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Im Test: Igel UD2LX MultiMedia Thin Client mit starker Multi Dr. Götz Güttich Beim Igel UD2LX MultiMedia handelt es sich um einen MultiprotokollSoC Thin Client, der Citrix HDX und Microsoft RemoteFX unterstützt und zudem auch Vmware View zertifiziert wurde. Das Produkt konnte in unserem Testlabor in Verbindung mit RemoteFXfähigen virtuellen Maschinen, Microsoft Terminalservern und beim Einsatz von HDX mit Citrix XenApp zeigen, was in ihm steckt. Der UD2LX Multimedia von Igel arbeitet – wie bei Igel Thin Clients üblich – mit dem Igel Universal Desktop und lässt sich über die zentrale Management Software "Igel Universal Mana gement Suite" (UMS) verwalten. Es handelt sich bei dem Produkt um einen kompakten SoC Thin Client (System on Chip), der für den Einsatz in virtualisierten DesktopUmgebungen und für die Arbeit mit Cloud Hosted Ap plications optimiert wurde. Hardwareseitig setzt die Lösung auf einen ARM Cortex A8 Pro zessor von Texas Instruments mit einem GHz Taktfrequenz als Ba sis für das "System on Chip". Das SoC integriert außerdem einen digitalen Signalprozessor (DSP) zum Beschleunigen der Protokolle Microsoft RemoteFX und Citrix HDX. Dieser versetzt den Thin Client in die Lage, HD Videos im Vollbildmodus darzu stellen und grafisch aufwendige Inhalte wie AeroEffekte bereit zu stellen. Der Stromverbrauch des Systems im SleepModus liegt bei unter einem Watt, im Betrieb gibt sich die Lösung mit etwa sieben Watt zufrieden. Die maximale Bild schirmauflösung beträgt 1920 mal 1200 Punkte, eine Dualview Option gehört mit zur Serienaus stattung. An Protokollen unterstützt der Thin Client neben Microsoft RDP mit RemoteFX und Citrix HDX SoC auch Vmware View über RDP und PCoIP. Bei letzte rem steht allerdings im Moment noch keine Multimediabeschleu nigung zur Verfügung. Abgese hen davon stellt der UD2LX MultiMedia noch einen lokalen FirefoxBrowser, eine JavaLauf zeitumgebung, einen PDFRea 1 mediaPerformance

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Im Test: Igel UD2­LX MultiMedia

Thin Client mit starker Multi­Dr. Götz Güttich

Beim Igel UD2­LX MultiMedia handelt es sich um einen Multiprotokoll­SoC Thin Client,der Citrix HDX und Microsoft RemoteFX unterstützt und zudem auch Vmware Viewzertifiziert wurde. Das Produkt konnte in unserem Testlabor in Verbindung mitRemoteFX­fähigen virtuellen Maschinen, Microsoft Terminalservern und beimEinsatz von HDX mit Citrix XenApp zeigen, was in ihm steckt.Der UD2­LX Multimedia vonIgel arbeitet – wie bei Igel ThinClients üblich – mit dem IgelUniversal Desktop und lässt sichüber die zentrale Management­Software "Igel Universal Mana­gement Suite" (UMS) verwalten.Es handelt sich bei dem Produktum einen kompakten SoC ThinClient (System on Chip), der fürden Einsatz in virtualisiertenDesktop­Umgebungen und fürdie Arbeit mit Cloud Hosted Ap­plications optimiert wurde.Hardwareseitig setzt die Lösungauf einen ARM Cortex A8 Pro­zessor von Texas Instruments miteinem GHz Taktfrequenz als Ba­sis für das "System on Chip".Das SoC integriert außerdemeinen digitalen Signalprozessor(DSP) zum Beschleunigen derProtokolle Microsoft RemoteFXund Citrix HDX. Dieser versetztden Thin Client in die Lage, HDVideos im Vollbildmodus darzu­stellen und grafisch aufwendigeInhalte wie Aero­Effekte bereitzu stellen.Der Stromverbrauch des Systemsim Sleep­Modus liegt bei untereinem Watt, im Betrieb gibt sichdie Lösung mit etwa sieben Watt

zufrieden. Die maximale Bild­schirmauflösung beträgt 1920mal 1200 Punkte, eine Dualview­Option gehört mit zur Serienaus­stattung.An Protokollen unterstützt derThin Client neben MicrosoftRDP mit RemoteFX und Citrix

HDX SoC auch Vmware Viewüber RDP und PCoIP. Bei letzte­rem steht allerdings im Momentnoch keine Multimediabeschleu­nigung zur Verfügung. Abgese­hen davon stellt der UD2­LXMultiMedia noch einen lokalenFirefox­Browser, eine Java­Lauf­zeitumgebung, einen PDF­Rea­

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media­Performance

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der und einen Mediaplayer be­reit. Die Firmware des Systemsbasiert auf Linux.Der TestIm Test verwendeten wir denUD2­LX MultiMedia, um aufApplikationen zuzugreifen, dieauf einem Windows Server aufBasis von Windows Server 2008R2 mit Service Pack 1 liefen. AlsGrafikkarte kam dabei die offizi­ell von Microsoft als RemoteFX­fähig zertifizierte ATI FireProv5800 mit einem GByte Grafik­speicher zum Einsatz.Auf dem Server setzten wir zu­nächst unter Hyper­V eine virtu­elle Maschine (VM) mit Win­

dows 7 Service Pack 1 auf undverwendeten den Thin Client, ummit RemoteFX auf den Desktopdieser VM zuzugreifen und mitdem System zu arbeiten. Dabeitesteten wir, wie der praktischeEinsatz von Bürosoftware sowie3D­Anwendungen wie AutoCAD2013 und Ashampoo 3D CADArchitecture 4 auf dem UD2­LXMultiMedia ablief. Darüber hin­aus installierten wir auf dem Ser­

ver auch das Spiel "World ofWarcraft" und den Ego Shooter"Open Arena" (in der Version0.8.8) und prüften, wie flüssigdas Spielerlebnis war.Anschließend aktivierten wir aufunserem Server die Terminal­dienste und verwendeten denThin Client, um mit RemoteFXauf freigegebene Büroprogram­me zuzugreifen. Der Test mit 3D­Applikationen und Spielen ergibtin dieser Umgebung keinen Sinn,da die Terminaldienste für denBüroeinsatz optimiert wurdenund die Grafikkarte im Servernicht für die 3D­Beschleunigungnutzen. Zum Schluss spielten wirauf dem genannten Server Citrix

XenApp 6.5 ein und stellten diegenannten Büroprogramme überICA/HDX im Netz zur Verfü­gung.Auch hier prüften wir, wie derBetrieb in der Praxis ablief. DerEinsatz von Spielen und 3D­Pro­grammen ist unter XenApp ausden gleichen Gründen wie beimWindows Terminal Server nichtsinnvoll.

Abgesehen davon verwendetenwir alle drei Umgebungen, alsoden Windows Terminal Server,Citrix XenApp und die VM zurWiedergabe von Multimediada­teien einschließlich HD­Videosund warfen einen Blick auf denallgemeinen Leistungsumfangdes Thin Clients.Inbetriebnahme und Erstkon­figurationNach dem Auspacken des UD2­LX MultiMedia findet der An­wender neben dem Gerät selbstund dem dazugehörigen Netzteileinen Standfuß, eine Dokumen­tations­CD, die auch den UMSenthält, sowie einen Quick­Start­Guide vor. Zur Inbetriebnahmedes Systems reicht es, den ThinClient an Bildschirm, Maus, Tas­tatur, LAN, Strom und Lautspre­cher anzuschließen und an­schließend hochzufahren. DieLösung holt sich dann ihre IP­Adresse per DHCP (BOOTP wirdebenfalls unterstützt) und startetden Universal Desktop.Nach dem Abschluss des Boot­Vorgangs findet sich der Anwen­der auf einem Desktop wieder,der neben einer Taskbar am unte­ren Bildschirmrand das bereitsgeöffnete Fenster des "Startersfür Sitzungen" enthält. DieserStarter beherrscht nicht nur denUmgang mit Sessions sondernermöglicht unter anderem auchdas Durchführen von Firmware­Updates, das Neustarten undHerunterfahren des Thin Clientsund das Aufrufen des Setup­Pro­gramms.Dieses Setup­Programm umfasstalle zur Konfiguration des ThinClients erforderlichen Funktio­nen. Es verwendet eine über­sichtliche Menüstruktur, über diedie zuständigen Mitarbeiter die

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Das Setup­Werkzeug des UD2­LX MultiMedia kommt aufgeräumt daher

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jeweiligen Konfigurationsberei­che schnell und einfach auswäh­len können. Der für den Betriebdes Thin Clients wohl wichtigsteMenüpunkt nennt sich "Sitzun­gen" und ermöglicht das Einrich­ten von RDP­, ICA­, Vmware­View­, SSH­ und ähnlichen Ses­

sions. Dabei haben die Adminis­tratoren in den meisten Fällen dieMöglichkeit, zunächst so genann­te globale Einstellungen vorzuge­ben – die für alle Sessions desjeweiligen Typs gültig sind – unddiese dann beim Einrichten dereinzelnen Sitzungen bei Bedarfnochmals anzupassen.Die globalen Einstellungen kön­nen beispielsweise die Farbtiefe,die Fenstergröße und die Tasta­turbelegung festlegen, währenddie sitzungsspezifischen Settingssich mit dem Server, dem Login,dem Umgang mit Audio­Übertra­gungen und ähnlichem befassen.Im Test legten wir zunächst eineRDP­Verbindung zu unserem

Windows­Terminalserver an. Da­bei überprüften wir im erstenSchritt, ob die globalen RDP­Vorgaben für unsere Umgebunggeeignet waren und passten siegleichzeitig an unsere Anforde­rungen an. So setzten wir dieFarbtiefe auf Maximum, aktivier­ten RemoteFX und führten einpaar von Igel empfohlene Anpas­sungen durch, um die Performan­ce zu verbessern. Dazu gehörtendie Deaktivierung von Schrif­tenglättung, Komprimierung undMaus­Events sowie das Abschal­ten des PC/SC­Dämons. Als dieglobalen Settings unseren Wün­schen entsprachen, gingen wirdaran, die erste RDP­Sitzung zurVerbindungsaufnahme mit unse­rem Terminal Server festzulegen.Dazu gaben wir die Serveradres­se mit den Login­Informationenan und legten fest, dass unsereSession nicht nur im Starter fürSitzungen erschien, sondern auchim Startmenü und auf demDesktophintergrund, so dass wirsie immer schnell starten konn­ten. Eine Sache fiel uns im Zu­sammenhang mit der Konfigu­ration unserer ersten Sitzung al­lerdings auf: Die eben erwähntenTipps zur Performance­Verbesse­rung befanden sich auf einemZettel, den Igel der Teststellungbeigelegt hatte. Dieser Zettel –den wohl alle Kunden bekommen– enthielt zusätzlich noch einenTipp, der eine Änderung der BI­OS­Einstellungen betraf. Leiderfand sich nirgendwo ein Hinweis,wie das BIOS des Thin Clientsaufzurufen war und auch die Hin­weise im Internet führten zu kei­nem positiven Ergebnis. Erst einAnruf beim Support brachteKlarheit: Der UD2­LX MultiMe­dia hat, anders als andere ThinClients von Igel, überhaupt keinBIOS. Folglich war den Tipp mitden BIOS­Settings völlig sinnlos.

Igel sollte in Zukunft darauf ach­ten, die Listen mit den Perfor­mance­Tipps besser an die je­weiligen Geräte anzupassen.Jetzt ging es an die Konfigurationdes Zugriffs auf den Desktop un­serer VM. Auch das dazugehöri­ge Sitzungs­Icon wurde fürschnellen Zugriff auf demDesktop abgelegt.Zum Schluss definierten wir denICA­Zugriff auf unser XenApp­System. Auch hier passten wirzunächst die globalen Einstellun­gen an – Igel empfiehlt bei ICAzur Leistungsverbesserung dieDeaktivierung von Komprimie­rung und Tonwiedergabe, denTon ließen wir für unseren Mul­timedia­Test aber an – und gene­rierten dann eine ICA­Session.Damit waren unsere drei Testsit­zungen bereits konfiguriert undwir konnten mit den vom Serverbereitgestellten Dienste und Sys­temen arbeiten.Bevor wir im Detail auf unsereErfahrung beim Einsatz des ThinClients im laufenden Betrieb ein­gehen, möchten wir noch kurzauf die wichtigsten sonstigenFeatures des Setup­Werkzeugshinweisen, um einen Überblicküber den Leistungsumfang desSystems zu geben. So beherrschtder UD2­LX MultiMedia nichtnur die bereits angesprocheneMultimediawiedergabe, sondernkann bei ICA­ und RPD­Sitzun­gen auch Laufwerke, serielle An­schlüsse und Drucker mappen.Darüber hinaus lassen sich USB­Anschlüsse und Videos umleiten,der Zwischenspeicher konfigu­rieren und diverse Performance­Einstellungen vornehmen. So istes beispielsweise bei RDP­Sit­zungen möglich, den Deskto­phintergrund auszublenden, den

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Wenn der Desktop einer virtuellenMaschine auf Basis von Hyper­V überRemoteFX mit dem Client kommuni­ziert, so zeigt das Windows Startmenüanstelle des Knopfes "Abmelden" den"Herunterfahren"­Button an

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Fensterinhalt beim Ziehen nichtanzuzeigen und so weiter. Außer­dem können die Administratorendie Datenübertragungen – wiebereits erwähnt – bei Bedarf auchkomprimieren.Neben den zuvor angesproche­nen ICA­, RDP­, Vmware View­und SSH­Sessions unterstützt derIgel Universal Desktop aucheinen Appliance Modus für denEinsatz in View­ beziehungswei­se Citrix­XenDesktop­Umgebun­gen, Leostream­Verbindungen,Java Web Start­Connections undX­Applikationen. Ebenfalls unter"Sessions" haben die Benutzerauch die Möglichkeit, den loka­len Browser und den MediaPlayer zu konfigurieren.Beim Firefox­Browser lässt sichbeispielsweise festlegen, ob derPopup­Blocker aktiv ist, welcheDaten der Browser speichert(Passwörter und ähnliches), obeine Verschlüsselung zum Ein­satz kommen soll und ob derBrowser im Vollbild läuft. Außer­dem besteht die Option, Menü­leisten auszublenden und denintegrierten PDF­Viewer zu kon­figurieren.Beim Multimedia Player könnendie Verantwortlichen auf Wunscheinen Vollbildmodus aktivieren,Endlosschleifen bei der Wieder­gabe einrichten, die Geschwin­digkeit des Netzwerks angebenund so weiter. Damit ist der Leis­tungsumfang der Sitzungskonfi­guration abgeschlossen.Die lokalen Dienste und die Be­nutzeroberflächenkonfigurati­onUnter "Zubehör" konfigurierendie zuständigen Mitarbeiter dielokalen Features des Thin Cli­ents. Dazu gehören unter ande­

rem ein lokales Terminal, dasICA­Connection­Center, eine So­undsteuerung, die Java­Verwal­tung und die Netzwerkdiagnose(mit Ping, Traceroute und ähnli­chem). Außerdem lassen sich andieser Stelle die Zugriffsrechteauf die einzelnen Bereiche desSetup­Werkzeugs setzen und zumBeispiel die Knöpfe für Neustartund Herunterfahren im Starter fürSitzungen ausblenden, um zuverhindern, dass die Anwenderden Thin Client ausschalten kön­nen.Bei der Konfiguration der Benut­zeroberfläche legen die IT­Mitar­beiter unter anderem die Zahl der

Bildschirme, die Drehung desBildes, die Zugriffskontrolle(zum Beispiel die zuzulassendenX­Hosts), die Gamma­Korrekturund die Standby­, Suspend­ undShutdown­Zeiten fest. Auch dieArbeitsfläche selbst lässt sich an­passen. So ist es beispielsweisemöglich, die Schriftart zu modifi­zieren und die Taskleiste ein­oder auszublenden. Zu den weite­ren modifizierbaren Funktionen

der Benutzeroberfläche gehörendie Tastaturbelegung, eine Bild­schirmsperre (bei Bedarf mitPassworteingabe bei der Reakti­vierung des Systems) sowie Hot­keys und Font Services.Die Netzwerkeinstellungen um­fassen im Gegensatz dazu dieNetzwerkkonfiguration als DH­CP­ beziehungsweise BOOTP­Client oder manuell mit IP­Adresse, Netzwerkmaske undGateway sowie DNS­ Servern.Außerdem lassen sich an dieserStelle NFS­ und CIFS­Laufwerkeeinbinden, die Hosts­Datei edi­tieren und das Routing beeinflus­sen.

In der Gerätekonfiguration rufendie zuständigen Mitarbeiter eineHardware­Informationsseite auf,die Daten zur CPU­ und Spei­cher, zu den USB­Geräten undähnliches bietet. Zusätzlich be­steht auch die Option, USB­Speicher und Drucker (viaCUPS, LPD und TCP/IP) zukonfigurieren, Smartcards insSystem einzubinden (PC/SC) undeine USB­Zugriffskontrolle nach

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Arbeitet eine Windows Terminal Server­Session mit RemoteFX, so findet sichin der Ereignisanzeige des RemoteDesktopServices­RemoteSessionManagersdie Ereignis­ID 1000

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Klassen und Geräten einzurich­ten.Unter "Sicherheit" legen die zu­ständigen Mitarbeiter im Gegen­satz dazu fest, ob ein Fernzugriffauf das Gerät möglich ist und de­finieren die Passwörter für dieAdministrations­, Setup­ und Be­nutzerkonten. Es besteht auch die

Möglichkeit, zur Authentifizie­rung Kerberos beziehungsweisedas Active Directory einzusetzen.Der letzte Punkt des Setup­Toolsnennt sich "System". Hier stehenalle Optionen zum Verwalten desThin Clients selbst zur Verfü­gung. Dazu gehören die Zeitein­stellungen (mit NTP), eine Op­tion zum Aktualisieren der Firm­ware, die Möglichkeit, SSH­Zu­griffe einzurichten und dieVNC­Konfiguration, die es er­möglicht, das Display des ThinClients auf anderen Rechnern an­zuzeigen.Bei Bedarf lässt sich die Firmwa­re des Systems übrigens auch andie Wünsche der Kunden anpas­sen. So können die zuständigenMitarbeiter beispielsweise eineeigene Kunden­Partition einbin­

den oder auch eigene Anwendun­gen und Befehle implementieren.Der UD2­LX MultiMedia inder PraxisIm Test setzten wir den UD2­LXMultiMedia in den zu Beginn ge­nannten drei Szenarien "VM mitRemoteFX unter Hyper­V","Windows Terminalserver mitRemoteFX" und "Citrix XenAppmit HDX" ein. Als Testnetz fandein reines GBit­Ethernet­Netz­werk Verwendung. Im Test arbei­teten wir sowohl mit typischerBürosoftware wie Office­Pro­grammen, als auch mit 3D­Appli­kationen und Spielen. Dazukamen Multimedia­Programmezum Ansehen von Videos ver­schiedener Qualität und zumStreamen von Musik. Dabei ka­men wir zu folgenden Ergebnis­sen: Bei der VM auf Basis vonWindows 7 Service Pack 1 liefdie Arbeit praktisch so wie an ei­nem lokalen System ab. Es gabkeinerlei Verzögerungen beimScrollen, beim Browsen im Inter­net und beim Schreiben von Tex­ten. Auch das Ansehen vonVideos – selbst in HD Qualität –lief bei den meisten Videodateienohne Ruckler und Verzögerungenab und das auch im Vollbildmo­dus. Nur lossless HD­Videos undVideos mit sehr geringer Kom­pressionsrate ließen sich nicht ru­ckelfrei abspielen. Außerdemkam es bei der Wiedergabe vonein paar XVID­Files immer wie­der zu kurzen Tonaussetzern.Diese lagen zwar im Bereich vonSekundenbruchteilen, störten denMultimedia­Genuss aber trotz­dem. Igel teilte auf Anfrage mit,dass es durchaus mit manchenVideodateien noch zu kleinerenProblemen kommen kann, die Vi­deowiedergabe wird aber ständigweiter optimiert, so dass solcheSchwierigkeiten nach der Veröf­

fentlichung eines der nächstenFirmware­Releases wohl derVergangenheit angehören. DieWiedergabe von Flash­Videoslief übrigens ohne Verzögerungenab.Beim Einsatz von AutoCAD2013 ergab sich der Eindruck,dass es sich mit der Softwaredurchaus arbeiten lässt. Der Ein­satz des Programms lief mit un­seren Testdaten (einem zuge­geben eher kleinen Projekt) rechtflüssig ab und es gab keine Ver­zögerungen bei der 3D­Darstel­lung. Ashampoo 3D CADArchitecture 4 ist im Gegensatzdazu kaum einsetzbar, da dieVerzögerungen beim Drehen undVerschieben der 3D­Darstellungschon bei kleinen Projekten zustark waren. Word of Warcraftließ sich bis zu einer Bildschirm­auflösung von 1280 mal 1024Punkten flüssig spielen und beiOpen Arena stieß das Systemschon bei der geringsten Auflö­sung klar an seine Grenzen. Igelsagt dazu, dass es auch immervom Leistungsbedarf und der Ar­beitsweise der einzelnen Appli­kation abhängt, wie gut sie sichfür virtuelle und Terminal­Ser­ver­Umgebungen eignet. DasAudio­Streaming von Dienstenwie Google Music und Spotifyfunktionierte mit der Hyper­V­VM übrigens überhaupt nicht,obwohl sich lokale MP3­Filesohne Schwierigkeiten wiederge­ben ließen.Was die Terminal­Server­Sitzun­gen mit RemoteFX anging, soließ sich der Server für Büroar­beiten wunderbar nutzen. Spieleund 3D­Anwendungen testetenwir in dieser Umgebung nicht, dader Terminal Server für Büroum­gebungen konzipiert wurde und –wie erwähnt – die physikalische

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Videowiedergabe unter Citrix XenAppmit HDX und dem nicht unterstütztenVLC­Videoplayer: Die benötigteBandbreite steigt auf knapp neun MBitpro Sekunde an

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GPU der Grafikkarte nicht zumBeschleunigen von RemoteFXverwendet. Im Multimedia­Be­reich ist die Leistung des Termi­nal Servers ebenfalls einge­schränkt. Wenn die Benutzer sichan ein paar Regeln halten, lässtsich das System aber durchausrecht gut zur Wiedergabe vonMultimedia­Inhalten einsetzen.Konkret sollten die Anwender beider Flash­Wiedergabe die höhe­ren Qualitätsstufen meiden undbei der Wiedergabe von XVID­

Files stellt es die bessere Optiondar, die Filme im Fenster undnicht im Vollbildmodus laufen zulassen. Wir möchten an dieserStelle ausdrücklich darauf hin­weisen, dass sich diese Ein­schränkungen aus dem Einsatzdes Thin Clients in Verbindungmit dem Terminal Server ergebenund nicht durch den Thin Clientselbst. Musikstreamingdienstewaren – wie schon bei der VM –überhaupt nicht einsetzbar (imGegensatz zu lokalen MP3s).In Citrix­HDX­Umgebungenmachte der UD2­LX MultiMediawieder eine sehr gute Figur beider Arbeit mit Büroanwendungenund bei der Wiedergabe von Vi­deos. Auch die Audio­Streams

von Spotify und Google Musicließen sich ohne Einschränkun­gen nutzen. 3D­Anwendungenund Spiele testeten wir unterXenApp aus den bekanntenGründen genau wie unter demWindows Terminal Server nicht.Noch eine kurze Bemerkung zurEffizienz von HDX: Wir instal­lierten in unserer Testumgebungden HDX Performance Monitorfor XenApp und gaben anschlie­ßend ein Video zunächst mit ei­nem nicht von HDX unter­stützten Videoplayer (VLC) wie­der. Dabei stieg die benötigteBandbreite teilweise auf fastneun MBit pro Sekunde an. Da­nach spielten wir das gleiche Vi­deo mit dem von HDXunterstützten Windows MediaPlayer ab. Dabei erreichte diemaximale Bandbreite gerade ein­mal ein MBit pro Sekunde. HDXspart also signifikant Bandbreiteein, und das völlig nahtlos undohne sichtbare Qualitätsverlustemit dem Igel Thin Client.Für Flash­Videos bietet Citrixübrigens eine spezielle Beschleu­nigungstechnik an, die sich HDXMedia Stream for Flash nennt.Diese wird von der aktuellenFirmware des UD2­LX MultiMe­dia noch nicht unterstützt. Des­wegen ist es momentan sinnvoll,bei der Flash­Wiedergabe eineniedrigere Auflösung zu wählen.Laut Igel ist der Support fürHDX Media Stream for Flashaber geplant.FazitIm Test hinterließ der UD2­LXMultiMedia von Igel einen aus­gesprochen guten Eindruck.Beim wichtigsten Einsatzgebiet –bei der Arbeit mit einer Hyper­V­VM – waren praktisch keine Un­terschiede zur Arbeit mit einem

lokalen Desktop­System spürbarund sogar manche anspruchsvolle3D­Anwendung lief gut. Auchbei der Arbeit in XenApp­Szena­rien bringt der Thin Client einegute bis sehr gute Office­ undMultimedia­Leistung. Ähnlichesdürfte auch für XenDesktop­Um­gebungen gelten, obwohl Igel aufAnfrage sagte, dass die Perfor­mance des Thin Clients in Zu­sammenhang mit XenDesktopsogar noch besser sein sollte alsbeim Einsatz mit XenApp. Wasdie Windows Terminal Sessionsangeht, so eignet sich das IgelSystem immer noch für Büroar­beiten, zur Wiedergabe Videosund zum Abspielen lokaler Mu­sikdateien. Somit bringt er in al­len Szenarien eine sehr be­achtliche Performance. Und daszu einen sehr günstigen Preis, dieaktuelle Preisempfehlung desHerstellers liegt bei 239 Euronetto.Abgesehen davon war der ThinClient schnell eingerichtet, ver­fügt über eine überzeugendeFunktionsvielfalt und bringt einintuitiv bedienbares Setup­Werk­zeug mit. Für große Umgebungendürfte auch noch die Manage­ment­Umgebung UMS positivins Gewicht fallen, da diese ohneMehrkosten die Verwaltung meh­rerer Thin Clients von einer zen­tralen Stelle aus realisiert. FürAdministratoren, die ihre Hard­warekosten und ihren Adminis­trationsaufwand senken möchtenund die sich bisher nicht an ThinClients herangetraut haben, daihre User relativ hohe Multime­dia­Anforderungen mitbringen,ist der Igel UD2­LX MultiMediadie richtige Wahl.Dr. Götz Güttich leitet das IAITin Korschenbroich. Sein Blogfindet sich unter www.sysbus.eu.

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Das gleiche Video mit dem HDX­kompatiblen Windows Media Player:die benötigte Bandbreite erreicht ge­rade mal ein MBit pro Sekunde