Testbericht RESTEK MRIA+ Phonovorverstärker in HIFI STARS Dezember 2010

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Ausgabe 09 Dezember 2010 – Februar 2011 Deutschland € 11 • Österreich € 12,30 Luxemburg € 13,00 • Schweiz sfr 22,50 ISSN 1867-5166 www.hifi-stars.de

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Testbericht RESTEK MRIA+ Phonovorverstärker in HIFI STARS Dezember 2010

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Ausgabe 09Dezember 2010 –Februar 2011

Deutschland € 11 • Österreich € 12,30Luxemburg € 13,00 • Schweiz sfr 22,50H

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ISSN 1867-5166

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Wenn man beim Namen Restek an Pho-noverstärker denkt, fällt einem sofortder begeisternde EMAS ein (siehe HS

07). Soviel Komfort wie diese Vorstufe bietet derkleinere Bruder MRIA+ nicht. Muß er auch nicht,denn wenn es lediglich darum geht, die zarten Si-

gnale eines (!) Tonabnehmers zu übertragen, reichtdiese Version des hessischen Herstellers völlig aus.Im Äußeren ist dieser Phonoverstärker im Midi-Format mit seinen Abmessungen von 285 x 64 x330 mm (B x H x T) eindeutig sofort als Restekge-rät identifizierbar. Obwohl kompakt in der Form,

Restek Phonovorstufe MRIA+

Großer Kleiner

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kommen rund 4 kg an Gewicht zusammen; es gibtschließlich nur zwei Gehäuseserien (die selbst ge-fertigt werden). Immer kennzeichnen klare Kon-turen das bleibende Design. Eine Punktmatrix bil-det das Display, wählbar in den Farben rot, grünoder blau und paßt wunderbar zum sachlichenAuftritt des Gerätes. Die bei Restek übliche Front-plattenauswahl in Alu-schwarz-matt, verchromt(100 Euro Aufpreis, so wie auch die Version in po-liertem Acryl), ist absolut ausreichend. UnsereVersion im schlichten schwarz-matt mit blauemDisplay, welches sich übrigens entweder mit demherrlich laufenden Multifunktionswähler - oderper Fernbedienung - abschalten läßt, sieht für mei-ne Begriffe unglaublich cool aus. Außen paßt so-weit alles - mir ist dieses firlefanzlose Design oh-nehin sehr recht. Ich bin eher Detailfan und sieheda - der MRIA+ ist mit einer Lautstärkeregelfunk-tion ausgestattet! Knallharte Puristen (quasi High-End-FKKler) könnten somit entweder eine Ketteaus Plattenspieler, Phonovorverstärker und Aktiv-lautsprechern aufbauen - oder alternativ den Wegüber Endstufen gehen, um damit Passivlaut-sprecher zu betreiben. Letzters hat der Autor auchzusammen mit den beiden Mono-Endstufen Re-stek Extract ausprobiert und ich warne Neugierige- das ist ja komplett abgefahren ... später mehr.

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Anpassung - technisch gemeintZunächst einige wichtige Details: Die notwendigeAnpassung des Phonoeingangssignals wird mitdem altbekannten Mäuseklavier erledigt, welchessich auf der Unterseite des Gerätes befindet. DieEingangimpedanz läßt sich in feinfühligen 10-Ohm-Schritten von 50 Ohm bis 680 Ohm und 47kOhm einstellen. Die Kapazität entsprechend in50-pF-Schritten von 100 bis 600 pF. Die Verstär-kung wirkt per Menü in Vier-Dezibel-Schrittenzwischen 32 dB und 64 dB. Diese Maximalleistungreicht für so gut wie alle Tonabnehmer auf demMarkt. Die schwächeren Signale wirklicher Exotensollten mit eigenem Übertrager „vorbehandelt“werden. Als probate Vorgehensweise beim Ein-stellen des erforderlichen Wertes hat sich die fol-gende gezeigt: Den MRIA+ hochkant auf der Sei-te positionieren und die Systemforderungengrundeinstellen. Frei nach der alten bayerischenLebensphilosophie „a bisserl was geht immer“tastete ich mich gehörmäßig an den für mein Ohrexakt passenden Abschlußwert für den verwen-denten Tonabnehmer (Clearaudio Stradivari)heran. Unglaublich, was mit dieser Feinkorrekturaus dem System herauszuholen ist. Ein Blick aufdie MRIA+-Testwerte des Labors zeigen es ohne-hin schon auf. Strikt linear - und genau so hörtsich dieser Phonovorverstärker auch an.

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Nachdem bei diesem Gerät die Lautstärke elektro-nisch regelbar ist, haben wir es aufgeschraubt undnachgesehen, wie die Restek-Mannen das denn somachen... Der saubere Aufbau von außen setztsich konsequent im Inneren des Geräts fort. Mansieht sofort, daß Restek hier ebenfalls für klaresDesign steht. Die sauber strukturierte Platine be-sitzt extrem rauscharme Operationsverstärker fürdie RIAA-Entzerrung und die Ausgangsstufe.Und siehe da - der Vorverstärkerausgang bestehtnicht (wie üblich) aus einem Potentiometer, hier istes eine aktive Stufe mit elektronischer (und daherfernbedienbarer) Lautstärkeregelung. Es entstehtkein Poti-Laufgeräusch (es gibt ja keines) und auchkein Innenwiderstand, wie üblich in so einemBauteil... Hierin dürfte ebenfalls ein Teil des line-aren Klanges des MRIA+ begründet liegen.Auf der Rückseite des Gerätes befinden sich dieüblichen RCA/Cinch-Ein- und Ausgänge undselbstverständlich eine solide Erdungsklemme.Mit dem Schalter neben der Kaltgerätebuchse läßtsich der MRIA+ komplett ausschalten. Je nach-dem, wo der MRIA+ im Rack steht, geschieht diesrecht unkompliziert. Bei mir steht er On Top, ne-ben dem Laufwerk und ist damit perfekt erreich-bar. Verkabelt wurde er mit HMS Gran Finale -wenn schon, denn schon.

Der KlangIst vom ersten Ton an „geradeaus“. Kalt aus demKarton, etwas herumgespielt mit den Werten,Strom an und Musik marsch. „Was kostet der?“,wurde ich vom beisitzenden Kollegen gefragt.„Glatt einen Tausender“, lautete meine lakonischeAntwort. Tiefes Schweigen neben mir... Denn aufdas, was wir nun erleben sollten, waren wir wirk-lich nicht gefaßt. Es gibt einige Vinylscheiben, diesich in letzter Zeit beim Rezensenten als Maß derDinge herausgestellt haben. Dazu zählen EvaCassidy mit „Songbird“ (G1-10045), die Manger-LP, Antonio Forcione Quartet in Concert (NaimLP116), unbedingt die „Friday Night in SanFrancisco“ mit Al Di Meola, John Mc Laughlinund Paco De Lucia (Philips VPLP 001). Und fürdie komplett Wahnsinnigen steht Charly Antolinimit „Knock Out“ (Clearaudio JET33001) immerwieder gerne auf dem Wunschprogramm. HughMasekelas „Hope“ darf ebenfalls nicht fehlen unddie Klassikfraktion wird mit der Einspielung von

Sviatoslav Richter „Liszt, Concerto No.1 undNo.2“ (Speakers Corner) perfekt bedient.In genau dieser Reihenfolge haben wir gehört. Tja... bitte ersparen Sie mir den üblichen Klangreigená la „Triangel-Pling-Pling von hinten rechts unddominante Posaune von vorne“, ebenso wie„schön mittig stehende Sängerin mit klarem Aus-druck in der Stimme“ (wo denn sonst?). GehenSie hin und hören Sie selbst, denn ehrlich: Wir ha-ben ganz selten einen derart sauber reproduzieren-den Phonoverstärker gehört ... falsch: wir habenihn ja gar nicht gehört (!) - das ist das Perfekte da-ran. Und dann noch zu diesem Preis? Der ist jafast schon unverschämt günstig! Ach ja - die direk-te Version über die beiden Mono-Endstufen Re-stek Extract ... ich bin dafür, daß in solchen Fällender Waffenschein für High-Ender eingeführt wird,denn so stelle ich mir analoge Pornographie vor:pur, direkt und völlig hemmungslos!

Auf den Punkt gebrachtWer zu diesem Preis derartige Qualität

(drei Jahre Garantie sind obligatorisch) so-wohl im Gehäuse als auch im Klang und dazunoch lautstärkegeregelt haben will, der mußlange suchen und vermutlich dann doch vielmehr Geld ausgeben. Man kann die Sucheaber auch verkürzen und ganz einfach einenRestek MRIA+ kaufen...

ALEXANDER ASCHENBRUNNER

InformationRestek Phonovorstufe MRIA+Preis: ab 1000 € Hersteller/Vertrieb:Restek AGUntere Feldstr. 13D-34277 FuldabrückTel.: 0561-42089Fax: 0561-42080E-Mail: [email protected]: www.restek.de

Ein Klavier, einKlavier - ein

Mäuseklavier...!