Teilprojekt 2: Veredelungsverkehr und Zollbegünstigungen...Bernhard Hasler A / MWST, MinöSt,...

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Eidgenössische Zollverwaltung Leistungsauftrag 2013-2016 Evaluation Wirkungsziele Teilprojekt 2: Veredelungsverkehr und Zollbegünstigungen Ergebnisse POLYQUEST AG Marketing- und Sozialforschung Flurstrasse 26, 3014 Bern Bern, im Juni 2016

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Eidgenössische Zollverwaltung

Leistungsauftrag 2013-2016

Evaluation Wirkungsziele

Teilprojekt 2:

Veredelungsverkehr und Zollbegünstigungen

Ergebnisse

POLYQUEST AG Marketing- und Sozialforschung Flurstrasse 26, 3014 Bern

Bern, im Juni 2016

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Impressum

Auftraggeber Eidgenössische Zollverwaltung, Oberzolldirektion

Projektleitung Roman Scherer, Geschäfts- und Projektleitung, Polyquest AG

Autoren Roman Scherer, Polyquest AG Rolf Schad, V+B / Betrieb und Organisation

Mitwirkende Salome Aeschlimann, Assistentin Polyquest AG

Begleitgruppe Samuel Kobel Stab (Leitung) Manuel Kilchenmann Stab (Protokoll) Rolf Schad V+B / Grundlagen und Wirtschaftsmassnahmen Irène Oppliger V+B / Betrieb und Organisation Gilbert Vaucher V+B / Wirtschaftsmassnahmen Markus Zeller V+B / Risikoanalyse Jean-Claude Wagnon A / Aussenhandelsstatistik Yvonne Düblin GWK / Stab Bernhard Hasler A / MWST, MinöSt, Lenkungsabgaben Thomas Giezendanner Ress / Logistik

Arbeitsgruppe Veredelungsverkehr und Zollbegünstigungen Rolf Schad, V+B / Grundlagen und Wirtschaftsmassnahmen

Publikation, Kommunikation Intrazoll EZV Internet EZV

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INHALTSVERZEICHNIS

1. EINLEITUNG ...................................................................................................... 4

2. STRUKTUR UND AUSSAGEKRAFT DER STICHPROBEN ............................. 5

3. STRUKTUR DER BEFRAGTEN ......................................................................... 6

4. AKTIVER VEREDELUNGSVERKEHR ............................................................... 7

4.1. Veredelte Produkte ................................................................................... 7

4.2. Beurteilung des administrativen Aufwandes ............................................. 8

5. PASSIVER VEREDELUNGSVERKEHR .......................................................... 10

5.1. Produkte ................................................................................................. 10

5.2. Beurteilung des administrativen Aufwandes ........................................... 11

6. ZOLLBEGÜNSTIGUNGEN............................................................................... 13

6.1. Produkte ................................................................................................. 13

6.2. Beurteilung des administrativen Aufwandes ........................................... 14

7. INFORMATIONEN UND HILFSMITTEL ........................................................... 16

7.1. Bekanntheit und Nutzung ....................................................................... 16

7.2. Beurteilung ............................................................................................. 19

7.3. Auswirkungen auf die Konkurrenzfähigkeit ............................................. 20

8. ANMERKUNGEN UND WÜNSCHE ................................................................. 21

9. FAZIT ................................................................................................................ 23

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1. EINLEITUNG

Die Befragungen zum Thema „Veredelungsverkehr und Zollbegünstigungen“ wurden 2015 erstmals

durchgeführt. Das zu messende Wirkungsziel lautet wie folgt:

„Importierende und exportierende Wirtschaft ist im internationalen Handel konkurrenzfähig

und die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Schweiz ist unterstützt“

Die Studie umfasst die Befragung folgender Zielgruppen:

- Bewilligungsinhaber Veredelungsverkehr für aktiven Veredelungsverkehr

- Bewilligungsinhaber Veredelungsverkehr für passiven Veredelungsverkehr

- Inhaber von Verwendungsverpflichtungen für Zollbegünstigungen

Die Unternehmensbefragung fand in Form von computergestützten telefonischen Interviews statt. Die

Adresslisten dazu wurden von der Oberzolldirektion zur Verfügung gestellt.

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2. STRUKTUR UND AUSSAGEKRAFT DER STICHPROBEN

Im Rahmen der Unternehmensbefragungen zum Thema Veredelungsverkehr und Zollbegünstigungen

wurden insgesamt 307 Interviews durchgeführt. Diese verteilen sich wie folgt auf die relevanten Ziel-

gruppen:

Veredelungsverkehr Zollbegünstigungen

Total aktiv passiv

Interviews 104 67 54 203

Stat. Unschärfe +/-5.0% +/-11.2% +/-12.5% +/-6.4%

Die Ergebnisse werden nach diesen drei Zielgruppen vergleichend dargestellt. Dabei ist zu beachten,

dass die Basisstichproben für aktiven und passiven Veredelungsverkehr klein sind und entsprechend

vorsichtig interpretiert werden müssen. Weil einige Befragungsteilnehmer sowohl aktiven als auch pas-

siven Veredelungsverkehr haben, addieren die beiden Stichproben auf mehr als 100%.

F01. Beansprucht Ihr Unternehmen den aktiven Veredelungsverkehr, bei dem Produkte in der Schweiz veredelt und anschlies-send exportiert werden? F02. Beansprucht Ihr Unternehmen den passiven Veredelungsverkehr, bei dem Produkte im Ausland veredelt und anschlies-send importiert werden?

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3. STRUKTUR DER BEFRAGTEN

Die Grössenstruktur der befragten Betriebe mit Veredelungsverkehr unterscheidet sich deutlich von

Betrieben mit Zollbegünstigungen. Der Anteil mittelgrosser und grosser Betriebe mit mehr als 20 Be-

schäftigten beträgt bei Betrieben mit Veredelungsverkehr 73%. Bei Betrieben mit Zollbegünstigungen

machen die mittelgrossen und grossen Betriebe jedoch nur 36% der Befragten aus. Dementspre-

chend unterschiedlich ist auch die Verteilung der Funktionen der Befragten. Während in Betrieben mit

Veredelungsverkehr 21% der Befragten aus der Geschäftsleitung stammen, sind dies bei Betrieben

mit Zollbegünstigungen 62%.

S01. Wie viele Vollzeitbeschäftigte arbeiten in Ihrem Betrieb insgesamt?

S02. Welche Funktion haben Sie in Ihrem Unternehmen?

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4. AKTIVER VEREDELUNGSVERKEHR

4.1. Veredelte Produkte

Die im aktiven Veredelungsverkehr in der Schweiz veredelten Produkte entstammen zu einem grossen

Anteil (83%) aus dem Nahrungs- und Futtermittelbereich. Am häufigsten genannt wurden Fleisch, Milch-

produkte, Getreide/Kartoffeln/Soja/Mais sowie Öle und Fette. 32% der Betriebe geben an, sie würden

Produkte aus dem Non-Food-Bereich veredeln. Die häufigsten Nennungen entfallen auf Metallprodukte,

Uhren- und Uhrenbestandteile/Medizinische Apparate sowie Baumwolle.

F03. Welche Produkte veredeln Sie in der Schweiz?

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4.2. Beurteilung des administrativen Aufwandes

Im aktiven Veredelungsverkehr wird der administrative Aufwand für das Verfahren zur Erteilung der

Bewilligung (6%) und das Veranlagungsverfahren (12%) nur von einem geringen Teil der Befragten als

„eher oder sehr gross“ bezeichnet. Die überwiegende Mehrheit findet den entsprechenden Aufwand

mittel bis gering. Am ehesten Verbesserungsbedarf zeichnet sich beim Abrechnungsverfahren ab. 10%

der Befragten finden den administrativen Aufwand dafür sehr gross, 28% eher gross. Dies zeigt, dass

ein nicht unbeträchtlicher Anteil der Befragten (38%) mit dem Abrechnungsverfahren viel Arbeit hat.

F04. Bitte sagen Sie mir bei den folgenden Verfahren, ob Sie den administrativen Aufwand dafür sehr gross, eher gross, mittel, eher gering oder sehr gering finden.

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Mit offenen Fragen ohne Antwortvorgabe wurde den Befragten die Gelegenheit geboten, Verbesse-

rungsvorschläge zu formulieren. Primär beim Abrechnungsverfahren wurde denn auch häufig der

Wunsch nach vereinfachten und standardisierten Abläufen geäussert. Auch das Sammeln von Belegen

scheint hier zu grossem Aufwand zu führen. Folgerichtig wünschen sich viele ein elektronisches, ein-

heitliches Verfahren, das den Papierverkehr reduziert.

Beim Bewilligungsverfahren und beim Veranlagungsverfahren an der Grenze werden von jenen Perso-

nen, die damit grossen Aufwand haben, ebenfalls vor allem einfachere, standardisierte Abläufe und

vermehrt der Einsatz von elektronischen Hilfsmitteln gewünscht.

Verbesserungsvorschläge zum aktiven Veredelungsverkehr: F04_1 Was könnte Ihrer Meinung nach beim Verfahren zur Erteilung der Bewilligung für den aktiven Veredelungsverkehr vereinfacht oder verbessert werden? FILTER: eher grosser oder sehr grosser Aufwand bei Bewilligungen

F04_2 Was könnte Ihrer Meinung nach beim Veranlagungsverfahren an der Grenze vereinfacht oder verbessert werden? FILTER: eher grosser oder sehr grosser Aufwand bei Veranlagung an der Grenze

F04_3 Was könnte Ihrer Meinung nach beim Abrechnungsverfahren vereinfacht oder verbessert werden? FILTER: eher grosser oder sehr grosser administrativer Aufwand bei Abrechnung

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5. PASSIVER VEREDELUNGSVERKEHR

5.1. Produkte

Im passiven Veredelungsverkehr ist der Anteil Non-Food-Produkte deutlich höher als beim aktiven Ver-

edelungsverkehr und übersteigt sogar den Anteil der Produkte aus dem Nahrungs- und Futtermittelbe-

reich. 57% der Betriebe geben an, Produkte aus dem Non-Food Bereich zu veredeln und anschliessend

in die Schweiz zu importieren. Der entsprechende Anteil für den Food-Bereich liegt bei 43%. Aus dem

Non-Food-Bereich wurden am häufigsten die Produktkategorien Kleidung/Stoffe/Textilien und Metall-

produkte für die passive Veredelung genannt. Aus dem Food-Bereich entfallen die häufigsten Nennun-

gen auf Getreide/Kartoffeln/Soja/Mais und Fleisch.

F05. Welche Produkte veredeln Sie im Ausland und importieren Sie anschliessend in die Schweiz? FILTER: Passiver Veredelungsverkehr

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5.2. Beurteilung des administrativen Aufwandes

Im passiven Veredelungsverkehr sind die Anteile jener Befragten, die den Aufwand für das Verfahren

zur Erteilung der Bewilligung (18%) und das Veranlagungsverfahren an der Grenze (21%) gross oder

sehr gross finden höher als beim aktiven Veredelungsverkehr. Beim Abrechnungsverfahren ist der An-

teil (27%) hingegen etwas tiefer.

F06. Bitte sagen Sie mir bei den folgenden Verfahren, ob Sie den administrativen Aufwand dafür sehr gross, eher gross, mittel,

eher gering oder sehr gering finden.

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Die Verfahren des passiven Veredelungsverkehrs scheinen für einige Betriebe recht kompliziert zu sein.

Dies führt auch dazu, dass einige Betriebe angegeben haben, sie würden die Arbeiten an Speditions-

firmen übertragen, da die Verfahren für sie zu kompliziert seien. Eine Vereinfachung und der vermehrte

Einsatz von elektronischen Hilfsmitteln scheinen auch beim passiven Veredelungsverkehr die geeig-

netsten Lösungen, um den Aufwand zu reduzieren. Mehrfach wird zudem gewünscht, dass die Zusam-

menarbeit und Koordination mit der EU verbessert werden sollten.

Verbesserungsvorschläge zum passiven Veredelungsverkehr: F06_1 Was könnte Ihrer Meinung nach beim Verfahren zur Erteilung der Bewilligung für den passiven Veredelungsverkehr vereinfacht oder verbessert werden?

FILTER: eher grosser oder sehr grosser Aufwand bei Bewilligungen F06_2 Was könnte Ihrer Meinung nach beim Veranlagungsverfahren an der Grenze vereinfacht oder verbessert werden? FILTER: eher grosser oder sehr grosser Aufwand bei Veranlagung an der Grenze

F06_3 Was könnte Ihrer Meinung nach beim Abrechnungsverfahren vereinfacht oder verbessert werden? FILTER: eher grosser oder sehr grosser Aufwand bei Abrechnung

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6. ZOLLBEGÜNSTIGUNGEN

6.1. Produkte

Bei den Firmen mit Zollbegünstigungen sind in 78% der Fälle Produkte aus dem Nahrungs- und Futter-

mittelbereich betroffen, 28% der Firmen geben an, Zollbegünstigungen für Produkte aus dem Non-

Food-Bereich zu erhalten. Die am häufigsten genannten Produkte aus dem Food-Bereich entfallen auf

Getreide/Kartoffeln/Soja/Mais, Öle/Fette sowie Obst/Früchte/Gemüse/Nüsse/Gewürze. Aus dem Non-

Food-Bereich sind primär chemische Stoffe und Treibstoffe sowie Metallprodukte genannt worden.

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6.2. Beurteilung des administrativen Aufwandes

Beim Veranlagungsverfahren an der Grenze scheint es so, dass die Mehrheit der Firmen mit Zollbe-

günstigungen (65%) den administrativen Aufwand nicht beurteilen kann. Möglicherweise ist es bei den

Firmen mit Zollbegünstigungen ähnlich wie bei jenen mit passivem Veredelungsverkehr, indem die ad-

ministrativen Arbeiten an der Grenze nicht vom Unternehmen selbst, sondern von Spediteuren abgewi-

ckelt werden. Der Anteil Firmen, die den administrativen Aufwand beim Veranlagungsverfahren an der

Grenze eher oder sehr gross finden ist mit insgesamt 3% sehr klein. Dies trifft auch auf den innerbe-

trieblichen Kontrollaufwand zu, dessen Aufwand von nahezu allen Befragten beurteilt werden konnte,

jedoch mit 5% ebenfalls nur einen sehr kleinen Anteil von Firmen hervorbrachte, die diesen Aufwand

als sehr oder eher gross bezeichnen.

F02. Bitte sagen Sie mir bei den folgenden Verfahren, ob Sie den administrativen Aufwand dafür sehr gross, eher gross, mittel,

eher gering oder sehr gering finden.

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Dementsprechend vereinzelt sind auch die Nennungen für Verbesserungsvorschläge. Neben den Wün-

schen für eine allgemeine Vereinfachung wird auch bei den Zollbegünstigungen angeführt, dass eine

bessere Koordination mit der EU und mit ausländischen Zollverwaltungen angestrebt werden sollte.

Verbesserungsvorschläge zu den Zollbegünstigungen: F03_01 Was könnte Ihrer Meinung nach beim Veranlagungsverfahren an der Grenze vereinfacht oder verbessert werden? FILTER: eher grosser oder sehr grosser Aufwand bei Veranlagung

F03_02 Was könnte Ihrer Meinung nach beim innerbetrieblichen Kontrollaufwand vereinfacht oder verbessert werden? FILTER: eher grosser oder sehr grosser Aufwand bei Kontrollaufwand

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7. INFORMATIONEN UND HILFSMITTEL

7.1. Bekanntheit und Nutzung

Die Zollverwaltung bietet auf ihrer Internetseite Informationen und Hilfsmittel für den Veredelungsver-

kehr und für Zollbegünstigungen an. Dies ist Betrieben mit Veredelungsverkehr deutlich bekannter

(84%) als Firmen mit Zollbegünstigungen (64%). Dabei gibt es zwischen den Firmen mit aktiven oder

passiven Veredelungsverkehr kaum Unterschiede.

VV: F07. / ZB: F04. Die Eidgenössische Zollverwaltung bietet auf Ihrer Internetseite Informationen und Hilfsmittel für den Verede-

lungsverkehr / für die Zollbegünstigungen an. Ist Ihnen das bekannt oder haben Sie das bisher nicht gewusst?

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88% der Betriebe mit Veredelungsverkehr haben die Informationen und Hilfsmittel der Zollverwaltung

im Internet schon genutzt. Der Nutzeranteil unter Firmen mit Zollbegünstigungen ist mit 57% wiederum

deutlich tiefer. Dies hat möglicherweise damit zu tun, dass viele Firmen mit Zollbegünstigungen die

administrative Abwicklung Drittfirmen übertragen.

VV: F08. / ZB: F05. Haben Sie die Informationen und Hilfsmittel der Eidgenössischen Zollverwaltung im Internet schon einmal genutzt?

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Am häufigsten genutzt werden die allgemeinen Informationen, wie Merkblätter und Wegleitungen. Aber

auch Tarifnummern, Tarifinformationen und Tares werden oft genannt. Wichtig für die Befragten sind

zu dem Formulare und Beschreibungen für die Anforderungen für Bewilligungen und Verfahrenspro-

zesse. Etwas weniger häufig genannt werden spezifische Informationen über Produkte und Länder,

sowie über Ursprungsregeln und Gesetze.

Verbesserungsvorschläge zu den Informationen und Hilfsmittel: VV: F09. Welche Informationen/ Hilfsmittel haben sie genutzt? FILTER: Wenn Informationen oder Hilfsmittel genutzt

Firmen mit Zollbegünstigungen interessieren sich vor allem für Tarifnummern und Tarifinformationen.

ZB: F06. Welche Informationen/ Hilfsmittel haben sie genutzt? FILTER: Wenn Informationen oder Hilfsmittel genutzt

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7.2. Beurteilung

Bezüglich der genutzten Informationen und Hilfsmittel untersuchten wir die Zufriedenheit mit den As-

pekten Vollständigkeit der Information, Verständlichkeit und Benutzerfreundlichkeit. Anhand einer 10er-

Skala von 1= gar nicht zufrieden bis 10= sehr zufrieden konnten die Befragten ein Urteil zu diesen

Eigenschaften abgeben.

Das Ergebnis ist für alle Zielgruppen einheitlich ausgefallen. Die Vollständigkeit der Informationen liegt

im zufriedenen Bereich und erhielt für den Veredelungsverkehr eine Durchschnittsnote von 7.61 und für

die Zollbegünstigungen von 7.74. Bei Verständlichkeit und Benutzerfreundlichkeit hingegen zeichnet

sich Verbesserungspotenzial ab. Die Verständlichkeit liegt für alle Zielgruppen unterhalb der Zufrieden-

heitsschwelle von 7.0, bei der Benutzerfreundlichkeit knapp über 7.0. Wie wir aus den Bemerkungen zu

den administrativen Verfahren wissen, sind die Beschreibungen und Informationen für viele Befragte oft

kompliziert oder schwer verständlich. In diesem Bereich erscheint es sinnvoll, sich über Verbesserungs-

möglichkeiten bezüglich Verständlichkeit und Benutzerfreundlichkeit der Informationen und Hilfsmittel

Gedanken zu machen.

VV: F10. / ZB: F07. Wie beurteilen Sie die Informationen und Hilfsmittel der Eidgenössischen Zollverwaltung für den Verede-lungsverkehr / für die Zollbegünstigungen? FILTER: Hat Informationen und Hilfsmittel der Eidgenössischen Zollverwaltung im Internet schon einmal genutzt

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7.3. Auswirkungen auf die Konkurrenzfähigkeit

Die Regelungen beim aktiven Veredelungsverkehr scheinen sich am stärksten auf eine Verbesserung

der Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen auszuwirken. Für 29% der Betriebe mit aktivem Veredelungs-

verkehr wird die Konkurrenzfähigkeit dadurch sehr viel besser, für weitere 34% viel besser. 10% geben

an, dass sich die Konkurrenzfähigkeit nur ein wenig besser und für weitere 10% gar nicht besser dar-

stellt. Insgesamt kann jedoch gesagt werden, dass im aktiven Veredelungsverkehr die Regelungen für

eine deutliche Mehrheit der Betriebe zu einer Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit führt.

Beim passiven Veredelungsverkehr ist der Anteil, der durch das Verfahren eine „sehr viel bessere“ Kon-

kurrenzfähigkeit erfährt mit 11% deutlich geringer. Weitere 38% jedoch geben an, ihre Konkurrenzfä-

higkeit würde sich „viel besser“ darstellen. Diesen insgesamt 49% der Befragten, die durch den passiven

Veredelungsverkehr eine klar bessere Konkurrenzsituation vorfinden, stehen 38% der Firmen gegen-

über, die hingegen die Auswirkungen nur als ein wenig besser oder nicht besser bezeichnen. Zusam-

menfassend kann für den passiven Veredelungsverkehr festgehalten werden, dass sich etwa für die

Hälfte der Betriebe die Konkurrenzfähigkeit durch die Inanspruchnahme des Veredelungsverkehrs deut-

lich verbessert.

Eine nur geringe Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit zeichnet sich bei den Zollbegünstigungen ab.

Hier sind es nur gerade 13% der Betriebe, die angeben, ihre Konkurrenzsituation würde sich durch die

Inanspruchnahme der Begünstigungen sehr viel oder viel besser darstellen. Im Zusammenhang mit den

Zollbegünstigungen muss man sich deshalb die Frage stellen, ob durch dieses Verfahren in der heuti-

gen Form die Konkurrenzfähigkeit der Schweizer Wirtschaft wirklich in der gewünschten Weise beein-

flusst werden kann.

VV: F11.&F12. / ZB: F08. Wie stark wirkt es sich für Ihren Betrieb auf Ihre Konkurrenzfähigkeit aus, dass Sie den aktiven / passiven Veredelungsverkehr in Anspruch nehmen? Wie stark wirkt es sich für Ihren Betrieb auf Ihre Konkurrenzfähigkeit aus, dass Sie Zollbegünstigungen in Anspruch nehmen? Würden Sie sagen, Ihre Konkurrenzfähigkeit wird dadurch sehr viel besser, viel besser, ein wenig besser, oder nicht besser?

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8. ANMERKUNGEN UND WÜNSCHE

Am Schluss der Befragung konnten die Unternehmen anhand einer offenen Frage ohne Antwortvorga-

ben Verbesserungswünsche zum Veredelungsverkehr oder zu den Zollbegünstigungen formulieren. Die

häufigsten Antworten im Veredelungsverkehr betreffen die Vereinfachung der Prozesse, Abläufe und

den Abbau von Bürokratie. Mehrfach wurde auch gewünscht, die Abläufe mit den ausländischen Zoll-

verwaltungen besser zu koordinieren. Im Umgang mit Formularen wird das Bedürfnis geäussert, Spei-

chermöglichkeiten vorzusehen und verstärkt die Nutzung elektronischer Hilfsmittel anzubieten. In ein-

zelnen Fällen wurde auch angemerkt, dass es hilfreich wäre, wenn die Informationen einfacher ge-

schrieben, die Tarifauskünfte weniger kompliziert formuliert und vor allem auch die neuen Kunden bes-

ser informiert und eingeführt würden.

F13. Haben Sie Anmerkungen, Wünsche oder Vorschläge zu Handen der Zollverwaltung im Zusammenhang mit dem Verede-lungsverkehr?

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Bei den Zollbegünstigungen liegen die Präferenzen ähnlich. Einfachere Abläufe und Prozesse, vermehr-

ten Einsatz von elektronischen Hilfsmitteln und einfachere Informationen liegen an der Spitze der Wün-

sche. Hinzu kommt in Einzelfällen das Bedürfnis, dass die Zollbegünstigungen ausgebaut werden soll-

ten, dass eine bessere Kommunikation per Telefon gewährleistet werden müsste und dass die Taxati-

onen angepasst werden sollten.

F09. Haben Sie Anmerkungen, Wünsche oder Vorschläge zu Handen der Zollverwaltung im Zusammenhang mit den Zollbegüns-tigungen?

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9. FAZIT

Im aktiven und passiven Veredelungsverkehr sind die Unternehmungen mit dem Verfahren zur Erteilung

der Bewilligung und dem Veranlagungsverfahren an der Grenze mehrheitlich zufrieden und beklagen

keinen übermässig grossen administrativen Aufwand. Am ehesten Verbesserungspotenzial besteht be-

züglich des Abrechnungsverfahrens, das vor allem bei Firmen mit aktivem Veredelungsverkehr als auf-

wändig bezeichnet wird. Firmen mit Zollbegünstigungen sind mit den administrativen Verfahren weitge-

hend zufrieden.

Bei den angebotenen Hilfsmitteln besteht Verbesserungsbedarf bezüglich Verständlichkeit und Benut-

zerfreundlichkeit. Es scheint, dass diese für viele Befragte zu kompliziert und zu wenig benutzerfreund-

lich sind.

Das Wirkungsziel einer Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit der Schweizer Wirtschaft durch Verede-

lungsverkehr und Zollbegünstigungen kann nur teilweise erreicht werden. Im aktiven Veredelungsver-

kehr ist dies klar gegeben, in dem eine deutliche Mehrheit die Konkurrenzfähigkeit als sehr viel besser

oder viel besser einstuft. Beim passiven Veredelungsverkehr ist etwa die Hälfte der Betriebe von einer

besseren Konkurrenzfähigkeit durch die Inanspruchnahme des Verfahrens überzeugt. Hingegen scheint

die Inanspruchnahme von Zollbegünstigungen nur bei einer kleinen Minderheit der Betriebe zu einer

Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit zu führen.