Thema „Lieblingsbuch”

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37 Osteopathische Medizin BERICHT 15. Jahrg., Heft 1/2014, S. 36–37, Elsevier GmbH, www.elsevier.de/ostmed fern seine Berechtigung haben kann, als man bereit ist, Dogmen zu hinter- fragen und sich einer offenen Diskus- sion zu stellen. Frau Mag. Mag. a. Daniela Leithner, M.Sc., klinische Psychologin und Psy- chotherapeutin schloss mit „Ich habe Schmerz, ich bin Schmerz – und dann? Psychische und psychosoziale Folgen von chronischem Schmerz“ die Reihe für 2013 ab. Dabei wurde deutlich, mit welcher Komplexität und Mehrdimen- sionalität wir in der Behandlung von Menschen mit chronischen Schmerzen konfrontiert sind. Nach zwei Jahren Forum Osteopathie können wir nun eine erste Zwischenbi- lanz ziehen. Wir haben den Eindruck, dass das Diskussionsforum bisher gut angenommen wurde. Hinzuzufügen ist, dass es uns noch nicht ausreichend gelungen ist, Osteopathinnen und Os- teopathen außerhalb Wiens anzuspre- chen, da die Veranstaltungen montags abends stattfinden und wir annehmen, dass viele eine weite Anreise scheuen. (Überlegenswert wäre es, Veranstaltun- gen auch außerhalb Wiens anzubieten.) Beim Informationsfluss an Osteopa- then und Osteopathinnen kam es noch zu kleinen Anfangsschwierigkeiten, aber wir arbeiten daran, die Homepage möglichst benutzerfreundlich zu ge- stalten. Die Möglichkeit, im Internet die Diskussion fortzusetzen, wurde bis- her nicht genutzt und wird deshalb 2014 eingestellt. Bisher haben überwiegend Frauen am Forum Osteopathie teilgenommen, und wir fragen uns, ob sich Männer von den angebotenen emen nicht angesprochen fühlen oder ob vielleicht die Tatsache, dass das Forum Osteopa- thie – im Unterschied zu den meisten anderen Fortbildungen in Österreich – von zwei Frauen angeboten wird, eine Rolle spielt, dass männliche Osteopa- then die Teilnahme am Forum Osteo- pathie scheuen? 2014 wollen wir uns weiter kritisch mit grundsätzlichen emen beschäſtigen. Wir konnten eine Juristin gewinnen, die in einer Frauenberatungsstelle ar- beitet und die mit ihrer Erfahrung dazu beitragen kann, unsere Sensibilität für von Patienten potenziell als Übergriff erlebte Situationen in einer osteopathi- schen Behandlung zu verfeinern. Des Weiteren wird ein Psychiater und Psychoanalytiker den Begriff der Psy- chosomatik beleuchten und mit uns der Frage nachgehen, welche Rolle die Osteopathie in der komplexen ema- tik der Psychosomatik spielen kann. Außerdem werden wir unsere Patien- tinnen als Expertinnen für den osteo- pathischen Behandlungsprozess zu Wort kommen lassen und eine Exper- tendiskussion zum ema Osteopathie und Gesellschaſt veranstalten. Wir würden uns freuen, wenn auch Kolleginnen und Kollegen aus Deutsch- land den Weg nach Wien finden wür- den, um die Diskussionen zu bereichern. Weitere Informationen finden Sie unter www.forum-osteopathie.at. Regina Novy, Wien Korrespondenzadresse: Kerstin Schmidt Staudach 20 88145 Hergatz [email protected] Thema „Lieblingsbuch“ Wer diese Rubrik regelmäßig liest, der weiß, dass wir jeweils in Heſt 1 persön- liche Buchempfehlungen ausgewählter Osteopathen vorstellen. Die Auswahl fiel diesmal auf ein Standardwerk über Schmerz. Denn: Immerhin geht Schmerz uns alle an. Jeder Mensch hat ihn irgendwann selbst erfahren. Wie viele Ihrer täglichen Patienten geben als Hauptgrund des Besuches „Schmerz“ an?! Jedem erapeuten begegnet dieser Konsultationsgrund alltäglich in unter- schiedlichster Ausprägung und Auswir- kung. Unsere Profession ist es, damit umgehen zu können, ihn zu deuten und nach sorgfältiger Differenzialdiagnostik ein entsprechendes erapiekonzept anzusetzen. Unsere Profession sollte es auch sein, uns regelmäßig über den ak- tuellen Kenntnisstand der Schmerzpa- thophysiologie und über neue Behandlungsmöglichkeiten zu infor- mieren. Das im Folgenden vorgestellte „Lehrbuch Integrative Schmerzthera- pie“ bietet eine Fülle solcher Informati- onen und könnte (sollte?) auch eines Ihrer Lieblingsbücher werden. Im Anschluss stellen wir Ihnen noch den Einfluss Swedenborgs auf Still und Sutherland in „Osteopathie und Swe- denborg“ von D. Fuller vor. Aktuelle Neuerscheinungen und Neu- auflagen, die Sie als Osteopath interes- sieren könnten, sind danach wieder auf einer Seite dargestellt. Viel Spaß beim Stöbern! Haben Sie Anregungen und/oder Buchempfehlungen für uns? Möchten Sie vielleicht selbst einmal ein Buch re- zensieren? Ich freue mich jederzeit über Denkanstöße und Ihre Post. Kerstin Schmidt, Rubrikleitung LITERATUR

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Osteopathische MedizinB E R I C H T

15. Jahrg., Heft 1/2014, S. 36–37, Elsevier GmbH, www.elsevier.de/ostmed

fern seine Berechtigung haben kann, als man bereit ist, Dogmen zu hinter-fragen und sich einer off enen Diskus-sion zu stellen.Frau Mag. Mag. a. Daniela Leithner, M.Sc., klinische Psychologin und Psy-chotherapeutin schloss mit „Ich habe Schmerz, ich bin Schmerz – und dann? Psychische und psychosoziale Folgen von chronischem Schmerz“ die Reihe für 2013 ab. Dabei wurde deutlich, mit welcher Komplexität und Mehrdimen-sionalität wir in der Behandlung von Menschen mit chronischen Schmerzen konfrontiert sind.Nach zwei Jahren Forum Osteopathie können wir nun eine erste Zwischenbi-lanz ziehen. Wir haben den Eindruck, dass das Diskussionsforum bisher gut angenommen wurde. Hinzuzufügen ist, dass es uns noch nicht ausreichend gelungen ist, Osteopathinnen und Os-teopathen außerhalb Wiens anzuspre-chen, da die Veranstaltungen montags abends stattfi nden und wir annehmen, dass viele eine weite Anreise scheuen.

(Überlegenswert wäre es, Veranstaltun-gen auch außerhalb Wiens anzubieten.)Beim Informationsfl uss an Osteopa-then und Osteopathinnen kam es noch zu kleinen Anfangsschwierigkeiten, aber wir arbeiten daran, die Homepage möglichst benutzerfreundlich zu ge-stalten. Die Möglichkeit, im Internet die Diskussion fortzusetzen, wurde bis-her nicht genutzt und wird deshalb 2014 eingestellt.Bisher haben überwiegend Frauen am Forum Osteopathie teilgenommen, und wir fragen uns, ob sich Männer von den angebotenen Th emen nicht angesprochen fühlen oder ob vielleicht die Tatsache, dass das Forum Osteopa-thie – im Unterschied zu den meisten anderen Fortbildungen in Österreich – von zwei Frauen angeboten wird, eine Rolle spielt, dass männliche Osteopa-then die Teilnahme am Forum Osteo-pathie scheuen?2014 wollen wir uns weiter kritisch mit grundsätzlichen Th emen beschäft igen. Wir konnten eine Juristin gewinnen,

die in einer Frauenberatungsstelle ar-beitet und die mit ihrer Erfahrung dazu beitragen kann, unsere Sensibilität für von Patienten potenziell als Übergriff erlebte Situationen in einer osteopathi-schen Behandlung zu verfeinern. Des Weiteren wird ein Psychiater und Psychoanalytiker den Begriff der Psy-chosomatik beleuchten und mit uns der Frage nachgehen, welche Rolle die Osteopathie in der komplexen Th ema-tik der Psychosomatik spielen kann. Außerdem werden wir unsere Patien-tinnen als Expertinnen für den osteo-pathischen Behandlungsprozess zu Wort kommen lassen und eine Exper-tendiskussion zum Th ema Osteopathie und Gesellschaft veranstalten.Wir würden uns freuen, wenn auch Kolleginnen und Kollegen aus Deutsch-land den Weg nach Wien fi nden wür-den, um die Diskussionen zu bereichern. Weitere Informationen fi nden Sie unter www.forum-osteopathie.at.

Regina Novy, Wien

Korrespondenzadresse:

Kerstin SchmidtStaudach 2088145 Hergatz

[email protected]

Thema „Lieblingsbuch“Wer diese Rubrik regelmäßig liest, der weiß, dass wir jeweils in Heft 1 persön-liche Buchempfehlungen aus gewählter Osteopathen vorstellen. Die Auswahl fi el diesmal auf ein Standardwerk über Schmerz. Denn: Immerhin geht Schmerz uns alle an. Jeder Mensch hat ihn irgendwann selbst erfahren. Wie viele Ihrer täglichen Patienten geben als Hauptgrund des Besuches „Schmerz“ an?! Jedem Th erapeuten begegnet dieser Konsul tationsgrund alltäglich in unter-schied lichster Ausprägung und Auswir-kung. Unsere Profession ist es, damit umgehen zu können, ihn zu deuten und nach sorgfältiger Diff erenzialdiagnostik ein entsprechendes Th erapiekonzept anzusetzen. Unsere Profession sollte es

auch sein, uns regelmäßig über den ak-tuellen Kenntnisstand der Schmerzpa-thophysiologie und über neue Behandlungsmöglichkeiten zu infor-mieren. Das im Folgenden vorgestellte „Lehrbuch Integrative Schmerzthera-pie“ bietet eine Fülle solcher Informati-onen und könnte (sollte?) auch eines Ihrer Lieblings bücher werden. Im Anschluss stellen wir Ihnen noch den Einfl uss Swedenborgs auf Still undSutherland in „Osteopathie und Swe-denborg“ von D. Fuller vor. Aktuelle Neuerscheinungen und Neu-aufl agen, die Sie als Osteopath interes-sieren könnten, sind danach wieder auf einer Seite dargestellt. Viel Spaß beim Stöbern!

Haben Sie Anregungen und/oder Buchempfehlungen für uns? Möchten Sie vielleicht selbst einmal ein Buch re-zensieren? Ich freue mich jederzeit über Denkanstöße und Ihre Post.

Kerstin Schmidt, Rubrikleitung

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