Theaterblatt März 2014

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03 | Theaterblatt März 2014 Kartenvorverkauf 0611 . 132 325 La Calisto Amphitryon Vincent will Meer Die Kuh Rosmarie Internationale Maifestspiele Konzerte

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Monatlich erscheinende Theaterzeitung des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

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03 | TheaterblattMärz 2014

Kartenvorverkauf0611 . 132 325

La CalistoAmphitryonVincent will MeerDie Kuh RosmarieInternationale MaifestspieleKonzerte

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Kartenvorverkauf Hessisches Staatstheater WiesbadenTelefon 0611 . 132 325Fax 0611 . 132 367Christian-Zais-Str. 3Montag bis Freitag 10.oo-19.30 UhrSamstag 10.oo-14.00 Uhr Sonn- und Feiertag 11.00-13.00 UhrE-Mail: [email protected]

Tourist InformationMarktplatz 1, Telefon: 0611 . 1729-930, Fax: 0611 . 1729-798Mo bis Fr 9.45-18 Uhr; Sa 10-15 Uhr; So 11-15 Uhr (Vorverkaufsgebühr 13%)

Kartenvorverkauf Galeria KaufhofTelefon 0611 . 304 808 / 0611 . 376 444, Eingang Friedrichstraße, 65185 WiesbadenMontag bis Freitag 9.15-18.30 Uhr, Samstag 9.15-16.00 Uhr (Vorverkaufsgebühr 13%)

Vorverkauf Frankfurt-Ticket Telefon 069 . 1340 400, Hauptwache Frankfurt (B-Ebene, neben dem Kaufhof) Montag bis Freitag 9.30-19.00 Uhr (tel. 8.00-20.00 Uhr)Samstag 9.30-16.00 Uhr (tel. 8.00-19.00 Uhr), Sonntag 10.00-18.30 Uhr (nur tel.)www.frankfurt-ticket.de (Vorverkaufsgebühr 13%)

Ticketbox e.Kfr.Kleine Langgasse 4, 55116 Mainz, Tel. 06131 . 2 11 500 oder 22 39 11, Fax 06131 . 2 11 501Mo bis Fr 10-14 Uhr und 15-18 Uhr; Sa 10-14 Uhr; www.ticketbox-mainz.de (Vorverkaufsgebühr 13%)

März 2014

Titel: Tod und Wiederauferstehung der Welt meiner Eltern in mir

Liebes Publikum,

ein wahrer Premierenreigen erwartet Sie im Monat März. Ob gött-liche Gefühlswirren, menschliches Liebesglück, tierische Freund-schaften oder ein verrückter Roadtrip ans Meer – starten Sie mit uns in einen vielseitigen Theaterfrühling!

Die Nymphe Calisto steht im Zentrum der Verwandlungs- und Ver-kleidungskomödie von Francesco Cavalli: La Calisto (Eine göttliche Affäre) bietet großartige Barockmusik (Musikalische Leitung: Sébastien Rouland), ein bestens aufgestelltes Sängerensemble und ein turbulentes Intrigenspiel, das die Götterwelt in herrlich menschliche Liebeswirren verstrickt (Premiere: 8. März).

Auch auf der Schauspielbühne tummelt sich göttliches Personal, und Dreh- und Angelpunkt ist auch hier die Liebe: Was wird aus Amphitryon und Alkeme, nachdem Jupiter sich ins Eheglück einge-mischt hat? Caroline Stolz inszeniert die Komödie Amphitryon von Peter Hacks mit ihrem gewohnt sicheren Händchen fürs Komische (Premiere am 7. März im Kleinen Haus). Eine weitere Neuproduktion des Schauspiels steht auf dem Pro-gramm der Wartburg. Mit Vincent will Meer schuf Florian David Fitz 2010 einen Überraschungserfolg in den deutschen Kinos. In der Inszenierung von Dirk Schirdewahn wird die Uraufführung dieses Roadmovies auf der Theaterbühne am 22. März Premiere feiern.

Die Kuh Rosmarie, neueste Produktion des Jungen Staatstheaters, verzaubert kleine Theatergänger ab 5 Jahren mit ihrer kuriosen Geschichte: Das ständige Genörgel von Kuh Rosmarie geht dem Bauer und allen Tieren auf dem Hof dermaßen auf die Nerven, dass er seine Kuh nach Afrika schickt. Dann herrscht Ruhe auf dem Bau-ernhof – bis die ersten Tiere aus Afrika kommen, auf der Flucht vor der meckernden Kuh Rosmarie… (ab 2. März im Studio).

Werfen wir einen Blick über die Monatsgrenzen hinaus: Der Vor-verkauf für die Internationalen Maifestspiele 2014 ist überaus erfolgreich gestartet. Die großen Tanzgastspiele – Lin Hwai-mins Cloud Gate Dance Theatre of Taiwan mit Songs oft the Wanderers und das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch mit Vollmond – erwie-sen sich als wahre Publikumsmagneten. Weitere Auszüge aus dem Programm nennen wir ab Seite 8.

Nach den Maifestspielen ist vor der Theaterbiennale! Schon heute sollten Sie sich den 25. April im Kalender markieren: Dann beginnt der Vorverkauf für das weltweit größte Festival, das sich aus-schließlich zeitgenössischer Dramatik widmet. Das Programm ab Ende März auf www.newplays.de.

Besuchen Sie uns im Staatstheater – wir freuen uns auf Sie!

Ihr Staatstheater Wiesbaden

Das Staatstheater Wiesbaden im Netz:www.staatstheater-wiesbaden.defacebook.com/Staatstheater.Wiesbaden twitter.com/StaatstheaterWI youtube.com/user/StaatstheaterWivimeo.com/StaatstheaterWi

Der Vorverkauf beginnt am 25. April 2014

www.newplays.de

La Calisto 4-5 Amphitryon 6-7 Internationale Maifestsspiele 2014 8-9 Wartburg im März 10 Vincent will Meer 11 Konzerte 12-13 musik-theater-werkstatt 14 Die Kuh Rosmarie 15 Spielplan März 16-21 Liederabend VI 22 Pressestimmen 23 100 Jahre Extrachor 24 Internationale Ballettgala 25 Zum letzten Mal!/Wiederaufnahme 26 Jugendreferat/Schultheatertage 2014 27 News und Impressum 30

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Eine göttliche AffäreDie Quellen sind versiegt und die Natur darbt. Grund dafür sind wieder einmal die Gefühlswirren der grie-chischen Götterwelt. Als Göttervater Jupiter nach Arkadien kommt, um die Lage zu inspizieren, verliebt sich der notorische Schwerenöter in die Nymphe Cali-sto, die sich als keusche Jungfrau der noch keuscheren Diana allerdings empört von ihm abwendet, zumal sie ihn für die missliche Lage der dürstenden Natur verantwortlich macht. Jupiter jedoch greift, angeregt von seinem zwielichtigen Begleiter Merkur, zu einer List: Er verwandelt sich in Diana und lockt Calisto mit zärtlichen Worten an ein schattiges Plätzchen. Auch Endimione, der Diana heimlich liebt, geht dem Ver-wechslungsspiel Jupiters auf den Leim. Als dann noch der eifersüchtige Pan Diana nachstellt und die nicht weniger eifersüchtige Juno den Schwindel ihres Gatten Jupiter durchschaut, ist der Familienkrach vorprogram-miert. Die Leidtragende dabei bleibt Calisto, die von der rachsüchtigen Juno erst in einen Bären verwandelt wird, um dann zum fragwürdigen Trost durch Jupiter als Sternbild am Himmel verewigt zu werden.

Der Monteverdi-Schüler Francesco Cavalli schrieb die Verwandlungs- und Verkleidungsintrige an einem Wendepunkt in der frühen Opern-geschichte: War die Oper bis kurz vor der Uraufführung von La Calisto 1651 noch eine rein höfische Gattung gewesen, so hatte die Eröffnung des ersten öffentlichen Opernhauses in Venedig 1637 das Genre belebt. Auch die späten Opern von Monteverdi hatten neue musikalische und drama-turgische Möglichkeiten ausgelotet, so dass Cavallis La Calisto tatsächlich eine Synthese all dessen darstellt, was Librettisten und Komponisten in den Jahrzehnten zuvor erarbeitet, erprobt und auch wieder verworfen hatten. Seine Oper ist ein dichtes, facettenreiches Stück Musiktheater, das einen fließenden Übergang zwi-schen Deklamation und arienhaften Strukturen zeigt und die Musik eng mit der Dramaturgie des Stückes verknüpft.

Die Tatsache, dass nun Opern für ein bürgerliches Publikum geschrieben wurden, hatte auch Veränderungen bei den Sujets zur Folge. Zu den Göttern und Heroen gesellten sich Diener- und Ammenfiguren, durch die die „Stimme des Volkes“ auf die Opernbühne kam. Die Handlungen wurden umfangreicher und komple-xer, und die Götter begannen, sofern

sie nicht ganz vom Thron gestoßen wurden, sich erstaunlich menschlich und nicht mehr ausschließlich hehr und erlesen zu verhalten, wie es noch in den ersten Opern der Fall gewesen war. An die Stelle großer, erhabener Gefühle traten Leidenschaft und Intrige, Ranküne und Frivolität. Die Summe all dessen finden wir im Libretto von La Calisto, das zwar das Personal betreffend durchaus an die Tradition anknüpft, aber an Schlüpfrigkeit wohl kaum zu über-bieten ist und überdies auch einen guten Anteil an Gesellschaftskritik aufweist. Faustinis Libretto, das sein letztes wurde, da er kurz nach der Uraufführung von La Calisto starb, speist sich aus antiken Quellen, übernimmt zahlreiche Motive aus Ovids Metamorphosen und bildet so die Vorlage für die affektvolle Musik Cavallis, die in Wiesbaden unter der musikalischen Leitung des Barock-Spezialisten Sébastien Rouland zur Aufführung kommt. Für Wiesbaden hat er gemeinsam mit dem Cembali-sten Yvon Repérant die Partitur, die nur zum Teil ausnotiert vorliegt, neu bearbeitet und für ein historisches Instrumentarium eingerichtet. Séba-stien Rouland hat am Hessischen Staatstheater Wiesbaden mit großem Erfolg bereits Rameaus Platée, Glucks Armide, die szenische Aufführung der Johannes-Passion von Bach, Das

Emma Pearson

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La Calisto(Eine göttliche Affäre)Dramma per musica in drei Akten und einem Prolog von Francesco CavalliLibretto von Giovanni FaustiniBearbeitung von Sébastien Rouland und Yvon Repérant In italienischer Sprache mit Übertiteln

Musikalische Leitung Sébastien Rouland Inszenierung Teresa Reiber Bühne Ricarda Beilharz Kostüme Michael Sieberock-Serafimowitsch Choreografie Wiebke Dröge Dramaturgie Karin Dietrich

Mit: Nicola Amodio (Die Natur/Pane), Emma Pearson (Das Schicksal/Calisto), Sharon Kempton (Die Ewigkeit/Giunone), Thomas de Vries (Giove), Brett Carter (Mercurio), Matthew Shaw (Endimione), Merit Ostermann (Diana/Giove in Diana), Erik Biegel (Linfea), Hye-Soo Sonn/Christopher Rickerby (Silvano), Sarah Jones/Agnes Szalai (Satirino)

Orchester und Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

Premiere: Samstag, 8. März 201419.30 Uhr, Großes Haus

Weitere Vorstellungen: Mo 17.3., So 30.3., jeweils 19.30 Uhr, Großes Haus

Paradies und die Peri und Croesus von Keiser dirigiert. Er zählt zu den meist gefragten Dirigenten seiner Gene-ration. So dirigierte er an der Opéra National de Lyon, der Opéra National du Rhin, an der Komischen Oper Ber-lin, am Theater St. Gallen, am Aalto-Theater Essen sowie an der Oper von Tel Aviv. Es folgten u.a. Gastspiele an der Oper Leipzig, beim Opernfestival in St. Gallen, am Teatro Nacional de São Carlos Lissabon, am Théâtre du Châtelet in Paris und an der Oper von Mexico City. In Stuttgart leitete Séba-stien Rouland die Neuproduktionen von La Juive und Der Triumph von Zeit und Enttäuschung sowie Alcina.

Regie bei der Neuproduktion La Cali-sto führt die junge Regisseurin Teresa Reiber, die sich mit mehreren Regie-arbeiten in der Wartburg vorgestellt hat, darunter die Uraufführung der Kammeroper Büchners Frauen bei den Maifestspielen 2013. Nun ist sie erst-mals mit einer Arbeit im Großen Haus zu sehen. Nach Regieassistenzenbei Elisabeth Stöppler und Sven Holm ist Teresa Reiber seit der Spiel-zeit 2010/11 als Regieassistentin für Musiktheater am Hessischen Staats-theater Wiesbaden engagiert und hat seitdem unter anderem bei Konstan-ze Lauterbach, Dietrich W. Hilsdorf, Immo Karaman, Manfred Beilharz in Tel Aviv und Markus Bothe assistiert. Choreografische Unterstützung erhält sie von Wiebke Dröge, die als freie Choreografin, Dozentin und Autorin arbeitet. Ausgebildet in Zeitgenössischem Tanz, Improvi-sationstechniken und Sportwissen-schaften gründete sie in Frankfurt am Main 2005 ihr eigenes Label und kooperiert seit 2006 mit dem im Künstlerhaus Mousonturm ansässi-gen Tanzlabor_21/Tanzbasis Rhein-Main und leitet seit 2012 den Tanzper-formance Klub_21.

Das Bühnenbild stammt von Ricarda Beilharz, die regelmäßig mit eigenen Arbeiten in Wiesbaden zu sehen ist. Letzte Regiearbeiten am Staats-theater waren Der gute Mensch von Sezuan, Emilia Galotti, Die Räuber, Miß Sara Sampson und Die Marquise von O…, außerdem entwarf sie die Bühne für L‘Incoronazione di Poppea, Viva la Mamma und Don Pasquale. Die Kostüme entwirft Michael Sieberock-Serafimowitsch, der in Wiesbaden zuletzt für die Kostüme vom Rosen-kavalier verantwortlich zeichnete. Er arbeitet seit 1993 als Kostümbildner, Bühnenbildner und Choreograf. Nach ersten eigenen Arbeiten am Theater im Westen in Stuttgart und einem Festengagement an der WLB Esslin-gen, entwirft er regelmäßig Kostüme und Bühnenbilder für Schauspiel und Oper am Theater Dortmund, Düssel-dorfer Schauspielhaus, Staatstheater Darmstadt, Theater Freiburg, Theater Bonn, Staatsschauspiel Dresden und an der Oper Leipzig.

Als Gäste im Ensemble begrüßen wir für diese Produktion den italieni-schen Tenor Nicola Amodio und den Countertenor Matthew Shaw. Nicola Amodio gibt mit der Doppelrolle Die Natur/Pane sein Deutschlanddebüt. Er stammt aus Bari, erhielt eine spezi-elle Ausbildung für die Interpretation von Rossini-Opern u. a. von Alberto Zedda und war bisher in England, Frankreich, in der Schweiz und vor allem in Italien zu hören. Matthew Shaw begann seine Karriere erfolg-reich als lyrischer Bariton, bevor er 2009 in das Countertenor-Fach wechselte. Erste Erfolge feierte er am Landestheater Linz mit der Partie des Endimione in Cavallis La Calisto, die er jetzt auch in Wiesbaden singt. Hier war er zuletzt als Ottone in Mon-teverdis Die Krönung der Poppea zu hören. Außerdem sang er am Theater Dortmund, an der Oper Kiel, am Thea-ter an der Wien, an der Semperoper Dresden, an der Deutschen Oper am Rhein und in der Carnegie Hall.

Opernforum zu La Calisto (Eine göttliche Affäre)Gemeinsam mit Regisseurin Teresa Reiber, dem Ausstattungs-team und dem Dirigenten Sébastien Rouland sowie den Solisten des Opernensembles gibt Dramaturgin Karin Dietrich Einblick in die Entstehungsgeschichte der Oper La Calisto. Erfahren Sie mehr über die erstaunlich menschlichen Abgründe der Götter-welt um Jupiter und die Nymphe Calisto und hören Sie erste Kostproben der ungewöhnlichen Oper des Monteverdi-Schülers.Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.

23. Februar, 11 Uhr, Foyer

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AmphitryonKomödie in drei Akten von Peter HacksInszenierung Caroline StolzBühne und Kostüme Jan Hendrik Neidert, Lorena Díaz StephensMusikalische Bearbeitung Frank RosenbergerDramaturgie Anika Bárdos

Mit:Michael Günther Bard (Amphitryon)Nils Kreutinger (Jupiter)Fabian Stromberger (Merkur)Wolfgang Böhm (Sosias)Magdalena Höfner (Alkmene)Nicholas Baldock (Kontrabass)

Premiere: Freitag, 7. März 201419.30 Uhr, Kleines Haus

Weitere Vorstellungen: Mi 12.3. und Do 13.3.; Fr 11.4., Mi 16.4. und Sa 19.4.jeweils 19.30 Uhr, Kleines Haus

Schäumende Träume

Für Jupiter, den höchsten aller Götter, ist Alkmene, die Frau des Feldherrn Amphitryon, eindeutig die schönste und begehrenswerteste Frau auf Erden. Um sich ihr auf höchst göttliche Weise zu nähern, wird er zum Menschen und nimmt die Gestalt ihres Gatten an, der sich just auf der Heimkehr von einem siegreichen Feldzug befindet.

Jener ist nun naturgemäß verblüfft, dass seine Gattin ihn bei seiner Rück-kehr nicht angemessen empfängt und sich darüber hinaus mit der gewohnt lieblosen ehelichen Pflichterfüllung auf einmal nicht mehr zufrieden geben will. Alkmene, vor die Wahl gestellt, welcher der wahre, wirkliche Amphitryon ist, entscheidet sich fol-gerichtig für den Liebhaber, nicht den Gatten. Amphitryon verteidigt sich jedoch geschickt, indem er Jupiter mit dessen eigenen Waffen schlägt: ‚Es ist

von solchem Ernst die Welt beschaf-fen, dass nur ein Gott vermag, ein Mensch zu sein.‘

Peter Hacks verbindet in dieser Komödie den klassischen Blankvers mit schnoddrigem Witz und treibt die Verwicklungen des Stoffes auch sprachlich auf die Spitze. Wie Kleist lotet auch Hacks die tragikomi-schen Dimensionen des Stoffes aus, beschließt jedoch das Stück versöhn-lich: Jupiter geht zurück in die Welt der Götter und mahnt Alkmene und Amphitryon zur gegenseitigen Nach-sicht.

Caroline Stolz, eine Spezialistin für verwickelte Komödien, entdeckt Hacks‘ Amphitryon neu. Ihre Inter-pretation von Shakespeares Viel Lärm um nichts gehört derzeit zu den Erfolgsproduktionen des Repertoires, neben Der nackte Wahnsinn und Dauerbrennern wie Männerhort und Hitchcocks ‚Die 39 Stufen‘.

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Künstlerische Leitung: Dr. Manfred Beilharz

Das Programm der Internationalen Maifestspiele unter der Leitung von Man-fred Beilharz bereichert seit Jahren den Wiesbadener Kulturkalender mit großar-tigen Gastspielen aus der ganzen Welt. Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Konzerte und Shows begeistern das Publikum.

Das Opernhaus des Jahres 2013, die Komische Oper Berlin, ist zu Gast, ebenso wie die Oper Turin mit großer italienischer Oper in Galabesetzung. Das Tanzprogramm steht unter dem Motto Tanzerbe und widmet sich den großen Tanzmeistern und -meisterinnen des 20. Jahrhunderts: Lin Hwai-min mit seinem Cloud Gate Dance Theatre of Taiwan, der Grande Dame des afrikanischen Tanzes Ger-main Acogny mit der Kompanie Jant-Bi Jigeen aus dem Senegal sowie dem Tanztheater Wuppertal Pina Bausch mit Vollmond, dem einzigen Gastspiel der Kompanie mit dieser Choreogra-fie in Deutschland im Jahr 2014.

Ausgezeichnete deutschsprachige Schauspielproduktionen sorgen für einprägsame Momente: Das Burg-theater, Wien begeistert mit Onkel Wanja und einem hochkarätigen Ensemble (Gert Voss/Peter Simoni-schek, Nicholas Ofczarek, Michael Maertens, Caroline Peters u.a.),das Deutsche Theater Berlin zeigt Gift mit den beiden Ausnahmeschau-spielern Dagmar Manzel und Ulrich Matthes, das Maxim Gorki Theater Berlin wagt einen unkonventionellen Blick auf Tschechows Kirschgarten mit einem internationalen Ensemble unter der Regie von Nurkan Erpulat. Vom Düsseldorfer Schauspielhaus kommt Peer Gynt, dessen Hauptdar-steller Olaf Johanessen für seine Dar-stellung der Titelrolle für den FAUST-Theaterpreis 2013 nominiert war.

Abgerundet wird das Programm mit ausgewählten Konzerten, Lesungen und Shows bekannter Künstler und Ensembles. Fester Bestandteil des Maifestspielprogramms ist außerdem die Junge Woche, die vom 30. April bis 6. Mai ein spezielles Programm mit Theater und Tanz aus ganz Europa (nicht nur) für die jüngeren Zuschauer bietet.

MusiktheaterEröffnungspremiereDo 1. Mai, 19.30 Uhr, Großes HausHessisches Staatstheater WiesbadenElegie für junge LiebendeOper von Hans Werner HenzeMusikalische Leitung Zsolt HamarInszenierung Dietrich W. Hilsdorf

Mi 7. Mai, 19.30 Uhr, Großes HausKomische Oper BerlinRusalkaLyrisches Märchen von Antonín Dvor ákMusikalische Leitung Henrik Nánási Inszenierung Barrie Kosky

ItalienSa 24. und So 25. Mai19.30 Uhr, Großes HausTeatro Regio TorinoL’Elisir d’amoreOper von Gaetano DonizettiMusikalische Leitung Andrea BattistoniInszenierung Fabio Sparvoli

TanzTaiwan/GeorgienSa 3. und So 4. Mai19.30 Uhr, Großes HausCloud Gate Dance Theatre of TaiwanSongs of the WanderersVon Lin Hwai-min mit dem Rustavi Chor

Senegal Do 15. Mai, 19.30 Uhr, Großes HausCompagnie Jant-Bi JigeenSongook Yaakaar(Die Hoffnung herausfordern)Solo von und mit Germaine Acogny

Afro-Dites/Kaddu Jigeen! (Stimme der Frauen)Von Germaine Acogny & Patrick Acogny

Sa 31. Mai, So 1. und Mo 2. Juni19.30 Uhr, Großes HausTanztheater Wuppertal Pina BauschVollmondEin Stück von Pina Bausch

Mi 30. April, 19.30 Uhr, Großes HausBallett des Hessischen Staatstheaters WiesbadenLoops and Linesmit IMF-Extra von Stephan ThossDas Laban-Tanz-Projekt von Stephan Thoss und dem Ensemble Modern

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SchauspielÖsterreichSa 10. und So 11. Mai19.30 Uhr, Großes HausBurgtheater, WienOnkel WanjaVon Anton TschechowInszenierung Matthias Hartmann

Sa 17. und So 18. Mai19.30 Uhr, Großes HausDüsseldorfer SchauspielhausPeer GyntEin dramatisches Gedicht von Henrik IbsenInszenierung Staffan Valdemar Holm

Di 20. Mai19.30 Uhr, Großes HausDeutsches Theater BerlinGiftVon Lot VekemansInszenierung Christian Schwochow

Di 27. Mai und Mi 28. Mai19.30 Uhr, Großes HausMaxim Gorki Theater BerlinDer KirschgartenEine Komödie von Anton TschechowInszenierung Nurkan Erpulat

Konzerte und Shows(Auswahl)

Mo 5. Mai19.30 Uhr, Großes HausDagmar ManzelMenschenSkindDagmar Manzel singt Lieder von Friedrich Hollaender

Do 8. Mai 19.30 Uhr, Großes HausLittle Big WorldTanz-Akrobatik-Show mit Live-MusikVon Sebastiano Toma

Israel/USADi 13. Mai19.30 Uhr, Großes HausYemen BluesJemenitische Medlodien, Blues, Jazz & Funk

ÖsterreichMo 19. Mai19.30 Uhr, Großes HausMnozil BrassHappy Birthday20 Jahre MNOZIL BRASS –ein Jubiläumsprogramm

Do 22. Mai19.30 Uhr, Großes HausWolf Biermann und Pamela Biermann,Ach, die erste Liebe...‘Konzert und Chansons

Deutschland/USASo 25. Mai19.30 Uhr, MalersaalGayle TuftsLOVE ! Der neue Soloabend von Gayle Tufts

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Karten: 0611. 132 325 www.staatstheater-wiesbaden.de oder an der Abendkasse

Wartburg, Schwalbacher Str. 51Die Wartburg im März

Zum 75. Mal!

MännerhortKomödie von Kristof Magnusson

Männer verüben nur 25% aller Selbstmordversuche, aber 75% aller Selbstmorde, Männer stottern viermal so häufig wie Frauen und sind auch in der Sonderschule und beim Bettnässen in der Mehrzahl – alarmierende Zahlen, die Kristof Magnusson zu seiner Komödie Männerhort inspiriert haben: Ein bitterböser Blick in die Abgründe der männlichen Psyche, in der Wartburg seit inzwischen fünf Jahren der Renner und nicht nur bei Frauen beliebt.Mit: Michael Birnbaum, Wolfgang Böhm, Hanns Jörg Krumpholz, Florian ThunemannInszenierung: Caroline Stolz

6. März, 20 Uhr

Zum letzten Mal!

Mr. MarmaladeSchauspiel von Noah Haidle

Mr. Marmalade ist eine schwarze Komödie, die aus der Perspektive eines vierjährigen Mädchens sehr erwach-sene Themen behandelt. Der junge amerikanische Autor Noah Haidle erzählt in federleichten Dialogen mit gro-ßem Humor und berührender Traurigkeit und mit allen Mitteln des Theaters eine Geschichte über Einsamkeit, Freundschaft und Phantasie.Mit: Evelyn M. Faber, Doreen Nixdorf, Franziska Werner; Konstantin Lindhorst, Cornelius Schwalm Inszenierung: Isabel Osthues

4. März, 20 Uhr

TschickNach dem Roman von Wolfgang Herrndorf

Mit einem geklauten Lada und einer Handvoll Geld machen sich zwei 15jährige auf den Weg in die Walachei und geraten in ein Wunderland voller seltsamer Gestalten und geheimnisvoller Landschaften. Wolfgang Herrndorfs hinreißender Abenteuerroman: Endlich auf der Bühne!Mit: Benjamin Kiesewetter, Fabian StrombergerInszenierung: Dirk Schirdewahn

8. März, 20 Uhr

Uraufführung

Vincent will MeerNach dem Film von Florian David Fitz

Nach der Erfolgsproduktion Tschick ein neuer Roadmovie in der Wartburg: Diesmal sind es drei junge Patienten einer psychiatrischen Klinik, die sich auf den Weg in ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang machen. Vincent zum Beispiel, dessen Kopf ein Eigenleben führt. Sein Mund sagt Dinge, die Vincent eigentlich gar nicht sagen will und auch nicht sagen sollte. Marie, ein magersüch-tiges Mädchen. Alexander, dessen Angst vor Bakterien und anderen Gefahren ein klein wenig über das übliche Maß hinausgeht. Vincent will Meer wurde 2010 zum Überraschungserfolg in den deutschen Kinos.Mit: Franziska Beyer, Sybille Weiser; Rajko Geith, Benjamin Kiesewetter, Hanns Jörg KrumpholzInszenierung: Dirk Schirdewahn

22. März (Premiere); 25. und 30. März, 20 Uhr

Zum 20. Mal!

The Full MontyMusical nach dem Film Ganz oder gar nichtMusik und Texte von David YazbekBuch von Terrence McNally

Das Städtchen Buffalo ist in heller Aufregung: Eine Show mit männlichen Strippern heizt den Damen des Ortes gewaltig ein. Deren Männer, frustriert und arbeitslos, können gar nicht verstehen, was die Mädels daran finden. Und dann liegt plötzlich eine Idee in der Luft: Was die können, können wir auch! Hinreißende Musik und eine anrührende, witzige Geschichte machen das Musical so liebenswert.Mit dem jugend-club-theaterInszenierung: Iris Limbarth

27. März, 20 Uhr

Hitchcocks „Die 39 Stufen“Kriminalkomödie von John Buchan und Alfred Hitchcock

Was sind die 39 Stufen? Vier Schauspieler in fast 30 Rollen und ein Musiker gehen dieser Frage nach, die schon Alfred Hitchcock 1935 in einem spannenden Krimi (nicht) beantwortete. Regisseurin Caroline Stolz und ihr Ensemble spielen lustvoll mit den Mitteln des Theaters und bewältigen spielend größte Herausforderungen wie die Darstellung von Wasserfällen, Flugzeugabstürzen und Liebesszenen.Mit: Franziska Werner; Wolfgang Böhm, Sebastian Muskalla, Florian Thunemann, Alexander Traxel (Klavier). Inszenierung: Caroline Stolz9. März, 20 Uhr

Zum letzten Mal!

XanaduMusical nach dem gleichnamigen Film von Richard Danus und Marc RubelMusik und Songtexte von Jeff Lynne und John FarrarBuch von Douglas Carter BeaneDeutsche Dialogfassung von Daniel Call

Disco, Stulpen, Rollerblades – das Musical Xanadu lässt die achtziger Jahre hochleben und mit ihnen alte Kultsongs von Olivia Newton-John und dem Electric Light Orchestra.Mit dem jugend-club-theaterInszenierung: Iris Limbarth1. und 2. März, 20 Uhr

Für Garderobe keine Haftungspielt: Die Bibliothek des Zufalls

Impro trifft auf Literatur. Sie bringen uns Ihre Bücher mit, und wir lassen uns daraus zu einer improvisierten Geschichte inspirieren. Telefonbuch, Groschenroman, Kochbuch – alles ist möglich.

15. März, 20 Uhr

Die bessere HälfteKomödie von Alan Ayckbourn

„Wenn die Wohnzimmerschlacht am chaotischsten wirkt, muss die Ordnung im Spiel am größten sein. Das ist die Kunst der Komödie, die hier auf höchstem Niveau zu bestaunen ist.“ Darmstädter EchoMit: Evelyn M. Faber, Magdalena Höfner, Franziska Werner; Wolfgang Böhm, Nils Kreutinger, Fabian StrombergerInszenierung: Caroline Stolz

29. März, 20 Uhr

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Uraufführung

Vincent will MeerNach dem Film von Florian David FitzInszenierung Dirk SchirdewahnBühne und Kostüme Jelena MileticDramaturgie Barbara Wendland

Mit: Benjamin Kiesewetter (Vincent), Sybille Weiser (Marie), Rajko Geith (Alexander), Hanns Jörg Krumpholz (Herr Galler), Franziska Beyer (Dr. Rose)

Premiere: Samstag, 22. März20 Uhr, Wartburg

Weitere Vorstellungen: Di 25.3. und So 30.3., 20 Uhr

Vincent hat sich oft nicht unter Kon-trolle. Dann macht sein Körper seltsa-me Bewegungen und sein Mund sagt unpassende Dinge. Tourette-Syndrom heißt das in der Fachsprache – eine neurologische Störung, die nicht heilbar ist und der immer etwas Erschreckendes anhaftet. Vincents Vater fällt es schwer, einen solchen Sohn zu akzeptieren. Er passt nicht in seinen Lebensentwurf, und auch die überforderte, alkoholsüchtige Mutter störte seine Pläne. Deshalb hat er sich, schon vor langer Zeit, von der Familie getrennt. Jetzt, nach dem Tod der Mutter, sind Vater und Sohn wieder miteinander konfrontiert. Der Vater hat beste Beziehungen und gleich eine Lösung parat: Vincent soll in eine psychiatrische Klinik. Da wer-den sie ihn schon in den Griff kriegen. Vincent fügt sich, aber nicht lange.

Es gibt etwas, das er der Mutter noch schuldig ist. Dafür aber muss er ans Meer, an einen bestimmten Ort in Italien. Und jetzt wagt Vincent das Unmögliche. Gemeinsam mit zwei anderen Patienten, der magersüchti-gen Marie und dem Zwangsneuroti-ker Alexander, macht er sich auf die Reise. In der kleinen Gemeinschaft könnte das Konfliktpotential nicht krasser sein. Alexander fürchtet sich vor Bakterien, Marie vor Nahrung. Beide fürchten den Kontrollverlust. Und für alle drei ist es eine enorme Herausforderung, sich in die Fremde, ins Ungewisse zu begeben. So ent-

stehen Situationen voller Absurdität, Komik, aber auch existentieller Not. Für Vincent und Alexander endet die Reise mit einem Befreiungsschlag. Für Marie endet sie tragisch.

Der Schauspieler Florian David Fitz entwickelte das Drehbuch zu dem 2010 produzierten Kinofilm, und er spielte auch selbst die Hauptrolle. Ihm ist es zu verdanken, dass Vincent will Meer bei aller Brisanz des The-mas eine Komödie geworden ist, die liebevoll über die Klippen des Alltags mit einer Zwangsstörung erzählt und doch nicht seicht darüber hinweg-geht, wie quälend eine solche Erkran-kung für die Betroffenen sein kann. Der Film war ein Überraschungshit in den deutschen Kinos und bekam mehrere renommierte Filmpreise. Ein Hollywood-Remake ist zur Zeit in Arbeit.

Inszeniert wird diese spezielle Art des Roadmovies von Dirk Schirdewahn, der schon bei Tschick das Kunststück vollbrachte, seine Figuren im begrenzten Theaterraum auf eine weite Reise zu schicken. In der Spielzeit 2011/2012 führte er im Studio Regie bei Theo van Goghs spannendem Kammerspiel Das Inter-view. Außerdem ist er Erfinder und Realisator der Kultserie Your Space in der Wartburg. Bühne und Kostüme gestaltet Jelena Miletic , die am Hessi-schen Staatstheater u.a. schon Tschick und die Uraufführung Foreign Angst ausgestattet und Kostüme für Emilia Galotti, Kunstschwimmer und den Tanzabend Ballett Roulette entworfen hat.

Wer wohnt denn da in Vincent? Ein Dämon? Ein Kobold? Ein Clown, der ihm zwischen die Synapsen scheißt?

Benjamin Kiesewetter

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6. SinfoniekonzertMittwoch, 12. März, 20 UhrKurhaus, Friedrich-von-Thiersch-SaalEinführungsvortrag 19 Uhr, Dostojewski-Saal

Von Osten nach WestenZoltán Kodály (1882-1967)Tänze aus GalántaRóbert Wittinger (*1945)Sinfonie Nr. 8 op. 68 für Kammerorchester (Uraufführung)Béla Bartók (1881-1945)Konzert für Viola und OrchesterMiklós Rózsa (1907-1995)Ben Hur-Suite

Veronika Hagen, ViolaDirigent Zsolt Hamar

Das Konzert wird vom Hessischen Rundfunk aufgezeichnet.

Das 6. Sinfoniekonzert unter der Leitung von Gene-ralmusikdirektor Zsolt Hamar vereinigt vier unga-rische Komponisten aus drei Generationen; Die beiden ungarischen „Klassiker” Béla Bartók (1881-1945) und Zoltán Kodály (1882-1967), Miklós Rózsa (1907-1995), dessen künstlerischer Weg von Ungarn bis nach Hollywood führte, und Róbert Wittinger (*1945) mit der Uraufführung seiner 8. Sinfonie.

Der Philharmonischen Gesellschaft Budapest anlässlich ihres 80-jährigen Bestehens widmete Zoltán Kodály seine Tänze aus Galánta, die im Okto-ber 1933 unter der Leitung von Ernst von Dohnányi uraufgeführt und zum meistgespielten und erfolgreichsten Werk des Komponisten wurden. Galánta, heute eine Kleinstadt in der Slowakei, gehörte bis zum Ende der Donaumonarchie zum ungarischen Staatsgebiet. Kodály verbrachte dort mit seiner Familie einige Jahre seiner Kindheit. Und so gingen Melodik und Rhythmik von Tänzen wie dem Csárdás und Werbetänzen wie dem Verbunko in seine Orchesterkom-position ein, die die alten Lied- und Tanzweisen in neue, schillernde Far-ben tauchte.

Das Konzert für Viola und Orchester von Béla Bartók verdanken wir seiner letzten, überaus fruchtbaren Schaf-fensphase in den USA, aus der auch das Konzert für Orchester stammt. Im Auftrag des Bratschers William Primrose schrieb er es im Juli/August 1945 kurz vor seinem Tod. Zusammen mit dem Klavierkonzert Nr. 3 ist es sein letztes Werk, das durch seinen Tod unvollendet blieb. Der Entwurf mit Solopart war bereits fertig, jedoch fehlte jegliche Instrumentierung. Bartóks Freund und Schüler Tibor Serly übernahm die Aufgabe, das Bratschenkonzert 1950 für die Urauf-führung des Minneapolis Symphony Orchestra vorzubereiten, mit Antal

Doráti als Dirigenten und dem Soli-sten William Primrose. Elegisch im Grundgestus und getränkt in die für Bartók so charakteristischen Folklore-Elemente wurde das Viola-Konzert zu Bartóks Vermächtnis an die Welt.

Miklós Rósza kam als junger Kompo-nist um 1930 eher zufällig zum neuen Betätigungsfeld der Wochenschau- und Filmkomposition, ein Genre, mit dem er bald weltberühmt werden sollte. In den folgenden Jahren eta-blierte sich Rózsa schnell als einer der führenden Filmkomponisten Hollywoods, dessen Arbeiten mit insgesamt drei Academy Awards für die „beste Originalkomposition“ und zehn weiteren Nominierungen belohnt wurden. Insgesamt schrieb er zwischen 1937 und 1982 annähernd einhundert Partituren für abendfül-lende Spielfilme. Berühmt wurde er mit Musik zu den Leinwand-Epen und historischen Abenteuerfilmen Quo vadis? (1951), Ivanhoe (1952), Julius Caesar (1953), Die Ritter der Tafelrunde (1953), König der Könige (1961), El Cid (1961) und natürlich Ben-Hur (1959), dessen sinfonische Musik als Orche-stersuite auch im Konzertsaal ihren gebührenden Platz hat.

Als Uraufführung spielt das Hessische Staatsorchester die Sinfonie Nr. 8 des ebenfalls ungarischen Komponisten Róbert Wittinger. Wittinger, der seit 1965 in Deutschland lebt und arbeitet, kam auf Einladung von György Ligeti zu den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik. Ein umfangreiches kompositorisches Schaffen schloss sich an. Róbert Wittingers preis-gekrönte Werke wurden von den Radio-Sinfonieorchestern des NDR, SWF, SDR und BR mit Dirigenten wie Michael Gielen oder Bruno Maderna aufgeführt. Auf Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musikfestival, Beethovenfest Bonn, Steirischer Herbst Graz oder Berliner Festwo-chen war die Musik Róbert Wittingers präsent. Sein sinfonisches Schaffen zieht sich von der 1. Sinfonie im Jahr 1963 bis zur Uraufführung der neuen 8. Sinfonie op. 68. Die dreisätzige Sinfonie für Kammerorchester ist ein Kompositionsauftrag des Internatio-nalen Musikinstitutes Darmstadt mit Unterstützung des Hessischen Mini-steriums für Wissenschaft und Kunst.

Im Alter von sechs Jahren erhielt Veronika Hagen (Viola) ihren ersten musikalischen Unterricht von ihrem Vater, dem früheren Solobratschisten des Mozarteum-Orchesters. Die Stu-dien an der Universität Mozarteum absolvierte sie bei Helmut Zehetmair, anschließend in Wien und Hannover bei Hatto Beyerle. Nachhaltig geprägt wurde sie durch die regelmäßige Zusammenarbeit mit Künstlern wie Gidon Kremer, Sándor Végh, Ivry Githis, Walter Levin, Heinrich Schiff und Nikolaus Harnoncourt. Zusam-men mit ihren Brüdern Clemens und Lukas Hagen sowie mit Rainer Schmidt bilden sie das Hagen-Quar-tett, mit dem sie seit rund 30 Jahren in der ganzen Welt konzertiert. Als Solistin konzertierte Veronika Hagen in den bedeutendsten Kon-zertsälen Europas und Japans, wie z.B. bei den Salzburger Festspielen, der Salzburger Mozartwoche, in den Konzerthäusern von Wien, Köln, Zürich und Barcelona, beim Kammermusikfest Lockenhaus, dem Menuhin-Gstaad-Festival und dem Lucerne Festival. Sie ist Kammer-musikpartnerin von Künstlern wie Mitsuko Uchida, Maurizio Pollini, Sabine Meyer, Jörg Widman, Steven Isserlis, Leonidas Kavakos, Joshua Bell und Naoko Yoshiko. Unter Fabio Luisi konzertierte sie mit dem Orchestre de la Suisse Romande, dem MDR und den Wiener Symphonikern. 1997 erschienen bei der Deutschen Gram-mophon die Brahms-Sonaten mit Paul Gulda, im Jahr 2000 Mozarts Sinfonia Concertante mit Augustin Dumay und der Camerata Salzburg. Seit 1988 hat Veronika Hagen eine Professur für Viola und Kammermusik an der Universität Mozarteum inne.

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5. KammerkonzertBohuslav Martinu (1890-1959)Quartett (1947) für Oboe, Violine, Violoncello und KlavierErnst von Dohnányi (1877-1960)Serenade C-Dur op. 10 für Violine, Viola und VioloncelloMalcolm Arnold (*1921)Oboenquartett op. 61 (1957)August Klughardt (1847-1902)Schilflieder, Fünf Fantasiestücke op. 28 für Oboe, Viola und KlavierW. A. Mozart (1756-1791)Quartett F-Dur KV 370 (1781) für Oboe, Violine, Viola und Violoncello

Bernhard Schnieder (Oboe), Uta Lorenz (Violine), Sabine Lohwieser (Viola), Daniel Geiß (Violoncello), Julia Palmova (Klavier)

Sonntag, 9. März, 11 Uhr, Foyer

Spiel&Musik 5+Das Holzbläser-Quintett

Thomas Richter (Flöte), Franz Josef Wahle (Oboe), Dörte Sehrer (Klarinette), Jens Hentschel (Horn), Oskar Münchgesang (Fagott)

Die fünf Holzbläser sind eine eingeschworene Truppe. Sie spielen so wunderbar zusammen, dass sie gar keine Streichinstrumente dazu brauchen. Dabei sind die fünf Freunde ganz unterschiedlich, sowohl was die Form und Größe anbetrifft als auch die Spielweise. Unser kleines Orchester spielt sogar Peter und der Wolf und kann alle Figuren darin interpretieren. Heute lernen wir Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott ganz aus der Nähe kennen.

Samstag, 8. März, 15 UhrOrchesterproberaum

Mozart für KinderKonzept und Moderation Marko SimsaMusikalische Leitung Antony Arcaini

Sonntag, 23. März, 11 Uhr, Großes Haus

Montag, 24. und Dienstag, 25. März,jeweils 9 und 10.30 Uhr, im Kleinen Haus

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Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • März 201414

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Kultur-Transfer – Sie werden hin und weg sein!

Alle Eintrittskarten des Staatstheaters Wiesbaden, die den Aufdruck Kulturticket / Kombiticket aufweisen, berechtigen zur Fahrt mit Bus und Bahn im gesamten RMV-Gebiet. Geltungsdauer: 5 Stunden vor Veranstaltungsbeginn bis Betriebsende des RMV.

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musik-theater-werkstattSonntag, 23. März, 15 Uhr, FoyerEinführungsvortrag um 14.30 Uhr

Ensemble AventureGeist und Klang Lateinamerikas

Diego Luzuriaga (*1955) Quinteto Silvestre (1992) für BläserquintettSilvestre Revueltas (1899-1940) Tres piezas para violín y piano (1932)Marcelo Rodríguez (*1975) Sin rostro (2011) für EnsembleFlöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Violine, Viola, VioloncelloCoriún Aharonián (*1940) Los cadadías (1980) Version für Klarinette, Horn, Klavier und Violoncello José Manuel Serrano (*1982) Sistro impar (2010) für StreichtrioGraciela Paraskevaídis (*1940) libres en el sonido presos en el sonido (1997) für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier

Vielfältig und farbig, zart und hef-tig, magisch und realitätsnah sind die Klänge Lateinamerikas, die das Ensemble Aventure von seinen Konzertreisen mitgebracht hat und hier in vier Länderschwerpunkten vorstellt. Inspiriert von der Musik der Straße und des Alltags ebenso wie von Literatur, Bildender Kunst und Malerei, eint die Werke eine grundlegende existenzielle und soziale Fragestellung: Nach den musikalischen Wurzeln des Kon-tinents zwischen Gefangenschaft und Freiheit (bei den Uruguayern Graciela Paraskevaídis und Coriún Aharonián) – nach der Dynamik

von Rhythmus und Landschaft (beim Mexikaner Silvestre Revueltas) – nach den literari-schen und bildnerischen Spuren der Versehrtheit in Gesicht und Gesellschaft bei den jungen Argentinieren Marcelo Rodrí-guez und José Manuel Serrano – nach dem Klang von Kochtopf, als Fetisch, und Dschungel bei den Ecuadorianern Diego Luzu-riaga und Mesias Maiguashca, der selber die Paila spielen wird. Ein Programm der Vielfalt von Farben, Formen, Verbindungen der Welten, reich wie der Konti-nent Lateinamerika.

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Schön könnte es sein auf dem kleinen Bauernhof. Har-monisch. Alle wären zufrieden und eigentlich bestens gelaunt. Wenn nur die Kuh Rosmarie nicht wäre. Denn die hat immer eine Beschwerde parat, gerade wenn es am gemütlichsten ist. Der Bauer ist ein friedliebender Mensch, doch irgendwann wird es sogar ihm zu bunt. Er ergreift die Kuh Rosmarie beim Strick und lässt sie kur-zerhand nach Afrika fliegen. Aber auch in Afrika gibt es Tiere, denen sich trefflich der Tag vermiesen lässt, und so flüchten immer mehr afrikanische Tiere auf den hei-matlichen Hof… Dramaturgin Maja Friedrich sprach mit Franziska Werner über ihre erste Inszenierung.

Weshalb hast Du Dich bei Deiner ersten Regiearbeit für Die Kuh Rosmarie entschieden?Stefan Schletter hatte mich, zu mei-ner übergroßen Freude, angespro-chen, ob ich mir vorstellen könnte, mal im JUST zu inszenieren. Er sagte, nach dem, was er bisher von mir auf der Bühne gesehen habe, würde er gern mal eine Inszenierung von mir sehen. Ich wollte unbedingt ein Stück für die Altersgruppe ab 5 machen, weil ich finde, dass man da am Schön-sten extremen Slapstick mit wun-derbarer Herzerwärmung verbinden kann. Stefan brachte mir dann Die Kuh Rosmarie mit und ich war beim ersten Lesen sicher: Dieses Stück ist wundervoll.

Was ist das Besondere an dem Stück?Ich liebe es, wenn Kinderstücke skurril sind und Die Kuh Rosmarie ist sehr skurril. Andri Beyeler ist ein Sprachwitz-Akrobat, er schreibt intelligent, berührend und sehr, sehr lustig. Das Stück hat viele Ebenen und regt Kinder zum Grübeln an, ohne dass ein pädagogischer Zeigefinger geschwungen wird. Es befasst sich auf eine federleichte, fast dichterische Art mit ein paar großen Lebensthe-men kleiner Menschen.

Was reizt Dich am Inszenieren?Regie und Schauspiel sind sehr ähnliche Berufe: Wir erzählen eine Geschichte. Es ist toll, mal auf der anderen Seite zu sitzen, verant-wortlich zu sein und entscheiden zu können wie und was wir erzählen. Ich

Die Kuh Rosmarie 5+Von Andri BeyelerInszenierung Franziska WernerBühne und Kostüme Fatima SonntagMusik Franziska Werner, Benjamin HübnerAnimation Tim RizzoDramaturgie Maja Friedrich

Mit Jasaman Roushanaei, Benjamin Hübner

Premiere: Sonntag, 2. März16 Uhr, Studio

Weitere Vorstellungen: Di 4.3., Do 13.3. und Sa 15.3., jeweils 16 Uhr;Do 13.3. und Fr 14.3., jeweils 11 Uhr

versetze mich diesmal nicht nur in eine Figur, sondern in alle, das macht viel Spaß. Ich kann Charaktere und Bilder erfinden und Musik schreiben (mit Benjamin Hübner zusammen), viel Komödiantisches choreografie-ren und den Gesamt-Rhythmus des Stücks finden. Es ist auch sehr schön, zum Abschied noch mal ganz anders mit den verschiedenen Abteilungen des Theaters zusammenzuarbeiten. Da arbeiten viele wunderbare Men-schen in allen Bereichen, die uns sehr viel unterstützen und versuchen, uns alles zu ermöglichen, was wir uns wünschen.

Wie inszenierst Du?Da im Stück viele verschiedene Tiere vorkommen, überlegen wir uns z.B. für jedes Tier eine spezielle Persön-lichkeit. Ich fände es uninteressant, einfach nur Tiere nachzuspielen, ich suche viel lieber nach einem unge-wöhnlichen und lustigen, tierischen Charakter. Die Tiere sind dadurch sehr körperlich, das ist sehr anspruchs-voll zu spielen, auch wegen der vielen Figurenwechsel. Ich habe mit Jasaman Roushanaei und Benjamin Hübner zwei großartige Schauspieler bei der Kuh Rosmarie und ich hoffe, dass ich ihnen eine gute Mischung an Sicherheit, Mut und Freiheit geben kann. Eine Komödie ist erst dann gut, wenn sie dem Ensemble Spaß macht.

Franziska Werner wurde in Berlin geboren. Sie studierte Schauspiel am renommierten Max Reinhardt Semi-nar in Wien, vor und während des Studiums arbeitete sie mit Christoph Schlingensief, René Pollesch und für das Montreux Jazz Festival. Nach dem Studium folgte ein dreijähriges Enga-gement am Theater Oberhausen. Zur Spielzeit 2008/2009 wechselte sie an das Wiesbadener Staatstheater. In Wiesbaden spielt sie unter anderem Emilia Galotti, Stelzfuß in Black Rider, und Beatrice in Viel Lärm und nichts. Sie erhielt bereits mehrere Auszeich-nungen, u.a. den Vontobel Preis des Schauspielschultreffens, den frauen.kunst.preis des österreichischen Parlaments und den Oberhausener Theaterpreis für die Rolle der Shen Te in Der gute Mensch von Sezuan. 2011 wurde sie für das Wiesbadener Christa-Möhring-Stipendium ausge-wählt.

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Liederabend VI

Samstag, 01.03.20:00 Atanarjuat – Die Legende vom schnellen Läufer

Sonntag, 02.03.20:00 Canada‘s Reel North

Montag, 03.03.20:00 Oberhausen on TourBest of Deutscher Wettbewerb

Dienstag, 04.03.20:00 Silver Linings

Mittwoch, 05.03.20:00 Eiger Solo

Donnerstag, 06.03.18:00 Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht

Freitag, 07.03.20:00 Eine Art Liebe

Samstag, 08.03.20:00 Stein der Geduld

Sonntag, 09.03.18:00 Tatort – Der Fall Reinhardt

Montag, 10.03.20:00 Die Ehe der Maria Braun

Dienstag, 11.03. - Sonntag, 16.03.FernsehKrimi-Festival

Sonntag, 16.03.20:00 The Wolf of Wall Street

Montag, 17.03.20:00 Flirting with Desaster

Dienstag, 18.03.20:00 My Dog Killer

Mittwoch, 19.03.20:00 Banklady

Donnerstag, 20.03.20:00 The Act of Killing

Freitag, 21.03.20:00 The Wolf of Wall Street

Samstag, 22.03.20:00 12 Years a Slave

Sonntag, 23.03.20:00 New York in den 30ern – Wie der Swing in Schwung kam

Montag, 24.03.20:00 Der Medicus

Dienstag, 25.03.20:00 Der Medicus

Mittwoch, 26.03.20:00 Jung & Schön

Donnerstag, 27.03.20:00 The Wolf of Wall Street

Freitag, 28.03.20:00 12 Years a Slave

Samstag, 29.03.20:00 LICHTER FilmfestKurzfilmprogramm

Sonntag, 30.03.20:00 12 Years a Slave

Montag, 31.03.20:00 M.A.S.H.

P R O G R A M M A U S Z U GMarktplatz 9 (hinter der Marktkirche)

Wiesbaden, Tel. 0611 - 31 50 50www.wiesbaden.de/caligari

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M Ä R Z

Unverschämt romantischRomantische Lieder und Balladen von Franz Schubert, Robert Schumann, Johannes Brahms, Franz Liszt, Richard Strauss und Alban Berg

Mit Annette Luig (Sopran) und Erika LeRoux (Klavier)Montag, 10. März 2014, 19.30 Uhr

Annette Luig gehört seit 1996 zum Ensemble des Hessischen Staatsthea-ters Wiesbaden, wo sie zahlreiche Hauptpartien wie Olympia in Hoff-manns Erzählungen, Maria Stuarda in Donizettis gleichnamiger Oper, Liù in Turandot und Sophie in Der Rosenka-valier sang. Zu ihrem großen Reper-toire gehören außerdem Mozart-Rol-len wie Pamina und Königin der Nacht, Elettra in Idomeneo, Donna Anna in Don Giovanni, aber auch Verdi-Haupt-partien wie Gilda in Rigoletto und Violetta Valéry in La Traviata. Auch Rosalinde in Die Fledermaus, Micaelain Carmen, Lisa in Das Land des Lächelns, Julia in Der Vetter aus Dings-da und Eliza Doolittle in My Fair Lady gehören zu ihren zahlreichen Partien, die sie in Wiesbaden mit großem Erfolg singt. In den letzen Spielzeiten war sie in Wiesbaden unter anderem als Kurfürstin in Der Vogelhändler, als Musetta in La Bohème, als Eliza

Doolittle in My Fair Lady, als Hanna Glawari in Die lustige Witwe und als Fata Morgana in der Neuproduktion von Prokofjews Die Liebe zu den drei Orangen zu erleben. Gastspiele führ-ten sie an die Deutsche Oper Berlin, nach Wuppertal, Nürnberg, Hagen, Köln, Mainz und Darmstadt.

Die Pianistin und international renommierte Liedbegleiterin Erika LeRoux begleitet Annette Luig am Klavier und wird auch solistisch zu hören sein. Sie stammt aus Südafrika und entwickelte sich zu einer der führenden Pianisten-Persönlichkeiten ihrer Heimat, nicht nur als Konzert-pianistin, sondern auch als gesuchte Kammermusikerin und Lied-Beglei-terin. 1992 gewann sie den von der Unesco vergebenen Grand Prix de la Ville de Dakar. Seit einigen Jahren lebt sie in Deutschland und entwickelte hier eine vielfältige Tätigkeit als Pia-nistin und Liedbegleiterin. So ist sie Partnerin und Coach von namhaften Sängerinnen und Sängern. Sie kon-zertierte in Deutschland bereits beim Schleswig-Holstein-Festival, dem Rheingau Musik Festival und bei den Wiesbadener Maifestspielen. Außer-dem ist Erika LeRoux seit 2008 mit Leiterin ihrer eigenen Konzertreihe „Music in the church“. Ihre Arbeit ver-vollständigt sich durch Einspielungen. Außerdem arbeitet sie als Dirigentin.

In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden e.V.

Im 6. Liederabend dieser Saison widmet sich Sopranistin Annette Luig den romantischen Seiten des Lied- und Balladengesangs und lässt eine Epoche aufleben, die dieses Genre zur vollen Blüte gebracht hat. In Liedern von Franz Schubert (Der Zwerg), Robert Schumann (Belsazar), Johan-nes Brahms (Es träumte mir), Franz Liszt (Die Loreley), Richard Strauss (Allerseelen) und Alban Berg (Die Nachtigall) werden Gefühlswelten aus-gelotet und romantische Phantasien ausgelebt.

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Tod und Wieder-auferstehung der Welt meiner Eltern in mirVon Nis-Momme StockmannInszenierung Tilman Gersch

Das Stück ist systemkritisches Polit-theater, das wortmächtig, charmant, hintersinnig durchleuchtet, was das junge 21. Jahrhundert umtreibt: Fakten und Tendenzen, die den entfesselten Kapitalismus als Menschenkrank-macher, Umweltzerstörer, Minder-heitenbereicherer, gar potenziellem Selbstvernichter zeigen. Gersch hat die Vorlage in die Form einer Revue nach fast Brecht‘scher Art gegossen. (…) Theater, das wir als Reibungsfläche brauchen. Und sei es, um die Sehn-sucht nach einem menschlicheren Gang der Dinge am Leben zu erhalten.Rheinzeitung

Die Darsteller, zumal jene in verschie-denen Rollen, müssen nirgends in die Tiefe gehen, aber als Kabarettisten und Typenkomödianten holen sie alles aus sich heraus, als gelte es, wie in besten Agitprop-Zeiten, die Welt durch das Theater zu retten und zu verändern.Frankfurter Allgemeine Zeitung

Ein Spektakulum für Auge und Ohr, das die Fatalität des Finanzkreislaufs im Kapitalismus mehr herausschreit als darstellt. Stockmanns zynisches Gesellschaftspanorama in Zeiten des Postturbokapitalismus wird zur pral-len, bunten Show. Wiesbadener Kurier

Am Ende offenbart sich die bittere Einsicht, dass ein Entkommen aus dem Finanzkreislauf nicht möglich ist. Die anwachsende Überlagerung von Spiel, Gesang, Musik und an die Rückwand projizierten Bildern mündet im Laufe der zweieinhalb Stunden in eine gla-mouröse Kakophonie. STUZ

Pressestimmen

Die Macht des Schicksals Oper von Giuseppe VerdiMusikalische Leitung Wolfgang Ott, Christoph StillerInszenierung Immo Karaman

Verdis Macht des Schicksals als fesseln-des Psychodrama in Wiesbaden.Wiesbadener Kurier

Marc Heller gibt dem Alvaro edles Profil, ein Höhepunkt ist das Duett ‚Solenne in quest‘ora‘ mit Carlo (Olafur Sigurdarson), der seinem Kontrahen-ten an Leidenschaftlichkeit nicht nach-steht. Tatiana Plotnikova als Leonora kostet die dynamischen Höhepunkte aus, mit zauberhaften Pianotönen gelingt ihr das ‚La Vergine degli angeli‘ zusammen mit dem Chor der Mönche. Bernd Hofmann gibt dem strengen Marchese, noch mehr aber dem Guardiano sonores Profil. In weiteren Partien zu hören sind Joachim Goltz als Fra Melitone, Jonas Gudmundsson als Trabucco, Aldomir Mollov als Alcalde und Slawomir Wielgus als Arzt. Sein Bestes gibt der vielfach geforder-te Chor.Frankfurter Allgemeine Zeitung

Der am häufigsten bei diesem Verdi genannte Ort dürfte die Hölle sein, entsprechend höllisch und damit auch himmlisch ist Karamans Bühnenper-sonal. Der Böse ist, Hölle noch eins, hier auch der Beste: Der isländische Bariton Olafur Sigurdarson singt einen enorm tonschönen Don Carlo, einen Rächer in Nadelstreifen, ganz großes Hörkino. Perfekt besetzt: Joachim Goltz als bocksbeiniger Bruder Meli-tone und Ute Döring überall dort, wo sich Himmel und Hölle aneinander reiben. Frankfurter Rundschau

Wolfgang Ott leitet das kraftvoll spie-lende Orchester mit Gefühl. Immo Karamans Inszenierung verlässt nie das Zimmer des fatalen Missgeschicks, sie ist verspielt, lässt aber der Musik den Raum, den sie braucht. Geniale Bühne: nach hinten ausziehbar, wie ein aufklappbarer Trinkbecher, so noch nie gesehen. BILD-Zeitung

Der Duft der DingeOrchester-Ballettabend/TRE von Giuseppe SpotaDer Duft der Dinge von Stephan Thoss

Die Hauptlinie im Duft der Dinge zieht sich um einen einsamen Mann, Tenald Zace, (...) bis, bewährt gespensterhaft, Romy Liebig als Madeleine zu ihm tritt, benannt nach Marcel Prousts berühmtem Erinnerungsgebäck. Nun überfallen ihn Szenen mit früheren gehabten oder gewünschten Gelieb-ten. So feiert Thoss noch einmal seine Pas-de-deux-Künste ab und die Frauen seiner fabelhaften Kompanie. (...) Wie sang noch Arnold Schönbergs Pierrot Lunaire: „O alter Duft aus Märchen-zeit, berauschest wieder meine Sinne”. Wie diese Thoss-Tanzkunst.Wiesbadener Kurier

Giuseppe Spota, der seit 2010 zum Thoss-Esemble gehört, beschwört auch die Geister der Erinnerung. (...) Wenn der Vorhang sich öffnet, ist, gespiegelt, das vollbesetzte Große Haus auf dem Bühnenprospekt zu sehen. Auch sonst gibt es viele Bilder von Wiesbaden, das Theater, die Wilhelmstraße – Spota hat ein Abschiedsstück und eine Liebeserklä-rung an seine Kollegen komponiert, so fließend wie die an diesem Abend uraufgeführten Kammermusiken von Ezio Bosso. (...) Vor allem die langsa-men Stücke dienen Stephan Thoss für sanfte, bisweilen heiter-ironische Passagen, für Duette, die herausragen. Keine Frage, auch diesmal zeigt Thoss seine große Sensibilität für das Musi-kalische. Es spricht für ihn, sich mit einem bunten, tanzfreudigen leichten Stück aus Wiesbaden zu verabschie-den. Frankfurter Allgemeine Zeitung

Ein märchenhafter Spaß ist dieses Duft der Dinge, in dem die weiblichen Blüten sich mal zur buntscheckigen, resoluten Kompanie formieren, die Männer mal im sexy Hosenträger-über-nacktem-Oberkörper-Look auf-tanzen. Frankfurter Rundschau

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Diese Wiesbadener Erstaufführung – von der Hofbühne monatelang vor-bereitet und in der Presse als „einen schönen Tag der Tat“ gefeiert – mar-kiert auch die Geburtsstunde des Wiesbadener Extra-Chores, der somit in diesem Jahr auf sein hundertjähri-ges Bestehen zurückblicken kann. Zur Bewältigung der großen Chorpartien im Parsifal zog Hofkapellmeister Franz Mannstaedt, der die Auffüh-rung leitete, erstmals Verstärkung für den hauseigenen Opernchor heran. Und das mit Erfolg: „Ganz prächtig wirkten auch die Chöre, die der unermüdliche Herr Rother vorzüglich geschult hatte“, und „alle Chöre fügten sich dem Ganzen stim-

mungsvoll ein“, so die damals in Wiesbaden erschienene „Nassovia“ in einem Bericht über diese Aufführung. Auch in den Folgejahren – Nachfolger Mannstaedts in Wiesbaden wurde 1924 Otto Klemperer – musste man immer wieder auf zusätzliche Chorsänger zurückgreifen, da – wohl kriegsbedingt – Mangel an Opernchorsängern herrschte. Diesem Man-gel hoffte man sogar mit der Gründung einer Chorschule zu begegnen, in der die für Opernauf-führungen benötigten Kräfte ausgebildet wur-den.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Extra-Chöre zu einer festen Einrich-tung an fast allen Opernhäusern. Es handelt sich dabei um einen bedarfs-weise hinzuzuziehenden Zusatzchor aus Sängern, die nicht festangestellt sind. Ihre Aufgabe ist es, den von seiner Mitgliederzahl begrenzten „Haus-Chor“ vor allem bei großen Choropern, wie z. B. bei Werken von Giuseppe Verdi oder Richard Wagner, zahlenmäßig zu erweitern und quali-tativ zu unterstützen.

So finden sich auch im Extra-Chor des Staatstheaters Wiesbaden, der heute von Chordirektor Anton Trem-mel geleitet wird, insgesamt etwa 50 Damen und Herren mit sängerischer oder chorischer Vorbildung. Es sind keine professionellen Musiker, son-dern auf hohem Niveau musizierende Laien, die tagsüber andere Berufe ausüben oder sich schon im Ruhe-stand befinden. Wegen der zeitlich eingeschränkten Verfügbarkeit der Mitglieder müssen die Proben ent-sprechend disponiert werden, sie können im Allgemeinen nur abends und an Wochenenden stattfinden.

Für die Mitglieder des Extra-Chores steht nicht nur die Lust am Singen im Mittelpunkt ihres Engagements, son-dern sie wissen auch die am Theater gebotene Vielseitigkeit in musikali-scher und darstellerischer Hinsicht zu schätzen. Und manch sängerischer Nachwuchs, der hier mal Theaterluft geschnuppert hat, wurde später in den „Haus-Chor“ übernommen oder ist gar Solist an einem Opernhaus geworden.

„Sind wir schon eingerufen?“ – das ist die meist gestellte Frage im Hinter-grund einer Vorstellung. Das gilt auch für die Mitglieder des Extra-Chores, die zwischen ihren Auftritten oftmals

lange warten müssen und die Zeit in der Kantine oder im Gespräch mit anderen Beteiligten überbrücken, bevor der für den Ablauf einer Vor-stellung verantwortliche Inspizient die beteiligten Solisten und Chöre zu ihren jeweiligen Auftritten einruft. In dieser Spielzeit war diese Frage für den Extrachor schon vielfach zu hören, der bei den Aufführungen von La Bohème, Der fliegende Holländer, Die Liebe zu den drei Orangen und Die Macht des Schicksals zu sehen und zu hören war und ist.

Wir danken unserem Extra-Chor für seine intensive Mitarbeit, die vielen Stunden im Theater und seine Geduld bei den zahlreichen musikalischen und szenischen Proben. Ohne ihn könnten wir keine der beim Publikum so beliebten „großen“ Opern spielen. Somit warten auch in zukünftigen Spielzeiten immer wieder interessan-te und anspruchsvolle Aufgaben auf den Extra-Chor.

Mit einer festlichen Veranstaltung im Foyer des Staatstheaters wird am 8. März 2014 um 15.00 Uhr an die Geburtsstunde des Extra-Chores unseres Hauses erinnert. Dabei wird der Chor unter anderem eine Chor-stelle aus Parsifal singen, der genau an diesem Tag vor hundert Jahren unter Mannstaedt seine Wiesbadener Erstaufführung erlebte. Die Leitung hat Chordirektor Anton Tremmel. Und übrigens: Ein Enkel Mannstaedts, ein langjähriges Mitglied des Extra-Chores, wird auch dabei mitsingen.

„Sind wir schon eingerufen?“100 Jahre Extra-Chor am Hessischen Staatstheater Wiesbaden

Figurine „Parsifal als Gralsritter“ aus der Vorstellung vom 8.3.1914

Am 8. März 1914, also noch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, fand am kaiserlichen „Hoftheater“ zu Wiesbaden eine denkwürdige Aufführung von Richard Wagners Parsifal statt. Denkwürdig deshalb, weil es sich um eine der ersten Aufführungen außerhalb Bayreuths handelte, nachdem eine gesetzliche Schutz-frist von dreißig Jahren erloschen war, in der das Werk nach Wagners Willen nur im dortigen Festspielhaus gegeben werden durfte. Von einigen illegalen und teils auch unvollständigen oder konzertanten Aufführun-gen im Ausland und den Privataufführungen in Mün-chen für König Ludwig II. einmal abgesehen, zählt das Wiesbadener Theater damit zu den ersten Häusern, die das „Bühnenweihfestspiel“ vollständig auf die Bühne gebracht haben.

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Nach der erfolgreichen Ballettgala Auf der Weltspitze zu den Maifest-spielen 2011 veranstaltet das Hes-sische Staatstheater Wiesbaden wieder ein festliches Programm mit Höhepunkten aus klassischen und modernen Choreografien. Künstle-rischer Leiter der Gala ist wie schon zuvor Raimondo Rebeck, und er hat wieder weltweit hochkarätige Gäste aus den internationalen Kompanien nach Wiesbaden eingeladen. Wir begrüßen zu diesem ganz besonde-ren Galaprogramm Aki Saito und David Jonathan vom Royal Ballet of Flanders in Antwerpen, Brooklyn Mack vom Washington Ballet, Iana Salenko vom Staatsballett Berlin und die in den USA beheimateten International Principal Guest Artists Adiarys Almeida und Joseph Michael Gatti. Auf dem Programm stehen unter anderem klassische Pas de deux aus Dornröschen und Don Quichotte, das berühmte Vaganova-Pas de deux Diana und Acteon sowie charakteristi-sche Solos der Tanzkünstler, die ihre besondere Klasse zeigen. Außerdem freuen wir uns auf Eric Gauthier mit

Tänzern seiner Gauthier Dance Company aus Stuttgart, die zwei Stücke aus ihrem vielgefragten Repertoire zeigen, darunter ein Solo von Marco Goecke für Eric Gauthier. Die Stars von Morgen werden vertre-ten durch die Staatliche Ballettschu-le Berlin, der Talentschmiede des Staatsballetts Berlin. Hier wird das Können der nächsten Generation eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Und natürlich darf an diesem Abend das Ballett des Hessischen Staats-theaters Wiesbaden von Stephan Thoss nicht fehlen! Es moderiert Kammersänger Hannes Brock.

Internationale Ballettgala 2014

Freitag, 21. März19.30 Uhr, Großes HausPremierenfeier im Anschluss mit den Solistinnen und Solisten im Foyer

Ein Galaprogramm mit Spitzenstars der internationalen Ballett- und Tanzwelt und dem Ballett des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

Brooklyn Mack

Iana Salenko

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Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • März 201428

Zum letzten Mal!

XanaduMusical nach dem gleichnami-gen Film von Richard Danus und Marc RubelMusikalische Leitung Frank BangertInszenierung und Choreografie Iris Limbarth

Kunterbuntes Musical-Spekta-kel auf Rollerblades in der Wart-burg – zum allerletzten Mal! Sonny ist Künstler und träumt davon ein eigenes Theater zu eröffnen. Clio ist seine Muse und erscheint, um das Vorha-ben ein wenig voran zu treiben. Doch es gibt eine Bedingung: Die beiden dürfen sich auf kei-nen Fall in einander verlieben!

„Grandios die temporeichen Ensemble-Choreografien mit flotter Livemusik. Denn es macht richtig Laune, jedem einzelnen der zehn Darsteller nicht nur auf die Füße, sondern vor allem ins Gesicht zu blicken. Allen gelingt das Kunststück, die Individualität ihrer noch so kleinen Rolle voll herauszustel-len. Augenzwinkernd verträumt, frech, beherzt – Kompliment!“ Wiesbadener Kurier

Sa 1. und So 2. März20 Uhr, Wartburg

Mr. MarmaladeSchauspiel von Noah HaidleDeutsche Fassung von Brigitte LandesInszenierung Isabel Osthues

Mr. Marmalade ist eine bitter-böse und tiefschwarze Komö-die, die sich spielend leicht zwischen kindlicher Phantasie und Realität bewegt. Das Stück erzählt durch die Perspektive eines vierjährigen Mädchens von sehr erwachsenen Themen und fast schon traumatischen Realitätserfahrungen, die sich mit der kindlichen Vorstellungs-kraft mischen.

„Der Inszenierung von Isabel Osthues gelingt es, Lucys Ein-bildung ganz real und ihre Sicht auf die Wirklichkeit seltsam bizarr zu zeigen. (...) Dieses tra-gikomische Vexierbild entsteht vor allem durch Franziska Wer-ner, eine der kuriosesten Schau-spielerinnen weit und breit, die mit rollenden Augen und gefurchter Stirn ohne Worte von Neugier und Not erzählen kann.“ Darmstädter Echo

Di 4. März20 Uhr, Wartburg

Frau Müller muss wegVon Lutz HübnerMitarbeit Sarah NemitzAustauschgastspiel des Staatstheaters Darmstadt Inszenierung Judith Kuhnert

Lutz Hübner macht aus dem zeitlosen Thema der schuli-schen Zukunft eine pointenrei-che Komödie, die immer wieder durch frappierende Wendungen und äußerst amüsante Wortge-fechte besticht.

„Wie diese Eltern immer wieder versuchen, sich zusammenzu-reißen, dann aber doch zäh-nebleckend der Egoismus aus ihnen herausbricht, das macht aus den überaus kurzweiligen 70 Minuten eine Folge mit viel Szenenapplaus bedachter Kabinettstückchen. Dass viele Lehrer im Publikum waren, war unüberhörbar. Nicht nur für sie ist diese böse kleine Komödie ein köstlicher Spaß.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung

So 9.3., 16 Uhr und Fr 21.3.19.30 Uhr, Kleines Haus

Der Barbiervon Sevilla(Il barbiere di Siviglia)Komische Oper von Gioacchino RossiniMusikalische Leitung Christoph StillerInszenierung und Bühne Michiel Dijkema

Nach dem gefeierten Gastspiel im französischen Antibes im Herbst 2013 ist Der Barbier von Sevilla endlich auch wieder in Wiesbaden zu sehen. Michiel Dijkemas Inszenierung bietet turbulente Opern-Unterhaltung auf höchstem Niveau: Es darf gelacht werden über spektakuläre Frisuren, gestaunt werden über riskante Büh-nen-Effekte und ganz große Belcanto-Kunst lädt zum Genießen der grandi-osen Rossini-Musik ein.

„Rossinis Komödienklassiker am Staatstheater Wiesbaden hat alles, was ein Publikumsliebling braucht: Tempo und Farbe, Witz und Klasse.“ Frankfurter Rundschau

So 16.3., 18 Uhr und Fr 28.3.19.30 Uhr, Großes Haus

Wiederaufnahme!

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Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • März 2014 29

Das Jugendreferat im März

Foto: Michael Kretzer

Sämtliche Angebote richten sich selbstverständlich auch an Menschen mit Behinderungen.

Anmeldung, Informationen und Preise für sämtliche Angebote gibt‘s im Jugendreferat!Telefon 0611 . 132 270

Das Familienmagazin

kostenlosunabhängigregelmäßig

www.kuckuck-magazin.de

17.-20. März

schul-theater-tage 2014

Das Festival

Rauf auf die Bühne – rein ins Vergnügen: Über 600 Schülerin-nen und Schüler aus 20 Schul-gruppen bereiten sich auf das Festival vor.

Wir freuen uns auf ein Festival der Theaterlust, auf eine Woche lebendi-ger Schultheaterkultur, auf viele neue und bekannte Gesichter, auf überra-schende, lebendige und überzeugen-de Schultheaterproduktionen.

Wenn sich am 17. März 2014 der Vorhang zum Festival öffnet, ist das Theater erfüllt von Lampenfieber, Bühnenluft und Herzklopfen. Ob Musical, Eigenproduktion oder Klassi-ker – in jedem Falle überraschen uns einzigartige Produktionen, die die Bühnen mit Leben erfüllen werden.

Auch in diesem Jahr gibt es wieder Schnupperkurse für alle Interes-sierten, eine täglich erscheinende Festivalzeitschrift, den Festivalfilm unserer jungen Filmer, Publikums-gespräche, ein Festivalcafé zum Ent-spannen.

Es gibt noch Karten für einige Vorstellungen! Wir empfehlen: 17. März, 13 Uhr, Kleines HausHelene-Lange-SchuleIn 80 Tagen um die Welt 18. März, 11 Uhr, StudioMittelpunktschule Kinzig-quelle Das Sternenkind19. März, 11 Uhr, StudioFaust II - Die Playmobilshow 20. März, 11 Uhr, StudioHermann- Ehlers- Schule Das Vampirgeheimnis/ Wenn zwei sich streiten

Tickets zu 4€ gibt es an der Thea-terkasse unter 0611/132325 oder per Mail an [email protected] Schnell Eintrittskarten sichern und dann die Vorfreude genie-ßen – einmalige Erlebnisse war-ten auf Sie!

Page 21: Theaterblatt März 2014

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • März 201430

news

Impressum (20. Jg. nr. 7)

Druck und Verlag Dinges & Frick GmbH, Greifstraße 4, 65199 WiesbadenTexte Dramaturgie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Redaktion Sandra IhrigKontakt Hessisches Staatstheater Wiesbaden Christian-Zais-Straße 3, 65189 Wiesbaden Intendant: Dr. Manfred Beilharz www.staatstheater-wiesbaden.de [email protected] [email protected] dramaturgie@ staatstheater-wiesbaden.deFotos Martin Kaufhold, Lena Obst; Michael Kretzer (Jugendreferat). Die Fotos der Gäste wurden von den Künstlern zur Verfügung gestellt. Konzept/Layout Ma arten Evenhuis, Beate Marx

Das Hessische Staats theater Wiesbaden ist Mitglied der europä ischen Theater -kon vention (ETC), Brüssel.

Überblick: Änderungen der Schauspiel-PremierendatenWie Sie der Presse bereits entnehmen konnten, gibt es in der zweiten Spiel-zeithälfte Änderungen hinsichtlich der Premierendaten, die von der Ankündigung im Spielzeit-Jahrespro-gramm abweichen. Hier die Zusam-menfassung aller Änderungen:Die Premiere von Der Diener zwei-er Herren, die für Freitag, 7. März im Kleinen Haus geplant war, wird ersetzt: Amphitryon von Peter Hacks feiert in einer Inszenierung von Caro-line Stolz neu am Freitag, 7. März im Kleinen Haus Premiere (vorverlegt vom ursprünglichen Premierentermin am 25. April).

Die Marquise von O... hat Abonne-mentpremiere im Kleinen Haus am Sonntag, 16. März. Die Premiere von Vincent will Meer (Regie: Dirk Schirdewahn) findet neu am Sams-tag, 22. März in der Wartburg statt (ehemals 13. März).

Durch die Vorverlegungen kann John von Düffels Weltkrieg für alle (Regie: Tobias Materna) seine Uraufführung schon am Sonntag, 18. Mai im Klei-nen Haus (ursprünglich 1. Juni) feiern.

Zusätzliche Holländer-VorstellungenAn drei zusätzlichen Terminen entert das rotbeflaggte Piratenschiff des fliegenden Holländers die Bühne des Großen Hauses: Zusatzvorstellungen von Der fliegende Holländer (Insze-nierung und Bühne Michiel Dijkema) am Samstag, 7. Juni, Sonntag, 15. Juni und – zum letzten Mal – am Dienstag, 1. Juli, jeweils um 19.30 Uhr. Der Vorverkauf läuft!

Jubiläum!Wir gratulieren Tilo Seidler, Herren-schneider, zum 25jährigen Arbeitsju-biläum, das er am 1. März 2014 feiert.

Schauspielforum zuTod und Wiederauf-erstehung der Welt meiner Eltern in mirDas neue Stück von Nis-Momme Stock-mann erzählt über den Ausstiegsversuch eines Frankfurter Bankers und wirft die Frage nach der Handlungsmöglichkeit des Einzelnen in unserer äußerst kom-plexen Gesellschaft auf. Der Regisseur Tilman Gersch, die Dramaturgin Barbara Wendland und einige Schauspieler wer-den aus der Arbeit berichten. Zu Gast und Experte für ethische Fragen ist Dr. Stephan Scholz, Priester am Dom in Frankfurt und in der Akademie des Bis-tums Limburg für den Bereich Kunst ver-antwortlich. Die Moderation übernimmt wie üblich Helmut Nehrbaß.

In Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden e.V.

Eintritt frei!

Sonntag, 2. März, 11 Uhr Vestibühne Kleines Haus

Sonntag, 16. März 19.30 UhrAbonnement-premiere im Kleinen HausFolgende Abonnements sind im März und April von dieser Änderung betroffen: • Premieren-Abo Kleines Haus am 16. März• AboH1amDienstag,8.April

Nach der

Novelle von

Heinrich von Kleist

Inszenierung

und Bühne

Ricarda Beilharz

On Tour!

Caroline Stolz’ Inszenierung von Shake-speares Viel Lärm um nichts ist von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zur „Woche junger Schauspieler“ nach Bensheim eingeladen worden. Am 17. März gastiert die Inszenierung im Park-theater Bensheim.

Guesting!

Giuseppe Spota choreografiert mit der MMCompany von Michele Merola in Reggio Emilia, Italien, das Agora-Projekt (Premiere am 8. März).

Stephan Thoss’ gefeierte Choreografie Blaubarts Geheimnis wird zurzeit mit dem Ballett Basel einstudiert. Die Premiereist am 28. März.