TFH Berlin MCK Kapitel 4 – Handlungsprozesse © Ilse Schmiedecke 2010 BHT Berlin.
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MCK Kapitel 4 – Handlungsprozesse
© Ilse Schmiedecke 2010BHT Berlin
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Interaktionsmodellierung
Wie läuft die Interaktion ab? Handlungsprozesse und Handlungmodelle
Woher weiß ich, wie ich interagieren kann? Affordanz und Zuordnung
Wie verstehe ich, was bei der Interaktion passiert? Mentale Modelle
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Prozess und Modell
Prozess des Kaffeekochens– bei mir zu Hause– im Büro– irgendwo
Modellsichten– Architektur: 3D-Modell, Grundriss, Ansichten,
Installationsplan, …– Kaffekochen:
Ablaufplan (Zeit), Zutatenliste (Stärke), Einordnung in den Tagesplan (Termin), …
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Allgemeines Modell des Handlungsprozesses
Definition Handlung
Eine Handlung ist die kleinste Einheit des Verhaltens in Bezug auf ein bewusstes Ziel.
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Kontrollierte und automatisierte Prozesse
Definition
Kontrollierter Prozess: Ein kontrollierter Prozess wird bewusst durchgeführt und benötigt daher Aufmerksamkeit und verwendet das Kurzzeitgedächtnis.
Automatisierter Prozess: Ein automatisierter Prozess wird nicht bewusst gesteuert und benötigt daher keine Aufmerksamkeit und kann daher parallel zu weiteren Handlungen ausgeführt werden.
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Kontrolliert:- kognitive Arbeit- keine Parallelität- variabel und anpassbar
Automatisiert:- ohne kognitive Arbeit- parallel "im Hintergrund"- wenig, nur bewusst, anpassbar
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Modell des regulierten Handlungsprozesses
Regeln, Regulation: – Angleichung an eine Führungsgröße
durch fortlaufenden Soll-Ist-Vergleich und Rückkopplung
Handlungsregulation:– intellektuelle Ebene
bewusste Regulation– sensomotorische Ebene
automatiserte Regulation– Ebene der flexiblen
Handlungsmuster kombiniert für Routinehandlungen
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Regulationsebenen: Beispiele
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Flexible Handlungsmuster:Ein Routinebenutzer schreibt eine SMS: das Eintippen der SMS wird nur durch das Lesen der eingegebenen Wörter kontrolliert. Die Beanspruchung der Aufmerksamkeit ist sehr gering und bezieht sich mehr auf den zu schreibenden Inhalt als auf die Handlung des Schreibens.
Sensomotorische Regulationsebene Ein Experte beantwortet eine SMS mit "ok": das Drücken der "Antwort"-Taste, das Tippen von "ok" und das Abschicken der SMS vollständig automatisiert ab.
Intellektuelle Regulationsebene:Ein unerfahrener Benutzer schreibt eine SMS: die volle Konzentration ist darauf gerichtet die richtigen Tasten zu drücken.
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Fehler
Definition Fehler
Nicht-Übereinstimmung zwischen dem Ziel des Benutzers und der Reaktion des Systems.
Fehler beeinträchtigen die Zufriedenheit des Benutzers Ziel ist Fehlervermeidung Fehlerebenen:
– leicht (Ziel bleibt erreichbar) – schwer (Ziel verfehlt)
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Fehler auf intellektueller Ebene
Planungsphase - Denkfehler Durchführungshase - Merkfehler/Gedächtnisfehler Beurteilungsphase - Interpretationsfehler
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Verständnis-Unterstützung
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Fehler auf der Ebene flexibler Handlungsmuster
Ziel-Planung - Gewohnheitsfehler / "Betriebsblindheit" Durchführung - Unterlassensfehler / Übereile Beurteilung - Erkennensfehler
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Problem Meldungsfl
ut
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Fehler auf sensomotorischer Ebene
Fehler im Bewegungsablauf Differenzierung in Planung-Durchführung-
Beurteilung nicht möglich
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Modell der 7 Handlungsschritte (Norman)
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Modell der Küfte - Kluft der Ausführung
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Modell der Klüfte - Kluft der Bewertung
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Konsequenzen für die MCK
1. Konzeption: Das konzeptionelle Modell eines Systems sollte klar, verständlich und konsistent sein und sich mit Vorerfahrungen decken.2. Übersichtlichkeit: Es sollte klar ersichtlich sein, in welchem Zustand sich ein System gerade befindet, welche Ziele erreicht werden können und welche Aktionen dazu prinzipiell notwendig bzw. möglich sind. 3. Gute „Mappings“: Die Durchführung und Folgen von Aktionen und Steuerungen sollten mit den Erwartungen und Erfahrungen der Benutzer übereinstimmen. Der Zustand eines Gerätes sollte gut erkennbar sein.4. Rückmeldung: Nach Durchführung einer Aktion sollte der neue Zustand im System leicht erkennbar sein und leicht zu interpretieren sein.
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Das 6-Ebenen-Handlungs-Modell nach Herczeg
Tätigkeiten Bewertung Methoden Bewertung
Verfahren
Struktur
Interpretation
Zustände
Prozeduren
Sensorik
Interpretation
Motorik
Alphabet
Syntax
Operationen
Erkennung
ErfassungDarstellung
Visualisierung
Ausgabe-synthese
Zustands-änderungen
Wahrnehmg
semantische Analyse
Struktur-analyse
1. Intentionale Ebene Anwendungsgebiet und Zweck
2. Pragmatische EbeneArbeitsziele und Verfahren
3. Semantische EbeneArbeitsobjekte und Operationen
4. Syntaktische EbeneEin- und Ausgaberegeln
5. Lexikalische Ebene
Zeichen und Alphabete
6. Sensomotorische Eb.
Motorik und Sensorik
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Das 6-Ebenen-Modell
Modelliert v.a. intellektuelle Prozesse
Differenziert nach Abstraktionsebenen– alle Ebenen koexisiteren, es gibt kein "Nacheinander"!
Eignet sich zur "Feindiagnose" von Problemen:– Komplikation auf pragmatischer Ebene:
Die verwendeten Verfahren entsprechen nicht dem Standard– Komplikation auf semantischer Ebenen:
Die Funktionen der Software sind nicht aufgabengerecht, zu viele Operationen für einen Arbeitsschritt erforderlich
– Komplikation auf syntaktischer Ebene:eine Operation benötigt zu viele oder komplizierte Eingabehandlungen, oder die Ergebnisstruktur erschließt sich nicht
– Komplikation auf sensomotorischer Ebene:Mauskilometer, geschachtelte Menüs oder schlecht lesbare Farbschrift.
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Affordanz
Begriffsbildung: – Gibson 1997, Aktionsmöglichkeiten– Norman 1988, etwa "Nutzungsangebot"
Bewertung der Gebrauchstauglichkeit von Gegenständen– Sieht man den Gegenständen an, wie sie zu benutzen sind?
Grafik aus Dahm, Markus: „Grundlagen der Mensch-Computer-Interaktion", Pearson 2006,zitiert nach Tomaschewski, Modul Mensch-Computer-Kommunikation
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Affordanz praktisch
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Bewusste negative Affordanz
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Affordanz und Zuordnung
Gerät
ObjektSubjekt
Bedienung Wirkung
Gute ZuordnungDie Wirkung der Bedienungergibt sich offensichtlich aus der Form / Gestaltung des Geräts.
AffordanzDie Möglichkeit zur Bedienungergibt sich offensichtlich aus der Form / Gestaltung des Geräts.
Affordanz und gute Zuordnung Die zielführende Bedienungsweise ist unmittelbar
erkennbar.
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Affordanz und Zuordnung
Engl: Affordance and Mapping Bedienweise Affordanz
– Was kann man damit machen? Resultierende Wirkung Zuordnung
– Ist die Wirkung nahe liegend?
offengeschlossen
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Affordante Bedienelemente
Standard-"Widgets":– Knopf– Checkbox– Slider– Scrollbar– Menü – ....
Affordanz-"Kultur" wurde bereits geprägt– andere Verwendungen wirken "exzentrisch"
Gestaltung eigener Bedienelemente– besonders bei visualisierten Bedienungen– Knopf-Beschriftungen (Ist-Zustand oder Soll-Zustand??)– Drag&Drop oder Pick&Place?– innovative Interaktionsformen (kommt noch)
Geeignete Zuordnung! – Berührung mit Mentalen Modellen und Metaphern....
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Mentale Modelle
Strukturierte Vorstellungen von einem Gebilde und dessen Verhalten.
Alle haben mentale Modelle:Einbrecher Modell vom Verhalten ihrer Opfer Modell von der interessierenden Örtlichkeit Ablaufplan des Einbruchs
Schüler Modell vom Verhalten des Lehrers Modell vom Bewertungsschema Modell vom Sympathieschema Plan für den unbeobachteten Spickereinsatz
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Mentale Modelle ("Vorstellungen")
Zusammenhänge mentaler Modelle nach Norman (1988)Graphik aus Preece et al., a.a.O.
Wenn alle dieselbe Vorstellung hätten,
gäbe es weniger Probleme...
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Modellkalkül
(Pseudo-Mathe, eher Steno):Wer besitzt Modelle? Und wovon?
Wovon? immer vom Arbeitsbereich A (UoD, universe of discourse)
Wer? der Benutzer B - der Experte!!!
der Systemdesigner D - der Analytiker
das System S - das implementierte Modell, das die Systemreaktionen definiert (mentales Modell des Programmierers)
Also B(A), D(A), S(A)Harmonieren nicht zwangläufig!!! Aber wenn nicht, gibt’s Missverständnisse...
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Inkompatibiltäten
Wenn mentale Modelle nicht zusammen passen, "krachts":
D(A) B(A) D(B(S(A))) B(S(A)) S(A) B(A) S(S(A)) S(A)Und so weiter….
Wo es kracht, gibt Aufschluss darüber, wie man es beheben kann.
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Das war sehr abstrakt
nächstes Mal wird’s sehr konkret: Hardware für die Kommunikation
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