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EIN FAST UNABHÄNGIGES MONATSMAGAZIN / FEBRUAR 2010 SEIN GRÖSSTER FALL RED BULL STRATOS: WIE FELIX BAUMGARTNER MIT EINEM BALLON UND EINEM FALLSCHIRM GESCHICHTE SCHREIBT Print 2.0 de.redbulletin.com/print2.0 Dieses Heft musiziert, riskiert, balanciert und springt aus den Wolken. WWW.reDbulletin.com

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Red Bull Stratos: Wie Felix Baumgartner mit einem Ballon und einem Fallschirm Geschichte schreibt

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Ein fast unabhängigEs MonatsMagazin / fEbRuaR 2010

Sein gröSSter FallRed Bull StRatoS: Wie Felix Baumgartner mit

einem Ballon und einem Fallschirm geschichte schreiBt

Print 2.0 de.redbulletin.com/print2.0 Dieses Heft musiziert, riskiert, balanciert und springt aus den Wolken.

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Felix Baumgartner, sagt Felix Baumgartner, sei „der größte Gegner von dem Adrenalin-Junkie-Geschwätz“. Und er habe „keinen Spaß daran, mich in Gefahr zu begeben“.

Dieser Mann wird in wenigen Wochen am Morgen eines Frühlingstages in rund 36 Kilometer Höhe aus einer Kapsel springen, die an einem Ballon hängt. Er wird wenige Minuten danach, wenn alles gutgeht, eine Legende sein: Inhaber der Weltrekorde für die höchste bemannte Ballonfahrt, den höchsten Fallschirmabsprung, den längsten und den schnellsten freien Fall.

Er wird während seines Falls die Schallmauer durchstoßen.

Den Bogen zwischen dem Mann, der keinen Spaß an Gefahr hat, und dem Mann, der sich extremen Gefahren aussetzt, schlägt ein zehnsei-tiges Interview in dieser Ausgabe des Red Bulletin. Autor Christian Seiler hat es mit Felix Baumgartner im Hangar-7 geführt, es dauerte zwölf Stunden, und Felix war in Form.

Frage: „Sie gehen nie über das Limit?“ Antwort: „Das ist eine Phrase. Das Limit ist das

Limit.“ Frage: „Haben Sie Spaß bei Ihren Sprüngen?“ Antwort: „Auch so eine Phrase. Ich hab noch

nie Spaß gehabt bei einem Sprung. Du weißt vor keinem Sprung, ob er nicht dein letzter ist.“

Toller Lesestoff ab Seite 36, und zum illustrierenden Schauen gibt’s wie gewohnt die entsprechend atemberaubende Ergänzung im Web durch das Print-2.0-Angebot des Red Bulletin. Sie kennen die Gleichung: Red Bulletin + Webcam + Internetanschluss = neuartiges Print-Erlebnis.

Tollen Lesestoff bot auch die vergangene Ausgabe, wie wir ausnahmsweise nicht ganz umhinkommen zu erwähnen. Das exklusive Interview, das Werner Jessner mit dem zum Rallye-Rookie konvertierten Formel-1-Star Kimi Räikkönen führte, wurde nämlich weltweit zitiert: von Südamerika über Australien bis in entlegenere Teile Finnlands.

Viel Spaß mit diesem Heft!Die Redaktion

PS: Ein besonders herzlicher Gruß an den jüngsten Zuwachs in unserer Leserinnen- und Lesergemeinde, die mittlerweile in Neuseeland, Südafrika, Deutschland, Österreich, Großbritannien und Irland daheim ist: Wir freuen uns besonders, dass das Magazin aus der Welt von Red Bull ab dieser Aus-gabe dank einer neuen Medienpartnerschaft allmonatlich auch der „Frank-furter Allgemeinen Zeitung“ beiliegt.

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Willkommen!

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Red Bulletin + Webcam + Internet­anschluss = Multimedia­Erlebnis!Red Bulletin Print 2.0 mit Videos und Animationen, auch in dieser Ausgabe: Balancieren Sie mit Slackliner Michael Aschaber über das Stadion der Roten Bullen, jagen Sie mit den Red Bull Cra-shed Ice-Gladiatoren durch München, stürzen Sie sich mit Felix Baumgartner in die Tiefe, rasen Sie mit Carlos Sainz durch Südamerika, hiphoppen Sie mit Mr Hudson zur Red Bull Music Academy.

Print 2.0 http://de.redbulletin.com/print2.0 Auf diesen Doppelseiten erwartet Sie das Multimedia­Erlebnis.

Zwölf­Stunden­Talk im Hangar­7: Titelheld Felix Baumgartner, Red Bulletin­Autor Christian Seiler.

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DERSHOT,DERFLUGELVERLEIHT.

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Ob sonnenhungriger Tourist oder Anzug tragender

Berufsnomade, Flugreisen können ganz schön anstrengend

sein. Müssen sie aber nicht. Denn mit nur 60 ml ist der

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Sicherheitskontrolle mitnehmen können – so bleiben Sie

hellwach, um sich auf Ihre Besprechung vorzubereiten

oder einfach nur einen Film anzusehen. Zudem enthalten

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nicht gekühlt werden. Damit jetzt auch im Flugzeug gilt:

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Print 2.0 Das neuartige Multimedia-Erlebnis. Wo immer Sie das Auge des Bullen sehen!

Webcam an und los:Sehen Sie vier Videos zu Travis’ Rekordsprung: Seite 30/31.

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Bullevard08 Kainraths Kalenderblatt 10 fotos des monats 16 bullevard Allerlei Beflügelndes in kleinen Dosen 21 sifiso nhlapoDer BMXer im Ganzkörpercheck24 einst & JetztVon Chruschtschows Plattentasche zur neuzeitlichen DJ-Bag28 Clint eastwoodDie Welt der Hollywood-Legende30 formelsammlung Wie und wieso ein Rallye-Wagen 82 Meter weit springen kann.32 die zahlen des monatsSuperlative? Super Bowl!

Heroes36 felix baumgartner geht an die Grenzen unseres Planeten. Er will in die Stratosphäre aufsteigen und von dort schneller als der Schall zu Boden stürzen. Ein Gespräch über Neugier, Schwierigkeiten und das Warum. 46 Jon olssonstieg mit siebzehn aus dem schwedischen Skiteam aus und wurde einer der besten Freeskier der Welt. Jetzt aber will er sich für den Slalom bei den Olympischen Spielen 2014 qualifizieren.50 daniel brühl hat letztes Jahr in Tarantinos Nazi-Posse „Inglourious Basterds“ erstmals interna-tional aufgezeigt. Trotzdem muss Holly-wood jetzt noch ein bisschen warten.

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Die Welt von ReD Bull im FeBRuaROb dünne Stratosphäre oder fette Atmosphäre, staubige Wüstenluft oder satter Benzinduft: einfach reinschnuppern und atmen nicht vergessen!

von dort schneller als der Schall zu Boden

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action56 speed sChoolF3-Champ Daniel Ricciardo durfte erst-mals in einem F1-Boliden Runden drehen und vergaß nicht, dabei Spaß zu haben.62 der talentierte mr hudson Der Weg des britischen Musikers an die Weltspitze und was die Red Bull Music Academy damit zu tun hat.70 rallye daKar Wer gedacht hat, dass es nur in Afrika fotogene Wüsten gibt, der lasse sich überraschen.

more Body & mind78 milowgesteht im Hangar-7-Interview, dass er das Gegenteil einer Rampensau ist.80 der riChtige wegist das Ziel. Oder wie man sich abseits präparierter Pisten am besten orientiert.83 auf vettels fersenmit dem ultramodernen F1-Simulator von Red Bull Racing.84 gute naCht, london!Wo die Red Bull Music Academy jetzt in London die fetzigsten Beats vorgibt.86 volles programmDas Red Bull TV-Fenster auf ServusTV.88 hot spotsWas rund um die Welt los ist.90 die maCht der naChtwar zu spüren in Manchester, Auckland, Kopenhagen und Innsbruck.98 geist mit KörperChristian Ankowitschs Kolumne belebt.

the red Bulletin Print 2.0 Movies, Sounds, Animationen in Ihrem Red Bulletin. Überall, wo Sie dieses Zeichen sehen.

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kork im wasserP u c ó n, c h i l e

11 Sportler. 17 verlorene oder gebrochene Paddel. 9 kaputte oder weggeschwommene Kajaks. 8 abgesoffene oder verlorene Kameras. 7 Autopannen. 31 unfreiwillige Bäder. 7 Erstbefahrun-gen: Klingt nach tollem Urlaub, oder? Pucón im Süden Chiles entwickelt sich zur In-Location unter den weltbesten Weißwas-ser-Paddlern. Steve Fisher, der 34-jährige Südafrikaner, nutzte die Expedition für ein paar spektakuläre Erstbefahrungen, dar-unter die des Salto Palguin. Sein Tipp: „Nicht nachdenken. Wenn du nachdenkst, machst du es nicht. Also denk nicht.“

Bullevard-Pics downloaden: redbulletin.com/wallpaper/de

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BullevardBeflügelndes in kleinen Dosen.

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locker bleiben!R e d B u l l A R e n A , S A l z B u Rg

In Zukunft wird niemand mehr im Stadion Wals-Siezenheim sitzen können, ohne zumindest in der Halbzeitpause an Michael

Aschaber zu denken: Der 27-jährige Tiroler hat eine Slackline von einem Ende des Stadions zum anderen gespannt, in lufti-

ger Höhe von 29 Metern. 85 Meter von A nach B. Obwohl mit eineinhalb Tonnen gespannt, schwingt sie, zu allem Überfluss

kommt auch noch Wind auf. Elfmal fällt Michael Aschaber ins Sicherungsseil. Beim zwölften Versuch schafft er es:

Weltrekord! Wie schwer war es? „Es ist nicht die Technik, sondern die mentale Komponente, die in so einer Situation über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Bist du gestresst,

schaukelt sich die Slackline so stark auf, dass du runterfällst.“

Print 2.0 de.redbulletin.com/print2.0 Was man mit einer ordentlichen Portion Gleichgewicht alles anstellen kann.

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Formelsammlung (XII)

To endre tio dui exeriure modoloreet nullao-re et, consequi tis at nostrud ming enibh ex esed tionum dolumsan veros nisl dio do el ing enit, corercin ullandre moluptat alis nim ipsum iniatet, siscilit lobore mod dolor aut wisci tisim

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sommermärchenA n tA R kt i S

Selbst wenn Meteorologen für heuer einen strengen Winter prophezeit hatten: Wer glaubt schon Meteorologen? Profis wie

Chris Davenport machen Nägel mit Köpfen und buchen einen Trip in den Sommer – in die Antarktis, wohlgemerkt. Mit etwas

Glück der Tüchtigen erwartet sie dort ein Monat im Paradies: perfekter Schnee, tagelang Sonnenschein, rundum jungfräu-

liche Berge, die nur auf ihre Erstbefahrung mit Skiern warten. Dieses Bild ist bloß ein kleiner Vorgeschmack auf den Film, der im Herbst rauskommen soll. In der Zwischenzeit kann man sich mit dem Blog auf Chris’ Homepage auf dem Laufenden halten:

www.steepskiing.com

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Musik vs. JusSchon als Kind habe ich im Keller meines Elternhauses aufgelegt. Mit Kassettenrekordern vor drei Freunden. Bevor ich dann mit sechzehn meine erste Party in einem Stripclub in Innsbruck ge­schmissen habe. Trotzdem habe ich nach der Schule nichts Kreati­ves, sondern Jus studiert. Um kurz nach der Uni gleich wieder bei der Musik zu landen, als Journalist beim Wiener Radiosender FM4.Niedliche KlängeIch habe ein Faible für kleine Ins­trumente. Melodica, Ukulele oder Omnichord. Weil mein Zugang zu Musik ein gänzlich unakademi­scher ist, Nerdtalk über Akkord­folgen, gar nicht meines. Ich mag unkomplizierte Instrumente, auf die man einfach mal draufdrücken kann, solche, die ohne Umwege „Biep“ machen.

Der perfekte PopsongEr muss mich sofort berühren, mein Herz im Sturm erobern. So wie „Spirit in the Sky“ von Norman Greenbaum, das ich für meine neue Platte gecovert habe. Mir gefällt diese psychedelische Reli­giosität des Songs. Wie auch das Video: Ein abgewrackter Typ mit Truckerbart steht mit seiner Gitar­re im Weizenfeld, Elfenwesen tan­zen auf dem Hügel hinter ihm.Seltsame KörpergeräuscheOft ist die erste Aufnahme die bes­te. Auch wenn sie nicht ganz per­fekt sitzt. Auf „Speak to Me Now“ habe ich deshalb so wenig wie möglich glattgebügelt. Das Resul­tat: Die Songs strotzen vor eigen­tümlichen Körpergeräuschen und schwachmatischem Pfeifen.On the RoadIm Februar bin ich auf Tour. Zu­sammen mit Element of Crime, deren Sänger Sven Regener auf meinem Album mitgewirkt hat. Im Prinzip sind unsere Ansprüche „on the road“ recht niedrig. Das einzige scheinbar Ausgefallene auf unserem Rider: alkoholfreies Bier. „Ach, das war euer Ernst?“, fragen die Veranstalter oft. Und erst nach Stunden taucht dann ein Typ mit Plastiktüte und sechs der ge­wünschten Dosen im Backstage­raum auf. Live: 7. Februar, Arena, Berlin Neues Album: „Speak to Me Now“ www.florianhorwath.com

fünf antworten zu fünf themen von musiker

florian horwath

Wer noch immer meint, Ice-Cross-Downhill sei eine Randsportart, möge bitte einen der 50.000 Zu-schauer in München fragen.

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MoMent Mal!Bilder des Monats

Szenen aus dem abenteuerlichen Alltag unserer Leser. Einfach hochladen auf:www.redbulletin.com

Unter den Einsendern der veröffentlichten Fotos wird ein druckfrisches Buch zum Kinofilm „Mount St. Elias“ verlost. Gewinner aus Heft 1/2010: Phillip Harrison. Wer nicht gewonnen hat: Das Buch gibt’s seit Mitte Januar in jeder gut sortierten Buchhandlung.

on tour durch Österreich. Am 5. Februar erscheint das Debütalbum „For Real“ von Anna F. Markus Thums, Dezember 2009

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eis mit schlag50.000 Zuschauer bei der Red Bull Crashed Ice-WM in München: supercool!

der Münchner olympiapark hat in den letzten fast 40 Jahren schon einiges gesehen. der auftakt zur red bull Crashed ice-WM (korrekt, die spekta-kuläre ice-Cross-downhill-serie hat seit heuer WM-status) geriet dennoch ein-zigartig. nicht weniger als 50.000 Zu-seher feierten an der 386 Meter langen und bis zu 70 Prozent steilen strecke, die an technischen schwierig keiten alles aufwies, was man sich daheim am eislaufplatz nicht einmal vorstellen kann: sprünge sowieso, aber auch tückische Wellen, einen sandsack, steilkurven und drei weitere Cracks auf der strecke, die es mindestens genauso eilig haben, ins Ziel zu kommen. der Cross-Modus (64 qualifizierte athleten, die in Viererpaketen gegeneinander an-treten, die schnelleren beiden steigen eine runde auf) forderte prominente opfer: norwegens slalom-olympia-sieger Finn Christian Jagge kam ebenso wenig ins Finale wie Favorit Jasper Fel-der aus schweden oder arttu Pihlainen (Fin), der schnellste Mann der Quali. den sieg holte sich schließlich in einem superknappen Finallauf der letzte deut-sche im rennen, Martin niefnecker, vor dem Kanadier gabriel andre. die stunde der revanche schlägt schon bald, und da wechselt der Heimvorteil.Red Bull Crashed Ice World Championship: 20. März 2010, Quebec, Kanada www.redbullcrashedice.com

Print 2.0 de.redbulletin.com/print2.0 Red Bull Crashed Ice München: Die Highlights aus der Eisbahn

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auckland Die erste Ausgabe des Red Bulletin in Neuseeland wurde freudigst erwartet und traf pünktlich ein. Steve Froggatt, Dezember 2009

eisarena Salzburg Das Generationen-Duell war eine klare Angelegenheit. Die U13 der Red Bulls gewann gegen ihre Väter mit 10:6. Lukas Höflehner, Dezember 2009

Hangar-7 Das Auge trinkt mit. Im Café des Hangar-7 wird das beflügelnde Getränk stilgerecht serviert. Bernhard Klestil, Dezember 2009

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Auckland Welcome, New Zealand! Bei der Red Bulletin-Launch-Party herrschte sichtlich gute Stimmung. Ho Hai Tran, Dezember 2009

Kremsmünster Meine beiden Hirsche wären in der Weihnachtszeit eine geeignete Transportalternative für Santa Claus. Reinhard Haider, Dezember 2009

Wartberg Sportliche Ertüchtigung. Diese Art des Handstandes wird nur durchtrainierten Hobbyakrobaten empfohlen. Stefan Hölblinger, Oktober 2009

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Was jetzt folgt, ist keine Geschichte über einen hollywoodstar, der sein Geld zum Fenster rauswirft und so tut, als wäre er ein autorennfahrer. es ist vielmehr die Ge-schichte eines typischen australischen bur-schen und seiner Freunde, eine 25 Jahre dauernde gemeinsame liebesgeschichte zu einem 35 Jahre alten auto. der austra-lier heißt eric bana, seit „hulk“ ein Star im Filmbusiness. Und sein erster Film als regisseur, die dokumentation „love the beast“, hat als darsteller ihn selbst, seine Familie, seine Freunde, ein 1974er Ford Xb

Falcon coupé und einen Gummibaum an einer tasmanischen landstraße.

banas reise zu diesem baum bildet den hintergrund zum besten Film über autos und das autofahren, weil er sich abseits üblicher Klischees bewegt. der Plot be-ginnt 1984: da kauft sich der 15-jährige eric ein auto, das er liebt, seit er es im Film „mad max“ gesehen hat. die nächsten Jah-re investieren eric und seine Freunde Tony, Temps und Jack zahllose Stunden und dol-lars in den Wagen, der den Spitznamen „The beast“ kriegt und als Familienange-höriger in banas Garage wohnt. manchmal hatte bana, der sich damals langsam als Komiker im australischen TV etablierte, kein Geld für benzin, aber nie dachte er daran, das biest zu veräußern.

2001 kam banas durchbruch im Film „chopper“, hollywood rief an, und auf ein-mal war da der Gedanke, den Ford bei ei-nem rennen einzusetzen und diesen Film zu machen. dass bana plötzlich berühmt war, hatte die Freunde nicht auseinander-dividiert, also war klar, dass sie das Projekt gemeinsam durchziehen würden. Weil die

Targa Florio, das ehemalige Straßenrennen durch Sizilien, für bana emotional wesent-lich war, gab es nur ein rennen, für das man nennen konnte: die Targa Tasmania, ein Straßenrennen auf ebenjener insel, of-fen auch für klassische rennwagen.

dass aus den fünf renntagen nicht ein-mal vier wurden – dann kam der Gummi-baum ins Spiel –, gibt dem Film eine für bana schmerzliche, für die dramaturgie aber wertvolle Wendung. Und den Freun-den über das Filmende hinausgehend ge-nügend Klebstoff für weitere Treffen: das Schönste an diesen Freundschaften ist ja gemeinsames basteln in einer Garage, ge-nügend bier und die richtigen Schrauben-schlüssel inklusive.

Gibt es einen zweiten Start bei der Tar-ga Tasmania? Ja, sagt bana, der Gummi-baum hat die erste runde gewonnen, aber vielleicht gibt es ein Fortsetzung. auch filmisch: „love the beast ii: drive harder“ wäre denkbar. „Fragt mich in fünf Jahren“, sagt bana zum abschied. „Oder in 25.“„Love the Beast“: 21. Februar 2010, 22.30 Uhr, im Red Bull TV-Fenster auf ServusTV

Bana und das BiestSo manches Hobby beginnt als Traum in der Kindheit, und dann gilt es, ein Leben lang hart daran zu arbeiten.

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… flott unterwegs. Bis der Gummibaum kommt.

Targa Tasmania: Eric und Copilot Tony sind …

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SifiSo Nhlapo Mein Körper und ich

Er brach sich zwei Halswirbel, den Kiefer und ein Handgelenk und fiel bereits einmal ins Koma. Trotzdem will der 22-jährige BMX-Fahrer aus Südafrika wieder zurück in den Sattel und 2012 bei den Olympischen Spielen in London Gold holen.

Gut verdrahtet2002 hatte ich meine erste schlimme

BMX-Verletzung und brach mir den

Kiefer. Das war echtes Pech, weil uns

normalerweise die Helme auch an

dieser Stelle schützen. Aber bei die-

sem lokalen Rennen in Südafrika fiel

ich recht unglücklich. Ich war fünf-

zehn, es war mein zweites Wett-

kampfjahr, und ich stand kurz davor,

zu meiner ersten WM nach Brasilien

zu fahren. Bei der Operation wurde

der Kiefer mit Draht fixiert, und ich

konnte mich eine Zeitlang nur flüssig

ernähren. Ich flog trotzdem nach

Brasilien, und alles ging gut: Ich kam

bis ins Semifinale.

wo bin ich?2008 fiel ich beim Finale der Europameisterschaft in Deutsch-land auf den Kopf und lag eine Woche lang im Koma. Bei einem Turn crashte ein Belgier mit mir zusammen, und ich landete in der Ambulanz. Meine Gehirnerschüt-terung war so stark, dass ich nicht wusste, wer und wo ich war. Um mir die Genesung zu erleichtern, ver setzte man mich künstlich ins Koma. Ich konnte erst nach drei Wochen – gegen den Rat der Ärzte – wieder an Rennen teilnehmen und wurde bei der Weltmeister-schaft noch Dritter.

der lanGe weG zurückUm für die Wettkämpfe fit zu sein,

trainiere ich zweimal täglich an sechs Tagen die Woche. Seit mei-

nem Genickbruch habe ich an Ge-wicht zugelegt, darum möchte ich mit hartem Ausdauertraining Fett

verbrennen und meine Fitness zu-rückgewinnen. Das Wichtigste ist

jedoch, dass ich wieder voller Selbstvertrauen aufs Bike steigen

kann. Oft ist man nach einer so schlimmen Verletzung vorsichtig und hinterfragt alles gleich zwei-

mal. Darum gebe ich mir genug Zeit, damit ich dann am Track die richtigen Entscheidungen treffe.

Mehr über Sifiso: www.skizo105.comt

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das ziel vor auGenSchön langsam gewöhne ich mich an den

mentalen Prozess einer langen Genesung. Vielleicht würden andere an meiner Stelle denken: „Das war zu knapp, ich höre auf!“

Mir ist aber erst jetzt klar geworden, wie sehr ich das liebe, was ich mache. Ich bin hungri-

ger als je zuvor. Heuer findet die Weltmeister-schaft in meiner Heimat statt, und da will

ich noch stärker sein als bisher. Danach sind die Olympischen Spiele 2012 mein nächstes

großes Ziel, wo ich unbedingt eine Medaille holen will. In Peking 2008 stand ich ja bereits im Finale, als ich in der letzten Runde einen schlimmen Crash hatte.

Metallplatte und schraubenLetztes Jahr führte ich bei der

Europameisterschaft mit dem

Rekord von sechs Siegen in Folge.

Dann brach ich mir beim Training in

Norwegen das Genick, weil es mich

vom Bike direkt auf den Kopf schleu-

derte. In einer Notoperation wurde

mir eine Metallplatte eingesetzt und

Schrauben, die meinen gebroche-

nen dritten und vierten Halswirbel

fixieren sollen. Seit damals muss ich

pausieren. Zunächst trug ich vier

Monate lang eine Halskrause, jetzt

habe ich einen Nackenschutz, der

ganz neu für den Radsport ent-

wickelt wurde und der mich in

Zukunft schützen soll.

hinfallen und wieder aufstehen

Unsere Bikes haben keine Dämpfer, darum gehen Schläge direkt in die Hand-

gelenke, in die Knie, in die Knöchel. Um beweglich zu bleiben, können wir aber

nicht allzu viele Schoner tragen. Klar haben wir Helme, Handschuhe, Knie- und

Ellbogenpolster, mehr würde uns aber be-hindern. Darum lernen wir, wie man richtig

hinfällt. Nur manchmal passiert das so schnell, dass du es erst mitbekommst,

wenn du schon am Boden aufschlägst. Als ich mir 2009 in Belgien das Handgelenk

brach, kostete mich das Platz eins in der Rangliste. Dann gewann ich an drei

Wochenenden hintereinander und kämpfte mich zurück an die Spitze … und dann kam eben die Sache mit dem Genick.

Aber 2010 komme ich zurück.

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Salzburg Feierten bei Hannes Archs „End of Season Party“: die Kinigadners, Thomas Geierspichler und Benjamin Karl. Heiko Mandl, Nov. 2009

Mondsee Um in aller Ruhe das Red Bulletin lesen zu können, zog ich mich an ein wirklich stilles Plätzchen zurück. Daniel Treiber, November 2009

Berg im Drautal Nur eine Frage des richtigen Reifenprofils. Einradfahren ist ein Sport für jede Jahreszeit. Lukas Stocker, Januar 2010

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red bulletin: Sie sind seit 1. November 2009 Sportlicher Leiter des Fußball- Engagements von Red Bull. Ihr Fazit?dietmar beiersdorfer: drei Monate sind zu kurz, um einen kompletten Über-blick zu bekommen, aber ich habe ge-merkt, dass bei red bull sehr konzentriert und mit großer Hingabe am Fußball ge-arbeitet wird. und das ergebnis spiegelt sich in der euro-league wider, immerhin stehen wir im sechzehntelfinale.Hier wartet Standard Lüttich. Welche

Chancen sehen Sie gegen die Belgier, und was kann Salzburg international noch erreichen?Wir haben bisher alle partien gewonnen und müssen uns auch vor lüttich nicht ver-stecken. Wir wollen uns eine noch deutlich profiliertere identität im euro päischen Fuß-ball erarbeiten. die jüngsten erfolge sind der erste schritt in die rich tige richtung. Ihre persönlichen Ziele? Nachhaltige, verlässliche und gute arbeit für red bull zusammen mit allen unseren Mitarbeitern zu machen. dann haben wir auch gute chancen, unsere Ziele zu ver-wirklichen. Huub Stevens und Sie – ist das seit den gemeinsamen HSV-Tagen eine erfolg-reiche Geschäftsbeziehung oder eine echte Männerfreundschaft? es ist hohes Vertrauen in die arbeit des an-deren. sowohl achtung in beruflicher wie auch in zwischenmenschlicher Hinsicht. Sie haben unter Ernst Happel für den HSV gespielt – hat Sie der alte Gries-gram nicht davor zurückschrecken las-sen, nach Österreich zu kommen? Überhaupt nicht. Obwohl ich ihn am an-fang wirklich schwer verstehen konnte, und das als Franke. er hatte wohl alle fußballspezifischen ausdrücke seiner trainerstationen mit dem Wiener dialekt vermischt.Und was hat das Phänomen Happel wirklich ausgemacht? Welch phantastische aura er hatte, un-glaublich! ich erinnere mich noch, vor dem pokalendspiel 1987 in berlin, wir sind mit der Mannschaft im tiergarten spazie-ren gegangen. er vorneweg, trainingshose und slipper, ’ne belga-Zigarette im Mund. Wir alle hinterher. und dann anschließend sitzung: er gab die auf stellung bekannt, sagte: „spiel mer seriös, meine Herr’n.“ das war’s. Wir gewannen den cup. UEFA Europa League, Sechzehntelfinale: Standard Lüttich – FC Salzburg: 18. Februar 2010

Er ist seit drei Monaten der neue Chef in Sachen Red Bull-Fußball. Die Salzburger Erfolge in der Europa League sind für ihn aber nur ein erster Schritt.

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macht klick!Fotografen, aufgepasst: Bei Red Bull Illume sind eure besten Bilder gefragt.

Der weltgrößte Action- und Abenteuer-fotowettbewerb Red Bull Illume erlebt seine zweite Auflage: Bis 28. Februar 2010 können Fotografen – Amateure ebenso wie Profis – ihre besten Auf-nahmen einsenden. Die zehn Katego-rien, in denen bewertet wird, heißen Culture, Playground, Energy, Spirit, Close-up, Wings, SanDisk sequence, New Creativity, Experimental und Illumination – da findet die Kreativität genügend Raum vor. Der Sieger wird im Mai 2010 von einer Expertenjury bestimmt.

Red Bull Illume I, 2007 der erste Foto-wettbewerb dieser Art, war ein spekta-kulärer Erfolg: Über 2000 Fotografen aus aller Welt nahmen daran teil, eine Ausstellung mit den besten Shots tourte monatelang durch die USA.Alle Details zum Fotowettbewerb auf: www.redbullillume.com

DietmarBeiersDorfer

Mattias Fredriksson fotografierte Henrik Windstedt in Park City

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Massimo busacca, einer der besten schiedsrichter der Welt, bekreuzigt sich, ehe er ein spiel anpfeift: „ich kenne mei-ne menschlichen unzulänglichkeiten. es ist schön, zu wissen, dass mir jemand in schwierigen situationen beisteht.“ Ähn-lich wie der schweizer vertrauen offenbar auch die entscheidungsträger des Fuß-ball-Weltverbandes FiFa höheren Mäch-ten – und werden nicht müde, immer neue argumente gegen die einführung

des längst überfälligen Videobeweises aus dem Hut zu zaubern.

das enorme spieltempo, die unüber-sichtliche strafraumaction und schauspie-lerische glanzleistungen der stars über-fordern das menschliche auge längst – und führen zu haarsträubenden Fehl-entscheidungen: barcelona hätte die champions league 2009 nicht gewonnen, wäre im semifinale gegen chelsea nur eine der drei, vier elferreifen situationen

im eigenen strafraum geahndet worden. und nicht thierry Henrys begnadete bei-ne, sondern seine Hand lotste Frankreich auf Kosten irlands zur WM in südafrika. sogar der ehemalige star-referee pier-luigi collina schüttelte den kahlen Kopf: „so kann das nicht weitergehen.“

dass der Videobeweis im modernen spitzensport ausschließlich Vorteile bringt, ist längst bewiesen: im american Football oder in der nordamerikanischen NHl funktioniert die technik klaglos – so klaglos, dass andere sportarten längst fol-gen. sogar im traditionsbewussten tennis darf das Hawk-Eye mittlerweile nicht nur für mehr Fairness, sondern auch für zu-sätzliche spannung sorgen.Auslosung der EURO-Qualifikationsgruppen 2012: 7. Februar 2010, Warschau, Polen; www.uefa.com

Serie FuSSball 2020Wie alle Welt den Fußball verändert: Sechs Thesen zur Zukunft des globalen Sports Nr. 1. These 1: Der Videobeweis kommt.

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So schnell wird man erwachsen: bis letzten Sommer noch Schulkind, ist ken roczen, 15 Jahre alt, heute gestandener gp-Sieger. Jüngst hatte der überzeugte Jeans-und-hoodies-träger für ein Fotoshooting sogar einen anzug an (siehe bild oben), konnte sich das rumstylen trotz ungewohnter klei-dung aber nicht verkneifen: „das ist definitiv erwachsenenwäsche. Fühlt sich ungewohnt an, aber nicht einmal schlecht.“ besser, du

gewöhnst dich dran, ken. Spätestens bei der prestigeträchtigen Weltmeister-ehrung in monte Carlo wirst du früher oder später einen schwarzen anzug brauchen. der Weg der ersten vollen motocross-Wm-Saison für king ken geht über sechs monate und fünf-zehn Stationen, ServustV überträgt ausge-wählte läufe live in hd-Qualität. Ken Roczen, Max Nagl und Co in der MX-WM 2010: GP von Bulgarien, 4. April 2010, Sevlievo

Briefe an die Redaktion.euer monatsmagazin ist wie-der einmal große klasse. diese außergewöhnlichen, mutigen draufgänger wie Shaun White und Co begeistern die Welt der abenteurer und der aus-geschlafenen, hellen köpfe. Werner Müller,Weilheim

das letzte bulletin war für mich als tanz- und musik-freak eine wahre Fundgrube. Zuerst lilou in New york, samt fabelhaftem augmented-reality-breakdance-Clip (wie das technisch funktioniert, werde ich wohl nie begrei-fen). Und dann noch m.i.a., bei der euer Schreiber zur bestform aufgelaufen ist. dieses heft groovt, definitiv.Gregor Starczinsky,per E-Mail

ich habe in der Januarausgabe den artikel „Schnee auf vier kontinenten“ gelesen. leider ist ihnen bei der darstellung der Skigebiete auf der Welt-karte ein gravierender Fehler unterlaufen. die rote markie-rung rechts unten zeigt nach meinem Verständnis auf das tropische Neuguinea, gemeint war aber sicher Neuseeland. kann ja passieren, oder?Friedrich Steiner,per E-Mail

Normalerweise zweifeln wir nicht an den geografischen Kenntnissen unserer Mitarbei­ter, aber in diesem Fall haben Sie völlig recht. Deshalb heißt es für den Illustrator: für jeden falschen Kilometer eine Straf­runde durch die Redaktion.

Leserbriefe an The Red Bulletin richten Sie bitte per Fax an +43 (0)1 90221-28809, per E-Mail an [email protected] oder per Post an Heinrich-Collin-Straße 1, 1140 Wien. Leserreaktionen werden nur veröffentlicht, wenn sie Name, Adresse und Telefonnummer bzw. E-Mail-Adresse enthalten. Die Redak-tion behält sich Kürzungen vor, wenn es Länge und Klarheit erfordern.

Ken Roczens styleDer Youngster aus Deutschland entwickelt sich zusehends zum King of Cool – nicht nur am Bike.

Zusatzvorrichtungen, die auf artfremde Weise Energie erzeu-gen, verbietet das FIS-Reglement bei den Bindungen der Ski-springer. Erlaubt sind Bindungskeile, die die Anfahrtsstellung verbessern, und natürlich jene Sicherungsschnur, die einen optimalen Abstand der Ferse vom Ski definiert. Die Schnur ist fix am Ski befestigt, am Schuh wird ein Zapfen in eine ent-sprechende Ausnehmung gesteckt. Vorsicht ist geboten: Mancher Springer hat schon aus Nervosität vergessen, das „Zapferl“ zu fixieren, was böse Stürze nach sich zog.

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SicherheitSbandToller Sprung oder würdeloser Abgang von der Schanze: Von diesem Ding hängt es ab.

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Wir wünschen Ihnen bessere Unterhaltung.

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EINST UND JETZT

Digital ist besser Vor wenigen Jahren noch war der Tonträgertransport ein Anschlag auf die Bandscheiben. Wovon selbst Chruschtschow ein Lied singen konnte. Dank Digital DJing und entsprechender Bags ist das heute anders.

chruschtschow-sammlung, 1959

Im September 1959 landete Nikita Chru-schtschow in Washington. Es war der erste USA-Besuch eines russischen Regierungs-chefs, Disneyland und die UNO standen auf seiner Sightseeing-Liste. Im Gepäck hatte er ein musikalisches Geschenk. Ein Ge-schenk, das Musikwissenschafter der Histo-rischen Gesellschaft des Staats Iowa heute

„die Chruschtschow-Sammlung“ nennen: eine Platten tasche in grünem Velourssamt, gefüllt mit 20 russischen Schellacks. Der Einband der ziehharmonikaartigen Mappe ist blau, am Umschlag prangt die sowjetische Fahne samt Hammer und Sichel. Mehr als 150 Volkslieder, Propagandahymnen und klassische Meisterwerke wie „Bilder einer

Ausstellung“ reihen sich darin Rille an Rille, ebenso ukrainisches Liedgut und russische Märsche. So erweiterte Chruschtschow da-mals nicht nur Präsident Eisenhowers musi-kalischen Horizont, er importierte auch die erste Plattentasche der Welt in die USA. Den Inhalt gibt’s heute noch in der State Histo-rical Society in Iowa City zum Nachhören.

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MAGMA DIGI-CASE, 2010

Heute reist kaum noch jemand mit LPs im Gepäck, Staatsmänner und DJs eingeschlos-sen. Der Grund: Jedes Wochenende über 20 Kilo am Rücken durch die Welt zu schlep-pen, das ist selbst für idealistische Platten-dreher eine Qual. Dank „Serato Scratch“, eines digitalen Vinyl-Emulators, tourt der DJ von heute lediglich mit Computertasche.

Und hat in Form von Laptop, Hardware-Inter-face und zwei Steuerungsplatten stets eine unbegrenzte Musiksammlung dabei. Ver-bunden mit dem Laptop und dem Platten-spieler, greift der DJ damit auf MP3s zu, die er mit zwei LPs in Echtzeit steuert. Dabei wird ein analoges Steuersignal von der Schallplatte an die Software auf dem Com-

puter geleitet, für den DJ ergibt sich das alt-bewährte Vinyl-Gefühl. Und falls der Laptop mal abstürzt, gibt’s im Magma DIGI-Case noch genügend Platz für CDs und Platten der alten Schule. Selbst der deutsche DJ-Altmeister Hell meint: „Ich würde meine Musik keiner anderen Tasche anvertrauen.“ DJ-Equipment gibt’s auf www.friendlyhouse.at

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Der 16-jährige Cristóbal de Col (PER) gilt als eines der vielversprechendsten Surf- Talente. Der peruanische Tube-Rider surft seit frühester Jugend nahe dem heimatlichen Máncora und nutzte seinen „Heimvorteil“ bei „Billabong Cabo Blanco Tube Riders“ rich-tig aus. Im Finale besiegte er Kalani Chapman aus Hawaii.

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Ob auf Rädern oder auf der Bühne. Diese jun-gen Männer surften auf der Welle des Erfolgs.

kurz & dennoch einzigartig

Seit 2005 wird die Red Bull Batalla de los Gallos alljähr-lich in spanischsprachigen Ländern ausgetragen. Der finale Höhepunkt erfolgte 2009 in Madrid. Rapper Noult (ESP) improvisierte sich vor tausend Zuschau-ern zum „Gallo Master“. Der spanische Hip-Hopper und Gewinner des nationalen Bewerbs in Barcelona 2007 setzte sich im letzten, direk-ten Battle gegen MC Klope-dia aus Venezuela durch.

Der 16-jährige Col (PER) gilt als eines der

Seit 2005 wird die Red Bull Batalla de los Gallos alljähr-lich in spanischsprachigen

Seit 2005 wird die Red Bull

lich in spanischsprachigen Ländern ausgetragen. Der finale Höhepunkt erfolgte

Seit 2005 wird die Red Bull Batalla de los Gallos alljähr-lich in spanischsprachigen

Andreu Lacondeguy (ESP) räumte bei den Free-style Awards Nacionales 2009 kräftig ab. Der 21-jäh-rige Freestyle-Mountain-biker wurde von einer Jury (bestehend aus Profis der verschiedenen Disziplinen) sowie mittels tausender Internet-Votings in den Ka-tegorien „Global Rider of the Year“, „MTB Freestyle“ und „Best Freestyle Team“ (als Teil des Banana Face Team FMX) ausgezeichnet.

David Weichenberger (AUT) verteidigte bei der Weltmeis-terschaft im Einradfahren sei-nen Titel in der Königsdisziplin Downhill erfolgreich. Der 24 Jahre alte Linzer Student be-wältigte die 300 Höhenmeter auf dem Mount Victoria bei Wellington (NZL) in 2:10,00 Minuten und setzte sich gegen 186 Teil nehmer durch.

Andreu Lacondeguy(ESP) räumte bei den Free-style Awards Nacionales

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(AUT) verteidigte bei der Weltmeis-terschaft im Einradfahren sei-nen Titel in der Königsdisziplin

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9087_01_202x276_epaper 19.10.2009 11:59 Uhr Seite 1

Page 28: The Red Bulletin_0210_GER

Clint EastwoodMeine Welt

Rund um den großen Kinoveteranen gibt es kaum noch Geheimnisse zu enthüllen. Aber wussten Sie auch von seinem Flugzeugabsturz oder seiner Zeit als Poolreiniger?

SpätberufenEastwood wurde als Schauspieler bekannt,

was aber nur ein Schritt auf dem Weg zu

seiner wahren Berufung als Filmregisseur

war. Momentan dreht er gerade mit Matt

Damon den Thriller „Hereafter“ (Premiere:

Dezember 2010), seine mittlerweile 32. Spiel-

filmregie, womit er sowohl Steven Spielberg als

auch Martin Scorsese schlägt. Nebenbei hat er

auch bereits zwei Oscars als bester Regisseur

einkassiert – für „Erbarmungslos“ (1992) und

für „Million Dollar Baby“ (2004).

Affengeil1978, am Ende jenes Jahrzehnts, das Hollywood seine größten Block-buster bescherte, stand Clint East-wood mit einem Orang-Utan vor der Kamera. In „Der Mann aus San Fer-nando“ wurde die Geschichte eines faustkämpfenden LKW-Fahrers und seines treuen Haustiers erzählt, das slapstickmäßig zuschlägt und furzt. Ein Kassenschlager, darum gab es 1980 auch gleich den Nachfolgefilm „Mit Vollgas nach San Fernando“.

eine HAndvoll dollAr1964 suchte Sergio Leone, der als Regisseur von Sandalenfilmen bekannt geworden war, einen Cowboy für einen billigen Western, den er in Roms Cinecittà und in Spanien drehen wollte. Etliche Actiondarsteller lehnten ab, Eastwood schlug ein: endlich ein Spielfilm samt Chance auf etwas Son-nenbräune, dazu 15.000 US- Dollar Gage plus Gratis-Unterricht durch einen vielver-sprechenden Regisseur. Der Film „Für eine Handvoll Dollar“ ging in die Filmgeschichte ein. 1992 widmete Eastwood dann sein ei-genes Meisterwerk „Erbarmungslos“ Leone und Don Siegel, mit dem er fünf Filme inklu-sive des Hits „Dirty Harry“ gedreht hatte.

brot und SpielePolitische Ambition zeigte Eastwood, als er 1986 das

Bürgermeisteramt von Carmel, Kalifornien, antrat. Damals schielte er wohl mehr Richtung Oval Office als auf den ova-len Rugby-Ball. Beide Ambitionen verband er in seinem ak-

tuellen Film „Invictus – Unbezwungen“ über das südafrika-nische Team, das 1995 den Rugby World Cup gewann, und

den Einfluss von Nelson Mandela dabei. Im Vordergrund stehen die menschlichen Aspekte. „Studioboss Sam

Goldwyn sagte zwar immer: ,Wenn du eine Mes-sage hast, wende dich an Western Union.‘

Doch daran glaube ich nicht“, so Eastwood.

noten zum erfolgSeine erste Begegnung mit den schönen Künsten hat der junge Eastwood in Form von Musik. Er spielte leidenschaftlich gern Klavier und studierte gerade Musik an der Uni, als man ihn 1950 zum Militär ab-kommandierte. „Als Kind“, sagt Eastwood, „begann ich zu einer Zeit mit Ragtime, als alle anderen Blues spielten.“ Später komponierte er die Musik zu einigen seiner Filme selbst und bot auch anderen seine Songs an. Scheint in den Genen zu liegen: East-woods Sohn Kyle ist Jazzmusiker.

80 und SeHr leiSe Der einzige Sohn von Margaret

und Clinton Eastwood wurde am 31. Mai 1930 in San Francisco geboren und wird

heuer achtzig. Was ihn aber nicht tan-giert. Bereits bei seinem letzten Geburts-tag stellte er fest: „Wenn du einmal in den

Sieb zigern bist, passieren einige Dinge. Eins davon ist, dass du aufhörst, deinen Geburtstag zu feiern. Ich habe das auch meiner Frau verboten. ,Bitte schenk mir nichts‘, sagte ich. ,Lass uns nur ein Glas

Wein zusammen trinken.‘“

Young & duStYIn den fünfziger Jahren sah Eastwoods

Karriere mehr nach Scheitern als nach

Erfolg aus. Die Universal Studios ließen

ihn nach 18 Monaten und ein paar klei-

nen Rollen fallen, er verschliss einen

Agenten nach dem anderen und muss-

te schließlich, um die Rechnungen be-

zahlen zu können, sogar Swimming-

pools putzen. Erst 1959 ergatterte er

schließlich eine Rolle in der TV-Wes-

ternserie „Tausend Meilen

Staub“, die ihn sechs

Jahre lang beschäftig-

te. Nur Hollywood rief

nicht und nicht an.

old & dirtYFünfmal schlüpfte Eastwood in seine

berühmteste Rolle, die des Dirty Harry, viele Produzenten hätten gern das sechste

Mal finanziert. 2006 machten zuletzt Ge-rüchte über eine Fortsetzung die Runde.

„Was soll Harry da machen?“, fragte Clint lakonisch. „Fliegenfischen?“ Parallelen zu

Harrys Charakter meinten Kritiker in „Gran Torino“ zu finden, allein es gab keine.

Deutsche Kinopremiere von „Invictus – Unbezwungen“ von Clint

Eastwood, mit Matt Damon und Morgan Freeman am 18. Februar 2010 il

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Rund um den großen Kinoveteranen gibt es kaum noch Geheimnisse zu enthüllen. Aber wussten Sie auch von seinem Flugzeugabsturz oder seiner Zeit als Poolreiniger?

SpätberufenEastwood wurde als Schauspieler bekannt,

was aber nur ein Schritt auf dem Weg zu

seiner wahren Berufung als Filmregisseur

war. Momentan dreht er gerade mit Matt

Thriller „Hereafter“ (Premiere:

Dezember 2010), seine mittlerweile 32. Spiel-

filmregie, womit er sowohl Steven Spielberg als

auch Martin Scorsese schlägt. Nebenbei hat er

auch bereits zwei Oscars als bester Regisseur

einkassiert – für „Erbarmungslos“ (1992) und

für „Million Dollar Baby“ (2004).

Affengeil1978, am Ende jenes Jahrzehnts, das Hollywood seine größten Block-buster bescherte, stand Clint East-wood mit einem Orang-Utan vor der Kamera. In „Der Mann aus San Fer-nando“ wurde die Geschichte eines faustkämpfenden LKW-Fahrers und seines treuen Haustiers erzählt, das slapstickmäßig zuschlägt und furzt. Ein Kassenschlager, darum gab es 1980 auch gleich den Nachfolgefilm

Vollgas nach Fernando“.

ndvoll dollAr1964 suchte Sergio Leone, der als Regisseur von Sandalenfilmen bekannt geworden war, einen Cowboy für einen billigen Western, den er in Roms Cinecittà und in Spanien drehen wollte. Etliche Actiondarsteller lehnten ab, Eastwood schlug ein: endlich ein Spielfilm samt Chance auf etwas Son-nenbräune, dazu 15.000 US-Dollar Gage plus Gratis-Unterricht durch einen vielver-sprechenden Regisseur. Der Film „Für eine Handvoll Dollar“ ging in die Filmgeschichte ein. 1992 widmete Eastwood dann sein ei-genes Meisterwerk „Erbarmungslos“ Leone und Don Siegel, mit dem er fünf Filme inklu-sive des Hits „Dirty Harry“ gedreht hatte.

brot und SpielePolitische Ambition zeigte Eastwood, als er 1986 das

Bürgermeisteramt von Carmel, Kalifornien, antrat. Damals schielte er wohl mehr Richtung Oval Office als auf den ovalen Rugby-Ball. Beide Ambitionen verband er in seinem ak

tuellen Film „Invictus – Unbezwungen“ über das südafrikanische Team, das 1995 den Rugby World Cup gewann, und

den Einfluss von Nelson Mandela dabei. Im Vordergrund stehen die menschlichen Aspekte. „Studioboss Sam

Goldwyn sagte zwar immer: ,Wenn du eine sage hast, wende dich an Western Union.‘ sage hast, wende dich an Western Union.‘ sage

Doch daran glaube ich nicht“, so Eastwood.

oten zum erfolgSeine erste Begegnung mit den schönen Künsten hat der junge Eastwood in Form von Musik. Er spielte leidenschaftlich gern Klavier und studierte gerade Musik an der Uni, als man ihn 1950 zum Militär ab-kommandierte. „Als Kind“, sagt Eastwood, „begann ich zu einer Zeit mit Ragtime, als alle anderen Blues spielten.“ Später komponierte er die Musik zu einigen

80 und SeDer einzige Sohn von Margaret

und Clinton Eastwood wurde am 31. Mai 1930 in San Francisco geboren und wird

heuer achtzig. Was ihn aber nicht tangiert. Bereits bei seinem letzten Geburtstag stellte er fest: „Wenn du einmal in den

Siebzigern bist, passieren einige Dinge. Eins davon ist, dass du aufhörst, deinen Geburtstag zu feiern. Ich habe das auch meiner Frau verboten. ,Bitte schenk mir nichts‘, sagte ich. ,Lass uns nur ein Glas

Wein zusammen trinken.‘“

Young & In den fünfziger Jahren sah Eastwoods

Karriere mehr nach Scheitern als nach

Erfolg aus. Die Universal Studios ließen

ihn nach 18 Monaten und ein paar klei

nen Rollen fallen, er verschliss einen

Agenten nach dem anderen und muss

te schließlich, um die Rechnungen be

zahlen zu können, sogar Swimming

pools putzen. Erst 1959 ergatterte er

schließlich eine Rolle in der TV-Wes-

ternserie „Tausend Meilen

Staub“, die ihn sechs

Jahre lang beschäftig

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nicht und nicht an.

old & Fünfmal schlüpfte Eastwood in seine

berühmteste Rolle, die des Dirty Harry, viele Produzenten hätten gern das sechste

Mal finanziert. 2006 machten zuletzt Gerüchte über eine Fortsetzung die Runde.

„Was soll Harry da machen?“, fragte Clint lakonisch. „Fliegenfischen?“ Parallelen zu

Harrys Charakter meinten Kritiker in „Gran Torino“ zu finden, allein es gab keine.

reAlität und fiktionIn der Armee wurde Eastwood zum Rettungsschwimmer

ausgebildet. Was ihm prompt zugute kam, als er mit einem Militärflugzeug vor der Küste San Franciscos ab-

stürzte und drei Meilen an Land schwimmen musste. Beim Militär brachte er es zum Korporal, in seinen Filmen spielte er einfache Soldaten, einen Leutnant, einen Feld-webel und, in seiner bislang letzten Rolle in „Gran Torino“,

einen Veteranen des Koreakriegs. Dass Eastwood 1951 nicht selbst nach Korea musste, verdankte er übrigens

den Untersuchungen zu seinem Flugzeugunglück.

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Page 29: The Red Bulletin_0210_GER

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Als Ursache einer folgenschweren Rückenmarksverletzung führt beiweitem nicht Extremsport die Statistik an, sondern der Straßenverkehr. Mehr alsdie Hälfte aller Querschnittslähmungen resultiert aus Verkehrsunfällen. Weltweit sind rund 2,7 Millionen Menschen nach einer Rückenmarks-verletzung auf den Rollstuhl angewiesen, und im Durchschnitt erhält alle vier Minuten ein Patient die Diagnose: „Querschnittslähmung“.

Das Dogma der Unheilbarkeit konnte in Laborversuchen bereits widerlegt werden. Auf diese Erfolge aufbauend, ermöglicht und fördert Wings for Life die Durchführung medizinisch-wissenschaftlicher Forschungsprojekte zur Heilung des verletzten Rückenmarks bis der Durchbruch in der Human-medizin geschafft ist.

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Page 30: The Red Bulletin_0210_GER

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us-Motorsportler travis Pastrana empfing das neue Jahr auf seine art: der teufelskerl stellte mit seinem rallye-subaru eine neue bestleistung im autoweitsprung auf: 82 Meter (269 fuß). die Zuschauer in long beach, Kalifornien, fragten sich: Was steckt dahinter? unser Physiker könnte es ihnen erklären.

sobald es sich einmal in der luft befindet, wirken auf das auto nur noch die schwerkraft und der luftwiderstand. die reibungskraft f zeigt immer in Gegenrichtung zur aktuellen Geschwindigkeit v. der betrag der reibungskraft ist proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit, f = –Dv². die Konstante D hängt von der dichte der luft, der Querschnittsfläche des autos, A, und dem luftwiderstandsbeiwert C ab, D = CA/2. um die bahnkurve des fliegenden autos zu beschreiben, müssen wir wissen, wie sich seine Geschwindigkeit aufgrund der auf das

Hü-Hüpf!Formelsammlung

Eine Schanze zum Abheben, eine zum Landen und genügend Tempo, damit das Wasser dazwischen nicht ins Spiel kommt.Was sagt unser Physiker* dazu?

31. Dezember 2009, Long Beach, Kalifornien: Travis Pastrana schlägt mit seinem Su baru der Physik ein Schnippchen.

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auto wirkenden Kräfte ändert. die newton’schen Gesetze liefern die Komponenten der beschleunigung ax und ay. die lösung der bewegungsgleichung für einen Körper unter einfluss der Gravi-tation und des luft widerstandes hat Mathematiker seit 1718 beschäftigt, als ein Professor der universität oxford diese auf-gabe seinen europäischen Kollegen als rätsel vorgelegt hat. bis heute wurde keine formel gefunden, welche die bahnkurve x(t) und y(t) als funktion der Zeit t beschreibt. heute können wir ein tabellenkalkulationsprogramm verwenden, um die Änderung der Position Δx und Δy in einem kurzen Zeitintervall Δt zu berechnen.

travis Pastrana beschleunigt sein auto, so dass es die rampe mit einer Geschwindigkeit von 145 km/h verlässt und 82 Meter weit über das hafenbecken fliegt. Mittels unserer formel kön-nen wir die flugzeit und die Geschwindigkeit beim aufsetzen

berechnen. Pastrana landet nach 2,14 sekunden mit einer Ge-schwindigkeit von 142 km/h. die bremsbeschleunigung beträgt a = v²/(2l). um innerhalb einer distanz von 65 Metern zum still-stand zu kommen, wird eine bremsbeschleunigung benötigt, die das 1,2fache der erdbeschleunigung g beträgt; ein Wert, der nur unter optimalen be dingungen erreicht wird. (Weshalb Pastrana nach der landung auch ein wenig den schaumstoffprellbock touchierte.)

* Prof. thomas schrefl unterrichtet und forscht an der fachhochschule st. Pöl-ten, niederösterreich, und an der universität sheffield, Großbritannien. Travis Pastranas 82-Meter-Sprung ins neue Jahr 2010 sehen Sie in der Sendung „Highlights. Red Bull: New Year. No Limits“ im Red Bull TV-Fenster auf Servus-TV am 6. Februar, 23.30 Uhr. Alle Formeln auf: redbulletin.com/formel/de

Travis Car TesT Jump Print 2.0 de.redbulletin.com/print2.0 Webcam an und los: Die vier Videos zu Travis’ Rekordsprung steuern Sie einfach per Mausklick an!

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Joe Montana ist der erfolgreichste Spieler der Super-Bowl-Geschichte. Der Quarterback mit der Rückennummer 16 führte die 49ers in den 1980ern zu vier Titeln, wurde dreimal zum wert-vollsten Spieler gewählt – bis heute Rekord. „Joe Cool“ erzielte die meisten Touchdown-Pässe und liegt auch im „Passer Rating“ (einer Formel aus Passgenauigkeit und -länge, Touch-downs und Interceptions) voran. Joes Gegen-stück: Gale Gilbert, der Einzige, der fünf Super Bowls in Folge (1991–1995) verlor.

16

1967 fand das erste Finale der amerikani-schen Profi-Football-Liga NFL statt, am 7. Februar wird die 44. Super Bowl ausge-tragen. In den Anfangsjahren fand der Hö-hepunkt des US-Sportjahres schon im Ja-nuar statt, 2002 und seit 2004 alljährlich am ersten Sonntag des Februar. Seit 1970 wird das „Big Game“ zwischen den Siegern der beiden Conferences (AFC und NFC) ausgetragen. Der Name „Super Bowl“ ist übrigens eine Erfindung von Lamar Hunt, dem damaligen Eigentümer der Kansas City Chiefs. Er sah seine Kinder mit einem Gummiball namens „Super Ball“ spielen, was ihn zu der Wortschöpfung inspirierte.

Wochenlange Vorbereitungsfeiern in der gastgeben-den Stadt, eine pompöse Halbzeit-Show mit musika-

lischen Top-Acts oder die unzähligen Super-Bowl-Partys: Der Super-Bowl-Sonntag ist in den USA ein Nationalfeiertag. Und dieser wird in dem Land, das

für seine Neigung zu stattlichen Portionen bekannt ist, natürlich gebührend begangen. Nur ein Tag des

Jahres – nämlich Thanksgiving – beschert der Nahrungsmittelindustrie noch größere Umsätze. Besonders beliebt: Flügel. Laut National Chicken Council werden am Super-Bowl-Austragungstag

eine Milliarde Chicken Wings verdrückt.

Der amerikanische Sport-Event der Superlative – wo Helden im Banne des Ringes stehen, Geld keine Rolle spielt und sich alles um ein Ei dreht.

Titelverteidiger Pittsburgh Steelers (2009 Sieger gegen die Arizona Cardinals) gewann die Super Bowl sechsmal – Re-kord. Die 86%-Final-Quote des siebenfachen Super-Bowl-Teilnehmers wird allerdings von vier „Hundertprozentern“ getoppt: den San Francisco 49ers (5 Super Bowls/5 Siege) sowie drei weiteren Teams (3/3). Rekord-Teilnehmer sind

die Dallas Cowboys: achtmal dabei (fünf Titel). Null Prozent Erfolgsquote schmücken Minnesota Vikings und Buffalo

Bills: Beide Teams erreichten je viermal das Finale und verließen es jedes Mal mit hängenden Köpfen.

26,9

Super Bowl XLIV: 7. Februar 2010, Dolphin Stadium, Miami, Florida, USA

www.nfl.com

Die NFL unterstützt den Super-Bowl-Gewinner mit einem Sonderbudget von 5000 Dollar für jeden Ring, den der Sieger für seine erfolgreichen Spieler, Trainer und Betreuer anfertigen lässt – maximal wird die Produktion von 150 Ringen unterstützt. Auf dem 2009er-Geschmeide der Steelers funkelten 63 Diamanten mit zusammen 3,61 Karat, gegossen in 14-karätiges Gelbgold. Beste Ring-Anekdote: 1981 vergaß der Green Bay Packer Jerry Kramer seinen Super-Bowl-Ring in einer Flugzeugtoilette. 25 Jahre später bekam er ihn zurück, nachdem ihn der Sohn eines Ex-Kolle-gen bei einer Internet-Auktion entdeckt hatte.

150

86

Die oft maßgeschneidert produzierten, spielfilmreif inszenierten Werbespots im Umfeld der Super Bowl sind für viele der TV-Zuseher tatsächlich „der wich-

tigste Bestandteil des Tages“ – und zwar für exakt 26,9 Prozent (wenn auch nur laut einer Studie der in diesem Punkt wohl nicht ganz uneigennützigen

Retail Advertising and Marketing Association). Fakt ist: Die Super Bowl ist in vielen Jahren Num-

mer eins der meistgesehenen TV-Events in den USA und jedenfalls absoluter Spitzenreiter in

Sachen Schaltkosten für einen TV-Spot. 2010 schlägt ein 30-Sekunden Werbespot mit bis

zu drei Millionen Dollar zu Buche.

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Joe Montana ist der erfolgreichste Spieler der Super-Bowl-Geschichte. Der Quarterback mit der Rückennummer 16 führte die 49ers in den 1980ern zu vier Titeln, wurde dreimal zum wert-vollsten Spieler gewählt – bis heute Rekord. „Joe Cool“ erzielte die meisten Touchdown-Pässe und liegt auch im „Passer Rating“ (einer Formel aus Passgenauigkeit und -länge, Touch-downs und Interceptions) voran. Joes Gegen-stück: Gale Gilbert, der Einzige, der fünf Super Bowls in Folge (1991–1995) verlor.

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1967 fand das erste Finale der amerikani-schen Profi-Football-Liga NFL statt, am

Februar wird die 44. Super Bowl ausge-tragen. In den Anfangsjahren fand der Hö-hepunkt des US-Sportjahres schon im Ja-nuar statt, 2002 und seit 2004 alljährlich am ersten Sonntag des Februar. Seit 1970 wird das „Big Game“ zwischen den Siegern der beiden Conferences (AFC und NFC) ausgetragen. Der Name „Super Bowl“ ist übrigens eine Erfindung von Lamar Hunt, dem damaligen Eigentümer der Kansas City Chiefs. Er sah seine Kinder mit einem Gummiball namens „Super Ball“ spielen, was ihn zu der Wortschöpfung inspirierte.

Wochenlange Vorbereitungsfeiern in der gastgebenden Stadt, eine pompöse Halbzeit-Show mit musika

lischen Top-Acts oder die unzähligen Super-Bowl-Partys: Der Super-Bowl-Sonntag ist in den USA ein Nationalfeiertag. Und dieser wird in dem Land, das

für seine Neigung zu stattlichen Portionen bekannt ist, natürlich gebührend begangen. Nur ein Tag des

Jahres – nämlich Thanksgiving – beschert der Nahrungsmittelindustrie noch größere Umsätze. Besonders beliebt: Flügel. Laut National Chicken Council werden am Super-Bowl-Austragungstag

eine Milliarde Chicken Wings verdrückt.

Der amerikanische Sport-Event der Superlative – wo Helden im Banne des Geld keine Rolle spielt und sich alles um ein Ei dreht.

Titelverteidiger Pittsburgh Steelers (2009 Sieger gegen die Arizona Cardinals) gewann die Super Bowl sechsmal – Rekord. Die 86%-Final-Quote des siebenfachen Super-Bowl-Teilnehmers wird allerdings von vier „Hundertprozentern“ getoppt: den San Francisco 49ers (5 Super Bowls/5 Siege) sowie drei weiteren Teams (3/3). Rekord-Teilnehmer sind

die Dallas Cowboys: achtmal dabei (fünf Titel). Null Prozent Erfolgsquote schmücken Minnesota Vikings und Buffalo

Bills: Beide Teams erreichten je viermal das Finale und verließen es jedes Mal mit hängenden Köpfen.

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Super Bowl XLIV: 7. Februar 2010,Super Bowl XLIV: 7. Februar 2010,Dolphin Stadium, Miami, Florida, USADolphin Stadium, Miami, Florida, USA

www.nfl.com

Die NFL unterstützt den Super-Bowl-Gewinner mit einem Sonderbudget von 5000 Dollar für jeden Ring, den der Sieger für seine erfolgreichen Spieler, Trainer und Betreuer anfertigen lässt – maximal wird die Produktion von 150 Ringen unterstützt. Auf dem 2009er-Geschmeide der Steelers funkelten 63 Diamanten mit zusammen 3,61 Karat, gegossen in 14-karätiges Gelbgold. Beste Ring-Anekdote: 1981 vergaß der Green Bay Packer Jerry Kramer seinen Super-Bowl-Ring in einer Flugzeugtoilette. 25 Jahre später bekam er ihn zurück, nachdem ihn der Sohn eines Ex-Kolle-gen bei einer Internet-Auktion entdeckt hatte.

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Die oft maßgeschneidert produzierten, spielfilmreif inszenierten Werbespots im Umfeld der Super Bowl sind für viele der TV-Zuseher tatsächlich „der wich-

tigste Bestandteil des Tages“ – und zwar für exakt 26,9 Prozent (wenn auch nur laut einer Studie der in diesem Punkt wohl nicht ganz uneigennützigen

Retail Advertising and Marketing Association). Fakt ist: Die Super Bowl ist in vielen Jahren Num-

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Sachen Schaltkosten für einen TV-Spot. 2010 schlägt ein 30-Sekunden Werbespot mit bis

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36 Felix Baumgartner 46 Jon olsson 50 Daniel Brühl

HeroesHelden und ihre Taten: Wer uns diesen Monat bewegt.

In der Luft: So kennt man die schwedische Freeski-Legende Jon Olsson. Wie man ihn nicht kennt, sehen Sie ab Seite 46.

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Print 2.0 de.redbulletin.com/print2.0 Best of Felix Baumgartner: Ein Mann für alle Fälle.

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Name Felix Baumgartner

Geburtsdatum/-ort 20. April 1969, Salzburg

Wohnorte Salzburg, Los Angeles

Beruf Helikopter-Berufspilot, BASE-Jumper

Identität Baumgartners Registrie-rung bei der American B.A.S.E. Association im Jahr 1998 ergab für ihn Nummer 502. Sie ist seine registrierte Marke: das Logo mit der Flam-me und der Zahl 5.0.2.

Web felixbaumgartner.com

Felix Baumgartnerwill mit einem Ballon in die Stratosphäre aufsteigen und von dort schneller als der Schall zu Boden stürzen. Das ehrgeizige Projekt heißt „Red Bull Stratos“. Das Ziel: Rekorde zu brechen und wertvolle Daten für die Wissenschaft zu sammeln.Interview: Christian Seiler

felix Baumgartner ist ein mutiger mann. mut ist sein Geschäft. in den zwanzig Jahren, seit er seine aus­bildung zum fallschirmjäger absolviert hat, sprang Baumgartner von den jeweils höchsten Gebäuden der Welt, überquerte den Ärmelkanal mit Hilfe eines Carbonflügels und sorgte, auf dem arm der Jesus­statue in Rio de Janeiro sitzend, für ein Bild, das niemand, der es je gesehen hat, vergisst. aber er will noch höher hinaus. das Projekt „Red Bull Stratos“ soll ihn zu den letzten Grenzen unseres Planeten führen.

doch bevor Baumgartner die Schiebetür seiner Raumkapsel öffnet, die von einem mit Helium gefüll­ten Ballon in rund 36 Kilometer Höhe getragen wur­de, ist eine menge arbeit nötig. in diesem interview gibt felix Baumgartner unumwunden auskunft über die motive seines Tuns, über die Schwierigkeiten bei der eroberung von neuland und den Respekt, der ihn erfüllt, wenn er an den moment denkt, in dem seine Reise zurück zur erde beginnt.

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dieser im Rahmen des Projekts „Excelsior“ am 16. August 1960 über New Mexico aufstellte. Genau. Kittinger stieg in seinem Heliumballon auf 31.332 meter auf, dann sprang er aus seiner Gondel. er flog vier minuten, 36 Sekunden lang im freien fall und erreichte mit 614 meilen pro Stunde (988 km/h; Anm.) fast Schallgeschwindigkeit. diese Rekorde will ich brechen.Wie kamen Sie zu diesem Projekt?das Projekt kam zu mir, sogar mehrmals. ich hatte es insgesamt viermal auf dem Schreibtisch, in verschie­denen ausformungen. Konkret?2004 kam es von einem österreichischen Ballonfah­rer, der mit einem Gasballon 50 Kilometer hoch stei­gen wollte, so dass man von dort abspringen und die doppelte Schallgeschwindigkeit erreichen kann. ein zweites mal schlug es mir eine firma vor, die ich nicht kannte. ein drittes mal kam ein ehemaliger mit­arbeiter von Richard Branson auf mich zu, der eine Reihe von Ballonrekorden aufgestellt hatte. Wir setz­ten uns an einen Tisch und sortierten die fakten, aber die Chemie stimmte nie.Sondern?Wir entschieden uns, die Sache selbst zu machen. Wir stellten nach mühevoller Recherche ein Team zusammen, das genug Kompetenz in aviation und Raumfahrt hat, dass wir die Rekorde selbst in angriff nehmen können.Wer ist dabei?art Thompson, ein luftfahrtexperte, der unter ande­rem den berühmten Tarnkappenbomber (Northrop B-2 „Spirit“, auch Stealth-Bomber genannt; Anm.) mitentwickelt hat. die anzugfirma david Clark in Worcester bei Boston, einer der wichtigsten ausrüs­ter der naSa. Joseph Kittinger, der aktuelle Rekord­halter. Und natürlich Red Bull. ohne diese firma hät­te ich manche Projekte nicht verwirklichen können.Was für Erfahrungen versprechen Sie sich von Red Bull Stratos?Wir werden zahllose daten für die Wissenschaft ge­nerieren können, die in labors und Universitäten zu aufschlüssen über den menschlichen Körper unter extrembelastung führen. Schließlich war noch kein mensch schneller als der Schall.Wie stellen Sie persönlich sich den Rekordversuch vor?alles rund um mich wird schwarz sein. ich bin allein in der Stratosphäre. Wenn ich aussteige, mache ich mich auf eine Reise, die noch kein mensch vor mir zurückgelegt hat. ich werde der erste mensch sein, der die Schallmauer durchbricht. das ist ein Rekord für die ewigkeit. auf diese Weise wird ein Stück von mir unsterblich.Was ist das Reizvolle daran, im Geschichtsbuch zu stehen?ich will der Welt etwas hinterlassen. ich war immer ein fan von leuten wie James dean oder ayrton Senna, die schon lange tot sind, aber noch immer in ihren fans weiterleben. ich habe oft darüber nach­gedacht, warum man menschen wie sie nicht vergisst: Weil sie etwas hinterlassen haben, woran es sich zu denken lohnt. Weil sie Spuren hinterlassen. das ist es: ich will Spuren hinterlassen.

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RED BULLETIN: Ihr neues Projekt heißt „Red Bull Stratos. Mission to the Edge of Space“. Worum geht es?fELIx BaUmgaRTNER: es geht darum, eines der letzten großen abenteuer zu bestreiten. die höchsten Berge sind bereits bezwungen, der atlantik über­quert, und der mensch war bereits am mond – doch noch nie hat ein mensch im freien fall die Schall­mauer durchbrochen. Und genau das reizt mich. außerdem: Wenn dies gelingt, wäre das die höchste bemannte Ballonfahrt, der längste freie fall, die größte im freien fall erreichte Geschwindigkeit und der höchste absprung der Welt.Die Eckdaten des Projekts?ein Heliumballon bringt mich in etwa 36 Kilometer Höhe. dort werde ich die Kapsel verlassen und beschleunige in einem Raumanzug nach nur 30 Sekunden im freien fall auf 1300 km/h. dabei durchbreche ich die Schallmauer. Es geht darum, die Rekorde des US-Air-Force- Offiziers Joseph W. Kittinger zu brechen, welche

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Fürchten Sie sich vor der Stunde null?ich habe Respekt davor, denn noch nie in meinem ganzen leben war ich so abhängig von meiner Tech­nik und meinem Team.Stellen Sie sich den Moment, wenn Sie lossprin-gen, bildlich vor?Ja, ich bin diesen Sprung schon tausend mal gedank­lich durchgegangen, und eine frage, die mich immer wieder beschäftigt, ist: „Was werde ich kurz vor dem Sprung sagen?“

2 B i o g r a f i e

Wann begannen Sie Fallschirm zu springen?mit sechzehn. früher durfte man nicht.Warum ausgerechnet Fallschirmspringen?als Kind wollte ich immer fliegen. So wie unsere Superhelden. das habe ich auf meine art und Weise verwirklicht.Sie verpflichteten sich einige Jahre beim Bundes-heer, bekamen dort eine solide Ausbildung als Fallschirmspringer. Warum schieden Sie aus?ich war Panzerfahrer und ausbildner. danach wech­selte ich zur Heeressport­ und nahkampfschule als leistungssportler. aber ich schaffte es nicht, dumme Befehle zu befolgen.Trennung im Unfrieden?Sagen wir so: ich hatte Probleme, mich unterzu­ordnen.Schlechte Erinnerungen?Überhaupt nicht. vieles, was ich beim militär gelernt habe – Härte gegen mich selbst, Umgang mit entbeh­rungen –, hat mir bei meinem Sport später extrem geholfen. auch führungskompetenz habe ich mir beim militär erworben.Sie versuchten sich als Motocrossfahrer, aber auch als Boxer.als ich in Wiener neustadt beim Bundesheer war, hatte ich viel freizeit. also meldete ich mich in einem Boxcenter an. mein Ziel war, am ende der ausbil­dung einen Profikampf zu absolvieren. ich wollte wissen, wie die Welt im Ring aussieht. Und zwar ohne Kopfschutz.Sie traten gegen den kroatischen Weltergewicht-

Wie sehr nehmen Sie Einfluss auf den Fortgang des Projekts?ich bin in jeden Schritt des Projekts involviert. in 36 Kilometer Höhe bin ich völlig auf mich alleine gestellt und muss für jeden fehler bezahlen, der am Boden gemacht wurde.Wie weit sind Sie mit den Tests?Sehr weit. So habe ich etwa die Tests mit dem druck­anzug hinter mir. ich war bereits auf simulierten 40 Kilometer Höhe und habe das gut vertragen.Der Anzug baut den Druck auf, um den in der Höhe abnehmenden atmosphärischen Druck zu ersetzen.ab 18 Kilometer Höhe beginnt dein Blut zu kochen. die meisten Piloten, die mit druckanzügen arbeiten, werden auf 15.000 metern getestet. das ist die Höhe, auf der sie operieren. auf 40 Kilometern war noch kaum jemand oben, weil diese extreme Höhe für das militär irrelevant ist.Wie fühlten sich 40 Kilometer Höhe an?der anzug bläst sich mehr und mehr auf. Jede Bewe­gung wird zur Qual. du merkst schnell, dass du dort oben nicht zu Hause bist.Wie kann man unter diesen Voraussetzungen Fallschirm springen?man muss viele dinge neu lernen. das beginnt dabei, dass man mit dem Helm nicht sieht, ob der Schirm aufgeht. dafür haben wir zwei kleine Spiegel an mei­nen Handschuhen montiert. Wie viel Zeit verbringen Sie im Anzug?möglichst viel. Joseph Kittinger hat zu mir gesagt: „You have to sing and dance in your suit until you like it.“ Sonst bist du in dieser Höhe plötzlich hoffnungs­los überfordert.Inwiefern?du sitzt in dieser Kapsel. es ist eng. es ist kalt. du spürst deine füße und deine Hände nicht mehr. du darfst nicht schwitzen, weil sonst dein visier anläuft.Wie lernen Sie mit dem Anzug zu springen?Wir haben mehrere absprünge aus verschiedenen Höhen geplant. Wie wird die Druckkabine, mit der Sie aufsteigen, ausgestattet sein?mit den wichtigsten instrumenten: navigation, Höhen­messer, funk, Sauerstoff und emergency equipment.Wie verlassen Sie die Kapsel?Zuerst reduziere ich den druck in der Kapsel, sonst würde sich die Türe nicht öffnen lassen. Gleichzeitig füllt sich mein anzug mit druck, um die unterschied­lichen druckniveaus ausgleichen zu können. erst wenn sich mein anzug vollständig gefüllt hat, darf ich die Kapsel verlassen. der ausstieg wird sicher schwie­rig, da der mit 3,5 psi Überdruck gefüllte anzug dei­ne Bewegungsfreiheit enorm einschränkt. dieser ausstieg muss vorher trainiert werden.Wie hoch ist der Ballon?Beim Start 145 meter. Zwei leitungen füllen den Bal­lon mit Helium. die Haut ist so dünn wie ein ganz normales Jausensackerl. das macht jeden Ballonstart auch so schwierig. ist ein Riss in der Haut, kannst du wieder zusammenpacken und von vorne beginnen.Was ist für Sie die wichtigste Herausforderung bei Red Bull Stratos?lebend zur erde zurückzukehren.

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burtstag der Brücke zu feiern und gleichzeitig die inoffizielle Weltmeisterschaft der BaSe­Jumper aus­zurichten, eine mischung aus akrobatik­ und Ziel­springen.Wie fühlte sich der erste Sprung an?So, wie ich ihn mir vorher tausend mal im Kopf aus­gemalt hatte. ich war total fokussiert. Kein Stress?nein, der kam erst am nächsten Tag, als mir Tracy eine viel niedrigere Brücke zeigte: 70 meter hoch.Sind Sprünge von niedrigeren Positionen gefähr-licher?Sie beschränken deine arbeitszeit in der luft. Wenn der Schirm sich nach dem absprung um 180 Grad dreht – was immer passieren kann –, hast du kaum Zeit, etwas zu korrigieren. Für den normalen Konsumenten klingt das ab-surd. Glücksgefühl auf der 274-Meter-Brücke, Magendrücken bei siebzig Metern.es ist nicht magendrücken, es ist – plötzliche Stille. du hörst nur noch ganz dumpf, was um dich herum passiert, bis du dich endlich fallen lässt. dann bist du auf dem Weg, du kannst nichts mehr rückgängig machen. ein schlimmer moment.Ist „schlimm“ das richtige Wort?Schlimm, aber auch interessant. mich fasziniert die endgültigkeit der entscheidung, wenn du wegge­sprungen bist. dann geht alles sehr schnell. Über dir macht es Wack!, du schaust nach oben, der Schirm ist offen, du ziehst die Steuerleinen und landest unten. erst dann sagst du dir: Super. Der Genuss kam mit Verzögerung?mit großer verzögerung. Aber Sie waren in der BASE-Jump-Welt ange-kommen.ich war „eingeschaltet“. ich fuhr herum und schaute nur noch, wo ich runterspringen kann. ich war auf der Suche.Nächstes Projekt?die europabrücke in Tirol. Und eine Reihe von ande­ren, es war meine Sturm­und­drang­Zeit.Wurden Sie wild und unvorsichtig?nur einmal, als ich eine der wichtigsten Regeln von Tracy nicht beherzigte: lass nie einen menschen deinen fallschirm halten, der nicht entweder BaSe­Jumper oder fallschirmspringer ist.Was geschah?mein Bruder ließ bei einem Sprung den Schirm viel zu früh los. ich drehte mich in der luft und kam einer Stromleitung viel zu nahe, musste ausweichen und brach mir bei der landung kompliziert das Bein. ich war so lange außer Gefecht, dass ich meinen Job bei einer firma für lüftungstechnik verlor.Wie veränderte das Ihr Leben?Stark, und zwar zum vorteil. ich machte, sobald ich gesund war, eine ganze menge Gelegenheitsjobs und hatte viel Zeit, um zu trainieren. Wurden Sie, je besser Sie sprangen, wilder oder vorsichtiger?vorsichtiger. als ich in Salzburg nord zum Beispiel eine Brücke gefunden hatte, die nur fünfzig meter hoch war, fragte ich Tracy um Rat. der schüttelte den Kopf und sagte: „if you want to kill yourself, do it on something big.“

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ler Dinko Porobija an, der davor 140 Kämpfe ge-wonnen hatte. Wäre es nicht billiger gegangen?der Kampf war nur auf drei Runden angesetzt. ich kas­sierte gleich zu Beginn einen Schlag ins Gesicht und wusste: Jetzt musst du zurückfighten, sonst könnte es wehtun. Und nach vierzig Sekunden lag er da. K. o.Warum setzten Sie die Karriere als Boxer nicht fort?Weil ich als österreichischer Boxer keine Perspektive für eine Weltkarriere sah.

3 B a S e - J u m p i n g

Was motivierte Sie, BASE-Jumper zu werden?1995 sah ich ein video von zwei Burschen, die von „el Capitan“ hinuntersprangen, einem tausend meter hoher monolithen im Yosemite­nationalpark in Kalifornien. Kurz darauf sah ich im fernsehen, wie Rainer nowak vom münchener olympiaturm sprang. ich war völlig fasziniert von der idee, dass man ohne ein flugzeug fallschirm springen kann. das kam mei­ner vorstellung vom fliegenkönnen schon sehr nahe.Probierten Sie es einfach aus?natürlich nicht. Zum Glück lernte ich Tracy lee Walker kennen, einen dicken, unrasierten Typen, der mir im blau­weiß gestreiften Bademantel die Tür aufmachte, ein Bier in der Hand und eine marlboro menthol im mund. ich dachte mir: das ist nicht der mann, der mir diesen schwierigen, gefährlichen Sport beibringen wird.Aber er war es doch?er war es. Tracy zeigte mir zur einstimmung videos von einem, der wirklich verrücktes Zeug gemacht hatte. dann fragte er mich, ob mir das gefällt. Ja, sag­te ich, cool. dann sagte er: aber der ist schon tot.Tracy begann also unmittelbar mit der Ausbildung.er führte mir vor augen, wie gefährlich der Sport sein kann, wenn man nicht vorsichtig ist. das war ein großes Glück. denn wenn du zu der anderen Partie gehörst, die sich nach einem Joint überall runter­schmeißt, bist du schneller tot, als du schauen kannst.Ihren Jungfernsprung absolvierten Sie am „Bridge Day“ auf der New River Gorge Bridge in West Virginia.Ja, dort treffen sich am dritten oktoberwochenende hunderte BaSe­Jumper aus aller Welt, um den Ge­

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len, gegen den Strom zu schwimmen, und mein Sport symbolisiert das sehr gut. BaSe­Jumpen ist ein perma­nentes Spiel mit der legalität. ich tue etwas, was ver­boten ist. Und es macht mir Spaß, Regeln zu brechen.Geschieht das impulsiv oder geplant?Geplant. mir macht die vorbereitung auf meine Sprünge fast mehr freude als die Sprünge selbst.Der Sprung selbst dauert nur wenige Sekunden. Wie viel Aufwand steckt dahinter?oft Jahre. es beginnt mit dem Scouten einer würdi­gen location. ich suche stets etwas einzigartiges.Was verstehen Sie unter „würdig“?Jeder Sprung muss ein neues Bild, eine neue Kultur begründen.Wie gehen Sie in der Planung vor?ich recherchiere zuerst grobe daten. Höhe, Umge­bung. ist das Haus öffentlich oder nicht öffentlich – entscheidender faktor! dann folgt der persönliche Check der location. damit reise ich zurück nach Hause und sortiere die informationen. Stelle das Team für den Sprung zusammen, denn der Sprung muss schließlich professionell dokumentiert werden.Die Dokumentation ist Ihnen ebenso wichtig wie der Sprung selbst?Tue Gutes und sprich darüber. natürlich kann ich meinen Sprung von der Jesusstatue erzählen. aber das Bild erzählt mehr als tausend Worte.Wie umgehen Sie die Security-Beamten, die bei Landmark-Gebäuden omnipräsent sind? Das sind Profis, die genau das, was Sie machen, verhin-dern sollen.ich habe gelernt, psychologisch vorzugehen. Security­Beamte reagieren auf der ganzen Welt gleich. einen Pfarrer zum Beispiel wird niemand verdächtigen, vom dach springen zu wollen. oder jemanden, der am fuß einen Gips trägt.Mit solchen Abenteuern folgen Sie dem Prinzip „Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit“.Genau. Wenn das Kind im mann einmal stirbt, ist der mann nichts mehr wert. Sind Sie ein Adrenalin-Junkie?ich bin der größte Gegner von dem adrenalin­Jun­kie­Geschwätz. ich habe auch keinen besonderen Spaß daran, mich in Gefahr zu begeben. ich habe ein Ziel vor augen, und wenn dieses Ziel bedingt, dass ich mich dafür auch in Gefahr begeben muss, gehe ich das Risiko ein. ich bin kein wilder Hund.Sondern?ein guter vorbereiter. ich kalkuliere das Risiko, bis es möglichst gering ist. nur deshalb kann ich mich in dieser dimension von Projekten bewegen, wie ich es derzeit tue. Die Projekte, siehe Red Bull Stratos, werden im-mer größer und aufwendiger.Ja. meine erfahrung erlaubt es mir, Grenzen, an die ich vor ein paar Jahren noch gestoßen bin, neu zu definieren.Sie gehen nie über das Limit?das ist eine dumme Phrase. das limit ist das limit.Haben Sie Spaß bei Ihren Sprüngen?auch so eine Phrase. ich habe noch nie Spaß gehabt bei einem Sprung. du weißt vor keinem Sprung, ob es nicht dein letzter Sprung ist, da kann die vorberei­tung noch so gut sein.

Diese Lektion lernten Sie?Klar. ich meine, es lohnt sich nie, bei einem Sprung zu sterben. aber wenn du beim Sprung von der Jesusstatue in Rio abfuckst, hat das wenigstens eine gewisse Glorie.Sie sortierten Ihre Ziele neu.Genau. ich nahm im Jahr darauf an der inoffiziellen Weltmeisterschaft der BaSe­Jumper teil, wieder am Bridge day in West virginia. dabei kommt es darauf an, in der luft akrobatikfiguren zu vollführen und unten zielgenau auf einer elektronischen mess­scheibe zu landen.Ergebnis?

ich gewann das Zielspringen, war Zweiter bei der akrobatik, und in der over­all­Wertung hieß es: „… first, all the way from austria, felix Baumgartner.“ das war natürlich ein Wahnsinn. Es war der Anfang Ihrer Profikarriere als BASE-Jumper.von da an war ich offizieller Red Bull­Sportler. Red Bull hatte bereits meinen fallschirmklub unterstützt, und ich hatte mir selber einen Helm mit dem logo gebastelt. aber von jetzt an war es die super verbin­dung zur firma, die mir meine großen, spektakulä­ren aktionen ermöglichte.

4 e x t r e m S p o r t

Was unterscheidet einen guten von einem schlechten Extremsportler?ein guter Sportler trifft die richtigen entscheidungen. ich habe im lauf meiner Karriere die ganz wichtige fähigkeit entwickeln müssen, nein zu sagen.Wann ist Nein die richtige Antwort?Zum Beispiel auf dem höchsten Gebäude der Welt: es erfordert sehr viel aufwand, um dort hinaufzukom­men. dann stehst du oben, und es ist zu viel Wind. Und dann sollst du wieder hinuntergehen, und du weißt nicht, ob du’s noch einmal hierher aufs dach schaffst. der Rückzug ist ein schwieriger Gang.Sie kamen nie in Versuchung, leichtsinnig zu sein?es zählt nur, wer wieder runterkommt, hat Reinhold messner einmal gesagt.Ist BASE-Jumping Sport oder Show?eine Herausforderung. ich wollte immer der Beste sein, schon beim Sackhüpfen in der Schule. ich bin ein ehrgeizler.Warum haben Sie dann nicht als Mechaniker Kar-riere gemacht und ein Unternehmen gegründet?dazu war ich zu sehr Rebell. es hat mir immer gefal­

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Im selben Jahr, 1999, fand Ihr wahrscheinlich spektakulärster Sprung statt: von der Jesusstatue in Rio. ein brasilianischer freund brachte mich auf diese idee, und ich war sofort feuer und flamme. die wichtigste frage war, wie ich auf die Statue hinauf­komme. es gibt zwar im inneren der Statue eine Wendeltreppe, die bis in die arme der Jesusfigur hin­aufführt, doch dieser Weg kam für uns nicht in frage.Warum nicht?Wir hätten dafür drei Schlösser aufbrechen müssen. das schien mir bei einer Jesusstatue respektlos, und ich suchte nach einer anderen möglichkeit. ich hatte im Kino gerade den film „The Rock“ gesehen, wo der Held eine armbrust verwendet, und ich dachte: Genau. Warum schieße ich nicht mit einer armbrust eine lei­ne über den arm des Jesus und klettere daran hinauf?Wie Ihr Held Spider-Man.Genau. ich probierte ein ausgetüfteltes System von Pfeilen und verschiedenen Schnüren bei einem Kran in Siezenheim (westlich von Salzburg; Anm.) aus, und es funktionierte. ich hatte meine Hausaufgaben für Brasilien gemacht. als wir in Rio ankamen und mit dem Taxi auf den Corcovado fuhren, kam der Schock: die Hand des Jesus, von der ich abspringen wollte, war nicht über dem abgrund, wie es auf den fotos geschienen hatte, sondern direkt über der Besucher­plattform. das hieß: es ging nicht um einen 700­me­ter­BaSe­Sprung, sondern um 29 meter. die Bedin­gungen hatten sich plötzlich dramatisch geändert.Dachten Sie daran, das Projekt sausen zu lassen?ich wollte nicht kampflos aufgeben. Tracy sagte zwar, er kenne keinen BaSe­Springer, der schon ein­mal 29 meter gesprungen sei, aber ich wollte es aus­probieren.Was war das größte Problem?Wir brauchten die Garantie, dass der Schirm sofort aufgeht, und mussten ihn deshalb an der rechten Hand der Jesusstatue befestigen. dies geschah mit einem müllsack als „Sollbruchstelle“ zwischen der Jesushand und meinem fallschirm. natürlich muss­ten wir das System testen. dies geschah von einer Brücke, über Wasser. es funktionierte.Wie sah die Rechnung für den Jesus aus?Bei einer Höhe von 29 metern dauert es 2,5 Sekun­den, bis du unten einschlägst. der Schirm hatte sich über dem Wasser nach 1,5 Sekunden stabil geöffnet. das hieß: ich hatte eine Sekunde Reserve.

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Ihr erstes großes Projekt war das damals höchste Gebäude der Welt: die Petronas Twin Towers. Wie schwierig war es, auf das Dach zu kommen?das Haus ist ein sehr gut bewachtes Geschäftshaus. ich saß eine Woche lang vor den Towers, um mir einen Überblick zu verschaffen. Wer ist offizielle Security, wer patrouilliert in Zivil? dazu musste ich aussehen wie ein Geschäftsmann, um keinen ver­dacht zu erregen. Keine langen Haare. Keine Jeans. Keine suchenden Blicke. Wie bekamen Sie die Akkreditierung, ohne die man so ein Haus nicht betreten darf?ich hatte eine kleine Touristenkamera dabei und ging zu einem der Security­männer, damit er mich vor den Towers fotografierte. Während ich ihm die Kamera hinhielt, machte ich aber schon das foto von seinem ausweis. Zu Hause baute ich diesen ausweis für mich im Photoshop nach, ließ ihn einlaminieren, fertig.Eine plumpe Fälschung genügte?Ja, es gab nur optische Kontrollen. ich hatte meinen fallschirm in einem aktenkoffer und eine kleine Handkamera dabei. auf der nase eine fensterglasbril­le, um ein bisschen seriöser auszusehen. ich kam un­behelligt ganz hinauf, musste aber noch mehr als eine Stunde lang suchen, bis ich die richtige Stiege fand, um auf den fensterputzerkran hinauszu kommen.Nervös?Sehr. ich war so nah am Ziel. meine erste aktion als Red Bull­Sportler. ich ging hinaus auf den Kran. Un­ten ein Gartenmosaik, das mich richtig anzog. ich sprang, landete, verschwand. alles perfekt. Happy war ich aber erst, als wir im Hotel gemeinsam die aufnahmen anschauten. Jetzt war die aktion eine Story geworden. Jetzt konnte sie hinaus in die Welt.

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Wie recherchierten Sie für Ihre nächsten Projekte?Gar nicht. Sie flogen mir buchstäblich zu. eines Tages läutete mein Telefon, und zwei aerodynamikstuden­ten aus münchen boten mir eine flügelkonstruktion aus Kohlefaser an, mit der man angeblich fliegen könne.Und die Konstruktion flog?Gar nicht. ich kam beim ersten versuch total unkon­trolliert ins Trudeln. aber ich wollte das ding nicht sofort abwerfen. als ich die Beine anzog, begann ich plötzlich richtig zu fliegen, mit einem mörderischen Tempo. es war klar, dass ich hier auf der Spur von etwas Großem war.Wie konkretisierten sich die Möglichkeiten der Konstruktion?indem Red Bull und ich viel Zeit und aufwand inves­tiert haben, um den flügel weiterzuentwickeln. eines Tages, nachdem ich bei einem Test eine wirklich be­merkenswerte distanz zurückgelegt hatte, fiel mir beim auswerten der Telemetrie­daten ein, dass ich mit diesem flügel über den Ärmelkanal fliegen könnte.Was war notwendig, um die Sache umsetzen zu können?Wir holten einen profilierten aerodynamiker und Carbontechniker ins Team und absolvierten zahllose, zum Teil extrem gefährliche Sprünge. einmal brach der flügel ab und zerfetzte meinen fallschirm, so dass ich den Reserveschirm ziehen musste. einmal brachte ich den flügel nicht runter und kam extrem ins Trudeln. es ist immer saugefährlich, Prototypen zu testen. aber nach zweieinhalb Jahren war es so weit. Wir starteten um sechs Uhr früh in frankreich, weil der Wind von der insel aufs festland wehte. Wir stiegen auf 10.000 meter und flogen hinüber zur englischen Küste.Woher wussten Sie, wann Sie abspringen müssen?Wir hatten eine kleine ampel an Bord, der Count­down lief: drei, zwo, eins, dann sprang die ampel auf Grün, und ich klinkte mich genau über der Küste aus der luke. Sofort kassierte ich vom Gegenwind eine mörderische ohrfeige.

Das Projekt konnte also weiterlaufen.Ja, und die Wettervorhersage für den nächsten Tag war gut. Wir mieteten ein paar Kameraleute vom Zdf­Studio in Rio und einen Hubschrauberpiloten an, um die aktion filmen zu können. Wir mussten vor 20 Uhr mit dem Taxi auf den Corcovado fahren, weil nachher das Gelände abgesperrt wird und durch den dschungel kein Weg hinaufführt.Die Nacht verbrachten Sie im Freien?auf Baumstämmen, weil auf dem Boden so viel Un­geziefer war. die Zeit verging zäh und langsam. Und dann begann es mitten in der nacht zu regnen. fetter brasilianischer Regen. Wir mussten die aktion ab­blasen. das passierte uns insgesamt fünf mal. Wie begann der sechste Versuch?mit dem Schuss der armbrust in die tiefschwarze nacht. es dauerte ein paar Sekunden, dann hörte ich das „Pling“ des Pfeils, der auf die Besucherplattform zurückgekommen war. auf der richtigen Seite. Per­fekt. Wir montierten das Kletterseil, fixierten es. alles lief gut, ich kletterte hinauf.Sie hatten die Vogelperspektive auf eine der schönsten Städte der Welt.Ja. aber ich dachte nur an meinen Sprung. ob wir ihn richtig berechnet hatten. ob alles so funktionie­ren würde wie geplant. da sah ich, wie ein Security­auto die Serpentinen heraufkam. die beiden Typen in ihrer Uniform sprangen aus dem auto und schimpf­ten wie die Rohrspatzen. Und dann hörte ich den Hubschrauber mit den fotografen kommen. es war so weit. das war Stress.Wie beruhigten Sie sich?ich schaute Jesus ins Gesicht. Komisch, in dieser Si­tuation fühlte ich mich plötzlich ganz demütig und dachte mir: er wird mich nicht fallenlassen.Sie ließen sich nämlich selbst fallen.Ja. ein Schritt nach vorn, dann ging es blitzschnell. Schirm auf, Rechtskurve, um an der Besucherplatt­form vorbeizukommen, die Steinbalustrade fährt un­ter dir vorbei, und dann hast du plötzlich Platz und Zeit. Jetzt, am Schirm, in der luft, begann ich zum ersten mal zu genießen. diese Stadt. morgenröte. das meer. Endlich das Gefühl, dass sich das Ganze gelohnt hat?nein. als ich ins Hotel zurückkam, fühlte ich mich nur leer und erleichtert. aber am nächsten Tag war das Bild in allen Zeitungen der Welt.Und niemand beschwerte sich über die Entwei-hung der Statue?im Gegenteil. Selbst eine brasilianische Kirchenzei­tung druckte das Bild mit der Überschrift „der Herr war sein Zeuge“.

7 d i e m o t i v e

Nach welchen Kriterien suchten Sie nach neuen Projekten? ich wollte Geschichten finden, die mich herausfor­dern – und die viele menschen interessant finden.Sie betrachten sich also nicht nur als Sportler, sondern auch als Unterhaltungskünstler?Könnte man so sehen.

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Zuerst mussten wir die Höhle in der karstigen Berg­landschaft tatsächlich finden. das dauerte fast ein Jahr. dann seilte ich mich mit einem Bergsteiger ab, und wir schauten uns alles an. es war nicht perfekt, aber gut. ausreichend Platz zum fliegen, nur die landung würde schwer werden, weil die Wände sehr schräg und unregelmäßig waren. Was reizte Sie?die Höhle weckt Urängste. du stehst am eingang und schaust hinunter in diese dramatische, schwarze Un­gewissheit. Das größte Problem?Zu wissen, wann ich den Schirm öffnen muss. Wenn du von draußen kommst und zum Beispiel in einen Tunnel fährst, siehst du erst einmal nichts und fährst instinktiv langsamer. ich sehe nichts, werde aber immer schneller.Die Lösung?ein akustisches Signal. ich hatte sechs Sekunden Zeit. nach fünf Sekunden musste der Schirm geöff­net werden, und ich musste in einem Radius von fünfzig metern landen, so groß war die Höhle auf ihrem Boden.Wie übten Sie diesen Sprung?indem wir einen Heißluftballon auf exakt 190 meter Höhe hängten und auf dem Boden die dimensionen der Höhle simulierten. die Tests ergaben, dass ich mir einen neuen Schirm schneidern lassen musste, mit dem ich in einem engeren Radius landen konnte.Der Sprung selbst?Brauchte eine menge vorbereitung. Wir mussten eine regelrechte Kleinstadt in den Karst bauen, damit das Team, das meinen Sprung dokumentierte, versorgt werden konnte. Wir bauten für unsere Kameraleute eigene Plattformen in die Höhle, damit wir die dra­matik auch entsprechend dokumentieren konnten.Bei allem Drumherum: Wie empfinden Sie den Moment, wenn Sie den Schritt ins Leere machen?es war totenstill um mich. ich hatte die ganze nacht nicht geschlafen. ich werde mich an diesen moment nie gewöhnen können. es geht ums Ganze. das rela­tiviert sich nie. Sie sprangen und vertrauten dem Countdown Ihres Walkmans.Ja, und der Walkman zählte verdammt langsam. du merkst, wie du im dunklen fahrt aufnimmst, wie der Wind immer lauter wird, und du weißt, unten ist es irgendwann aus. du darfst dich nicht von den eige­nen Ängsten bestechen lassen, zu früh den Schirm zu öffnen, denn das überlebst du möglicherweise nicht.Wie fühlten Sie sich nach der Landung?Selten war ich nach einem Sprung so voller adrenalin. Ihr schwierigster Sprung?ich glaube schon.Würden Sie den Sprung wiederholen?Um nichts in der Welt.Was jagte Ihnen beim Warten auf den Absprung am meisten Respekt ein?das Wissen, dass es eine frage der Zeit ist, bis irgend­etwas passiert.

Wie orientierten Sie sich in der Luft?an einem flugzeug, das mir voranflog.Wie schnell waren Sie?360 km/h, aber das fühlte sich in der großen Höhe nach nichts an. Unter mir nur Wolken. ich hatte ernsthafte Zweifel, ob ich meinem Ziel wirklich nä­her komme. ich war sechseinhalb minuten im freien fall unterwegs, das ist eine ewigkeit. erst als ich durch die Wolken kam, sah ich direkt unter mir Calais. den aussichtsturm, den wir als orientie­rungspunkt gewählt hatten. ich war am Ziel.Hatten Sie daran gezweifelt?natürlich. aber es ist als Sportler extrem wichtig, die eigenen Zweifel zu kennen – und gleichzeitig zu wis­sen: He, du hast es immer noch geschafft. das macht das wahre Selbstbewusstsein aus.Wie ist Ihr Selbstvertrauen ausgeprägt?es ist unanfechtbar.Ein großes Wort.Ja. aber ich habe mit der Kanalüberquerung immer­hin den alten menschheitstraum vom fliegen wahr gemacht.

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Bald darauf sprangen Sie in eine 200 Meter tiefe Höhle.ein kroatischer Kollege hatte den Plan der mamet­Höhle im velebit­nationalpark aufgetrieben. Sie sah für einen Sprung ideal aus. Sie hat einen flaschen­hals, wird gegen unten zu weiter. das klang reizvoll.Wie konkretisierte sich das Projekt?

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Stellen Sie sich manchmal die Frage nach dem Sinn dessen, was Sie tun?ich weiß, dass ich vielen menschen freude bereite. Und ich weiß, dass gerade in Zeiten, in denen es nicht so gut läuft, die menschen ein Bedürfnis nach Helden haben. Hinterfragen Sie Ihre Rolle als fliegender Held nie?nie. ich stelle mein Tun nicht in frage. ich höre auf meine innere Stimme, die sagt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. ich bin, was das BaSe­Springen betrifft, ruhiger geworden, weil ich schon sehr viel erreicht habe. aber wenn neue Herausforderungen auf mich zukommen, stelle ich sofort alles andere zurück und verfolge mein Ziel mit aller Konsequenz.Was reizt Sie an Ihren Projekten am meisten?neuland zu betreten. das interessiert mich Tag und nacht.Wie wichtig ist Geld?ein nebengeräusch. ich habe kein einziges Projekt wegen des Geldes gemacht.Ist es für Sie wichtiger, zu gewinnen – oder nicht zu verlieren?mit niederlagen kann ich, ehrlich gesagt, schwer umgehen.Ist es für Sie wichtig, ein Star zu sein?ich habe dafür langfristig meine Karriere geplant. ich bin keiner, der plötzlich oben ist, weil er im Container von „Big Brother“ gewonnen hat.Wer sind Ihre Helden?die astronauten der naSa waren meine Kindheits­Heroes. deshalb war es für mich auch ein ganz großer moment, als sich Buzz aldrin, nach neil armstrong der zweite mensch auf dem mond, für meine Ärmelkanal­Überquerung interessierte. von solchen Begegnungen zehre ich.Denken Sie daran, dass Ihnen Red Bull Stratos noch weitere Türen öffnen wird?Warum nicht? vielleicht ruft Steven Spielberg eines Tages an und will einen film über mich drehen. Reizt es Sie, Schauspieler zu werden?vielleicht. ich bin ein fan von Sylvester Stallone. Und arnold Schwarzenegger hat für uns österreicher ja in Hollywood schon den Weg bereitet.Was kommt nach Red Bull Stratos?So wie es aussieht, ist Red Bull Stratos mein ab­schlussprojekt. Wenn alles gut über die Bühne geht, werde ich mich meiner neuen Karriere als Hub­schrauber­Berufspilot zuwenden.Alle News zum Jahrhundertsprung auf: www.redbullstratos.com

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Red Bull Stratos bricht auf in eine kaum erforschte Welt, auch wenn der US-Air-Force-Captain Joe Kit-tinger 1960 eine ähnliche Mission erfolgreich absolviert hat. Kittin-ger stieg mit einem Helium ballon auf 31 Kilometer, sprang dann aus seiner Kapsel und erreichte, ehe sich sein Fallschirm öffnete, nahe-zu Schallgeschwindigkeit. Felix Baumgartner will rund 36 Kilome-ter erreichen und beim Sprung zu-rück auf die Erde die Schallge-schwindigkeit übertreffen.

Red Bull Stratos ist ein wissen-schaftliches Projekt: Die Mitglie-der des Teams – Techniker, Wis-senschafter, Astronauten – haben durchwegs Weltraumerfahrung, ebenso die Mehrzahl der Partner-firmen. Jeder Schritt nach vorne – vom Bau der Kapsel, die der Bal-lon nach oben trägt, bis zur Entwicklung des Fallschirms – wurde von ausgedehnten Tests und Versuchsreihen begleitet.

Folgende Ziele sind bei Red Bull Stratos definiert: Die höchste be-mannte Ballonfahrt. Der höchste Fallschirmabsprung. Der längste und schnellste freie Fall. Die dabei

gewonnenen Daten sollen helfen, etwa für Shuttleflüge eine noch verbesserte Rettungsausrüstung zu entwickeln.

Felix Baumgartner bereitet sich seit nahezu zwei Jahren auf den Tag X vor. Zum körperlichen Trai-ning, das jenem für Astronauten ähnelt, kamen auch notwendige administrative Dinge wie das Erwerben der Ballonfahrerlizenz in Albuquerque, New Mexico.

Die nächsten Wochen verbringt Baumgartner mit abschließenden Tests in Druckkammern und im Windkanal. Die ersten bemannten Probefahrten starten im März, der Final Launch wird 2010 stattfin-den, sobald Tests, Hardwarekom-ponenten und Windkonditionen ein perfektes Szenario abgeben.

Wird er während der Ballon-fahrt an seine körperliche Gren-zen stoßen? Baumgartner: „Die einzige Unbekannte ist: Wie rea-giert der Körper, wenn er im Über-schallbereich Richtung Erdboden fliegt? Schneller zu sein als eine Gewehrkugel – was da passiert, darauf hat keiner der Experten eine Antwort.“

Die ersten Anzug-Tests für das Red Bull Stratos-Projekt beim Hersteller David Clark in den USA: Felix Baumgartner mit Joe Kittinger (mit rotem Stecktuch).

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Just zu dieser Zeit emanzipierte sich der Skisport vom braven Pistengewedel und schaute sich Elemente vom Snowboarden ab: Freeskiing wurde geboren, oder „Modern Freestyle“, wie Jon Olsson es nennt. Er war 17 Jahre alt, als er die engen Rennanzüge aus- und das stylische Freestyle-Gear anzog. Nur wenige Jahre später war er einer der bestimmenden Namen im Freeskiing. Er hatte Zuschauer in Filmen aller maß-geblichen Producer verblüfft und die Siegespodeste aller relevanten Contests von oben gesehen: X Games, US Open, World Superpipe Championships. Die von ihm kreierten Tricks haben den Sport auf ein neues Niveau gehoben, wieder und immer wieder. „Das hat mir stets die meiste Befriedigung verschafft: etwas zu tun, das noch kein Mensch vor mir zuwege gebracht hat“, räsoniert Jon auf der Heli Lodge.

Mehr an Statistik orientierte Menschen würden vielleicht sein X-Games-Gold beim Big Air im Jahr 2008 als Highlight nennen, auch wenn das nicht Jons erste X-Games-Goldmedaille war: Diese stammt aus dem Halfpipe-Contest von 2002. Das Besondere am 2008er-Gold war, dass er noch immer da war, noch immer an der Spitze: Die Jungen kamen und gingen, doch Jon Olsson war jener Mann geblieben, den es zu schlagen galt und an dem die anderen zerbrachen.

„Jon ist ein Phänomen“, sagt deshalb auch Mattias Fredriksson, Legende unter den Ski-Fotografen und seit frühen Tagen mit Olsson unterwegs. „Mit extremer Hartnäckigkeit und enormem Fleiß hält er sich seit zehn Jahren ganz oben in der Freestyle-Welt.“

Daheim in Schweden gibt es genau zwei Skifahrer, die es punkto Popularität mit Olsson aufnehmen kön-nen: Ingemar Stenmark natürlich, dann noch die supererfolgreiche Anja Pärson. In den Augen der jun-gen Skifahrergene ration, die mit Jumps statt Toren aufgewachsen ist, hat er die beiden längst übertroffen.

Sein Skifahren hat Jon Olsson finanziell unab-hängig gemacht, das ist kein Geheimnis. Die Industrie reißt sich darum, mit ihm zusammenzuarbeiten. Sein Lifestyle ist der einer internationalen Celebrity. Als Beispiel dafür mag sein Auto gelten: Wo andere Ski-

Weihnachten 2009, ganz früh am Morgen. Jon Olsson sitzt in einer nahezu menschenleeren Heli Ski Lodge in Galena, irgendwo im Nirgendwo von British Colum-bia, und hackt in seinen Laptop. Wenn er die Augen hebt, fällt sein Blick durch die Fenster auf die himmel-hohen, schneebedeckten Berge. Der Heli vor der Tür wartet nur darauf, Jon und seine Mannen zu diesem gigantischen Spielplatz voll unberührter Tiefschnee-hänge zu bringen, ein Traum für jeden Skifahrer. Für Jon hingegen ist es ein ganz normaler Tag im – na ja – Büro, Weihnachten hin, Pulverschnee her.

Das Besondere ist ganz normal bei Jon Olsson. Der Sportler aus Mittelschweden ist nicht nur ein Super-star, er sieht auch wie einer aus. Die blonde Mähne fällt ihm bis auf die Schultern, er hat den Körper eines Athleten und das Charisma eines Filmstars, ist braungebrannt und trägt ein strahlend weißes Lächeln in die Welt. Die blendende Optik darf aber keinen Moment darüber hinwegtäuschen, dass Jon seit einem Jahrzehnt weltweit den Ton bei den Free-skiern angibt, radikal, mutig und innovativ.

Jon Olsson ist 27 Jahre alt, und er steht auf Skiern, solang er denken kann. Was Wunder auch: Er stammt aus Mora, einer der bedeutenderen Skiregionen in Schweden. Olssons ganze Familie ist skiverrückt. Sein um zwei Jahre jüngerer Bruder Hans zum Beispiel ist einer der Top-Ten-Abfahrer im Weltcupzirkus, der erste Sieg ist wohl nur noch eine Frage der Zeit.

Hans’ Rolle wäre eigentlich für Jon gedacht gewe-sen, immerhin war der als Kind eines der ganz großen Talente im schwedischen Rennteam. Man traute ihm schon früh zu, das Erbe des großen Ingemar Sten-mark zu schultern. 1999 holte Jon sich wie selbst-verständlich den Titel des schwedischen Junioren-meisters im Slalom. Trotzdem war er am Anfang des nächsten Winters aus allen Kadern geflogen. Was war geschehen? Anstatt im Training brav Stangen und Tore zu fressen, wie man das von einem Racer erwar-tet, hatte sich Jon regelmäßig ins Hinterland verzogen und dort auf Kickern rumgetrickst. Pfui!, befand der Verband und eliminierte den Luftikus.

Name Jon Olsson

Geburtsdatum/-ort 17. August 1982, Mora, Schweden

Wohnort Monte Carlo, Monaco

Beruf Skifahrer

Erfolge (Auswahl) Zehn Medaillen bei den Winter X Games, Sieger US Open, Red Bull Big Air in Åre, World Superpipe Champion, Sieger des Jon Olsson Invitational

Web www.jon-olsson.com

Jon olssongehört seit einem Jahrzehnt zu den besten Freeskiern der Welt. Für 2014 hat sich der umtriebige Schwede ein besonderes Ziel gesteckt: Er will sich für den olympischen Slalombewerb qualifizieren.Text: Tobias Liljeroth, Bilder: Mattias Fredriksson

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Die andere, die unbekannte Seite von

Jon Olsson: alpines Renntraining im

Panorama Mountain Resort, B. C., Kanada.

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statt am Kopf landete sie auf zwei Beinen, ganz wie es sich gehört: zwei Backflips mit zweieinhalb inte-grierten Schrauben, also rückwärts gelandet. Müßig zu sagen, dass er den Contest um Hauslängen gewann. In Gedenken an den australischen Sumpf, aus dem er sich gewissermaßen am eigenen Schopf gezogen hat-te, taufte er den Trick „Kangaroo Flip“.

„Die anderen Jungs brachten ihre Münder nicht mehr zu. Dieses Gefühl konnte alles – es war das bes-te, das es gibt. Es war einer jener kostbaren Momente, nach denen ich eine Zeitlang völlig zufrieden mit mir selber bin“, erinnert sich Jon an diesen Abend in Åre. Die Zufriedenheit dauerte genau zwei Wochen. Dann hatte ein Youngster den Trick kopiert und das Video davon auf YouTube gestellt. Jetzt war Jon wieder am Zug, als Nächstes würde er mit einem noch radika-leren Trick kontern müssen.

So funktioniert die Welt des Freeskiing: Du kannst dich nie zurücklehnen, es geht immer weiter. Die Kids lernen schnell, Geheimnisse bleiben nicht lang geheim. Längst hat die Globalisierung im Backcountry Einzug gehalten.

Jon entwickelt sich jedoch nicht nur als Sportler weiter, sondern auch als Unternehmer. „Jon“ ist längst ein Markenzeichen im Extremsport-Business, desgleichen „Yniq“, seine Linie extrem stylischer und hoch wertiger Skibrillen.

Seit mittlerweile fünf Jahren organisiert er außer-dem seinen eigenen Event, die Jon Olsson Super Ses-sions, eine einwöchige Kombination aus Big-Air- Competition und Filmcontest in Åre, Schwedens größtem Ski-Resort. Das Ding entstand aus Jons Unzufriedenheit: Die Rider hatten für seinen Ge-schmack nicht genug Einfluss auf große Events wie die X Games, die Veranstalter gingen Kompromisse ein, folglich konnten die Sportler nicht zeigen, was sie tatsächlich draufhatten. Gesagt, getan: Bei den Jon Olsson Super Sessions steht der Rider im Vorder-grund und niemand sonst.

Das Unternehmen ist riesig, und wo Jon Olsson draufsteht, ist auch Jon Olsson drin. Er kümmert sich persönlich um Sponsoren, Medien, Fotografen, Fil-mer, die Betreuung seiner Kollegen – VIP-Style, ver-steht sich. Wenn es Not tut, schaufelt er eigenhändig an den XXL-Kickern rum, bis alles perfekt ist.

fahrer aus plumpen Minivans und SUVs klettern, federt Olsson aus seinem neongelben Lamborghini Murciélago LP 670 SV. „Er hat Allrad und eine maß-geschneiderte Skibox“, grinst Jon, spricht man ihn auf mögliche Praxisferne an. „Wo ist das Problem?“ Ein Zwölfzylinder ist 365 Tage im Jahr die bessere Wahl als ein scheppernder Vierzylinder-Diesel, das ist es wohl, was er uns damit sagen will.

Freilich musste sich auch Monsieur Olsson, der längst steuerschonend in Monaco wohnt, diese Posi-tion verdienen. Selbst wenn dich das Schicksal mit Talent bedacht hat: Etwas daraus zu machen, das ist deine eigene, höchstpersönliche Sache. Keiner weiß das besser als er.

Im Winter 2006 etwa erlitt er einen massiven Knacks, seine Moral war am Tiefpunkt, die Karriere massiv gefährdet. Egal, welchen Trick er auch ver-suchte, er landete am Hintern – bestenfalls. „Ich hatte Selbstzweifel, die stärker und stärker wurden. Ich stand oben am Berg und stellte mir vor, dass ich den nächsten Trick schon wieder am Kopf landen würde – was ich natürlich prompt tat. Eine radikale Lösung musste her.“ Diese radikale Lösung rettete nicht nur seine Karriere, sie hob sie auf einen neuen Level.

Während die Welt schon auf Jons Rücktrittspresse-konferenz wartete, buchte der einen Flug nach Austra-lien. Im Hinterland von Melbourne entdeckte er eine abbruchreife Wasserschanze, ihr morastiges Lande-becken war voller Blutegel. Hier würde niemand den glamourösen Superstar vermuten. Unter Aufsicht ei-nes stimmgewaltigen Coachs erarbeitete sich Olsson einen Trick, der die Skiwelt aus den Angeln heben würde. Einen Monat später, bei einem Contest in Åre, ließ er die Katze zum ersten Mal aus dem Sack, und

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Wir sehen Jon vor sei-nem Zweitwagen, dem „kleinen“ Lamborghini Gallardo mit 560 PS. Unterschied zum grö-ßeren Murciélago: 2 Zylinder, 110 PS.

Der erste Kangaroo Flip:„Es war einer jener kostbaren Momente, nach denen ich völlig zufrieden mit mir bin.“

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300 Tage im Jahr auf Achse, täglich gepflegter Blog, extrem populärer Video-Blog mit fix engagier-tem Junior-Filmer auf hohem Niveau: Wie geht sich das alles aus? „Ich habe einfach die Uhr verdreht“, verrät Jon das Geheimnis. „Um sieben bin ich im Bett, dafür stehe ich auf, bevor es hell wird. So bleiben mir ein paar Stunden für die Arbeit, bevor es Zeit wird, Ski fahren zu gehen.“ Sollten Sie also in nächster Zeit um halb fünf in der Früh ein Mail von Jon Olsson kriegen, wundern Sie sich nicht.

Was rauskommt, wenn Jon abends einmal länger aufbleibt, zeigt sein letztes Projekt: Vor zwei Jahren wettete er mit dem schwedischen Slalom-Star Jens Byggmark um 5000 Euro, dass er, Jon, sich für den olympischen Slalom 2014 in Sotschi, Russland, quali-fizieren würde. Die Blödelei endete im Ernst: Sag Jon Olsson, dass er etwas nicht kann, und warte, was passiert: „Da bin ich wie ein Feuer, das du mit Benzin zu löschen versuchst.“

Jon zwängte sich wieder in einen Strampelanzug, ließ sich Rennski kommen und fand sich in einer Doppelbelastung wieder: auf der einen Seite die Freestyle-Karriere mit unverändert hoher Drehzahl, auf der anderen das Training eines Rennfahrers. Wenn Kritiker behaupten, man könne diese beiden so unterschiedlichen Arten, Ski zu fahren, nicht kombi-nieren, gibt es einen Menschen, der genau das garan-tiert nicht glaubt. Dessen Name ist wohl nicht schwer zu erraten.

Olsson: „Im Skisport gibt es noch immer Men-schen, die glauben, man müsse dieses oder jenes auf genau diese oder jene Art machen: so und nicht an-ders. Warum? Weil wir es immer schon so gemacht haben. Ich werde ihnen zeigen, dass man auf viele unterschiedliche Arten Erfolg haben kann. Wenn ich springen gehen will, dann werde ich springen gehen. Wenn ich Tore trainieren will, werde ich Tore trainie-ren. Meine Vielseitigkeit hat mir geholfen, nie den Spaß am Skifahren zu verlieren. So viel Spaß wie momentan hatte ich schon lange nicht mehr.“

Derzeit liegt Jon Olsson etwa auf Platz 100 in der Slalom-Weltrangliste, Tendenz: steigend. Jüngst hat er sein erstes Nor-Am-Rennen in Panorama, Kanada, gewonnen, ein FIS-sanktioniertes Rennen. Eine Stufe unter dem Weltcup zwar, aber bei weitem keine Kinderjause. „Hat sich fast so gut angefühlt wie ein X-Games-Gold“, schnaufte Jon im Ziel, um gleich zu relativieren: „Aber ich muss noch viel besser werden. Immerhin: Die Richtung stimmt.“

Zehn Jahre nachdem er aus dem Nationalteam geschmissen wurde, steht er vor einem Comeback. Olympia 2014 scheint nicht mehr unmöglich. Der Weg ist weit, klar. Die Kritiker sind überall, richtig. Aber Jon Olsson ist nicht nur einer der talentiertes-ten, sondern auch einer der fleißigsten Skifahrer der Gegenwart.

Fürs Erste hat Jon Olsson jedoch nur ein Ziel. Er klappt seinen Laptop zu, zieht sich die Skiklamotten an und stapft hinaus zum wartenden Hubschrauber. Die Sonne geht auf. In einer halben Stunde wird er auf dem Gipfel eines Berges stehen.Den Kangaroo Flip finden Sie unter: redbulletin.com/kangarooflip/de www.jon-olsson.comC

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Wer hätte das ge-dacht: Jon Olsson, der König des „Modern Freestyle“, frisst wieder Stangen. Und das ganz freiwillig.

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meinem Job ist, dass man nicht richtig vorausplanen kann. Es gibt immer wieder Verschiebungen, und Theater ist da viel zu zeitaufwendig.“

Als „Newcomer“ und „Shooting Star des deut­schen Films“ wird Daniel Brühl seit dem Erfolg von „Good Bye, Lenin!“ gefeiert, obwohl das jetzt auch schon sieben Jahre zurückliegt. Seine Darstellung als netter Junge von nebenan, dem man kleine Schwinde­leien nachsieht, weil sie ja gut gemeint sind, gelang ihm so überzeugend, dass er trotzdem oder gerade deshalb als Traum aller Schwiegermütter gilt. Ein Image, das Brühl nicht ungern pflegt. In Interviews gesteht er augenzwinkernd, dass er kleine Lügen für durchaus gerechtfertigt hält und er sein Abitur im Kölner Dreikönigsgymnasium nur durch Vortäu­schung einer kurzen Krankheit geschafft habe. Das sei dann zwar aufgeflogen, habe aber keinerlei Kon­sequenzen gehabt.

Dazu passt dann auch perfekt die Geschichte, wie er seine bislang wohl wichtigste Rolle als deutscher Nazi­Kriegsheld Fredrick Zoller in Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“ ergatterte. Nach einem durch­aus erquicklichen Abendessen inklusive ein paar Fla­schen Wein mit dem amerikanischen Regiemeister dachte Brühl nämlich, er habe den Part bereits fix in der Tasche. Doch Hollywood tickt anders, darum ließ ihn Tarantino am nächsten Tag zum Casting antreten. „Es lief beschissen“, so Brühl, „weil ich beim Vorspre­chen um zirka 50 Prozent schlechter bin als normal.“ Doch er wäre nicht Daniel Brühl, wenn er nicht ins­tinktiv die einzige Chance genützt hätte, die sich ihm in diesem Dilemma dann doch geboten hat. „Tarantino wollte mich unbedingt französisch spielen sehen, aber es gab noch keine französische Version des Drehbuchs. Da habe ich gepokert und gesagt: Kein Problem! Ich kann Französisch und übersetze das jetzt aus dem Stegreif.“ Natürlich kann Brühl nicht so gut Franzö­sisch, dass das so locker gegangen wäre. Aber er wusste, dass Amis selten einer Fremdsprache mächtig sind, und vermutete richtig: auch Tarantino nicht. „Die können ja eh nur Englisch, also habe ich ihm ein

„Ich ein Workaholic? Nein, nein, das klingt jetzt nur gerade danach“, lacht Daniel Brühl und ist richtig überrascht, dass ihn jemand so sehen kann. Dabei hatten im Dezember mit „Lila Lila“ und „Dinosaurier – Gegen uns seht ihr alt aus“ gleich zwei neue Filme mit dem deutschen Schauspieler binnen einer Woche Premiere, und für 2010 hat er bereits fünf Filmpro­jekte in Planung. „Das sieht zwar nach permanentem Einsatz aus“, sagt Brühl, „ist aber nicht ganz die Wahrheit. Es gibt schon noch Zeiten, wo ich täglich in Berliner Lokalen herumhänge und Kaffee trinke.“ Wobei, es könnte auch ein Café solo in Barcelona sein, da Brühl derzeit wieder mehr versucht, seinen Lebensmittelpunkt in die katalanische Stadt am Mit­telmeer zu verlagern. „Wenn es geht, mache ich fifty­fifty Berlin­Barcelona“, denn der Sohn einer Spanie­rin und des deutschen Regisseurs Hanno Brühl ist in Barcelona geboren, hat also jede Menge Verwandte und Freunde dort wie da.

So insgeheim habe er als Kind eigentlich Fußballer werden wollen, gesteht der Mann, der bereits im zar­ten Alter von acht Jahren beim WDR­Hörfunk Sprech­rollen absolvierte. Aber leider sei er als Kicker nicht gut genug gewesen. „Und wenn ich etwas mache, dann möchte ich besonders gut darin sein.“ Das Zwei­te, was Brühl Spaß gemacht hat, waren Theaterrollen in Kindergruppen, also konfrontierte er seinen Vater schon als kleiner Stöpsel mit dem Berufswunsch Schauspieler. „Das kam gar nicht gut. Schauspieler sind eitel, dumm und arbeitslos, hat er gesagt und wollte es mir austreiben, nur weil er wusste, was das für ein merkwürdiger Beruf ist.“ Doch irgendwann hat auch der Papa gemerkt, dass es dem Sohn ernst ist, und wir können uns vorstellen, wie stolz er heute auf ihn sein muss. „Wann immer ich mir bei Dreh­büchern unsicher bin“, so Brühl, „bitte ich ihn um seine Meinung. Wir sind uns da geschmacklich sehr ähnlich.“ Obwohl er letztendlich beim Film gelandet ist, hat Brühl das Theater nicht ganz aus den Augen verloren. Erst unlängst musste er eine Anfrage für eine Bühnenrolle ablehnen, weil „das Blöde an

Name Daniel César Martín Brühl González Domingo

Geburtsdatum/-ort 16. Juni 1978 in Barcelona, Spanien

Beruf Schauspieler

Ist in Köln aufgewachsen

Lebt in Berlin und Barcelona

Spricht Deutsch, Englisch, Kata-lanisch und Spanisch

Hat bereits mit acht Jahren einen Vorlesewett-bewerb gewonnen und wurde vom WDR-Hörfunk engagiert

Auszeichnungen Max-Ophüls-Preis (2001), Preis der deut-schen Filmkritik (2002), Bambi für „Good Bye, Lenin!“ (2003), Deut-scher Filmpreis als bester Hauptdarsteller (2003), „Shooting Star des europäischen Films“ bei der Berlinale, Europäischer Schau-spieler des Jahres (beides 2003), Jupiter (2004), Adenauer- de Gaulle-Preis (2005)

Daniel BrUhlhat sich konsequent in die erste Reihe der europäischen Film-Liga gespielt. Da kann Hollywood jetzt bitte schon noch ein bisschen warten.Text: Uschi Korda, Bild: Andreas Mühe/Agentur Focus

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Ein echter Europäer: Daniel Brühl spielt

heuer in deutschen, spanischen und

französischen Filmen eine Rolle.

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Charmant, hinterfotzig, böse: So subtil wie Christoph Waltz, Brühls Kollege in „Inglourious Basterds“, hat noch kein Schauspieler eine Nazi-Rolle angelegt.

„You’re a Star“, sagte Superstar Brad Pitt zu Daniel Brühl. Der war darüber nach eigener Aussage so entzückt, dass er nur noch debil grinsen konnte.

erfundenes Französisch, angereichert mit meinem Spanisch, vorgesetzt. Und er fand das super!“

Zwar noch jung an Lebensjahren – Brühl ist 31 –, darf der Schauspieler, der bereits mit 16 in seinem ersten TV­Film mitmachte, dennoch als abgebrühter Hase im Filmbusiness bezeichnet werden. Die „Bas­terds“ aber, das weiß er schon heute, werden sicher einmal ein strahlendes Glanzlicht in seinem Gesamt­werk sein. „Darum macht man diesen Beruf. Um am Ende des Tages, wenn ich hoffentlich einmal Opa sein werde, sagen zu können: Ich habe auch große Filme gemacht, die man sich immer wieder angucken kann.“ Zumal „Inglourious Basterds“ durchaus Chan­cen auf ein paar Oscars am 7. März hat. Allen voran Christoph Waltz, dessen Zeichnung des perfiden Nazi­Schergen Hans Landa schon jetzt in die Film­geschichte eingegangen ist. „Wer an den Film denkt, denkt als Erstes an Waltz“, sagt Brühl, „ein wunder­barer Schauspieler und großartiger Kollege.“

Brühl selbst drängt jetzt trotzdem nicht gerade heftig nach Hollywood. Zum einen gibt er zu, dass ihn die amerikanische Westküste nicht besonders interessiere. Wenn schon USA, dann lieber New york. Zum anderen ist er vorsichtig genug, die Drehbücher, die seit den „Basterds“ aus Hollywood bei ihm ein­trudeln, sorg fältig zu prüfen. „Man darf jetzt nicht gleich jeden Blödsinn annehmen. Außerdem gibt es dort so viele grandiose Schauspieler, da müsste ich mich zuerst einmal ganz hinten einreihen“, sieht er seinen Platz im Cinemascope­Universum recht pragmatisch.

In Europa hingegen hat sich Brühl bereits einen Platz in der vordersten Reihe erarbeitet. Hier ist er ein gefragter Hauptdarsteller, nicht nur im deutschen Film. Gerade hat er mit August Diehl und Johanna Wokalek „Die kommenden Tage“ abgedreht, als Nächstes steht er für den spanischen Thriller „Las madres de Elna“ vor der Kamera. Ebenfalls schon gebucht ist er heuer für eine französische Komödie mit zwei großen Da­men der Filmwelt, mit Geraldine Chaplin und Jane Fonda. Wenn man einmal mit solchen Kalibern sowie mit Julie Delpy, William Hurt und, nicht zu verges­sen, mit Brad Pitt Schulter an Schulter im Schein­werferlicht gestanden hat, gibt es da überhaupt noch Wunschpartner? „Ja“, sagt Brühl, „den Spanier Javier Bardem. Das ist mein Lieblingsschauspieler. Ich bin halt mit meinem ganzen Herzen Europäer!“„Inglourious Basterds“ gibt es jetzt auch auf DVD und Blue-ray.

„Nach allen Regeln der Kunst müsste Christoph den Oscar bekommen“, urteilt Daniel Brühl über seinen österreichischen Kollegen in „Inglourious Basterds“ und steht damit nicht alleine da. Schon bei der Präsentation des Films im Mai 2009 bei den 62. Filmfestspielen in Cannes flüsterte Til Schwei-ger Waltz eine Oscar-Pro-gnose ins Ohr. Waltz bekam dann gleich einmal mit dem Darstellerpreis von Cannes eine der höchsten Auszeich-nungen des europäi schen Films.

Und Regisseur Quentin Tarantino wurde nicht müde zu betonen, dass ihm der Schauspieler mit seiner fulminanten Darstellung des perfiden SS-Offiziers Hans Landa den Film geret-tet habe. Ursprünglich war ja Leonardo DiCaprio als Landa kolportiert worden, aber Tarantino wollte unbedingt einen deutschsprachigen Darsteller. Der Wiener spricht im wirklichen Leben fließend Englisch und Fran-zösisch, nicht aber Italie-nisch, obwohl er im Film einen mehrminütigen, über-zeugenden Monolog in die-ser Sprache hält.

Europäische Filmfans konnten Waltz davor haupt-sächlich im TV bewundern: als großartigen Schlagersän-ger Roy Black zum Beispiel oder als verqueren Entführer

von Richard Oetker. Seit sei-ner Zusammenarbeit mit Tarantino heimst der 53-Jäh-rige nicht nur Auszeichnun-gen (vom Bambi über den Preis der Filmkritiker bis zum Golden Globe) ein, er spielt plötzlich auch in Hollywood eine Rolle. „Mein Agent in den USA hat täglich etwas anderes“, erzählte Waltz der Zeitung „Die Welt“, „aus Deutschland kommt gar nichts.“ Derzeit dreht der in London lebende Schauspie-ler noch mit Kultregisseur Michel Gondry und Cameron Diaz „The Green Hornet“ in L. A., demnächst wird er als Sigmund Freud mit Keira Knightley unter der Regie von David Cronenberg auftreten.

Die Nominierungen für die 82. Verleihung der Academy Awards am 7. März 2010 standen zwar bei Redakti-onsschluss Mitte Januar noch aus, aber wie sagte Waltz, ebenfalls in der „Welt“, so schön? „Ich stelle mich den schmeichelhaften Pro gnosen.“

Christoph Waltz schreibt FilmgeschichteSpät, aber doch entdeckt die Kinowelt den Ausnahmekünstler aus Wien.

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Stadt ohne Namen: Die Rally Dakar machte erneut in Argentinien und Chile Station. Das war schön – und ganz schön spannend.

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ActionGanz schön was los: Was uns diesen Monat bewegt.

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Für junge Rennfahrer ist es schwieriger geworden, sich für die Formel 1 zu empfehlen. Drei Tage zu Saisonende entscheiden über Wohl und Wehe. Wir haben

uns an die Fersen des zwanzigjährigen Australiers Daniel Ricciardo gehängt. Text: Matt Youson, Bilder: Thomas Butler

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gewonnen hat, steht auf dieser veränder-lichen Leiter in den Motorsport-Olymp jedenfalls hoch oben, das beweist ein Blick zurück: Mit Rubens Barrichello und Jaime Alguersuari haben sowohl der älteste als auch der jüngste Pilot des F1-Jahrgangs 2009 einst diese Trophäe errungen, neben ebenfalls nicht gänzlich unbedeutenden Herrschaften mit den Namen Jim Clark, Jackie Stewart, Emerson Fittipaldi, Nel-son Piquet (senior), Ayrton Senna oder Mika Häkkinen.

Ein amtierender F3-Champion beginnt in der nächsten Saison in der Regel ein Doppelleben. Einerseits fährt er eine Saison in einer stärkeren Rennserie (das kann F2 sein, GP2 oder die World Series by Renault), daneben macht er F1 passiv: Er hängt sich bei einem Formel-1-Team rein, sitzt in Briefings und Debriefings, lernt, wie ein F1-Fahrer zu handeln, zu denken, zu leben, lernt den Umgang mit den Medien und spult tausende Runden allein auf leeren Teststrecken ab.

Stopp.Der letzte Punkt, das war gestern. Seit

einem Jahr demonstriert die F1 Kosten-bewusstsein und hat Testfahrten auf ein absolutes Minimum reduziert, auf ein paar Wochen Shakedown im Februar. Das ist toll für die Zahlenpupser. Für die Ent-wicklung junger Piloten ist es Gift: Kein Team der Welt wird im Februar auf die Idee kommen, die Saisonvorbereitung seiner jungen Fahrer durch den Einsatz eines Grünschnabels zu stören. Unweiger-lich kommt aber im Laufe der Saison ein Punkt, an dem ein Neuling einspringen muss und sich plötzlich im Renn-Cockpit wiederfindet, inmitten des Grand-Prix-Fel-des. Zum Wohle der Allgemeinheit wäre es nett, wenn die Neulinge dann schon ein wenig Erfahrung hätten und nicht in einen F1-Crashkurs gestoßen würden, vor den Augen einer ungnädigen Öffentlichkeit.

Der F1 Young Driver Test – besagte drei Tage in Jerez – entstanden weniger aus romantischen denn aus zweckmäßigen Gründen: Während dieser drei Tage dür-fen Piloten mit weniger als drei Grand-Prix-Starts so viele Runden drehen, wie sie wollen. Die Teilnahmebedingung erfül-len sie locker: Von den zwanzig Renn-fahrern, die hoffnungsvoll in Jerez ein-gefallen sind, hat noch keiner auch nur einen einzigen Grand Prix bestritten.

Drei der Boys entspringen dem Red Bull Young Driver Programme. Da ist einmal der Neuseeländer Brendon Hartley, der schon Erfahrung als F1-Ersatzpilot hat, er teilt sich den Toro Rosso mit dem italieni-schen Rohdiamanten Mirko Bortolotti. Daniel Ricciardo hat in der Zwischenzeit den RBR alle drei Tage für sich allein. Derlei Vertrauen ist ungewöhnlich.

erez, Spanien, 3. Dezember 2009, kurz vor 17 Uhr. Draußen werden die letz-ten Formel-1-Runden des Jahrzehnts ge-dreht. In der Red Bull-Box schält sich ein geschaffter, aber glücklicher Australier aus dem RB5-Boliden. Mechaniker klopfen ihm freundschaftlich auf den Rücken. Sie gratulieren ihm zur besten Zeit der gan-zen Woche und zu den meisten gedrehten Runden. Da hat jemand seinen Job sehr, sehr ordentlich erledigt. Eigentlich hat der junge Mann noch nicht genug und möchte weiterfahren, aber das Auto hat beschlos-sen, früh Schluss zu machen. Egal.

In den Boxen haben sie ohnehin schon das Licht aufgedreht, die Kraft der unter-gehenden Sonne schafft es nicht mehr, die Temperaturen nennenswert über null zu halten. Mechaniker in dicken Handschu-hen und Wollhauben packen Equipment in große Kisten. Sie wollen heim, der Flie-ger wartet nicht. Morgen beginnen die Ferien. Für die meisten sind das die ersten freien Tage seit gefühlten tausend Jahren und acht Monaten, als die Formel 1 im Albert Park von Melbourne in die Saison 2009 gestartet ist. Das ganze Jahr waren die Jungs professionell, cool und konzen-triert. Jetzt, in der letzten Stunde des F1-Jahres 2009, macht sich ausgelassene Schulschlussstimmung breit, sie schwappt durch die Boxengasse, springt über die Zinken der rangierenden Gabelstapler von Team zu Team, und die Dieselgeneratoren brummen dazu gelassen ihr Lied.

Für den Fahrer gibt es eigentlich keinen Grund, hier sitzen zu bleiben. Anderer-seits gibt es aber auch keinen, schon auf-zustehen. Der junge Mann plaudert mit den Ingenieuren, den Mechanikern, dem Physiotherapeuten, aber sein Blick huscht immer wieder zurück zum Auto, auf des-sen Cockpitverkleidung ein Name steht, sein Name: Daniel Ricciardo. Für drei Tage, viel zu kurz!, war er am Ende eines jahrelangen steilen Weges: Der beste Rennwagen der Welt hatte ihm gehört.

Von diesem Weg weiß man wenig. Man kann höchstens erahnen, wo er künftig langführen wird, dass er steil und man nicht der Einzige sein wird. Eine nirgends festgeschriebene Hierarchie bestimmt, wer tatsächlich eine Chance kriegt, sich in einem F1-Cockpit zu bewei-sen. Wer die britische F3-Meisterschaft

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Ein Australier bei Red Bull Racing: Daniel Ricciardo kam als Champion der britischen F3 zu seinem F1-Test und nutzte die Chance

souverän. Links unten sehen wir ihn mit Team Principal Christian Horner, rechts

unten macht ihn Roger Cleary fit für den nächsten Stint. Eigentlich betreut Roger den anderen Aussie im Team: Er ist Mark

Webbers Physiotherapeut und Trainer.

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„Ein Grund, warum wir an allen drei Ta-gen mit demselben Fahrer getestet haben, war, dass wir uns schon auf nächstes Jahr konzentrieren. In so einem Fall ist Kons-tanz in den Aussagen besonders wichtig. Es ist nämlich der einzige Test bis Februar“, erklärt Team Principal Christian Horner.

„Ich würde sagen, ich habe Glück ge-habt“, sagt Ricciardo. „Als Teil des Red Bull Driver Programme durfte ich viel Zeit im Simulator verbringen. Da habe ich mich nicht schlecht geschlagen. Vielleicht sind die drei Testtage eine Belohnung dafür – oder für den F3-Titel. Oder eine Kombina-tion aus beidem, plus Glück. Ohne Glück geht es nicht.“

Wie wahr. Schon am ersten Testtag hatte das Glücksengerl einspringen müs-sen. Hartley war in seiner fünften Runde von den bitterkalten Temperaturen, die den Asphalt rutschig wie eine Eisbahn gemacht hatten, überrascht worden und hatte den Toro Rosso im Kiesbett versenkt. Sekunden später flog prompt auch Ric-ciardo genau da ab. Ohne TV-Bilder ist es unmöglich einzuschätzen, wie knapp Ric-ciardo Hartley tatsächlich gekommen ist. Nimmt man die erleichterten Mienen der beiden Youngster als Maßstab, muss es wirklich knapp gewesen sein.

„Na, das wär’s gewesen!“, schnauft ein sichtlich erleichterter Daniel Ricciardo am späten Nachmittag beim Press-Briefing, dem rituellen Tagesabschluss. Hartley und Bortolotti kommen als Nächste an die Reihe; Letzterer ist gleich zweimal dran, zuerst auf Englisch, dann auf Italienisch. (Deutsch könnte der in Wien groß gewor-dene Sohn der dortorts berühmten Eissa-lonbetreiber selbstverständlich auch.) Die Atmosphäre ist gelöst, nur gut ein halbes Dutzend sitzt um den Tisch in der Red Bull Energy Station und schielt mit einem Auge aufs Catering: Die Crew ist es gewohnt, Gästen und Sponsoren während eines Wochenendes 5000 und mehr Mahlzeiten zu servieren, da sind die paar Portionen während eines Tests eine leichte Übung. Bloß die Fahrer müssen hungrig bleiben, bis die Raubtiere von den Medien mit Statements gefüttert sind. Daniel Ricciardo hat einen Teller mit Pasta am Nachbar-tisch im Blick, während er sagt: „Du musst viele neue Eindrücke verarbeiten. Die Kurvengeschwindigkeiten sind höher, die Bremsen eine andere Dimension, aber das Fahren selber ist die natürlichste Sache der Welt. Das Auto wirklich zu verstehen, ist aber wieder etwas ganz anderes und schwieriger als in anderen Rennserien.“

Tag zwei beginnt verspätet. Die hohen g-Kräfte haben die Fahrer durchgewalkt, morgens schleichen sie wie geprügelte Hunde durchs Fahrerlager, es drückt und zwickt sie an interessanten Stellen. Die

Teams warten mit dem Anlassen der Au-tos, bis die schmerzenden Muskeln von kundigen Masseurshänden wieder zu normaler Arbeit überredet wurden.

Ricciardo hat unerschrocken sein Idol, den australischen Landsmann Mark Web-ber, angerufen und sich gute Tipps geholt. Der wichtigste: „Vergiss nicht, Spaß zu ha-ben.“ Vielleicht noch hilfreicher war, dass Mark seinen Physiotherapeuten und lang-jährigen Trainer Roger Cleary abstellte. „Die Jungs sind grundsätzlich schon gut beisammen“, erklärt Roger. „Ihr Problem ist, dass sie noch nie F1 gefahren sind. Ein F1-Auto belastet den Körper wegen der hö-heren g-Kräfte anders als jeder Rennwagen sonst. Man kann diese Belastungen nicht simulieren. Beim ersten Mal kommt dazu, dass der Sitz eventuell nicht hundertpro-zentig passt und sich der Körper mehr im Auto bewegen kann, als er sollte. Routi-niertere Fahrer können mit diesen Pro-blemen umgehen. Mein Job ist es, Daniel das beizubringen. So hat er weniger Stress im Auto, kriegt den Puls ein paar Schläge runter und produziert bessere Resultate.“

Ob diese Theorie stimmt, lässt sich am zweiten Tag überprüfen: Ricciardo geht auf die Piste und ist auf Anhieb schneller als am Vortag. Den ganzen Tag behauptet er sich im Spitzenfeld.

„Das Team ist sehr happy mit ihm“, sagt Chefingenieur Ian Morgan. „Wir sind ein wenig aufgeregt, weil er offensichtlich ein Riesentalent ist und wir diejenigen sind, die ihm einen ersten Geschmack von der F1 vermitteln dürfen. Der Dreher ges-tern war nicht sein Fehler, er hat vielmehr alles richtig gemacht, um einen Einschlag zu vermeiden. Er hat genau das umge-setzt, was wir von ihm gefordert hatten. Wir konnten das Programm wie geplant absolvieren, wie mit einem alten Hasen. Das zeigt, wie gut er ist.“

Entgleist ist Daniel indes bei unserem Fotoshooting. Der Fotograf forderte eine nachdenkliche Pose vom jungen Australier, der zu diesem Zweck in einen abgelegten Overall von David Coulthard gesteckt worden war. Die Pose hielt jeweils nur eine Tausendstelsekunde. Danach brach er immer in hemmungsloses Kichern aus. Prompt wurde die ganze Box von der Stimmung angesteckt und war mit zweck-dienlichen Ratschlägen zur Stelle, die in einem seriösen Magazin natürlich keine Chance haben, gedruckt zu werden.

Inzwischen bei den Kollegen von Toro Rosso: Brendon Hartley (Bild oben) und Mirko Bortolotti kriegen ihren Formel-1-Schnupperkurs.

Aus „dAniel“ Am dienstAg ist Am donnerstAg längst „dAn“ oder „dAnny“ geworden.

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Die blendende Laune hielt trotz des anstrengenden Tages bis zum Abend. Zwar hatte er auch vorher keinen wirklich verschüchterten Eindruck gemacht, aber nun, nach zwei Tagen mit super Zeiten, machte sich das Selbstvertrauen bis in die Körpersprache bemerkbar. „Gestern war ich ein wenig überrascht, dass die Zeiten so bald gepasst haben. Heute war es deut-lich einfacher. Jedes Mal, wenn ich auf die Strecke gegangen bin, hatte ich ein Grinsen unterm Helm. Gestern wusste ich noch nicht, wie hart man bremsen kann, heute habe ich die Räder schon zum Blo-ckieren gebracht und bin richtig ins Fahren gekommen. Das ist ein gutes Gefühl.“

Die Arbeit im Auto ist das eine, die mit dem Team das andere. Allein die schiere Anzahl der Teammitglieder ist geeignet, Rookies nachhaltig zu verschüchtern. Während in Einsteigerserien gerade zwei, drei gute Bekannte ums Auto turnen, um-schwirren den Neuling in der F1 fünfzehn, zwanzig Leute, die offenbar genau wissen, was sie tun. Genau darum beschränkt das Team auch die Kommunikation – norma-lerweise spricht nur der Renningenieur mit dem Fahrer. Das ist keine Erleichte-rung für Frühschwimmer – bei den Ren-nen funktioniert es genau gleich.

„Es ist wichtig, dass Daniel ein Gefühl für unsere Arbeitsweise kriegt“, sagt Ian Morgan. „Wir halten die Kommunikation einfach, weil das am besten funktioniert. Wenn er im Ernstfall ins Rennauto gerufen wird, muss er die Abläufe kennen.“

Tag drei riecht nach Regen, doch die Strecke bleibt trocken. Ricciardo hat das Selbstvertrauen von 200 Runden im Na-cken, zudem die Gewissheit, dass das Team nun jene Daten hat, die es benötigte. Jetzt fliegt er. Plötzlich liegen Welten zwischen seinen Zeiten und denen der übrigen.

Vielleicht hat das nichts zu bedeuten. Daniels Auto war fürs Qualifying abge-stimmt, die der anderen wahrscheinlich nicht. Egal. Wichtiger als Zahlen ist ohne-hin etwas anderes: Wie gut hat er sich ins Team eingefügt? Natürlich würde sich kein Teammitglied jemals negativ über einen Rookie äußern. Es ist die nonverbale Kommunikation, die die ganze Wahrheit erzählt. Schulterklopfen, Umarmungen, Witze. Aus „Daniel“ am Dienstag war bis Donnerstag längst „Dan“ oder „Danny“ geworden. Der Respekt des Teams ist eine harte Währung am Weg nach oben. Ric-ciardo indes stapelte tief: Das Auto habe ihn besser aussehen lassen, als er sei.

Das war letztlich sein einziger echter Fehler während des ganzen Tests: Ein „wirklicher“ Formel-1-Pilot würde sein Licht nie unter den Scheffel stellen.www.redbullmotorsport.com

Als ob er immer schon da gewesen wäre: Daniel Ricciardo im Team von Red Bull Racing (und rechts unten

mit seinem Vater Joe). Das große Bild links zeigt ihn übrigens beim nur

mäßig erfolgreichen Versuch, eine ernste Miene zu machen.

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Der talentierte

Mr HuDson

Die bemerkenswerte Geschichte des Benjamin Hudson Mclldowie lehrt uns: Der Weg von

Birmingham nach Hawaii führt über die Red Bull Music Academy.

text: tom Hall

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er junge Mann steht am Strand, bohrt seine Zehen in den Sand, blickt lächelnd aufs Meer hinaus. Das tut er seit kurzem jeden Morgen. Der junge Mann ist neu hier auf Oahu, Hawaii, was man mit ge-ringer Mühe auch erkennt: Britisch blass ist seine Haut, noch heller als sein wasser-stoffblondes Haar.

Benjamin Hudson Mclldowie alias Mr Hudson genießt die morgendlichen Minu-ten am Strand, eigentlich ist er ja zum Ar-beiten auf Hawaii. Im Tonstudio nimmt er neue Songs auf, zusammen mit Hip-Hop-Superheld Kanye West. Für einen anderen US-Rap-Hero, Jay-Z, hat Mr Hudson letz-tens den Refrain von dessen Single „For-ever Young“ eingesungen – und auch gleich im Musikvideo mitgespielt.

Mr Hudson führt ein Leben zwischen Glam und Jetset, ein Leben unter den Gi-ganten der Popbranche. Doch wie schafft es ein britisches Bleichgesicht aus Bir-mingham mit David-Bowie-Faible in die Schwergewichtsklasse des Hip-Hop?

Mr Hudson gehört zum Kreis jener Musiker, die einen Fuß über die Schwelle der Red Bull Music Academy gesetzt ha-ben. Ein einmonatiger Workshop, der sei-ne Zelte jedes Jahr in einer anderen Stadt aufschlägt: von São Paulo über Mel-bourne bis London. Mit der Mission, jun-ge Talente und Ikonen der Musikwelt zu-sammenzubringen. Obwohl Mr Hudson

schon sein ganzes Leben lang wenig an-deres getan hat, als Songs zu schreiben, waren es diese zwei Wochen während der Red Bull Music Academy in Seattle 2005, die seine Karriere veränderten: Er defi-nierte seinen Sound neu, fand Gleich-gesinnte, knüpfte Kontakte, die seinen Einstieg ins gnadenlose Musikgeschäft erleichterten.

„Ich war ein zaghafter Typ, hatte kei-nen Job, nur meine Songs“, sagt er heute. „In London wurde ich immer ignoriert. Dann kam ich nach Seattle. Und plötzlich erzählten mir diese wunderbaren Musiker aus aller Welt, dass sie meine Songs groß-artig fänden!“

Seine Stimme ist heiser, seine Augen tra-gen Ringe, als uns Ben Hudson begrüßt. Er war bis vier Uhr morgens im Studio, Songs aufnehmen, an Tracks feilen. Aber Primadonna ist er keine. „Gib mir fünf Minuten und einen Kaffee, dann bin ich bereit“, sagt er und lächelt.

Zwischen seinem ersten Konzert als zwölfjähriger Drummer einer Heavy- Metal-Band in einem kleinen Pub in Bir-mingham und den ausverkauften Shows im Roundhouse in Londons Stadtteil Camden mit Kid Cudi und Kanye West vor 2000 Fans liegen achtzehn Jahre. Verän-dert hat sich der kleine Junge, der leiden-schaftlich auf das Piano seiner Eltern ein-hämmerte, allerdings kaum. Zumindest was seine Einstellung zur Musik betrifft. „Ich möchte der Welt einfach coole Musik schenken“, sagt er. „Ich schreibe fünfzig bis hundert Songs pro Jahr. Ich schreibe einfach ständig, ich kann gar nicht an-ders.“ Seit er mit seiner Band Mr Hudson & The Library 2004 ins Schweinwerfer-licht getreten ist, ist der Songwriter, Pro-duzent und Dandy keinem kurzlebigen Trend anheimgefallen, hat sich auf die Essenz von Pop konzentriert. Zwei Alben von zeitloser Größe sind so entstanden: 2007 „A Tale of Two Cities“, 2009 „Straight No Chaser“. Ersteres, aufgenommen mit seiner Band The Library, war ein elegi-scher Ritt durch weitläufige Popgefilde, klassisches Songwriting zwischen Hip-Hop und Reggae. Zweiteres fasst den

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Print 2.0 de.redbulletin.com/print2.0 Video-Interview mit Musikproduzent und Star-DJ Patrick Pulsinger über die Red Bull Music Academy.

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Popbegriff weiter, kennt keine Angst vor Berührungen mit dem Mainstream.

Für einen Mann wie Mr Hudson, der sich Karriere und Image sorgfältig aufge-baut hat, sich von Egozentrik und faden-scheinigen Trends immer distanziert hat, ist es da fast ein wenig ironisch, dass er nun regelmäßig von den Größten im Ge-schäft angerufen wird, die nach neuen Trends Ausschau halten. „Ich habe immer versucht, mich von Leuten fernzuhalten, die fragen, was gerade hip ist“, sagt er. „Meine Antwort ist immer die gleiche: ‚Was das Beste ist? Ein verdammt guter Song.‘ Als ich ein Junge war, hat der Brit-pop einige phantastische Songperlen zu Tage gefördert, aber dieses Band-Ding, das schien mir immer zu unflexibel. Ich mag Songs. Mir ist auch egal, von wem sie sind, ich steh einfach auf gute Songs.“

In den frühen nuller Jahren – Britpop war schon lange tot – fand Mclldowie schließlich, dass es Zeit sei, die Gitarren-szene hinter sich zu lassen. Sie schien ihm abgestanden. Es war die Zeit, als er Hip-Hop wiederentdeckte. Und seine kind-liche Begeisterung für Beats.

„Ich erinnere mich an den Track ‚Paid in Full‘ von Eric B. & Rakim, da war ich acht“, sagt er. „Klingt vielleicht etwas alt-klug, aber damals war ich echt der einzi-ge meiner Freunde, der das Zeug mochte. Als Kind ist es schwer, etwas zu finden, das nur dir gehört. Etwas, mit dem du dich an deiner Umwelt reiben kannst. Diesen Drang spüre ich zwar heute nicht mehr so sehr, Hip-Hop liebe ich aber noch immer.“

So begann er, mit Loops zu experimen-tieren, ließ sich vom legendären Hip-Hop-Produzenten J Dilla inspirieren. Es war ein neues Abenteuer für Mr Hudson, eine neue Möglichkeit, seine Vision von Pop zu realisieren.

2005 hörte er zum ersten Mal von der Red Bull Music Academy. In einem Plat-tenladen auf der Carnaby Street in Lon-don. „Der Shop hieß Deal Real“, erinnert er sich, „und war mehr als ein Laden, er war ein Schmelztiegel für kreative, coole Leute. Man ging hin, um sich das neue Busta-Rhymes-Album zu kaufen, und fand sich in stundenlangen Gesprächen mit Stylisten, Fotografen oder Tänzern wieder. Eines Tages entdeckte ich dort im Schaufenster dieses Red Bull Music Aca-demy-Poster, und der Ladeneigentümer riet mir, mich zu bewerben.“

Diesen Monat reisen nun 60 junge Talente aus 32 verschiedenen Nationen zur Red Bull Music Academy nach London. Um sich dort mit Musik-Ikonen im Tonstudio die Nächte um die Ohren zu schlagen. Sie über Aufnahmemethoden, technische

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MIT KANYE WEST Ab 2008 treten Mr Hudson und Kanye West als Produktionspartner auf. Erste Resultate: Mr Hudsons zweites Album „Straight No Chaser“ und Kanye Wests „808s & Heartbreak“.

MIT THE LIBRARY2007 veröffentlichen Mr Hudson & The Library das Album „A Tale of Two Cities“. Kanye West outet sich als großer Fan.

BEI DER RED BULL MUSIC ACADEMY Seine Reise nach Seattle zur Red Bull Music Academy 2005 bringt Mr Hudson Inspiration, Anerkennung und einen Major-Plattenvertrag.

VOR DEM PLATTENLADEN DEAL REAL2005 wird Mr Hudson auf die Red Bull Music Academy aufmerksam. Im Deal-Real-Plattenladen in der Carnaby Street, London.

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MYELE „MANZILLA“ MANZANZAneuseelAnDBeats sind seine Leidenschaft, ob vom Drumcomputer oder handgespielt: Manzanza, 21, ist Schlagzeuger aus Wellington, die Musik liegt ihm im Blut. „Mein Vater ist Musiker, er wurde im Kongo geboren und spielte dort Afro-Pop und ähnliches Zeug“, sagt er. „Schon als kleiner Junge nahm er mich zu Trommel-sessions mit, und ich durfte in seiner Band Percussion spielen.“ Mit vierzehn konzertierte der Youngster mit seinem Vater in einem Club in Wellington, als der ihm zuflüsterte, er möge doch das Publikum zum Mitsingen animieren. „Plötzlich sangen alle im Raum ‚Olé, olé, olé, olé!‘. In dieser Nacht hab ich zum ersten Mal die Kraft und Grup-pendynamik gespürt, die Musik entfachen kann.“ Manzanzas aktuelle Bands heißen Olmecha Supreme und Electric Wire

REINhARd „CAMo“ RIEtsChÖsterreichVor sieben Jahren zeigte ihm ein Freund, wie man Beats bastelt – es war Liebe auf den ersten Blick. Heute ist der Sechsundzwanzigjährige die eine Hälfte des wohl frischesten Drum ’n’ Bass-Duos Österreichs: Camo & Krooked. „Wir haben im letzten Jahr Platten auf den größten Drum ’n’ Bass-Labels veröffentlicht, von Have a Break bis Hospital Records“, sagt er. Sogar massives Airplay auf Zane Lowes legendärer BBC-Radio-1-Show wurde dem Duo zuteil, was Rietsch zu einem der etabliertesten Teilnehmer der diesjährigen Red Bull Music Academy macht. Der gebürtige Salzburger freut sich auf die Zeit in London und die Erfahrung, die ihn weiterbringen wird. „Leute treffen, London erkunden, mit anderen Musikern arbeiten, sich durch neue Ideen und neue Technik inspirieren lassen“, fasst Rietsch zusammen. „In zwei Wo-chen kannst du viel lernen. Aber natürlich werde ich auch versu-chen, meine eigene Musik ein wenig zu promoten.“ Rietsch lebt heute in Wien, dem heimlichen Mekka des Drum ’n’ Bass, wo der schnelle, düstere Breakbeat-Stil, der Mitte der 1990er in Groß-britannien entstand, noch in voller Blüte steht: wöchentliche Partys, 1500 Besucher, DJs aus aller Welt. Doch jetzt sei die Zeit reif für neue Eindrücke, meint Rietsch, der den nächsten zwei Wochen gespannt entgegen-sieht. „Letztes Jahr habe ich die Bewerbungsphase um einen Tag verpasst. Diesmal war ich recht-zeitig dran. Und siehe da: Es hat geklappt!“

JULIAN GoMEZsüDAfrikAAn seine ersten musikalischen Schritte kann sich Gomez kaum erinnern. Nur so viel: Es waren wohl Baby- oder zumindest Kin-derschritte, die ihn ins Zimmer seines älteren Cousins, eines DJs, trieben. „Man konnte die Platten förmlich riechen, das alte Vinyl. Als er dann eine House-Platte aufgelegt hat, war ich hin und weg“, erinnert sich der Einundzwanzigjährige. Neben diesen familiären Einflüssen war sicher seine Heimatstadt Pre-toria, die als House-Epizentrum der südafrikanischen Szene gilt, ausschlaggebend für Go-mez’ Leidenschaft. „Die Art, wie Leute hier auf Dancemusic reinkippen, ist sensationell“, sagt er. „Ausländische DJs sind meistens ganz baff.“ Es ist die Leidenschaft, mit der Gomez an den Plattenspielern arbeitet, die ihn bei seinen DJ-Sets in eine Art Trance versetzt, die ihn zu einem der besten House-DJs seines Landes macht. „Ich bin ein eher ruhiger Typ, aber sobald der Beat einsetzt, bin ich in einer ande-ren Welt“, erklärt er. Bisher hat Gomez noch nie außerhalb Süd-afrikas aufgelegt, darum sieht er die Red Bull Music Academy auch als Sprungbrett für Gigs in Europa. „Wenn das nicht klappt, auch egal. In jedem Fall möchte ich so viel Wissen und neue Erfahrungen wie möglich aus London mitnehmen“, ist Gomez voller Vorfreude.

Fünf Musikanten und was sie sich erwarten.

Hustle. Sein zweites Nu-Soul-Trio betreibt er übrigens mit den beiden früheren Red Bull Music Academy-Teilnehmern Mara TK und Taay Ninh. Es mag für Au-ßenstehende jetzt so klingen, als sei Wellington ein Dörfchen. Ist es aber nicht, die vielen Kollabo-rationen, die dort die Szene ver-netzen, machen die Stadt jedoch musikalisch so spannend, findet Manzanza. „Neuseeland hat nur vier Millionen Einwohner. Es ist also ein Überlebenskampf, wenn man von der Musik leben will, darum spielen die meisten Musi-ker in mehreren Bands. Vorteil: Man wird offener, lernt Neues kennen.“ Bei der Red Bull Music Academy will Manzanza Produk-tionskniffs lernen. Zweimal hat er sich zuvor schon beworben – ohne Erfolg. Erst dieses Mal hat’s geklappt, weshalb er die Sache sehr ernst nimmt. „Ich will in London so viel Wissen aufsaugen wie möglich. Gebummelt hab ich schon genug.“

Alle Infos auf: www.redbullmusicacademy.com

REd BULL MUsIC ACAdEMY LoNdoN 2010

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Präferenzen und all das auszufragen, wozu sie sonst nie die Möglichkeit hätten. Chuck D von Public Enemy war schon auf der Academy-Couch, ebenso Afrobeat-Drummer Tony Allen oder Post-Punk-Pio-nier Arto Lindsay. Mr Hudson ist nur eines der Gesichter, die die Wand erfolgreicher Academy-Absolventen schmücken. Neben Flying Lotus beispielsweise oder einem anderen Hudson, der Musikkritiker im letzten Jahr zu Lobeshymnen hinriss, Hudson Mohawke.

„In Seattle konnte ich mit Questlove von den Roots über meinen Helden J Dilla diskutieren, und ich hab den britischen Hip-Hop-Act Sway getroffen, der eine Lecture gehalten hat. Ich sagte ihm, hey, wenn du mal einen schlechten Bowie-Imi-tator brauchst, ruf mich an!“ Angerufen hat Sway Mr Hudson zwar zunächst nicht, dafür dessen Demotape seinem Kollegen DJ Semtex zugesteckt, der es wiederum an Mercury Records weiter-geleitet hat. Wenige Wochen später hatte Mr Hudson einen Plattenvertrag.

Während der Aufnahmesessions zu sei-nem zweiten Album im Gizzard Studio im Stadtviertel Hackney läutete das Telefon. Kanye West war am Apparat. Der Rapper hatte gerade durch das Dance-Outfit Daft Punk und das schwedische Trio Peter Bjorn And John Gefallen an europäischen Pop-Exzentrikern gefunden. Und als Fan von Hudsons Stimme nahm er ihn für sein Label GOOD Music Anfang 2008 unter Vertrag. Zwei Wochen später arbeiteten die beiden an Wests damaligem Album „808s & Heartbreak“ in Hawaii.

„Kanye und ich sind uns ähnlich. Weil wir Popmusik auf den Kopf stellen wol-len, weil wir uns nur mit dem Besten zu-friedengeben“, sagt Hudson. „Kanye fragt ständig: ‚Ist das wirklich gut?‘ Wenn an-dere längst zufrieden wären, bleibt er im Studio sitzen und feilt.“

So sieht auch Mr Hudson wenig Sonne hier in Hawaii. Er ist noch immer ein wenig heiser, als er Richtung Studio auf-bricht. In einem kleinen Strandcafé kauft er noch Früchte und Kaffee. So wie seit kurzem jeden Morgen. Um seinen Kopf auszulüften und seine neue, aufregende Arbeitsumgebung zumindest ansatzweise auszukosten. Wenn er zurückdenkt an den Weg, der ihn hierher gebracht hat, grinst Mr Hudson. Und freut sich, dass sein Abenteuer jetzt mit dreißig so richtig beginnt. „Ich fühl mich jetzt frischer als damals. Das kommt wohl von der verjün-genden Kraft der Musik“, scherzt er. „Nur das mit dem Kater, das wird mit dem Al-ter leider nicht besser.“Hörproben, Tourdaten, Videos und Hudsons Blog: www.mrhudson.com

JoAChIM PRüGL ALIAs „swEdE:ARt“DeutschlAnD„In meiner Jugend habe ich Saxophon gelernt. Und ein bisschen Klavier“, sagt Joachim Prügl, 20, aus Passau. Als Instru-mentalist würde er sich dennoch nicht bezeichnen, vielmehr sei er Produzent. Ergibt Sinn, denn der Bayer schnitzt seine Tracks am Computer, dem er Grime- und Hip-Hop-gefärbte Elektronik-sounds entlockt, in denen alte Funk- und Soul-Samples wie Spiegeleier gebrutzelt werden. „Bei mir zu Hause gibt’s keine Szene für diese Art von Sound. Ich klicke mich durchs Internet, um Gleichgesinnte und deren Hip-Hop-, Wonky- oder Dubstep-Tracks zu finden.“ Obwohl Prügl in einem Satz gern mehr Genres aufzählt, als so mancher Plattenladen anzubieten hat, verabscheut er die Kategorisie-rung von Musik. „Ich mag auch normale Musik, House und Tech-no. Es muss nur Musik sein, die dich packt, die du dir, ohne vor-wärts zu skippen, bis zum Ende anhören willst.“ Besonders gern hört er zurzeit die Musik des Academy-Absolventen Flying Lotus und hofft, in London mit ähnlichen Kapazundern arbeiten zu können. „Es muss verrückt sein, mit jemandem Musik zu machen, von dem man ein Fan ist.“ Die Stärke der Academy, meint Prügl, liege darin, dass sie Musiker mit verschiedenen Backgrounds zusammenführe. „Ich will Gleichgesinnte treffen. Wenn man wie ich aus einem kleinen Kaff kommt, ist das sehr wichtig“, sagt er. „Auf die Inter-aktion zwischen Teilnehmern und Lecturern freue ich mich am meisten.“

Eine digitale Audiothek, gefüllt mit tausenden Interviews, Beiträgen,

DJ-Mixes und Live-Kon-zerten aus den besten

Clubs der Welt – das ist das Red Bull Music Aca-demy Radio. Eine Audio-

thek, die rund um die Uhr geöffnet ist, deren Shows der Hörerschaft auf redbullmusicacade-myradio.com jederzeit on demand zur Verfü-

gung stehen. Nun gibt’s das Radio auch fürs

iPhone.

Von souligem Hip-Hop bis Reggae, von Hipster-

Indie bis Techno, von The Roots bis Róisín Murphy, von Animal Collective bis Richie Hawtin: das Red Bull

Music Academy Radio kennt keine Genregren-zen. DJ-Mixes werden je-den Morgen so frisch wie die Zeitung ausgeliefert,

Sendungsmacher kra-men durch ihre frischen Promo-CDs sowie in ver-

staubten Vinylkellern. Sendungen wie „On the Floor“ beamen den Hö-rer direkt auf die Tanz-fläche, während „Head-

phone Highlights“ wahre Soundpioniere ans Radiomikro holt.

Nun kann man sich auch mit dem iPhone durch das wachsende Archiv klicken oder einfach in den Live-Stream ein-steigen. Tune to the

sounds of tomorrow!

Die neue Red Bull Music Academy Radio App gibt’s als Download: itunes.com/apps/

rbmaradio

GERARd „KIdKANEVIL“ RoBERtsGrossbritAnnienNatürlich könnte man dem Lon-doner Gerard Roberts während der Red Bull Music Academy Heimvorteil unterstellen. Zumin-dest räumlich. Er sieht’s aber als Nachteil. „Ich möchte so viel Zeit wie möglich in der Academy verbringen, damit es sich auch für mich anfühlt, als wäre ich in einem anderen Land“, sagt der Achtundzwanzigjährige. „Nur zum Wäschewaschen werde ich daheim vorbeischauen.“ Seine jugendliche Faszination für Funk – ausgelöst durch den Film „Su-per Fly“ von 1972 samt Sound-track von Curtis Mayfield – führte ihn schließlich zu Hip-Hop. Heute arbeitet Roberts an der Musik von morgen und produziert düs-tere Beats, angereichert mit syn-kopischen Klicks und verspielten Sounds. Futuristische Tanzmusik eben. „All die Musiker, die ich respektiere, haben ihren eigenen Style“, sagt er. „J Dilla beispiels-weise spielte in einer eigenen Liga. Auch Timbaland hatte großen Einfluss auf mich. Mir waren einzelne Künstler immer wichtiger als ein Genre. Darum versuche ich auszubrechen, mei-nen eigenen Sound zu finden.“ Roberts’ jüngste Abzweigung: Er integriert traditionelle japa-nische Motive in seine Tracks. „Ich habe nie verstanden, warum Menschen hauptsächlich eng-lischsprachige Musik hören“, erklärt er. „Als Kind ging ich gern ins Museum. Dort gab’s eine Weltkarte mit Knöpfen, und beim Drücken hörte man Musik aus der jeweiligen Region.“ Vermut-lich auch der Grund, warum er auf MySpace „Tokyorkshire“ als Herkunftsland angibt.

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AmSand9000 Kilometer in 14 Portionen: Auch wenn Dakar heuer wieder zwischen Argentinien und Chile gesucht wurde, ist die legendäre Rallye dieselbe köstliche Schmerzoper geblieben wie in Afrika. Sieben Episoden.Text: Christian Schön

Das Ziel ist das Ziel: Allerdings haben Mark Miller (305) und Nasser Al‑Attiyah (306) leicht differierende Ansichten über den kürzesten Weg dorthin.

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Seitlich geht’s auchWas zu viel ist, ist zu viel: Als der VW Race Touareg von Nasser Al-Attiyah und Timo Gottschalk nach einer Kuppe nur weni ge Zentimeter vor einem Fünf-Meter-Abgrund zum Stehen kommt, sieht alles nach frühem Feierabend aus. „Vorwärts ging’s definitiv nicht mehr“, erzählt Gott-schalk später. „Und zurück auch nicht, dazu war der Hang zu steil.“ Der Deutsche schält sich aus dem Cockpit und sucht zu Fuß einen Ausweg, den er tatsächlich einen Steinwurf weiter findet. Aber wie dort hinkommen? „Seitwärts, wie sonst?“, meint Al-Attiyah trocken und legt den ersten Gang ein. „Das mach mal schön alleine“, winkt Gottschalk angesichts des drohenden Absturzes ab. Al-Attiyah bringt tatsächlich das Kunststück fertig, zuerst die Front des Race Touareg halb-wegs in Bergauf-Richtung zu drehen und anschließend den einsatzbereit über zwei Tonnen schweren Prototyp in eine Seitwärtsbewegung zu zwingen. „Zum Glück konnte ich mich ein paar Mal an Büschen anlehnen“, grinste der Mann aus Katar danach. Nach ein paar Minuten ist die rettende Abfahrt erreicht, Al-Attiyah/Gottschalk sind wieder im Rennen. „Dass dieses Manöver funktionieren würde, hätte ich nie für möglich gehalten“, zollt Gottschalk seinem Piloten Respekt. Der darauf: „Ich ehrlich gesagt auch nicht.“

2: Nissens Plan BVW-Motorsportdirektor Kris Nissen hat seine eigene Art, mit Leistungsdruck um-zugehen. „Dr. Ulrich Hackenberg hat ge-sagt, wenn wir nicht gewinnen, muss ich mir einen neuen Job suchen“, skizziert er vor dem Start der Dakar die Forderung seines zuständigen Markenvorstandes. Auf dieser Pressekonferenz verrät der nunmehr vollbärtige Däne aber auch, wie er sich in diesem Fall seine eigene Zukunft vorstellt: „Wir haben fünf Teams im Ein-satz, macht zehn Mann. Ich bin der Elfte, damit haben wir eine Fußballmannschaft zusammen.“ Während die Werkspiloten schon Diskussionen darüber führen, wer von ihnen ins Tor muss, legt Nissen nach. „Dr. Hackenberg wird dann Trainer. Viel-leicht schaffen wir ja noch die Qualifikati-on für die WM 2010 in Südafrika.“ Durch den Sieg von Carlos Sainz bleibt der Welt das gottlob erspart.

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Schlachtgemälde eines Kamaz‑Mechanikers. Begeisterte Fans in Argentinien und Chile. Unterwegs wird fallweise tatsächlich aus dem Fass getankt (David Frétigné in der Atacama).

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Wer die Nachteile von Auto und Motorrad vereinen will, nimmt das Quad. Immerhin:

14 von 25 kamen durch.

An manchen Tagen ahnst du Afrika: Chile kann zwischendurch so tun, als ob es das Atlas‑Gebirge wäre. Alle fahren Kampflinie,

sogar die Race‑Trucks (vor allem die Race‑Trucks).

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EDIT

Der Chilene Francisco Lopez auf Aprilia (o. li.) war beste Nicht‑KTM hinter Cyril Despres (re.) und Pal Anders Ullevalseter. Das Schöne am Biwak: Du hast es nicht weit zur Arbeit. Und manchmal war die Dakar feuchter als gedacht (Mitte). Snowboard‑Weltmeister Martin Freinademetz beendete seinen Abenteuerurlaub auf Platz 39 (li. u.). Und irgendwie sind doch alle froh, wenn die Rallye endlich aus ist.

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3: De Villiers vs. Race-TruckFür Fans sind die riesigen und erstaunlich schnellen Race-Trucks ein super Spekta-kel. Für die Stars der Autowertung kön-nen sie genau aus diesem Grund zum Ärgernis werden. „Wenn du ein kleines Problem hast und zum Reparieren anhal-ten musst, hängt dir anschließend so ein Monster im Genick“, erzählt Dirk von Zitzewitz, Beifahrer von Vorjahressieger Giniel de Villiers. „In manchem Gelände sind sie sogar schneller als wir, weil sie die direkte Linie fahren, während wir uns um Büsche und Hügel eine Spur außen herum suchen müssen.“ Einen Race-Truck zu überholen ist deswegen gar nicht so einfach. Also versuchen die Autofahrer alles, um die Brummis nicht vorbeizulas-sen. „Wenn ein Truck am Horizont auf-taucht, hilft nur noch Flucht“, lacht von Zitzewitz. Dann wird Werkzeug nicht mehr ordentlich verstaut, sondern hastig ins Cockpit geworfen. Der Deutsche und sein südafrikanischer Chauffeur entwi-ckelten ein regelrechtes Truck-Syndrom. Aufgrund eines Unfalls früh in die Rolle der Rückendeckung für die Teamkollegen gedrängt, bewegten sie sich, öfter als ih-nen lieb war, im Dunstkreis der schnellen Kamaz. „Ich habe Giniel noch nie so viel und so laut fluchen gehört“, gibt von Zitzewitz zu.

4: Taxi mit vier HufenDen Mechanikern im Camp fällt die Kinn-lade herunter, als die deutsche Motorrad-fahrerin Tina Meier hoch zu Ross ins Bi-wak kommt, in voller Montur. „Ich habe bei Zuschauern angehalten, um mir Was-ser für meinen Camelbak zu organisie-ren“, erzählt die Hamburgerin, „danach ist mein Bike nicht mehr angesprungen.“ Hektische Fehlersuche, die Yamaha gibt keinen Mucks von sich. Den Tränen nahe, glaubt Meier, die unter der Kombi ein „Wings for Life“-Shirt trägt, bereits an den zweiten frühen Ausfall innerhalb von zwei Jahren. Ein Zuschauer macht sie dar-auf aufmerksam, dass von dieser Stelle aus das Biwak nur etwa zwei Kilometer entfernt ist und dass es ihm eine Ehre sei, die berühmte Rennfahrerin dorthin zu bringen. „Äh, und wie?“ Kein Problem, sagt der freundliche Helfer, er habe sein Pferd dabei. Tatsächlich hat sich ausge-rechnet ein waschechter Gaucho diesen Punkt zum Zuschauen ausgesucht. Rin-derhirt und Bikerin entern den drahtigen Klepper und galoppieren ins Biwak. Mit der Servicecrew fährt sie zurück zu ihrem gestrandeten Bike. Ein letzter Versuch – als sei nix gewesen, erwacht der inzwi-schen abgekühlte Motor zum Leben. Meier kann das Rennen fortsetzen.

5: Geisterfahrer unterwegsAuch Robby Gordon und Copilot Andy Grinder gehen kurzfristig getrennte Wege. „Wir sind irgendwo falsch in einen Cañon abgebogen“, erinnert sich Gordon. „Die Piste wurde immer schmaler und schma-ler. Es dauerte eine Weile, bis wir sicher waren, dass wir umdrehen mussten.“ Das Wendemanöver mit dem gewaltigen Hummer in der engen Schlucht ist schon schwierig genug. Dass die eigentlichen Probleme aber damit erst anfangen wür-den, dämmert den beiden Amerikanern, als sie die erste Kurve ansteuern. „Die Pis-te war gerade einspurig, und wir konnten unmöglich erkennen, ob einer den glei-chen Fehler gemacht hat wie wir und uns mit Volldampf entgegenkommt. Die Aus-sicht auf einen Frontalunfall war nicht sehr beruhigend.“ Also bekommt Grinder die undankbare Aufgabe, vorweg zu lau-fen und an unübersichtlichen Stellen das Terrain zu sichern, was das Reisetempo deutlich senkt. Erst als der Cañon sich weitet, darf der Copilot wieder seinen an-gestammten Platz einnehmen.

6: Coach CyrilCyril Despres fährt so überlegen an der Spitze der Motorradwertung, dass er sich eines guten Freundes am anderen Ende

Nasser Al‑Attiyah und Timo Gottschalk: Zwei Generalisten kämpfen bis zum letzten

Tag um den Gesamtsieg: Platz 2!

Nach der Enttäuschung von 2009 heuer der Triumph: 2:12 Minuten Vorsprung für Rallye‑Doppelweltmeister Carlos Sainz

(re.) und Copilot Lucas Cruz.

des Feldes annehmen kann. Der heißt Christian Califano und spielte bis vor einigen Jahren im französischen Rugby-Nationalteam. „Es war schon lange mein Traum, bei der Rallye Dakar mitzufahren“, sagt der 120-Kilo-Koloss. Erfahrung auf dem Motorrad hat er nur wenig. „Er hat abwechselnd zu warme oder zu leichte Klamotten an“, schmunzelt Despres. „Ge-legentlich vergisst er außerdem die Son-nenbrille.“ Weil er auch den einen oder anderen Wegpunkt verpasst, hat Califano bald die dreifache Fahrtzeit seines großen Vorbildes auf dem Konto und ist Gesamt-letzter. Aufgeben kommt für den Ex-Rug-by-Profi trotzdem nicht in Frage. „Cyril gibt sich so viel Mühe mit mir, ich darf ihn einfach nicht enttäuschen.“ Selbst eine auf der Piste stehende Kuh kann ihn nicht bremsen: „Wie ich einen Abwehrblock aus dem Weg räume, habe ich schließlich beim Rugby gelernt.“ Despres zollt seinem Kumpel jedenfalls höchsten Respekt. „Mit mir als Mentor hat Christian es bestimmt nicht einfach. Wenn er morgens losfährt, hat er vor mir mindestens genauso viel Angst wie vor der Wertungsprüfung.“

7: Gache jagt eigenen ServiceDie Fahrer der als Notservice eingesetzten Race-Trucks haben den wohl undankbars-ten Job. Eigentlich würden sie selber gern eine gute Platzierung herausfahren. Aber jedes Mal, wenn einer ihrer Schützlinge ein Problem hat, verlieren sie Stunden durch Reparaturarbeiten mitten in der Wüste. „Da hat mein Notservice wohl kei-nen Bock mehr drauf“, mag sich Philippe Gache gedacht haben, als der Race-Truck des SMG-Teams scheinbar ungerührt an Gaches feststeckendem Buggy vor-beibretterte. Wutschnaubend griff sich der frühere Sportwagenpilot den Toyota eines zufällig anwesenden TV-Teams und stürmte seinem Service-Unimog hinter her: in einem fast serienmäßigen Gelän-dewagen keine einfache Aufgabe. Am Steuer des Unimogs saß der Deutsche Thomas Wallenwein. „Wir haben aus der Entfernung eine Menge im tiefen Sand steckender Fahrzeuge gesehen und uns deswegen für einen anderen Weg durch das Dünenfeld entschieden. Dass Philippe mit dabei war, haben wir nicht erkannt“, rechtfertigte sich der Stuttgarter Spedi-teur. „Zwanzig Minuten später haben wir kurz angehalten, um uns zu orientieren. Wir haben nicht schlecht gestaunt, als Philippe plötzlich wild gestikulierend neben uns aufgetaucht ist.“ Pflichtschul-digst drehte die Unimog-Besatzung um und machte sich an die Bergung von Gaches Buggy. www.redbullmotorsport.com

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Wer glaubt, Köche stünden stets hinterm Herd, der irrt. Sterne-Koch Marcelo Tejedor (re.) sucht höchst-selbst köstliche Algen im Atlantik. Bei jedem Wetter!

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Belebendes für Körper und Geist.

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blauer ringelpulli, abgetragene Jeans, weiße sneakers. rockstars sehen anders aus, das ist auch Jonathan Vandenbroeck alias Milow bewusst. eigentlich wollte der achtundzwanzigjährige auch gar nie ins grelle rampenlicht. songs schreiben, per­sönliche, melancholische, das war sein Ziel, als er als Teenager zur gitarre griff. dass er mittlerweile mit „ayo Technology“ oder „You don’t know“ dennoch an der spitze der charts steht, spricht wohl eher für sein großes Talent als für seinen drang ins scheinwerferlicht.

RED BULLETIN: Auf deinem Blog hast du letztens gepostet: „Neun Städte und sechs Länder in zwölf Tagen. Cool!“ Dir scheint das Leben auf Tour zu gefallen.mILow: Ja, sehr. gerade im nightliner kannst du dich auch auf reisen gemütlich und intim einrichten. du hast dein eige­nes bett, dein Zeug, deine kleine Welt, in die du dich nach jeder show zurück­ziehen kannst. ganz im gegensatz zum Flugzeug. obwohl Fliegen natürlich viel Zeit erspart, macht es dich krank: ein­checken­Warten­Flug­gepäckabholen. immer dasselbe.Beschreib die Situation im Tourbus. Welche Musik hört ihr?eigentlich gar keine. Wir genießen die ruhigen Momente, weil die ohren ohne­hin unter dauerbelastung stehen. aber wir spielen oft sony Playstation. „Pro evolu tion soccer“, seit zehn Jahren mein lieblingsspiel. oder Tennis. aber meis­tens fahren wir ja nachts gleich nach unseren konzerten weiter. und wachen dann in einer neuen stadt auf. Dein erster internationaler Hit hieß „Ayo Technology“, eine Coverversion. Wie kam es dazu?das war vor zwei Jahren. ich war auf Tour mit meinem damaligen album und wollte eine neue coverversion machen. und da

war dieses lied, 50 cents „ayo Techno­logy“. ich hatte den song nur einmal gehört, konnte mich aber noch sehr gut an den refrain erinnern. ich wusste, im Text geht es um Porno und cybersex, und dachte, perfekt, das ist das komplette gegenteil von dem Zeug, das ich sonst so mache. eine coverversion wäre also nicht nur eine herausforderung für mich, son­dern auch für meine Fans. Ein kalkulierter Hit?gar nicht. eigentlich war’s für mich nur

ein kleiner spaß. aber übers internet kamen schnell sehr viele reaktionen dar­auf. Viele leute hören ja auch gar nicht auf den Text, die mögen vor allem die Melodie. Dir selbst scheinen Texte aber schon wichtig zu sein. Ich meine, Songzeilen wie „An ocean, a lake, I need a place to drown“ oder „I’ve seen enough, that’s why I know God left this place long, long time ago“ (aus „The Priest“; Anm.), das klingt ja nicht gerade nach

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Milow verwandelt Hardcore-Rap in sanften Indie-Pop. Und benötigt dafür lediglich eine Gitarre und Melancholie. Der Erfolg von „Ayo Technology“ gibt ihm recht.

Milow live zu Gast im Hangar-7: zwischen Motoren und Melancholie.

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Fastfood-Poesie. Wie viel von dir selbst steckt eigentlich in diesen Songs?das erste Zitat stammt aus meinem frü­hen hit „You don’t know“. und ich muss gestehen, ich kann mich an den jungen Mann, der das lied geschrieben hat, kaum noch erinnern. es geht darum, jung zu sein, es geht um Zweifel, es geht um die großen entscheidungen, die du in die­sem alter treffen musst. und ja, das war schon ich damals. Musik war für mich nie ein hobby. Meine Texte sind eine art The­rapie, eine Möglichkeit, meine dunkleren gedanken herauszulassen. Wie ist das heute? Könntest du heute als erfolgreicher Künstler solche Texte noch schreiben?nein, vermutlich nicht, zumindest nicht über einen hungernden Musiker. aber natürlich gibt’s auch sonst genug elend, das man aufgreifen kann. und was die Menschen oft vergessen, wenn sie sich fragen, warum beispielsweise Thom Yorke (Sänger der Band Radiohead; Anm.) als Multimillionär immer noch so traurige Musik macht: es geht nicht darum, was du in deiner brieftasche hast, es geht dar­um, was dich bewegt. oder wie es bruce springsteen einmal so treffend formuliert hat: gerade als Teenager sammelst du so viele schmerzvolle erfahrungen, dass du als songwriter wohl dein ganzes leben davon zehren kannst. Derzeit bist du mit Band unterwegs, oft spielst du aber auch solo. Nur du und deine Gitarre. Fühlt man sich da gele-gentlich nackt auf der Bühne?gar nicht. ich habe meine karriere als solokünstler in kleinen bars begonnen. erst seit kurzem spiele ich live mit band, was sich zugegebenermaßen sehr gut anfühlt. aber auch wenn ich mit meiner gruppe unterwegs bin, gibt’s bei meinen shows einen kleinen solopart. gerade diese abwechslung ist wichtig, um die aufmerksamkeit der leute zu halten.Wie hältst du bei Konzerten eigentlich die Spannung? Gerade wo deine Musik doch sehr viel Aufmerksamkeit verlangt.erstens sind meine songs selbst geschich­ten, zweitens erzähle ich zwischen den songs kleine anekdoten. background­storys, was mir am Morgen so passiert ist. ich versuche eine Verbindung herzu­stellen, versuche die Wand zwischen der bühne und dem Publikum zu durchbre­chen. damit die leute am heimweg das gefühl haben, als hätte ich in ihrer Woh­nung gespielt. das abgehobene rockstar­gehabe, das ist nicht mein ding.Alle Tourdaten und das Video zur neuen Single „Out of My Hands“ auf milow.com Das Video zu Milows Unplugged-Gig im Hangar-7 gibt’s auf www.hangar-7.com

Drei Fragen an den spanischen Sterne-Koch Marcelo Tejedor (Casa Marcelo in Santiago de Compostela) – und drei interessante Antworten.

Was darf niemals fehlen? „olivenöl!“, antwortet Marcelo Tejedor ganz trocken. der spanier ist kein Freund großer Worte, er setzt seine kreativität lieber am herd ein. und da darf olivenöl als basis der mediterranen küche nicht fehlen. „Man kann es immer und überall verwenden, alles damit verfeinern“, er­klärt er sein Faible und räumt gleichzeitig allen arten von kräutern einen hohen stellenwert ein. „Vor 15 Jahren“, so Teje­dor, „hat man in der spanischen küche kaum frische kräuter verwendet. sie ver­ändern aber jedes gericht positiv, deshalb werden sie immer mehr eingesetzt.“

Mit welcher Zutat musste er sich erst anfreunden? „algen“, sagt Tejedor, die kannte er lange nur getrocknet von sushi. erst vor vier Jahren entdeckte er, dass man sie auch frisch sensationell einsetzen kann. und dass es die besten, nur ein paar kilometer von seinem restaurant entfernt, an der costa de la Muerte gibt. erst langsam ist sein interesse gewachsen, mittlerweile bestellen spitzenköche aus der ganzen Welt die speziellen algen der spanischen atlantikküste direkt bei ihm.Das wichtigste Gerät in der Küche? ganz simpel: die kasserolle, vorzugsweise

aus kupfer, weil die­ses Metall die hitze am besten leitet. Marcelo Tejedor ist im Februar 2010 Gastkoch im Restaurant Ikarus im Salzburger Hangar-7. www.hangar-7.com

Zwölf verschiedene Algenarten entdeckte

Marcelo Tejedor (u. re.) an der spanischen Costa

de la Muerte. Wann im-mer es geht, fährt er mit den Fischern zum Ernten

hinaus auf den Atlantik.

Geschmackssache: Die Geheimnisse der Spitzenköche

Die Entdeckung der Algen

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Vom mount Snowdon in wales erzählt man sich folgende legende: einst hauste hier ein monster namens rhita Gawr, das am liebsten Könige fraß. irgendwann fand es seinen meister in König arthur, der auf die Spitze des bergs kletterte und das Vieh erschlug. So wie der Graupel-schauer im Gesicht sticht und der wind über den Parkplatz am Fuß des Snowdon heult, könnte man jedoch meinen, dass das untier noch höchst lebendig ist.

in unserer Gruppe gibt’s keinen König, aber einen, der uns führt: martin Chester, der Chefinstruktor des national mountain Centre in Plas y brenin. er besitzt auch die höchste Qualifikation der internationalen Vereinigung der bergführerverbände.

der Grund, warum wir uns die nächs-ten sieben Stunden vom Schneesturm durchbeuteln lassen: wir möchten die

Grundbegriffe der orientierung im Ge-lände erlernen. warum? nun: alle sind begeisterte Skifahrer, die ihre liebe zum tourengehen entdeckt haben. weg von übervollen Pisten hin zum Vergnügen, das unberührte abfahrten, wunderbare ausblicke und der Kameradschaftsgeist ähnlich begeisterter „abenteurer“ bieten.

doch tourenskilauf ist gefährlich. du kannst eine lawine auslösen, abstürzen, dich verirren. das verlangt neue Fertig-keiten, die über das hinausgehen, was

du brauchst, um rote Pisten zu bändigen.am Snowdon ging es darum, den „wie

gehe ich nicht verloren?“-teil zu kapieren.also marschieren wir los, mit Karte und Kompass bewaffnet. Chester ruft uns im gleichen moment zurück, nimmt uns bei-des weg, und dann beginnt alles von vor-ne – mit einem prüfenden blick auf die umgebung. Geländemerkmale zu erken-nen und zu lernen, wie man entfernungen durch zählen der zurückgelegten Schritte misst, ist lebenswichtig für bergnovizen.

Im Gelände schlauer sein als der eigene Daumen: Gelehrt wird diese Kunst am Snowdon in Wales.

Der richtige Weg ist das ZielIm Winter abseits präparier-ter Hänge und gesicherter Routen unterwegs zu sein ist der schiere Spaß – wären da nicht Felsfallen, Lawinen und Schneebretter. Es schadet also nicht, exakt zu wissen, wo man sich gerade aufhält.

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ich lerne schnell, dass sechzig meiner Schritte hundert meter bedeuten. Übertra-ge ich das auf die Karte, weiß ich bald, ob ich den richtigen Felsen oder bach erreicht habe. (am Snowdon gibt es nur Felsen oder bäche; da ist die wahrscheinlichkeit, den falschen zu erwischen, recht hoch.)

dann erklärt Chester die Kartensym-bole, lässt sich zu verschiedenen Punkten führen, kommentiert jede aktion. man-che ratschläge, die er gibt, sind simpel, doch stets logisch. etwa der, die Karte im-mer in marschrichtung zu halten – wich-tig, wenn man unter Stress gerät.

bald sind wir reif für den Kompass. dieses Kunststoffding ist nicht nur dafür da, um uns norden zu zeigen. es bestätigt auch, ob wir eine auf der Karte ausge-suchte route einhalten, und es findet (in Verbindung mit der Schrittanzahl) her-aus, wie lang wir bereits unterwegs sind.

die nächsten Stunden stellt mir martin einige herausfordernde aufgaben. auf der großen navigationsskala sind sie un-bedeutend, aber ich habe das Gefühl, mit jeder gelösten zum neuen König der ber-ge zu wachsen. wir klettern über Klippen und Grate, stapfen durch Schnee, balan-cieren über nasse Felsen. einige Stolperer im heftigen wind machen aus dem, was man für eine gerade linie hält, am ende einen unterschied von einigen metern: auf einem diffusen Schneefeld ist das der unterschied zwischen Finden und nicht-finden einer schützenden unterkunft.

als es mittag wird, beginnt mein Kopf zu schmerzen. die ideale zeit dafür, um sich den höhenschichtlinien zu widmen, jenen verschnörkelten linien, die detail-reiche Karten auszeichnen. Je enger sie beisammenliegen, desto steiler das Gelän-de. das interpretieren dieser muster wird höllisch schwierig, ist man müde und un-konzentriert. aber, sagt martin, abseits der Piste es ist lebenswichtig, zu wissen, was als nächstes kommt. und es ist bes-ser, man umfährt eine Klippe, als von ihr herunterzufallen.

als wir uns an den abstieg machen, gibt martin seine besten ratschläge preis: „wenn du denkst, dich verirrt zu haben, bleib nicht still sitzen. Stillstand ändert nichts und gibt dir keine zusätzlichen in-formationen.“ beweg dich und überprüfe alle möglichkeiten, bis eine davon sinn-voll erscheint, sie weiter zu verfolgen.Orientierung im Winter: Das vom Red Bulletin besuchte Plas y Brenin National Mountain Centre in Wales – www.pyb.co.uk – liegt bei Capel Curig in Snowdonia (nahe der Kreuzung der A5 mit der A4086). Ähnliche Kurse oder auch nur Aus­bildungsunterlagen bieten die Alpenvereine in Österreich, Deutschland und der Schweiz (www.alpenverein.de, www.oeav­events.at, www.naturfreunde.at, www.sac­cas.ch)

Dank des ABS-Rucksacks hat Freerider Phil Meier einen Schneebrettunfall beim Big Mountain Skiing überlebt.

Haines, Alaska, April 2009. der Schweizer Freeride-Profi Phil meier checkt mit sei-nen Guides einen hang. Steil ist er, doch der Schnee scheint sicher. dennoch: nach wenigen metern kommt der hang ins rut-schen. „es gibt in den bergen halt immer ein restrisiko“, wird meier später sagen. Sein Glück: beim big mountain Skiing ist er nie ohne lawinen-airbag unterwegs, einen rucksack, der sich entweder per handauslösung oder im Fall einer lawine automatisch zu lebensrettender Größe aufbläst und so nahezu verhindert, dass der Skifahrer verschüttet wird. meier kam in alaska nicht dazu, den abS-rucksack selbst auszulösen: er dachte, dass er dem Schneebrett bereits davongefahren sei. doch: „die lawine erfasste mich und riss mich in die tiefe. der airbag löste schließlich von selbst aus, als ich auf ei-nem Felsvorsprung landete.“ dank des

Stabilisierungs- und auftriebseffekts des airbags, der dem Körper durch zwei luft-kammern ein zusätzliches Volumen von 170 litern verleiht, wurde meier nicht unter dem Schnee begraben und konnte von seinen begleitern rasch geborgen werden: „Über die schnelle hilfe war ich sehr froh, da ich verletzt war. mein linkes bein musste mit 18 Stichen genäht wer-den, außerdem hatte ich einen Seiten-bandriss am rechten Knie erlitten.“

meiers erkenntnis nach dem unfall: „der abS-rucksack sollte so selbstver-ständlich sein wie helm und rückenpro-tektor.“ noch wichtiger klarerweise: „im-mer daran denken, was man macht und wie man es macht – und keine unnötigen risiken eingehen.“ Phils Frau fühlt sich jedenfalls wohler, wenn er das haus samt seinem lawinenrucksack verlässt. www.philmeier.com

Der sich im Ernstfall automa­tisch aufblasende ABS­Ruck­sack kann Hirn nicht ersetzen, minimiert aber das Risiko bei Abfahrten abseits der Pisten.

Sicherheitscheck

Schutzengel

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1 ABS-LAwinenAirBAg ABS hat Flügel! Dass diese Form des Air­bags die bestmögliche ist, um bei einem Lawinenabgang an der Oberfläche zu bleiben und damit zu überleben, bewei­sen Fälle aus der Praxis. Mit einem Zug am Auslösegriff werden sekundenschnell zwei separate Airbags aufgeblasen, die dem gesamten Körper Auftrieb geben und ihn inmitten der enormen Kräfte der Lawine stabilisieren. www.abs-airbag.com

2 CAnon iXUS 120 iSDie bislang schlankste IXUS mit Weit­winkelobjektiv. Die 12,1 Megapixel starke Digital IXUS 120 IS präsentiert sich mit 28­mm­Weitwinkelobjektiv mit 4fach opti­schem Zoom und optischem Bildstabilisator und 6,86 cm (2,7 Zoll)­PureColor­LCD­II in einem edlen Metallgehäuse.www.canon.at

3 CASio Pro Trek Prw-2000T Die ideale Uhr zum Bergsteigen, Klettern, Mountainbiken, Trekking und für extreme Bedingungen. Mit Kompass, Sonnenauf­ und ­untergangsanzeige, Barometer, Höhen­ und Thermometer und ihrem leichten Titanarmband und flachen Gehäuse ist sie aber auch ein edles Accessoire bei jedem Business­Meeting. Weitere Informationen unter: www.protrek.de, www.casio-europe.com

4 AdidAS A143 TerreX ProNamhafte Profi­Alpinisten wie Gerlinde Kaltenbrunner und Robert Jasper haben ihr Know­how in die Terrex Pro von adidas eyewear einfließen lassen: Eine der zentralen Innovationen ist der ab­nehmbare, mit weichem Schaumstoff gepolsterte Twin­Filter. Dieser sorgt dafür, dass die Brille perfekt am Gesicht aufliegt und kein Wind oder Schweiß ins Auge kommt. Selbst bei extremen Temperaturen und starken Niederschlägen kann die Brille so weder beschlagen noch anfrieren. www.adidas.com/eyewear

5 MAMMUT diAMond JACkeTMit einem neuen, sehr aufwendigen Innenleben sorgt die Diamond­Jacke für komfortable Tiefschneeabfahrten. Denn die weiterentwickelte Comfort­Mapping­Technologie setzt drei verschiedene Innenmaterialien an unterschiedlichen Körperzonen ein, ohne das Nahtbild auf der Außenseite zu verändern. Die Gore­Tex Soft Shell­Jacke ist der Diamant der neuen Mammut Snow­Kollektion und führt sie in Sachen Technologie und Funktion sowie Features und Design an.www.mammutsportsgroup.ch

6 Die Sonderedition X2 Flash von TiTAn® Kofferwerk strahlt in sportlich­frischem Paradise Blue – und gilt als das Must Have für dieses Frühjahr. Ideal für modebewusste Globetrotter. Komfort­Plus: 4 Rollen für 360°­Moves. Der Trolley ist in drei Größen ab ca. € 150,– erhältlich. www.titan-kofferwerk.com

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Der einzige Unterschied zum richtigen Leben: Man braucht keinen Helm. Sonst aber kommt das Fahren im F1-Simulator von Red Bull Racing der Wirklichkeit so nahe, wie man ihr im Inneren eines Ge-bäudes nur kommen kann. Ein originales Monocoque ist dabei auf einem sechsfüßi-gen Unterbau montiert, der alle auf der Rennstrecke auftretenden Belastungen simulieren kann: Bremsen, Beschleunigen, Kurvenfahren, Rollen und Gieren. Ein 180-Grad-Panorama zeigt dem Fahrer genau das, was er auch im „richtigen“ F1-Leben zu sehen bekäme, nämlich alle Stre-cken des aktuellen Grand-Prix-Kalenders in haarkleiner Auflösung und akribischer Präzision auch fürs letzte Detail. Gelenkt wird selbstverständlich mit dem originalen Lenkrad des RB5. Nicht von ungefähr erle-digen die Juniors wie Daniel Ricciardo hier ihr Trockentraining, bevor sie einen ersten echten Eindruck von der Formel 1 kriegen (siehe auch Story auf Seite 56). Die Tele-metrie-Aufzeichnung des Simulators ent-spricht der des Rennwagens. Wer hier bril-liert, wird auch auf der Rennstrecke nicht versagen: Der Simulator von Red Bull Ra-cing gilt als fortschrittlichster der gesamten Formel 1. Üblicherweise besteht keine Chance, hier Vettel, Webber und Co auch nur für eine einzige Runde zu ersetzen.

Bis jetzt: Wer sich Red Bull Racing Chal-lenge für iPhone oder iPod im Apple App Store holte, hat die einmalige Chance, in jenem Schalensitz zu landen, der norma-lerweise für Vettel et al. reserviert ist.

Red Bull Racing Challenge brilliert mit sechs Strecken inklusive Training und Quali, Pitstop-Challenge, Trivia-Quiz, Videos der letzten Saison, Soundtrack von Twin Atlan-tic („Vivarium“). Der Contest startet mit Beginn der Formel-1-Saison 2010 und läuft bis in den Herbst. Genug Zeit zum Trainie-ren. Alle Facts zu diesem wirklich außer-gewöhnlichen Preis gibt’s inzwischen auf:www.redbullf1.com

Auf Vettels FersenRed Bull Racing hat den vielleicht modernsten Simulator aller F1-Teams. Wo sonst nur Sebastian Vettel und Mark Webber trainieren, wird schon bald ein iPhone-User sitzen dürfen.

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Der F1-Simulator von Red Bull Racing in Milton Keynes: 180-Grad-Panorama aller aktuellen Strecken …

… originales Monocoque auf sechsfüßigem Unterbau, der alle auftretenden Belastungen simuliert.

Original-Lenkrad des RB5. Normal nur für Racer, ausnahmsweise auch für iPhone-User.

Red Bull Racing Challenge im iTunes Store downloaden und eine ganze Saison lang für den großen Preis trainieren.

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Gute Nacht, London!Das ohnehin schon schrille Nachtleben Londons wird im Februar noch aufregender: The Red Bull Music Academy is in Town! Ein kleiner Guide durch vier Wochen voller verschwitzter Clubnächte, mit einer Rollschuh-Disco und Live-Shows in altehr-würdigen Gemäuern.

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haltung sorgt, greifen nun hochkarätige elektroniker un-ter schirmherrschaft des on-line-musikmagazins „resident advisor“ in die synthesizer-tasten: Carl Craig, moritz von oswald, matmos und andere. 4. red buLL music academy coNcert & Workshop13. Februar 2010 ICA, The MallVerschwitzte leiber im muse-um? das institute of Contem-porary arts macht’s möglich. denn es stellt der red bull music academy seine räume für eine große session zur Verfügung. untertags gibt’s öffentliche lectures von david rodigan und Goldielocks, remix-workshops mit James Pants und kleine Konzerte. nachts verwandeln die en-fants terribles des techno, drums of death, das iCa in einen Club.

5. cuLture cLash 17. Februar 2010 Roundhouse, Chalk Farmseit 1959 ein highlight des londoner musikjahres, seit 1959 das wahrzeichen jamai-kanischer Kultur an der them-se: der notting hill Carnival. als tribut an die wegweisen-den soundsysteme des Karne-vals hostet regisseur und sze-nevater don letts einen Clash mit vier legenden: Jazzie bs soul ii soul, das trojan sound system, Goldies metalheadz und die dubstep-helden digi-tal mystikz. wer die dicksten bässe hat, entscheidet am ende die Crowd.

6. 3d souNdcLash 18. Februar 2010 Royal Albert Hall,Loading Bay diesmal geht’s vom museum in den Club. denn erstmals stellte martyn ware, Grün-dungsmitglied der sheffielder synthpop-heroen the human league, sein objekt „3d au-dioscape“ 2007 bei der bien-nale in Venedig vor. ein inter-face, das es dem dJ erlaubt, sounds ins Publikum zu wer-fen. Klingt spannend, fanden

auch dJs von warp records, ninja tune und hyperdub, die in jeweils zwanzigminütigen sets versuchen werden, das Publikum nach allen regeln der Kunst umzuhauen.

7. roLLerskatiNG Jam4. März 2010 Renaissance Rooms, Vauxhallrein in die leggings und leg-warmers – roller skate disco is back! moodymann, meister des holprigen house, der sei-nen jährlichen event „detroit soul skate“ schon immer in rollschuh-discos veranstaltet hat, bringt Plattentasche und die besten rollerskater seiner heimatstadt mit und zeigt mit seinen dJ-Kollegen von horse meat disco, was eine dance-floor-Pirouette ist. 8. a taste of soNar 5. und 6. März 2010 Roundhouse, Chalk Farmmit einer absolventengalerie, die Flying lotus, hudson mohawke oder J-wow von buraka som sistema umfasst, darf sich die red bull music academy getrost als kleine ta-lentschmiede elektronischer musik bezeichnen. wer also könnte besser regelmäßig eine bühne am katalanischen sónar Festival kuratieren? – exquisiter zweitägiger Vor-geschmack auf das Festival in barcelona!

9. 12 × 12 11. März 2010Scala, Kings CrossZwölf mal zwölf, das gibt 144. so viele minuten wird das soundsystem der scala glühen. Zumindest ungefähr, denn wenn zwölf dJ-helden von Jazzie-b bis Zinc jeweils zwölf minuten an den Plattenspie-lern stehen, werden sich Zuga-ben wohl nicht vermeiden las-sen. Für optisches Vergnügen sorgen die VJ-magier hexasta-tic. 144 minuten lang. oder vielleicht ein wenig länger. Red Bull Music Academy in London: 7. Februar bis 12. März 2010 Tickets, weitere Events und News: www.redbullmusicacademy.com

1. book sLam 10. Februar 2010 Shoreditch Town Halllondons erster nächtlicher literaturclub. autoren und dichter, von dreda say mit-chell bis zum Komödianten doc brown, wechseln sich am mikrofon mit jungen londoner Grime-mCs ab. 2. siN city 12. Februar 2010 Plan B, Brixton die wände des kleinen Clubs Plan b vibrieren, wenn drei Generationen von bass-apolo-

geten die bühne entern: Von dub-legende david rodigan über the scientist bis zu dub-step-durchstartern wie apple-blim überbieten einander die reggae- und dancehall-Größen.

3. south baNk ceNtre12. Februar 2010 Royal Festival Hall, Southbank Centredas soundlabor in der royal Festival hall: dort, wo sonst das london Philharmonic or-chestra für abendliche unter-

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Das Red Bull TV-Fenster auf ServusTV ist auf drei Arten zu empfangen:

1. Via Kabel (die Liste aller Kabelnetze in Österreich, Deutschland und der Schweiz finden Sie unter www.servustv.com).2. Via digitale Antenne (DVB-T): Um ServusTV in Ihre Programmliste aufzu-nehmen, müssen Sie lediglich den Sender-suchlauf starten.3. Direkt und unverschlüsselt via Satellit (DVB-S). Zum Empfang benötigen Sie nur eine digitale Satellitenanlage mit ent-sprechendem Empfänger. Zusätzlich zur Verbreitung in der gängigen Standard-auflösung können Sie ServusTV auch im hochauflösenden HD-Standard empfangen. Dazu benötigen Sie einen HD-tauglichen Satellitenempfänger sowie ein HD-fähiges Fernsehgerät.

Um ServusTV/ServusTV HD auf Ihrem Satellitenempfänger zu installieren, haben Sie drei Möglichkeiten: 1. Automatisches Update. Viele Satelliten-empfänger erkennen neue Sender selbst-tätig und aktualisieren Ihre Programmliste entsprechend.2. Sendersuchlauf. Verfügt Ihr digitaler Satellitenempfänger über die Möglichkeit eines Sendersuchlaufs, werden automatisch alle neuen Sender in die Programmliste aufgenommen.3. Manuelle Suche. Die dafür notwendigen Empfangsdaten lauten: für ServusTV Sat Satellit Astra 19,2 Grad Ost, Frequenz 12.663 GHz, Polarisierung horizontal, Symbolrate 22.000, FEC 5/6 bzw. für ServusTV HD Sa-tellit Astra 19,2 Grad Ost, Frequenz 11.303 GHz, Polarisierung horizontal, Symbolrate 22.000, FEC 2/3, Modulation 8PSK, Übertragungsart DVB-S2.

Alle Infos dazu unter: www.servustv.com/empfangen.html

So sind Sie im Bild

Volles ProgrammRed Bull TV: Jede Menge Action auf Ihrem Bildschirm.

Red Bull linecatcheR 2010Samstag, 6. Februar, 23.00 UhrFreeride traf Freestyle am 12. Januar 2010. Ein atemberaubender Kampf Mann gegen Mann sowie Mann gegen Berg.

SAMSTAg6. Februar

SonnTAg7. Februar

22.30 Tracking EeroEpisode 5: „Canada continu-ed … Terje and Jake show up“

23.00 HighlightsRed Bull Linecatcher 2010

23.15 HighlightsRed Bull Cold Rush

23.30 HighlightsRed Bull: New Year. No Limits. Travis Pastrana be-grüßte das Jahr 2010 mit einem 82-Meter-Sprung in einem Rallyeauto.

00.00 Adventure Circus„Enjoy“

01.00 Cliptomaniacs Entertainment-Show

01.30 nightflight Vogue Club, Athen, DJ Markus Schulz

04.30 Cliptomaniacs Entertainment-Show (WH)

05.00 Highlights Red Bull Linecatcher 2010 (WH)

05.30 Highlights Red Bull: New Year. No Limits. (WH)

06.00 Tracking Eero (WH)

06.30 Adventure Circus „Enjoy“ (WH)

22.30 Tracking EeroEpisode 6: „So much history! A roadtrip around Europe“

23.00 Best of HighlightsRed Bull Uncharted

23.30 Classic HighlightsRed Bull Fuel and Fury: spektakuläre Bilder und die fettesten Tricks vom Free-style-Snowmobile-Event

00.00 Adventure Circus„Knockout – the 10th Round“: Snowboarden in den Weiten des Himalaya – großes Kino!

00.30 Cliptomaniacs Entertainment-Show

01.00 nightflightSpace, Ibiza,DJ Deadmau5

04.00 Cliptomaniacs (WH)

04.30 Tracking Eero (WH)

05.00 Adventure Circus „Knockout – the 10th Round“ (WH)

05.30 Best of Highlights Red Bull Uncharted (WH)

06.00 Classic Highlights Red Bull Fuel and Fury (WH)

06.30 Tracking Eero (WH)

07.00 Adventure Circus „Knockout – the 10th Round“ (WH)

22.00 Momentum – What drives you Mick Fanning (AUS)

22.30 The Film Festival in Your Living Room „Night“: preisgekrönte Doku über die Magie der Nacht

00.00 Talking Music: The DocumentaryRed Bull Music Academy: Kapstadt, Teil 2

00.30 Talking Music: The Lecture Carl Craig

01.30 Talking Music: The Documentary (WH)

02.00 Talking Music: The Lecture Tony Allen

03.00 Talking Music: The Documentary (WH)

03.30 Talking Music: The Lecture Carl Craig (WH)

04.30 The Film Festival in Your Living Room „Night“ (WH)

06.00 Momentum – What drives you Mick Fanning (WH)

22.00 Ultimate Ride Steve Fisher, Teil 1

22.30 The Film Festival in Your Living Room „Waveriders“

00.00 Talking Music: The DocumentaryRed Bull Music Academy: São Paulo

00.30 Talking Music: The Lecture Patrick Pulsinger

01.30 Talking Music: The Documentary (WH)

02.00 Talking Music: The Lecture Robert Owens

03.00 Talking Music: The Documentary (WH)

03.30 Talking Music: The Lecture Patrick Pulsinger (WH)

04.30 The Film Festival in Your Living Room „Waveriders“ (WH)

06.00 Ultimate Ride Steve Fisher (WH)

ultimate Ride: steve FisheRSonntag, 14. Februar, 22.00 UhrKajak-Legende Steve Fisher kehrt dahin zu-rück, wo für ihn alles begann: auf die heim-tückischen Stromschnellen des Sambesi.

SAMSTAg13. Februar

SonnTAg14. Februar

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22.30 Mentawai DreamsEpisode 2: The New School

23.00 Highlights Freeride World Tour Sotschi, Russland

23.30 Highlights Red Bull Big Tune

00.00 Adventure Circus„Apples and Oranges“: Snowboarder zeigen das Beste aus ihrer umfang-reichen Trickkiste.

00.30 Adventure Circus „Get Lucky“: modernes Ex-trem-Skifahren von Park über Backcountry bis Big Mountain und Urban Riding

01.15 Cliptomaniacs Entertainment-Show

01.45 nightflightPacha, New York, DJs: C. Lawrence, Ronski Speed

04.45 Cliptomaniacs (WH)

05.15 Highlights Freeride World Tour Sotschi, Russland (WH)

05.45 Highlights Red Bull Big Tune (WH)

06.15 Mentawai Dreams (WH)

06.45 Adventure Circus„Get Lucky“ (WH)

07.30 Adventure Circus„Apples and Oranges“ (WH)

22.00 Ultimate Ride Steve Fisher, Teil 2

22.30 The Film Festival in Your Living Room „Love the Beast“: Schau-spieler Eric Bana und sein Ford XB Falcon Coupé

00.00 Talking Music: The DocumentaryRed Bull Music Academy: London, Teil 1

00.30 Talking Music: The Lecture Just Blaze

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02.00 Talking Music: The Lecture Cut Chemist

03.00 Talking Music: The Documentary (WH)

03.30 Talking Music: The Lecture Just Blaze (WH)

04.30 The Film Festival in Your Living Room „Love the Beast“ (WH)

06.00 Ultimate Ride Steve Fisher, Teil 2 (WH)

22.00 Ultimate Ride Robbie Maddison & Rhys Millen, Teil 1

22.30 The Film Festival in Your Living Room „Run for Your Life“: ein Mann und seine Passion – Fred Lebow über den Lauf-sport und die Anfänge des New York City Marathons

00.15 Talking Music: The DocumentaryRed Bull Music Academy: London, Teil 2

00.45 Talking Music: The Lecture Jimmy Douglass

01.45 Talking Music: The Documentary (WH)

02.15 Talking Music: The Lecture Larry Heard

03.15 Talking Music: The Documentary (WH)

03.45 Talking Music: The Lecture Jimmy Douglass (WH)

04.45 The Film Festival in Your Living Room „Run for Your Life“ (WH)

06.30 Ultimate Ride (WH)

22.00 Ultimate Ride Robbie Maddison & Rhys Millen, Teil 2

22.30 The Film Festival in Your Living Room „Surfwise“

00.15 Talking Music: The DocumentaryRed Bull Music Academy: Dublin, Teil 1

00.45 Talking Music: The Lecture Bun B

01.45 Talking Music: The Documentary (WH)

02.15 Talking Music: The Lecture John Dent

03.15 Talking Music: The Documentary (WH)

03.45 Talking Music: The Lecture Bun B (WH)

04.45 The Film Festival in Your Living Room „Surfwise“ (WH)

06.30 Ultimate Ride (WH)

love the BeastSonntag, 21. Februar, 22.30 Uhrder australische Schauspieler Eric Bana von seiner privaten Seite: mit Familie, mit Freunden und mit seinem Ford XB Falcon.

SAMSTAg20. Februar

SonnTAg21. Februar

mentawai dReamsSamstag, 27. Februar, 22.30 Uhrin teil 2 (Serienstart: 20. Februar) zeigen New-School-Vertreter Jordy Smith und Ju-lian Wilson, wohin sich Surfen entwickelt.

SAMSTAg27. Februar

SonnTAg28. Februar

the BSamstag, 6. März, 00.00 UhrSnowboarden at its best – in den Groß-städten dieser Welt und im Backcountry in den Bergen von Alaska und Neuseeland.

SAMSTAg6. März

SonnTAg7. März

Sonntag, 7. März, 22.30 Uhr. dorian „doc“ Paskowitz hat gemacht, wovon viele ihr Leben lang nur träumen. Er brach in den sechziger Jahren aus seiner gesicherten Existenz als Arzt aus und machte sich mit seiner Frau und den neun Kindern auf den Weg, um die besten Strände dieser Welt zu besurfen. regisseur doug Pray zeigt nicht nur Filmdokumente aus dem abenteuer-lichen Leben der Familie, er zeigt auch, was aus den Kindern geworden ist.

surfwiseEin Wohnmobil, ein Elternpaar, neun Kinder und elf Surf-bretter – die wahre Geschichte der Familie Paskowitz.

22.30 Mentawai DreamsEpisode 3: From Rookie to Pro

23.00 Best of Highlights„Crashing Mountain“: Surviving the perfect ava-lanche. Freeskierin Andrea Binning gerät bei einem Doku-Dreh in eine Lawine.

23.30 Highlights„White Style“: Schnee, Holz, Mountainbikes und die besten Fahrer der Welt

00.00 Adventure Circus „The B“: der neue Snow-board-Film aus der Team-schmiede von Burton

00.45 Cliptomaniacs Entertainment-Show

01.15 nightflightBringt die tollsten Clubs der Welt in dein Wohnzimmer.

04.15 Cliptomaniacs (WH)

04.45 Best of Highlights „Crashing Mountain“ (WH)

05.15 Highlights „White Style“ (WH)

05.45 Mentawai Dreams (WH)

06.15 Adventure Circus„The B“ (WH)

22.30 Mentawai DreamsEpisode 1: „Making the Dif-ference“. Profi-Surfer rund um Mick Fanning entdecken neues Terrain in Indonesien.

23.00 Best of HighlightsMotocross of Nations

23.30 HighlightsBurton European Open 2010

00.00 Adventure Circus„Turbo“: Freeskiing in Quebec City und Alaska

01.00 Cliptomaniacs Entertainment-Show

01.30 nightflight SpecialMelt! Festival, Ferropolis, u. a. mit Thunderheist, Boy 8-Bit

04.30 Cliptomaniacs Entertainment-Show (WH)

05.00 Best of Highlights Motocross of Nations (WH)

05.30 Highlights Burton European Open (WH)

06.00 Mentawai Dreams (WH)

06.30 Adventure Circus „Turbo“ (WH)

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hot SPotSDie besten Events des Monats rund um die Welt.

FIS SkISPrung WeltcuP6./7. 2. 2010Im Vorjahr waren die Österrei-cher auf der Mühlenkopfschanze nicht zu schlagen. Es gab einen Sieg im Nacht-Teamspringen so-wie einen Einzelerfolg zu feiern.Willingen, Deutschland

eISSPeedWay WeltcuP6./7. 2. 2010Der erste finale Weltcup-Show-down findet für Franky Zorn in der russischen Industriestadt an der Wolga statt.Togliatti, Russland

red Bull drIFt n Ice7. 2. 2010Mike Whiddett lädt einen lokalen Drift-Spezialisten zu einer ein-zigartigen Show auf ungewohnt eisigem Terrain ein.Hokkaido, Japan

red Bull uPSIde doWn12. 2. 2010Beim In-City-Einladungsbewerb werden 16 der besten Snowboar-der ihr Können auf einem außer-gewöhnlichen Parcours demons-trieren, der sowohl Step-up- als auch Down-Manöver zulässt.Arc Electronica Center, Linz, Österreich

XXI. olymPISche WInterSPIele12. – 28. 2. 2010Nach Montréal 1976 und Calgary 1988 ist Vancouver die dritte ka-nadische Stadt, die Olympische Spiele ausrichtet. In 15 verschie-denen Disziplinen stehen insge-samt 86 Medaillenentscheidun-gen auf dem Programm.Vancouver, Kanada

FIS SkIlanglauF WeltcuP5./6. 2. 2010Im kanadischen Canmore werden die 10 Kilometer der Damen, die 15 Kilometer der Herren und je-weils ein Sprint ausgetragen.Canmore, Kanada

SImPel SeSSIon 105. – 7. 2. 2010Die Simpel Session feiert ihren zehnten Geburtstag. Dabei wer-den die besten BMX-Biker und Skateboarder auch heuer wieder für ein Trickspektakel der Extra-klasse sorgen.Tallinn, Estland

red Bull Street Style QualIFIkatIon6. 2. 2010Frei nach dem Motto „3 Minuten, 2 Spieler, 1 Ball“ matchen sich die 16 besten Fußball-Akrobaten um ein Ticket für das Red Bull Street Style-Finale in Kapstadt.SkateArea 23, Wien, Österreich

FIS SnoWBoard WeltcuP6. 2. 2010Letzte Formüberprüfung, bevor es zu den Olympischen Spielen nach Vancouver geht. In den Bayerischen Alpen gibt es für Damen und Herren Weltcup-punkte im Parallel-Riesentorlauf.Sudelfeld, Deutschland

ama SuPercroSS6. 2. 2010Der fünfte Stopp der amerika-nischen Motocross-Serie findet an der Südspitze Kaliforniens im Qualcomm Stadium statt – einst, im Jahr 1998, Austra-gungsort der Super Bowl XXXII.San Diego, USAB

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m o r e b o d y & m i n dred Bull oPen Ice

20. 2. 2010Das internationale Finale des Eis-

hockeyturniers in seiner ursprüng-lichen Form: vier gegen vier, auf

einem zugefrorenen See, 15 Minuten lang ohne Unterbrechungen.

Lake Calhoun, Minneapolis, USA

SuPer BoWl XlIV7. 2. 2010

In den USA verfolgten im Vorjahr 98,7 Millionen TV-Zuschauer den

dortigen Sporthöhepunkt des Jahres. Die Super Bowl holten sich damals übrigens die Pittsburgh Steelers.Dolphin Stadium, Miami, USA

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SV JoSko rIed – red Bull SalzBurg13. 2. 2010König Fußball regiert wieder. Als Tabellenzweiter, zwei Punkte hinter Rapid Wien, startet Red Bull Salzburg gegen Ried in die Frühjahrssaison.Keine Sorgen Arena, Ried, Österreich

WIld In the ParkS13. 2. 2010Dieser Skateboard-Contest bie-tet absolut freien Wettbewerbs-zugang. In drei Zonen mit ver-schiedenen Obstacles können sich jeweils 15 Teilnehmer frei bewegen und versuchen, den spektakulärsten Trick zu zeigen.Riverside Skate Park, Melbourne, Australien

naScar SPrInt cuP SerIeS14. 2. 2010Nach dem Auftakt zur 62. Saison mit dem jährlichen Budweiser Shootout geht es beim Daytona 500 um die ersten Punkte für den „Chase for the Sprint Cup“. Daytona International Speedway, USA

red Bull kIteForce15. 2. 2010Der Rosenmontag ist in Grie-chenland und Zypern ein Feier-tag mit dem schönen Brauch, bunte Drachen steigen zu lassen. Das Red Bull KiteForce Team wird bei diesem farben-frohen Schauspiel ebenfalls an zwei Orten vertreten sein.Athen, Griechenland

ec graz 99erS – ec red Bull SalzBurg19. 2. 2010Nach diesem 54. und letzten Spiel des Grunddurchgangs ste-hen die Playoff-Paarungen fest. Wen dürfen die Roten Bullen im Viertelfinale erwarten?Eisstadion Graz-Liebenau, Österreich

malamute challenge21. 2. 2010Bereits zum vierten Mal messen sich spanische, italienische und französische Snowboarder bei diesem Dreiländerkampf.La Molina, Lleida, Spanien

BoSton celtIcS – cleVeland caValIerS25. 2. 2010Rajon Rondo trifft mit den Boston Celtics (Atlantic Division) auf den Führenden der Central Division mit den Star-Spielern LeBron James und Shaquille O’Neal.TD Banknorth Garden, Boston, USA

auStrIan FreeSkI oPen 201025. – 28. 2. 2010Der größte offene Freeski-Event Österreichs wartet heuer wieder mit einer tollen Besetzung auf. Zugesagt haben u. a. Russell Henshaw und Oscar Scherlin.Kaprun, Österreich

FreerIde World tour27. 2. 2010Das Skigebiet in der Sierra Neva-da von Kalifornien gilt als Mekka des Big Mountain Skiing in den USA. Die besten Freeskier bahnen sich ihren Weg über die Tram-Face-Strecke, die normalerweise nicht befahren werden darf.Squaw Valley, USA

red Bull under my WIng27./28. 2. 2010Red Bull-Paragleiter Hernán Pitocco gibt sein Wissen an die lokale Amateur-Szene weiter. Sonntagnachmittags darf aber natürlich auch eine gepflegte Party am beliebten Pescadores Beach nicht fehlen. Lima, Peru

red Bull StraIght doWn27./28. 2. 2010Heuer werden rund 600 Teilneh-mer – natürlich auch internatio-nale – beim Ski-und-Snowboard-Massenstartrennen auf dem 1984 Meter hohen Kasprowy Wierch erwartet.Zakopane, Polen

aSP World tour27. 2. – 10. 3. 2010Der erste Saisonbewerb ver-sammelt die weibliche und männliche Surfelite. Der amtie-rende Weltmeister Mick Fanning, Jordy Smith und Adriano de Souza starten beim Quiksilver Pro, Sally Fitzgibbons tritt beim Roxy-Pro-Bewerb an.Goldcoast, Australien

Standard lüttIch – Fc SalzBurg

18. 2. 2010In den Gruppenspielen der Europa

League blieb der FC Salzburg als ein-zige Mannschaft ohne Punkteverlust.

Jetzt gilt es, den amtierenden bel-gischen Meister zu besiegen.

Stade Maurice Dufrasne, Lüttich (Liège), Belgien

Wrc SchWeden-rallye9. – 14. 2. 2010

Kimi Räikkönens Rallye-Premiere. Die schwedische Strecke findet sich

nach einem Jahr Pause wieder im Rennkalender und ist Auftakt der

Weltmeisterschaft 2010.Karlstad, Schweden

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Red Bull Moonlighting4. – 10. 2. 2010Was gibt es Romantischeres, als im Mondschein (und unter zwei neun Meter hohen Lichttürmen) an einem ruhigen, abgelegenen Plätzchen zu surfen?Auckland, Neuseeland

unsound Festival 4. – 14. 2. 2010Der Held des arty Pop trifft auf den Meister der Pop-Art: Carl Craig, sehr lebendige Detroit-Legende, hüllt Andy Warhols Stummfilme live in ein technoid luftiges Soundkleid. Dazu noch elektronische Zartbitter-Pralinen vom Moritz von Oswald Trio über Radian bis Pole.Verschiedene Austragungsorte, New York, USA

viRal Radio night Mit diMlite5. 2. 2010Zwar ticken seine Beats nicht so präzise wie ein Uhrwerk, dafür schlagen seine Sounds Blasen wie schmelzender Käse. Genug der Klischees, Dimlites psyche-delische Klangwelten zwischen Hip-Hop, Jazz und Electronica gehören zum Aufregendsten, was die Schweiz zu bieten hat. Findet auch Cinnaman, der Boss dieser Nacht.Trouw, Amsterdam, Niederlande

RasteR-noton-aBend6. 2. 2010Musik kann dem Ohr seine Grenzen aufzeigen. Das macht das deutsche Elektroniklabel Raster-Noton seit zehn Jahren und steht dafür sogar mit seinem zweiten Namen: Archiv für Ton und Nichtton. Passt also, dass die Plattenschmiede beim Medien-kunst-Festival Transmediale einen Abend mit seinen Zugpferden von Atom™ bis Senking bestreitet.WMF, Berlin, Deutschland

ashtRay electRic6. 2. 2010„Bonjour“ heißt das Debütalbum der südafrikanischen Newcomer-Band Ashtray Electric. Ein „Will-kommen“ an alle Musikfans, deren Herzen für melancholi-schen Indie-Rock à la Interpol schlagen. Herzen, die, spätes-tens wenn Sänger André Pienaar lasziv „The Wine Tastes Sweeter with You“ ins Mikro schmachtet, gebrochen werden.Campsite, Swellendam, Südafrika

Red Bull thRe3style6. 2. – 14. 3. 2010Gäbe es ein Gymnasium für DJs, wäre das ihre Maturaprüfung. Zukünftige lokale Superstars treten bei einer Tour durch Ka-nada gegeneinander an. Genau 15 Minuten lang haben sie Zeit, um drei verschiedene Musikstile zu präsentieren. Der Sieger darf im Herbst beim großen interna-tionalen Finale in Paris antreten.Verschiedene Locations, Kanada

Mano le tough7. 2. 2010Von Dublin nach Berlin, von Minimal zu Dada-Disco, so sieht die Reise des Red Bull Music Academy-Absolventen Mano Le Tough aus. Dass der Ire weitere B

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PeteR hookJoy Division und New Order wa-ren gestern. Mit uns sprach der Bassist über seine neue Platte und sein neues Buch (S. 92).

Manchester, Großbritannien

die Macht deR nachtMehr als einmal um die Welt für alle, die nie müde werden.

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aFRo Picks: siMBa12. 2. 2010

Lee Kasumba, die „gesalbte Mutter des Hip-Hop“, wird die Radio- und

TV-Moderatorin genannt. Mit ihrem Kollegen DJ Kenzhero veranstaltet

sie die Konzertreihe „Afro Picks“ mit jungen Acts. Erster Gast: der mosam-

bikanische Rapper Simba.OST Club, Newtown, Südafrika

Page 91: The Red Bulletin_0210_GER

the hivesEin Treffen mit der schwedi-

schen Band zu organisieren ist nichts für schwache Nerven.

Uns gelang es, die Jungs beim Air & Style zu treffen (S. 96).

Innsbruck, Österreich

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thoMas tRoelsenDer dänische Musikprodzent

und Hit-Lieferant weiß, wo es in der Hauptstadt gutes Smørre-brød gibt. Nur mit Clubs kennt

er sich nicht aus (S. 95).Kopenhagen, Dänemark

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heiße Dancefloor-Pfeile im Köcher hat, das verspricht seine kommende Single auf Prins Thomas’ renommiertem Label Internasjonal.Twisted Pepper, Dublin, Irland

the vivian giRls8. 2. 2010Vier Akkorde für ein Halleluja: Das Brooklyner Frauentrio zieht dem Surfpop mit Verzerrer-Gitar-renpedalen die Löffel lang, ver-wandelt liebliche Strandhymnen in verrauschte Punk-Kracher.Crepe Place, San Diego, USA

Plastician9. 2. 2010 East London Grime und South London Dubstep, der britische Elektroniker saugt die wichtigs-ten Strömungen seiner Heimat-stadt auf und amalgiert daraus einen wummernden Bas(s)tard, der keine Gefangenen macht.Tuesday Club, Sheffield, Großbritannien

vaMPiRe Weekend10. 2. 2010Mit ihren gebügelten Hemden, Pullundern und Bubi-Frisuren erinnern die vier New Yorker Boys an Bücherwürmer. Zum Glück hat ihre clevere Indie-Mucke aber kein bisschen Harry-Potter-Charme. Zackiger New Wave und ausladender Afrobeat sind die Inspirationsquellen ihres neuen Albums „Contra“.O² Academy, Birmingham, Großbritannien

RosenBall11. 2. 2010Während die Pinguine zum Opernball watscheln, sind im Palais Auersperg die Paradies-vögel los: Zum 19. Mal bittet Miss Candy aufs Tanzparkett. Das Motto heuer: Glam Jam. Ob sich da auch das DJ-Aufgebot von Ben Klock bis Patrick Pul-singer in schrille Schale wirft?Palais Auersperg, Wien

glass candy & desiRe12. 2. 2010Italians Do It Better – gerade in New York. Das bewiesen schon Michael Corleone und Madonna. Mike Simonetti hat den T-Shirt-Spruch zum Plattenlabel-Namen erhoben und fördert junge Pop-Acts zwischen Synthesizer-Romantik und Italo-Kitsch. Zwei

Sprösslinge, Glass Candy und Desire, sind in Europa unterwegs. Plano B, Porto, Portugal

night oF the JuMPs13./14. 2. 2010Die neue FIM FMX World Cham-pionship startet mit den Diszi-plinen Hochsprung, Whipcontest und Freestyle.O² World, Berlin, Deutschland

luciano16. 2. 2010Lucianos Minimal-House ist so perlend wie Champagner, klingt, als prassle Goldstaub aus den Boxen. So funktionieren die Tracks des Schweizer Exil-Chi-lenen in beiden Welten: im Club wie im Wohnzimmer. Ein wahrer Wellnessurlaub für die Ohren.Warung Beach Club, Itajaí, Brasilien

Beach house17. 2. 2010Darüber sind sich MGMT, Grizzly Bear und The Strokes einig: Beach House, das sind die neuen Helden. Das Duo aus Baltimore verwebt geschmeidige Keyboards mit softem Songwriting. Dream-pop eben. Gitarrenmusik, zu der es sich in ihrer Verspieltheit per-fekt träumen lässt. Und Pop von einer Qualität, von der andere Bands nur träumen können.Bush Hall, London, Groß­britannien

david RyshPan17. 2. 2010Béla Bartók, Radiohead, Miles Davis bezeichnet der junge Ka-nadier als drei seiner wichtigs-ten Einflüsse. Und so vielschich-tig klingt David Ryshpans Musik: experimentell bis jazzig, zart bis pompös, verspielt bis verkopft. Grenzen waren eben schon im-mer nur zum Überschreiten gut. SOJO Upstairs, Montreal, Kanada

PlaygRound WeekendeR18. 2. 2010Ein Festival wie ein Jahrmarkt für coole Kids: Outdoor-Kino, Kaba-rettbühne, Yoga-Zelt und Futter aus aller Welt. Was wünscht man sich mehr? Gute Musik, stimmt. Doch auch für die ist beim Play-ground Weekender mit Gaslamp Killer, Jamie Lidell, Ewan Pearson oder Prins Thomas im sommerli-chen Sonnenuntergang gesorgt.Del Rio Riverside Resort, Hawkesbury River, Australien

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Club zu erzählen. Damals hätte niemand von uns gedacht, dass sich damit Geld verdienen ließe. In erster Linie wollten wir einfach einen Ort haben, an dem wir uns volllaufen lassen konnten.

Dennoch habt ihr das mit der Musik sehr ernst genommen, oder?Ja, klar. Aber als Musiker bist du einfach ein Jammerlappen. Sogar zur Hoch-Zeit der Haci-enda haben wir uns beschwert. Aber natürlich, ohne irgendetwas zu unternehmen. Sonst hätten wir ja nicht so schön weiterjammern können.

Dabei warst du doch eigentlich ziemlich erfolgreich …Es gibt zwei Arten von Erfolg. Die eine wird an Geld gemessen, die andere an der Reputa-tion. Ich denke, das Interessante an meinen Bands New Order und Joy Division war, dass wir zwar sehr angesehen waren, im finanziel-len Sinn aber immer kämpfen und hart arbei-ten mussten.

Und dennoch machst du noch immer Musik.

Red Bulletin: Dein Buch „The Hacienda: How Not to Run a Club“ erscheint dieser Tage. Warum hast du gerade jetzt einen neuen Club eröffnet?Peter Hook: Diesmal waren wir vorsichtig! Wir möchten in dieser Location neuen Bands die Möglichkeiten für Gigs bieten. Die Simon Cowells dieser Welt versuchen ja gerade, die Musik zu Grabe zu tragen, anstatt ihr zu hel-fen, darum freut es mich, dass ich da jetzt involviert bin. Wäre das Leben perfekt, würden wir Fehler nur einmal machen. Leider ist das aber nicht so, darum werde ich dann noch ein Buch herausbringen mit dem Titel „How Not to Run a Club 2“ oder „How to Run a Club“. Hoffentlich Letzteres.

In deinem Buch schreibst du über eure Fehler. War es für dich rückblickend eine schöne Zeit?Immer, wenn ich betrunken bin, kommt ir-gendwann der Punkt, an dem ich anfange, der Hacienda nachzutrauern. Was für ein wunder-voller Ort das war, mit all seinen Höhen und Tiefen. Es gibt so viele Anekdoten über den

Klartext

Off the HookDer einstige Bassist von Joy Division und New Order spricht über seinen neuen Nachtclub, sein neues Buch und seine neue Platte.

Während seiner Zeit bei der Post-Punk-Band

Joy Division nannte man Peter Hook den „Bassis-ten, der dachte, dass er

Leadgitarre spiele“. Heute ist sein drahtiger

Sound legendär.

Die erste Platte von Freebass (Peter Hooks neuer All-Star-Band mit Mitgliedern von Pri-mal Scream und The Smiths; Anm.) ist gera-de fertig geworden! Ich muss zugeben, die Fertigstellung des Albums hat länger ge-braucht, als ich dachte. Kein Wunder, Mani (Gary Mounfield; Anm.) ist bei Primal Scream sehr eingespannt, Andy Rourke lebt in New York. Aber ich finde, die Zeit hat der Platte gutgetan. Momentan überlegen wir, in wel-cher Form wir sie nun verkaufen sollen.

Wie meinst du das?Keiner kauft heute noch Musik, die Leute laden sie sich illegal aus dem Netz. Die Ver-käufe von New Orders physischen Tonträgern sind zuletzt ungefähr um 98 Prozent zurück-gegangen. Und wenn dann jemandem wie Lily Allen der Kragen platzt und sie sich dar-über beschwert, machen sich alle über sie lustig. Mal ganz ehrlich: Wenn ich zum Bei-spiel Stuckateur wäre und die Leute am Ende des Tages beschließen würden, mir für meine Arbeit doch kein Geld zu geben, wäre ich auch ziemlich sauer.

PeTer HooKManchester

Page 93: The Red Bulletin_0210_GER

iF, ivan sMagghe, chloé18. 2. 2010Der Italo-Sammler, der Elektro-Punk und die Grande Dame des Minimal House: ein Trio mit zwei Nadeln. Plattennadeln. Und einer Schubkarre voller Elektro-, House- und New-Wave-Perlen, strahlender als die Spiegel der Discokugel. Rex Club, Paris, Frankreich

6th BoRough PRoJect & soul Renegades19. 2. 2010Die alte Dame „Disco“ erlebt ein Comeback! Allerdings nicht im Stil schmalziger Gloria-Gaynor-Schnulzen, sondern in einer entschlackten, revitalisierten Form zwischen Dub und Spacesounds. Das 6th Borough Project ist da nicht unschuldig daran, unterfüt-tert es die Disco-Reinkarnation doch obendrein mit zerhackten Soul-Elementen. Blackfriars Basement, Glasgow, Schottland

FouR tet & nathan Fake19. 2. 2010Die beiden britischen Verfechter der digitalen Lagerfeuerromantik gemeinsam auf der Bühne. Mit Laptops statt Gitarren, mit elektro-nischen Fiepsern statt loderndem Knistern. Und Four Tets phantas-tischem neuem Album „There Is Love in You“.Empty Bottle, Chicago, USA

PaPeR BiRd19. 2. 2010Einen besseren Künstlerinnen-namen hätte Anna Kohlweis wohl nicht finden können: Paper Bird. Zart, zerbrechlich und dennoch er-haben, unberührbar sind die Songs der Wahlwienerin, aufgenommen in ihrem Heimstudio mit ihrer Gitarre, polternden Drums, einem Akkor-deon und der Freundesschar als Background-Chor.ARGEkultur, Salzburg, Österreich

hoMegRoWn Festival20. 2. 2010Neuseeland hat schon so manche Musiksensation hervorgebracht: von den Punkrock-Helden The Enemy über die Reggae-Visionäre Fat Freddy’s Drop bis hin zu den jungen Indie-Ikonen The Datsuns. Letztere führen bei der großen Werkschau „Homegrown“ eine Legion frischer Kiwi-Bands wie The Feelers, Cut Off Your Hand oder The Black Seeds an, die wohl bald auch hierzulande Musikmagazin-Cover schmücken werden.Waterfront, Wellington, Neuseeland

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Peter Hook: „The Hacienda: How Not to Run a Club“, Verlag Simon & Schuster, 224 Seiten, 2009 Infos: www.myspace.com/peterhookneworder

Mit New Order (links), dem Label Factory und Manager Tony Wilson eröffnete Hook 1982 die Hacienda (oben). Nach der Hoch-phase in den späten Acht-zigern musste der Club 1997 wegen finanzieller Probleme schließen.

Deine erste Band Joy Division gilt heute als Inbegriff düsterer Gitarrenmusik. Das Ding mit Joy Division war folgendes: Wenn wir uns trafen, war alles sehr ernst. Konzerte spielen, Songs schreiben und damit Erfolg haben, das war alles, worum es ging. Außerhalb der Band aber waren wir stinknor-male Typen. Wir waren keine Diven, die auch abseits der Bühne ihr Image pflegten. Ohne die Klammer Joy Division waren wir einfach dumme junge Rowdys.

Zurück zur Hacienda. Wie kam es zum Durchbruch des Clubs? New Order war für den frühen Erfolg sehr wich-tig. Als dann so um 1987 House- und Dance-music aufkam, fand diese in der Hacienda ein perfektes Heim. Mitbesitzer Tony Wilson nann-te unseren Laden damals Teufels tempel, weil sich alle Verrückten bei uns trafen. Das Tolle an der Zeit um 1987 war, dass es keine Gewalt gab. Die Leute wollten einfach tanzen, die At-mosphäre genießen, ihre Freiheit ausleben.

Klingt so, als hättet ihr den Laden da­mals gut im Griff gehabt.

Na ja, wir haben damals umgerechnet zwi-schen zehn und dreißig Millionen Euro in den Club gesteckt. Beziehungsweise verpulvert. Das ist übrigens der Grund, warum ich heute noch arbeiten gehen muss. Die Leute in Man-chester können sich wirklich glücklich schät-zen. Wir haben sie verwöhnt, jahrelang. Aber ich bereue nichts, ich bin froh, dass ich damals aufgestanden bin. Dass ich die Brieftasche gezückt und den Menschen in Manchester Nächte voll Freude geschenkt habe. Nicht vie-le Bands können von sich behaupten, eine Stadt fünfzehn Jahre lang unterhalten zu ha-ben. Schon gar nicht auf ihre eigenen Kosten!

Kannst du dich daran erinnern, wann die Hacienda für dich gestorben war?Als einer unserer Türsteher kündigte, sagte er mir zum Abschied: „Wenn das so weitergeht, torkelt bald ein durchgeknallter Siebzehn-jähriger mit einer Uzi durch den Club. Willst du das?“ Meine Antwort war klar: Nein.

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BRuno MoRais24. 2. 2010Er macht dem Bossa Nova alle Ehre, nämlich in dessen ursprünglichster Bedeutung: neue Welle. Was der Bra-silianer aus dem Erbe von João Gil-berto bastelt, ist Frischgemüse fürs Trommelfell. Bossa trifft Psychedelic Funk, Samba trifft New-Orleans-Jazz. Elektronisches Zwitschern und jede Menge „Ba-ba-ba-baaaa“ inklusive.Cinemathèque, Rio de Janeiro, Brasilien

gRandMasteR Flash25. 2. 2010Seine „Adventures on the Wheels of Steel“ von 1981 haben den Platten-spieler in die Familie der Musikinstru-mente überführt, es war sein „The Message“, das Rap von der Party auf die Straße gezerrt hat. Wenn einer also das Hip-Hop-Verdienstkreuz stolz am Revers tragen darf, dann niemand anders als er: Grandmaster Flash.D Club, Lausanne, Schweiz

hot chiP26. 2. 2010Früher wären sie in coolen Clubs wohl verprügelt worden, die Nerd-Brillen-Boys von Hot Chip. Heute allerdings gelten die Briten mit ihren Alben wie „The Warning“ als Trauzeugen von Indie-Rock und elektronischem Pop, als Türsteher, die die Gitarre in die Disco eingeschleust haben.Brixton Academy, London, Großbritannien

haRMonic 313 & gaslaMP killeR26. 2. 2010Bass ist Trumpf! Zumindest wenn diese beiden Großkaliber hinter den Plattentellern stehen. Ersterer ist Marc Pritchard, Elektronik-Institution seit 20 Jahren, Zweiterer ein junger Produzent aus Los Angeles, der seinen Dubstep gern mit psychedeli-schen Seventies-Anleihen paart. Was die beiden eint? Ihre Freundschaft mit Flying Lotus. Und ihre Leiden-schaft für tiefe Frequenzen natürlich.Melbourne, Australien

toddla t26. 2. 2010wBeatsalven im Schweinsgalopp, schnoddrige Bässe zwischen Dub-step und Dancehall: Toddla T ist Englands neues Liebkind in puncto Sesseltanz-Rave. Und schmettert als Dankeschön ein Mixtape für Londons Kultclub Fabric aus dem Ärmel, das mit Tracks von Roots Manuva bis Duffy weder Ruhe noch Regeln kennt.Sub Club, Glasgow, Schottland

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Ein Mann geht im Longroom auf die Toilette und trifft dort eine attraktive Blondine in einem sexy Kleid, die sich gerade die Nase pudert. „Entschuldigung, ich habe mich wohl in der Tür geirrt“, stellt er verunsichert fest. „Nein, gar nicht, das ist eine Gemeinschaftstoilette“, antwortet die Lady mit sanftem Augenauf-schlag. „So etwas sind Sie wohl bei den Herren nicht gewohnt.“ Könnte aus der „Ally McBeal“-Serie stammen, passiert aber öfter im derzeit hipsten Treffpunkt auf der Ponsonby Road, wo sich auch die All Blacks (Neuseelands Rugby-Nationalteam; Anm.), allen voran Ali Williams, gerne die Nächte um die Ohren schlagen. Der Sportler ist nur einer der zahlreichen Promis mit dem Prädikat „weltberühmt in Neusee-land“, die seit der Eröffnung im August 2009 den Longroom stürmen. Davon lässt sich der Rest des Partyvolks nicht einschüchtern, hier-her kommt man nicht, um gesehen zu werden, sondern weil man weiß, was einen erwartet: gute Musik, gutes Essen und guter Service in einem angenehmen Ambiente.

Die Einrichtung ist stylish, ohne jedoch prätentiös zu wirken. Mit Betonböden, Holzverkleidungen, sanften Brauntönen und

einem Mix aus bequemen Sofas und metalli-gem Mobiliar. Der richtige Kontrast zum Vor-gänger, der Safari-Lounge, die hier fünfzehn Jahre lang als R ’n’ B-Tanzinstitution die Tra-dition hochhielt. Bis die drei Freunde Richard Bagnall, Des Hoeflich und Andy Roberts das wahre Potential der Location erkannten und einen Neustart wagten.

„Wir wollten den Platz besser nutzen“, erklärt Bagnall, „vor allem das Tagesgeschäft auf dem Vorplatz ankurbeln.“ Der wurde in Kooperation mit dem benachbarten Kaffee-haus so umfunktioniert, dass sich tout Auck-land jetzt hier zum Tratschen und Schauen, was sich auf der Ponsonby Road so tut, trifft. Das mit Ledersofas ausgestattete Restaurant kann in Windeseile in einen Dancefloor oder eine Partyzone verwandelt werden, den auf die Hinterhofterrasse verbannten Rauchern wird der Anblick des Parkhauses mit einem Sonnenuntergang verschönt.

„Der Laden wird jetzt zum Beispiel am Freitagabend von Tanzwütigen gestürmt oder ist am Dienstagabend voll mit Restaurantbe-suchern“, sagt Bagnall. Von Donnerstag bis Sonntagnachmittag sorgen DJs für den rich-tigen Mix aus lockerer Lounge, Indie Favorites und funky Grooves. „Hier geht alles bis auf Bum-Tschak“, so Bagnall.

Neben offenem italienischem Peroni gibt es jede Menge Flaschenbiere, eine üppige Weinkarte und natürlich Cocktails von der starken Sorte. Variantenreich auch das Spei-senangebot, das vom Steak über Chicken Curry bis zur Tapas-Selektion alles abdeckt. Ein bunter Mix auf allen Ebenen eben, sogar auf den Toiletten.Ground/114 Ponsonby Road, Ponsonby, Auckland, Neuseeland; www.longroom.co.nz

World’s Best Clubs

Wacker durch die NachtEin neuer Hotspot belebt die Szene der Ponsonby Road.

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Wer in Kopenhagen übernachten will, sollte dies in einem der zahlreichen Art Hotels tun. Jedes Zimmer ist anders, jede Nacht ein Fest. Wer gar nur eine Nacht zur Verfügung hat, dem empfehle ich das Fox Hotel (1), etwas luxuriöser ist das Fünfsternehotel Skt Petri. Die haben dort Zimmerservice rund um die Uhr. Und für einen DJ können nächtliche Snacks nach dem Gig lebensrettend sein. Die Gegend um das Fox Hotel ist sehr belebt, mit coolen Läden und Plattengeschäften. Sie heißt Pissereden, was so viel wie „auf die Straße pinkeln“ bedeutet, weil sich dort in den alten Tagen Rinderstallungen befanden

und das liebe Vieh sich eben gerne im Freien erleichterte.

Nicht weit entfernt ist die Nationalbank (2). Phantastische Architektur von Arne Ja-cobson und öffentlich zugänglich, bis auf die Kellerräume, wo das Geld gehortet wird. Aber allein der Eingang ist wunderschön, wie ein Museumsstück, einfach cool. Er sieht aus wie die Residenz eines russischen James-Bond-Bösewichts. Oder so ähnlich.

Zu Mittag würde ich mir eine lokale Spezia-lität genehmigen. Zum Beispiel im Aamann’s (3) in der Nähe des Botanischen Gartens. Dort gibt’s Smørrebrød. Authentisches Smør-rebrød, nicht die touristische Variante. Alles hausgemacht, sehr dänisch. Genau wie auch die vorzüglichen Fisch- und Fleischgerichte.

Eine Stunde nördlich von Kopenhagen steht das Louisiana Museum Moderner Kunst. Mit seinen Picassos auf jeden Fall einen Aus-flug wert. Auch in der Stadt selbst sprießen Kunstgalerien aus dem Boden, gerade im Viertel Islands. Martin Asbæk, ein Freund von mir, betreibt eine davon. Auf der anderen Sei-te des Flusses liegt das Königliche Theater (Det Kongelige Teater). Ich meine, es ist nicht so groß wie das in Wien und auch nicht so prachtvoll, aber eindrucksvoll ist es allemal. Schon beim Betrachten der Fassade mit all ihren Details kann man sich vorstellen, wie lange es gedauert hat, das Gebäude fertig-zustellen. Abgesehen davon finde ich, dass es eines der besten Theater Europas ist.

Clubs kann ich nicht wirklich empfehlen. Ganz einfach, weil ich in keine Clubs gehe. Das mag komisch klingen, zugegeben, verdie-ne ich doch mein Geld mit Clubhits. Aber mir liegen Bars mehr, wie beispielsweise die Li-brary Bar (4). Mit seiner Holzvertäfelung und den Kellnern im Frack sieht das Lokal aus wie aus einem Bogart-Film. Außerdem empfeh-lenswert: die Cocktailbar 1105 (5). Über das Publikum kann ich wenig sagen, der Besitzer aber ist ein Freund von mir aus Schottland, der sich mit dem Titel „Europäischer Cock-tail-Champion“ schmücken darf. Wenn das mal keinen Appetit auf Kopenhagen macht?

Live-Dates, News sowie die aktuelle Single (Private: „My Secret Lover“) auf: www.weareprivate.com, myspace.com/thomastroelsen

Resident Artist

The Sound of SmørreVon Monrose’ „Hot Summer“ bis zu „Move Your Feet“ von Junior Senior: gut möglich, dass einer von Thomas Troelsens Pop-Hits dir die letzte Clubnacht versüßt hat. Der dänische Produzent führt durch seine Heimatstadt.

Ein Pop-Dandy führt durch Kopenhagen. Vom modernen Dekor des Hotels Fox (oben) bis zum eleganten Interieur der Library Bar.

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1. Hotel Fox2. Dänische Nationalbank3. Aamans4. Library Bar5. 1105 Cocktail Bar

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1 Hotel Fox, Jarmers Plads 3 2 Dänische Nationalbank, Havnegade 5 3 Aamann’s, Øster Farimagsgade 10 4 Library Bar, Bernstorffsgade 4 5 1105 Cocktail Bar, Kristen Bernikows Gade 4

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Greenroom

Smalltalk mit GroßmäulernWie man sich die „fucking“ beste und trotzdem liebenswerteste Live-Band der Welt gefügig macht: Ein Meeting mit The Hives.

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Der Rockstar unter den Viechern ist das Faultier. Der friedfertige Säuger bewegt sich gemächlich, fast in Zeitlupe, und schläft bis zu sechzehn Stunden täglich. Sein Name wirkt jedoch wie eine Verhöhnung, wenn man bedenkt, dass sich das Faultier im Wasser als ausgezeichneter Schwimmer erweist. Und bei einem Angriff seiner Feinde – darunter Raub-vögel und Schlangen – Hiebe austeilt, die meist irreparable Folgen haben. Was das mit Musikern zu tun hat? Dazu später mehr.

Ein Treffen mit The Hives zu organisieren kann mitunter das Nervenkostüm in Mit-leidenschaft ziehen. Eh klar: Die Schweden bezeichnen sich nicht nur selbst als „fucking best live band“. Seit gut einem Jahrzehnt be-spielt die Rockkapelle meist als Headliner die größten Festivals auf dem Globus. Ihre Musik ist nicht nur tanzbar – sie sorgt für eine ge-fühlte Supernova im Publikum.

Als Konzertbesucher sollte man sich daher gut überlegen, wo man sich platziert. Man riskiert nämlich diverse Prellungen, verlorene Schuhe oder deren über den ganzen Körper verteilte Abdrücke. Kein Scherz, sondern schmerzhafte und trotzdem unvergessene Selbst erfahrung. Und so ist es wenig verwun-derlich, dass Interviewtermine mit diesen Größen schon mal verschoben beziehungs-weise einen Tag vorverlegt werden. Das ist ganz schön blöd. Vor allem, wenn man zu einer Party unterwegs ist und schon Geträn-ke mit narkotisierender Wirkung konsumiert hat. Aber das ist eine andere Geschichte.

24 Stunden, zwei Aspirin und mehrere Telefonate später kommt es doch noch zum Treffen. Ort des Geschehens: das Snowboard-Spektakel „Air & Style“ in Innsbruck (sach-dienlicher Hinweis: Eine dünne Lederjacke sieht vielleicht chic aus, ist bei klirrender Kälte aber alles andere als zielführend). In einem imposanten Turm werden die Kameras platziert, die Getränke von einer unglaublich liebenswerten Blondine vorbereitet und die Batterien in den Aufladegeräten gecheckt. Alles ist auf „Go“ geschaltet – nur die Band fehlt. Gerade als man sich zu überlegen

beginnt, wie man dem Herrn Chef erklären soll, dass die Geschichte gestorben ist, geht die Tür auf. Fünf adrett gekleidete Herren erscheinen.

„Sind wir hier richtig?“, sagt Lead-Sänger Howlin’ Pelle Almqvist, obwohl er es eh bes-ser weiß. Es werden Hände geschüttelt und Namen ausgetauscht. Eines ist schnell klar: Diese Jungs könnte man nach Hause auf ein Bier einladen, ohne dabei Angst um das Inventar haben zu müssen. Von der Hyper-aktivität, die The Hives auf der Bühne prakti-zieren, ist keine Spur. Arroganz? Fehlanzeige.

Als es zum gemütlichen Smalltalk auf die Couch geht, fragen Bassist Dr. Matt Destruc-tion und Gitarrist Vigilante Carlstroem, ob sie währenddessen den Schneebrett-Artisten zu-sehen dürfen. Fast so, als ob ein Journalist zu bestimmen hätte, was sie tun und lassen sol-len. „Morgen spielen wir in Berlin. Die Party hier werden wir verpassen, aber wir feiern auf unsere Weise weiter“, erwähnt Schlagzeuger Chris Dangerous, während der Kameramann sein Arbeitsgerät justiert. Dann beginnt das „offizielle“ Interview. Vorher erklärt die Mana-gerin, dass nur zwei Fragen geplant sind (sor-ry wegen der elf zusätzlichen). Pelle grinst und antwortet: „Darüber müssen wir nachher noch reden.“ Als schließlich gefilmt wird, machen die drei verbliebenen Bandmitglieder das, wofür sie bezahlt werden: Rockstars sein. Sie erzählen von ihrer sportlichen Vielseitigkeit, ihrem neuen Meisterwerk, das 2010 „wahrscheinlich“ erscheinen wird, und dass in einem Musik-Battle der Gegner schon mindestens AC/DC heißen müsste. Als Frage-steller wirft man schlichtweg seine komplette Berufserfahrung in den Kübel und erspart sich den Fauxpas, kritische Fragen zu stellen. The Hives sind nämlich schlagfertig und tei-len bei Bedarf verbale Hiebe aus. Einfach aus-gedrückt: Man fühlt sich wie beim berühmt-berüchtigten ersten Mal. Das ist bekanntlich leider schneller vorbei als gewünscht.

Auf dem Weg zur Bühne trotten die fried-fertigen Musikanten im Gänsemarsch fast unbemerkt durch eine Menschenansamm-lung. Gitarrist Nicholaus Arson bleibt kurz stehen, entfernt einen Zigarettenstummel von seiner Schuhsohle und lächelt dabei. Dann schlendert er gemächlich, fast in Zeit-lupe, zu seinem Arbeitsplatz. Dort bringt er mit seinen zu Energiebündeln mutierten Kol-legen wie auf Knopfdruck 11.500 beneidens-wert wollig-warm gekleidete Menschen auf Betriebstemperatur. Womit wir wieder beim Vergleich mit dem Faultier wären.Best of Air & Style 09: redbulletin.com/airstyle/de News, Videos und Tour-Daten auf: www.hives.nu

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souRce on ice27. 2. 2010Ein Outdoor-Festival im Februar? In Holland? Dank dem Russischen Staatszirkus ist das möglich. Denn der leiht den Veranstaltern für eine Nacht sein Zelt – den Punsch, die Eislaufschuhe (Rutsch- statt Tanz-fläche) und feinste elektronische Artists besorgen sie sich aber selbst: von Supermayer über Aardvarck bis Lindstrøm.Paperdome, Utrecht, Niederlande

alexandeR RoBotnick27. 2. 2010Der Gottvater italienischer Disco-Klänge ist zurück! Eigentlich hatte Maurizio Dami sein Alter Ego Alexander Robotnick nach großen Erfolgen Anfang der Achtziger schon ad acta gelegt, die Electroclash-Welle allerdings entdeckte ihn vor wenigen Jahren wieder, so dass der ergraute Italiener seither wieder mit Keyboards durch die Welt tingelt, um seine charmant-schmalzigen Disco-Hits wie „Problèmes d’amour“ zu schmachten.Bios, Athen, Griechenland

Red Bull Full Moon27. 2. 2010Die Snowboarder erwartet in einer hoffentlich wolkenlosen Vollmond-nacht etwas ganz Besonderes. Was? Das wird beizeiten noch genauer verraten.New Mexico Mountains, Angel Fire, USA

Fat FReddy’s dRoP28. 2. 2010In Wellington ticken die Beats etwas anders, um nicht zu sagen, gemütli-cher: Die Qualität der Pop-Perlen des siebenköpfigen Dub-Jazz-Kollektivs liegt in deren Ruhe und instrumen-taler Dichte. Das belegt das aktuelle Album „Dr Boondigga & the Big BW“ erneut eindrucksvoll.Old Broadwater Farm, Busselton, Australien

nina kRaviz28. 2. 2010Die Aktien der Red Bull Music Acade-my-Absolventin stehen derzeit hoch im Kurs. Kein Musikmagazin, das ohne eine Liebeserklärung an ihre deepen Housebeats auskommt, kein Label, das ihr nicht den Hof macht. Auch Szene-Tausendsassa Radioslave ist ihrem Sound verfallen und hat sie nun zur Rekids-Labelnight in Berlin an die Decks geladen.Panorama Bar, Berlin, Deutschland

Die Montur sitzt: Auch wenn The Hives (li. u.) ihre schnieken Anzüge beim Air-&-Style-Gig unter Ar-beitsanzügen versteckten, in puncto Style kann der Band niemand etwas vormachen. Findet auch Snowboard-Star Iouri Podladtchikov (li. o.).

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Ankowitschs Kolumne belebt Körper und Geist

Kleine Quizfrage. Wovor sollten wir uns mehr fürchten: vor der nächsten reise mit dem Flugzeug oder davor, zu Hause auf eine leiter zu steigen, um eine glühbirne zu wechseln? nein, nicht schummeln und denken: „Wenn er mir so kommt, dann sollte ich mich vorsorglich vor der leiter fürchten, obwohl ich mich gar nicht vor der leiter fürchte.“ bitte aus dem bauch heraus antworten! und?

selbstverständlich ängstigen wir uns mehr vor dem Fliegen als vor der leiter – und liegen damit falsch. sie glauben mir nicht? Dann folgen sie mir, bitte, kurz in die statistische abteilung dieser Kolumne und werfen einen blick auf die einschlä­gigen Zahlen. tote im Haushalt pro Jahr beispielsweise in Deutschland: weit über 6000. tote infolge von Flugzeugabstürzen pro Jahr weltweit: rund 600. Wenn sie ein wenig herumrechnen, werden sie fest­stellen, dass die Wahrscheinlichkeit, bei einem Haushaltsunfall zu tode zu kom­men, zwar bei beruhigenden 0,0078 Pro­zent liegt. aber noch viel unwahrschein­licher ist es, bei einem Flugzeugabsturz ums leben zu kommen (0,000024 %) – sehen sie einmal davon ab, dass man regelmäßig versucht, sie durch gummi­artige brötchen mit Plastikkäsebelag um die ecke zu bringen, aber das ist eine andere geschichte.

Ähnlich falsch liegen wir mit unserer befürchtung, an der schweinegrippe

zu sterben. so müssen sie, wenn sie in Österreich leben, schon besonderes glück haben, von diesem schicksal ereilt zu wer­den, denn bis heute (stand: ende 2009) sind ihr exakt drei Menschen erlegen, so die deutsche „Ärzte Zeitung“. Die „klas­sische“ grippe hingegen, von der kein Mensch spricht und die niemand fürchtet, kostet in Österreich pro Jahr rund 4000 Menschen das leben; ähnliche Verhältnis­se zwischen schweine­ und normalgrippe herrschen in Deutschland (119 zu 10.000) und großbritannien (298 zu 12.000).

und so geht es dahin: Wir fürchten uns vor terrorangriffen, obwohl es klüger wäre, unseren Kindern das schwimmen beizubringen, weil sie mit siebenmal hö­herer Wahrscheinlichkeit ertrinken, als von finster dreinblickenden taliban atta­ckiert zu werden; wir ängstigen uns vor steaks, die mit rinderwahnsinn verseucht sein könnten, anstatt vor fetten speisen davonzulaufen, die uns (langfristig) in den Herzinfarkt treiben.

Da ist die Frage naheliegend: Warum sind wir in unserer angst so unvernünftig? nun, darauf gibt es wie immer mehrere antworten, und alle klingen plausibel. Die einen glauben, das liege an der evolu­tion; die meine es gut mit uns Menschen und habe uns daher folgenderweise kon­ditioniert: „Fürchtet euch nicht vor all­tagskram, leute, obwohl der gefährlich werden kann. sonst lebt ihr in dunklen Wohnungen, weil ihr nicht wagt, auf lei­tern zu klettern. besser, ihr spart euch eure Ängste für durchreisende Kanniba­len auf, die nur alle fünfzehn Jahre mal auftauchen – und dann wahrscheinlich gerade auf Diät sind.“ Klingt – von einer höheren Warte aus gesehen – sehr ver­nünftig. Führt nur leider zum eingangs beschriebenen Problem.

ein anderes erklärungsmodell lautet: Wir fürchten uns gerne vor situationen, die wir nicht beeinflussen können, blei­ben aber ruhig, wenn wir das gefühl ha­ben, unser schicksal selber in der Hand zu haben (auch wenn dieses schicksal gefährlicher ist als das fremdbestimmte). Das würde erklären, warum wir uns vorm Fliegen, aber nicht vorm (deutlich gefähr­licheren) autofahren fürchten.

Was also tun? nun, da hilft nur eines: nehmen sie, sobald sie sich vor etwas wirklich ängstigen, ein blatt Papier zur Hand und rechnen sie ein wenig herum, um die sache auf den Punkt zu bringen. sollten sie nicht wissen, wie man Wahr­scheinlichkeiten eruiert, fragen sie einen Fachmenschen. Keine angst: Diese leute lieben es, wenn man sie um rat fragt. Dass man sie abweist, ist ungefähr so wahrscheinlich, wie auf einem interkonti­nentalflug auf eine leiter steigen zu müs­sen, um eine außenlampe zu wechseln.

Wir fürchten uns vor Terrorangriffen, obwohl es klüger wäre, unseren Kindern das Schwimmen beizubringen.

Fürchten, aber richtigDer einfache Hintergrund dieses Rats: Die meisten Unfälle passieren dort, wo wir es nicht vermuten.

Herausgeber und Verleger Red Bulletin GmbH Chefredaktion Robert Sperl, Stefan Wagner (Stv.) Creative Director Erik Turek Art Director Markus Kietreiber Fotodirektion Susie Forman, Fritz Schuster (Stv.) Chefin vom Dienst Marion Wildmann Leitende Redakteure Werner Jessner, Uschi Korda, Nadja Žele Redaktion Ulrich Corazza, Florian Obkircher, Christoph Rietner Grafik Claudia Drechsler, Miles English, Dominik Uhl Fotoredaktion Markus Kucera, Valerie Rosenburg,

Catherine Shaw Senior Illus trator Dietmar Kainrath Autoren Christian Ankowitsch, Christian Seiler Mitarbeiter Tom Hall, Norman Howell, Michal Hvorecký, Andreas Jaros, Ruth Morgan, Tobias Liljeroth, Christian Schön, Paul Wilson, Matt Youson Illustratoren Mandy Fischer, Heri Irawan, Lie-Ins and Tigers Augmented Reality Martin Herz, www.imagination.at Lektorat Hans Fleißner Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.), Christian Graf-Simpson, Nenad Isailovic Herstellung Michael Bergmeister Produktion Wolfgang Stecher Druck Prinovis Ltd. & Co. KG, D-90471 Nürnberg Geschäftsführung Karl Abentheuer, Rudolf Theierl Projektleitung Bernd Fisa Sonderprojekte Boro Petric Finanzen Siegmar Hofstetter Verlagsleitung Joachim Zieger Marketing Barbara Kaiser (Ltg.), Regina Köstler Projektmanagement Jan Cremer, Dagmar Kiefer, Sandra Sieder, Sara Varming Anzeigenverkauf Gruner + Jahr AG & Co KG, G + J Media Sales, Henrike Kahl, [email protected] Office Management Martina Bozecsky, Sabrina Pichl Firmensitz Red Bulletin GmbH, Am Brunnen 1, A-5330 Fuschl am See, FN 287869 m, ATU 63087028 Sitz der Redaktion Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-28800 Fax +43 1 90221-28809 Kontakt [email protected] Redaktionsbüro London 14 Soho Square, W1D 3QG, UK Telefon +44 20 7434-8600 Fax +44 20 7434-8650 Web www.redbulletin.com Erscheinungsweise Das Red Bulletin erscheint jeweils am ersten Dienstag des Monats als Eigenbeilage von und in Kooperation mit folgenden Partnerzeitungen – in Österreich: Kleine Zeitung, Kurier, Die Presse, Tiroler Tageszeitung, Vorarlberger Nachrichten; Burgenländische Volkszeitung, Niederösterreichische Nachrichten. In Deutschland: Münchner Merkur, tz. Das Red Bulletin liegt auch der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bei. In Großbritannien: The Independent. In Irland: Irish Independent. In Nordirland: Belfast Telegraph. In Südafrika: Cape Argus, Daily News, Pretoria News, The Star. In Neuseeland: The New Zealand Herald. Gesamtauflage 3 Millionen Leserbriefe bitte an [email protected]

Christian Ankowitsch, 50, ist ein öster­reichischer Journalist, Schriftsteller und Lebenshelfer. Sein neuestes Buch „Dr. Anko­witschs Kleiner Seelenklempner: Wie Sie sich glücklich durchs Leben improvisieren …“ erschien letzten Herbst im Rowohlt Verlag.

Die nächste AusgAbe Des ReD bulletin eRscheint Am 2. mäRz 2010.

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