THEOLOGIE MUSIK glauben...gesellschaft dialog theologie musik glauben philosophie kirche literatur...

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GESELLSCHAFT DIALOG T H E O L O G I E M U S I K glauben PHILOSOPHIE KIRCHE L I T E R A T U R GESCHICHTE MEDIENETHIK bilden RELIGION WISSENSCHAFT KUNST BEGEGNUNG GEGENWART leben ZUKUNFT P O L I T I K S C H Ö P F U N G KULTUR 1. HALBJAHR 2020 EICHSFELDFORUM Das EICHSFELDFORUM ist eine Einrichtung des Bil- dungswerks im Bistum Erfurt mit der Aufgabenstel- lung, den Dialog und die Begegnung von Kirche und Gesellschaft im Eichsfeld anzuregen. Ansprechpartner: Maria Anhalt KONTAKT: Telefon 03606 / 667 403 E-Mail [email protected] Post Lindenallee 21 37308 Heilbad Heiligenstadt Internet www.mch-heiligenstadt.de/eichsfeldforum Alle Veranstaltungen außer der Filmvorführung am 15. Mai finden statt im Marcel-Callo-Haus Lindenallee 21 37308 Heilbad Heiligenstadt Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist FREI, wir bitten zur Deckung der Kosten jedoch um eine Spende. Evtl. Änderungen entnehmen Sie bitte der Tagespresse. VORSCHAU Zum 100. Geburtstag von Papst Johannes Paul II.: Persönliche Begegnungen, Eindrücke und Erfahrungen Do 10. September 2020 | 19.30 Uhr | MCH Johannes Paul II. wurde am 18. Mai 1920 als Karol Wojtyla in der polnischen Stadt Wadowice geboren. 1978 wurde er zum Papst gewählt. Sein Pontifikat dauerte bis 2005 und war damit die zweitlängste Amtszeit eines Papstes in der bisherigen Kirchenge- schichte. Als langjähriger Leiter der deutschsprachigen Sek- tion von Radio Vatikan hat der Jesuit Eberhard von Gemmingen fast das komplette Pontifikat begleitet. Er berichtet von seinen persönlichen Begegnungen, Eindrücken und Erfahrungen aus dieser Zeit. Referent: P. Eberhard von Gemmingen SJ, München Konfessionsmitgliedern, eine Vielfalt an Konfessions- und Religionslosen sowie eine Vielfalt an Menschen anderer Glaubensrichtungen als des evangelischen und katholischen Christentums in Deutschland mit sich bringen? Der Vortrag wird versuchen, die Fragen aufzugreifen und zu beantworten sowie einen Über- blick hinsichtlich der religiösen Entwicklung in Deutschland zu geben. „Fürchtet Euch nicht! Das Leben Papst Johannes Paul II“ Fr 15. Mai 2020 | 19.30 Uhr | Altes Rathaus, Heiligenstadt Der Film zeichnet zentrale Stationen des Lebens Johannes Pauls II. nach, der vor 100 Jahren – am 18. Mai 1920 – als Karol Wojtyla in Wadowice gebo- ren wurde. Er erlebte die Schrecken des Zweiten Weltkriegs hautnah mit. Der damaligen politischen Führung in Polen galt er als „unpolitisch“, so dass sie keine Einwände gegen seine Ernennung zum Erzbi- schof von Krakau 1964 vorbrachte. 1978 zum Papst gewählt, trug er zum Fall des „Eisernen Vorhangs“ ebenso bei wie zu einer sehr zentralistischen Ausrich- tung der katholischen Kirche am Ende des 20. und Beginn des 21. Jahrhunderts. Film- und Filmgespräch in Kooperation mit dem Kul- turfreitag Heiligenstadt e.V. und dem Katholischen Forum im Land Thüringen. Verkehrsinfrastruktur im Eichsfeld – einst und jetzt Die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur im Eichs- feld und ihre Auswirkungen auf Land und Leute Do. 28. Mai 2020 | 19.30 Uhr | MCH Bis zum 15. Jh. bewirkte die zentrale Lage des Eichs- felds und eine gegenüber Harz und Thüringer Wald verkehrsgünstige Topographie eine gewisse Blütezeit von Handel, Handwerk und Landwirtschaft. Bedeu- tende Handelsstraßen durchquerten die Region in Ost- West- sowie in Nord-Süd-Richtung mit Heiligenstadt und Duderstadt als Stationen des Fernhandels und Zentren des regionalen Handels. Durch wirtschaftliche Strukturveränderungen geriet das Eichsfeld jedoch in eine verkehrsgeographische abseitige Lage mit erheb- lichen negativen Folgen. Die Industrialisierung im 19. Jh. ging weitestgehend am Eichsfeld vorbei, auch die hier erst Ende des 19./Anfang des 20. Jh. fertig ge- stellten Eisenbahnverbindungen änderten nichts daran. Die periphere Lage und die teilungsbedingten Folgen nach dem Zweiten Weltkrieg verstärkten die vorherrschenden Standortnachteile noch erheblich. Trotz Eichsfeldplan und Zonenrandfördergesetz gab es unübersehbare Entwicklungsrückstände. Bedingt durch die Wiedervereinigung Deutschlands, Investitio- nen in „Schiene und Straße“ sowie die Realisierung der BAB 38 als zentraler Entwicklungsachse des Eichs- felds wurde die Region aus ihrer peripheren Lage herausgelöst und an das deutsche und europäische Verkehrsnetznetz sowie die entsprechenden Wirt- schaftsräume angebunden – mit weitreichenden Fol- gen für ihre Bewohner. Die genetische Geschichte der Pest: Von der Steinzeit bis heute Do 25. Juni 2020 | 19.30 Uhr | MCH Infektionskrankheiten sind nach wie vor ein wichti- ges Thema in der medizinischen Forschung. Aller- dings ist wenig bekannt über die Evolution der Krankheitserreger, da sie keine Fossilien hinter- lassen, die es erlauben, die einzelnen evolutionären Schritte, wie z. B. die Anpassung an den Menschen als Wirt, nachzuvollziehen. Mit Hilfe neuester DNA- Sequenzierungsverfahren ist es gelungen, Erkennt- nisse zu Krankheitserregern aus historischen menschlichen Skeletten zu erstellen. Unter anderem rekonstruierten Wissenschaftler den Erreger der mittelalterlichen Pest und verfolgten seine moleku- laren Spuren bis in die Steinzeit. Es gelang den Wis- senschaftlern, komplette Genome steinzeitlicher Pestbakterien zu rekonstruieren und einzelne evolu- tionäre Schritte bei der Anpassung der Bakterien an den Säugetier- und Zwischenwirt Floh nachzuvoll- ziehen. Prof. Krause berichtet über seine Erkennt- nisse bezüglich der Herkunft, Abstammung und Übertragung einer der gefährlichsten Krankheiten der Menschheitsgeschichte. Referent: Gerold Wucherpfennig, Seulingen Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Medien a. D. Referent: Prof. Dr. Johannes Krause, Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie Leipzig Referent: Prof. Dr. Gert Pickel, Professor für Religions- und Kirchensoziologie an der Universität Leipzig

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G E S E L L S C H A F T

D I A L O GT H E O L O G I E

M U S I Kglauben

P H I L O S O P H I E

K I R C H EL I T E R A T U R

G E S C H I C H T EMEDIENETHIK

bildenR E L I G I O NW I S S E N S C H A F T

K U N S TB E G E G N U N GG E G E N W A R T

lebenZ U K U N F TP O L I T I KS C H Ö P F U N G

K U L T U R1. HALBJAHR 2020

EICHSFELDFORUM

Das EICHSFELDFORUM ist eine Einrichtung des Bil-dungswerks im Bistum Erfurt mit der Aufgabenstel-lung, den Dialog und die Begegnung von Kirche undGesellschaft im Eichsfeld anzuregen.

Ansprechpartner:

Maria Anhalt

KONTAKT:Telefon03606 / 667 403

E-Mail [email protected]

PostLindenallee 2137308 Heilbad Heiligenstadt

Internetwww.mch-heiligenstadt.de/eichsfeldforum

Alle Veranstaltungen außer derFilmvorführung am 15. Mai finden statt imMarcel-Callo-HausLindenallee 2137308 Heilbad Heiligenstadt

Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist FREI, wir bittenzur Deckung der Kosten jedoch um eine Spende.

Evtl. Änderungen entnehmen Sie bitte der Tagespresse.

VORSCHAU

Zum 100. Geburtstag von Papst Johannes Paul II.:Persönliche Begegnungen, Eindrücke undErfahrungen

Do 10. September 2020 | 19.30 Uhr | MCH

Johannes Paul II. wurde am 18. Mai 1920 als KarolWojtyła in der polnischen Stadt Wadowice geboren.1978 wurde er zum Papst gewählt. Sein Pontifikatdauerte bis 2005 und war damit die zweitlängsteAmtszeit eines Papstes in der bisherigen Kirchenge-schichte.Als langjähriger Leiter der deutschsprachigen Sek-tion von Radio Vatikan hat der Jesuit Eberhard vonGemmingen fast das komplette Pontifikat begleitet.Er berichtet von seinen persönlichen Begegnungen,Eindrücken und Erfahrungen aus dieser Zeit.

Referent:P. Eberhard von Gemmingen SJ,München

Konfessionsmitgliedern, eine Vielfalt an Konfessions-und Religionslosen sowie eine Vielfalt an Menschenanderer Glaubensrichtungen als des evangelischenund katholischen Christentums in Deutschland mitsich bringen? Der Vortrag wird versuchen, die Fragenaufzugreifen und zu beantworten sowie einen Über-blick hinsichtlich der religiösen Entwicklung inDeutschland zu geben.

„Fürchtet Euch nicht!Das Leben Papst Johannes Paul II“

Fr 15. Mai 2020 | 19.30 Uhr | Altes Rathaus, Heiligenstadt

Der Film zeichnet zentrale Stationen des LebensJohannes Pauls II. nach, der vor 100 Jahren – am18. Mai 1920 – als Karol Wojtyła in Wadowice gebo-ren wurde. Er erlebte die Schrecken des ZweitenWeltkriegs hautnah mit. Der damaligen politischenFührung in Polen galt er als „unpolitisch“, so dass siekeine Einwände gegen seine Ernennung zum Erzbi-schof von Krakau 1964 vorbrachte. 1978 zum Papstgewählt, trug er zum Fall des „Eisernen Vorhangs“ebenso bei wie zu einer sehr zentralistischen Ausrich-tung der katholischen Kirche am Ende des 20. undBeginn des 21. Jahrhunderts.

Film- und Filmgespräch in Kooperation mit dem Kul-turfreitag Heiligenstadt e.V. und dem KatholischenForum im Land Thüringen.

Verkehrsinfrastruktur im Eichsfeld – einst und jetztDie Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur im Eichs-feld und ihre Auswirkungen auf Land und Leute

Do. 28. Mai 2020 | 19.30 Uhr | MCH

Bis zum 15. Jh. bewirkte die zentrale Lage des Eichs-felds und eine gegenüber Harz und Thüringer Waldverkehrsgünstige Topographie eine gewisse Blütezeitvon Handel, Handwerk und Landwirtschaft. Bedeu-tende Handelsstraßen durchquerten die Region in Ost-West- sowie in Nord-Süd-Richtung mit Heiligenstadtund Duderstadt als Stationen des Fernhandels undZentren des regionalen Handels. Durch wirtschaftlicheStrukturveränderungen geriet das Eichsfeld jedoch ineine verkehrsgeographische abseitige Lage mit erheb-lichen negativen Folgen. Die Industrialisierung im19. Jh. ging weitestgehend am Eichsfeld vorbei, auchdie hier erst Ende des 19./Anfang des 20. Jh. fertig ge-stellten Eisenbahnverbindungen änderten nichtsdaran. Die periphere Lage und die teilungsbedingtenFolgen nach dem Zweiten Weltkrieg verstärkten dievorherrschenden Standortnachteile noch erheblich.Trotz Eichsfeldplan und Zonenrandfördergesetz gabes unübersehbare Entwicklungsrückstände. Bedingtdurch die Wiedervereinigung Deutschlands, Investitio-nen in „Schiene und Straße“ sowie die Realisierungder BAB 38 als zentraler Entwicklungsachse des Eichs-felds wurde die Region aus ihrer peripheren Lageherausgelöst und an das deutsche und europäischeVerkehrsnetznetz sowie die entsprechenden Wirt-schaftsräume angebunden – mit weitreichenden Fol-gen für ihre Bewohner.

Die genetische Geschichte der Pest:Von der Steinzeit bis heute

Do 25. Juni 2020 | 19.30 Uhr | MCH

Infektionskrankheiten sind nach wie vor ein wichti-ges Thema in der medizinischen Forschung. Aller-dings ist wenig bekannt über die Evolution derKrankheitserreger, da sie keine Fossilien hinter-lassen, die es erlauben, die einzelnen evolutionärenSchritte, wie z. B. die Anpassung an den Menschenals Wirt, nachzuvollziehen. Mit Hilfe neuester DNA-Sequenzierungsverfahren ist es gelungen, Erkennt-nisse zu Krankheitserregern aus historischenmenschlichen Skeletten zu erstellen. Unter anderemrekonstruierten Wissenschaftler den Erreger dermittelalterlichen Pest und verfolgten seine moleku-laren Spuren bis in die Steinzeit. Es gelang den Wis-senschaftlern, komplette Genome steinzeitlicherPestbakterien zu rekonstruieren und einzelne evolu-tionäre Schritte bei der Anpassung der Bakterien anden Säugetier- und Zwischenwirt Floh nachzuvoll-ziehen. Prof. Krause berichtet über seine Erkennt-nisse bezüglich der Herkunft, Abstammung undÜbertragung einer der gefährlichsten Krankheitender Menschheitsgeschichte.

Referent:Gerold Wucherpfennig, Seulingen Thüringer Minister für Bau,Landesentwicklung und Medien a. D.

Referent:Prof. Dr. Johannes Krause,Max-Planck-Institut für EvolutionäreAnthropologie Leipzig

Referent:Prof. Dr. Gert Pickel,Professor für Religions- undKirchensoziologie an derUniversität Leipzig

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„Das christliche Abendland“:ein politischer Kampfbegriff?Historische und theologische Präzisierungen

Do 30. Januar 2020 | 19.30 Uhr | MCH

Die Rede vom Abendland ist wieder en vogue. Sie be-gegnet heute bevorzugt im Umfeld politisch rechterGruppierungen. Wird dann auch noch vom „christ-lichen Abendland“ gesprochen, ist die Verwirrunggroß. Auf Anhieb ist nämlich zu erkennen, dass dievorgestellten Positionen vom christlichen Ethosebenso weit entfernt sind wie von der europäischenHumanitätstradition. Die neue Rede vom christlichenAbendland provoziert also, und sie fordert Gegenmei-nungen heraus. Schon melden sich Stimmen, welchedas Wort vom christlichen Abendland ganz entrüm-peln wollen. Aber muss man so weit gehen?Der Vortrag lädt ein, die Sachlage genauer zu be-trachten. Die Referentin zeigt anhand historischerund theologischer Präzisierungen, dass es nach wievor sinnvoll ist, vom christlichen Abendland zu spre-chen. Sie plädiert dafür, den Begriff beizubehalten, daer gerade in der aktuellen zeitgeschichtlichen Situa-tion erhellend wirken kann.

Eichsfelder Geistliche in „Deutsch-Südwest-afrika“ Zwischen (Blut-) Zeugnis undKolonialismus (1896-1920).Eine missionsbiographische Studie

Do 6. Februar 2020 | 19.30 Uhr | MCH

Die ehemalige deutsche Kolonie Südwestafrika, dasheutige Namibia, steht seit Jahren im Blickpunkt viel-fältiger Untersuchungen. Der Eichsfelder Kirchen-historiker Dr. Arno Wand beleuchtet anhand persönli-

cher Zeugnisse die katholische Mission in diesemGebiet. Nur zögerlich hatte das protestantische deut-sche Kaiserreich die katholische Mission im Interessedes Ausbaus seiner Kolonie gestattet. Zu den erstenGlaubensboten in Deutsch-Südwestafrika, dem heuti-gen Namibia, zählten verschiedene gebürtige Eichs-felder Geistliche, die sich der Neugründung des deut-schen Oblaten-Ordens in Hünfeld bei Fulda ange-schlossen hatten.Ihre missionarische Tätigkeit fiel in die Zeit des Kolo-nialismus und der Befreiungskämpfe. Die vorgestellteStudie gibt Einblicke in die Biogramme der Glaubens-boten und deren Einsatz als Missionsträger bei denHereros, Namas und Betschuanen.Als Koreferent wirkt ein Missionar der Hünfelder Obla-ten mit, deren Ordensgemeinschaft die EichsfelderGeistlichen angehörten.

Strukturen der Sünde. Systemische Ursachendes Missbrauchs in der katholischen Kirche

Di 18. Februar 2020 | 19.30 Uhr | MCH

In den vergangenen Jahren zeigte sich, dass in Ländernauf der ganzen Welt Vertreter der katholischen Kirchesexuelle Gewalt gegen Minderjährige verübt haben, soin Australien, Chile, Deutschland, Irland und den USA.Die Täter wurden von ihren Vorgesetzten gedeckt. Ihnenwurde mehr als den Opfern geglaubt. Ihre Taten wurdenvertuscht. In Australien und Frankreich wurden inzwi-schen hochrangige Vertreter der katholischen Kircheverurteilt. Welche persönlichen und strukturellen Fakto-ren in der katholischen Kirche haben diese Taten undihre Vertuschung begünstigt? Wie steht es weltweit umdas Bewusstsein um diese Faktoren und die Notwendig-

keit, sie zu ändern? Was muss sich ändern, damit sichsolche Straftaten nicht wiederholen?

Organspende aus ethischer undchristlicher Sicht.

Do. 5. März 2020 | 19.30 Uhr | MCH

Mit dem fraktionsübergreifenden „Entwurf eines Ge-setzes zur Regelung der doppelten Widerspruchs-lösung im Transplantationsgesetz“ haben Abgeord-nete um den Bundesminister für Gesundheit, JensSpahn (CDU), einer bekannten Debatte neue Aktuali-tät und breite öffentliche Aufmerksamkeit verliehen.Eine Organtransplantation ist für viele schwerkrankeMenschen die einzige Möglichkeit auf Lebensrettungoder Linderung eines schweren Leidens. Es stehen

86% der Deutschen der Organspendepositiv gegenüber, doch nur 36% be-sitzen einen Organspendeausweis.Gleichzeitig zeugen die langen War-

telisten für Spenderorgane vom Mangel an Ressour-cen einerseits und der schweren körperlichen undseelischen Not der Empfänger andererseits. Der nunbreit diskutierte Entwurf zur doppelten Wider-spruchslösung will hier Abhilfe schaffen und die Zahlder potenziellen Organspender zeitnah und deutlicherhöhen. Anstelle der bisherigen Einwilligungsre-gelung qua Organspendeausweis soll nun „[…] jedePerson als Organ[spender] gelten, es sei denn, esliegt ein erklärter Widerspruch […]“ (BT-DrS.19/11096) vor. Im Rahmen der Veranstaltung werden medizinischeund ethische Perspektiven auf den Themenkomplexeröffnet. Prof. Dr. Settmacher und Prof. Dr. JosefRömelt CSsR beleuchten verschiedene Aspekte und

Referentin:Univ.-Prof. Dr. Regina Radlbeck-Ossmann,Martin-Luther-Universität Halle,Lehrstuhl für SystemischeTheologie/Dogmatik

Referent:P. Prof. Dr. Hans Zollner SJ,Theologe, Psychologe und Psychotherapeut,Präsident des Kinderschutzzentrums derUniversität Gregoriana und Mitglied derPäpstlichen Kinderschutzkommission

Referent:Dr. theol. Arno Wand, Heilbad Heiligenstadt

erhellen das Spannungsfeld von medizinischer Not-wendigkeit, begrenzten Ressourcen und ärztlichenPrinzipien.

Die digitale Aufrüstung des Gehirns:Liegt die Zukunft des Menschen in derTechnik?

Do 26. März 2020 | 19.30 Uhr | MCH

Das Schlagwort von der Digitalisierung ist allgegen-wärtig. Die einen verwenden es voller Fortschrittsop-timismus, die anderen haben Sorge, abgehängt odergar manipuliert zu werden. Denn die Digitalisierungbetrifft längst nicht mehr nur Maschinen, sondernauch den Menschen selber. Es ist höchste Zeit,genauer hinzuschauen, was Digitalisierung im Blickauf den Menschen heißt und wohin sie führen kann.Machen wir uns mit der Digitalisierung selbst über-flüssig?Professor Armin Grunwald, Physiker und Philosoph,stellt sich der Frage nach der Zukunft des Menschenin der Technik und gibt Antwort darauf.

In Kooperation mit dem Katholischen Forum im Land Thüringen

Referent:Prof. Dr. Armin Grunwald,Professor für Technikphilosophie undTechnikethik an der Universität Karlsruhe

Das Kreuz Christi in der Menschheitsgeschichte

Do 2. April 2020 | 19.30 Uhr | MCH

In der Prager Kirche Maria Friedenskönigin befindet sichein einmaliger Kreuzweg. Er entstand in der politischschweren Zeit nach dem „Prager Frühling“. Der Kreuzweg

zeigt Leidensstationen, in dieMenschen im Laufe der Kir-chengeschichte und der Ge-schichte überhaupt hineinge-gangen sind. Diese Stationenstellen dar, wie die Leiden Chri-sti in den Leiden der Menschen

immer wieder gegenwärtig werden. So begegnen wir inden einzelnen Stationen etwa der Jeanne d Arc, dem polni-schen Franziskanerpater Maximilian Kolbe oder Mutter Te-resa.

Loss and Gain in Translation?Die Übersetzung der Bibel als Dauerprojekt

Do 23. April 2020 | 19.30 Uhr | MCH

Weshalb werden die Texte der Bibel immer wieder neuübersetzt? Weshalb ist das notwendig und weshalbgibt es so viele Unterschiede in verschiedenen Über-setzungen? In letzter Zeit sind Bibelübersetzungenkritisch diskutiert worden, insbesondere bewegt vonder langen Tradition des Antijudaismus innerhalb desChristentums, die sich auch in Bibelübersetzungen wi-derspiegelt, z.T. bis heute. Wie ist es möglich, dasstrotz vielseitiger Bemühungen gewisse Formulierun-gen antijüdisch verstanden werden können, obschonim griechischen Text keine entsprechenden Anhalts-punkte zu finden sind? Und wie kann mit tatsächlich

antijüdisch klingenden Texten in der Kirche umge-gangen werden? Denkformen und Vorverständnissescheinen diesbezüglich eine gewisse Rolle zu spielen,denn mit Übersetzungen von einer Sprache in eineandere ist es so eine Sache. Wörter, auch wenn sie le-xikographisch dasselbe wiederzugeben scheinen,vermitteln nicht unbedingt die gleiche Bedeutung,wenn sie in einen andern kulturellen Kontext über-tragen werden. Und auch in unterschiedlichen Kon-texten innerhalb derselben Sprache können in den-selben Wörtern unterschiedliche Bedeutungenmitschwingen. Die Verständnisrahmen, innerhalbderer Texte gelesen werden, und die Welten, die sichin Übersetzungen begegnen, tragen wesentlich zuVerstehen oder Missverstehen bei.

Wer braucht noch Kirche und Religion?

Do 7. Mai 2020 | 19.30 Uhr | MCH

Allenthalben ist heute in den Medien von Säkularisie-rung und Glaubensverlusten die Rede. Die noch vorwenigen Jahren euphorischen Rufe einer Wiederkehroder Rückkehr der Religion und des Religiösen sindmittlerweile fast genauso verstummt, wie die zueiner spirituellen Revolution. Nicht erst seit den er-nüchternden Prognosen hinsichtlich einer Reduktionder Kirchenmitglieder um 40% bis 2060 hat sich derEindruck verfestigt, dass immer weniger Menschenin Deutschland und Europa Kirche und auch Religionnoch benötigen. Doch ist dies wirklich so? Sind wirauf dem Weg in eine säkulare, ja gottlose Gesell-schaft? Wird die Gottesvergessenheit voranschrei-ten? Oder finden sich unterschiedliche Entwicklun-gen, welche eine Vielfalt an religiösen Menschen und

ReferentDr. theol. Peter Krizek,Prag

Ausstellungseröffnung und Vortrag

Referentin:Prof. Dr. Kathy Ehrensperger,Inhaberin der Forschungsprofessur„Neues Testament in jüdischer Perspek-tive“ am Abraham Geiger Kolleg Potsdam

In Kooperation mit dem Katholischen Forum im Land Thüringen

Referent:Prof. Dr. Josef Römelt,Moraltheologe an derUniversität Erfurt

In Kooperation mit dem kfd-Diözesanverband Erfurt

Referent:Prof. Dr. Utz Settmacher,Direktor der Klinik für Allgemein-,Viszeral- und Gefäßchirurgie amUniversitätsklinikum Jena