Teilinstandsetzung eines Alterszentrums - Eine aufwendige ...

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ERNST & HUMBEL GmbH dipl. Architekten ETH/SIA Schweizergasse 20 CH-8001 Zürich Tel. 044 212 53 12 Fax 044 212 53 13 www.ernst-humbel.ch offi[email protected] Teilinstandsetzung eines Alterszentrums - Eine aufwendige Sanierung im bewohnten Zustand Teilinstandsetzung Alterszentrum, Zürich-Wipkingen (2014 - 2016) 239 Ausgangslage Das 1984 von Lorenz Moser erbaute, städtische Alterszentrum Sydefädeli mit Hauptgebäude (HH) und Westtrakt (WT) verfügt insgesamt über 88 Bewohner- Appartements. Das fünfgeschossige HH setzt sich aus zwei achteckigen Volumen zusammen. Daneben steht der dreige- schossige WT. Eine Gesamtsanierung ist im Jahre 2034 geplant. Aufgabenstellung Da der Zustand zahlreicher Bauteile diverse Mängel aufwies, ist ein Teilinstandsetzung geplant, die die Zeit bis zur Gesamtsanierung überbrückt. Diese Aufgabenstellung soll nach dem Grundsatz “so viel wie nötig, so wenig wie möglich’, realisiert werden. Deshalb werden die Appartements sowie die Technik vor allem aus funktionalen und gesetzlichen Auflagen und weniger aus ästhetischen Wünschen angepasst. Die Umbauarbeiten müssen unter laufendem Betrieb erfolgen. Konzept Das Konzept der Teilinstandsetzung sieht eine Sanierung in 16 Etappen à jeweils zwei Wochen Bauzeit vor. In einer Etappe, die die Sanierung von 6 Appartements beinhaltet, werden die jeweiligen Zimmer so geräumt, dass überall die Nasszellen, Fenster und Storen ersetz werden kön- nen. Die Balkontüren werden breiter, die Schwelle verkleinert und ein Haltegriff ver- einfacht den Austritt auf die Terrasse. In den Badezimmern gibt es überall neue, schwel- lenlose Duschen. Lüftung und Heizung N

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ERNST & HUMBEL GmbH dipl. Architekten ETH/SIA Schweizergasse 20 CH-8001 Zürich Tel. 044 212 53 12 Fax 044 212 53 13www.ernst-humbel.ch [email protected]

Teilinstandsetzung eines Alterszentrums - Eine aufwendige Sanierung im bewohnten Zustand

Teilinstandsetzung Alterszentrum, Zürich-Wipkingen (2014 - 2016)

239

Ausgangslage

Das 1984 von Lorenz Moser erbaute,

städtische Alterszentrum Sydefädeli mit

Hauptgebäude (HH) und Westtrakt (WT)

verfügt insgesamt über 88 Bewohner-

Appartements. Das fünfgeschossige HH

setzt sich aus zwei achteckigen Volumen

zusammen. Daneben steht der dreige-

schossige WT. Eine Gesamtsanierung ist

im Jahre 2034 geplant.

Aufgabenstellung

Da der Zustand zahlreicher Bauteile

diverse Mängel aufwies, ist ein

Teilinstandsetzung geplant, die die Zeit bis

zur Gesamtsanierung überbrückt. Diese

Aufgabenstellung soll nach dem Grundsatz

“so viel wie nötig, so wenig wie möglich’,

realisiert werden. Deshalb werden die

Appartements sowie die Technik vor allem

aus funktionalen und gesetzlichen Auflagen

und weniger aus ästhetischen Wünschen

angepasst. Die Umbauarbeiten müssen

unter laufendem Betrieb erfolgen.

Konzept

Das Konzept der Teilinstandsetzung sieht

eine Sanierung in 16 Etappen à jeweils

zwei Wochen Bauzeit vor. In einer Etappe,

die die Sanierung von 6 Appartements

beinhaltet, werden die jeweiligen Zimmer

so geräumt, dass überall die Nasszellen,

Fenster und Storen ersetz werden kön-

nen. Die Balkontüren werden breiter, die

Schwelle verkleinert und ein Haltegriff ver-

einfacht den Austritt auf die Terrasse. In den

Badezimmern gibt es überall neue, schwel-

lenlose Duschen. Lüftung und Heizung

N

StandortHönggerstrasse 119, 8037 Zürich-WipkingenBauherrenvertretungAmt für Hochbauten der Stadt ZürichKennzahlenAnzahl Bewohnerappartements: 88 Kosten BKP 1-5: sFr. 6‘650‘000.–LeistungenGesamtleistungenÖrtliche BauleitungWitzig Architekten, KilchbergBauterminePlanungsbeginn: August 2014Ausführung: 12 Monate (August 2015 - August 2016) SpeziellesSanierungsarbeiten unter laufendem BetriebMitarbeit James Mac Aree

Dezember 2016

Gestaltung

Die Gestaltung der inneren und äusse-

ren Arbeiten erfolgte stets nach dem

Grundsatz des Respektes vor der gege-

benen Bausubstanz. So sind die neuen

Fenster und Storen im selben, ursprüng-

lichen Rot gefertigt. Die Fassade soll auf-

gefrischt und im gleichen Charakter wie

damals erscheinen. In den Badezimmern

werden zweckmässige, quadratische

Keramikplatten, in Anlehnung an den qua-

dratischen Holzparkett, eingebaut. Die sa-

nitären Apparate und Armaturen entspre-

chen den speziellen Anforderungen eines

Alterszentrums.

Schadstoffsanierung

Da der gemachte, routinemässige

Schadstoffuntersuch partiell Asbest im

Kleber der Fliesen gezeigt hat, müssen

knapp die Hälfte der Badezimmer ent-

sprechend aufwendig saniert werden.

Das heisst sämtliche Fliesen müssen

mittels einer luftdichten, vierkammerigen

Schleuse entfernt und entsorgt werden.

Regelmässige Messungen schliessen ge-

sundheitliche Beeinträchtigungen für die

bewohnenden und arbeitenden Menschen

aus.

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Grundriss Bewohnerappartements

Schnitt

Grundriss Nasszelle

sowie die elektrischen Anlagen werden an-

gepasst und erneuert. Die Fassaden und

Dächer werden örtlich, wo nötig saniert.

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ERNST & HUMBEL GmbH dipl. Architekten ETH/SIA Schweizergasse 20 CH-8001 Zürich Tel. 044 212 53 12 Fax 044 212 53 13www.ernst-humbel.ch [email protected]

Renewal of an urban aged-care centre - a 16-step partial renovation undertaken during building operation

Partial renovation of aged-care centre, Zürich-Wipkingen (2014-2016)

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Starting Point

Built in 1984 under Lorenz Moser’s su-

pervision, the urban Sydefädeli aged-care

centre, with its main building and west

wing, incorporates a total of 88 residential

apartments. The five-storey main building

is made up of two octagonal construc-

tions joined together. Next to it stands the

three-storey west wing. A total renovation

of the centre is planned for 2034.

Task

Since much of the centre’s components

were in various stages of decay, a partial

renovation was planned in order to bridge

the wait until the total renovation could take

place. This task was to be implemented

under the principle of “as much as nec-

essary, as little as possible”. As such, the

apartments and their technology had to

be adapted more for functional and legal

requirements as opposed to aesthetic de-

sires. The conversion needed to take place

while the centre remained in operation.

Concept

The plan of a partial renovation allowed

for a 16-stage rehabilitation process, in-

cluding two weeks of construction time.

In one stage, which included the renewal

of 6 apartments, every room was totally

cleared so that all the bathrooms, windows

and blinds could be replaced. The balco-

ny doors have been widened, the thresh-

old reduced and a handle now allows for

exit from the apartment onto the exterior

terrace. The bathrooms now contain all-

new, barrier-free showers. The ventilation,

N

LocationHönggerstrasse 119, 8037 Zurich-WipkingenClientBuilding Department of the city of ZurichKey FiguresNumber of residential apartments: 88Total cost BKP 1-5: sFr 7’700’000.–ServicesAll servicesLocal Construction SupervisionWitzig Architekten, KilchbergConstruction Deadlines Planning start: August 2014 Execution: 12 months (October 2015 – October 2016)CollaboratorsJames Mac Aree

February 2016

Layout

The interior and exterior layout work was al-

ways carried out with utmost respect for the

building structure itself. The new windows

and blinds have thus been coloured the

same original shade of red. The facade has

been refreshed and retains the same char-

acter as its pre-renovation self.. Expedient,

square ceramic plates, as based on the

square wood flooring, have been installed

in the bathrooms. The sanitary equipment

and fittings have been appropriately se-

lected and designed to meet the specific

requirements of an aged-care centre.

Pollution Remediation

After the routine pollution examination was

made and found traces of asbestos in the

building’s cement tiles, almost half of the

bathrooms subsequently required imme-

diate expensive renovation. This meant

that all of the tiles needed to be removed

and disposed of by means of an airtight,

four-chamber lock. Frequent precautions

prevented adverse and dangerous health

concerns from affecting the people both

living in and working on the building site.

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floor plan appartments

section

floor plan bathroom

heating and electrical systems were also

adapted and renovated. The facades and

roofs have been replenished locally where

necessary.

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