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Akzente Februar 2007 Neues aus der Nordzucker-Welt Aktuell fuel 21 – Treibstoff für das 21. Jahrhundert 6 Rübe 2006 – Jahr der Extreme 16 Markt und Kunde Sticks – Süße zum Aufreißen 26 GOES ON B EET THE

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AkzenteFebruar 2007 • Neues aus der Nordzucker-Welt

Aktuellfuel 21 – Treibstoff für das21. Jahrhundert

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Rübe2006 – Jahr der Extreme

16

Markt und KundeSticks – Süße zum Aufreißen 26

GOES ONBEET

THE

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2 I Inhalt I Akzente Februar 2007

Editorial

Aktuell

„The Beet Goes On“ – Nordzucker setzt aufs Kerngeschäft Zucker aus Rüben

fuel 21: Treibstoff für das 21. Jahrhundert

„Denn wir wissen, wo wir hinwollen...“Interview mit Hans-Gerd Birlenberg

Kerngeschäft Zucker – Abschiedvon Süßungsmitteln und Aminosäuren

Zertifizierung erfolgreich bestanden

Rübe

Rübenjahr 2006 – Jahr der Extreme

Letzte Rübenkampagne in Groß Munzel –Werk schließt nach 122 Jahren

Rudolf Henze geht in den Ruhestand

Projekt Agrarwirtschaft gestartet

Anbaufläche 2007 deutlich ausdehnen

Winterveranstaltungen 2007

Treffpunkt Nordzucker

Friedrich-Otto Ripke zumGedankenaustausch in Braunschweig

Ehemaligentreffen in Schladen

Markt und Kunde

POLAGRA FOOD 2006 – Messe in Posen

Neu! Zucker-Sticks, die perfekte Süße zum „Aufreißen“

Special

Rekultivierung gelungen – In Meine erinnert noch viel an die alte Zuckerfabrik

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ImpressumHerausgeber: Nordzucker AGKüchenstrasse 9 · 38100 BraunschweigTelefon 0531 / 24 11 - 314Telefax 0531 / 24 11 - 106E-Mail [email protected]

Redaktion: Helmut Bleckwenn, Susanne Dismer-Puls, Dr. Marcus Fuchs,Daniela Gierth, Rolf Hoffmann, Tanja Schneider-Diehl (tsd) ver-antw., Marion Stumpe, Dr. Ulf Wegener

Layout und Satz:adconcept werbeagentur gmbh, Hannover

Druck:CW Niemeyer Druck GmbH, Hameln, Aufl.: 17.500

Jetzt Geschäftsberichtfür 2007 reservieren

An dieser Stelle haben wir Sie bereits in der Oktober-Ausgabe der Akzente darauf aufmerksam gemacht, dass dem Geschäftsbericht 2005/06 eine eigene Ant-wort-Postkarte beilag. Durch Rücksendung dieser Karte können Sie als Aktionäre, Rübenanbauer und interes-sierte Geschäftspartner den Geschäftsbericht 2006/07 anfordern oder abbestellen.

Der bisherige Verteiler für den Bezug des Geschäftsbe-richts basierte im Wesentlichen auf Ergebnissen einer inzwischen nicht mehr aktuellen Abfrage unter unseren Aktionären und Rübenanbauern. Um sicherzustellen, dass wir den umfänglichen Konzernbericht nicht un-nötig verschicken, wird Nordzucker die inzwischen bei vielen Aktiengesellschaften praktizierte jährliche Abfrage des Bezugswunschs auch in den kommenden Jahren beibehalten.

Unter www.nordzucker.de haben Sie jederzeit die Möglichkeit, neben anderen Publikationen auch ältere Ausgaben unseres Geschäftsberichts einzusehen oder direkt aus dem Internet herunterzuladen. Es reicht natürlich auch eine knappe Benachrichtigung per E-Mail an [email protected]. Bitte teilen Sie uns darin unter Angabe Ihrer GP-Nummer und Anschrift bis zum 31. Januar 2007 mit, wenn wir für Sie ein Exemplar des Nordzucker Geschäftsberichts 2006/07 (Versand Juni 2007) reservieren sollen.

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ein neues Anbaujahr liegt vor uns, das alte ging versöhnlich zu Ende. Mit unserer neuen Ausgabe Akzente infor-mieren wir Sie über:

• die abgelaufene Kampagne in unseren nationalen und internatio-nalen Standorten

• die wesentlichen strategischen Entscheidungen des Vorstands und Aufsichtsrats, um Nordzucker durch die harten Umbrüche eines sich konzentrierenden Zuckermarkts zu führen

• das neu entstehende Geschäftsfeld Nachwachsende Rohstoffe/ Bioethanol

• sowie bunte Themen aus der Nordzucker-Welt

Zudem haben wir für Sie den Finanz-vorstand Hans-Gerd Birlenberg über seine Ziele, Wünsche und seinen beruflichen und privaten Hintergrund interviewt.

Vorstandsvorsitzender Dr. Ulrich Nöhle ordnet die jüngst bekannt geworde-nen Drohungen der europäischen Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel in den europäischen Reformkontext ein und erklärt, wie Nordzucker in der rauen See bestehen wird.Und ein letztes Wort in eigener Sache:

Unser Redaktionsteam hat sich deut-lich verstärkt, wie Sie dem Impressum entnehmen können. Wir haben zielgerichtet alle wesentlichen Rubriken und Themenkreise mit „Kümmerern“ besetzt, die genau darauf achten, welche Informationen für Akzente und ihr buntes Lesepublikum interes-sant und spannend sind. Sollten Sie Anregungen, Wünsche oder Fragen haben, freuen wir uns über Ihre Beiträge.

Ein gutes, erfolgreiches und glückliches Jahr 2007 wünscht Ihnen

Ihre Redaktion

Sehr geehrte Rübenanbauerund Aktionäre, liebe Leser,

Akzente Februar 2007 I Editorial I 3

Wie man Leichtsinn mit Erdbeeren zubereitet oder sich ein Zuckerkleid aus Zuckerwürfeln bastelt, das alles bietet die neue SweetFamily-Markenwebsite.

Pünktlich zur Back-Hochsaison ging die neue Website www.sweet-family.de zu Weihnachten 2006 an den Start mit dem Ziel, eine Ansprache für den Endverbraucher zu schaffen, die ein aktuelles und vielfältiges Angebot mit SweetFamily-Produktinhalten verbin-det. Die neue Seite trägt auch der Internationalität der Marke Rechnung und ist zweisprachig auf Deutsch

und Englisch im Netz. Folgend den Verbraucherwünschen wurde eine Markenwebsite entwickelt, die ihren Nutzern eine ausgewogene Komposition aus Tipps und Tricks rund um das Thema Backen und Gelieren bietet sowie zahlreiche appetitanregende Bilder, die zum Ausprobieren animieren.

Star der neuen Webseite ist die Rubrik „Süße Augenblicke“, in der redak-tionell aufbereitete Themen bereit gehalten werden. Derzeit aktuell: Tee und Gebäck „very british“. Aber auch das Kernthema „Rezepte“ ist

neu strukturiert. So gibt es eine Rezeptsuchhilfe, eine Bewertung nach Schwierigkeitsgrad sowie eine praktische Funktion, mit deren Hilfe man seinen Rezeptfavoriten gleich per E-Mail weiterempfehlen kann. So wird das „Surfen“ nicht langweilig und das Wiederkehren lohnt sich.

2007 wird dazu genutzt, das Angebot weiter auszubauen.

Simone Nickel

Noch mehr Süße Augenblicke auf www.sweet-family.de

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Im November hat es in Brüssel ge-rauscht – Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel zeigte unverhohlen und deutlich die Folterinstrumente: Wer als nicht überlebensfähiges Unternehmen nicht aussteige, den Ausstieg nicht wettbewerbsfähiger Zuckermarktteilnehmer behindere, Quote innerhalb der 25-Prozent-Regel annehme und weiter abwarte, der sei dafür verantwortlich, wenn rund 4,5 Millionen Tonnen Zucker zuviel im Markt blieben und allen Teilnehmern spätestens 2009 eine lineare Quotenkürzung drohe. Das hat „gesessen“ und die europäische Zuckerwirtschaft ein weiteres Mal geschüttelt.

Erfolg der Reform gefährdet

Die Drohgebärden sind aus Sicht der Kommission verständlich: Nur wenn Menge verschwindet, Unternehmen aufgeben, wird sich der europä-ische Zuckermarkt auf ein neues Gleichgewicht einpendeln und diese Reform zu einer erfolgreichen Reform. Doch warum die deutlichen Mahnungen – immerhin sind doch bereits 48 Werkschließungen angekündigt oder bereits erfolgt? In der Zwischenzeit haben sich alle Marktteilnehmer verbessert, haben ihre Strukturen angepasst und pro-duzieren zu niedrigeren Kosten.

Allerdings ohne auf entsprechend große Mengen an Quote zu ver-zichten. Die meisten Unternehmen bleiben im Markt. Daraus resultiert ein Mengendruck und daraus eben auch ein gewaltiger Preisdruck und Verdrängungswettbewerb, der in den kommenden zwei Jahren spürbar wird.

Die Reform muss forciert und mit allen politisch zur Verfügung stehen-den Mitteln in die gewollte Richtung gelenkt werden. Unsere wichtigste politische Forderung heißt deshalb:

• Anreize für den Ausstieg erhöhen• Instrumente der Marktordnung

auch einsetzen, WTO-konformen Export zulassen

• Mögliche vorläufige Quoten-rücknahme frühzeitig vor Aussaat bekannt geben

Erst dann wird die Reform zu einer gelenkten und damit auch zu einer erfolgreichen Reform! Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg, den Nordzucker zuversichtlich, gut gerüstet und mit einem klaren Ziel beschrei-tet. Wir werden die Rübe in unseren Anbaugebieten weiterentwickeln und Nordzucker wird ein starker Marktteilnehmer sein.

Denn: Wir sind dabei, unsere Haus-aufgaben ordentlich und zügig zu

machen. Das heißt: kosteneffiziente Fokussierung auf unser Kerngeschäft Zucker aus Rüben aus der EU, Kundenorientierung und schrittweise Erweiterung unserer Kompetenz in Richtung Nachwachsende Rohstoffe/Bioethanol. Was auf den ersten Blick einleuchtend klingt, bedingte in der Architektur unserer Beteiligungsstruktur eingreifende Veränderungen. Neben unserem langjährigen Engagement in Aminosäuren über die Amino GmbHhaben wir uns auch von unseren Beteiligungen im Bereich Süßungs-mittel getrennt. Syral konnten wir an französische Agrarkooperativen verkaufen, InnoSweet haben wir zum Jahresende eingestellt.

Aktuell I Akzente Februar 2007

„The Beet Goes On“Nordzucker hält Kursund setzt aufs Kerngeschäft Zucker aus Rüben

Dr. Ulrich Nöhle

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Hat Zukunft: Zucker aus Europa

Warum der Ausstieg aus Beteili-gungen, die sich positiv entwickelt haben?

Jede Beteiligung muss die Chance auf Entwicklung haben. Bei deutlich enger werdenden Gewinnen, ist es schwieriger, diese zielgerichtet einzu-setzen und Entwicklung zuzulassen. Wir wollen uns im Sinne unserer Aktionäre nicht verzetteln und an zu vielen Fronten kämpfen. Deshalb haben wir die Entscheidung getrof-fen, das zu tun, was wir am besten können: Zucker aus Rüben zu gewin-nen und Kunden in ganz Europa zu beliefern. Damit sichern wir nicht nur unseren Landwirten eine nach wie

vor attraktive Ertragsquelle – wir stel-len uns für die Zukunft auf, um den Übergang von einer Marktordnung in eine Marktwirtschaft mit unseren landwirtschaftlichen Produkten zu schaffen. Wir werden den Wettbewerb bestehen. Das gelingt nur, wenn wir unseren Kurs nicht verlassen, unsere Kosten weiter senken, uns in allen Bereichen verbessern und uns dem Markt stellen.

Wir sind sicher, dass uns dies gelingen wird und Nordzucker eine starke Rolle in diesem Prozess des Wandels ein-nehmen wird. Und so lautet unsere Vision: The Beet Goes On! Die Rübe hat Zukunft. Und wir mit ihr. n

Dr. Ulrich Nöhle

Akzente Februar 2007 I Aktuell I 5

AgrarkommissarinMariann Fischer Boelam 21. November 2006 vor den Agrarministern:

• Hoher Mengendruck• Klage über den schleppenden

Ausstieg • Ausstiegsvolumen nunmehr 6 statt 4,5 Millionen Tonnen

Zucker• Die Kommission missbilligt,

wenn die „25-Prozent-Regel“ angewendet wird

• Die Kommission mahnt, den 31. Januar 2007 zu 730 Euro pro Tonne zu nutzen• Die Kommission droht an, den

Industriezuckermarkt dem Welt-markt zu öffnen, falls die europä-ische chemische Industrie nicht mit Chemiezucker aus Europa zu angemessenen Preisen versorgt werden sollte

• Die Kommission droht eine line-are Quotenkürzung im Bereich von voraussichtlich 25 Prozent an, wenn die Restrukturierung nicht greift!

Den gesamten Wortlaut unter www.nordzucker.de / Marktordnung aktuell

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Die Gründung der fuel 21 GmbH & Co. KG markiert den Einstieg des zweitgrößten europäischen Zucker-herstellers in das Geschäftsfeld Energie aus nachwachsenden Rohstoffen.

Es geht voran – fuel 21-Baustelle nimmt Formen an

Nach dem ersten Spatenstich auf dem Gelände der fuel 21 in Klein Wanz-leben haben die Erdarbeiten mittler-weile begonnen. Dazu wurden zu-nächst die Baustellenzufahrten planiert sowie die Baustromversorgung und wesentliche Elektrokabel und Rohr-leitungen zur Erschließung in die Erde verlegt. Für die erforderlichen Fundamentierungsarbeiten wurden zuvor die Areale für die Betriebs-einheiten abgesteckt. Die Fundamente für die beiden Dicksafttanks sind be-reits fertig. Somit kann Anfang 2007 ungehindert der Bau der Tanks beginnen. Auch die Baustraße um das neu zu errichtende Kesselhaus ist pünktlich fertig geworden. Seit Anfang Januar folgen weitere Fundamente, damit auch der Hochbau für Fermentation, Destillation und Vinasseeindampfung beginnen kann.

Damit alles zügig vorangeht, hat das Team die wichtigsten Ausrüstungs-komponenten Ende 2006 bestellt. Die derzeit laufenden Detailplanungen erfordern regelmäßige Abstimmungen mit den zuständigen Behörden, Planern, Gutachtern und Lieferanten.

Zu den voranschreitenden Arbeiten gehört auch ein wachsendes Team. Zusätzliche Mitarbeiter, die in Brennereien tätig waren, ebenso wie Nordzucker-Mitarbeiter sind jetzt bei

fuel 21 unter Vertrag. Um die Erfahrungen zu ergänzen und prak-tisch zu vertiefen, schauten einige Meister bereits eine Woche lang in einer französischen Bioethanolanlage Profis über die Schulter.

Rahmenbedingungen verbessern sich für Bioethanolproduktion

Der Kraftverkehr ist weltweit vom begrenzten Erdölangebot abhängig und gilt als einer der Hauptverursacher des Treibhauseffektes.

Um dem entgegenzusteuern, emp-fiehlt die Europäische Union in ihrer EU-Biokraftstoffrichtlinie für 2010 einen Anteil von mindestens 5,75 Prozent, bis 2030 sogar bis zu 25 Prozent bezogen auf den Energieinhalt. Ab 2007 besteht in Deutschland ein Beimischungszwang in Höhe von 1,2 Prozent Bioethanol zum Ottokraftstoff. Das Gesetz sieht eine Aufstockung zum Januar 2010

auf 3,6 Prozent vor. Bis 2020 ist gar von einer Aufstockung auf 14 Prozent auszugehen. Dazu sind flankierende Maßnahmen notwendig, denn Biokraftstoffe sind noch teurer als die fossilen Energieträger. Eine wichtige Maßnahme erlaubt den

Treibstoff für das 21. JahrhundertEU plant Biospritquote von 14 Prozent bis 2020

Aktuell I Akzente Februar 2007

Günter Jakobiak,Vorstand

Nordzucker AG

Struktur der energiebedingten CO2-Emission in Deutschland in 2000

Energieerzeugung/ -umwandlung 44 %

Industrie 14 %

Verkehr 21 %

Haushalte 14 %

Gewerbe, Handel, Dienstleistungen 7 %

Nordzucker-Chef Dr. Ulrich Nöhle (3.v.l.), gab mit dem ersten Spatenstich zusammen mitGerhard Borchert (DNZ-Vorsitzender), Dr. Harald Isermeyer (AR-Vorsitzender Nordzucker),Petra Wernicke (Agrarministerin Sachsen-Anhalt), Günter Jakobiak (Vorstand Nordzucker),Horst Flügel (Bürgermeister Klein Wanzleben) (v.l.n.r.) sowie 150 Gäste aus Politik und Wirtschaftam 21. September 2006 das Startsignal zum Bau der fuel 21-Bioethanolanlage.

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Akzente Februar 2007 I Aktuell I 7

EU-Mitgliedstaaten, alle Biokraftstoffe von der Mineralölsteuer zu befreien. Diese Regelung gilt sowohl für Reinkraftstoffe als auch anteilig für die Zumischung biogener Komponenten zu fossilen Kraftstoffen.

Deutschland hat biogene Reinkraft-stoffe bereits in den 1990er Jahren von der Mineralölsteuer befreit. Zum1. Januar 2004 trat mit der Änderung des Mineralölsteuergesetzes auch die Steuerbefreiung von Beimischungen in Kraft. Die Höhe der Beimischung wird durch die jeweils gültige Kraftstoff-norm begrenzt. Für Ottokraftstoffe wie Benzin und Super ist die Norm DIN EN 228 entscheidend, die einen Ethanolanteil von bis zu fünf Prozent erlaubt. Im Fall von Ethyl-Tertiär-Butyl-Ether (ETBE, einem chemischen Folgeprodukt von Bioethanol), das ebenfalls Benzin und Super zuge-mischt wird, sind bis zu 15 Prozent möglich.

Gesamtquote nochmals erhöht

Am 26. Oktober 2006 hat der Bundes-tag das Biokraftstoffquotengesetz (BioKraftQuG) sowie die 1. Änderungzum Energiesteuergesetz (EnStG) verab-schiedet. Ab dem 1. Januar 2007 wer-den Bioethanol und Biodiesel zu festen Quoten den mineralischen Kraftstoffen beigemischt. Gegenüber den ersten Entwürfen wurde die Gesamtquote nochmals erhöht und die Erfüllung der Bioethanolquote auf die Jahre 2008 und 2009 anteilig verschoben. Sämtliche Biokraftstoffe innerhalb der Quote unterliegen der vollen Mineralölsteuerpflicht. Eine Nichterfüllung wird mit hohen Sanktionen geahndet. Damit wird die Biokraftstoffwirtschaft in ihrem Absatz weiter gestärkt werden.

Der Gesetzgeber hat für die nächsten Jahre nur den „fast reinen“ Bioethanol (E 85) von der Mineralölsteuer befreit.

Ob dieses längerfristig erhalten bleibt, ist abzuwarten. Es wird jährlich eine Überprüfung erfolgen. Mischungen mit einem geringen Anteil Bioethanol unterliegen der vollen Steuerpflicht.

Markt wächst – Erzeugung hält Schritt

Die derzeitige Bioethanolerzeugung in der EU beträgt 750.000 Tonnen.

Günstige Bedingungen: Erdarbeiten bilden die Grundlage des Baufortschritts Enorme Kolosse: Jeweils 60.000 Kubikmeter Dicksaft werden die beiden Tanks fassen

Beimischquote für Bioethanol

Energieanteil entspricht Menge EU-25 Potenzial

Deutschland 2007 1,2 % 420.000 t

2008 2,0 %

2009 2,8 %

2010 3,6 % 5,5 % Vol. 1.000.000 t 5.000.000 t

Gesamtbiokraft- stoffquote *

2015 8 % 11 % Vol. 2.000.000 t 10.000.000 t

2020 10 % 14 % Vol. 2.500.000 t 14.000.000 t

* für alle, aber nicht einzelquotiert für einzelne Brennstoffe

Blockadehaltung in der Automobilindustrie

Die europäische Automobilindustrie blockt zurzeit die Einführung so genannter Flex-Fuel-Fahrzeuge, die ein Benzin/Ethanol-Gemisch von 0 bis zu 85 Prozent Ethanol benutzen können. Daher ist es schwierig abzuschätzen, ob sich diese Fahrzeugtechnik auch in Europa durchsetzen wird, wie dies zurzeit in Brasilien der Fall ist. In Brasilien sind mehr als 80 Prozent der neu zugelassenen Autos Flex-Fuel-Fahrzeuge.

Schweden fördert als einziges EU-Land die Verbreitung von E 85. Als Automobilhersteller bieten nur Ford, Saab und Volvo derzeit Flex-Fuel-Autos für den deutschen Markt an.

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8 I Aktuell I Akzente Februar 2007

Weitere Anlagen sind in Bau und Planung, so dass in 2010 von sechs bis sieben Millionen Tonnen Produktions-kapazität in der EU ausgegangen wer-den kann. Die geplanten Bioethanol-anlagen in Europa decken voraussicht-lich den Bedarf für 2010, aber da nur in Deutschland bisher ein Beimi-schungszwang besteht, ist der tatsäch-lich benötigte Bedarf an Bioethanol schwer einzuschätzen. Die EU-Richtlinie ist eine Empfehlung und kein Zwangswert.

Absatzsituation mit Potenzial

Derzeit geht Bioethanol vor allem in die ETBE-Herstellung. Die Beimischung

gilt seit dem 1. Januar 2007.Der momentane Absatz an Ottokraft-stoffen in Deutschland beträgt etwa 23,5 Millionen Tonnen, in der EU 120 Millionen Tonnen (2005). Bei einem Bioethanolbeimischungszwang von 5,55 Prozent in 2010 ergibt sich in der EU ein Absatzpotenzial von rund 6,7 Millionen Tonnen Bioethanol. Trotz des sinkenden Verbrauchs an Ottokraft-stoffen ist in 2010 mit einem EU-wei-ten Absatzpotenzial von etwa sechs Millionen Tonnen Bioethanol zu rech-nen. Da noch nicht alle Länder der EU eine Beimischungsquote festgelegt haben, kann die tatsächlich benötigte Bioethanolproduktion davon abwei-chen. In Deutschland wird der Markt von den vier großen Abnehmern BP, Shell, Esso und Total beherrscht. Danach folgen ein Dutzend Mittelständler und eine Handvoll klei-ner Unternehmen der Mineralöl-wirtschaft. Zurzeit gibt es in Deutsch-land rund 50 bis 60 Tankstellen dieE 50 bzw. E 85 anbieten (insgesamt 15.000 Tankstellen in Deutschland). Dabei handelt es sich um mittelstän-dische Betriebe. Die Umstellung auf Ethanol in den großen Mineralöl-konzernen ist bisher nicht erfolgt. In Schweden sind rund 300 Tankstellen auf Ethanol umgestellt.

In der EU gibt es zusätzlich noch wei-tere regional wichtige Mineralölfirmen, wie OMV (Östereich), ENI (Italien), Total Elf Fina (Frankreich, Belgien), Statoil und Norsk Hydro (Skandinavien).

Ethanolproduktion 2005 (weltweit)in 1.000 t

Brasilien (fuel) 16.500

USA (fuel) 16.230

China 2.000

EU 750

Indien 300

Kanada 250

Kolumbien 150

Thailand 60

Australien 60

Summe 36.300

Quelle: F. O. Licht

Vergnügte Gesichter bei der Spatenstichfeier: Cord-Hinrich Husemeyer, Dr. Harald Isermeyer, Petra Wernicke (v.l.)

Frankreich fördertmassiv E 85

In Frankreich ist mit der „Charta für die Entwicklung des

Treibstoffs E 85“ eine wesentliche Steigerung der Verwendung von Bioethanol vereinbart worden. Landwirtschaft, Bioethanol-hersteller, Kraftstoffhersteller, Kraftstoffvertreiber, Kfz-Hersteller und der Staat haben sich gemein-sam verpflichtet, ab Januar 2007 in Frankreich E 85 und Flex-Fuel-Fahrzeuge flächendeckend in den Markt einzuführen.

Kernpunkte der Charta sind:• Steuerliche Förderung von E 85• Markteinführung von Flex-Fuel-

Fahrzeugen sowie deren steuer-liche Förderung

• Mindestens 500 Tankstellen mit E 85• Mindestanteil an Flex-Fuel-

Fahrzeugen in staatlichen Kfz-Flotten• Sicherung der Marktbelieferung

mit E 85• Gewährleistung eines unter dem

Preis von Superbenzin liegenden Marktpreises von E 85

Für die Umsetzung der Charta hat z. B. das französische Mineral-ölunternehmen Total die Einfüh- rung von E 85 an 40 Prozent seiner Tankstellen erklärt. Renault hat einen Marktanteil von bioethanol-fähigen Kfz von 50 Prozent der Benzin-Kfz bis 2009 angekündigt.

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Akzente Februar 2007 I Aktuell I 9

Bioethanolproduktion – Ein neues Feld

Die Fermentation ist ein Begriff, unter dem früher lediglich die biochemischen Vorgänge bei der Gewinnung von Bier (Brauerei), Gärungsalkohol (Brennerei), Essig und Backhefe zusammen gefasst wurde.

Heute gehören zu diesem Bereich alle Verfahren, bei denen Bakterien, Hefen oder Pilze im technischen Maßstab zur Erzeugung oder Umwandlung von Stoffen eingesetzt werden (Gärung). Die biologische Abwasserreinigung (Umweltschutz) und die Erzeugung von Antibiotika (Chemotherapie) sind Beispiele für moderne Fermentationsverfahren.Bei der fuel 21 werden haupt-sächlich zwei verschiedene Roh-stoffe verwendet. Während der Zuckerrübenkampagne verarbeitet das Werk Rohsaft. Außerhalb der Kampagne kommt Dicksaft zum Einsatz. Darüber hinaus könnten auch andere Stoffe wie z. B. Melasse ver-wendet werden.

Es stehen drei Vorfermenter und sieben Hauptfermenter zur Verfügung. Die Vorfermenter, auch als Hefeanzuchttanks bezeichnet, dienen in erster Linie dazu, die für die Gärung notwendige Hefezell-konzentration zu erreichen. An dieser Stelle ist ein hoher Alkoholgehalt noch nicht erwünscht. Zum Einsatz kommt Backhefe in Form von Press- oder Trockenhefe. Ihr müssen geeig-nete Lebensbedingungen für die Vermehrung gegeben werden. Aus diesem Grund ist es notwendig, die Vorfermenter mit Nährsalzen und Sauerstoff (aerob) zu versorgen. Im sauerstofflosen (anaeroben) Bereich setzt die starke Alkoholbildung ein. Die Hefevermehrung wird gestoppt. Ist die notwendige Hefezellkonzentration erreicht, wird die Hefe des Vorfermenters in die Maische des Hauptfermenters gepumpt.

Im Hauptfermenter läuft zu Beginn der Angärphase die Hefevermehrung weiter. Verbunden damit ist der Anstieg der Gärintensität, welcher sich äußerlich durch eine starke CO2-Entwicklung und steigende Temperaturen im Fermenter zu erken-nen gibt. Der Praktiker spricht daher auch von „steigender Gärung“. Nach einigen Stunden sind rund 50 Prozent des Substrats vergoren, etwa vier Prozent Alkohol ist gebildet. Während die Hefevermehrung nachlässt und schließlich aufhört, tritt die Maische unter starker CO2-Bildung in die Hauptgärung, bei der Temperaturen von 30 Grad Celsius und darüber erreicht werden. Bei zu hohem Anstieg der Gärtemperatur würde die Gärtätigkeit zum Stillstand kom-men. Um dies zu vermeiden, wird die Maische mittels Kühlwasser gekühlt. Mit der Abnahme des vergärbaren Substrats wird die Gärintensität wie-der schwächer.

Es folgt nun die Nachgärung, die wegen der sinkenden Tempera-turen auch „fallende Gärung“ heißt. Die Alkoholkonzentration im Schlussfermenter wird nach Beendigung der Gärung rund zehn Prozent betragen. Aus einer Tonne Zucker lassen sich 600 Liter Ethanol gewinnen. n

Unter Mitarbeit von Dr. Christian Boelcke,

Dr. Ludwig Munzel, Anne-Kathrin Rohde, Dr. Albrecht Schaper

Ab jetzt an dieser Stelle in einer Serie:Die Herstellung von Bioethanol aus den zuckerhaltigen Stoffen

1. Fermentation

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Hans-Gerd Birlenberg

Zur Person:

• Jahrgang 1954• seit 1. Oktober 2006 Vorstands-

mitglied der Nordzucker AG• zuständig für:

- Controlling - Finanzen & Steuern - Risikomanagement - Investors Relations - IT - Einkauf - Unternehmensentwicklung - Beteiligung Anton Hübner GmbH & Co KG

Erfahrungen:

• 2005-2006 Unternehmensberatung

Babenhausen: Beratung von Distributionsunternehmen bei Turn-around-Projekten

• 2000-2005 Arrow Europe GmbH, Dreieich:

Alleiniger Geschäftsführer und CFO Europa

• 1987-2000 Spoerle Electronics GmbH, Drei-

eich: Geschäftsführer Finanzen, Recht, IT, HR

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Akzente: Herr Birlenberg, Sie ge-hören seit dem 1. Oktober zu den Entscheidern der Nordzucker AG. Rübenanbauer, Aktionäre undMitarbeiter setzen hohe Erwar-tungen in Sie. Was denken Sie, qualifiziert Sie für diese Aufgabe?Birlenberg: Für mich ist die Ent-wicklung eines Unternehmens ein Prozess, der aus Menschen und Zielen besteht. Wenn beides zusam-menspielt und ein handlungsfähiges Team daraus entsteht, sind das gute Voraussetzungen, um erfolgreich zu sein. Ich habe diese Erfahrungen sowohl in einem eigentümergeführ-ten Unternehmen als auch in einem angloamerikanischen Konzern sam-meln können. Das prägt und befä-higt mich aus meiner Sicht, auch in meiner neuen Position „Treiber“ von Prozessen, Richtungen und Strategien zu sein.

Akzente: Wo sind Sie aufgewachsen, wie zu dem Interesse an Zahlen gekommen und wie kommen Sie zu neuen Ideen und der Energie diese umzusetzen?Birlenberg: Meine Geburtsstadt ist Leverkusen. Ich bin erklärter Wahl-Kölner, dort habe ich auch studiert. Meine Erfahrungen konnte ich in einer betriebswirtschaftlichen Abteilung in meinem ersten Job sammeln, die Studienschwerpunkte in meinem Hauptstudium waren übrigens Marketing und Außenhandel. Mein Interesse an Zahlen besteht nicht nur aus der nackten Betrachtung selbiger, sondern in deren Interpretation und der Anleitung unserer Mitarbeiter, aus diesen zu fundierten, eigenen Entscheidungen zu gelangen, die der Zielerreichung dienlich sind. Was Ideen und Energie angeht, man-gelt es mir an keinem von beiden. Gute Ideen erwischen mich übrigens

überall. Es liegt in meinem Naturell, Dinge stets ändern und verbessern zu wollen, um meinem Anspruch, morgen besser als heute zu sein und übermorgen besser als morgen, genü-gen zu können. Eine Voraussetzung dazu ist für mich ein harmonisches, privates Umfeld, in das ich mich gern zurückziehe und das mir Kraft gibt. Im Übrigen treibe ich – wenn auch zuge-gebenermaßen vielleicht zu verhalten – Sport und fahre leidenschaftlich gern schnell mit dem Auto als auch bewusst langsam mit dem Motorrad, um „überschüssige“ Energien abzu-bauen.

Akzente: Wie sieht nach den ersten 100 Tagen Ihre Bilanz aus?Birlenberg: Mich fasziniert der Wandel, der vor uns liegt, die span-nenden Herausforderungen, denen wir entgegengehen. Der Zuckermarkt ist äußerst komplex und ich lerne ständig Neues hinzu. Es ist jetzt auch meine Aufgabe, aus Erfahrenem derVergangenheit und derzeit Erlebtem, die Chancen, die sich aus dem Wandel ergeben, zu bündeln, in eine positive Richtung zu lenken und mitzuhelfen, das Unternehmen aus einem geschützten Umfeld in ein Marktumfeld zu führen.

Akzente: Schildern Sie mit Ihrem noch frischem Blick von außen, wo Sie innerhalb der Nordzucker Handlungsbedarf sehen?Birlenberg: Ich sehe konkreten Handlungsbedarf in der Mitnahme von Menschen, in der Führung durch Ziele sowie in der klaren Kommuni-kation auf gleicher Augenhöhe durch alle Hierarchiestufen. Das steht bei mir unter dem Motto: „Denn wir wissen, wo wir hinwollen und wie wir es errei-chen können.“

„Denn wir wissen, wo wir hinwollen und wie wir es erreichen können!“Interview mit Hans-Gerd Birlenberg

Aktuell I Akzente Februar 2007

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Akzente Februar 2007 I Aktuell I 11

Akzente: Gibt es etwas, was Sie bis zur nächsten Hauptversammlung auf den Weg bringen möchten?Birlenberg: Na klar, zum einen habe ich mir vorgenommen Schlüssel-positionen fundiert zu besetzen. Darüber hinaus möchte ich prozess-orientierte Ansätze etablieren und gemeinsam mit meinen Kollegen aus dem Vorstand die Strategiediskussion zu einem erfolgreichen Ende führen und umsetzen. Durchaus in dem Bewusstsein, dass nach der Vision die strategischen Ziele kommen und diese einer ständigen Weiterentwicklung unterliegen, also ganz und gar nicht statisch sind. Und last but not least möchte ich den kulturellen Wandel

in der Führungsdenke hin zu „Shared Leadership“ begleiten, moderieren und im Team weiterentwickeln, damit unsere Reise in die Zukunft geordnet beginnen kann.

Akzente: Herr Birlenberg, zum Abschluss noch eine Frage: Wie sehen die Zahlen des neuerdings erstellten Zwischenabschlusses aus und wie werden die Zahlen von Ihnen bewertet?Birlenberg: Halbjahresergebnis und vorläufige Vorausschau auf das erwartete Jahresergebnis zeigen im Konzern erfreulich positivere Zahlen, als wir zunächst bei konservativer Betrachtung angenommen haben.

Nicht zuletzt wegen der erfolgreichen Aktivitäten in den MOEL-Staaten, die einen erheblichen Beitrag zu dieser Entwicklung leisten. Und dazu trugen insbesondere auch die gemeinsamen Sparmaßnahmen auf landwirtschaftlicher und unternehme-rischer Seite bei. Dennoch beurteile ich die Entwicklung im nächsten Geschäftsjahr deutlich unsicherer.

Herzlichen Dank und viel Erfolg bei Ihren Aufgaben! n

Helmut Bleckwenn als neues Mitglied des Redaktionsteams

führte das Interview.

Unfallprävention mit Erfolg

1000-Mann Quote (Unfälle x 1000 x 1580 gel. Stunden)

40

35

30

25

20

15

10

5

01999

Gewerbl. Berufsgenossenschaften

2000 2001 2002 2003/04 2004/05 2005/06

Zucker-BerufsgenossenschaftenNordzucker AG

10,33

12,96

8,318,14

5,29

2,33 3,23

Nordzucker ist eines der führenden Unternehmen bei der Vermeidung von Unfällen. Die Zahlen seit 1999 sprechen eine deutliche Sprache: Sie sanken kontinuierlich. Auskunft darü-ber gibt die so genannte 1.000-Mann-Quote, die einen Vergleich zu anderen Branchen und Berufsgenossenschaften zulässt. Sie spiegelt das Verhältnis von meldepflichtigen Unfällen mit mehr als drei Ausfalltagen zu den geleiste-ten Arbeitsstunden wider. Trotz dieser Erfolge arbeitet Nordzucker weiterhin an dem Ziel: Null Unfälle.

Gesundheit der Mitarbeiter wichtig

Die Gesundheit der Mitarbeiter und Kosteneinsparungen durch Vermeidung von Fehlzeiten sind positive Effekte. Sonderaktionen zur Unfallprävention – übrigens im gesamten Konzern – sensibilisieren Mitarbeiter immer wieder aufs Neue. Denn es ist permanente Wachsamkeit und vorausschauendes

Erfolge in der UnfallpräventionGefährdungsanalysen unterstützen die Präventionsarbeit. n

Andreas F. Schulze

Arbeiten erforderlich, um weiterhin Unfälle zu vermeiden. Die in allen Betriebsbereichen umgesetzten

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12 I

Nordzucker hat entschieden, auch dasGeschäft mit Süßungsmitteln zu ver-lassen. Als Folge dieser Entscheidung wurde die 100-prozentige Tochter-gesellschaft InnoSweet GmbH zum Jahresende aufgegeben. Zweck der Gesellschaft war neben der tech-nischen Beratung der Werke und der Produktentwicklung zusammen mit Kunden seit zwei Jahren auch der Handel mit Süßungsmitteln, die z. B. in China produziert wurden.

„Nordzucker hat nicht das Kapital, um alles gleichzeitig zu entwickeln, deshalb war eine Priorisierung notwendig“, betonte Nöhle. Der Vorstandsvorsitzende dankte allen Mitarbeitern ausdrücklich für die hervorragende Arbeit. „InnoSweet war erfolgreich, doch die zukünftigen Investitionen, um dieses Geschäft auf Dauer nachhaltig zu entwickeln, lässt die Geschäftslage in den nächsten Jahren nicht zu.“

Alle Services für die Unterstützung der Werke und der Produktentwicklung werden in 15 Arbeitsplätzen fortan in der Abteilung „Produktentwicklung und technischer Service“ fortgeführt. Sie ist im Bereich Produktion (Axel Aumüller) integriert und hat ihren Sitz ab Frühjahr 2007 im Werk Schladen.

Kerngeschäft Zucker – Abschied von Süßungsmitteln und AminosäurenMaßnahmen verstärken neuen Kurs

Aktuell I Akzente Februar 2007

Die Neuausrichtung der Nordzucker auf das Kerngeschäft Zucker aus Rüben sowie nachwachsende Roh-stoffe/Bioethanol erfordern weitere Schritte. So hat das Unternehmen konsequent Engagements aufgegeben, die diese Ausrichtung nicht weiter unterstützen. Mit dem Verlassen des Geschäftsfelds Süßungsmittel passt

die Beteiligung an der Syral nicht mehr in das Bild ebenso wie die Weiterentwicklung der InnoSweet GmbH. Auch die Aminosäuren der Amino GmbH sind von diesem Kurs betroffen. Dr. Ulrich Nöhle begrün-dete die Entscheidung mit den dra-matischen Änderungen, denen der europäische Zuckermarkt nach dem

WTO-Panel sowie der neuen ZMO unterliegt. Bis zur Bereinigung des Marktes müsse Nordzucker, wie alle Zuckerunternehmen, einem harten Preiswettbewerb entgegensehen. Eine Maßnahme, um weiterhin erfolgreich im Markt zu bleiben, sei daher die ein-geschlagene Fokussierung.

MBO bei Amino: Grundstein zum Durchstarten mit Spezialaminosäuren

Nordzucker und die Industrie- und Handelsunion Dr. Wolfgang Boettger GmbH & Co. KG haben sich vom Aminosäuregeschäft der Amino GmbH, Frellstedt, getrennt. Fortan führt Dr. Lutz Thomas durch ein Management-Buy-out (MBO, d.h. mehrheitlich Übernahme eines Unternehmens durch das bisherige Management) diese Sparte in einem eigenständigen Unternehmen weiter. Die verbleibende Gesellschaft wird unter dem Namen MEF Melasse-Extraktion Frellstedt GmbH firmieren. Das neue Unternehmen übernimmt

sämtliche Produktionsanlagen und Verfahren für die Herstellung von Aminosäuren von der Amino GmbH. Sie sichert nach erfolgter Umstruktu-rierung den Fortbestand des Produk-tionsstandorts Frellstedt und der Arbeitsplätze. Die aufnehmende Gesellschaft, die auch den Namen Amino übernehmen wird, bleibt damit als einer der wenigen europä-ischen Hersteller von Aminosäuren erhalten. Diese Maßnahmen sind geeignet, die Unternehmensstrategie als Lieferant hochwertiger Amino-säuren unter Nutzung traditioneller

Extraktionsverfahren und moder-ner Fermentationstechnologie umzusetzen und zum Markterfolg zu führen. Amino wird sich vollständig auf Pharma- und Infusions-Amino-säuren fokussieren. Neben der traditionellen Extraktion von pflanz-lichen Rohstoffen werden moder-ne Biotechnologieverfahren und Fermentationstechniken angewendet, um ein attraktives Produktsortiment für den weltweiten Markt anzubieten.

Abschied vom Geschäftsfeld Süßungsmittel

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Akzente Februar 2007 I Aktuell I 13

Eigene Wege: Syral gehört jetzt Tereos und weiteren Agrarkooperativen

Französische Agrarkooperativen übernehmen Syral-Beteiligung

Nordzucker hat seine Beteiligung an der 50-prozentigen Tochter Syral in Marckolsheim (Glukosesirup und andere Stärkeverzuckerungsprodukte aus Weizen und Mais) an französische Agrarkooperativen verkauft. „Die Risiken und Möglichkeiten wollen in einem Markt, der schnellen Änderungen unterworfen ist, umsich-tig und entschlossen gegeneinander abgewogen werden. Wir richten unse-re Kräfte auch im Interesse unserer Aktionäre auf eine wettbewerbsfähige landwirtschaftliche und industrielle Entwicklung auf Zucker aus der Rübe aus. Gleichzeitig erhöhen wir unsere finanzielle Schlagkraft und Investitionsflexibilität. Auch wenn sich die Aktivitäten von Syral gut entwickelt

haben, liegen sie inzwischen außer-halb unseres Interessenbereichs“, erläuterte Dr. Ulrich Nöhle den Schritt des Unternehmens.

Tereos ist seit 13 Jahren in der Produk-tion von Bioethanol aus Weizen und seit zehn Jahren mit Syral in der Produktion von Glukose aktiv. Nun hat Tereos mit einem Konsortium aus fran-zösischen Kooperativen ein Bündnis geschlossen, um die Beteiligung von Nordzucker zu übernehmen. Tereos hält 56 Prozent des Kapitals. Syral ist der viertgrößte europäische Her-steller von Glukose, Stärkehydroly-saten und anderen Stärkeprodukten. Das Werk in Marckolsheim im Elsass verarbeitet jährlich 600.000 Tonnen

Mais und Weizen zu 340.000 Tonnen Fertigprodukten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr bis zum 30. Sep-tember 2006 betrug der Umsatz 177 Millionen Euro, der EBITDA 21,7 Millionen Euro und der Nettogewinn (IFRS) 5,3 Millionen Euro. Nordzucker hatte im Jahr 2000 zunächst eine Minderheitsbeteiligung an Syral erworben und in 2003 die Anteile auf 50 Prozent erhöht. n

tsd

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14 I

Auch in diesem Jahr hat Nordzucker wieder alle Zertifizierungsaudits mitgroßem Erfolg bestanden. In denBereichen Qualität, Umwelt, Arbeits-sicherheit und Gesundheitsschutz sowie Lebens- und Futtermittel-sicherheit konnte das Unternehmen nachweisen, dass alle gesetzlichen Anforderungen und Auflagen sowie Standards und Normen, insbesondere auch die der Kunden, eingehalten wurden.

Die Zertifizierungen setzen darauf, die Befriedigung der vielfältigen Anforderungen an ein Unternehmen zu organisieren und zu belegen, dass die Umsetzung erfolgt ist. Dabei leistet ein gut funktionierendes, integriertes Managementsystem (IMS) einen wichtigen Beitrag. In einem IMS sind alle Geschäftsprozesse und sonstige Abläufe eines Unternehmens darge-stellt. In den Zertifizierungsaudits wird durch neutrale und zum Teil vereidigte

Gutachter überprüft, ob Nordzucker alle festgelegten Abläufe sowie die rechtlichen und normativen Vorgaben einhält. All dieses erfolgt auf freiwilli-ger Basis, wird aber von den Kunden als Marktzugangsvoraussetzung zunehmend gefordert. n

Zertifizierungenwieder erfolgreich bestandenAlle 16 Standorte erfüllen Anforderungen

Aktuell I Akzente Februar 2007

Die DIN EN ISO 14001 sowie die EG-Verordnung 761/2002 (EMAS II)bilden die Basis für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Auch diese Regelwerke sind unternehmensspezi-fisch auszulegen und umzusetzen. Ver-öffentlichungspflichten sind gleichfalls vorgegeben. Auch der Nordzucker-Nachhaltigkeitsbericht hat hier seine Wurzeln.

Der International-Food-Standard (IFS) ist ein Regelwerk des Lebens-mitteleinzelhandels. Die Checkliste umfasst mehr als 50 Seiten und stellt sehr detaillierte Forderungen an Lebensmittelhersteller. Nordzucker erfüllt mit den für den Handel produ-zierenden Werke Nordstemmen und Uelzen diese Anforderungen.

Der Bereich der Futtermittel – Press-schnitzel, Pellets und Melasse – ist durch die Regelwerke der Qualität und Sicherheit GmbH (Q&S) sowie durch jene des holländischen PDV-Verbandes mit dem für Nordzucker anzuwendenden GMP B2-Standard (bislang GMP 13) gekennzeichnet.

Nach welchen Standards ist Nordzucker zertifiziert und was steckt dahinter?

DIN EN ISO 9001 ist die Basis aller weltweiten Managementsysteme, in der Aufbau und Funktion von Qualitätsmanage-mentsystemen festgelegt sind. Diese Norm ist sehr allgemein gehalten, da sie für alle Branchen, Geschäftstätigkeitenund Betriebsgrößen gilt. Jedes nach dieser Norm zertifizierte Unternehmen muss diese für sich in konkrete Beschreibungen und Anweisungen umsetzen. Das klingt nicht nur ziemlich kompliziert, sondern ist es auch. Im Bereich der Landwirtschaft gibt es auch einige Betriebe, die nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert sind.

Umfangreiche Regelwerke

Andreas F. Schulze, Manager IMS und ASiG

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Akzente Februar 2007 I Aktuell I 15

Für Exportkunden ist jährlich auch die Einhaltung der Gebote der jüdischen und islamischen Religionen, Kosher- und Halal-Zertifizierungen, nachzuweisen. Nordzucker hat sich an allen Standorten diesen Forderungen unterworfen.

Damit aber nicht genug: Seit letztem Jahr gibt es zusätz-lich die DIN EN ISO 22000 „Managementsysteme für die Lebensmittelsicherheit“ als welt-weite Norm. Nordzucker wird sich auch dieser Herausforderung stellen, wenn die zurzeit laufende Prüfung dieses als sinnvoll erschei-nen lässt.

Zertifikationen der Nordzucker AG

Qualitätsmanagement Q+S

Qualitätsmanagement QM-Milch

Intern. Food Standard IFS

Good Manufact. Practice GMP B2

Biozucker

Umweltschutzmanagem. DIN EN ISO 14001

EG-Umwelt-Audit-Verord. EMAS-ÖKO-Audit

Qualitätsmanagement DIN EN ISO 9001

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005

Stufenweise Validierung der Werke

In Audits werden die Abläufe überprüft

Dr. Claus Neumann und Dr. Mörle-Heynisch (v.r.) vor dem Rücknahmezuckerlager

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16 I

Norddeutschland: Späte Aussaat –wenig Niederschläge

Das Rübenjahr 2006 wird als ein Jahr der Extreme in Erinnerung bleiben: Die überwiegend sehr späte Aussaat der Zuckerrüben und eine überaus niederschlagsarme Wachstumsphase zwischen Mai und Juli dämpften sehr früh eine hohe Ertragserwartung für 2006. Insbesondere in den Regionen Niedersachsen Mitte, Niedersachsen Süd-Ost und in Sachsen-Anhalt führ-ten sowohl die Vorsommertrockenheit als auch der ausbleibende Regen im September zu oftmals stark unterdurch-schnittlichen Erträgen. Demgegenüber wurde in Schleswig-Holstein (bei genü-gend Niederschlägen) eine gute Ernteeingefahren. Im Mittel ergab sich für Norddeutschland ein Rübenertrag von 54,1 Tonnen pro Hektar (Vorjahr 58,1). Die Unterschiede im Rüben-ertrag finden sich auch bei einem Blick auf die klimatischen Wasserbilanzen (Defizit zwischen Niederschlag und Verdunstung) von Schleswig und Braunschweig. Während in Schleswig von Juli bis Oktober rund 350 MillimeterNiederschlag fielen, war es in Braun-schweig im selben Zeitraum etwa die halbe Menge. Dies führte zu einer stark negativen klimatischen Wasserbilanz in Südniedersachsen. Der Regen

Rübenjahr 2006 – Jahr der ExtremeDurchschnittliche Rübenqualitäten – Fokus auf Ausbeute

Rübe I Akzente Februar 2007

-200

Klimatische Wasserbilanz 2006: Schleswig

-150

-100

-50

0

50

100

150

200

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov

Niederschlag und Verdunstung in mm (Daten: DWD)

Monatliche Niederschlagssumme Monatliche Verdunstung Klimatische Wasserbilanz

250Niederschlag Verdunstung Bilanz

2005 765 mm 597 mm 168 mm

2006 688 mm 635 mm 53 mm

-200

Klimatische Wasserbilanz 2006: Braunschweig

-150

-100

-50

0

50

100

150

200

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov

Niederschlag und Verdunstung in mm (Daten: DWD)

Monatliche Niederschlagssumme Monatliche Verdunstung Klimatische Wasserbilanz

250Niederschlag Verdunstung Bilanz

2005 510 mm 671 mm -161 mm

2006 416 mm 695 mm -279 mm

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Akzente Februar 2007 I Rübe I 17

reichte bei weitem nicht aus, um hohe Zuwächse im September und Oktober zu erzielen. Vielerorts wurde jedoch der niedrige Rübenertrag durch sehr hohe Zuckergehalte (auf vielen Betrieben bis zu 22 Prozent!) kompensiert: Mit 17,8 Prozent erreichte er erfreulicherweise das hohe Vorjahresniveau. Bedingt durch die späte Aussaat und die Trockenheit konn-te mit 9,6 Tonnen pro Hektar jedoch nicht der hohe Zuckerertrag von 2005 (10,3) erzielt werden.

Quote genau erfüllt

Die im Vorfeld bekannt gegebene Deklas-sierung von 16,3 Prozent be-dingte eine starke Reduzierung der Anbaufläche um rund 20 Prozent. Die von DNZ und Nordzucker gemeinsam versandte individuelle Anbauempfehlung nutzten viele Landwirte – mit dem Ergebnis einer exakten Quotenerfüllung in Deutschland.

Optimale Bedingungen für Ernte, Transport und Verarbeitung

Ein positiver Aspekt der trockenen Bedingungen war, dass sowohl Ernte und Transport als auch die Verarbeitung in den Werken auf hohem Niveau ins-gesamt problemlos und ohne gravie-rende Verarbeitungsausfälle verliefen. Die durchschnittliche Verarbeitung der deutschen Werke betrug 11.400 Tonnen pro Tag. Die Fahrweise aller Werke war ausschließlich ausbeuteoptimiert; somit wurde praktisch keine Senkung des Energieverbrauchs gegenüber dem Vorjahr erreicht. In einer insgesamt kurzen Kampagne mit 79 Tagen (93 Tage) beendeten die Werke Clauen und Uelzen am 23. Dezember als letzte die Kampagne.

International: Gute Kampagne-ergebnisse trotz schwieriger Witterungsbedingungen

Auch in den internationalen Standorten prägten Extreme die Vegetationszeit. Im Frühjahr behinderten weitläufige Überschwemmungen von Donau, Theiß und anderen Flüssen die Rübenaussaat.

Dem folgten Schauerperioden, so dass wie in Norddeutschland auch hier die Aussaat erst Anfang Mai abgeschlossen wurde. Der Frühsommer war über-wiegend sehr trocken, Niederschläge im August entspannten die kritische Situation. Die polnischen Rübenanbauer erzielten trotz der widrigen Umstände ein Rübenertrag von in den u

Hannover

WarschauPosen

Belgrad

Berlin

Budapest

Prag

Bratislava

Ungarn2006 2005

Anbaufläche (ha) 16.117 19.781

Rübenertrag (t/ha) 50,5 58,2

Zuckergehalt (%) 17,1 16,1

Zuckerertrag (t/ha) 8,6 9,4

Kampagnedauer (d) 68,1 103,0

Slowakei2006 2005

Anbaufläche (ha) 10.384 11.540

Rübenertrag (t/ha) 49,3 56,3

Zuckergehalt (%) 17,7 17,0

Zuckerertrag (t/ha) 8,7 9,6

Kampagnedauer (d) 95,0 144,0

Polen2006 2005

Anbaufläche (ha) 18.898 22.596

Rübenertrag (t/ha) 51,4 46,3

Zuckergehalt (%) 16,4 18,7

Zuckerertrag (t/ha) 8,4 8,6

Kampagnedauer (d) 75,2 90,0

Serbien2006 2005

Anbaufläche (ha) 34.509 27.463

Rübenertrag (t/ha) 48,4 50,4

Zuckergehalt (%) 15,2 13,7

Zuckerertrag (t/ha) 7,3 6,9

Kampagnedauer (d) 89,0 82,0

Deutschland2006 2005

Anbaufläche (ha) 117.225 144.892

Rübenertrag (t/ha) 53,8 58,1

Zuckergehalt (%) 17,9 17,8

Zuckerertrag (t/ha) 9,6 10,3

Kampagnedauer (d) 79,2 93,0

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18 I

Vorjahren nicht erreichten 51,4 Tonnen pro Hektar (46,3) bei einem Zucker-gehalt von 16,4 Prozent (18,7). Die Slowakei schließt die Kampagne mit einem durchschnittlichen Rübenertrag von 49,3 Tonnen pro Hektar (56,3) bei einem erfreulich hohen Zuckergehalt von 17,7 Prozent (17,0) ab. In Ungarn wurden 50,5 Tonnen pro Hektar (58,2) geerntet. Dabei wurde ein in Ungarn bisher noch nicht erreichter Zuckergehalt von 17,1 Prozent (16,1) erzielt. Auch in Serbien konnte der im Vorjahr mit 13,7 Prozent noch sehr niedrige Zuckergehalt

auf 15,2 Prozent erhöht werden.In Verbindung mit 48,4 Tonnen pro Hektar Rübenertrag (50,4) erzielten die serbischen Anbauer damit respektable Ergebnisse.

Reibungslose Ernte und Verarbeitung der Rüben

In der Rodeperiode fielen nur geringe Niederschläge, so dass zwar sehr sau-bere Rüben gerodet wurden, durch den verhärteten Boden aber auch erhöhte Rodeverluste auftraten.

Die Kampagne verlief an allen Standorten ohne größere Störungen. In der Slowakei wurde die längste Kampagne mit 95 Tagen gefahren. Planmäßig beendete das dortige Werk Trencianska Tepla kurz vor Weihnachten die Rübenverarbeitung. In Polen betrug die durchschnittliche Kampagnelänge 75, die serbischen Werke arbeiteten 89 Tage. Die ungarischen Werke hatten die kürzeste Kampagne, sie betrug hier 68 Tage. n

Dr. Andreas WindtDr. Ulf Wegener, Axel Aumüller

Rübe I Akzente Februar 2007

Niedersachsen Mitte2006 2005

Anbaufläche (ha) 17.688 21.718

Rübenertrag (t/ha) 53,40 60,70

Zuckergehalt (%) 18,18 17,72

Zuckerertrag (t/ha) 9,70 10,76

SMV (%) 1,32 1,24

Niedersachsen Südost2006 2005

Anbaufläche (ha) 21.283 26.151

Rübenertrag (t/ha) 49,20 57,12

Zuckergehalt (%) 19,04 17,91

Zuckerertrag (t/ha) 9,37 10,23

SMV (%) 1,37 1,28

Niedersachsen Nordost2006 2005

Anbaufläche (ha) 14.678 18.326

Rübenertrag (t/ha) 56,50 58,47

Zuckergehalt (%) 17,45 17,56

Zuckerertrag (t/ha) 9,85 10,27

SMV (%) 1,39 1,31

Schleswig-Holstein2006 2005

Anbaufläche (ha) 9.618 12.133

Rübenertrag (t/ha) 60,64 59,73

Zuckergehalt (%) 16,22 17,95

Zuckerertrag (t/ha) 9,84 10,72

SMV (%) 1,35 1,25

Niedersachsen Nordwest2006 2005

Anbaufläche (ha) 9.659 11.750

Rübenertrag (t/ha) 54,70 60,17

Zuckergehalt (%) 17,09 17,78

Zuckerertrag (t/ha) 9,35 10,70

SMV (%) 1,41 1,28

Niedersachsen Südwest2006 2005

Anbaufläche (ha) 19.689 24.366

Rübenertrag (t/ha) 59,40 61,56

Zuckergehalt (%) 17,86 17,82

Zuckerertrag (t/ha) 10,60 10,97

SMV (%) 1,28 1,25

Sachsen-Anhalt2006 2005

Anbaufläche (ha) 15.284 19.033

Rübenertrag (t/ha) 47,10 54,56

Zuckergehalt (%) 19,05 17,90

Zuckerertrag (t/ha) 8,97 9,76

SMV (%) 1,61 1,38

Mecklenburg-Vorpommern2006 2005

Anbaufläche (ha) 9.326 11.412

Rübenertrag (t/ha) 51,80 48,92

Zuckergehalt (%) 16,33 17,77

Zuckerertrag (t/ha) 8,46 8,69

SMV (%) 1,42 1,29

Hannover

Braun-schweig

Kiel

Rostock

Bremen

Magdeburg

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Akzente Februar 2007 I Rübe I 19

Die letzte Rübenkampagne inGroß Munzel verlief reibungslosWerk schließt nach 122 Jahren –47 Mitarbeiter wechseln in andere Standorte

Mit der letzten Rübenanlieferung am 13. Dezember stand das Werk Groß Munzel vor dem letzten Verarbeitungstag seiner 122-jährigen Geschichte. „Letzte Kampagne – eine der besten Kampagnen“, resümiert Werkleiter Rudolf Henze die Leistung der Fabrik. „Trotz der sehr geringen Instandhaltungsaufwendungen lief die Kampagne – dank der hochmo-tivierten Mitarbeiter – hervorragend mit der höchsten, jemals erzielten Verarbeitungsmenge von knapp 8.000 Tonnen Rüben pro Tag. Wir hätten uns sehr gewünscht, dass es hier weitergeht. Allerdings haben alle Mitarbeiter eine Perspektive“, sagte der Werkleiter.

Für alle betroffenen Mitarbeiter verabschiedeten Vorstand und Betriebsrat einen Interessenausgleich und Sozialplan, der sozialverträg-liche Lösungen für alle Mitarbeiter festlegt. 10 Mitarbeiter sind für die Restabwicklungsarbeiten zuständig.47 Mitarbeiter erhielten Angebote zum Übergang in andere Werke, während zwölf Mitarbeiter nach der Schließung in den Vorruhestand gehen oder ausscheiden. Das Flüssigzuckerwerk in Groß Munzel wird ab 2007 von Clauen und Nordstemmen versorgt. Die Schlie–ßung war notwendig geworden, nach-dem im April 2005 C-Zuckerexporte ab 2006 auf den Weltmarkt durch das

Meilensteine der Fabrik

1883 Generalversammlung An der Gründung sind

94 Aktionäre mit 1.000 Aktien, entsprechend 300.000 Mark

Aktienkapital beteiligt

1884 Erste Kampagne, verarbeitet werden 10.100 t Rüben

1901 Fabrik erhält neue Dampf-maschine mit 150 PS

1912 Bau des Mittellandkanals, dessen Hafen Kolenfeld Erleichterung im Transportwesen brachte, da Groß Munzel trotz großer Bemü-hungen nie einen Bahnanschluss bekommen hat

1970 Bau eines Zuckerlagers

1976 Produktion von 7.900 t Halb-weißzucker für SZR Lage

1984 Fusion zur Lehrter Zucker AG

1986 Bau eines neuen Rübenhofs Verarbeitung von 3.000 t/d

1986 Fusion zur Hannover Zucker AG Lehrte

1989 Bau einer biologischen Abwasser-reinigungsanlage

1990 Fusion zur Zuckerverbund Nord AG

1993 Bau der Flüssigzucker GmbH & Co. KG

Bau eines neuen Zuckerlagers, 35.000 t

1997 Fusion zur Nordzucker AG Verarbeitung von 7.000 t/d

1999 Erweiterung Zuckerlager, 80.000 t Produktion von WZ-3

2002 Genehmigung für die Verarbei-tung von 8.000 t/d

2004 Bau eines neuen Verwaltungs- und Sozialgebäudes

2006 Nach der Kampagne schließt die Fabrik am 31.12.2006

Entladung per Hand: Alle packten an, um die letzten Rüben abzuliefern

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20 I

Zum Jahresende 2006 verabschie-dete Nordzucker Rudolf Henze den langjährigen Werkleiter aus Groß Munzel. Er geht in den verdienten Ruhestand. Henze begann seine süße Laufbahn bereits im Alter von 19 Jahren mit einem Studium der Zuckertechnik in Berlin. Nach Abschluss des Studiums – im Alter von 25 Jahren – hatte er den Wunsch, Beamter beim Gewerbeaufsichtsamt zu werden. Dieser Weg führte ihn nach Oldenburg. Ziemlich schnell erkannte er, dass dies nicht seine Berufung war. So wurde er 1970 Betriebsassistent in der Zuckerfabrik

Emmerthal, wo er wenig später Betriebsleiter wurde. Seit April 1987 war er Direktor in Groß Munzel, wo er 2006 die letzte Kampagne verantwortlich und sehr erfolgreich leitete. Das Flüssigzuckerwerk in Groß Munzel wird zukünftig dem Standort Nordstemmen angegliedert.

Wir wünschen Rudolf Henze für die nächste Lebensphase alles Gute und vor allem Gesundheit. n

Axel Aumüller

Rudolf Henze geht in den Ruhestand

Rübe I Akzente Februar 2007

36 Jahre Zuckererfahrung – Rudolf Henze

WTO-panel verboten worden waren. Bereits im September 2005 hatte Nordzucker die Schließung bekannt gegeben. Allen Mitarbeitern des Werkes in Groß Munzel gebührt an

dieser Stelle ein ganz besonderer Dank für die geleistete Arbeit. n

Axel Aumüller

Zahlreiche Gäste verfolgten die letzte Rübenanlieferung Auf dem Weg zum Rübenhof: Rudolf Henze (re.) mit Werner Meyer

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Akzente Februar 2007 I Rübe I 21

Projekt Agrarwirtschaft gestartetDr. Henrik Einfeld leitet Projekt zu strategischen Fragestellungen im Rübenanbau

Vor dem Hintergrund der sich ver-schlechternden Bedingungen für die Rüben- und Zuckerproduktion sowie der Ungewissheit über WTO-Beschlüsse zum zukünftigen Außenschutz, hat der Vorstand der Nordzucker das Projekt Agrarwirtschaft eingerichtet.

Die Aufgabe des Projekts besteht in der Formulierung und Darstellung strategischer Ziele und Konzepte,um auch langfristig unter veränderten Bedingungen die Versorgung der Zuckerfabriken mit ausreichenden Rübenmengen in der gewohnten Qualität sowie dem Aspekt der Kostenführerschaft sicherstellen zu können.

Auf allen Ebenen des Rübenanbaus sind Möglichkeiten der Ertrags-steigerung und Kosteneinsparungs-potenziale zu erarbeiten und darzu-stellen. Darüber hinaus sind Kosten senkende Organisationsformen in den Bereichen Betriebsmittelbe-schaffung für die Rübenproduktion,

Mietenmanagement, Laden und Reinigen, Rübentransporte und -annahme zu entwickeln oder weiter auszubauen. Auch sind zukünftige Anbaustrukturen und Anbaustandorte zu recherchieren und in den strate-gischen Überlegungen zu berück-sichtigen. Dies gilt sowohl für Zuckerrüben zur Zucker- als auch zur Ethanolproduktion.

Schnittstelle zur Rübenbeschaffung

Die Schnittstelle zum operativen Geschäft bildet der Bereich Rübenbeschaffung. Er wird für die zukünftige Umsetzung der Konzepte zuständig sein. Die Einbeziehung des DNZ in die Ausgestaltung der strate-gischen Überlegungen ist notwendig und erwünscht.

Dr. Henrik Einfeld leitet verantwortlichdas Projekt und sein Team. Er berichtet direkt an den Vorstands-vorsitzenden der Nordzucker und wird in seinen Aufgaben von den Rübenspezialisten Jochen Steinhagen,

Dr. Andreas Windt und Frank Knälmann unterstützt. Die Erhaltung der Wettbewerbskraft der Zuckerrübe gegenüber den Konkurrenzfrüchten dient dazu, Rübenanbauern auch zukünftig spürbares Einkommen für seinen landwirtschaftlichen Betrieb zu ermöglichen. Sie ist somit die wich-tigste Voraussetzung für die Sicherung ausreichender Rohstoffmengen, damit auch zukünftig die Existenz der Nordzucker gewährleistet ist. Daher kommt dem Projekt Agrarwirtschaft eine große Bedeutung zu. Die Errei-chung dieser Ziele gelingt nur, wenn bereits bei der strategischen Ausrichtung alle am Rübenanbau Beteiligten, wie Rübenbauer, Verbände und Nordzucker sich gemeinsam einbringen. n

tsd

Der Schornstein muss rauchen:Entscheidend ist der Erhalt

der Wettbewerbskraft der Zuckerrüben

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22 I

„Wir empfehlen Ihnen, die individuelle Rübenanbaufläche so auszulegen, dass die sichere Erfüllung Ihrer Vertrags-mengen (Quotenlieferrechte und ggf. Ethanolrübenvertragsmenge) gewähr-leistet wird. Alle Überrüben werden angenommen und gemäß ihrer Verwertung in der Bioethanolanlage oder als Industriezucker bestmöglich bezahlt.“ lautet die aktuelle Anbau- empfehlung von DNZ und Nordzucker.

Die Anbauplanung 2007 bedeutet wieder eine deutliche Ausdehnung der Rübenanbauflächen und geht damit andere Wege als im Jahr zuvor. 2006 wurde frühzeitig eine hohe Deklassierung angekündigt und die Verwendung von Überzucker (früher C-Zucker) war nach dem WTO-Urteil ungewiss, so dass das Ziel der Vermeidung von Überzucker bestand.

Die Deklassierung der Quote galt nur temporär für ein Jahr, so dass für 2007 wieder die volle Quoten- und Lieferrechtshöhe gilt. Für 2007 ist zum jetzigen Zeitpunkt von keiner für die Anbauplanung der Landwirte relevanten Quotenreduzierung auszu-gehen. Das in der ZMO vorgesehene

und in der Diskussion befindliche Instrument der Marktrücknahme durch die EU-Kommission hat keine Auswirkung auf die Quoten- und Lieferrechtshöhe des aktuellen Anbaujahres. Es bezieht sich auf die erzeugte Quotenzuckermenge unabhängig vom Anbauumfang. Folglich kann diesem nicht durch Anbaureduzierung begegnet werden. Im Gegenteil – eine Untererfüllung der Quoten und Lieferrechte würde zusätzliche negative wirtschaftliche Effekte bedeuten.

Ausdehnung der Anbauflächeum 30 Prozent

Für 2007 erhöht sich das bisherige Quotenlieferrecht auf Grund der neu ausgegebenen Zusatzquote um 0,3 Millionen Tonnen. Zusätzlich werden rund eine Million Tonnen Ethanolrüben als Rohstoff für die Bioethanolproduktion benötigt. Dies führt zu einer Rübenmenge von rund 8,7 Millionen Tonnen bei 17,5 Prozent Zuckergehalt – ein Plus von 2,4 Millio-nen Tonnen im Vergleich zu 2006. Das bedeutet eine Ausdehnung der Anbaufläche 2007 gegenüber dem

Vorjahr um durchschnittlich gut 30 Prozent.

Überrüben 2007 erwünscht

Warum sichere Quotenerfüllung? Überrüben in 2007 sind ausdrück-lich erwünscht, um die Quoten- und Ethanolvertragsmengen abzusichern. Sie können in der Bioethanolanlage in Klein Wanzleben oder als Industrie-zucker vermarktet werden. Da die Konzeption der Bioethanolanlage zum Teil auf Überrüben beruht, sind diese auch erforderlich. Der Preis für die Überrüben wird sich nach den Erlösen für Bioethanol und der Vermarktung des Industriezuckers richten.

Für den Rübenanbau in Norddeutsch-land ist wieder ein deutlicher Aufwärts-trend mit steigenden Anbauflächen zu verzeichnen. n

Anbaufläche 2007wieder deutlich ausdehnenVerwertung für Bioethanoloder Industriezucker möglich

Rübe I Akzente Februar 2007

Dr. Andreas Windt, Manager Anbauberatung

und Rohstoffsicherung

0

Rübenanbauflächen 2003 - 2007

20.000

40.000

60.000

80.000

100.000

120.000

140.000

160.000

2003 2004 2005 2006 2007

Angaben in ha

180.000

155.

000

150.

000

145.

000

117.

000 13

6.00

0

Ethanolrübenfläche Quotenrüben

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Akzente Februar 2007 I Rübe I 23

Winterveranstaltungen 2007 (Stand Dezember 2006)

Tag Datum Uhrzeit VeranstaltungsortOrganisation/

Rübenbüro Verband

Do. 25.01. 9:30 Sternberg, Seehotel, Johannes-Dörwald-Allee 4 GÜS ZAV Güstrow

Fr. 26.01. 9:00 Upahl, Dubbe´s Gasthaus, Hauptstraße 33 GÜS ZAV Güstrow

14:00 Breitenfelde, Siemers Gasthof, Dorfstraße 21 GÜS/SH/UEL ZAV Schleswig-Holstein

9:00 Adenbüttel, Gasthof Michels, Neue Schulstr. 1 CLA ZAV Nds.-Ost

14:00 Schladen (östl. Bereich), Zuckerfabrik, Bahnhofstr. 13 SLA ZAV Nds.-Ost

Mo. 29.01. 9:00 Hundisburg, Landesforstbetrieb „Haus des Waldes“, Schloss WZL ZAV Magdeburg

9:00 Salzgitter-Bad, Ratskeller, Marktplatz 10 SLA ZAV Nds.-Mitte

14:00 Gieboldehausen, Niedersachsenhof, Am Schützenplatz 1 SLA ZAV Südniedersachsen

Di. 30.01. 9:00 Bornum, Lindenhof, Im Winkel 23 WZL ZAV Nds.-Ost

14:00 Halberstadt, Bildungs- und Gesundheitszentrum, Kirschallee 6 WZL ZAV Magdeburg

9:00 Bönnien, Gasthaus Maas, Störyer Straße 8 NST ZAV Nds.-Mitte

14:00 Nordstemmen (nördl. Bereich), Zuckerfabrik, Calenbergerstr. 36 NST ZAV Nds.-Mitte

9:00 Lockstedt, Zur Erholung, Dorfstraße 24 SH/UEL ZAV Schleswig-Holstein

14:00 Bosau, Gasthaus Zum Frohsinn, Bischof-Vicelin-Damm 16-18 SH/UEL ZAV Schleswig-Holstein

19:00 Rendsburg, Hotel Conventgarten, Hindenburgstr. 38-42 SH/UEL ZAV Schleswig-Holstein

Mi. 31.01. 9:00 Satrup, Satrup-Krog, Glücksburger Straße 1 SH/UEL ZAV Schleswig-Holstein

14:00 Meldorf, Zur Erheiterung, Rosenstraße 6 SH/UEL ZAV Schleswig-Holstein

9:00 Nienburg, OT Holtorf, Krügerhof, Landstraße 26 MUN ZAV Nds.-Mitte

14:00 Walsrode, OT Hünzingen, Forellenhof MUN ZAV Nds.-Mitte, RAN

Mo. 05.02. 9:00 Ahlerstedt, Schützenhof Bockelmann, Stader Straße 2 UEL RAN

9:00 Stendal, Rathaus, Markt 1 WZL ZAV Magdeburg

9:00 Schladen (westl. Bereich), Zuckerfabrik, Bahnhofstr. 13 SLA ZAV Nds.-Mitte

Di. 06.02. 9:00 Uelzen, Stadthalle, An der Zuckerfabrik 1 UEL RAN

9:00 Stederdorf, Hotel Schönau, Peiner Straße 17 CLA ZAV Nds.-Mitte

14:00 Lengede, Landhaus Staats, Brückenweg 6b CLA ZAV Nds.-Mitte

Mi. 07.02. 9:00 Groß Oesingen, Gasthaus Zur Linde, Hauptstraße 15 UEL RAN

14:00 Bergen, Stadthaus, Lange Straße 1 UEL RAN

9:00 Rheden, Ebelings Gaststätte, Am Thie 3 NST ZAV Südniedersachsen

14:00 Wunstorf, Hotel Wehrmann, Kolenfelder Straße 86 MUN ZAV Nds.-Mitte

Do. 08.02. 9:00 Lüchow, Ratskeller, Lange Straße 56 UEL RAN

14:00 Deutsch Evern, Haus Niedersachsen, Bahnhof 1 UEL RAN

9:00 Northeim, Lux-Saalbau (vormals 1910 Saalbau), Schützenweg 19 NST ZAV Südniedersachsen

14:00 Nordstemmen (südl. Bereich), Zuckerfabrik, Calenbergerstr. 36 NST ZAV Südniedersachsen

Fr. 09.02. 9:00 Winterfeld, Rasthaus Wieseneck, Dorfstraße 7 UEL ZAV Güstrow

9:00 Clauen (nördl. Bereich), Hohenhameln OT Clauen, Zuckerfabrik 3 CLA ZAV Nds.-Mitte

14:00 Clauen (südl. Bereich), Hohenhameln OT Clauen, Zuckerfabrik 3 CLA ZAV Nds.-Mitte

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24 I

Wenige Tage vor Weihnachten besuchte der niedersächsische Staats- sekretär des Landwirtschaftsminis- teriums, Friedrich-Otto Ripke, die Unternehmenszentrale in Braun-schweig, um sich mit dem gesamten Vorstand über aktuelle agrarpolitische Themen und Trends auszutauschen. Es war sein erster Besuch bei Nordzucker nach Übernahme seines Amtes von Gerd Lindemann, der inzwi-schen in der Großen Koalition zum Staatssekretär im BMELV avanciert ist.

Im Mittelpunkt standen die Situation der europäischen Zuckerwirtschaft im Restrukturierungsprozess vor dem

Hintergrund der seit Juli gültigen Zuckermarktreform sowie das Thema nachwachsende Rohstoffe.

Dr. Ulrich Nöhle betonte die Not-wendigkeit, eine drohende horizontale Quotenkürzung zu vermeiden, um nicht auch starke Marktteilnehmer zu schwächen. Weitere Anreizsysteme für Ausstiegskandidaten seien in Er-wägung zu ziehen. Günter Jakobiak stellte das Bioethanol-Engagement des Unternehmens vor und beschrieb vor dem derzeitigen Boom die Chancen, die sich für Anbauer und Unternehmen entwickelten. n

tsd

Friedrich-Otto Ripke zum Gedankenaustausch in Braunschweig

Treffpunkt Nordzucker I Akzente Februar 2007

Ehemaligentreffen in Schladen

Traditionell vor Weihnachten trafen sich auch in diesem Jahr wieder die ehemaligen Gremiumsmitglieder, Direktoren und Führungskräfte der Nordzucker, um in locke-rer Atmosphäre Neues über die wesentlichen Entwicklungen des Unternehmens zu hören. Diesmal fand der Empfang, dem rund 40 Gäste folgten, im Werk Schladen statt. Vorstandsvorsitzender Dr. Ulrich Nöhle skizzierte in seinem Vortrag die

Restrukturierungsentwicklungenauf dem europäischen Zuckermarkt im Jahr eins der neuen Zuckermarkt-ordnung. Die Antwort der Nordzucker auf diese Verwerfungen könne, so der Vorstandschef, nur darin bestehen, die Kernkompetenz Zucker aus Rüben zu stärken und Chancen in nachwach-senden Rohstoffen und Bioethanol wahrzunehmen. Der Erwerb von vier serbischen Zuckerfabriken, der Quotenzukauf und die Verstärkung

des europäischen Vertriebs seien vor diesem Szenario die richtigen Schritte, um langfristig europäische Kunden sicher zu beliefern. Zudem habe es zahlreiche Maßnahmen innerhalb der Nordzucker gegeben, die zu schlan-ken, europäischen Strukturen beige-tragen hätten.

Im Anschluss an diesen Vortrag stellte sich der neue Finanzvorstand Hans-Gerd Birlenberg erstmals diesem Kreis

Gute Kulisse: Schladen hieß die ehemaligen Direktoren, Gremiumsmitglieder und Führungskräfte gern willkommen

Lebendiger Austausch: Günter Jakobiak, Friedrich-O. Ripke, Hans-Gerd Birlenberg und

Dr. Ulrich Nöhle (v.l.)

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Akzente Februar 2007 I Treffpunkt Nordzucker I 25

vor und betonte seine Bereitschaft, anzupacken. Axel Aumüller als Manager Produktion berichtete aktuell über Erträge, Kampagneergebnisse und die zukünftigen Investitionen in

allen Werken. Mit einem abschlie-ßenden Rundgang durch das Werk endete die Veranstaltung. Die ehema-ligen Mandatsträger betonten, dass dieses jährliche Treffen dazu beitrage,

ihre Funktion als Multiplikatoren der Nordzucker zu stärken. n

tsd

POLAGRA FOOD 2006SweetFamily präsentiert sichauf Lebensmittelmesse in Posen

In Posen, der polnischen Messe-hauptstadt, fand vom 16. bis 20. September 2006 die Polagra Food, eine internationale Messe für Lebensmittel, statt. Auf 30.000 Quadratmetern präsentierten 1.300 Aussteller aus 37 Ländern ihre Produkte. In diesem Jahr kamen ins-gesamt 42.000 Besucher aus Polen und weiteren 39 Ländern auf das Messegelände. Das Besucherspektrum reichte von Fachleuten aus Lebens-mittelindustrie und -handel über Vertreter der Wissenschaft bis hin zu Endverbrauchern mit Familien und Kindern.

Café war Anziehungspunkt

Wie schon im Jahr zuvor war Nordzucker Polska S. A. mit einem SweetFamily-Messestand vertreten, dessen Konzeption und Leitung wäh-rend der Messetage unter der Regie von Marketing Managerin Danuta Dabrowska stand. Durch eine clevere Standarchitektur über zwei Ebenen konnte eine Fläche von insgesamt 80 Quadratmetern realisiert werden. Die gegenüber dem Vorjahr so zusätz-lich gewonnene Fläche der zweiten Etage wurde als Café gestaltet und diente unter anderem für rund 150

Gespräche mit nationalen und inter-nationalen Kunden aus Industrie und Handel abseits des Messetrubels in den Gängen.

In attraktiven Vitrinen rund um den zentralen Infotresen des Standes wurde das polnische und deutsche SweetFamily-Sortiment in anschau-licher Weise präsentiert. Ästhetische Fotografien von Schmuckstücken aus Zucker als Blickfang sowie exklusive SweetFamily-Konfiserie aus braunem Zucker rundeten den gelungenen Messeauftritt ab.

Mariusz Tomczak, verantwortlich für Sales & Marketing bei Nordzucker Polska S. A., ist mit dem Ergebnis zufrieden und wertet die Messe als Riesenerfolg. n

Zuckersüß: Vitrine mit SweetFamily-ProduktenClever: Messestand auf zwei Ebenen

Danuta Dabrowska (li.), Manager Marketing

Nordzucker Polska S. A.Dr. Marcus Fuchs (re.),

Manager Marketing/ Marktforschung &

Category Management Nordzucker AG

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26 I

Perfekte Portion, praktisch in der Größe und immer mit einem flotten Spruch auf der Verpackung. Das sind die SweetFamily Zucker- Sticks. Sie süßen, nach einer kleinen „Aufreißaktion“, Tee, Kaffee und andere Heißgetränke in bewährter SweetFamily-Qualität.

Auch unterwegs sind die Zucker-Sticks ideale, süße Begleiter.

In der Slowakei bereits bestehender Bestandteil des SweetFamily-Sortiments, sind die Sticks seit dem1. September 2006 auf dem deut-schen Markt in der 250-Gramm und 500-Gramm Verpackung erhältlich.

Nach erfolgreicher Einführungsphase werden die Heißgetränke-Spezialitäten in diesem Jahr ihren Durchbruch auf dem deutschen Markt schaffen. n

NEU in der SweetFamily:Zucker-Sticks: Die perfekte Süße zum „Aufreißen“

Markt und Kunde I Akzente Februar 2007

Simone Nickel,Product Manager

Zutaten(ergibt 2 Gläser à 200 g)

200 g TK-Heidelbeeren (Abtropfgewicht)200 g SweetFamily Gelier Quick&Easy1 EL Schwarzer Wodka

Zubereitung

Heidelbeeren auftauen und abtrop-fen lassen. Wodka, Heidelbeeren und SweetFamily Gelier Quick&Easy in einem hohen Gefäß mit dem Pürierstab 45 Sekunden pürieren. Fruchtaufstrich in Schraubgläser füllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Tipp:Schmeckt auch im Sommer mit frischen Früchten! Einfach die gleiche Menge frischer Heidelbeeren verwenden!

Heidelbeere küsst Wodka

mehr Ideen auf:

www.sweet-family.de

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Akzente Februar 2007 I Special I 27

Rekultivierung gelungenIn Meine erinnert noch vielan die alte Zuckerfabrik

Auch nach ihrer Schließung im Jahre 1990 gestaltet die Zuckerfabrik Meine das Ortszentrum. Zwar fehlen heute Rübenberge, ein rauchender Schlot und das geschäftige Treiben der Fabrik, aber die mehr als hundertjährige Zuckerfabrikgeschichte ist die Grund-lage für eine besonders gelungene Neugestaltung. Aus dem ehemaligen Zuckerhaus – das höchste Gebäude in Meine – wurde eine Mischung aus Gewerbe und Wohnen. Ein zusätzlicher Gewinn für die besondere Wohn-qualität ist das ortsnahe Biotop, das bei Bürgern und Vogelarten gleichermaßen beliebt ist und aus den umgewandelten Stapelteichen der ehemaligen Fabrik entstand.

Persönlich von Gründung überzeugt

Zu verdanken haben die Meiner ihr historisches Zentrum den Aktionären und den anfangs zögerlichen Rüben-lieferanten, die sich am 31. Januar 1883 trotz der nur bedingt geeigneten Bö-den für die Gründung der Zuckerfabrik Papenteich zu Meine entschieden. Treibende Kraft im Vorfeld war der erste Vorstandsvorsitzende Friedrich Broistedt aus Meinersand, der ebenso wie sein Mitstreiter Fuhrmann aus Schöppen-stedt Hauptaktionär war. Persönlich besuchte er die Landwirte der Umge-bung, um sie für die Beteiligung an der Zuckerfabrik zu gewinnen. Doch wurde er oft nur mit den Worten, „un wenn‘t gut geiht, denn sind wi ok dabi“ vertröstet. Ab September 1883 rollten die Rübenfuhrwerke an. Obwohl die erste Kampagne unter Anlaufschwierig-keiten litt, konnten rund 7.000 Tonnen Zuckerrüben erfolgreich verarbeitet werden. 100 Jahre später lag die Gesamtver-arbeitung bei 2,7 Millionen Tonnen und einer Tagesverarbeitung von 3.700

Tonnen. Den Aktionären war klar, dass der Schlüssel für den Erfolg in einer kontinuierlichen Verarbeitungs- und Kapazitätssteigerung lag. 1910 einigten sich die Gesellschafter daher, die Fabrik konsequent technisch zu erneuern.

Koninuierliche Modernisierung

Alfred Hannicka, Direktor von 1914 bis 1953, sorgte für die sichere Umsetzung der Pläne. Bis 1930 wurde die Fabrik-anlage im Wesentlichen komplett erneuert. Zuckerhaus, Verdampfstation, Rübenwaschanlage, Schnitzelpresse, Kesselhaus, Magazin und ein Zuckerla-ger wurden durch Neubauten ersetzt. Schwemmanlage, Filterpresse, Koch-station sowie die Gleisanlagen vergrö-ßert, und Elektropumpen übernahmen die Arbeit von Dampfmaschinen. Obwohl fortan die Gesellschaft in die Erweiterung der Anlagen und deren Modernisierung investierte, blieb man in Meine bei der Herstellung von Roh-zucker, der in Raffinerien oder Weißzu-ckerfabriken weiter verarbeitet wurde.Zweimal entschieden sich die Meiner Aktionäre für eine Beteiligung an Zu-ckerraffinerien, doch waren dies kurze Episoden. Von 1923 bis 1925 war es die Beteiligung an der Magdeburger-Braunschweiger Rohzuckervereinigung und von 1928 bis 1939 an der Raffine-rie Braunschweig. Seit 1977 übernahm die benachbarte Zuckerfabrik in Fallersleben die Rohzuckerverar-beitung. Diese Zusammenarbeit führte schließlich 1984 zur Fusion der beiden Fabriken zur Fallerslebener-Meiner Zucker AG. Nur sechs Jahre später beteiligte sich die neue Gesell-schaft an der Gründung der Zuckerverbund Nord

Aktiengesellschaft. Mit diesem Zusam-menschluss begann ein Konzentrations-prozess auf die wettbewerbsfähigsten Fabriken. Für Meine bedeutete dies das Aus. Noch im gleichen Jahr wurde die Zuckerfabrik stillgelegt. Heute schmücken ein restaurierter Kompressor und die bronzenen Rübenbauern von Georg Arfmann den Marktplatz. Der Brunnen, eine Initiative der Meiner Bürger, ist eine Hommage an die ehemalige Zuckerfabrik und den Rübenanbau, der die Gemeinde über Generationen prägte. n

Manuela Obermeier (li.), freie Autorin (Text),

Birgit Rothe,Nordzucker Archiv

Uelzen (Recherche)

Die Zuckerfabrik um 1970

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So teilt man Genuss.

www.sweet-family.de

Gewürzkaffee-Granita

Die Kardamomkapseln längs aufritzen und mit Nelken,Zimtstange, Orangenschale, Zucker und 100 ml Wasser ineinen Topf geben und 5 Min. kochen lassen. Vom Herdnehmen, Espresso dazugießen und ca. 1 Std. zugedecktabkühlen lassen.

Den Espresso durch ein Sieb in eine flache Metall- oderPlastikschale gießen und ins Gefrierfach stellen. Nach 20 Min.mit einer Gabel durchrühren und die Eiskristalle vom Randzur Mitte schieben. Diesen Vorgang im Zeitraum von 2 Std.alle 20 Min. wiederholen, bis die Flüssigkeit zu Eiskristallengefroren ist.

Die Granita in 4 hohe, gekühlte Gläser füllen. Etwas Crèmedouble daraufgeben, nach Belieben Kaffeelikör darüberträufelnund mit Schoko-Mokka-Bohnen bestreuen.

Zutaten für 4 Portionen:

3 Kardamomkapseln2 Nelken1 Zimtstange

Schale von1/2 unbeh. Orange

150 g SweetFamilyFeiner Zucker

1/2 l Espresso, stark100 g Crème double

4 EL KaffeelikörSchoko-Mokka-Bohnen

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Die Kardamomkapseln längs aufritzen und mit Nelken,Zimtstange, Orangenschale, Zucker und 100 ml Wasser ineinen Topf geben und 5 Min. kochen lassen. Vom Herdnehmen, Espresso dazugießen und ca. 1 Std. zugedecktabkühlen lassen.

Den Espresso durch ein Sieb in eine flache Metall- oderPlastikschale gießen und ins Gefrierfach stellen. Nach 20 Min.mit einer Gabel durchrühren und die Eiskristalle vom Randzur Mitte schieben. Diesen Vorgang im Zeitraum von 2 Std.alle 20 Min. wiederholen, bis die Flüssigkeit zu Eiskristallengefroren ist.

Die Granita in 4 hohe, gekühlte Gläser füllen. Etwas Crèmedouble daraufgeben, nach Belieben Kaffeelikör darüberträufelnund mit Schoko-Mokka-Bohnen bestreuen.

Zutaten für 4 Portionen:

3 Kardamomkapseln2 Nelken1 Zimtstange

Schale von1/2 unbeh. Orange

150 g SweetFamilyFeiner Zucker

1/2 l Espresso, stark100 g Crème double

4 EL KaffeelikörSchoko-Mokka-Bohnen

Nordzucker AG, Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig