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THEORIE:TAKTISCHE BELÜFTUNG

Agenda

Theorie Taktische Belüftung

• Zielsetzung

• Rauchmanagement

• Grundlagen und Definitionen

• Erfahrungsaustausch

• Einsatzpraxis erleben und erlangen

Ziel


Der Teilnehmer führt• im Einsatz die Belüftung kompetent durch

und nutzen deren Vorteile zu Gunsten des Einsatzverlaufes

Der Teilnehmer hat• Wissens- und Erfahrungsaustausch auf

sachbezogener Ebene

Rauchmanagement


Eigenschaften des Rauchs


Je nach Versorgung des Feuers mit Luft, ist eine Verbrennung:• Vollständig• Unvollständig



Im allgemeinen handelt es sich bei einem Brand um eine unvollständige Verbrennung.



• Lichtundurchlässig• Toxisch• Geräusch-dämmend• Wärmeleitend• Entzündlich• Beweglich



• Rauch «ein Körper der Wärme leitet und abstrahlt»

• Der Grossteil der Wärme wird durch die sog. Konvektion in der Rauchwolke mitgenommen.

• Dieser Rauch ist voller fester Teilchen (Russ) und strahlt Wärme ab, die umso intensiver ist, je höher die Temperatur und Dichte des Rauchs ist.

• CO, CO2

• Reizend, giftig, toxisch (Salzsäure, Chlor etc.)



Temperatur des Rauchs Strahlungsleistung (kW/m2)100 1,10

200 2,84300 6,11400 11,63500 20,24600 32,93

700 50,82

Grundlagen und Definitionen




Was geschieht eigentlich bei der Belüftung?

• Heisse Luft, Rauchgase und andere Schadstoffe in der Luft werden durch Frischluft verdrängt.

• Diese Aktion kann vor oder gleichzeitig mit der Brandbekämpfung erfolgen.



Belüftung = Entrauchung?

Belüftung und Entrauchung dürfen Einsatzbezogen nicht gleichbedeutend verwendet werden:

Belüftung

Entrauchung

Einsatz-Methodik

Teil der Sanierungsphase

Vorteile des Einsatzes von Lüftern


Korrekt angewendet, wirkt sich die Belüftung positiv auf die Brandbekämpfung aus:

• Verhindert die Rauchausbreitung

• Hilft Rettungswege rauchfrei zu halten oder diese rauchfrei zu machen

• Hilft bei der Evakuierung gefährdeter Personen

• Unterstützt die Rettungsmassnahmen



Korrekt angewendet, wirkt sich die Belüftung positiv auf die Brandbekämpfung aus:

• Optimiert die Sichtverhältnisse

• Erleichtert den Angriff und das Löschen

• Begrenzt die Brandausbreitung / -Dehnung

• Erhöht die Sicherheit der Feuerwehrleute

• Reduziert die Schäden, verursacht durch die Rauchausbreitung



Ohne Belüftung Mit Belüftung

Risiken der Belüftung


Wird ein Feuer belüftet, kann dies die Leistung des Feuers erhöhen!

Diese allfällige Leistungserhöhung wird jedoch durch eine Beeinflussung der für eine Brandausbreitung / -ausdehnung notwendigen Faktoren eingeschränkt:

• Rauchgase

• Hitze

• Destillate

Belüftungsmethodik


Belüftungsartnatürliche Belüftung

BelüftungsprinzipBlasen (Überdruck- oder Injektorprinzip)

Zwangsbelüftung

Saugen (Unterdruckprinzip)

Belüftungsart


Natürliche Belüftung


BelüftungsprinzipBlasen

Zwangsbelüftung

Saugen

Sicherungsleitung

Rauchvorhang

AbluftöffnungLöschangriff

Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

Belüftungsart


ZwangsbelüftungEine Entrauchung mittels Über- oder Unterdruckbelüftung unterstützt die natürliche Lüftung. Die Lüfter, die heute zum Einsatz kommen, haben einen grossen Luftdurchsatz.

Beispiel: Überdruckbelüftung+

++

+

++

+

+ +



Zwangsbelüftung

Saugen

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

Belüftungsprinzip


Blasen (Überdrucksprinzip)



Zwangsbelüftung

Saugen

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

Belüftungsprinzip



‒ Türen schliessen



Zwangsbelüftung

Saugen

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

Belüftungsprinzip



+ +++

++



Zwangsbelüftung

Saugen

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

Belüftungsprinzip



‒ Rauchvorhang setzen

‒ Abluftöffnung schaffen

‒ Sicherungsleitung + +++

++



Zwangsbelüftung

Saugen

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

Belüftungsprinzip



+ +++

++



Zwangsbelüftung

Saugen

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

Belüftungsprinzip



‒ Löschangriff

+ +++

++



Zwangsbelüftung

Saugen

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

Belüftungsprinzip


Vorteile Blasen (Überdrucksprinzip)

• Wenig Aufwand

• Äusserst effizient, da sehr leistungsfähig

• Sehr schnell

• Möglichkeit, einzelne Bereiche zu belüften. +

Belüftungsprinzip


Nachteile Blasen (Überdrucksprinzip)

• Rauchgase sind schwer zu steuern.

• Falsch oder nicht funktionierende Bauteile (z.B. offene Türen) lassen eine ungewollte Verrauchung zu

• Notwendigkeit, dass alle beteiligten AdFdie Technik, Taktik und Gefahren dieses Verfahrens kennen.

-

Belüftungsprinzip


Saugen (Unterdrucksprinzip)

-

--

--

-

-

-



Zwangsbelüftung

Saugen

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

Belüftungsprinzip


Vorteile Saugen (Unterdrucksprinzip)

• Die Gefahr des Übergreifens der Rauchgase auf nicht betroffene Räume ist gering.

• Einfach umzusetzen.

• Die mit ihrem Einsatz verbundenen Risiken sind gering. +

Belüftungsprinzip


Nachteile Saugen (Unterdrucksprinzip)

• Temperaturbelastung des Lüfters.

• Verschmutzung / Kontamination des Lüfters.

• Geringer Volumenstrom.

• Geringe Effizienz.

• Kann nicht im Rahmen der offensiven Taktik verwendet werden.

-

Entrauchung vs. Belüftung


1. Brandausbruch in Wohnung Mehrfamilienhaus

Trep

penh

aus

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

RWA-Klappe



2. Brand breitet sich in Wohnung aus

Trep

penh

aus

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

RWA-Klappe



3. Bewohner flüchtet aus brennender Wohnung und lässt Türe offen

Trep

penh

aus

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

RWA-Klappe



4. Rauchausbreitung im Treppenhaus infolge offener Tür

Trep

penh

aus

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

RWA-Klappe



5. Türe wird geschlossen, RWA-Klappe geöffnet für Entrauchung

Trep

penh

aus

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

RWA-Klappe



5. «Spülen» des Treppenhauses mit Drucklüfter

Trep

penh

aus

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

RWA-Klappe



6. RWA-Klappe wird geschlossen, Aufbau Überdruck im Treppenhaus

Trep

penh

aus

++

+

+

++ +

+

+

+

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

RWA-Klappe



7. Rauchvorhang setzen, Abluftöffnung schaffen

Trep

penh

aus

++

+

+

++ +

+

+

+

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

RWA-Klappe



8. Wohnungstüre öffnen und belüften, Sicherungsleitung legen

Trep

penh

aus

++

+

+

++ +

+

+

+

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

RWA-Klappe



8. Wohnungstüre öffnen und belüften, Löschangriff starten

Trep

penh

aus

++

+

+

++ +

+

+

+

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

RWA-Klappe

Belüftungsgeräte


Die eingesetzten Belüftungsgeräte unterscheiden sich durch:

• Funktionsprinzip

• Antriebsart

• Luftdurchsatz

Belüftungsgeräte - Funktionsprinzip




Zwangsbelüftung

Saugen

Überdruckprinzip Injektorprinzip

Belüftungsgeräte - Funktionsprinzip




Zwangsbelüftung

Saugen

Blasen Saugen

Sicherungsleitung

Rauchvorhang


Rauch/Hitze

Luft

TürenÜberdruck

ggf. Lutte ggf. Lutte

Belüftungsgeräte


Elektromotor (Ex)

Funktionsprinzip:

• Blasen (Injektorprinzip)

• Saugen (Unterdruck mgl.)

Max. Luftdurchsatz:

ca. 10 000 m3/h

Belüftungsgeräte


Akkulüfter

Antriebsart:

• Akku

• Netzbetrieb 230V

Funktionsprinzip:Blasen (Überdruckprinzip)

Max. Luftdurchsatz:ca. 25 000 m3/h

Belüftungsgeräte


Drucklüfter

Antriebsart: Wasserturbine

Funktionsprinzip:Blasen (Überdruckprinzip)

Max. Luftdurchsatz:23 000 bis 50 000 m3/h

Belüftungsgeräte


Drucklüfter (Ex)

Antriebsart: Elektromotor (Ex).

Funktionsprinzip:

• Blasen (Überdruckprinzip)

• Saugen (Unterdruck mgl.)

Max. Luftdurchsatz:ca. 18 000 m3/h

Belüftungsgeräte


Benzinlüfter

Antriebsart: Verbrennungsmotor

Funktionsprinzip:

Blasen (Überdruckprinzip)


Belüftungsgeräte


Turbolüfter


Funktionsprinzip:

Blasen (Injektorprinzip)


Belüftungsgeräte


Mobiler Grossventilator (MGV L80)


Funktionsprinzip:


• Saugen (Unterdruck)

• Wassernebel

Luftleistung effektiv:ca. 200 000 m3/h

Belüftungsgeräte




Funktionsprinzip:



• Wassernebel

Luftleistung effektiv:ca. 600 000 m3/h

Belüftungsgeräte




Funktionsprinzip:



• Wassernebel

Luftleistung effektiv:ca. 1 000 000 m3/h

Saugen, mit Sauglutten bis ca. 20 m


Wassernebel/Kühlen/Löschen


• Wasserring MGV ca. 300l/min

• ca. bis 60m Wurfweite

• Kombinierter Einsatz mit WW Möglich

Fazit


• Die Gewalt des Feuers hängt vor allem von der Belüftung ab

• Wer die Luft beeinflusst, beeinflusst auch das Feuer!

Fragen?

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