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Mit dem Außenminister über Europa sprechen Heiko Maas trifft Schüler der Wilhelm-von-Oranien-Schule während des deutsch-polnischen Ministergespräches in Warschau DILLENBURG (red). Einmal mit dem Bundesaußenminis- ter über Europa sprechen – das konnten Benedikt Schier und Hannah Lanzer von der Wilhelm-von-Oranien-Schule Dillenburg jetzt tun. Heiko Maas (SPD) hatte die beiden Schüler zum Gesprächsforum „The Future of Europe – die Zukunft Europas“ nach War- schau eingeladen. Schier und Lanzer hatten die Fahrt beim Wettbewerb der Landeszent- rale für politische Bildung ge- wonnen. Dafür hatten sie einen Beitrag aufgenommen, der die Demokratieentwick- lung in der Revolution von 1848 und heute in Deutsch- land zeigt und zugleich Bezie- hungen zu Gebieten im heuti- gen Polen herstellt. Publikum stellt den Politikern Fragen „In Europa gibt es nur zwei Typen von Staaten: Kleine Staaten und kleine Staaten, die noch nicht verstanden ha- ben, dass sie klein sind.“ Mit diesem Zitat von Paul-Henri Spaak, einem der EU-Grün- dungsväter, begann Heiko Maas seine Rede. Niemand be- streite aber, dass in der heuti- gen Welt nur vereintes Europa ein Gewicht bekommt – nicht die einzelnen EU-Staaten. Die Veranstaltung hatte die Form eines Bürgerdialogs, bei dem sich der deutsche und der polnische Außenminister den Fragen des Publikums stellten. In der Diskussion wurde deutlich, dass nach dem Brexit die Kräftebalance innerhalb der EU-Institutionen neu austariert werden muss. Die EU müsse sich verändern, wobei die Beziehungen zu Großbritannien eng blieben, erläuterte Außenminister Maas. Gleichzeitig trat er Be- fürchtungen entgegen, Deutschland könne durch einen EU-Austritt Großbritan- niens zum dominanten Land in der EU werden. Vielmehr wolle Deutschland in Europaangelegenheiten künftig mit Mitgliedstaaten wie Polen oder auch Spanien noch enger zusammenarbei- ten. Zu den in der EU kontrovers diskutierten Themen gehört unter anderem die Flücht- lings- und Migrationspolitik; dazu erklärte der polnische Außenminister Jacek Czapu- towicz, Polen sehe sich in sei- ner Haltung dadurch bestätigt, dass immer mehr EU-Staaten eine stärkere Kontrolle von Migrationsbewegungen an- strebten. Außenminister Maas unterstrich, dass sich Heraus- forderungen wie Migration, aber etwa auch der Klimawan- del, nur durch verstärkte Zu- sammenarbeit lösen ließen. Ein anderes, wichtiges The- ma der Diskussion war auch die mögliche Erweiterung der EU um die Westbalkanstaaten, wofür sich unter anderem Polen starkmacht. Trotz der vorhandenen, aber eher kleinen Differenzen wur- de deutlich, dass beide Länder proeuropäisch sind und beide Staaten im positiven Sinne die EU weiter gestalten und ver- ändern wollen. Hannah Lanzer (2.v.r.) und Benedikt Schier (l.) überreichen Außenminister Heiko Maas (2.v.l.) ge- meinsam mit ihrem Lehrer Paul Sajon (r.) die DVD mit demWettbewerbsbeitrag. Foto: Janine Schmitz

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Page 1: Telefon:06465/927680 - wvo-dill.de · dpkrei.02 Lokales 18 Am Wochenende lOSTERN2019 LebtendieGeniesinWissenbach? Die Erklärung für den Ortsnamen liegt in der keltischen Sprache

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Lokales 18AmWochenende l OSTERN 2019

Lebten die Genies in Wissenbach?Die Erklärung für den Ortsnamen liegt in der keltischen Sprache / Serie: Teil 12

ESCHENBURG-WISSENBACH.Wohnten in Wissenbach frü-her besonders schlaue Men-schen? Der Ortsname lässt daszumindest auf den erstenBlick vermuten. In Wissen-bach ist das Wissen zuhause.Doch war das früher wirklichso?Um eine Antwort auf diese

Frage zu finden, hilft ein Blickin die Vergangenheit. Und dergeht weit zurück – bis hin zuden Kelten. Für so etwas gibtes in der Gemeinde Eschen-burg das Regionalmuseum. ImArchiv dort finden sich zweiSchriften. Die „Beiträge zurGeschichte des Dorfes Wiss-enbach“ von Hilda Weg unddie Chronik „700 Jahre Wiss-enbach – 1290 bis 1990“ vonSieghilde Haus. Beide Heimat-forscherinnen beziehen sichin erster Linie auf Quellen desLandesarchivs Wiesbaden.„Ich gehe deshalb von einergroßen Glaubwürdigkeit aus“,sagt Winfried Krüger vom Re-gionalmuseum.Der „offizielle“ Geburtstag

eines Dorfes ist die urkundli-che Ersterwähnung. Am 23.April 1290 taucht der Name„Wissenbach“ erstmals auf.

Die Urkunde ist ein Kauf-brief, der besagt, dass RitterKonrad von Hain den Zehntenvon Deuz – ein Stadtteil vonNetphen im Kreis Siegen-Witt-genstein – als Lehen gegeneine Getreideabgabe an Lysa,die Witwe des Wolmar, ver-kauft. Als Zeuge wird unter

anderem ein gewisser Rudol-phus de Wysenbach genannt.Rudolphus aus Wissenbach.„Die Zeit entgleitet und das,was in der Zeit geschieht, folgtder Natur der Zeit, wenn esnicht durch die Stimme vonZeugen oder durch schriftli-ches Zeugnis festgehaltenwird“ – mit diesen Worten be-ginnt die Urkunde, die Wiss-enbach eine über 700-jährigeVergangenheit bescheinigt.

Mann aus Wissenbach sollHeilung gefunden haben

Sieghilde Haus nennt inihrer Chronik noch ein frühe-res Datum, das mit Wissen-bach in Verbindung gebrachtwerden kann: den 26. Juni

1232. An diesem Tag wird inder sogenannten „FellbacherWallfahrt“ zum Grab der Hei-ligen Elisabeth ein Mann ausWissenbach genannt, der an-geblich ein lahmes Bein hatteund am Grab der ElisabethHeilung gefunden habe.Vor allem die urkundliche

Ersterwähnung belegt, dassWissenbach und damit auchder Name des EschenburgerOrtsteils zu dieser Zeit bereitsexistierten.Doch woher stammt der Na-

me nun? Sieghilde Haus blick-te in „700 Jahre Wissenbach“weit zurück – in eine Zeit, alsnoch nicht an einen Ritter Ru-dolphus de Wysenbach zudenken war. „Wenn sich bei-derseits eines Flusses die Aus-

läufer der Berge heranschie-ben, entstehen Furten, an de-rer Stelle bilden heute die Brü-cken den Übergang“, schriebsie. Was bedeutet das kon-kret? Der genannte Fluss, andem Wissenbach liegt, ist dieDietzhölze. Die Berge, die denOrt einrahmen, sind der Bom-berg (508 m ü.NN) im Westenund der Eschenburg (589 mü.NN) im Osten.

Auch die Dietzhölzespielt eine Rolle

Haus schrieb weiter: „Diesegünstigen Wohnplätze der-bach-Orte sind auch in vorge-schichtlicher Zeit von prähis-torischen Siedlern benutztworden.“ Und somit stamme

wohl auch der Name aus frü-hester Zeit. Hauptverantwort-lich sei dafür, so glaubt esSieghilde Haus, die Dietzhöl-ze. Sie verweist auf eine Ur-kunde aus dem April 1048.Dort wird der Fluss „Dietsul-ze“ genannt. Der uralte kelti-sche Name laute „Dietsulis-sa“. Der Wortteil „issa“ stehedabei für schnell fließendesWasser.„Wissabach ist somit im

doppelten Sinne mit Wasserverbunden“, schrieb Haus.Nicht mit Wissen und auchnicht mit Wiesen. Der Ort„Wissenbach“ liegt an einemBach, in dem das Wasserschnell fließt. Das wusste manschon vor der urkundlichenErsterwähnung.

Von Tobias Manges

Die Dietzhölze, die im Südosten durch Wissenbach fließt, trägt ihren Teil zum Namen des Ortes bei. Foto: Tobias Manges

Mit dem Außenminister über Europa sprechenHeiko Maas trifft Schüler der Wilhelm-von-Oranien-Schule während des deutsch-polnischen Ministergespräches in Warschau

DILLENBURG (red). Einmalmit dem Bundesaußenminis-ter über Europa sprechen –das konnten Benedikt Schierund Hannah Lanzer von derWilhelm-von-Oranien-SchuleDillenburg jetzt tun. HeikoMaas (SPD) hatte die beidenSchüler zum Gesprächsforum„The Future of Europe – dieZukunft Europas“ nach War-schau eingeladen. Schier undLanzer hatten die Fahrt beimWettbewerb der Landeszent-rale für politische Bildung ge-wonnen. Dafür hatten sieeinen Beitrag aufgenommen,der die Demokratieentwick-lung in der Revolution von1848 und heute in Deutsch-land zeigt und zugleich Bezie-hungen zu Gebieten im heuti-gen Polen herstellt.

Publikum stellt denPolitikern Fragen

„In Europa gibt es nur zweiTypen von Staaten: KleineStaaten und kleine Staaten,die noch nicht verstanden ha-ben, dass sie klein sind.“ Mitdiesem Zitat von Paul-HenriSpaak, einem der EU-Grün-dungsväter, begann HeikoMaas seine Rede. Niemand be-

streite aber, dass in der heuti-gen Welt nur vereintes Europaein Gewicht bekommt – nichtdie einzelnen EU-Staaten.Die Veranstaltung hatte die

Form eines Bürgerdialogs, beidem sich der deutsche undder polnische Außenminister

den Fragen des Publikumsstellten. In der Diskussionwurde deutlich, dass nachdem Brexit die Kräftebalanceinnerhalb der EU-Institutionenneu austariert werden muss.Die EU müsse sich verändern,wobei die Beziehungen zu

Großbritannien eng blieben,erläuterte AußenministerMaas. Gleichzeitig trat er Be-fürchtungen entgegen,Deutschland könne durcheinen EU-Austritt Großbritan-niens zum dominanten Landin der EU werden.

Vielmehr wolle Deutschlandin Europaangelegenheitenkünftig mit Mitgliedstaatenwie Polen oder auch Spaniennoch enger zusammenarbei-ten.Zu den in der EU kontrovers

diskutierten Themen gehörtunter anderem die Flücht-lings- und Migrationspolitik;dazu erklärte der polnischeAußenminister Jacek Czapu-towicz, Polen sehe sich in sei-ner Haltung dadurch bestätigt,dass immer mehr EU-Staateneine stärkere Kontrolle vonMigrationsbewegungen an-strebten. Außenminister Maasunterstrich, dass sich Heraus-forderungen wie Migration,aber etwa auch der Klimawan-del, nur durch verstärkte Zu-sammenarbeit lösen ließen.Ein anderes, wichtiges The-

ma der Diskussion war auchdie mögliche Erweiterung derEU um die Westbalkanstaaten,wofür sich unter anderemPolen starkmacht.Trotz der vorhandenen, aber

eher kleinen Differenzen wur-de deutlich, dass beide Länderproeuropäisch sind und beideStaaten im positiven Sinne dieEU weiter gestalten und ver-ändern wollen.

Hannah Lanzer (2.v.r.) und Benedikt Schier (l.) überreichen Außenminister Heiko Maas (2.v.l.) ge-meinsam mit ihrem Lehrer Paul Sajon (r.) die DVD mit dem Wettbewerbsbeitrag. Foto: Janine Schmitz

Junge Gesichteran der Spitze

Evangelische Jugend stellt sich neu auf

ESCHENBURG/DAUTPHETAL/BIE-DENKOPF/GLADENBACH/BATTEN-BERG (jja). Während der kons-tituierenden Sitzung haben dieJugendvertreter der evangeli-schen Kirchengemeinden unddie ehrenamtlichen Mitarbeiterin der Jugendarbeit die Wei-chen für die Zukunft der Evan-gelischen Jugendvertretung imDekanat Biedenkopf-Gladen-bach (EJVD) gestellt.In der Freizeit- und Bildungs-

stätte der Evangelischen Ju-gend im Dekanat Biedenkopf-Gladenbach (ejuBIG) in Daut-phetal-Holzhausen wählten sieden Vorstand der Dekanatsju-gendvertretung und die De-legierten in der Region und derLandeskirche.Nach einer Begrüßung und

Einleitung durch Dekan And-reas Friedrich stellte Dekanats-jugendreferent Klaus Grübenerden knapp 50 interessiertenEhrenamtlichen zunächst kurzdie Strukturen innerhalb derKirchengemeinden und daraufaufbauend die Struktur der eju-BIG vor.

Luca Achenbach sitztder neuen EJVD vor

In der EJVD sind sowohl dieMitarbeitenden der Kinder-und Jugendarbeit in den 48Kirchengemeinden des Deka-nates Gladenbach als auch die-jenigen ehrenamtlichen Mit-arbeiter, die sich beispielswei-se im „JuGo (Jugendgottes-dienst)-Team“ und „Mitarbei-terkreis (MAK)“ der Dekanats-jugend engagieren.Ein Wahlmarathon schloss

sich an. „Wir sind dankbar da-für, dass sich so viele jungeMenschen zur Wahl gestellt ha-ben und danken auch denen,die nicht gewählt wurden, fürihre Bereitschaft“, so Dekanats-jugendreferent Klaus Grübener.Als Vorsitzender der neuen

EJVD wurde der 19-jährigekaufmännische AuszubildendeLuca Achenbach (Kirchenge-meinde Oberhörlen) gewählt.Sein Stellvertreter wird der 18-jährige Abiturient Elian Lorenz(Allendorf/Hohenfels). Beide

sind seit mehreren Jahren inverschiedenen Gremien derejuBIG aktiv. Mit dem bisheri-gen Vorsitzenden Mark Weber(Kirchengemeinde Runzhau-sen) und den langjährigenTeamern Luisa Wagner (Bot-tenhorn), Jan Muhm (Eschen-burg-Roth) und Lena Becker(Mornshausen/S.) stehen ih-nen erfahrene Beisitzer zur Sei-te.Für ihr langjähriges Engage-

ment dankte Klaus Grübenerder bisherigen zweiten Vorsit-zenden Sarah Dietrich unddem bisherigen VorsitzendenMark Weber.

Dekanatsjugend trifftsich am Ostermontag

Eric Donges (Kombach), Han-nes Rudolph (Niederweid-bach), Elian Lorenz und LucaAchenbach vertreten die eju-BIG bei der Vollversammlungder „Evangelischen Jugend inHessen und Nassau“. FlorianBurk (Dekanatsjugendrefe-rent), Annelina Rudolph (Nie-derweidbach), Dominik Bardhiund Leon Bardhi (beide Hatz-feld) sind deren Vertreter. Indie Dekanatssynode wurdenMaximilian Kraft (Eckelshau-sen) und Mark Weber de-legiert.Eine Delegation in den Kreis-

jugendring Marburg-Bieden-kopf erhalten Eileena Wagner(Dexbach) und Jonas Biber(Holzhausen/Eder), deren Ver-treter sind Johanna Rompf(Biedenkopf) und Taya Otto(Holzhausen/Eder).Die nächste öffentliche Ak-

tion des der ejuBIG steht schonin wenigen Tagen an: Am Os-termontag (22. April 2019) be-ginnt um 10.30 Uhr das tradi-tionelle Ostertreffen der Deka-natsjugend mit einem Gottes-dienst in der Auferstehungskir-che Holzhausen/Hünstein.Die nächste Sitzung der Deka-

natsjugendvertretung findetam Mittwoch, 08. Mai 2019 inBad Endbach statt. Weitere In-formationen gibt es aktuell aufder Homepage unter der Adres-se www.ejuBIG.de.

Gemeinsam mit Dekanatsjugendpfarrer Stefan Föste (l.), den De-kanatsjugendreferenten Florian Burk (2.v.r.) und Klaus Grübener(r.) freuen sich der zweite Vorsitzende Elian Lorenz (2.v.l.), Vorsit-zender Luca Achenbach (3.v.l.) und die Beisitzer Lena Becker, JanMuhm, Luisa Wagner und Mark Weber über die Wahlen in denEJVD-Vorstand. Foto: Jürgen Jacob

Neue Angebote der VHSDILLENBURG (red). Die Volks-

hochschule der Lahn-Dill-Akademie startet neue Kurse:„Intervallfasten mit der VHS“heißt es am 8. und 15. Mai(Mittwoch) jeweils von 17.15bis 21 Uhr. Am 12. Mai (Sonn-tag) treffen sich Interessiertezum „Kräuterspaziergang mitder VHS“. Los geht es um 10

Uhr am Sportplatz in Nanzen-bach. Ein Linolschnitt-Work-shop mit Josef-Walter Her-mann ist für den 18. Mai(Samstag) geplant. Die Teil-nehmer treffen sich dazu von9 bis 16.30 Uhr am Wiesenseein Stahlhofen.Anmeldung: www.lahn-dill-

akademie.de.

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