Textlinguistik - rezeption_hypertexte

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    1Software-Rezension: Hexaglot Sprachkurs EuroPlus+ Flying Colours

    Redaktion LINSE (Linguistik-Server Essen)

    Universitt GH Essen, Fachbereich 3, FuB 6

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    Linguistik-Server EssenDagmar Tiedge:

    Rezeption von Text und Hypertext ein Vergleich

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    Inhaltsverzeichnis

    I. POLEMISCHE EINLEITUNG .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . 2

    II. WAS IST EIN TEXT?- DAS PROBLEM EINER BEGRIFFSBESTIMMUNG. ..... ..... .... .....3

    III .1 TEXTLINGUISTIK.. . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4

    III.2 SPRACHSYSTEMATISCH ORIENTIERTETEXTLINGUISTIK UND KOMMUNIKATIONSORIENTIERTE TEXTLINGUISTIK - EIN

    VERGLEICH .....................................................................................................................................................4

    III.3. DERTEXTBEGRIFF IN DER TEXTLINGUISTIK .................................................................................................5

    III.3.1. KOHRENZ UNDKOHSION....................................................................................................................5

    III.3.2. Linearitt... ..... ..... .... ..... .... ..... ...........................................................................................................6

    III.3.2.1. uerliche bzw. relative Geschlossenheit............................................................................................7III.3.3. EINSCHRNKUNG DES LINEARITTSPRINZIPS DURCH KOGNITIVE PROZESSE UNDTEXTREZEPTION.....................7

    III.4. DIE MEHRDEUTIGKEIT DER VERKNPFUNGSBEZIEHUNGEN BEI DER TEXTREZEPTION........................................8

    III.4.1. DIE GRENZEN DER ANALYSE DER TEXTSEMANTIK .....................................................................................8

    III.4.2. TEXT-KONTEXT-RELATION UND PRAGMATISCHE ASPEKTE DES ERWERBS VON WISSENSSTRUKTUREN................8

    IV. HYPERTEXT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10

    IV.1. GRUNDPRINZIPIEN VONHYPERTEXTEN .....................................................................................................11

    V.1.1. Textreprsentation............................................................................................................................11

    V.1.2. Textorganisation..............................................................................................................................11

    V.1.3. Interaktivitt und Dialogcharakter........................................................................................................12

    V.2. VERKNPFUNGEN ................................................................................................................................. .. 14

    V.2.1 Veknpfungsebene............................................................................................................................14

    V.2.2. Verknpfungstypen..........................................................................................................................15

    V.2.3. Grenzen und Probleme sinnvoller Verknpfungen.................................................................................15

    V.2.4. Explikation der Verknpfungsstrukur.................................................................................................. 16

    V.2.5. Kohsive Geschlossenheit.................................................................................................................17

    V.2.6. Sprachliche Notwendigkeiten.............................................................................................................18V.3. TEXTREZEPTION VON HYPERTEXTEN .........................................................................................................18

    V.3.1. Vorteile und Nachteile.......................................................................................................................18

    V.3.2. Selektion und Kohrenz.....................................................................................................................22

    V.3.3. Kognitive Plausibiltt.......................................................................................................................22

    V.4. HYPERTEXT UND TEXT- EIN VERGLEICH ....................................................................................................23

    IV . SCHLUWORT:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25

    V. LITERATUR. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . 2 6

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    I. Polemische Einleitung

    Der vorliegende Text ist trotz seiner linear intendierten Rezeptionsstruktur kein reiner Text. Zwar

    erfolgt seine Leserichtung im wesentlichen sequentiell, jedoch weist das Textganzedurchaus hypertex-

    thnliche Merkmale auf. Mehr oder weniger hypertextuell (d.h. nur in Fragmenten linear) verlief auch

    der Entstehungsproze der Arbeit, diesich erst nach und nach zum Textganzen fgte. Die Einteilung

    der Arbeit in Unterkapitel, diethematische Verknpfung von Einzelinformationen, verlief zwar nicht

    willkrlich (dies unterliefe einen logischen Textaufbau), liee sich jedoch auch auf andereArt und Wei-

    se darstellen. Und gerade diese Mglichkeit zu variieren, machte mir whrend bestimmter Etappen der

    Textentstehung groe Probleme. Unzhlige Male schob ich mit dem Cursor die im Text manifestierten

    Gedankengnge hin und her, nderte Satzstellungen, einzelne Wrter, ja sogar Buchstaben, fgte

    Textpassagen ein und entfernte an anderer Stelle welche. Probleme entstanden dann, wenn Referenzennach nicht mehr nachvollziehbaren Korrekturen bzw. Vernderungen pltzlich fragwrdig erschienen.

    (Mit der guten alten Schreibmaschine wre mir das nicht passiert).

    Von einem linearen Produktionsablauf einesdoch letztendlich gedruckten, linearen Texteskann da

    nicht die Rede sein. Vielmehr erscheint es, als seien lineare Strukturen lediglich Darstellungsform. Dies

    gilt, mit Einschrnkungen, auch fr viele Texte, die nicht am Computer entstehen.

    Und nicht zuletzt war ich zuerst einmal selbst Rezipient, um dann Textproduzent zu sein. Auch hier

    gibt es keine klaren Trennungen. Explizit mchte ich damit sagen, da Textproduktion und -rezeption

    vielmehr ein rekursives Durchlaufen verschiedener Phasen ist, als ein sequentieller Enstehungsproze.

    Auch die Lektre der Sekundrliteratur ging keineswegs linear vonstatten: Das hufige Heranziehen von

    Stichwortverzeichnissen verhinderte im Vorfeld das lineare Abarbeiten desQuellenmaterials.1 Und ich

    gestehe, kaum einen der von mir in der Literaturliste angegebenen, dickleibigen Folianten von vorne bis

    hinten durchgelesen zu haben. Das zwar zur Verfgung stehende - jedoch fr den konkreten Fall nicht

    immer bentigte- Meer von Informationsmaterial erfordert studentisch-konomischesLeseverhalten:Gemeint ist damit das berspringen und Herauspicken einzelner Kapiteln. Esmu bereits im Vorfeld

    eine Auswahl getroffen werden, sonst knnte man sich ber Jahre hinweg in der Materie verlieren - so

    lautet meine erklrende Entschuldigung. Ein jeder, der behauptet, esanderszu tun, ist - so finde ich -

    ein Narr oder Lgner (oder ein - sich ber Jahre hinweg in der Materie vertiefen wollender und ms-

    sender - Wissenschaftler.)

    1

    Ein und dasselbe Schlagwort wird whrend einer Untersuchungsetappe in verschiedenen Bchern unter die Lupe genom-men, um die unterschiedlichen Herangehensweisen und das In-Zusammenhang-Setzen von Einzelinformationen der jewei-ligen Autoren miteinander zu vergleichen.

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    II. Was ist ein Text?- Das Problem einer Begriffsbestimmung

    Intuitiv knne n wir nmlich recht gut s agen, ob ein aus S tze n best ehen des Gebude ein

    Tex t ist od er nicht.2

    DiesesZitat mag einem vorwissenschaftlich-alltagsgebruchlichen TextverstndnisGenge tun, bleibt

    jedoch fr eine wissenschaftliche Begriffsbestimmung zu unkonkret. Im allgemeinen Verstndnis ist

    Text eine formal begrenzte, mndlich oder schriftlich fixierte Einheit, die in der Regel mehr alseinen

    Satz umfat.3 Selbst in der Sprachwissenschaft gibt es keine allgemeingltige Definition des Begriffs

    Text. Dies liegt auch daran, da Texte unter den verschiedensten Gesichtspunkten und Zielsetzun-

    gen betrachtet werden knnen. Die unterschiedlichen Anstze und Analyseverfahren der jeweiligen

    Forschungsrichtungen produzieren heterogene Ergebnisse und Auffassungen ber diesen Begriff, die sich

    je nach dem widersprechen oder auch ergnzen.

    Da es dennoch Regularitten gibt, die fr alle Texte gelten, erscheint der Versuch einer Begriffsbestim-

    mung zumindest annhernd mglich. Eingrenzend und somit erleichternd kommt hinzu, da in der

    vorliegenden Arbeit der Begriff Text unter textlinguistischen Aspekten untersucht wird.

    Das Augenmerk richtet sich dabei zuerst auf den schriftlichen, gedruckten Text im Lehr-Lern-Kontext4,

    wobei das Interessestrker den kognitiven Strukturen der Wissensaneignung bei der Textrezeption,

    weniger hingegen der Textproduktion gilt. Da jedoch der wissensvermittelnde Umgang mit Texteneinen mittelbaren, einseitigen Interaktionsproze darstellt, ist die gelegentliche Bezugnahme auf die

    Produktion von Nten.

    Im zweiten Teil der Arbeit werden die darausentstandenen Untersuchungsergebnisse den textuellen

    Eigenschaften von Hypertexten gegenbergestellt. Damit dies mglich ist, mssen jedoch zunchst die

    hypertextspezifischen Eigenheiten des Mediums herausgearbeitet werden. Der textlinguistische Zugriff

    erscheint in diesem Zusammenhangbesondersdeshalb als adquat, dadiebei der Navigation im Hy-

    pertext entstehenden Spuren alsAnaloga zu linearen Texten betrachtet werden knnen. Denn letzt-

    2Beishart, Ortwin, Edeltraut Dobnig- Jlich, Hans-Werner Eroms und Gerhard Ko: Textlinguistik und ihre Didaktik,Donauwrth 1976, S.12.3vgl. Brinker, Klaus: Linguistische Textanalyse - eine Einfhrung in Grundbegriffe und Methoden, 3. durchgesehene underweiterte Auflage, Berlin 1992, S. 12; Bumann, Hadumod: Lexikon der Sprachwissenschaft, 2. Vllig neu bearbeitete

    Auflage, Stuttgart 1990, S.776.4Begriff nach Tergan, Sigmar-Olaf: Aufbau von Wissensstrukturen mit Texten und Hypertexten, in: Zeitschrift fr Infor-mationswissenschaft und Praxis, 44. Jahrgang, Nr.1.

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    endlich sind Hypertexte prstabilisierte Texte, ausdenen der Rezipient durch Stoffreduktion auf das

    jeweils relevante und durch Linearisierung, einen Text bildet5

    II I.1 Textlinguistik

    Der relativ junge Forschungszweig der Textlinguistik hat sich von der in der linguistischen Forschung

    vorherrschenden Domne des Satzes abgewendet, um sich mit satzbergreifenden sprachlichen Regula-

    ritten zu beschftigen.6 SchriftlicheTexte knnen in diesem Zusammenhang allgemein als relativ in

    sich abgeschlossene und nur marginal vernderbare7 Medien bezeichnet werden, die der Reprsentation

    und Rezeption von Informationen bzw. Wissen dienen.

    Traditi o nelle lineare Texte s tel le n mitte ls sp rachlicher Ko nven tio nen objekti viert e o der

    ve rge gens tn dlicht e Be sch reibungen von Aspe kte n der Wisse nss truktur de s Autors ber e ine

    Geg enst andsber eic h dar.8

    Texte lassen sich von zwei unterschiedlichen Standpunkten aus betrachten: Der Textproduktion

    (=Textkonstitutuion) und dem Textverstehen(= Textrezeption). Erstere ist nach Wawryzyniak9 fr die

    Textsyntax von Belang. Die Textrezeption hingegen ist strker mit der Textsemantik in Zusammenhang

    zu bringen.

    I II .2 Sprachsystematisch ori enti erte Textlinguistik und kommunikationsori entierte Textlinguisti k -

    ein Vergleich

    Man unterscheidet zwischen der sprachsystematisch-orientierten- und der kommunikationsorientierten

    Textlinguistik. Erstere sieht nach Brinker

    [...] den Textzusammenhang a uss chl ielich durc h grammat ische Regu lari tte n bestimmt,

    was die [- und genau das kritisiert und ergn zt die zweite Au sricht ung -D.T.] kommu nikati-

    ve n Bedin gungen der Textkons titut ion und -reze ption a uer a cht lt.10

    5referiert nach: Hammwhner, Automatischer Aufbau von Hypertext-Basen als deskriptiv expositorischer Text, Diss.,Konstanz 1990, S.14.6vgl. Brinker (1992): S. 13, Buman(1990): S.779, Beishart(1976): S. 11ff.7Zum Beispiel durch An- oder Durchstreichen von Textpassagen oder in Form von handschriftlichen Notizen.8Tergan(1993):S.15. Dies gilt nur fr wissensvermittelnde Texte.9

    Wawryzyniak(1980;S.55), nach: Vater, Heinz: Einfhrung in die Textlinguistik 1994, 2. berarb. Auflage , Mnchen1994, S.10.10Brinker, Klaus: (1992): S. 21.

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    Mit anderen Worten: Textkohrenz wird in der sprachsystematisch orientierten Textlinguistik aus-

    schlielich ber diesyntaktisch-semantische Beziehung zwischen sprachlichen Elementen in aufeinan-

    derfolgenden Stzen definiert. Textbildung wird hier durch das Regelsystem der Sprache gesteuert und

    auf allgemeine, sprachsystematisch zu erklrendeGesetzmigkeiten gegrndet. Die kommunikations-

    orienterte Textlinguistik hingegen geht strker pragmatisch bzw. handlungorientiert vor: Sie sieht den

    Text

    nicht me hr als gr ammat isc h v erk npf te Satzfo lge , sond ern als k omple xe sprach li che Hand-

    lung, mit d er der Sprech er oder Sc hre iber e ine be stimmte kommunikative Be ziehung zu m

    Hre r oder Le ser he rzustel le n v ers ucht .11

    Laut Beishart12 kritisiert die kommunikationsorienterte Textlinguistik die sprach-systematisch-

    orientierte Ausrichtung folgendermaen: Sie wirft ihr vor, da sie durch die Ausrichtung der Beschrei-bung von Konstitutionsbedingungen der Texte den Zugang zu ihrer Pragmatik verstelle.

    Die sprachsystematisch orientierteTextlinguistik widmet sich hauptschlich textinternen Strukturen.

    Als textkonstitutiveStrukturen werden hier dieEinheitlichkeit von Referenzzusammenhang, Tempus,

    Lexikalisierung und Mitteilungspersktive gesehen. Die kommunikationsorientierte Textlinguistik orien-

    tiert sich hingegen strker an textexternen Strukturen. Sie betrachtet Texte im wesentlichen als kom-

    munikativen Proze. Der Untersuchungsschwerpunkt liegt hier auf pragmatisch-funktionalen Aspekten:

    Dem kommunikativen Austausch zwischensender und Empfnger.

    An dieser Stelle mchte ich methodische Selbstkritik ben, denn ich habe bislang immer noch nicht den

    Versuch einer Begriffsbestimmung fr Text unternommen. Dies soll im folgenden Kapitel nachgeholt

    werden.

    II I.3. Der Textbegriff in der Textlinguistik

    III .3.1. Kohrenz und Kohsion

    Die zentrale Frage lautet: Welche wesentlichen Eigenschaften mu ein sprachlichesGebilde vorweisen,

    um unter textlinguistischen Kriterien als Text zu gelten?

    Sprachwissenschaftlich gesehen konstituiert sich Textbildung durch semantische und syntaktischeVer-

    knpfungsbeziehungen. Liegen diese inhaltlich-thematischen und formalen Zusammenhnge vor, so

    11ebd.: S.15.12Beishart, Ortwin, Edeltraut Dobnig- Jlich, Hans-Werner Eroms und Gerhard Ko (1976): S.13.

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    spricht man von Kohrenz. Eine Ansammlung von Schrift- oder Sprachmaterial kann nur dann als Text

    gelten, wenn Kohrenz vorliegt.13

    Kohrenz ist von der Kohsion abzugrenzen. Letztere bezeichnet den durch die formalen Mittel der

    Grammatik erzeugten Textzusammenhang. In machnen Auffassungen wird Kohsion auch als Unter-oder Teilmengeder Kohrenz bezeichnet, denn sie bezieht sich auf die textoberflchenstrukturellen

    Zusammenhnge, die syntaktischen Mittel der Verkettung von sprachlichen Einheiten. So gesehen ist

    Kohrenz der Kohsion bergeordnet und schliet sie mit ein.

    Laut Beaugrande/Dressler beruht Kohsion auf grammatischen Abhngigkeiten. Vater fat Kohsion

    als grammatische Relation zwischen Einheiten eines Textes auf, wobei esvorwiegend um satzbergrei-

    fende Relationen geht.14 Inhaltliche bzw. semantische Sinnzusammenhnge, Kausalitts-, Referenz-

    und Zeitbeziehungen werden dabei auer Acht gelassen.

    Da schriftliche Texte eine entzeitlichten, entrtlichten und mittelbaren Kommunikationsproze impli-

    zieren, ist Kohrenz nicht nur eine Leistung des Produzenten, sondern hngt auch erheblich vom Rezi-

    pienten ab. Texte mssen deswegen auch ausder Sicht des Rezipienten semantisch und argumentativ

    stimmig sein. Im Zusammenhang mit dem Lehr-Lern-Kontext betrifft die

    [ ...] Kohrenz de r Wisse nsrepr se ntation [...] das Ausmader se mantisc hen Vern etz ung

    der e inzelnen Wi sse nse leme nte auf un ter sch iedli chen Ebe nen der In formationsv erarbe itu ng.Bei k ohrente n, gut s trukturierten Wis sen sre prsent atione n sind zwisch en a llen Wiss ense-

    le ment en seman ti sche Rel atione n herg est ellt. [...]. Die mentale Koh ren zbildung kann durch

    M it tel de r Textgest altung un ter st tzt werden.15

    III.3.2. Linearitt

    Da im konventionellen Text sprachliche Einheiten zeitlich nacheinander, in einer inhaltlich logisch

    strukturierten Reihenfolge, geuert und verstanden werden, ist das Linearittsprinzip ein weiteres

    textbildendes Moment sowie notwendige Voraussetzung fr Kohrenz. Linearitt ist nicht eine bloe

    Abfolge von Textsequenzen, sondern beruht auf der logisch strukturierten bzw. kohrenten Verkettung

    textueller Untereinheiten. Lineare Textstrukturen lassen sich in hierarchische Strukturen unterglie-

    13Jedoch wird auch der Kohrenzbegriff in den jeweiligen Forschungsuntergruppen der Textlinguistik unterschiedlich defi-niert.14Vater, Heinz (1994):S.32.15Tergan (1993): S.16.

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    streng linear verlaufen kann. Doch um darauf eine fundierte Antwort geben zu knnen, mssen Unter-

    suchungen ber kognitive Prozesse der Textrezeption in die Untersuchung mit einbezogen werden.

    I I I .4. Die Mehrdeutigkeit der Verknpfungsbeziehungen bei der Textrezeption

    I II .4.1. Die Grenzen der Analyse der Textsemantik

    Inhaltliche Bezge zwischen Stzen oder Informationseinheiten - diese sind die fr die Textbildung

    konstitutiven Elemente - lassen sich nicht immer eindeutig bestimmen und mit letztendlicher Sicherheit

    nachweisen. In der Regel werden sie vom Rezipienten interpoliert, da bei diesem grundstzlich dieNei-

    gung vorliegt,

    das [...] Geles ene als zusamme nge hrig zu inte rpretier en, als k ohrent au fzu fassen .[...]. Im

    allge meinen [..] wird e ine uerlic he T exte inh eit (d.h. die ue re Form eines Textes ) als In-

    diz daf r g enomme n, daauc h e ine innere Te xte inhe it vo rliegt .18

    Die Plausibilitt eines Textes, d.h. der Sinnzusammenhangzwischen Stzen oder Satzteilen, wird vom

    Rezipienten auch auerhalb desTextes, bzw. auersprachlich konstruiert. Daraus lt sich schlufol-

    gern, da sich dieKohrenz eines Textesdurch eine semantische und syntaktischeAnalyse nicht voll-

    stndig erfassen lt. Ein eindeutiges berleitungs- oder Interpretationsregelsystem, dasdazu ntig

    wre, lt sich beim gegenwrtigen Stand der Linguistik noch nicht formulieren. 19 Doch wenn es keine

    ultimativ gltigen Bestimmungskriterien der Textkohrenz gibt, lt sich anhand textlinguistischer

    Analyseverfahren nicht mit letzter Sicherheit ein Text vom Nicht-Text abgrenzen.

    I I I .4.2. Text-Kontext-Relati on und pragmatische Aspekte des Erwerbs von Wissensstrukturen

    Auch auerhalb ihres internen Informationsgefges sind Texte keine statischen und in sich geschlossene

    Einheiten. Sie lassen sich nicht als isolierteund autonome Ganzheiten konsumieren und wohl auch

    nicht produzieren. Vielmehr sind sie situationsgebunden zu betrachten: sie sind kontextabhngig. Daim

    Grunde genommen jeder ein und denselben Text andersliest, mssen pragmatischeAspekte mit in die

    Untersuchung einflieen:

    18Beishart, Ortwin, Edeltraut Dobnig- Jlich, Hans-Werner Eroms und Gerhard Ko (1976): S. 16.19ebd.: S.14.

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    Te xtvers tehe n ist so wohl ein text gel ei tet er wie wisse nsg ele iteter aktiver kog nit iver Proze,

    in de r Textinformationen und bes tehe nde Wiss ens str ukt uren , Inte res sen un d Ziels etz ungen

    ei ne Rolle spiele n.20

    Textrezeption ist gebunden an das Vorwissen und abhngig vom jeweiligen Informationsbedarf. Die frden Rezipienten neuen Informationen in einem Text werden stets in Beziehungzu bereits vorhandenen

    Informationen bzw. zu seinem Vorwissen gesetzt.21 Der Inhalt kann erst verstanden werden, wenn das

    bereits vorhandene Wissen mit dem im Text dargestellten Wissen in Relation gesetzt wird. Nun findet

    ein Umstrukturierungsproze statt, dasneu erworbeneWissen wird in die bereits vorhandenen Wis-

    sensgefge eingeordnet.

    Ve rst ehe n wir Text als eine Art externalisiert e Wiss ens str uktur, die d er Lese r mit seinem

    ei gen en (internalisierten ) Wiss ens str ukturen in Verbin dung zu bringe n v ers ucht , so kannman viellei cht auch s age n, daversc hiedene Strukturen inte rag ieren. Au f d ies e Art von Deu-

    tu ngsarbe it ist jede Le ktre ange wiesen. Als Erge bnis d ies er Deutungsarb eit erzeugt der [...]

    Les er einen Text [...], de n er als (inne rha lb seiner In ter ess en und seines Vor wi ssen s, D.T.) zu

    ve rst ehen den Ausgang ste xt rez ipier t hat.22

    Insofern produziert der Leser im Rezeptionsvorgang gewissermaen selbst einen neuen Text. Doch fr

    den Rezipienten kann dieser Text nur dann kohrent sein, wenn er die einzelnen Wissenseinheiten

    nachvollziehbar aufeinander beziehen kann. Das heit, der Rezipient ordnet im Idealfall dieeinzelnen

    Wissenseinheiten in sein bereits vorhandenes Wissen ein.

    Dieser Verstehens- und Zuordnungsproze verluft zyklisch, nicht linear. Die Kognitionspsychologie

    geht davon aus, da intellektuelle Prozesse beim Menschen nicht-linear organisiert sind und da Wis-

    sen im menschlichen Gehirn in vernetzten topologischen, nicht-linearen Strukturen organisiert sei.23

    Wie bereits erwhnt, kann ein Autor das Rezeptionsverhalten seinesLesersnur begrenzt lenken. Der

    logische Aufbau seines Textes kann fr den Leser durchaus von nur eine peripherer Bedeutung sein.24

    20Tergan, Sigmar-Olaf (1993): S.16.

    21 Prinzip der Thema-Rhema-Gliederung: Das aus dem jeweiligen Kontext Neue (Rhema) kann erst durch das dazu gesag-te Bekannte (Thema) verstanden werden.22Biere, Bernd Ulrich: Textverarbeitung -Leser-Text-Interaktion oder Kommunikation zwischen Lesern, in: NorbertOellers: Neue Technologie und Medien in Germanistik und Deutschunterricht, Berlin 1987, S. 93-99.

    23Kuhlen (1991): S.55.24Dem widerspricht Tergan(1993), S.16 : korrektes Textverstehen liegt dann vor, wenn die vom Leser aufgebaute Wis-senstruktur der vom Autor intendierten Wissensstruktur nicht widerspricht.

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    De r Leser [...] vern dert im so v ers tan dene n Re zept ionspr oze not wend igerweise den

    Tex t; der Te xt und seine qua si-obj ekti ven Strukturmerkma le als e ine Art Rahmen, in den

    wir als Les er unt ers chiedl iche Bilde r ein zupa sse n vermge n.25

    Mit anderen Worten: dieLinearitt und Struktur eines Textesknnen bis zu einem gewissen Maedurch das Rezipientenverhalten aufgehoben werden. Auf der kognitiven Ebenesind Informationsauf-

    nahme und Wissensstrukturierung kontextabhngig und nicht-linear organisiert. Die Schlufolgerung,

    da deswegen die lineare Reprsentation von Wissenseinheiten dem Verstehensproze abtrglich sein

    mu, sollte nicht zu voreilig gezogen werden. Kuhlen widerspricht dieser These mit dem Argument, da

    die Wissensaufnahme in einer zeitlich sequentiellen Reihenfolge stattfindet.26

    IV. Hypertext

    Einde utige Abgrenzungen zwisc hen Text un d Hyp ert ext sind nic ht mglich, vor allem dann

    nicht , wenn die referenz ierte Basis von Hype rte xt Text ist .27

    Texte enthalten nicht-lineare Strukturen, und Hypertexte weisen auch lineare Strukturen auf. Dennoch

    gibt eseindeutige Unterschiedezwischen Text und Hypertext. Diesegilt es im vorliegenden Kapitel

    herauszuarbeiten. Doch dazu sollen zunchst einmal die wesentlichen Eigenschaften des Hypertext-

    Konzepts herausgestellt werden.

    Des weiteren werden in diesem Kapitel die Unterschiedeim Umgangzwischen Text und Hypertexten

    dargestellt und verglichen. Dies geschieht in erster Linie aus der Sicht des Rezipienten, weniger ausder

    des Produzenten. Das Interesse gilt dabei den individuellen (thematisch abgeschlossenen) Hypertexten.

    Diese sind abzugrenzen von universellen Hypertexten, wie sie sich im Internet befinden (nicht mehr als

    die abgeschlossenen Hypertexte.

    25Biere, Bernd Ulrich: Textverarbeitung -Leser-Text-Interaktion oder Kommunikation zwischen Lesern, in: NorbertOellers: Neue Technologie und Medien in Germanistik und Deutschunterricht, Berlin 1987, S. 93-99.26 ebd.: vgl. S.56 und 181, Stichwort Kognitive Plausibiltt, und Samloski, W.: Konzeptetheorie - ein praktischerBeitrag zur Textverarbeitung und Textrezeption, in: Burghard, W. und Hlker, K.: Text Processing - Textverarbeitung.

    Papers in Text-analysis and Text Description, Berlin 1979.27Kuhlen, Rainer, Hypertext -ein nicht lineares Medium zwischen Buch und Wissensbank, Berlin Heidelberg, New York,1991, S.27

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    IV.1. Grundpri nzipien von Hypertexten

    V.1.1. Textreprsentation

    Hypertexte unterscheiden sich von konventionellen schriftlichen Texten durch ihre Reprsentations-

    form: Sie stehen dem Leser nicht mehr gedruckt, sondern online oder intern28 als immaterieller Bild-

    schirmtext zur Verfgung. Die im jeweiligen Text reprsentierten Inhalte knnen multimedial vermit-

    telt werden, und zwar sowohl durch statischeMedien wieBilder, Graphiken und Tabellen oder auch

    durch dynamische Medien wieakustische Informationstrger und Videos. Dakonventionelle schriftli-

    che Texte auf Papier materialisiert sind, knnen diese zwar Bilder, Graphiken und Tabellen darstellen,

    eine Wissensvermittlung anhand von technischem, mulitmedialen Material bleibt ihnen jedoch vorent-

    halten. Ihr Synstisierungsgrad bleibt vergleichsweise gering.29 Dem gegenber haben Hypertexte vielfl-

    tigere Mglichkeiten zur Vermittlung und Reprsentation von Wissen. Eine Information kann in noch

    vielgestaltigerer Form dargestellt werden. Dies impliziert unter anderem dieberschreitung der tradi-

    tionellen Grenzezwischen Text und Bild.30 Die Integration akustischer Elemente, stehender und be-

    wegte Bilder, fhrt dazu, da der Lernproze (von Ausnahmen abgesehen) nicht mehr Leseproze sein

    mu.31 Doch nach der jahrhundertealten Tradition der Glubigkeit32 an dasgedruckteWort, mu der

    Benutzer des neuen Mediums sich daran erst einmal gewhnen und er mu lernen sinnvoll und kritisch

    damit umzugehen.

    V.1.2. Textorganisation

    Hypertexte sind in Form eines offenen NetzwerksausKnoten33 organisiert. An diesen Knoten knnen

    beliebigetextuelle, graphische oder akustische Informationseinheiten eingetragen werden. Man unter-

    scheidet generell zwischen Ausgangs- und Zielpunktknoten, bzw., anchor nodes und destination

    nodes. Im Prinzip sind Knoten jederzeit vernderbar, sie knnen gelscht oder mit Hilfe von Kanten

    28auch hier sollte man unterscheiden. Ein Hypertext mu nicht unbedingt mehrplatzfhig sein.29 vgl: Freisler, Stefan: Hypertext - eine Begriffsbestimmung, aus: Deutsche Sprache, Zeitschrift fr Theorie und Praxis;22. Jahrgang 1994.30zitiert nach: Schmitz, Ulrich: Kunterbunt und Lwenmaul, Multimediale interaktive Lernsoftware fr Sprache und Lin-guistik (Prospekt). Universitt GH Essen, FB 3. Essen 1996. S.12.31Das Primat der Schrift, ist und war natrlich auch von den jeweiligen Inhalten abhngig. Fr die Vermittlung von Wis-sen sind, z.B., in der Literaturwissenschaft Bilder meist weniger von Bedeutung als in der Medizin oder Kunstwissenschaft.Die Reprsentation von Klang ist fr die Musikwissenschaft wichtiger als fr die Mathematik, usw.. Ich persnlichvermute, da auch die Computertechnologie diese Tendenzen nie ganz aufheben wird.32

    Diese durchaus polemische Formulierung, kann bei Nichtgefallen gern durch den Bezeichnung Vorrangstellung derSchrift ausgetauscht werden.33oder Nodes. Sie sind die kleinste unzerlegbare Einheit eines Hypertextes.

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    neu an dasHypertext-Dokument angebunden werden. Knoten knnen zu virtuellen Knoten, d.h. zu

    Verbnden, die wiederum wie Knoten behandelt werden, zusammengefat werden.

    Die einzelnen Nodes sind durch Kanten34 miteinander verbunden, diese dienen quasi als

    Transportmittel.Innerhalb eines Netzwerkes wird von einem Knotenpunkt zum anderen verwiesen.Diese wiederum verweisen wieder auf eineVielzahl anderer Informationen. Lesen ist nun nicht mehr

    eine sequentielle Ttigkeit: Der Rezipient kann flexibel in einem netzartigen Raum vom Informationen

    - je nach Informationsbedrfnis - zwischen den informellen Einheiten35 hin und her springen. Er

    [ ..] steu ert se inem Wis sen und se iner Mo tiv ation entspre che nd d urch da s Ne tz, d abei un-

    te rst tzt von entspre che nden Werkz eug en wie graphische n B rows ern36und ande ren Naviga-

    tions werk zeug en.37

    Die fr den jeweiligen Bedarf unwichtigen Informationen knnen dabei bersprungen werden. Die

    Mglichkeit zur selektiven Informationsauswahl ist ein Grundprinzip von Hypertext. Dies kann fr den

    Leser von erheblichem Vorteil sein( siehe Kap. V.3.1.). Auf der anderen Seite birgt esjedoch auch Ge-

    fahren in sich: bergeordnete Sinnzusammenhnge sind nicht mehr ohne weiteres erkennbar. Die iso-

    lierten Informationen knnen leicht unverstndlich erscheinen oder fehlinterpretiert werden. Schlielich

    ist der argumentative Aufbau in Hypertexten weniger sichtbar als in linearen Texten. Doch dies soll erst

    zu einem spteren Zeitpunkt genauer ausgefhrt werden (Kap.V.2.).

    Innerhalb des Hypertextes knnen die verschiedenen Lemmata sowohl hierarchisch, als auch gleichran-

    gig miteinander verknpft sein. Die einzelnen Informationseinheiten selbst bleiben dabei, trotz ihrer

    variablen Reihenfolge, unverndert. D.h. ihre Struktur bleibt innerhalb der unvernderbaren Informati-

    onseinheit linear. Insofern kann man auch bei Hypertexten nur von einer partiellen Entlinearisierung

    sprechen, selbst wenn Hypertextsysteme in ihrer Gesamtstruktur nicht linear (wie Texte) angelegt sind.

    V.1.3. Interaktivitt und Dialogcharakter

    Einer der wesentlichen Vorteile die Hypertexte gegenber Texten haben liegt in ihrem interaktiv dialo-

    gischem Charakter. Hypertexte ermglichen ihrem Rezipienten ein hheresMa an Aktivitt, alsdem

    34oder links. Der Begriff Kanten kann analog zu dem textlinguistischen Begriff Referenzen verwendet werden, denn beidehaben Verweisfunktion.35 In der Fachsprache werden diese Informationseinheiten als Lemmata bezeichnet,36Von browsing: Gemeint damit ist das Erarbeiten von Wissen durch stberndes bzw. assoziatives oder gezieltes Suchen.

    Browsing mu sowohl durch gezieltes Suchen als auch durch kontrolliertes Navigieren ergnzt werden, vgl. Kuhlen(1992):S.11.37Hoffmann/ Simon: Problemlsung Hypertext - Grundlagen-Entwicklung- Anwendung, Mnchen Wien 1995, S. 6.

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    Leser eines linearen Textes: DaComputer eine direkt manipulierbare graphische Benutzeroberflche

    besitzen, ist der interaktive Zugriff auf die im Programm gespeicherten Informationen mglich. Interak-

    tivitt impliziert das (mehr oder weniger) flexible Arbeiten im Dialog zwischen Mensch und Rechner.

    Hier ist es jedoch wichtig zu differenzieren: Das Hypertextsystem ist - im Unterschied zum Mensch -

    kein eigenstndiger Interaktand, es ist nur Medium zur Interaktion. Eshandelt nicht, sondern reagiert

    allenfalls auf die Manipulationen desBenutzers.38 Im konkreten Fall, kann der Benutzer einesHy-

    pertextsystems einen Dialog an einer beliebigen Stelleunterbrechen, einen neuen Dialog aufrufen, ihn

    abarbeiten und abschlieen. Unmittelbar danach kann der unterbrochene Dialog an der Stelleder Un-

    terbrechung fortgefhrt werden. Somit erstellt jeder Nutzer seinen eigenen Text aus dem gleichen,

    wenn auch letzten Endes doch vernderbaren Corpus.

    Es gibt unterschiedliche Formen der Dialogverarbeitung:

    1. Freier Dialog: Hier bestimmt der Benutzer die Reihenfolge der einzelnen Transaktionen weitgehend

    selbst. Esgibt keinen vllig freien Dialog, denn dieVerknpfungsmglichkeiten und der Aufbau von

    Hypertextbasen werden mehr oder weniger weitgehend vom Autor vorgegeben. Nur selten kann ein

    Leser in dieKonstruktion der Hypertextbasis oder in den Aufbau geeigneter Pfadeeindringen.39 Das

    Ma der Interaktivitt ist allerdings auch vom jeweiligen Programm abhngig. Ein freier Dialog erfolgt,

    zum Beispiel, in Textverarbeitungs- und Datenbanksystemen. DadasProgramm beim freien Dialog

    meist weitgehend passivbleibt, besteht dieGefahr eines mglichen Orientierungsverlusts. Um diesemlost in hyperspace-Risiko entgegen zu wirken gibt esintegrierte benutzerspezifischeNavigationspfade

    und Dialoghistorien, die dem Leser eine bessere Orientierung ermglichen sollen.

    (2.) Eingeschrnkter Dialog: Hier bestimmt weitestgehend das Programm die Reihenfolge der einzelnen

    Transaktionen.

    3. Dialog-Job-Verarbeitung: Hier gibt der Benutzer die einleitenden Befehle. Die dadurch ausgelsten

    und daran anschlieenden Aktionen laufen in sogenannter Stapelverarbeitung ab. Zum Schlu kann

    der Benutzer noch einmal selbst eingreifen um den Arbeitsproze abzuschlieen.

    4. Inzwischen gibt es Programme die im Dialog entwickelt werden.

    Eine vorteilhafte Nutzung der Interaktivitt ist in jedem der eben genannten Flle von der Qualifikation

    des Benutzers abhngig.

    38Dies ist der Hauptunterschied zwischen knstlichen-Intelligenz-Ansatz u. natrlichem Intelligenz-Ansatz.39Vgl Kuhlen (1991): S.11.

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    Verallgemeinernd lt sich sagen, da mit fortschreitender Entwicklung der Freiheitsgrad der Dia-

    logfhrung zunimmt. Angestrebt wird in der Hypertext- Entwicklung jedoch auch gleichzeitig ein Dia-

    logprinip, bei dem das System von sich aus mit Vorschlgen in den Dialog eingreift, um den komplexen

    und groen Umfangvon Hypertexten zu reduzieren, um dadurch diebeschrnkte menschliche Infor-

    mationsverarbeitungskapazitt maschinell zu untersttzen.40

    V.1.3.1. Exkurs - Das Internet als interaktive Mehrplatzsystem

    In sogenannten Mehrplatzsystemen knnen mehrere Benutzer gleichzeitig ihr Programm im Dialog

    fhren. Das Internet ist zum Beispiel ein Mehrplatzsystem, esist ein Verbund von Netzwerken, die

    untereinander durch Gateways gekoppelt sind. Doch es ist

    [ ..] wenig er ein An bieter von Informatione n als eine I nfras truktur, die Aufgrund w elt weitve rbreitete r P rot okol le Informati o nsanbieter n eine organisa tor isc hen Rahmen versc hafft. 41

    Voraussetzung dafr ein Betriebssystem, das ber eine Schnittstelle verfgt, so da sich der Benutzer

    direkt in dasInternet einkoppeln und mit anderen Rechnern kommunizieren kann. Jeder Teilnehmer

    ist unter einer eigenen Adresse erreichbar, die das Format name@ netz.ort. landhat. Das Internet kann

    als Mailbox, fr dieNutzung anderen Betriebsmittel, das Herunterladen von Dateien in Software, fr

    Recherchen im Datenbanksystemen und im word wide web eingesetzt werden. Derzeit sind rund 3

    Millionen Computer in vielen unterschiedlichen Netzen miteinander verbunden. Seit Ende 1995 kannman auch via Duplex-Betrieb weltweit miteinander telefonieren.

    V.2. Verknpfungen

    V.2.1 Veknpfungsebene

    Da sich Hypertexte nicht nur in eineSequenz berfhren lassen, hat diesunweigerlich zur Folge, da

    die semantische Tiefenstruktur des Hypertextes mehrdimensional angelegt ist. Schlielich begegnet der

    Leser nicht einem Text, sondern einem Netz von potentiellen Text. Die semantisch-logischen Relatio-

    nen zwischen den Textteilen sind nicht homomorph, auf eine lineare Abfolge abbildbar.42

    40zitiert nach Kuhlen (1991), S.11.41 Scherber, Peter: Mglichkeiten der Informationsbeschaffung auf akademischen Datennetzen, S.113-121, in: Form -

    Angewandte Linguistik, Bd. 25, : Computereinsatz in der angewandten Linguistik, hrsg.von Winfried Lenders, Frankfurta. Main/ Berlin/ Bern/ New York / Paris/ Wien, S.116.42vgl: Freisler (1994): S.35.

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    In diesem Netz gibt unterschiedlicheVerknpfungebenen. dieauf den kleinsten semantischen Nenner

    gebndelten Informationen, diesogenannten Knoten, werden assoziativ bzw. referenziell oder seman-

    tisch spezifiziert verknpft (genaueres Siehe Kap-V.2.2.)

    Grundstzlich knnen diese unter den jeweiligen Gesichtspunkten zusammengehrigen Textsegmentein Form von Ordnungsschemazu Einheiten zusammengefat werden. Diese zu Verbnden zusammen

    gefaten Knoten werden alsvirtuelle Knotenbezeichnet. Diese greren Einheiten knnen wiederum

    relationiert und in bergeordnete Schemata eingegliedert werden. Die grtmglichen kohrenten Ein-

    heiten, die in Hypertexten gebildet werden knnen, werden alsPfadebezeichnet.

    V.2.2. Verknpfungstypen

    Es gibt unterschiedliche Verknpfungstypen. Bei den sogenannten referentiellenRelationen werden diein einer Texteinheit auftretenden Begriffe mit anderen Texteinheiten verbunden, in denen diese Begriffe

    ebenfallsthematisiert werden. Referenzielle Verknpfungen sind nicht spezifisiert, sondern vernetzen

    lediglich assoziativ oder syntaktisch verschiedeneEinheiten. Ihr Ordnungsprinzip unterliegt formalen

    syntaktischen Kriterien. Jedoch liegen sinnvolleVerknpfungsaspekte hufig auerhalb dieser wortge-

    bundenen Verkettungssebene. Innerhalb grerer Zusammenhnge lassen sich semantische Relationen

    nicht nur durch syntaktischeoder assoziative Indikatoren herstellen (letztere sind zudem in der Regel

    kontextabhngig, dasheit:: nicht eindeutig zuordbar). Deswegen gibt esneben diesen Bezgen auch

    semantisch spezifi zierteRelationen in Hypertexten, die ber bloe Begriffsexplikation hinausgehen.43

    Doch wenn sprachliche Verknpfungsmglichkeiten an ihre Grenzen stoen, knnen Hypertexte auch

    auf der formalen Ebene Verkettungen anzeigen: Die alsKanten dargestellteVerknpfungen dienen als

    zustzliche kohsionsfrdenrde Elemente, schlielich knnen ber sie anaphorischeund kataphorische

    Eigenschaften explizit gemacht werden.

    V.2.3. Grenzen und Probleme sinnvoller Verknpfungen

    Die Na vig ation hngt, wie be i allen Hyper tex ts yst emen, von d er Qual it t der bereitges tel l -

    te n Verkn pfungen ab.44 Und die Qualit t (knn te man hinzufgen) hngt davon ab, ob

    und wie g ut man die Arten der Verknp fun gen bes timmen, typ isiere n, defin i eren kann.45

    43

    Kuhlen unterteilt in referentielle und typisierten Verknpfungen.44Zitiert nach Kuhlen(1991):S.259 in Jansen, Rolf: Thesaurusrelationen als instrumentelles Hilfsmittel fr Hypertext undWissensbanken? , in: Zeitschrift fr Informationswissenschaft und -praxis, 44. Jahrgang, Nr.1

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    Da Hypertexte mittels einer Netzstruktur miteinander verknpfter, flexibler und isolierter Wissensseg-

    mente sind, knnen hinsichtlich der Gesamtstruktur kohsive Strukturen nur in Anstzen erkennbar

    sein.46 Die einzelnen Knoten sind in der Regel intern kohsiv strukturiert. Eine lineare Kohsion im

    Sinne des Textbegriffs(vgl. Kap .III.2.) ist aufgrund bergeordneter Strukturprinzipien nicht mehr ge-

    geben, denn dasPrinzip der Kohsion bezieht sich nicht nur auch die korrekte grammatischeVer-

    knpfung von Satzsegmenten zu Stzen, es bezieht sich ebenso auf den Gesamtaufbau desTextes. Auf-

    grund ihrer nicht-linearen Struktur, ist Kohsion in Hypertexten bei satzbergreifender Ebenen nicht

    mehr ohne weiteres herzustellen. Der Rezipient kann diesen Mangel nur durch ein Vorwissen oder

    durch den gebten Umgang mit Hypertexten ausgleichen.

    Um sinnvolleVerknpfungen herstellen zu knnen, ist auch die Ausdifferenzierung der semantischen

    Basis von Hypertexten ntig. Doch diesist in der Praxisdurchaus problematisch, denn in natrlichen

    Sprachen ist die Beziehung zwischen dem Sprachzeichen, dem Wort und seinen Bedeutungsgehaltnicht

    eindeutig fixierbar. Somit bleibt im Bereich der Semantik Sprache unscharf, dieswird alssemantische

    Unschrfe bezeichnet. Fr den Computer hat dies die Konsequenz:, da sprachliche Bedeutungsgehalte

    sind nicht bearbeitbar sind, dasie nicht eindeutig beschrieben werden knnen. Auch Sprachliche Be-

    griffeknnen nicht eindeutig in Relation gesetzt werden, da zwischen ihnen vielfltige Beziehungen

    bestehen, die auch vom jeweiligen Kontext abhngig sind.47

    V.2.4. Explikation der Verknpfungsstrukur

    Die Hy pert ext st ruktur ist q uasi die externalisiert e S truktur de s seman tische n Netzes aus

    dem Kopf de s Schreibers in elekt ron isc her Ges talt. 48

    Ein Hypertext besteht prinzipiell aus zwei semantischen Strukturebenen. Auf der Mikroebene aus fix

    strukturieren Textunits, dieauf der Makroebene durch eine flexible Netzstrukur verbunden werden,

    wobei sich der durch die Anwendung entstehende Text, aus dem jeweiligen Navigationsweg desBenut-

    zers konstituiert.49 Ein sinnvoller Text entsteht jedoch nur, wenn eine Verbindung zwischen lokalen

    und globalen Kohrenzphnomenen geschaffen50 wird.51

    45ebd.: S.14.46Dies fhrt hufig zu Kohsionsverlust.47Genaueres dazu bei: Jansen, Rolf(1993), S.7-14.48Freisler(1994): S.42.49

    Vgl. Hammwhner Automatischer Aufbau von Hypertext-Basen als deskriptiv expositorischer Text, Diss., Konstanz1990: S.16.50ebd.: S. 16.

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    Doch welche Eigenschaften mu eine Hypertextstrukur mit sich bringen, damit eine inhaltlich sinnvolle

    Navigation entsteht, oder eine kohrente Verbindung zwischen beiden Ebenen vom Benutzer als solche

    erkannt und hergestellt werden kann?

    Voraussetzung dafr ist dastransparent machen von Strukturhinweisen. Die im konventionellen Textimplizierten, latenten Kohrenzrelationen mssen im Hypertext expliziert werden. Rein uerlich kn-

    nen Beziehungen zwischen zwei Knoten an der Benutzeroberflche durch Verweise gekennzeichnet

    werden. (Vgl. Kap V.2.1.) In diesem auersprachlichen Bereich haben graphische Elemente kohrenz-

    stiftende Funktion: Sogenannte Verknpfungsanzeiger verschaffen dem Rezipienten die Mglichkeit

    Sinnverknpfungen zwischen verschiedenen Hypertext- Einheiten zu erkennen.

    Das Explizieren der implizit angelegten Wissenstrukturen kann auch fr die semantisch und argumenta-

    tive Stimmigkeit der jeweiligen Thematik von Vorteil sein. KognitiveAblufe, Gedankenketten werden

    offensichtlicher und knnen besser nachvollzogen werden.

    Was jedoch den Anspruch an Kohrenz in Hypertexten angeht, so mu hier eingeschrnkt werden: Im

    Unterschied zum sequentiellen Text, steht einer globalen Kohrenz schon im Wege, da kein ein-

    heitliches Thema benannt werden kann. Darber hinaus erschwert die

    [ ...] Unmgl ic hkeit des antizipiere nden Vor ausles ens [], d ie Einsch tzung der mglichen

    und sinnv oll en semantische n Ve rbindun gen zwisch en zwei Textse gment en.52

    Letztendlich kann bislang beim Aufbau von Hypertexten eine in jedem Fall kohrente Verbindung

    zwischen einzelnen Knoten weder durch syntaktische noch durch semantische Relationen gewhrleistet

    werden.53

    V.2.5. Kohsive Geschlossenheit

    Wie mu die Sprache in Hypertext beschaffen sein, damit die isolierten Textunitsin sich schlssig blei-

    ben und trotzdem ein Hchstma an Flexibilitt erreichen?

    51Lokale Kohrenz liegt nur dann vor, wenn zwischen den Inhalten zweier Knoten eine semantische Beziehung besteht.Globale Kohrenz liegt vor, wenn sich die Inhalte verschiedener Knoten auf ein gemeinsames Thema beziehen, zitiert nachYetim, Fahri: Erluterungen im Kontext der Mensch-Computer-Interaktion. Erluterungen zur Integration der Methodenvon Hypertext und knstliche Interaktion, Dissertation, Konstanz 1994, S.44.52 Hammwhner(1993): S.25.53

    Zusatz: Semantische Beziehungen in Hypertexten werden nicht nur auf der sprachlichen Ebene sondern auch technischenWege realisiert und dargestellt. Ermglicht wird dies durch eine Bildfenstertechnik, die den jeweils aktuellen Nodes sowiealle relevanten Icons fr Kanten - als Hinweis zu anderen informellen Einheiten - reprsentiert.

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    Wie bereits erwhnt, sind die einzelnen Knoten in Hypertexten in sich geschlosseneEinheiten. Und da

    sie (mehr oder weniger) beliebig untereinander verknpft werden knnen, ist es wichtig, da sie kohsiv

    geschlossen sind. Die im konventionellen Text gebruchlichen satzbergreifenden referenziellen Bezge

    sind, aufgrund der flexiblen Zugriffsmglichkeiten nicht mehr mglich. Der Text einer Hypertexteinheit

    mu ungeachtet seines Kontextes verstndlich sein.

    Die informationellen Einheiten mssen in kohsi ver Sicht autonom se in, un d entsp rec hend

    autonom rezipiert werde n knnen . Dies ist auc h Vorausset zung dafr, dasie von vers chie-

    den en ande ren informationel le n Einhe iten refe renziert werden knnen :54

    V.2.6. Sprachliche Notwendigkeiten

    Dies hat Auswirkungen auf die Sprache in Hypertextsystemen. Satzbergreifende inhaltliche- bzw.

    logische Bezge, diein konventionellen Texten durch anaphorischeund kataphorische Elemente ver-

    deutlicht werden, sind in Hypertexten nur innerhalb einer Informationseinheit mglich. Auf der prakti-

    schen Ebene fhrt dies, zum Beispiel, zur Vermeidung von Pronominain Hypertexten. Sequenzen von

    Propositionen, die in linearen Texten dem Leser eine nachvollziehbaren Verbindung zwischen Oberfl-

    chen- und Tiefenstrukur erleichtern, widersprechen ebenfallsdem an Hypertexte gestellten Anspruch

    kohsiver Geschlossenheit.

    Doch auch wenn Allee einzelnen, in einem Hypertext verfgbaren Knoten dem Anspruch kohsiverGeschlossenheit gerecht werden, gewhrleistet dies noch lange nicht die Kohrenz der individuell einge-

    schlagenen Navigationspfade. Die in schriftlichen Texten implizierten Verweise und Referenzen mssen

    durch nicht-sprachliche, maschinelle Verknpfungen werden ersetzt werden.

    V.3. Textrezepti on von Hypertexten

    V.3.1. Vorteile und Nachteile

    Die linguistische Forschung hat eine sowohl vielseitige als auch ausgereifte Untersuchung ber dieRe-

    zeptionsbedingungen linearer Drucktexte zu bieten. Doch auf Grund der Neuheit desMediums lassen

    sich allgemein bekannte und exakt berprfbare Lesegewohnheiten von Hypertexten noch nicht be-

    schreiben. Auch diefachspezifische Sekundrliteratur behandelt diesesThema nur sehr marginal. Bei

    den in diesem Kapitel angefhrten Untersuchungsergebnissen mute deswegen immer wieder auf eigene

    Erfahrungen zurckgegriffen werden. Dabei steht die Frage im Vordergrund, ob die Entlinearisierung

    54Kuhlen (1991): S. 336.

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    der Wissensreprsentation tatschlich zu einer Vestehensleistung desRezipienten fhrt. In diesem Zu-

    sammenhang ist zu fragen, ob sich Argumentationsstrukturen in Hypertexten nicht letztendlicher

    schwerer erfassen und nachvollziehen lassen.

    V.3.1.1. Lost in hyperspace

    Die Navigation in einem groen Hypertext lt dem Leser auch groe Freiheiten, Aberes

    muklar sein, dadie Erkundungsfahrt selbst noch keine Entdeckung garantiert.55

    Hypertexte versuchen ein hohes Maan Informativitt anzubieten, indem sie mglichst

    viele Informationen aus gegebenenfalls verschiedenen Kontexten miteinander verbinden.

    Deswegen w ird - im Unterschied zum Buch - der durch den Hypertextnavigierende Leser

    mit einer, bereits durch die formale Organisation bedingten, mehrdimensionalen Strukturie-

    rung von Wissen konfrontiert. Die durch die individuelle Informationsauswahl entstandene

    Struktur der Wissensaneignung ist fr den Rezipienten nur eingeschrnkt berprfbar.

    Schlielich sind die

    [...] informationellen Einheiten nicht gleichzeitig in ihrer Abfolge sichtbar und fix iert, son-

    dern folgen erst durch die Interaktion von Autor, Tex t, System und Leser in der aktuellen

    Benutzungssituation aufeinander.

    56

    Das Navigieren zw ischen den verschiedenen Knoten bzw . Fenstern hatzur Folge, dadie

    einzelnen Schr it te nicht so gut in ihrer Gesamtheit berbl ickt werden knnen w ie in ge-

    druckten Texten. Die Rezeptionssituation ist folglich weniger als beim konventionellen Text

    abschtzbar. Dies birgt die Gefahr eines Orientierungsverlusts in sich , der Rezipient kann

    in solchen Fllen nicht mehr eruieren, an welcher Stelle innerhalb des Hypertextes ersich

    befindet. Auch hier zeigt sich die immense Bedeutung von Navigationshilfen in Hypertex-

    ten.

    V.3.1.2.Cognitive Overload

    Der durch den Hypertext navigierende Rezipient findet eine Flle von - fr seine individuellen Bedrf-

    nisse relevanten oder nicht relevanten - Informationen vor. Dabei mu er sich permanent entscheiden,

    welchen Knotenpunkt er als nchstes anwhlen soll und welchen nicht, und wann er zu seiner anchor

    55Freisler, Stefan(1994): S.42.56ebd.: S.35.

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    node zurckkehren soll, die er nach mehreren links bereits ausden Augen zu verlieren droht. 57 Diese

    Vielzahl der Auswahlmglichkeiten impliziert dieGefahr einer Reizberflutung, eines cognitive over-

    load. Enthlt ein Hypertext zu viele Verknpfungsmglichkeiten, [...] heben sie sich gegenseitig auf

    und nicht neugieriges Vorangehen, sondern Paralyse und Stillstand sind die Folge 58

    Gefhrte Unterweisungen, bzw. guided tours sollen dem entgegenwirken: Sie bieten dem Leser einen

    Navigationspfad an, der ihn durch [...] einschlgige, kohrenteTeilbereicheder Hypertextbasis gelei-

    tet. 59 Prinzipiell mssen Verknpfungsmglichkeiten vom Autor explizit gesetzt, aber sparsam verwen-

    det werden, damit sich dieim Hypertext mglichen Bezge sinnvoll entfalten knnen.60 Neben den

    guided tours gibt esnoch andere, die dem Benutzer die Navigation durch Hypertexte erleichtern

    sollen wie zum Beispiel,graphische bersichten, Pfade oder vernetzte Sichten.61

    57Just, Michael: Hypertext und Hypermedia - berblick und Bewertung der neuen Entwicklungen aus bibliothekarischerSicht, in: Bibliothek - Forschung und Praxis, 17. Jahrgang, 1993, S.169.58Wingert, Bernd: uerer und innerer Hypertext: Die notwendige Differenzierung, verdeutlicht am Flusser-Hypertext, in:in: Nachrichten fr Dokumentationen, 44. Jahrgang, S.35.59Kuhlen (1991): S.150.60vgl. Wingert (1993): S. 35.61vgl.Kuhlen (1991): S.144f.

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    V.3.1.2. Flexible und bedarfsabhngige Zugriffsmglichkeiten

    Im Unterschied zu gedruckten, linearen Texten,findet der Leser von Hypertexten keinen

    fest vo rgegebenen inhaltlichen Zusammenhang vor. Bei Hypertexten entsteht dieser erst

    durch das Verknpfen der unterschiedlichen Wissenselemente.Whrend des Navigations-

    prozesses knnen nicht relevante Informationen einfach bersprungen werden,ohne da

    ein Bruch im Argumentationsaufbau entsteht. 62

    Das mhselige Verfolgen von Querverweisen, bibl iographischen Hinweisen, w ie es in

    konventionellen Printmedien der Fall ist, entfllt somit.63

    Der jeweil ige Argumentationsaufbau ist flex ibel, er kann auf die individuellen In teressen

    des Rezipienten abgestimmt w erden.

    Ein und der selbe Text kann somit je nach Perspektive eine ganz andere Struk tur anneh-

    men, ohne dadadurch der ursprngliche Datenbestand verndert w ird.64

    Durch diese flexible Zugri ffsmglichkeit, hatder Rezip ient deutlich hheren Einfludar-

    auf, die fr ihn situationsadquaten Informationen auszuwhlen.

    Die starre Form des konventi onellen Texteshingegen bietetweit weniger die Mglichkeit

    auf den von der jeweiligen Situation abhngigen Informationsbedarf des Lesers einzuge-

    hen.65

    V.3.1.3. Viel falt der Darstellungsmglichkeiten

    Die Flexibilisierung der Wissensreprsentation findet zudem auch unter anderen Aspekten statt: dem

    multimedialen Aspekt (Mglichkeit des Zugriffs auf verschiedenartige Darstellungsformen).

    Um das Textverstehen von kognitiv unterschiedlich, strukturierten Rezipientengruppen zu erleichtern,

    empfiehlt sich einevielgestaltige Form der Wissenreprsentation. Hypertexte bieten die Mglichkeit

    multipler Formen als Mittel der Darstellung von Sachverhalten. Der Rezipient kann sich fr diejenige

    Darstellungsform entscheiden, die seinem individuellen Verstehensproze am meisten entgegenkommt.

    62in der Praxis ist man dennoch nicht davor gefeit.63Just, Michael (1993): S.167.64ebd.: S.167.65 Auch konventionelle Texte knnen mit Einschrnkungen nicht-linear rezipiert werden , vgl. Kap. III.3.3. dieser Arbeit.

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    V.3.2. Selektion und Kohrenz

    Hypertexte sind nicht auf vollstndigeRezeption hin konzipiert. Die Auswahl und Anordnungder In-

    halte wird vom Rezipienten selbst bestimmt. Durch Selektion und Linearisierung des Wissens bildet

    jeder Rezipient aus einer Vielzahl von Verknpfungsmglichkeiten, seinen eigenen Text. Kohrenz wirdnun noch strker eine Leistung des Rezipienten. Er mu in der Lage sein inhaltlich-semantischeund

    kognitive Strukturen erkennen bzw. selbst herstellen. Das in Hypertexte integrierte Information-

    Retrival, kann dabei bei der Erstellung kohrenter Texte ntzlich sein. Das Information-Retrival selek-

    tiert auf Anfrage desBenutzersInformationen, diealsthematisch zugehrig eingestuft werden. Doch

    auch dieser Versuch, ein kohrentes Informationsgefge zu erstellen, kann verwirrungsstiftend sein.

    Zumindest Anfang der Neunziger Jahre irrte sich das Retrival in 90% aller Flle: Nur 10% desvon ihm

    als thematisch zusammengehrig ausgesuchten Informationsmaterials konntevom Benutzer sinnvoll

    angewendet werden.66

    Kohrenz in Hypertexten impliziert sinnvolle inhaltliche Zusammenhnge. Genauer gesagt: semanti-

    sche Relationen zwischen Texten und Teiltexten, sowie eine einheitliche Thematik. Da sich Hy-

    pertextbasen jedoch oft aus unterschiedlichen Texten konstituieren und deswegen unterschiedliche

    Strukturen und Funktionen besitzen knnen, kann ein einheitliches Thema oder eine Gesamtkohrenz

    in der Regel nur mit Einschrnkungen erreicht werden.

    V.3.3. Kognitive Plausibiltt

    De r Texta utor ha t ein e Wis sen sst ruktur in Kop f [...] Man kan n sich se ine Wis sens st ruktur

    anscha ulich als e in vielflt iges Netz vorst ellen..[...] das Net zwerk wird in eine Sequenz von

    Stzen berfhrt, wobei die Verbind ungen im Net z n icht verlore n gehen . [...] D ie Aufgabe

    des Le ser s best eht da rin, aus der linearen Sequen z im Te xt wie der eine netz artige Wis-

    se nss truktur im se inem Kop f z u konst ruiere n.67

    Der Terminus Kognitive Plausibiltt stammt ausder Knstlichen-Intelligenz-Forschung und beruht

    auf der Annahme, da das Wissen im Gehirn in vernetzten, nicht-linearen Strukturen organisiert sei,

    und da auf Grund dessen, die Wissenaufnahme ber eine vergleichbare Organisationsform, effizienter

    sei als die Aufnahme ber eine lineare Reprsentationsform. Innerhalb der Hypertextdiskussion, ist ein

    informationsvermittelndes System dann kognitiv plausibel, wenn

    66Vgl: Kuhlen 1991: S.184.67Ballstaedt/ Mandl/Schnotz/ Tergan (1981): S.170, in: Freisler (1994): S.43.

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    z wisc hen dem Weg der [Wis sen s-( D.T:)] Re prsent ation im Sys tem, zu r Re prsent ation

    im Rezipiente n m glichs t wenig Umformungspr oze sse not wend ig sind und der Les er zu ei-

    nem bes ser en Verstndnis g elangt , weil we nige r Umfor mungsproz ess e zwischen de r Wis-

    se nsreprsen tation des Syst ems und der eigen en notwe ndig s ind .68

    Ist ein informationsvermittelndes System, bzw. dergestalt kognitiv plausibel strukturiert, ermglicht

    dies- gem dieser These - fr den Rezipienten eine effektivere und effizientere Informationsbearbei-

    tung. Da - anders als bei konventionellen Texten - der Umweg ber eine lineare Aneignungvon Wissen

    beseitigt ist. Es ist jedoch umstritten, ob die Analogie zwischen den netzwerkartigen Strukturen im

    kognitiven Apparat und den ebenso gearteten Hypertext-Strukuren als Begrndung der kognitiven

    Plausibilitt von Hypertext akzeptiert werden kann. 69 So kritisiert, zum Beispiel Freisler70 dasUntersu-

    chungsaxiom der Kognitivitten-Plausibilitts-Theorie, wie folgt:

    Viel e Au tor en sche inen da von auszugehen , dadas Verst ndlichkeit spr obl en lediglic h ei n

    (Re )Prse ntationspr oble m ist [ ...] Da e ine Wis sens rep rsent ation durc h e inen Text nicht

    not weniger Wei se mi t einem Verstn dnis e inhe rge ht., sol lt e e igentlich eine triviale Fests tel-

    lung sein.71

    Der Vorstellung Kognitiver Plausibiltt ist ebenfalls abtrglich, da kognitiven Netzstrukturen im

    menschlichen Denkapparat viel dynamischer und komplizierter organisiert sind. Im Gegensatz zu

    knstlichen Netzen haben Menschen ein diachronisches Metawissen ber ihr Wissen, daskontextab-

    hngig ist und auch wieder vergessen werden kann.

    Dennoch kann man in bereinstimmung mit dem kognitiven Ansatzannehmen, da die netzartigen

    Strukturen zumindest das Verstehen und die Einordnung der Einzelinformationen durch die Verfgung

    eines konzeptuellen Netzes wesentlich erleichtern.72

    V.4. H ypertext und Text- ein Vergleich

    Bereits in Kap III.4.2. der vorliegenden Arbeit wurde darauf hingewiesen, da der Leser bei linearenTexten die Mglichkeit hat, sich mittels klassischer Gliederungshilfen ber dievorgegebenen Leserich-

    tungen hinwegzusetzen, um diefr ihn relevanten Informationen herauszufiltern. Insofern bieten Hy-

    68Freisler (1994): s.43.69Kuhlen(1991):S.181f und Kap. III.4.2. der vorliegenden Arbeit70Freisler, Stefan (1994): S.44.7171ebd.: S.44.72 zitiert nach Fahri, Yetim (1994): S. 42f.

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    pertexte nur die konsequente Fortfhrung und Weiterentwicklung der bereits in Texte implementierten

    Mglichkeiten. In diesem Punkt jedoch gilt es zu differenzieren:

    Ein konventioneller Text kann von sich auskeinerlei Aktivitt entfalten. Er ist auch nicht in der Lage

    die Fragen zu beantworten, die er im Rezipienten hervorruft. Eine Interaktion, in dem Sinne, da Textund Leser aufeinander reagieren knnen, findet nicht statt. Doch die Mglichkeit aktiv in den

    Textwerdungsproze einzugreifen hat auch zur Folge, da dem Rezipienten - und nicht wie beim linea-

    ren Text dem Produzenten - die Aufgabe zukommt, die kohrenteAnordnungder einzelnen Texte zu

    vollziehen. Jeder einzelne Schritt desVerstehensprozessesist an dieManipulationen desBenutzersge-

    bunden. Die Grenzen zwischen Textrezeption und Produktion lsen sich auf. Der nun entstehende

    Text kann flexibel an die jeweiligen Informationsbedrfnisse des Lesersangepat werden, Kohrenzbil-

    dung ist nun in erster Linie eine Aufgabe desRezipienten (vgl. V.3.2). Eine unbedingte Voraussetzung

    dafr ist Erfahrung im Umgangmit dem Medium. Die sinnvolle Handhabung dieser neuartigen und

    kompliziert organisierten Informations-Reprsentationsform ist ein bungs- und Lernproze, der, mei-

    nes Erachtens, viel Geduld erfordert. Jedoch mssen auf der andern Seite auch noch dieHypertextsy-

    steme verbessert werden, dies gilt besondersin Bezug auf sinnvolleVerknpfungsstrukturen. Die Frag-

    mentierung von Wissenseinheiten hat erst dann gegenber linearen Texten einen Mehrwerteffekt, wenn

    sich aus Textsegmenten erkennbare Argumentationsstrukturen aufbauen lassen. Geeignete Orientie-

    rung- und Einstiegshilfen mssen noch weiterentwickelt werden.

    Jedoch bietet dieFlexibilitt auch Vorteile: Hypertexte knnen strker auf dieunterschiedlichen Aus-

    gangsbasen in Bezug auf Wissen, metakognitive Fhigkeiten und Interessen die beim Leser existieren

    eingehen. Die Lernsituation kann somit individualisiert werden.

    Lineare Texte sind formal abgeschlossen - Hypertexte hingegen sind unabschliebar, haben in der Regel

    keinen Anfang und keine Ende. Der Leser ist, wiebereits erwhnt, an keine vorgegebene Lesestrategie

    gebunden, dieauf einesequentielleund vollstndigeRezeption angelegt ist. Das hypertextspezifische

    Prinzip der Selektion, ermglicht jedoch nur dem gebten Nutzer dieMglichkeit einer effizienterenInformationsaufnahme. Jedoch ist auch dieser nicht davor gefeit, sich in informellen Sackgassen zu ver-

    lieren, oder abzuschtzen, wieviel relevante Knoten im nheren Kontext noch durchzusehen sind. Da-

    im Unterschied zum Flietext73- Sinnzusammenhnge nicht immer ber sprachliche Mittel explizit

    gemacht werden knnen, (vgl. Kap. V.2.4- V.2.6) gewinnt die uereForm der Wissensreprsentation

    an Bedeutung. Gestaltungsmerkmale werden zu Strukturmerkmalen.

    73Jedoch auch hier werden Metainformationen anhand von nicht-sprachlichen Mitteln wie berschriften, Abstzen undFunoten verdeutlicht.

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    Ein wesentlicher Unterschied zwischen Text und Hypertext liegt in ihrer jeweiligen Materialitt. Die

    Schrift im Hypertext ist nicht an ihre Materialitt gebunden, sie ist fluideund somit leichter vernder-

    bar, dasie nicht an dieEndgltigkeit desPapiermaterials festgelegt ist. Je nach Bedarf knnen auch

    unterschiedlicheTextsegment-Ebenen gleichzeitig auf dem Bildschirm geffnet werden, dadurch ent-

    stehen mehrdimensionaleSchichten und Verzweigungen, diesich von der Eindimensionalitt des Pa-

    piers befreit haben. Diese Mehrschichtigkeit des Textes ist ein wesentliches Prinzip von Hypertexten.

    IV. Schluwort:

    Hypertext ist ein neuartiges und vielschichtiges Medium. GeeigneteStrategien der Textrezeption sind

    auf Grund dessen noch weitgehend unerforscht. Eines jedoch steht fest: Hypertexte werden zunehmend

    zum festen Bestandteil von Berufs- und Alltagsleben. Die Auseinandersetzung mit Chancen und Pro-

    blemen von Hypertexten erscheint angesichts dessen alsunerllich. Wege zur Entwicklung fr einen

    erfolgreicheren Umgang mit Hypertexten sind nicht nur Sache der Autoren. Einen, seinen persnlichen

    Interessen dienenden Beitrag, zu einem erfolgreichen Umgangmit Hypertext kann jeder - zu seinem

    eigenen Vorteil - im kleinen Rahmen selbst leisten. Auch hier gilt learning by doing. Erst dem gebten

    Anwender erschlieen sich die Vorteile und neuartigen Mglichkeiten des Mediums.

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