The Red Bulletin Mai 2016 - DE

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POKERFACE So wirst du ein Ass am Spieltisch EXTREME TRAVEL GUIDE DIE REISEZIELE UNSERER SPORT-PROFIS JÜRGEN KLOPP und die zehn Geheimnisse seines Erfolgs ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN DEUTSCHLAND MAI 2016 € 2,50

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POKERFACESo wirst du ein Ass am

Spieltisch

EXTREMETRAVELGUIDE

DIE REISEZIELE UNSERER SPORT-PROFIS

JÜRGEN KLOPPund die zehn

Geheimnisse seines Erfolgs

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

DEUTSCHLAND

MAI 2016 € 2,50

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EXTREME TRAVELWo unsere Profis neueHerausforderungenfinden: der Reiseführer der extremen Art.

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WILLKOMMEN Urlaub schon gebucht? Nein? Wir hätten da ein paar Tipps unserer Athleten ab Seite 26: Ian Walsh schwört auf Eiswasser-Surfen in Alaska. Gary Hunt schwärmt von Klippen-springen auf Yucatán. Ryan Robinson rät zu Seiltanzen in Tasmanien. Szymon Godziek ist atemlos beim Mountain-biken in Utah. Pierre Frolla erzählt vom Haitauchen in Südafrika. Will Gadd steht für Eisklettern in Norwegen, während Rafa Ortiz mit dem Kajak Wasserfälle in Mexiko hinunterspringt. Zu stressig? Dann eben Klettern in der Verdon-Schlucht. Was laut Mich Kemeter ein nahezu meditatives Erlebnis ist. Viel Vergnügen mit diesem Heft!Die Redaktion

Weißer Wolf im Schafspelz.

KIT HARINGTON, SEITE 19

DIE WELT VON RED BULL

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LEBENSRAUM AMGMatthias Schweighöfer räsoniert im Mercedes-Benz C63 AMG Coupé über das Leben.

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GEWINNEN WIE KLOPP Menschen motivieren, zu Höchstleis­tungen antreiben, zu Siegern machen: wie Jürgen Klopp das anstellt.

WOCHENEND-KAMPFPILOT Nach nur einer Stunde Instruktion bist du fit für den Zweikampf am Himmel. Eine Agentur in L. A. macht das möglich.

SCHOTTISCH FEIERN Vergiss London, vergiss Berlin, Europas wahre Party-Hauptstadt ist Glasgow. Eine Nacht mit DJ­Topstar Jackmaster.

ÜBERZEUGT LEGASTHENISCH Elliphant ist ein Star auf dem Weg zum Superstar. Hier erklärt sie, wie sie aus ihren Makeln Kreativität schöpft.

AUF EINEN BLICK

GALLERY

12 HOT SHOTS Die Fotos des Monats

BULLEVARD

19 IDOLE UND IKONEN Wie sie wurden, was sie sind, was sie sagen und tun

FEATURES

26 Extreme TravelDie Reiseziele unserer Profisportler.

38 „Stillstand geht nicht“Matthias Schweighöfer testet den Mercedes-Benz C63 AMG Coupé.

46 Jürgen KloppDie zehn Geheimnisse seines Erfolgs.

52 Heroes des MonatsElliphant, Charlie Cox, Alfie Allen, Mélanie Astles, Karl Stanley.

60 NightlifeEine musikalische Nacht in Europas Party-Metropole Glasgow.

ACTION!

67 SEE IT. GET IT. DO IT. Reise, Gadgets, Uhren, Musik und Motor

85 SPECIAL Die Motorräder des Jahres94 READ BULL Leif Randt98 MAKES YOU FLY Magischer Moment

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CONTRIBUTORSMIT AN BORD

MAKING OFDAS SHOOTING DES MONATS

NICK AMIESDer britische Autor reist am liebsten mit Landkarte und Rucksack durch Südamerika und Ozeanien. Für unsere Coverstory sprach er mit acht Welt-klasse-Extremsportlern über deren Lieblingsreiseziele. Seite 26.

RAPHAEL HONIGSTEINAls Korrespondent des „Guardian“ und der „Süddeutschen“ zählt der gebürtige Bayer zu Europas führen-den Sportjournalisten. Kein Wunder also, dass ihm Jürgen Klopp seine zehn Erfolgsregeln verriet. Seite 46.

„Ich fahre privat 40.000 Kilometer pro Jahr“, verriet Matthias Schweighöfer beim Red Bulletin-Shooting in Berlin. Begleitet von Fotograf Vitali Gelwich, nutzte der Kinostar seine Erfahrung zum Steuern einer Mercedes C63 AMG Coupé-Rakete. Seite 38.

Foto-Check: Gelwich und Schweighöfer in Berlin

„Ästhetik ist ihm wichtig. Das gilt für Autos und Fotos.“FOTOGRAF GELWICH ÜBER TESTPILOT SCHWEIGHÖFER

THE RED BULLETIN BACKSTAGEMAI 2016

Der Schauspieler Billy Connolly sagte einmal über seine Heimatstadt: „Das Schöne an Glasgow ist, dass es nach einem nuklearen Angriff gleich aussehen würde wie davor.“ Dabei gilt Schottlands ehemals graue Arbeiter-Hochburg mittlerweile als Party-Hot-spot Nordwesteuropas. Wir begleiteten Glasgows berühmtesten Sohn, DJ-Weltstar Jackmaster, an seinem 30. Geburtstag durch die Nacht. Und wurden Zeugen, dass in Glasgow immer hart und manchmal auch sehr kurz gefeiert wird. „Party Hard“, Seite 60.

Feiert kurz und inten-siv: DJ Jackmaster (Mitte)

Die Turbo-Party von Glasgow

RED BULLETIN WELTWEITThe Red Bulletin erscheint aktuell in zehn Ländern. In unserer Frankreich-Ausgabe porträtieren wir den Ausnahme- E-Sportler Daigo Umehara.

Alle Ausgaben zum Download: www.redbulletin.com/howtoget

La borne d’arcade a fait de Daigo l’un des patrons du sport électronique.

LES LEÇONS

DE SON SUCCÈSAUTORITÉ PLANÉTAIRE DU JEU VIDÉO DE COMBAT, DAIGO UMEHAR A A UN REGARD UNIQUE SUR LA COMPÉTITION. POUR LE JAPONAIS, LE CHEMIN VERS LA RÉUSSITE OFFRE PLUS QUE LA VICTOIRE ELLE-MÊME.

Texte : Ulysse Mailletan Photos : Julie GlassbergManga : Daigo Umehara, Kengoro Nishide,

Maki Tomoi / KADOKAWA

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WEITER KOMMEN

AN DIEGRENZEN GEHENDen Horizont erweitern. Mit dem souveränen V-Zwei Motor, ausgefeilter Aerodynamik und einem vollständigen Elektronikpaket inklusive Kurven-ABS und semiaktivem WP-Fahrwerk. Nie war es einfacher ferne Straßen zu erobern. KTM 1290 SUPER DUKE GT.

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KTM Group Partner

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8 THE RED BULLETIN

EXKLUSIV AUFREDBULLETIN.COM

THE RED BULLETIN: WEB-HIGHLIGHTS

KILLER-FRAU AUF INSTAGRAMIn „Game of Thrones“ tötet sie als Arya Stark ihre Peiniger mit Stichwaffen. Uns verrät die Britin Maisie Williams, wie man zwei Millionen Follower beglückt.redbulletin.com/williams

WARUM LAS VEGAS WIEDER ROCKTKuba, Goa, Italien, Vegas: Wir sagen euch, warum diese Kult-reiseziele 2016 ein Comeback feiern. Mit Tipps für Heliflüge und einen Roadtrip im VW Käfer. redbulletin.com/travel

Alle Storys sofort lesen:Einfach online unseren Newsletter abonnieren. Oder The Red Bulletin auf Facebook, Instagram & YouTube folgen.

Video: Leg dich nichtmit Kloppo an.Jürgen Klopps Interviews sind ebensolegendär wie seine Matchtaktik. Wir haben das Best-of seiner Kultsprüche.redbulletin.com/klopp

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GRIP. AGILITY. POWER.THE TURBO LEVO HAS IT ALL.www.specialized.com

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Editorial Director Robert Sperl

Chefredakteur Alexander Macheck

Editor-at-large Boro Petric

Creative Director Erik Turek

Art Directors Kasimir Reimann (Stv. CD), Miles English

Photo Director Fritz Schuster

Chefin vom Dienst Marion Wildmann

Managing Editor Daniel Kudernatsch

Redaktion Stefan Wagner (Textchef), Ulrich Corazza,

Paul Krisai, Arek Piatek, Andreas Rottenschlager Freie Mitarbeiter: Muhamed Beganovic, Werner Jessner,

Martina Powell, Clemens Stachel, Florian Wörgötter

Web Kurt Vierthaler (Senior Web Editor), Schin-Su Bae,

Christian Eberle, Vanda Gyuris, Inmaculada Sánchez Trejo, Andrew Swann, Christine Vitel

Grafik Marco Arcangeli, Marion Bernert-Thomann,

Martina de Carvalho-Hutter, Kevin Goll

Fotoredaktion Rudi Übelhör (Deputy Photo Director),

Marion Batty, Zoe Capstick, Ellen Haas, Eva Kerschbaum

Illustrator Dietmar Kainrath

Verlagsleitung Franz Renkin

Anzeigendisposition Sabrina Schneider

Marketing & Country Management Stefan Ebner (Ltg.), Thomas Dorer, Manuel Otto,

Lukas Scharmbacher, Sara Varming

Marketing Design Peter Knehtl (Ltg.), Simone Fischer,

Alexandra Hundsdorfer, Mathias Schwarz

Herstellung Michael Bergmeister

Produktion Wolfgang Stecher (Ltg.), Walter O. Sádaba,

Friedrich Indich, Michael Menitz (Digital)

Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.),

Claudia Heis, Maximilian Kment, Karsten Lehmann

Office Management Kristina Krizmanic

IT Systems Engineer Michael Thaler

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Nicole Glaser (Vertrieb), Yoldas Yarar (Abo)

General Manager und Publisher Wolfgang Winter

Verlagsanschrift Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien

Telefon +43 1 90221-28800 Fax +43 1 90221-28809 Web www.redbulletin.com

Medieninhaber, Verlag und Herausgeber Red Bull Media House GmbH,

Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg,

FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700

Geschäftsführer Christopher Reindl, Andreas Gall

THE RED BULLETIN Mexiko, ISSN 2308-5924

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Redaktion Marco Payán, Inmaculada Sánchez Trejo

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THE RED BULLETIN Deutschland, ISSN 2079-4258

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THE RED BULLETIN Frankreich, ISSN 2225-4722

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Übersetzung und Lektorat Étienne Bonamy, Susanne & Frédéric Fortas,

Ioris Queyroi, Frédéric Pelatan, Claire Schieffer, Gwendolyn de Vries

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THE RED BULLETIN USA, ISSN 2308-586X

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Director of Publishing & Advertising Sales Nicholas PavachCountry Project Management Melissa Thompson

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Jay Fitzgerald, [email protected] (New York) Rick Bald, [email protected] (Chicago)

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THE RED BULLETIN Irland, ISSN 2308-5851

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THE RED BULLETIN Schweiz, ISSN 2308-5886Länderredaktion Arek Piatek

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THE RED BULLETIN Südkorea, ISSN 2465-7948

Länderredaktion Jung-Suk YouRedaktion Bon-Jin GuDirector of Publishing

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Lukas ScharmbacherAnzeigenverkauf Hong-Jun Park, +82 2 317-4852,

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Kaya Media, 6 Samseong-ro 81-gil, Gangnam-gu, Seoul Tel.: +82 2 317-4800, E-Mail: [email protected]

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LAUSITZRING (D)29 Apr - 01 MAI 2016

NÜRBURGRING (D)06 - 08 MAI 2016

LAUSITZRING - DTM (D)03 - 05 JUN 2016

CIRCUIT ZOLDER (B)08 - 10 JUL 2016

SCHLEIZER DREIECK (D)29 - 31 JUL 2016

TT CIRCUIT ASSEN (NL)12 - 14 AUG 2016

LAUSITZRING - WorldSBK (D)16 - 18 SEP 2016

HOCKENHEIMRING (D)23 - 25 SEP 2016

TERMINE 2016SUPERBIKE*IDM

Infos & Tickets unter:www.superbike-idm.de

facebook.com/IDMonFB @superbikeidm superbikeidm Wochenend-Ticket im Vorverkauf € 26,-youtube.com/IDMchannel

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GIPFELFLUGDACHSTEIN, ÖSTERREICH

FOTO: JÖRG MITTERBevor die Red Bull Air Race World Champion-ship in Österreich zu Gast ist, nehmen Local

Hero Hannes Arch (re.) und Nicolas Ivano≠ (FRA, li.) ihren Kollegen Kirby Chambliss (USA)

in die Mitte und machen mit ihm Sightseeing in den Alpen. Mit 370 km/h Reisegeschwindig-

keit gelang den drei Racepiloten dabei die wohl zügigste Bergtour auf den Dachstein.

Red Bull Air Race, 23./24. 4. in SpielbergLive bei ServusTV: 24. April, ab 15:05 Uhr

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CITY BIKEVALPARAÍSO, CHILEFOTO: FABIO PIVARed Bull Valparaíso Cerro Abajo ist das spektakulärste Urban-Mountainbike-Down-hill-Rennen der Welt. In den Hügeln der chilenischen Hafenstadt startend, rasen die Profis über Steiltreppen und enge Asphalt-straßen Richtung Pazifik. Für extra Nerven-kitzel sorgen ortstypische Obstacles wie der Frachtcontainer hier im Bild. Der Highlight-Clip: www.redbull.com/bike

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TROCKEN-TRAININGDUBAI, ARABISCHE EMIRATEFOTO: STEFAN EIGNERIm Aquaventure Waterpark auf der künstlich angelegten Inselgruppe „The Palm“ nutzte Pro-Skater Alex Sorgente die einmalige Gelegenheit einer Session in der trocken-gelegten Mega-Rutsche „Aquaconda“. Weil deren Steilwand noch von keinem Skateboard berührt worden war, feierte der 18-jährige Italiener mit jedem Trick eine Premiere. www.redbull.com/waterparklockdown

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Der geschmack tropischer frUchte. Die flUgel von reD BUll.

DIE RED BULL YELLOW EDITION.

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BULLEVARD

THE RED BULLETIN 19

MENSCHEN, DIE UNS INSPIRIEREN

Achtung, Spoiler: Kit Harington hat sich in Interviews unauffällig häufig verplappert, Jon Schnee ist in „Game of Thrones“-Staffel sechs also dabei. Der gebürtige Londoner trägt wieder sein finsterstes Gesicht sehr prominent durch HBOs Familienfehden-und-Unzucht-Epos. Er hat diesen anhaltenden Ruhm verdient. Denn trotz seiner gerade mal 29 Jahre steckt er die meisten etablierten Holly-wood-Kollegen in den Grunddisziplinen menschlicher Reife locker in die Tasche. Ähnlich seinem „GoT“-Charakter, konzen-triert er sich auf seinen Job. Harington prahlt nicht mit Erfolgen und Auszeich-nungen. Er spricht nicht über sie, er lässt einfach seine Arbeit für sich sprechen.

ALPHATI ERKIT HARINGTON GILT WAHL-WEISE ALS SCHÜCHTERN ODER GEHEIMNISVOLL. WIR FINDEN: ER IST EIN WEISSER WOLF IM SCHAFSPELZ.

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NOVAK DJOKOVICSerbe. Der aktuell mit Abstand beste Tennis-

spieler der Welt.

ZAC EFRONAmerikaner. Vorzugs-Absolvent des

„High School Musical“.

VERMÖGEN

AUTO

LIEBE

SOCIAL MEDIA

SCHÄRFSTE WAFFE

PROMI-FANS

PHILOSOPHIE

GRÖSSTER TRIUMPH

FRAUENSCHWARM Nachdem er die Vorzüge des Ruhms genossen hatte, landete Efron bei Model Sami Miró. Nie von ihr gehört? Wir auch nicht.

FAMILIENVATER Jelena Djokovic ist alles andere als ein Anhängsel: Die Charity-Managerin hält einen

Master-Abschluss.

TOM CRUISE Hollywoods Stunt- vernarrter Maestro nahm Efron unter seine

Fittiche, gab ihm Karriere-Tipps und lehrte ihn sogar Motorradfahren.

WIMBLEDON 2011 Pete Sampras lobte Djokovics 2011er-Saison als

historisch beste. In Wimbledon bestieg er den ATP-Thron.

„BEST SHIRTLESS PERFOR-MANCE“ Und das zweifach! Wer

braucht schon einen Oscar, wenn er Bauchmuskeln aus Stahl hat?

MERCEDES-BENZ CLS 250 Djokovics Name ist stark genug, um zwei Auto-Sponsoren zu vertragen:

Peugeot und Mercedes.

AUDI S5 CABRIOLET Für einen Top-Namen im Promi-Busi-ness fast schon Understatement. Aber mehr als 300 PS sorgen auch für Spaß, wenn Drogen und Drinks kein Thema mehr sind.

DA S D U E L LKÖNIG DER COURTS GEGEN

HOLLYWOOD-STAR: WER HAT’S IN 28 JAHREN

ZU MEHR GEBRACHT?

140 Millionen $2015 war ein gutes Jahr für die Nummer 1 der Tennis-Welt: 17 Millionen $ Preisgeld, dazu 31 Millionen von Sponsoren.

11,5 MillionenTWITTER-FOLLOWER Das ist schon eine

ansehnliche Menge. Und er weiß sie auch zu unterhalten – da hat einer die Regeln des

Showbiz kapiert.

18 Millionen $Nicht schlecht, aber viel weniger wäre bei seiner extravaganten

Party-Vergangenheit beinah existenzbedrohend.

5 MillionenTWITTER-FOLLOWER Efron hat mehr, Djokovic

hat die prominenteren: Kicker Juan Mata und Schauspieler Samuel L. Jackson

sind Mitglieder der #NoleFam.

SEIN SCHLÄGER Klar, was sonst. Fun-Fact: Vor den Australian Open 2013 gewann sein

Service das Speed-Duell gegen einen Audi R8.

SCHLAGER-QUALITÄTEN Kleiner Scherz. Mit wahrem Kern: Er machte sich auch als Musiker einen Namen.

GERARD BUTLER Nach Djokovics US- Open-Sieg 2015 kehrte Butler in die Rolle

des Leonidas zurück und brüllte gemeinsam mit dem Tennistitanen: „Das ist Sparta!“

TRÄUME WAHR MACHEN „Glaube ist das Zauberwort. Um

seine Träume zu realisieren, muss man wirklich an sie glauben.“

NACH OBEN KÄMPFEN „Ich liebe den Wettkampf. Als Außen-seiter zu starten und am Ende zu gewinnen ist das beste Gefühl.“

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„ICH BIN, W ER ICH BIN. SOL L ICH SO T UN,

A L S MÜS ST E ICH VON 2000 DOL L A R IM MON AT L EBEN? “

Dass du mal mit dem Frontmann von Coldplay zusammen warst, heißt nicht, dass dein Leben eintönig sein muss. Gwyneth Paltrow steht im Zentrum eines Imperiums aus Schauspielerei, Büchern und Ernährung. Und wenn sie etwas zu sagen hat, dann sagt sie es. Egal ob sie sich damit Freunde macht oder nicht. Sie ist dennoch erfolgreich. Oder besser gesagt: deswegen.

SC H Ö N ER G EI STGWYNETH PALTROW IST INTELLIGENT, SCHÖN UND KONTROVERSIELL. UND MIT 43 FAST EIN BISSCHEN MEHR VON ALL DEM ALS JEMALS ZUVOR.

BULLEVARD

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22 THE RED BULLETIN

W I E B I T T E ?DIE SUCHE NACH DEM GLÜCK DAUERT LEBENSLANG? NEIN. SIE FINDET HIER IHR HAPPY END. WIR HABEN EIN PAAR EXPERTEN UM IHRE TIPPS GEBETEN.

SOCIAL MEDIA

FÜR EIN BESSERES

LEBEN. DIESMAL MIT:

GLÜCKLICHER IM NETZ

D W E L Ltwitter.com/

dwellDu liebst Architektur und/oder innovative Designs? Dann sollte der Twitter-Feed von Dwell mit den besten neuen Häusern und

Accessoires eine Pflichtlektüre für dich sein: eine Liebeserklä-rung an brillante Ideen,

grüne Technologien und Nachhaltigkeit plus ein Highlight-Reel sen-sationeller Bauwerke.

C A F E R A C E R SO F I N S TA G R A M

instagram.com/ caferacersofinstagramNoch kein Fan der Café

Racers? Wirklich? Gibt’s nicht. Das extrem

beliebte visuelle Cus-tombike-Portfolio ist

nicht einfach nur inspirierend und ein-drucksvoll. Es wirft auch einen deutlich

gewitzteren Blick auf Bikes, als der sonst auf

Instagram üblich ist.

L I F E H A C K E Rfacebook.com/

lifehackerDas Internet besteht im Wesentlichen aus drei Dingen: Katzen,

zwischenmenschlichen Beziehungen und Life

Hacks. Höchste Instanz für Letztgenanntes ist Lifehacker. Egal ob es um Kochen, E∞zienz oder Smartphones

geht: Hier gibt es all die smarten und skurrilen

Tricks, die wenig später viral gehen.

„Sei anders, scher dich nicht

um die Urteile anderer, lebe

einfach.“CARA DELEVINGNE

„Geld kann kein Glück kaufen. Aber eine Yacht, die groß genug ist, um

direkt hinzusegeln.“JOHNNY DEPP

BULLEVARD

„Um glücklich zu sein, reicht mir ein Ball bei den Füßen. Meine Motivation ist, dass ich das liebe, was ich tue. Ich würde genauso gern Fußball spielen, wenn mich niemand dafür bezahlte.“LIONEL MESSI

„Jeder von uns hat seine eigenen

Talente mitgekriegt. Mit ihnen zufrieden zu sein ist der erste Schritt zum Glück.“

JENNIFER LAWRENCE

„Tu, was immer dich

glücklich macht. Es sollte nur vielleicht

legal sein.“ELLEN

DeGENERES

„Ich glaube an glückliche Reisen, aber ich glaube nicht an Happy Ends. Denn

es ist so: Entweder stirbt man jung. Oder man lebt lang und sieht, wie seine

Freunde sterben. Das Leben ist fies.“GEORGE CLOONEY

„Es gibt so viele stinkreiche unglückliche Menschen. Sie sind Gefangene ihres Geldes oder so besessen davon, es immer weiter zu vermehren, dass ihnen einfach keine Zeit

dafür bleibt, glücklich zu sein.“

JAY-Z

„Glück kommt immer aus dir. Niemand kann dich glücklich machen, außer du selbst.“BEYONCÉ

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Fo t o : Ma rkus G r ebe r

WIR MÖGEN’S DRECKIG

JETZT IM HANDEL

Europas Mountainbike-Magazin Nr. 1

www.bike-magazin.de

Page 24: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

STA R K E ZA H L E N

H ECTO R B E L L E R I NSCHNELLIGKEIT UND AUSDAUER IN EINEM MIX WIE BEI ARSENALS RECHTEM VERTEIDIGER SOLLTE LAUT LEHR-BUCH GAR NICHT MÖGLICH SEIN. ABER DIE MAGIE DES SPANIERS HAT SYSTEM.

40-METER-ZEIT IN SEKUNDENDas ist schneller als Usain Bolt (!).

Der Jamaikaner brauchte 2009 während seines 100-Meter-Welt-

rekord-Laufs 4,64 Sekunden für die ersten 40 Meter. „Ich trainiere viel

mit Gewichten: einbeinige Knie-beugen, Split-Kniebeugen“, sagt

Bellerín. „Und auch an der Technik muss man feilen, den

Oberkörper unten halten, damit der Wind nicht zu sehr gegen

einen arbeitet.“

4,41ACT I V I T Y T R AC K E R

NEUES AUS FITNESS &

GESUNDHEIT

TECHNIK: INFRAROT-

SAUNA Eisbäder sind passé,

die Champs von heute setzen auf die positive Wirkung der Infrarot-Sauna auf Muskulatur

und Kreislauf. (Und sogar beim Kalorien-verbrennen.) Heißer

Trend. spafinder.com

7TRAININGSTAGE

PRO WOCHEVon Ruhetagen hält er

nicht allzu viel. „Wer nicht hart arbeitet,

kriegt Probleme“, sagt Bellerín. „Nicht nur in der Schnellig-

keit und der Ausdauer, sondern auch mit Ver-letzungen.“ Erholung

ist aber ebenso wichtig wie die Belastung aus

Matches und Training. „Nach jedem Match

musst du dir Zeit neh-men, um zu dehnen und

den Körper aktiv zu regenerieren.“

APP: EARTHMILES

Hartes (App-)Geld für harte Meilen: Partner

wie Hotpod Yoga und Plenish Juices

verschenken Goodies als Belohnung fürs

Workout. itunes.apple.com; play.google.com

TREIBSTOFF: NAKED PROTEIN

POPCORNDas tägliche Protein-

Ziel zu erreichen kann einem gehörig auf den

Gluteus maximus gehen. Mit diesem

Snack nachzuhelfen ist also voll okay.

theproteinworks.com

ECK- DATEN

Disziplin FußballAlter 21 Größe 1,77 Meter

Gewicht 74 KiloErfolge Mitglied des spanischen

U21-Nationalteams; 2014/15 FA-Cup-Sieger

mit Arsenal

GELAUFENE DISTANZ PRO MATCH WÄHREND DER SAISON 2014/15 IN METERNHéctor läuft nicht nur schneller, sondern auch weiter als jeder andere Arsenal-Verteidiger. Das schafft er, weil er jedes Training wie ein Match angeht. „Speziell in der Vorsaison ist es wichtig, in wirklich jeder Trai-ningssession das Maximum zu geben, damit sich der Körper an die Belastung gewöhnt“, sagt er. „Nur so hältst du im Match 90 Vollgas-Minuten durch.“

10.197

TOP-SPEED WÄHREND DER SAISON 2014/15 IN KM/HUm das in Relation zu setzen: Team-kollege Theo Walcott – und der gilt als sehr, sehr schnell – brachte es auf 34,60 km/h. „Das Duell pusht uns beide“, sagt Bellerín. „Theo arbei-tet hart daran, meinen Rekord zu brechen. Ich arbeite hart daran, das zu verhindern.“ Freund-schaftliche Sticheleien, ob beim Fitnesstraining oder am Spielfeld, seien gut für die Leistung, sagt er. „Es hilft definitiv dabei, Tag für Tag besser zu werden.“

3 4,74

BULLEVARD

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DTM 201620. BIS 22. MAI 2016 AM RED BULL RINGNähere Informationen und Tickets unter: www.projekt-spielberg.com

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g a n z e n W e l t n a c h e x t r e m e n H e r a u s f o r d e r u n g e n .

H i e r v e r r a t e n a c h t P r o f i s j e n e D e s t i n a t i o n e n , d i e s i e f ü r i m m e r v e r ä n d e r t h a b e n .

T E X T: N I C K A M I E S

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Chillig: Surfen in eiskaltem Wasser ist

nur was für sehr entschlossene

Wellenreiter.

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„DIESEN TR IP W ER DE ICH MEIN G A NZES LEBEN NICHT V ERGESSEN.“

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IAN WALSH (USA) Surfer

„Ein einzigartiges Erlebnis. Wir waren da am Rand dieses mas-siven Gletschers; um uns perfekte Set-ups, küstennaher Wind, eine sensationelle Kulisse. Ich beschleunigte in der Welle, vor mir zerklüftete, schnee-bedeckte Berge. Der Gletscherabfluss redu-zierte den Auftrieb, das machte alles ein wenig kompliziert. Das Wasser war eiskalt. Ich trug so viel Neopren, dass ich mich wie ein Ritter in einer Rüstung fühlte!“

W o h i n j e t z t ?„Der Spot, den ich unbedingt surfen möchte, ist wahr-scheinlich noch unbekannt. Es ist ja unmöglich, dass schon alles entdeckt ist. Vielleicht seh ich einmal etwas vom Flugzeug aus, vielleicht er-zählt mir mal ein Fischer von einem geheimen Spot. Könnte überall auf der Welt sein. Keine Ahnung. Noch nicht …“

FRISCHE LUFTn a h e A n c h o r a g e , A l a s k a

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DSCHUNGELCAMPY u c a t á n , M e x i k o

GARY HUNT (GBR) Cli≠-Diving-Champion

„Das ist der krasseste Spot, den ich jemals gesprungen bin. Ich hatte Bilder von diesem Felsschacht auf Blogs ge sehen. Er liegt mitten im Nirgendwo, gleich neben Maya-Ruinen. Das war mein erster Sprung in einer so abgelegenen Umgebung – als ob man aus 27 Metern in den Dschungel eintaucht. Verdammt schwierig, sich drauf einzustellen. Man startet im grellen Sonnenlicht und muss sich sofort an die Dun-kelheit gewöhnen! Und: Es geht in ein kleines dunkles Becken, dessen Wasserstand man erst in letzter Sekunde er-ahnen kann. Eigentlich richtig unheimlich, aber unvergesslich.“

W o h i n j e t z t ?„Mein nächstes Projekt ist der schwierigste Sprung der Welt. In Texas, beim ersten Bewerb der Red Bull Cli≠ Diving- Saison 2016, werde ich einen dreifachen Vorwärtssalto mit viereinhalb Schrauben aus 28 Metern versuchen, aus dem Lauf. Hat vor mir keiner gescha≠t!“

„ES WA R W IE IN DEN URWA LD

EINTAUCHEN.“G A R Y H U N T D

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„DER UNGEMÜTLICHSTE PLATZ DER WELT, UND DER FASZINIERENDSTE.“

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AUSBALANCIERTC a p e P i l l a r, Ta s m a n i e n

RYAN ROBINSON (USA) Highliner

„Jede Highline ist anders, aber Cape Pillar ist … nun ja, unbe-schreiblich. 300 Meter über den brechenden Wellen. Da oben hört man das betäubende Rauschen des Ozeans, das als Echo über die Felsen steigt, ge-spenstisch schreiende Seehunde, pfeifende Windstöße, die einen ohne Vorwarnung tre≠en … sicher die intensivste Erfahrung, die ich je erleben durfte. Da war einfach so viel Raum zwischen mir und dem Wasser. Ich

glaube nicht, dass es eine exponiertere Line gibt, eine intensivere, schonungslosere. Es ist der ungemütlichste Platz der Welt, und der faszinierendste.“

W o h i n j e t z t ?„Nummer eins ist der Zhang-jiajie-Nationalpark in China. Einer der schönsten Plätze der Welt, seine Felssäulen sind wie dafür gemacht, mit einer Highline verbunden zu werden! Die absolute Heraus-forderung. Man müsste jede Säule erklimmen und dann rausfinden, wie man die High-line ans andere Ende bringt.“

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„ES FLASHT DICH SCHON, WENN DU ES BIS ZUR HÄLFTE DES KURSES GESCHAFFT HAST.“

S Z Y M O N G O D Z I E K

W o h i n j e t z t ?„Das nächste Mekka für Biker ist Queenstown in Neusee-land, das wäre also wohl der passende Spot für mich. Es gibt dort nicht nur einen Platz, sondern so viele, dass ich mich kaum entscheiden könnte. Die haben den besten Dirt-Jump-Park, kranke Free-ride-Spots und einen richtig fetten Bikepark. Großartig!“

DROP-KICKV i r g i n , U t a h Wenn du oben am

Kamm stürzt – vergiss es, Mann, dann bist du geliefert. Aber wenn du es irgendwie über-stehst, erlebst du hier deine Momente für die Ewigkeit. In Utah bin ich die größten Drops meines Lebens gesprungen.“

SZYMON GODZIEK (POL) Mountainbiker

„Beim legendären Red Bull Rampage in Utah musst du deine eigene Linie kreieren. Da ist nichts vorgegeben, außer natürlich diese extrem anspruchsvolle Landschaft. Inspirie-rend, ja, aber vor allem einmal wahnsinnig anstrengend. Und wahnsinnig gefährlich.

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MEERESBLICKU m k o m a a s , S ü d a f r i k a

PIERRE FROLLA (FRA) Freedive-Champion

„Ich wollte diese Reise machen, um mich den Tieren zu stellen, vor denen ich wirkliche Angst hatte: Tigerhaien und Weißen Haien. Doch es ging mir nicht darum, Mut zu bewei-sen, sondern um diese gefährdeten Spezies zu ehren. Klar, ein Ort voller Jäger ist immer gefährlich, man darf sich keine Blöße geben, muss sich ständig be-haupten. Es geht um Einsatz und Zähigkeit. Und dann war da noch die Gefahr der See. Man musste hellwach sein und versuchen, nicht gegen die Elemente zu kämpfen. Denn gegen die Elemente hast du keine Chance.“

W o h i n j e t z t ?„Ich mag es, an die ursprüng-lichsten Plätze der Welt zu reisen. Ein Traum wäre ein Tauchgang im wilden Süd-osten Kubas. Manche Tiere dort hatten noch nie Kontakt zu Menschen.“

„WENN UM DICH NUR JÄGER SIND, DARFST DU DIR

KEINE BLÖSSE GEBEN.“P I E R R E F R O L L A SE

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„UM HIER ZU ÜBERLEBEN, MUSST DU VOR ALLEM RESPEKT

VOR DER NATUR HABEN.“W I L L G A D D

WILL GADD (CAN) Eiskletterer

„Eid∆ord ist Eisklettern in einer eigenen Dimen-sion. Die Routen um den Fjord sind größer und schwieriger als

EISBRECHERE i d f j o r d , N o r w e g e n

W o h i n j e t z t ?„Ich muss unbedingt nach China, wo wahnsinnig inter-essante Spots zu entdecken sind. Wir kommen gerade aus Japan zurück, dort gibt es ewiges Eis, von dem nie-mand weiß. Und ich habe vor kurzem gehört, dass es in ein paar Jahren Eis in Südafrika geben wird … kein Witz! Es gibt unendlich viele Spots zu entdecken.“

alle anderen auf der Welt. Die gewaltige Vertikale und die extrem steilen Wände sind einzigartig. Sicher das härteste Wasserfalleis meiner Karriere; ein blauer, himmelhoher Eisparasit, der sich auf schwarzem Gestein festgesetzt hat. Monate träumte ich von einer Besteigung. Ich musste mit bloßen Händen über Eiszapfen klettern,

um da raufzukommen … Gänsehaut, wenn ich nur dran denke!“

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RAFA ORTIZ (MEX) Extrem-Kajakfahrer

„Der Rio Alseseca ist der perfekte Spielplatz für Wasserfall-Drops. Aber er ist auch gefähr-lich, darum habe ich ihn lange gemieden. Manchmal denk ich mir: ‚Warum machst du das? Ist das alles nicht eine ziemlich schlechte Idee?‘ Der Wasserfall ist nicht nur riesig, er ist auch tückisch. Die Kante ist alles andere als glatt, das heißt, man könnte in einem ungünstigen Winkel fallen – ich trage eine Narbe als Beweis.“

W o h i n j e t z t ?„Die Flüsse in Tibet sind eine ganz eigene Kategorie; viel Wasser, große Wellen, extreme Strömungen. Die Flussabfahrten dort dauern mehrere Tage, man muss all seine Vorräte im Kajak transportieren. Das wäre eine riesige Herausforderung.“

RUSHHOURT l a p a c o y a n , M e x i k o

„SICH TR EIBEN L ASSEN IN DER GE W ISSHEIT, DAS

BIEST BESIEGT ZU H A BEN: PUR ES GLÜCK .“

R A FA O R T I Z

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„DIESER ORT IST BESONDERS – FAST WIE ZU HAUSE. EIN RIESIGER SPIELPLATZ.“

M I C H K E M E T E R

HIGH LIFE V e r d o n - S c h l u c h t , F r a n k r e i c h mus nach unten zieht,

und der Kampf mit der Schwerkraft bei jeder Bewegung auf diesem grau-blauen Fels: Ich liebe diesen Spot. Er ist leicht überhängend mit einem vertikalen Drop von 180 Metern. Eine einzige nicht 100-pro-zentig perfekte Bewe-gung, und man ist weg. Angst ist wichtig beim Solo-BASE-Klettern,

MICH KEMETER (AUT) Solo-BASE-Kletterer

„Das Türkis des Flusses unter deinen Füßen, die Tiefe, die dich mit gruseligem Magnetis-

denn ich hasse Gefahr, ich muss mich beim Klettern jederzeit sicher fühlen. Bin ich das nicht, lass ich es sein.“

W o h i n j e t z t ?„Es gibt so viele großartige Plätze auf dieser Welt zu klet-tern. Welchen ich unbedingt noch klettern muss? Den, an dem ich noch nie war, den, von dem ich noch nicht gehört habe, den, der jetzt noch nur in meinen Gedanken existiert.“LU

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„STILLSTAND GEHT GAR NICHT“

DAS AUTO ALS LEBENSRAUM: SCHAUSPIEL-SUPERSTAR MATTHIAS SCHWEIGHÖFER RÄSONIERT IM MERCEDES

C63 AMG COUPÉ ÜBER SEIN MOBILES LEBEN ZWISCHEN KINDERGARTEN, DREH UND BUSINESS.

REDAKTION: WERNER JESSNER FOTOS: VITALI GELWICH

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Schau, es raucht! Schweighöfer, AMG, Gummi.

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„MIT MEINER TOCHTER

SPIELE ICH UNTERWEGS ‚ICH SEH, ICH

SEH, WAS DU NICHT SIEHST‘.“

s ist wirklich wahr: Ich bin ein Auto-Mensch durch und durch. Fahrradfahren fand ich immer schon blöd, Motorrad-fahren zu gefährlich. Eine meiner frühes-ten Auto-Erinnerungen ist die an den Saporoshez meines Vaters, eine Russen-karre. Spricht sich Saporoschetz, kennt heute keine Sau mehr. Der hatte ein rotes Licht im Armaturenbrett, das zeigte, wenn die Heizung an war. Wärmer wurde es dadurch aber nicht. Später ist mein Vater Honda Legend gefahren. Mit dem war ich auch zum ersten Mal selbst auf der Straße unterwegs. Mein erstes eigenes Auto war dann ein blauer Mercedes Kombi, eine C-Klasse. Ich fand den Stern immer geil, auch wenn er mir in Berlin von irgendwelchen Vandalen regelmäßig abgepflückt wurde. Bin ich konservativ? Kurz hatte ich überlegt, mir einen Volvo zu kaufen, aber so weit kam es dann doch nie. Privat bin ich nie etwas anderes ge-

fahren als Mercedes, im Moment sind das ein ML 500 und für den Sommer ein SL.

Mein ML ist eine geile Karre, so ein schneller schwarzer Panzer mit riesigen Rädern. Ich steh auf so was. Wichtigstes Extra sind für mich die zwei DVD-Player in den Kopfstützen, um meine Kids zu entertainen, wenn wir mal länger unter-wegs sind. Und das Panorama-Schiebe-dach, damit sie was sehen. Mein Sohn ist eineinhalb, der spielt am liebsten mit dem Knopf für die Verdunkelungsfunktion. Mit den Kindern Auto zu fahren hat etwas sehr Kommunikatives. Mit meiner Tochter, sie ist sieben, spielen wir unterwegs Spiele wie „Ich seh, ich seh, was du nicht siehst“, und manchmal singen wir auch. Ehren-sache, dass ich sie mit dem Benz aus dem Kindergarten abhole. Die Kids am Abend in die Kindersitze zu packen und loszu-fahren, sie schlafen ein, und ich sehe im Rückspiegel, wie sie träumen, das sind

Schon sein erstes Auto war ein

Mercedes.

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„ICH BIN EIN AUTOMENSCH.

FLIEGEN IST EIGENTLICH

NUR LÄSTIG.“

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„DASS DER AMG ABARTIG GUT GEHT, MUSS ICH WOHL NICHT BETONEN.“

bücher lese ich am Beifahrersitz. Das hat etwas Meditatives, und du hast das Gefühl, Meter zu machen, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Ich bin ein guter Beifahrer, mir wird eigentlich nie schlecht. Intern gilt ein Tempolimit von 150 km/h, selbst auf unbeschränkten Autobahnstücken. Na gut, manchmal fahren wir auch 180, aber dann ist end­gültig Schluss.

Mit dem Cabrio, meinem SL, fahre ich anders. Langsam. Oft so langsam, dass mich Traktoren überholen, na ja, vielleicht nicht gerade Traktoren, aber LKWs schon. Liebe Truckies: Da denke ich dann nach. Nachdenken im Cabrio funktioniert voll gut, aber dazu darf man nicht zu schnell fahren und kein Ziel haben. Manchmal denke ich mir, ich könnte doch auf der Landstraße von Berlin bis München fahren, wenn ich dort einen Termin habe. Man müsste nur rechtzeitig wegfahren. Ich weiß nicht, ob das in der Praxis noch möglich ist, aber die Theorie ist sehr reiz­voll. Da sähe man einmal andere Dinge als nur Autobahn.

Bei einem Stau fahren wir immer von der Autobahn ab. Lieber dreißig Kilo­meter Umweg als zehn Kilometer in der Schlange eingesperrt! Stillstand geht gar nicht. Da werde ich ganz hibbelig. Viel­leicht ist es das auch, was ich am Fliegen oder der Eisenbahn nicht mag: dass du einer Situation ausgeliefert bist. Mit dem Auto kannst du jederzeit entscheiden: nach links, nach rechts oder überhaupt stehen bleiben? Versuch das mal mit einem Flugzeug.

Aber ich verzettle mich gerade. Die Leute vom Red Bulletin haben mir für den Tag das brandneue C­Coupé vorbei­gebracht, als 510 PS starke AMG­S­Ver­sion. Ich bin ja mehr der Kombi­Fahrer, aber aussehen tut das schon hammer­mäßig. Mit den kleinen Scheiben hinten hat das etwas Amerikanisches, finde ich. Theoretisch könnte ich da sogar die Kinder mitnehmen, sofern ich den Sitz für den Kleinen an den Vordersitzen vorbei­kriege. Ausprobiert habe ich es nicht, ich bin ja kein Autotester.

Aber der Sound! Da gibt es in der Mittelkonsole eine Taste, die das Auspuff­geräusch nachschärft. Der Achtzylinder­motor klingt schon serienmäßig gut, aber wenn du auf die Taste rechts neben dem Touch­Display drückst, dann legt das Orchester noch einen Zahn zu. Wie geil ist das denn! Ich gebe zu, ich schalte dann

im Tunnel gern noch einen Gang zurück und drücke auf die Tube. Meine Um­gebung soll auch etwas von diesem köst­lichen Sound haben. Wer das pubertär findet, ist entweder zu alt oder hat das Geräusch des AMG­Motors noch nie live gehört. Das finde ich ja auch geil: Bei AMG ist ein Mann für den kompletten Motor ver­antwortlich, quasi Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller in Personalunion. Fast wie bei mir manchmal.

Und dass das abartig gut geht, muss ich wohl nicht extra betonen. 510 PS, das ist eine Waffe. Eine richtige Waffe ist das! Den Race­Modus des Fahrwerks aus­zuprobieren oder das ESP abzuschalten, empfehle ich nur echten Artisten. Für mich ist das nichts. Ich steh da mehr auf das Rundum. Wie sich das anfühlt, wie das riecht, dass jedes Ding auf dem richtigen Platz ist. Ich muss nicht nach­denken, wie ich was bediene: Für mich als Mercedes­Fahrer geht das alles ganz von selbst. Da ist kein Unterschied zwischen meinem komfortablen ML und dieser Rasierklinge hier.

Na gut, die Farbe. Meine Autos sind alle schwarz. Ich finde das einfach am schönsten für ein Auto. Auto, Schwarz, für mich gehört das zusammen. Aber dieses Blau hier, das hat schon was. Das ist eine Farbe, an die ich mich gewöhnen könnte. Macht das Auto jünger irgendwie. Aber Schwarz gäbe es ja ohnehin auch.

Bei aller Faszination für das Mercedes C63 AMG Coupé: Kaufen werde ich es mir trotzdem nicht. Natürlich ist das geil und alles, aber um es jeden Tag im Alltag zu fahren, dafür bin ich im falschen Leben. Hätte ich unbeschränkt Garagenplätze und Geld, dafür aber keine Kinder, dann schon eher. Ob ich aber charakterfest genug wäre, um mit den 510 PS im Alltag nicht auf­zufallen? Ich kann es ehrlich nicht sagen.

Bilder, die bleiben. So was kann nur ein Auto. Eine fahrende Raumkapsel voller Geborgenheit, die über die Autobahn fliegt, und wenn die Kleinen am nächsten Morgen aufwachen, sind sie in den Bergen, und draußen liegt Schnee.

Habe ich schon gesagt, dass ich Fliegen gar nicht mag? Fliegen ist nur lästig, und ich mache das nur, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt. Von Berlin aus bist du in fünf Stunden an jedem Eck Deutschlands, darum kommen auch so viele Kilometer zusammen: 40.000 pro Jahr, und ich bin ja ständig irgendwo unterwegs. Im Moment drehe ich ‚Vier Männer gegen die Bank‘, und die nächsten Projekte werfen auch schon ihre Schatten voraus. Ich bin gut unterwegs im Moment, daher bin ich auch viel unterwegs.

ie Zeit im Auto ist für mich integraler Bestandteil kreativer Prozesse. Ein weiter Horizont, sich ändernde Landschaften, das färbt auf die Gedanken ab. Was im Auto zum Beispiel super funktioniert, ist, Filmmusik auszusuchen. Da sitze ich dann, habe ein paar Stunden Musik mit, im Kopfkino läuft die Rohversion meines gerade aktuellen Projekts, und ich suche die passenden Melodien aus. Viele Dreh­

510 PS treffen einen hochoktanigen Menschen. Stimmig!

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GEWINNEN WIE JÜRGEN KLOPPMenschen motivieren, zu Höchstleistungen antreiben, zu Siegern machen – kaum jemand kann das besser als Jürgen Klopp. Der profunde Fußballkenner Raphael Honigstein beschreibt die zehn persönlichen Erfolgs­regeln des ersten deutschen FC­Liverpool­Trainers.Illustrationen: Mink Couteaux

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Klopp-Regel 2

Wie gut du bist, zeigt sich an schlechten Tagen.Leidenschaft, Gier, Wille – elementare Begriffe für Jürgen Klopp. Er will „Menta-litätsmonster“ in seiner Mannschaft, von „leidenschaftlicher Besessenheit“ beseelt.

Das mag verwegen klingen. Aber es ist schlau. Denn dahinter steckt Logik: „Einen guten Tag hat jeder mal. Aber an einem schlechten Tag musst du können. Dafür lebst du als Sportler, da musst du dich zur Wehr setzen.“ Klopps Vorbild in der Jugend war der Stuttgarter National-verteidiger Karlheinz Förster, bei dem manchmal das Talent knapp wurde, nie-mals aber die Einstellung. Gegen einen objektiv besseren Gegner zu bestehen, mit mehr Einsatz, mit mehr Leidenschaft, sei eine „wichtige Erfahrung für Herz und Kopf“, sagt Klopp. „Denn in diesen Momenten verstehst du: Es geht auch ein bisschen mehr.“

Klopp hat ein begnadetes Händchen dafür, genau diesen Sinn für das „bisschen mehr“ in seinen Spielern zu wecken. Genau damit formte er aus von ihrer Begabung her durchschnittlichen Bundes-liga-Spielern wie Kevin Großkreutz oder Erik Durm Bundesliga-Stars – und sogar Weltmeister.

Klopp-Regel 3

Sei du selbst, mit allen Facetten und Extremen.Jürgen Klopp war Jürgen Klopp. Immer schon. Als Amateurspieler in Pforzheim, Sindlingen und Frankfurt, als Profi in Mainz, dann als Trainer in Mainz, in Dortmund, nun in Liverpool. Wer Klopp bucht, bekommt Klopp – zu hundert Pro-zent. Er war authentisch, lange bevor authentisch zum Modebegriff wurde.

Klopps offener, freundschaftlicher Charakter spiegelt sich in seiner Mann-schaftsführung wider. Für seine Spieler ist er „der Kloppo“. Künstliche Distanz

aufbauen? An Äußerlichkeiten Autorität demonstrieren? Kommt für ihn nicht in Frage. Alles Aufgesetzte würden die Spieler sofort durchschauen, sagt er.

Deswegen sei es unproblematisch, auch mal Schwäche zu zeigen. Er selbst möchte in einem angenehmen Umfeld arbeiten, es sei somit ein Irrglaube, man dürfe als Trainer nicht nett sein. Im Gegenteil: Man sollte „möglichst oft gut drauf sein“, das schütte jede Menge Glückshormone aus.

Zugleich weiß jeder, dass der Vulkan, der in Jürgen Klopp brodelt, binnen Sekunden ausbrechen kann, wenn man ihn reizt. Wer ihm nicht folgt, wird aus-sortiert – und das knallhart. Verstellen muss er sich dafür nicht. Denn Klopp ist nicht nur hochintelligent, empathisch und fachlich versiert. Er ist vor allem: hundertprozentig professionell in seinem Ehrgeiz.

Klopp-Regel 4

Verwandle Probleme in Chancen – mit Humor.Jürgen Klopp ist Meister der Motivation. Der Umgang mit Sprache ist seine viel-leicht größte Gabe, nicht nur in der Zusammenarbeit mit den Medien. „Er kann perfekte Pointen setzen“, sagt Dort-mund-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. „Das erhöht die Aufmerksamkeit. Jürgen ist niemals monoton.“ Bemerkens-wert ist, dass Klopp sich seine Sätze nie vorher aufschreibt, Spontaneität ist ihm wichtig, Humor ist eine seiner wirksams-ten Waffen.

Er weiß: Ein guter Spruch kann Über-druck abbauen und Menschen Dinge positiv sehen lassen, die sie vorher negativ gesehen haben. „Reframing“ nennen das Psychologen. Klopp versichert, er mache das nicht bewusst – egal: Der Effekt ist der gleiche. Er verfügt über die Fähigkeit, Probleme in Chancen zu verwandeln.

Manchmal schafft er das sogar, indem er schweigt. In der DFB-Pokal-Saison

„Einen guten Tag hat jeder mal. Aber an einem schlechten Tag musst

du können. Dafür lebst du als Sportler, da musst du dich zur Wehr setzen.“

Klopp-Regel 1

Erfolg kommt immer von innen.Nach einer Niederlage seiner Mannschaft hält man sich von Jürgen Klopp besser fern: Schiedsrichter, Journalisten, sogar der eigene Pressesprecher – niemand ist in solchen Momenten vor seinen Wut-ausbrüchen sicher. Der Trainer-Vulkan lebt fürs Gewinnen.

Was Jürgen Klopp antreibt, ist der maximale Erfolg.

Das war von klein auf so. Sein sport-verrückter Vater Norbert trieb ihn an, auf Skiern, beim Tennis, beim Fußball. „Er hat mich geliebt“, erinnerte sich Klopp 2009 im Gespräch mit der „Zeit“, „aber er hat keine Rücksicht genommen oder mich gar gewinnen lassen.“ Einmal, ein Tennisspiel am Samstagmorgen war wieder 6:0, 6:0 für den Senior ausgegangen, habe er den Vater angeschrien: „Meinst du, mir macht das Spaß so?“ Der schrie zurück: „Meinst du, mir macht das Spaß?“ Norbert Klopp, ganz Schwabe, forderte alles und lobte wenig. Kurz vor seinem Krebs-Tod mit 68 trat er, bereits schwerkrank, mit seiner Seniorenmannschaft noch einmal zum Tennis-Doppel an.

Jürgen Klopp, 48, steckt die Versessen-heit des Vaters im Blut. Wenn ihm als Zweitligaspieler der Ball versprang, habe es ihn innerlich zerrissen, sagt er, während ihm die Pfiffe der Zuschauer egal waren. Er wollte und will für sich gewinnen, alles richtig machen. „Ich war eine Willens- und Kampfmaschine“, sagt er.

Dieser ureigene Antrieb imponiert Klopps Spielern. Bei jeder Trainings-einheit vermittelt er ihnen: Erfolg kommt von innen, vom eigenen Streben, nicht von außen. Jeder muss Verantwortung für sein eigenes Handeln übernehmen. Und jeder muss sich dem gemeinsamen Ziel unterwerfen. „Wer sich auf seinen Job konzentriert und motiviert ist, den empfange ich mit offenen Armen“, sagte Klopp nach seiner Ankunft in Liverpool. „Ungemütlich wird es für den, der nicht die richtige Einstellung mitbringt. Mit solchen Spielern zusammenzuarbeiten ist für mich verschwendete Zeit.“

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2011/12 zeigte er in der BVB-Kabine vor den K.-o.-Duellen emotional aufgeladene Bilder früherer Finalspiele, ohne einen Ton dazu zu sagen. Das Ergebnis: Dort-mund marschierte durch die Runden des zuvor beinahe verhassten Bewerbs und demütigte den FC Bayern München im Finale mit 5:2.

Klopp-Regel 5

Schwöre dein Team auf gemeinsame Werte ein.Jürgen Klopp ist kein Freund seiner Spieler, er ist ihr Partner. Er respektiert seine Spieler maximal – und fordert zugleich maximalen Respekt von ihnen ein. Sowohl vor ihm als auch vor der Mannschaft und ihren Zielen. „Ich würde niemals ein Arschloch, das überragend kicken kann, verpflichten“, sagt er.

Legendär ist das „Versprechen“, das jeder BVB-Spieler in der Saison 2010/11 unterschrieben hat (als Dortmund erst-mals seit 2002 wieder Meister wurde). Es umfasste sieben Punkte: bedingungs-losen Einsatz, leidenschaftliche Besessen-heit, vom Spielverlauf unabhängige Ziel-

strebigkeit sowie die Bereitschaft, jeden zu unterstützen, sich helfen zu lassen, seine Qualität zu hundert Prozent in den Dienst der Mannschaft zu stellen und individuelle Verantwortung zu über-nehmen.

Klopps Versprechen wird mittlerweile in Management-Lehrbüchern zitiert.

Klare Regeln gibt es auch für heikle Situationen: Wer es bei Klopp nicht in die Aufstellung schafft, darf seine Ent-täuschung ausleben. Aber nur unmittel-bar wenn er davon erfährt, also meist schon am Tag vor dem Spiel. Im Stadion selbst, vor dem Spiel, erlaubt Klopp keine Reaktionen mehr. Die eigene Situation darf nicht wichtiger sein als der Respekt vor den Mannschaftskollegen.

Klopps Mannschaften leben davon, dass sie zusammenarbeiten, dass sie stärker sind als die Summe der Einzelnen. „Wenn diese Zusammenarbeit nicht statt-findet, fehlt etwas.“

Klopp-Regel 6

Nimm jeden Einzelnen als Einzelnen wahr. Auch wenn die Anfangsmonate beim FC Liverpool „nicht nur voller Sonnen-schein“ waren, wie Klopp zugibt: Unüber-sehbar ist schon jetzt, wie sehr er die Mannschaft ganz für sich gewonnen hat. Das Mittel dazu sind lange Gespräche, in denen er alles über seine Spieler, ihre Hoffnungen und Ängste erfahren möchte. Dieses Wissen ermöglicht ihm dann, erfolgreich auf der Klaviatur der Kabinen-psychologie zu spielen, Takt und Ton werden dabei individuell zugeschnitten. Er umarmt mal den einen, ignoriert mal den anderen. Ein jüngerer Spieler wie Jordon Ibe bekommt nach einer heraus-ragenden Partie zum Beispiel eine freund-schaftliche Ohrfeige, um auf dem Boden zu bleiben.

Wer sich in Interviews negativ über die Mannschaft äußert, wird vor ver-sammelter Truppe aufgefordert, die Kritik zu wiederholen, meistens kommt danach nichts mehr.

In Dortmund ging er einst persönlich in ein Autohaus, um einen teuren Wagen abzubestellen, den sich ein Jungprofi vom ersten Gehalt angeschafft hatte, ob-wohl er ihn sich gar nicht leisten konnte. Spielern mit extravaganten Frisuren hielt er buchstäblich den Spiegel vor und fragte sie verständnisvoll lächelnd, ob es nicht besser sei, mit Leistung aufzufallen.

Klopp-Regel 7

Lebe vor, was du von anderen verlangst.Jürgen Klopps Dortmunder Heavy-Metal-Fußball wurde stilbildend in ganz Europa. Pressing war das große Modewort. Doch kaum eine Mannschaft lebte den Begriff so wie der BVB. Vor allem in Klopps Anfangs-jahren in Dortmund, als das Team noch jung und ungeschliffen war, rannten die Borussen wie die Hasen übers Feld und pressten mit sechs, sieben, acht Mann gleichzeitig. Des Trainers Auffassung von Pressing war zu einem Teil ihrer DNA geworden. Es war ein Spektakel sonder-gleichen und nur möglich, weil seine Spieler eine regelrechte Lust für diese Art von Fußball entwickelt hatten.

Der für dieses höchst komplexe, enorm kraftraubende System erforderliche Ein-satz war eine Selbstverständlichkeit – weil Jürgen Klopp das Credo des „Alles-Raushauens“ vorlebte. So wie er sich an der Seitenlinie zuweilen verausgabt, fordert er es auch von seinen Spielern

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ein. Und zwar als Prinzip, unabhängig vom Spielverlauf. Als Pierre-Emerick Aubameyang in seinem ersten BVB-Monat in einem Test einen Defensivsprint über 60 Meter anzog und an der eigenen Eck-fahne den Ball weggrätschte, rastete Klopp förmlich aus – im positiven Sinne.

Klopp-Regel 8

Stecke erreichbare, nahe Ziele.Als Klopp 2008 in Dortmund begann, lag der Klub am Boden. An die Meisterschaft dachte niemand. Diesen Geist griff Klopp auf und formulierte zunächst bescheidene Ziele. Der Fußball des BVB sollte wieder Spaß machen („Mich interessiert, wenn es kracht, wenn es staubt, wenn gekämpft wird, wenn es Chancen gibt, wenn es die Leute von den Sitzen reißt“) und die Malocher-Seele des Ruhrgebiets berühren. Die berühmten „Vollgas“-Veranstaltungen waren geboren.

Von Spiel zu Spiel denken – auch das ist typisch Klopp. „Ein Skiläufer“, sagte er, „reißt ja auch nicht nach dem ersten Tor die Hände jubelnd in die Höhe und schwingt ab.“ Der Fokus muss bei Klopp stets auf der nächsten Aufgabe liegen: nächstes Tor, nächster Schwung, nächster Spielzug, nächstes Spiel. Seine Mann-schaft befolgte diesen Grundsatz in den ersten Jahren konsequent. Und plötzlich war man Meister, Doublesieger, Cham-pions-League-Finalist.

„Es gibt Menschen, die behaupten, wenn man große Ziele nicht deutlich formuliert, ist man auch nicht richtig ambitioniert. Diese Menschen haben keine Ahnung, wie man Ziele erreicht“, findet Klopp.

Klopp-Regel 9

Fördere Stärken, statt Schwächen zu kritisieren.Schwächen kritisieren – das macht Klopp allenfalls bei Journalisten, wenn ihm eine Frage nicht gefällt. „In welchem Ressort arbeiten Sie denn? Tierfilme?“, blaffte er einmal einen WDR-Reporter an. Böse Worte über seine Spieler verliert er in der Öffentlichkeit dagegen nie. Sogar team-intern nimmt die Fehleranalyse nur einen vergleichsweise kleinen Teil ein, statt-dessen zieht er vor, zu lehren, wie man sein Potential ausschöpft – und über seine Grenzen geht.

Klopps Credo: Man darf einem Spieler keinesfalls sagen, was er alles nicht kann. Sondern muss ihm zutrauen, sich zu ver-bessern und zu entwickeln. „Dann glaubt er zunächst mir und dann sich selbst.“

Klopp ist sich nicht zu schade, mit ge-standenen Profis elementare Dinge wie die richtige Ballannahme hundertfach zu üben. Training bedeute Wiederholung, sagt er; Schlagzeuger würden zum Beispiel einzelne Sequenzen 1600-mal wieder-holen, bis sie sie intuitiv beherrschten. So funktioniere auch der Fußball: Wieder-holung, Wiederholung, Wiederholung.

Bei der Zusammenstellung einer Elf, so Klopp, gehe es nicht unbedingt darum, die elf Besten zu finden, „sondern die elf, mit denen die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen am höchsten ist“. Die richtige Taktik, das lernte er als Spieler in Mainz in der zweiten Liga, kann dabei helfen, die eigenen Stärken herauszuheben und die Schwächen zu verstecken. Die von seinem damaligen Trainer und Mentor Wolfgang Frank (1995 bis 1997 und 1998 bis 2000 beim 1. FSV Mainz 05; Anm.) ein-geführte Viererkette und Raumdeckung – in den späten neunziger Jahren noch ein Novum im deutschen Fußball – half Mainz etwa, den Erfolg „zu einem gewissen Grad völlig unabhängig von unserem Können oder Nichtkönnen zu machen“, erinnert er sich. „Bis dahin hatten wir ge-dacht, als Team mit schlechteren Einzel-spielern als die meisten Gegner müssten wir zwangsläufig oft verlieren.“

Klopp-Regel 10

Bleib in Krisen gelassen.Klopp erzählte einmal von einem Ge-spräch mit einem Bobfahrer. Der habe ihm erklärt, dass man auf der Suche nach der Ideallinie in der Bahn nicht übersteuern dürfe. Nicht ständig aktiv eingreifen, manchmal – in den richtigen Momenten – Dingen auch mal ihren Lauf lassen. Als der Coach im Silvester-Urlaub einen seiner Profis mit einer großen Wodka-Flasche auf dem Tisch erwischte, lächelte er ihm nur zu, wünschte einen tollen Abend und ging weiter, als habe er nichts gesehen. So schweißt er sich und seine Spieler zu-sammen und stärkt ihre Loyalität.

Die meisten Trainer setzen demons-trativ Aktionen, wenn die Resultate länger ausbleiben. Klopp tut das genaue Gegen-teil. Zur Halbzeit der Saison 2014/15 stand der BVB so schlecht da wie nie zuvor unter Jürgen Klopp – sogar ein Abstieg des vermeintlichen Titelkandidaten war nicht mehr auszuschließen. Wer mit der Erwartung ins Winter-Trainingslager nach Spanien reiste, eine demoralisierte Truppe und einen nervösen Trainer zu erleben, wurde enttäuscht. Klopp war ruhig, ge-lassen, gut gelaunt.

Seine Ruhe und Zuversicht übertrugen sich aufs Team. Am Ende gelangen der kaum noch für möglich gehaltene Sprung in den Europapokal, der Einzug ins DFB-Pokal-Finale und ein halbwegs versöhn-liches Ende der siebenjährigen Ära Klopp beim BVB. „Krisen gehören im Fußball dazu. In ihnen lernt man, den Erfolg wertzuschätzen“, weiß Klopp. „Man kann verlieren. Man kann noch mal verlieren. Und noch mal. Aber das nächste Spiel, das kann man schon wieder gewinnen. Und das ist das Geile.“

„Es geht nicht darum, die elf besten Spieler zu finden, sondern die elf, die höchst-wahrscheinlich gewinnen.“

JÜRGEN KLOPP Geboren 1967 in Stuttgart. Der Verteidiger über­nahm 2001 bei „seinem“ Mainz 05, zunächst interimistisch, das Traineramt. Ab 2008 bei Borussia Dortmund, das er zu zwei deutschen Meistertiteln, einem Cupsieg und ins Champions­League­Finale 2013 führte (1:2 gegen Bayern München). Seit Oktober 2015 Teammanager des FC Liverpool. Bei der WM 2006 und EM 2008 war er mit FIFA­Referee Urs Meier TV­Experte des ZDF.

RAPHAEL HONIGSTEINGeboren 1973 in München. Lebt seit 1993 in London, ist Sportjournalist (im Fokus: Fußball) und Autor: Für den „Guardian“ schreibt er über den deutschen Fußball, für die „Süddeutsche“ über den englischen. Außerdem widmet er sich als TV­ und Hörfunkexperte seinem Lieblings­thema. Und ab sofort betreut Honigstein eine Fußball­Kolumne für www.redbulletin.com.

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www.elliphant.com

immer das Gegenteil und mischte alle Genres, auf die ich gerade Bock hatte. Und ge­nau dadurch wurde Katy Perry auf meine Musik aufmerksam.Haben Sie aus Prinzip oder aus Kalkül alle Regeln des Business gebrochen?Weil es sich einfach richtig an­fühlte. Weil es für mich nicht das eine Genre gibt, in dem ich heimisch bin. Viel zu oft im Leben werden wir zu Ent­scheidungen gezwungen, dies oder das, immer oder, nie und. Dieser gesellschaftliche Druck ist gefährlich. Deshalb ermu­tige ich Menschen in meinen

Songs, Schwarzweißdenk­schablonen zu überwinden. Ich mag Grauzonen­Menschen.Grauzonen-Menschen?Leute, die unbequem sind, weil sie sich nicht in eine Schublade zwängen lassen. Schon als Teenager wird von dir erwartet, Entscheidungen zu treffen, die deine Zukunft bestimmen. Wenn du dich in keinem der konventionellen Lebensentwürfe wiederfindest, giltst du als Problemfall. Und wirst abgestempelt.

Katy Perry ist ihr Fan („Elliphant ist die coolste Bitch im Musikbiz“), Star­DJs wie Diplo und David Guetta veredeln Hits mit ihrem Gesang:

Ellinor Miranda Salomea Olovsdotter, kurz: Elliphant. 2012 wurde ihre Debütsingle „Tekkno Scene“ als „FIFA 13“­Soundtrack zum Szene­Hit. Mit ihrem neuen Album „Living Life Golden“ wird die 30­jährige Schwedin nun die große Popwelt erobern. Ihr Mix aus Pop, Dancehall und Hip­Hop ist so großartig wie durchgeknallt. Zu durch­geknallt für die Charts? Nein, wie Elliphant beweist. Denn anders zu sein kann Erfolg bringen. Du musst dich nur trauen. Und es richtig machen.

the red bulletin: Eine Rapperin aus Schweden mit jamaikanischem Akzent macht Electro-Pop. So knackt man doch keine Charts!elliphant: Pah, so was höre ich schon seit dem Beginn meiner Karriere. Manager­ Typen wollten mir erklären, wie der Hase läuft, man darf seine Hörer nicht überfordern und so weiter. Ich machte

Klingt, als würden Sie aus Erfahrung sprechen.Mit neunzehn wurden bei mir ADHS und Legasthenie dia­gnostiziert. Endlich hatte ich eine Erklärung dafür, warum es mir so schwerfiel, Regeln stur zu befolgen. Sie bekamen die Sache mit Medikamenten in den Griff?Nein, ich begann viel zu ver­reisen, vor allem nach Indien, um mich selbst zu finden. Dass ich keine Medikamente bekam, war ein Riesenglück.Inwiefern das?Menschen, die sich nicht unterordnen, werden heute ruhiggestellt. Wen betrifft das? Vor allem Künstler und Krea­tive. Wenn wir vor 300 Jahren damit angefangen hätten,

wäre die Kunstgeschichte um vieles ärmer. Van Gogh hätte sich vielleicht sein Ohr nicht abgeschnitten, aber auch nie seine „Sternennacht“ gemalt.Wie gehen Sie mit Ihrer Leg-asthenie jetzt um?Sie ist mein Markenzeichen! Als Legasthenikerin verdrehe ich Wörter. Mein Songtitel „Ciant Hear It“ müsste eigent­lich „Can’t Hear It“ heißen. Aber scheiß drauf!Makel als Identitätsstifter und Alleinstellungsmerkmal?

Richtig. Setz dich über Kon­ventionen hinweg. Sie sind nicht naturgegeben, sondern menschengemacht! Amerika­nische Ureinwohner schickten ihre Kinder als Teenager eine Woche allein in den Wald. Geniale Idee. Und weshalb?Keine Ahnung.Damit sie für sich selbst her­ausfinden, wer sie sind und was sie am besten können. Ohne dass es ihnen wer vor­schlägt – oder gar vorschreibt. Viele meiner Freunde nahmen nach dem Studium einen Kre­dit auf, um eine Wohnung zu kaufen. Weil ihre Eltern ihnen dazu rieten. Um den Kredit abzuzahlen, arbeiten sie heute in Jobs, die sie nicht erfüllen. Ist das nicht verrückt?

Was ist die Lösung?Es ist doch ganz einfach. Weißt du, was die meisten Menschen am Sterbebett sagen? „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mir selbst treu zu bleiben. Statt so zu leben, wie andere es von mir erwarten.“ Ich sag dir was: Ich glaube, sich an diesen Grundsatz zu halten, ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben.Florian Obkircher

ELLIPHANT ist ein Star auf dem Weg zum Super-star. Hier erklärt die schwedische Sängerin, wie sie aus ihren Makeln Kreativität schöpft.

„LASS DICH NICHT RUHIGSTELLEN“

„LEGASTHENIE IST MEIN MARKENZEICHEN. MEIN SONG ‚CIANT HEAR IT‘ MÜSSTE ‚CAN’T HEAR IT‘ HEISSEN. SCHEISS DRAUF!“

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Elliphant, 30, Grau zonen-Rapperin: „Dass ich keine Medi-kamente bekam, war

ein Riesenglück.“

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dass es ihnen mies gehen könnte, wenn wir ehrlich zu ihnen sind. Es gibt Menschen, die das als Taktgefühl bezeichnen würden.Ich weiß. Aber ich sage: Zer-brich dir nicht den Kopf, was die anderen denken, sondern sag lieber offen, was du emp-findest.Mutig. Klar! Was wäre denn ein Held schon ohne Mut? Laufen Sie mit dieser Philo-sophie nicht auch Gefahr, Dinge zu zerstören?Im Gegenteil. Mir imponieren

Menschen, die auch dann noch freundlich sind, wenn sie in einer schwierigen Lage stecken. Leute, die sich in so einer Situation nicht einfach zu Aggressivität hin-reißen lassen, sind in meinen Augen Helden. Oder feige Opportunisten, wenn die Freundlichkeit nicht von Herzen kommt. Natürlich geht es hier um echte Überzeugung. Verzeihen ist in meiner Wahrnehmung auch so ein Punkt.

The red bulletin: Was macht einen Helden aus? Als Blinder gegen Schurken zu kämpfen?charlie cox: Nein.Was sonst?

Ein wahrer Held kann auch zu Menschen, die ihm etwas bedeuten, grausam sein. Daredevil kann das. Das klingt ein bisschen merkwürdig, Herr Cox.Von mir aus. Aber manchmal gibt es eben höhere Zwecke. Höhere Zwecke …? Ja. Wenn Sie zum Beispiel Kinder haben, können Sie ihnen gewisse Dinge verbieten, damit sie sich nicht wehtun. Oder aber Sie lassen etwas zu, damit die Kids aus negativen Erfahrungen lernen können. Das ist in gewisser Hinsicht grausam. Aber eben auf eine positive Weise.Ein wahrer Held ist also grausam zu Kindern. Inter-essant …Ach ja, zu Erwachsenen selbst-verständlich auch.Ich weiß nicht, ob … Doch, doch, hören Sie zu: Die meisten von uns unternehmen ja alles, um nur bloß nicht die Gefühle ihrer Mitmenschen zu verletzen. Wir haben Angst,

Inwiefern?Stellen Sie sich vor, jemand hat Ihnen und Ihrer Familie wehgetan, und Sie würden diese Person am liebsten in der Luft zerreißen. Wenn Sie dann die Kraft haben, von ganzem Herzen zu verzeihen und Ihr Leben weiterzuleben, dann ist das eine der heroischsten Aktionen überhaupt.Und das können Sie?Manchmal gelingt mir das.Schwierige Situationen schmieden also Helden. Yep.Sind Sie in dieser Hinsicht ein Held?Ja. Ich hatte Zeiten, in denen ich arbeitslos war. Und die sind besonders heftig, weil du nie weißt, wann sie enden.

Da habe ich mich heldenhaft benommen.Und worin genau bestand da Ihr Heldentum? Ich bin nicht im Bett liegen geblieben und habe auch keine miese Laune geschoben. Ich habe so viel Zeit wie mög-lich mit meinen Freunden und meiner Familie genossen. Ich bin geistig aktiv geblieben, habe Stücke und Drehbücher geschrieben, habe mich auf meine Vorsprechtermine dann umso härter vorbereitet …

Klingt ein bisschen nach Musterschüler.… und wenn ich trotzdem einen Hänger hatte, schwang ich mich auf mein Motorrad und fuhr in den Sonnenunter-gang (lacht). Im Ernst, ist das jetzt Dreh-buch oder Wahrheit? Realität. Ich komme übrigens viel zu selten zum Motorrad-fahren, fällt mir gerade auf.Ist doch besser, als arbeits-los zu sein, oder?Ich sag Ihnen was: Viele mei-ner besten Momente hatten mit Geld und Karriere nichts zu tun. Zum Beispiel?Einmal fuhr ich mit dem Bus von Kapstadt nach Nairobi. Ich machte Halt am Malawisee

(zwischen Malawi, Tansania und Mosambik; Anm.) und sah mir ein Fußballspiel zwischen den Teams zweier Ortschaften an. Nur drei, vier Spieler hat-ten Schuhe. Die Tore waren ohne Netze. Das Spielfeld bestand aus Lehm. Ich saß da und begriff, was Bescheiden-heit bedeutet – und welche Magie in solchen Situationen steckt.Rüdiger Sturm

CHARLIE COX ist Marvels blinder Serienheld „Daredevil“ und weiß auch deswegen, wie viel Ehrlichkeit zu wahrem Heldentum gehört.

„ECHTE HELDEN SIND GRAUSAM ZU KINDERN“

„ZERBRICH DIR NICHT DEN KOPF, WAS DIE ANDEREN DENKEN, SONDERN SAG OFFEN, WAS DU EMPFINDEST.“

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Charlie Cox, 33, ist aus Überzeugung ehrlich

– und viel zu selten auf dem Sattel seines

Motorrads.

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Alfie Allen, 29: Haltungsnote 6 in der Kategorie „Trag es mit Fassung“.

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the red bulletin: Pilotin, Managerin, Fluglehrerin: Sieht nach Struktur aus. Müssen Sie auch mal improvisieren?mélanie astles: Dauernd. Im Flugzeug fliegst du eine Pylone schlecht an, im Leben läuft dir der Freund davon, du verlierst den Job. Du musst trotzdem weitertun, musst die Situation retten. Und dabei dein langfristiges Ziel im Blick behalten. Ihr Karrierestart war … nun ja, Sie mussten an einer Tank-stelle arbeiten, um sich das Fliegen leisten zu können.Ich war sogar obdachlos, weil ich mein ganzes Geld in die Pilotenausbildung gesteckt hatte. Wirklich alles. Ich saß so richtig in der Scheiße. Aber wenn ich im Flugzeug saß, wusste ich wieder, warum ich das alles mache.Sie wirken so gelassen. Kennen Sie das Gefühl von Panik?Panik? Nein. Stress? Ja. Wie jeder. Aber wenn Stress auftaucht, atme ich einmal tief durch. Erst dann reagiere ich. Im Flugzeug genauso wie am Boden, bei Diskussionen zum Beispiel. Über­hastete Reaktionen verursachen viel mehr Fehler als zu lang­same. Dir bleibt immer eine Sekunde mehr, als du glaubst.Ratio besiegt Instinkt?Immer. Unbedingt. Werner Jessner

„DU HAST ZEIT!“MÉLANIE ASTLES ist die erste Pilotin beim Red Bull Air Race. Sie weiß, wie man auch unter Druck kühlen Kopf bewahrt.

Red Bull Air Race, Spielberg, 23./24. April; redbullairrace.com/tickets

Mélanie Astles, 33, Durchatmerin: „Hast ist gefährlich.“

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Deutschsprachige Premiere der Staffel 6 von „Game of Thrones“ am 25. April auf Sky

The red bulletin: Sind Sie ein Masochist?alfie allen: War­um sollte ich das sein? Weil Theon Grey-

joy (dt.: Graufreud), Ihre Figur in „Game of Thrones“, endlos erniedrigt, gefoltert, sogar kastriert wird. So was zu spielen kann doch keinen Spaß machen.Ich muss eben meine Hypo­theken bezahlen.Geldprobleme sind also der Grund, weshalb Sie sich das antun?Okay, im Ernst. Es ist sehr spannend, einen Mann zu spielen, der auf ein Nichts reduziert wird. Wie wird er damit fertig?Indem er seine Schwäche akzeptiert. Er weiß: Es ist so, er kann es nicht ändern. Wenn er diesen Teil seiner Person akzeptiert, findet er eine neue Stärke, und die kann er dann gegen die Welt einsetzen.Sprechen wir mal von Ihnen. Auch Sie hatten be-reits Phasen der Schwäche.Wer sagt das?Sie kennen doch den Song, den Ihre Schwester Lily Allen über Sie geschrieben hat: „Mein kleiner Bruder ist in seinem Zimmer und raucht Gras. Ich sag ihm, er soll aufstehen, denn es ist fast halb drei nachmittags.“Ach das. Tja, was soll ich sagen – Geschwister machen so etwas halt. Aber man könnte behaupten, ich habe sie eines Besseren belehrt.Wie?Ich bin glücklich mit dem,

was ich geschafft habe, aber das hat eigentlich nichts mit meiner Schwester zu tun. Es kommt vielmehr darauf an, dass du dein Ding durch­ziehst. Mach nicht etwas als Reaktion auf das Verhalten anderer Leute. Denn dann bist du im Arsch. Leb dein Leben. Deshalb liebe ich es auch, wenn Menschen etwas tun, woran sie glauben, selbst wenn ihnen alle einreden, dass das ein Fehler ist. Das sind meine Helden. Wie reagieren Sie, wenn die Leute Sie „Stinker“ rufen – so wie Ihre „Game of Thrones“-Figur?Das geht beim einen Ohr rein und beim anderen raus. Hauptsache, die Leute sind sonst nett zu mir.Iwan Rheon, der in der Serie Ihren Peiniger Ramsay Bolton spielt, erniedrigt Sie offenbar auch im richtigen Leben. Was tut er angeblich?Er behauptet, er würde Sie beim Billard fertigmachen.Das ist Bullshit. Er hat keine Ahnung, wovon er redet.Ist es nicht an der Zeit, dass Sie’s ihm heimzahlen?Wozu? Er ist ein cooler Typ. Wir sind Kumpel.Gibt es irgendetwas, was Sie von einem Menschen nie hinnehmen würden?Nun, Iwan unterstützt Manchester United. In der Hinsicht ist er menschlich eine herbe Enttäuschung. Denn das einzige Team, das zählt, ist Arsenal. Rüdiger Sturm

DAS GLÜCK, VOLL IM ARSCH ZU SEINALFIE ALLEN ist der Loser in „Game of Thrones“ und wird von seiner großen Schwester im Radio gedisst: der Brite über das Zen des Verlierens.

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Karl Stanley, 41, Meer‑Entdecker: „Es kommt nur auf die Entschlossenheit an.“

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www.stanleysubmarines.com

karl stanley: Schritt für Schritt. Ich musste zuerst eine Schweißerausbildung machen. Die haben mir meine Eltern bezahlt, aber dann sagten sie: „Wir können dich nicht weiter unterstützen.“ Dann habe ich Eis verkauft und in der Uni-Bibliothek mit gebrauchten Büchern gehandelt. So habe ich die 20.000 Dollar für die Produktion verdient.Wie baut man bitte mit 20.000 Dollar ein U-Boot?Indem man viel selbst macht. Und das Material am Schrott-platz einkauft. Nur beim Stahl darf man keinesfalls geizen,

denn man braucht Stahl, der nicht rostet und dem Druck standhält. U-Boote werden üblicher-weise von ganzen Ingenieur-teams konstruiert und gebaut. Sie waren ein Teen-ager und allein. Sind Sie ein U-Boot-Genie?Nein, ich war nur motiviert. Ich habe lange recherchiert, viele Bücher gelesen, mich mit Menschen getroffen, die in den 1960er Jahren Tauch-boote gebastelt hatten.

An einem Abend im Jahr 1983 änderte sich Karl Stanleys Leben. Er war damals neun und las ein Kinderbuch über drei Buben, die

sich ein Tauchboot basteln. „Ich wusste sofort: Das ist es, was ich tun will.“ Stanley wur-de ein wenig unterstützt und ziemlich viel verlacht („Ich brach den Kontakt zu vielen Freunden ab“). Als er fünfzehn war, begann er mit der kon-kreten Arbeit: recherchierte, zeichnete Baupläne, sparte das Geld aus Verlegenheits-jobs an. Acht Jahre später tauchte er mit seinem selbst-gebauten Boot 200 Meter tief. Ein weiteres Jahr später engagierte ihn ein Hotelier aus Honduras als Unterwasser-Fremdenführer in der Karibik, was Karl Stanley bis heute ist. Seit 2002 auch mit einem zweiten U-Boot, das bis zu 900 Meter tief tauchen kann.

the red bulletin: Der Bau eines U-Boots kostet üblicherweise ein paar Millionen Dollar. Wie haben Sie als Fünfzehnjähriger die Kohle für den Bau Ihres Boots aufgetrieben?

Nun, man könnte auch Bücher über Autos lesen und mit noch so vielen Inge nieuren reden, trotz-dem gelingt es einem nicht, daheim in der Garage ein Tesla Model S zu bauen.Ein Tauchboot ist viel leichter zu bauen als ein Auto. Es muss entweder kugelrund oder zylinderförmig sein. Sonst kann es weder tauchen noch dem Druck standhalten. Und es muss aus Stahl sein. Diese Reduktionen machen die Sache einfacher.Sie sagen also, man braucht weder einen Haufen Geld noch die Ausbildung an einer Elite-Uni, um ein U-Boot zu bauen. Der Wille allein reicht. Stimmt das?

Ja. Es kommt wirklich nur auf die Entschlossenheit an. Ich hatte am Anfang weder Kohle noch eine Ausbildung. Geld kann man aber verdienen und ansparen. Und natürlich muss man lernen, aber man braucht die Uni nicht. Dort lernt man nur langweilige Theorie. Man muss selbst anpacken, wenn man wirklich was lernen will. Das hat nicht nur was mit U-Booten zu tun. Ich bin über-zeugt, dass dieses Prinzip für alles im Leben gilt.

Was, wenn nun jemand das hier liest und ebenfalls ein U-Boot zu bauen beschließt? Was würden Sie ihm raten?Durchhalten. Einfach durch-halten. Und nie an sich selbst zweifeln. Und dann auf dem Meeres-grund nach Schätzen suchen und steinreich werden?Nein, das nicht. Man würde sich sehr bald vor Gericht wie-derfinden. Wem gehört denn der Schatz, den man findet? Meistens beanspruchen ihn die Regierungen für sich. Ver-gessen Sie’s. Ich kenne keine Happy-End-Geschichten von Schatzfunden. Warum dann die See er-kunden? Was ist es, das die ganze Mühe wert macht?

Mich hat immer das Abenteuer getrieben. Ich bin wahnsinnig eifersüchtig auf die Menschen, die vor 300 Jahren gelebt haben. Sie konnten einfach irgendwohin reisen und etwas Neues entdecken. Heutzutage ist alles entdeckt, alles ver-messen. Außer dem Meer. Das Meer ist der letzte Ort, an dem man sich noch wie ein Ent-decker fühlen kann. Muhamed Beganovic

K ARL STANLEY kann U-Boote ohne Geld bauen. Ihm reichen Schrott und Begeisterung. Auf Schatzsuche geht er aber, aus gutem Grund, nie.

„VERGISS DIE UNI“

„MAN MUSS SELBST ANPACKEN, WENN MAN WIRKLICH WAS LERNEN WILL. DAS GILT FÜR ALLES IM LEBEN.“

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PARTY HARDVERGISS LONDON. VERGISS BERLIN. EUROPAS WAHRE PARTY-HAUPTSTADT IST GLASGOW. THE RED BULLETIN ERLEBTE MIT SCHOTTLANDS DJ-TOPSTAR JACKMASTER DIE POWER VON SPRINT-PARTYS UND MÖNCHSSCHNAPS. Text: Florian Obkircher Fotos: Dan Wilton

Glasgow ist eine Stadt der Superlative. Sozusagen. Schottlands höchste Arbeitslosenrate, Großbritanniens niedrigste Lebenserwartung, Europas hässlichste Stadt. Schauspieler Billy Connolly sagte einmal: „Das Schöne an Glasgow ist, dass die Stadt nach einem nuklearen Angri≠ gleich aussehen würde wie davor.“

Und dennoch: Die 600.000-Einwohner-Metropole hat sich zur nordeuropäischen Boomtown in Sachen Clubmusik gemausert. Lokale Musiker wie Hudson Mohawke und Rustie lösten mit ihrer knallbunten Ver-sion verstolperter Hip-Hop-Beats 2009 einen globalen Trend aus, heute produzieren sie Hits für Rap-Ikonen wie Kanye West. Newcomer SOPHIE verhalf 2015 Pop-stars wie Madonna und Charli XCX zu Charterfolgen.

Ober-Hipster James Murphy, Chef der New Yorker Dance-Punk-Ikonen LCD Soundsystem, hält Glasgow für die beste Partystadt der Welt. „Weil das Publikum so extrem ist. Sie hassen dich, oder sie lieben dich – nichts dazwischen. Wenn du es schaffst, sie auf deine Seite zu bringen, feiern sie dich, als gäb’s kein Morgen.“

Wie passt der miserable Ruf der Stadt zur geballten Kreativität und Feierlaune ihrer Bewohner? Steckt hin-ter der schäbigen Fassade eine geheimnisvolle Kraft? Am besten stellt man diese Fragen jenem Mann, der für Glasgows Erfolg mitverantwortlich ist: Jack Revill alias Jackmaster.

Seit 2005 verhilft der Schlaks mit rauer Stimme und 50er-Tolle lokalen Talenten mit seinem Plattenlabel Numbers zu internationaler Aufmerksamkeit. Er selbst zählt zu den gefragtesten Underground-DJs der Welt. In der aktuellen Jahresbestenliste des Club-Musik-Zentral-organs „Resident Advisor“ belegt er Platz fünf. Dreimal pro Woche legt er in den wichtigsten Clubs der Welt auf, jettet mit seiner Plattentasche zwischen Ibiza, Las Vegas und seiner Heimatstadt hin und her.

Anlässlich von Jack Revills 30. Geburtstag reiste The Red Bulletin nach Glasgow, um mit dem Red Bull Music Academy-Absolventen eine Nacht lang zu feiern. Und um herauszufinden, wie die rigide Sperrstundenpolitik und ein trüber Mönchsschnaps die Partykultur beflügeln.

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Was Star-DJ Jack Revill alias Jackmaster

hasst: Partys, auf denen er nicht selbst

auflegt. Deshalb steht er auch bei seinem

Geburtstagsfest selbst an den Decks

und lässt sich feiern.

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„DER HARTE SCHOTTISCHE

HUMOR TREIBT DIR DIVA-FLAUSEN SCHNELL AUS.“

Sonntag, 16:00 Uhr Ein Burger-Restaurant im Westen Glasgows. Gedimmtes Licht, an den dunkelroten Wänden Film-poster aus Hollywoods goldener Ära, die altmodische Jukebox knarzt Rock-’n’-Roll-Klassiker. Jack Revill nippt an seiner Cola und starrt wehmütig durchs beschlagene Fenster. Draußen regnet es in Strömen. Vor 24 Stunden legte er noch in der Karibik auf einem Luxusliner auf. Eigentlich hätte er ein paar Urlaubstage im Paradies angehängt. Aber den runden Geburtstag ohne seine Crew feiern? No way. Für sein Fest hat Jackmaster den größten Nachtclub der Stadt gemietet, berühmte DJ-Kollegen wie Skream und Oneman haben sich als Gratulanten angesagt. Die lokale „Evening Times“ kündigte den Event als „Spektakel epischen Ausmaßes“ an, die 1500 Tickets waren schneller verkauft, als man „Spektakel epi-

schen Ausmaßes“ sagen kann. Kein Wunder: Der Star-DJ ist in Glasgow Volksheld. Weil er es wie kein anderer versteht, Under-ground-Clubs und Firmenfeiern gleichermaßen zu rocken. Und weil er seinen glühenden Lokalpatriotismus stolz vor sich her trägt.

„Mein Leben wäre einfacher, würde ich nach London ziehen“, sagt er. „Aber ich brauche Glasgow. Es erdet mich. Wenn du am Wochen-ende vor 5000 Leuten auflegst, kann es dir leicht passieren, dass du abhebst. Da tut es echt gut, heimzukommen und von deinen Freunden verarscht zu werden. Die Leute hier haben einen bein-harten Humor – und treiben dir Diva-Flausen schnell aus.“

17:20 Uhr Die Taxifahrt zum Club führt vorbei an herunter-gekommenen viktorianischen Backsteingebäuden, schmutzig grau, bröckelnder Putz. Revill sagt, der Verfall der Stadt bedingt den Aufschwung der Szene. „Objektiv gesehen ist es scheiße, hier zu leben“, sagt er. „Als Arbeiterkind hast du genau zwei Möglich-

Revill gilt in der Szene als DJ des Volkes. Wegen seiner breit gefächerten Musik-auswahl und weil er mit dem Publikum gern auf Tuchfühlung geht.

Newcomer-DJ Denis Sulta

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keiten: Entweder du machst es wie dein Vater, wirst Elektriker und trinkst. Oder du scheißt auf alles und machst Musik. Leute wie Hudson Mohawke sind deshalb so gut, weil sie extra hart an ihren Tracks arbeiteten, um aus allem hier auszubrechen.“

17:40 Uhr Vor dem Club SWG3 an der Glasgower Werft zieht sich die Schlange der Wartenden um zwei Hausecken. Securitys in neongelben Westen drängen die vorfreudige Party-Meute auf den Gehsteig, um die Straße halbwegs frei zu halten. Trotz strö-menden Regens und vier Grad tragen viele Frauen Miniröcke und Spaghettiträger-Tops – ohne Jacke drüber. „Die Schottinnen sind hart im Nehmen“, sagt Jack und schultert seine Plattentasche.

17:50 Uhr Die 500 Quadratmeter große Haupthalle des Clubs, früher ein Lager der örtlichen Zollbehörde, hat den Charme

einer Tiefgarage. Sechs raue Betonpfeiler unterteilen den Raum, an der Decke dicke Metallrohre, an den unverputzten Wänden Graffiti. Aus den zwei riesigen Boxentürmen auf der Bühne knallt wuchtiger House-Beat. Die Party ist schon jetzt in vollem Gange.

19:30 Uhr DJ Oneman legt den neuen Four-Tet-Remix von Eric Prydz’ Clubhymne „Opus“ auf. Das Stück mit dem berüchtigten Fünf-Minuten-Break –  fünf Minuten ganz ohne Beat, in denen sich eine Synthesizer-Melodie weiter und weiter nach oben schraubt – wird seinem Ruf als Wunderwaffe gerecht. Als der Beat wieder reinkracht, geht’s rund. Arme schießen nach oben, Tänzer am Bühnenrand rütteln am Absperrgitter. Ein Stagediver klettert auf den Boxenturm und bringt ihn beim Sprung fast zum Einsturz.

Die Party läuft erst seit zwei Stunden, in Glasgows Wohnzimmern hat noch nicht mal das Fernseh-Hauptabendprogramm begonnen, und dennoch geht es hier schon jetzt wilder zu als bei Berliner Raves zur Primetime. Nirgendwo beschleunigen Partys schneller von null

Die Gäste kennen sie aus dem TV. Doch

heute versucht sich die Comedy-Truppe Kurupt FM als DJs.

Sonntag, früher Abend: Die Party ist

in vollem Gang.

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auf hundert als in Glasgow. Der Grund dafür? Die rigide Sperr-stundenpolitik: Sonntags ist um Mitternacht, samstags um drei Uhr Schluss, keine Ausnahme. Diese Notmaßnahme gegen die Menge alkoholbedingter Verbrechen in der Innenstadt gilt seit 1993. „Im Vergleich zu London mag das provinziell wirken. Aber die strenge Vorschrift macht unsere Partys so ausgelassen“, brüllt Jackmaster durch den pumpenden Lärm. Anderswo sind Partys Marathons, hier sind sie Sprints. Angetrieben von exzes-sivem Alles-oder-nichts-Lifestyle. Keiner hat hier Zeit, keiner ist geduldig und wartet an der Bar, bis die Feier in die Gänge kommt. Hier geben alle Gas. „Und außerdem“, fügt Revill grinsend hin-zu, „sind wir Kelten die wildesten Party-Säue überhaupt!“

19:50 Uhr „Willst du wissen, wie sich Party-Säue in Stim-mung bringen?“, fragt Revill. In seiner Hand hält er ein Glas mit schwarzer Brühe. Der Geschmack ist, nun ja, gewöhnungs-bedürftig. Abgestandener Jägermeister, gemixt mit Husten-saft? Das Getränk heißt Buckfast Tonic Wine, kurz Buckie. Ein

„WIR KELTEN SIND DIE WILDESTEN

PARTY-SÄUE ÜBERHAUPT!“

Nach dem Gig streut Dubstep-King Skream (re.) dem Jubilar Rosen: „Jack ist der beste DJ der Welt.“

DJ Oneman (o.) lässt sich feiern.

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„DAS PUBLIKUM IN GLASGOW VERZEIHT

DIR ALS DJ KEINE FÜLLER-NUMMERN.“

22:20 Uhr Revills DJ-Protegé Krystal Klear, der sein Set am zweiten Floor beendet hat, steht an der Bühnenseite. „Jack ist der George Best der DJ-Welt“, sagt er. „Brillanter Techniker und Showman zugleich. Deshalb lieben ihn die Menschen.“ Revill ver-steckt sich nicht hinterm Pult. Er feiert – und lässt sich feiern.

23:10 Uhr Der Backstage-Raum im Obergeschoss sieht aus wie eine Partywohnung am Morgen danach. Rotweinflecken am weißen Sofa, ein mit Gaffa-Tape geknebelter riesiger Teddy, halb-leere Plastikbecher auf dem Glastisch, Kuchenreste am Boden. Revill fläzt sich auf die Couch und genießt die ungewohnte Ruhe. „Ich liebe es, in Glasgow aufzulegen, weil mich das Publikum hier zu Bestleistungen antreibt.“ Seinen Stil, der ihn zum Weltstar machte, verdanke er seiner Stadt. „Wegen der kurzen Clubnächte muss jede Platte voll am Punkt sein. Füller-Nummern werden nicht verziehen – damit verschwendest du kostbare Partyzeit.“

24:00 Uhr Um Punkt Mitternacht geht das Licht an. Das Publikum protestiert lautstark, doch die Security ist humorlos. „Ihr wisst, wie’s läuft. Raus mit euch!“, brüllt ein rotbärtiger Wikinger mit Neon-Weste. „Zeit, ein Taxi zu rufen“, findet Revill.

24:10 Uhr Nicht immer enden Partys in Glasgow so geordnet, erklärt er im Auto. „Nimm den legendären Sub Club am Bahnhof“, sagt er. „Die niedrige Raumdecke des Ladens hat etliche Löcher. Weil es Tradition hat, dass die Tänzer am Ende einer guten Nacht so lange auf den Plafond klopfen, bis der Besitzer dem DJ eine Zugabe gewährt.“ Beim Gehen wurde er noch von Freunden zu einer privaten Afterparty-Party eingeladen. Für heute lässt es Revill allerdings gut sein. Morgen geht’s frühmorgens weiter zum nächsten Gig nach Frankreich: Nach der Party ist vor der Party.

www.jackmaster.net

Wermut, der seit 1880 von Mönchen in Südwestengland her-gestellt wird. Ursprünglich eine Medizin, heute wegen seiner absinthartigen Wirkung schottischer Party-Kult.

21:00 Uhr Auf den Schultern von DJ Skream entert Revill die Bühne, das Publikum johlt. Zufrieden überblickt er die Menge – dann startet er sein Set mit einem knackigen Techno- Track. Nach zehn Minuten mixt er einen House-Track mit einer Rock-’n’-Roll-Nummer. Er lässt die zwei Stücke so elegant inein-ander übergehen, dass anfangs gar niemand die musikalische Zeitreise mitkriegt. Erst als Chuck Berrys Gitarre losheult und der Refrain beginnt – „Riiiding along in my automobile!“ –, er-kennen die Tänzer den Klassiker, flippen völlig aus. Revill selbst klettert aufs Mischpult und schwingt die Hüften wie Elvis.

Erst fesseln sie den Teddy, dann posieren sie mit ihm: DJ One-man und die Kurupt-FM-Jungs backstage.

Krystal Klear be-geistert mit Boogie-

Disco-Beats.

THE RED BULLETIN 65

Page 66: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

CAMPUS-TÜTE DIE APP

STAY TUNED!AB APRIL

PRALL GEFÜLLT AB APRIL AN DEINER HOCHSCHULE

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G E A R

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A C T I O N !See it. Get it. Do it.

Mehr „Top Gun“-Feeling kriegst du in diesem Leben nicht mehr:

Denn das Einzige, was in diesem Luftkampf simuliert wird, ist

die Munition …

HIMMELS­JÄGER

In einer Stunde vom Schreib-tisch ins Kampfjet-Cockpit.

T R AV E L

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Page 68: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

68 THE RED BULLETIN

… PLUS3 Ideen für Kalifornien

„Du sitzt in einer Militärmaschine und suchst den Himmel nach feindlichen Fliegern ab“, doziert

der ehemalige U. S.-Navy-Kampfpilot Thomas H. Smith, Rufzeichen „Spartan“. „Da taucht einer auf drei Uhr auf. Du fliegst eine schnelle, enge Wende, los geht der Fight. Rauf, runter, ein paar ‚g‘ ziehen, bin-nen Sekundenbruchteilen Entscheidungen treffen, den Gegner ausmanövrieren, ins Visier nehmen. Auslösen. Zusehen, wie er sich in Rauch auflöst. Abdrehen.“

Zwei Jahrzehnte verbrachte Smith damit, in Militärjets von Flugzeugträgern abzuheben. Heute ist er Chefpilot von Air Combat USA. Und brieft im kalifornischen Orange County Piloten-Rookies vor ihrem ersten Luftkampf. Wobei die Definition für „Rookie“ in diesem Fall zumeist heißt: keinerlei Vorkenntnisse als Pilot.

„Jeder, der mal einen Luft-Luft-Kampf erleben will, ist bei uns willkommen“, sagt „Spartan“. Er und seine Crew erfahrener Ex-Militärpiloten lassen einen zwar nicht hinter den Steuerknüppel einer F-14 „Tomcat“ aus „Top Gun“, aber an die eigenen Grenzen bringen sie einen allemal. Und zwar in einer SIAI Marchetti SF-260. Die voll kunstflug-taugliche italienische Maschine wurde und wird als Trainingsflugzeug eingesetzt, und zwar von zahlreichen Luftwaffen von Abu Dhabi bis Zaire. Mit dem kompakten Zweisitzer lassen sich Körper und Geist in denselben Ausnahmezustand versetzen wie bei einem echten Luftkampf.

Tatsächliche Kampfpiloten müssen monatelang physische und psychische Tests absolvieren, bevor sie überhaupt in ein Cockpit steigen dürfen. Bei Air Combat USA werden Rookies eine knappe Stunde gebrieft. „Dann setzen wir sie ins Cockpit der Marchetti. Und kurz nach dem Start

AC T I O N

INSIDER-TIPP

„BEI VIELEN MANÖ­VERN WIRD DAS

BLUT IN DIE BEINE GEPRESST. SPANN

MIT ALLER KRAFT DIE BEIN­ UND BAUCH­MUSKULATUR AN.

DAS HILFT, DAS BLUT DORT ZU HALTEN, WO

DU ES BRAUCHST: IM GEHIRN UND BEI

DEN AUGEN.“

Unvergesslich: der erste gewonnene

Dogfight am Himmel

TretenMit dem Fatbike

erkundest du Back­country­Schotterwege oder naturbelassene Strände. Das Trend­Mountainbike wird samt Action­Cam

geliefert und wieder abgeholt, die SD­Karte mit den Erinnerungs­

shots behältst du. vabici.com

CruisenDas Board hinten

ins 1965er­Mustang­Cabrio, und los geht der klassische Surf­

Trip den Pacific Coast Highway hinauf. In der Wagenmiete inbegrif­fen: Karten sowie Rou­ten­ und Sightseeing­

Empfehlungen.classicmustang­

rentals.com

Los Angeles

Fullerton, Kalifornien

Lust auf einen Tag als Kampfpilot? Hier geht’s lang: aircombat.com

DüsenIm Newport Harbor Turning Basin düst du mit Jetpack am

Rücken über die Wel­len – und genießt den

Ausblick auf Multi­millionen­Dollar­Villen

und Megajachten. jetpackamerica.com

T R AV E L

beginnen wir, ihnen die Kontrolle zu über-tragen“, sagt Smith. „Der Rookie steuert die Maschine unter Anleitung des Instruktors während 90 Prozent des Flugs tatsächlich selbst.“ Sobald man in der Luft ist, wird die Mission an Erfahrung, Kompetenz und Angriffslust des Gastes angepasst: Die Dog-fights am Himmel mit bis zu 6 g und maximal einer Stunde Dauer „können so realistisch sein, wie du es willst“, sagt Smith. „Manche schlagen sich erstaunlich gut.“

Das patentierte elektronische Tracking-System von Air Combat USA reagiert auf Treffer mit Sound-Effekten und Rauch-schwaden. Drei Cockpit-Kameras zeichnen die Action auf – darunter eine auf der Visier-einrichtung, sie hält die Abschüsse in Bild und Ton fest. „Es ist eine erbitterte Jagd, mit Loopings, Fassrollen und allem, was dazugehört“, erklärt Mike Rogers, Fighter-Rookie, nach seinem Flug. „Aufregend und anstrengend.“

So anstrengend, dass es einen aus-knocken kann, wenn man nicht aufpasst. „In einem vertikalen Manöver zog ich 5,5 g und wurde beinahe ohnmächtig.“

ALA

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THE RED BULLETIN 69

Ghost-DrohneDer Gipfel der VR-Anwendungen: VR-Brille auf-setzen und die Welt durch eine an einer Drohne

montierte GoPro sehen. Durch die Luft gesteuert wird alles mit Kopfbewegungen. ehang.com

Giroptic 360camGoPro am Selfie-Stick? So 2015. Mit drei Objekti-

ven und drei Mikros filmt die wasserdichte Pocket-kamera in VR. Gleich auf Google Street View rauf-

laden oder im Web streamen. eu.360.tv

Alienware X51Damit VR schwindelfrei läuft, braucht es deftige Rechenleistung. Also aufs „Oculus ready“-Siegel am Rechner achten, wie bei Alienwares Gaming-

PC X51. alienware.com/landings/oculus

Jaunt ONEDie Kamera für Profis: Disney investierte Millio-

nen, Paul McCartney filmte einen Gig damit. Kann nicht nur 3D und 360 Grad, sondern

auch richtig gut Audio. jauntvr.com

Oculus RiftVoll immersive Spiele zocken, 360-Grad-Filme

ansehen, mit VR-Pinsel malen und dank der neuen Motion Controller rumhüpfen, so weit

das HDMI-Kabel reicht. oculus.com

View-Master Virtual RealityDas 3D-Tool mit VR-Upgrade inklusive Slide Reels,

die 360-Grad-Szenen können. Funktioniert mit Google Cardboard, also Spiele runterladen und in

Street View eintauchen. view-master.com

Oculus Rift ist zu teuer? Ein-fach Google Cardboard aufs

Smartphone runterladen und virtuelle Realität mit selbst-gebauter VR-Brille gratis er-leben – etwa die 360-Grad-

Musikvideos von unserer „Culture Playlist“-Seite.

google.com/get/cardboard

WILLKOMMEN IN DER ZUKUNFTVirtual Reality wird alltagstauglich:

Hier der Check.

AC T I O NG E A R

Page 70: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

AC T I O N

DAS MASTERMINDJ. D. Chase, 35 Seine Kreativität überstand sogar eine erfolgreiche Karriere im Immobilien­investment: Nun verbindet der Kalifornier J. D. Chase seinen Geschäftssinn mit seiner Liebe zur Skate­ und Surf­Kultur. irapparel.com

DIE KAPPE, DIE WIE EIN HELM SCHÜTZTSicherheit oder Style? Kopf hoch, es gibt eine Lösung.

Schaumstoff als Schutz? Geht uns nicht in den Kopf.„Dämpfende Schaumstoffe finden in einer Menge Sport­Equipment Ver­wendung“, erklärt SkullCap­Master­mind J. D. Chase. „Wir verbanden den Schaumstoff aus NFL­ und NHL­Helmen mit Polycarbonat und schweißtransportierendem Gewebe zu einer ganz neuen Technologie, die Stoßkräfte besser absorbiert als alles andere am Markt. Und wir machten sie passend für Schirmkappen.“

Was ist eigentlich schlecht an normalen Helmen?„Weil Helme nicht gut aussehen, trägt sie nicht jeder. Ich trug 2007 beim Snowboarden eine Jagdmütze. Und hatte dabei die Idee: eine Kappe, die schützt wie ein Helm. Vier Jahre später traf ich einen Ingenieur von NASSCO (National Steel and Ship­building Company; Anm.). Er war sofort begeistert und arbeitete mit mir an der Umsetzung.“

Ihr Tipp für andere Erfinder?„Wenn es bei einem Produkt ein Risiko gibt – in unserem Fall waren die Versicherungsprämien unbezahl­bar –, dann schrecken viele davor zurück, ihre Chance zu ergreifen. Der Rat, den ich allen Produkt­entwicklern da draußen geben würde, ist: Gebt niemals auf. Seht ein ‚Nein‘ als Gelegenheit, einen Schritt zurück zu machen, die Dinge zu verbessern und einen neuen An­lauf zu nehmen. Bis ihr Leute findet, die begeistert genug sind, um mit an Bord zu kommen.“

Noch andere schräge Ideen im Kopf?„Wir hoffen, unsere Marke durch die Zusammenarbeit mit großen Be­kleidungsfirmen bekannter machen zu können. Der nächste Schritt ist die Markteinführung von Schutz­kleidung; der Kickstart der Linie erfolgt jetzt im April. Und achtet auf unser Eulen­Logo auf einigen Stücken eurer Skate­Marken!“

Gab’s größere Probleme bei der Entwicklung?„Bei einigen Kunden saßen die Kappen so eng, dass der Schaum­stoff unangenehm war. Also über­arbeiteten wir die Technologie so, dass sie nun direkt in die Kappen implementiert wird. Jetzt merkt man fast nichts mehr davon.“

„Helme sehen nicht gut aus.

Daher trägt sie nicht jeder.“

G E A R

Die „SkullCap“ besteht aus vier Schichten, die Stoßfestigkeit

mit jeder Menge Tragekomfort kombinieren.

„Smart Molecule“-Schaumstoff ist weich, wird bei

Stoßeinwirkung aber fest und redu-ziert g-Kräfte um rund 70 Prozent.

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Die meisten haben die Tage von 26. bis 29. Mai 2016 wohl längst im Kalender markiert: Denn an diesem Wochenende gehen die Trail Days, das Bike- und Musikfestival der Extraklasse, in die zweite Runde. Zum Start in die Bike- Saison erwarten euch wieder wunder-schöne Trails, Lagerfeuer, Musik und alles, was dazugehört. Neu ist das Motto: Teile schon jetzt unter dem Hashtag #DESTINATIONTRAIL deine Bike-Erleb-nisse und Trail-Abenteuer mit uns.

Trail-Talk Die Latscher Trails, vielseitig wie der Vinschgau selbst, ziehen wahre Könner gleichermaßen in ihren Bann wie all die-jenigen, die sich zum Saisonstart erst noch

warmfahren möchten. Die Trails sind für verschiedene Könnerstufen markiert. Im Vordergrund steht glasklar der Spaß.

Die RahmenbedingungenSpaß sollen an diesem Wochenende nicht nur die Trails, sondern vor allem die Side-Events machen. Wir haben für euch Endurogrößen wie Matt Hunter und Hannah Barnes sowie den österrei-chischen Trial-Superstar Fabio Wibmer eingeladen. Musikalische Untermalung gibt es bereits am Nachmittag, doch am Abend geht’s dann richtig rund: Freitag und Samstag werden euch bekannte Live-Acts und DJs mit feinstem Sound unterhalten. Wie letztes Jahr gibt es wieder eine Camping-Area direkt am

Eventgelände. Zudem bietet die Region weitere Übernachtungsmöglichkeiten unter freiem oder überdachtem Himmel, damit ihr den Spaß unbekümmert ge-nießen könnt und am nächsten Morgen gleich wieder loslegen könnt.

Die Dosis macht’s!Wir wollen übervolle Trails vermeiden und mussten daher die Registrierung leider vorerst schließen. Doch die gute Nachricht ist, dass Mitte April ein wei-terer Anmeldeslot freigeschaltet wird! Unter trail-days.com und auf unserer Facebookseite facebook.com/traildaysde bleibst du auf dem Laufenden.

TRAIL DAYS IN LATSCH

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www.trail-days-com

B a l d i s t e s w i e d e r s o w e i t : V i e r T a g e l a n g s i n d d i e L a t s c h e r T r a i l s i n S ü d t i r o l T r e f f p u n k t f ü r

M o u n t a i n b i k e - u n d F r e e r i d e - F a n s . O b m a n s i c h e r s t w a r m f ä h r t o d e r g l e i c h s o r i c h t i g G a s g i b t –

m i t T r a i l s f ü r v e r s c h i e d e n e K ö n n e r s t u f e n u n d j e d e r M e n g e S i d e - E v e n t s i s t f ü r a l l e e t w a s d a b e i !

W e i l e s d i e T r a i l s s i n d , d i e u n s v e r b i n d e n : # D E S T I N A T I O N T R A I L

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Page 72: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

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AC T I O N

Hublot Big Bang Unico SapphireBesondere Schönheiten will man von

allen Seiten genau betrachten: Bei diesem Chronographen mit Unico-Automatikkali-ber bestehen Gehäuse und Lünette folge-richtig aus klarem Saphir. Schwer zu zer-kratzen, schwer zu produzieren, schwer zu kriegen – nur 500 Stück! hublot.com

Baume & Mercier Capeland Shelby Cobra

Carroll Shelbys AC Cobra schrieb mit dem Sieg in der Sportwagen-WM 1965 Motor-sportgeschichte. Zu Ehren der Legende

gibt es diesen bis 50 Meter wasserdichten Chronographen, limitierte Auflage: 1965

Exemplare. baume-et-mercier.com

Hamilton Broadway Auto ChronoAls Inspiration für diesen Chronographen mit 43-mm-Edelstahlgehäuse und 60 Stun-

den Gangreserve diente laut Hersteller New Yorks Skyline, nicht das gleichnami-

ge Broadway-Musical. Oder war’s doch Hamiltons erste Taschenuhr von 1893, die Broadway Limited? hamiltonwatch.com

UhrenRedaktion: Gisbert L. Brunner

ÜBERWINDUNG DER SCHWERKRAFT

TAG Heuer Carrera Calibre Heuer 02T

Das französische Wort „tourbillon“ bedeutet wörtlich „Wirbelwind“, in der Welt der Uhren

hieß es bislang allerdings in etwa „fast un-bezahlbar“. Die – extrem aufwendige – Vor-richtung besteht aus einem Drehgestell mit Unruh und Ankerrad, das einmal pro Minute um die eigene Achse rotiert. All das, um den größten Feind der Ganggenauigkeit mecha-

nischer Uhren auszuschalten: die Schwer-kraft. Ob das Tourbillon tatsächlich diesen

Zweck erfüllt, wird seit seiner Erfindung 1801 diskutiert. Dass es Uhren Komplexität und Attraktivität verleiht, ist aber unbestritten.

Nun bringt TAG Heuer die Carrera Heuer 02T auf den Markt. Sie kostet nur einen

Bruchteil des sonst üblichen sechsstelligen Preises und ist damit eine der günstigsten Tourbillons, die es je gab. Ihr Gehäuse aus schwarzem Titan Grade 5 ist bis zu 10 bar wasserdicht und dank Tourbillonkäfig aus Karbonfaser nur 6,5 mm hoch. Zudem be-sitzt sie ein COSC-Chronometerzertifikat,

die höchste Auszeichnung für Ganggenauig-keit bei Uhren. tagheuer.com

… DIE ZEIT LÄUFT! Weitere Limited Editions, die noch nicht vergriffen sind.

G E A R

Neben der regulären „Carrera Calibre

Heuer 02T“ bringt TAG Heuer auch eine

limitierte Auflage ganz in Schwarz: Nur 250

numerierte Exemplare wird es von der „Black

Phantom“ geben.

Page 73: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

AC T I O N

MOTOR-MERCH

Alles smart: Armaturen, Phone, Boot

Apple CarPlay für Volvo

Viele Gerüchte kursie-ren um Apples Auto-

Pläne. Mit CarPlay gäb’s schon mal ein Arma-turenbrett: Der Volvo XC90 kriegt als einer

der Ersten eines, samt Siri für Navi, Anrufe und

Apps. volvocars.com

Indian-BootsDie Boots passen nicht

zum Bike? Die Indian Motorcycle Company und Red Wing Shoes

haben die Lösung: diese handgefertigten

schwarzen Leder-Pull-on-Boots und smarte braune Schnürstiefel. indianmotorcycle.com

STURM GEERNTETMcLaren hat dem 675LT das Dach genommen.McLarens Engagement im Segment der Mainstream-Supersportler fühlt sich sechs Jahre nach dem Einstieg noch recht frisch an, Trends sind aber zu erkennen. Einer da-von: Einem Coupé folgt im Jahr darauf die offene Version. Nun eben beim 675 Longtail, dessen Spider-Variante schon bald in aske-tischen Showrooms rund um den Globus zum Gefeiertwerden bereitstehen wird.

Der 675LT Spider wurde auf 500 Exem-plare limitiert, die ersten kommen im Sommer auf die Straße. Das Longtail-Label

verdient er sich durch Leichtbau und opti-mierte Aerodynamik – optimiert jedenfalls, soweit das ohne festes Verdeck möglich ist. (Apropos: Das faltbare Hardtop verschwin-det unter einer Abdeckung in Wagenfarbe.)

Beim Motor setzt der 675LT Spider auf den gleichen 3,8-Liter-V8-Biturbo wie das Coupé. Auf 200 km/h beschleunigt er da-mit in 8,1 Sekunden, auf 100 in 2,9. Und bei einem Top-Speed von 326 km/h gewinnt auch die Frage der Kopfbedeckung an Be-deutung. mclaren.com

W H E E LS

Der McLaren 675LT Spider in Wagenfarbe

Solis, von lateinisch Sonne. Passt doch.

Vertu für Bentley

Wohin nur mit all dem Geld, das nach einem

Bentley-Kauf übrig ist? Das passende Handy holen: in zweiteiligem

Bentley-Leder (Beluga/Hotspur), mit aufs

Wagendesign abge-stimmten gerändelten

Seitentasten und geflü-geltem B. vertu.comZEITMASCHINE

Ist Ducatis Neue nun Retro-Bike oder Futurismus-Cruiser?

Die stimmungsvollen Werbematerialien für Ducatis neue XDiavel richten sich offenbar an eine sehr spezielle Zielgruppe, irgendwo zwischen Hipster und Outlaw. Die Idee gefällt uns, aber das jüngste Meisterwerk aus Bologna zielt natürlich auf den Cruiser-Markt ab, inklu-sive Sehnsucht nach gottverlassenen Straßen im amerikanischen Westen und bärtigen harten Kerlen mit weichem Kern.

Tief, langer Radstand, Naked-Bike-artiges De-sign: Die XDiavel mag nach Zeitreise in die Sech-ziger aussehen, aber sie ist durch und durch ein Kind des 21. Jahrhunderts. Ducati nennt sie auch „Technocruiser“, was sich nachvollziehen lässt. Denn obwohl sie nicht für High-Speed-Abenteuer mit dem Knie am Asphalt gebaut wurde, für die Ducati normalerweise steht, spielt die XDiavel alle elektronischen Stücke am Puls der Zeit, von Fahr-Modi und Traktionskontrolle über ABS und DTC bis zu Tagfahrlicht, Tempomat, schlüssel-losem Anlassen und so weiter. ducati.com

THE RED BULLETIN 73

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C U LT U R E

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AC T I O N

The Red Bulletin: Was hat Sie an dem Buch interessiert? Susanna White: Seine gesellschaftliche Aktualität. Ewan Mc­Gregor spielt einen Professor, dessen Ehefrau (Naomie Harris, die Moneypenny in „Skyfall“ und „Spectre“; Anm.) erfolgreicher ist als er. Das trifft ihn in seiner Männlichkeit, er verliert ein wenig die Orientierung, gerät in den Bann eines russischen Geldwäsche­syndikatsbosses (Stellan Skarsgård) – eines archaischen, gewalt­bereiten Machos – und findet sich in der verführerischen Welt glamouröser Partys mit den schönsten Frauen wieder. Mich hat interessiert, wie es sich heutzutage anfühlt, ein Mann zu sein.Die Story spielt an vielen Orten … Es war irre. Der Film beginnt mit einem Mord in Russland; die Produzenten wollten in Großbritannien mit Schnee­Imitat drehen, aber mir war es wichtig, einen Eindruck von Russlands unermesslicher Weite zu bekommen, von den Eisseen, dem end­losen Schnee. Also fuhren wir für zwei Tage in eine entlegene Gegend Finnlands. Wir drehten in England, bestiegen den Euro­star nach Paris, filmten eine Szene während der Reise. Dann wei­ter in die Schweiz, nach Marokko und in die französischen Alpen, an Orte, die wir nur auf Schneemobilen erreichen konnten. Damian Lewis ist als MI6-Agent zu sehen. Was ist an den Gerüchten dran, dass er der nächste James Bond wird? Die hörte ich erstmals, als ich gerade im Schneideraum saß, Damian vor mir am Bildschirm. Ich musste schmunzeln. Damian trägt ein paar unglaubliche Anzüge, in denen er toll aussieht. Ich meine, man kann ihn sich sehr gut als 007 vorstellen. „Verräter wie wir“ läuft ab 8. Juli im Kino.

SPION GEGEN SPIONDrei weitere Kino-Thriller von John le Carré.

„A Most Wanted Man“ (2014)Philip Seymour Hoffman spielt einen deutschen Geheimdienst­mann, der einem mutmaßlichen Paten islamistischen Terrors auf der Spur ist.

„Dame, König, As, Spion“ (2011)Der britische Geheimdienst­o∞zier George Smiley ist die Hauptfigur mehrerer Le­Carré­Romane. Gary Oldman wurde für seine Smiley­Interpretation für den Oscar nominiert.

„Der ewige Gärtner“ (2005)Adaption von le Carrés Polit­thriller von 2001: Ralph Fiennes in der Rolle eines britischen Di­plomaten, der eine Regierungs­verschwörung zur Vertuschung illegaler Medikamententests in Afrika aufdeckt.

TV„Top Gear“

Motorweltweite Freude! Die beste al­ler TV­Shows kehrt im Mai mit neuem Team zur BBC zurück: „Friends“­Star Matt LeBlanc, Chris Evans (der briti­

sche Moderator, nicht Captain Ameri­ca), und Testfahrer „The Stig“ zelebrie­ren epische Road­Trips. topgear.com

FILM„X-Men: Apocalypse“

Das Superheldenteam um Professor X (James McAvoy) bekämpft in „Apo­

calypse“ den gleichnamigen Mutanten und seine vier Reiter, die die Erde von den Menschen „säubern“ wollen. Alles stilecht in den Achtzigern angesiedelt.

Kinostart: 20. Mai. foxmovies.com

VORFREUDE!Die kurzweiligsten Film- und Serien-

Highlights für lange Nächte.

TV„Penny Dreadful“

Die Dramaserie, in der eine Schar Horror­Romanfiguren das viktoriani­

sche London aufmischt, kehrt mit Staffel drei zurück. Diesmal mit dabei:

Dr. Jekyll („Spooks“­Darsteller Shazad Latif), voraussichtlich mit

Alter Ego Mr. Hyde. skyatlantic.com

TV

DIE NEUE WELT- UNORDNUNGWie bringt man Klassiker John le Carré hoch-modern ins Kino? Susanna White, Regisseurin von „Verräter wie wir“, weiß die Antwort.

Sprechen wir hier mit dem

nächsten 007?

JAA

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Page 75: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

THE RED BULLETIN 75

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C U LT U R EAC T I O N

KUNST IN KLEINEN DOSENDietmar Kainraths spitze Feder.

EISHOCKEY-WELTMEISTERSCHAFT 2016, 6.–22. MAI, RUSSLAND

Page 76: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

AC T I O N

76 THE RED BULLETIN

The Donnies The Amys:

„Runaround“Im August 2015 brachte

das Indiepop-Duo das bis dato aufregendste 360-Grad-Video einer

Musik-Performance her-aus: Eine durchgehende Aufnahme führt den Zu-seher durch das Band-Apartment – mit Musi-

kern in jeder Ecke.

The Weeknd feat. Eminem:

„The Hills (Remix)“

In seiner 360-Grad-Welt streift der kanadische

Sänger durch eine apo-kalyptische Szenerie – inklusive Explosionen

und vom Himmel fallen-der Kometen.

Björk: „Stonemilker“

Innovativ wie stets, tanzt Björk in ihrem bahn-

brechenden 360-Grad-Video – erstmals gezeigt

im März 2015 in New Yorks MoMa PS1 und

Londons Rough Trade – in kanariengelbem Kleid

am schwarzen Strand von Grótta, Island.

THE PLAYLIST SANTIGOLDDie Vielfalt ihrer Talente macht Santigold zur be-gehrten Partnerin: Die Red Hot Chili Peppers nah-men die Amerikanerin mit auf Tour, Mark Ronson holte sie sich als Gastsängerin, Christina Aguilera bat die 39-Jährige, gemeinsam mit ihr Songs zu schreiben. Santigolds erste Soloalben – „Santo-gold“ (2008) und „Master of My Make-Believe“ (2012) – brachten ihr den Ruf einer ebenso inno-vativen wie vielseitigen Musikerin zwischen New Wave, Reggae und Indie-Pop. Auf ihrem neuesten Album „99¢“ fügt Santigold ihrem Stilmix afrika-nische Elemente hinzu, hier nennt sie fünf Songs, die sie dabei beeinflusst haben. santigold.com

RUND-BLICK

Interaktive 360-Grad-Videos sind der letzte Schrei in der Musik-

branche. Dabei lässt sich die Kameraperspektive

vom Betrachter kon-trollieren. Hier drei Bei-spiele mit Wow-Effekt.

C U LT U R E

Fela Kuti and Afrika 70„Zombie“

Amadou & Mariam„Dougou Badia“

„Das malische Duo ist ein Ehepaar, beide blind und, vor allem: unfass-bar talentiert. Ich mag Sänger, die dieses ganz besondere Gespür für Melodien haben, und Mariam ist die Königin des Schönen, Über-raschenden, Ungewöhnlichen. Ich nahm mit den beiden ‚Dougou Badia‘ in einem New Yorker Hotel-

zimmer auf – eine fantastische Erfahrung. Mariam brachte mir sogar bei, in ihrer Muttersprache Bambara zu singen.“

„Ich habe Fela Kuti von klein auf gehört – mein Dad war ein Riesen-fan. Er nahm mich mit zu einem Konzert, da war ich gerade sieben. Kuti hatte seine zwölf Ehefrauen (Höchststand waren 27; Anm.) auf der Bühne, alle oben ohne – irre! ‚Zombie‘ ist ein politischer Song über hirntote Leute, die tun, was

man ihnen sagt – also fühlt er sich sehr aktuell an. Er hatte großen Einfluss auf meinen neuen Song ‚Walking in a Circle‘.“

„Meine ältere Schwester spielte mir die Nummer vor, als ich zwölf war – seither lässt sie mich nicht mehr los. Im Kern ist sie Reggae, aber doch anders (teils in der west-afrikanischen Sprache Dioula ge-sungen; Anm.) – das macht ihren Reiz aus. An dem ivorischen Künst-ler beeindruckt mich so sehr, dass

er sich von Reggae und jamaikanischer Rastafari-Kultur inspi-rieren ließ, aber seine eigenen politischen Themen einbaute.“

Alpha Blondy„Sebe Allah Y’e“ (vom Album „Apartheid Is Nazism“)

„Mein Freund und Produzent John Hill machte mich auf diesen nige-rianischen Musiker aufmerksam. Er hatte Ende der 1970er, Anfang der 80er einen Haufen zu Unrecht unbeachteter Alben rausgebracht. Ich liebe, wie Onyeabor westafri-kanische Elemente mit Genres wie Funk mischte. Genau das habe ich

bei meinem neuen Album versucht: Dinge aus ihrem üblichen Kontext zu nehmen, damit etwas ganz Unerwartetes entsteht.“

William Onyeabor„Atomic Bomb“

„Diese südafrikanische Sängerin hatte großen Einfluss auf mein neues Album. Fassie war in den 1990ern ein Afropop-Star, Nelson Mandela ihr Fan. Der Song enthält Elemente westlicher Dance-Rhythmen, was ihn aber so her-ausragend macht, ist Brendas einzigartige Stimme: Sie singt,

traditionell südafrikanisch, sehr tonal und scharf – das hat mich in meinem Gesang nachhaltig beeinflusst.“

Brenda Fassie„Vuli Ndlela“ (vom Album „Memeza“)

Mit der wachsenden Beliebtheit von Vinyl steigt auch der Bedarf an Equipment, das die Scheiben strahlend sauber hält. Die öster-reichische Firma Pro-Ject Audio Systems bringt nun ein Gerät, das Schallplatten in nur vier Sekunden reinigt – dreimal

schneller als vergleichbare Produkte. Möglich machen

das ein Hightech-Vaku-um-Arm und eine neu entwickelte Reini-

gungsflüssigkeit. project-audio.com

DAS GADGETVinyl Cleaner VC-S

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Page 77: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

WIR LAUFEN FÜR ALLE, DIE NICHT LAUFEN KÖNNEN

8. MAI 2016MÜNCHEN, 13:00 UHR

100% DER sTARTgELDER FLIEssEN IN DIE RÜCKENMARKsFoRsCHUNg

sEI DAbEI!

AN EINEM TAg. zUR sELbEN zEIT. AUF DER gANzEN WELT.

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Page 78: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

25. April bis 20. Mai Uncharted Placesredbull.com/unchartedplaces

Geniale Online-Schnitzeljagd zum Release des Action-Adventure „Games Uncharted 4: A Thief’s End“ (Bild). Regeln: In vier wöchentlichen Challenges gilt es, verborgene Schätze zu finden und so kni≠lige Codes zu knacken. Finale der besten Schatzsucher: 20. Mai. Spannende Überraschungspreise inklusive.

17. April Hamburg MarathonKarolinenstraße (Start/Ziel)

Rund 25.000 Starter folgen „the blue line“, eine Million sieht zu. Doch der Hamburg Marathon ist nicht nur einer der größten, sondern für viele auch der schönste Stadtlauf der Welt. Top-Kulisse, grandiose Stim-mung auf und neben der Strecke!haspa-marathon-hamburg.de

23. April bis 1. Mai BMW Open 2016MTTC Iphitos, München

Unvergessen das dramatische Endspiel 2015 des Münchner ATP-Turniers – als sich Philipp Kohl-schreiber (Bild) dem Weltstar Andy Murray nur hauchdünn in drei Sät-zen geschlagen geben musste. Die-ses Jahr ist Deutschlands Nummer eins beim mit 520.070 Euro dotier-ten Sandplatz-Event erneut am Start. Mit ihm unter anderen Spaniens Top-Mann Roberto Bautista Agut sowie Alex Zverev – nicht nur für Ex-Daviscup- Kapitän Patrik Kühnen das „größte deutsche Talent seit Becker und Stich“. Tickets: bmwopen.de

AC T I O N E V E N TS

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30. April bis 1. Mai DHB Pokal Final4 Barclaycard Arena, Hamburg

Zweitägiger Showdown im deutschen Handball-Pokal: Titelverteidiger SG Flensburg-Hande-witt tri≠t samstags im Halbfinal-Schlagerspiel auf das Liga-Spitzenteam der Rhein-Neckar Löwen, die noch auf ihren ersten großen nationalen Titel lauern – sich aber nur mit Mühe fürs Final4 qualifizieren konnten. Der Gegner im Endspiel am Sonntag ist Vorjahresfinalist SC Magdeburg oder Außenseiter Bergischer HC. dhb.de/spiele/dhb-pokal

DHB-Pokal 2015: „Löwe“ Kim Ekdahl

du Rietz hebt ab zum Torwurf.

Philipp Kohl-schreiber, 2015

BMW-Open-Finalist

Euroleague Basketball: Final Four

Basketball vom Aller-feinsten in der deut-

schen Hauptstadt: Die besten vier

Teams der Saison 2015/16 kämpfen um den Titel in Europas

wichtigstem Basket-ball-Bewerb.

13. – 15. 5., Mercedes-Benz Arena, Berlin

15Mai

Sputnik Spring Break

Festival 10.000 Gäste, die zu

Superstars wie Dimitri Vegas & Like Mike,

K.I.Z, Martin Garrix oder Jennifer Rostock ab-

tanzen oder sich alter-nativ im Bitterfelder

Muldestausee abkühlen. 13. – 16. 5., Halbinsel

Pouch, Sachsen-Anhalt

13Mai

„X-Men: Apocalypse“Der älteste und mäch-tigste Mutant der Welt, Apocalypse, der als un-besiegbar gilt, möchte

die Menschheit aus-löschen. Aber zum

Glück gibt’s da ja noch die X-Men. Die lang

erwartete Fortsetzung der mega-erfolgreichen

Comic-Verfilmung.Ab 19. 5. im Kino

19Mai

SAVE THE DATE

Weitere Pflichttermine

in den nächsten Wochen

78 THE RED BULLETIN

Page 79: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

2

1

3 4

P R O M O T I O N

1 BESSER SEHEN, BESSER BIKEN

Die Zukunft vor Augen – mit der uvex variotronic ff. Dabei revolutioniert uvex die Bike-Brille mit einer Scheibentechnologie, die sich automatisch oder per Knopfdruck den aktuellen Lichtverhältnissen anpasst. Flüssigkristalle werden elektrochromatisch aktiviert, wodurch die Scheibe in weniger als 0,1 Sekunden abgedunkelt oder aufgehellt wird. Diese Technologie gibt mehr Sicherheit und Selbstvertrauen in kniffligen Fahrsituationen und ermöglicht Top-Leistung auch bei wechselnden Licht-verhältnissen. www.gigasport.at

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Trendiger Trail-Running-Schuh mit aus-gefeilten Raffinessen: Der Feline Vertical Pro ist nicht nur ein optischer Blickfang, in ihm stecken viele technische Details, die den ambitionierten Läufer begeistern. Die Vibram® Compound Megagrip-Sohle bietet unschlagbare Bodenhaftung. Der Carbon-Einsatz in der Mittelsohle sorgt für Reaktivität und Trittsicherheit. Auffälliges Design und geringes Gewicht machen ihn ideal für Wettkämpfe sowie für schnelle Trainingseinheiten (Gewicht: 250 g).www.dynafit.com

3 PEDROC ALPHA JACKETLeicht, warm und atmungsaktiv – die Pedroc Alpha-Jacke bietet höchsten Komfort bei schnellen Aktivitäten in den Bergen. Ihre Bodymapping-Konstruktion sorgt für volle Bewegungsfreiheit, opti-males Körperklima und ein angenehmes Tragegefühl. Die strapazierfähige Polartec-Jacke ist überdies leicht komprimierbar, wasserabweisend und schnell trocknend – optimal zum Immer-dabei-Haben.www.salewa.de

4 BMW MOTORRADJACKE SANDIEGO

Ride with Style – mit einem klassischen Mix aus gewachstem Textil und abrieb-festem Leder perfekt ausgestattet durch den Sommer. Und das nicht nur auf dem Bike, sondern auch in der Freizeit, denn die Schulter- und Ellbogenprotektoren sind leicht herausnehmbar. Sehr angenehm zu tragen und Taschen für alles, was man immer bei sich haben sollte. Der perfekte Begleiter durch den Alltag. Mit der Zeit bekommt das lässige Stück im „California Roadster“-Look auch noch eine kernige Used-Optik. Auch im eigenen Damen-schnitt verfügbar.www.bmw-motorrad.de/fahrerausstattung

Must-haves!

Page 80: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

AC T I O N

Der will nicht nur spielen: Audi S1 von Mattias Ekströms EKS-Team

Es sind nicht Rad-an-Rad-, sondern in aller Regel Tür-an-Tür- Duelle, wenn in den Vorläufen fünf und ab den Semifinals sechs Autos zugleich den rund einen Kilometer langen Kurs angehen. Der ist eine Mischung aus Asphalt und Schotter, beinhaltet auch kleine Sprünge und eine Besonderheit: Einmal pro Heat muss jeder Fahrer eine Joker Lap ziehen, also einen längeren Weg nehmen. Wann, das ist ihm überlassen. Das garantiert den bis zu 70.000 Zuschauern vor Ort und vielen mehr bei der Live-Über-tragung Spannung bis zum Schluss. Die Fahrer sind allesamt Könner ihres Fachs und kommen aus den unterschiedlichsten Motorsport-Disziplinen: Ehemalige Rallye-Weltmeister wie Petter Solberg oder Manfred Stohl sind ebenso dabei wie aus einschlä-gigen YouTube-Videos bekannte Drift-Könige, junge Spezialisten (meist aus Skandinavien) oder natürlich DTM-Superstar Mattias Ekström, der nicht nur selbst fährt, sondern gleich sein eigenes Team an den Start bringt, mehr im Interview nebenan.

FIA RALLYCROSSKleinwagen mit Allrad, so schnell wie die Formel 1, die in Arenen Rad an Rad kämpfen.

Von Start bis Ziel volle Konzentration: Rallycross fesselt bis zum Schluss.

E V E N TS

80 THE RED BULLETIN

Page 81: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

SAVE THE DATE

Rallycross-Rennkalender

2016

EKS/

MC

KLEI

N (

2)

„Eki“: Schotter und Sprünge statt Asphalt

und Curbs

AUDI S1 EKS RX QUATTROBestie in Kleinwagengestalt

FAHRWERKJeder Stoßdämpfer hat zwei Federn: Eine weiche untere hält die stärkere obere in Position.

16./17. 4.MONTALEGRE

Portugal

7./8. 5. HOCKENHEIM

Deutschland

14./15. 5.METTET

Belgien

28./29. 5.LYDDEN HILL

Großbritannien

11./12. 6.HELL

Norwegen

2./3. 7.HÖLJESSchweden

6./7. 8.TROIS-RIVIÈRES

Kanada

3./4. 9.LOHÉACFrankreich

17./18. 9.BARCELONA

Spanien

1./2. 10.RIGA

Lettland

15./16. 10.ESTERING

Deutschland

26./27. 11.ROSÁRIOArgentinien

fiaworldrallycross.com

„MAXIMUM ATTACK“Mattias Ekström, 37, DTM-Champion von 2004 und 2007, liebt Rallycross.Wie würdest du einem Neuling Rallycross erklären?Das Format ist wie bei der Fuß-ball-WM: Erst gibt’s die Gruppen-spiele, dann Semifinale und Finale. Bloß dass unsere Sport-geräte Autos sind und wir statt Gras eine Mischung aus Asphalt, Erde, Schotter und manchmal auch Schlamm unter uns haben.Was ist die fahrerische Heraus-forderung?Im Vergleich zur DTM ist Rally-cross wahnsinnig intensiv. Das beginnt beim Start, setzt sich fort über die unterschiedlichen Beläge und die anderen Wahnsinnigen auf der Strecke. Ständig wird überholt. Wir setzen „Spotter“ ein – Teammitglieder, die dich über Funk informieren, was die anderen Fahrer planen. Im Rallycross kannst du dich keine Sekunde ausrasten. Es ist „maximum attack“ vom Start bis ins Ziel.

Hand aufs Herz: Machen dir 550 PS nicht ein wenig Angst?Viele Schweden nehmen Snus oder rauchen, andere trinken oder essen Süßigkeiten. Mein Laster ist Adrenalin-Missbrauch. Gänsehaut kann man nicht kaufen. Nein, ich liebe es, dass RX-Autos so stark sind. Ich tanke Selbstver-trauen, weil ich weiß, dass ich diese Autos beherrsche.Wer holt 2016 den Titel?Acht bis zehn Fahrer haben realistische Chancen, darunter Titelverteidiger Petter Solberg, Ken Block, die VW- und die Peugeot-Jungs und hoffentlich auch wir. Ein einzelnes Rennen kann fast jeder gewinnen. Die Dichte ist unglaublich hoch. Das macht RX für den Zuschauer so speziell.www.eksrx.com

KAROSSERIEAußer dem Dach und der Frontscheibe ist nur die Beifahrertür original. Mindestgewicht: 1300 kg.

KOFFERRAUMGibt es keinen. Hier sitzt der Kühler des Motors, gut geschützt vor Remplern der Gegner.

AERODYNAMIKDer Carbon-Heckflügel

ist frei, solange er in eine definierte Box passt. Der

Audi S1 EKS RX nutzt das auf den Millimeter aus.MOTOR

Über 550 PS, mehr als 800 Newtonmeter Dreh-

moment. Das ist etwa viermal so viel wie dein Audi A1 in der Garage.

REIFENKommen einheitlich von Cooper und sind 17 Zoll groß. Tuning: über den Luftdruck. FAHRLEISTUNGEN

Beeindruckender als der Topspeed von 200 km/h ist die Beschleunigung: von 0 auf 100 in 2,5 Sekunden.

COCKPITSequenzielles Sechsgang-

getriebe mit Start-Auto-matik. Servolenkung, hy-draulische Handbremse.

Die AutosTitelverteidiger ist Petter Solberg aus Norwegen

auf seinem Citroën DS3, dahinter lagen 2015 der junge Schwede Timmy Hansen (Peugeot 208)

und sein Landsmann Johan Kristoffersson (VW Polo) sowie der Norweger Andreas

Bakkerud (Ford Fiesta). Auch das zeichnet

Rallycross aus: Alle fünf Marken können ge-winnen. Mit ein Grund, warum Rallycross so

spannend ist.

THE RED BULLETIN 81

Page 82: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

Deutschland-Start: München,

8. Mai 2016, 13 Uhr Ortszeit

AC T I O N E V E N TS

FLO

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„KILOMETER FRESSEN“Langstreckenläufer Flo Neuschwander macht dich fit

für den Wings for Life World Run – in drei Wochen.„Egal wie, egal wo, egal um welche Tages- oder Nachtzeit: Hauptsache, du läufst und läufst und läufst“, rät der

amtierende Wings for Life World Run-Deutschland-Sieger Flo

Neuschwander drei Wochen vor dem Start am 8. Mai. „Lange, lockere

Einheiten in konstantem Tempo bringen jetzt

mehr als kurze, inten-sive Trainings. Im Ernst: Jetzt geht’s nur noch um die Distanz. Falls mehr als drei Trainings pro Woche drinliegen, kannst du zusätzlich einen

kurzen und intensiven Run einbauen. Ansonst:

Friss so viele Kilometer wie möglich! Klar, ein stabiler Rumpf bringt’s. Aber wenn du dich entscheiden musst zwischen Laufen und Krafttraining, wähl Laufen. Falls du mal kei-nen Bock hast, weck den Abenteurer in dir: Fahr mit dem Bus weiter weg und lauf auf un-bekannten Wegen heim oder such dir Gleich-gesinnte zum Training. Optimal ist, wenn deine Kumpels etwas stärker sind, das weckt deinen Killerinstinkt … Und wenn du dann am Start stehst: Bleib locker, lauf nicht zu schnell weg. Hört sich leicht an, ist es aber nicht, wenn dir das Adrenalin in die Adern schießt: Deine Füße wollen nämlich schnell weg von diesem Catcher Car, aber der Kopf muss sagen: Bleib cool, lauf konstant dein Tempo!“

Du schaffst es am 8. Mai 2016 in keine der 34 Städte des Wings for Life World Run? Mit dem

Wings for Life Selfie Run bist du trotzdem Teil dieses globalen Events! Einfach die App für iOS oder Android downloaden, und das virtuelle Catcher Car fährt los. www.wingsforlifeworldrun.com

Flo Neuschwander: „Wecke den Killerinstinkt in dir.“

BE PART OF IT

Als Laufmu≠el voll dabei beim Wings for Life

World Run? Das geht!

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Egal wo du bist: Am Smartphone oder

Laptop erlebst du den außergewöhnlichsten Lauf-Event des Jahres live. Mit Live-Streams,

Statistiken und Pinboards, um deine Freunde und Stars zu

tracken. Alle Infos auf:www.wingsforlife

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brity-Interviews – Red Bull TV bringt die atem-

beraubenden Bilder der Läufe weltweit als Live-Stream ins Wohn-zimmer … Und für alle, die es verpassen: auch als Video on Demand.

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Startgelder fließen in die Rückenmark-

forschung – um Querschnittslähmung

heilbar zu machen. Doch auch wer nicht

mitläuft, kann helfen – mit eigener Spenden-

aktion auf:www.wingsforlife

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82 THE RED BULLETIN

Page 83: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

THE RED BULLETIN 83

AC T I O NH OW TO

1Sei aggressiv„Ergreif die Initiative. Wenn du kannst, setze zuerst. Wenn ein anderer setzt, geh nicht ein­

fach mit, sondern erhöhe. Wenn du gewinnen willst, musst du aggressiv spielen. Sei nie passiv oder geh einfach nur mit – das machen Anfänger. Passiv zu spielen ist ein Zeichen der Schwäche – starke Gegner kicken dich dann aus dem Spiel.“

2 Lerne aus Fehlern „Wenn du eine Pokerhand verlierst, ver­giss es für den Moment. Konzentriere

dich auf die nächste. Aber am Ende des Tages analysiere die Hand genau. Überlege, was du hättest besser machen können. Bei einem mehr­tägigen Turnier konzentriere dich auf den nächs­ten Tag. Lass die Hands erst Revue passieren, wenn das Turnier vorbei ist. Wenn nötig, notiere dir die Hands, die du verloren hast. Ich brauche das nicht, ich merke mir die wichtigsten.“

WIE MAN BEIM POKERN RICHTIG ABKASSIERTVom Pokern leben? Ein Traum, den Byron Kaverman, 29, lebt. Bislang gewann er knapp sieben Millionen Dollar. Der Ex-Psychologiestudent deutet alle unbewussten Signale seiner Gegner. „Manche sind so redselig am Tisch“, sagt der Amerikaner. „Doch statt andere zu verwirren, verraten sie alles über sich.“ Hier seine Profi-Tipps:

3Akzeptiere Niederlagen„Bewahre einen kühlen Kopf – sich auf­zuregen ist schlecht fürs Spiel. Ich lasse

Poker nicht meine Gefühle beeinflussen, und ich spüre keinen Druck, gewinnen zu müssen. Ich spiele, so gut ich kann, und akzeptiere, dass ich keine totale Kontrolle über den Spielausgang habe. Denk dran: Selbst bei 70 Prozent Gewinnchance bleiben immer noch 30 Prozent Verlustrisiko. Das zu begreifen und zu akzeptieren ist ein großer Schritt.“

4 Lerne dich kennen„Mein Gesichtsausdruck ist immer gleich, egal welche Karten ich habe.

Werde dir bewusst, wie dein Körper in gewissen Situationen reagiert, welche Signale er sendet: Falls du bei Nervosität blinzelst, können auch Sonnenbrillen hilfreich sein. Und achte auf die Zeit, die du dir für Entscheidungen nimmst: Selbst wenn du schon weißt, was du machen wirst, bleib immer im selben Rhythmus.“

5Bleib im Budget„Sei diszipliniert! Wenn du dein Budget überschreitest, leidet dein Spiel. Spiel

Turniere mit einem Startgeld von einem Prozent deines Kontos: 10 Dollar Buy­in sind okay, wenn du 1000 Dollar zum Spielen hast. Es gab Zeiten, da habe ich bei 15, sogar 20 Turnieren in Folge nichts gewonnen. So was musst du mit ein­planen, sonst gehst du ganz schnell pleite.“

MA

RK

THO

MA

S

Page 84: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

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Page 85: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

I N D E N S AT T E L !2016 WIRD EIN MOTORRAD-JAHR:

DIE BESTEN BIKES DER SAISON VON KLASSISCH BIS BRUTAL, VON PRAKTISCH

BIS WILD, VON BRAV BIS BÖSE.

KTM 1290 Super Duke GTWas sie hat: Gri≠heizung, Tempomat, ABS und mit 173 PS den stärksten Motor aller Sport-Tourer.Wer sie fährt: Menschen, die jetzt zum Beispiel ganz schnell einmal runter nach Barcelona müssen.Wohin sie gehört: Damit kann man sogar auf der Rennstrecke die Gebückten ärgern, wenn man mag.www.ktm.com

THE RED BULLETIN 85

Page 86: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

Harley-Davidson Forty-EightWas sie hat: Der 1948 erstmals verwendete trop-fenförmige Tank gibt die-ser Sportster den Namen.Wer sie fährt: der Harley-Connaisseur. Und sonst niemand!

Wohin sie gehört: Eine Harley gehört in jedes geglückte Leben, sagen die, die es wissen müssen: Harley-Fahrer nämlich.www.harley-davidson.com

BMW R nineT ScramblerWas sie hat: Sex ohne Ende. Einen 110 PS starken Boxermotor. Den gerade so angesagten Scrambler-Look.Wer sie fährt: natürlich Stilbewusste. Und dank längerer Federwege alle, denen die normale nineT zu

sehr Straßenmotorrad ist.Wohin sie gehört: in die Garage oder, noch besser, ins Wohnzimmer. Zum Auf-der-Straße-Stehen-lassen zu schade.www.bmw-motorrad.de

86 THE RED BULLETIN

Page 87: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

Yamaha XSR900Was sie hat: den sym­pathischen 115 PS starken Dreizylindermotor in einem Kleid, das von US­Designer Roland Sands beeinflusst wurde.Wer sie fährt: all jene, die eigentlich gern ein Vintage­Bike hätten, dabei aber auf Streetfighter­Performance nicht ver­zichten wollen.Wohin sie gehört: vor den Eissalon genauso wie ins kurvenreiche Hinterland oder zum Mechaniker, der sie zusätzlich verschönert.www.yamaha-motor.eu/de

Ducati Multistrada 1200 Enduro Was sie hat: 150 PS, einen 30­Liter­Tank und eine Ausstattung, die von Reise bis Abenteuer alles mitmacht.Wer sie fährt: Biker, die noch beim Abendessen verliebt auf ihre italieni­sche Lady vor der Terrasse blicken. (Und dahinter glitzert das Meer.)Wohin sie gehört: Dank längerer Federwege und erhöhter Bodenfreiheit als erste Ducati überhaupt auch ins Gelände.www.ducati.de

BMW: Helm mit Head-up DisplayEine Zukunft ohne Armaturen: BMW arbeitet derzeit intensiv an der Integration aller rele-vanten Informationen direkt in den Helm. Eine Kamera zeigt nach hinten und ersetzt quasi den Rückspiegel, eine zweite, nach vorn gerichtete fungiert als Action-Cam. Informationen wie Geschwindigkeit, Navi, aber auch Reifendruck oder eingelegter Gang können frei programmierbar ins Gesichts-feld des Fahrers projiziert werden. Funktioniert auch für Brillenträger. Serienreife: schon bald.

87

Page 88: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

Kawasaki Ninja ZX-10RWas sie hat: 200 PS auf 206 Kilo, vollgetankt. Noch Fragen irgendwer?Wer sie fährt: vermutlich der künftige Supersport-Weltmeister – ist sie doch auf der Teststrecke um 2,7 Sekunden schneller als die Vorgängerin!Wohin sie gehört: auf den Weg zur Rennstrecke, auf die Rennstrecke und auf den Weg zurück nachhaus.www.kawasaki.de

GoProKaum ein Action-Mann, der den kleinen Kamera-Klassiker nicht daheim hat und damit seine Taten dokumentiert. Weil die Polizei in manchen Ländern Helmmontage nicht so gern sieht, empfiehlt es sich, seine GoPro vor allem im Urlaub am Bike zu befestigen. Besonders elegant geht das etwa mit der Roll Bar Mount von GoPro oder bei verbauten Bikes mit dem Saugnapf, der bis 250 km/h sicher hält. Beide Systeme sind mit allen Kameras von GoPro kom-patibel. www.gopro.com

88 THE RED BULLETIN

Page 89: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

Suzuki SV650AWas sie hat: Alltags-talente, ABS und einen sympathischen V2-Motor mit 76 PS. Wer sie fährt: Wieder-aufsteiger und alle, die einfach nur ein ganz nor-males Motorrad wollen.Wohin sie gehört: als Pendler-Fahrzeug genau-so geeignet wie für die Wochenend-Ausfahrt.motorrad.suzuki.de

Elf MotoUnterschätzt niemals den Einfluss guter Schmierstoffe! Wirklich gutes Öl schützt den Motor nicht nur vor Verschleiß und senkt durch verminderte Reibung den Verbrauch: Es sorgt zusätzlich auch für mehr Leistung, weil es einerseits den Motor besser kühlt und andererseits das Spiel zwischen Kolben und Zylinder verringert. Elf Moto hat für jeden Einsatzbereich das richtige Öl, vom histori-schen Zweitakter bis zu den Hochleistungs-Bikes heutiger Tage. www.elfmoto.de

Honda CRF1000L Africa TwinWas sie hat: 95 PS, Doppelkupplungsgetriebe, ABS und eine bequeme Sitzposition für die längs-ten aller Touren.Wer sie fährt: Welten-bummler und solche, die zumindest davon träumen.Wohin sie gehört: überall-hin. Wie schon ihre Vor-gängerin wird man sie in jedem Eck der Welt finden.www.honda.de/motorraeder

Aprilia RSV4 R-FWWas sie hat: alles, was ein Superbike für Siege braucht. 230 PS und Werkselektronik zum Beispiel.Wer sie fährt: ausschließ-lich Kenner und Könner. Kostet in der höchsten

Ausbaustufe immerhin fast 80.000 Euro – ohne Steuer.Wohin sie gehört: ins Fahrerlager. Anders als die normale RF hat die R-FW keine Straßenzulassung.www.aprilia.de

THE RED BULLETIN 89

Page 90: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

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Page 91: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

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10 GEBOTEF Ü R D A S P E R F E K T G E B R AT E N E S T E A K . . .

1 Bring das Fleisch vor der Zubereitung auf Zimmertemperatur. So gewährleistest du eine gleichmäßige Garung.

2 Am besten entwickeln

sich Steak-Aromen am Holzkohlegrill. Lagere die Holzkohle trocken – für bessere Hitzeentwicklung und weniger Rauch.

3 Jetzt heißt es Geduld

haben. Steaks sollten nach dem Garen ein paar Minuten ruhen, damit sich der Fleischsaft wieder verteilen kann.

4 Fleisch, Fisch oder auch

Würstchen mit der Zange oder Grillpinzette an-fassen. Nicht mit der Gabel einstechen.

5 Arbeite auf einem

perfekt sauberen Grill. Eingebrannte Fett- und Fleischsaftreste mindern das Ergebnis.

6 Hände weg von vorab

mariniertem Fleisch aus dem Supermarkt. Lieber etwas weniger, dafür erst-klassige Steakqualität.

7 Entgegen allen Märchen

wird unmittelbar vorher gewürzt, damit das Salz keine Flüssigkeit ziehen kann. Normales Salz und weißer Pfeffer genügen.

8 Niemals bei schwacher

Temperatur grillen. Die gewünschten Röst-aromen bilden sich nur bei großer Hitze.

9 Ein vernünftiger Grill

sollte die Grundlage bil-den. Ob offener Kugelgrill oder der große Smoker, ist Geschmackssache.

10 Kein Bier oder Sonstiges in die Glut schütten. Außer Asche am Fleisch wird das keinen Einfluss aufs Ergebnis haben.

* Der deutsche Fleischhändler Kreutzers hat sich auf die Schürze geschrieben, das beste Fleisch zu servieren. Er liefert nur frische Fleischprodukte aus garantiert artgerechter Tier-haltung. Webshop und mehr Info auf: www.kreutzers.eu

F L E I S C H V O M FA S S

B A R B E C O O K G R I L LT O N N EDie Grilltonne vereint Grill, Feuerstelle und Steh-tisch in der vollendeten Form: dem Fass. Heißer Kern, coole Schale = tonnenweise Männlichkeit.

PERFEKT FÜR DICH, WENN … … du ein Freund von frisch Gezapftem bist.

H E I S S E R U N D U N G E N

N A P O L E O N H O L Z K O H L E G R I L LDer Kugelgrill NK 22 CK und sein klappbarer Rost machen dich zum Feldherrn des Grillplatzes. Auf seinen langen Beinen folgt er dir überallhin, auch wenn er schon heißgelaufen ist.

PERFEKT FÜR DICH, WENN … … du auf runde Dinger mit Kohle stehst.

D A C H Ü B E R M T O P F

K R E U T Z E R S G R I L L PAV I L L O NDie faltbare Metallkonstruktion hält jedem Wetter stand. So wird dein Grillplatz zum Heavy-Metal-Zelt. Und die Grillsaison endet erst im Winter.

PERFEKT FÜR DICH, WENN … … du statt Regenschirm lieber ein Bierchen hältst.

Te c h S p e c s

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G r i l l f l ä c h e : Ø 4 7, 5 c m

B 5 8   ×   H 4 0   ×   T 2 9   m m

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E n t l ü f t u n g g e g e n S t a u w ä r m e

B 2 , 5   ×   H 2 , 6   ×   T 2 , 5   m

G e w i c h t : 1 4 k g

D A S B E S T E S T Ü C K1 Hochrippe: vom vorderen Rücken.

Sehr saftig, da das Muskelfleisch von feinen Fettäderchen durchzogen ist. Ideal zum Grillen: Rib-Eye-Steak, T-Bone-Steak, Roastbeef.

2 Filetstück: unter dem Roastbeef. Besonders zart und feinfaserig, da die Rückenmuskulatur weniger be-ansprucht wird. Best of: Filetsteak, Chateaubriand, Tournedo.

3 Hüftfleisch: ums Becken. Zart und saftig, da von lockeren Fasern und feinen Fettäderchen durchzogen. Gourmetstück: Rumpsteak.

A N Z E I G E

Page 92: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

„IGG BIN EIN HAMBURGER“ ( R O H FA S S U N G , J O H N F.   K E N N E D Y, B E R L I N 1 9 6 3 )

I R O N M A N

G R I L L S O N H O L Z P E L L E T G R I L LDer Triathlet unter den Grillern: Der Leif räuchert Fisch wie ein Smoker, brutzelt Burger wie ein Gas-griller und bäckt Pizza wie ein Steinofen. Der Rost reinigt sich selbst, also kein Grund zu schwitzen.

PERFEKT FÜR DICH, WENN … … du zum Fettverbrennen den Grill anschmeißt.

R Ä U C H E R S TÄ B C H E N

G R I L L S O N S M O K E K I TDas Starterset für den rauchigen Geschmack: Die Smoke Pellets, bestehend aus Holz, Rinde, Aroma, würzen Fisch und Fleisch auf jedem Grill. Einfach in die Smokerbox füllen, Feuer, Flamme und los!

PERFEKT FÜR DICH, WENN … … deine Frau auf rauchiges Deodorant steht.

B U R G E R P R O F I

G A S T R O B A C K F L E I S C H W O L FIt’s Burgertime! Der 41403 Design Fleischwolf macht Hackfleisch aus allem, was zu groß für dein Burgerbrötchen ist. Auch mit Aufsätzen für Wurstfüllung, Fleischtaschen oder Spritzgebäck.

PERFEKT FÜR DICH, WENN … … Pommes und Ketchup dein Gemüse sind.

Te c h S p e c s

G r i l l t y p : H o l z p e l l e t s

G r i l l f l ä c h e : 5 7, 6 x 4 2 , 9 c m

B 1 0 5   ×   H 1 1 8   ×   T 8 0   c m

automatische Temperatur­

regelung b is 450 °C

Te c h S p e c s

I n h a l t : S m o k e b o x , 3 S o r t e n

S m o k e P e l l e t s , G a s b r e n n e r

G e s c h m a c k : A h o r n , A p f e l ,

B u c h e , E i c h e , H i c k o r y,

K i r s c h e , K n o b l a u c h ,

P e c a n , R o s m a r i n

Te c h S p e c s

E d e l s t a h l ­ K r e u z m e s s e r

B 2 2   ×   H 3 7, 7   ×   T 1 6 , 8   c m

G e w i c h t : 3 ,1 5 k g

L e i s t u n g : 3 5 0 W

G R I L L I N G M E

S O F T LY

A N Z E I G E

Page 93: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

  J E T Z T I M N E T Z ! A l l e P r o d u k t e m i t n o c h m e h r I n f o s a u f:

www.mediamag.net/redbulletin

D I E B I R N E A N !WAS WÄRE, WENN dein Grill­fleisch dieses Jahr nicht in Rauch aufgehen würde?

DER GEISTESBLITZ SAGT: Beim Grillen dreht sich – wie auch im wahren Leben – alles um die Kohle. Je mehr sie wert ist, desto größer der Spaß und, in dem Fall: geringer der Rauch. Also spare nicht bei Holzkohle oder Briketts. Auch Brand­beschleuniger wie Spiritus und, Männer, schlechte Nachricht: Bier verursachen Rauch. Daher besser trinken als verschütten. Außerdem bringt tropfendes Fett die Glut zum Dampfen. Also: Ent­weder grillst du Gemüse, oder du probierst den rauchfreien Lotusgrill, der deine Glut vor Fett schützt. Mahlzeit.

HOL DIE WURST RAUS!

A L L E S G R I L L E R

G A S T R O B A C K G R I L L- B B QDer Design Grill­Barbecue Advanced kann Sandwiches, Pfannkuchen, Omelettes, Crêpes. Aufgeklappt verdoppelt er sich und wird zum BBQ­Meister, der dich über den Winter bringt.

PERFEKT FÜR DICH, WENN … … die Grillsaison indoor weitergehen soll.

W Ü R S T E L B R AT E R

S E V E R I N W U R S T E RWenn es um die Wurst geht, brät keiner einfacher als der Wurster. In nur fünf Minuten hältst du zwei perfekte Grillwürste in der Hand. Oder lässt sie dir 30 Minuten warmhalten. Ohne Fremdfett.

PERFEKT FÜR DICH, WENN … … du die Wurst nicht nur zum Song Contest magst.

M R .   Q U I C K I E

L O T U S G R I L L T I S C H G R I L LDer perfekte Partner für den spontanen Grill­Flash. Packe den Grill in die Tragetasche – und raus damit ins Grüne. Oder mitten auf den Esstisch, Holzkohle rein, Knopfdruck, nach vier Minuten glüht er auf Hochtouren. Und alle greifen zu.

PERFEKT FÜR DICH, WENN … … der hohe Grillpriester die Macht teilen kann.

Te c h S p e c s

G r i l l t y p : H o l z k o h l e

G r i l f l ä c h e : Ø 3 2 c m

B 5 8   ×   H 4 0   ×   T 2 9   m m

L e i s t u n g : 3 0 0 0 W

Te c h S p e c s

G r i l l t y p : E l e k t r o

D e c k e l h ö h e n v e r s t e l l b a r

B 5 0 , 5   ×   H 1 6 , 5   ×   T 3 9   c m

L e i s t u n g : 2 4 0 0 W

Te c h S p e c s

G r i l l t y p : E l e k t r o

B r a t z e i t : 5 M i n u t e n

B 2 7, 2   ×   H 3 6 , 2   ×   T 2 0 , 7   c m

L e i s t u n g : 2 0 0 0 W

N AT U R A L B O R N

G R I L L E R

Page 94: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

94 THE RED BULLETIN

ZUZA

NN

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ZNA

READ BULL

Leif RandtGeboren 1983 in Frankfurt. Studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Univer­sität Hildesheim und gilt als einer der talentier­testen Schriftsteller seiner Generation: Geliebt wird seine Lakonie, die zwischen Bret Easton Ellis und Christian Kracht angesiedelt ist. Randt nahm erfolgreich an verschiedenen Wettbewerben teil – so wurde er 2011 beim Ingeborg­Bachmann­Preis in Klagenfurt mit dem Ernst­Willner­Preis

ausgezeichnet. Bisher sind drei Romane von ihm erschienen: „Leuchtspiel­haus“ (2010), „Schimmernder Dunst über CobyCounty“ (2011) und „Planet Magnon“ (2015). Randt lebt in Maintal­Ost, wo er aufwuchs, und Berlin.

zeugt. Monatelang habe ich noch gesagt, dass sie wieder zusammenkommen werden, aber nach einer Weile glaubte ich das doch nicht mehr. Es passierten einfach zu viele Dinge, die ihrer beider Leben auf­mischten. Ich konnte das bei Britta zwar nur bedingt beurteilen, weil ich keinen direkten Kontakt zu ihr hatte, aber angesichts ihrer Facebookseite konnte man schon annehmen, dass die Pause von Kevin jetzt doch eher für immer anhalten würde. Sie war gut unter­wegs, änderte auch ihren Look, sie blühte auf, könnte man sagen, aber durchaus in eine Richtung, die manche auch als abschreckend empfinden würden, und daher hätte ich eigentlich gedacht, dass sie auch Kevin abschrecken würde. Aber alles der Reihe nach.

K evin tinderte sich seit der Pause recht erfolg­reich durch Kreuzkölln. Er bewies dabei viel Humor, den man ja fraglos haben muss, um

die ganz tumben Girls zu vermeiden. Er nannte sich Atlanta96, das ist ja jetzt dieser Code unter den cooleren Tinderleuten, man wählt groteske Kunst­namen, um anzuzeigen, dass man auch bei Facebook nur noch unter groteskem Kunstnamen mitmacht. Die Matches fuhr er aber sicher nicht wegen dieses Namens ein, sondern weil die Auswahl seiner Fotos richtig, richtig gut war. Er hatte sieben Bilder, war aber nur auf fünfen direkt zu sehen. Zweimal in Schwarzweiß und dreimal in Farbe, in Situationen, die ihn ganz alltäglich aussehen ließen. Und die zwei übrigen Fotos waren ziemlich lustige Fotos aus dem Zoo. Bilder von Tieren und vom dicken Zoo­mitarbeiter in krasser Abendstimmung. Klar, die Strategie war nicht neu, aber in der Kombination war das einfach sympathisch, und er hatte ja auch Erfolg damit. Richtig großen Erfolg sogar. Ich persönlich lehne diese Dating­Apps prinzipiell ab – ich bestelle auch keine Schuhe bei eBay, ich geh in den Laden und probiere sie an –, aber wenn mir Kevin die Fotos der Girls zeigte, die er traf, musste ich manchmal schon meinen Hut ziehen. Holy Cow!, dachte ich zum Beispiel bei Marlene. Die nannte sich Ibiza Licht auf Tinder, und das war dann mal ein Match: Ibiza Licht datet Atlanta96! Es wurde auch gleich eine richtige kleine Affäre daraus, aber nach drei, vier Treffen wurde Kevin die Sache doch zu heikel. Er glaubte, dass Marlene mehr von ihm will als er von ihr, und dann flutete ihn dieser sporadische Ernst, den ich auch schon lange von ihm kenne. Diese Ernstphasen nennt Kevin suburbanen Realismus, aber immer erst im Nachhinein, wenn er wieder Distanz zu allem auf­gebaut hat. Trotz aller Selbstironie kann er das Leben manchmal echt schwernehmen. Er fängt dann an zu glauben, seriöse Entscheidungen treffen zu müssen, auch weil er ja schon über 30 ist und so weiter. Ich kenne diese kaputten Gedanken auch, die kommen vor allem, wenn ich mal nicht richtig ausgeschlafen und deshalb dünnhäutig bin.

Es ist ein bisschen peinlich, normalerweise erzähle ich so was auch nicht, aber viel­leicht macht es manches klarer. Die Orte und Personennamen ändere ich sicherheits­halber. Diejenigen, die gemeint sind, wür­

den sich natürlich trotzdem erkennen, aber keiner von denen liest Shortstorys, soweit ich weiß, und als Shortstory läuft das ja, was ich heute schreibe.

Es geht um Kevin, einen meiner allerbesten Freunde, wir kennen uns, seit wir 18 sind, also seit 16 Jahren jetzt, und das waren ja wahrscheinlich die entscheidenden Jahre. Intensitätsjahre, sage ich. Ballermannjahre, sagt Kevin, weil er ein Zyniker und Spaßvogel ist. Mit ihm habe ich echt viel durch. Wir sind damals von Offenbach zusammen nach Göttingen gezogen, für einen etwas abseitigen Studiengang, der nicht gerade dicke Geldjobs versprach, aber ein hohes Maß an Flexibilität. Und als wir fertig studiert hatten, sind wir gleichzeitig nach Berlin gegangen, zu einem Zeitpunkt, als unsere eigene Berlineuphorie eigentlich schon vorbei war. Kevin hatte ein Auslands­semester in Madrid gemacht, dort habe ich ihn be­sucht, und ich war in Glasgow, wo wiederum er mich besucht hat. Nach diesen Erfahrungen fanden wir Berlin gar nicht mehr so aufregend, weil es trotz aller Internationalität eben doch sehr deutsch und deshalb auch verbissen und missgünstig ist. Trotzdem sind wir Berliner geworden, wohl oder übel.

Kevin also, mein enger Freund, dieser angenehm selbstironische Dude, hat vor acht Monaten einver­nehmlich mit seiner Freundin Britta entschieden, mit der Beziehung mal Pause zu machen. Die beiden waren dreidreiviertel Jahre liiert, und es sah ziemlich sicher so aus, als würden sie das auch für immer bleiben. Ich meine, sie waren 29 und 27, als sie sich kennenlernten, und es passte mal so richtig, davon waren alle über­

IBIZA LICHTVON LEIF RANDT

Page 95: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

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Page 96: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

96 THE RED BULLETIN

READ BULL

Als Freund habe ich versucht, ihm die Augen zu öffnen. Dass er diese Geschichte mit dem irrsinnig heißen Ibiza Licht nicht so rasch wieder beenden soll, aber als ich ihm das nach zwei Whiskey Sour sagte, war es eigentlich schon zu spät für diesen Rat, denn er hatte Marlene längst eine verheerende Nachricht geschrieben, die alles mehr oder weniger deutlich be-siegelte. Und trotzdem kam er ins Grübeln, während er über ein paar großen Augustinern mal wieder stärker an den Augenblick dachte statt an Prinzipien, die er sich irgendwann zurechtgelegt haben mag. Jedenfalls schickte Kevin noch am Tresen eine weitere Nachricht an Marlene, und weil sie sofort antwortete, haben wir unseren Abend vorzeitig beendet. Ich hab mir entgegen meinen Vorsätzen noch ein Schawarma geholt, danach bin ich nach Hause. Ein paar Stunden später, da schlief ich längst, rief mich Kevin an und erzählte, dass sich Marlene schwer verletzt habe, also physisch. Ein Unfall mit der Tram, nach einem Streit am Rosa-Luxemburg-Platz, zu dem er besoffen mit dem Fahrrad hochgefahren war, weil Marlene gerade vom Soho House nach Hause lief, um ihm mitten auf offener Straße zu sagen, wie respektlos und falsch es sei, erst so eine Verabschiedungsnachricht zu formulieren und sich kurz darauf doch zu melden, mit so einem schäbigen Booty Call. Kevin hat am Telefon geheult, als er das erzählte, und das hat er tatsächlich noch nie vorher gemacht, in 16 Jahren nicht. Ich merkte schon, dass ich Kater bekommen würde, er hatte mich ja voll aus der Ausnüchterungs-schlafphase rausgerissen, und ich konnte ihm in dem Zustand auch definitiv keine Hilfe sein, das gebe ich zu, aber was Kevin dann abgezogen hat, das kann ich auch drei Monate danach noch nicht akzeptieren. Er hat angefangen, mir Vorwürfe zu machen. Unter Tränen. Er hat gesagt, das wäre alles nicht passiert, wenn ich nicht selbst so krass auf Marlene stehen würde, wenn ich nicht meine eigene angesoffene Horniness auf ihn übertragen hätte dort am Tresen. Ich saß in meinem Bett und hörte Kevins Stimme im Wartesaal der Notaufnahme hallen. Es würde jetzt knallhart um Marlenes Bein gehen, sagte er, die wüssten nicht, ob es noch zu retten sei, und bevor er auflegte, hat Kevin ernsthaft ins Telefon gerufen, dass ich schuld wäre, falls Marlene ihr Bein verliert.

W eiterschlafen konnte ich danach jedenfalls nicht mehr. Ich bin in die Küche gegangen und hab grünen Tee gemacht und Toastbrot

gegessen. Draußen kündigte sich ziemlich schönes Wetter an, aber ich konnte mich nicht darüber freuen. Ich fragte mich, was ich jetzt überhaupt machen kann, und kam dann eventuell nicht auf die aller-beste Idee. Ich kontaktierte Britta. Ich dachte, dass sie Kevin in emotionalen Ausnahmesituationen wahr-scheinlich besser kennt als ich, also habe ich sie so

gegen halb zwölf an-gerufen. Britta war enorm zugewandt am Telefon, obwohl wir ja noch nie vor-her telefoniert hat-ten, und bevor ich groß was erzählen konnte, schlug sie vor, dass wir doch Kaffee trinken gehen könnten jetzt, das sei doch besser, als zu telefonieren.

S o bin ich dann nach viel zu wenig Schlaf ins Café Engels in den Schillerkiez gefahren und hab Britta am mittelmäßig besuchten Brunch-

buffet getroffen. Sie lächelte viel zu viel und hatte dieses etwas gruselige Leuchten in den Augen, sah nicht wirklich schlecht damit aus, war aber ziem-lich blass. Sie war ganz offensichtlich noch high, wahrscheinlich hatte sie die Nacht über gar nicht geschlafen, so erklärte sich auch ihre Zugewandtheit. Ich fand das rührend, weil ich ja schon noch weiß, wie das ist, auch wenn mein letzter Rausch dieser Art jetzt schon vier Jahre zurückliegt. Irgendwann ist man halt aus dem Alter raus, dachte ich, aber Britta war jetzt gerade erst drin, seit der Pause von Kevin. Der zweite Partyfrühling, irgendwie auch beneidens-wert. Sie hatte natürlich keinen Hunger, sie bestellte sich bloß einen O-Saft, ich nahm mir was vom Rühr-ei, und dann setzten wir uns draußen hin, obwohl es eigentlich zu kühl dafür war. Britta gab zu, dass sie gerade aus dem Golden Gate kam, eine ziemlich groteske Vorstellung, weil ich da seit vier Jahren nicht mehr gewesen war, und Britta lachte selbst darüber, wurde dann aber schnell wieder ernst. Ich erklärte ihr die Situation mit Kevin und dieser Marlene und seinen Vorwürfen mir gegenüber. Sie wollte erst mal was über Marlene erfahren, und ich versuchte mich bedeckt zu halten, aber sie muss trotzdem rausgehört haben, dass Ibiza Licht ein ziem-licher Feger war. Und natürlich löste das auch was aus in Britta. Sie hauchte: „Schön für Kevin“, und driftete in Gedanken kurz weg. Ich musste sie richtig ans Thema erinnern, daran, dass es für Kevin eben gar nicht schön war im Augenblick. Wenig später stand Britta auf und ging ein paar Schritte vom Café weg. Ich aß etwas vom Rührei und schaute ihr nach, hoffend, dass sie keinen Unsinn macht. Aber sie tat es dann doch. Sie rief allen Ernstes bei Kevin an. Zum ersten Mal seit Monaten, an einem Sonntag, als der völlig aufgelöst in einem Krankenhaus sitzt und wartet und sie resthigh im Schillerkiez auf der Straße steht, mit einem Glas frisch gepressten O-Saft in der Hand. Das Telefonat dauerte nicht wirklich lang. Britta kam bald zurück an den Tisch und gab Entwarnung, die Amputation hatte abgewendet werden können. Kevin hat sich trotzdem nicht wieder bei mir gemeldet. Ich rufe ihn manchmal an, aber er ruft nie zurück.

Ich hörte Kevins Stimme im Wartesaal der Notaufnahme.

READ BULLLesevergnügen im Red BulletinJeden Monat widmet ein namhafter Autor unseren Lesern eine Kurzgeschichte. In der Mai-Ausgabe ist es der deutsche Schrift-steller Leif Randt. Sein jüngstes Werk, der Roman „Planet Magnon“, erschien vor einem Jahr bei Kiepen-heuer & Witsch.

Page 97: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

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Page 98: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

KRONAU, ÖSTERREICH, 3. MAI 2015Der Wings for Life World Run ist das einzige Rennen, bei dem der Letzte gewinnt – der letzte Läufer, der vom Catcher Car eingeholt wird. Von weltweit 101.280 Teilnehmern hält sich Lemawork Ketema 2015 am längsten im Rennen. Trotzdem gilt auch für den World Run 2016 am 8. Mai: Egal wie fit du bist, jeder Kilometer zählt.Anmeldung für Wien, München, Ljubljana und Bratislava: www.wingsforlifeworldrun.com

DIE NÄCHSTE AUSGABE DES RED BULLETIN ERSCHEINT AM 10. MAI 2016.

MAKES YOU FLY

„Es wäre mehr möglich gewesen. Leider hatte ich Gegenwind.“Lemawork Ketema, 29, scha≠te dennoch 79,9 Kilo-meter – und seinen zweiten World Run-Sieg.

98 THE RED BULLETIN

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Page 99: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

© Núria López Torres

ENTDECKEN

UNSICHTBARE GEGNER Die mühsame Arbeit der Minenräumer in Kambodscha

AMERIKANISCHER ALBTRAUM Henry Fords historische Niederlage im Dschungel

LÜGENFORSCHUNG Wie man die ganze Wahrheit aus Gesichtern lesen kann

TERRAMATERMAGAZIN.COM

Page 100: The Red Bulletin Mai 2016 - DE

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2 AUTO BILD ALLRAD, Heft 6/15 vom 08.05.2015: Importsieger Kategorie Geländewagen und SUV bis 30.000 €.3 OFF ROAD, Heft 8/15 vom 14.07.2015: Platz 1 Kategorie Subkompakt-SUV, Platz 2 Kategorie Newcomer.

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