Themendossier Zürich Nr.3

21
N F A L L #swiss unique Urban Trends

description

 

Transcript of Themendossier Zürich Nr.3

Page 1: Themendossier Zürich Nr.3

R H E IN F A L L

PIL

ATU

S

CASINO

HA

US

FOTO

CASINOMU

SEU

M

FÜR

KU

NST

#swiss uniqueUrban Trends

Page 2: Themendossier Zürich Nr.3

Wozu ein Themendossier?Das Themendossier gibt Journalisten Inspiration für eine Story über Zürich und seine Regionen. Die Reportagen

geben einen kleinen Einblick in das Leben der Menschen, die so unterschiedlich wie ihre Stadt sind. Sie erzählen

Geschichten und liefern Ideen für eine Recherchereise nach Zürich. Die Texte und Fotos sind honorarfrei und

stehen Redaktionen und Journalisten kostenfrei zur Verfügung (Quelle: Zürich Tourismus). Weiteres Bildmaterial

steht zum Download bereit unter www.zuerich.com/themendossier.

01

Page 3: Themendossier Zürich Nr.3

02 03

Martin Sturzenegger, Direktor Zürich Tourismus

Der Rhythmus einer Stadt wird von ihren Bewoh-

nern bestimmt. Impulse für das Leben in den

Straßen, Shops, Restaurants oder Kulturlokalen

können von verschiedener Seite herstammen.

Doch es sind die einfallsreichen und kreativen

Köpfe in Zürich, die es ver-

stehen, kulturelle, technische

oder gesellschaftliche Strö-

mungen aufzuspüren und

sinnvoll ins Stadtleben zu

integrieren. Sie stellen sich

die Fragen und suchen nach

den Antworten, die den Takt

vorgeben und urbane Trends

erst erlebbar machen.

Ist die Bevölkerung offen für

eine neue Sharing-Kultur oder

eine zeitgemäße Umsetzung

der Nachbarschaftshilfe? Wie stark ist das Inter-

esse am kulinarischen Erlebnis eines Street Food

Festivals und auf welche Weise könnte man es für

Zürich umsetzen? Auf welche besonderen Quali-

tätsmerkmale legen aufmerksame Konsumenten

beim Einkaufserlebnis Wert?

Das Knowhow für entsprechende Projekte ist in

unserer Metropole in großem Maße vorhanden.

Es liegt bei visionären Menschen, die mit geist-

reichen Ideen und dem Vertrauen auf das eigene

Bauchgefühl ihrer Leidenschaft folgen, so wie

die Protagonisten unseres

dritten Themendossiers. Sie

erzählen Geschichten von

der Rückbesinnung auf

regionale Produkte, um das

beste Brot der Stadt zu

backen, wie aus Weltraum-

Schrott hochwertige Uhren

entstehen, oder wie hand-

gefertigte Produkte in mo-

dernem Marktambiente für

emotionale Momente sorgen.

Sie lassen uns damit die Vor-

züge einer Großstadt mit der Zusammengehörigkeit

einer dörflichen Lebensgemeinschaft verbinden.

Und sie treiben den Rhythmus der Stadt Zürich mit

ihren ideenreichen Impulsen stetig voran.

Vorwort

Zürich in Bewegung

Page 4: Themendossier Zürich Nr.3

Seite 26–29 // Natural Ein Händchen für

guten Teig | John Baker

Seite 14–17 // Urban Nicht von dieser Welt

Werenbach UhrenSeite 22–25 // Cultural

Neuer Rahmen für digitale Kunst | Digitalagentur Y7K

Seite 30–35

Informationen, Karte, Impressum

Seite 06–09 // Cultural

Stilvoll für die gute SacheJen Dale

Seite 10–13 // Urban

Auf Pump von nebenanPumpipumpe

Übersicht

Seite 18–21 // Urban Feiner Sinn für Trends Vania Kukleta

Karte von Zürich

ZÜRICHSEE

ZÜRICH WEST

ENGESEEFELD

NIEDERDORF

ZÜRICH NORD

LIMMAT

SIHL

INNENSTADT

Page 5: Themendossier Zürich Nr.3

Stilvoll für die gute Sache | Jen Dale

Unübersehbar und doch elegant kommen die Ketten der Kollektion Big Daddy Ella von Jen

Dale daher. Die professionelle Musikerin und Songwriterin fertigt die Stücke selbst in sorgfältiger

Handarbeit.

Angefangen hat es als eine Art meditativer Akt. Die Musikerin Jen Dale befand sich oft für Gesangsauf-

nahmen im Tonstudio und suchte nach einer Beschäftigung, um Pausen zu überbrücken. „Ich habe schon

immer gerne etwas mit meinen Händen gestaltet und so habe ich begonnen, eigene Schmuckstücke

herzustellen“, sagt die 30-Jährige aus Zürich, die heute zwischen Berlin, New York und Zürich pendelt.

„Die ersten Ketten im Studio anzufertigen gab mir die Möglichkeit, mich während der Arbeit zu entspan-

06 07

Page 6: Themendossier Zürich Nr.3

nen und gleichzeitig Schmuck für meine Auftritte zu

kreieren. Ich hätte nicht gedacht, dass dieser ein-

mal großen Anklang finden würde.“

Wer in Zürich shoppen geht, findet Stücke aus

Jen Dales Kollektion Big Daddy Ella mittlerweile

in Boutiquen an der illustren Bahnhofstrasse. An

Schaufensterpuppen drapiert hängen die üppigen

Ketten aus ein- oder mehrfarbigen Holzperlen,

mit Anhängern aus reinem Gold, Silber oder

vergoldetem Silber.

Diese haben die Form

von großen Herzen,

türkischen Münzen, in-

dischen Hamsa oder

es sind Trillerpfeifen von

Scotland Yard.

Letztere Modelle liegen Jen Dale besonders am

Herzen. Sie unterstützt mit deren Verkauf das

wohltätige Projekt Falling Whistles zur Wahrung

des Friedens im Kongo sowie zur Rehabilitierung

von Kindersoldaten und vergewaltigten Frauen.

„Die Pfeife ist leider ein trauriges Symbol für die

Zustände im Kongo, denn Kinder werden damit

ausgestattet und auf Kriegsfelder geschickt. Sie

sollen die Soldaten an der Front vor Gegnern

warnen und bezahlen dies selbst oft mit ihrem

Leben.“ Nicht nur der Verkauf der Ketten soll

Bewusstsein für diese unzumutbaren Umstände

schaffen, die Kundinnen sollen diese Geschichte

auch in die Welt hinaustragen.

Die Materialien für die Stücke von Big Daddy Ella

findet Jen Dale auf Reisen, manchmal begleitet von

ihrer Mutter. Beide tragen die Ketten seit Beginn

selbst und haben damit in ihren jeweiligen

Freundeskreisen für Aufsehen gesorgt. „So wurden

die Leute darauf aufmerksam und haben mich

gebeten, auch für sie Ketten zu entwerfen. Big

Daddy Ella begann auf diese Weise ganz natürlich

zu wachsen – von Verkaufstagen, die ich im

Garten meiner Eltern in Rüschlikon veranstaltet

habe, bis zur Boutique an der Bahnhofstrasse, die

meine Ketten nun in ihrem Sortiment führt.“ Noch

immer fertigt die Musi-

kerin und Songwriterin

jede Kette selbst an und

macht sie so jeweils zu

einem Stück individueller

Handwerkskunst.

Der Name Big Daddy Ella

vereint derweil Jen Dales Liebe zur Musik und zu

ihrer Familie: Die ersten beiden Worte stammen von

der Aufschrift eines Pullis ihres Vaters, das dritte

vom Namen ihrer Lieblingssängerin, Ella Fitzgerald.

KONTAKT

Schönstaub GmbH

c/o Celina Pafumi

Lagerstrasse 93

CH-8004 Zürich

www.jendalemusic.com

www.bigdaddyella.com

„Die Pfeife ist leider ein trauriges Symbol für die

Zustände im Kongo, denn Kinder werden damit ausgestattet und auf

Kriegsfelder geschickt.“08 09

Page 7: Themendossier Zürich Nr.3

Auf Pump von nebenan| Pumpipumpe

Mit einem illustrierten Sticker-Set regt Pumpipumpe zum Ausleihen von Alltagsgegenständen unter

Nachbarn an. Gründerin Lisa Ochsenbein sieht im Sharing-Projekt eine sympathische Möglichkeit,

wie wir die Menschen in unserer Nähe besser kennenlernen.

Wir sind auf der ganzen Welt vernetzt und beobachten das Treiben von weit entfernten Menschen auf

sozialen Medien, doch zu unserer direkten Umgebung haben wir oft wenig Bezug. „Wir kennen unsere

Nachbarn kaum“, sagt Lisa Ochsenbein an ihrem Arbeitsplatz in einem Container-Komplex auf dem Ge-

roldareal im Zürcher Kreis 5. Die Produktdesignerin teilt sich den Raum mit Blick auf den nahegelegenen

Prime Tower und den Bahnhof Hardbrücke mit weiteren Kreativen. Von hier aus ist sie als Initiatorin und

10 11

Page 8: Themendossier Zürich Nr.3

1312

Vereinspräsidentin von Pumpipumpe tätig, einem

Sharing-Projekt, das Nachbarn wieder vermehrt

miteinander in Kontakt treten und Bewohner ihr

eigenes Quartier besser kennenlernen lassen will.

Das Prinzip von Pumpipumpe ist einfach: Online

wird ein Sticker-Set bestellt, auf dem eine Reihe

von Alltags- und Haushaltsgegenständen in klei-

nen Illustrationen zu finden sind, zum Beispiel ein

Mixer, eine Bohrmaschine, ein Bügeleisen oder

eben die Fahrradpumpe, die dem Verein seinen

Namen gibt. „Es sind

auch Dinge wie eine

Discokugel oder ein

Darth-Vader-Kostüm

abgebildet – doch die

sollen vielmehr zur Inspiration dienen.“ Die Sticker

werden mit dem Vermerk „Alles das kannst du bei

mir ausleihen!“ auf den eigenen Briefkasten geklebt

und sollen der Nachbarschaft signalisieren, dass

man gerne mal klingeln darf.

Mit den anderen Vorständen des Vereins hat Lisa

Ochsenbein Pumpipumpe vor allem aus zwei Grün-

den ins Leben gerufen: „Einerseits wollen wir die

Leute dazu anregen, über ihr Konsumverhalten

nachzudenken: Muss ich etwa unbedingt Werk-

zeuge kaufen, wenn es ein oder zwei Nachbarn

gibt, die mir welche ausleihen würden?“ Dieser

Gedanke könnte künftige Kaufentscheide beein-

flussen. „Andererseits sollen die Leute eine gewisse

Hemmschwelle überwinden und mehr miteinander

in Kontakt treten. Wer weiß, was sich daraus noch

ergibt!“ Als Produktdesignerin mache sie sich viele

Gedanken über Sinn und Unsinn von Dingen und

deren Herstellungsweise. „Vieles ist so konzipiert,

dass es nach kurzer Zeit kaputtgeht, und zu viele

Leute konsumieren unreflektiert“, meint Lisa Och-

senbein. „Alles, was wir kaufen, um es einmal im

Jahr zu benutzen, nimmt nur Platz und Ressourcen

weg. Besonders in Städten leben wir so eng mitein-

ander, dass wir doch einiges teilen könnten.“

Dieser Meinung sind bisher auch 15.000 Haushalte

weltweit, an die seit 2013 ein Sticker-Set ver schickt

wurde. Auf einer Karte auf der Pumpipumpe-Web-

site sind etwas mehr

als 7.000 davon ver-

zeichnet und zeigen

an, wo es genau was

zum Ausleihen gibt.

Ein paar hundert Haushalte findet man in Zürich.

Großen Anklang findet das Projekt auch in Berlin.

Zu welchen Konditionen der Tausch genau ablau-

fen soll, das entscheiden die Leute selber. „Geld soll

keines fließen. Ich stelle mir das eher so vor, dass

sich jemand für eine Kuchenform lieber mit etwas

Selbstgebackenem bedankt.“

Damit das Non-Profit-Projekt vor allem in lokalen

Gemeinschaften bekannter wird, will man für die

Verteilung der Sticker mit Geschäften zusam-

menarbeiten, die bereits in den Stadtvierteln ver-

ankert sind. Eine App soll das Finden von Pro-

dukten in Zukunft zudem vereinfachen.

KONTAKT

Pumpipumpe

Geroldstrasse 31/33, CH-8005 Zürich

www.pumpipumpe.ch

„Die Leute sollen eine vorhandene Hemmschwelle

überwinden und vermehrt mit-einander in Kontakt treten.“

Page 9: Themendossier Zürich Nr.3

Nicht von dieser Welt | Werenbach Uhren

Für seine Uhrenmarke Werenbach verwendet Patrick Hohmann einen Rohstoff, der Abenteurer-

herzen höherschlagen lässt: Die Gehäuse bestehen aus recyceltem Raketenmaterial.

Eine Armbanduhr, die von der Erforschung des Weltraums träumen lässt. „Wer hat nicht schon in die

Sterne geschaut und davon fantasiert, einmal ins All zu reisen“, sagt Patrick Hohmann, der die

Uhrenmarke Werenbach vor zwei Jahren mit der „Cosmonaut“-Kollektion lanciert hat und diesen

Traum mit einem echten Stück aus dem All am Handgelenk manifestiert.

14 15

Page 10: Themendossier Zürich Nr.3

Das Gehäuse jeder Uhr besteht aus Metall von rus-

sischen Sojus-Raketen, das als Weltraumschrott

in der kasachischen Wüste landet und das Patrick

Hohmann dort bei einem Händler ausfindig ge-

macht hat. Er nimmt das bestehende Material und

schafft daraus ein vollkommen neues Produkt, das

quasi einen Teil der Geschichte des alten Objekts

in sich trägt. „Es lag mir vor allem daran, ein emoti-

onales Produkt zu schaffen, das eine authentische

Geschichte erzählt.“

Diese Geschichte lässt sich in seinen Bildern aus

Kasachstan und in einem Roman nachverfolgen,

den Patrick Hohmann

über die Entstehung der

Werenbach Uhren ge-

schrieben hat. „Ich hatte

den Traum, eine Uhr

aus Raketenmaterial zu

schaffen. Eine Verkettung glücklicher Umstände

liess mich auf die Quelle dafür in Kasachstan

stossen und den einzigen Händler für Weltall-

schrott ausfindig machen.“ Auf seiner ersten

Reise dorthin im Frühjahr 2012 bot ihm dieser

Händler den Schrott gleich lastwagenweise

an. „Doch ich wollte nur die besten Teile, die

Dampfturbinen, die wie aus einer Muschel-

schale aus dem Schrott herausgeschraubt werden.“

Ein Kilo davon liefert Material zur Herstellung von

zwei Uhren.

Angetrieben von Traum und Neugier hat der

studierte Betriebswirt und Markenspezialist bald ein

Netzwerk aus Fachleuten der Uhrenindustrie, vom

Gehäusebauer bis zum Designer, gesponnen. Die

gemeinsame Entwicklung der ersten Uhr dauerte

dreieinhalb Jahre. Das Design für die erste

Kollektion wurde sehr schlicht gehalten, sollte das

Material doch für sich sprechen. Erst bei neueren

Modellen wird mit dem Thema der Rakete auch im

Entwurf gespielt.

Obwohl Patrick Hohmann auf genug Material fürs

„Upcycling“ zurückgreifen kann, entstehen die

Uhren von Werenbach in Kleinserien von 15 bis 70

Stück auf den wenigen Quadratmetern des Ateliers

am Limmatquai. Noch

kommt die Marke ohne

Werbung aus und lebt

lediglich von Mund-zu-

Mund-Propaganda. Diese

hat allerdings schon zwei

echte Astronauten zu Patrick Hohmann geführt.

„Beide haben sich eine Uhr gekauft und diese sogar

schon bei Flügen ins All getragen.“

KONTAKT

Atelier Werenbach

Limmatquai 56

CH-8001 Zürich

www.werenbach.ch

„Wer hat nicht schon in die Sterne geschaut und davon fantasiert,

einmal ins All zu reisen.“ Patrick Hohmann

Weren-bachs Uhr Roman

16 17

Page 11: Themendossier Zürich Nr.3

Feiner Sinn für Trends | Vania Kukleta

Vania Kukleta ruft Gastronomie- und Kulturprojekte wie der Mercatino Rimini, das Street Food

Festival oder das Bistro Salon ins Leben und schafft damit Orte am Puls der Zeit. Kulinarik oder

Design werden dabei zum genussvollen Erlebnis.

An einem sommerlichen Montagabend belebt eine Menge aus Bankern, Studenten und Kreativen das

Freiluftbad Rimini zwischen Hallenbad City und dem Alten Botanischen Garten. In Zürichs Badeanstalt an

der Sihl, die tagsüber nur Männern vorbehalten ist, findet seit sechs Jahren bei schönem Wetter der Mer-

catino Rimini statt. Vania Kukleta und ihre Geschäftspartnerin Katja Weber haben einen idyllischen Markt

für Aussteller mit ausgewählten Secondhand-Kleidern und Designobjekten wie handgefertigten Taschen

18 19

Page 12: Themendossier Zürich Nr.3

oder Schmuck geschaffen, der sich beim Publikum

Saison für Saison großer Beliebtheit erfreut.

Das Marktkonzept im Rimini wurde seither von

den beiden Veranstalterinnen in Zusammenarbeit

mit unterschiedlichen Partnern aus den Bereichen

Gastronomie und Gestaltung auch erfolgreich auf

Zürcher Projekte wie Frau Gerolds Garten, das

Street Food Festival oder den Weihnachtsmarkt

Heiliger Bimbam! im Plaza

Klub übertragen. Dieses

Jahr folgt erstmals ein

Weihnachtsdorf auf dem

berühmten Sechseläuten-

platz vor dem Opernhaus.

„Wir schaffen an diesen

tollen Locations eine Art Bühne, auf der kreative

Leute ihr kulinarisches Können oder gestalterische

Produkte präsentieren können. Das kann sich in

Form eines Foodtrucks mit Bio-Burgern, Vintage-

Designerkleidern oder originellen Kunstwerken

ausdrücken“, sagt Vania Kukleta. Ein guter Mix

aus Leuten, die einerseits vom Verkauf leben

oder andererseits einfach mal etwas ausprobieren

wollen, sei dabei sehr wichtig. „Dadurch entsteht

eine anregende Stimmung.“

Vania Kukleta bezeichnet sich selbst als Unterneh-

merin in den Bereichen Kultur und Gastronomie,

Trends und Kommunikation. „Meine Leidenschaft

und meine Kernkompetenz liegen darin, Plattformen

zu schaffen und diese mit interessanten Produkten,

Menschen und deren Geschichten zu füllen.“ Sie

greift dafür Themen auf, die ihrer Meinung nach in

der Luft liegen. So entstand letztes Jahr das Street

Food Festival, das es in anderen Metropolen auf

der Welt in ähnlicher Weise schon länger gibt. „Das

Bedürfnis danach war auch hier in Zürich spürbar

und wir haben es als Erste umgesetzt. Glücklicher-

weise gibt es bereits weitere Organisatoren, die

ähnliche Festivals in der Schweiz veranstalten und

das Thema somit bekann-

ter machen.“

Bei allen Märkten und Fes-

tivals ginge es derweil um

mehr als das reine An-

preisen von Waren, glaubt

Vania Kukleta. „Die Leute

wollen wieder vermehrt Qualität und Produkte

mit Tiefsinn und interessieren sich dafür, welche

Macher dahinterstecken. Und sie wollen etwas

Besonderes erleben.“ Dass sich dieses Interesse

nachhaltig auf die Aussteller auswirken kann, da-

für stehen der Mercatino Rimini und die weiteren

Projekte mit einigen Erfolgsgeschichten: „Es gibt

Aussteller, die bei uns an den ersten Märkten ihre

selbstgebastelten Objekte gezeigt haben und

heute selbstständig sind und eigene Läden führen.“

KONTAKT

Salon

Weststrasse 20, CH-8003 Zürich

www.salutsalon.ch

www.montagsmarkt.ch

10

„Wir schaffen an tollen Locations eine Art Bühne, auf der kreative Leute ihr

kulinarisches Können oder gestalterische Produkte präsentieren können.“

20 21

Page 13: Themendossier Zürich Nr.3

Neuer Rahmen für digitale Kunst | Digitalagentur Y7K

Die Zukunft der Kunst findet auf Bildschirmen statt, der Meinung sind Yves Sinka und Ruben

Feurer. Die beiden Partner der Digitalagentur Y7K präsentieren deshalb in ihrer Online-Galerie

Neverland Space digitale Kunst.

Träumerische Farbwelten, in die es einzutauchen gilt, animierte Formenspiele, die das Display vollkommen

einnehmen, oder virtuelle Skulpturen, mit denen Betrachter interagieren können: Digitale Kunst erlaubt ein

neuartiges Erlebnis außerhalb klassischer Institutionen, einfach und bequem auf dem eigenen Bildschirm.

„Digitale Kunstformen stehen noch am Anfang ihrer Entwicklung“, sagt Yves Sinka, der die Online-Galerie

Neverland Space gemeinsam mit Ruben Feurer und zwei weiteren Partnern unter dem Dach der Zürcher

22 23

Page 14: Themendossier Zürich Nr.3

Digitalagentur Y7K gegründet hat. „Es gibt schon

zahlreiche spannende Künstler, doch noch zu weni-

ge angemessene Präsentationsflächen. Also haben

wir eine Internet-Galerie geschaffen, welche digitale

Kunst erlebbar macht.“

Rasche technologische

Entwicklungen, das Kon-

sumieren von Inhalten wie

Nachrichten oder Filmen

auf Bildschirmen und na-

türlich das Arbeiten am

Computer bestimmen zu

einem beachtlichen Teil unseren Alltag. Kunst in

dieser Form zu erleben hat sich allerdings noch

nicht etabliert. Dabei erscheint es Yves Sinka als

wesentlich zeitgemäßer, als in einem Museum ein

altes Gemälde zu betrachten: „Beides hat selbst-

verständlich seine Berechtigung, doch digitale

Kunst ermöglicht eine spannende Interaktion mit

den Werken. Im Internet können diese zudem

einem breiten Publikum in aller Welt zugänglich

gemacht werden.“

So ist es auch das Internet, wo die Gründer von

Neverland Space nach neuen Künstlern suchen

und diese bei Interesse einfach mal anschreiben.

„Oftmals geschieht der Austausch über Skype oder

E-Mails, selten treffen wir sie persönlich oder besu-

chen sie in ihrem Studio“, erklärt Ruben Feurer. „Wir

reden jedoch gerne mit ihnen über das entstehende

Werk für unsere Galerie. Denn wir haben den

Anspruch, neue und technisch innovative Arbeiten

zu zeigen, und Einmaligkeit ist uns dabei wichtig.“

Kunstschulen seien voller junger Leute, meint Yves

Sinka, die Kunst kreieren wollten, aber kaum jemand

würde Ausstellungsorte dafür schaffen. „Als ich

vor ein paar Jahren mit

einem Partner eine Reihe

temporärer Ausstellungen

organisiert habe, lautete

die Frage immer, wie

viele Bilder wir verkaufen

müssen, um die Miete zu

bezahlen und die nächste

Ausstellung zu realisieren. Wir mussten also von

Anfang an darüber nachdenken, ob dieses oder

jenes Bild einen Abnehmer finden wird.“ Neverland

Space erlaube diesbezüglich wesentlich mehr

Freiheit und entspannteres Arbeiten.

Die Auseinandersetzung mit digitaler Kunst hat sich

nicht zuletzt auch auf die Agenturarbeit von Y7K

übertragen, wo sich Yves Sinka um die Kunden-

betreuung und Ruben Feurer um die Art-Direktion

kümmert. „Wir haben gewisse Hemmungen

verloren, in der Ästhetik oder Technologie etwas zu

wagen“, sagt Feurer. „Digitale Kunst ist für uns also

in mancher Hinsicht eine Quelle der Inspiration.“

KONTAKT

Digitalagentur Y7K

Zurlindenstrasse 134

CH-8003 Zürich

www.y7k.com

„Es gibt schon zahlreiche spannende Künstler, doch noch wenige angemessene

Präsentationsflächen. Wir haben eine Galerie

geschaffen, welche digitale Kunst erlebbar macht.“

24 25

Page 15: Themendossier Zürich Nr.3

Ein Händchen für guten Teig | John Baker

Jens Jung gründete mitten in Zürich die Bäckerei John Baker, um auf nachhaltige und

qualitätsbewusste Weise das beste Brot der Stadt zu backen. Am Herzen liegt ihm dabei

besonders die Verwendung regionaler und saisonaler Zutaten.

Nur wenige Minuten von Opernhaus und Zürichsee entfernt liegt die Backstube von John Baker. Eine

vornehmlich junge Belegschaft mischt und knetet hier eifrig den Teig für die verschiedenen Hausbrote,

Tirolerkuchen oder den Boden einer vegetarischen Pizza. Herr über den Ofen ist Jens Jung, der 2014 die

Bio-Bäckerei mit einer Vision für die Wertschätzung einfacher und hochwertiger Zutaten eröffnet hat: „Wir

möchten zeigen, dass man mitten in der Stadt nachhaltig produzieren und erfolgreich verkaufen kann.

26 27

Page 16: Themendossier Zürich Nr.3

Und natürlich wollen wir das beste Brot der Stadt

anbieten.“

Den Leuten scheint es zu schmecken, die Kunden

stehen zu Stoßzeiten in einer Schlange bis vors

Ladenlokal. Bereits wenige Monate nach Eröffnung

kamen täglich 1.500 von ihnen vorbei, zudem

beliefert John Baker 12 bis

15 Bio-Läden und Gastro-

nomiebetriebe. „Das freut

uns, doch wir wollen es

noch besser machen. Wir

arbeiten mit saisonalen Zu-

taten aus der Region und

experimentieren ständig an

unseren Rezepturen. Die Hefe dafür züchten wir

sogar selbst.“

Für Jens Jung war das Brot immer am wichtigsten.

So ist es nach wie vor seine Leidenschaft, aus

den wenigen Zutaten Mehl, Salz und Wasser ein

wahnsinnig gutes Produkt zu kreieren. „Ich habe

das Gefühl, ein gutes Händchen fürs Brotbacken zu

haben.“ Von ungefähr kommt dies nicht, hat doch

sein Vater das erfolgreiche Bäckereiunternehmen

Jung gegründet und der Sohn in seiner Kindheit

und Jugend viel Zeit in der Backstube verbracht.

Mit seinem Vater hat Jens Jung zudem vor dem

eigenen Betrieb 13 Jahre lang eng zusammenge-

arbeitet und viel übers Brotbacken gelernt.

Dies geschieht bei John Baker nun auf überschau-

barer Fläche, teilt sich die kleine Backstube mit

ihren Öfen und Mischmaschinen doch den Raum

mit dem Verkaufslokal. Den Bäckern können

Kunden beim Kneten des Teigs über die Schulter

schauen.

Die Zutaten des Teigs sind alle mindestens bio-

zertifiziert. „Ich besuche unsere Produzenten selbst,

versuche ihnen die Produk-

te direkt abzukaufen, ohne

dass unnötige Händler,

Verpacker oder Lastwagen

dazwischenkommen. Ich

möchte stets das Beste

erhalten, es muss nicht

immer perfekt sein.“ Beim

Angebot wird schließlich auch auf Kundenbedürf-

nisse und Trends wie vegane Produkte oder Brote

aus alten Getreidesorten eingegangen.

Damit trifft John Baker den Nerv der Zeit: Immer

mehr Menschen haben genug von aufgebackenen

Teiglingen und wollen das liebevoll und authentisch

Zubereitete. Im Spätherbst wird deshalb ein zweites

Lokal am Helvetiaplatz folgen.

KONTAKT

John Baker

Stadelhoferstrasse 28

CH-8001 Zürich

www.johnbaker.ch

„Wir wollen es noch besser machen und

experimentieren ständig an unseren Rezepturen. Die Hefe dafür züchten

wir sogar selbst.“

2928

Page 17: Themendossier Zürich Nr.3

30 31

Page 18: Themendossier Zürich Nr.3

Weiterführende Informationen

Jen Dale

www.bigdaddyella.com/shop

www.fallingwhistles.com

jendalewho

bigdaddyella

Lisa Ochsenbein | Pumpipumpe

www.lisaochsenbein.ch

www.pumpipumpe.ch/map/page_v2

Patrick Hohmann | Werenbach Uhren

Roman „Werenbachs Uhr“, www.bilgerverlag.ch

Vania Kukleta | Salon

www.wienachtsdorf.ch

www.zampark.ch

www.street-food-festival.ch

popcornjohnny

johndoezuerich

kech-Collective

Yves Sinka, Ruben Feurer | Digitalagentur Y7K

www.neverlandspace.com

Jens Jung | John Baker

www.hotpasta.ch

www.fintan.ch

www.sennerei-bachtel.ch

www.hansundwurst.ch

www.kleinefreiheit.ch

www.ultimobacio.ch

Karte von Zürich

ZÜRICHSEE

ZÜRICH WEST

ENGESEEFELD

NIEDERDORF

ZÜRICH NORD

LIMMAT

SIHL

INNENSTADT

Vania KukletaSalonWeststrasse 20CH-8003 Zürich

Patrick HohmannAtelier WerenbachLimmatquai 56CH-8001 Zürich

Y. Sinka, R. FeurerDigitalagentur Y7KZurlindenstrasse 134CH-8003 Zürich

Schönstaub GmbH c/o Celina PafumiJen DaleLagerstrasse 93CH-8004 Zürich

Lisa OchsenbeinPumpipumpe Atelier GeroldGeroldstrasse 31/33CH-8005 Zürich Jens Jung

John BakerStadelhoferstrasse 28CH-8001 Zürich

3332

Page 19: Themendossier Zürich Nr.3

34

Impressum © 2015 häberlein & mauerer ag für Zürich Tourismus

Fotos: Adrian Bretscher / Hangar Ent. Group GmbH

Text: Jeremy Gloor

Grafik: Kristin Hoos

KONTAKT

Mediendienst Zürich Tourismus Zürich Tourismus

Telefon +41.44 215 40 96 Stampfenbachstrasse 52

[email protected] CH-8006 Zürich

www.zuerich.com

PRESSEKONTAKT

Johanna Broese häberlein & mauerer ag

Telefon +49.30.726 208-209 Rosenthaler Straße 52

[email protected] D-10178 Berlin

PRESSEMATERIAL

Information für Medien: www.zuerich.com/medien

Bildmaterial und Videos: www.zuerich.com/bilder

E-Book und Bildmaterial Themendossier: www.zuerich.com/themendossier

BILDRECHTE

Seite 19 | Portrait Katja & Vania: @ Lukas Lienhard

Seite 21 | Street Food Festival: @ Tobias Stahel

Alle weiteren Bilder: © Zürich Tourismus

35

Page 20: Themendossier Zürich Nr.3
Page 21: Themendossier Zürich Nr.3

www.zuerich.com

R H E IN F A L L

PIL

ATU

S

CASINO

HA

US

FOTO

CASINOMU

SEU

M

FÜR

KU

NST