Thaler Chronik 2012

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Chronik 2012 Beatrice Steger und Daniel Tobler

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Donnerstags-Gesellschaft Thal: Chronik 2012

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Chronik 2012

Beatrice Steger und Daniel Tobler

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Inhalt

Jahresrückblick 2012 der Gemeinde Thal in Text und Bild

Monatstitelblätter Auf jedem Monatstitelblatt wird ein Gebäude aus dem Dorfkern von Thal vorgestellt Chronik

• Witterungsverhältnisse • Ernteergebnisse • Politische Ereignisse und Entwicklungen • Soziale Begebenheiten • Berufs- und Sporterfolge • Ereignisse aus Vereinen, Schule, Kirche und Umwelt • Veranstaltungen der Donnerstags-Gesellschaft

Totentafel Presseartikel

• Natur • Gebäude • Handwerk und Gewerbe • Kultur • Diverses

Die Chronisten Beatrice Steger und Daniel Tobler

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Januar

Schulhaus Bild

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Wetter

Der Monat Januar war mild ausgefallen. Mit einem Durchschnitt von 2,1 Grad lag die Temperatur am Bodensee um 3 Grad über dem Durchschnitt. Die tiefste Temperatur betrug minus 8 Grad, die höchste wurde mit 13 Grad gemessen. Feuchte Süd- und Westwinde brachten an 17 Tagen 90 Millimeter Niederschlag. Das waren 136 Prozent des Durch-schnittes. Dank wenig Nebel erreichte die Sonnen-scheindauer am Bodensee überdurchschnittliche 58 Stunden. Mit Blitz und Donner fegte das Sturmtief „Andrea“ am 5.Januar auch über die Schweiz. Bergbahnen und Skilifte standen still. An verschiedenen Orten gab es Stromausfall. Die Feuerwehr musste umgestürzte Bäume von den Strassen räumen und Wasser aus Kellern pumpen. Im Flughafen Kloten blieben Kursmaschinen am Boden. In der Ostschweiz waren die Schäden angesichts der Sturmstärke gering aus-gefallen. Doch musste auf dem Bodensee der Schiffsverkehr vorübergehend eingestellt werden.

In Altenrhein konn-te ein Wetterphä-nomen beobachtet werden. Nach Neu-mond erschien in der

Abenddämmerung die von der Sonne beleuchtete schmale Mondsichel. Gleich-zeitig vermochte das Erdlicht die dunkle Seite des Mondes in

einem fahlen Licht sichtbar machen.

Aus dem Gemeinderat Auf dem Friedhof Thal soll ein neues Gemein-schaftsgrab erstellt werden. Das aktuelle Grab ist praktisch ganz belegt und kann aufgrund der engen Verhältnisse nicht erweitert werden. Der Land-schaftsarchitekt Martin Klauser aus Rorschach wur-de mit der Ausarbeitung einer Richtofferte beauf-tragt.

Das Restaurant Rank heisst jetzt „Fränzi’s“. Der Gemeinderat hat für die Führung des Gastrobetrie-bes des ehemaligen Restaurants „Rank“ eine neue Bewilligung erteilt. Das Patent zur Führung der Gastwirtschaft wurde Franziska Pfeil, wohnhaft in der Gemeinde Au, erteilt. Die Bauarbeiten an der Hegistrasse wurden durch die Firma Morant AG ausgeführt. Die Arbeiten konnten mit einem Minderaufwand von 1491 Franken abgeschlossen werden. Im Gebiet Knotteren/Rietli in Staad entsteht das Logistik-Center der Firma Galliker. Das Wasser-leitungsnetz muss erweitert und verstärkt werden, damit die Wasserversorgung gewährleistet bleibt.

Aus der Gemeinde Die neue katholische Einheitskirchgemeinde Thal (Altenrhein, Buechen-Staad und Thal) feierte zu ihrer Gründung einen festlichen Gottesdienst in der Christkönigskirche Buechen-Staad. Zum Psalm „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern“ hatten Pater Josef Hegglin und Pfarreileiterin Annemarie Angele die Feier gestaltet. Die im Herbst gewählten Kir-chenverwaltungsräte trugen die Fürbitten vor und legten sinnbildlich Bausteine einer alten Mauer vor dem Altar ab: „Mauern zwischen uns Menschen und zwischen uns und Gott gehören zum Leben. Sie erinnern, dass Beziehungen und Kontakte immer neu gepflegt und die trennenden Hindernisse erkannt und gemeinsam überwunden werden müssen.“ Beim anschliessenden Apéro berichtete der neue Kirchen-verwaltungsratspräsident Felix Bischofberger über die Geschichte der drei Pfarreien Thal, Altenrhein und Buechen-Staad, welche die neue Einheitskirch-gemeinde bilden.

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Technisch interessierten Jugendlichen werden Praxislektionen als Freifach angeboten. Das Lern-zentrum Heerbrugg bietet in Zusammenarbeit mit den Oberstufen Thal und Rebstein-Marbach mathe-matisch-naturwissenschaftlichen Unterricht (MNU) an. Einerseits soll die Begeisterung der Schüler für die technischen Berufe geweckt werden, andererseits wird mit den praktischen Arbeiten ein Gegenpol zum rein schulischen Lernen gesetzt. Anschliessend an die verschiedenen Theorieblöcke folgen spannen-de Versuche und abschliessend dürfen die Kursteil-nehmer ein eigenes, kleines elektronisches Projekt umsetzen.

Oberstufenschüler bauen einen elektronischen Würfel

Die People’s Viennaline Altenrhein fliegt die Strecke Altenrhein-Wien mit grossem Erfolg. Seit März letzten Jahres wurden mehr Passagiere beför-dert als mit der Konkurrenz AUA und InterSky zu-sammen. Die Auslastung beträgt knapp 50 Prozent. Das sei eine Entwicklung, die CEO Armin Unter-

nährer nicht zu hoffen gewagt habe. 90% der People’s Passa-giere seien Ge-

schäftskunden, also zahlende Fluggäste.

An der Rheintaler Sportlerwahl wurden drei erste Plätze an Thal verliehen. Der Sportler des Jahres 2011 heisst, wie schon 2009 und 2010, Mountainbiker Thomas Litscher. Erstmals siegreich bei den Sportlerinnen war die Moutainbikerin Jolan-da Neff. Der Ehrenpreis ging an Sabine Dudler, technische Leiterin der Geräteriege Staad. Die Aus-zeichnung ist eine Anerkennung für sportliche Leis-tungen und ein Förderpreis für junge Sportlerinnen und Sportler. Die Preise wurden von der Rheintal Verlag AG verliehen. Mit namhaften Beiträgen ha-ben verschiedene Firmen des Rheintals die Sport-lerwahl unterstützt.

Die Polizei erwischte einen Einbrecher, der an der Dorfstrasse Thal in ein Geschäft eingebro-chen war. Dank einer Einbruch-Meldung wurde die Polizei informiert. Diese verfolgte den flüchtenden Täter durch Gärten und über Zäune und konnte den 26jährigen Rumänen stellen und verhaften. Ein 30jähriger Rumäne wurde rund drei Stunden später in Staad festgenommen. Er wurde verdächtigt, eben-falls am Einbruch beteiligt gewesen zu sein. Im La-den hatte die Täterschaft mehrere Säcke vorbereitet, um Beute darin zu verstauen. Die Abklärungen wer-den zeigen, ob die Täter bereits im Herbst letzten Jahres zweimal in den Laden eingebrochen sind und Waren im Wert von Fr. 20'000.- gestohlen haben. Franziska Wagner aus Thal unterstützt die Ent-wicklungsarbeit des Pfarrehepaares Schippert in Haiti. Das grosse Erdbeben vor zwei Jahren machte die Hauptstadt Port-au-Prince dem Erdboden gleich. Acht junge Haitianerinnen, die alles verloren hatten, fanden Unterschlupf beim Pfarrehepaar aus Ror-schach, das seit 10 Jahren in Haiti wohnt und dort eine Nähschule und ein Ausbildungszentrum für Fachlehrerinnen führte. Nach dem Erdbeben planten sie mit Spendengeldern aus der Schweiz ein Projekt zum Wiederaufbau zerstörter Häuser. Franziska Wagner, gelernte Krankenschwester, reiste im Sep-tember für einige Monate nach Haiti, wo sie Frauen in Gesundheitsthemen unterrichtete. Franziska wird im Februar wieder nach Haiti zurückkehren und ist gewillt in die Fussstapfen der Schipperts zu treten, um irgendwann deren Arbeit weiterzuführen.

Ehepaar Schippert und Franziska Wagner

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Neujahrsbegrüssung der Donnerstags-Gesellschaft am 6. Januar Die Präsidentin Eva Leuzinger begrüsste auch dieses Jahr wieder zahlreiche Vereinsmitglieder zur traditionellen Neujahrsbegrüssung. Nach der besinnlichen Einleitung von Pater Josef Hegglin, wur-de um die schönen Preise der örtlichen Geschäfte gejasst. 163. Hauptversammlung der Donnerstags-Gesellschaft am 26. Januar Die Präsidentin Eva Leuzinger begrüsste im Altersheim Trüeterhof die zahlreich erschienen Vereinsmitglie-der. Dann traten zwei junge Thaler Talente auf, die 11- jährig Fabienne Herzog, E-Piano und Gesang und die 15-jährige Livia Koller, Gitarre und Gesang. Anschliessend überraschte die Trüeterhof-Küche die Anwe-senden mit einer hausgemachten Gulaschsuppe. Danach folgten die statuarischen Traktanden. Der Jahresbe-richt der Präsidentin wurde mit Bildern der durchgeführten Veranstaltungen illustriert. Ruth Steppacher wurde neu in den Vorstand gewählt und Bruno Günter wurde als langjähriges Vorstandsmitglied verabschie-det und seine Arbeit mit grossem Applaus verdankt. Vor dem Dessert präsentierten die Chronisten Daniel Tobler und Beatrice Steger die Chronik 2011, welche auch im Internet eingesehen werden kann. Ein feines Dessertbuffet rundete die Versammlung ab.

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Februar Kath. Pfarrhaus

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Wetter

Der Februar war trocken und kalt. Die Kältewelle aus Sibirien machte sich auch in der Ostschweiz bemerkbar. Sie brachte anfangs Februar einen strengen Nachwinter mit Schneefall. Strassen und Trottoirs mussten geräumt und eisfrei gemacht wer-den. Darauf folgte eine eiskalte Bise mit sibirischer Kälte. Die Temperaturen sanken bis unter -17 Grad. Die Höchstwerte lagen zwischen -6 und -10 Grad. Es gab 27 Frosttage (Minimum Null Grad), sowie 14 Eistage (ganztags unter Null Grad). Der Monat war mit vier Niederschlagstagen eher niederschlagsarm. Während 25 Tagen lag eine Schneedecke über der Landschaft. Die Sonnenscheindauer stand mit 74 Stunden deutlich über dem langjährigen Mittel.

Aus dem Gemeinderat Die Umweltkommission des Gemeinderates be-schloss die Durchführung einer Baumaktion. Die Hochstämme in der Gemeinde sind in den letzten Jahren durch verschiedenste Einflüsse, insbesondere durch Feuerbrand, massiv dezimiert worden. Mit der Aktion will die Gemeinde einen Beitrag an die Landwirtschaft leisten und je 40 Franken an Hoch-stämme zahlen, die je etwa 100 Franken kosten. So soll erreicht werden, dass die Hochstammbäume weiterhin das Landschaftsbild von Thal prägen wer-den. Der Gemeinderat senkt den Einbürgerungstarif vom Jahre 2006 für Schweizer Familien oder Ein-zelpersonen, welche das Bürgerrecht der Gemeinde Thal erwerben möchten. Der Tarif wurde auf das Niveau vergleichbarer Gemeinden gesenkt. Bei der Gesamtsanierung des Schulhauses Bild wies die Bauabrechnung einen Minderaufwand von Fr. 105'819.45 aus. Die Aufwendungen betru-gen Fr. 1'984'180.55. Somit konnte die bewilligte Summe von Fr. 2'090'000.- deutlich unterschritten werden.

Die Gemeinde Thal bewilligte der Bibliothek und Ludothek in Rheineck für den Umzug in die „Al-te Krone“ eine finanzielle Unterstützung. Die Gemeinde Thal verfügt selber über kein derartiges Angebot. Doch wird die Bibliothek und Ludothek regelmässig auch von Einzelpersonen aus der Ge-meinde Thal besucht.

Aus der Gemeinde Die Kälte wurde für die Wasservögel am Boden-see immer bedrohlicher. Sie fanden kaum mehr Nahrung. Die Brachvögel, in einem Schwarm von 100 Exemplaren, waren abgezogen. Die Flachwas-serzonen waren von einer Eisschicht bedeckt und die Wiesen so tief gefroren, sodass die Vögel nicht mehr nach Futter stochern konnten. Besser erging es den Möwen, Enten, Blesshühnern und Schwänen, die von Vogelfreunden mit Brot gefüttert wurden.

Die Nistkasten-Gebiete in der Gemeinde wurden durch den Ornithologischen Verein gepflegt und gereinigt. Der Bestand von Nistkästen ist auf 245 angewachsen. Die Gebiete umfassen ARA Ost mit Bisenwäldli, Galgenweg, Steinlibach und entlang dem Strandweg bis zur Holzbrü-cke Gaissau. Dazu gehören auch die Gebiete am Pappelweg-Fuchsloch, Stu-denbüchel und Buechsee mit Grubenweiher, das Gebiet Stei-niger Tisch, Dorf Thal und am alten Rhein von ARA Nord bis Marina und zum neuen Damm.

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Beim Parkplatz vor dem Thaler Rathaus stürzte eine Rosskastanie auf zwei parkierte Autos. Den Baum hatte lediglich eine Zentimeter dicke Rinde aufrecht gehalten. Ein Fachmann stellte fest, dass auch die andern sieben Kastanien von innen her abgestorben seien. Deshalb mussten die Bäume ge-fällt werden. Bereits im Frühjahr sollen neue, junge Kastanienbäume gepflanzt werden. „Diese Bäume gehören einfach zum Thaler Ortsbild“, meinte der Gemeinderat. Die Union der Christlichsozialen lud den Journa-listen Hanspeter Trütsch zum Kamingespräch in den Burgkeller der Marienburg ein. Der Gastred-ner ist Teamleiter der Bundeshausredaktion vom Schweizer Fernsehen. Er vermochte die Zuhörer mit seinem Humor und Wissen zu fesseln und gewährte interessante Einblicke ins Bundeshaus und in die Medienarbeit. Die Thaler Klicken nahmen am Fasnachtsfreitag kein Blatt vor den Mund. Sie berichteten mit scharfer Zunge über alles was ihnen zu Ohren ge-kommen war. Der Staader Staranwalt Stephan Mul-lis wurde von seiner Katze misshandelt, was mit einem gebrochenen Finger endete. In der neuen Werbebroschüre erschien eine falsche Telefonnum-mer der Gemeindeverwaltung und der „Ochsen“-Wirt Hansi Schober habe Unkrautvertilger statt Ra-sendünger gestreut. Haupthema war die Fliegerbom-be, die Gaffer aus der ganzen Schweiz anlockte und die sich schlussendlich als Attrappe entpuppte.

Die Gruppe „Insieme Rorschach“ gestaltete in Thal und Rheineck einen Gottesdienst zum The-ma: „Mensch i mag di, i ha di gärn, so wie du bisch“. Insieme ist ein Verein zugunsten geistig behinderter Menschen. Mit ihrer eigenen Hausband und ihren Texten machte die Gruppe deutlich, dass alle Menschen in unserer Kirche Platz haben sollen. Am Funkensonntag wurde auf dem Areal der Sefar mit einem grossen Funken der Winter ver-trieben. Dazu dienten die gesammelten, ausgetrock-neten Christbäume aus der Gemeinde Thal

Im Altersheim Trüeterhof wurde am Fasnachts-montag mit den Bewohnern und Nachbarn Fas-nacht gefeiert. Der Saal war bunt geschmückt, das Personal und viele Bewohner hatten sich fasnächt-lich verkleidet. Das Seniorensextett und eine Frau-engruppe sorgten für stimmungsvolle Musik und unterhaltenden Gesang. Dann verwöhnte die Küche das Publikum mit Kaffee und einer Auswahl von Fasnachtsgebäck.

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März

Wurzelpub

(Gasthaus Anker)

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Wetter Der März war seit 60 Jahren am sonnigsten aus-gefallen. Die höchste Temperatur wurde am 16. März mit 21 Grad gemessen. Die tiefste Temperatur betrug am 10. März minus 3 Grad. Es wurden nur neun Frosttage verzeichnet (Minimum Null Grad). Die häufige Bise führte trockene Luft heran. An vier Tagen regnete es. Die Niederschlagsmenge ergab nur 21 Millimeter. Die Sonne erreichte mit 218 Stunden das Doppelte der Norm.

Aus dem Gemeinderat

Der Thaler Gemeinderat beantragt bei der Verkehrs-polizei eine permanente Radaranlage an der Hauptstrasse in Staad. In den vergangnen zwei Jahren ereigneten sich im Bereich der „Rösslikurve“ fünf schwere Unfälle infolge übersetzter Geschwin-digkeit von Fahrzeugen. Ein Unfall endete für einen Verkehrsteilnehmer tödlich.

An der Bürgerversammlung genehmigten die Stimmberechtigten die Jahresrechnung 2011 sowie die Budgets 2012 sämtlicher Verwaltungs-zweige. Auch der Beitritt zum Zweckverband Kin-des- und Erwachsenenschutz Region Rorschach, erfolgte einstimmig. Die Verwaltung wird nun den Übergang des Vormundschaftswesens per 1. Januar 2013 in die Wege leiten.

Aus der Gemeinde Der Vogelschutz hat den Zaunkönig zum Vogel des Jahres ernannt. Sein Gesang ist fast so laut wie

ein Pressluftham-mer. Der Vogel soll Botschafter sein für einen artenreichen Wald mit viel Totholz und Unterwuchs. Die Zaunkönige

brauchen für den Nestbau Unterschlupf und De-ckung. Dazu dienen ihnen liegendes Totholz und Asthaufen in unterholzreichen Wäldern. Auch Nah-rung finden die Vögel dort, von Spinnen, Motten, Weberknechten bis zu Fliegen und anderen Insekten.

Bei den Kantonsratswahlen erreichte Felix Bi-schofberger im Wahlkreis Rorschach am meisten Stimmen und Gemeindepräsident Robert Raths wurde neu mit einem Glanzresultat in den Kan-tonsrat gewählt. Robert Raths kennt die Region bestens und wird diese im Kantonsrat mit viel Sach-kompetenz vertreten. Bei der Gemeindeabstimmung genehmigten die Stimmbürger die Sanierung und Neugestaltung der Dorfstrasse Altenrhein. Mit 1300 Ja und 577 wurde der Kredit von 970’000 Franken genehmigt. Die Bauarbeiten werden vom Dorfzentrum auf Höhe Flughafenstrasse bis zur Abzweigung Ifang erfol-gen. Ziel ist die Aufwertung der Dorfstrasse mit einer Verkehrsberuhigung zur Sicherheit der Ver-kehrsteilnehmer. Auf den Thaler Wanderwegen waren die freiwil-ligen „Wander-Weg-Wölfe“ bei der Wegmacher-arbeit anzutreffen. 20 Pensionierte aus Thal haben sich auf die Initiative von Max Tanner für diese Arbeit zur Verfügung gestellt. Da die Pflege der Wege von den Grundeigentümern oft vernachlässigt wird, möchte die Arbeitsgruppe für Schulkinder, Familien (mit Kinderwagen), Betagte und Touristen schöne Wege schaffen. Dazu wird das Freiwilligen- Team vom Bauamt mit Werkzeug, Transportmittel, Maschinen und Material unterstützt. Ein Lohn für die Arbeit ist nicht versprochen, doch wird eine fi-nanzielle Unterstützung geschätzt. An der Evangelischen Kirchgemeindeversamm-

lung trat Roland Grossen-bacher nach 10-jähriger Amtszeit als Kirchenpräsi-dent zurück. Melanie Tobler Dudler wurde mit grossem Applaus zur Nachfolgerin gewählt und Klaus Steinmetz wurde als neuer Synodaler Pfarrer geehrt.

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Im Gallus-Jahr wurde zur „Wanderung auf den Spuren des Heiligen Gallus“ von Berneck nach Thal eingeladen. Der Weg führte über das Kloster Grimmenstein zum sagenumwobenen Gallenbrun-nen zwischen St.Margrethen und Rheineck und schliesslich nach Thal. Dort wurde eine der ersten Kirchen des Unterrheintales errichtet. Berneck und Thal sind Weinbaudörfer. Man kann davon ausge-hen, dass die Mönche vom Kloster St.Gallen den Rebbau vor 1000 Jahren ins Rheintal gebracht ha-ben. Die Wanderer erhielten Einblicke in verschie-dene Landschaften und Ausblicke ins Rheintal und zum Bodensee. Zudem wurden auch kunsthistori-sche Bezüge zu Gallus-Darstellungen verschiedens-ter Art vermittelt.

Galluswanderer bei Schlössli Klingelburg in der Kruft

Das Dorftheater Staad landete einen Volltreffer mit der Komödie „Au das no“. Das Stück wurde unter der bewährten Regie von Hanni Wohnlich im „Ochsen“ Saal aufgeführt. Im turbulenten Schwank landet ein betrügerischer Immobilienverkäufer in einem Hotel, wo die Zimmer umständehalber dop-pelt vermietet werden. Das führt zu Verwechslun-gen, welche die Beteiligten arg in Bedrängnis trei-ben. Das Chaos ist perfekt und das Personal braucht viel Einfallsreichtum, um die Lage in den Griff zu bekommen. Das Stück überzeugte mit Tempo und Wortwitz. Und die gute Besetzung der Schauspiel-rollen sorgte für Lacher im Minutentakt.

Die Vorstands-frauen vom Verein Ferienpass Am Alten Rhein durf-ten den kantonalen Prix Benevol in der Kategorie Dorfge-meinschaft entge-gennehmen. Mit viel Herzblut und Professionalität stellte sich das Team der Aufgabe, jährlich ein attrakti-ves und vielfältiges Kursprogramm zu gestalten, um Kin-dern Wünsche zu erfüllen und neue Erfahrungen zu ermöglichen. Dazu wurden 160 Kurse angeboten. Sämtliche beteiligten Personen arbeiteten ehrenamt-lich. Deshalb konnten die Kurskosten für die 400 teilnehmenden Kinder sehr tief gehalten werden. Der Männerchor Thal bereicherte den Alltag der Heimbewohner der drei Altersheime mit Gesang. Die vorgetragenen Lieder, die in der Jugendzeit ger-ne gesungen wurden, animierten zum Mitsingen. Dabei zeigte sich in den Gesichtern der Zuhörer und Zuhörerinnen grosse Zufriedenheit und Freude. Der Heimbesuch begann im Altersheim Hächleren, wur-de im Pflegewohnheim Kruft fortgesetzt und endete im Trüeterhof Thal.

Erstmals seit 29 Jahren gewannen Schweizer Curlerinnen WM-Gold. Das Team von Skip Mir-jam Ott schlug im Final in Kanada die Schwedinnen mit 7:6. Die vier Athletinnen wirkten als Einheit und wagten auch höchstes taktisches Raffinement. Matchentscheidend blieb letztlich, dass Ott als Skip zu 90 Prozent die beabsichtigten Steine gelangen. Der Sieg war das Resultat optimaler Zusammenar-beit aller Beteiligten.

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„LIFTING“, das musikalisch-clowneske 2 Frau-Theater Tulpirella am 17. März im Kath. Pfarreiheim Auf Einladung der Donnerstags-Gesellschaft traten Angelika Binz und Sonja Plüss mit ihrem neuen Pro-gramm „Lifting“ im Pfarreiheim Thal auf. Die zwei Frauen trafen sich wie jeden Samstagabend in der Waschküche und liessen ihrer Wäsche und ihrer Phantasie freien Lauf. Da wurde über die Nachbarn ge-tratscht und genüsslich eine Auslegeordnung über alle Gerüchte, Vermutungen und Skandale erstellt. Es wurde gesungen und gestritten, geträumt und gelitten. Die Künstlerinnen boten einen bunten Mix mit Musik, Wortspielereien, Gesang, Spass, Tanz und Reim. Am Ende der unterhaltenden Clowneske dankte das Publi-kum den zwei Frauen mit einem grossen Applaus. Anschliessend offerierte die Donnerstags-Gesellschaft einen Apéro.

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April

ehem.

Gasthaus Kreuz

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Wetter Der April war wolkenreich, sonnenarm und mit Föhn etwas zu warm. Die Niederschläge fielen im ersten Drittel des Monates und betrugen 48 Liter pro Quadratmeter, was dem langjährigen Mittel ent-sprach. Nach den Ostertagen folgten sonnige und warme Tage. Ende Monat brachte ein Föhnsturm einen Wärmeeinbruch. Die höchste Temperatur wurde am 28. April mit 28 Grad gemessen. Die höchste Windspitze betrug am 29. April 71 Kilome-ter pro Stunde. Die durchschnittliche Apriltempera-tur mit 9,1 Grad war für die Jahreszeit zu warm. Am Bodensee betrug die Sonnenscheindauer 151 Stun-den, was 110 Prozent des langjährigen Mittels ent-spricht. Die Frostgefahr am Thaler Buechberg war infolge der Verdunstungswärme des Bodensees gering. Die-ser gewaltige warme Wasserspeicher bringt im Herbst zwar den Nebel, im Winter dafür einige Grad Wärme über dem Landesmittel. So wurde die Gefahr eines Winterfrostes etwas gebannt.

Aus dem Gemeinderat Der Gemeinderat hat drei grössere Bauvorhaben beim Kanton St. Gallen angemeldet, welche in das Strassenbauprogramm aufgenommen werden sollen. a) Die Aufhebung der Bauübergänge Buechenstrasse und Thalerstrasse mittels neuer Bahnunterführung. b) Die Korrektion der Hauptstrasse in Staad im Be-reich des Hotel-Restaurants „Weisses Rössli“. c) Die Neugestaltung des Dorfplatzes im Zentrum von Thal und d) Die Realisierung eines Rad-/Gehweges ent-lang der neuen Kantonsstrasse in Altenrhein. In den Ortsgemeinden Staad und Altenrhein wurden die Abwasserkanäle mittels Kanalfernse-hen inspiziert. Abschnitte an folgenden Strassen müssen saniert werden: Wilenstrasse, Mülgass, Neuhofstrasse, Risegg, Steigstrassse, Bärlo-chenstrasse und Sportplatz Bützel in Staad.

Die Bürgerschaft hat dem Beitritt zum Zweckver-band „Kindes- und Erwachsenenschutz KES der Region zugestimmt. Als Delegierte sind die Rats-mitglieder Röbi Raths, Regula Laux-End sowie Heinz Herzog und ein Mitglied der GPK in die Kon-trollstelle vorgeschlagen. Die Wasserleitungen an der Hegistrasse müssen ersetzt werden. Für die Tiefbau- und Leitungsver-legungsarbeiten wurden an die Firma Lämmli Haus-technik Thal vergeben. Die Löwenbrücke erfüllt die Tragfä-higkeit für die Nutz-last von 16 Tonnen nicht mehr. Die Nutzlast wurde des-halb auf 12 Tonnen reduziert. In einem weiteren Schritt muss die Brücke saniert werden. Dazu wurde ein Projektierungsauf-trag vergeben.

Aus der Gemeinde Steyler Pater Josef Hegglin feierte sein goldenes Priesterjubiläum in der Kirche Buechen. Er war langjähriger Präsident der Donnerstagsgesellschaft. Die Spielplätze in Thal sind bei Eltern und Kin-dern sehr gefragt. Der Spielplatz beim Schulhaus Feld ist ein sehr schöner Naturspielplatz der zum Klettern und Rutschen einlädt. Sehr gefragt sind auch die Seilbahn und die Wasserspiele. Zudem ist die Anlage gut unterhalten. Auch der neue Spielplatz im Feldmoos ist beliebt. Kritisiert wird einzig der Abfall, der oft herumliegt, weil sich dort auch Ju-gendliche treffen.

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Standplätze für Fahrende sind rar. Wiederholt standen zehn weisse Wohnwagen hinter der stillge-legten Discothek Arena. Eine Gruppe französischer Romas hatte sich hier niedergelassen. Gemeindeprä-sident Robert Raths liess die Gruppe bereits eine Woche zuvor polizeilich wegweisen. Da sie aber keinen neuen Standplatz fand, kehrte sie zurück. Gegen eine Kaution von Fr. 1000 erlaubte Robert Raths den Fahrenden für zehn Tage zu campieren bis der Durchgangsplatz in Bellinzona die Saison eröffnete. Gegen das Projekt im Fuchsloch, ein Standplatz für 10 bis 15 Wohnwagen zu erstellen, sind immer noch Einsprachen hängig.

Familie Mess-mer öffnet die Stalltür. In der ganzen Schweiz öffnen rund 270 Bauern an Sams-tagen der Bevöl-kerung ihre Stall-türen. Dabei kann

die Produktion von Fleisch, Milch und anderen Nah-rungsmitteln hautnah erlebt werden. Im Rosentürmli kann jederzeit ein Blick in den Stall geworfen wer-den und Ferien auf dem Bauernhof sind sehr beliebt. Im Hofladen können unter anderem Marmelade, Sirup, Eier oder Wein gekauft werden. Der Hof wird auch regelmässig von Schulklassen besucht. Nebst einem theoretischen Teil dürfen die Kinder Hühner einfangen, Eier einsammlen oder Tiere streicheln.

Der Auftakt zum Ostschweizer Bikecup fand in Thal statt. Erstmals organisierte der RV Altenrhein das Rennen. Es starteten 350 professionelle Fahrer in verschiedenen Altersklassen. Auf einer Runde mussten 250 Höhenmeter bewältigt werden. Etliche Biker aus Thal erkämpften vordere Ränge. Herren1, 1. Thomas Litscher; Damen1, 1. JolandaNeff, 2. Karen Hanlen; Herren3, 1. Markus Neff; U19, 4. Lukas Neff; U19 weiblich, 2. Eliane Müggler; U17 männlich, 3. Remo Müggler, U17 weiblich, 3. Cris-tina Hensel; U15 männlich, 2. Elias Wagner, U15 weiblich, 3. Lea Wüst; U11 männlich, 1. Andrin Dudler , 3. Marco Tasinato, 4. Colin Cotti.

Ein Kleinflugzeug stürzte bei Altenrhein in den Bodensee. Die Maschine war in Altenrhein mit dem Ziel Bressaucourt im Jura gestartet. Kurz nach dem Start verlor das Flugzeug an Leistung. Der Pilot leitete eine Notwasserung ein. Dabei wurde ein Flü-gel abgerissen und der Propeller war beschädigt. Der Pilot und sein Passagier schafften den Ausstieg aus der Kabine und konnten sich an einem Flügel fest-klammern. Ein Vater und seine Tochter waren in einem Boot in der Nähe und konnten den Unfall beobachten. Es gelang es dem Paar die Verunfallten zu bergen, in ihr Boot aufzunehmen und dann dem Rettungsdienst zu übergeben. Im Hafen von Staad stand zur Bergung des Flugzeuges ein Grossaufge-bot an Rettungskräften bereit. Aufgeboten waren die Polizei, der Seerettungsdienst, die Feuerwehr, Poli-zeitaucher und andere Spezialisten.

Schülerinnen des OZ Thal wurden Kantonal-Sieger in der polysportiven Stafette. Rund 300 Oberstufen Schüler und Schülerinnen massen sich in Balgach in den Disziplinen: 8 km Biken, 4.km Lau-fen, 8 km Skaten, 400 M Schwimmen und 2,5 km Biathlon mit Laufen, Schiessen, Laufen. Es wurde in 5er Mädchen- und 5er Knabengruppen gekämpft Die Siegergruppe aus Thal mit Anja Hanselmann, Cristine Hensel, Jasmin Hanselmann, Jasmin Wüst und Nadine Schläpfer kann nun an der Schweizer-meisterschaft in Zürich teilnehmen. Den Sieg bei den Knaben schaffte die Oberstufe Widnau.

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In Altenrhein wurden 6, in Buechen-Staad 15 und in Thal 26 Buben und Mädchen in die Eu-charistiegemeinschaft aufgenommen. Pater Josef Hegglin feierte in Altenrhein und in Buechen-Staad zusammen mit Annemarie Angele die Erstkommu-nion. In Thal hielt Pater Walter Strassmann mit den Angehörigen den Festgottesdienst. Die musikalische Umrahmung gestaltete in Altenrhein die Musikge-sellschaft Altenrhein. In Buechen begleitete Priska Stieger am E-Piano den Gesang der Kinder und in Thal sang ein Elternchor, welcher mit dem Trompe-tenduo Vater Markus Grab und Sohn Luca unter-stützt wurde.

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Thal wächst und wächst Krane, Baugruben, im Entstehen begriffene Ein- und

Mehrfamilienhäuser, Bauvisiere und Erschliessungs-

strassen: So präsentiert sich die innere Rhode von Thal. Gegenwärtig befinden sich sieben Baustellen auf engerem

Raum. Die Bauarbeiten für die Trottoirs auf Appenzeller

Boden an der Staatsstrasse (vom Hof Lutzenberg bis zur

Kantonsgrenze bei der Garage Jankovics) haben begonnen.

Sie werden auf Thaler Boden bis zum Restaurant Anker

fortgesetzt. Gleich nebenan, auf dem Herrenacker, an einer

Lage mit prächtiger Aussicht, wird die Erschliessungsstras-

se gebaut. Dort entstehen im Herbst Ein- und Mehrfami-

lienhäuser. In der Kruft werden derzeit auf zwei Baustellen drei Mehrfamilienhäuser und vier Einfamilien-

häuser gebaut. Am Dorfplatz Hengeten stehen Bauvisiere. Ein altes, baufälliges Haus an der Tobelmülistras-

se soll durch ein Mehrfamilienhaus ersetzt werden. Baueinsprachen sind hängig. Das Bauprojekt hat eine

wesentliche Veränderung des Dorfplatzbildes zur Folge. Sofern auch das angrenzende evangelische Kirch-

gemeindehaus und das Pfarrhaus in die Ortsbildveränderung einbezogen werden, lässt sich eine Verbesse-

rung des Ortsbildes erzielen, und die Verkehrs- und Parkierungsmöglichkeiten würden geregelt. In den

Hächleren, auf dem Areal der ehemaligen Gärtnerei Rutishauser, wird ebenfalls eine Erschliessungsstrasse

erstellt. Es gibt weitere Neubauwohnungen an ruhiger, zentraler Lage. In der Steinstege ist gegenwärtig ein

weiterer Neubau im Entstehen. Thal wächst und wächst. (Hans Müller)

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Mai

Gasthaus

zum

Schäfli

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Wetter Der Mai war trocken und sonnig. Die Durch-schnittstemperatur betrug 14,2 Grad. Das sind 2,4 Grad zu warm. Die tiefste Temperatur betrug 0,5 Grad, die höchste 29,5 Grad. Die Niederschläge fielen gleichmässig über den Monat verteilt und ergaben nur 85 Millimeter. An fünf Tagen wurden Gewitter verzeichnet. Mit 233 Sonnenstunden wur-den 140 Prozent des langjährigen Mittels erreicht. Die vorherrschende Windrichtung kam aus Nordost.

Aus dem Gemeinderat In der Gemeinderatskanzlei hat Marco Forrer die Nachfolge von Edina Avdic angetreten. Er hat im Rathaus Thal von 2007 bis 2010 die Verwal-tungslehre absolviert. Der Terminal-Server in der Gemeindeverwaltung wurde erneuert. Die Speicherkapazität war ausge-schöpft. Eine Ablösung der EDV war somit unum-gänglich. Die Bürgerschaft hat der Erneuerung im Rahmen des Budgets 2012 zugestimmt.

Aus der Gemeinde

Das „alte Schulhaus“ an der Dorfstrasse wurde umgebaut. Die Bauherrschaft liess die Fensterläden entfernen und beantragte, die Dachlandschaft zu verändern. Die Denkmalpflege sprach sich gegen diese Veränderungen aus. Deshalb verfügte der Gemeinderat zugunsten des Ortsbildes, dass die Fensterläden wieder montiert werden müssen.

Am Nagelstein hat die Gemeinde einen Rastplatz realisiert. Ein Bänkli lädt den Wanderer zum Ver-weilen ein und der neu gesetzte Baum spendet Schatten. Die Aussicht ins Appenzeller Vorderland ist einmalig schön. Zudem plätschert ein Brunnen der Firma Pfister Stahlbau. Abgerundet wird der Aussichtsplatz mit einer schönen Sandsteinmauer.

Zum dritten Mal fand in Thal der Tag der offe-nen Weinkeller statt. Gleichzeitig fanden in ver-schiedenen Restaurants die „Kulinarischen Rheinta-ler Wochen“ statt. Die teilnehmenden Winzer Lutz- Weinbau aus Wienacht-Tobel, Weinbau Christoph Rutishauser, Ochsentorkel AG und Weinbau Willi Tobler aus Thal, gaben Einblick in ihre Weinkeller.

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Der 44 jährige Ernst Bromeis war an der Rhein-quelle gestartet zum Durchschwimmen des Rheinlaufes bis zur Mündung in die Nordsee. Auf der Etappe von Altenrhein bis Romanshorn hatte er mit dem kalten Wasser und Hagelschlag zu kämp-fen. Er war unterkühlt und wurde von Wadenkrämp-fen geplagt. Im Bad Horn konnte sich der Schwim-mer von den Strapazen wieder erholen. Nach 400 von den insgesamt 1230 km musste er aber infolge der zu grossen Strapazen das Projekt abbrechen. Die von Edwin Geiger gegründete und geleitete Orga-Soft AG in Thal wurde nach 25 Jahren an Emanuel Geiger und Christian Willi übergeben. Den beiden stehen ein fünfköpfiges Team sowie eine Lehrtochter zur Seite. Mit der neuen Übernahme wurde der Firmenname geändert. Neu heisst das Unternehmen G&W Treuhand AG. Als Edwin Gei-ger die Orga-Soft AG gründete lag die Kernkompe-tenz der Firma in der Erstellung von Informatik-Konzepten und Computer-Lösungen. Heute konzent-riert sich die G&W Treuhand AG auf Finanz- und Rechnungsfragen.

Edwin Geiger übergibt die Orga Soft AG in jüngere Hände

Die Belegschaft der Zimmerei Fischer

Das über 100jährige Bestehen der Thaler Zim-merei Fischer wurde gefeiert. Am Tag der offenen Türe besuchten am Samstag und Sonntag jeweils ca. 250 Leute die Tage der offenen Türe und gewannen Einblick in den Betrieb. Thomas Fischer leitet den Betrieb seit 30 Jahren in der dritten Generation. Ge-gründet wurde die Firma 1911 durch Anton Dudler. Schon Grossvater Thomas Fischer hatte seine Lehr-zeit in der Firma absolviert. 1946 übernahm Sohn Ernst Fischer den Betrieb. Seit 1988 ist die Zimme-rei eine Familien AG. 1994 wurden die alten Be-triebsgebäude durch einen Neubau ersetzt. Der mo-derne Betrieb hat heute acht Mitarbeiter und ist hauptsächlich in der Region Thal tätig. Die Staader Geräte-turnerinnen turnten an der Mini Meister-schaft erfolgreich. Sie holten einmal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze und brachten viele der ku-scheligen Auszeich-nungen zurück an den Bodensee.

Der indonesische Chor Mia Patria gastierte in der Marienburg in Thal. Mia Patria ist ein Kultur-projekt. Sein Ziel ist die Begegnung mit Europa. Die 33-köpfige Gruppe sang und tanzte quer durch die Vielfalt des 17 000 Inseln umfassenden Landes und konnte die vielen Zuhörer begeistern.

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Das Jubiläum wurde mit einem grossen Fest gefeiert.

Yolande und Rudolf Schmid feierten 25 Jahre Holzbau Schmid AG. 1986 hatte Rudolf Schmid den Betrieb von Alfred Wettstein in Pacht über-nommen. Der Standort am Buechstig schaut auf eine über hundertjährige Tradition zurück. 1903 baute Zimmermeister Johann Lutz eine Werkstatt. Diese wurde später mit einer Sägebahn erweitert. 1908 wurde ein Wasserrecht am Gstaldenbach erwirkt. Das Wasser wurde zum Antrieb einer Turbine ver-wendet. 1945 kaufte Alfred Wettstein den Betrieb. 1950 wurde eine Mitarbeiterzahl von zwölf Mann erreicht. Nach 16 Jahren Pacht konnten Rudolf und Yolande 2003 die Liegenschaften kaufen. 2006 wur-de die Einzelfirma nach einem Aus- und Umbau in die Aktiengesellschaft Schmid Holzbau umgewan-delt. Die Steyler Missionare sind weltweit in 59 Pro-vinzen aufgeteilt. Erstmals besuchte der philippini-sche Generalobere der Steyler Missionare die Patres in der Marienburg. Er unterstützte diese im schwe-ren Entscheid, die Marienburg aufzugeben. Nach einem allfälligen Verkauf der Marienburg seien neue Aufgaben für die Patres wichtig. Dazu gehören die seelsorgliche Mitarbeit in den Pfarreien und die Prä-senz bei den Mitmenschen. Die grösste Herausforde-rung der nächsten Jahre sei aber die Förderung einer „Multikulti-Kirche“. Das ist die Einheit in der Viel-falt. Jeder sollte in seiner eigenen Kultur verwurzelt sein, sich aber dem interkulturellen Dialog mit an-dern Gemeinschaften öffnen.

„Fit für die Zukunft, fit fürs Leben“. Unter die-sem Motto fanden im Oberstufenzentrum Thal die Sondertage statt. Die ersten Klassen lernten auf Ve-los oder mit Inline-Skates die Gemeinde Thal ken-nen. Die zweiten Klasen erhielten Einblicke in die Arbeitswelt bei Firmen in der Region wie Starrag, Stadler, Sefar oder im Pflegewohnheim. Nebst per-sönlichen Gesprächen wurden Bewerbungs- und Vorstellungsgespräche geübt. Daneben sorgten Kur-se wie Selbstverteidigung, Stilberatung oder Gastro-nomie-Knigge für Abwechslung. Den dritten Klas-sen wurden unter dem Motto „Kultur live“ Ideen zur Freizeitgestaltung vermittelt in Begegnungen mit Künstlern und dem Besuch des Kunstmuseums. Der Kurs „Recht und Ordnung“ führte in eine Gerichts-verhandlung. Und eine Gruppe kocht nach alten Rezepten der Schweiz. Den Abschluss der Sonder-woche bildete der Maibummel der 250 Schülerinnen und Schüler und Lehrpersonen.

Schüler und Schülerinnen vom OZ gestalten eigene Kunstwerke.

Jolanda Neff schaffte ihren ersten U23 Weltcup-sieg überlegen. Die 19-jährige Thalerin bestritt im tschechischen Nove nach einer langwierigen Krank-heit einen überlegenen Sieg gegen ihre starken Kon-kurrentinnen.

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Rundgang Zwirnerei C. Beerli, Thal am 4. Mai Die Donnerstagsgesellschaft Thal lud die Bevölkerung zu einer Besichtigung der geschichtsträchtigen Zwir-nerei C. Beerli ein. Der Geschäftsführer und Inhaber Urs Isler informierte die grosse Schar interessierter Besucher und Besucherinnen über den Betrieb. Am Standort der heutigen Firma wurde 1699 am Steinlibach die untere Buechstigmühle gebaut, welche aber 1800 einem Brand zum Opfer fiel. 1813 wurde an deren Stel-le eine Seidenzwirnerei mit Färberei gebaut. Ab 1886 war die Familie Beerli Besitzerin der Firma. Vor ca. 20 Jahren übernahm der heutige Geschäftsführer Hans Isler das Unternehmen und führte dieses erfolgreich durch die Krisenzeiten. Heute wird im Thaler Betrieb nur noch gezwirnt, die Färberei wurde ins Ausland vergeben. Die gute Qualität des Stickgarns ist heute weltweit bekannt.

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Juni Haus Höchner

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Wetter Der Juni war warm, nass und sonnig. Es wurden neun Sommertage mit 25 und mehr Grad gemessen. Die höchste Temperatur betrug 32 Grad. Das schwü-le Klima brachte viele und intensive Niederschläge. Die gemessene Menge von 200 Millimetern ergaben 150 Prozent und die Sonnenscheindauer mit 210 Stunden 120% des langjährigen Durchschnittes.

Aus dem Gemeinderat Die Laufbahn beim Sportplatz Oberfeld wurde in Zusammenarbeit mit dem Turnverein saniert. Die Bahn wird von Sportlern, Schülern und Kindern rege benützt und war in schlechtem Zustand. Die Bruttokosten belaufen sich auf 130'000.- Franken. Der Sport-Toto-Fond beteiligte sich mit einem Bei-trag an den Sanierungskosten. Herr Felix Ammann hat sein Amt als Friedhof-gärtner abgegeben. Währen 47 Jahren war er für die Pflege und den Unterhalt der Friedhofanlage zuständig. Er hat diese Aufgabe mit grossem Enga-gement und Pflichtbewusstsein ausgeführt. Der Friedhof war stets sehr gepflegt und wurde als Ort der Stille, der Ruhe und der Würde sehr geschätzt. Edwin Frehner, Gärtnerei Alder, Staad, übernimmt nun das Amt des Friedhofgärtners. Felix Ammann wird für den Unterhalt der Gräber zuständig sein.

Aus der Gemeinde Der „Steinig Tisch“ ist mehr als einen Ausflug wert. Mit diesen Worten lobt Roger Berhalter im Tagblatt das Gasthaus, seine Bedienung, die liebe-voll angerichteten Speisen und vor allem die schöne Lage mit herrlicher Aussicht. Das neue Wirtepaar Tanja und Marco Blumer bietet gutbürgerliche Ge-richte an. Das ansprechende Angebot richtet sich vor allem an Ausflügler, wie Wanderer, Biker und Fa-milien. Die Aussicht macht sprachlos. Der Blick schweift übers Rheintal bis nach Vorarlberg. Auf der andern Seite taucht die Abendsonne den Bodensee in rotes Licht und unter der steilen Felswand wachsen die Reben. Blumers führen Tropfen von allen Wein-bauern in ihrem Angebot.

Die Thaler Bevöl-kerung bereitete Felix Bischofber-ger als höchstem St.Galler in Al-tenrhein einen herzlichen Emp-fang. Als dieser mit Aktentasche aus dem Sonderbus stieg empfing ihn die Musikgesellschaft Altenrhein mit dem St.Gallermarsch. Die Altenrheiner und viele Gäste winkten und gratulierten ihrem Felix. Am Umzug zogen die Schulkinder von Altenrhein ein Fischer-boot in welchem Felix und Vreni Bischofberger Platz genommen hatten. Dann folgten viele Delega-tionen der Vereine mit ihrer Fahne, die festlich ge-kleideten Kantons- und Parlamentsmitglieder, dann Hundeführer mit ihren Hunden. Schliesslich schloss sich das Fussvolk dem festlichen Zug an. Auf dem Schulplatz der Schule Altenrhein erfreuten die Schulkinder mit zwei Liedern, dann liessen sie für Felix Bischofberger je einen Ballon mit guten Wün-schen steigen. In ihren Reden freuten sich Gemein-depräsident und Kantonsrat Robert Raths über die Sympathie und Verbundenheit gegenüber dem Ge-ehrten. Gemeindepräsident Thomas Würth von Gol-dach und Präsident der Ortspartei, Werner Reifler, gratulierten und betonten das Engagement und die Bürgernähe des neugewählten Kantonsratspräsiden-ten.

Begrüssung von Felix und Vreni Bischofberger in Altenrhein

Die Neuzuzügerbegrüssung fand im Hangar C5 statt. Unter dem Motto der Gewer-beschau „Vielfalt entdecken“ ritt der Gemeindepräsident Robert Raths zum Erstaunen der geladenen Gäste als Bedui-ne verkleidet auf einem Kamel daher. Damit wurde bestimmt grosses Aufsehen erregt.

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Der Gewerbeverein Thal-Staad-Altenrhein orga-nisierte eine Gewerbeschau. Erstmals präsentierten sich 100 Aussteller im Hangar C5 auf dem Flugha-fen Altenrhein. Gemeindepräsident Robert Raths betonte, es sei wichtig, die Mannigfaltigkeit des einheimischen Gewerbes zu stützen. Dazu brauche es sowohl die Anstrengung des Gewerbes wie des Konsumenten. Er wünschte dazu Mut zum Wettbe-werb und Bereitschaft für das Risiko. Die Ausstel-lung wurde mit grossem Interesse von der Bevölke-rung besucht.

Am Tag der Lernenden erlebten 140 Schüler und Schülerinnen der Oberstufe in einem Rundgang durch die Gewerbeausstellung Kontakt mit dem einheimischen Gewerbe. Lehrlinge und Aussteller berichteten aus ihrem Betriebsalltag und zeigten auf, welche Voraussetzungen für den jeweiligen Beruf nötig seien. Höhepunkt des Tages war die Prämie-rung der von Schülern gestalteten Werbeplakate. Sarina Knecht, Gina Dudler, Michaela Vergunst, Lea Schumacher, Fabian Krämer und Nadine Stein-metz gewannen je einen Gewerbegutschein.

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Die Theateraufführung der dritten Realklassen war ein Erfolg. Unter der Leitung der Lehrkräfte Claudia Keel und Daniel Lüchinger wurde das Stück „Mord in der Waschküche“ einstudiert. Es ist eine Kriminalkomödie rund um Beziehungen. Weshalb lag Herr Ruckstuhl auf dem Boden der Waschkü-che? War es ein Unfall oder ein Mord? Es zeigte sich bald, dass alle drei Hausbewohnerinnen mit dem Herrn zu tun hatten. Es erstaunte wie die Ju-gendlichen mit heikleren Themen locker umgehen und sehr gute schauspielerische Leistungen zeigen konnten. Das Publikum amüsierte sich köstlich. Das fast 60jährige Schulhaus in Altenrhein wird saniert und umgebaut. Der Kredit von 2,8 Millio-nen wurde von der Stimmbürgerschaft deutlich mit 974 Ja und 373 Nein angenommen. Aus der ehema-ligen Lehrerwohnung und der Hauswartwohnung werden zwei Schulzimmer entstehen. Das Dachge-schoss wird in ein Vollgeschoss umgebaut. Das Ge-bäude wird 1,5 Meter höher werden. Die Treppe in die oberen Stockwerke wird nach aussen versetzt. Der Haupteingang wird geschlossen und mit dem Eingang zur Turnhalle zusammengelegt und die Fenster werden durch eine durchgehende Fensterrei-he ersetzt. Im Sommer 2013 wird mit dem Umbau begonnen. Heinz Herzog und Peter Felder vor dem Schulhaus Altenrhein

Eine freistehende Sandsteinmauer beim Schloss Greifenstein wurde saniert. Die 260 Meter lange Trockenmauer war teilweise eingestürzte. Der Grundeigentümer entschloss zusammen mit der Ar-beitsgruppe Buechberg für eine Sanierung. Die Ar-beitsgruppe setzt sich für die ökologische Aufwer-tung des Buechberges ein. Beim Erstellen und Aus-bessern der Mauern wird konsequent auf Mörtel verzichtet. Die Trockenmauern haben viele Fugen und ein grosses Labyrinth von Gängen. Diese blei-ben im Winter frostfrei und eignen sich als Überwin-terungsquartiere für Schlingennattern, Zauneidech-sen und Blindschleichen. Mit der anspruchsvollen Arbeit wurde die Firma Bärlocher AG, Staad, beauf-tragt.

Schlüsselübergabe für das neue Fahrzeug: von links Angelo Franco, Vizekommandant, Ralph Stäheli und Jürg Brotschi (

Firma Nater Staad) Claudia Brändli ( Brändle Fahrzeuge Wil) und Alex Göggel (Kommandant)

Das neue Rüstfahrzeug der Feuerwehr Thal wurde auf den Namen „Alex“ getauft. Im Rahmen der Gewerbeschau wurde das neue Fahrzeug einge-weiht. Dieses ist mit modernster Technik ausgerüstet und ersetzt das alte 20 jährige Rüstfahrzeug. Pater Stefan Dähler segnete das neue Fahrzeug und stellte dieses unter den Schutz Gottes. Vizekommandant Angelo Franco erklärte, die Namenswahl „Alex“ sei eine Wertschätzung gegenüber dem engagierten Kommandanten Alex Göggel.

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Erste Krea(k)tivnacht im ganzen Dorfkern von Thal am 2. Juni Die erste Krea(k)tivnacht der Donnerstagsgesellschaft Thal war ein voller Erfolg. Von der Möglichkeit, einheimischen Kunstschaffenden bei der Arbeit zuzusehen, wurde rege Gebrauch gemacht.

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Juli

Rathaus

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Wetter Der Juli war mit durchschnittlich viel Sonnen-schein und Regen warm. Im Durchschnitt waren die Temperaturen um 0,7 Grad zu warm ausgefallen. Die höchste Temperatur wurde mit 31 Grad gemes-sen. 18 Tage wurden mit mindestens 1 Millimeter Niederschlag und einigen Gewittern verzeichnet. Die Sonne erreichte mit 190 Stunden rund 95 Pro-zent des langjährigen Mittels. Die Windrichtungen kamen vorherrschend aus West und Nord.

Aus dem Gemeinderat Das Haus „Kuenzenhof“ am Käsiweg 4 wird re-noviert und im alten Baustil erhalten. Der Erhalt des Ortsbildes mit typischen Häuseransichten ist der Gemeindebehörde ein grosses Anliegen. Die Sanie-rung solcher Liegenschaften bringen grosse Mehr-kosten. Der Rat bewilligt deshalb pro Jahr 5 bis 10 Beiträge an die Mehrkosten. So können bedeutende Zeitzeugen aus der Thaler Geschichte erhalten blei-ben. Der Gemeinderat freut sich über zwei Lehrab-schlüsse. Linus Brauchle hat auf der Gemeindever-waltung die dreijährige Ausbildung zum Kaufmann mit Erfolg abgeschlossen. Bei den Technischen Be-trieben hat Marcel Suhm die Ausbildung zum Netz-elektriker erfolgreich beendet. Marcel Suhm kann mit einer Festanstellung bei der Gemeinde Thal bleiben. Linus Brauchle Marcel Suhm

Eveline Eichmann und Silvia Vogel haben die Weiterbildung AHV/Sozialversicherung mit Er-folg bestanden. Eine fundierte Beratung der Kund-schaft am Frontoffice gehört zum Aufgabengebiet der AHV Zweigstelle. Der Gemeinderat gratuliert den beiden Sachbearbeiterinnen zur Ausbildung und Abschlussprüfung.

Eveline Eichmann Silvia Vogel

Die Messresultate der Mobilfunkantenne auf dem Gebäude der ehemaligen Cristal Karton AG lie-gen deutlich unter dem zulässigen Wert. Der Grenzwert ist auf 5 V/m festgesetzt. Die Firma Maxwave in Zürich hat die Messungen rund um die Antenne im Juni 2012 vorgenommen. Aus der Gemeinde Auf dem Kirchplatz spriesst aus den abgesägten Kastanienbäumen neues Grün. Der aufmerksame Beobachter konnte mit Freude feststellen, dass eini-ge der Kastanienstrünke nicht tot sind, sondern neu-es Blattwerk aus den Holzresten wachsen lassen. Die letzte Thaler Metzgerei, die Bässe-Metzgerei Künzler, wird abgebrochen. Der Betrieb wurde von zwei Generationen erfolgreich geführt. Neue Einkaufsgewohnheiten sowie der Einkaufstourismus ins nahe Ausland, schmälerten den Erfolg des Be-triebes. Deshalb entschlossen sich Ruedi und Eliane Künzler die Metzgerei aufzugeben. Wo es früher Schinken, Würste und Braten zu kaufen gab, sollen bald zwei Einfamilienhäuser stehen.

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Der Männerchor Thal, der Schülerchor und die Band des Oberstufenzentrums Thal führten im Ochsensaal erstmals zusammen eine Matinée durch. Unter der Leitung von Helmut Schlattinger ver-mochte der Männerchor die Anwesenden mit Lie-dern in den vier Landessprachen zu begeistern. Dann überraschte die Band der Oberstufe mit modernen Rhythmen und dem Sologesang einer Schülerin. Anschliessend trat der jugendliche Chor unter der Leitung von Leo Schnoz mit Kompositionen aus den Sparten Rock und Pop auf. Abschliessend sangen der Männerchor und der OZ Chor gemeinsam „Hea-ven is a wonderful place“. Das abwechslungsreiche Programm erntete sehr grossen Applaus. Mit der Zugabe „Rock my soul“ wurde das Konzert beendet und darauf zum anschliessenden Apéro eingeladen. Am Oberstufenzentrum wurden drei langjährige Lehrer verabschiedet. Jürg Niederer war während dreissig Jahren als Re-allehrer tätig. Er unterrichtete mit grossem Fachwis-sen und setzte sich auch optimal in der Bibliotheks-leitung ein. Annette Pokorny unterrichtete seit 1972 mathematische und naturwissenschaftliche Fächer an der Sekundarschule. Im Fach Ethik ver-mittelte sie den Jugendlichen mit grossem Engage-ment Werte und Normen, welche das friedliche Zu-sammenleben in unserer Gesellschaft prägen. Ot-mar Künzle unterrichtete während fast fünfzig Jah-ren Primarschule und später Kleinklassen. Mit gros-sem Einfühlungsvermögen konnte er auf die Stärken der Jugendlichen eingehen und vermochte Verhal-tensschwierige in ruhiger und besonnenen Art in der Klasse zu integrieren. Sein grosses Fachwissen in Werken und Gestalten gab er nebst dem Schulunter-richt auch an Fachkursen für Lehrer weiter.

Thal holte an der Schweizer Mountainbike-Meisterschaft Doppelgold. Auf der 4,4 Kilometer langen Strecke in Balgach sicherten sich im Elimina-tor Sprint die 19-jährige Jolanda Neff und der 23–jährige Thomas Litscher aus Thal in ihrer Kategorie die Goldmedaille. Eine Woche später konnte Jolanda Neff in ihrer ersten U23-Saison den dritten Welt-cupsieg gewinnen.

An der Oberstufe werden musikalisch Begabte gefördert. Auf die Initiative von Schulleiter Harry Schulz und Musikschulleiter Rainer Thiede wird neu talentierten Musikschülern und Musikschülerinnen eine Entlastung bis zu zwei Stunden in der Stunden-tafel ermöglicht. So besteht die Möglichkeit wäh-rend der Unterrichtszeit zu üben oder die Musik-stunde zu besuchen.

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Vernissage der Austellung „Berufsfischer von Altenrhein – einst und jetzt“ im Ortsmuseum

Altenrheiner im Museum Thal: Horst Marquart, Gallus Baumgartner, das Berufsfischerpaar Margrit und Peter Dudler sowie Susi

Welti (v. l.). (Bild: Gisela Tobler)

Die Fischer rund um den Bodensee waren einst mit Dreizack und Speer unterwegs. Heute sind sie es

mit Netz und Reusen. Das und vieles mehr erfahren Interessierte im Ortsmuseum Thal.

Es ist nicht allzu häufig der Fall, dass sich die Bewohner von Altenrhein so zahlreich in die «Hauptstadt»

begeben. Anders am Freitag, als im Thaler Ortsmuseum «altes Öchsli» die Ausstellung «Berufsfischer von

Altenrhein – einst und jetzt» eröffnet wurde. Damit wolle man die Berufsfischer einer breiten Bevölkerung

näherbringen, sagte Margrith Tanner, Vizepräsidentin der Museumskommission, an der Eröffnungsfeier,

bevor sie das Wort den Referenten überliess.

Jährlich überflutet

«Ich bin stolz, Altenrheiner zu sein», betonte Franz Dudler, alt Präsident der Ortsgemeinde Altenrhein, auf

seinem Streifzug durch die Dorfgeschichte. Die erste urkundliche Erwähnung gehe auf das Jahr 890 zurück.

Damals sei Altenrhein noch eine Insel gewesen; der Rhein teilte sich im Buriet und floss mit einem Arm

Richtung Buechen, um beim Risegg (Rheins-Eck) wieder Richtung See abzubiegen. Bevor man 1817 den

ersten Hochwasserdamm gebaut habe, sei das Dorf jedes Jahr überflutet worden und habe evakuiert werden

müssen.

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Mit Dreizack und Speer

Dann erinnerte Berufsfischer Gallus Baumgartner an die Geschichte der Fischerei. An Zeiten, als auf dem

Bodensee noch mit Dreizack und Speer, später mit handgefertigten Netzen aus Baumwolle und Rosshaar

gefischt wurde. Die Fischrechte seien lange Zeit im Besitz der Klöster gewesen, bis 1893 die Übereinkunft

von Bregenz in Kraft getreten sei, welche die Gesetzgebung über die Fischerei am Bodensee bis heute be-

einflusse.

Felchen war «Brotfisch»

Horst Marquart, Sohn eines Berufsfischers, schilderte unter anderem seine Erinnerungen an die Zeit des

Zweiten Weltkriegs. Damals verdienten in der Gemeinde Thal rund 30 Personen ihr Geld mit dem Fischfang,

und die Felchen, der «Brotfisch», waren ihre Haupteinnahmequelle. Die Bodenseefischer aller drei Staaten

seien eine Gemeinschaft gewesen, die auch während der Kriegswirren zusammengehalten habe.

Vom Alltag eines modernen Berufsfischers berichtete Susi Welti, deren Mann Roger dreimal täglich auf den

See hinausfährt, um die Netze und Reusen auszulegen und einzuholen. Dazwischen werden die Fische verar-

beitet, geräuchert, Restaurants beliefert, Netze gereinigt und repariert. Ein Arbeitstag beginne morgens kurz

nach vier Uhr und ende gegen halb sieben. Schliesslich gab der ehemalige «Schiff Buriet»-Wirt Hanspeter

Trachsel guten Tips zur richtigen Zubereitung von Fisch. Das Wichtigste: «Er darf auf keinen Fall zu lange

gebraten werden.» (Pressebericht von Gisela Tobler)

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August

Kirche

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Wetter Der August war warm, nass und sonnig. Die tiefste Temperatur betrug 10 Grad, die höchste wurde mit 32 Grad gemessen. Es wurden 15 Sommertage mit 25 Grad oder mehr und 4 Hitzetage mit 30 Grad oder mehr verzeichnet. Die 13 Niederschlagstage mit einer gemessenen Menge von 150 Millimeter, entsprachen dem Durchschnitt. Die Sonnenscheindauer erreichte mit 250 Stunden 140 Prozent des langjährigen Mittels. Die höchste Windspitze wurde während eines Gewitters mit 75 Kilometer pro Stunde gemessen.

Zeppelin über Thal

Aus dem Gemeinderat Das Zeughaus im Gebiet Boden wird militä-risch nicht mehr genutzt und soll verkauft werden. Die Gemeinde hatte das Vorkaufsrecht, verzichtete aber, weil ein privater Anbieter ei-nen höheren Betrag als die Gemeinde Thal ge-boten hatte. Aus der Gemeinde

Die 1. Augustfeier Thal-Staad-Altenrhein

fand auf dem Cam-pingplatz Idyll statt. Der Festredner Felix Bischofberger konnte bei perfektem Wetter eine grosse Zahl Einheimi-

scher und Gäste begrüssen. In seiner Rede sagte er, Heimat sei dort, wo man aufgewachsen sei, wo man seine Wurzeln habe und sich wohlfüh-le. Dann rief er zu politischer Meinungsäusse-rung und Gemeinschaftssinn auf. Danach wurde das Zusammensein bei Salatbuffet, Grillade und der musikalischen Unterhaltung der Band Edel-voice und dem Comedian Röbi Hälg ausgiebig gefeiert.

Zum Abschluss der Sommerferien ging das Staa-der Open Air „Musig am See“ über die Bühne. Als die letzten Sonnenstrahlen verschwanden spielte Nicolas Senn auf seinem Hackbrett und bezauberte mit seiner grossen Virtuosität. Insgesamt traten fünf Bands mit einem bunten Mix von irischer Folklore über Pop bis zu Schweizer Volksmusik auf. Das begeisterte Publikum genoss den schönen Sommer-abend.

Im Airport St.Gallen-Altenrhein landete ein Privatjet im Maisfeld. Das siebenplätzige Flugzeug vom Typ Embraer schoss bei der Lan-dung über die Piste hinaus. Die drei Passagiere und die zwei Crewmitglieder wurden nicht ver-letzt und konnten durch die Feuerwehr Thal geborgen werden. Einsatzbereit waren auch ein Rettungswagen mit Notarzt, die Rega und die Polizei.

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Die Kantonsratsparlamentarier besuchten mit Felix Bischofberger das Ortsmuseum Thal. Der Altenrheiner Fischer Roger Wälti bot den Politikern einen Einblick zum Thema Be-rufsfischerei am Bodensee einst und heute. Im ertragreichen Jahr 1986 hatten die Fischer rund um den See Fänge von 1800 Tonnen in ihren Netzen. Dann gingen diese aber im zu sauberen Gewässer auf 708 Tonnen zurück. Heute gibt es noch 140 Berufsfischer am Bodensee. Mehr als die Hälfte ist pensioniert, die übrigen sind im Alter zwischen 42 und 55 Jahren. Ausnahme ist ein einziger Jungfischer mit 20 Jahren.

Kantonsratsparalmentarier im Ortsmuseum

An der Chemieolympiade in den USA ge-wann Nina Gämperli aus Staad die Bronze-medaille. Sie hat mit drei weiteren Schülerinnen die Schweiz vertreten. Die Disziplin der 18-jährigen ist „Hirnakrobatik“, genauer gesagt Chemie. Die Prüfungen fanden in der Universi-tät Maryland statt. Der praktische Teil bestand aus zwei Einheiten zu je 2,5 Stunden Laborar-beit. Zwei Tage später fand der fünfstündige theoretische Teil statt. Die erfolreiche Staaderin wird nach einem Zwischenjahr an der ETH Chemie studieren.

Bei der Wartenseehaltestelle ist das Warte-häuschen abgebrannt. Die Rorschach-Heidenbahn konnte nicht mehr weiterfahren, weil die Fahrleitungsdrähte geschmolzen waren. Die Feuerwehr Thal konnte mit 20 Mann den Brand erfolgreich bekämpfen. Der Zugbegleiter erlitt einen Schock und musste im Rettungswa-gen ins Spital gebracht werden. Die 15 Fahrgäs-te wurden mit einem Bus weiterbefördert. Der Sachschaden betrug etwa 50 000 Franken.

An einem warmen Augustabend fand das traditionelle Rathausständli statt. Vor gros-sem Publikumsaufmarsch trat die Thaler Musik mit mitreissender Musik auf. Der gemischte Chor überzeugte mit gut ausgewählten Liedern und der Männerchor begeisterte mit vierstimmi-gem Gesang. Für das leibliche Wohl sorgte eine vom Männerchor umsichtig geführte Fest-wirtschaft. Das siebte Winzerfest für 2013 ist in Vorbe-reitung. OK-Präsident Simon Diezi verspricht einen Rebkulturweg, einen grossen Winzerfest-Umzug, Freilicht-Theateraufführungen und vie-le Musikunterhaltungen. Für die Öffentlich-keitsarbeit ist Susanne Dornbierer zuständig. Der Jugendtreff in Buechen hat nach länge-rer Pause unter dem Namen Jugendchäller wieder geöffnet. Der Treffpunkt ist ein Ort, wo Kinder und Jugendliche aus Buechen-Staad und Altenrhein sich treffen zum Musik hören, wo sie spielen, Freunde treffen oder einfach gemütlich beisammen sein können.

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5. Filmnacht für Jugendliche am 24. August in der Turnhalle des OZ Wie schon oft, musste auch dieses Jahr die Filmnacht wegen Regen in die Turnhalle verschoben werden. Popcorn und coole Filme waren an diesem Abend angesagt. Nur auf den Sternenhimmel mussten die Jugendlichen verzichten.

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Filmvorführung „Panamericana“ am 25. August in der Aula des OZ Eine Strasse, 2 Kontinente, 3 Monate, 12 Länder und 13‘000 Kilometer. Der aufwühlende, kontrast-reiche und informative Film der drei Schweizer Filmemacher Thomas Rickenbach, Jonas Frei und Severin Frei erfreute die leider sehr wenigen Zuschauer. Die anschliessenden persönlichen Erzäh-lungen von Jonas Frei sowie die Fragerunde rundeten den Anlass ab.

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September

ehemaliges

Kath.

Schulhaus

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Wetter

Der September fiel warm und niederschlagsreich aus. Die tiefste Temperatur betrug vier Grad und die höchste wurde mit 27 Grad gemessen. Es gab drei Sommertage mit 25 und mehr Grad. Der Regen aber fiel intensiv. Die gemessene Menge betrug 130 Mil-limeter. Nebel war an acht Tagen zu verzeichnen. Die Sonne erreichte mit 145 Stunden das langjährige Mittel. Die Vegetationsentwicklung war für die Jah-reszeit normal.

Aus dem Gemeinderat Herbert Perchtold aus Staad wurde zum neuen Leiter Bauamt gewählt. Bisher arbeitete er bei der Firma Stadler AG Altenrhein als Leiter Administra-tion. Er tritt sein neues Amt in Thal am 1. Januar 2013 an. Die beiden Sozialämter der Gemeinden Thal und Rheineck werden auf den 1. Januar zur Abtei-lung Soziale Dienste Thal-Rheineck zusammen-geschlossen. Der Standort wird im Rathaus Thal sein. Für die Aufstockung der Abteilung von 60% wurde Frau Eveline Eichmann gewählt. Sie arbeitete bisher im Frontoffice.

Aus der Gemeinde An verschiedenen Ortstafeln sind Hin-weisschilder für das Winzerfest 2013 angebracht worden. Für das siebte Winzer-fest in der Geschichte von Thal sind eine Nacht der Lichter, ein Rebkulturweg, Frei-licht - Theaterauffüh-rungen und viel Musik geplant.

An der Zwetschgenchilbi Altenrhein wurde die musikalische Vielfalt der Region gezeigt. Zum Tag der Musik traten diverse Chöre aus der Region auf, sowie die Musikvereine und Musikschüler der Mu-sikschule. Die Musikgesellschaften Altenrhein-Staad, Thal und Rheineck überzeugten gemeinsam mit einem klangvollen Beginn. Der Männerchor Thal und die Singgemeinschaft Gaissau-Rheineck trugen Volkslieder vor und das Trachtenchörli Thal überraschte mit einem Liedgut der Schweizer Folk-lore. Ein Ensemble der Musikschule trat mit Tuba, Tenorhorn und Posaunen auf und brachte den Ge-meindepräsidenten Robert Raths ins Schwärmen. Dieser führte als Conférencier gekonnt durch das vielfältige Programm.

Die Erschliessungsstrassse zum Herrenacker ist nach halbjähriger Bauphase fertiggestellt. Die Wasserführung der sehr alten Wasserfassungen im Hang bereitete etliche Schwierigkeiten und brachte, nebst grösserem Aushubmaterial als geplant, eine Bauverzögerung. Die vergessenen Wasserfassungen versorgten in früheren Jahren einige Liegenschaften im Dorf mit Trinkwasser. Auf dem Gebiet Herren-acker unterhalb der Gemeinde und Kantonsgrenze ist der Bau von Einfamilienhäusern geplant.

Der Wanderweg Steinstege wurde durch Mitglie-der der Zivilschutzorganisation instand gestellt. Neue Sandsteinstufen wurden unter kundiger Lei-tung von Otto Lei platziert und die Handläufe mit Unterstützung des Bauamtes ersetzt.

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Thomas Tobler, Bademeister des Thaler Bädli Farbmüli, schaut auf eine gute Badesaison zu-rück. Er freut sich an dem guten Besuch der schö-nen und neu gestalteten Anlage und dem guten Be-such von Badegästen. Das Bad, die Umkleidekabi-nen und der Kiosk waren auf Saisonbeginn hin er-neuert worden.

Die sanierungsbedürftige Löwenbrücke über den Freibach musste abgerissen werden. Mit dem Bau einer neuen Brücke wird die volle Tragfähigkeit von 13 Tonnen wieder gewährleistet sein. Der motori-sierte Verkehr musste deswegen umgeleitet werden.

Die Bikerin Jolanda Neff holte an der Cross Country WM im österreichischen Saalfelden Sil-ber im Eliminator-Sprint. Sie lieferte im Endspurt mit einer Dänin einen engen Kampf um den Titel-gewinn. In der Zielgeraden gingen ihr die Kräfte aus. „Ich war total kaputt, aber ich habe alles gege-ben. Silber zu gewinnen ist phantastisch“, freute sich die 19-Jährige. Der Gemeinderat lud zur Jungbürgerfeier aufs Schiff ein. Nach einem Apéro im Hafen Staad bega-ben sich die anwesenden 50 Jugendlichen (fast die Hälfte aller Jungbürger) auf das Motorschiff „Sän-tis“, welches für diesen Anlass gechartert worden war. Ein feines Nachtessen und passende Musik sorgten für beste Stimmung. Gemeindepräsident Robert Raths informierte über Rechte und Pflichten und durfte dann mit Befriedigung feststellen, dass die anwesenden Jungbürger über sehr gute Staats-kenntnisse verfügten.

Unter dem Motto „Räder, die die Welt bewegen“ fand die zwölfte historische Verkehrsschau am Air-port Altenrhein statt. Das gute Wetter und ein viel-fältiges „rollendes Museum“ lockten Scharen von Zuschauern an. Von Flugzeugen im Fliegermuseum über Oldtimer, Traktoren und Motorräder gab es alles zu sehen. Eine Gulaschkanone der Festung Heldsberg, 1911 in Thun gebaut, wurde zweispän-nig vom Bock aus gefahren. Sie war im Einsatz bis 1953. Die zwei Kochkessel haben ein Fassungsver-mögen von je 80 Litern. Man konnte also für ca. 150 Leute kochen, was etwa einer Kompanie entspricht. Der Schulhausneubau in Buechen hat sein erstes Etappenziel erreicht. Der letzte Kubikmeter Beton ist verbaut. Es waren insgesamt 1500 Kubikmeter für den Neubau nötig. Zum Aufrichtefest trafen sich die Architektin Angela Deuber, Bauleiter Heinz Hafner und 50 bis 60 Handwerker. Die Installatio-nen des Elektrikers sind vorbereitet und der Dachde-cker kann das Schulhausdach abdichten. Noch vor dem Winter sollen die Aussenmauer gegen die Strasse und ein Velounterstand erstellt werden und im Januar werden die Fenster eingebaut. Das Schul-haus soll zu Beginn des Schuljahres 2013/14 be-zugsbereit sein.

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Gisela Tobler präsentierte auf Schloss Wartegg ihr neues Buch „Hüter der Ehre“. Die Thaler Au-torin lässt in Ihrem Buch 22 Honorarkonsuln erzäh-len, wie sie zu ihrem Ehrenamt gekommen sind, welche Aufgaben sie zu erfüllen haben, was sie für ihr Land bewirken konnten und welche Pläne sie für die Zukunft haben. Einige der Porträtierten waren anwesend und konnten sich den Fragen der Besucher und des Moderators Richard Lehner stellen.

Die Sängerin Paloma Würth, Multitalent aus Altenrhein, moderierte am Fernsehen erstmals das Wetter auf Tele Ostschweiz und Tele Top. Es sei eine neue Herausforderung, die sie riesig freue. Paloma agiert nicht nur als Wetterfee, sondern schreibt auch die Texte für die Moderation, nach einem Briefing der Meterologen, selbst. Sie ist fas-ziniert von der neuen Aufgabe. Vorläufig wird sie für die Meteonews vier- bis sechsmal pro Monat das Wetter moderieren. Die Sendungen werden im TV-Studio in Zürich produziert 4400 Velofahrer aus ganz Europa umrundeten den Bodensee. Der Bodensee-Radmarathon wurde zum 39. Mal vom Radclub RV Altenrhein auf eh-renamtlicher Basis organisiert. Die schnellsten Velo-fahrer brauchten für die 220 Kilometer knapp sieben Stunden. Trotz erhöhtem Verkehrsaufkommen ver-lief der Anlass reibungslos. OK-Präsident Markus Gähwiler und seine Helfer freuen sich bereits auf den 40. Bodensee-Radmarathon im Jahr 2013.

Werner Herzog trat als Präsident der Ortsge-meinde Thal zurück. 1989 wurde er in den Vor-stand gewählt. Er engagierte sich in der Buriet- und Steinig Tisch-Kommission. Dann führte er während 10 Jahren das Präsidium der Ortsgemeinde. Zudem wirkte er als Präsident der Liegenschaftskommission und als Delegierter der Ortsgemeinde im Einbürge-rungsrat. Sein Engagement und sein Weitblick haben die Ortsgemeinde Thal in ihrer Entwicklung mass-gebend geprägt. Simon Diezi wurde als Nachfolger zum neuen Präsidenten gewählt. Die Trauben, die am Buechberg gedeihen, ver-sprechen eine vorzügliche Qualität. Doch das Wetter hatte bisher nicht immer mitgespielt. Der Frühling begann zwar vielversprechend. Aber an Ostern war es zu mild, die Reben begannen zu trei-ben. Die nachfolgenden Frosttage brachten zum Glück keine Schäden. Im Juli aber wurden bei einem Hagelschlag in Lagen ohne Schutznetz bis zu 50 % der Trauben zerstört. Das wird bei der Lese viel Mehrarbeit bringen, weil bei jeder Traube alle schlechten Beeren von Hand weggeschnitten werden müssen. Doch die Mühe wird sich lohnen, denn was übrig bleibt, verspricht Weine von exzellenter Quali-tät. Marco De Lucca, Pop-Art-Maler aus Altenrhein, eröffnete die neu gestaltete Bodensee-Galerie mit einer Ausstellung seiner Malereien. Das grösste Werk hat ein Ausmass von 220- mal 80 Zentimeter. Der neue Galerie-Leiter Erich Bischof berichtete über die langjährige Geschichte des Ausstellungs-raumes. Während vierzig Jahren gestaltete Rosmarie De Lucca, Witwe von Yargo de Lucca, Kunstaus-stellungen, Konzerte und Lesungen. Nebst Yargo de Lucca bekamen hier auch viele andere international bedeutende Meister der Malerei Gelegenheit, ihre Werke zu zeigen.

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Konzert mit dem Chor über dem Bodensee am 14. September im Gasthaus Ochsen Der Chor über dem Bodensee gab im „Ochsen-Saal „ ein Stelldichein ihrer diesjährigen Konzertreihe. Unter der Leitung von Judit Marti stellte sich der Chor, bisher eher bekannt als versierter Umsetzer der klassischen Chorliteratur, einer neuen Herausforderung. Er wagte eine musikalische Zeitreise ins „Yesterday“. Mit mit-reissenden Evergreens und mit einem gekonnt gespielten Ex-Studenten, der seiner Jugendliebe nachtrauerte, wurde eine interessante Geschichte erzählt. Der Einsatz von verschiedenen Solistinnen und Solisten brachte viel Abwechslung und die Begleitband sorgte für schmissig-musikalische Umrahmung. Das Publikum war, vom Beatles-Fieber angesteckt, sang beim „Hey Jude“ begeistert mit und forderte beim legendären „Let it be“ eine Zugabe, was der auch Chor gern erfüllte.

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Oktober

Gasthaus

Hirschen

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Wetter Der Oktober war niederschlagsreich und endete mit Winterwetter. Die ersten zwei Drittel waren mild, das Monatsende war von einer heftigen Kälte-welle geprägt. Die höchste Temperatur wurde am 6. Oktober mit 6 Grad gemessen und die tiefste betrug minus 3 Grad am 30. Oktober. Es gab fünf Frostta-ge. Der Regen fiel oft und intensiv und erreichte 145 Prozent des langjährigen Mittels. Nebel wurde an fünf Tagen beobachtet. Die Sonne überstieg mit 100 Stunden Sonnenschein das langjährige Mittel um 10 Prozent.

Aus der Ortsgemeinde Thal Simon Diezi wurde zum neuen Präsidenten der Ortsgemeinde Thal gewählt. Der 35-Jährige ist in Thal aufgewachsen, hat die Thaler Schulen durch-laufen und dann an der ETH Zürich studiert. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die Strukturen der Ortsge-meinde zu modernisieren und strebt eine gute Zu-sammenarbeit mit der Politischen Gemeinde sowie mit andern Ortsgemeinden an. Zusammen mit der Politischen Gemeinde wird er an der Erschliessung des neuen Wohngebietes Mesmeren arbeiten. Die Ortsgemeinde stellt das 22 000 Quadratmeter grosse Land im Baurecht zu Verfügung. Eine weitere Auf-gabe wird die Einarbeitung der neu gewählten Mit-glieder im Bürgerrat, Andreas Bärlocher und Alex Dornbierer sein.

Aus der Gemeinde Das Trachtenchörli feierte das 50 Jahr Jubiläum. An der Abendunterhaltung erzählten und spielten die Frauen ihre Vereinsgeschichte. Hedy Herzog grün-dete und leitete den Verein über Jahre. Sie schuf viele unvergessliche Lieder. Ihr folgte als musikali-sche Leiterin und Akkordeonistin die unermüdliche Rosy Zeiter. Die langjährige Präsidentin Esther Tobler ist bekannt für ihren Witz und Humor. Die achtzehn Sängerinnen des jubilierenden Trachten-chörlis brachten allein oder zusammen mit den ein-geladenen Chören vom Soldatenlied bis zum Ge-burtstags-Jutz ein grosses Spektrum volkstümlichen Singens auf die Bühne. Bei der Lese der Weintrauben herrschte in den Rebbergen aufwendige Handarbeit. Damit ein qualitiv hochstehender Wein in die Flasche gebracht werden kann, müssen die Trauben sorgfältig verle-sen werden. Beim Weingut Halde kam zum Verle-sen der Trauben eine neue Technik, eine automati-sche Sortieranlage, zum Einsatz. Damit kann die manuelle Arbeit auf ein Minimum reduziert werden. Was nach der Sortierung übrig bleibt und in die Presse kommt ist besonders reines, kernloses Trau-bengut, das die Erzeugung von Rotweinen höchster Qualität möglich macht.

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Die 19-jährige Jolanda Neff, Mounainbikerin und U23 Weltmeisterin, wechselt in das holländische Team Rabobank-Giant. An Welt- und Europa-meisterschaften wird sie aber weiterhin die Schweiz vertreten. Die Musikschule am Alten Rhein erhielt in Berlin das erstmalig vergebene Zertfikat „MDU-Pilotschule“. Das Prädikat wurde sechs Musikschu-len aus der Schweiz, Deutschland und Österreich verliehen. Es zeichnet das Engagement im Bereich Multidimensionaler Unterricht aus. Schüler werden nicht nur einzeln, sondern parallel in Gruppen mit unterschiedlichem Niveau, Alter und Instrumenten unterrichtet. Sie lernen dabei nicht nur ihr Instru-ment, sondern auch den Umgang mit andern Kin-dern kennen.

Roman Rutishauser schloss die Ausbildung zum Winzermeister erfolgreich ab. Er erreichte die Note 5,5. Bereits seine Erstlehre als Koch und die Winzerlehre schloss er als bester seiner Klasse ab. Er arbeitete in verschiedenen Weingütern und konn-te wertvolle Erfahrungen auf einem grossen Weingut in Neuseeland sammeln. Er arbeitet zurzeit im elter-lichen Betrieb und trägt die Verantwortung im Weinberg. Zusammen mit seinem Vater übernimmt er nach und nach die Kelterung der Weine. In weni-gen Jahren hoffen Rutishausers den Betrieb in die dritte Generation zu führen und Sohn Roman die Leitung zu übertragen.

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Multimedia-Reportage „Abenteuer Ozean“ im Oberstufenzentrum Zum Abschluss des Veranstaltungsjahres der Donnerstags-Gesellschaft präsentierte der deutsche Unterwas-serfotograf David Hettich vor grossem Publikum seine Abenteuer unter Wasser. Die Live-reportage bot Ein-blick in eine verborgene Wildnis. Der heute 30-jährige kann über 2500 spannende Tauchgänge in aller Welt in Bildern vorweisen. Er berichtete von spektakulären Begegnungen unter der Wasseroberfläche. Er tauchte mit Hunderten von Hammerhaien im Pazifik, schwamm in riesigen Quallenschwärmen und fotografierte Salzwasserkrokodile. Die Zuschauer erlebten die Wanderung der Wale von der Antarktis bis in die Südsee und die Wanderung der Millionen Sardinen an der afrikanischen Küste, welche von Delphinen, Haien und Walen gejagt werden. Die zahlreichen Zuschauer durften einen faszinierenden, spannenden und lehrreichen Abend geniessen.

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November

Evang. Pfarrhaus

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Wetter Im November wechselten sich warme und kalte Perioden ab. Der Monat erreichte ein überdurch-schnittliches warmes Mittel. Die tiefste Temperatur betrug minus zwei Grad, die höchste wurde mit 17 Grad gemessen. Es regnete oder schneite an wenigen Tagen. Die gemessene Niederschlagsmenge ergab 90 Millimeter. Ende Monat wurden fünf Nebeltage verzeichnet. Aber die Sonne schien 48 Stunden und erreichte 100 Prozent des langjährigen Mittels.

Aus dem Gemeinderat Der Dorfbach soll ausgebaut werden zwischen der Brücke Farbmülistrasse bis zur Einmündung in den Gstaldenbach. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 6,3 Millionen Franken, welche haupt-sächlich vom Bund und Kanton getragen werden. Die alten Verbauungen sind rund 100 Jahre alt. Grund für die Neugestaltung ist die Gefahr bei Hochwasser.

Sandra Bischof-Cavelti wurde neu in den Ge-meinderat gewählt für die Amtsdauer 2013/16. Mit 773 Stimmen setzte sie sich gegen Susanne Dornbierer durch, welche 582 Stimmen erhielt. Die parteilose Sandra Bischof aus Altenrhein wird Beat Bosshart von der SP ersetzen. Auf dem Dach des neuen Schulhauses Buechen wird eine Photovoltaikanlage montiert. Diese wird das Schulhaus mit erneuerbarer Energie ver-sorgen. Die erforderlichen Arbeiten wurden an die Firma Höchner AG in Thal vergeben. Die Neupflanzung der Kastanienbäume auf dem Kirchplatz wurde an die Firma Mäder Gartenbau in Thal vergeben. Die Nutzung der Abwärme des Abwasserverban-des Altenrhein (AVA) könnte das Dorf Al-tenrhein mit Wärme versorgen. Diese Idee wird vom Gemeinderat konkret geprüft und der Bevölke-rung an einer öffentlichen Information dargelegt werden.

Aus der Gemeinde Die Musikgesellschaft Altenrhein-Staad bot einen unterhaltsamen und vielseitig musikalischen Un-terhaltungsabend. Einige der Vereinsmitglieder gaben zwischen den Stücken ihr schauspielerisches Talent zum Besten. Der Hochzeitsschreck Alfred benahm sich zur Belustigung des Publikums an sei-ner silbernen Hochzeit stets daneben. Die Musikge-sellschaft spielte zur Serie „The Muppets“ und die Jungbläsergruppe überraschte mit bekannten Pop und Rocknummern. Besonders gefiel das anspruchs-volle Arrangement „Smooth Criminal“ von Michael Jackson. Der Brauch des Räbeliechtli-Umzuges wurde in Staad, Thal und Altenrhein mit den Schulkindern gefeiert. Die Schulkinder nahmen mit ihren selbst-geschnitzten Räbe-liechtli am Umzug teil, welcher von einem Trommler angeführt wurde. In Thal begleitete zu-dem eine Bläser-gruppe die Kinder-schar. Anschliessend an den Rund-gang gab es Tee, Wurst und Brot. In Staad verkauften die Kinder von der 3. bis 6. Klasse Glühwein, Punsch, Kuchen, Kürbis-suppe und selbstgebastelte Artikel. Das gesammelte Geld war bestimmt für die Lemuel Swiss, eine Or-ganisation für die Hilfe zur Selbsthilfe in Haiti.

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Im Airport St. Gallen-Altenrhein ist die Notfall-übung „Seeadler“ durchgeführt worden. Beim fingierten Absturz eines Flugzeuges auf den Airport standen die Airport-eigene Feuerwehr, der Sanitäts-zug aus St. Gallen und die Mitarbeiter des Airportes im Einsatz. Die Airportfeuerwehr musste innert drei Minuten vor Ort sein. Sie schaffte es in 2 Minuten und 50 Sekunden. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt und Vertreter vom Flughafen Zürich konnten den Einsatzkräften ein gutes Zeugnis ausstellen. Die Vorgaben der internationalen Zivilluftfahrt wurden voll erfüllt

Im „Reifenhotel“, Pneuhaus Staad, herrschte im November Hochbetrieb. René Sutter, der „passio-nierte Techniker“ und seine Mitarbeiter mussten infolge des frühen Schneefalls bereits bei über 750 Autos Winterpneus montieren. Sonja Sutter führt die Buchhaltung im Betrieb. Vor elf Jahren hat das Ehe-paar das Pneuhaus übernommen. In der Hochsaison, wenn die Kunden bis aufs Trottoir anstehen, packt Sonja auch in der Werkstatt mit an. Jeder dritte Kunde lagert die Pneus bei Sutter’s. Das sind nahezu 1700 Reifen. Stefan Angehrn ist bester Servicetechniker. Der Mitarbeiter des Notdienstes und mobilen Service-teams der Nater-Gruppe in Staad gewann am Iveco-Challenge-Service in Turin den Titel als bester Ser-vicetechniker. Zudem gewann er den Titel „Best ANS 24 h Technician 2013.“ ANS 24h bedeutet: 24-stündige Nothilfe für Nutzfahrzeuge, die sich in einer misslichen Situation befinden. Geprüft wurden fachliches und organisatorisches Geschick in nach-gestellten Einsatzsituationen. Fahnen 24 ist von Goldach nach Staad umgezo-gen. Das Angebot von Wendelin und Anneliese Manser reicht vom einfachen Wimpel bis zur Gross-beflaggung von Grossanlässen. Die rund zehn Mit-arbeitenden, unter ihnen drei Grafiker, sind haupt-sächlich für Produktentwicklung, Beratung, Konzep-te und Design tätig. Einzelstücke und kleine Serien werden in der Schweiz und grössere Serien in Polen produziert. Die Kundschaft ist breit gefächert: Priva-te, Vereine oder Gemeinden, Betriebe oder Gross-verteiler und Fussballverbände.

Der Landgasthof Hotel Schiff wurde neueröff-net. Neuer Pächter ist der diplomierte

Hotelmanager Marco Studer. Mit

gutbürgerlichen Speisen, aber auch

mit ausgefallenen Kreationen im Gourmetbereich sollen die Gäste verwöhnt werden. Küchenchef Frank Berg ist für die Qualität auf dem Teller ver-antwortlich und Chef de Service Florian Engl wird sich mit seiner Crew um das Wohl der Gäste küm-mern. Das um 1698 erbaute Gebäude gehört noch immer Hanspeter Trachsel. Der letzte Pächter Wer-ner Fuchs konnte aus gesundheitlichen Gründen die Pacht nicht mehr weiterführen.

Die Markthal-le Altenrhein verwandelte sich in ein Reich der Schokolade. Die Besucher der Ausstel-lung konnten Pralinen degustieren, die im Maison Cailler in Bro-Gruyère hergestellt wurden. Mittendrin stand das Schloss Wartegg aus Lebkuchen, mit Zuckerguss verziert und ein Brunnen sprudelte flüssige Schoko-lade. Seit fünf Jahren organisieren Nicole Stettler und Martina Marquart den besonderen Weîhnachts-markt. Das neue Konzept der Ausstellungen läuft nun unter dem Titel: „Die Markthalle lädt ein“. Das Motto ist nicht mehr an eine Jahreszeit gebunden, sondern wird frei gewählt. Jolanda Neff, U23-Weltmeisterin besucht die Spitzensport-Rekrutenschule in Lyss. Die Moun-tain Bikerin aus Thal hat sich inzwischen eingelebt und weiss mit dem Sturmgewehr umzugehen. Sie kann dies jetzt ebenso gut wie Schwingerkönig Kili-an Wenger, der ebenfalls die Spitzensport RS be-sucht. Die neue Hybridlok für den Güterverkehr heisst “Schäflisberg“. Sie ist im Raum St. Margrethen von Heerbrugg bis Altenrhein im Einsatz. Die neue Eem 23 wurde bei der Stadler Rail gebaut. Sie fährt elekt-risch bis zum Anschlussgleis und kann hier oder sogar während der Fahrt auf Dieselbetrieb umschal-ten. Die neue Lok macht weniger Lärm und verur-sacht kaum Abgas. Sie ist mit einer Höchstge-schwindigkeit von 100 km/h sowohl für den Stre-ckenbetrieb als auch fürs Rangieren geeignet.

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Ausstellung „Thaler Schulgeschichte“ am Thaler Jahrmarkt Die Entwicklung der Thaler Schule war das Thema der Maturaarbeit von Tanja Niederer. Die Aus-stellung in der Remise vom Alten Öchsli gab mit Daten, Texten, Bildern und alten Schulutensilien Einblick in die Thaler Schulgeschichte. Alte Schulbänke, Heimatkundebücher, Sandkasten und gestrickte Musterstrei-fen erinnern an den Schulunterricht um 1900. Schriftliche Auszüge aus der Maturaarbeit konnten auf gros-sen Ausstellungstafeln nachgelesen werden

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Dezember Altes Oechsli

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Wetter Der Dezember war wechselhaft und bescherte grüne Weihnachten. Die erste Monatshälfte war sehr kalt und schneereich, doch die zweite Hälfte war extrem mild und ohne Schnee. Daraus resultier-te ein überdurchschnittlich warmer Monat. Die tiefs-te Temperatur betrug am 13. Dezember zwölf Grad. Die höchste wurde am 25. Dezember mit über 16 Grad verzeichnet. Es regnete oder schneite an 18 Tagen. In der zweiten Monatshälfte schien die Son-ne während 37 Stunden. Das sind 120 Prozent des langjährigen Mittels.

Waldarbeit im Dezember

Aus dem Gemeinderat Mit der Pflanzung der neuen Kastanienbäume plant der Gemeinderat eine Neugestaltung des Kirchen-platzes. Denn die Parkplätze und der grosse Durch-gangsverkehr sind störend für das Dorfzentrum rund um Kirche und Rathaus. Hanspeter Herzog hat die zweijährige Weiterbildung zum Netzfachmann mit eidgenössischem Fach-ausweis abgeschlossen. Er ist auf 1. Januar zum Chefmonteur der Technischen Betriebe bei der Elektroversorgung ernannt worden.

Aus der Gemeinde Die Löwenbrücke ist für den Durchgangsverkehr wieder befahrbar. Die Brücke musste neu gebaut werden, weil sich am Unterbau sowie an tragenden Teilen diverse Mängel und Wetterschäden aufwie-sen. Mit dem Neubau der Brücke wurde gleichzeitig auch die Strassenführung der Töberstrasse optimiert und leicht verändert. Am Einmündungspunkt in die Rheineckerstrasse gab es bisher immer wieder ge-fährliche Situationen. Der Ornithologische Verein sammelte 15 260 Kilo Alt- und Leichteisen, 1046 Kilo Buntmetall, vier Kühlschränke sowie drei Kochherde. Das Sammel-gut der zwei Herbstsammlungen wurde sortiert und konnte der Wiederverwertung zugeführt werden.

In der Bodenseefischerei bleiben in den Fischer-netzen immer weniger Felchen hängen. Der Ertrag spitzte sich 2012 dramatisch zu. Die Fänge gingen um 70 Prozent zurück. Der geringe Nährstoffgehalt des Wassers bedroht den alten Berufsstand. Früher sei der Phosphatgehalt erheblich höher gewesen. Während der Überdüngung des Sees in den 1980er Jahren wuchsen die Felchen viel rascher. Heute sind die Berufsfischer auf ein Zusatzeinkommen ange-wiesen. Jolanda Neff wurde zur Wahl als Schweizer Sportlerin des Jahres nominiert. Die 19-jährige Mountainbikerin gewann letzte Saison in ihrem ers-ten U23–Jahr WM- sowie EM-Gold und holte an der Weltmeisterschaft im Eliminator Sprint der Elite die Silbermedaille. Zur Auszeichnung an den Sports Awards hat es zwar nicht gereicht. Aber ihr persön-licher Höhepunkt war ein Autogramm von Tennis-star Roger Federer. Sie schwärmt in ihrer Homepage von den drei Küsschen die sie erhielt und bewundert die Natürlichkeit des Weltstars. Die Agentur am Flughafen Altenrhein gewann Gold in New York mit dem Schweinehaut-Tatoo-Plakat für die „Skin Deep Art“ und ist damit die erste Schweizer Agentur, die bei den John Caples International Awards in New York das begehrte Edelmatall gewinnen konnte. Gold für Schweinehaut-Tatoo-Plakat der Agentur am Flughafen

Altenrhein

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Der junge talentierte Cellist Thomas Berchtold aus Thal war Solist beim Jahreskonzert des Orches-tervereines Rorschach. Die vielen Musikfreunde erlebten in der Kirche Thal eine musikalische Feier-stunde mit Werken von Joseph Haydn und Georg Philipp Telemann. Das Streicherkonzert war mit Bläsern verstärkt und hinterliess zusammen mit dem jungen Solisten einen nachhaltigen Eindruck.

Der neue 100-Kilo schwere Glockenklöppel wur-de die enge Kirchturmtreppe hinauf getragen. Im Jahr 1904 musste der im 15. Jahrhundert erstellte Turm der Kirche Thal abgerissen werden. Gleichzei-tig wurde das Glockengeläute ersetzt. Das neue fünf Glocken umfassende Geläute wurde in der Glocken-giesserei Egger in Staad hergestellt. Kürzlich musste der Klöppel der zweitgrössten Glocke wegen eines Defekts ersetzt werden. Der neue Klöppel wurde von der Muff Kirchturmtechnik AG in Triengen hergestellt und auf dem Kirchplatz für den Transport in den Kirchturm bereitgestellt. Die Handwerker warteten vergeblich auf den bestellten Kranwagen, denn die Betreiberfirma hatte den Termin vergessen. Mesmer Felix Ammann, sowie der Läutwerktechni-ker und der Glockenspezialist fackelten nicht lange und trugen den 100 Kilo schweren Klöppel die enge Turmtreppe hinauf. Glockengeläute und Uhrwerk funktionieren nun wieder tadellos in 35 Metern Hö-he.

Das gemeinsame Konzert „Joy to the World“ der SSC Big Band Rheintal mit dem Gospelchor Rhy Thal lockte viel Publikum in die Thaler Kirche. Der Chor überzeugte unter der kompetenten Leitung von Beatrix Sauder mit „Come let us sing“, „Where the praises are“, “ When I fall in Love“ und “My Favori-te Things”. Dann brachten die von Alina Dolder vorgetragenen Gedichte das Publikum in Weih-nachtsstimmung. Unter der Leitung von Mario Hal-tinner setzte die 15-köpfige Big Band mit Swing, Jazz, Latin und Blues weihnächtliche Akzente. Hö-hepunkt waren sicher die gemeinsam vorgetragenen Stücke von Chor und Big Band. „Joy with Joy to the World“ und „Great King“ erfüllten den grossen Kir-chenraum mit vollem Klang und viel Rhythmus. Der Thaler Winzer Edy Geiger wurde mit Gold und Silber ausgezeichnet für Weine von pilzwider-standsfähigen Rebsorten. „Grosses Gold“ erhielt der im Barriquefass ausgebaute Rotwein Buechberger Maréchal Foch 2011. Sein Buechberger Regent 2011 holte Gold und der Buechberger Maréchal Foch bekam Silber. Der Föhn machte Weihnachten grün. Von weisser Pracht war am Heilig Abend nichts zu sehen. Am Heiligtag wehte starker Föhn, die Temperatur stieg über 16° Celsius. Die Sonne schien und die Wiesen zeigten sich in sattem Grün. In den Gärten blühten bereits Geissenblümchen und Primeln.

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Unsere Verstorbenen

Januar 04. Schmid-Egloff Ruth Im Egler 6, Altenrhein 07. Dezember 1950 08. Kühne-Ehrbar Hans Oberuzwil SG 14. August 1939 09. Eigenmann-Klingler Alfons Risegg 13, Staad 18. Februar 1924 20. Bärlocher-Manz Gertrud Thalerstrasse 55, Staad 24. Januar 1921 24. Weder-Dudler Ruth Bürgli 8, Thal 20. April 1921 27. Rohner-Schneider Rosina Hauptstrasse 85, Staad 14. Oktober 1921 29. Adler-Dudler Katharina Pflegewohnheim, Thal 23. Oktober 1918 Februar 01. Guntli-Eberle Agnes Altersheim Trüeterhof, Thal 15. Juni 1922 03. Noger Agatha Altersheim Trüeterhof, Thal 22. März 1913 04. Ost Christian Burietstrasse 11, Thal 21. März 1973 07. Härri-Eichenberger Irma Risegg 2, Staad 27. Dezember 1915 12. Tinner-Lüchinger Ruth Buchs SG 15. Januar 1953 28. Schläpfer Arthur Altersheim Hächleren, Thal 17. Juli 1931 März 04. Henzmann Hedwig Altersheim Hächleren, Thal 11. Mai 1913 12. Schulz Gerhard Anriststrasse 16, Altenrhein 09. April 1928 13. Moojman-Weber Anthonius Anriststrasse 9, Altenrhein 26. November 1931 15. Blumenstein-Badertscher Hulda Altersheim Trüeterhof, Thal 24. November 1918 28. Schey-Weishaupt Hedwig Altersheim Trüeterhof, Thal 22. Juli 1921 31. Suhner-Keller Rosa Altersheim Trüeterhof, Thal 11. Juli 1917 April 05. Forrer-Färber Ida Altersheim Trüeterhof, Thal 03. März 1920 10. Koller-Tobler Meta Altersheim Hächleren, Thal 13. März 1917 10. Rohner Hubert Altersheim Trüeterhof, Thal 26. Juli 1946 10. Siegrist-Hartmann Rudolf Pflegewohnheim, Thal 19. Juni 1920 14. Dudler-Frommenwiler Emilie Rebstockweg 4, Staad 27. Mai 1922 15. Gerber-Herzog Olga Altersheim Hächleren, Thal 01. August 1933 15. Wirth Ludwig Kirchrain 33a, Staad 01. August 1938 Mai 02. Eggenberger-Lenherr Hansrudi Städeliwies 4a, Staad 04. Februar 1937 12. Lei-Tobler Anna Altersheim Altensteig, Rheineck 17. Februar 1919 12. Mohr-Hämmerle Frieda Alterssiedlung Hächleren, Thal 26. Februar 1923 25. Bischof Regina Altersheim Trüeterhof, Thal 27. August 1914

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Juni 06. Etter-Frischknecht Annamarie Rheineckstrasse 16, Thal 16. Dezember 1937 17. Dietrich-Dornbierer Bertha Heidlerstrasse 3, Thal 04. Juli 1929 28. Rempfler-Schönenberger Martha Altersheim Hächleren, Thal 09. März 1927 Juli 02. Käppeli-Mair Walter Haupstrasse 86, Staad 07. Juli 1925 05. Benninger-Lutz Elsa Oberfeld 16, Thal 04. April 1918 06. Herzig-Schelling Rudolf Künggass 1, Thal 29. März 1918 10. Dudler-Dudler Arnold Ilgenstrasse 4, Altenrhein 17. März 1925 14. Färber-Stucki Gregor Pflegewohnheim, Thal 22. August 1925 16. Höhener-Breu Margaritha Altersheim Hächleren, Thal 23. Februar 1925 16. Breu-Brägger Adelheid Risegg 1a, Staad 08. Januar 1941 19. Tobler-Hurni Liselotte Heidlerstrasse 7, Thal 28. Juni 1923 19. Winterberg Marlyse Buechenstrasse 1, Staad 24. August 1956 20. Färber Marta Altersheim Trüeterhof, Thal 27. September 1923 22. Leitz-Strohm Martha Im Egler 10, Altenrhein 30. April 1930 31. Keller-Ramsberger Luise Alterssiedlung Hächleren, Thal 09. Oktober 1922 August 03. Dermaku-Qehaja Nakshije Dorfstrasse 10, Altenrhein 03. Juni 1947 09. Berchtold-Liniger Martha Farbmülistrasse 19, Thal 25. Januar 1918 20. Bachmann-Sager Ferdinand Hofäckerenstrasse 5, Thal 04. Dezember 1925 September 10. Wüst-Eggenberger Hermann Rebenstrasse 14, Thal 10. Februar 1954 21. Ciaccio Calogero Schiffli 3, Thal 01. April 1941 30. Thür-Fehr Johann Hauptstrasse 63, Staad 15. Oktober 1922 Oktober 01. Lutz-Schori Elise Pflegewohnheim, Thal 13. Mai 1917 08. Haudenschild-Lutz Aline Alterssiedlung Hächleren, Thal 16. Februar 1921 12. Höchner-Schläpfer Emma Dorfstrasse 1a, Thal 23. Mai 1946 23. Jegen-Bieg Lotti Pflegewohnheim, Thal 09. April 1959 24. Schiesser-Amsler Hans Thalerstrasse 11, Staad 16. Dezember 1926 26. Kellenberger Ernst Aegetli 2, Thal 05. Juli 1942 27. Dermaku Kadri Dorfstrasse 37, Thal 28. September 1940 30. Rüesch-Cumpelik Bertha Pflegewohnheim, Thal 07. Januar 1931 November 03. Heller-Diezi Anna Farbmülistrasse 3, Thal 30. Dezember 1921 03. Rohner Fritz Pflegewohnheim, Thal 19. Mai 1933 06. Nef-Roth Margareta Oberfeld 9, Thal 17. März 1926 23. Nicolussi Giovanni Hangstrasse 5, Staad 26. März 1929 Dezember 01. Engeler-Hüppi Karl Blattenweg 6a, Staad 09. Oktober 1927 18. Tobler-Schmid Jakob Altersheim Trüeterhof, Thal 28. Februar 1925

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Braunes Langohr: Das von Pro Natura gewählte Tier des Jahres kann seine Beutetiere nicht nut per Echo wahrnehmen, sondern hört

sie mit seine Ohren auch krabbeln. Bild: Dietmar Nill, Pro Natura

Das Braune Langohr ist das Tier des Jahres 2012. Die Fle-dermausart ist gefährdet. Vor allem in Kirchen fühlt das Braune Langohr sich wohl. Zum Beispiel in Buechen. Oder in Thal.

DOMINIK BÄRLOCHER

Das Tier hat eine Körpergrösse von maximal 4 cm und fast vier cm lange Ohren, die beim Flug eingeklappt

sind. «Es gibt die Braunen Langohren in der Seeregion», sagt Jonas Barandun, Koordinator des Fledermaus-

schutzes der Kantone St. Gallen und beider Appenzell. Die Fledermausart ist, wie die meisten in der

Schweiz, gefährdet. Das Langohr übernimmt eine wichtige ökologische Funktion: Es jagt Insekten, die es

nicht nur mit der für Fledermäuse typischen Echolot-Ortung findet, sondern auch krabbeln hört. So hält die

Fledermaus den Insektenbestand im Zaum. Wie viele Braune Langohren in der Region leben, kann Barandun

nicht sagen, denn die Tierchen sind schwer aufzuspüren. Doch jedes Tier hinterlässt Spuren. Im Falle der

Braunen Langohren ist das der Kot. Vor allem in Kirchen scheinen sich die Handflügler – so genannt, weil

ihre Flügel eigentlich Hände sind – wohl zu fühlen: «Wir haben Spuren von ihnen in den Kirchen Thal, Bue-

chen, Rorschach und Tübach gefunden.» (Bei den Fledermäusen in der Kirche Eichberg, über die schon öfter

berichtet wurde, handelt es sich um andere Fledermausarten, nämlich das Kleine und das Grosse Mausohr.)

Page 70: Thaler Chronik 2012

Den Ausscheidungen nach zu urteilen dürfte es sich in Buechen und Thal um kleine Kolonien mit weniger

als einem Dutzend Tiere handeln. Einige Kolonien sind allerdings erloschen. Das bedeutet, dass keine Brau-

nen Langohren mehr in den Verstecken wohnen. Die Gründe dafür bleiben aufgrund der schwer zu beobach-

tenden Lebensart der Tiere unbekannt. «Es kann gut sein, dass bei einer Dachrenovation ein Loch gestopft

worden ist, das den Tieren als Ein- und Ausgang gedient hat», sagt er.

Mit seiner Ernennung zum Tier des Jahres wird das Braune Langohr zum Botschafter für die Biodiversität.

Den fliegenden Säugetieren dürfte das aber nicht so wichtig sein, denn sie kämpfen in der Schweiz ums

Überleben. Laut Pro Natura machen zu sehr gehegte Waldstücke und baumlose Städte den Fledermäusen das

Leben schwer. «Die Wälder selbst sind in der Region besser bewirtschaftet als noch vor 30 Jahren», erklärt

Barandun. Die Fichten-Monokulturen sind in den Hintergrund gerückt, und es wird Totholz liegen gelassen.

Dies bedeute Arten- und Futtervielfalt und biete Unterschlupf. Dennoch gehören die Braunen Langohren zu

den gefährdeten Arten. Laut Pro Natura macht den Tieren die immer stärker überbaute Schweiz zu schaffen.

Hecken und Bäume verschwänden, und so werden die für Menschen unhörbaren Schreie, deren Echo Fle-

dermäuse zur Orientierung im Dunkeln nutzen, nicht mehr oder falsch wiedergegeben. Auch Barandun hat

eine Vermutung: «Es ist fast sicher, dass die starke Lichtverschmutzung der überbauten Gebiete die Nahrung

der Fledermäuse, also Insekten und Nachtfalter, verscheucht.» Damit würden die Fledermäuse seltener den

Weg in die Städte wagen, da es zu wenig Futter gebe. Zudem werden alte Häuser, deren Dächer Schlupflö-

cher für die Fledermäuse bieten, renoviert oder abgerissen und mit dichten Betonbauten ersetzt.

Page 71: Thaler Chronik 2012

Der Hausrotschwanz zeigt die Gefahren

(Bild: Burkhardt Marcel)

Zur Fokus-Art der Rebberge erklärt

Viele Vogelarten leben auf Landwirtschaftsflächen und fressen dort Insekten. Setzt man Pflanzenschutzmit-

tel gegen Schaderreger ein, kommen diese Insekten zwangsläufig mit diesen Mitteln in Kontakt. Riskieren

Vögel krank zu werden, wenn sie solche Beute fressen? Um diese Frage zu klären, haben Fachleute von der

Forschungsanstalt Agroscope nach geeigneten Vogelarten gesucht.

Oft in den Rebbergen

Den rötlichen Schwanzfedern verdankt der Hausrotschwanz seinen Namen. Dieser insektenfressende Vogel

ist in der ganzen Schweiz zu Hause, besonders wohl fühlt er sich in den Rebbergen. Doch Reben werden oft

mit Pflanzenschutzmitteln geschützt. Insekten – die Beute des Hausrotschwanzes – kommen zwangsläufig

mit solchen Pflanzenschutzmitteln in Kontakt.

Vielfrass unter den Vögeln

Frisst ein Hausrotschwanz solche Insekten, kann er bei gewissen Pflanzenschutzmitteln krank werden oder

sogar sterben. Und zwar weil der Hausrotschwanz ein regelrechter Vielfrass ist. Dadurch ist er die erste Vo-

gelart in einem Rebberg, die gesundheitliche Probleme kriegen würde. Und deshalb haben ihn Agroscope-

Forschende zur sogenannten Fokus-Art der Rebberge gekürt. So können die Experten für jedes Pflanzen-

schutzmittel im Rebbau auf das Risiko für den Hausrotschwanz fokussieren. Gilt dieses Risiko als akzepta-

bel, sind auch die andern insektenfressenden Vögel auf der sicheren Seite. (pd)

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Auch das Wild braucht Ruhezonen

Fatale Folgen kann es für Wildtiere haben, wenn sie von Menschen in ihrem Lebensraum gestört werden. Bild:Jean-Christophe Bott Wildruhezonen sollen Wildtiere vor Schneesportlern schützen. Im Kanton St. Gallen wird die

Missachtung dieser Zonen bereits geahndet, Ausserrhoden befindet sich noch in der Anfangs-

phase und will seine Massnahmen bekannter machen.

KATHRIN REIMANN

Im Allmeindswald bei Ebnat-Kappel dürfen die offiziellen Wege während des ganzen Jahrs nicht verlassen

werden, in Pardiel oberhalb Bad Ragaz ist während der Skisaison der Zutritt verboten – beide Gebiete sind

Teil der insgesamt 35 Wildruhezonen im Kanton St. Gallen. Diese verteilen sich auf 15 Gemeinden und ers-

trecken sich über das Oberland, das Obertoggenburg sowie die Churfirsten-Südflanke (siehe Grafik); die

jeweils gültigen Vorschriften sind unterschiedlich. «Das Spektrum reicht vom Betreten nur auf bestimmten

Routen bis hin zum totalen Zutrittsverbot», sagt Markus Brülisauer, Fachbereichsleiter Jagd im Amt für Na-

tur, Jagd und Fischerei. Aufgelistet sind die Zonen auf dem vor einem Jahr vom Bund aufgeschalteten Portal

www.wildruhezonen.ch.

Nicht neu, aber sichtbar Schutzgebiete, die den Zugang für Menschen einschränken, sind in den kom-

munalen Schutzverordnungen verankert. Im Bundesgesetz über die Jagd haben die Kantone den Auftrag

erhalten, Wildtiere vor Störungen zu schützen. Wie das in den Kantonen umgesetzt wird, ist nicht vorgege-

ben. Eine neue Jagdverordnung tritt voraussichtlich am 1. Juni in Kraft. Diese präzisiert und definiert die

Wildruhezonen: sie werden dann je nach Bedarf ausgedehnt oder ausgeschieden.

Page 73: Thaler Chronik 2012

Die Zunahme von Sport- und Freizeitaktivitäten in der Natur erhöht auch den Bedarf an Schutzbestimmun-

gen für Wildtiere. «Schneeschuhläufer oder Skitourenfahrer können das Wild aufschrecken, dadurch verliert

dieses überlebenswichtige Energie», erklärt Brülisauer. Allerdings sei die Bestimmung von Wildruhezonen

kein neues Phänomen, lediglich deren Sichtbarkeit wurde forciert. Etwa durch die Bundeskampagne «Res-

pektiere deine Grenzen» oder die Aufnahme der Zonen in Skitourenkarten. «Teilweise sind die Zonen auch

beschildert, es gibt hier aber noch viel zu tun. Auch was die Kontrolle der Zonen anbelangt», so Brülisauer.

Dies wiederum bringe viel Arbeit mit sich und bedinge einen intensiven Kontakt mit den Gemeinden. «Mo-

mentan halten wir uns deshalb mit Ausdehnungen zurück.»

Im Kanton St. Gallen wurden in diesem Winter zehn Personen wegen Missachtung der Wildruhezonen ange-

zeigt oder auch verurteilt. Etwa Snowboarder, die innerhalb einer Wildruhezone gerettet werden mussten,

oder ortskundige Toggenburger, die das Zutrittsverbot missachtet hatten. «Die Bussen betragen um die 500

Franken plus Gebühren», sagt Brülisauer. Ein solcher Betrag zeige dann hoffentlich Wirkung. «Gott sei

Dank gehören solche Wintersportler aber zur Minderheit.» Dass die Wildruhezonen auch Konfliktstoff ber-

gen und Unzufriedenheit hervorrufen, liege vor allem am mangelnden Wissen über die Schutzmassnahme.

Kommunikation intensivieren Auch im Ausserrhodischen gibt es Wildruhezonen. «Wir haben die Um-

setzung zügig an die Hand genommen», sagt Jagdverwalter Willi Moesch. Der Weg sei aber steinig und

kompliziert gewesen, da drei Departemente und zwei Gemeinden involviert seien. Zudem habe es Einspra-

chen gegen die Zonen gegeben, die zuerst bereinigt werden mussten. Die Umsetzung der Wildruhezonen und

die damit verbundene Markierung der Gebiete mit Tafeln erfolgten seit Ende November. «Von Erfahrungen

können wir noch nicht sprechen», sagt Moesch. Dafür sei der Zeitraum zu kurz, auch ahnde man Verstösse

gegen regelkonformes Verhalten vorerst noch nicht; zuerst wolle man aufklären. «Wir haben festgestellt –

vor allem auf der Schwägalp –, dass der Sinn dieser Zonen für einen Teil der Wanderer und Sportler schwie-

rig zu verstehen ist.» Um das Wissen darüber in der Bevölkerung zu verbreiten, werde ein Flyer gestaltet, der

voraussichtlich im Herbst verteilt wird. «Gleichzeitig wollen wir dann auch die Kommunikation verbessern

und vor den Medien über unsere Erfahrungen berichten.»

Keine Wildruhezonen Keine Wildruhezonen kennen Appenzell Innerrhoden und der Thurgau. «Die

Landsgemeinde hat 2009 Nein gesagt. Viele dachten wohl, Ruhezonen brächten zu grosse Einschränkungen

mit sich», sagt der Innerrhoder Jagd- und Fischereiverwalter Alfred Moser. Das Fehlen solcher Zonen gebe

ihm – gerade angesichts dieses Winters – aber zu denken.

«Wir haben statt Ruhezonen eine Thurgauer Spezialität: Ruhige Waldzonen», so Roman Kistler, Amtsleiter

der Jagd- und Fischereiverwaltung. Dort dürfe der Bürger zwar machen, was er wolle, jedoch sei das Errich-

ten von Infrastruktur, wie etwa Feuerstellen oder Vita-Parcours, verboten.

Page 74: Thaler Chronik 2012

Im Einsatz für die Allgemeinheit

Ornithologischer Verein Thal Der Ornithologische Verein Thal gehört zu den Vereinigungen, die vielen Menschen nützliche Dienste erweisen. Sie leisten auch der Gemeinde und der gesamten Bevölkerung durch ihre Mithilfe an der Bewältigung öffentlicher Aufgaben grosse Arbeit. Als die Gemeinde 1978 «am Bach» dem Verein am Ufer des Gstaldenbaches Land im Baurecht für Klein-tierställe zur Verfügung stellte, konnte sich der Verein weiter entwickeln. Dass im Verein ein gutes Klima herrscht, bezeugt die Tatsache, dass die Vorstandsmitglieder jahrzehntelang ihre Pflicht mit Freude erfüllen. Der jetzige Präsident Ueli Kuhn steht im 19. Präsidialjahr. Sein Vorgänger Jakob Egger versah das Präsi-dium 29 Jahre, der gegenwärtige Aktuar Tizziani ist sogar seit 47 Jahren im Amt! Hut ab, vor solch langfristigen Einsätzen zugunsten Natur und Menschen. Umfangreiches Tätigkeitsfeld Der Verein mit seinen fleissigen, einsatzbereiten Mitgliedern pflegt ein breites Tätigkeitsfeld: Aufhängen und Pflege von Vogelnistkästen in den Gemeinden Thal und Rheineck (über 400 Stück), Organisation von Tierausstellungen, Züchten von Qualitätstieren, Pflege einheimischer Vogelarten, Tierausstellung am Jahr-markt im «Ochsen»-Saal in Thal, Alteisensammlung in der ganzen Gemeinde, Teilnahme und Durchführung von Kantonal- und Bezirks-Ausstellungen. Zahlreiche Gold und Silbermedaillen zeugen von der guten Arbeit der Thaler Ornithologen. 33 Jahre Alteisensammlung über 100 Tonnen Seit 1978 führt der Ornithologische Verein auf freiwilliger Basis die Alteisensammlung durch. Dafür werden jeweils vier Tage benötigt, zwei für die inneren und zwei für die äusseren Rhoden. Gewaltige Mengen an Eisen, Buntmetallen, Elektro- und anderem Schrott, Velos und vieles mehr sammeln sich an. Eine grossarti-ge, uneigennützige Arbeit, die für die Gemeinde geleistet wird. Mit dem Einsammeln ist die Arbeit nicht beendet. Anschliessend erfolgt die zeitaufwendige Ausscheidung und das Sortieren in die verschiedenen Metallarten wie Kupfer, Messing, Stahl, Eisen gegossen oder gepresst, auch Aluminium und Kunststoffe. Sie werden in der Regel von pensionierten OV-Mitgliedern besorgt. In den 33 Jahren der Sammeltätigkeit sind über 100 Tonnen Alteisen eingesammelt und an die Alteisenverwerter weitergeleitet worden. Welch prächti-ge Summe an Steuergeldern die Gemeinde sparen konnte, sei der Berechnung eines jeden Lesers selber u ̈berlassen. Dieser Frondienst nützt der Gemeinde und schont das Steuerportemonnaie eines jeden Steuerzah-lers. Herzlichen Dank allen OVT-Mitgliedern! Jugend für Natur begeistern Der Verein fördert auch die Jugend. Der Nachwuchs will auch sichergestellt sein. Jungzüchter werden ist eine grosse Ambition, mit Tieren umzugehen und sich mit der Natur vertraut zu machen, die Nützlichkeit von Kleintieren, Vögeln, Geflügel und Kaninchen kennenzulernen. Jugendgruppen kreieren Ausstellungsob-jekte, Vogelkäfige, Gestaltung von Teichen und Tierbehausungen und sie wirken auch an Waldweihnachten mit. Pflege von Flora und Fauna Die Gemeinde Thal mit Seeufergebiet und Altenrhein-Mündung ist ein besonderes Eldorado für Natur- und Vogelschutz. In Altenrhein und im «Fuchsloch» (Gebiet zwischen Staatsstrasse und Eisenbahnlinie) pflegen die Naturschützer und die Ornithologen respektable Flächen freier, geschützter Natur. Die Fuchslochweiher

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sind besonders sehenswert. Hier können Tiere und Pflanzen bewundert werden, die viele nicht kennen oder noch nie gesehen haben. Ein Spaziergang vom Buriet zum Pappelweg an den Seegraben, ins Fuchslochgebiet und weiter über die Bützelstrasse via «Rüti» zum Bützelgraben oder nach Buechen ist sehr erlebnisreich. Altenrhein bietet ebenfalls besondere Naturschönheiten, dem Seeuferweg entlang von Staad nach Altenrhein. Die vielen verschiedenartigen Wasservögel zu beobachten ist ein besonderer Hochgenuss. Wo finden wir schönere Weiden- und Pappelalleen als in Altenrhein? Weiden sind übrigens auch das Wahrzeichen des Al-tenrheiner Wappens. Also, gehen wir auf den Dammweg. Er beginnt beim Hafen Altenrhein noch als gewöhnlicher Fussweg. Beim «Gonten» ist der Fussweg erhöht. Das ist die Sicherung des Geländes gegen Hochwasser. Welche Naturerlebnisse sind hier zu geniessen! „Gwundrige“ schlüpfen durch das mannshohe Schilf entlang dem Pfad zum Seewasserspiegel. Rechtsseitig vom Weg präsentieren sich weitere Schilffel-der, Pfützen, Wasserpflanzen, Riedboden und Weidenbäume. Beim «Weissen Haus», dem nördlichsten Zip-fel der Gemeinde Thal, sind wir am Alten Rhein gelandet. Beim Rechtsabbiegen zeigt sich uns eine interes-sante Ufergegend, die auf uns einwirkt, hinauf bis zum «Bisewäldeli». Ein wunderbares Naturschutzgebiet und Aktionsland für unsere Ornithologen und Naturschützer. Ein Grund mehr, den Verein in seiner interes-santen Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. Hans Müller

Nistkasten OVT Steinig Tisch

Naturschutzgebiet Fuchsloch

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Wölfe in Thal

Seit einigen Wochen sind auf dem Thaler Gemeindegebiet Wölfe gesichtet

worden. Meistens tauchen sie in einem Rudel auf, nur 1 Mal pro Woche im

Laufe eines Nachmittags. Auffallend ist, dass sie auf Wanderwegen aktiv sind.

In Wirklichkeit sind es Thaler Männer im Ruhestand, professionell ausgerüstet

mit allen nötigen Werkzeugen, um die Fusswege zum pflegen, welche mit gel-

ben Wegweisern markiert sind. Bis jetzt waren es bereits 4 Einsätze mit 11 bis 15 Mann im Bereich Bässen-

weg und Murweg. Es sind total 22 Mitglieder, welche Freiwilligen – Arbeit leisten. Die Gemeinde unter-

stützt die Gruppe mit Werkzeugen, Material, Maschinen oder Transporten. Periodisch erfolgt ein Rapport

über die geleisteten Arbeiten. Teilweise wird mit dem Bauamt zusammen gearbeitet und koordiniert. Das

Ziel ist, die Wanderwege von Thal attraktiv zu gestalten, sodass sich möglichst viele Thaler, aber auch Wan-

derer aus nah und fern auf diesem schönen Weg – Netz begegnen. Also greifen die <WANDER – WEG –

WÖLFE – Thal> den Grundeigentümern unter die Arme und suchen mit ihnen auch eine Zusammenarbeit.

Man kann sich in vielen Fällen sehr gut vorstellen, dass die Wanderwege den Grundeigentümern nicht viel

nützen. Darum ist es umso wichtiger, dass so wertvolle Spazierwege nicht vernachlässigt werden oder ir-

gendwann nur noch mühsam begehbar sind, beziehungsweise gefährlich sind.Es kann bereits viel Dankbar-

keit entgegengenommen werden, und die Idee ist rundherum auf grosses Lob gestossen.Und im Wolf – Käs-

seli ist auch schon ein Betrag drin, der es erlauben wird auch einmal den Heisshunger der Schar mit einem

warmen Essen zu stillen.Warum der Name „Wölfe“? Er ist das Resultat einer Abstimmungs – Mehrheit .Es

gibt in Thal den Weiler „Wolfsgrube“ seit Jahrhunderten, und zufällig haben da 2 der Mitglieder sogar länge-

re Zeit gewohnt, also ist dieser Name naheliegender als Tiger, Panther oder Pumas.Ein sozialer Gedanke

steckt auch dahinter: Sich regelmässig treffen, ein sinnvolle Arbeit anpacken, neue Beziehungen untereinan-

der und zur Bevölkerung pflegen und gemeinsam am Feierabend zusammen sitzen, plaudern und lustige

Geschichten aus früheren Zeiten erzählen. Da sind bis jetzt schon unzählige Dorfgeschehnisse ausgiebig

belacht worden ! Wir freuen uns auf viele Begegnungen auf schönen Naturwegen.

Im Namen der <wwwt> Max Tanner-L.

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Dammbau auf letzten 170 Metern

Am renaturierten Flussufer im heute noch gesperrten Bereich «Paradiesli» plant der Thaler Gemeindepräsident Robert Raths einen

Fussweg, direkt unterhalb des Damms. (Bild: Hanspeter Schiess)

ALTENRHEIN. Im Mündungsbereich des Alten Rheins steht das langjährige Gestaltungsprojekt der

Internationalen Rheinregulierung vor der Vollendung. Für die umstrittenen letzten Meter Hochwas-

serdamm sind allerdings noch Enteignungen nötig.

MARCEL ELSENER

Von einer «unendlichen Geschichte» spricht Rheinbauleiter Daniel Dietsche, die man «jetzt gern beenden

würde, auch weil die dauernde Baustelle doch alle nervt». Die Rede ist vom letzten Abschnitt des Jahrhun-

dertprojekts «Endgestaltung Alter Rhein»: 170 Meter Dammerhöhung vor dem Rheinspitz fehlen, dann wäre

das seit 2005 realisierte «Vorzeigeprojekt für Hochwasserschutz und ökologische Aufwertung», wie es die

Internationale Rheinregulierung nennt, abgeschlossen. Zwölf grössere Massnahmen vom Bruggerhorn in St.

Margrethen über Eselschwanz bis zur Mündung in Altenrhein wurden realisiert, die auf den Staatsvertrag

von 1892 zurückgehen und die Schweiz 25 Millionen Franken kosten, wovon 20 Prozent den Kanton St.

Gallen.

Fünf Grundstücke umstritten

Die 170 Meter, zehn Prozent der 1,5 Kilometer Flussufergestaltung im Mündungsbereich, haben es in sich:

Seit 2009 ruhen hier die Bauarbeiten, weil sich fünf Grundeigentümer mit Einsprachen gegen die Terrainer-

höhungen auf ihrem Land wehrten – vor allem im Hinblick auf den von der Gemeinde geplanten Fussweg.

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Der Abschnitt ist einer überregionalen Öffentlichkeit wegen der Ausflugsbeiz Paradiesli mit Bootstankstelle

bekannt, das allerdings aufgrund seiner etlichen halb- und illegalen Anbauten und Nutzungen geschlossen

worden ist. Zwar wurden auch hier die Bootsplätze aufgehoben und natürliche Flachwasserzonen aufge-

schüttet, doch der Hochwasserdammbau ist blockiert. Nach diversen Verhandlungsrunden ist die Geduld der

Wasserbauleute erschöpft: Mit fünf Grundstückeigentümern konnten mittlerweile Grunddienstbarkeits-

Verträge abgeschlossen werden, jedoch bleibt bei weiteren fünf nur der Weg über Enteignungen.

Gemeinde plant einen Uferweg

«Wir haben ein rechtskräftiges Projekt», sagt Dietsche, «und aufgrund des öffentlichen Interesses für den

Hochwasserschutz ist diese Massnahme angebracht.» Die Enteignungsverfahren gegen die fünf Eigentümer,

wovon zwei dauerhafte Anwohner und drei Ferienhausbesitzer, betreffen die vorübergehende Beanspru-

chung von durchschnittlich 60 Quadratmeter Boden. Dies, um das Terrain auf das Schutzziel von 398,30 m

ü. M. anzuheben.

Aufgrund früherer Einspracheregelungen verzichte man auf eine Wegführung auf dem Damm, begrüsse je-

doch seitens des Rheinbaus einen Fussweg unter der Dammkrone. Mit einem Meter Höhenunterschied und

geschickter Bepflanzung seien die Anwohner vor den befürchteten Blicken unzähliger Spaziergänger ge-

schützt, glaubt Dietsche. Der Flussuferweg ist allerdings Sache der Gemeinde. Sobald der Hochwasserschutz

auf Höhe «Paradiesli» rechtskräftig realisiert ist, möchte Thal den südlich bereits beliebten Weg auch auf

diesem Teilstück realisieren. «Die Öffentlichkeit wartet nun schon zu lange auf diesen Weg», sagt Gemein-

depräsident Robert Raths.

Man habe viele Auflagen seitens der Einsprecher geprüft und erfülle sie teilweise. Der Weg soll «so tief als

möglich geführt werden, damit die Belästigung für die Anwohner so gering wie möglich ist». Auch Raths

Geduld hat Grenzen: «Ich wünsche mir, dass der gesunde Menschenverstand vor Eigeninteressen und Bos-

haftigkeit obsiegen kann.» Die neue Umgebung verspreche für «Anwohner, Einwohner und Touristen ein

tolles Nebeneinander», weiss Raths. Er hoffe auf «das Verständnis der Involvierten für die Anliegen der

Öffentlichkeit».

Bestenfalls kann der Damm nach zwei «verlorenen» Jahren diesen Sommer gebaut und der Fussweg dann

aufgelegt werden.

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Besuch im Kuhstall

Die Stallbewohner lassen sich von den gefiederten Gästen nicht beim Essen stören. (Bild: Beat Schönenberger) Woher kommt die Milch? Eine Antwort gibt's im Kuhstall. Am Samstag können in der ganzen

Schweiz Bauernhöfe besucht werden. Auch die Familie Messmer in Thal öffnet die Stalltür.

BEAT SCHÖNENBERGER

Es herrscht Betrieb auf dem Bauernhof Rosentürmli: Gerade schaute die Gruppe einer Kinderkrippe herein,

und eine Schulklasse kam kurz vorbei. «Der Stall ist offen für alle», sagt Bäuerin Antonia Messmer. Seit 20

Jahren führt sie zusammen mit ihrem Mann Alfred und vier Kindern den Hof am Dorfrand von Thal. Jeder

der vorbeispaziert, kann einen Blick in den Stall werfen. Auch am Samstag, dem nationalen Tag der Milch,

im Rahmen der schweizweiten Stallvisite-Aktion.

Viele Standbeine

Auf und rund um Messmers Hof gibt es viel zu sehen: Hennen, Milchkühe, Gänse, Reben und den obligaten

Hofhund. Wer besonders interessiert ist, kann auf dem Hof die Ferien verbringen. Im Rosentürmli, einem

denkmalgeschützten Riegelbau, werden zwei Wohnungen vermietet. Zudem wurde das historische Wein-

presse-Haus umgebaut, auch dort können nun Gäste übernachten. Wem dies zu bequem ist, der darf auch im

Stroh schlafen. Im Hofladen des Rosentürmlis können unter anderem Marmelade, Sirup, Eier oder Wein

gekauft werden – der Betrieb hat viele Standbeine. Sei es der Direktverkauf, der Agrotourismus, der Wein-

anbau oder die 400 Hochstamm-Obstbäume: Von einer einzelnen Einnahmequelle könnte die Familie kaum

leben. Obwohl der Milchpreis seit 20 Jahren sinke, sei sie trotzdem gerne Landwirtin, sagt Antonia Messmer.

Besonders der sorgfältige Umgang mit der Natur sei ihr wichtig. Ausserdem sei man sein eigener Chef.

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Unwissende Konsumenten

Die Naturverbundenheit scheint laut dem Landwirtschaftlichen Informationsdienst vielen Leuten abhanden

gekommen zu sein. Es herrsche eine zunehmende Entfremdung zwischen Konsumenten und Bauern. Damit

dieser Graben überwunden werden kann, wird ab Samstag die Stallvisite durchgeführt.

Der Landwirtschaftliche Informationsdienst organisiert den Anlass seit 2005. In der ganzen Schweiz öffnen

rund 270 Bauern der Bevölkerung ihre Stalltüren. Dann kann laut dem Veranstalter die Produktion von

Fleisch, Milch und anderen Nahrungsmitteln hautnah erlebt werden. Damit soll erreicht werden, dass die

Menschen in der Schweiz wieder besser über die Herkunft und Saisonalität von Lebensmitteln Bescheid

wissen.

Antonia Messmer und ihr Mann beteiligen sich schon seit dem ersten Jahr an der Aktion. Es sei ihnen wich-

tig, dass die Leute sehen, wie die Lebensmittel produziert werden, woher die Produkte stammen, die im La-

denregal stehen. Es seien schon Kinder hier gewesen, die glaubten, die Milch komme nicht von der Kuh,

sondern aus der Migros.

Der Hof wird auch regelmässig von Schulklassen besucht. SchuB, Schule auf dem Bauernhof, heisst das

Projekt, das ebenfalls der Landwirtschaftliche Informationsdienst ins Leben gerufen hat. Dabei müssen sich

die Lehrkräfte bei den Landwirten anmelden und ein Lernziel festlegen. Zum Beispiel das Thema «Huhn»:

Nebst einem theoretischen Teil können die Kinder auf dem Hof Hühner einfangen, streicheln, oder Eier

sammeln.

Melken ab 6 Uhr

Dem Bauernhof kann man immer einen Stallbesuch abstatten. Am Samstag rät Antonia Messmer aber dazu,

am späteren Nachmittag vorbeizuschauen. Ab sechs Uhr kann man Alfred Messmer beim Melken zuschauen.

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Reinspringen in die Arbeit

Drei Jugendliche und ihre Betreuer Rob van der Linden, Damian Gött, Hans-Jakob Bärlocher (hinten von links) sowie Hausoberer Stephan Dähler und Bruder Markus (vorne von links) Text und Bild : Marianne Bargagna

Dort, wo der älteste Mammutbaum der Schweiz steht, engagieren sich Jugendliche in der Gartenpfle-

ge. Die Firma Rheinspringen hat das Projekt initiiert, das den Jugendlichen Gelegenheit gibt, die Ar-

beitswelt kennenzulernen.

Aus der Zeit der Fürsten von Hohenzollern stammt der Park rund ums Gymnasium Marienburg. Noch nicht

ganz so alt ist die St. Galler Firma Rheinspringen. Seit 2007 unterstützt sie junge Leute auf dem Weg in die

Arbeitswelt. Für bis zu acht Jugendliche aus dem Kanton ist der Park eine Station auf diesem Weg. Hierher

geführt hat sie Damian Gött, einer der Rheinspringen-Gründer und ehemaliger Schüler am Gymnasium Ma-

rienburg. Kein Wunder also, dass ihm, als er beim Hausoberen der Steyler Missionare, bei Stephan Dähler,

anklopfte, die Türen geöffnet wurden. «Im Garten gibt es immer etwas zu tun», sagt Dähler. Zum Beispiel in

der Mariengrotte, die dieses Jahr 75jährig wird. Sie ist etwas verwittert. Die Steinstufen zur Grotte bröckeln.

Genug Arbeit also für die Jugendlichen. Kräftig stechen sie die Schaufeln in die Erde. Karren das ausgeho-

bene Erdreich weg. Entfernen schadhafte Steine, einheimische Sandsteine, ersetzen diese mit ganzen, die sie

im Steinbruch Bärlocher in Staad holen können. Dabei steht ihnen der Betreiber des Steinbruches, Hans-

Jakob Bärlocher, mit Rat und Tat zur Seite. Im Park selber werden die Jugendlichen von Landschaftsgärtner

Rob van der Linden angeleitet. Ist die Mariengrotte restauriert, ist die Arbeit im Park aber noch lange nicht

getan. Wiesen müssen gemäht, Sträucher gepflegt werden. Und im Herbst muss unter anderem Laub zusam-

mengerecht werden. Auch dann kann Bruder Markus, der in der Marienburg für die Umgebung verantwortli-

che Steyler Missionar, auf die tatkräftige Unterstützung der Jugendlichen zählen, denn das Projekt läuft bis

November.Damian Gött erklärt das Ziel des Projektes: Die Jugendlichen sollen auf die Anforderungen der

Arbeitswelt vorbereitet und erfolgreich in den Arbeitsmarkt integriert werden. Mit der Pflege der Gartenan-

lage erhielten sie eine gute Gelegenheit, die Arbeitswelt kennenzulernen und sich praktisch und sozial zu

engagieren. Für Damian Gött eine gute Schulung. Denn die Jugendlichen lernten so auch Pünktlichkeit und

Verbindlichkeit. Und mit einem Blick auf die jungen Männer im Park der Marienburg stellt er fest: «Sie ha-

ben Energie, wollen anpacken.»

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Altes Haus, gut gewappnet

Stolz auf das restaurierte Wappen von Fürstabt Josef von Rudolfi: Rossano und Ines Sarcinella (rechts) und

Restaurator Tobias Hotz. (Bild: Marianne Bargagna)

THAL. 250 Jahre alt ist das Haus, das an der Wachtstrasse 21c in Thal steht. Auch das Wappen des

Fürstabtes Josef von Rudolfi, lange Zeit kaum beachtet. Jetzt haben es die Besitzer Rossano und Ines

Sarcinella restaurieren lassen.

MARIANNE BARGAGNA

Das Haus an der Wachtstrasse 21c fällt eigentlich kaum auf. Abseits der vielbefahrenen Durchgangsstrasse

steht es. Und wer es sieht, würde kaum vermuten, dass dieses Haus einst dem Abt von St. Gallen gehörte.

Seit Ende 2007 gehört es Rossano und Ines Sarcinella. Sie benützen es nicht, wie dereinst die fürstäbtlichen

Gäste, als Feriendomizil, sondern als festen Wohnsitz. Und sie fühlten sich wohl in diesem alten ehrenwerten

Haus, das im Ortsbildinventar der Gemeinde Thal als wertvoll eingestuft ist.

Von der Fassade ins Atelier

Kein Wunder also zeigte die Denkmalpflege Interesse daran, dass das steinerne Wappen erhalten bleibt.

Lange Zeit war es direkt unter dem westlichen Hausgiebel angebracht. Als sich Sarcinellas entschieden, die-

se Fassade zu renovieren, war der Zeitpunkt gekommen, auch das Wappen zu restaurieren. Und wieder an

den ursprünglichen Ort zu montieren? Nein, das wollten Sarcinellas nicht. Sie wollten, dass man dieses etwa

150 Kilogramm schwere und etwa 80 mal 59 Zentimeter grosse Kleinod ohne Halsverrenkungen bewundern

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kann. So entschieden sie sich, es dort, wo einst der Briefkasten hing, zu montieren, nämlich direkt neben der

Haustüre. Für den Restaurator Tobias Hotz aus Weinfelden ein guter Entscheid. So wurde das Wappen wäh-

rend der Erneuerung der Westfassade entfernt und ins Atelier von Tobias Hotz gebracht.

Die Restaurierung

Hotz steht vor dem Wappen, erklärt, dass es aus einheimischem Sandstein gehauen worden und irgendwann,

in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts, restauriert worden sei. Was für ihn, den diplomierten Konserva-

tor und Restaurator, bedeutet habe, das Wappen wieder zu entrestaurieren, also die damals mit zementhalti-

gem Mörtel restaurierten Stellen wieder zu entfernen. Aber auch Moos und Flechten mussten entfernt wer-

den. Und die stellenweise mürbe Substanz verfestigte Hotz, indem er sogenanntem flüssigen Quarz einbrach-

te.

Keine Arbeit, die in wenigen Stunden erledigt ist. Und eine Arbeit, die etwa 10 000 Franken kostet. Die

Denkmalpflege leiste einen Beitrag von ungefähr 60 Prozent, sagt Rossano Sarcinella.

Das Wappen

Jetzt hängt das Wappen für jeden Gast der Sarcinellas gut sichtbar neben der Haustür. Nachforschungen ha-

ben ergeben, dass es sich um das Wappen von Fürstabt Josef von Rudolfi, gestorben 1740, handelt. Es zeigt

im Feld oben links das Wappentier der Abtei St. Gallen, den Bär. Rechts davon ist das Lamm Gottes zu se-

hen. Im Feld unten rechts erkennt man die Dogge, das Wappentier des Toggenburgs, das jahrhundertelang

dem Kloster unterstand. Und links davon ist das Familienwappen des Abtes von Rudolfi zu sehen, ein soge-

nannter wachsender Steinbock. «Gekrönt» werden diese Bilder von einer Mitra, einer Bischofsmütze. Und

schliesslich sind auch zwei gekreuzte Bischofsstäbe zu erkennen.

Rossano Sarcinella überlegt sich nun, das Wappen vor Wind und Wetter zu schützen, mit einer Plexiglas-

scheibe vielleicht. Für den Restaurator Tobias Hotz eine gute Idee.

Page 85: Thaler Chronik 2012

Vom Wohnhaus zum Schulhaus

Das Schulhaus Altenrhein ist in die Jahre gekommen. Schulpräsident Heinz Herzog (links) und Schulrat Peter Felder stellen das

Umbauprojekt vor. (Bild: Lea Müller)

Die Gemeinde Thal will das fast 60-jährige Schulhaus in Altenrhein sanieren und umbauen. Die

Stimmbürgerinnen und Stimmbürger entscheiden an der Urnenabstimmung vom 17. Juni über den

Kredit von 2,7 Millionen Franken.

LEA MÜLLER

ALTENRHEIN. Das im Jahre 1954 erbaute Primarschulhaus in Altenrhein hat Charme. Unterrichtet wird in

kleinen, aber gemütlich eingerichteten Zimmern. Doch ein genauerer Blick ins Innere des Gebäudes zeigt:

Die Räume sind sanierungsbedürftig. «Seit dem Bau des Hauptgebäudes und des seitlichen Anbaus wurden

keine grösseren Renovationsarbeiten mehr durchgeführt», sagt Schulrat Peter Felder, der die Projektgruppe

«Umbau Schulhaus Altenrhein» leitet. Sicherheitstechnische Mängel würden eine Sanierung unumgänglich

machen. Unter anderem erfüllen die Treppe und die Holzdecke im Erdgeschoss die feuerpolizeilichen An-

forderungen nicht mehr. Auch an den Wasser- und Heizleitungen hat der Zahn der Zeit genagt.

Früher Wohnungen

Am augenfälligsten ist der Umbaubedarf aber in den Unterrichtszimmern: Hier wurden vor wenigen Jahren

Wohnräume zu Schulräumen umfunktioniert. In den Zimmern finden nur kleine Lerngruppen Platz. Im

grössten Raum ist heute eine erste Klasse mit 16 Schülerinnen und Schülern untergebracht. «Bei einer grös-

seren Klasse wäre der Unterricht nicht mehr möglich», sagt Schulratspräsident Heinz Herzog. Im Hinblick

auf die schwankenden Schülerzahlen in Altenrhein müsse der Platz im Hauptgebäude besser genutzt werden

Page 86: Thaler Chronik 2012

können. Durch den geplanten Umbau sollen zwei neue grosse Schulzimmer und weitere Gruppenräume ent-

stehen. «Im Prinzip bauen wir ein ehemaliges Wohnhaus in ein richtiges Schulhaus um», sagt Peter Felder

zusammenfassend.

Das Dach wird flacher

Der Hauptbau mit dem markanten Satteldach ist das Bindeglied zwischen Turnhalle und Flachdach-Neubau

aus den späten Siebzigerjahren. Das Umbauprojekt sieht nun vor, das Dachgeschoss des Hauptgebäudes in

ein Vollgeschoss umzubauen. Anstelle des Werkraums und der ehemaligen Lehrerwohnung sollen ein voll-

wertiges Schulzimmer, ein Gruppenraum und weitere Therapieräume entstehen. Der Werkraum ist neu ne-

ben dem Handarbeitszimmer im Erdgeschoss vorgesehen. Durch den Umbau ergibt sich eine geringere

Dachneigung. «Die Gesamthöhe des Gebäudes wird aber nur unwesentlich erhöht», sagt Heinz Herzog. Im

ersten Obergeschoss soll die ehemalige Hauswartwohnung ebenfalls in ein grosses Schulzimmer umgebaut

werden. Im bestehenden kleinen Schulzimmer ist Platz für die Bibliothek und den Logopädie-Unterricht. Die

Treppe von den oberen Stockwerken ins Erdgeschoss wird nach aussen versetzt und verbreitert.

Kindergarten wird abgebrochen

Die grösste Veränderung im Erdgeschoss betrifft den Haupteingang. Neu wird er mit dem Eingang zur Turn-

halle zusammengelegt. Der bestehende Windfang und die Pausenhalle müssen entsprechend vergrössert

werden. Der ehemalige Haupteingang wird als Raum für den Hauswart umgenutzt. Auch die Fassade des

Schulhauses Altenrhein wird sich laut den Umbauplänen verändern: Die bestehenden einzelnen Fenster wer-

den aufgehoben und durch eine durchgehende Fensterreihe ersetzt. Der ehemalige Kindergarten links neben

der Turnhalle wird laut Projektleiter Peter Felder abgebrochen. «Das Gebäude ist in einem so schlechten

Zustand, dass viel zu hohe Heizkosten entstehen», erklärt er. Die dort untergebrachte Bibliothek wird ins

Hauptgebäude gezügelt. Hohe Kosten verursacht auch die alte Ölheizung im Hauptgebäude. Da sie laut Peter

Felder nicht mehr zuverlässig funktioniert, muss sie in jedem Fall ersetzt werden. Vorgesehen ist eine Pel-

letsheizung.

2,72 Millionen Franken Kosten

Der geplante Umbau des Primarschulhauses in Altenrhein kostet nach Angaben von Schulratspräsident

Heinz Herzog etwa 2,72 Millionen Franken. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger aus Thal entscheiden

am 17. Juni an der Urne über den Kredit. Sagen sie Ja zum Umbauprojekt, könnte im Sommer 2013 mit dem

Bau begonnen werden.

Page 87: Thaler Chronik 2012

Holzklasse auf dem Friedhof

Roland Thommen vor der Kirche zu Thal. Im Turm wird ein Teil des evangelischen Archivs aufbewahrt. (Bild: Michael Hirtl)

THAL. Ein Jahr lang ordnete Roland Thommen das Archiv von Evangelisch-Thal. Dabei stiess der

Pensionär aus Rorschacherberg auf Geschichten und Anekdoten. Dabei ist etwa von Zankereien in der

Kirche und Sperrsitzen auf dem Friedhof die Rede.

MICHAEL HIRTL

«Wir sind alle Brüder und Schwestern, dies wurde mir beim Ordnen der vielen Korrespondenzen bewusst»,

sagt Roland Thommen. Das Archiv geht bis über zwölf Generationen zurück. Die eine oder andere Kreuzung

zweier Blutbahnen ist da schon gewiss. Während des Ordnens des Archivs durchströmten den Pensionär

unterschiedliche Emotionen. Manche Geschichten sind sonderbar, andere lustig und wieder andere einfach

nur seltsam. Thommen ist in Rorschach und Umgebung kein unbeschriebenes Blatt. Viele kennen ihn als

Marathonläufer oder ehemaligen Berufsschullehrer.

Familie hat grossen Stellenwert

Wieso Roland Thommen das Archiv von Thal ordnet und nicht das von Rorschach, ist rasch erklärt. «Ich bin

in Wienacht aufgewachsen, dessen Kirchengemeinde Thal ist», sagt er. «Im Thaler Archiv konnte ich mehr

über meine Familie erfahren.» Doch er ist nicht nur auf der Suche nach seiner Familie, oft hilft er seinen

Mitmenschen, ihre Vorfahren in den alten Schriften wiederzufinden. Begonnen hat alles schon vor über 50

Page 88: Thaler Chronik 2012

Jahren, als Thommen und seine beiden Kinder Abschriften von sämtlichen Geburtenbüchern, Ehe- und To-

desregistern erstellten. Viele ältere Bücher sind seither verschwunden. Ein weiterer Anstoss für Thommen,

der sich auf dessen Suche begab.

Andere Machtverhältnisse

Viele Geschehnisse der vergangenen Zeit sind kaum mehr denkbar. So wäre es heute wohl unvorstellbar,

dass in der Kirche die Plätze nicht frei wählbar, sondern zugeteilt werden, um Streitigkeiten zu vermeiden.

Oder die Öffentliche zur Schaustellung von Sündern, indem sie zur Bestrafung eine Runde um die Kirche

laufen mussten. Ein noch schöneres Beispiel bietet das von der Kirche ausgesprochene Ausschankverbot. Es

besagt, dass Gastwirtschaften Sonntags während des Kirchengangs keinen Alkohol ausschenken durften.

Auch dieses Verbot wäre heute aufgrund des wirtschaftlichen Drucks wohl kaum realisierbar.

Auch die ansonsten mühsame Suche nach Sponsoren für die Errichtung einer neuen reformierten Kirchge-

meinde im Seebezirk war in der Vergangenheit einfacher. So führt Dekan Niederer im Jahre 1838 kurzer-

hand eine «Liebessteuer» ein. 77 Gulden und 42 Kreuzer kamen zusammen. Das Schreiben des werten De-

kans schliesst mit: «Möge Gott diese Gabe der Liebe den Gebern belohnen.»

Leben verlängern

Im Archiv existieren unzählige Akten mit interessanten Geschichten. «Nachdem ich alle Korrespondenzen

durchgearbeitet habe, bin ich eher bescheiden als Stolz. Denn jede Familie oder Gemeinde hat ihre Licht-

und Schattenseiten», sagt Roland Thommen. «Für mich war das Ordnen des Archivs wie ein Marathon. Es

gab keine Action, ich war für mich allein und konnte es geniessen. Auf jeden Fall hat es mir Spass bereitet.

Den Blickwinkel in die Vergangenheit zu vergrössern, kann einem das Leben verlängern.

Page 89: Thaler Chronik 2012

Mit Improvisation zum Text

Noch wenige Wochen bis zur Premiere: Die Theatergruppe Sinnflut probt die Schlussszene von «Lang lebe Ned Devine».

(Bild:: Lea Müller)

Das Rorschacher Theater Sinnflut probt die irische Komödie «Lang lebe Ned Devine». Dabei hält

Kristin Ludin alle Fäden in den Händen. Unter ihrer Regie müssen die Schauspieler ihre Texte aber

nicht strikt auswendig lernen.

LEA MÜLLER

In kürzester Zeit die Alltagssorgen abstreifen, in eine andere Figur schlüpfen und den Text im Kopf präsent

haben – der Wechsel vom realen Leben zu jenem auf der Bühne ist keine einfache Sache. Die Laienschau-

spieler des Rorschacher Theaters Sinnflut meistern diese Herausforderung bei den Proben aber sichtlich ge-

konnt. Das hat einerseits damit zu tun, dass viele von ihren bereits alte Hasen sind in der Theaterwelt. Ande-

rerseits haben sie das aber auch ihrer Regisseurin Kristin Ludin zu verdanken. Denn klassisches Auswendig-

lernen von Texten und striktes Proben gehört nicht zur Philosophie der Thaler Theaterpädagogin. Unter ihrer

Regie müssen die Schauspieler improvisieren und dürfen sich auch mal vor lauter Lachen die Bäuche halten.

Neue Fassung geschrieben

Bei den Proben im Pestalozzischulhaus versammeln sich alle Schauspieler im Kreis um Kristin Ludin. Nach

Übungen für Stimme und Aussprache werden Grimassen geschnitten, also die Gesichtsmuskeln trainiert.

Dann gehen alle kreuz und quer durch den Raum, bewegen sich abwechselnd als Theaterfigur und wieder als

eigene Person. Dann nimmt jeder als Figur eine typische Pose ein und spricht laut einen Satz. Kristin Ludin

hört genau hin, korrigiert Betonung und Aussprache. Dann gibt die Regisseurin eine neue Aufgabe: Sie be-

Page 90: Thaler Chronik 2012

schreibt den Ablauf einer kurzen Szene, die so aber nicht im Stück vorkommt. Die Schauspieler müssen sich

spontan darauf einlassen und improvisieren. «So lösen wir uns vom Auswendiggelernten in unseren Köpfen

und finden spielerisch zu unserem Stück», erklärt Kristin Ludin.

Dank des Improvisierens entstand während der ersten Probezeit Spielmaterial für die Rohfassung des Stücks.

«Ich konnte viele Ideen der Schauspieler einfliessen lassen», erzählt die Regisseurin. Sie hat aus den Dreh-

büchern zum Film «Waking Ned» von Kirk Jones eine neue Fassung für die Theatergruppe Sinnflut ge-

schrieben. Das ausgewählte Stück beschreibt sie als witzige und liebliche Geschichte, in der viele verschie-

dene Typen von Figuren auftreten. «Aus diesem Stoff konnten wir eine Inszenierung machen, die das Publi-

kum berühren wird.»

Unverhoffter Geldsegen

Die Geschichte spielt in Tully More, einem kleinen Dorf in Irland. Just in dem Moment, als Ned Devine im

Lotto gewinnt, segnet er das Zeitliche. Die beiden Spitzbuben Jacky (Bertolt Specker) und Michael (Hans

Ludin) erfahren als erste vom unverhofften Geldsegen. Zusammen mit Jackys Frau Annie (Elisabeth Spörri)

finden sie den glücklichen Gewinner tot vor dem Fernseher. Bevor die Lottomillionen zurück in den Jackpot

fliessen, müssen sie schnell handeln. Kurzerhand «erwecken» sie den verstorbenen Multimillionär zu neuem

Leben. In ihrer Euphorie vergessen sie jedoch die eine oder andere Kleinigkeit und sorgen für Aufregung im

Dorf. Weiter spielen mit: Tanja Jäger, Alois Ruch, Anja Lassig, Andreas Wendel, Bruno Gschwend, Karin

Etterlin, Sophie Windler, Walter Graf und Cornelia Truniger.

Gummistiefel und Wollpullover

Nicht nur das Bühnenbild und die Schauspieler in ihren Gummistiefeln und Wollpullovern wirken echt

irisch. Die FHS-Cafeteria verwandelt sich zudem in ein irisches Pub. Kristin Ludin hat den schelmischen,

schwarzen Humor des irischen Originalstücks kaum verändert. Sie ist überzeugt, dass das Rorschacher Pub-

likum viel zu lachen haben wird und die Aula der Fachhochschule nach der Aufführung mit einem warmen

Gefühl verlassen wird.

«Wir sind gut im Zeitplan», sagt Kristin Ludin. Heute probt die Theatergruppe erstmals nicht mehr einzelne

Szenen, sondern den gesamten Durchlauf. «Erfahrungsgemäss gibt es zu diesem Zeitpunkt kleine Rück-

schritte», sagt die Regisseurin. «Doch pünktlich zur Premiere werden wir in Hochform sein.»

Page 91: Thaler Chronik 2012

Mit Zauberstab und Schreibfeder

Zauberer Kurt Lichtensteiger besuchte in Altstätten die Primarschule, Jack Griss war sein Lehrer.

Am 24. Februar präsentierten sie auf der Bühne Marbach ihr erstes gemeinsames Programm «Lese-

zauber».

«Lesezauber»: Kurt Lichtensteiger (links) und Jack Griss präsentieren ein magisches Programm mit zauberhaften Geschichten und

Gedichten. (Bild: Kurt Latzer)

KURT LATZER

Schon als Bub hat Kuli, so der Künstlername von Kurt Lichtensteiger, in der Schule gerne gezaubert. Sein

Lehrer Jack Griss habe davon zum Glück nichts mitbekommen.

Lokführer und Magier

Heute ist Kuli in Thal zu Hause und arbeitet als Ausbildner und Prüfer für Lokomotivführer. Das Zaubern

hat er bereits in der Schulzeit aufgegeben, vorerst zumindest. Als seine Zwillinge auf die Welt kamen, habe

er auf dem Dachboden die Kiste mit seinen Zauberutensilien wieder entdeckt. «Da hat es mich wieder ge-

packt», so Kuli. Nach anfänglicher Zauberei im Freundes- und Bekanntenkreis habe ihn das Hobby immer

mehr fasziniert. So entschloss er sich, 2003 als Kandidat dem Club Ostschweizer Magier in St. Gallen bei-

zutreten, wo er diverse Zauberseminare und Klubanlässe besuchte. Er absolvierte auch Kurse in der Scuola e

Teatro Dimitri in Verscio. «Die Ausbildung zum anerkannten Zauberer im magischen Ring der Schweiz

schloss ich 2006 mit der Aufnahmeprüfung im Stadttheater Grenchen erfolgreich ab», sagt Kuli.

Page 92: Thaler Chronik 2012

An der Fasnacht überredet

Lichtensteigers ehemaliger Lehrer Jack Griss schrieb und schreibt seit seiner Pensionierung vor sechs Jahren

viele Geschichten, Reden und Gedichte. In den letzten Jahren stand er zudem mehrmals beim Vorarlberger

Volkstheater als Schauspieler auf der Bühne. Momentan schreibt er Texte für den «Lesezauber». Und wie ist

es zur Zusammenarbeit von Lehrer und Schüler gekommen? «Ganz einfach», sagt Kuli, «letztes Jahr, am

Fasnachtsmontag, habe ich Jack in Altstätten dazu überredet.»

Zauberhafte Geschichten

Die beiden probten ihren Auftritt auf der Bühne Marbach. Wie der Name des Programmes verrät, wird bei

«Lesezauber» gelesen und gezaubert. Jack hat seine Geschichten auf Kuli abgestimmt und dieser wiederum

zaubert ebenfalls angepasst an die Geschichten.

Jack Griss: «Es ist schwer zu erklären, was da genau abläuft. Kuli lässt keinen Elefanten verschwinden,

wenn ich gerade eine Geschichte über einen gerichtlichen Strafbeschluss von 500 Schilling gelesen habe –

alles klar?» Die Besucherinnen und Besucher der Rheintaler Premiere konnten sich jedenfalls an einem ma-

gischen Abend mit zauberhaften Geschichten freuen. Die Texte von Jack Griss wurden mit den Zauberkunst-

stücken von Kuli in einen nachvollziehbaren Zusammenhang gestellt.

Die Rheintaler Premiere fand am Freitag, 24. Februar, um 20.15 Uhr auf der Bühne Marbach statt, Am Frei-

tag, 20. April, war der «Lesezauber» im Gasthaus Ochsen in Berneck zu sehen.

Page 93: Thaler Chronik 2012

Über Grenzen hinweg gedacht

Der Thaler Ortsgemeindepräsident Werner Herzog will eine jüngere Generation ans Ruder lassen. Er tritt per Ende der Amtsdauer

zurück. (Bild: Lea Müller) THAL. Generationenwechsel bei der Ortsgemeinde Thal: Präsident Werner Herzog tritt per Ende der

Amtsdauer zurück. Während fast 25 Jahren im Bürgerrat hat der in Buechen aufgewachsene 62-

Jährige die Ortsgemeinde mitgeprägt.

LEA MÜLLER

«Du spinnst», sagte Röbi Raths senior scherzend zu Werner Herzog, als dieser vor 26 Jahren plante, von

Buechen nach Thal umzuziehen. «In diesem Nest kannst du nicht einmal den Bodensee sehen.» Werner Her-

zog lachte und wettete um eine Flasche Wein, dass dem doch so sei. Heute, ein Vierteljahrhundert später,

steht er hinter seinem Einfamilienhaus nahe an der Grenze zu Wolfhalden und zeigt auf den winzig kleinen

Streifen Bodensee, der blau zwischen den Dächern der Nachbarshäuser schimmert – Seesicht in Thal. Heute

ist Werner Herzog Ortsgemeindepräsident von Thal und arbeitet eng mit dem Gemeindepräsidenten Robert

Raths zusammen – dem Sohn des inzwischen verstorbenen Röbi Raths senior.

Das «Schiff» auf Kurs gebracht

Werner Herzog lebt gerne in Thal. «Es gibt keine schönere Gemeinde, die so viel zu bieten hat», sagt er und

zählt auf: «Die gute Lage nahe am Bodensee, den Bergen und dem Flugplatz. Dazu noch eigener Wein».

Der 62-Jährige ist in Buechen aufgewachsen und wohnt seither mit Ausnahme eines vierjährigen Aufenthalts

in Zürich in der Gemeinde Thal. 1988 wurde er in den Thaler Ortsbürgerrat gewählt, seit 2003 ist er dessen

Präsident.

Page 94: Thaler Chronik 2012

Nach fast 25 Jahren will der Familienvater von drei Kindern nun aus dem Ortsbürgerrat zurücktreten. «Ich

bin noch nicht amtsmüde. Im Gegenteil, ich mache diese Aufgabe fürs Leben gerne», betont Werner Herzog.

Doch zum Ende der Amtsdauer biete sich eine gute Gelegenheit für einen Generationenwechsel. Vizepräsi-

dent Simon Diezi habe sich bereit erklärt, sich zur Wahl zu stellen (siehe Kasten). «Es ist Zeit, die Jungen

ans Ruder zu lassen», sagt der Ortsgemeindepräsident augenzwinkernd. «Das Schiff ist gut auf Kurs.»

Das Präsidium bringt verantwortungsvolle Aufgaben mit sich. Denn die Ortsgemeinde Thal ist eine der ak-

tivsten im Kanton. Sie besitzt viel Boden im Industriegebiet und Wald und engagiert sich auch im sozialen

Bereich für die Öffentlichkeit. Ihr gehören etwa die Gasthäuser Ochsen und Steiniger Tisch. Im «alten Öch-

sli», das seit 2002 im Besitz der Ortsgemeinde ist, wurde das Ortsmuseum eingerichtet. Die nächste Ausstel-

lung zum Thema Berufsfischerei wird im Mai eröffnet.

Gemeinsamer Bürgertag

Die Ortsgemeinde Thal ist Besitzerin von 60 Hektaren Wald und von Grundstücken im Gebiet Rietli vis-à-

vis des Flugplatzes. Die Einnahmen aus den Baurechten sind das wichtigste Standbein der Ortsgemeinde.

Zusammen mit der Ortsgemeinde Rheineck verwalten die Thaler Ortsbürger 25 Hektaren des Flugplatzes.

Auch die gute Zusammenarbeit mit anderen Ortsgemeinden und der Politischen Gemeinde Thal ist Werner

Herzog ein grosses Anliegen. Er ist einer, der über Ortsgrenzen hinweg denkt. So war es denn auch seine

Idee, nicht nur die Thaler Bevölkerung zum Bürgertag einzuladen, sondern auch die Altenrheiner. Seither

organisieren die Ortsgemeinden Thal und Altenrhein alle zwei Jahre abwechselnd einen gemeinsamen Bür-

gertag.

Wie beurteilt Werner Herzog Sinn und Zweck der Schweizer Ortsgemeinden in Zukunft? «Sie werden je

länger je mehr zugunsten aller Dorfbewohner handeln müssen», sagt er. «Diese Aufgaben für die Allge-

meinheit werden auch ihr Dasein berechtigen.» Das nächste grosse Ziel der Ortsgemeinde Thal sei die Er-

schliessung des Wohngebiets Mesmeren. Herzog hat aktiv an der Planung mitgearbeitet, die Umsetzung gibt

er im Herbst in jüngere Hände. Er zieht zufrieden Bilanz: «Ich hatte eine superschöne Zeit als Ortsgemein-

depräsident.» Er habe viele gute Leute kennengelernt und im Ortsbürgerrat ein kollegiales Verhältnis gepf-

legt.

Austausch unter Nachbarn

Werner Herzog will sich nach seinem Rücktritt als Präsident der Ortsgemeinde Thal weitgehend aus der

Öffentlichkeit zurückziehen. «Ich werde meinem Nachfolger nicht dreinreden. Bei Fragen steht meine Türe

aber immer offen», sagt er. Wie es der Zufall so will, ist sein potenzieller Nachfolger Simon Diezi seit kur-

zem auch sein direkter Nachbar. Auch über Grundstückgrenzen denkt Werner Herzog hinweg: «Falls ich

nach dem Amtswechsel immer noch Post als Ortsgemeindepräsident erhalte, kann ich sie schnell rüber brin-

gen», sagt er und lacht.

Page 95: Thaler Chronik 2012

Pater Hegglin – 50 Jahre Priester

Am Sonntag, 15. April, wird Pater Josef um 9.30 Uhr in Buechen Eucharistie feiern. (Bild: pd)

Am 15. April vor 50 Jahren wurde Pater Josef Hegglin am Palmsonntag zum Priester geweiht. Am

Sonntag, 15. April, feiert er sein goldenes Priesterjubiläum.

Er gehört zur Marienburg wie der Felsen des Steinernen Tisches. Er kennt jede Kirche in der Region wie

seinen Hosensack. Ihn kennt «man» auf seinem Fahrrad, mit dem er bei fast jedem Wetter unterwegs ist.

Pater Josef Hegglin ist Urgestein, Lehrer, Priester, wandelndes Lexikon und manchmal auch ein Kumpel.

Am 15. April vor 50 Jahren wurde er am Palmsonntag zum Priester geweiht. Am Osterfest feierte er in Cham

Primiz. Sein goldenes Priesterjubiläum darf er eine Woche nach Ostern – auch wieder an einem Sonntag –

feiern. Der Innerschweizer Josef Hegglin besuchte das Gymnasium bei den Steyler Missionaren in der Ma-

rienburg und schloss mit der Matura in Einsiedeln ab. Er studierte Philosophie und Theologie in Mödling bei

Wien und Siegburg bei Bonn. Dann folgten sieben Jahre Studium der Geschichte im belgischen Löwen. 1970

trat er seine langjährige und erfolgreiche Tätigkeit als Lehrer in der Marienburg bei Rheineck an, wo er auch

19 Jahre lang Vizerektor war.

Auf regelmässigen Wallfahrten lernte er den Norden Deutschlands kennen und bereiste Schleswig-Holstein

und Niedersachsen in seinen Ferien. Öfter besuchte er auch Lourdes, San Giovanni Rotondo und vor weni-

gen Jahren auch Medjugorje in Bosnien-Herzegowina.Pater Josef liebt die Musik. Ihn sah und sieht man

überall bei Konzerten. Als begeisterter Tenor sang er im Kirchenchor Rheineck und ist heute noch aktives

Mitglied in der Rheintalischen Singgemeinschaft und in der Vorarlberger Oratorienvereinigung. Seit 14 Jah-

ren ist Pater Josef Pfarradministrator von

Page 96: Thaler Chronik 2012

Live aus dem Märchenschloss

Moderatorin Anita Richner (rechts) erwies sich im Talk mit Herbert Lindemann und Esther Tobler als einfühlsame Gesprächsleiterin.

(Bild: Gisela Tobler)

ALTENRHEIN. Die Markthalle bot am Ostersonntagmorgen eine stimmungsvolle Kulisse für die

Talksendung «Persönlich» von Radio DRS 1. Zu Gast waren Herbert Lindemann und Esther Tobler.

GISELA TOBLER

Nicole Stettler, engagierte Chefin der Markthalle Altenrhein, hatte leichtes Spiel, die Verantwortlichen von

Schweizer Radio DRS zu überzeugen, dass der prächtige Bau Flughafenkreisel für eine Realisierung der

sonntäglichen Talksendung «Persönlich» geradezu prädestiniert sei. Und es war naheliegend, dass Markthal-

len-Erbauer Herbert Lindemann in die Gesprächsrunde eingeladen wurde, zusammen mit Esther Tobler,

Bäuerin und Präsidentin des Trachtenchörlis. Moderiert wurde die Livesendung von Anita Richner, die mit

den beiden Thaler Persönlichkeiten auf der Bühne Platz nahm und das Gespräch einfühlsam lenkte.

Keine Nervosität

Während gemäss Angaben von Radio DRS jeden Sonntag um 10 Uhr rund 47 4000 Hörerinnen und Hörer

das Radio einschalten, kamen am Ostersonntagmorgen über 100 Personen in die Markthalle Altenrhein, um

die Livesendung vor Ort zu erleben. Bevor man nach den Nachrichten auf Sendung ging, brachte die Mode-

ratorin Gesprächspartner und Publikum mit einer Aufwärmrunde in Stimmung. Nein, sie seien nicht nervös,

sagten Herbert Lindemann und Esther Tobler. Munter und charmant erzählten die beiden in den folgenden

55 Minuten aus ihrem Leben; zur Erheiterung des Publikums, das mit spontanem Zwischenapplaus reagierte.

Alles zu Geld gemacht

Erstes Thema war der Bau des farbigen Märchenschlosses, wie Anita Richner die Markthalle Altenrhein

beschrieb. Ebenso farbig schilderte Lindemann die Hürden, die während der Bauphase überwunden werden

Page 97: Thaler Chronik 2012

mussten und wie er die finanziellen Probleme meisterte. «Wir haben alles zu Geld gemacht», bekannte er mit

entwaffnender Offenheit, «die Hypothek unseres Einfamilienhauses erhöht, alle wertvollen Bilder und die

Autos verkauft, auch den Schmuck meiner Frau und zuletzt sogar noch unser geliebtes Wohnmobil – aber

wir leben noch.» Seine Frau habe ihn stets unterstützt, und letztlich sei es befreiend gewesen, sich von irdi-

schen Gütern zu trennen. «Ich bereue nichts», betonte der gebürtiger Rorschacher, pensionierter Versiche-

rungsagent und Kunsthändler. Er hofft, sich finanziell wenigstens so weit zu erholen, dass er sich wieder ein

Wohnmobil leisten kann.

Esther Tobler, leidenschaftliche Bäuerin und Jodlerin, erzählte aus ihrer Kindheit im Toggenburg, wo sie mit

neun Geschwistern aufwuchs: «Wir waren arm, doch zu essen hatten wir genug, womit die Welt für mich in

Ordnung war.» Bäuerin sei sie umständehalber geworden, weil sie sich in einen Bauern verliebt habe, und es

sei gut gekommen.

Jodeln im Blut

Doch ihre grosse Leidenschaft gilt dem Jodeln – «das wir Toggenburger wie die Appenzeller wohl im Blut

haben». Seit 35 Jahren singt Esther Tobler im Thaler Trachtenchörli, und seit 20 Jahren ist sie dessen Präsi-

dentin. Dank dem Verein habe sie die Welt bereist: Potsdam, China, Brasilien, Südafrika. Schön sei es

überall gewesen – «aber vor allem deshalb, weil ich stets meine Chörlifrauen um mich hatte». Was den Ra-

diohörern vorenthalten wurde: Nach der Sendezeit gesellte sich Trachtenchörli-Dirigentin Rosi Zeiter auf die

Bühne und jodelte mit der Präsidentin ein Ständchen.

Page 98: Thaler Chronik 2012

Das Bike wieder fest im Griff

Krankheit auskuriert: Sei einigen Wochen kann Jolanda Neff wieder voll trainieren. Sie hat für dieses Jahr grosse Pläne und Ziele.

(Bild: Dominik Bärlocher)

MOUNTAINBIKE. Eine Krankheit kostete Jolanda Neff den Junioren-Weltmeistertitel 2011. Die 19-

jährige Mountainbikerin ist genesen und trainiert wieder, ein grosses Ziel vor Augen: In diesem Jahr

will sie in der Altersklasse U23 die beste Bikerin der Welt werden.

DOMINIK BÄRLOCHER

Strahlend blaue Augen, ein wacher Blick, eine lockige Mähne und ein breites Lächeln. Jolanda Neff ist eine

ganz normale 19-Jährige. Nur der Anhänger an ihrer Halskette, eine kleine silbrige Bremsscheibe, deutet auf

etwas Besonderes hin: Sie ist wohl die weltbeste Mountainbikerin der Unter-20-Jährigen. Bei den Juniorin-

nen war sie Schweizer Meisterin, Europameisterin, Erste der Weltrangliste und schloss die WM als Vierte ab

– alles im vergangenen Jahr. «Eigentlich war der Sieg an der Weltmeisterschaft mein Ziel. Etwas anderes

kam gar nicht in Frage, wenn ich auf die Saison zurückgeblickt habe», sagt sie.

Wenn sie redet, dann redet sie schnell, bestimmt. Und lacht viel. Sie schweift ab, holt aus, kommt wieder

zum Thema zurück. Alles innerhalb kürzester Zeit. Zum Weltmeistertitel hat es nicht gereicht. Denn die Tha-

lerin wurde vor dem entscheidenden Rennen krank.

Scharlach und Parasiten

Wenige Tage vor der WM in Champéry VS lag sie mit schlimmen Bauchschmerzen im Bett. «Zuerst hiess

es, dass es der Druck sei, dem ich nicht standhalten könne», sagt Jolanda Neff. Aufgeben kam für die junge

Page 99: Thaler Chronik 2012

Frau aber nicht in Frage. Trotz Bauchschmerzen schwang sie sich auf ihr Mountainbike und trat im vergan-

genen September an. Laut ihrem Blog war ihr schon im Vorfeld des Rennens klar, dass sie geschwächt die

Strecke bestreiten würde. Und so kam es auch: Jolanda Neff wurde Vierte. Die Enttäuschung war gross.

Es folgten Tests bei Ärzten, um herauszufinden, woran die junge Sportlerin litt. Der Erfolgsdruck – da war

sie sich sicher – war es nicht. Nach drei Wochen wurde ihr die Diagnose gestellt. Scharlach. «Eventuell war

da noch Pfeiffersches Drüsenfieber, aber da waren sich die Ärzte nie sicher», sagt Jolanda Neff fast beiläu-

fig. Sie wollte weiter trainieren, wenn auch nicht auf höchstem Niveau. «Es war kein Muss, aber ich wollte

das», sagt die ehrgeizige Sportlerin. Nach wie vor plagten sie Bauchschmerzen.

«Im Dezember reiste ich für drei Monate nach Neuseeland, um zu trainieren. Blöderweise wurde mir kurz

zuvor eine Gluten- oder Milch-Allergie diagnostiziert», sagt sie. Es sollte sich herausstellen, dass sie weder

auf Gluten noch auf Milch allergisch ist. Trotzdem liess ihre Genesung auf sich warten. Der Grund: «Ich

habe mir in Neuseeland einen Parasiten eingefangen, der erst in der Schweiz entdeckt wurde.»

Training und Arbeit

Seit kurzer Zeit ist Jolanda Neff wieder fit, trainiert wieder. Es stehen tägliches Konditions- und Krafttrai-

ning auf dem Programm. Zudem schnappt sie sich zweimal pro Woche ihr Bike und fährt mit einer Gruppe –

geleitet von ihrem Vater Markus, ebenfalls Radsportler und die Inspiration für seine Tochter – über die Hü-

gel um Thal. «Wir lernen Bremstechniken oder wie man über Wurzeln oder Treppen fährt», sagt Jolanda

Neff.

Wenn sie nicht trainiert, bereitet sie sich auf ein Sportstudium im Sommer vor. Sie arbeitet auch stundenwei-

se in einer Coop-Filiale. Sie spricht über Filme, die sie im Kino gesehen hat, ihre Katze, die Haare verliert,

und den Wunsch, wieder einmal ein Buch lesen zu können. «Mein Terminplan ist schon recht gut gefüllt»,

sagt sie. Doch die Zeit, die sie für ihre Leidenschaft, das Mountainbiken, opfere, das sei nicht etwas, das sie

tun müsse, sondern etwas, das sie wolle. Denn nebst all dem gilt es immer, auch die Reisen zu den Rennen

vorzubereiten. Sie bucht Flüge, reserviert eine Unterkunft und behält ihren Terminkalender im Auge. In die-

sem Jahr reist sie nach Österreich, Israel, Russland, Kanada und sie war bereits in Belgien. Zu all dem

kommt auch noch die Zeit, die sie mit Freunden verbringen will.

Als 19- gegen 40-Jährige

Heute tritt sie in Solothurn an den Bike Days gegen 27 Kontrahentinnen an. Jolanda Neff gehört zum jüng-

sten Jahrgang in der Kategorie Elite Frauen, die älteste Teilnehmerin feiert dieses Jahr ihren 41. Geburtstag.

Ihr Saisonziel ist klar: «Ich will U23-Weltmeisterin werden.»

Page 100: Thaler Chronik 2012

Mit der Libelle über den See

In 30 Minuten den See überquert , Landung in Friedrichshafen

Der Thaler Hansruedi Zeller steuerte am Samstag sein Modellflugzeug «Libelle» nach Friedrichshafen. ( Bilder: Michel Burtscher)

Vor 100 Jahren hob das erste Mal ein Wasserflugzeug vom Bodensee ab. Zu diesem Anlass hat der Thaler

Modellflugzeugbauer Hansruedi Zeller mit einem Modell der Dornier-Libelle den Bodensee überquert. Die

Reise beginnt am Samstagmorgen an einer Bootsanlegestelle in der Nähe des Hauptbahnhofs in Rorschach.

Dort warten Modellflugzeugbauer und -pilot Hansruedi Zeller und Bootskapitän Josef Böck. Sie werden

gleich zusammen in einem Motorboot nach Friedrichshafen fahren. Zeller möchte mit seinem Modellwasser-

flugzeug, der Dornier-Libelle, den See überqueren. Und zwar anlässlich von «100 Jahre Wasserflug am Bo-

densee», einem Jubiläumsevent, organisiert vom Zeppelin-Museum Friedrichshafen. Vor 100 Jahren, am 16.

Juni 1912, startete das erste Wasserflugzeug vom Bodensee.

Batterien für 40 Minuten Es ist genau 10.30 Uhr. Der Himmel ist stahlblau, die Sonne scheint, es ist warm.

Die Libelle ist schon im Wasser. Josef Böck startet das Boot, Hansruedi Zeller den Flieger – es kann losge-

hen. Die Strecke ist 19,5 Kilometer lang, das zeigt das Navigationsgerät. 40 Minuten hat Zeller für den Flug

eingeplant – so meldet er es auch den Organisatoren auf der anderen Seeseite. Viel länger darf die Reise

nicht dauern: Die Batterien des Fliegers sind irgendwann leer. Das Boot setzt sich in Bewegung. Es erreicht

eine Geschwindigkeit von ungefähr 40 Kilometer pro Stunde. Hansruedi Zeller sitzt entspannt hinten auf

dem Boot, die Fernbedienung in der Hand, den Blick auf seine Libelle gerichtet, die in einiger Entfernung

am Himmel zu sehen ist. Es laufe wunderbar, das Fliegen sei kein Problem, sagt er nach einigen Minuten.

«Wir haben Testflüge gemacht – das Flugzeug fliegt fast von alleine.» Alles ist geplant und berechnet. Im-

merhin sei er Ingenieur, sagt Zeller lachend.

Landung nach 30 Minuten. Nach 15 Minuten ist schon die Hälfte der Strecke zurückgelegt. Die beiden

liegen gut im Kurs. Nach genau 30 Minuten landet die Modell-Libelle schliesslich in Friedrichshafen vor

klatschenden Zuschauern – ein idealer Flug ohne Probleme. «Eine grosse Leistung», heisst es aus den Lauts-

prechern. «Das ist super gewesen», sagt Zeller sichtlich erfreut.

Michel Burtscher