The Red Bulletin März 2014 - DE

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10€-FLIXBUS- JETZT ABO SICHERN INKL. GUTSCHEIN MäRZ 2014 € 2,50 RED BULL AIR RACE KEHRT ZURüCK ALLES üBER DAS SCHNELLSTE FLUGZEUGRENNEN DER WELT 16 SEITEN OSCAR- SPECIAL RED BULL FLYING ILLUSION NICOLAS CAGE „ICH SURFE AUF ADRENALIN“ AND THE WINNER IS… DAS MAGAZIN ABSEITS DES ALLTäGLICHEN ACTION SPORT REISEN KUNST MUSIK BREAK DANCE REVOLUTION DIE

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Page 1: The Red Bulletin März 2014 - DE

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märz 2014 € 2,50

red bull Air r Ace kehrt zurückAlles über dAs schnellste flugzeugrennen der Welt

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Kraftstoff verbrauch in l/100 km: innerorts 10,7–5,4; außerorts 6,6–4,0;

kombiniert 8,1–4,5; CO2-Emissionen in g/km: kombiniert 190–119.

Willkommen in der Welt von quattro®. Der in

und in über 160 weiteren Modellen. Mehr un

Das Schönste an

Deutschland? 1

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novative Allradantrieb im Audi A5 Sportback

ter www.audi.de/quattro.

88 Regentage.

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ComebaCk derrennpiloten

Alle Infos zur Red BullAir Race-Saison 2014.

26

Willkommen! Hunderttausende Fans bei den Rennen, atem­beraubende Bilder, großartige fliegerische leis­tungen der weltbesten Piloten – nach dreiein­halb Jahren Pause kehrt das Red Bull Air Race zurück. Die schnellste und jüngste motorsport­serie der Gegenwart nützte die Zeit, um logistik, organisation, Reglement und Sicherheitstechnik zu optimieren. The Red Bulletin widmet einen großen Teil dieser Ausgabe dem spektakulärsten Motorsport-Comeback des Jahres, bringt ihnen die Technik der maschinen und der kurse nahe, stellt die Piloten und die Schauplätze der Rennen vor. „Durchstarten!“, ab Seite 26.

Viel Vergnügen mit dieser Ausgabe!Die Redaktion „ Die Giftschlange half mir

beim Entspannen.“ Nicolas cage, s. 38

DiE WElt von RED Bull

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Trainieren wie die ProfisWeitspringerin Ivana Špano vić nennt uns einige Trainings-Tipps. Inklusive Kaltwasserbad und Kopfüber-Crunches.

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Auf einen Blick

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Bullevard 08 oscar-special

Blockbuster und Blondinen: unser Guide zur Preisverleihung des Jahres

Features 26 Red Bull Air Race

Alle Favoriten, sämtliche Rennen und ein exklusiver Blick ins Cockpit

38 interview: nicolas cageHollywoods Exzentriker erklärt seine Adrenalin-Therapie.

44 Red Bull flying illusionBackstage bei den Proben zu einer Breakdance-Show der Superlative

52 Mann im eisWie Polar-Filmer Sebastian Copeland für seine Expeditionen trainiert

54 Poet mit StromgitarreGaslight-Anthem-Sänger Brian Fallon

58 Das Dschungel-Rennen180 Kilometer durch den Regenwald: Red Bull Amazônia Kirimbawa

66 Motorrad-AkrobatenLuc Ackermann trifft Travis Pastrana.

68 Die Geburt des GrößtenWie der 22-jährige Cassius Clay Welt-meister – und Muhammad Ali – wurde.

74 fahr den fortschrittWie Renntechnik dem Serienauto hilft

action! 84 reisen Rope Jumping in Sibirien 85 starke Uhren Die Rolex Daytona 86 profi-Gear Der Mikro-Synthesizer 87 WorkoUt Ivana Španovic im Eisbad 88 WinGs for life Tipps zum World Run 90 clUb Abfeiern in Los Angeles 91 city-GUide Kopenhagen Top-Spots 92 mUsik Die Playlist der Katy B 93 GaminG Frischfutter für die Konsole 94 save the date Events zum Merken 96 tv-hiGhliGhts Red Bulls TV-Fenster 98 maGic moment

sieg des 7:1-aussenseiTersZum 50. Jahrestag: us-box-Journalist Thomas Hauser analysiert Muhammad Alis sensationssieg gegen sonny liston.

abhebende illusionenexklusive einblicke in das neue Programm der breakdance-Weltmeister flying steps: Red Bull Flying Illusion.

Von racern lernenenergie nutzen, Gewicht sparen, akkus stärken: wie Rennsport-Technologie die Performance von serienautos pusht.

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KamPfgebieTamazonas beim Red Bull Amazônia Kirimbawa-staffelrennen quälen sich 90 athletendurch brasiliens urwald.

MäRz 2014

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Contributorsmit an Bord im märz

THE RED BULLETIN Deutschland, ISSN 2079-4258

Herausgeber und Verleger Red Bull Media House GmbH

General Manager Wolfgang Winter

Verlagsleitung Franz Renkin

Chefredaktion Alexander Macheck, Robert Sperl

Creative Director Erik Turek

Art Director Kasimir Reimann

Fotodirektion Fritz Schuster

Chefin vom Dienst Marion Wildmann

Managing Editor Daniel Kudernatsch

Redaktion Werner Jessner (Leitender Redakteur),

Ulrich Corazza, Florian Obkircher, Arek Piatek, Andreas Rottenschlager

Mitarbeit Stefan Wagner; Lisa Blazek, Georg Eckelsberger,

Sophie Haslinger, Holger Potye, Clemens Stachel, Manon Steiner, Boro Petric und das Konsorten-Kollektiv

(Raffael Fritz, Marianne Minar, Martina Powell, Mara Simperler, Lukas Wagner)

Lektorat Hans Fleißner

Grafik Miles English (Ltg.), Martina de Carvalho-Hutter, Silvia Druml,

Kevin Goll, Carita Najewitz, Esther Straganz

Fotoredaktion Susie Forman (Creative Photo Director), Rudi Übelhör (Deputy Photo Director),

Marion Batty, Eva Kerschbaum

Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.),

Karsten Lehmann, Josef Mühlbacher

Herstellung Michael Bergmeister

Produktion Wolfgang Stecher (Ltg.),

Walter O. Sádaba, Christian Graf-Simpson (App)

Druck Prinovis Ltd. & Co. KG, D-90471 Nürnberg

Finanzen Siegmar Hofstetter, Simone Mihalits

Marketing & Country Management Stefan Ebner (Ltg.), Elisabeth Salcher,

Lukas Scharmbacher, Sara Varming

Marketing-Grafik Julia Schweikhardt, Peter Knehtl

Abo und Vertrieb Klaus Pleninger, Peter Schiffer; Abopreis 25,90 Euro, 12 Ausgaben/Jahr,

www.getredbulletin.com, [email protected]

Anzeigenverkauf Alfred Vrej Minassian (Koordinator AT, DE, CH),

Martin Olesch (Ltg. DE); [email protected]

Anzeigendisposition Sabrina Schneider

O∞ce Management Manuela Geßlbauer, Kristina Krizmanic

IT Michael Thaler

Firmensitz Red Bull Media House GmbH,

Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700

Sitz der Redaktion Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien

Telefon +43 1 90221-28800 Fax +43 1 90221-28809

Kontakt [email protected]

Web www.redbulletin.com

Erscheinungsweise The Red Bulletin erscheint in Deutschland monatlich

im Abonnement, im alternativen Vertrieb und als Eigenbeilage der Leipziger Volkszeitung.

Weiters wird The Red Bulletin monatlich in folgenden Ländern vertrieben: in Brasilien, Frankreich, Großbritannien, Irland,

Kuwait, Mexiko, Neuseeland, Österreich, der Schweiz, Südafrika und den USA.

Leserbriefe bitte an [email protected]

Dieser Auftrag klang sportlich: „Fotografier die Red Bulletin-Coverstory über eine der weltbes-ten Breakdance-Gruppen, wie sie für ihre neue Bühnenshow Hoch-leistungs-Akrobatik und Illusions-kunst vereint.“ Unser Mann für den Job: Ruud Baan, Niederländer, international gefragter Fotograf mit Großkunden aus Sport (adi-das) und Kunst (Dutch National Ballet) im Portfolio. Was Baan während der Proben zu Red Bull Flying Illusion (ab Seite 44) faszi-nierte? „Ich hatte noch nie zuvor solche Bewegungen gesehen.“

Ruud Ba an

Es war eines der kniffligsten Shootings in

der Karriere des Berliner Foto-grafen Norman Konrad: „Knapp vier Minuten“ blieben dem Porträt-Spezialisten, um FMX-Legende Travis Pastrana und Deutschlands Top-Talent Luc Ackermann in Hamburgs O² World gemeinsam abzulichten. Der Grund: Pastranas Termin kollidierte mit der Pyro-technikprobe seiner „Nitro Circus“-Liveshow. „In solchen Momenten musst du cool bleiben“, sagt Kon-rad. Es wurden gute vier Minuten. „Wie man fliegt“, ab Seite 66.

„ tanz-Moves wie bei diesem shooting hatte ich noch nie zuvor gesehen.“ Ruud Ba an

noRman KonR ad

Blutrünstige Moskitos und die drückende Hitze waren noch das Geringste, dem sich unser Autor während des Red Bull Amazônia Kirimbawa-Staffelrennens (ab Seite 58) in Brasiliens Bundes-staat Amazonas stellen musste. „Bei der Anreise im Motorboot war es stockdunkel“, erzählt Gueiros, der in São Paulo lebt und arbeitet, „im Dschungel musste ich die Läufer mit Stirnlampe und Rucksack verfolgen.“ Gueiros’ Belohnung nach 24 schlaflosen Stunden: „der Sonnenaufgang am Ufer des Amazonas“.

FeRnando GueiRos

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L u c k y L o s e r

MichaeL DouGLasWir hätten ihm gleich zwei Oscars gegeben: als bester Hauptdarsteller und als beste Haupt­darstellerin des Jahres.

Für seinen raffgierigen Gordon Gekko in „Wall Street“ bekam er 1988 einen Oscar – für seine Rolle als Liberace in „Behind the Candelabra“ (so der Ori ginal titel) nicht mal eine Chance. Der Film wurde in den USA nur im TV, nicht auf der großen Leinwand gezeigt. Michael Douglas wird es egal sein: Ein Macho, der einen schwulen Showpianisten so spielen kann, dass Matt Damons Küsse bei jedem Mann Eifersucht erregen, misst seinen Erfolg ohnehin nicht an kleinen goldenen Statuetten.

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A v A t A r James Cameron brachte 2009 den ersten Block-buster der neuen 3-D-Generation in die Kinos. Noch nie davor waren real gedrehte und computeranimierte Szenen so perfekt vereint.

M A t r i x 1999 gefror die Zeit – und man nannte sie „Bulle t Time“. Mit 124 Kameras gefilmt, ließ sich die Action anhalten und aus allen Blickwinkeln betrachten. Ein Effekt, der das Kino prägte.

P A c i f i c r i M In Guillermo del Toros Alien-Epos schlug die digitale Technik letzten Sommer mit ungeahnter visueller Wucht zu. Da gingen Kaju-Monster und Roboter voreinander in die Knie.

Der Oscar für Den schönsten müDen Blick geht an …S c a r l e t t J o h a n S S o n . In drei Filmen war sie Woody Allens Muse, zweimal „Sexiest Woman Alive“, und in „Her“ bringt sie Joaquin Phoenix allein mit ihrer Stimme dazu, sich in die Sprachsoftware seines Smartphones zu verlieben. Und jeder Mann, der ihren Blick sieht, will am liebsten mit ihr – einschlafen.

c o m p u t e r i m K i n o

trau deinen augen nichtDiese drei Filme revolutionierten, was wir gestern noch „Special Effects“ nannten.

… die sich einen Oscar  als beste Nebendar-

steller verdient hätten.

Buzz LightyearSo sehen Helden aus. Dem „Toy Story“-Hero

folgen wir „bis zur Unendlichkeit und noch

viel weiter“.

Der sprecheNDe eseL„Shrek“ ohne ihn wäre wie die Welt ohne Eddie Murphy. Übrigens: „Sind

wir schon da?“

i c h , b i t t e !Manche kriegen sie nachgeschmissen, andere warten ihr Leben lang. Wie würde Jack sagen: „Da möchte man töten!“ Muss er nicht.

Ü b l i c h e V e r d ä c h t i g e e w i g e Z w e i t e

3 OscarsJoel & ethan

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3× nominiert terrence Malick

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MiNiONEiner von vielen. Talent für Chaos: unendlich.

Konzentrations- fähigkeit: „einfach unverbesserlich“.

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A l t e r n A t i v e s e n d e

P r i m A g e e i g n e t f ü r

W e r f e h l t ?

W A s f e h l t ?

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t h e h u r t l O C K e r

Jeremy Renner hätte am Ende einfach bei seiner Familie bleiben sollen.

Dann wäR’s Ein KnallER gEwoRDEn.

G e orG e C loon ey. UnD sEan PEnn. UnD DEnzEl washington. UnD DaniEl Day-lEwis.

Kathryn Bigelows fesselnder Kriegs-film über Bombenentschärfer im irak ist der am schwächsten besuchte oscar-gewinner aller zeiten. Ein echter Rohrkrepierer.

Pyromane n und Silve Ste r- te rroriSte n.

W A r u m K e i n h A P P y e n d ?

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e i n e ffe ktive S ar b e itSamt.

„Six Feet Under“-aficionados mit

EntzUgs- ERschEinUngEn.

Daigo ist cellospieler. Und arbeitslos. also wird er Leichenpräparator. Die haben immer was zu tun. Bekam 2008 den auslands-oscar.

b ruC e le e erwacht auf der Bambusmatte des Präparators zu neuem leben.

… weil du mit deinen abgestorbenen Pobacken danach auch zum Leichenpräparator musst.

B l e i B t i m g e d ä C h t n i s   …

A m O u r

Der Liebeskampf und Todeskrampf dauert. zwei … stunden … und … sieben … Minuten.

„DER toD stEht ihR gUt“ mit Meryl streep und goldie hawn.

liEBE vs. toDMit dieser Paarung holte sich Michael haneke letztes Jahr den auslands-oscar.

b rad Pitt in seiner Rolle als Joe Black.

W A r u m W i r g ä h n e n m ü s s e n ?

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n i C h t z u v e r W e C h s e l n m i t P r i m A g e e i g n e t f ü r

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d i e O s C A r s

t h e A r t i s t

Es ist Ein vERDaMMtER stUMMFilM!

uG G i e , de r H u n d.

„Bester Film“ 2012: stummfilmstar verliebt sich in tänzerin. Dann kommt der tonfilm. sie macht eine leinwand-, er eine alkoholikerkarriere.

m r . ton & m r S . far b e

W e r i s t d e r W A h r e h e l d ?

daS muSS waH re lie be Sein!

Jeder, der beim ersten Date in diesen Film geht.

O s C A r - h i t s , d i e fA s t K e i n e r g e s e h e n h At

grOsse Kunst, Kleine KAsseHollywood liebt seine Kassenschlager – und was noch keiner ist, wird es spätestens

mit dem goldenen Männchen im Gepäck. Aber nicht immer! Diese vier Meisterwerke lockten nur die entschlossensten Aficionados in die Kinos.

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Voll in deinem Element – hier bist du es, in Südaustralien!

Fliege über die riesige Salz-Landschaft des Lake Eyre. Suche den Nervenkitzel auf der Eyre Peninsula: Gehe auf „Tauchfühlung“ mit weißen Haien oder schnorchel mit den Seelöwen durch das tiefblaue Wasser. In der Opalweltstadt Coober Pedy übernachtest du unter Tage. Auf Kangaroo Island wagst du den Sprung aufs Brett und reitest auf gewaltigen Sanddünen. Auf zahlreichen Offroad-Pisten und in der Hitze der Flinders Ranges Wüstenlandschaft entdeckst du das südaustralische Outback. Wenn du auf der Suche nach Abenteuer bist, bist du hier genau richtig!

Feuer, Wasser, Luft und Erde

kwp!SAT11596southaustralia.com

Page 12: The Red Bulletin März 2014 - DE

D i e O S C A R S

W i R f O R D e R n : O S C A R S f ü R S t u n t S

HOllyWOODS WAHRe HelDenStuntmänner und -frauen riskieren für Kino-Action ihre Knochen – wie hier in „Fast & Furious 6“. Oscars gibt es keine. Dafür jährlich die Taurus World Stunt Awards.

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Sieht so aus, als spränge „Fast & Furious“-Star Tyrese Gibson von einem Auto zum anderen. Falsch. Es springt Mens-Sana Tamakloe, sein Stuntman.

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Z w e i D a n k e s r e D e n i n v o l l e r l ä n g e

F i l m g e s c h i c h t e

Kult, aber unbelohnt Sie schenkten uns Momente für die Ewigkeit.

Und blieben oscarlos. Wir ehren sie hier.

Kriegst du einen Oscar, verzichte bei deiner Dankesrede auf drei Dinge: Witz, Sponta­neität und zu viel echte Emotion. Gwyneth Paltrow wurde nach ihrer tränen­reichen Rede von 1999 (bedankte sich bei 24 Men­schen) nie mehr nominiert. Auch Adrien Brody, der 2003 auf der Bühne Halle Berry einen wilden Zungen­kuss aufgedrückt hatte, stand danach nicht mehr auf der Liste. Die längste Dankesrede lieferte übrigens Greer Garson 1943 ab. Sieben Minuten plau­derte sie vor sich hin. Es blieb ihr einziger Oscar.

Gwyneth paltrow, 1999: „Danke. Danke! Blablabla, danke! Blabla, danke blabla, blabla. Danke! Blabla! Bla. Blablabla, und danke bla. Danke, bla, blablabla, danke! Danke, blabla, und blabla danke bla. Blablabla, blabla, bla. Danke. Blabla, danke, blabla. Danke! Danke!“

alFreD hItChCoCK, 1968: „Danke. Vielmals.“

i ’ l l b e b a c k ! Dreieinhalb worte genügten arnie, um als terMInator Filmgeschichte zu schreiben. Und was sprach die academy? – Du bist gar nicht eingeladen.

b r u t a l g u t „erste regel: Du sprichst nicht über den FIGht ClUB.“ Die

oscar-Jury gehorchte und überging Brad pitt in seiner Kultrolle.

w e n n H ü f t e n t ö t e n k ö n n t e nUma thurman und John travolta lieferten sich in pUlp FICtIon das

beste Duell aller tarantino-Filme. Sie ernteten ewigen ruhm statt oscars.

VooDoo-GetroMMel„King of the Zombies“

(1941): Die Horror­komödi e war ein absolu­

ter Reinfall. Der oscar­prämierte Soundtrack

mit karibischen „Stam­mesgesängen“ gilt aber bis heute als Blaupause

für Horrorfilmmusik.

BUMM-KnIrSCh „The Social Network“

(2010): Wer Trent Rez­nor von Nine Inch Nails um Filmmusik bittet, er­wartet keine Schnulzen. Doch Regisseur David

Fincher war überrascht, wie düster­geil die Elek­tronik­Sounds gerieten.

GreGorIanISChe Choräle

„Das Omen“ (1976): Wer Nägel hat, der kaue. Und wer Ohren hat, der friere.

Bei Jerry Goldsmith’ „Ave Satani!“ wussten

Millionen Kinozuschauer nicht mehr, ob sie sich

die Augen oder die Ohren zuhalten sollen.

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Kommt zur sache!

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haRte Zeiten„Wenn du die chance hast, mit einem

genie wie regisseur ron Howard einen Film zu machen, beschwerst du

dich normalerweise nicht. selbst dann nicht, wenn du bei den dreh­

arbeiten jeden tag sieben stunden in der maske sitzen musst. aber beim

täglichen Blick auf die dispo hab ich dann schon öfter durchgeschnauft:

‚chris Hemsworth, erste szene: küsst eine krankenschwester.‘ – ‚chris

Hemsworth, zweite szene: Hat sex mit krankenschwester.‘ – ‚daniel

Brühl, erste szene: checkt reifen.‘ das waren harte zeiten für mein ego.“

Page 16: The Red Bulletin März 2014 - DE

J e s s i c a R a b b i t

Gut, ihre Oberweite in „Falsche s Spiel mit Roge r Rabbit“ verdanken wir der

Hand eines gnädigen Zeich-ners. Aber unsere Liebe

zu ihr ist echt.

c a t w o m a n„Catwoman“ mag ein

veritable r Flop gewesen sein. Aber Halle Berry mit

Katzenmaske und Peitsche ist definitiv sexyer als

Indiana Jones mit Schlapp-hut. Schnurrrr!

n e y t i R iSie ist die ganze Zeit blau,

doch mit Neytiri aus „Avata r“ würde n wir jeder-

zeit ins Dschungelcamp gehe n, um kleine Aliens zu

machen. Baby blue!

S i n n l o S S e x y

exotiSch anziehendLeder, Lendenschurz und viel nackte Haut: Inhaltlich zielten diese Fantasykino-Ladys ziemlich daneben, doch ihren eigentlichen Auftrag erfüllten sie umso atemberaubender – den Zuschauer zu verführen. Ob es dafür jemals einen Oscar geben wird?

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Page 18: The Red Bulletin März 2014 - DE

D e r B l o c k B U s t e r - G U i D e

laByrinth zUm erfolGWie schreibe ich einen Hollywood-Hit? Aristoteles wusste es schon vor knapp

2400 Jahren. Hier die Formel* für ein erfolgreiches Drehbuch.

Held nimmt Aufgabe an

Zeit für Action

Im Haus des Bösewichts

Zeit für den Heimweg

* Quelle: „The Writer’s Journey: Mythic Structure for Writers“ von Christopher Vogler

Scheinbarer Tod(eskampf) und Wiederauferstehung

12Comeback und Party

mit dem Schatz

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Held im Alltag

1

Abenteuer klopft an

2Held lehnt ab

3

5

6

7

Kampf mit Bösewicht

8Held findet den Schatz

9

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12

4Held trifft Mentor

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Page 19: The Red Bulletin März 2014 - DE

D i e O S C A R S

M A R i ly n M O n R O e

HOllywOODS veRlOReneS GenieSie war schön, das sahen alle. Sie war klug, das wussten nur wenige. Und sie war eine großartige Schauspielerin – das wissen wir heute. Zeit ihrer karriere auf die rolle des blonden Dummchens festgelegt, kapierte niemand, dass sie dieses einfach famos und mit großer geduld spielte. Wir fordern einen post­humen ehren­oscar für die verkannteste grande Dame ihres Fachs.

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Page 20: The Red Bulletin März 2014 - DE

B i o m e t r i s c h e P i s t o l e Im 007-Abenteuer „Skyfall“ bekommt James Bond von

Q eine Smart Gun, die nur auf den Finger-abdruck ihres Herrn reagiert. EU und USA arbeiten schon daran.

t a B l e t In Stanley Kubricks Meilenstein „2001: Odyssee im Welt-raum“ aus dem Jahr 1968 hatten die

Astronauten bereits ein iPad. Heute ist es aus

dem täglichen Leben nicht mehr weg-

zudenken.

h o v e r -B o a r d Die Technologie für das schwebende Skateboard aus „Zurück in die Zukunft“ gibt’s be-reits. Die reale Version soll – wie im Film – bis 2015 auf dem Markt sein. Mehr unter haltekindustries.com

M u s i k e r a l s s c h a u s p i e l e r

sTill freshWill Smith’ Umstieg vom Musik- ins Schauspielbiz war eine glorreiche Idee.

1990 war Will Smith 22 – und pleite. Zwar hatte er schon zwei erfolgreiche Kaugummi-Rap-Alben als The Fresh Prince veröffentlicht, die Single „Parents Just Don’t Understand“ wurde sogar als allererster Hip-Hop-Song mit einem Grammy ausgezeich-net. Doch der Jungspund konnte mit seinem Geld nicht haushalten: Die Steuerbehörde forderte eine Nach-zahlung von 2,8 Millionen Dollar. Was Smith gerettet hat? Seine erste Schauspielrolle – in der Sitcom „Der Prinz von Bel-Air“, einer der erfolg-reichsten TV-Serien der neunziger Jahre. Musik macht Smith immer noch. Vor allem zum Spaß. Denn mit dem Finanzamt hat er heute keine Probleme mehr: Letztes Jahr war Smith mit 30 Millionen Dollar Ein-kommen der sechsterfolgreichste Schauspieler der Welt.

r a y Jamie Foxx macht einen auf R&B-Legend e Ray Charles und beweist verblüffendes Gesangstalent. Dafür gab’s einen Oscar.

W a l k t h e l i n e Tablettensucht. Gefängnis-Gigs. Die große Liebe. Das Leben von Johnny Cash. Perfekter Oscarstoff.

s e a r c h i n g f o r s u g a r m a n Die Suche zweier Musikfans nach ihrem verschollenen Idol Sixto Rodriguez. 2013 mit dem „Dokumentarfilm“-Oscar belohnt.

Die besten MusikMovies aller Zeiten

„ g e l d u n d e r f o l g v e r ä n d e r n e i n e n m e n s c h e n n i c h t . s i e v e r s t ä r k e n n u r , w a s b e r e i t s d a i s t .“ W i l l s M i T h

D i e O s c a r s

W e n n f a n t a s i e r e a l i t ä t w i r d …Meist inspiriert das Leben die Kunst. Manchmal ist es aber auch umgekehrt. Diese Filme lieferten fiktionale Blaupausen für moderne Technik, die Wirklichkeit geworden ist. Nur auf den Warp-Antrieb warten wir noch immer. Seufz.

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B a t m o B i lZehn Meter lang und mit Jet-Turbo 530 km/h schnell – im

Film „Batman & Robin“. In Wahrheit aber kroch es durch die Studios. Aber hey, das ist

großes Kino: pure Fiktion!

D e l o r e a nOh du mein Kindheitstraum:

ins Auto setzen, Gas geben und durch die Zeit reisen. Der

DeLorean aus „Zurück in die Zukunf t“ ist wohl das coolst e

Auto der Welt.

l o t u s„Wet Nellie“ aus dem Bond-

Klassiker „Der Spio n, der mich liebte“ konnte zu Wasser und

an Land. 2013 wurde das Lotus-Esprit-U-Boot um

651.000 Euro versteigert.

D i e c o o l s t e n c a r s D e r F i l m g e s c h i c h t e

Der auto-oscarSie quietschen, fliegen, tauchen, schießen. Warum sollen sie keinen Oscar kriegen?

Page 22: The Red Bulletin März 2014 - DE

b e s t e nSPORTFILME

DIE 3

b e n d i n g C o l o u r s ( 2 0 1 2 )Das Leben und Wellenreiten von Südafrikas Ausnahmetalent Jordy Smith – festgehalten in epischen Bildern an einigen der atemberaubendsten Surflocations der Welt.

F u l l y F l a r e d ( 2 0 0 7 )Street Skateboarding auf höchstem Niveau: Guy Mariano, Eric Koston und andere Legenden vor, Spike Jonze und Ty Evans hinter der Kamera. Zeitlupensequenzen zum Niederknien.

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Extrem spannend, extrem gefährlich, extrem gut gefilmt – und bei den Oscars leider stets extrem unbelohnt.

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D i e O S C A R S

W h e r e t h e t r a i l e n d s ( 2 0 1 3 )Eine Bande absurd talentierter Freeride-Mountainbiker riskiert

alles, um dort zu riden, wo kein Mensch jemals zu Fuß gehen würde.

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24 the red bulletin

MonuMents Men

S h a r o n S t o n e

Was? „Basic Instinct“ hatte einen zweiten teil? 2006 war

kein gutes Jahr fürs Kino.

G e o r G e C l o o n e y

„Die Rückkehr der Killer­tomaten“ (1987) gibt’s wirk­lich. Leugnen ist zwecklos.

„ I c h f i n d e , d e r o s c a r k ö n n t e U n t e r w ä s c h e v e r t r a g e n . S t e h t s o n a c k t r u m m i t s e i -n e m g r o ß e n S c h w e r t .“ J a r e d L e t o

talent allein rettet kein schlechtes Drehbuch. Hat der sechsfache oscargewinner Billy Wilder gesagt. seitdem ist es die beste Ausrede von Filmschauspielern in Geldnot.

K o m a*

Kainrath’s award

d a n e b e n g e g r i f f e n

SchLechte fiLme, gute mimenSorry, aber Sie haben da was. Da, in Ihrer Filmografie.

t I l d a S w I n t o n

„Female Perversions“ klingt doch gut, dachte sich 1996

die Arthouse­Ikone. Verziehen.

GRAVIty

VoM WInDe VeRWeHt

h e L d e n v o n m o r g e n

Lasst uns maL ranDrei Talente, die Filmgeschichte schreiben werden

Mit „Moon“ und „Source Code“ brachte er zwei der

klügsten SciFi-Filme unserer Zeit in die Kinos. Was würde

Duncan Jones erst mit einem Spielberg-Budget zaubern!

„Amistad“ war 1997 Chiwetel Ejiofors Durchbruch. Mit sei-ner Performance in „Twelve Years a Slave“ hievte er sich in die De-Niro-Liga. Zu Recht

Top-Favorit auf den Oscar.

Britischer Filmadel: Carey Mulligan glänzte zuletzt

in „Der große Gatsby“ und „Inside Llewyn Davis“. Oscar-

preisträgerin Helen Mirren hat eine Thronfolgerin.

Duncan JonesChiwetel ejiofor

Robert De niro

Helen Mirren

steven spielberg

Carey Mulligan

d i e o S c a r S

* KOMA: KAINRATH’S ŒuvRES OF MODERN ART

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L a s s i eWuff! Wuff! Der Brad Pitt unter

den Hunden: schönes Haar, aber kein Oscar.

T i e r i s c h e h e l d e n

roarrr!Japans größte Eidechse zerstört ab Mai wieder Hochhäuser. Wir warten einstweilen noch immer auf den ersten nicht-menschlichen Oscar-preisträger. Unsere Nominierten.

G o d z i L L aDer Jack Nicholson unter

den Dinosauriern: stechen-der Blick, eiskaltes Grinsen,

feuriges Temperament. Kommt im Mai in einer Neu-

verfilmung in die Kinos. Nr. 29 übrigens.

d e r w e i s s e H a iDa-dam. Da-dam!

Der Christian Bale unter den Haien: bissiger Kollege, der gerne

explodiert.

Page 26: The Red Bulletin März 2014 - DE

durch-starten!nach dreieinhalb Jahren Pause hebt die schnellste MotorsPort-serie der Welt Wieder ab.

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Start in Abu Dhabi Am 28. Februar geht’s los: Das erste Red Bull Air Race der Saison 2014

hebt in Abu Dhabi ab. Nächstes Rennen: Rovinj (Kroatien) im April.

Page 28: The Red Bulletin März 2014 - DE

„ Ich lIebe es. Ich bIn eIn AdrenAlIn-JunkIe … Ich muss eInfAch wIeder mIt dAbeI seIn!“ k I r b y c h A m b l I s s

Page 29: The Red Bulletin März 2014 - DE

s ist ein typisch texanischer Charakterzug, unmiss-verständlich zu sagen, was man gerade denkt. Und Kirby Chambliss ist Texaner – so sehr, dass er die Sache mit der Unmissverständlichkeit sogar gegen das Krachen und Knarzen einer transatlantischen Telefon-leitung behauptet.

„Das bin einfach ich“, sagt der Red Bull Air Race-Champion von 2006, wenn man ihn fragt, was ihn dazu bewegt, in jene Serie zurückzukehren, die am 28. Februar und 1. März nach dreieinhalbjähriger Auszeit ihr Comeback feiert, „das ist es, was ich liebe. Das ist es, was ich tue.“

Dann atmet er ein wenig durch.„Zugegeben, das permanente Reisen um die ganze

Welt, die ganze Logistik, das alles ist ein Albtraum. Und was die Sicherheit betrifft … nun ja, ich habe ein mittlerweile neunjähriges Kind – es war keine leichte Entscheidung. Aber ich will unbedingt ein Teil davon sein. Ich liebe es. Ich bin ein Adrenalin-Junkie … ich muss einfach wieder mit dabei sein.“

Wenige Tage später sprüht Chambliss’ WM-Gegner, der Brite Nigel Lamb, vor Begeisterung: „Ich habe fast dreißig Jahre lang mit Flugshows mein Geld verdient, aber das Red Bull Air Race ist die Krönung. Der Höhepunkt. Da wieder mitzumischen – das ist einfach genau das, was ich will, keine Frage!“

Den Piloten fiel die Entscheidung, ins Cockpit zurückzukehren, also leicht. Für die Leute im Hinter-grund war die Sache ein wenig komplexer.

Gegen Ende der Weltmeisterschaft 2010 hatte sich die mittlerweile globale Serie – nur sieben Jahre nach den ersten Rennen dieser neuen Sportart – in Dimen-sionen entwickelt, die nur noch schwer zu bewältigen waren. Während der Saison 2009 hatte durchschnitt-lich über eine halbe Million Fans die Rennen live verfolgt, die organisatorischen Anforderungen der

Globaler Event Rio de Janeiro war im Jahr 2007

die erste südamerikanische Stadt, in der ein Red Bull Air Race aus­

getragen wurde – die Serie wuchs enorm schnell zum globalen Event.

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Serie hatten in jeder Hinsicht gigantische Ausmaße angenommen. Und nicht nur am Boden gab es Hand­lungsbedarf: Vor allem hatte das technische Wett­rüsten der Piloten und Teams die Flugzeuge an ihre Sicherheitsgrenzen gebracht.

Als logistische Probleme zur Absage der beiden letzten WM­Rennen 2010 führten, wurde die Ent­scheidung getroffen, die Serie vorläufig zu grounden.

Gut dreieinhalb Jahre sind seither vergangen. Eine Zeitspanne, in der an Regeln, Formaten und am Sicher­heitsthema gearbeitet wurde, wie der Geschäftsführer der Red Bull Air Race GmbH, Erich Wolf, erklärt.

„Das wirkliche Business begann dann Anfang des Jahres 2013. Von da an galt es, Verträge mit den Veranstaltungsorten unter Dach und Fach zu bringen und den Sport wieder in Gang zu bringen“, sagt er. „Eine unserer Aufgaben war es etwa, das Red Bull Air Race neuen Piloten zugänglich zu machen. Wir haben daher unterhalb der ‚Super Licence‘­Klasse mit den zwölf Elite­Piloten eine weitere Pilotenklasse ein geführt, die wir die ‚Challenger Class‘ nennen. Sie steht entsprechend qualifizierten Pilotinnen und Piloten weltweit offen. Außerdem haben wir das Regelwerk vereinfacht, damit alles für die Zuseher vor Ort und die Fans zu Hause vor den Bildschirmen leichter nachvollziehbar wird.“

Die Sicherheitsthematik von 2010 bekam man vor allem mit der Bestimmung einer Reihe von Standard­bauteilen in den Griff. Damit schob man einem mög­lichen Motoren­Wettrüsten einen Riegel vor. Als weitere Sicherheitsmaßnahme wurde die Höhe der Textil­Pylonen, mit denen der Kurs markiert wird, von 20 auf 25 Meter angehoben. Von außen betrachtet nur eine kleine Änderung, aber laut Sergio Pla, dem Head of Aviation des Red Bull Air Race, macht sie einen großen Unterschied: „Im Flugzeug bleibt nun deutlich mehr Zeit zu reagieren. Während eines Trai­ningscamps konnten wir die neuen Pylonen testen. Die Piloten haben nun mehr Zeit und zusätzliche Höhe als Sicherheitspolster. Die neue Pylonenhöhe stellt einen dramatischen Unterschied dar.“

Für die Rückkehr der Serie wählte man auch neue Locations. Anstatt sich wie zuletzt auf Stadtkurse zu konzentrieren, bietet der Red Bull Air Race­Kalender 2014 einen Mix aus Rennen über Land, über Wasser und – eine weitere Neuerung – über besonders geeignetem Gelände: Motorsport­Rennstrecken in den USA sind laut Wolf perfekte Schau­plätze für die Serie.

„Red Bull Air Race ist ein Motor­sport. Und ich meine, der sollte auch dort stattfinden, wo Motor­sport zu Hause ist. Das ist der eine

Grund. Und der zweite ist: Wir müssen den Fans die bestmöglichen Bedingungen bieten. Sie sollen den gesamten Kurs überblicken können, die Versorgung mit Essen und Getränken soll gewährleistet sein, es

„ Die Piloten gingen an ihre grenzen unD sogar Darüber hinaus.“ e r i c h W o l F

Michael Goulian Der Amerikaner (hier bei Startvorbereitungen bei einem Rennen der Saison 2007) freut sich „auf die Rückkehr in diese ganz besondere Herausforderung, das Red Bull Air Race“.

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Paul Bonhomme Der britische Pilot (hier 2007 beim Rennen im Monument Valley in Utah/Arizona) kehrt als Titelverteidiger und einer der Top-Favoriten zurück.

Matthias Dolderer Der Deutsche debütierte im Jahr 2009. Das Bild zeigt ihn 2010 in Rio de Janeiro. „Mich fasziniert die Kombination aus Präzision und Speed.“

Page 32: The Red Bulletin März 2014 - DE

soll ausreichend Parkmöglichkeiten geben. All das ist auf Rennstrecken vorhanden. Und es gibt außerdem Tribünen für mehr als 200.000 Zuschauer. Ameri­kanische Motorsport­Rennstrecken sind also ideale Austragungs orte für uns. Aber zum Reiz der Serie gehört natürlich ein entsprechender Mix an Schau­plätzen, daher wird man uns natürlich auch weiter­hin in Städten finden.“

Die Piloten sind von den Änderungen begeistert. Nigel Lamb etwa ist sich sicher, dass die neu einge­führten standardisierten Motoren zu spannenderen Rennen führen werden.

„Die Sache mit den Motoren ist großartig. Es war etwas, für das ich schon immer eingetreten bin“, sagt er. „Es ist in vielerlei Richtungen sinnvoll: aus sicher­heitstechnischen Aspekten ebenso wie aus Kosten­gründen. Dein Erfolg hängt nun nicht mehr direkt mit der Dicke deiner Geldbörse zusammen. Der Leis­tungsunterschied zwischen dem Besten und dem Schlechtesten wird deutlich geringer ausfallen – und deshalb hat die Saison 2014 meiner Meinung nach das Potential, super spannend und rundum phantas­tisch zu werden.“

Chambliss kann es kaum erwarten, den Gurt im Cockpit anzulegen. „Mein Ziel ist immer der Sieg“, sagt er, nach seinen Zielen befragt. „Ein paar Freunde von mir meinten, einfach nur dabei zu sein wäre doch auch nicht schlecht, ein bisschen cruisen, die Sache locker angehen. Klar, man soll es genießen, bei etwas so Großartigem dabei sein zu dürfen. Aber es ist vor allem ein Wettkampf der Besten. Und bei dem will ich mich behaupten. Deshalb werde ich das Flugzeug so nah an die Pylonen ran fliegen, wie’s nur geht. Und ich werde dran tüfteln, was der schnellste Weg von einem Gate zum nächsten ist. Ich werde das tun, was ich immer getan habe: ver suchen zu gewinnen.“

Die Flugzeuge so nah wie möglich ans Limit zu bringen sei auch das, worauf die Neuauflage des Red Bull Air Race abzielt – dieses Mal jedoch unter per­fekten Rahmenbedingungen und an idealen Schau­plätzen, wie Sergio Pla betont.

„Das ist der aufregendste Motorsport, den es der­zeit gibt“, sagt er. „Die schnellste Serie der Welt. Es wäre ein Fehler, sie zu verpassen.“Informationen und Tickets: www.redbullairrace.com

Das ist Die PersPektive Der Piloten beim steuern ihrer 300-Ps-Geschosse Durch DreiDimensionale kurven. bei bis zu 10 G belastunG. Womit lenken sie ihr FluGzeuG?

erste reihe

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Ebenfalls im Elitefeld der zwölf Top-Piloten: der Tscheche Martin Šonka

Page 33: The Red Bulletin März 2014 - DE

1 FahrtmesserZeigt die Geschwindigkeit des Flugzeugs im Verhältnis zur um­gebenden Luft an (in Knoten).

2 höhenmesser (altimeter)Gibt die Flughöhe des Luftfahr­zeugs (in Fuß) an, indem er den äußeren Luftdruck misst.

3 eFIs (elektronisches Fluginformationssystem)Der Pilot kann zwischen verschie­denen anzeigen wechseln. außer­dem sendet das eFIs der rennlei­tung Infos zu speed und g­Werten.

4 enGIne anaLyser Zeichnet die motordaten auf, die nach der Landung genauestens analysiert werden.

5 FueL PumP sWItch Dient zum umschalten zwischen den drei Kraftstofftanks (haupt­tank, tanks in rechter sowie in linker tragfläche).

6 G­messerZeigt den aktuellen g­Wert an. ab der neuen saison gestattet das reglement eine maximalbelastung für die Piloten von 10 g.

7 PeDaLe am Boden dienen die seitenruder­pedale zum Lenken. In der Luft be­tätigt man damit das seitenruder.

8 ProPeLLer controL Zum Verstellen des anstellwinkels der Propellerblätter.

9 FunKVerbindung zur rennleitung.

10 smoKe on/oFF rauch macht die Flugroute für Pu­blikum und rennleitung sichtbar.

11 startKnoPF

12 stIcK Links oder rechts drücken bringt das Flugzeug seitlich zum rollen, nach vorne drücken senkt, nach hinten ziehen hebt die nase.

13 GasheBeL

14 transPonDer Übermittelt Infos zu Position und höhe an den tower.

15 VertIcaL carD comPass Zeigt den steuerkurs an.

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Flugzeuge verbrennen

eine halbe gallone

Sprit pro Minute, daS

Sind rund 1,9 liter.

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Page 34: The Red Bulletin März 2014 - DE

the red bulletin: Du hast die Red Bull Air Race-Saison 2010 auf Platz acht beendet. Danach wurde der Rennbetrieb für dreieinhalb Jahre eingestellt. Wie schlimm war der Adrenalin-Entzug? matthias dolderer: Adrenalin-Entzug ist das falsche Wort. Wir sind keine Stunt-leute, die Harakiri machen.Als Zuseher könnte man das denken. Klar, weil’s von außen betrachtet gefähr-lich aussieht. Bei uns gibt’s kein Kiesbett wie in der Formel 1. Das macht sicheres, kontrolliertes Fliegen umso wichtiger.Wie ist sicheres Fliegen möglich, wenn man ein Flugzeug mit bis zu 370 km/h durch einen Pylonenkurs steuern muss?Ich stelle mir schon Tage vor den Rennen die Frage: Was mache ich, wenn in dreißig Meter Höhe der Motor ausfällt? Da muss jeder Handgriff sitzen – und zwar im Bruchteil einer Sekunde. Mit meinem Team spiele ich alle Abläufe hundertmal durch. Ich werde schon unruhig, wenn meine Handschuhe nicht am richtigen Platz liegen.Wie verbringst du die letzte halbe Stun-de vor dem Start?Da darf keiner mehr mit mir reden. Mein Handy ist aus, damit im schlimmsten Fall selbst Negativnachrichten nicht mehr zu mir durchdringen. Ich meditiere, höre Musik und achte auf meine Atmung.Wann schaltest du in den Rennmodus?Sobald ich zum Flieger gehe. Das ist wie beim Boxen vor der ersten Runde: Du bist heiß, willst endlich loslegen. Dieses Gefühl ist die ganze Vorbereitung wert.

Was passiert mit deinem Körper, wenn er während des Rennens Fliehkräften von bis zu 10 g ausgesetzt ist?Es fühlt sich an, als wollte das Blut aus deinem Kopf schießen. Die Wirbelsäule und die inneren Organe wandern wie verrückt rauf und runter. Gleichzeitig bist du durch die Gurte im Cockpit fixiert und kannst nur Hände und Füße bewegen.Wie verhinderst du, dass du im Cockpit bewusstlos wirst?Ich spanne alle Muskeln an – vom Ober-körper bis zu den Zehen – und versuche durch Pressatmung genügend Sauerstoff in die Lunge zu kriegen. Wenn man ein-mal komplett ausatmet, ist es schwierig,

wieder Luft in den Brustkorb zu kriegen. Wie lange trainiert man, um derart extreme Belastungen zu ertragen?Das braucht jahrelanges physisches Trai-ning und tausende Flugstunden. Aber ein paar g weniger tun’s ja auch. Sogar beim Joggen bist du Fliehkräften ausgesetzt. Das sind zwar nur 3 g, aber deine Wirbelsäule und deine Gelenke merken das schon. In welchen Flugzeugtyp würdest du dich nie setzen?Ich bin in meiner Karriere etwa 150 Flug-zeugtypen geflogen. Mein Ansatz als Pilot war immer: Alles, was fliegen kann, ist interessant. Die Leute fragen mich häufig: „Matthias, ist das, was du machst, schwie-rig?“ Ich antworte dann immer: „Schwierig ist nur das, was du nicht kannst. Dann musst du halt üben.“ Dein Ziel für die Air Race-Saison 2014?Wegen des neuen Reglements ist es der-zeit schwierig, eine Prognose abzugeben. Nach dem ersten Rennen wird klar sein, wo wir stehen und was drin ist. Ziel ist natürlich, das Ergebnis von 2010 zu ver-bessern und das Maximale rauszuholen. www.matthiasdolderer.com

„Alles, WAs Fliegt“DeutschlAnDs ReD Bull AiR RAce-Pilot MAtthiAs DolDeReR üBeR Die MAcht DeR FliehkRäFte unD sein WoRkout iM cockPit.

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„ Wenn Du zuM Flugzeug gehst, Fühlst Du Dich Wie ein BoxeR: Du Bist heiss, Willst loslegen.“

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Der Baden-Württemberger Matthias Dolderer (43) startet mit der Erfahrung von 7000 Flugstunden in die neue Saison.

34 the red bulletin

Page 35: The Red Bulletin März 2014 - DE

Es gibt nicht viele Sportarten, die sich dem Jugendkult widersetzen. Das Red Bull Air Race ist eine davon – und tut das wohl am konsequentesten: 45 Jahre beträgt das Durchschnittsalter der

Stars in einem Sport, bei dessen Ausübung nichts so entscheidend ist wie Erfahrung.

Wie macht ein solcher Sport Nachwuchs-arbeit? Wie führt er Talente an die Spitze? Die Antwort ist ein neuer Bewerb: der Chal-lenger Cup.

Darin misst sich eine Auswahl jüngerer Piloten in eigens zur Verfügung gestellten Flugzeugen auf einem etwas entschärften Kurs. Geflogen wird nicht um den Sieg, son-dern um die Superlizenz, die zum Aufstieg in die Hauptserie berechtigt.

„Sie werden mit wesentlich weniger Druck fliegen als die Rennteams“, sagt Sergio Pla, Head of Aviation des Red Bull Air Race. „Vor dem ersten Rennen gibt es für jeden von ihnen mindestens zwei Trainings-camps. Das bedeutet zwei- bis dreimal mehr Zeit für Eingewöhnung und Training als für frühere Piloten. Das ist wichtig, weil wir beim Air Racing nur einen winzigen Sicher-heitsspielraum haben. Deshalb brauchen wir Leute, die genau wissen, was sie tun.“

Sicherzustellen, dass die jungen Piloten die nötige Reife aufweisen, ist die Aufgabe von Psychologe und Red Bull Air Race Crew & Safety Manager Christian Czihak. „Du kannst ein erfahrener Jetpilot oder Kunst-flugpilot sein, aber es ist etwas ganz anderes, weniger als 50 Meter über dem Boden einen Rennkurs entlangzufliegen“, sagt er. „Der Stress ist gewaltig. Und es geht nicht darum, wie viel Risiko du bereit bist einzugehen, sondern wie viel Risiko du beherrschst.“

Erich Wolf, Geschäftsführer der Red Bull Air Race GmbH, ist überzeugt, dass der neue Bewerb viel frischen Wind sowohl in das Teil-nehmerfeld als auch die Rangliste bringen wird. „Ich bin mir sicher, dass die jungen Talente die arrivierten Piloten ziemlich bald herausfordern werden. 2015 werden wir ein paar neue Gesichter sehen.“

Ab Auf die WAAgeWährend des Rennens sind die Piloten extremen Kräften ausgesetzt. In der Saison 2014 dürfen 10 g nicht über-schritten werden – auch während der engsten High-speed-Kurven darf auf den Körper des Piloten also nicht mehr als das Zehnfache sei-nes eigenen Gewichts lasten. Bei einem 80 kg schweren Piloten drückt da bereits ein Kleinwagen auf den Brust-korb. „Es fühlt sich an, als würde man von einem Vor-schlaghammer getroffen werden“, beschreibt es Titel-verteidiger Paul Bonhomme. „Der Moment, in dem die g-Kräfte einsetzen, ist der härteste. Man muss sich konzentrieren, um nicht das Bewusstsein zu verlieren. Bei anhaltender g-Belastung droht das Greyout.“

KraftprobEes gibt eine ganz gute Möglichkeit, sich die körperlichen Anforderungen an den Piloten während eines Red bull Air Race vorzustellen: bankdrücken. Mit einem Klein­wagen. Zwölf Wiederholungen in der Minute.

DrucKabfallÜber die gesamte Länge des ver­pflichtenden g­Race Suit verlaufen flüssigkeitsgefüllte Schläuche, die unter g­belastung den Körper zu­sammendrücken. So wird das blut langsamer in die beine gepresst.

iM gRAuen beReichGreyout tritt auf, wenn das Blut unter dem Einfluss ho-her g-Kräfte in die unteren Extremitäten gepresst wird. Da das Gehirn dann nicht mehr mit ausreichend Sauer-stoff versorgt wird, kommt es zur Einengung des Blick-feldes (Tunnelblick) sowie zu einer Eintrübung des farb-lichen Sehens, einer Vorstufe zum Blackout. „Man kann dem entgegenwirken, indem man die Bauchmuskulatur anspannt“, sagt Pilot Nigel Lamb. „Dann fließt das Blut nicht mehr so schnell nach unten in die Beine.“

AnZugPfLicht Die Piloten sind es zwar ge-wohnt, auf g-Belastung mit Muskelanspannungstechni-ken zu reagieren, doch der nun verpflichtende G-Race

um DiE WElt Kurse über dem Arabischen golf und dem Racecourse von Ascot bis hin zu zwei der berühmtesten Rennstrecken der uSA: die termine der Red bull Air Race­Weltmeister­schaft 2014.

HimmElsstürmErWiE Kann Ein sport, DEr von sEinEn atHlEtEn jaHrzEHntElangE ErfaHrung vErlangt, jungEn talEntEn EinE cHancE gEbEn? ganz EinfacH: Er gibt iHnEn iHr EigEnEs stücK HimmEl.

Suit unterstützt sie dabei. Der Anti-g-Anzug des deut-schen Herstellers Autoflug reduziert die nötige Muskel-anspannung durch den Pilo-ten mit Hilfe von sogenann-ten „Fluid Muscles“, die mit Wasser gefüllt sind, und einem speziellen nichtdehn-baren Stoffmix. „Der Anzug drückt Bauch und Beine zusammen“, erläutert Bon-homme. „Du musst nicht mehr die komplette Anspan-nung selbst aufbauen, der Anzug unterstützt dich und bringt dir einen Vorteil von rund 1,5 g. Das hilft sehr.“

hohe g­belastung kann zum tunnelblick oder gar zum blackout führen.

die Saison 2014 des Red bull Air Race hebt in Abu dhabi ab und landet in china.

Normaler Blutfluss

Erhöhter Blutfluss beim Absacken des Bluts in die Beine

Schnittansicht des Anzugs mit gefüllten Schläuchen

G-KRäFTE G-KRäFTE

NIEDRIGE G-BELASTuNG

HoHE G-BELASTuNG

1. Abu dhAbi · VAE 28. febr./1. März 2. Rovinj · KRoATIEN 12./13. April 3. PutRAjAyA · MALAySIA 17./18. Mai 4. gdyniA · PoLEN 26./27. juli 5. AScot · GRoSSBRITANNIEN 16./17. August 6. dALLAS/foRt WoRth · uSA 6./7. September 7. LAS vegAS · uSA 11./12. oktober 8. oRt WiRd genAnnt · CHINA 1./2. november

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Page 36: The Red Bulletin März 2014 - DE

Die Flugzeug-Facts

MXs-RDie MXS-R von MX Aircraft ist eine Weiterentwicklung der MXS für den Rennsport. Anders als bei vielen vergleichbaren Flugzeugen besteht ihr Rumpf nicht aus einer Stahlrahmenkonstruktion, sondern bietet ein aus Kohlefaser gefertigtes Monocoque. Vorteil: extrem geringes Gewicht bei großer Robustheit. Nachteil: Modifizierungen sind nur in einem weit geringeren Ausmaß möglich. Das nimmt man aber in Kauf, denn die große Stärke der MXS-R ist: Speed!

Der ProPeller Für die Saison 2014 wurde

der Propeller standardi-siert: Alle Teams verwenden

den „Claw“ vom US-Her-steller Hartzell ebenso wie den Kohlefaser-Komposit-

Propellerspinner desselben Unternehmens.

Der MoTor Bereits in der Vergangen-heit durften die Teams aus-schließlich Motoren des US-Herstellers lycoming verwenden – allerdings konnten sie externe Tuning-Firmen engagieren. In der Saison 2014 werden alle mit dem gleichen Motor fliegen: dem lycoming Thunderbolt AeIo-540-eXP.

DATenAnAlySe ohne motorischen Vorteil werden die Piloten noch genauer darauf achten, was sie selbst tun können, um ihre Zeiten zu verbessern. Telemetrie-Systeme wie in der Formel 1 geben den Piloten Informationen, die ihnen helfen, ihren Flugstil auf der Jagd nach der Bestzeit zu optimieren.

AeroDynAMIK Da der Antrieb standardi-siert wurde, müssen sich die Piloten nach anderen Möglichkeiten umsehen, ihre Konkurrenten zu über-flügeln. Der erste Schritt dabei wird sein, die Aero-dynamik des Flugzeugs zu optimieren.

TeCHnISCHe DATen

HerSTeller: MX Aircraft, USA

länge: 6,51 m

SPAnnweITe: 7,32 m

STAnDArD-leergewICHT: 571 kg

leISTUng: 300 PS

HöCHSTgeSCHwInDIgKeIT: 426 km/h

rollrATe: 420°/sec

MAX. g: +–12 g

MoTor: lycoming AeIo-540-eXP(Tuner: Thunderbolt)

TrAgFläCHenDeSIgn: symmetrisch, Kohlefaser

ProPeller: Hartzell

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Page 37: The Red Bulletin März 2014 - DE

Gleiche chancen für alle: Jetzt wird der titelkampf noch spannenderDie unablässige Jagd nach Leistungs-vorsprüngen gehört zum Motorsport wie das Amen zum Gebet. So auch beim Red Bull Air Race. Die Strategie der Teams lautete im Wesentlichen: Leistung steigern, Gewicht reduzieren. Der Wunsch, einerseits aus dem Motor das Maximum rauszuholen und zu-gleich die Maschinen so leicht wie möglich zu machen, brachte die Serie allmählich auf einen nicht ganz unris-kanten Weg: Die Teams liefen Gefahr, die Sicherheit und Funktionstüchtig-keit des Antriebs aufs Spiel zu setzen.

Für die Saison 2014 wurden hier nun mit der Einführung standardisierter Motoren, Propeller und Abgassysteme gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle geschaffen. Ein Schritt, den Pilot Nigel Lamb ausdrücklich begrüßt: „Aus sicherheitstechnischen Aspekten ergibt das ebenso Sinn wie aus Kostengrün-den, dass man die Motoren nicht mehr individuell optimieren darf. Die Vor-aussetzungen sind jetzt auch fairer.“

Unterm Strich wird das Red Bull Air Race 2014 somit kein Wettrüsten mehr sein, sondern an die Piloten die Anforderung stellen, sich auf andere Weise den entscheidenden Vorteil zu verschaffen, der sie am Ende ganz oben auf dem Podest stehen lässt.

zivko edGe 540 v2Der Favorit der meisten Piloten. Der Gitterrohrrumpf aus Stahl ist zwar schwerer als einer aus Verbundwerkstoff, doch laut Firmenchef Eric Zivko auch praktischer: „Im Falle einer Beschädigung kann man diese leichter beheben.“ Neben der neuen V3 wird auch die ältere V2 weiter verwendet.

corvus ca-41 racerDer Corvus Racer wurde von Corvus Aircraft und dem Institut für Luftfahrt der Technischen Universität Budapest in Zusammenarbeit mit dem Piloten Péter Besenyei ent wickelt, der den Corvus seit dem Red Bull Air Race in Windsor im Jahr 2010 fliegt.

ABGASSySTEm Das letzte Teil des Stan-dardisierungs-Puzzles ist das Abgassystem. Es wird in Leichtbauweise vom US-Hersteller Sky Dynamics gefertigt und dem jeweili-gen Flugzeugmodell jedes Piloten angepasst.

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PETE

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TV

Page 38: The Red Bulletin März 2014 - DE

„ I c h kan n au f ad r enalI n s u r fen , w I ss en s I e“n I c o l a s c a g e I m g e s p r ä c h ü b e r w u t , s c h m e r z e n , b u r g e n , s c h l ö s s e r u n d w a s w I r k l I c h z ä h l t I m l e b e n . t e x t : r ü d I g e r s t u r m I l l u s t r a t I o n e n : p e t e r s t r a I n38

Page 39: The Red Bulletin März 2014 - DE

Weiße Haie, Gift-schlangen, Lisa Marie

Presley, High Speed und Alligatoren: die

Welt des Nicolas Cage

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„Setze dich genau der Sache aus, vor der du dich fürchtest, und sie verliert ihre Macht über dich“, empfiehlt

Nicolas Cage.

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the red bulletin: Mister Cage, sehnen Sie sich nach dem Tod?nicolas cage: Ich habe es nicht besonders eilig abzutreten. Aber der Tod ist ein wichtiges Thema. Und es ist klug, sich gelegentlich darüber Gedanken zu machen. Denn nur so hat man eine Chance, seine Angst vor dem Tod in den Griff zu bekommen.Und?Und was? Na, die Angst in den Griff gekriegt?Ist noch work in progress, sagen wir so. Aber was sollte diese erste Frage mit der Sehnsucht nach dem Tod eigentlich?Beim Dreh zu Ihrem jüngsten Film „Joe“ haben Sie angeblich eine Wassermokassinotter in die Hand genommen. Deren Gift kann tödlich sein.Das hatte nichts mit Todessehnsucht oder derlei zu tun. Ich entspanne mich so. Ich möchte Sie ja nicht belehren, aber es gibt da auch andere Methoden.Bei meinen Actionfilmen habe ich herausgefunden, dass mich Stunts entspannen. Eine Autoverfolgungs-jagd bei 160 km/h, entgegenkommenden Autos aus-weichen, versuchen, nicht in die Mauer zu krachen – besser als jede Meditation. Ich funktioniere in solchen Dingen vielleicht ein wenig ungewöhnlich, das mag sein. Ich werde zum Beispiel auch immer entspannter, je mehr Kaffee ich trinke.Und wenn Kaffee nicht mehr reicht, genehmigen Sie sich ein wenig Schlangengift?

Hahaha, nein. An dem bewussten Drehtag stand bei „Joe“ eine sehr komplizierte Szene auf dem Pro-gramm, und irgendwie war mein Adrenalin-Level nicht hoch genug. Ich war nicht so konzentriert, wie ich sein wollte. Da hatte ich die Idee mit der Schlange und fragte Regisseur David Gordon Green, ob er etwas dagegen hätte. Er meinte: „Versprich mir nur, dass du nicht stirbst. Sonst stehe ich da wie ein kom-pletter Idiot.“ Ich versprach ihm, nicht zu sterben, nahm die Schlange … und bang – es funktionierte, das Adrenalin schoss mir ein. Ich kann auf Adrenalin surfen, wissen Sie, das ist meine Art, Nervosität unter Kontrolle zu kriegen. War da keine Angst dabei?Oh doch, immer, Angst muss ja sein. Ohne Angst wäre das alles sinnlos. Es geht darum, seiner eigenen Angst ins Auge zu sehen. Dadurch kannst du sie überwinden. Es ist im Prinzip ganz simpel: Setz dich genau der Sache aus, vor der du dich fürchtest, und sie verliert ihre Macht über dich.Jetzt haben Sie mir aber Appetit gemacht auf ein paar Geschichten über Ängste, die Sie gebrochen haben!Vor ein paar Jahren ging ich in einem Käfig vor der südafrikanischen Küste tauchen. Ich wollte einem Weißen Hai begegnen, das war eine meiner Urängste schlechthin. Und es wurde eine unglaubliche Erfah-rung. Dieser gewaltige Hai, vielleicht einen oder zwei Meter vor mir, starrte mich mit diesen schwarzen, irgendwie leeren Augen an, und auf einmal spürte ich auf eine sehr beruhigende, wunderschöne Art eine Verbindung zwischen uns. Ein Moment völliger Harmonie, groß artig. Klingt verrückt, nicht?Solange Sie mir jetzt nicht erzählen, dass Sie als Nächstes Ihre Angst therapierten und einen Weißen Hai küssten …Hahaha … eine Story hab ich noch: Einmal fuhr ich in die Sümpfe von New Orleans, wo ich früher gelebt hatte. Da gab es einen 400-Kilo-Alligator. Als wir ihn fanden, schaute er mich von unter der Wasserober-fläche her an und sah dabei aus wie ein Dinosaurier.Und Sie sprangen aus dem Boot und schwammen mit dem Alligator um die Wette?Nein. Ich habe ihn mit Marshmallows gefüttert. Vom Boot aus. Alligatoren mögen Marshmallows!Wenn man Ihnen so zuhört, könnte man auf die Idee kommen, Sie haben Ihren Beruf verfehlt. Naturforscher, Abenteurer, Solo-Weltumsegler: Wäre das nicht eher was für Sie gewesen?Da liegen Sie gar nicht so falsch. Als ich sechzehn war, beschloss ich zwei Dinge: erstens, das mit der Schauspielerei wirklich ernsthaft zu versuchen. Und zweitens, dass ich Fischer werde oder zur Handels-marine gehe, wenn’s doch nicht funktioniert. Das Meer ist meine große Liebe. In der Nähe von Wasser überkommt mich eine unbeschreibliche Ruhe, die ist mit keinem anderen Gefühl vergleichbar.Was hat Sie an der Schauspielerei so gereizt, dass sie Plan A wurde? Sie ist ein perfektes Ventil. Und ich brauchte ein Ven-til für all die Energie, die in mir steckte, und zu Be-ginn vor allem für die Wut. Ich war als Kind bis oben voll mit Wut. Ich bin sicher, ohne die Schauspielerei hätte ich schlimme Fehler gemacht in meinem Leben.

r war Superheld und Soldat, Alkoholiker und Autodieb. Und all das immer mit dieser manischen Energie, die ihm den

Oscar ebenso einbrachte wie arge Verrisse. Kaum ein anderer Hollywood-Star wird zugleich so verachtet und so verehrt wie Nicolas Cage, der Mann, der mit der Tochter von Elvis Presley verheiratet war und seinen zweiten Sohn nach einer Comic-figur nannte. Der richtig viel Geld hatte und fast noch mehr verlor. Seit Januar ist Nicolas Cage fünfzig und erfindet sich so-eben als Schauspieler neu. Kein schlechter Zeitpunkt also für ein etwas grundsätzlicher angelegtes Gespräch.

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fühlte ich mich wie zu Hause angekommen. Wenn Sie so wollen: Ja, man kann’s wohl ver-gleichen mit dem Holzburg-Gefühl meiner Kindheit.Wie weh tat es, das Schloss verkaufen zu müssen? Sie hatten eine Zeitlang beträcht-liche finanzielle Troubles.Ach, halb so schlimm, in meiner Erinnerung ist das Schloss ja immer noch da. So wie die Holzburg. Und, hey, wir reden hier darüber, dass ein Mann ein Schloss verkaufen musste. Wenn ich jetzt sage, das war schlimm, was sollen dann Leute sagen, die echte Probleme haben? Wie zynisch wäre denn das? Es war einfach so, dass ich mir das Schloss nicht mehr leisten konnte. Ich hatte damals relativ viel Kohle, aber kein Vertrauen in die Banken. Also investierte ich in Immobilien. Dann be-wegte sich der Markt in die falsche Richtung … shit happens. Letztlich geschieht ohnehin alles aus einem bestimmten Grund.Und zwar? Ich lebe jetzt anders als früher. Nennen wir es: offener. Nicht mehr versteckt auf einer Yacht oder einem Privatjet oder hinter den Mauern eines Schlossparks. Ich habe mittler-weile jeden Tag auf ganz normale Art mit ganz normalen Menschen zu tun. Das tut richtig gut.Auch bei der Auswahl Ihrer Filme scheinen Sie die Weichen neu gestellt zu haben. „Joe“ ist weit entfernt von Ihren bizarren Actionspektakeln der letzten Jahre.Da haben Sie recht, ja. Man könnte sagen: Ich erfinde mich als Schauspieler neu. Ich kehre zu meinen Wurzeln zurück, das heißt zu den dramatischen Charakteren in unabhängigen Produktionen.Was sagen Sie, wenn ich behaupte: Eine Zeitlang waren Sie der König der B-Movies.Dass ich das nicht so sehe. Diese Actionfilme kamen einfach daher, weil die Leute sagten: „Du bist kein Actionheld, vergiss es.“ Ich glaube, ich konnte das Gegenteil beweisen. Da wurde ein dramatischer Schauspieler zu einem Actionhelden. Und nun ist die Zeit gekommen, wieder heimzukehren. That’s it.Das Adrenalin wird Ihnen fehlen, nicht?Normalerweise brauche ich das nur, wenn ich drehe. Aber ich finde Motorräder aufregend. Und ich habe noch einen Traum im Leben: Drachenfliegen.Was, verzeihen Sie, nicht nach dem „Wow,

unglaublich/unerfüllbar!“-Lebenstraum eines Hollywood-Stars klingt.Teil meines Jobs sind Verträge, in denen steht, dass ich Dinge wie Drachen-fliegen nicht tun darf. Aber lassen Sie mich von meinem Traum erzählen. Ich bin sicher, Drachenfliegen ist der ultimative Weg, mit der Natur eins zu werden. Du verschmutzt die Umwelt nicht. Du bist frei wie ein Adler. Du lernst, Luft zu begreifen. Ich werde also, und das können Sie mir glauben, eines Tages in die Alpen gehen, in eine dieser Schulen, die dir garantieren, dass du in zwei Wochen den Flugschein hast. Dann werde ich mich mit den außer gewöhnlichsten Leuten anfreunden. Mit Leuten, die du einfach an-rufen kannst: „Hey, fliegst du heute?“ – „Klar. Lass uns loslegen.“ Dann werde ich in der Früh losziehen und abheben. Nur mit meinen eigenen Flügeln.

Woher kam denn all diese Wut?Ich schaffte es nicht, zu anderen Leuten Kontakt aufzubauen. Ich war ein Außenseiter, keine Freunde, in der Schule unbeliebt. Das tat weh. Sogar mein Vater sagte einmal zu mir, ich sei ein Alien. Das saß so tief drin, dass ich richtig verblüfft war, als mir ein Arzt sagte, dass ich normale Organe und ein normales Skelett habe. So eigenartig das jetzt klingen mag: Mein Leben war damals nicht allzu angenehm. Aber zugleich wusste ich, dass da noch etwas auf mich wartete, etwas, das meinem ganzen Dasein einen Sinn geben würde.Und das ist die Schauspielerei?Mit heutigem Stand würde ich ant-worten: ja.Und Sie sind beim Spielen all das losgeworden, Ihre Wut, Ihre Schmerzen? Ich bin kein grundsätzlich wütender Mensch. Die Wut kochte nur in Pha-sen hoch. Ich weiß, dass das Leben ohne Aggressionen leichter ist. Ich mag diesen Planeten, ich mag es, hier zu leben, ich bin verrückt nach mei-ner Familie. Am liebsten würde ich den ganzen Tag zu Hause mit meinem achtjährigen Sohn spielen.Wie entdeckten Sie, dass die Schau-spielerei, dass das Showbusiness dieses gesuchte Ventil sein könnte?Ich vermute, das hat mit meinem Vater zu tun. Er war echt gut darin, meine Phantasie anzuregen. Zum Bei-spiel musste ich klassische Romane lesen und ein Kapitel dazuschreiben – Huxleys „Schöne neue Welt“, Hesses „Siddhartha“, „Moby-Dick“. Dad baute mir auch eine Holzburg in den Garten. Das war meine Schutzblase, mein Reich. Dort verbrachte ich die meiste Zeit, dort konnte ich in alle möglichen Charaktere schlüpfen. Das war der Anfang meiner Schauspielerei.Wer Ihre Biografie ein wenig kennt, weiß um das schwierige Verhältnis zu Ihrem Vater.In seinen letzten Jahren kamen wir uns wieder nahe. Sein Herzinfarkt 2008 hat mich tief getroffen. Ich bin dankbar für die Zeit, die uns gemeinsam noch blieb.Wie viel von der Holzburg Ihrer Kindheit steckte denn später in dem Schloss, das Sie in Deutsch-land kauften?Wenn ich an das Schloss denke, dann ist es vor al-lem der Moment, in dem ich es zum ersten Mal sah. Es war ein Wintertag, ich fuhr mit dem Auto durch einen verschneiten Wald, im Radio lief Wagners „Parsifal“, und als ich aus dem Wald rausfuhr, schien draußen die Sonne, der Schnee glitzerte, und da war dieses Schloss … In diesem Moment

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I l l u s I l l u s F ly i n gF ly i n g

Zuerst verzauberten sie uns mit Red Bull Flying Bach.

Jetzt mit echten Illusionen: die Berliner Breakdance-Weltmeister Flying Steps

und ihre magische B-Boy-Show.

Text: Florian Obkircher, Bilder: Ruud Baan

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Unfassbar: B-Boy Benny

hebt mitten im Headspin ab.

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lektronische Beats pochen durch die Arena, die aussieht wie ein Zirkuszelt. Blitze zucken über die Bühne, Nebelschwaden erheben sich, Tänzer erscheinen wie aus dem Nichts, bewegen sich im Rhythmus der pushenden Beats, harte Schrittfolgen, akrobatische Sprünge, alles blitzschnell.

Da tritt noch ein Tänzer auf. Er trägt ein blaues Glitzerkostüm, einige Moves, dann beginnt er sich auf dem Kopf zu drehen. Schneller, immer schneller. Die Nebel lichten sich, die Musik schwillt noch weiter an, die anderen Tänzer weichen zurück an den Rand der Bühne. Der B-Boy dreht sich weiter, dann streckt er die Arme seitlich vom Körper wie Rotoren eines Helikopters und hebt ab. Zentimeter für Zentimeter. Dreht sich, schwebt höher und höher. So als ob ihm die Schwerkraft nichts anhaben könnte. Verblüffung im Publikum, einige springen auf, andere halten sich die Hand vor den Mund.

UnglaUblich. Wie zUr hölle macht der das?

d e r K o p f d r e h e rDer B-Boy im blauen Kostüm heißt Benny Kimoto. Seinen Namen findet man unter anderem im Guinness-Buch der Rekorde, denn er schafft so viele Kopfdrehungen am Stück wie niemand sonst auf der Welt: Unglaubliche 62 Mal kann Benny um seine eigene Achse kreiseln, ohne mit einem anderen Körperteil als der Schädeldecke den Boden zu berühren – und, wie man seit diesem Abend im Berliner Tempodrom weiß, manchmal nicht mal mit der.

Benny ist einer von elf Tänzern, die zur Generalprobe von Red Bull Flying Illusion baten. Geladen sind an diesem Abend

Gut gegen Böse: Im Zentrum der Show steht der Kampf zwischen Flying Heroes (blaue Kos-tüme) und Dark Illu-sions (in Schwarz).

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Freunde und Kollegen. Die Weltpremiere der 80-minütigen Show findet im März statt – und verbindet erstmals zwei Welten miteinander: Breakdance und Illusion.

Da tauchen Tänzer aus dem Nichts auf. Da machen sich Schatten von B-Boys selb-ständig. Da verändern sich die Kostüm-farben mitten im Breakdance-Solo, da verwandeln sich Menschen in Säulen.

Red Bull Flying Illusion, das ist die Eroberung der Illusion durch den Tanz. Überraschend, überzeugend, verblüffend, atemberaubend.

TanzT der noch? oder fliegT der schon?

d i e W e l t m e i s t e rDie Berliner Urban-Dance-Company Flying Steps verschmelzt nicht zum ersten Mal Welten: Vor drei Jahren entwickelten die Breakdance-Weltmeister ihre Show Red Bull Flying Bach, bei der sie Headspins

wie man sich den typischen Magier vor-stellt. Der dreißigjährige Ulmer gilt in der Szene als 21.-Jahrhundert-Update der Illusionskunst. Er schwingt Spraydose statt Zauberstab, lässt BMX-Bikes statt weißer Kaninchen erscheinen. Zimmer ist der einzige Deutsche, dem Siegfried und Roy den „Golden Lion Award“ verliehen, den Oscar der Magier-Welt. Er designte die Illusionen für Janet Jacksons Live-Show, Bruder Michael lud ihn 2007 für eine Privatvorstellung zu sich nach Hause und wurde blass vor Begeisterung: „Oh mein Gott, das ist das Coolste überhaupt!“

Doch auch für einen Ausnahme-Illu-sionisten wie Florian Zimmer ist die neue Show kein Spaziergang. „Die Tricks zu ent wickeln war brutal viel mehr Arbeit, als ich anfangs gedacht hatte“, sagte er kurz vor Beginn der Generalprobe hinter der Bühne. „Null Erfahrungswerte. Es hatte ja noch niemand vorher die Idee, einen B-Boy schweben zu lassen, während er sich auf dem Kopf dreht.“

Nun, am Ende der Probe, nachdem alles geklappt hat und die Begeisterung des Publikums auch hinter der Bühne nicht zu überhören ist, atmen Bassil und Zimmer erleichtert auf. „Die Richtung stimmt schon mal“, sagt der B-Boy. Der Illusionist nickt zustimmend.

Seit fast zwei Jahren arbeiten die bei-den an dem Projekt. Die Idee trägt Bassil sogar noch länger mit sich herum. „Seit ich zum ersten Mal Michael Jacksons ‚Moonwalk‘ sah“, sagt er. „Und seine lean illusion, bei er sich im Stand nach vorne lehnt. Die Leute fragten sich damals: Hat Jackson dafür einen speziellen Muskel trainiert? Ist das wahres Können? Oder nur ein Trick?“

Da fällt ihm Zimmer ins Wort. „Nur ein Trick?“

er lachT. „Nur? leg dich nichT miT meiner magier-ehre an!“

d i e s u p e r h e l d e n Red Bull Flying Illusion ist keine Magie-show, die einen Trick an den anderen reiht. Die Illusionen sind Teil einer Choreo-grafie. Sie helfen als dramaturgische Elemente eine Geschichte zu erzählen, die vom Kampf zwischen zwei verfeindeten Gruppen handelt: Alle zehntausend Jahre erscheinen die düsteren Gestalten der Dark Illusions auf der Erde, um die Flying Heroes zum Kampf zu fordern. Eine Nacht haben die Helden Zeit, die dunklen Mächte wieder in die Unterwelt zu vertreiben. Gelingt ihnen das nicht, erlischt das Licht des Lebens für immer.

und Windmills mit Johann Sebastian Bachs Barockmusik vereinten. Red Bull Flying Bach machte die Flying Steps einem brei-ten Publikum bekannt. Brachte ihnen den deutschen Musikpreis Echo Klassik, Auf-tritte im Deutschen Bundestag, beim Euro-vision Song Contest, insgesamt 180 Shows in 24 Ländern, bisher über 200.000 Live-Zuschauer, und diese Zahl wird weiter steigen: Allein 2014 stehen fünfzig weitere Aufführungen auf dem Programm.

Geht es nach Vartan Bassil, wird Red Bull Flying Illusion aber eine ganz neue Dimension eröffnen. „Bei Red Bull Flying Bach gibt es eine kleine Bühne, ein Klavier und ein wenig Licht“, sagt der Mitgründer und Künstlerische Direktor der Flying Steps. „Die neue Show ist ein Feuerwerk aus Illusionen, Visuals, Musik und den besten Tänzern der Welt.“ Dazu gibt’s eine 3-D-Lichtshow, durch die sich das Bühnen-bild im Sekundentakt verändert, und hymnische Show-Musik, eingespielt von einem ganzen Orchester, unterlegt mit Hip-Hop-Beats. Das Team von Red Bull Flying Illusion umfasst 66 Leute, neben den Tänzern sind das Kostümdesigner, Visualisten, Komponisten, Bühnenbildner.

Und ein illUsionisT. der heissT florian zimmer Und kann Tänzer fliegen lassen.

d e r m a g i e rLederjacke und Jeans statt Frack und Zylinder: Florian Zimmer sieht nicht aus,

„es haTTe ja noch nie-mand vorher die idee, einen B-Boy schWeBen zU lassen, Während er sich aUf dem kopf drehT.“

Künstlerischer Direktor und Chef-choreograf Vartan Bassil (li.) und

Illusionist Florian Zimmer. Die beiden lernten sich vor zwei

Jahren bei einer Aufführung von Red Bull Flying Bach kennen.

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Page 49: The Red Bulletin März 2014 - DE

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ass das an eine Superheldengeschichte von Marvel Comics erinnert, ist kein Zufall. Bassil wählte für die Show elf der besten Tänzer der Welt aus. „Sämtlich Spezial­talente auf ihrem jeweiligen Gebiet“, sagt er. „Von Breakdance bis Pop­Locking, von House bis Hip­Hop – jeder der elf hat Superkräfte.“ Benny zum Beispiel, der sich minutenlang am Kopf drehen kann. Oder die Griechin Kalli, deren Hände wie Messer durch die Luft wirbeln. Oder Minzy, die beim Tanzen aussieht, als würde sie schweben. Oder Rubberlegz, der seine Beine verbiegen kann, als wären sie tat­sächlich aus Gummi.

Oder Junior, der auf den Armen besser läuft als andere auf den Beinen. Als Zwei­jähriger infizierte sich der französische B­Boy mit Polioviren. Seitdem kann er sein rechtes Bein nicht mehr richtig bewegen. Davon ließ er sich aber nicht aufhalten – und entwickelte seinen ganz eigenen, ober­körperbetonten Breakdance­Stil. „Bestia­lisch“, sagt er, sei sein Stil, „animalisch!“, er lacht. „Vermutlich hat man mich des­halb den Dark Illusions zugeteilt!“

Als Junior vor einem Jahr von Bassil einen Anruf bekam, zögerte er keine

Sekunde mit der Zusage. Er hatte schon auf den größten Bühnen Frankreichs getanzt, allerdings im Rahmen von Groß­produktionen. Nun darf er einer von elf Solisten sein. Einer von elf Superhelden. „Bei Cirque du Soleil ist man als Tänzer anonym. Hier stehe ich im Vordergrund“, sagt er. „Das macht mich stolz.“

Seit September proben er und seine Kollegen in der Berliner Dance­Academy der Flying Steps. Zehn Stunden pro Tag, sechs Tage die Woche.

Was ist die größte Herausforderung? „Die verschiedenen Stile der Einzel­

tänzer zu einem Ganzen zu vereinen“, sagt Bassil. „Wir haben keinen Text, um die Handlung zu erzählen. Nur die Körper der Tänzer, die Choreografie, die Illusio­nen. Red Bull Flying Illusion wird überall in der Welt verstanden werden, ohne Übersetzung.“

Für die Tänzer, ergänzt Junior, kommt eine zweite große Herausforderung dazu: Sie sind nicht nur Tänzer, sondern auch Techniker. „Normalerweise bist du voll auf die Musik fokussiert. Das kannst du blind machen“, sagt Junior. „Wenn du neben den Moves aber gleichzeitig noch

Die französische Tänzerin Minzy und

Headspin-Rekord-halter Benny

in voller Aktion.

R e d B u l l F l y i n g i l l u s i o n a u F d e u t s c h l a n d - t o u R :

2 1. – 24 .3. B e R l i n , t e m p o d R o m ( p R e m i e R e )

25. – 2 7. 4 . F R a n k F u R t, J a h R h u n d e R t h a l l e

9. – 11.5. oBeRhausen, könig-pilseneR-aRena

3 0.5. – 1.6. h a m B u R g , o

²  W o R l d

2 0. – 2 2.6. s t u t t g a R t, p o R s c h e-a R e n a

2 7. – 2 9.6. kö l n , l a n x e s s a R e n a t i c ke t s a u f r e d b u l l f l y i n g i l l u s i o n .c o m

Dauf die Illusionen konzentrieren musst, wird’s kompliziert.“

Zimmer nickt. Das Projekt, sagt er, sei für alle Beteiligten Neuland. „Wir alle sind mit völlig neuen Situationen konfrontiert. Der Aufwand ist enorm.“ Dann deutet er hinaus in die Zuschauerränge. „Aber er lohnt sich. Das weißt du spätestens, wenn alle da draußen sehen: Benny hebt bei seinem Headspin ab.“

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Seba

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Der britische Polar-Filmer durchquerte die Antarktis mit gebrochenen Rippen, erforschte Grönland per Kiteschirm und zählt Leonardo DiCaprio

zu seinen Fans. Uns hat er seine Überlebenstricks verraten. Interview: Andreas Rottenschlager

SebaStian Copeland

Der Eismann

Morgens und abends kochten wir Menüs in Schmelzwasser. Man kann mittlerweile fast jedes Gericht in dehydrierter Form kaufen: beef bourguignon, pasta Fettuc­cine alfredo – du brauchst viel Fett und Kohlenhydrate. Zwischen den etappen aß ich paranüsse. die bieten das beste Gewicht­Kalorien­Verhältnis. die Wahl des proviants verlangt wissenschaftliche Sorgfalt. Jede Kalorie wird gezählt.In Ihren Foto- und Filmprojekten thema-tisieren Sie die Gefahren des Klima-wandels. Worin besteht die größte

the red bulletin: Bei Ihrer Grönland-Durchquerung 2010 saßen Sie und Ihr Partner während eines Blizzards sieben Tage in Ihrem Zelt fest. Wie schafften Sie es, nicht durchzudrehen? sebastian copeland: Zu beginn hielt mich das adrenalin wach. ich machte mir Sorgen, der Sturm könnte unser Zelt be­schädigen. Später wurde das einschlafen zum problem. der Wind rüttelte mit bis zu 130 Kilometern pro Stunde an den Zeltwänden. ich fühlte mich, als würde ich in einer Jet­turbine campieren.Worüber haben Sie sich mit Ihrem Expeditionspartner Eric McNair-Landry sieben Tage lang unterhalten?die Wahrheit ist: du unternimmst keine polarexpedition, um Freunde fürs leben zu finden. du suchst dir einen profi wie eric, der die Mission mit großer Wahr­scheinlichkeit durchziehen kann. Wir führten keine tiefgründigen Gespräche über unsere Jugend. den Großteil des tages verbrachten wir mit nachdenken. ab und zu spielten wir eine partie Schach. Was ist die wichtigste mentale Eigen-schaft, die man sich für eine Polar-expedition antrainieren muss?der Kopf ist fraglos wichtiger als der Kör­per. die physische Vorbereitung ist der leichte teil: du gehst ins Fitness­Studio und baust Kondition auf. Schwieriger ist der Umgang mit Schmerz: teil meines trainings war, mir eine 50­Kilo­Weste anzuziehen und zwei Stunden durch die berge zu marschieren. logischerweise bist du nach fünf Minuten völlig erschöpft. aber da musst du durch, auch wenn’s weh tut. Wenn du bei so was schlappmachst, was willst du dann in der antarktis?In Grönland haben Sie sich auf Skiern von einem Kiteschirm ziehen lassen und mit 595 Kilometern in 24 Stunden einen neuen Streckenrekord aufge-stellt. Wann haben Sie dabei gegessen?

Wie haben Sie Leonardo DiCaprio dazu gebracht, das Vorwort für Ihr Fotobuch „Antarctica: The Global Warning“ zu schreiben?ich arbeite in den USa für die Umwelt­schutzorganisation Green Cross internatio­nal und habe mit leo 2002 eine initiative für den earth Summit in Johannesburg vorbereitet. danach kam er öfter zu mei­nen Vorträgen. ich halte leo unter allen prominenten für einen der engagiertesten Umweltschützer. Was dieser Mann sagt, können Sie ihm glauben.Sie haben sich 2011 gleich zu Beginn Ihrer Antarktis-Expedition zwei Rippen gebrochen. Wie konnten Sie die rest-lichen 75 Tage durchhalten?ich bin während eines Kiteschirm­Manö­vers auf sogenannte Sastrugi gestürzt, vom Wind geschliffene eisformationen. ironischerweise hatte ich wenige tage zuvor einen befreundeten abenteurer in Kapstadt zum abendessen getroffen. er erzählte mir, wie er sich einmal während einer expedition eine Rippe gebrochen hatte. ich fragte: „Was hast du gemacht?“ er antwortete: „painkiller geschluckt und weitermarschiert.“ diesen Rat habe ich dann nach meinem Unfall befolgt – weil ich wusste, dass auch er es mit gebroche­ner Rippe geschafft hatte.Welche Erkenntnisse nehmen Sie aus Ihren Expeditionen mit in den Alltag?erstens: probleme verschwinden nicht durch Jammern. Zweitens: lerne beschei­denheit. expeditionen erfordern ein star­kes ego – aber es gibt nichts effizienteres als das ausgesetztsein in einer eiswüste, um dich bescheidenheit zu lehren. du steigst aus dem Flugzeug, setzt deinen Fuß aufs eis und weißt: Jetzt liegen vier­tausend Kilometer Strecke vor dir.

Schwierigkeit, die Menschen für den Umweltschutz zu sensibilisieren?Wir werden immer mehr von den Konse­quenzen unserer Handlungen isoliert: Stromrechnung, Müllabfuhr – alles lässt sich komfortabel mit einem Scheck lösen. Wenn du aber wochenlang in einem Zelt im Schnee lebst, fällt dir jede einzelne Konservendose auf. du denkst dir: „Wer war der idiot, der hier campiert hat?“

„Du schläfst nicht gut, wenn der Wind

mit 130 km/h an deiner Zeltwand

rüttelt.“

Sebastian bei „Sport & Talk aus dem Hangar-7“,am 3. 3. um 21.15 Uhr bei ServusTV; „Höllentourauf dem Eis“ – die Doku, am 5. 3. um 21.15 Uhr

52 the red bulletin

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Umweltaktivist Sebastian Copeland

2009 auf dem Weg zum Nordpol: „Jam-

mern hilft nicht!“

NameSebastian Copeland

Geburtsdatum/-ort 3. April 1964, Paris

BerufFotograf, Dokumentarfilmer und Umweltschützer

Filme„Into the Cold: A Journey of the Soul“ (2010) über seinen 600-Kilometer-Fußmarsch zum Nordpol; „Höllentour auf dem Eis“ (2013) über die Durch-querung Grönlands (2300 Kilometer) per Kiteschirm

Promi-StatusCopeland ist der Cousin von Orlando Bloom und war von 1990 bis 1992 mit Brigitte Nielsen verheiratet.

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Wie es sich anfühlt, im eigenen Erfolg gefangen zu sein, und wie man da wieder rauskommt: Brian Fallon von The Gaslight Anthem über seine Emanzipation von Bruce Springsteen. Text: Jon Coen Bilder: Matthew Salacuse

Es war am 30. März 2013 im Troxy, einer ziemlich großen Londoner Veranstaltungslocation, spät-abends, backstage. „Auf einmal fühlte es sich an, als wäre alles gesagt. Wir dachten: ‚Warum tun wir das alles überhaupt?‘ Und plötzlich waren da Gedanken, Schluss zu machen … ernsthafte Gedanken“, sagt Brian Fallon, der Frontmann der Band The Gaslight Anthem. Keine Schreiduelle, ergänzt er, nein, auch keine gegen die Wand geworfenen Bierdosen. Nichts. Nur ein zivilisiertes, ruhiges Gespräch darüber, die Band aufzulösen.

Wir sitzen in New York, bei Artichoke Basille’s Pizza, als Fallon die Geschichte jener Nacht erzählt, „niemand kannte die Story bisher“. Die Juli-Hitze-welle ist zwar überstanden, aber es hat spätnachts immer noch über 30 Grad und eine Luftfeuchtigkeit wie im Dschungel.

„Brutal! Wie viel Grad hat es … 38?“, fragt Fallon. Es ist eine eher rhetorische Frage, während er sich über ein Stück Margherita mit frischem Basilikum hermacht.

Dank der Klimaanlage ist der Raum halbwegs erträglich, aber nicht wirklich kühl. Brian Fallon hat Auftritte an Orten wie dem Londoner Wembley-stadion hinter sich, aber am wohlsten fühlt er sich immer noch in einfachen, günstigen Lokalen wie diesem. Er kennt einen ganzen Haufen an Pizzerien in New Jersey, in denen man günstig essen kann, erzählt er. Filme lädt er über iTunes runter, weil sie dort um einen Dollar günstiger sind als bei seinem Kabelanbieter.

Fallon wuchs in New Jersey auf, in der Nähe des Strandes. In New Brunswick, einem College-Städtchen

Meine Regeln.mein spiel.

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zwischen New York und Philadelphia, gründeten er, der Gitarrist Alex Rosamilia, der Schlagzeuger Benny Horowitz und der Bassist Alex Levine – selbstverständlich alle in den damals obligatorischen Punk-Outfits – eines Tages ihre Band.

2007 veröffentlichten sie ihr erstes Album „Sink or Swim“ und gingen damit auf Tour. Sie spielten selten vor mehr als 150 Leuten, Fallon war damals schon Mitte zwanzig.

„Jimi Hendrix und Kurt Cobain waren mit 27 tot“, sagt er. „Wir hatten gerade mal angefangen. Und null Ahnung, ob das alles zu irgendwas führen würde. Mit den Einnahmen der einen Show konnten wir uns gerade mal die Fahrt zur nächsten leisten. Ja, klar, unsere Eltern unterstütz-ten uns, aber zwischendurch kamen Sätze wie ‚Vielleicht solltest du dir einen Plan B überlegen‘. Wir mussten das also auf die Reihe kriegen. Und ziemlich schnell.“

Im Sommer 2008 veröffentlichten The Gaslight Anthem „The ’59 Sound“, einen grandiosen Mix aus Punk und Americana. Ein großer Wurf. Das Album war wie ein Mikro direkt an den Wurzeln der amerika-nischen Musik. Zwei ausverkaufte Shows im legendären Stone Pony in Asbury Park, New Jersey, einer der bekanntesten Loca-tions überhaupt.

Klingt alles (mehr als nur) ein bisschen nach dem Plot eines Springsteen-Songs? Da ist was Wahres dran. Auch The Boss wurde unter anderem mit Auftritten im Stone Pony berühmt. Bruce Springsteen hatte mit seiner E Street Band die Bio-

„Ich wIll nIcht nur Akkorde zupfen, ich will Riffs spielen.“

The Gaslight Anthem spielten die zweite Show ihrer Karriere im „Only Game in Town“ in Somerville, New Jersey: vor zwanzig Leuten.

grafie von The Gaslight Anthem praktisch vorgelebt, bevor die überhaupt geboren waren. Vier Jersey-Jungs aus Arbeiter-familien, die in ihren Converse davon träumen, vom Rock ’n’ Roll leben zu kön-nen. Bruce ist für diese Gegend, was John F. Kennedy für Boston war: derjenige von ihnen, der es wirklich geschafft hat.

Als The Gaslight Anthem mit „The ’59 Sound“ auf Tour waren, kam kaum ein Artikel über die Band ohne Bezugnahme auf Springsteen aus. 2009 machte Bruce die Beziehung zur Band sozusagen offiziell, als er beim Glastonbury Festival in Schott-land gemeinsam mit The Gaslight Anthem „The ’59 Sound“ spielte.

Eine große Ehre für die Band und ein weiterer Push für ihre Karriere. Aber es reicht, einen Gaslight-Song zu hören oder gute fünf Minuten mit Fallon zu reden, um eine Idee davon zu kriegen, wie vielfältig Fallons Einflüsse sind. Ständig erwähnt er Menschen, die ihn inspiriert haben; „während ich ‚The ’59 Sound‘ geschrieben habe, war es zum Beispiel Sam Cooke“.

Fallon liebt auch die Rolling Stones. Er schwärmt von Mike Ness. Er zeigt ein Tattoo, das seine Verehrung für Greg Dulli von den Afghan Whigs ausdrückt (und übrigens von Bryan Kienlen, Bouncing-Souls-Bassist, gestochen wurde). Er ver-gisst in kaum einem Gespräch darauf, Pearl Jam als seine Lieblingsband zu bezeichnen. An diesem heißen Abend im Juli spricht er außerdem über Bob Dylan. Und dann noch über Lawrence Arms, Steve Earle, Lucero und, und, und.

fallons Problem mit dem Springsteen-Vergleich fing an, als er 2010 „American Slang“ schrieb, und ver-stärkte sich 2012, als er mit The Gaslight Anthem nach

Nashville fuhr und „Handwritten“ auf-nahm, das vierte Studioalbum der Band. Das Album stürmte die Charts, aber hart-näckig wurde immer wieder die Frage gestellt, wie viel Bruce immer noch im Gaslight-Erfolg steckte.

„Das mit Springsteen hat den Leuten zwar gefallen. Aber ich will nicht wegen des Erfolgs anderer weiterkommen. Ich bin Songwriter. Ich liebe mein Handwerk und alles, was dazugehört – die Poesie, T. S. Eliots Gedichte, die Blues-Platten. Ich habe zwanzig Jahre gebraucht, um Springsteen und The Clash wirklich zu ver-stehen. Ich mag ihre Songs immer noch sehr. Aber es gibt nichts mehr, was ich für mich noch aus ihnen rausholen könnte.“

Obwohl er noch kein Soloalbum ver-öffentlicht hat, haben Brian Fallon und seine Gibson-Akustikgitarre ihre eigene Anhängerschaft. 2011 haben Fallon und Ian Perkins, der die Gaslights seit 2010 mit Gitarre und Background-Vocals verstärkt, ihr Side-Project The Horrible Crowes ins Leben gerufen. Sie nahmen das Album „Elsie“ auf, die Songs darauf sind noch düsterer als die Gaslight-Balladen.

Die Karrierewege der beiden Bands waren vollkommen unterschiedlich.

„Unser zweites Gaslight-Anthem-Kon-zert überhaupt hatten wir im ‚Only Game in Town‘ gespielt, das ist eine Art Spiel-zeuggeschäft in Somerville, New Jersey. Vor ungefähr zwanzig Leuten, in einem sehr kleinen Raum.“

Im Gegensatz dazu fand der erste Gig der Horrible Crowes im Bowery Ballroom statt, an New Yorks Lower East Side. Der zweite im berühmten Troubadour, West Hollywood.

„Beide Shows ausverkauft. Verrückt!“, erinnert sich Fallon.

Er würde so oder so einen erfolgreichen Weg vor sich haben, ob nun mit Gaslight Anthem oder den Horrible Crowes.

Was also passierte im Backstage- Bereich der eingangs erwähnten Londoner Show an jenem Märzabend 2013?

„Es war ja nicht so, dass uns das Thema über Jahre verfolgt hätte. Auf einmal war es da. ‚It’s better to burn out than to fade away‘ (aus Kurt Cobains Abschiedsbrief; Anm.), heißt es ja. Also: wenn schon auf-hören, dann kurz und schmerzlos. Mir ist lieber, die Leute fragen: ‚Wo ist diese Band geblieben?‘, als sie fragen sich, wann wir’s endlich lassen. Dafür liebe ich die Band und was wir erreicht haben, zu sehr.“

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Wichtigstes Thema der Gaslights und ihres Frontmanns war zuletzt, sich als Künstler zu emanzipieren. Und das auch deutlich zu sagen.

„Ich möchte niemand anderer sein als ich selbst. Ich will mein eigenes Stück vom Kuchen. Ich will nicht das Stück von Bruce, nicht das von Joe Strummer und auch nicht das von Paul Westerberg.“ Er wird ziemlich emotional. „Ihr Stück ist ihr Stück. Gehört ihnen. Ich werd’s nicht essen – auch wenn ich mir karrieremäßig ins Knie schieße. Ich habe schließlich nicht mit etwas angefangen, um es auf die Art der anderen zu machen. Es ist mein Spiel. Und ich mache die Regeln.“

Wie das aussieht, zeigte er am Pier 26 am 28. Juli. Nach drei super-erfolgreichen Nächten in New

York in Serie, während der Zugabe, kamen „Bru-huce!“-Sprechchöre aus dem Publi-kum, sie hallten über den Hudson River. In diesem Moment hörte Fallon auf, das Spiel mitzuspielen. Er drehte sich um, schmetterte „Teenage Wasteland“ von The Who und verließ die Bühne.

Am Tag darauf schüttete er in einem Online-Posting sein Herz aus: Er wolle nicht mehr in eine fremde Schublade gesteckt werden. Nie mehr.

Sein Posting löste in der Band eine Diskussion aus und führte zu ganz neuen Inspirationen. Horowitz sprach über John Bonhams Groove, Rosamilia übers Klavier-spielen, Perkins schlug Slide-Gitarre vor. „Perfekt!“, sagt Fallon. „Ich will nicht nur Akkorde zupfen, ich will Riffs spielen. Mich mit Blues beschäftigen. Ich will etwas anderes machen. Ich spiele für mich und nicht für sie. Man braucht ein gewisses Maß an Egoismus, um selbstlos werden zu können.“

Fallon schlug vor, die Songs, an denen er für sein Soloalbum gearbeitet hatte, auf die nächste Gaslight-Platte zu nehmen. Die Entscheidung darüber fiel einstimmig aus. The Gaslight Anthem würden weiter-machen.

„Ich hatte angefangen, eine Liste mit Typen zu erstellen, die sich von ihren Bands distanziert haben. Ryan Adams ist einer von ihnen. Whiskeytown war eine gute Band, aber sie haben keine Nummer wie ‚Heartbreaker‘ geschrieben. Das war Ryan. Bei mir ist es anders. Ich weiß, dass ich genau das machen kann, was ich machen muss – und zwar gemeinsam mit diesen Jungs.“www.gaslightanthem.com

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9 0 To p - At h l e te n l a u fe n , b i k e n u n d p a d d e l n d u rc h d e n g rö ß te n u n d g ra u s a m s t e n D s c h u n g e l d e r W e l t . S i e s i n d K i r i m bAWAS , s o n e n n e n d i e i n d i a n i s c h e n S t ä m m e i h re g rö ß te n Kä m p fe r. T e x T : F e r n a n d o G u e i r o s , B i l d e r : M a r c e l o M a r a G n i u n d F a B i o P i v a

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z o n A s

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„ E r s t k o n n t E i c h n i c h t E i n s c h l a f E n . U n d a ls i c h d a n n e n d li c h e i n w e n i g d ö ste , b i s s m i c h d i es e r K ä fe r .“

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Höchststrafe: Renato Campos kämpfte sich

über vier Stunden lang durch den Dschungel – und später gab der

Kajakfahrer seines Teams auf.

Drei Uhr früh im Herzen des Amazonas-Regen-walds: drückend schwüle 28 Grad Lufttempe-ratur. Nur die Lichtfinger von Stirnlampen schneiden durch die stockdunkle Nacht. Neun-zig Athleten erwartet auf dem Stammesgebiet der Inhaã-Bé ein erbitterter Kampf – gegen-einander, gegen den Dschungel und seine Gefahren –, den sie in dreißig Dreier-Teams bestreiten werden, jeweils aus einem Läufer, Mountainbiker und Kajakfahrer bestehend.

Die dreißig Läufer haben bei den Inhaã-Bé übernachtet, unmittelbar vor dem Start kommt noch Hilfe von oben. Im Schein der Stirn-lampen tanzen vier Indio-Frauen – sie erbitten von den Göttern Mut und Kraft für die „Kirim-bawas“, wie sie die Athleten nennen, so wie ihre großen Krieger. Eine fünfte, älter als die anderen, trägt einen Korb glimmender Kräuter vor sich her und hüllt alles in dichten Rauch. „Er reinigt den Geist“, erklärt sie.

Pericles Villaça, 39, Läufer, hustet den reinigenden Rauch aus, grinst und sagt: „Stell dir ein Laufband in die Sauna und lauf los. Ungefähr das erwartet uns. Abgesehen von den Gefahren des Dschungels, denen du in einer Sauna eher nicht begegnest.“

Bei den Eingeborenen haben die Läufer in einfachen Hängematten übernachtet – nicht optimal, um richtig auszuruhen. Die 33-jähri-ge Läuferin Fernanda Maciel sieht aus wie nach einem Boxkampf. „Erst konnte ich nicht und nicht einschlafen. Als ich endlich doch ein bisschen döste, biss mich dieser Käfer. Um zwei Uhr früh war das Auge so zugeschwollen, dass ich zum Arzt musste.“

Manaus

BRaSilien

Verabschiedung der athleten durch den Stamm der inhaã-Bé, inklusive einholung nötiger Hilfe von ganz oben

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„ I r g e n d was h at m e I n e n w eg g e k r eu zt. es wa r

s c h wa r z u n d g r o s s u n d s c h n e ll .“

Alexandre Moura beim Durchqueren eines der Flüsse auf der Lauf­

strecke. Er wurde Zwölfter, sein Team kam am Ende auf Platz drei.

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Knapp 30 km/h Schnitt erreichten die besten

Mountainbiker auf dieser Strecke – Valmor Hausmann quälte sich aber vergeblich über die 86 Kilometer. Der Kajakfahrer seines Teams schaffte es nicht ins Ziel.

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„ I c h w e I s s n I c h t, wa s s c h l I m m e r wa r : d i e S c h w ü l e d e S d S c h u n g e l S o d e r d i e h i tz e d e r p r a l l e n S o n n e .“

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Läufer und Mountainbiker ihres jeweiligen Teams somit umsonst waren. Die Schnells-ten sind fünfeinhalb Stunden unterwegs, die Letzten erreichen erst nach mehr als sieben Stunden das Ziel.

Über Manaus, die Hauptstadt des Bundesstaats Amazonas, bricht bereits die Nacht herein, als Marcelo Lins aus seinem Kajak klettert. Mit der zweitschnellsten Zeit in der Einzelwertung holt er für Team Xingu den Gesamtsieg bei Red Bull Ama-zônia Kirimbawa. „Noch nie habe ich ein so langes und so hartes Rennen bestritten. Meine Hände sind wund, die Hitze, der Durst waren so grausam. Aber wir haben es geschafft“, sagt er. Dann hebt er den Kopf und grinst: „Kirimbawas eben.“

Die Kajakfahrer so wie hier im Bild Lucas Maravalhas hatten den brutalsten Job: 50 Kilometer strom-aufwärts. Maravalhas war knapp sieben Stunden unterwegs.

Das Rennen startet in völliger Dunkel-heit. Vor den Läufern liegen fünfzig Kilo-meter auf verschlungenen Pfaden durch dichtesten Dschungel, über holprige Wege, durch hüfttiefe Flüsse. Als der erste von ihnen – es ist Fernando Bezerra – drei Stunden und fünfzehn Minuten nach dem Start das Ziel erreicht, klettert die Sonne gerade über die Baumwipfel.

Wie war’s?„Beängstigend. Da drin bist du allein

mit der Wildnis. Irgendwas hat wenige Meter vor mir den Weg gekreuzt, ich konnte es nicht erkennen, es war schwarz und sehr groß und sehr schnell.“

Auch die Mountainbiker ahnen nicht, was sie auf der 86 Kilometer langen mat-schigen Uphill-&-Downhill-Strecke erwar-tet. Dennoch schaffen die Besten einen Schnitt von knapp 30 km/h, der Schnellste überquert nach 2:55 Stunden die Ziellinie bei der Militärbasis der brasilianischen Armee im Amazonastiefland.

Wie war’s?„Ich habe nach den ersten Kilometern

zu schwitzen begonnen und nicht mehr aufgehört“, erzählt Rubens Valeriano Donizeti, 34, keuchend, mit zitternden Armen und Beinen. „Gegen Ende gab es einen Abschnitt in offenem Terrain. Ich weiß nicht, was schlimmer war: die Schwüle des Dschungels oder die Hitze der prallen Sonne.“

Den allerbrutalsten Part haben wohl die Kajakfahrer erwischt, die als Letzte ins

Rennen gehen. Die Mittagssonne brennt gnadenlos, ihre fünfzig Kilometer lange Strecke führt flussaufwärts gegen die Strömungen des Amazonas, des Rio Negro und des Rio Solimões. Acht geben völlig entkräftet und verzweifelt auf – ver zweifelt, weil die Anstrengungen der

„ M e i n e H ä n d e s i n d w u n d , d i e H i tz e , d e r d u r st, s o g r a u s a m   …“

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Amerikas Actionsport-Legende trifft Deutschlands größtes FMX-Talent. Ein Gespräch über rotierende Motorräder, hilfreiche Stürze und

das Backflip-Geheimnis auf YouTube.Interview: Andreas Rottenschlager, Bild: Norman Konrad

Travis PasTrana & Luc ackermann

Wie man fliegt

sind. Im Jahr 2000 probierte es Carey Hart (FMX-Profi aus Las Vegas, Ehemann der Popsängerin Pink) als einer der Ersten und stürzte. Eine Woche später versuchte ich den Backflip bei den X Games in San Francisco, brach mir den Fuß und bekam Hausarrest von meiner Mutter. Wie bereitet man sich auf Stürze vor?pastrana: Je besser dein Körper trainiert ist, desto leichter steckt er den Aufprall weg. Du musst stark und gleichzeitig beweglich sein. Du solltest ein Motorrad in der Luft über deine Schultern wuchten und dich wieder auf die Maschine zurück-ziehen können. Wenn ich als Jugendlicher gewusst hätte, welche Tricks eines Tages

the red bulletin: Travis, du bist elf­facher X­Games­Sieger, hast den ersten Doppel­Backflip auf einem Motorrad gelandet: Was ist die wichtigste Eigen­schaft eines Freestyle­Motocrossers?travis pastrana: Du musst Risiken analysieren lernen. Es gibt Rennfahrer, die ihr Motorrad am Rundkurs beherr-schen, und Freestyler, die komplizierte Tricks in der Luft zeigen. Beim Freestyle-Motocross musst du beides kombinieren. Du brauchst dicke Eier, darfst aber nicht übermütig werden – sonst tut’s weh.Wie erkennt ein Fahrer, welchen Trick er nicht springen sollte?pastrana: Es gibt eine innere Stimme, die fragt: „Ist der Trick das Risiko wert?“ Heutzutage können Athleten ihre Sprünge mithilfe riesiger Landekissen oder Foam-Pits (mit Schaumstoffquadern gefüllte Gruben; Anm.) weitgehend gefahrlos trainieren. Die Tricks werden immer komplizierter, gleichzeitig entwickelt sich das Material weiter. Du musst für dich selbst herausfinden, ob deine Chancen gut genug stehen.Luc, du hast deinen ersten Backflip in einem Bewerb als Zwölfjähriger gelandet – ein Weltrekord. Wie nähert man sich diesem Trick an?luc ackermann: Ich habe meinen Bru-der Hannes beim Training beobachtet – der ist vierfacher deutscher FMX-Meister. Ich wollte ihm den Trick nachmachen. Meinen ersten Rückwärtssalto habe ich am Mountainbike in ein Foam-Pit am Fuß-ballplatz von Niederdorla in Thüringen versucht. Als ich die Bewegung drauf-hatte, wechselte ich aufs Minibike, später auf die 85-ccm-KTM. pastrana: Als ich ein Teenager war, wusste man noch nicht einmal, ob Back-flips auf Motorrädern überhaupt möglich

corder auf die Helme geklebt – klobige Dinger (gängige Modelle wogen etwa drei Kilogramm), in die man Kassetten einlegen musste. Später kam das Video „Crusty Demons of Dirt“ heraus – ein Meilenstein, weil du Freestyle-Motocross erstmals in voller Bewegung gesehen hast. Dann gab es noch Magazine, wie „Racer X“ oder „Transworld MX“. Der Nachteil: Auf den Bildern hast du nie gesehen, wie oft es die Leute bei der Landung zerlegt hat. Die meisten Magazine weigerten sich, über Freestyle-Motocross zu berichten – sie hielten es für zu gefährlich.Luc, was lernt ein junger Fahrer beim YouTube­Studium?ackermann: Du gibst zum Beispiel „360 Freestyle“ ein und siehst, wie Blake Williams den Trick springt – eine Drehung um 360 Grad am Motorrad. Beim Back-flip oder dem „360“ musst du an einem bestimmten Punkt am Motorrad ziehen, nachdem dein Vorderreifen die Rampe verlassen hat. Diesen Punkt kannst du im Video suchen. FMX lebt vom wilden Image der Athle­ten. Brauchen Freestyle­Motocrosser die Disziplin von Profisportlern?pastrana: Ich hatte einen Ernährungs-plan, als ich noch Motocross-Rennen gefahren bin. Wenn wir mit der „Nitro Circus“-Crew auf Tour gehen, essen wir, was wir wollen, und gehen feiern. Aber wenn es darauf ankommt, zählt nur deine Fitness, und die setzt Training voraus.Luc meinte, er möchte neben seiner FMX­Karriere Abitur machen. Wie war der Teufelskerl Pastrana als Schüler?pastrana: Ich war ein Musterschüler. Andernfalls hätten mir meine Eltern das Motorrad weggenommen.

möglich sein werden, hätte ich Kunst-turnen und Gymnastik geübt.ackermann: Ich probiere neue Tricks zuerst am Trampolin. Außerhalb der Saison geht’s täglich ins Fitness-Studio. Bei Stürzen hast du zwei Möglichkeiten: am Motorrad bleiben und die 30 Zentimeter Federweg ausnutzen oder das Motorrad in der Luft wegwerfen. Man kann solche Situationen nur schwer trainieren. Ich bin früher viel Mountainbike gefahren und öfter gestürzt, das hilft.Der Vorteil der jungen Generation: Luc kann sich alle Tricks auf YouTube ansehen. Wie haben die FMX­Pioniere dieses Problem gelöst?pastrana: Wir haben uns VHS-Cam-

„Wenn ich gewusst hätte, welche Tricks einmal möglich sein

werden, hätte ich Kunstturnen geübt.“

Luc trifft Travis: www.redbull.com/welcomelucLuc bei Night of the Jumps, 7./8. 3., O² World Berlin

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Freestyle-Motocrosser Luc Ackermann (li.) und Travis Pastrana in Hamburg: „Disziplin und dicke Eier.“

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Als Cassius Clay vor fünfzig

Jahren Sonny Liston besiegte,

veränderte das die Welt, den

Sport, die Politik. Und was es

bedeutete, in den USA schwarz

zu sein. Bloß begriffen das die

Menschen erst später. Von thoMAS hAuSeR

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Grösstendes

dieGeburt

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die gesellschaftlichen Vorgaben hielt. Und diese diktierte das weiße Establishment.

Das galt natürlich ganz besonders für jenen Sportler, der den begehrtesten aller Titel hielt, den des Box-Schwergewichts-weltmeisters. Man erwartete von ihm, ein Vorbild zu sein, bescheiden, respekt-voll gegenüber der Obrigkeit. Und er sollte akzeptieren, dass es ebendiese Zwei-klassengesellschaft gab, in der Afro-amerikaner Bürger zweiter Klasse waren.

„Viele Schwarze“, sollte Clay später sagen, „wären damals lieber Weiße ge-wesen.“ Clay verweigerte sich.

Die Geschichte seiner Verweigerung begann 1961, als Clay Sam Saxon kennen-lernte. Der gehörte einer Gruppe an, die in den Medien „Black Muslims“ genannt wurde und den Lehren des selbsternannten „Gesandten“ Elijah Muhammad folgte, der schwarzen Separatismus predigte. Saxon lud den 19-jährigen Clay, bereits Olympia-sieger von 1960 im Halbschwergewicht, zu einem Gottesdienst von Muhammads „Na-tion of Islam“ in einen Tempel in Miami; von da an wurde Clay mit den Glaubens-sätzen dieser Religion indoktriniert.

Gemäß der Lehre der Nation of Islam waren die Weißen Teufel, erschaffen von einem gewissen Mr. Yacub, einem bösen Wissenschaftler mit riesigem Schädel. Am Himmel, so die Lehre weiter, würde ein rundes Mutterschiff fliegen, eine halbe Meile im Durchmesser, bemannt aus-schließlich mit Schwarzen. An einem von Allah auserwählten „Tag der Vergeltung“ würde dieses Mutterschiff 1500 Flug-maschinen freisetzen, die alle Menschen auf der Erde außer den Rechtschaffenen auslöschen würden.

Nicht nur in diesen Punkten wider-sprach die Nation of Islam der traditio-nellen islamischen Lehre und den Wor-ten des Koran. Auch die Konzepte von Himmel und Hölle – ein zentraler Punkt der islamischen Glaubenslehre – wurden von der Nation of Islam abgelehnt. Und während der Islam darauf beharrte, dass Herzen und Seelen keine Farbe hätten, predigten die „Geistlichen“ der Nation of Islam, dass Integration für schwarze Amerikaner die Vernichtung bedeutete.

Als Clay gegen Liston antrat, war nicht öffentlich bekannt, dass er zur

Charles „Sonny“ Liston war Titelverteidi-ger, regierender Weltmeister im Schwer-gewicht, und eine wahrhaft bedrohliche Erscheinung. Geboren um das Jahr 1930 als neuntes von elf Kindern eines bitter-armen Baumwollfarmers in Arkansas, lernte er zeitlebens nie Lesen und Schrei-ben. Im Staatsgefängnis von Missouri, wo er ab 1950 wegen bewaffneten Raubüber-falls einsaß, begann er mit dem Boxen und war danach Schläger im Dienst des organisierten Verbrechens, bis die Mafia eines Tages entschied, ihn als Boxer zu promoten. Und tatsächlich holte und verteidigte Liston den Titel eines Schwer-gewichtsweltmeisters mit zwei K.-o.-Siegen über Floyd Patterson. Keiner der Kämpfe dauerte viel länger als zwei Minuten.

Kurz: Liston galt als unschlagbar.David Halberstam, Journalist und

Pulitzer-Preisträger, bekannte später: „Ich werde nie vergessen, wie angespannt ich vor dem Kampf war. Ich hatte Angst um Clay. Er wirkte so jung und verletzlich.“

Clay selbst sollte später erzählen: „Unmittelbar vor dem Kampf, während der Instruktionen des Ringrichters, starrte mich Liston mit diesem Blick an. Ich muss zugeben, ich war eingeschüchtert. Ich wusste, er konnte hart zuschlagen. Und ich wusste, er hatte sich vorgenommen, mich umzubringen. Aber nun war ich eben da. Ich hatte also keine andere Wahl, als rauszugehen und zu kämpfen. In der ersten Runde versuchte ich vor allem, kein festes Ziel zu bieten, tänzelte, wich zurück. Ich traf ihn mit ein paar Kombinationen, er versenkte nur einmal eine Rechte in meinem Magen. Am Ende der Runde ging ich zurück in meine Ecke und fühlte mich gut. Ich wusste nun, ich kann das hier überleben.“

In den frühen 1960ern war Sport eines der wenigen Felder, auf denen schwarze Amerikaner weißen auf Augenhöhe begegnen konnten. Außer-halb des Wettkampfs galten immer noch die alten Regeln. Das hieß: Klar

konnte jeder ein Star werden, auch ein Schwarzer. Aber nur solange er sich an

Am 25. FebruAr 1964 stIeg

eIn junger mAnn nAmens

CAssIus mArCellus ClAy jr.

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Titelverteidiger Sonny Liston war als 7:1-Favorit in den WM-Kampf

gegen Cassius Clay gegangen. Doch

nach sechs Runden war der Kampf in

der Convention Hall in Miami Beach für

Liston vorbei.

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‚Ich kann nichts sehen! Meine Augen …!‘ Seine Augen waren wässrig. Er sagte: ‚Schneidet die Handschuhe auf! Wir gehen heim!‘ Ich sagte zu ihm: ‚Vergiss diesen Scheiß. Das hier ist der Titelkampf. Also beruhig dich und setz dich hin.‘ Ich drückte ihn in den Sessel, nahm ein Handtuch und wischte ihn um die Augen ab. Dann warf ich das Handtuch weg, schnappte einen Schwamm, schwemmte seine Augen aus und warf den Schwamm weg. Ich steckte ihm den Mundschutz wieder hinein, zerrte ihn hoch und sagte: ‚Das ist die ganz große Nummer, Daddy. Bleib von ihm weg. Los jetzt!‘“

Allein zur fünften Runde wieder raus­zugehen bewies ungeheuren Mut, sagte später Dr. Ferdie Pacheco, Clays Arzt und einer seiner Betreuer in der Ecke: „Cassius verhielt sich in dieser Situation brillant. Alles, was er tat, war richtig: sich außer­halb von Listons Reichweite halten, mit seiner linken Hand nach vorn gehen und Sonny berühren, wenn der zu nahe kam, um dessen Konzentration beim Angriff zu stören. Es war eine verblüffende, erstaun­liche, atemberaubende Leistung. Da war dieser Kämpfer, den alle für Godzilla hielten, von dem viele dachten, er würde tausend Jahre herrschen. Und da war Cassius. Der nichts sehen konnte, aber sich so verteidigte, dass ihm Godzilla nichts anhaben konnte.“

Im Verlauf der fünften Runde kehrte Clays Sehvermögen zurück, er konnte den Kampf ausgeglichen halten. In Runde sechs sah er wieder weitgehend unein­geschränkt. Diese Runde brachte auch die Entscheidung. Clay traf Liston nach Belie­ben. Als die siebte Runde beginnen sollte, blieb ein völlig verdatterter Liston in seiner Ecke sitzen und gab den Kampf verloren.

Schon bei Clays Sieg über Liston offenbarten sich all jene Eigen­schaften, die ihn im weiteren Verlauf seiner Karriere zu einer Legende machen würden: Schnel­ligkeit, höchste Schlagpräzision,

meisterhafte Beinarbeit, Kreativität, Mut, dazu eine Genialität in der Defensive. Clay war ein brillanter Kämpfer. Doch viel von dieser Brillanz wurde in dem Chaos, das auf den Triumph folgte, übersehen.

Am Tag nach dem Kampf gab Clay eine Pressekonferenz, in der er erklärte, dass er kein Christ mehr sei. Tags darauf verkün­dete er, Anhänger von Elijah Muhammad zu sein.

Zehn Tage später gab der Führer der Nation of Islam dem Champ einen neuen Namen. „Der Name Clay hat keine gött­liche Bedeutung“, verlautbarte Elijah. „Ich hoffe, er ist damit einverstanden, einen

Nation of Islam konvertiert war. Aber der vielversprechende junge Boxer hatte das Gefühl, dass eine mächtige Kraft auf sei­ner Seite war. Das lag am Bürgerrechtler Malcolm X, damals ein Anhänger Elijah Muhammads. Malcolms Ehefrau Betty Shabazz erinnerte sich später: „Mein Mann sprach beschwörend auf Clay ein, dass er nicht nur jung, geschickt und stark, sondern ein gottesfürchtiger Mann war. Sie sprachen andauernd darüber, wie David Goliath besiegt hatte und dass Gott jemanden, der an ihn glaubte, nicht scheitern lassen würde – gleichgültig wie stark der Gegner wäre.“

In Runde drei ging Clay gegen Liston in die Offensive. Damit wendete sich das Blatt. „Liston schien unverwüstlich“, erinnert sich Mort Sharnik, damals ein junger Sportjournalist. „Aber Cassius hatte extrem flinke Hände

und eine besondere Art zuzuschlagen. Im Moment des Aufpralls drehte er seine Faust, das hatte einen fast messerartigen Effekt. Cassius traf Liston mit einer Eins­zwei­Kombination, einem Jab gefolgt von einer rechten Geraden, und es war, als würde sich ein Torpedo durch die Panzer­platte eines Schlachtschiffes bohren. Als Cassius seine kurze linke Gerade zurück­zog, kam unter Sonnys rechtem Auge ein schlimmer Bluterguss zum Vorschein. Als er seine rechte Gerade zurückzog, eine klaffende Wunde unter dem linken. Lis­tons Haut war aufgesprungen … unglaub­lich. Seine Haut hatte so robust gewirkt, so unverwundbar. In diesem Moment sagte ich zu mir: ‚Mein Gott! Cassius Clay wird diesen Kampf gewinnen!‘“

In Runde vier wurde es kompliziert: Clay bekam plötzlich Probleme mit den Augen. Einer von Listons Betreuern hatte offenbar eine ätzende Substanz – höchst­wahrscheinlich ein Einreibemittel – in der Pause nach der dritten Runde auf Listons Handschuhe gegeben. Der Herausforderer war vorübergehend fast blind.

Clays Trainer Angelo Dundee sagte später: „Als Cassius nach Runde vier in die Ecke zurückkam, schrie er rum wie wild.

Cassius Clay hatte

extrem flinke

Hände und eine

spezielle Art zu­

zuschlagen. Im

Moment des Auf­

pralls verdrehte er

die Faust, was sich

für den Getroffenen

anfühlte wie ein

Schnitt mit einem

scharfen Messer. 71

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besseren zu erhalten. Muhammad Ali ist der Name, den ich ihm gebe, solange er an Allah glaubt und mir folgt.“

Robert Lipsyte, der damals für die „New York Times“ über den Kampf Liston vs. Clay berichtet hatte, erinnerte sich später: „Man kam um Clay und seine ungeheuerliche Story nicht herum. Da war ein Schwergewichtsweltmeister, der sagte: ‚Ich muss nicht so sein, wie ihr mich haben wollt. Ich kann sein, wie ich will.‘ Er wollte kein Christ sein, kein guter Soldat der US-Demokratie in der Art von Joe Louis (schwarzer Vorzeigesportsmann, Weltmeister im Schwergewicht 1937 – 1949; Anm.), kein strahlender Sportlerprinz, wie das weiße Amerika ihn sich wünschte.“

Zahlreiche Amerikaner waren von der Radikalität der Ansichten des neuen Welt-meisters verstört – schwarze ebenso wie weiße. Einer der Schwarzen, die damals auf Distanz gingen, war Arthur Ashe. Die Tennislegende, afroamerikanische Inte-grationsfigur und Vordenker, „mochte die Ideologie von Elijah Muhammad nicht“, so Ashe später. „Sie war rassistisch. Ich fand nicht, dass die Schwarzen nach einer Art Apartheid streben sollten, mit den Schwarzen als herrschender Rasse.“

Zugleich war Ali, wie er sich nun nann-te, das ultimative Symbol schwarzen Stol-zes und schwarzen Widerstands gegen eine ungerechte Gesellschaftsordnung. Und von 1964 bis zu seiner Konvertierung zum orthodoxen Islam 1975 war er der prominenteste Wortführer der Nation of Islam. Er lehnte Integration ab, äußerte sich gegen Mischehen, erhob die Forde-rung nach einem eigenen schwarzen Heimatland. „Wir sind nicht alle Brüder“, sagte Ali. „Ihr könnt es behaupten, sooft ihr wollt, aber wir sind es nicht.“

In der Zwischenzeit hatte der Vietnam-krieg begonnen, Amerikaner zwischen 18 und 26 wurden einberufen. Noch 1964 war Ali als 1-Y eingestuft wurden, somit untauglich: Er hatte einen Test wegen „mangelnder geistiger Eignung“ nicht be-standen. Aber Anfang 1966, als der Krieg nach immer mehr Soldaten verlangte, kam Ali plötzlich für die Einberufung in Frage. Er beantragte einen Aufschub, doch am

17. Februar 1966 wurde er neu eingestuft: 1-A, tauglich. Er war frustriert. Gegenüber Reportern macht er seinem Ärger Luft, mit einem legendären Satz, für die meis-ten Amerikaner damals eine ungeheuer-liche Entgleisung: „I ain’t got no quarrel with them Vietcong.“ („Ich hab keinen Ärger mit dem Vietkong.“) Der Satz fand sich tags darauf auf allen Titelseiten.

Am 28. April 1967 weigerte sich Ali mit Hinweis auf seinen Glauben, der Ein-berufung Folge zu leisten. Die Reaktion kam prompt: Ihm wurde sein Titel ent-zogen, er wurde gesperrt. Damit nicht genug: Kaum zwei Monate später wurde er wegen Wehrdienstverweigerung zu fünf Jahren Haft verurteilt (die er jedoch nicht absaß). Sein „Exil“ vom Boxen dauerte dennoch mehr als drei Jahre und ging bis zum Obersten Gerichtshof der USA.

1974 reiste Ali ins Herz Afrikas und entthronte George Foreman, um sich die Krone zurückzuholen, die man ihm auf so unfaire Weise genommen hatte.

Am 25. Februar 1975 starb Elijah Muhammad, und sein Sohn Wallace übernahm die Führung der Nation of Islam. „Damit hat-ten wir gerechnet“, erinnerte sich Ali später. „Womit wir aber

nicht gerechnet hatten, war, dass Wallace den Kurs der Nation of Islam änderte. Er war in seinen Studien zur Überzeugung gelangt, dass sein Vater nicht den wahren Islam lehrte, und brachte uns die tatsäch-liche Bedeutung des Korans bei.“

Es ist mehr als drei Jahrzehnte her, dass Ali zum letzten Mal kämpfte. Sein

Gesundheitszustand hat sich seither zu-sehends verschlechtert, doch er ist der überragende Sportler unserer Zeit geblie-ben. Seine Liebesbeziehung mit Amerika und der Welt erreichte 1996 ihren Höhe-punkt, als er bei den Olympischen Spielen in Atlanta die Flamme entzündete. Es war ein Auftritt, der drei Milliarden Menschen rund um den Globus vereinte.

In den 1960ern legte er die Basis für seine heutige weltweite Popularität. Ali war Revolutionär, Ali war umstritten. Ali stand für seine Prinzipien ein: für die Gleichheit zwischen Menschen, gegen den Krieg in Vietnam. Jedes Mal, wenn er in den Spiegel sah und „I’m so pretty“ sagte, sagte er in Wahrheit „Black is beautiful“ – lange bevor es Mode wurde.

Was Ali damals bei den Schwarzen aus-löste, formulierte später Reggie Jackson, Mitglied der „Baseball Hall of Fame“. Er wurde 1946 geboren, vier Jahre nach Ali: „Als junger Schwarzer schämte ich mich meiner Hautfarbe. Doch dann kam Ali und machte mich stolz. Ich bin nun so glücklich damit, schwarz zu sein, wie ein anderer damit, weiß zu sein, und Ali war Teil dieses Wachstumsprozesses. Können Sie ermes-sen, was es für die schwarzen Amerikaner bedeutete, zu wissen, dass einer der talen-tiertesten, charismatischsten und bestaus-sehenden Männer der Welt schwarz war? Ali half den schwarzen Menschen in den USA, sich aus ihrer mentalen Sklaverei zu befreien. Die gesamte Wahrnehmung des-sen, was es hieß, schwarz zu sein, änderte sich für Millionen Menschen dank Ali.“

Heute ist Ali ein Symbol für Toleranz und Verständnis. „Als ich jung war“, sagte er einmal, „hing ich einer Lehre an, die andere Menschen nicht respektierte und behauptete, weiße Menschen seien Teufel. Ich lag falsch. Die Farbe macht aus einem Menschen keinen Teufel. Es sind Herz und Seele, die zählen. Menschen wegen ihrer Hautfarbe zu hassen ist schlicht und einfach falsch.“ Doch zugleich bereut Ali nicht, eine Entwicklung bis zu dieser Er-kenntnis durchlaufen zu haben – während der er auch andere Ansichten vertrat.

„Elijah Muhammad war ein guter Mensch“, sagte er, „auch wenn er nicht der Gesandte Gottes war, wie er dachte. Elijah lehrte uns, unabhängig zu sein, stolz, stark und gesund. Viele unserer Leute hatten damals keinen Respekt vor sich selbst. Elijah versuchte, uns auf die Beine zu helfen, uns aus der Gosse zu holen. Ich denke, dass er falschlag, als er über weiße Teufel sprach. Aber was er auch tat, war, den Menschen ein gutes Gefühl dabei zu geben, schwarz zu sein. Deshalb entschuldige ich mich nicht dafür, woran ich geglaubt habe.“

Junge schwarze Amerikaner schämten sich oft ihrer Hautfarbe. Dann kam Muhammad Ali und machte sie stolz. Er half den schwarzen Menschen in den USA, sich aus ihrer mentalen Sklaverei zu befreien.

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Page 73: The Red Bulletin März 2014 - DE

25. Februar 1964: Als Liston zu Runde sieben nicht mehr aus seiner Ecke kam, kannte Clays Jubel keine Grenzen. Zehn Tage später wurde aus Cassius Clay Muhammad Ali.

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Page 74: The Red Bulletin März 2014 - DE

Auto MAxiMAlHeute noch auf der Rennstrecke, schon morgen in unseren Autos: Warum Rennfahren wichtig ist und wie wir alle von diesen technologien profitieren.

HitzeBeim Bremsen frei werdende energie wurde bislang ungenutzt an die Umwelt abgegeben.

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Beispiel 24 Stunden von Le Mans: Es gilt mit einer beschränkten Spritmenge in genau definierter Zeit möglichst weit zu fahren. Besser kann man die Anforderun-gen des Alltagsverkehrs nicht simulieren. Ob mit Benzin oder Diesel: Energie, die in früheren Jahren ungenutzt (zum Beispiel als Wärme) an die Umgebung ab-gegeben wurde, wird in Le Mans behutsam aufgefangen und ins Gesamtsystem zurückgeführt. Ob mittels Generator oder Schwung-rad, durch Zylinderabschaltung oder pneumatische Puffer: Viele der versteckten Raffinessen, die unsere Autos sparsamer machen, haben ihren Ursprung in Le-Mans-Rennwagen. So wie Rennfahrer den Verbrauch im Auge haben, beobachten wir die Rekuperation unserer Hybrid-Autos und freuen uns über mehr Reichweite. Aber auch ein ganz banales Mittel zum Spritsparen ist seit den Anfangs-tagen dieses Langstreckenrennens Pflicht: Beim Boxenstopp muss der Motor abgestellt werden. Für uns macht das an der Ampel inzwischen vollautomatisch die Start-Stopp-Automatik.

Nichts vergeudeN: Joule Watchers

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Page 76: The Red Bulletin März 2014 - DE

2014 kehren Turbomotoren in die Formel 1 zurück, gleichzeitig darf viel mehr (Brems-)Energie zurück ins System gespeist werden. War das bisherige KERS ein Snack, ist das künftige ERS eine ganze Mahl-zeit: Ohne Energierückgewinnung wird man keinen Grand Prix mehr gewinnen. Die Bremsenergie wird in Akkus gespeichert und danach wieder in Vortrieb umgewandelt – am elegantesten über Turbolader, die mit Strom auf Drehzahl gehal-ten werden. (Natürlich wird der gespeicherte Strom parallel auch in den Hybridmotor – im F1-Fach-sprech künftig MGU-K genannt – gespeist.) Bisher trieben Abgase

die Turbine an. Es dauerte seine Zeit, bis der Turbolader auf Dreh-zahl war, man sprach vom „Turbo-loch“. Damit das Gaspedal nicht zum On/Off-Schalter mutierte, musste man die Turbos unter-dimensionieren und so Leistung verschenken. Kann man ihn aber elektrisch bedienen, muss man darauf keine Rücksicht mehr neh-men. Beginnend bei Sportwagen, wird diese Technologie schon sehr bald auch den Weg ins Serienauto finden. Und dann wird man end-lich auch tatsächlich „den Turbo zuschalten“ können, wie tech-nisch Unbeleckte schon bisher gern zu sagen pflegten.

ElEktrisch aufladEn

3Zuschalten:

e-turbo

In der Formel 1 wurde bereits 1981 das erste Kohlefaser-Monocoque verwendet. Car-bon-Konstruktionen, feder-leicht und quasi unzerstörbar, retteten schon vielen Piloten das Leben. Komisch, dass wir Normalsterbliche noch immer in sich verformenden, rosten-den Metallbüchsen sitzen – aber auch logisch. Carbon ist in der Herstellung aufwendig und teuer, es bedarf umfang-reicher Handarbeit, um die

Kohle fasermatten präzise zuzuschneiden, auszurichten und zu laminieren. Vollauto-matische Presswerke und Schweißroboter hingegen können solide Qualität billig und in großer Stückzahl lie-fern, außerdem sind Alu und Stahl gut recycelbar. Nun aber ist die Gewichtsspirale unse-rer Alltagsautos so weit ange-zogen, dass sie sich nur durch Einsatz leichter Materialien zurückdrehen lässt, wollen wir

nicht auf Crash-Sicherheit oder Komfort verzichten. Künftige EU-Verbrauchsziele werden sich bei gleichblei-bendem Gewicht nicht mehr erreichen lassen. Hersteller sind gezwungen zu reagieren. Woher aber das Know-how zur Carbon-Verarbeitung neh-men? Genau: von jenen, die sich seit drei Jahrzehnten auf höchstem Niveau damit be-schäftigen – den Rennwagen-herstellern dieser Welt.

FEINE FASER In Matten verlegt, harzgetränkt, mit Druck gebacken.

leicht und steif: carbon will bring you home

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Dein MoMent.abseits des alltäglichen

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Im Herbst dieses Jahres startet mit der Formula E die erste welt­umspannende Rennserie für Autos mit Elektroantrieb. Für die Batte­riehersteller bietet die Serie nicht nur die Möglichkeit, das technisch Machbare bezüglich Energiedichte und Haltbarkeit unter Extrem­bedingungen in die Auslage zu stellen, sondern vor allem, sich weltweit als Technologieträger zu präsentieren. Die Akku­Hersteller, bislang noch anonym, sollen die Formula E als neue Vermarktungs­plattform für ihre Technologie wahrnehmen. Der Akku soll zum Kaufgrund werden. Mit dem Wett­bewerb sollte der Preis für Akkus und andere Elektronikkomponen­ten sinken, was wiederum Hybrid­Autos für Normalkunden attrakti­

Unter Strom: Image-BooSt für e-aUtoS

FoRMulA FuTuRE2014 startet mit der Formula E die erste Rennserie mit rein elektri­schem Antrieb.

4 Starke akkuS

ver machen wird. Außerdem – und das ist noch wichtiger – wird es diese Technik auch in Kleinwagen einsetzbar machen, also dort, wo sie wegen des Stop­and­go­Ver­kehrs ihre größten Stärken hat. Derzeit kosten allein die Batterien für Plug­in­Hybride, also Autos, die auch über die Steckdose geladen werden können, zwischen 10.000 und 20.000 Euro – vor allem für Kleinwagen indiskutabel viel. Die Formula E ist eine Mission der obersten Motorsport­Behörde FIA, rein elektrischen Rennsport als Massenphänomen interessant zu machen. Wenn dadurch – wie erhofft – bei Komponenten ein Preissprung nach unten erfolgt, eröffnen sich für die Serien­produktion ungeahnte Welten.

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Porsche arbeitete bereits in den 80ern mit „seamless shifting“ – Schalten ohne Zugunterbrechung –, Audi verbesserte 1986 mit Dop­pelkupplungsgetriebe den Rekord beim Pikes Peak Hill Climb in Colo­rado. In einem F1­Wagen würde sich ein Schaltmanöver mit Kupp­lung und Ganghebel anfühlen wie eine Vollbremsung in einem Serien­PKW. Der unfassbar hohe Anpressdruck bedingt gewaltigen Luftwiderstand. Sebastian Vettel würde im RBR gegen eine Mauer aus Luft anrennen, würde der Schub vom Motor während des Schaltens auch nur für einen Mo­ment unterbrochen werden. Das vermeidet man, indem ganz kurz zwei Gänge zugleich eingelegt werden. Normalerweise müsste es jetzt mörderisch krachen, rotieren die Zahnräder doch mit unter­schiedlicher Geschwindigkeit. In der Serie eliminiert man das durch zwei kommunizierende Kupplungen, von denen die eine aufmacht, während die andere schließt (daher der Name „Doppel­kupplungsgetriebe“). Weil diese

Schneller Schalten: Immer auf Zug

UNteR LAStDirektschaltgetriebe (= Doppelkupplungs­getriebe) eines deut­schen Herstellers: Der Fahrer muss beim Schalten nicht kuppeln, ja nicht ein­mal vom Gas.

5Gutes Getriebe

technologie in der Formel 1 aber verboten ist, wird der nicht mehr benötigte Gang mechanisch für weniger als vier Millisekunden entlastet und währenddessen hydraulisch rausgerissen. Darum halten Formel­1­Getriebe auch deutlich weniger lang als Doppel­kupplungsgetriebe. eine um ein paar Millisekunden langsamere Schaltzeit nimmt man als Alltags­fahrer gern in Kauf, schalten Dop­pelkupplungsgetriebe doch noch immer wunderbar schnell, aller­dings viel sanfter. Gemeinsam ist allen Arten von seamless shifting, dass sich der Fahrer voll auf Len­ken, Gasgeben und Bremsen kon­zentrieren kann (und auf den Ver­kehr rund um ihn, unabhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit).

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Page 80: The Red Bulletin März 2014 - DE

Verkleidete Unterböden, Standard im Motorsport, werden im Serien-PKW umso bedeutender, je aero-dynamisch ausgefeilter die Karos-serie darüber ist. Werden flache Unterböden im Motorsport haupt-sächlich dazu benutzt, Anpress-druck zu erzeugen, senken sie in der Serie den Spritverbrauch (um Abtrieb zu generieren, liegen Serienautos schlicht zu hoch über

der Straße). Auch punkto Außen-haut versucht man, die Oberfläche immer strömungsgünstiger zu halten und vor allem die Kühler, die wie Bremsfallschirme wirken, nur dann tatsächlich in den Wind zu halten, wenn der Motor nach Kühlung verlangt. Werden sie nicht gebraucht, verschließt man sie durch Klappen oder zieht sie in die Karosserie.

Glatte Haut: unsicHtbare effizienz

SPOiler-ABlöSeDetailarbeit an den verbor-genen Flächen spart Sprit und macht schnell.

6Aero­dynAmisch

GadGets in serie:luxus, den rennfahrer uns voraushaben.

Wo es uns besser GeHt:extras, die kein renn­fahrer kriegen wird.

airbaG Viel zu gefährlich, weil Fehlfunktionen im rennbetrieb nicht auszuschließen sind. Außerdem unnötig, sind rennfahrer doch durch Überrollkäfig, Head and Neck Sup-port (HANS) und 6-Punkt-Gurt ohnehin dreifach geschützt.

autoradio Man würde ohnehin nichts hören.

elektriscHe fensterHeber echte rennautos sparen aus Gewichts-gründen sogar die Fensterkurbel ein.

keyless Go rennautos werden generell ohne Schlüs-sel gestartet, ent-weder extern über Startermotoren oder im Cockpit mittels Startknopf.

einGebauter WaGenHeber Die DTM und andere Tourenwagenserien haben hydraulische Stempel im Wagen-boden, die das Auto beim Boxenstopp aufbocken.

einparkHilfeAber das machen doch die Mechaniker in der Box!

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Page 81: The Red Bulletin März 2014 - DE

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Page 82: The Red Bulletin März 2014 - DE

jetzt anmelden:wInGSFORlIFewORldRUn.cOm

an eInem taG. zUR Selben zeIt. aUF deR Ganzen welt.

4. maI 2014, 12:00 UhR

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wIR laUFen FÜR alle, dIe nIcht laUFen KÖnnen.

Page 83: The Red Bulletin März 2014 - DE

Ein Kassettendeck fürs iPhone, garantiert ohne

Bandsalat, Seite 92

Das australische DJ-Duo NERVO rockt

den Sound-Club.

Bring den Bass!S ta r - D J S w i e a f r o J a c k o D e r t i e S t o l e g e n i n S ta D i e n a u f.

e i n e a u S n a h m e m a c h e n S i e n u r f ü r D e n S o u n D - c l u b i n h o l ly w o o D. D e n n D o r t kö n n e n S i c h D i e g r o S S e n m u S i k a l i S c h a u S t o b e n .

CLUB, Seite 90

a c t i o n !R E i s E n / E q u i p m E n t / p a R t y / W o R k o u t / c i t y g u i d E / m u s i k / E v E n t s / t v

Dein Programm im März

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Page 84: The Red Bulletin März 2014 - DE

Action !Reisen

Am seilernen Faden  R o p e J u m p i n g   F ü R a l l e , d e n e n B u n g e e-J u m p i n g z u n e u n z i g e R i s t, g i B t e s i n s i B i R i e n e t wa s s e h R e R F R i s c h e n d e s .

InsIderTIppruck-Zuck

„der Trick ist, weit genug nach vorn zu springen, um unter der Brücke oder der Gebäudeöffnung durch-

zuschwingen“, empfiehlt dmitri Glebow. „Außerdem beugt es dem abrupten ruck vor und dem damit verbundenen

schmerz, wenn man in das seil fällt.“

S i b i r i e n l i v e

Wo rAspuTIn und der YeTI

eInAnder GuTe nAchT sAGen

Es wird kein Wellnessurlaub draus. Keine Angst. Dafür sorgt zunächst einmal die Destination: Sibirien. Und dann der Zeitvertreib. Der nennt sich „Rope Jumping“. Wie Bungee-Jumping, nur mit Rope wie Kletter seil. An dem bindet man sich fest und springt von Brücken oder verlassenen Gebäuden runter, bevorzugt in urbanen Gebieten.

Sibirien gilt als die Heimat des Rope Jumping, und wie es geht, verrät Dmitri Glebow, Teilnehmer beim „Cup of Siberia“, einem jährlichen Rope-Jumping- Bewerb: „Wir suchen eine geeignete Brücke oder ein verlassenes Gebäude und fixieren daran das Kletter-seil. Das andere Ende des Seils wird an dem Kletter-geschirr befestigt, in dem der Springer steckt. Und dann geht’s los. Die Schwerelosigkeit beim Sprung treibt dir das Blut in den Kopf, bevor du abrupt ab-gestoppt wirst und im Seil hin und her pendelst – ein Gefühl wie in der Hochschaubahn.“ Der Thrill beginnt in den meisten Fällen nicht erst beim Absprung, sondern schon beim Aufstieg, manche Absprung-plattformen befinden sich 500 Meter über der sibiri-schen Mutter Erde. „Ausdrücklich verboten ist Rope Jumping nicht“, sagt Glebow dann noch, „allerdings

sieht es die örtliche Polizei nicht sehr gern.“ Womit dann auch der Abgang zum Gesamterlebnis beiträgt: Die Flucht vor verärgerten russischen Polizisten garantiert einwandfreie Adrenalinausschüttung.

Bungee Jumping auf russisch – mit einem (eher unelastischen) kletterseil

BeruhigungstropfenUm den nötigen Mut für einen sprung aufzu-bringen (oder danach die nerven zu beruhigen), sollte man die Bulgakow-Bar in krasnojarsk besuchen. „ein cooler ort, im stile einer st. petersburger nobelbar … und das im herzen sibiriens – mit großartigem essen und cocktails. die hausgemachten fruchtigen shots sind einzigartig.“barbulgakov.ru

56th parallel organisiert extre-me sport-Touren durch sibirien, ab ca. 1800 euro, 56thparallel.com SE

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VorWärTsJeden März findet

der Baikal Ice Marathon statt: Am schnellsten

Lauf auf eisigem Terrain nehmen

Athleten aus über 20 nationen teil.

absolute-siberia.com

AufWärTsder nationalpark stolby (bedeutet

„säulen“) mit seinen mächtigen rötlichen Granit-

felsen ist sibiriens Mekka des free-solo-kletterns.sibtourgide.com

ABWärTsMit einem eisfloß

auf dem arkti-schen Wasser des Angara-flusses – dem einzigen Ab-fluss des Baikal-

sees – fahren.56thprallel.com

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Action !Starke Uhren

Wenn Uhren-liebhaber salopp „die day-tona“ sagen, sprechen sie eigentlich vom „rolex oyster perpetual Superlative chro-nometer officially certified cosmograph daytona“ (und meinen damit eine Uhr, die ursprünglich gar nicht daytona hieß). Siehe punkte 1 bis 5 oben. So viel zum namen. nun zur Begehrlichkeit.

die Mythos-Variante: charismatische helden wie paul newman trugen die daytona und verliehen ihr eine Aura, die bis heute magisch zieht. die „nüchternes Business“-Variante: rolex verknappte das Angebot an Stahl-daytonas ab 1988 und trieb damit den preis in die höhe.

Was auf jeden Fall herauskommt: eine Uhr, die nicht aus edelmetall gefertigt ist und trotzdem 9700 euro (neu) bzw. bis zu 1,1 Millionen US-dollar (gebraucht) auf die Waage bringt.

Die Race- Legende  R o l e x D ay t o n a   W i e D e R „ C o s m o -g R a p h “ z u R b e g e h R t e s t e n s t o p p u h R D e R W e lt W u R D e u n D z u s e i n e m e R s ta u n l i C h l a n g e n n a m e n k a m .

OYSTER-EFFEKTAb 1965 wurde die Daytona für noch

mehr Dichtheit unter Wasser mit verschraubbaren Drückern erzeugt, damit diese nicht versehentlich be-

tätigt werden können.

D e ta i l s a m

R a n D e DER COSmOgRAph

unTER DER LupE

„OYSTER“ Steht seit 1965 auf dem Zifferblatt. Bezeichnet erhöhte Wasserdichtheit.

Sprechen Sie Rolex?Welche Begriffe wann auf dem Zifferblatt des Cosmograph Daytona erschienen und was sie bedeuten.

„pERpETuAL“ Seit 1988. Bedeutet, dass die Uhr mit einem automatischen Aufzug ausgestattet ist.

„SupERLATivE ChROnOmETER OFFiCiALLY CERTiFiED“Seit 1988. Weist darauf hin, dass die Uhr noch präziser läuft als von der „Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres“ ver-langt. Die COSC toleriert minus vier bis plus sechs Sekunden Fehlanzeige pro Tag. Rolex nur minus eins bis plus fünf.

„COSmOgRAph“Kunstbegriff. Stand be-reits 1963 auf der aller-ersten Serie. Soll aus-drücken, dass es sich um eine besonders gut ablesbare Stoppuhr für Rennfahrer handelt (Zusatzfeatures wie Tempo-Messung).

„DAYTOnA“ Zwischen 1963 und 1965. Hommage an die legendäre Renn-strecke in Florida.

Auflösung: zwischen 1963 und 1965 (sie ist noch keine „Oyster“, aber bereits eine „Daytona“).

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KLEinES ROLEX-QuiZ

Wann wurde diese uhr gebaut?

hinweise links (punkte 1 – 5), Auf-

lösung unten.

Der Schauspieler und Renn-fahrer paul newman trug die Daytona in den 1970ern – und so zu deren mythos bei.

Das koste(te)n die Stahl- bzw. gold-version neu im Laden. ge-brauchte Stahl-Daytonas (siehe re.) erzielen Rekordergebnisse.

1980 1990 2000 20101970

gold

30.500

Stahl

1976 2013

4400

800

9.700

preisentwicklung der Rolex Daytona (umgerechnet in Euro)

Das „paul newman“- Zifferblatt, zu erkennen an der roten Sekunden-Einteilung.

Diese Stahl- Daytona von 1969 wurde jetzt in Genf um 1,1 Millio nen Dollar ver-steigert.

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Page 86: The Red Bulletin März 2014 - DE

Action !Profi-Gear

Elektronikmusiker Dorian Concept (28) fegt über Klaviaturen.

Klein und quietschig

Sy n t h e S i z e r   D a S i S t D i e W u n D e r ­k i S t e , m i t D e r D o r i a n C o n C e p t S e i n e n e i n z i g a r t i g e n S C i e n C e­

F i C t i o n ­J a z z k r e i e r t.

„Der microKORG ist ein einfacher Syn­thesizer“, sagt Dorian Concept, „mit weit weniger Knöpfen als sein großer Bruder MS­10. Genau deshalb finde ich ihn span­nender.“ Ihm verdankt der Wiener Musiker seinen Durchbruch. 2006 stellte er ein Video namens „Fooling Around on Micro Korg“ auf YouTube, in dem er über die Mini­Klaviatur fegt und manisch an den Reglern schraubt. Kollegen wie Flying Lotus konnten kaum fassen, welch außer­irdische Klänge er dem Synthesizer ent­lockte. Der britische Radiomacher Gilles Peterson verglich Concept gar mit dem legendären Jazz­Keyboarder Joe Zawinul. Auch wenn er sich heute weit ausgeklü­geltere Instrumente leisten könnte, ist der Red Bull Music Academy­Absolvent dem microKORG treu geblieben. Wie er der Kiste seine quietschigen Science­Fiction­Sounds entlockt, erklärt er hier: www.ninjatune.net/artist/dorian-concept

e l e c t r o g e a r

Damit roCKt DEr Club: DiE GrunDausstattunG

EinEs ElEKtroniK- musiKErs.

ablEton livEintuitiv steuerbar, vielseitig, stabil: Die musik-software ist wegen der

einzigartigen session-Funktion das standardwerkzeug von live-Elektro-

nikern wie Dorian Concept.www.ableton.com

Cntrl:rFür laptop-Künstler, die gern an

echten Knöpfen schrauben: software-Effekte lassen sich mit diesem miDi-Controller (entwickelt von DJ-legende

richie Hawtin) haptisch steuern.www.lividinstruments.com

CDJ-2000 nExusDer moderne DJ kommt mit einem musikalisch befüllten usb-stick

in den Club. Dank dem runden interface lassen sich tracks wie

vinyl zurückdrehen. www.pioneerdj.com

microKorG: billiger als ein iPad, klein genug für jede sporttasche.www.korg.com

1 ProGramm- auswaHl

„Die Programm­auswahl unterteilt die 128 Sounds in acht Genres. Von Trance bis Drum ’n’ Bass. Etwas klischeehaft, aber davon darf man sich nicht abschre­cken lassen.“

2 DEr rElEasE-KnoPF

„Nimm einen ganz gewöhnlichen Klang wie Klavichord. Dreh den Release­Knopf weit auf und stell den Oscillator auf ‚Di9‘. Plötzlich klingt der Sound ziemlich durchgeknallt.“

3 DEr DElay-KnoPF

„Das Geheimnis meines verhallten Sounds? Ich spiele rhythmisch mit dem Delay­Knopf. Das Delay des microKORG reagiert direkt und sehr flüssig.“

4 DiE oKtavEn-KnöPFE

„Als Keyboarder bin ich größere Tasta­turen gewohnt. Doch das kompensiere ich mit den Oktaven­knöpfen und dem Pitch­Rad, die ich mit meiner nervösen lin­ken Hand moduliere. Dadurch klingen meine Tracks so quietschig.“

„bei live-sets verwende ich außer-dem einen laptop. mit der software

ableton live spiele ich die Hintergrund-tracks ab, über die ich am microKorG meine Keyboard-

lines improvisiere.“

P r o f i - t i P P sso bEDiEnE iCH DEn KorG.

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W i e m a n r i c h t i g a b h ä n g tÜbung 1Bauchmuskel­training einmal anders: Durch die Umkehrung der Schwerkraft be­anspruchst du deine Abdominals intensiv, ent­lastest aber die Wirbelsäule.

Übung 2So trainierst du einen besseren Absprung.

1 2

Kopfüber hängend – mit Basket­ball in den Händen – den Ober­körper Richtung Knie beugen.

Mit 15­kg­Langhantel auf einen Hocker steigen: Bein auf dem

Hocker explosiv durchstrecken.

Fußspitzen mit dem Basketball berühren, langsam (wichtig!) in Position 1 zurückkehren.

Nach der Streckung anderes Bein rasch anwinkeln. Übung pro Bein

10­ bis 15­mal wiederholen.

„ausschlaggebend beim weitspringen ist nicht allein die sprungkraft“, sagt ivana Špano vić, weitsprung-Bronzemedaillen-gewinnerin bei der wM 2013, „der speed beim anlauf ist ebenso wichtig. Meine Beine sind also mein kapital. ich stärke sie in der Vorbereitung mit zwei mehrstündi-gen einheiten täglich, das Fitnesscenter ist mein zweites Zuhause.“ was ist sonst noch wichtig, Frau Španović? „köperspannungs-übungen, Balancetraining und vieeeel Bauchmuskel-workout – du musst ja in der luft den körper energisch zusammenklap-pen. Beim essen pass ich genau auf, ich wiege mich regelmäßig. ein kilo zu viel, und du bist im nachteil. denn wer leichter ist, springt weiter. so einfach ist das.“

HeiSSe BeAtS, KALteS WASSeR„Der iPod ist mein ständiger trainingspart­ner. Bei harten einheiten pusht mich Hip­Hop von Jay Z, beim Cooldown relaxe ich zu thomas Newman. Apropos Cooldown: Nach heftigen Belastungen geht es zur Muskel­kater­Prophylaxe ins Kaltwasserbad.“

Wie man das Weite findet  L e i c h tat h L e t i k   W e i t s p r u n g - B e a u t y i va n a Š pa n o v i ć h at p o W e r i n d e n B e i n e n , e i n e n B L i c k f ü r d i e Wa a g e u n d o r d e n t L i c h Wa s a u f d e n o h r e n .

ivana Španovic, Weitsprung­Dritte bei der WM 2013: „Meine Beine sind mein Kapital.“

in der Beinpresse: ivana Španovic beim

Streckmuskulatur­Workout

the red bulletin 87

Page 88: The Red Bulletin März 2014 - DE

88 the red bulletin

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Action !world run

3 BMI (Body Mass Index):Körpergewicht / (Körpergröße [in m])²

1 Cooper-TesT:Die Ermittlung der während eines  

12-Minuten-Laufs zurückgelegten Strecke

2 ruhepuls:Zahl der Herzschläge im Ruhezustand

So weit, so gutW i n g s f o r L i f e W o r L d r u n a m 4 . m a i : d a s W e Lt W e i t e L a u f e r e i g n i s , i n g a n z n e u e m f o r m at. n i c h t d i e z e i t e n t s c h e i d e t, s o n d e r n d i e z u r ü c kg e L e g t e d i s ta n z . d a s c at c h e r c a r „ j a g t “ d i e L ä u f e r – W i e W e i t kö n n e n s i e r e n n e n , e h e s i e e i n g e h o Lt W e r d e n ?

Der nichtläuferIhr Laufverhalten

sie laufen nur sehr unregelmäßig oder gar nicht.

Ihre WerteBmi: 30 – 35

ruhepuls: >65Cooper-test: eher nicht empfohlengelaufene Kilometer/Woche: <1

Ihre aktuelle Distanz-Prognose: 1 km

Fangen sie morgen mit dem training an, und sie schaffen beim World run:

Der MarathonläuferIhr Laufverhalten

sie laufen fast täglich und haben marathon-erfahrung.

Ihre WerteBmi: 16 – 20

ruhepuls: 35 – 45Cooper-test: 3400 – 3800 m

gelaufene Kilometer/Woche: >70 km

Ihre aktuelle Distanz-Prognose: 30 km (in 2:26 Std.)

mit training schaffen sie beim World run den marathon in 3:08 stunden.

Der FitnessläuferIhr Laufverhalten

sie halten sich mit drei laufeinheiten in der Woche fit.

Ihre WerteBmi: 18 – 25

ruhepuls: 50Cooper-test: 2500 – 2800 m

gelaufene Kilometer/Woche: 30 – 40 km

Ihre aktuelle Distanz-Prognose: 15 km

mit training schaffen sie beim World run den halbmarathon in 1:52 stunden.

Der HobbyläuferIhr Laufverhalten

sie laufen ein bis zwei mal die Woche, der gesundheit wegen.

Ihre WerteBmi: 20–30

ruhepuls: 50 – 60Cooper-test:1800 – 2200 m

gelaufene Kilometer/Woche: 5–10

Ihre aktuelle Distanz-Prognose: 10 km

Fangen sie morgen mit dem training an, und sie schaffen beim World run:

Der UltrarunnerIhr Laufverhalten

sie gehören beim Wings for life World run zum Kreis der Favoriten.

Ihre WerteBmi: 16 – 20

ruhepuls: 30 – 40Cooper-test: >4000 m

gelaufene Kilometer/Woche: >100 km

Ihre Distanz-Prognose für den World Run: 70 – 100 km

5:48 std. = die zeit für 99 km, um nicht vom Catcher Car überholt zu werden.

Finde dein ideales Laufziel mit dem Wings for Life Goal Calculator: www.wingsforlifeworldrun.com

Wie weit geht’s?o b L a u f m u f f e L o d e r u Lt r a r u n n e r , t e s t e n s i e , W e L c h e d i s ta n z s i e b e i m g L o b a L e n s p o r t- e v e n t a u f a n h i e b s c h a f f e n W ü r d e n – u n d W i e v i e L e k i L o m e t e r m e h r m i t g e z i e Lt e m t r a i n i n g m ö g L i c h s i n d : c o o p e r -t e s t ¹ m a c h e n , r u h e p u L s ² u n d b m i ³ e r m i t t e L n u n d s o i h r e p e r s ö n L i c h e d i s ta n z- p r o g n o s e e r s t e L L e n .

5 km

42,195 km21,0975 km

15 km

70 – 100 km

Page 89: The Red Bulletin März 2014 - DE

89

Der Weltlauf W ings for L if e Wor L d run  e i n s ta r t s c h u s s f ü r s e c h s Ko n t i n e n t e : am 4. mai 2014 steigt der erste gLobaLe LaufbeWerb der sport­geschichte. die ZieLgruppe: aLLe, die sich mit der ganZen WeLt messen WoLLen. Wie’s funK tioniert? so – hier die faK ten:

P r o f i - T i P P sUltrarUnner Christian sChiester über Flow Und MotivationstriCks

2 laUFen ist aUCh QUal. wie Motiviere iCh MiCh?

Machen sie ein erlebnis draus. laufen sie in den wald, setzen sie sich hin, er­leben sie die natur oder machen sie ein Picknick – und laufen wieder zurück. dann ist es keine Plage mehr, sondern lust.

3 Und wie wird Man voM sPortMUFFel zUM lÄUFer?

Mit Geduld. anfangs nur einmal ums haus gehen und das auf einem zettel notieren. dann die einheiten steigern. die zettel sammeln! das inspiriert … ich notiere bis heute jeden meiner laufkilometer.

4 wie Fühlt siCh der Flow in ihreM Fall GenaU an?

Plötzlich sind die schmerzen weg. du fühlst dich allmächtig, könntest ewig weiterlaufen. bei anfängern kommt der Flow recht bald, bei mir mittlerweile leider erst nach zirka 60 kilometern.

1 was ist die Faszination aM winGs For liFe world rUn?

das mobile ziel. du startest zwar in der Menge, läufst aber nicht gegen die ande­ren, sondern gegen das Catcher Car. so wird es letztlich nur einen Gewinner, aber viele sieger geben.

1. Der MoDusam 4. Mai 2014 starten um 10 Uhr UtC (koordinierte weltzeit) gleich­zeitig bis zu 37 läufe in bis zu 35 ländern. nach 30 Minuten beginnen „Catcher Cars“ die teilnehmerfelder von hinten aufzurollen. wer weltweit als letzter überholt wird, gewinnt.

5. Die TeilnehMervon anfängern bis zu top­athleten und Promis (wie david Coulthard): ziel ist es, so viel strecke wie mög­lich zu schaffen, um Querschnitts­lähmung heilbar zu machen. Jeder läufer hilft, jeder kilometer zählt.

4. Die WerTungder letzte Mann und die letzte Frau weltweit werden zu globalen Cham­pions gekürt und gewinnen eine spezial­weltreise. in jedem land werden nationale sieger ermittelt. Jede läuferin, jeder läufer kann online vergleichen: „wer hat global mehr strecke geschafft als ich?“

2. Die Jägerdie Catcher Cars erhöhen anhand global festgelegter intervalle sukzessive ihre Geschwindigkeit. wird ein läufer überholt, scheidet er aus. dabei wird automatisch seine erreichte laufdistanz ermittelt.

6. Die Missionder wings for life world run steht unter dem Motto „running for those, who Can’t“. sämtliche einnahmen kommen der wings for life­stiftung für rückenmarksforschung zugute, die weltweit wissenschaftliche Pro­jekte zur heilung von Querschnitts­lähmung unterstützt. alle infos: www.wingsforlife.com

3. Die sTreckenUnterteilen sich in die fünf globalen kategorien: küsten­, Fluss­, stadt­, natur­ und aussichtsläufe. aktuelle wetterinformationen, detaillierte streckeninfos sowie den weg­zeit­kalkulator – mit dem man seine angestrebte laufgeschwindigkeit im rennen berechnen kann – bietet die event­homepage.

JeTZT

anmeLdenunD MiT­

Machen!

Fordern sie die welt beim wings for life world run! online­anmeldung bis 20. april 2014 unter: www.wingsforlifeworldrun.com

„sammle täglich dei-

ne Meter“wings for life

world run­bot­schafter schiester

Page 90: The Red Bulletin März 2014 - DE

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elektronische Tanzmusik ist popu-lärer denn je. star-dJs wie david guetta sorgen mit ihren hymnen in Fußballstadien für mehr stim-mung als ein david villa mit einem verwandelten elfmeter. doch auch die großen der Zunft spielen oft lieber underground-platten. der sound-club gibt ihnen die möglich-keit dazu. „Nimm etwa Afrojack. Jeder kennt ihn für seine stadion-hits“, sagt kobi danan, manager des clubs. „Aber er weiß, bei uns kann er ein düsteres set spielen.“ so grenzt sich der sound-club von hollywoods hochglanz-discos ab. „bei uns ist die musik der star“, sagt danan. und weil dieser star strahlen muss, kam für ihn nur die beste Anlage in Frage: Funk-tion one. Quasi der lionel messi unter den sound-systemen.

Wo Große kleine Hits spielen L o s A n g e L e s   WA s m A c h e n s tA r - D J s , W e n n s i e v o n r i e s e n -cLubs Die schnAuze voLL hAben? s i e L e g e n i m s o u n D A u f.

T a p e T e n ­w e c h s e lIm Sound-Club

können muSIker neueS auSprobIeren. WelChen karrIeren eIn TapeTen-WeChSel guTgeTan haT,

erfahren SIe hIer.

die Tanzfläche im Sound fasst

650 raver.

r3hab (re.) und Tiësto (u.) an den dJ-decks im Sound

Iggy popVor seinem Aufstieg zum

Punk-Titan war Pop Drum-mer in einer Blues-Band in Chicago. Angeblicher Grund für den Wechsel:

neue Drogen, neue Musik.

kaTy perryWarum Perry „Jesus“

sich auf das Armgelenk tätowieren ließ? Weil die Pop-Prinzessin vor ihrer Karriere eine christliche

Rockerbraut war.

mIChael bolTonKein Witz: Der Großmeis-

ter der weichgespülten Ballade war in den Sieb-

zigern ein Heavy-Metaller – und teilte sich die Bühne

mit Ozzy Osbourne.

Sound nIghTClub1642 north las palmas avenuelos angeles, Ca 90028www.soundnightclub.com

Z e i T ­r e i s e

an dIeSen dreI orTen fInden

SIe noCh eInen hauCh alTeS hollyWood.

Action !Feierabend

avalon hollyWood In den 1920er

Jahren war es ein Theater, in den

1940ern ein radio-studio, heute ist

das avalon ein live-Club. die beatles spielten hier ihr

erstes konzert an der Westküste.

muSSo & frank grIll:

reSTauranT and bar

hier forderte Char-lie Chaplin Stumm-

film-Superstar douglas fairbanks zu einem pferde-rennen über den

hollywood boule-vard. heute ser-viert die bar den zweifellos besten martini der Stadt.

lIbrary bar Im rooSevelT marilyn monroe

wohnte zwei Jahre im roosevelt ho-

tel, ihr geist spukt angeblich heute

noch hier. Zu über-prüfen am besten

nach zwei, drei bio-Cocktails in der library bar.

90 the red bulletin

Page 91: The Red Bulletin März 2014 - DE

Vesterbrogade

Istedgade

Frederiksberg Allé

Gammel Kongevej

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Kalvebod Brygge

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H. C. Andersens Blvd.

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Nørrebrogade

Gothersgade

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Tivoli

Stadsgraven

KØdByeN Vesterbro

Der sogenannte Fleischmarkt­bezirk gehört zu Kopenhagens aufstrebenden Vierteln. Hier besuche ich entweder Kunst­ausstellungen oder gönne mir eine Pizza in der Kneipe Mother.

GALerIe MIKAeL ANderSeN

Bredgade 63Die Galerie für zeitgenössische Kunst ist ein echtes Karriere­sprungbrett für talentierte junge Künstler. Auch meine Bilder hingen früher einmal hier.

CAFé dyreHAVeNSønder Boulevard 72

Kopenhagen ist sauteuer. In der Hipster­Kneipe im 70er­Jahre­Look bekommt man aber recht günstiges Bier … und das aller­beste Smörrebröd der Stadt.

TyCHo-BrAHe- PLANeTArIuM

Gammel Kongevej 10Das Planetarium ist mein Lieb­lingsort in der Stadt. Und es in­spiriert: Herrlich, beim Anblick der Sternenbilder zu entspan­nen und zu meditieren. Nichts fördert die Kreativität besser.

Wood WoodGrønnegade 1

Fixpunkt bei jedem Einkaufs­bummel. Das Wood Wood kann

es mit jeder Boutique in New York aufnehmen: Du findest hier das Angesagteste in Sachen Schuhe und Klamotten – von Street Wear bis zu Brands wie Kenzo oder Nike.

Action !City Guide

„An Kopenhagen liebe ich, dass es eine dynamische, pulsierende City ist – und zugleich angenehm über-schaubar“, sagt der Maler und Performance-Künstler Eske Kath, der nicht nur Plattencover für die dänische Popsängerin Oh Land designte, sondern auch die Ehre hatte, ein Zimmer im Schloss Amalienborg zu bemalen, der königlichen Stadtresidenz. „Man fühlt sich in Kopenhagen schnell heimisch, vor allem wegen der Menschen, die stets mit einem Lächeln im Gesicht durch die Straßen gehen.“ Und auch wenn er schon länger in New York lebt, zieht es ihn immer wieder in seine Heimatstadt zurück: „Wenn New York das Herz der Welt sein soll, dann ist Kopenhagen das kleine Herz Skandinaviens.“ Hier Eskes fünf persön-liche Pflichtadressen für den Kopenhagen-Trip.

eske Kath, dänischer Maler, Bildhauer und Performance Artist

T O p F i v eMeINe CITy-HIGHLIGHTS

W e T T e r -F e s T

INdoor-ACTIoN IN KoPeNHAGeN

KoPeNHAGeN, däNeMArK

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INdoor SKydIVING

das Gefühl eines Fallschirmsprungs

erleben – ganz ohne Fallschirm?

Möglich ist dies in Skandinaviens ein-zigem Windkanal und bei Vertikal-Windstärken bis

zu 120 km/h.airexperience.dk

urBAN HIGH roPING

Schon mal in 50 Meter Höhe

über ein Seil ba-lanciert? Kein Pro-blem im höchsten

Hochseilgarten der Welt. Außerdem

kann man hier klet-tern, sich abseilen oder den freien Fall

genießen.urbanrangercamp.dk

SKATePArK KoPeNHAGeN

Wetterfestes Skaterparadies:

2003 erbaut, ist es Kopenhagens bes-ter Indoor-Skate-

park, mit der größ-ten Vertical ramp

Skandinaviens. Profis sind ebenso

willkommen wie Hobby-Skater.

copenhagenskate-park.dk

Kunst? Großartig. Smörrebröd? Gut. Bier? teuer! Ko p e n h a g e n V o n R e t R o - K n e i p e n , i n - B o u t i q u e n u n d a n R e g e n d e n p l a n e ta R i e n : d ä n e m a R K s h a u p t s ta d t a u s s i c h t d e s K ü n s t l e R s e s K e K at h .

the red bulletin 91

Page 92: The Red Bulletin März 2014 - DE

Kathleen Anne Brien alias Katy B, 24, Club-Prinzessin

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Vor drei Jahren gelang katy b der große coup: In ihrem Debütalbum „on a mission“ vereinte die junge britin Dubstep und Garage – kurz: den under-ground-club-sound ihrer heimatstadt – mit großen Pop melodien. Ihre Platte schoss auf Platz 2 der eng-lischen charts, ihr neuer stil fand schnell unzählige

nachahmer. und wie behauptet die club-Prinzessin ihren thron? Überzeugend. Ihr neues album „little red“ steckt voller hymnen auf die nacht. auf begegnungen unter der Discokugel, auf die magie der clubs. Welche songs die künst-lerin dazu inspirierten und welche tracks sie selbst auf die tanzfläche locken, erzählt sie hier.

iReCoRdeRStatt eines Audio-Tapes steckt man das iPhone ins Laufwerk des Rekorders im

Achtziger-Stil und steuert die MP3s mit fünf großen Tasten. Fast so schön wie

damals – und ohne Bandsalat!

1Ich hab’s nicht so mit Gitar-renmusik. Vermutlich, weil ich mit Hip-Hop und Garage aufge-wachsen bin. Letztes Jahr

aber war ich zu einer diskussionsrunde im Rahmen des Mercury Music Prize ein-geladen und hörte mir alle nominierten Alben an – auch das der Arctic Monkeys. dieser Song blieb mir im ohr hängen – und hat mich gewissermaßen bekehrt.

4 5Mein Lieblings-song von 2013. der Beat ist so hart wie Ciaras Auftre-ten, das mich an die junge Janet Jackson erinnert. Und

dann ist da noch Nicki Minaj. Versteht mich nicht falsch, ich liebe sie, aber manchmal ist sie zu überdreht. doch in diesem Track spuckt sie Feuer – und unterstreicht, dass sie die allerbeste Rapperin ist. So gangster!

2es gibt einfach keinen bes-seren Party-Song. er ist so simpel wie ansteckend. Meine eltern spielen den disco-Klas-

siker bei jedem Familienfest. Und jedes Mal lockt er alle Anwesenden – egal ob jung oder alt – auf die Tanzfläche. etwas Besseres kann man mit einem dance-Track nicht erreichen. Ich wünschte, ich hätte ihn selbst geschrieben.

der Track war eine musika-lische offen-barung für mich. düster, episch – an-ders als alles, was ich kannte. Skreams bass-

gewaltige dJ-Sets im Club FWd – dort wurde dubstep erfunden – waren für mich als Achtzehnjährige eine spirituelle erfahrung. Heute arbeiten wir zusam-men. das macht mich sehr stolz, denn er hat mir künstlerisch den Weg gewiesen.

3Banks hat alle Voraussetzun-gen zum Star: eingängige Melodien, gute Texte, Klasse und Stil. Wäre ich ein Teen-ager, ich würde

mir ein Poster von ihr an die Wand hän-gen. dieser Song klingt visionär: elek-tronischer R ’n’ B. Als hätte Timbaland den Beat produziert, nur düsterer und graziler. Meine Prognose: Banks wird 2014 voll durchstarten.

Spirituelle Gangster- Ladys P l ay l i s t  D i e C h a r t s t ü r m e r i n s i n g t über Das leben unter Der DisCokugel. u n D v e r r ät, w e l C h e n s o n g s i e s o g e r n e s e l b s t g e s C h r i e b e n h ät t e .

Action !laden & lauschen C D -

K l i n i KSo BRINGeN SIe

IHRe zeRKRATzTeN SILBeRLINGe WIedeR

zUM SCHeINeN.

Arctic Monkeys„Do I Wanna Know?“

ciara ft. nicki Minaj „I’m Out“

indeep„Last Night a DJ Saved My Life“

Skream„Rutten“

Banks„This Is What It Feels Like“

zAHNPASTAzahnpasta mit

weichem Tuch auf der Cd verteilen,

polieren. das trägt einen Teil der

Schutzschicht ab, der Kratzer verliert

an Tiefe. Mit lau-warmem Wasser abspülen, fertig.

eISFACHCd im Gefrierbeu-tel zwei Stunden ins eisfach legen. So verringert sich

die dichte des Cd-Materials. Im Warmen dehnt es sich wieder aus,

kleine Kratzer ver-schwinden.

R e t R o - M a n i aGAdGeT deS MoNATS

SoFTWAReKostenlose

datenrettungs-Programme wie Recuva können

auch beschädigte Cds lesen. Nach dem Back-up die daten auf einen neuen Rohling

brennen.

Katy Bs neues Album „Little Red“ ist be-reits erschienen: www.katybofficial.com

92 the red bulletin

Page 93: The Red Bulletin März 2014 - DE

Star-Entwickler Hideo Kojima setzt aufs Kino- erlebnis für Spielkonsolen.

Action !games

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DiE WElt in EinSEn unD nullEn

Kampf der Welten M e ta l G e a r S o l i d V:   G r o u n d Z e r o e S

Hideo Kojima ist der Quentin Tarantino des Game-Business. Weil der japanische Entwickler selbst ein Star ist. Weil er sich nicht um Konven-tionen schert. Weil er seine Games anlegt wie Filme. Und weil er sich sogar als „Regisseur“ sei-ner Filme bezeichnet. Offen spricht Kojima über seine cineastischen Einflüsse, wiederholt nannte er „Stirb langsam“, „James Bond“, „Heat“ und „Children of Men“.

In „Metal Gear Solid V: Ground Zeroes“ kreuzt Kojima zwei Game-Welten: „Stealth“ und – erst-mals – „Open World“. Der fünfte Teil der Serie (er spielt im Kuba des Jahres 1975) verzichtet auf die reizvoll klaustrophobische Atmosphäre und die gnadenlosen Endgegner seiner Vorgänger. Das werden nicht alle „Metal Gear Solid“-Fans mögen. Aber Kojima ist das ziemlich egal: „Es ergeben sich ganz neue Spielmöglichkeiten. Es wird stres-sig und spannend für den Spieler. Und definitiv nicht einfacher.“

Womit wir bei der nächsten Parallele zu Taran-tino wären: Kojima hat diebische Freude daran, selbst eingefleischte Fans vor den Kopf zu stoßen.Erscheint im März für Xbox One und 360 sowie PlayStation 3 und 4, bestimmte Spielelemente auch für tablets und Smartphones. metalgearsolid.com

Bau-tycoonGEEK RESORt: FantaSy-RESORt FüR nERDSEinen themenpark für echte nerds (mit den Schwerpunkten Sci-Fi, Manga, Fantasy und Hor-ror) planen, bauen und betreiben. Klingt niedlich, birgt aber teuf-lisch hohes Suchtpotential. Wahre Geeks jagen sogar Modelle der eigenen Charaktere durch ihren 3-D-Drucker.Für android und iOS. ama-studios.com

Am DrückerDauERFEuER FüR nERvöSE FinGER in den achtziger Jahren verbrachte eine ganze videospiel- Generation unzählige Stunden in Spielhallen vor arcade-auto-maten. Mit dem „FightStick tournament Edition 2“ für die Xbox bringt man die fast vergessene Kampfsteuerung zurück ins Wohnzimmer von heute. Fürs tastentrommel-Staccato stehen Joystick und acht große Knöpfe bereit. madcatz.com

B r a n d n e u

Spezialagent Solid Snake schleicht erstmals durch eine „offene Welt“.

6 „SOutH PaRK: DER Stab DER

WaHRHEit“im März kommt nun endlich der

6. teil mit Cartman & Co heraus. Der

ursprüngliche termin wurde

verschoben, weil nacharbeiten am Spiel nötig waren.

stickoftruth.com

5 Mio. DOWnlOaDS

von Red bull Kart Fighter im Jahr

2013. Ein update der kostenlosen

Racing-Simulation erweitert das Game um fünf

neue Strecken auf insgesamt 40.

games.redbull.com

250 SO viElE lEutE GEHöREn zuM

EntWiCK-lunGStEaM von „the Elder

Scrolls Online“. zwei Jahre wurde dran gearbeitet, Release im april.

elderscrollsonline.com

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the red bulletin 93

Page 94: The Red Bulletin März 2014 - DE

Biografische Komödie des US-Regis-seurs John Lee Hancock (u. a. „Blind Side – Die große Chance“): Tom Hanks spielt den Zeichentrick-Tycoon Walt Disney, der seinen Töchtern 1940 verspricht, die Geschichten der aus-tralischen Schriftstellerin P. L. Travers (Emma Thompson) zu verfilmen. Deren Erzählungen handeln von einem Kindermädchen mit magischen Fähig-keiten: Mary Poppins.www.movies.disney.com

Die weltgrößte Messe für Infor-mationstechnik präsentiert Wikipedia-Mastermind Jimmy Wales (o.) und Apple-Mitbegrün-der Steve Wozniak als Gäste.Infos: www.cebit.de

Der Rekordmeister empfängt die Königsblauen aus Gelsen-kirchen. Beim letzten Aufeinan-dertreffen setzte es für Schalke eine bit-tere 0:4-Heimschlap-pe. Die Torschützen: Schweinsteiger, Mandžukic, Ribéry (re.) und Pizarro. Für Julian Draxler und Co war es die sechste Niederlage in Folge gegen die Bayern. Kann Schalke die Negativserie stoppen?www.bundesliga.de

ab 6. 3., deutschlandweit in den Kinos

‚Saving Mr. Banks‘

10.–14. 3., Messe, Hannover

Techniktrends auf der CeBIT

1. 3., Allianz Arena, München

Bayern München – Schalke 04

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ACTIon !EvEnts

Wilder Hund mit Gummi-gelenken: Spaniens Free-style-Ästhet Dany Torres

Freestyle-Motocross-athleten der spitzenklasse (darunter deutschlands talent luc ackermann) kämpfen um Punkte für die FMX-Weltmeisterschaft. die Zuschauer erwarten akrobatische tricks und eine Feuer-show, die von Pyro-technikern der Metal-Band rammstein entwickelt wurde.www.nightofthejumps.com

7. und 8. 3., O² World, Berlin

night of the Jumps

94 the red bulletin

Page 95: The Red Bulletin März 2014 - DE

15 Teams, selbstgebaute Renn-schlitten, kultige Outfits und Nostalgie pur – die denkmalge-schützte Olympia-Bobbahn am Rießersee wird zum Schauplatz eines Events, bei dem vor allem eine Devise gilt: Spaß muss sein! Prämiert wird nicht nur das schnellste, sondern auch das modisch stilsicherste Team. www.redbull.com/bobheroes

Auftakt zur deutschen Meister-schaft: Zum ersten Mal werden die Pfalz-Westrich- und die Saar-land-Rallye zu einem Rennen zusammengelegt, wodurch die Fahrer auf veränderter Strecke völliges Neuland betreten. Ein entscheidender Faktor im Kampf um den Sieg: das Wetter. Tiefwinterliche Bedingungen sind bei diesem Rennen keines-falls auszuschließen.www.saarland-pfalz-rallye.de

23. 2., Garmisch-Partenkirchen

Red Bull Bob Heroes

7. und 8. 3., St. Wendel

ADAC Saarland-Pfalz-Rallye

hip-hop trifft Brass, gesellschaftskritik trifft selbstreflexion, straßenmusik trifft Main stage: die elf Münchner scharen seit 2009 immer mehr Fans um sich. Mit ihrem zweiten, dem „roten album“ schafften sie es im november 2013 erst-mals in die deutschen Charts. live sorgen rapper keno langbein und seine kollegen mit treibenden rhythmen für kollektives ausrasten im Publikum.www.moopmama.com

starregisseur Paul W. s. anderson (u. a. „alien vs. Predator“) bringt den verheerenden Vulkanaus-bruch des Jahres 79 auf die kinoleinwand. Erzählt wird die geschichte aus der sicht des gladiators Milo (kit harington, li., „game of thrones“), der im angesicht der katastrophe in die dem unter-gang geweihte stadt zurückkehrt, um seine große liebe Flavia (Emily Browning, re.) zu retten. das action-drama kommt in 3-d in die kinos.www.sonypictures.com/movies/pompeii

20. 2., Kreuz, Fulda; 21. 2., E-Werk, Erlangen

Moop Mama live in Concert

27. 2., deutschlandweit in den Kinos

Filmstart: ‚Pompeii‘

2. 3., Olympia-Eisstadion, München

Red Bulls – StraubingEs herrscht derby-stimmung beim letzten heimspiel der haupt runde. die Münchner brennen nach einer knappen 3:4-niederlage gegen die tigers im Januar auf revanche. rené röthke schoss straubing damals mit zwei treffern – inklusive game-Winning goal – zum sieg. schlüssel-spieler bei den Münchnern: der teaminterne topscorer alexander Barta, der auf der Center-Position das spiel des EhC dirigiert.www.redbullmuenchen.de

S a v e t h e

D a t eUNvERZichTBARE TERMiNE iN DEN

NächSTEN WOchEN

LivE: TOM ODELL

Der britische Sin-ger-Songwriter

zählt zu den Senkrechtstar-tern 2013. Sein

Album „Long Way Down“ belegte

Platz eins in den UK-charts.

5. 3., Frankfurt, alle Konzerte: tomodell.com

5Mittwoch

PASSiON SPORTS

cONvENTiON120 Aussteller präsentieren

Trends aus Was-sersport, Urban

und Style auf über 9000 Qua-

dratmetern in der Messe Bremen.

8./9. 3.; www.pas-sion-bremen.de

8Sonntag

GERARD AUF TOUR

„Seine Platte ist richtig großartig“,

sagt Rap-König casper über das

dritte Album („Blausicht“) des hip-hop-Poeten aus Wien. Mehr als nur ein Ge-

heimtipp!18. 2., Dortmund,

alle Termine: www.gerardmc.at

18DienStag

the red bulletin 95

Page 96: The Red Bulletin März 2014 - DE

Volles Programmd a s r e d b u l l t v- f e n s t e r b e i s e r v u s-t v

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Rat und Hilfe zum Nulltarif unter

0800 100 30 70

Mittwoch, 12. 2., 21.15 Uhr

Der Traum vom HimmelGuy Laliberté, Gründer des weltbekannten Cirque du Soleil, hat einen großen, ja einzigartigen Lebenstraum: Irgendwann einmal will er die Erde vom Welt-raum aus betrachten und die Schwerelosigkeit erleben. Als er sich diesen Wunsch 2009 schließlich erfüllt, dokumentiert er nicht nur die intensive Vorbereitungszeit, sondern lässt uns auch während seines Weltraumaufent-halts an seinen Erfahrungen und atemberaubenden Eindrücken teilhaben.

Mittwoch, 19. 2., 21.15 Uhr

Seeing in the Dark

Mittwoch, 26. 2., 21.15 Uhr

Leben im Par­allel­Universum

Samstag, 15. 2., 10.40 Uhr

Yamakasi Generation

Wissenschaftler Timothy Ferris gewährt in dieser Dokumentation Einblicke in die faszinierende Welt der Sternenbeobachtung.

Ein Physikerteam geht der Frage nach, ob es neben dem Universum, in dem wir leben, noch weitere, ver-gleichbare geben könnte.

1997 entstand in einem Vor-ort von Paris die weltweit erste Freerunning- und Par-kour-Gruppe. Das ist die Geschichte von „Yamakasi“.

AcTion !TV-HigHligHTs

M u s ts e e

HElDEN aUF IHREM BIlDScHIRM

Der fünfte Stopp des diesjähri-gen FIM-SuperEnduro-Weltcups geht in Barcelonas Palau-Sant-Jordi-arena über die Bühne. Bei dem Indoor-Event der Extraklasse muss sich andreas lettenbichler (GER) in einem von Hard-Enduro-Größen gespickten Feld durch-setzen und hat mit Jonny Walker, David Knight und alfredo Gomez starke Konkurrenten vor sich.

Samstag, 22. 2., 12.00 Uhr

FiM SuperEnduro – Spanien

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THE BoSSHoSS – STUDIo DIaRIES

Die deutschen Rocker nehmen

Sie mit ins Studio. 15. 2., 12.10 Uhr

UNIVERSE oF KEITH HaRING

Vom U-Bahn-Sprayer zur

Kunst-Ikone – das bewegte leben

des Keith Haring. 16. 2., 23.15 Uhr

TalaUEGa BRoTHERS

Rich und Tone, zwei Brüder aus Samoa, ertanzen sich den choreo-graphen-olymp. 22. 2., 9.15 Uhr

Einmal Kosmonaut sein und die Erde von „draußen“ sehen. Guy laliberté erfüllte sich diesen Traum.

96 the red bulletin

Page 97: The Red Bulletin März 2014 - DE

1 DOSH® „AerO“ – DeSign meetS functiOn!

Die in Sydney/Australien entwickelten und hergestellten DOSH®-Brieftaschen über-zeugen durch das einzigartige Design, ihre Farben und Materialien und sind der Eye-Catcher schlechthin. Ein Must-have beim Einsatz im Extremsport, weil handlich, wasserfest und praktisch unzerstörbar! Die gesamte Kollektion der unglaublichen DOSH® Wallets gibt’s nur bei ceeple.www.ceeple.com

2 rASAnteS ZeitgefüHlDie ROAD RACE von POLICE ist ein Chronograph, der mit seiner schnittigen Optik überzeugt. Ein markantes Edelstahl-gehäuse bildet gemeinsam mit dem Mineral-glas und der Wasserdichtheit bis 10 bar das Fundament für diesen Chronographen. Dank dem Uhrenband im Reifenprofil-Look findet sich ein cooler Zeitmesser auf dem männ-lichen Handgelenk wieder!www.timemode.com

3 rekOrDjäger AlS ScHürZenträger

Mit ihren Rekorden schreiben sie Geschichte. Und über ihre Lieblingsgerichte schreiben sie jetzt ein Kochbuch. Dabei werden die Superstars aus der Welt von Red Bull aller-dings von Spitzenkoch Roland Trettl mächtig auf die Probe gestellt. Wie sich Lindsey Vonn, Mario Gómez, Gregor Schlierenzauer und Co am Herd schlagen, zeigt das Red Bull Athletenkochbuch in einzigartigen Repor-tagen direkt aus der Küche. www.athletenkochbuch.com

4 »mccOnkeY« Ab 24. 1. Auf DVD & blu-rAY

Am 24. 1. kam „McCONKEY“ im deutsch-sprachigen Raum heraus. Die Dokumentation bietet Einblicke in das Leben des legendären Freeskiers und Ski-BASE-Jumpers Shane Mc-Conkey, der unzählige Menschen inspirierte. „McCONKEY“ zeigt Shanes Vermächtnis an seinen Sport und beschreibt seinen unge-wöhnlichen Weg zur Verwirk lichung seiner Träume. Erlöse des Films kommen Shane McConkeys Familie zugute.Nähere Informationen zum Film unter: www.mcconkeymovie.com

Must-haves!p r o m o t i o n

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Magic MoMent

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„ Nach dem Shooting war ich nass bis auf die Knochen. Das Foto war die Mühe wert.“ Jost Arens, Skateboarder

Die nächste AusgAbe Des ReD bulletin eRscheint AM 11. MäRz 2014.

Peguera, Mallorca, 5. Januar 2014:Bemerkenswerte Bilder be­ziehen ihre Kraft oft aus unter­schiedlichsten Komponenten. Beispiel: ein talentierter Skater (Jost Arens), schäumende Wellen und eine Möwe beim Photobombing. Resümee: ein klarer Fall von Magic Moment.Das Making­of­Video zum Bild:redbull.de/magicmoment

Page 99: The Red Bulletin März 2014 - DE

HOLEN SIE SICHDIE WELT NACH HAUSE

Begeben Sie sich mit Terra Mater, dem Natur- und Wissens magazin, auf eine spannende Reise durch Raum und Zeit: zu entlegenen Orten, exotischen Völkern und erstaunlichen Naturphänomenen.

GÖTTIN AUF ZEIT Ausgewählte Mädchen werden in Nepal als Göttinnen verehrt und verwöhnt – solange sie noch Kinder sind. Danach landen sie mitunter hart im schwierigen Alltag ihrer Heimat. Jetzt verändern moderne Ideale langsam das Leben der Kumari.

DAS CAFÉ ZUM WEISSEN HAIEine einsame Insel im Pazifi k vor Mexiko hat sich als weltweit einzigartiger Tummelplatz für große Weiße Haie herausgestellt. Der Meeresbiologe Mauricio Hoyos verbringt dort mehrere Monate im Jahr, um ihr noch weitgehend rätselha� es Verhalten zu erforschen.

DIE WELT DES ALBERT KAHNEr war an der Börse steinreich geworden, danach wollte er die Schönheit der Welt dokumentieren. Anfang des 20. Jahrhunderts schickte Albert Kahn deshalb die besten Fotografen seiner Zeit rund um den Globus. Und schuf so ein einzigartiges Archiv modern wirkender Farbfotos aus einer längst vergan-genen Epoche.

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Page 100: The Red Bulletin März 2014 - DE

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