Thieme: Facharztprüfung Anästhesie - Buch.de · Verzicht auf Multiple-Choice-Fragen und das...

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Facharztprüfung

Anästhesie

1000 kommentierte Prüfungsfragen

Roland BraunUli-Rüdiger JahnGerhard Wittenberg-Rump

4. vollständig überarbeitete Auflage

32 Cartoons9 Tabellen

Georg Thieme VerlagStuttgart New York

Bibliografische Informationder Deutschen Nationalbibliothek

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1. Auflage 20002. Auflage 20023. Auflage 2006

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Zeichnungen: www.rippenspreizer.deUmschlaggestaltung: Thieme VerlagsgruppeUmschlagfoto: Karl-Heinz Krauskopf, WuppertalSatz: Druckhaus Götz GmbH, 71636 Ludwigsburg

gesetzt in 3B2, Version 9.1, UnicodeDruck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten

ISBN 978-3-13-125544-0 1 2 3 4 5 6

Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschaft ist die Me-dizin ständigen Entwicklungen unterworfen. Forschungund klinische Erfahrung erweitern unsere Erkenntnisse,insbesondere was Behandlung und medikamentöseTherapie anbelangt. Soweit in diesem Werk eine Dosie-rung oder eine Applikation erwähnt wird, darf derLeser zwar darauf vertrauen, dass Autoren, Herausgeberund Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, dassdiese Angabe dem Wissensstand bei Fertigstellung desWerkes entspricht.

Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Ap-plikationsformen kann vom Verlag jedoch keine Ge-währ übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehal-ten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel derverwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Kon-sultation eines Spezialisten festzustellen, ob die dortgegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beach-tung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe indiesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist beson-ders wichtig bei selten verwendeten Präparaten odersolchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind.Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Ge-fahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren anjeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeitendem Verlag mitzuteilen.

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Anschriften

Dr. med. Roland Braun, D.E.A.A.Klinik für Anästhesiologie,Intensivtherapie und SchmerzbehandlungFürst-Stirum-Klinik Bruchsal,Kliniken des Landkreises Karlsruhe gGmbHim Verbund der Regionalen Kliniken Holding RKHGutleutstraße 1 – 1476646 Bruchsal

Dr. med. Uli-Rüdiger JahnKlinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin,Notfallmedizin und SchmerztherapieHelios-Klinikum Bad SaarowPieskowerstraße 3315526 Bad Saarow

Dr. med. Gerhard Wittenberg-Rump, D.E.A.A.Abteilung für Anästhesie,Intensivmedizin und SchmerztherapieBerufsgenossenschaftliche Unfallklinik67071 Ludwigshafen/Rh.

Das Repetitorium für allemedizinischen Examina

Dr. med. Dipl.-Psych.Bringfried MüllerPsychologische Leitung

Vera LippekPädagogische Leitung

Bahnhofstraße 26b35037 Marburg

. . . . . . . . . . V

Vorwort zur 4. Auflage

Den angehenden Fachärztinnen und Fachärzte, dieunser Buch zur Vorbereitung gewählt haben, gilt unserherzlicher Dank. Sie haben dieses Buch etabliert underfolgreich gemacht. Die große Resonanz, auch durchZuschriften mit Korrekturvorschlägen, zeigt uns dieNotwendigkeit für ein solches Buch. Wir halten denVerzicht auf Multiple-Choice-Fragen und das Konzeptaus Frage und Antwort mit knapper und präziser Zu-sammenfassung für die Vorbereitung zur Prüfung undauf die Prüfungssituation weiterhin für sinnvoll. Nichtwenige Prüfer nehmen unser Buch als Grundlage fürdas Facharztgespräch. In der deutschen Facharztausbil-dung wird immer noch zu wenig Wert auf die Vermitt-lung von Kenntnissen in den Grundlagenwissenschaf-ten wie Physiologie, Pathophysiologie, Pharmakologieu. a. gelegt. Wir können daher auf Fragen zu diesenGebieten, die auf die Vertiefung des Verständnisses pa-thophysiologischer Zusammenhänge in klinischen Si-tuationen abzielen nicht verzichten. Nach drei Jahren

war eine intensive Revision, Aktualisierung und Ergän-zung nötig. Dieser Aufgabe haben wir uns gerne gestelltund hoffen, auch diesmal wieder eine konsensfähigeaktuelle Darstellung der Bereiche unseres vielfältigenund interessanten Fachgebiets erreicht zu haben, wel-che die aktuelle Datenlage der nationalen und interna-tionalen Literatur als Grundlage hat.

Unser besonderer Dank geht an die Mitarbeiter desGeorg Thieme Verlags, allen voran Frau Korinna Engeli,Frau Silke Neugebauer und Frau Ursula Biehl-Vatter, fürdie kooperative und unkomplizierte Zusammenarbeit.

Bruchsal, Bad Saarow, Flörsheim-Dalsheim,im April 2010

Roland BraunUli-Rüdiger JahnGerhard Wittenberg-Rump

Vorwort zur 3. Auflage

Wir danken den Lesern, die für den anhaltenden Erfolgdes Buchs sorgen. Das Konzept der Vorbereitung zurFacharztprüfung in Frage und knapp formulierter Ant-wort – im Sinne einer realen Prüfungssituation – hatsich nach unserer Ansicht bewährt. Nach dem Erschei-nen unseres Facharztprüfungsbuches wurde die Kon-zeption vom Thieme-Verlag auch für andere Fachgebie-te umgesetzt. Dieser kreative Prozess macht nun aucheine optische Anpassung der Neuauflage erforderlich.Natürlich wurden alle Fragen überarbeitet und ggf. ak-tualisiert. Unsere Zusammenarbeit war wie immer völ-lig unproblematisch. Unser Dank geht an Fr. Ueckert

und Fr. Addicks vom Thieme-Verlag für die gute Koope-ration. Besonderen Dank verdienen unsere Familien,die in Phasen intensiven Schreibens viel Geduld auf-bringen mussten.

Mannheim, Ludwigshafen, MünsterIm Frühjahr 2006

Roland BraunGerhard RumpUli-Rüdiger Jahn

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Vorwort zur 2. Auflage

Die positiven Rückmeldungen zur 1. Auflage von Lesernund Rezensenten waren für uns sehr erfreulich. UnserZiel, den Facharztkandidatinnen und -kandidaten zuhelfen, die erworbenen Kenntnisse vor der Prüfung zuüberprüfen und sich auf die Prüfungssituation vorzube-reiten, wurde sichtlich erreicht. Wir haben die Auffor-derung zur Aktualisierung und Anpassung der Fragen infast jeder Rückmeldung an die Autoren ernst genom-men und konnten nach dem Erfolg der 1. Auflage jetztschon nach einem Jahr die komplett überarbeitete underweiterte Neuauflage fertig stellen.

Viele der Fragen behandeln wichtige „basics“, so-dass wir nur wenig gestrichen haben; der aufmerk-same Leser allerdings wird die Vielzahl der Änderun-gen sicher wahrnehmen. Durch eine Reihe zusätzlicherFragen erhöht sich die Gesamtzahl nun auf über 1050Fragen.

Die Zusammenarbeit mit meinen Freunden undKoautoren Gerhard Rump und Uli-Rüdiger Jahn war

wieder äußerst angenehm. Meiner Chefärztin Frau Dr.Ingrid Büche und allen Kolleginnen und Kollegen derKlinik danke ich für ihre Anregungen. Bedanken möch-te ich mich auch bei meiner Frau Gesine und meinenKindern Katharina, Markus und Jan, ohne deren Gedulddiese Auflage nicht möglich gewesen wäre.

Bruchsal, Dezember 2001Roland Braun

Die zweite und überarbeitete Auflage dieses Buchswidme ich meinem hochverehrten Chef und langjäh-rigen Lehrer, Herrn Univ.-Prof. Dr. H. Van Aken, dermeine Mitarbeit an diesem Buch zu jeder Zeit wohl-wollend unterstützte.

Münster, Dezember 2001Uli-Rüdiger Jahn

Vorwort zur 1. Auflage

Die erfreulich große Zahl umfangreicher Nachschlage-werke, kompakter Lehrbücher und Repetitorien ermög-licht dem Kandidaten, der zur Facharztprüfung und zurPrüfung für das europäische Anästhesiediplom (D.E.A.A.)antritt, sich ein profundes Wissen anzueignen. Das vor-liegende Buch soll ihm helfen, seine erworbenen Kennt-nisse vor der Prüfung zu kontrollieren und sich anhandvon Fragen auf die Prüfungssituation vorzubereiten. Diebewusst knapp gehaltenen Antworten sollen klare Aus-sagen fördern, Zusammenhänge darstellen und Wis-senslücken aufzeigen. Aufgrund der Simulation einerrealen Prüfungssituation kann der Leser das aktive Dar-stellen seines Wissens üben. Natürlich würde eine aus-führliche Diskussion aller Lehrmeinungen den Rahmendes Buches sprengen. Wir sind uns bewusst, dass einigeAntworten Diskussion und Kritik hervorrufen und be-grüßen dies ausdrücklich. Für die Prüfungsvorbereitunghielten wir es für sinnvoll, eine konsensfähige Kom-mentierung anzubieten – auch der Prüfungskandidatmuss eine aus persönlicher Erfahrung, Ausbildung undLiteraturstudium gebildete Meinung vertreten. Die Ge-wichtung der Anteile unseres Fachgebiets entsprichtunserer Erfahrung mit Facharztprüfungen; so werdenThemen aus der Notfallmedizin eher selten angespro-chen, die Schwerpunkte liegen eindeutig im Bereich der

Anästhesiologie und Intensivmedizin. Da in Zukunftauch vermehrt Themen aus der Schmerztherapie zuerwarten sind, haben wir versucht, dieses Gebiet aus-reichend zu repräsentieren. Das Autorenteam umfasstAnästhesisten aus einem Krankenhaus der Grund- undRegelversorgung, einer berufsgenossenschaftlichen Un-fallklinik mit Verbrennungszentrum und einer Univer-sitätsklinik, um ein breites Spektrum an Erfahrung und„Schule“ einzubringen.

Ich möchte meinen Freunden und Koautoren Ger-hard Rump und Uli-Rüdiger Jahn für die angenehmeZusammenarbeit danken. Besonderer Dank gilt meinerChefärztin, Frau Dr. Ingrid Büche, für ihre Unterstüt-zung und wertvolle Diskussion. Ich möchte auch allenKolleginnen und Kollegen der Klinik danken, die mitihren Fragen eine Inspiration für dieses Buch waren.Selbstverständlich gilt mein Dank auch meiner Familiefür ihre Geduld. Ich widme dieses Buch meinem ver-ehrten ehemaligen Chef, Dr. Wolfgang Schumacher,unter dessen Ägide ich die Facharztprüfung und dieD.E.A.A-Prüfung absolvierte.

Bruchsal, im Frühjahr 2000Roland Braun

VIII . . . . . . . . . .

Inhaltsverzeichnis

Facharzt – wie nehme ich die letzte Hürde? _________ XI

Anästhesie __________________ 1

1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

Pharmakologie und Pathophysiologie – Vorberei-tung zur Anästhesie – Monitoring – Allgemeinanäs-thesie – Regionalanästhesie – Perioperative Proble-me – Anästhesie und Vorerkrankungen

2 Spezielle Anästhesie . . . . . . . . . . . . . 68

Pädiatrische Anästhesie – Geriatrische Anästhesie –

Anästhesie in Gynäkologie und Geburtshilfe – Neu-

rochirurgische Eingriffe – Kardioanästhesie – Ambu-lante Anästhesie – Anästhesie in der Urologie – An-ästhesie für HNO- und Zahn-Mund-Kiefer-Chirurgie– Thoraxanästhesie – Anästhesie in der Orthopädie– Anästhesie in der Augenheilkunde

3 Transfusionsmedizin undHämostaseologie . . . . . . . . . . . . . . 102

Intensivmedizin ________________ 113

4 ARDS, Respiratortherapie . . . . . . . . 114

5 Sepsis, SIRS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122

6 Kardiologische Intensivmedizin . . . . 127

7 Analgosedierung, Relaxation . . . . . . 131

8 Infusionstherapie und Ernährung . . 135

9 Nierenersatzverfahren . . . . . . . . . . 138

10 Spezielle Krankheitsbilder . . . . . . . . 141

11 Polytrauma . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145

12 Intoxikationen . . . . . . . . . . . . . . . . 147

13 Neurologische Intensivmedizin . . . . 150

. . . . . . . . . . IX

Notfallmedizin _________________ 155

14 Kardiopulmonale Reanimation . . . . 156

15 Schock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157

16 Respiratorische Störungen . . . . . . . 159

17 Polytrauma . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160

18 Kardiologische Notfälle . . . . . . . . . . 164

19 Einsatztaktik . . . . . . . . . . . . . . . . . 166

20 Pädiatrische Notfälle,seltene Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . 167

21 Intoxikationen . . . . . . . . . . . . . . . . 169

Schmerztherapie ________________ 173

22 Pharmakologie, Physiologie, Anamneseund Schmerzdiagnostik . . . . . . . . . 174

23 Akutschmerztherapie, Schmerztherapiebei Kindern . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178

24 Therapie chronischer Schmerzen . . . 184

Tumorschmerztherapie – Therapie chronischbenigner Schmerzen

Weiterführende Literatur _____________ 193

X . . . . . . . . . .

Facharzt – wie nehme ich die letzte Hürde?

Bringfried Müller, Vera Lippek

Die Weiterbildung zum Facharzt erfolgt im Rahmeneiner mehrjährigen Berufstätigkeit. Wer Allgemeinme-diziner, Kinderarzt, Chirurg o. Ä. werden will, erwirbtseine Fachbezeichnung, indem er als Arzt in weiterbil-dungsberechtigten Einrichtungen arbeitet, Weiterbil-dungsveranstaltungen besucht und eine Prüfung ablegt.Mit der Facharztprüfung erlangt der Arzt die Befähi-gung, selbstständig zu arbeiten und sich niederzulas-sen.

Wer die Weiterbildung zum Facharzt anstrebt, kannsich bei der für ihn zuständigen Landesärztekammerberaten lassen. Hier erhält man die rechtsverbindlicheWeiterbildungsordnung sowie die Listen weiterbil-dungsberechtigter Ärzte und Einrichtungen. Darüberhinaus bearbeiten die zuständigen Abteilungen derLandesärztekammern die Anträge auf Zulassung zurFacharztprüfung, und organisieren die Prüfung (sieheAdressenlisten der 17 bundesdeutschen LÄK).

Das Facharztgespräch

Antragstellung und Voraussetzungen

Der Arzt in Weiterbildung kann den Antrag auf Zulas-sung zur Facharztprüfung in der Regel frühestens 4 – 8Wochen vor Erfüllung der Mindestweiterbildungszeitenstellen. (s. Weiterbildungsordnung der Landesärzte-kammern). Das Antragsformular ist bei der AbteilungWeiterbildung der zuständigen Ärztekammer erhält-lich. Bei schwierigen Fragen zur Anerkennung von Aus-bildungszeiten etc. ist es unbedingt ratsam, schon vorabTeilabklärungen vorzunehmen. Dies empfiehlt sich ins-besondere bei wechselnden Arbeitgebern, Teilzeitstel-len etc. Unter Umständen können diese Unterlagenschon vorab eingereicht werden, das aktuelle Arbeits-zeugnis darf jedoch frühestens 1 Woche vor Ablauf derMindestweiterbildungszeit ausgestellt und eingereichtwerden.

Zur Antragstellung sind in der Regel folgende Unter-lagen einzureichen:● vollständig ausgefülltes Antragsformular,● Approbation oder Berufserlaubnis,● Lebenslauf,● sämtliche Zeugnisse/Beurteilungen, die für den an-

gestrebten Facharzt relevant sind, mit:– genauen Angaben zu Beginn und Ende der Wei-

terbildung,– den im Einzelnen absolvierten Weiterbildungs-

abschnitten,– den dabei vermittelten und erworbenen Kennt-

nissen, Erfahrungen und Fertigkeiten,

– den erbrachten ärztlichen Leistungen in Diagnos-tik und Therapie gemäß den „Richtlinien zur Wei-terbildungsordnung“.

Im Abschlusszeugnis muss der zur Weiterbildung Er-mächtigte eine Stellungnahme über die fachliche Eig-nung des Arztes in Weiterbildung abgeben und diesenfür die Facharztprüfung vorschlagen.

Bei operativen Fächern ist darüber hinaus die Vor-lage einer Aufstellung der selbstständig durchgeführtenEingriffe erforderlich. Der Operationskatalog muss vomWeiterbildungsleiter bestätigt werden und sollte sichan den Richtlinien zur Weiterbildungsordnung orientie-ren.

Normalerweise können nur Weiterbildungszeitenvon zur Weiterbildung Ermächtigten anerkannt wer-den. Bei manchen Ärztekammern muss ein Weiterbil-dungsabschnitt obligat für mindestens 1 Jahr in einemHaus mit voller Weiterbildungsermächtigung absolviertwerden. In manchen Ländern können Teilweiterbil-dungszeiten addiert werden unter der Voraussetzung,dass alle in der Weiterbildungsverordnung vorgeschrie-benen Inhalte absolviert wurden. Beschäftigungszeitenvon weniger als 6 Monaten werden üblicherweise nichtangerechnet. Auch die in diesem Zeitraum erbrachtenRichtzahlen werden normalerweise nicht anerkannt!

Prüfungstermin

In der Regel gibt es keine feststehenden Prüfungstermi-ne. Allerdings kann der Antragsteller damit rechnen,innerhalb von 3 Monaten einen Prüfungstermin zuge-teilt zu bekommen.

Nach Abschluss des Zulassungsverfahrens wird erdann mit einer Frist von mindestens 2 Wochen zurPrüfung geladen (gewünschten Prüfungstermin mit an-geben).

Prüfungsablauf

Die Facharztprüfung ist eine 30- bis 45-minütige, nicht-öffentliche mündliche Einzelprüfung.

Die Prüfungskommission besteht in der Regel aus 3Ärzten, von denen mindestens 2 selbst die Anerken-nung für das zu prüfende Gebiet besitzen müssen. DieEntscheidung zur Beurteilung der Prüfung wird mehr-heitlich getroffen.

Den weitaus meisten Bewerbern um die Anerken-nung als Facharzt gelingt es, in dem abschließendenFachgespräch die erforderlichen besonderen oder zu-sätzlichen Kenntnisse darzulegen, wie die geringenDurchfallquoten beweisen (s. Abbildung).

. . . . . . . . . . XI

Nichtbestehen

Das Nichtbestehen der Facharztprüfung hat für den Be-troffenen keine existenziellen Folgen, da er weiterhinden Arztberuf wie bisher ausüben kann.

Gegen ablehnende Entscheidungen ist innerhalb von4 Wochen ein Widerspruch bei der Ärztekammer mög-lich. Über den Widerspruch entscheidet die Ärztekam-mer dann nach Anhörung des von ihr eingesetzten Wi-derspruchsausschusses. Ansonsten kann das Anerken-nungsverfahren und damit das Fachgespräch mehrmals,auch schon nach relativ kurzer Zeit (frühestens nach 3Monaten) wiederholt werden.

Allerdings kann die Ärztekammer eine Verlängerungder Weiterbildungszeit von 3 Monaten bis zu maximal2 Jahren anordnen. Alternativ kann der Prüfungsaus-schuss auch Auflagen erteilen, die, wenn sie erfülltund nachgewiesen werden, ohne Wiederholungsprü-fung zur Anerkennung führen.

Prüfungsstil und -inhalt

Anders als in den medizinischen Staatsexamina mussder Prüfungsstil in der Facharztprüfung einerseits denAusbildungsstand und die Berufserfahrung der Bewer-ber respektieren, andererseits aber auch die erforderli-che Kontrolle ermöglichen. Dies geschieht in der Formeines klinisch relevanten Fachgesprächs mit Kollegen,vergleichbar einer Chefarztvisite.

Anhand von Fallschilderungen soll der Prüfling seinWissen auf folgenden Gebieten unter Beweis stellen:● einschlägiges Grundlagenwissen,● ausreichende Kenntnis der Fachliteratur,● Kenntnis ärztlicher Arbeitsweisen (Untersuchungs-

techniken, bildgebende Verfahren, Mikroskopie,EKG, EEG-Diagnostik u. Ä.),

● Anamnese,● Abfragen von Untersuchungsbefunden,● Differenzialdiagnosen,

● Entwickeln eines differenzialdiagnostischen Ap-proaches (welche Untersuchungen, in welcher Rei-henfolge?).

In der Regel wird der Prüfling mit einem Fall aus derPraxis konfrontiert, wie er im Klinikalltag jederzeit vor-kommen kann. Im Unterschied zu den IMPP-orientier-ten Prüfungen im Studium werden in der Facharztprü-fung keine exotischen Details, sondern die häufigstenKrankheitsbilder erörtert. Der Prüfling sollte daher eindifferenzialdiagnostisches Ranking im Kopf haben,damit er die Wahrscheinlichkeit verschiedener Diagno-sehypothesen einordnen kann.

Protokollführung

Rechtlich besteht keine zwingende Notwendigkeit, dasgesamte Prüfungsgeschehen einschließlich der Fragenund Antworten genau zu dokumentieren. Was die Pro-tokollführung während der Facharztprüfung betrifft,werden insofern keine überzogenen Ansprüche gestellt.Mindestanforderung ist, dass die Hauptthemen derPrüfung zusammengefasst und die Antworten des Prüf-lings dokumentiert sind. Selbst ein unzureichendesProtokoll würde allein nicht zwingend zur Rechtswid-rigkeit der Prüfungsentscheidung führen.

Im Streitfall wird ggf. ein von der Ärztekammer ge-bildeter Widerspruchsausschuss eingeschaltet, der dieentscheidenden Informationen durch Einvernahmevon Zeugen, z. B. der Prüfer, einholt.

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000

523 568630 675

743771

704

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

802 878 889 9821 026 1 081 1 140Prüfungen in der Weiterbildungsabteilung

Zur Illustration der Entwicklung der Facharztprüfungen in den letzten 15 Jahren beispielhaft die Anzahl der Facharzt-Prüfungen in Hessen. Die Durchfallquoten liegen bei ca. 5%. (Quelle: www.laekh.de)

XII . . . . . . . . . .

Lerntipps

Lernen ist ein Prozess der Verknüpfung neuer Inhaltemit bereits vorhandenen Gedächtnisstrukturen. Dadiese Strukturen individuell verschieden sind, mussauch die Wahl geeigneter Lernstrategien individuell er-folgen.

Als ausgebildeter Arzt verfügen Sie bereits über um-fangreiche Lernerfahrungen und offenbar auch über ei-nige brauchbare Lernstrategien (immerhin haben Sieschon eine ganze Reihe Prüfungen erfolgreich gemeis-tert…). Die folgenden Ausführungen sollten Sie daherlediglich als Anregungen verstehen, Ihre bisherigenStrategien punktuell zu ergänzen oder effektiver zu ge-stalten. Empfehlenswert sind die folgenden Ausführun-gen insbesondere dann, wenn der Motor Ihrer Prü-fungsvorbereitung ein aus Lernvermeidung resultieren-des „schlechtes Gewissen“ ist.

Lernvermeidung ist die Folge einer mehr oder weni-ger stark ausgeprägten Angst. Diese Angst führt dazu,alles, was an das Angst auslösende Objekt (hier: diePrüfung) erinnert, zu vermeiden. Die inhaltliche Aus-einandersetzung mit der Prüfung wird daher immerwieder aufgeschoben. Schließlich wird von einem be-stimmten Zeitpunkt an das schlechte Gewissen so groß,dass es handlungsbestimmend wird. Die Handlungenzielen dann aber leider nicht auf Lernen ab, sondernauf die Reduzierung des schlechten Gewissens. Bücherwerden gekauft, das eigene Budget wird belastet, wasuns das wohlige Gefühl vermittelt, nun doch etwas indie Prüfungsvorbereitung „investiert“ zu haben. Dasschlechte Gewissen ist beruhigt und verliert an Trieb-

kraft – leider jedoch nur vorübergehend. Gleichzeitigbekommen wir nämlich beim Durchblättern der Fach-literatur eine grobe Vorstellung von der enormen Fülledes Prüfungsstoffes und schon beginnt der Angstpegelerneut zu steigen. Mit anderen Worten: Alles, was andie Prüfung erinnert, wird zunächst aus Angst so langebeiseite gelegt, bis das schlechte Gewissen wächst, dievorhandene Angst übertrifft und wieder zum Hand-lungsantrieb wird.

Dabei grenzen einige der zur Gewissensberuhigungeingesetzten Strategien geradezu an Selbstbestrafung:Man quält sich in stundenlangen Sitzungen am Schreib-tisch, liest „grausame Literatur“, nur um sich anschlie-ßend besser zu fühlen! Die Kehrseite der Medaille istjedoch leider, dass man nicht wirklich etwas für diePrüfung getan hat.

Sie kennen das? Dann könnten Ihnen die folgendenEmpfehlungen vielleicht doch nützen:● Im Schnelltest zur Prüfungsvorbereitung erfahren

Sie, in welchen Bereichen sich Ihre Prüfungsvor-bereitung optimieren lässt.

● Wer Zeit sparen möchte, kann sich direkt mit denbeschriebenen Profilen auseinander setzen und dendort gegebenen Empfehlungen folgen, um spezielleLernbereiche zu verbessern.

● Im Test geprüft werden die Bereiche Lernplanung,Lernort, Lernzeit, Lern- und Lesestil.

● Geben Sie bitte an, ob Sie der jeweiligen Aussagezustimmen können (stimmt) oder sie für sich ver-neinen müssen (stimmt nicht).

● Die Auswertungstabelle zeigt Ihnen, welche Antwortwelchem Punktwert in den einzelnen Bereichen ent-spricht.

. . . . . . . . . . XIII

Selbsttest

Nr. Frage stimmt stimmtnicht

1 Ich markiere Textstellen, bevor ich den Text vollständig gelesen habe.

2 Bevor ich einen Text lese, formuliere ich Fragen, die ich aus den Überschriften ableite.

3 Bevor ich lerne, orientiere ich mich über die Prüfungsrelevanz der zu lernenden Fakten.

4 Beim Lesen fasse ich den Text Abschnitt für Abschnitt in eigenen Worten zusammen.

5 Ich sitze häufig bis nachts am Schreibtisch.

6 Meine tägliche Lernzeit hängt vom Zufall und der jeweiligen Stofffülle ab.

7 Ich mache mir oft bildliche Vorstellungen von komplizierten Zusammenhängen.

8 Ich versuche fast immer, Bezüge zwischen verschiedenen Fächern herzustellen.

9 Ich versuche meistens, alles zu behalten, was ich lese.

10 Ich baue gerne Modelle (Papier, Draht, Pappe), um mir Sachverhalte besser vorzustellen.

11 Ich muss ein Stoffgebiet sehr häufig wiederholen, bis ich es mir einprägen kann.

12 Ich denke mir häufig Eselsbrücken aus.

13 Bevor ich ein Buch lese, orientiere ich mich am ganzen Inhaltsverzeichnis und verschaffe mir einenÜberblick über alle Kapitel.

14 Ich überlege mir häufig eine praktische Anwendung dessen, was ich gelernt habe.

15 Ich lese lieber ein Buch mehrmals als mehrere Bücher einmal.

16 Ich vermeide fachliche Diskussionen mit Kollegen, da diese zu zeitraubend sind.

17 Mir wichtig erscheinende Textstellen schreibe ich wörtlich ab.

18 Ich lerne meistens erst kurz vor der Prüfung.

19 Ich nehme einen Kalender und plane die Gesamtzeit für jedes Gebiet, nachdem ich mir einenÜberblick über die Zeit bis zur Prüfung verschafft habe.

20 Beim Lesen überlege ich mir, was ein Prüfer hierzu fragen könnte.

21 Ich stelle das Telefon ab, wenn ich lerne.

22 Beim Lernen freue ich mich über jede Ablenkung, auch wenn es Dinge sind, die mir sonst keinenSpaß machen (Einkaufen, Abwaschen).

23 Ich mache regelmäßig zu festen Zeiten kurze Pausen.

24 Ich habe jeden Tag feste Arbeitszeiten, die ich einhalte.

25 Ich plane, an welchen Tagen ich den Stoff wiederholen muss.

26 Zum Lernen gehe ich extra an einen Ort, an dem ich ungestört bin.

27 Wenn ich vor dem Schreibtisch sitze, denke ich oft an etwas anderes.

28 Ich beginne in der Regel mit meinen Lieblingsthemen.

29 Bevor ich lerne, verschaffe ich mir einen Überblick über den gesamten Prüfungsstoff.

30 Ich werde beim Lernen häufig durch unangemeldeten Besuch abgelenkt.

31 Ich höre beim Lernen gerne Musik.

32 Ich denke mir häufig verrückte Sachen aus, um Fakten besser zu behalten.

33 Oft ist es nicht wichtig, den Stoff zu verstehen; man muss ihn reproduzieren können.

XIV . . . . . . . . . .