Teiche, Wälder und Biotope – ökologische ... · tenreichen Wiese Teiche, Wälder und Biotope...

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Layout W52 GmbH, Fellbach Auflage 27.000 Exemplare Rems-Murr-Klinikum Winnenden Am Jakobsweg 1 71364 Winnenden Telefon: 07151 5006-2111 Telefax: 07151 5006-2105 www.rems-murr-kliniken-neubau.de AKTUELLES IMPRESSUM Ausgabe Dezember 2012 Herausgeber Rems-Murr-Kliniken gGmbH Winnender Straße 27 71334 Waiblingen Telefon: 07151 5006-0 Telefax: 07151 5006-2105 [email protected] www.rems-murr-kliniken.de Für den Herausgeber Geschäftsführer Jürgen Winter Geschäftsführer Jürgen Winter Sitz der Gesellschaft Waiblingen HRB 726530 AG Stuttgart Aufsichtsratsvorsitzender Johannes Fuchs Redaktionsleitung Susann Haalck M.A. MBA, Daniela Feindor, Jan-Lennart Loeffler Texte Susanne Haag, Jan-Lennart Loeffler Fotos fotostudio m42, katja zern + thomas frank, Jan-Lennart Loeffler, Susanne Haag Ein Neubau vom Umfang des Rems- Murr-Klinikums Winnenden auf bisher weitgehend unbebautem Gelände bedeutet einen erheblichen Eingriff in die Natur. Deshalb ließ die Stadt Winnenden, die den Bebauungsplan für das Gebiet aufgestellt hat, einen Umweltbericht erstellen. So wurde zum Beispiel ein Tierökologe beauftragt, die vorhandenen Arten zu bestimmen. „Der ist auch nachts raus- gegangen“, erzählt Jürgen Kromer, Umweltschutzbeauftragter der Stadt Winnenden. Ihm war es besonders wichtig, dass der Bestand an Vögeln, Fledermäusen, Reptilien, Amphibien und Fischen sorgfältig erfasst wird. Der Ökologe fand heraus, dass in dem Tümpel auf dem Gelände ein Teich- huhn nistete. Diese Tierart steht euro- paweit unter Schutz. Der Bauherr und die Stadtverwaltung haben schnell reagiert und mit dem Gewässerbiotop im oberen Zipfelbachtal noch vor Bau- beginn für ein Ersatzquartier gesorgt. „Diese vorgezogene Maßnahme war wichtig für die Genehmigung des Bauvorhabens“, betont Kromer. Ökologische Wertigkeit ermittelt Nicht nur die Fauna, sondern auch weitere Schutzgüter wie der Mensch, das Klima, Biotope, Boden, Wasser, (Kultur-)Denkmäler und die Erholungs- funktion der Landschaft fließen in die Prüfung der Umweltverträglichkeit ein. Jeder Quadratmeter der Ausgangs- fläche bekommt so eine ökologische Wertigkeit, die dem Wert des Gelän- des nach der Bebauung gegenüber- gestellt wird. Die Differenz muss dann ausgeglichen werden. Diese Ausgleichsmaßnahmen inner- halb und außerhalb des Klinikgelän- des haben die Fachplaner Hutter & Reimann aus Berlin und die Trias-Pla- nungsgruppe aus Glienicke in Abstim- mung mit der Stadt Winnenden und dem Krankenhaus- träger geplant und auch die Baulei- tung übernommen. Ausgleich auf dem Klinikgelände Teilweise findet der Ausgleich auf dem Klinikgelän- de selbst statt: Rund 290 Bäume werden gepflanzt und 16.000 Quad- ratmeter Dachflä- che begrünt. Zwei Teiche konnten erhalten werden. Ebenso wird ein Wassergraben, der durch das Gelän- de verläuft, aufge- wertet. Zwischen Krankenhaus und Zipfelbach wird der Patientengar- ten mit einer ar- tenreichen Wiese Teiche, Wälder und Biotope – ökologische Ausgleichsmaßnahmen rund um das neue Rems-Murr-Klinikum VORWORT Ausgabe Dezember 2012 Die Baustellenzeitung des Rems-Murr-Klinikums Winnenden Unterhalb von Breuningsweiler ist ein Biotop für Wasservögel entstanden, neben dem Krankenhaus darf der Zipfelbach in einem naturnahen Bett fließen, im weiteren Verlauf wird ein Auwald entstehen: Vielfältige Maßnahmen gleichen den Eingriff ins Ökosystem durch das neue Klinikum in Winnenden aus. Sehr geehrte Damen und Herren, wer einmal umgezogen ist, weiß um die unerwarteten Probleme und unvor- hergesehen Schwierigkeiten, die dabei auftreten können. Wenn gleich zwei Krankenhäuser in eines umziehen, dann sind die Herausforderungen um einiges größer. Wir haben selbst schon unsere eigenen Umzugserfahrungen gemacht. Sowohl privat als auch mit Patienten, Betten und technischer Ausstattung von einer Station zur anderen oder von einem Krankenhaus in ein anderes. Wir sehen, welche große Aufgabe auf uns und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rems-Murr-Kliniken zukommt. In der Pflege haben wir – wie auch in vielen anderen Bereichen der Kliniken – schon im Vorfeld die Struktur mit Ab- teilungen und Teams geschaffen, wie wir sie auch in den nächsten Jahren im Neubau haben werden. Standortüber- greifende Schulungen mit Personal aus Backnang und Waiblingen sorgen dafür, dass man sich schon jetzt in den Teams besser kennen lernt. In den Monaten vor dem Einzug werden alle Fachbereiche in die vielfältigen Abläufe im Neubau eingewiesen. Von der Funktionsweise der Patientenklingel bis zum Rettungskonzept werden alle Abläufe, Besonderheiten und Details in Einweisungen erläutert. Trotzdem weiß man nie, wie es dann tatsächlich abläuft und ob alles so klappt wie man es sich am Schreibtisch oder in Planspielen ausgedacht hat. Aber wir sind sicher, dass wir den Pa- tientinnen und Patienten nicht nur einen sicheren Umzug ermöglichen, sondern dass sie sich auch von Beginn an im neu- en Klinikum in Winnenden wohlfühlen. Gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen, auf die unsere Patienten sich verlassen können, werden wir alle Herausforderungen meistern. Kathrin Knelange Pflegedienstleitung RMK Backnang und Waiblingen Dajana Ulrich Stellv. Pflegedienstleitung Jürgen Kromer, Umweltschutzbeauftragter der Stadt Winnenden, am renaturierten Zipfelbach angelegt. „Diese Freifläche war uns besonders wichtig“, sagt Umweltex- perte Kromer. Sie dient unter anderem als Hochwasserschutz für das Klinik- gelände und den weiteren Verlauf des Zipfelbachs. Dazu kommt noch die Neuanlage einer Hecke an der Grenze zum Wohngebiet. Ausgleich im Zipfelbachtal und bei Breuningsweiler Da nicht alle Eingriffe auf dem be- bauten Gelände selbst ausgeglichen werden können, stellte die Stadt Ausgleichsflächen zur Verfügung. Jürgen Kromer, selbst Ingenieur der Landschaftsarchitektur, arbeitet eng mit dem örtlichen Naturschutzbund (NABU) zusammen, der ein großes Gebiet unterhalb von Breuningsweiler pflegt. Der Umweltbeauftragte wusste deshalb, dass die ökologisch wert- vollen Trockenmauern in ehemaligen Weinbergen am Sonnenberg sanie- rungsbedürftig sind. Der Wiederauf- bau von rund 400 Metern wird nun aus dem Ausgleichsstock bezahlt. Eine weitere Maßnahme am Zipfelbach steht noch an: An einer Brücke der Bundesstraße 14 zwischen Winnen- den und Schwaikheim wird ein kleiner Auwald mit einer Überflutungsmulde entstehen. Schon länger geplant war die gerade erst abgeschlossene Renaturierung des Zipfelbachs neben dem Klinikge- lände. Aber: „Auch beim Anlegen von Biotopen müssen naturschutzrecht- liche Vorgaben beachtet werden“. Büsche und Bäume am Bach sollten entfernt werden, um den Blick auf das Gewässer zu öffnen. Diese Arbeiten konnten erst nach der Brutperiode der Vögel begonnen werden. Auch die Tro- ckenmauern bei Breuningsweiler, die teilweise erst abgetragen werden müs- sen, können nur zu bestimmten Zeiten saniert werden. Mit Inbetriebnahme des Klinikums sollen alle Maßnahmen beendet sein. Langjährige Überwachung Noch lange nicht beendet ist dann aber die Prüfung der Umweltverträg- lichkeit. „Hinterher kommt noch das Monitoring“, berichtet Kromer. In Ab- ständen von fünf bis zehn Jahren wird nachgeschaut, ob die Maßnahmen greifen und somit ihre Funktion als Ausgleich für die Eingriffe in die Natur erfüllen. Neben dem Klinikum wurde das Ufer aufgeweitet und der Bach hat ein naturnahes Bett bekommen.

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LayoutW52 GmbH, Fellbach

Auflage27.000 Exemplare

Rems-Murr-Klinikum WinnendenAm Jakobsweg 171364 WinnendenTelefon: 07151 5006-2111Telefax: 07151 5006-2105www.rems-murr-kliniken-neubau.de

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Ausgabe Dezember 2012

HerausgeberRems-Murr-Kliniken gGmbHWinnender straße 2771334 WaiblingenTelefon: 07151 5006-0Telefax: 07151 [email protected] www.rems-murr-kliniken.de

Für den HerausgeberGeschäftsführer Jürgen Winter

GeschäftsführerJürgen Winter

Sitz der GesellschaftWaiblingenHRB 726530 AG stuttgart

AufsichtsratsvorsitzenderJohannes Fuchs

Redaktionsleitungsusann Haalck M.A. MBA, Daniela Feindor,Jan-lennart loeffler

Textesusanne Haag, Jan-lennart loeffler

Fotosfotostudio m42, katja zern + thomas frank, Jan-lennart loeffler, susanne Haag

Ein Neubau vom umfang des Rems-Murr-Klinikums Winnenden auf bisher weitgehend unbebautem Gelände bedeutet einen erheblichen Eingriff in die Natur. Deshalb ließ die stadt Winnenden, die den Bebauungsplan für das Gebiet aufgestellt hat, einen umweltbericht erstellen.

so wurde zum Beispiel ein Tierökologe beauftragt, die vorhandenen Arten zu bestimmen. „Der ist auch nachts raus- gegangen“, erzählt Jürgen Kromer, umweltschutzbeauftragter der stadt Winnenden. Ihm war es besonders wichtig, dass der Bestand an Vögeln, Fledermäusen, Reptilien, Amphibien und Fischen sorgfältig erfasst wird. Der Ökologe fand heraus, dass in dem Tümpel auf dem Gelände ein Teich-huhn nistete. Diese Tierart steht euro-paweit unter schutz. Der Bauherr und die stadtverwaltung haben schnell reagiert und mit dem Gewässerbiotop

im oberen Zipfelbachtal noch vor Bau-beginn für ein Ersatzquartier gesorgt. „Diese vorgezogene Maßnahme war wichtig für die Genehmigung des Bauvorhabens“, betont Kromer.

Ökologische Wertigkeit ermitteltNicht nur die Fauna, sondern auch weitere schutzgüter wie der Mensch, das Klima, Biotope, Boden, Wasser, (Kultur-)Denkmäler und die Erholungs-funktion der landschaft fließen in die prüfung der umweltverträglichkeit ein. Jeder Quadratmeter der Ausgangs-fläche bekommt so eine ökologische Wertigkeit, die dem Wert des Gelän-des nach der Bebauung gegenüber-gestellt wird. Die Differenz muss dann ausgeglichen werden.Diese Ausgleichsmaßnahmen inner-halb und außerhalb des Klinikgelän-des haben die Fachplaner Hutter & Reimann aus Berlin und die Trias-pla-nungsgruppe aus Glienicke in Abstim-mung mit der stadt Winnenden und

dem Krankenhaus-träger geplant und auch die Baulei-tung übernommen.

Ausgleich auf dem KlinikgeländeTeilweise f indet der Ausgleich auf dem Klinikgelän-de selbst s tat t: Rund 290 Bäume werden gepflanzt und 16.000 Quad-ratmeter Dachflä-che begrünt. Zwei Te iche konnten erhalten werden. Ebenso wird ein Wassergraben, der durch das Gelän-de verläuft, aufge-wertet. Zwischen Krankenhaus und Zipfelbach wird der patientengar-ten mit einer ar-tenreichen Wiese

Teiche, Wälder und Biotope – ökologische Ausgleichsmaßnahmen rund um das neue Rems-Murr-Klinikum

VoRWoRT

Ausgabe Dezember 2012

Die Baustellenzeitung des Rems-Murr-Klinikums Winnenden

Unterhalb von Breuningsweiler ist ein Biotop für Wasservögel entstanden, neben dem Krankenhaus darf der Zipfelbach in einem naturnahen Bett fließen, im weiteren Verlauf wird ein Auwald entstehen: Vielfältige Maßnahmen gleichen den Eingriff ins Ökosystem durch das neue Klinikum in Winnenden aus.

Sehr geehrte Damen und Herren,

wer einmal umgezogen ist, weiß um die unerwarteten probleme und unvor-hergesehen schwierigkeiten, die dabei auftreten können. Wenn gleich zwei Krankenhäuser in eines umziehen, dann sind die Herausforderungen um einiges größer. Wir haben selbst schon unsere eigenen umzugserfahrungen gemacht. sowohl privat als auch mit patienten, Betten und technischer Ausstattung von einer station zur anderen oder von einem Krankenhaus in ein anderes. Wir sehen, welche große Aufgabe auf uns und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rems-Murr-Kliniken zukommt.

In der pflege haben wir – wie auch in vielen anderen Bereichen der Kliniken – schon im Vorfeld die struktur mit Ab-teilungen und Teams geschaffen, wie wir sie auch in den nächsten Jahren im Neubau haben werden. standortüber-greifende schulungen mit personal aus Backnang und Waiblingen sorgen dafür, dass man sich schon jetzt in den Teams besser kennen lernt.

In den Monaten vor dem Einzug werden alle Fachbereiche in die vielfältigen Abläufe im Neubau eingewiesen. Von der Funktionsweise der patientenklingel bis zum Rettungskonzept werden alle Abläufe, Besonderheiten und Details in Einweisungen erläutert. Trotzdem weiß man nie, wie es dann tatsächlich abläuft und ob alles so klappt wie man es sich am schreibtisch oder in planspielen ausgedacht hat.

Aber wir sind sicher, dass wir den pa- tientinnen und patienten nicht nur einen sicheren umzug ermöglichen, sondern dass sie sich auch von Beginn an im neu-en Klinikum in Winnenden wohlfühlen.

Gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen, auf die unsere patienten sich verlassen können, werden wir alle Herausforderungen meistern.

Kathrin Knelange pflegedienstleitungRMK Backnang und Waiblingen

Dajana ulrichstellv. pflegedienstleitung

Jürgen Kromer, umweltschutzbeauftragter der stadt Winnenden, am renaturierten Zipfelbach

angelegt. „Diese Freifläche war uns besonders wichtig“, sagt umweltex-perte Kromer. sie dient unter anderem als Hochwasserschutz für das Klinik-gelände und den weiteren Verlauf des Zipfelbachs. Dazu kommt noch die Neuanlage einer Hecke an der Grenze zum Wohngebiet.

Ausgleich im Zipfelbachtal und bei BreuningsweilerDa nicht alle Eingriffe auf dem be-bauten Gelände selbst ausgeglichen werden können, stellte die stadt Ausgleichsflächen zur Verfügung. Jürgen Kromer, selbst Ingenieur der landschaftsarchitektur, arbeitet eng mit dem örtlichen Naturschutzbund (NABu) zusammen, der ein großes Gebiet unterhalb von Breuningsweiler pflegt. Der umweltbeauftragte wusste deshalb, dass die ökologisch wert-vollen Trockenmauern in ehemaligen Weinbergen am sonnenberg sanie-rungsbedürftig sind. Der Wiederauf-bau von rund 400 Metern wird nun aus dem Ausgleichsstock bezahlt.

Eine weitere Maßnahme am Zipfelbach steht noch an: An einer Brücke der Bundesstraße 14 zwischen Winnen-

den und schwaikheim wird ein kleiner Auwald mit einer Überflutungsmulde entstehen. schon länger geplant war die gerade erst abgeschlossene Renaturierung des Zipfelbachs neben dem Klinikge-lände. Aber: „Auch beim Anlegen von Biotopen müssen naturschutzrecht-liche Vorgaben beachtet werden“. Büsche und Bäume am Bach sollten entfernt werden, um den Blick auf das Gewässer zu öffnen. Diese Arbeiten konnten erst nach der Brutperiode der Vögel begonnen werden. Auch die Tro-ckenmauern bei Breuningsweiler, die teilweise erst abgetragen werden müs-sen, können nur zu bestimmten Zeiten saniert werden. Mit Inbetriebnahme des Klinikums sollen alle Maßnahmen beendet sein.

Langjährige ÜberwachungNoch lange nicht beendet ist dann aber die prüfung der umweltverträg-lichkeit. „Hinterher kommt noch das Monitoring“, berichtet Kromer. In Ab-ständen von fünf bis zehn Jahren wird nachgeschaut, ob die Maßnahmen greifen und somit ihre Funktion als Ausgleich für die Eingriffe in die Natur erfüllen.

Neben dem Klinikum wurde das ufer aufgeweitet und der Bach hat ein naturnahes Bett bekommen.

Stand Dezember 2012

Voraussichtliche Bauablauftermine

2009 2010 2011 2012 2013

Frühjahr 2012 bis Sommer 2013

2013

Vorbereitende Maßnahmen Frühjahr bis Sommer 2009

Baugrube/Vergabe Frühjahr bis Sommer 2009

Rohbau

Inbetriebnahme/Übergabe

Baustelleneinrichtung Anfang 2009 bis Bauende 2013

Sommer/Herbst bis Winter 2010/11

Fassade/Ausbau Herbst 2010 bis Sommer 2013

Außen- und Verkehrsanlagen

VoRAussIcHTlIcHE BAuABlAuFTERMINE

Zu 95 prozent hat die Firma die Dachabdichtung am Klinikum bereits abgeschlossen. Nach und nach überprüfen Bauleiter Benjamin Winkler und sein Team jetzt die Dächer des Gebäudes. Eine bituminöse Dampfsperre, eine Gefälleabdichtung aus polystyrol und eine pVc-Abdichtung sorgen dafür, dass die Dächer dicht bleiben.

„Mit dem Feuerwehrschlauch haben wir die Flä-che geflutet“, erklärt der Techniker den Ablauf der Dichtigkeitsprüfung. Regelmäßig werden während der 36 stunden dauernden Aktion die Bereiche im stockwerk darunter auf feuchte stellen überprüft. Auch der Wasserstand ist ein Indikator dafür, ob es undichte stellen gibt.

Handarbeit ist gefordertWährend das Wasser auf dem gefluteten Dach seinen Dienst tut, sind zwei Mitarbeiter an einer anderen stelle des Klinikums beschäftigt. Ein Arbeiter mischt zwei Komponenten für einen Flüssigkunststoff zusammen. Mit seinem Kollegen kümmert er sich um die Außenabdichtung einer Tür. Dabei ist besondere sorgfalt gefragt, denn Türen sind häufig schwachstellen in der Dichtung. Die beiden Arbeiter bringen einen Vliesstreifen unterhalb der Türschwelle an und streichen den Flüssigkunststoff darüber. Alle Arbeiten werden von Hand durchgeführt, dafür gibt es keine Ma-schinen.

Ist ein Flachdach dann rundum abgedichtet, kön-nen darauf Kies, pflanzen oder ein plattenbelag angebracht werden. Die gärtnerische Gestaltung übernimmt die Firma Bietigheimer Gartenge-staltung, die auch die Grünanlagen, Wege und Wasserläufe rund um das Klinikum anlegt.

AKTuEllEs

Alles bleibt dicht: Klinikdächer auf Wetterfestigkeit geprüftFünf Zentimeter hoch steht das Wasser in einem Innenhof des Rems-Murr-Klinikums. Hier ist nicht der Ablauf defekt, sondern die Firma Refa Dachbau führt eine Dichtig-keitsprüfung durch. Nach 36 Stunden wird das Wasser einfach wieder abgelassen.

Haben Sie schon mal Baustellenluft geschnuppert? Die Termine der kommenden Baustellenführungen finden Sie im Internet unter www.rems-murr-kliniken-neubau.de

Rund 15.000 Quadratmeter Dachfläche macht Refa Dachbau in Winnenden wasserfest. Das ist mehr als die Fläche von zwei Fußballfeldern. Die Firma aus Asperg ist spezialisiert auf Abdichtung und sanierung von Flachdächern.

Blick auf das Dach von pavillon 3 mit Hubschrauberlandeplatz

sIE FRAGEN, WIR ANTWoRTEN

Bei Führungen werden unseren Baustellenfüh-rern immer wieder interessante Fragen gestellt. projektleiterin Daniela Feindor beantwortet auch für die leser des „Einblicks“ in dieser Ausgabe wieder einige davon.

Welche Verkehrsverbindungen wird es zum Rems-Murr-Klinikum Winnenden geben?

Das neue Klinikum wird eine sehr gute Verkehrsan-bindung haben. sowohl der Individualverkehr, die Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel sowie Radfahrer und Fußgänger können das Klinikum schnell und sicher erreichen.

Im neuen Buskonzept der stadt Winnenden sind zwei Busverbindungen vorgesehen, die in einem Taktfahrplan die direkt am Klinikum gelegene Bushaltestelle anfahren. Über die Buslinien ist eine Anbindung zum Bahnhof Winnenden mit

Anschluss zur s-Bahn und dem Regionalver-kehr gewährleistet. Für den pkw-Individu-alverkehr stehen rund 700 parkplätze für Be-sucher und Mitarbeiter am Krankenhaus zur Verfügung.

Radfahrer und Fuß-gänger haben die Mög- lichkeit, über das Win-nender Rad- und Fuß- wegenetz das Klini-

projektleiterin Daniela Feindor

kum sowohl aus Richtung Innenstadt als auch von den stadtteilen her zu erreichen. Derzeit unterbrochene Fuß- und Radwegverbindungen auf dem Krankenhausgelände werden nach dem Ende der Bauarbeiten wieder geöffnet.

Was passiert mit der Notfallpraxis auf dem Ge- lände der Rems-Murr-Klinik Waiblingen, wenn das Krankenhaus dort geschlossen wird?

Die Notfallpraxis in Waiblingen bleibt erhalten, wird aber voraussichtlich vom Krankenhausgelände an die Querspange umziehen. Hinzu kommt ab Januar eine Notfallpraxis im Gesundheitszentrum schorndorf. Die praxis in Fellbach wird geschlos-sen. Nach dem aktuellen stand der planungen sind also für den Rems-Murr-Kreis künftig vier Not-fallpraxen vorgesehen: an den Klinikstandorten in schorndorf und Winnenden sowie in Backnang und Waiblingen.

Gibt es auf der Geburtenstation des neuen Klini-kums Familienzimmer?

Auf der Wochenstation wird es Einzelzimmer geben, die mit einem zweiten Bett oder einem schlafsofa ausgestattet sind. Damit schaffen wir die Möglichkeit für Begleitpersonen wie Ehe-mann, lebenspartner oder Familienangehörige und Freunde, bei Mutter und Kind im Zimmer zu übernachten. Im Bereich der Kinderklinik wird es ein Elternzimmer geben, das Eltern, die mit ihren Kindern im Krankenhaus sind, als Aufenthalts- raum dient.

Ein Mitarbeiter der Refa Dachbau mischt zwei Komponenten für einen Kunststoffklebstoff. Auf dem Dach liegen bereits die Bauschutzmatten als untergrund für Kies oder eine Begrünung.