Kommunikation, bietet Apps zum Datenaustausch und bildet seine in-ternen Prozesse am Computer ab. In der W&W-Gruppe treibt ein Ex-pertennetzwerk diesen kulturellen Wandel voran.

Bei Versicherungen liegt der Roh-stoff für die Digitalisierung in rauen Mengen vor: Daten! Laut Gesamt-verband der Deutschen Versiche-rungswirtschaft bestehen rund 428 Millionen Verträge. Diese schiere Menge schreit förmlich nach Auto-matisierung. Und die Kunden nach digitaler Beratung, Vertragsab-schlüssen und der Abwicklung von

SCHUTZ PER HANDY

Versicherungsfällen. Digitalisierung ist die Abbildung der realen in die digitale Welt. Und das aus Kunden-sicht am liebsten mobil am Smart-Phone. Analysen der internationalen Manage-mentberatung Bain&-Companie zufolge erlebt die Versicherungsbran-che derzeit Veränderun-gen in fünf Bereichen: digitale Plattformen, Om-nikanal, Big-Data-Nutzung, Dunkelverarbeitung und Aufbau agi-ler Organisationen.

Die Wüstenrot & Württembergi-sche-Gruppe hat im Herbst 2015 ihre Digitalisierungsstrategie be-schlossen und setzt sie nun peu à peu um. Beide Geschäftsfelder des

Unternehmens – Bauspar-Bank und Versicherung – betreiben moderne Online-Service-Portale. Sie verbes-sern die Interaktion zwischen Kun-den, Vertrags-Vermittlern und der W&W-Gruppe. Die Württembergi-sche Krankenversicherung hat im ersten Quartal 2016 eine Reise-Not-ruf-App mit Service-Funktionen wie weltweiter Arztsuche, Impf-Empfeh-lung oder 24 Stunden-Notrufservice eingeführt. Eine neue App zur digi-talen Rechnungseinreichung für die Kunden der Krankenversicherung

wird derzeit getestet.

Digitale Produkte und Dienstleistungen zu ent-wickeln ist das Ziel der W&W-Tochter ‚Digital‘. Zu den ‚Digital Citizens‘

haben sich digital affine Mitarbeiter der W&W-Grup-

pe als Expertennetzwerk zu-sammengeschlossen. Sie informie-ren ihre Kollegen über die Chancen fürs Unternehmen. Als Vordenker und Treiber des Wandels agiert seit Anfang 2016 das „Digital Customer Office“. Es setzt konzernübergrei-fende Digitalisierungsvorhaben um. Peter Ilg #Fintech

App hilft im Notfall

INNOVATION

INNOVATION

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678938

Cloud Computing – hinter diesem Akronym verbirgt sich einer der wohl wichtigsten Trends der Digitalisie-rung. Ein Trend auf dessen Basis Fa-cebook, Google & Co gigantische Wachstumsraten generiert haben. Ein Trend, der auch für die Wirtschaft im Südwesten große Potenziale birgt. Welche, das soll das Projekt Cloud Mall BW insbesondere mittelständi-schen Unternehmen aufzeigen (Info-box Seite 40). Was aber steckt hinter dem wolkigen Begriff?

Hinter dem Trend steht der Kernan-satz, Informationsdienste nicht wie bis-her in Form einer individuell entwickel-ten und angepassten Lösung bereit zu stellen, sondern mittels industrialisier-ter Prozesse, hochskalierbar und mit minimaler Kapitalbindung anbieten zu können.

Ein weiterer globaler Technolo-gie-Trend verfolgt das Ziel, durch den Einsatz von Informations- und Kom-

NUTZEN AUS DER CLOUD

munikationstechnik (kurz: IKT) und Sensorik/Aktorik die Vernetzung im Internet stark voranzutreiben. Hierbei werden unter dem Akronym „Internet of Things“ beziehungsweise Internet der Dinge und Dienste weitere Infor-mations- bzw. Datenquellen an das In-ternet angebunden und mittels einer zentralen IT-Infrastruktur, zum Beispiel in der Cloud, so aufbereitet, dass wei-tere Wertschöpfung erzielt werden kann. Somit gewinnt der Einsatz von IKT zunehmend an Bedeutung für den Unternehmenserfolg und spielt eine wichtige Rolle bei Produkt- und Pro-zessinnovationen.

Dies gilt insbesondere für die Wirt-schaft im Hochlohnland Baden-Würt-temberg, die sich unter anderem durch eine hohe Exportorientierung, Technologiekompetenz, starken Auto-mobil- und Fahrzeugbau sowie starker mittelständischer Wirtschaft und viele Handwerkunternehmen auszeichnet. Durch intelligenten Einsatz von IKT

kann die hervorragende nationale und internationale Stellung gefestigt und ausgebaut werden.

Doch Cloud Computing ist nicht nur für die Anwender von Informati-onstechnologien relevant, denn Ba-den-Württemberg ist zusätzlich ein sehr wichtiger Standort für Unterneh-men der Informations technologie. Das statistische Landesamt hat bei-spielsweise ermittelt, dass mehr als ein Fünftel der Software umsätze in

Daten

lagern moderne Unternehmen heute kostengünstig und sicher aus.

PROZENTDER DEUTSCHLANDWEIT IN 2014 ERWIRTSCHAFTETEN UMSÄTZE MIT IT-DIENSTLEISTUNGEN STAMMTEN VON UNTERNEHMEN AUSBADEN-WÜRTTEMBERG.

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INNOVATION INNOVATION

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 39

Deutschland aus Baden-Württemberg kommen, und das Land damit eines der drei führenden Bundesländer ist. Zu den Unternehmen der IT-Bran-che zählen nicht nur große Namen wie SAP, IBM oder Hewlett Packard, sondern auch viele mittelständische Unternehmen. Hinzu kommen eine sehr starke Position der Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrich-tungen und ein weit verzweigtes Netz von Transfer einrichtungen.

Betrachtet man die aktuelle Penet-ration der Cloud-Dienste etwas de-taillierter, so ist zu beobachten, dass Großunternehmen bislang weniger Berührungsängste mit dieser Tech-nologie haben. Diese Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie Cloud Computing bereits zu einem hohen Grad einsetzen. Operativ be-deutet dies jedoch, dass die Imple-mentierung der Technologie häufig innerhalb des Unternehmens erfolgt und somit eine sogenannte priva-

te-Cloud realisiert wird. Dieses Vorge-hen bieten einmal dem Unternehmen die Möglichkeit, Skaleneffekte in der eigenen IT zu erzeugen und stellt wei-ter sicher, dass die häufig hervorge-brachten Bedenken der Technologie bezüglich Sicherheit und Datenschutz hinreichend ausgeräumt werden.

CLOUD COMPUTING ERMÖG-LICHT NEUE WERTSCHÖPFUNGBei kleineren Unternehmen ist der Einsatz von Cloud Computing häufig noch von Vorbehalten geprägt, die sich einmal auf das Thema Sicherheit und Datenschutz fokussieren, aber auch von den kleineren Unternehmen einen Veränderungsprozess in den in-ternen Abläufen einfordert, der häufig diesen Unternehmen als (noch) nicht lohnenswert erscheint. Cloud Compu-ting im Zusammenspiel mit der Fähig-keit, die vom Internet of Things bereit-gestellten Daten zentral zu erfassen, analysieren und auswerten zu können, bietet Unternehmen zahlreiche Chan-

cen. So kann die eigene Wertschöp-fung dahingehend erweitert werden, dass unter anderem Wertschöpfungs-netzwerke aufgebaut werden können – das heißt kooperative Strukturen von Unternehmen geschaffen werden kön-nen, die am Markt eine integrierte Lö-sung anbieten und somit dem Kunden einen Mehrwert schaffen. Eine weite-re Möglichkeit ist, zusätzliche Wert-schöpfung in den After-Sales-Bereich zu verlagern. Dies geschieht mittels weiteren Service-Modellen oder neu-artigen Wartungs-Dienstleistungen. Hierbei spricht man auch oft von einer Servicifizierung der Produkte. Der Vor-teil hierbei besteht beim Anwender in einer reduzierten Kapitalbindung und einer effizienteren Allokation der Res-sourcen an den eigenen Bedarf und beim Anbieter in einer Erhöhung der Umsätze über den Produktlebenszyk-lus hinweg.

Hierbei ist zu beobachten, dass Cloud Computing für zahlreiche kleinere und mittelständische Unternehmen nur dann wirtschaftlich sinnvoll erscheint, wenn die Unternehmen die Möglich-keit der neuen Wertschöpfungsmög-lichkeiten auch wirklich Nutzen wollen. Hierfür ist vielerorts auch ein Wechsel im Denken der Unternehmen erfor-derlich.

AUS SICHT DER SOFTWARE-ANBIETERCloud Computing hat selbstver-ständlich auch für die Anbieter von Unternehmenssoftware einige Her-ausforderungen. Diese liegen einmal im Bereich der Standardisierung, der vom Transfer von Prozessen in eine Cloud eingefordert wird. Zahlreiche Unternehmen, die heute Unterneh-menssoftware für die mittelständische Industrie einsetzen und individuell an-passen, sind der Gefahr ausgesetzt, dass ein Standardisierungsprozess auf Anwenderseite den Bedarf nach Individuallösungen reduziert oder in diesem Bereich einigen Software-An-bietern in Nischenbereichen ihr Markt wegzufallen droht. Dies könnte zu ei-ner Marktkonsolidierung führen. Wei-ter besteht der Bedarf auf Seiten der Anwender, dass die verschiedenen

INNOVATION

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678940

IT-Lösungen, die verschiedene Berei-che der Unternehmenssoftware anbie-ten, integriert werden. Der Integrati-onsaufwand führt auf Anwenderseite in der Regel zu hohen Kosten und ge-gebenenfalls zu nicht klar definierten Zuständigkeiten. Anwenderunterneh-men sind hier zunehmend weniger gewillt, dieses Risiko alleine zu tragen und werden eine Lösung bevorzugen, bei der der Integrationsaufwand auf Anbieterseite liegt und die Lösung zwar nach den individuellen Anforde-rungen, aber integriert, beziehungs-weise teilintegriert, mit klaren Zustän-digkeiten angeboten wird. Dies kann dazu führen, dass man sich von den Komplettanbietern oft monolithischen Systemen zuwendet und den kleinen Nischenanbietern hier die Geschäfts-grundlage Schritt für Schritt entzogen werden könnte.

OFFENER MARKTPLATZ FÜR ANBIETER UND NACHFRAGERSehr viele Ansätze zur Schaffung von Cloud Malls gibt es bereits. Viele von ihnen werben damit „alle IT Leistun-gen aus einer Hand“ anbieten zu kön-nen.

Faktisch bedeuten diese Angebote, dass man sich auf Anwenderseite ei-nem Standardisierungsprozess un-terwerfen muss, da diese Angebote sicherlich nicht die verschiedenen Ge-

schäftsprozesse der Anwenderfirmen so unterstützen, dass ein aufwendiges Changemanagement vermieden wer-den kann. Oft läuft das Anwenderun-ternehmen Gefahr, bei einem solchen Adaptionsprozess an eigener Agilität zu verlieren.

Das grundlegende Problem bei derar-tigen Systemen ist auf Anwenderseite die Angst von Unternehmen, durch Einbringen von Geschäftsdaten in ei-nem kooperativen Prozess den exklu-siven Kundenzugang zu verlieren. Die-ses Verhalten konnte auch vor ca. 15 Jahren im Bereich Telekommunikation beobachtet werden, als Unternehmen wie Mobilcom, Hansanet, Debitel und andere als virtueller Netzbetreiber ohne Netz sehr große Hemmungen hatten, ihre Kundendaten zu einem Netzbetreiber auszulagern. Strengge-nommen bestehen diese Vorbehalte bis heute.

Aus Sicht der Anbieter besteht die Herausforderung, den Anbietern von Softwarelösungen im Bereich Unter-nehmenssoftware eine Möglichkeit zu bieten, die eigenen Angebote auf einem Marktplatz vermarkten zu kön-nen. Hierbei kann ein Unternehmen den direkten Kundenkontakt verlieren beziehungsweise mit einem anderen Unternehmen teilen. Kernherausfor-derung hierbei ist, sowohl ein Re-

venue-Sharing-Konzept zu installieren, das für alle Beteiligten transparente und klare Bedingungen erzeugt, die das Benützten eines Marktplatzes in-centiviert, und zusätzlich ein Betrei-berkonzept so implementiert, dass im Fehlerfall und im Kundenbetreuungs-fall klare Zuständigkeiten definiert sind. #IT

CLOUD MALL BW

Das Projekt Cloud Mall BW zielt da-rauf ab, die Potenziale von Cloud Computing für baden-württember-gische Unternehmen zu erschließen und mögliche Eintrittsbarrieren für Anwender und Anbieter durch die Entwicklung eines Cloud-Ökosys-tems, die sogenannte Cloud Mall BW, zu überwinden.

Dieses soll insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ein integriertes Portfolio aus Infrastruk-turleistungen, erweiterten Plattform-diensten und Softwareanwendungen bieten. Es geht darum, Daten sicher auszulagern und die IT-Ressourcen unter minimaler Kapitalbindung je nach Anforderung flexibel beziehen zu können. Anbieterunternehmen basierend auf einem rechtlichen Rahmenwerk, einem kooperativen Betriebs- und Betreibermodell und einem transparenten Revenue-Sha-ring-Modell die eigene Nischensoft-ware auf der Mall anzubieten.

Derzeit werden in einem ersten Schritt über einen Online-Fragebo-gen die exakten Bedarfe der KMU im Südwesten verifiziert. In einem zweiten Schritt sollen Blaupausen er-arbeitet werden, die eine verifizierte Integration der verschiedenen Soft-warelösungen untereinander in die Cloud Mall BW ermöglichen.

INFO

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 41

INNOVATION ANZEIGE

Messehallen, Firmengebäude oder Parkhäuser. Es gibt viele Orte, an denen man sich verlaufen kann – und genauso viele Gebäude, in denen man Zeit, Nerven und ba-res Geld spart, wenn man sich dort schnell zurechtfindet. Orientierung im urbanen Dschungel verschafft die Outdoor-Indoor-Kartenlösung Deep MapTM.

Ob ein Servicetechniker zu seinem Einsatz auf dem Werkgelände geführt werden soll oder ein Messebesucher in eine weit entfernte Halle gelangen muss – kurze Wege sind das Ziel. Di-gitale Wegweiser sind gefordert. Mit der Outdoor-Indoor-Kartenlösung Deep MapTM können Betreiber von Gebäudekomplexen unterschiedlichs-ter Art bei ihren Kunden punkten. Die smarte Software nutzt die vielfältigen Daten, die zu den im Gebäude ange-

Vier Himmelsrichtungen,eine Lösung: Indoor Maps

siedelten Services vorliegen, etwa wie lange ein Geschäft noch geöffnet hat. Diese Daten werden mit Geoinforma-tionen verknüpft und visualisiert, um eine dynamische Indoor-Navigation bereitzustellen. Das Ergebnis lässt sich problemlos in mobile Anwendungen integrieren.

PARKERLEBNIS 4.0Ein einzigartiges Mobilitätserlebnis bietet trive.park, eine von trive.me mithilfe der Deep MapTM entwickelte Parkhaus-App. Sie navigiert den Auto-fahrer im Parkhaus in Echtzeit zur pas-senden freien Parklücke, führt ihn nach dem Aussteigen zum gewünschten Ziel – und lotst ihn auch wieder zurück zum Auto. Da Deep MapTM auch off-line funktioniert, können Funklöcher im Parkhaus oder im Untergeschoss von Gebäuden der Routenführung nichts anhaben.

Mehr Informationen zu Deep MapTM

finden Sie unter www.deep-map.com

Stressfrei parkentrive.me lotst Auto-fahrer zur passenden Parklücke. //Heidelberg Mobil International GmbH

Besonders kleine und mittelständi-sche Unternehmen sind häufig vor die Herausforderung gestellt, Lösungen für technische Probleme zu finden, die von der unternehmensinternen Entwicklung nicht geleistet werden können. Um ihre Marktposition zu halten oder neue Geschäftsfelder zu erschließen, greifen sie auf externe Expertisen zurück.

Das Karlsruher Institut für Technolo-gie (KIT) unterstützt diese Unterneh-men mit der Plattform RESEARCH TO BUSINESS (R2B) unter www.kit-tech-nologie.de bei der Suche nach der passenden Lösung – sei es Know-how in einem bestimmten Forschungsbe-

Wie verändert sich durch die Digitalisierung das Führen von Unternehmen? Dies war Fragestellung eines von den Unter-nehmensberatungen Management Partner und Andy Duke organisierten Expertenworkshops „Führung im Digitalen Zeitalter“. In der Diskussion mit Experten ergaben sich zwei zentrale Elemente: Multiperspektivität, also die Vernet-zungen bewusst und aktiv zu gestalten. Außerdem gehe es darum, die dabei entstehenden Abhängigkeiten der Ver-netzung zu verarbeiten und mit Unsicherheiten umzugehen.

PASSENDE EXPERTEN FINDEN

FÜHREN IM DIGITALEN WANDEL

FINTECH-DAYS STUTTGART

reich, Technologien, Messeinrichtun-gen oder Prüfstände. Neu überarbei-tet bietet die Online-Börse nun auch aktuelle Informationen zu Patenten, Informationsmaterial und Ansprech-partnern zu einzelnen Themen sowie komfortable Suchmöglichkeiten. „Der Austausch zwischen Wirtschaft, Industrie und Forschung bildet die Basis für marktwirtschaftlich und ge-sellschaftlich relevante Innovationen. RESEARCH TO BUSINESS fördert diesen Dialog mit dem KIT und bietet eine praktische Hilfestellung bei der Kooperationspartnersuche“, so Pro-fessor Thomas Hirth, Vizepräsident für Innovation und Internationales am

Unter dem Motto „Get finnovative“ veranstalten die Boer-se Stuttgart und Stuttgart Financial sowie die L-Bank vom 28. bis zum 30. November erstmalig die FinTech-Days Stuttgart. Hauptbestandteile der FinTech-Days sind ein FinTech-Hackathon und ein FinTech-Pitch.

Beim Hackathon entwickeln interdisziplinäre Teams eine Idee rund um die Themen Trading, Banking & Insurance und setzen diese in rund 40 Stunden um. Der FinTech-Pitch

KIT. „Wir verfolgen damit unser Ziel, Wissenschaft und Wirtschaft enger zusammenzubringen.“

Aktuell sind knapp 200 Angebote, hauptsächlich patentgeschützte Tech-nologien aus allen Forschungsbe-reichen des KIT, in der Online-Börse veröffentlicht. Das Spektrum der An-gebote reicht dabei branchenüber-greifend vom Feinstaubfilter über Stromspeicher und Prüfstände bis zur Algenproduktion. Interessenten fin-den dort nicht nur ein kurzes Abstract, sondern auch alle wichtigen Informa-tionen zu Patenten, Branchen und An-sprechpartner. Das Angebotsportfolio wird ständig aktualisiert und erweitert.

INNOVATION

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678942

beinhaltet für zehn junge FinTechs die Chance, potentielle Investoren und eine Expertenjury von ihrem Geschäftsmo-dell zu überzeugen. Den teilnehmenden Startups winken hierbei Preisgelder in Höhe von 20.000 Euro und Sach-preise. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.get-finnovative.de.

#Fintech

Erdöl, Erdgas und Kohle sollen künf-tig weniger Gewicht als Energieträger und industrielle Rohstoffe haben. Im Gegenzug sollen Biomasse, biobasier-te Reststoffe und Bio-Abfälle verstärkt Einzug halten in Industrie, Mobilität und Energiewirtschaft. Für Unternehmen der regionalen Wertschöpfung und für international agierende Unternehmen liegen hier Chancen für neue Dienstleis-tungen, Produkte, Partnerschaften und Technologien. Die Akteursplattform Bioökonomie Baden-Württemberg dient der Vernetzung dieser potenziel-len Akteure. Sie ist eine Initiative, in der sich Unternehmen, Verbände und Netzwerke engagieren können, um

BIOÖKONOMIEVORANTREIBEN

eine regional geprägte Bioökonomie in Baden-Württemberg zu entwickeln. Getragen wird die Akteursplattform von der BIOPRO Baden-Württemberg.

INNOVATION

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 43

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DIGITALE TRANSFORMATIONWir unterstützen Sie auf dem Weg in die digitale Welt durch intelligente Vernetzung von Technologien, Daten und Advanced Analytics.

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#LifeSciences #Energie

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678944

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Der scheidende Präsident des Bun-desverbandes Deutscher Zeitungs-verleger, Helmut Heinen, hat es bei seinem Abschied wie folgt formuliert: Die Medienwelt ist im Umbruch. Es ist noch viel zu tun, wahrscheinlich wer-den wir nie fertig“. Wie sich ein re-gionaler Zeitungsverlag den Heraus-forderungen von Facebook, Google, Amazon & Co. stellt – und wie man den Digitalen Transformationspro-zess gestaltet, darüber sprach #6789 mit Christian Kaufeisen, Geschäfts-führer des SDZ. Druck und Medien.

Nutzer und Märkteverbinden

#6789: Herr Kaufeisen, Facebook, Google, WhatsApp als Informa-tionskanäle auf der einen, digita-le Plattformen wie Amazon oder Immo- und Autoscout auf der an-deren Seite. Und das Geschäfts-modell der Verlage sind immer noch Zeitungen?Christian Kaufeisen: Nicht aus-schließlich. Rückblickend hat sich in den vergangenen zehn Jahren tatsächlich vieles verändert: Die Ar-beitsweise, die Komplexität der The-men und die der Systeme. Dieser

Veränderungsprozess geht weiter und die zunehmende Digitalisierung macht einen großen Teil davon aus. Als Medienhaus wollen wir zur regi-onalen Plattform werden für Handel, Information und Reichweite.

Wir müssen also Reichweite, Märk-te und Nutzer miteinander verbin-den, um für alle Beteiligten einen Nutzwert zu schaffen. Das schaffen wir seit Jahrzehnten erfolgreich bei-spielsweise mit unseren reichwei-tenstarken Tageszeitungen und Ma-

SDZ von oben

Der Firmensitz in Aalen aus der Perspektive einer Foto-Drohne.

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 45

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gazinen. Im Digitalen entstanden und entstehen Möglichkeiten und Chan-cen, die wir genau beobachten und für uns nutzen müssen. Allerdings ist nicht jeder digitale Hype ein nachhal-tiges Geschäftsmodell. Da gilt es, ge-nau hinzusehen. Wir denken in Chan-cen, bleiben aber realistisch.

#6789: Das bedeutet in der Praxis was? Christian Kaufeisen: Für die an-stehenden Herausforderungen sind passende Strukturen unab-dingbar. Wir haben für unser Haus ein Drei-Säulen-Modell entwickelt: Kerngeschäft, Wachstumsmärkte, MediaLab (Forschung und Entwick-lung). Idealerweise entwickeln wir in unserem „Labor“ gemeinsam mit Mitarbeitern, Kunden und Zielgrup-pen Produkte mit Potential.

Wir experimentieren mit Ideen, probieren unterschiedliche Ansätze aus. Immer mit dem Ziel möglichst schnell zu erkennen ob, das Produkt eine Marktchance hat. Im Bereich Wachstum entscheiden wir dann, wie wir die erfolgsversprechenden und im Kleinen bereits getesteten Produkte weiterentwickeln und am Markt etablieren können.

#6789: Was bedeutet das für das Kerngeschäft?

Christian Kaufeisen: Wir brauchen in unserem Kerngeschäft eine hohe Qualität und müssen unseren USP sichern. Gerade im Bereich der Zeitungen ist das die journalistisch saubere Arbeit und der Ausbau von exklusiven (lokalen) Inhalten. Letztendlich geht es allgemein in diesem Bereich aber auch um eine ständige Optimierung der Abläufe auf hohem Niveau.

#6789: Wie gehen die Mitarbei-tern damit um?Christian Kaufeisen: Offene Kom-munikation schafft Verständnis für notwendige Innovation und Verän-derung. Wir wollen deshalb auch mehr Angebote für unsere Mitar-beiter schaffen. So gibt es beim SDZ zukünftig einen regelmäßigen „digitalen Lunch“, in dem externe Experten Ideen und Ansätze vor-stellen und mit den Mitarbeitern diskutieren.

Unser Ziel ist es deshalb auch in ei-nem anderen Personalentwicklungs-prozess die Mitarbeiter in die aktuel-len Entwicklungen mit einzubinden. Ähnlich dem Design Thinking Ansatz sollen Zielgruppen, Experten und Mitarbeiter gemeinsam an neuen Themen arbeiten. Das schafft die Grundlage für Veränderungsbereit-schaft, Motivation und Perspektive.

INFO

Der SDZ. Druck und Medien ist der größte Mediendienstleister in Ost-württemberg. Als eigenständiges familiengeführtes Unternehmen ar-beiten wir aus der Region für unsere Heimat Ostwürttemberg.

Unsere Kernmarken sind die beiden Tageszeitungen Schwäbische Post und Gmünder Tagespost mit täglich über 100.000 Leserinnen und Lesern.Mit unseren Wochenzeitungen Wo-chenpost und Gmünder Anzeiger, erreichen wir die Ostalb haushalts-abdeckend.

Im Verlag erscheinen ebenso Fach-medien wie Wirtschaft regional, Ver-anstaltungsmagazine wie XAVER und SokoMAG sowie zahlreiche Sonder-publikationen.

Im vergangenen Jahrzehnt hat sich der Zeitungsverlag zu einem moder-nen Medienhaus enwickelt.

Mehr Infos: www.sdz-medien.de

der Corporate-Publishing-Verlag Medienwerkstatt Ostalb,die Druckereien DHO und DigitalDruck Deutschland,der IT-Dienstleister SDZeCOM,die Vermarkter des Medienservice Ostalb (MSO),der Veranstalter SDZ Events und Messen, die Werbeagentur younik, das Rechenzentrum tbr,die Papeterie SchwäPo-Shop,der Zustelldienst Ostalb Mail.

Zum Medienhaus SDZ gehören außerdem:

INNOVATION

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678946

Am Demo Day der Universität Tü-bingen sitzen Ideen mit Investoren, der Industrie und der Wissenschaft an einem Tisch. 100 Tage haben die Teilnehmer für die Entwicklung von Geschäftsmodellen für medizintechni-sche Produkte oder Dienstleistungen Zeit. Dann wird präsentiert.

Ein neues intelligentes Armband soll Patienten helfen, die an Epilepsie lei-den: es überprüft kontinuierlich mit-tels optischer Sensoren Gesundheits-werte. Aufgrund hinterlegter Muster erkennt sie Anfälle, lernt dazu, weil deren Muster sich mit der Zeit ändern können und alarmiert automatisch die

Monikit

Das Armband erkennt epilepti-sche Anfälle.//Foto: Monikit

100 TAGE KREATIV Kontaktperson des Patienten via App, etwa den behandelnden Arzt. Das System heißt Monikit, das Erfinder-team stellte seine Idee im Herbst 2015 beim Demo Day der MedTech Startup School Tübingen vor. Am 17. Oktober präsentierten bei der diesjährigen Veranstaltung acht Teams vor Investoren, Industriever-tretern, Wissenschaft und Forschung ihre Ideen. Darunter befand sich eine Smartphone-App zur Prävention von Depressionen. Sie verfolgt den Ansatz eines digitalen Tagebuchs, um Stim-mungsschwankungen zu dokumentie-ren. Eine andere Entwicklung war eine

Virtual-Reality-Brille zur Rehabilitation nach Schlaganfall. Der Demo Day fand zum zweiten Mal statt. Veranstaltet wird er von der Uni Tübingen, der Stif-tung für Medizininnovation, Medical InnovationsIncubator und Bio-Regio Stern, welche die Gründer im Gesund-heitswesen unterstützen.

80 Bewerbungen lagen für dieses Jahr vor. Die nächste Runde startet im März 2017. Das Anmeldeformular und wei-tere Infos gibt es bereits im Netz auf www.startupschool-tuebingen.com. Übrigens: Im Februar 2016 wurde Mo-nikit als Unternehmen gegründet.

#Gesundheit

INNOVATION ANZEIGE

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 47

Beim zweitägigen Ideathlon arbeiten junge Talente aus dem bwcon-Netzwerk an Ihren „Innovation Challenges“:

Das Youngstars Lab vermittelt jungen Talenten wichtige unternehmerische Kompetenzen, Methoden und Instru-mente, die im Arbeitsalltag oft zu kurz kommen.

Ideathlon – Frische Ideen für Ihr Business!

Youngstars Lab – unternehmerisches Denken und Handeln

DER ABLAUF

Impuls: Sie präsentieren Ihre Innova-tion Challenge.

Ideation: Talente aus allen Fachbe-reichen entwickeln Geschäftskonzep-te auf Grundlage unternehmerischer Methoden wie Design Thinking, Lean Start-up, Value Proposition Design.

Pitch: Teams präsentieren ihre Ergeb-nisse.

Follow-Up: Nutzen Sie die Kontakte zu den Talenten für Ihre Personalge-winnung oder begleiten Sie die neu gebildeten unternehmerischen Teams.

DIE VORTEILE

Skills: Mit dem Youngstars Lab stärken wir erforderliche Kompetenzen wie Selbstständigkeit, Verantwortungsbe-wusstsein, Eigeninitiative und Risikobereitschaft.

Mehrwert: Auszubildende und Studierende lernen hilfrei-che Methoden und Instrumente kennen, die sie im Unter-nehmen einsetzen können.

Individuelles Angebot: Die Workshops können inhouse mit Ihren Mitarbeitern nach Ihrem individuellen Zeitplan durchgeführt werden.

KONTAKTLeiterin Innovationsprogramme

Alexandra RudlE-mail: [email protected]: 0711-18421-641

Talente erreichen: Wir erleichtern KMU die nachhaltige Vermittlung wichtiger Qualifi kationen und helfen dabei, den Ausbildungsberuf attraktiv zu gestalten.

CYBERONE

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678948

Der CyberOne Hightech Award Baden-Württemberg ist der zentrale Businessplanwettbewerb der Hightech-Branchen im Bundesland. Seit 1998 werden die zukunftsweisendsten Geschäfts- konzepte technologieorientierter Start-ups und Unternehmen ausgezeichnet. Die jährliche Preis-verleihung ist mit das zentrale Highlight und ein Gipfeltreffen von Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Forschung.

INNOVATIVGEWINNT

CYBERONE CYBERONE

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 49

INNOVATIVGEWINNT

Begehrte Trophäe

Die Gewinnder werden beim Hightech Summit ausgezeichnet.//Foto: bwcon

„Aus Sicht des Landes ist der Cybe-rOne ein schönes Schaufenster da-für, dass wir in Baden-Württemberg sehr breit aufgestellt sind was High-tech-Gründung in allen Segmenten angeht.“

Prof. Peter Schäfer, MFW - Initiative für Existenzgründung und Unterneh-

mensnachfolge (ifex)

„Der CyberOne Award ist eine Ra-keten-Startrampe für die besten der vielen tollen Ideen aus Baden-Würt-temberg.“

Maria Bieber, KDRS/RZRS Stuttgart

„Als Beratungs- und Prüfungsgesell-schaft für den Mittelstand ist es span-nend beim CyberOne zu beobachten, wie sich die Gründer in der frühen Phase machen – denn jeder unserer Mandanten hat mal so angefangen.“

Armand von Alberti, Ebner Stolz

„Auch wenn am Ende nicht jeder eine Trophäe in den Händen hält, bietet der CyberOne allen Finalisten einen großen Mehrwert: die Coachings, das Netzwerk, der Zugang zur Industrie und vieles mehr.“

Prof. Dr. Christoph Müller, Universi-tät St. Gallen (HSG) - Henri B. Meier

Unternehmerschule

„Durch den CyberOne kommen wir mit interessanten Start-ups im Ener-giebereich aus Baden-Württemberg in Kontakt, die wir anschließend un-terstützen können.“

Dr. Jens Ortgiese, InnoEnergy

Schaut man sich die Fünf-Jahres-Über-lebensquote von Neugründungen an, liegt Baden-Württemberg im bundes-weiten Vergleich auf dem Spitzenplatz. Um diesen Spitzenplatz auf Dauer zu verteidigen braucht es weiterhin inno-vative und nachhaltige Gründungen im Land. Mit einer optimalen Vernet-zung in der Anfangsphase und einem Preisgeld in Geld- und Sachwerten von insgesamt 90.000 Euro bietet der CyberOne Wettbewerb dafür jungen Hightech-Unternehmern nicht nur eine große Chance, sondern macht das Thema Gründung für alle Interes-sierten greifbarer. In Kooperation mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungs-bau Baden-Württemberg führt die Wirtschaftsinitiative Baden-Württem-berg: Connected e.V. (bwcon) den Wettbewerb in diesem Jahr bereits zum 18. Mail durch und richtet sich an Gründer aus allen Technologie-Bran-chen. Bewertet werden unter anderem Innovationsgrad, Wettbewerbsvorteil und Kommerzialisierungspotenzial der eingereichten Konzepte. Die Fachjury setzt sich aus hochkaräti-gen Experten aus Wirtschaft und Wis-senschaft zusammen und bewertet die eingereichten Businesspläne und die Unternehmer beim Pitch. Im Vorfeld fördert die Initiative für Existenzgrün-dungen und Unternehmensnachfolge

(ifex) des Wirtschaftsministeriums im Rahmen des Projekts EXI Gründungs-gutscheine die Unterstützung von Unternehmerteams bei der Busines-splanung, sodass diese gezielt in den CyberOne Hightech Award überge-hen können. Auch die Durchführung des Wettbewerbs wird vom Ministeri-um unterstützt. Neben der Unterstützung durch das Land wird der Award überwiegend aus Mitteln der Wirtschaft finanziert. Als zentrales Instrument für die Vermitt-lung von Risikokapital in Baden-Würt-temberg hat der Wettbewerb seit Bestehen rund 300 Millionen Euro Fi-nanzierungskapital und 750.000 Euro Preisgelder mobilisieren können.

Mit einer neuen Bestmarke endete die diesjährige Einreichfrist für den CyberOne 2016: Von 440 Gründerpro-jekten, die sich im vergangenen Jahr mit einer Geschäftsidee bei bwcon meldeten, haben insgesamt 79 Start-ups bis Ende Juni fristgerecht ihren vollständigen Businessplan für den CyberOne abgegeben.

Die Bewerbungen verteilen sich auf die Technologiebranchen IKT, Medi-en- und Kreativwirtschaft, Industrielle Technologien sowie Life Science und Health Care und wurden flächende-ckend aus Baden-Württemberg und den angrenzenden Einzugsgebieten eingereicht. Neben den erwarteten Geld- und Sachpreisen erhalten die er-folgreichen Bewerber unter anderem Zugang zu relevanten Unternehmen und Investoren in ihrer Branche und eine einjährige Gastmitgliedschaft bei bwcon, was ihnen eine optimale Vernetzung in der oft schwierigen An-fangszeit bietet.

DAS SAGENSPONSOREN UND JURY-MITGLIEDER

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #6789

„ES GIBT SIE, DIE GRÜNDER MIT HERVORRAGENDEN GESCHÄFTS-IDEEN, DIE BEACHTLICHE INNO-VATIONEN HERVORBRINGEN.“

//Zitat: Jürgen T. Siegloch

#6789: Herr Siegloch, Sie sind als Vorstand der bwcon für den CyberOne zuständig. Was ist Ihre Aufgabe?Jürgen T. Siegloch: Gemeinsam mit dem Team der bw-con kümmere ich mich um die Sponsorensuche. Gleich-zeitig sind wir Ansprechpartner für die teilnehmenden Un-ternehmen und begleiten sie von der Bewerbung bis zur Preisverleihung. Daneben organisieren wir die Jurysitzung und die CyberOne-Gala.

Was hat Sie dazu bewogen, dieses Amt zu übernehmen?Seit meinem Ausscheiden bei Burda bin ich aktiv in der Gründerszene tätig. Auch vorher schon habe ich mich für junge Unternehmen engagiert. Wenn sich Mitarbeiter bei Burda selbstständig machen wollten, habe ich das nach Kräften unterstützt. So sind einige spannende Spin-offs entstanden. Insofern ist mein Einsatz für den CyberOne eine logische Fortführung. Gleichzeitig möchte ich meinen Teil dazu beitragen, dass die Gründungsaktivität in Ba-den-Württemberg noch mehr an Fahrt aufnimmt. Es gibt viele qualitativ sehr hochwertige Gründungsvorhaben, zahlenmäßig könnten es ein paar mehr werden. Sie kennen die Historie des Businessplan-Awards CyberOne. Was hat sich aus Ihrer Sicht in den letzten Jahren verändert?

Die Unternehmen präsentieren sich heute sehr profes-sionell. Mit der Coaching Group, den Angeboten zur Gründungs- und Finanzierungsberatung und zahlreichen weiteren Unterstützungsangeboten, die bei bwcon im Arbeitsbereich „Coaching & Finance“ zusammenlaufen, trägt die Wirtschaftsinitiative dazu bei, dass sich die Un-ternehmen optimal auf ihre CyberOne-Teilnahme vorbe-reiten können.

Wie schaffen Sie es, Biotech-Unternehmen in glei-chem Maße anzusprechen wie Kreativagenturen und Maschinenbauer genauso wie IT-Firmen?Das liegt zum einen am sehr guten Marketing, das die Mit-arbeiter von bwcon geleistet haben. Zum anderen hat uns die Zusammenarbeit mit dem Land Baden-Württemberg und insbesondere die Förderung durch die Initiative für Existenzgründungen und Unternehmensnachfolge (ifex) des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungs-bau, genützt. Viele Gründer, die einen EXI-Gutschein in Anspruch genommen haben, sind so auf den CyberOne aufmerksam geworden. Mit bwcon und der ifex sind – wenn man so will – zwei Initiativen zusammengegangen, die zusammengehören.

CYBERONE

FAHRTAUFNEHMEN

ZUR PERSONJürgen T. Siegloch ist seit Januar 2015 im Vorstand von bwcon. Er ist Geschäftsführer von C&S Marketing. Zuvor war er Geschäftsführer der Direktmarketing-Sparte des Offenburger Burda-Konzerns und hat dort innerhalb von zwanzig Jahren die Burda Direct Group aufgebaut.

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#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum

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MESHPARTS

Das Stuttgarter Unternehmen meshparts bietet eine dedi-zierte Simulationssoftwarelösung für den Maschinenbau, die als einzige Software in diesem Bereich auf die kom-ponentenorientierte Arbeit mit Modellen aus einer Finite Elemente-Bibliothek setzt, statt auf die stete Neuerstellung einzelner Modelle. Dank dieser Bibliothek, die vollparame-trische, validierte FE-Modelle beinhaltet und auf die der Konstrukteur infolgedessen mehrmals zurückgreifen kann, lassen sich – ähnlich des LEGO-Baukastenprinzips – etwa Maschinenvarianten schneller simulieren. Meshparts, ge-gründet im April 2013, besteht aus Geschäftsführer Alexan-dru Dadalau und Nadina Blajevici, die für kaufmännische Angelegenheiten zuständig ist sowie Stephanie Bohm, die sich um die Personalangelegenheiten kümmert.

SIMSPARK

Mit der Ausgründung aus dem Karlsruher Institut für Tech-nologie möchte das SimSpark-Team neue Verfahren der künstlichen Intelligenz nutzen, um die simulationsgestützte Produktentwicklung zu vereinfachen. Auf Basis von neuar-tigen maschinellen Lernverfahren aus dem Bereich des so-genannten „deep learnings“gelingt es, dem Computer ein Verständnis für dreidimensionale Objekte beizubringen. Das ermöglicht etwa die Benennung, Segmentierung oder Vereinfachung von mechanischen Konstruktionen, was wie-derum eine wichtige Voraussetzung dafür ist, solche Konst-ruktionen zu simulieren. Dank des starken Netzwerks an Un-ternehmen im Bereich Maschinenbau in Süddeutschland hofft SimSpark, schnell ein funktionierendes Ökosystem um ihre Plattform herum aufbauen zu können.

INTEGRATED AVALANCHE SYSTEM

Die Gründer von Werz Innovations Matthias Werz (33), Max Sattlegger (34) und Thomas Meyer (30), sorgen mit ihrem In-tegrated Avalanche System für mehr Sicherheit abseits der Pisten. Da die Gründer selbst gerne Ausflüge in die Berge machen, entwickelten sie einen Lawinenairbag, der große Vorteile gegenüber Konkurrenzprodukten hat: Das Produkt besteht aus zwei Rettungsmodulen – einem Airbag, der da-für sorgt, dass man durch eine Lawine nicht verschüttet wird und ein Atmungsmodul, das sich im Notfall um die nötige Luftzufuhr kümmert. Kernstück des Systems ist der multi-funktionale Griff, durch den sich gleichzeitig der Airbag und die Atemeinheit auslösen lassen und der in diesem Zu-sammenhang entwickelte Auslösemechanismus, welcher sicherstellt, dass das System zuverlässig funktioniert.

DIE FINALISTEN 2016: INDUSTRIELLE TECHNOLOGIE

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CYBERONE

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #6789

CYBERONE

AD-O-LYTICS

Das Team von Ad-O-Lytics nutzt die Prinzipien der Natur zur Krebsbekämpfung: Viren werden sicher und gezielt ein-gesetzt, um bösartige Krebszellen zu infizieren – die Viren vermehren sich und zerstören die Krebszellen. Gleichzei-tig wird das Immunsystem des Patienten aktiviert. Durch dieses Zusammenspiel aus heilenden Viren und Immun-reaktion wird das Tumorgewebe Stück für Stück aufgelöst. Da gesunde Zellen verschont bleiben, handelt es sich um einen nebenwirkungsarmen Therapieansatz. Das Biotech-nologie-Spinoff der Universität Ulm, rund um den Erfinder der Technologie Biochemiker PD Dr. Florian Kreppel, die Biologin Dr. Andrea Hoffmeister, Humanmediziner Prof. Dr. Stefan Kochanek und die Betriebswirtin Barbara Eberbach will der Virotherapie zum klinischen Durchbruch verhelfen.

ENFIN

Meist bekommen Krebspatienten eine Chemotherapie ver-abreicht, die auch gesunde Zellen angreift. Doch der Trend in der Krebsforschung geht in Richtung personalisierter und zielgerichteter Therapie (targeted therapy). Dabei werden mit Biomarkern Patienten identifiziert, die von ganz be-stimmten Therapien profitieren könnten. Georg Gdynia ist Pathologe am Uniklinikum Heidelberg und unter anderem Leiter des Ausgründungsprojekts EnFin. Das fünfköpfige, multidisziplinäre Team entwickelte einen funktionellen Test, der die mögliche Bildung von Metastasen vorhersagen kann. Zudem zeigt ihr Test an, wie aggressiv die Krankheit verlaufen wird und wie der spezielle, von der Gruppe unter-suchte Leukämie-Typ auf neue, personalisierte Therapiefor-men anspricht.

RENOVATUM THERAPEUTICS

Was tun nach einem Herzinfarkt, bei dem sich Gefäße zum Herzen hin verschließen und einzelnes Gewebe abstirbt? Bisher wurde versucht, das kranke Gewebe etwa mit einer Zelltherapie zu generieren. Renovatum Therapeutics ver-folgt einen anderen Ansatz: Ein natürliches Matrixprotein herzustellen und das Gewebe damit zu generieren – über eine zellfreie Proteintherapie, also ein Protein, welches direkt in das abgestorbene Zellgewebe hinein gespritzt wird. Bei diesem Produkt geht es konkret um eine Protein-plattform, die den Vorteil nutzt, ein ausgewähltes Protein standardisieren zu können. Das Team von Prof. Dr. Katja Schenke-Layland und Shannon Layland wird von Ali Nsair unterstützt, der Kardiologe an der University of California in Los Angeles ist und die Forschung von dort aus begleitet.

DIE FINALISTEN 2016: LIFE SCIENCE

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#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum

PAYLAX

Die Sicherheit eines Bezahlsystems ist ein ausschlagge-bendes Argument für den Kauf und Verkauf bei Internet-geschäften. Wirkt der Verkäufer nicht seriös, wird der Kauf abgebrochen. Die optimale Lösung für dieses Problem hat das Team von PAYLAX. Sie bieten ein treuhandbasiertes Bezahlsystem, das sowohl Verkäufern wie auch Käufern die notwendige Sicherheit und Seriosität gewährt. Der Online-Kunde wählt im Online-Shop als Bezahlmethode PAYLAX aus und erhält damit – im Unterschied zu anderen Bezahlsystemen – eine Zug-um-Zug-Abwicklung über ein Treuhandkonto der Partnerbank von PAYLAX. Erst wenn das Geld auf dem Treuhandkonto eingegangen ist, wird der Verkäufer darüber informiert und kann daraufhin die Ware versenden.

LUCKYSTOR

Das Problem von bisherigen Cloud-Lösungen und Spei-chersystemen ist der teils fehlende Schutz vor Hackern. In vielen Firmen liegen Daten schlecht gesichert vor, obwohl sie bereits Firewalls und andere Sicherheits-Anwendungen nutzen. Gerade der Mittelstand investiert zwar in IT-Sicher-heitskonzepte, die jedoch meist wenig aktualisiert und oft ohne Konzept genutzt werden. Thomas Firnkorn, Gründer von Cloud Crowding Solutions, bietet dafür eine Lösung: LUCKYSTOR. Daten werden hiermit aufgeteilt und frag-mentiert sowie auf verschiedene Data Center verteilt, so-dass die Fragmente nie als Ganzes für den Hacker lesbar sind. Um den No-Single-point-of-attack zu erreichen, wird zusätzlich zur Fragmentierung ein geheimer und ein öffent-licher Schlüssel für Mitarbeiter und Admins vergeben.

ROOMTAILORS

Überfüllte Möbelhäuser, Gedränge an der Kasse und kurze Beratungszeiten? Das Team der Roomtailors, rund um die Gründer, Innenarchitekt Michael Hilkert (32), Betriebswirt Clemens Hildebrandt (31) und Medienwirt-schaftler Tobias Lange (32), bietet mit ihrem Produkt eine Einrichtungsberatung via Internet an. Der User wählt auf der Website aus einer Bildwelt (Moodboard) seine ge-wünschten Stilkombinationen aus und lädt die Grund-risszeichnung des einzurichtenden Raums hoch. Nach einer eingehenden Analyse geben die Roomtailors dem Kunden Vorschläge und achten dabei auf ein stimmiges Konzept, das anschließend bei IKEA, Home24 und Co. bestellt werden kann, ganz ohne überfüllte Möbelhäuser und lange Wartezeiten.

DIE FINALISTEN 2016: IT UND KREATIVWIRTSCHAFT

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Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678954

CYBERONE CYBERONE

Computomics bietet für die Saatgu-tindustrie und für Pflanzenforscher modernste Bioinformatikanalysen von Pflanzenerbgut als Dienstleistung an. Im Büro in einer ehemaligen Fabrik-halle in Tübingen hat das Team eine Anlage aus vielen Kameras und Sen-soren aufgebaut. Sie zeichnen jeden Schritt und jede Eigenschaftsverän-derung einer Pflanze auf, etwa wie viele Blätter sie entwickelt oder wie schnell sie keimt und wächst − phäno-typische Merkmale, die andernfalls in einem aufwändigen und langwierigen Prozess gemessen und aufgezeichnet werden müssen.

Auf organisatorischer Ebene vereint Computomics Professoren der Bioin-formatik oder der Pflanzengenomik, die als Mitgründer von Anfang an mit dabei waren und als wissenschaftliches und strategisches Beratungsgremium fungieren. Seit April 2016 betreibt das Unternehmen eine 100-prozentige Zweigstelle in den USA.

MIT UNTERSTÜTZUNG ZUR FINANZIERUNGDie positive Entwicklung von Compu-tomics ist jedoch nicht nur dem Ge-winn des CyberOne geschuldet. 2015 erhielt das Team dank der Finanzie-rung aus dem HTGF die Gelegenheit, in die USA zu expandieren und dort den für sich größtmöglichen Markt für Saatgut ausschöpfen zu können. Weitergebracht hat das Unternehmen auch das Netzwerk der Wirtschaftsin-itiative bwcon. Reinhard Hamburger, Business Coach von C-FOR-U, und Harald Fuchs, Geschäftsführer der HF Business Consulting in Plüderhausen sowie Vorstand der bwcon, haben das Team gecoacht und unterstüt-zen es seit deren Teilnahme am Busi-nessplanwettberwerb. „Die Gründer waren immer bestrebt, auf eigenen Füßen zu stehen und Umsätze zu ge-

Wer sein Netzwerk richtig nutzt, hat Erfolg. Computomics, ein seit Oktober 2012 am Markt bestehendes Tübinger Unternehmen der Bioinformatik, ist ein anschauliches Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit bwcon, der führenden Wirtschaftsinitiative zur Förderung des Innovations- und High-tech-Standortes Baden-Württemberg. 2014 gewann das Unternehmen den CyberOne – den zentralen Businessplanwettbewerb der Hightech-Branchen im Bundesland.

START ISTGELUNGEN

Erfolgsgeschichte

Dr. Tobias Dezulian (l.) und Dr. Sebastian J. Schultheiß.

CYBERONE CYBERONE

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 55

Initiative für Existenzgründungen und Unternehmensnachfolge

VERANSTALTER

DER CYBERONE HIGHTECH AWARD

Baden-Württemberg: Connected e.V.Breitscheidstraße 470174 Stuttgart

GOLDSPONSOREN SILBERSPONSOREN

IN KOOPERATION MIT PARTNER

nerieren, was ihnen von Anfang an gelungen ist. Bereits im zweiten Jahr wurden Gewinne erwirtschaftet.“, sagt Fuchs.

Sebastian Schultheiss, Geschäftsführer von Computomics, ist dankbar für die Unterstützung seines Mentors, etwa bei der Suche nach Investoren und ge-eigneten Finanzierungsmöglichkeiten. „Herr Fuchs kennt die Denkweise der Venture Capitalists und riet uns, beim CyberOne mitzumachen, um potenti-ellen Investoren zu zeigen, dass eine Jury unseren Businessplan schon ge-sehen und für gut befunden hat.“ Zu-dem lobt Schultheiss Fuchs‘ Engage-ment bei der Investorensuche, „weil er die geeigneten Investoren gut grup-pieren konnte. Er hat ein sehr gutes Paket zusammengestellt, das wir am Ende in die USA-Niederlassung und Vertriebsaktivitäten stecken konnten. Ansonsten hätten wir organischer und ausschließlich durch eigenes Kapital wachsen müssen.“

WERTSCHÄTZUNG DANK CYBERONESchultheiss selbst war es, der 2014 die Bewerbung um den CyperOne in die Hand nahm. Sein Ziel war es, zu zei-gen, dass nicht nur Hightech-Firmen bei der Jury gut ankommen – mit Er-folg: „Es ist gut, dass man sich mit dem

konkreten Businessplan bewerben kann, damit die potenziellen Investo-ren später eine gewisse Vorauswahl treffen können.“ Laut Schultheiss wa-ren auch die Roadshows und anderen Treffen, die von bwcon vor der Preis-verleihung des CyberOne organisiert werden, ein großer Pluspunkt für die Vernetzung mit anderen Gründern, In-vestoren und Coaches. Sein Resümée: „bwcon bringt etwas. bwcon bringt Erfolg. Der CyberOne ist gut, wir sind das Ergebnis davon.“

Armand von Alberti vom Prüfungs- und Beratungsunternehmen Ebner

Stolz, das unter anderem Venture Capital-Investoren berät und für ei-nen der Investoren eine Due-Diligen-ce-Prüfung bei Computomics durch-führte, schätzt bwcon aufgrund der Aufmerksamkeitswirkung, „…selbst wenn man den CyberOne nicht ge-winnt“. Denn es sei notwendig, sich den wichtigen Fragen zu stellen: „In welchem Markt will ich agieren, wie genau will ich Geld verdienen und wer sind meine potenziellen Kunden?“, betont von Alberti. Gerade anlässlich dieser Fragen lohnen sich die beglei-tenden Coachings der bwcon.Jennifer Warzecha

EDITORS BOARD

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678956

Dr. Barbara Jonischkeit leitet seit 2003 bei der BIOPRO Baden-Würt-temberg den Bereich Kommunikati-on und hat die strategische Weiter-entwicklung der Landesgesellschaft begleitet. Heute verantwortet sie unter anderem die Fachinformations-

Christian Kaufeisen ist seit 2014 Ge-schäftsführer der SDZ-Gruppe mit Sitz in Aalen. Das Medien-Unternehmen mit seinen rund 320 Beschäftigten produziert unter anderem die Tages-zeitungen „Schwäbische Post“ und „Gmünder Tagespost“ sowie eine

portale zu Gesundheitsindustrie BW und Bioökonomie BW – die beiden strategischen Schwerpunkte der BIO-PRO. Außerdem gehören innovative Veranstaltungskonzepte zur Vernet-zung der Branchen untereinander so-wie Themen- und Branchenanalysen zu Barbara Jonischkeits Aufgaben. Zudem unterstützt sie Life Scien-ces-Gründungen. www.bio-pro.de

regionale Wirtschaftszeitung, Anzei-genblätter, Magazine und CP-Produk-te. Kaufeisen war zuvor 24 Jahre lang bei der Reiff-Gruppe in Offenburg beschäftigt und lernte dort das Medi-engeschäft von der Pieke auf. Bei Reiff baute er unter anderem den Bereich „Events“ auf, war jahrelang Marke-ting- und Vertriebschef sowie Ge-schäftsführer mehrerer Tochterfirmen.www.sdz-medien.de

BARBARAJONISCHKEIT

CHRISTIANKAUFEISEN

BIOPRO Baden-Württemberg LEITUNG

KOMMUNIKATION

SDZ DRUCK UND MEDIEN GMBH & CO. KG

GESCHÄFTSFÜHRER

Dr. Ulli Spankowski leitet den Bereich Stuttgart Financial an der Börse Stutt-gart. Der geprüfte Börsenhändler verfügt über jahrelange Kapitalmark-terfahrung und fundierte Expertise in den Bereichen Wertpapierhan-del, Derivate, Regulierung und Fi-nanzmarktanalyse. Er ist außerdem

als Dozent für Marktmikrostruktur an der Universität Hohenheim und als Gutachter bei der Europäischen Kommission für Forschungsprojekte im Bereich Big Data Analytics und Financial Markets aktiv. Ulli Span-kowski promovierte am Lehrstuhl für Bankwirtschaft und Finanzdienstleis-tungen der Universität Hohenheim im Bereich Marktmikrostrukturtheorie.

www.stuttgart-financial.de

ULLI SPANKOWSKI

STUTTGART FINANCIAL LEITUNG

Anke Weigel leitet das Technologie-marketing am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Das Team ist in das Innovationsmanagement am KIT ein-gebettet, das den Technologietrans-fer vom Forschungsergebnis bis zur Umsetzung am Markt begleitet und als Schnittstelle zwischen Wissenschaft

und Wirtschaft fungiert. Das Tech-nologiemarketing bietet Gründern, Industrieunternehmen wissenschaftli-chen Beschäftigten und Studierenden Informationen rund um den Innovati-onsprozess sowie Zugang zu Techno-logieangeboten des KIT, zum Beispiel im Rahmen der KIT-Gründerschmiede oder der Technologie-Plattform RE-SEARCH TO BUSINESS.www.kit.edu

ANKE WEIGEL

KITLEITUNG TECHNOLOGIE-

MARKETING

EDITORS BOARD EDITORS BOARD

Marc König ist seit 2011 bei bwcon im Bereich Coaching und Finance tätig und unterstützt, inzwischen in leitender Funktion der Abteilung, Gründungs- und Wachstumsunter-nehmen. Neben den zahlreichen Inkubations- und Acclerationpro-grammen gehören in sein Tätigkeits-bereich auch die Betreuung eines Beraternetzwerks, bestehend aus etwa 100 ehemaligen Managern und Unternehmensgründern aus der

Hochtechnologiebranche. Als Senior Research am IST Innovationsinstitut für Strategische Innovation und Tech-nologiemanagement an der HTWG Konstanz forscht er an der Bewer-tung von Geschäftskonzepten in der Frühphase eines Unternehmens. Im Rahmen eines Forschungsprojekts zu Qualitätssicherung von Acceleration-programm ist er Teil des renommier-ten Innovation Growth Lab von NES-TA und der Ewing Marion Kauffman Foundation.

www.bwcon.de

MARC KÖNIG

BWCON GMBH LEITUNG COACHING UND FINANZIERUNG

Dr. Jürgen Jähnert ist seit 2014 als Geschäftsführer der bwcon GmbH tätig. Davor leitete der den Bereich IKT bei der MFG Baden-Württem-berg und in Personalunion die Ge-schäftsstelle von bwcon e.V., aus der im Jahre 2014 die bwcon GmbH her-vorgegangen ist. Die bwcon GmbH agiert als integrierter Dienstleister für Innovation und Technologietrans-fer am Markt und bietet Unterneh-men ganzheitliche Unterstützung

beim Weiterentwickeln der eigenen Geschäftsmodelle. Dies beinhaltet Ideenmanagement, offene Innovati-onsprozesse für Unternehmen, Grün-dungen (auch Ausgründungen aus Unternehmen) und umfangreiche Beratungskonzepte für Unterneh-men im Prozess der Digitalen Trans-formation. Dr. Jähnert hat seit vielen Jahren Lehraufträge für den Bereich IT Service Management an der Uni-versität Stuttgart und arbeitet regel-mäßig als Gutachter für die Europäi-sche Kommission und das spanische Wirtschaftsministerium.www.bwcon.de

JÜRGEN JÄHNERT

BWCON GMBH GESCHÄFTSFÜHRER

IMPRESSUMHERAUSGEBER:SDZ Druck und Medien GmbH & Co. KG Bahnhofstraße 65, 73430 Aalen Tel. 07631 594-228www.sdz-medien.de

KOOPERATIONSPARTNER:bwcon GmbH, BIOPRO Baden-Würt-temberg, Karlsruher Institut für Tech-nologie (KIT) und Stuttgart Financial

#6789 – Technologie. Innovation. Unternehmertum 57

REDAKTION: Volkmar Kah (V.i.S.d.P.), Mark Doerbeck, Alexander Hauber, Peter Ilg, Benjamin Leidenberger, Dr. Jürgen Jähnert, Herbert Kullmann, Marc Mehlhorn, Tomma Profke, Dr. Lukas Radwan, Marc König, Robert Schwarz, Jennifer Warzecha

GRAFIK: Christina Nikolic

AUFLAGE:10.000 Stück

ANZEIGEN:Jürgen [email protected]örg [email protected] (0 73 61) 5 94-225Tomma Profke, bwcon GmbH

DRUCK:Aumüller Druck GmbH & Co. KGWeidener Straße 2 93057 Regensburg

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WatchDrive: Digital in BewegungInspiration aus Begrenzung: Die ers-te Generation der Apple Watch – die Hoffnungen waren groß! – bot nicht die Möglichkeiten, die wir erwartet hatten. Aber wir wollten ihr volles Potential nutzen: das Multitalent wecken, das in dem kleinen Gerät schlummert.

Der Neugier folgen, Ideen prüfen, dem Forscherdrang nachgeben. Es gibt kaum einen besseren Weg, um schnell Neues zu lernen. Wir bei 21TORR arbeiten jeden Tag daran, die Grenzen des Digitalen auszutes-ten und zu erweitern.

Also haben wir geforscht, program-miert und getestet. Jetzt steuern wir mit der Uhr sogar Autorennen! Mit den Fingerspitzen auf der Watch jagen wir Fahrzeuge über eine

Smarte Technik

Mit der Apple Watch wird die Carrera-Bahn gesteuert.//Foto: 21TORR

Carrera-Bahn: Beschleunigen, Ab-bremsen... Double-Tap zündet den Turbo-Booster.

Dafür mussten wir auf Technologien der Apple Watch zugreifen, auf die ihr Hersteller keinen Zugang vorgesehen hatte – das ermöglichte es uns zum Beispiel, Multitouch-Steuerung und Bluetooth LE zu nutzen. So konnte die Watch in den direkten Austausch mit iPhone und iMac treten.

Ein Netz ineinandergreifender Syste-me zusammenzuführen, das ist unser Geschäft. Versehen mit einer elegan-ten Benutzeroberfläche, die intuitiv bedient werden kann. Für die Anbin-dung an die Carrera-Bahn sorgen ein Arduino-Board, ausgefuchste Technik und solides Handwerk: Magnete, Kle-bepistole und Lötzinn. So einfach wie

möglich, so komplex wie nötig. Die Bahn hat einen Ehrenplatz in unserem Stuttgarter Büro. Jetzt gestalten wir sie um: als Rennstrecke für einzelne Spieler, mit Anbindung ans Internet für eine Öffnung auf größere Nutzer-gruppen hin. Was einmal ein kleines Forschungsprojekt aus Neugier war, entwickelt sich nun zu einem Anwen-dungsbeispiel hin zum „Internet of Things“. Schneller lernt man nicht dazu.

21TORR – DRIVE. SINCE DIGITAL. Wir führen Menschen und Unterneh-men in die digitale Zukunft. Mit Büros in Hamburg, Stuttgart und Reutlin-gen. Wir sind Strategen, Markenex-perten, Designer und Entwickler.

Mehr zu WatchDrive:21torr.com/de/work/

Technologie. Innovation. Unternehmertum – #678958