Teilnahme am 6. Fishermanstrail -...
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Teilnahme am 6. Fishermanstrail
Am 23.02.2019 hatte ich das Vergnügen am „6. Fishermanstrail“ teilzunehmen. Dabei
handelt es sich um einen 56 km Ultra-Traillauf um den Plauer See in Mecklenburg.
Am 22.02.2019 erreichte ich gegen 18:00 Uhr die Fischerei in Alt Schwerin. Von dort aus wird
der Lauf organisiert und ich kann schon mal vorweg sagen, dass Holger und Hans-Werner,
diesen wunderschönen Lauf toll organisiert haben.
Angekommen in der Gaststube hatte ich das Glück gleich ein paar bekannte Gesichter zu
sehen und so verging der erste Teil des Abends bei netten Gesprächen über dies und das.
Gegen 21 Uhr fand dann die Streckeneinweisung statt. Warum eine Streckeneinweisung ?
Weil es sich bei diesem Landschaftslauf eben nicht um einen dieser kommerziellen Läufe
handelt, bei dem an jeder Ecke ein Posten und diverse Verpflegungsstationen vorhanden
sind. Den größten Teil der Strecke kann man finden, wenn man die angebrachten Pfeile sieht
oder sich im Rahmen der Streckeneinweisung wichtige Punkte einprägt. Auch gab es die
Möglichkeit, die Strecke vorab als GPS Track auf dem Handy oder der Uhr zu speichern. Das
hat den Vorteil, dass dieser Lauf eher nicht von Menschen besucht wird, die nur auf die
erreichte Zeit achten, sondern von Läufern die auch ein Auge für die Natur und die Schönheit
der Strecke haben.
Die Einweisung dauerte ca. 15 Minuten. es wurden zahlreiche Fotos gezeigt und ich
beschloss mich einfach an eine Gruppe anzuhängen, die die Strecke schon kennt. So war
zumindest der Plan.
Am nächsten Morgen trafen sich die ca. 80 Teilnehmer zum gemeinsamen Frühstück. Von
06:45 Uhr bis ca. 07:45 Uhr wurden bei Kaffee, Brötchen, Obst und Gemüse die Tücken der
Strecke und viele lustige Anekdoten erzählt. Um 07:50 Uhr ging es dann nach draußen zum
Gruppenfoto. Das Thermometer zeigte genau 0 Grad. Meine Nervosität stieg, umso näher
der Start rückte. Immerhin konnte auf 56 km eine Menge passieren.
Um Punkt 8 Uhr erfolgte dann der Start. Keine wilde Hatz um die besten Positionen, sondern
ein lockeres Anlaufen. Sehr schnell waren wir dann auch mitten in der Natur und die Strecke
ließ auf den ersten 1,5 km auch keine Nebeneinanderlaufen zu. Eine lange Schlange ebnete
sich ihren Weg. Nach 1,5 km erreichten wir dann eine Treppe. Oben angekommen liefen wir
durch einen kleinen Ortsteil. In meinen Augen handelte es sich um den einzigen nicht
sehenswerten Teil der Strecke, denn was einem hier geboten wurde waren eine große
Anzahl sogenannter Architektenhäuser, welche in unmittelbarerer Nähe des Ufers,
vermutlich innerhalb der letzten 2-3 Jahre erbaut wurden. Alle zeichnete aus, dass sie kein
bisschen grün im Garten hatten, sondern lediglich Steine und Schotter. Also Häuser die nicht
von einheimischen gebaut wurden und die schon gar nicht in die schöne Landschaft passten.
Dieses Thema prägte dann auch die Läufergespräche bis ca. km 5. Dort ging es an einem
Campingplatz wieder in den Uferwald. Die Natur hatte uns wieder.
Inzwischen lief ich mit Jörn aus Bernau, mit dem ich auch den Rest der Strecke zusammen
laufen werde. Erstaunlich wie gut man sich unterhalten kann, obwohl man sich vorher nie
gesehen hat.
Bei km 9 erreichten wir den ersten Verpflegungspunkt, an dem Wasser, Schorle und
Bananen sowie Kekse bereitstanden. Nach kurzem Stopp und ein paar Fotos ging es weiter
durch den schönen Wald.
Die Strecke war gespickt mit diversen Wurzeln, welche auch nicht immer leicht zu sehen
waren. Dies führte dazu, dass ich bei ca. km 15 einmal heftig umgeknickt bin. Es ging aber
weiter. Zwischenzeitlich erreichten wir einen Campingplatz. Hier wurde bei der
Streckeneinweisung schon gesagt, dass es nicht so ganz einfach ist die Strecke zu finden. Und
so war es dann auch. Wir waren uns sicher richtig zu sein, als uns eine Gruppe
entgegengelaufen kam und uns sagte das wir falsch laufen. Also ging es hin und her über den
Campingplatz, bis wir an ein verschlossenes Tor kamen. Der GPS Track eines Läufers zeigte
an, dass wir genau da weiterlaufen müssen. Also war klettern angesagt. Nach der kurzen
Klettereinlage ging weiter Richtung Bad Stuer, wo bei „Mütze“ (alle Verpflegungsstationen
werden von Fischern betreut) der nächste „Verpflege“r angesagt war. Dies war bei km 23.
Dort angekommen freute ich mich über eine große Schale mit Nüssen. Beim zugreifen hatte
ich noch nicht geahnt, dass dort ein paar Wasabi-Nüsse dabei waren. Das führte zu einem
weiteren Becher Apfelschorle, der die Schärfe vertrieb.
Ein kurzer Blick zum Bärenwald und dann ging es weiter durch den Wald Richtung Plau am
See. Bei km 30 verließen wir den Wald und erreichten die erste Uferpromenade von Plau.
Wunderschöne Eindrückte konnte man hier aufnehmen.
Die Bilder zeigen nur einen kleinen Ausschnitt der Impressionen die während des Laufens
gewonnen werden konnten.
Nun wurden Jörn und mir auch zum erstem Mal die Beine etwas Müde. Aber mit vereinten
Kräften erliefen wir die wirklich wunderschöne Strecke in und um Plau am See zum nächsten
Verpflegungsposten bei km 37. Hier habe ich mich erstmal 2 Minuten hingesetzt und einen
Becher Cola getrunken, eine Banane und einen Keks gegessen. Schön wenn man sich die Zeit
nimmt und den Lauf wirklich genießen kann. Hier wollte Jörn noch ein wenig verweilen um
noch ein Stück Kuchen zu essen. Daher lief ich langsam weiter, in dem Wissen, dass er mich
in ein paar Kilometern wieder einholen wird.
Bei km 38 traf ich dann Charley aus Neuseeland, die seit einiger Zeit der Arbeit wegen in
Berlin lebt. Nette Gespräche in Denglisch folgten. Lustige Anekdote am Rande. Ich sagte
Charley, dass ich nur eine Person in Neuseeland kenne und nannte ihr den Namen und das
er aus Christchurch sei. Daraufhin fing sie an zu lachen und sagte, dass sie aus Christchurch
stamme und ihn kenne. So klein ist die Welt.
Ich hatte mit Jörn verabredet, dass er bei km 43 ein Foto von mir macht, da es ab da der
längste Lauf sein wird, den ich gemacht habe. Und so machte es sich gut, dass Jörn bei km
42,5 wieder zu uns aufgeschlossen hatte.
Die Strecke hat nicht wirklich ein starkes Höhenprofil. Um ehrlich zu sein, ist sie eher flach.
Aber ab und an ging es doch immer mal wieder auf und ab. Und ab einer gewissen
Laufleistung tut das auch mal weh. Daher liefen wir drei etwas langsamer Richtung Karow. Es
ging durch Wald und Feld über bereite Wanderwege. Zum Glück kein Asphalt, sondern
Naturbelassen.
Bei km 48 erreichten wir Karow. Dieser Streckenteil wurde bei der aktuellen Ausgabe des
Fishermantrail zum ersten mal gelaufen. Bis zur letzten Ausgabe betrug die Gesamtlänge 51
km. Da man aber den Asphaltanteil weiter senken wollte, was ich wunderbar finde, wurde
die Strecke durch den zusätzlichen Teil über Karow ergänzt. Ich finde die Entscheidung
richtig.
Angekommen in Karow wurde bei km 48 das letzte mal am Verpflegungsposten angehalten.
Die Wasservorräte waren auch zur Neige gegangen. Daher war es schön hier etwas zu
trinken und die Trinkflaschen wieder aufzufüllen. Nach ein paar netten Worten, ging es dann
weiter auf den letzten Abschnitt der Strecke.
Als wir Karow (ein typisch mecklenburgisches Dorf) verlassen, kommen wir wieder in den
Genuss weichen Waldbodens und überlaufen abenteuerliche Brücken, bei der wir bei jedem
Schritt hoffen, dass sie nicht unter uns zusammenbrechen möge.
Abschließend ging es nochmal 3 km direkt am Ufer des Plauer Sees entlang, bis zum
Erreichen des Ziels. Da war sie wieder die Fischerei in Alt-Schwerin, von wo aus wir 6:38
Stunden zuvor, gestartet waren.
Im Ziel angekommen wurden wir mit einer kleinen Laola Welle empfangen und von den
bereits im Ziel befindlichen Läufern begrüßt. Dort bekamen wir die einmalige Medaille
umgehängt und eine Tasse ausgehändigt. Und dann kam es, dass worauf Jörn und ich uns
schon so lange gefreut hatten. Das Weizenbier. Ich kann euch sagen es hat uns hervorragend
geschmeckt.
Nachdem ich meine Urkunde ausgehändigt bekam, durfte ich noch abstimmen, ob beim
nächsten mal die alte 51 km Strecke oder die neue 56 km Strecke gelaufen werden soll. Ich
habe mich für die 56 km Strecke entschieden, weil ich es einfach viel schöner finde durch
Felder und Wälder zu laufen, als über asphaltierte Wege.
Nach einem kurzem Aufenthalt in der Gaststätte der Fischerei, bin ich dann erstmal zu
Schwiegermutter gefahren und habe geduscht. Kurz danach bin ich dann mit Claudia wieder
zur Fischerei nach Alt Schwerin gefahren um am nächsten Teil des Fishermanstrail
teilzunehmen, dem traditionellen Fischessen.
Bei unserer Ankunft um 17:45 Uhr, war die Gaststätte schon gut gefüllt. Wir fanden noch Plätze und
hatten einen sehr gelungenen Abend mit Läufern und deren Begleitern. Der Fisch war so
hervorragend, dass wir beschlossen haben dort in naher Zukunft nochmal Essen zu gehen.
Dieser Lauf schreit nach einer Wiederholung. Abschließend noch ein paar letzte Eindrücke.