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Tiere – wie sie sehen, hören und fühlen

Vitus B. Dröscher

Sehen, Hören, Tasten, Riechen und Schmecken – das sind die fünf Sinne des Menschen. Tiere haben jedoch noch wesentlich mehr Sinne, die uns Menschen geradezu „übersinnlich“ vorkommen. Warum werden Hunde

beim Polizei- und Rettungsdienst eingesetzt? Wie kommt es, dass Katzen immer auf ihre vier Füße fallen? Und wie finden sich Fledermäuse in ihren dunklen Höhlen zurecht? Wie außergewöhnlich die Sinnesleistungen im Tierreich

sind, beschreibt der erfolgreiche Verhaltensforscher und Sachbuchautor Vitus B. Dröscher in diesem WAS IST WAS-Band anhand zahlreicher Beispiele.

In dieser Reihe bereits erschienen:Band 1 Unsere ErdeBand 2 Der MenschBand 3 EnergieBand 4 ChemieBand 5 Entdecker und ihre ReisenBand 6 Die SterneBand 7 Das WetterBand 8 Das MikroskopBand 9 Der UrmenschBand 10 Fliegerei und LuftfahrtBand 11 HundeBand 12 MathematikBand 13 Wilde TiereBand 14 Versunkene StädteBand 15 DinosaurierBand 16 Planeten und RaumfahrtBand 17 Licht und FarbeBand 18 Der Wilde WestenBand 19 Bienen, Wespen und AmeisenBand 20 Reptilien und AmphibienBand 21 Der MondBand 23 ArchitekturBand 24 ElektrizitätBand 25 SchiffeBand 27 PferdeBand 28 AkustikBand 29 WissenschaftenBand 30 InsektenBand 31 BäumeBand 32 Meereskunde

Band 33 PilzeBand 34 WüstenBand 35 ErfindungenBand 36 PolargebieteBand 37 Computer und RoboterBand 38 Säugetiere der VorzeitBand 39 MagnetismusBand 40 VögelBand 41 FischeBand 42 IndianerBand 43 SchmetterlingeBand 44 Die Bibel. Das Alte TestamentBand 45 Mineralien und GesteineBand 46 MechanikBand 47 ElektronikBand 48 Luft und WasserBand 49 SportBand 50 Der menschliche KörperBand 51 Muscheln, Schnecken, TintenfischeBand 52 BriefmarkenBand 53 Das AutoBand 54 Die EisenbahnBand 55 Das alte RomBand 56 Ausgestorbene und bedrohte TiereBand 57 VulkaneBand 58 Die WikingerBand 59 KatzenBand 60 Die KreuzzügeBand 61 Pyramiden

Band 62 Die GermanenBand 63 FotografieBand 64 Die alten GriechenBand 65 EiszeitenBand 66 Geschichte der MedizinBand 67 Die VölkerwanderungBand 68 NaturBand 69 FossilienBand 70 Das alte ÄgyptenBand 71 PiratenBand 72 HeimtiereBand 73 SpinnenBand 74 NaturkatastrophenBand 75 Fahnen und FlaggenBand 76 Die SonneBand 78 GeldBand 79 Moderne PhysikBand 80 Tiere – wie sie sehen, hören und fühlenBand 81 Die sieben WeltwunderBand 82 GladiatorenBand 83 HöhlenBand 84 MumienBand 85 Wale und DelfineBand 87 Türme und WolkenkratzerBand 88 RitterBand 89 MenschenaffenBand 90 Der RegenwaldBand 91 Brücken und TunnelBand 92 Papageien und SitticheBand 93 Die Olympischen Spiele

Band 94 SamuraiBand 95 Haie und RochenBand 96 SchatzsucheBand 97 Zauberer, Hexen und MagieBand 98 KriminalistikBand 99 Sternbilder und SternzeichenBand 100 Multimedia und virtuelle WeltenBand 101 Geklärte und ungeklärte PhänomeneBand 102 Unser KosmosBand 104 WölfeBand 105 WeltreligionenBand 106 BurgenBand 107 PinguineBand 108 Das GehirnBand 109 Das alte ChinaBand 110 Tiere im ZooBand 112 FernsehenBand 113 EuropaBand 114 FeuerwehrBand 115 BärenBand 116 MusikinstrumenteBand 117 BauernhofBand 118 MittelalterBand 119 GebirgeBand 120 PolizeiBand 121 SchlangenBand 122 BionikBand 123 Päpste

Band 124 BergbauBand 125 KlimaBand 126 DeutschlandBand 127 ErnährungBand 128 Hamster, Biber und andere NagetiereBand 129 Lkw, Bagger und Traktoren

Tiere – wie siesehen, hören und fühlen

Tiere – wie siesehen, hören und fühlen

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07/10

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Europreis [D]

ISBN 978-3-7886-0420-2

9 7 8 3 7 8 8 6 0 4 2 0 2

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Von Vitus B. DröscherIllustrationen von Manfred Tophoven und Reiner Zieger

Ein Buch

D001_R_04202_WIWBd80_100602a.qxp 16.06.2010 12:05 Uhr Seite 1

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Tiere nehmen Erscheinungen wahr, die fürMenschen unvorstellbar sind. Dennoch geht beiihnen alles mit rechten Dingen zu, also sinnlich,nicht übersinnlich. Es gibt Tiere, die Bilder hörenund Wärmestrahlen sehen können. Andere besit-zen die Fähigkeit, kilometerweit zu riechen, dasErdmagnetfeld wahrzunehmen oder Erdbeben imVoraus zu erspüren. Ein Falke könnte noch aus 30Metern Abstand Zeitung lesen. Und der Nilhechtlässt sich von elektrischen Liebesliedern betören.

Aber auch Auge ist nicht gleich Auge. Für denFrosch sieht die Landschaft ganz anders aus alsfür uns, während die Biene wiederum ein völligunterschiedliches Bild von ihrer Umwelt empfängt.Nachtfalter erkennen ganz andere Sternbilder alswir. Fledermäuse orientieren sich mit für uns un-

hörbar hohem Schall. Und der Auerhahn singt ineinem für uns unhörbar tiefen Bass.

Wie das Außergewöhnliche zu erklären ist, be-schreibt dieses Buch. Seine Bedeutung liegt auchnoch auf einem anderen Gebiet. Viele Tierartensind derzeit vom Aussterben bedroht. Um sie ret-ten zu können, müssen wir sie erst einmal genaukennen: Ihre Existenzgrundlagen, ihr Verhaltenund nicht zuletzt ihre Sinne, mit denen sie sich inder Welt zurechtfinden.

Überdies lernen wir durch die „Brille“ der er-staunlichen Wahrnehmungsleistungen der Tiereauch unsere eigenen Sinne viel besser verstehen.Alles, was uns bislang als ganz selbstverständlicherschien, wird nun in den Rang großer Naturwun-der erhoben.

Die Schreibweise entspricht den Regeln der neuen Rechtschreibung.

BILDQUELLENNACHWEIS:

FOTOS: Archiv Tessloff Verlag, Nürnberg: S. 12ul, 13u (2), 16o, 23ur, 25ur, 26ur, 28ul, 29o (rund), 31ur, 40ur, 44ol, 44m; Corbis, Düsseldorf:

S. 6ul, 34/35u; Okapia, Frankfurt: 8/9u, 10o (2), 10ul, 10/11u, 13o, 15ul, 16u (2), 17ul, 21ml (2), 25ml, 27or, 29o, 30or, 30ul, 34 (3), 35ur, 36ul,

37ur, 39u, 41ol, 43ml, 44/45o, 44ur, 47ol; Mauritius, Mittenwald: S. 6or, 18/19u, 42r; NABU, Bonn: S. 28mr; Picture-Alliance, Frankfurt: S. 4ur,

5or, 5ml, 5ur, 6mo, 7ur, 9ol, 21ol, 21ur, 22or, 24u, 30mr, 33or, 42ul; Helmut Schmitz, Uni Bonn: S. 23o; Wildlife, Hamburg: S. 4ol, 4m, 4/5o, 6ur,

8ul, 10ul (rund), 11ml, 12or, 15or, 15ur, 19ol, 25mr, 28/29o, 29u, 32ul, 35ol, 36or, 38ol, 39o, 40o, 40mr, 41ur, 45ur, 46 (3), 47mr, 47u

UMSCHLAGFOTOS: Corbis: H. Spichtinger (Eule), T. Allofs (Ast); Getty Images: D. Kindersley (Fliege), F. Greenaway (Fledermaus),

FhF Greenmedia (Kastanienblätter), H. Kawakami (Rosskastanie), M. Banks (Berge)

UMSCHLAGGESTALTUNG: nus design, Berlin

ILLUSTRATIONEN: Manfred Tophoven, Straelen: S. 7 (Kreise), 8, 9, 11, 12, 14, 17, 19, 20u, 29, 31 (Diagramm), 32, 37, 38, 40, 43, 45, 46

Reiner Zieger, Willmersdorf: S. 7 (Icons), 18, 20o, 22, 24, 26, 31 (Icons), 33

GESTALTUNG: Johannes Blendinger, Nürnberg

Copyright © 2010, 2009 TESSLOFF VERLAG, Burgschmietstraße 2–4, 90419 Nürnberg

www.tessloff.com • www.wasistwas.de

Die Verbreitung dieses Buches oder von Teilen daraus durch Film, Funk oder Fernsehen, der Nachdruck, die fotomechanische Wiedergabe

sowie die Einspeicherung in elektronische Systeme sind nur mit Genehmigung des Tessloff Verlages gestattet.

ISBN 978-3-7886-0420-2

Vorwort

BAND 80Das für diese Produktion verwendete Inhaltspapier Arctic matt liefert Gryxbo, Schweden.

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Vielfalt der Sinneswunder 4

Das AugeKönnen Tiere besser sehen als Menschen? 6Sind erblindete Tiere todgeweiht? 7Wie arbeitet das Auge? 8Wie wird Sehschärfe erreicht? 8Wie verarbeiten Nerven Seheindrücke? 9Welche Hilfsmittel brauchen die Augen? 10Wozu sind Stielaugen gut? 11Können Tiere auch ohne Augen sehen? 11Wie entstand die Linse? 12Gibt es ein „drittes Auge“? 13Was sind Facettenaugen? 14Wie sehen Bienen? 14Was erkennen andere Insekten? 15

Der FarbsinnKönnen auch Tiere Farben erkennen? 16Wie fremdartig kann die Farbenwelt sein? 16Wie sieht das Auge Farben? 17

Die Ultraviolett- und InfrarotsinneGibt es Licht, das Menschen nicht sehen? 18Können Tiere Wärmestrahlen sehen? 19Wie sieht ein Wärmebild aus? 19Hat das Schlangenhirn besondere Fähigkeiten? 20

Der TemperatursinnWas leisten die Temperatursinne der Tiere? 21Ist der Temperatursinn absolut? 21Warum sind Tiere wärmesensibler? 22Wie regeln wir unsere Körpertemperatur? 23Warum ist hohes Fieber gefährlich? 23

Der Tast- und VibrationssinnGibt es ein Luftdruckradar? 24Was können Tiere ertasten? 25Wie arbeitet der Tastsinn? 26Was meldet der Vibrationssinn? 27

Der GehörsinnWas leisten die Ohren der Tiere? 28Wie ist das Ohr entstanden? 29Sind Fische stumm? 30Warum können wir die Fische nicht hören? 30

Wie ging die Entwicklung weiter? 30Wie arbeitet unser Außen- und Mittelohr? 31Wie arbeitet unser Innenohr? 32Wie ortet das Ohr Richtungen? 32

Der UltraschallsinnKönnen Tiere „Unhörbares“ hören? 33Wie arbeiten Ultraschallohren? 34Was ist das Geheimnis der Fledermäuse? 34„Sehen“ auch andere Tiere mit den Ohren? 35

Der GeruchssinnWas können Hunde riechen? 36Gibt es noch bessere Riecher? 36Warum können Tiere so gut riechen? 37Kann man Kohlendioxid riechen? 38Können Düfte Nachrichten übermitteln? 39

Der GeschmackssinnWas trennt Schmecken vom Riechen? 40Was kann man schmecken? 40

Der SchmerzsinnWie starke Schmerzen sind zu ertragen? 41Wie arbeitet der Schmerzsinn? 41

Der GleichgewichtssinnSpüren Tiere den Mond? 42Fällt die Katze auf die Füße? 42Wie hält man das Gleichgewicht? 43

Sinne für Hunger und DurstGibt es unter den Tieren Hungerkünstler? 44Was ist Hunger? 44Was ist Durst? 44

Der elektrische SinnWie jagt der Zitteraal? 45Wie arbeitet der elektrische Sinn? 45

Der magnetische SinnSpüren Tiere magnetische Kräfte? 46Wo liegt der magnetische Sinn? 46

Weitere SinnesleistungenGibt es weitere Sinne? 47Über welche Entfernungen wirken manche Sinne? 47

Index 48

Inhalt

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In der Umgangssprache ist beim Menschen von fünf Sinnen die

Rede: von Sehen, Hören, Tasten,

Riechen und Schmecken. Redet

man von einem sechsten Sinn, ist bereits Hellseherei gemeint.

Tatsächlich aber ist die Anzahl der Sinne viel größer. Wie viele

es im Einzelnen sind, hängt davon ab, wie man die

Sinne einteilt und wo man die Grenzen zieht.

Gebräuchlich ist zum Beispiel die Unter-

teilung in Fernsinne, wie Sehen und

Hören, und Nahsinne, wie Tasten,

Schmecken, Riechen, Schmerzemp-

finden und Schwerkraftwahrneh-

men. Doch hier wird es bereits

problematisch. Ist Riechen wirk-

lich ein Nahsinn, wo doch Nacht-

schmetterlinge über zehn Kilometer

weit ein Weibchen erschnüffeln kön-

nen? Und ist das Wahrnehmen der

Schwerkraft ein Nahsinn, wo doch Termiten

die Anziehungskraft von Sonne und Mond er-

spüren? Aus der Not geboren ist auch die Unterschei-

dung in chemische und mechanische Sinne, die sich auf die

Art der Erregung bezieht. Um einen mechanischen Sinn zu

reizen, muss die Sinneszelle verformt werden. In diese

Gruppe von Sinnen gehört unter anderem der Tastsinn.

Aber auch das Gehör wird zu den mechanischen Sinnen

gerechnet, was die Problematik dieser Einteilung ver-

deutlicht. Bei chemischen Sinnen gelangt ein chemi-

scher Stoff zur Sinneszelle und reizt diese durch

eine chemische Reaktion, wie zum Beispiel beim

Riechsinn.

Wir Menschen werden auf allen Gebieten von Spezialisten des

Tierreichs weit übertroffen. Nur

unser Gehirn hat extreme Fähig-

keiten. Viele Dinge können wir überhaupt nicht wahrnehmen,

sodass die Talente der Tiere magisch anmuten. Von diesen Sin-

nen ist die Wahrnehmung des Erdmagnetfeldes einer der er-

staunlichsten. Oft wollten die Forscher erst gar nicht glauben,

dass es so etwas gibt, doch stets fand man eine natürliche Er-

klärung, die nichts mit Zauberei zu tun hat. „Übersinnlich“ ist

also keine davon.

Sinne richten sich nicht nur nach außen, sondern auch nach

innen. Von außen werden

wir durch Licht, Schall,

Berührung, Duft, Geschmacksstoffe, Schwerkraft und Luft-

temperatur gereizt. Zum Überleben sind die inneren Sinne ge-

nauso wichtig. Sie reagieren auf Hunger, Durst, Hustenreiz,

Kohlendioxidgehalt und Tempe-

ratur des Blutes sowie

eine Vielzahl weiterer

Frühwarnsignale des

Körpers.

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VIELFALT DER SINNESWUNDER

SCHWER FASSLICHE SINNE

ÜBERMENSCHLICHE SINNE

ÄUSSERE UND INNERE SINNE

Eine Katze genießt ein Sonnenbad. Dank ihrer Sinneszellenkann sie den Hautreiz der Wärme empfinden.

Da der Menschkeinen so guten

Geruchssinn hat, lässter sich von Schweinen beider Trüffelsuche helfen.

Fledermäuse finden sichmit ihrem Echo-Ortungs-system auch in dunklenHöhlen zurecht.

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Viele Tiersinne sind sogar empfindlicher und genauer als mo-

dernste Messgeräte.

Kein Werkzeug dieser

Welt kann Strukturen bauen, die so winzig sind wie diejenigen

in den natürlichen Sinneszellen. Unter einem normalen Licht-

mikroskop kann man sie oft gar nicht erkennen. Daher werden

zuweilen Tiere eingesetzt, um den Menschen ein Zeichen zu ge-

ben. So werden in der Medizin Hunde abgerichtet, um den Atem

von Patienten auf Lungenkrebs zu untersuchen. In neun von

zehn Fällen liegen die Vierbeiner richtig und können somit eine

bösartige Geschwulst bereits im Anfangsstadium erkennen.

Das schafft keine Laboranalyse auch nur annähernd. Sagenhaf-

te Leistungen vollbringen Hunde ebenfalls bei der Suche nach

Rauschgift oder Lawinen- und Erdbebenopfern.

Reich könnte jeder werden, der ein Gerät erfindet, mit dem er

die teuren Trüffelpilze auffinden kann. Doch bislang gelingt

dies nur Schweinen und Hunden.

Viele Supersinne der Tiere können nicht genutzt werden, da die

betreffenden Wesen zu lau-

nisch und undressierbar sind.

Der „Wetterfrosch“ ist wohl das Berühmteste von ihnen. Der

Laubfrosch hat tatsächlich eine fantastische Gabe, das Wetter

vorherzusehen, wie er in seinem natürlichen Lebensraum offen-

bart. Dort reagiert er mit Verhaltensänderungen schon einige

Zeit vorher auf künftige Kälteeinbrüche oder Unwetter. Als Wet-

terprophet ist er aber völlig nutzlos. Ob er in seinem Käfig nun

oben oder unten auf der Leiter sitzt, lässt keine

brauchbaren Rückschlüsse auf heran-

nahende Wetterfronten zu. Neue

Methoden der Biotechnologie

eröffnen jedoch zunehmend die

Möglichkeit, solche erstaunlichen

Tiersinne trotzdem zu nutzen. So

wurde jüngst anhand des Tempera-

tursinnesorgans des Schwarzen

Kiefernprachtkäfers ein äußerst

preiswerter Feuermelder ent-

wickelt, der Waldbrände

noch in 80 Kilometer

Entfernung wahr-

nimmt.

FEINER ALS JEDE HOCHTECHNOLOGIE

ZUKÜNFTIGE MÖGLICHKEITEN

Dieser Hund ist dazu augebildet, Krebstumore bei Menschenzu erschnüffeln.

Ein Hund hilft mit seinem ausgeprägten Geruchssinn bei der Suche nach Lawinenopfern.

Der Vogelzug birgt bis heute somanches Geheimnis.

Der Hungerreiz sig-nalisiert, wann derKörper Nahrungbraucht.

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DAS GRÖSSTE AUGE

Deutlich größer als ein Fuß-

ball waren die Augen eines

2007 lebend gefangenen

Kolosskalmars. Sie hatten

einen Durchmesser von 27

Zentimetern. Damit sind sie

die größten genau vermesse-

nen Augen der Welt. Es gibt

jedoch noch weit größere Ko-

losskalmare als diesen acht

Meter langen Fang, sodass

der absolute Höchstwert noch

höher liegen wird.

Kaum sichtbar trieb dasRettungsbootauf demAtlan-tik.Endlichhörten die

Schiffbrüchigen das ferneMotorengebrumm eines Rettungs-hubschraubers. Doch die nahendenHelfer im Hubschrauber sahen nichtsals Schaumkronen. Sie hatten dreiTauben an Bord, die in Beobach-tungskapseln saßen und in verschie-dene Richtungen blickten. Eine Tau-be im Helikopter pickte auf einenKnopf, der einen Alarm auslöste undso die Helfer auf die richtige Rich-tung aufmerksam machte. Als derPilot das Signal vernahm, flog er indie Richtung der erfolgreichenSpäherin und war wenig später beiden Schiffbrüchigen.

Die amerikanische Küstenwachetrainiert Tauben, allerkleinste oran-gefarbene Punkte, nämlich Ret-tungsboote zu melden. So nutzensie die sagenhafte Fähigkeit dieserTiere, fast einen Viertelgesichtskreisgleichzeitig konzentriert beobachtenzu können. Ein Mensch kann sichimmer nur auf einen Blickwinkel vonknapp drei Grad konzentrieren. 30Menschen müssten im Hubschrau-

ber sitzen, wenn sieden Bereich einer ein-zigen Taube absuchenwollten. Doch dabeiwürden sie auch nochviel eher ermüden alseine Taube.Auch andere Tieraugenleisten Gewaltiges.Ein Falke zum Bei-spiel hat ein so gutesAuge, dass er eine Li-belle auf 800 MeterEntfernung erkennenkann! Ein Mensch mitdiesem Sehvermögenkönnte noch aus 30Metern Abstand Zei-tung lesen.

Ein Löwe sieht ebenso scharf wieein Mensch und entdeckt eine Anti-lope auf 1500 Meter. Elefanten undNashörner, also Pflanzenfresser, dieals Erwachsene keine Feinde zufürchten haben, sehen dagegen so

unscharf, dass sie in 30 MeternEntfernung einen Busch nichtmehr von einem unbewegtenZebra unterscheiden können.Sie erkennen die Umwelt nur soverschwommen wie wir amRand unseres Blickfeldes, weilsie zum Überleben keine besse-ren Augen brauchen.

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Das Auge der Taube ist vielscharfsichtiger als das derMenschen und erkennt feinereFarbabstufungen.

Blickwinkel eines Menschenund einer Taube bei konzen-trierter Suche

Ein Luchs bei der Jagd nach einer Maus

Das Auge

Mensch:3 Grad

Taube: 90Grad

Können Tierebesser sehenals Menschen?

D001_R_04202_WIWBd80_100602a.qxp 07.06.2010 14:14 Uhr Seite 6

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Schon wenn nur ein Auge verlo-ren geht, kannein Tier in großeSchwierigkeitenkommen. Nichtallein weil dasGesichtsfeld

dann kleiner ist, sondern auch weilmit nur einem Auge kein räumlichesSehen mehr möglich ist, denn dazuwerden Rückmeldungen von beidenAugen benötigt. Trotzdem bedeutetselbst völlige Blindheit nicht den si-cheren Tod. In einer Vielzahl vonFällen vermochten erblindete Füch-se, Fischotter und andere Tiere ingefährlicher Umgebung jahrelangwohlgenährt zu überleben. Daskommt daher, dass für viele Tieredas Auge gar nicht der wichtigsteSinn ist. Für die meisten Säuger istdie Nase vorrangig, da sie ohnehin

meist nachts umherziehen. BeiGruppen bildenden Arten kommt esvor, dass ein sehgeschädigtes Tiervon den anderen versorgt wird. Eskann sogar Anführer der Gemein-schaft sein.

7

DIE KLEINSTEN AUGEN

aller Säugetiere besitzen

Fledermäuse und Maulwür-

fe. Zwar müssen sie sich in

der Finsternis mit anderen

Sinnen orientieren, blind sind

sie aber nicht. Sie nehmen

Kontraste wahr, und der Maul-

wurf macht auch längere Wan-

derungen über die Erd-

oberfläche.

An der Augenstellung eines Tieres ist seine Ernährungs-

weise ablesbar. Jäger, zum Beispiel Katzen, haben stets

beide Augen nach vorn gerichtet. Dadurch ist ihr Gesichts-

feld nach hinten zwar nicht so groß, aber nach vorn über-

lappen sich die zwei Sehfelder ihrer Augen stark. Das hilft

ihnen sehr, die Beute einzupeilen. Denn dort, wo sich die

Sehfelder überschneiden, kann das Gehirn die Entfernung

berechnen, indem es die leicht unterschiedliche Winkel-

stellung der zwei Augen auswertet. Gejagte Tiere, wie

Kaninchen oder Goldfische, haben hingegen die Augen

an der Seite des Kopfes, sodass sie möglichst weit nach

hinten sehen können, ohne den Kopf zu drehen. Einige

dieser Tiere, wie zum Beispiel die Waldschnepfe, haben

die gesamte Umgebung gleichzeitig im Blick.

DIE LEBENSWEISE FORMT DAS GESICHT

Seeotter

Gesichtsfelder von Tieren sind sehr unterschiedlich. Der dunkelblaue Bereich zeigt die Überschneidung der Sehfelder beider Augen:Dort ist räumliches Sehen möglich. Der hellblaue Bereich zeigt das Sehfeld eines einzelnen Auges. Der graue Bereich ist „blind“.

Die Augen des Maulwurfs sindwinzig wie Stecknadelköpfeund erkennen nur Hell undDunkel.

Sind erblin-dete Tieretodgeweiht?

D001_R_04202_WIWBd80_100602a.qxp 07.06.2010 14:14 Uhr Seite 7

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Vitus B. Dröscher

Sehen, Hören, Tasten, Riechen und Schmecken – das sind die fünf Sinne des Menschen. Tiere haben jedoch noch wesentlich mehr Sinne, die uns Menschen geradezu „übersinnlich“ vorkommen. Warum werden Hunde

beim Polizei- und Rettungsdienst eingesetzt? Wie kommt es, dass Katzen immer auf ihre vier Füße fallen? Und wie finden sich Fledermäuse in ihren dunklen Höhlen zurecht? Wie außergewöhnlich die Sinnesleistungen im Tierreich

sind, beschreibt der erfolgreiche Verhaltensforscher und Sachbuchautor Vitus B. Dröscher in diesem WAS IST WAS-Band anhand zahlreicher Beispiele.

In dieser Reihe bereits erschienen:Band 1 Unsere ErdeBand 2 Der MenschBand 3 EnergieBand 4 ChemieBand 5 Entdecker und ihre ReisenBand 6 Die SterneBand 7 Das WetterBand 8 Das MikroskopBand 9 Der UrmenschBand 10 Fliegerei und LuftfahrtBand 11 HundeBand 12 MathematikBand 13 Wilde TiereBand 14 Versunkene StädteBand 15 DinosaurierBand 16 Planeten und RaumfahrtBand 17 Licht und FarbeBand 18 Der Wilde WestenBand 19 Bienen, Wespen und AmeisenBand 20 Reptilien und AmphibienBand 21 Der MondBand 23 ArchitekturBand 24 ElektrizitätBand 25 SchiffeBand 27 PferdeBand 28 AkustikBand 29 WissenschaftenBand 30 InsektenBand 31 BäumeBand 32 Meereskunde

Band 33 PilzeBand 34 WüstenBand 35 ErfindungenBand 36 PolargebieteBand 37 Computer und RoboterBand 38 Säugetiere der VorzeitBand 39 MagnetismusBand 40 VögelBand 41 FischeBand 42 IndianerBand 43 SchmetterlingeBand 44 Die Bibel. Das Alte TestamentBand 45 Mineralien und GesteineBand 46 MechanikBand 47 ElektronikBand 48 Luft und WasserBand 49 SportBand 50 Der menschliche KörperBand 51 Muscheln, Schnecken, TintenfischeBand 52 BriefmarkenBand 53 Das AutoBand 54 Die EisenbahnBand 55 Das alte RomBand 56 Ausgestorbene und bedrohte TiereBand 57 VulkaneBand 58 Die WikingerBand 59 KatzenBand 60 Die KreuzzügeBand 61 Pyramiden

Band 62 Die GermanenBand 63 FotografieBand 64 Die alten GriechenBand 65 EiszeitenBand 66 Geschichte der MedizinBand 67 Die VölkerwanderungBand 68 NaturBand 69 FossilienBand 70 Das alte ÄgyptenBand 71 PiratenBand 72 HeimtiereBand 73 SpinnenBand 74 NaturkatastrophenBand 75 Fahnen und FlaggenBand 76 Die SonneBand 78 GeldBand 79 Moderne PhysikBand 80 Tiere – wie sie sehen, hören und fühlenBand 81 Die sieben WeltwunderBand 82 GladiatorenBand 83 HöhlenBand 84 MumienBand 85 Wale und DelfineBand 87 Türme und WolkenkratzerBand 88 RitterBand 89 MenschenaffenBand 90 Der RegenwaldBand 91 Brücken und TunnelBand 92 Papageien und SitticheBand 93 Die Olympischen Spiele

Band 94 SamuraiBand 95 Haie und RochenBand 96 SchatzsucheBand 97 Zauberer, Hexen und MagieBand 98 KriminalistikBand 99 Sternbilder und SternzeichenBand 100 Multimedia und virtuelle WeltenBand 101 Geklärte und ungeklärte PhänomeneBand 102 Unser KosmosBand 104 WölfeBand 105 WeltreligionenBand 106 BurgenBand 107 PinguineBand 108 Das GehirnBand 109 Das alte ChinaBand 110 Tiere im ZooBand 112 FernsehenBand 113 EuropaBand 114 FeuerwehrBand 115 BärenBand 116 MusikinstrumenteBand 117 BauernhofBand 118 MittelalterBand 119 GebirgeBand 120 PolizeiBand 121 SchlangenBand 122 BionikBand 123 Päpste

Band 124 BergbauBand 125 KlimaBand 126 DeutschlandBand 127 ErnährungBand 128 Hamster, Biber und andere NagetiereBand 129 Lkw, Bagger und Traktoren

Tiere – wie siesehen, hören und fühlen

Tiere – wie siesehen, hören und fühlen

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07/10

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ISBN 978-3-7886-0420-2

9 7 8 3 7 8 8 6 0 4 2 0 2

BAND 80

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