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Think customer. Think digital. Bedarfsorientierte Lieferketten in der Konsumgüterindustrie und dem Handel

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1. Wieso ist es an der Zeit zu handeln 04

2. Wie eine bedarfsorientierte Lieferkette realisiert wird 06

3. Was sind Erfolgsfaktoren einer bedarfsorientierten Lieferkette 09

4. Wie implementiert Capgemini Consulting 10

5. Kontakt 11

6. Autoren 11

Inhalt

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1 Wieso ist es an der Zeit zu handelnSHOP

“Sie hetzen zum Bahnhof. Sie sind spät dran – hätten Sie nur bereits Online Ihr Essen bestellt, aber Sie haben es verges- sen... außerdem muss man ohnehin 24 Stunden im Voraus bestellen. Doch plötz- lich ein Lichtblick – ein kleiner Supermarkt. Sie eilen in dessen Richtung – nur noch 5 Minuten bis zur Abfahrt. Eine Erfrischung schwebt Ihnen vor, während Sie den Laden betreteten. Sie entscheiden sich für Kaffee, frischen Obstsalat und Süßigkeiten für später. Letzteres erweist sich als groß- artiger Spontankauf. Kurz kommt Ihnen noch der Gedanke wie viel Sie überhaupt gezahlt haben, aber dieser wird schnell durch ein zufriedenes Lächeln auf dem Weg zum Zug ersetzt.“

Bei näherer Betrachtung des oben beschriebenen Szenarios wird deutlich, dass der Kunde durch das präzise abge- stimmte Sortiment im Supermarkt gesteu- ert wird. Ohne sich seinen tatsächlichen Wünschen bewusst zu sein, wird der Kunde vom angebotenen Sortiment gelei- tet und ist sogar bereit einen beliebigen Artikel zu kaufen, der ihm später erst nützen wird. Exakte Bedarfsvorhersagen werden durch umfangreiche Daten ermög- licht, die mithilfe von modernen Technolo- gien direkt am Verkaufsort erfasst werden.

Kunden erwarten ein vielseitiges Angebot (siehe Abbildung 1), da niemand jeden Tag das Gleiche essen möchte. Die Artikel- vielfalt ist somit ausschlaggebend, insbe- sondere dann, wenn der Kunde sich noch nicht für einen konkreten Artikel entschie- den hat. Dennoch muss jeder Kauf letzt- endlich ein Bedürfnis befriedigen.

Daher sind nicht nur vielseitige, sondern auch passende Artikel erforderlich, die individuellen Kundenbedürfnissen gerecht werden müssen. Wichtig ist, dass „passende“, nachgefragte Artikel dem Kunden jederzeit zur Verfügung stehen. Aber wie gestaltet man eine exakte Planung und Vorhersage der Nachfrage?

Abb. 1: Verstehen von Kundenbedürfnissen

© Capgemini Consulting 2017

Eine bedarfsorientierte Lieferkette ist ein kundenfokussierter Ansatz, der ein direktes und flexibles Agieren auf unmittelbare Nachfrageveränderungen ermöglicht. Agieren beinhaltet nicht nur Verstehen und Prognostizieren, sondern auch bewusstes Kontrollieren der Kundennachfrage. Dies wird durch erhöhte Transparenz und verbesserte Orchestrierung aller Beteiligten des Lieferketten-Netzwerkes erreicht. Agile Prozesse, modernste Technologien und eine miteinander kooperierende Organisation sind die Hebel einer bedarfsorientierten Lieferkette. Das Resultat ist eine optimierte Kundenzufriedenheit sowie ein signifikantes Wachstum der finanziellen Rentabilität.”

1 Think customer. Think digital.

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Die Nähe zum Kunden ist ein entschei- dender Parameter für ein schnelles Liefern zur richtigen Zeit an den richtigen Ort.

Im Handel ist eine abgestimmte Lieferkette ebenso wichtig wie das Lagern der rich- tigen Artikel und das passende Know-how der Mitarbeiter. Die schwierigste Aufgabe jedoch ist die exakte und bedarfsgerechte Erfüllung der Nachfrage bei geringen Lager- kosten und Vermeidung von Abschreibun- gen. Zusätzlich zu dieser bereits bekannten Herausforderung haben sich in den letzten Jahren folgende wesentliche Verände- rungen ergeben (siehe Abbildung 2).

Erhöhte Kundenanforderungen werden durch steigende Qualitäts- und Service- ansprüche sowie den Preisdruck nach unten getrieben. Zusätzlich steigern Innovationen, ein immer umfangreicher werdendes Sortiment und sich verkür- zende Produktlebenszyklen die Komple-

xität der Lieferkette. Somit stehen Händler vor einem dramatischen Anstieg von Volatilität und Komplexität der Nachfrage. Dies erfordert eine Anpassung und Neu- definition der Art und Weise wie Liefer- ketten geplant und gesteuert werden. Die Geschäftsmodelle der Händler werden zunehmend angreifbarer, jedoch nicht nur durch den Wettbewerb, sondern auch durch die eigenen Kunden. Diese wollen stets neue und digitale Erfahrungen erle- ben, durch die Kundenbindung und steigende Umsätze impliziert werden können. Unter solchen Rahmenbedin-gungen ist die erfolgsversprechendeste und nachhaltigeste Wettbewerbsstrategie für Händler den Kunden in das Zentrum ihres Fokus zu stellen.

Laut eines Handels-Experten von Capgemini Consulting müssen Händler ihre Unternehmen weiter optimieren und

genau das verbessern, was nicht mehr zeitgemäß ist. Denn durch den konstant hohen Wettbewerbsdruck und den oftmals ausgereizten Verhandlungs- spielraum bei Preisen und Konditionen, werden Margen immer weiter abnehmen.

Das heutige Zeitalter des Kunden zwingt Händler genau die Artikel auf Lager zu haben, die Kunden fordern und dabei 24/7 zu minimalen Kosten zur Verfügung stehen. Alle Händler, die diese Anforderungen zukünftig nicht erfüllen können, riskieren eine Entkopplung ihrer Lieferkette vom Kunden und müssen mit einem deutlichen Umsatzrückgang rechnen.

Abb. 2: Ankommen im Zeitalter des Kunden

© Capgemini Consulting 2017Source: Forrester Research, Inc.

Zeitalter der Information

Zeitalter des Kunden

Zeitalter der Distribution

Zeitalter der Industrie

19901960

2010

1900

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2 Wie eine bedarfsorientierte Lieferkette realisiert wird

Abb 3: Realisieren einer bedarfsorientierten Lieferkette

© Capgemini Consulting 2017

Schnell

Passend

Vielseitig

Überall

Advanced Forecasting

Sortiment

Warenfluss

Netzwerkstruktur

Cross-Channel Strategie

IntegratedBusinessPlanning

(IBP)

Kollaboration

Capgemini Consulting stellt sieben Hebel für die Umsetzung einer kunden- und bedarfsorientierten Lieferkette im Handel vor (siehe Abbildung 3).

Sortiment

Das Verständnis und die konsequente Ausrichtung eines Geschäftsmodells auf den Kunden und dessen Bedürfnisse beginnt beim Sortimentsangebot. Händler müssen bei gleichzeitiger Berücksichti- gung von Preis- und Unternehmensstrate- gie sowie Werbeaktionen eine Warengrup- penstrategie entwickeln, die stets die Kundennachfrage bedient. Um die richtige Artikelvielfalt anbieten zu können, müssen Händler ihr Sortiment planen und basierend auf der Analyse der Kundennachfrage steuern.

Ein aktives Management ermöglicht die Bereitstellung eines kundenorientierten anstelle eines beschaffungsgetriebenen Portfolios. Eine optimierte Warenkorba- nalyse bezieht die Auswertung angebo- tener Einkaufskanäle sowie die Analyse und Prognose von Markt und Kundenver- halten in die Entwicklung eines kunden-

orientierten Sortimentsangebots mit ein. Das gesteigerte Verständnis der Zusam- menhänge konsumierter Artikel ermöglicht eine kurzfristige, langfristige und werbe- aktionsbezogene Bedarfsdeckung.

Um das richtige Sortiment aufzubauen, müssen sich Händler folglich nicht nur an der Profitabilität der einzelnen Artikel, sondern den Eigenschaften und Zusam- menhängen zwischen den Artikel und sogar Warengruppen orientieren. Bei der Betrachtung, warum sich Kunden für den Kauf bestimmter Artikel entscheiden, sind die Gründe dafür oftmals nicht direkt offensichtlich.

Dennoch erwarten Kunden eine Sorti- mentsvielfalt inklusive verschiedener Qualitäts- und Preissegmente, aus der sie anschließend den für sie passenden Artikel auswählen können. Ein optimiertes Sortiment mit aufeinander abgestimmten Warengruppen erlaubt es Händlern den passenden Artikel für jeden Kunden anzu- bieten und gleichzeitig auf aktuelle und zukünftige Trends reagieren zu können.

Das führt zu steigender Kundenzufrieden- heit und -bindung.

In den letzten Jahren entwickelte sich der Handel zunehmend dahingehend, dass Kunden nicht nur vor Ort im Geschäft, sondern über verschiedenste Vertriebs- kanäle ihre Artikel erwerben wollen. Ein einzigartiges Kundenerlebnis über alle Vertriebskanäle hinweg, nimmt somit einen immer wichtiger werdenden Stellenwert ein.

Cross-Channel Strategie

Händler können durch eine vetriebska- nalübergreifende Strategie wertvolle Informationen sammeln, um Kundenbe- dürfnissen und -erwartungen gerecht zu werden und ein positives Kundenerlebnis zu gewährleisten. Darüber hinaus ermög- lichen soziale Medien, Kundenbonuspro- gramme und mobile Lösungen Informa- tionen zur verbesserten Organisation von Sortimenten, die auf den individuellen Kunden zugeschnitten sind und dessen Bedarf optimal bedienen.

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unterschiedliche Ausprägungsformen des Point of Sale (POS) müssen die komplette Lieferkette und ihre Prozesse so strukturiert sein, dass die Nachfrage zu jedem Zeit- punkt realisiert werden kann. Um den Kunden vielfältige Einkaufsmöglichkeiten zu bieten müssen die Prozesse von Lieferkette und Netzwerkstruktur unmit- telbar aufeinander abgestimmt sein. Welches aber sind die heutigen Anforde- rungen an die Netzwerkstruktur eines Händlers?

Ein Netzwerk muss flexibel sein sowie schnell, zu jeder Zeit und an jeden Ort liefern können. Diese Anforderungen können durch eine schlanke und bedarfs- orientierte Netzwerkstruktur mit richtiger Stufigkeit, passende Lagertechnik, ange- passte Lagerfunktionalität sowie eine ausgewogene Verteilung der Standorte erfüllt werden. Eine potentielle Lösungs- strategie sollte alle genannten Aspekte umfassen und diese innerhalb eines gut abgestimmten Konzepts implementieren. Der Händler ist schließlich dafür verantwort- lich die vom Kunden via Smartphone oder Internet bestellen Artikel innerhalb weniger Stunden zu liefern – jeden Artikel an jeden Standort.

Warenfluss

Zusätzlich zur Planung der Unternehmens- netzwerkstruktur tragen ebenso Effizienz- steigerungen über alle Prozesse einer Lieferkette zur erfolgreichen Integration einer bedarfsgesteuerten Lieferkette bei. Eine solche Effizienzsteigerung kann vor allem durch einen hochmodernen Waren- fluss erreicht werden. Die daraus resultie- rende, komprimierte Lieferkette sowie zusätzliche begünstigende Faktoren wie

Informationsaustausch und Prozessauto- matisierung erzielen einen nennenswerten Beitrag auf das operative Geschäft mit direkten Auswirkungen auf Transport, Lager, Last-Mile Zustellung und Cross-Docking.

Um einen angemessen modernen Waren- fluss sicherzustellen, müssen alle Prozesse von Händlerfilialen und Lieferanten vernetzt werden. Dies ist die wesentliche Voraussetzung für das Teilen von Echtzeit- Informationen sowie eine Reduktion der Vorlaufzeiten vom Warenhaus zum Verkaufsort. Somit wird eine schnellere Reaktion auf Marktgegebenheiten ermög- licht. Dynamisches Planen und Routen- auswahl wird durch außergewöhnlich hohe Lieferkettenflexibilität sichergestellt. Informations- und Warenfluss sind agiler und die Kundennachfrage kann zum Zeitpunkt des Auftretens bedient werden.

Advanced Forecasting

Nach erfolgreicher Planung der bedarfs- orientierten Lieferkette wird durch die Prognose der Nachfrage deren Erfüllung angestoßen. Die heutige Rechnerleistung und fortschrittlichen IT-Systeme ermög- lichen weiterentwickelte Prognosen, die eine noch genauere Planung erlauben.

Neben der IT sind vor allem auch qualitativ hochwertige Daten entscheidend. Diese können durch das Abschöpfen von POS- Daten erlangt werden. Heutzutage sind diese nicht mehr ausschließlich beim Scannen an der Kasse erfassbar, sondern auch durch Online-Einkäufe und das Nutzen von Mobilgeräten. Somit können Informationen zu vergangenen Verkäufen einfacher zurückverfolgt und unter Berücksichtigung saisonaler Trends,

Die Fragen nach “Was” und “Wie” werden durch eine Kombination der Standortbe- stimmung via GPS und zusätzliche Bonusprogramme für Kunden abgedeckt.

Mit der Analyse der Verkaufsdaten können Kundenbedürfnisse ausgewertet und Parameter wie Preissensibilität, Affinität zu Promotionen und Aufenthaltsdauer in den Läden abgeleitet werden. Darauf basierend ist eine verbesserte, kundenori- entierte Steuerung der Angebote möglich. Laut eines Experten von Capgemini Consulting werden Händler generell als vertrauenswürdig eingeschätzt, wodurch bei Kunden eine geringere Hemmschwelle bei der Weitergabe von persönlichen Daten vorliegt und somit Vorteile von Bonus- programmen genutzt werden können. Eine Cross-Channel Strategie ist somit eine effektive Methode den Kunden in seinem Einkaufsverhalten zu beeinflussen und das aktuelle Angebot auf neu entstehende Nachfrage abzustimmen.

Mit unternehmens-, verkaufskanal- und branchenübergreifenden Bonuspro-grammen kann eine kollaborative Planung innerhalb der an der Lieferkette beteiligten Partner erreicht werden sowie Verbundeffekte. Durch die zunehmende Digitalisierung, Erfassung von Daten und Planung von Nachfrage kann eine bedarfs- orientierte Lieferkette stark von der Präsenz unterschiedlicher Verkaufskanäle profitieren.

Netzwerkstruktur

Eine kanalübergreifende Bedarfsbefriedi- gung wird durch eine enge Abstimmung von Verkauf, Vertrieb und Einkauf ermög- licht. Dabei sollte in jeder Phase die Kundenorientierung Basis für Planung und Entscheidungsfindung sein. Durch

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Feiertagen und Events in die Zukunft projiziert werden. Dies ist für Händler von besonderer Bedeutung, wenn bestimmte Rabatt- oder Verkaufsaktionen geplant werden. Durch Advanced Forecasting Methoden können Händler die Kunden- nachfrage realitätsnah prognostizieren und jede Filiale mit der entsprechend ermittelten Menge beliefern. Die Auswer- tung der Daten von Kundenbonuspro- grammen ermöglicht außerdem eine noch präzisere Vorhersage der zukünftigen Planung. Advanced Forecasting bildet ein wichtiges Element in der Umsetzung einer bedarfsorientierten Lieferkette und ermöglicht ein direktes Steuern bereits von Beginn an.

Integrated Business Planning (IBP)

Das Potenzial der Advanced Forecasting Methodik wird erheblich gesteigert, solbald diese mit einer integrierten Unternehmens- planung (Integerated Business Planning, IBP) kombiniert wird. Das Ziel der IBP- Methodik ist ein „Ein-Plan-Unternehmen“ zu erschaffen, bei dem mithilfe der Absatz- prognose die Nachfrage-, Beschaffungs- und Finanzpläne in Echtzeit aufeinander abgestimmt werden. Auf diese Weise ist der Händler in der Lage alle Planungsakti- vitäten über die Abteilungen im Voraus anzupassen und kurzfristige Notfallmaß- nahmen zu vermeiden. Langfristig können beispielsweise Restbestände und weitere operative und organisatorische Ineffizienzen reduziert werden. IBP führt zu erhöhter Transparenz sowie Datenverfüg- barkeit und unterstützt schnellere sowie klarere Entscheidungen. Aufgrund der kürzer werdenden Durchlaufzeiten und steigenden Planungskomplexität ist dies insbesondere im Handel von Relevanz. IBP überwindet diese Hindernisse und trägt zur erfolgreichen Durchführung einer bedarfsorientierten Lieferkette bei.

Kollaboration

Datenerfassung, Informationsaustausch sowie eine Implementierung von optimier- ten Prozessen und Strukturen innerhalb eines geeigneten Ökosystems sind nur so gut wie das Level an Zusammenarbeit und Kundenfokus innerhalb einer Liefer- kette. Kollaboration kann insbesondere durch eine sachgerechte Anwendung der genannten Technologien und vertrauensvolle Partnerschaften erzielt werden.

Eine Unternehmenskultur in der sich Bedarfsorientierung widerspiegelt ermög- licht im Hinblick auf die Lieferkette eine Anpassung der Prozesse und Methoden hinsichtilich Nachfrageentwicklung und aktuellen sowie zukünftigen Marktanforde- rungen. Um langfristig eine optimierte, bedarfsorientierte Lieferkette aufrechtzu- erhalten, muss eine Unternehmensorgani- sation ihre Prozesse kontinuierlich überprüfen und anpassen.

Aber wie genau profitieren Händler von einer optimimal organisierten und aufein- ander abgestimmten Netzwerkstruktur? Wie ist es möglich den Überblick zu behalten und sich nicht in immer komple- xeren Daten, IT-Systemen, Lieferbezie- hungen und Kundenwünschen zu verlieren?

Insbesondere für Händler mit Eigenmarken eignet sich der Control Tower als eine mögliche Lösung. Generell werden in einem Control Tower alle Informationen kanalisiert und dem Händler übersichtlich bereitgestellt. Ein Control Tower hat Zugang zu allen relevanten Systemen und anfallen- den Daten entlang der gesamten Liefer- kette und ermöglicht somit die übergrei- fende Steuerung der Prozesse.

Bei der Implementierung einer kollabora- tiven Lieferkette ist eine Implementierung von intern genutzten, sozialen Diensten außerordentlich wichtig, um eine schnelle und einfache Kommunikation sowie Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten zu ermöglichen. Die dadurch gewonnene Transparenz unterstützt eine Abstimmung von KPIs, eine einfache und klare Übersicht von Beständen und regt einen gegenseitigen Wissensaustausch an.

Die definierten Voraussetzungen für die erfolgreiche Implementierung einer bedarfs- orientierten Lieferkette stützen sich auf den Grundpfeiler einer kooperativen Vorgehensweise. Um das Ziel zu erreichen müssen innerhalb des Unternehmens mehrere Schritte absolviert werden, die grundsätzlich eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten erfordern. Der Weg dorthin muss sowohl vom Management als auch den einzelnen Abteilungen innerhalb eines Unternehmens gleichermaßen beschritten werden. Eine Kombination der sieben Hebel ermöglicht eine hochmoderne, bedarfsorientierte Lieferkette und schafft eine wettbewerbsfähige Marktpositionie- rung. Dadurch werden die Händlern wiederum befähigt die Wünsche ihrer Kunden direkt zu erfüllen – unabhängig vom Wie, Wo und Wann.

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3 Was sind Erfolgsfaktoren einer bedarfsorientierten Lieferkette

Bei intensiverer Betrachtung des beschrie- benen Konzeptes, stellt sich die Frage, was genau eine bedarfsorientierte Liefer- kette im Handel ausmacht. Capgemini Consulting hat die folgenden sechs Erfolgs- faktoren definiert (siehe Abbildung 4), die einen Händler zur Implementierung eines bedarfsgesteuerten Konzepts führen.

Bewusstsein

Ein bedarfsorientierter Ansatz gilt als erfolg- reich, wenn Mitarbeiter ein Bewusstsein für die Bedürfnisse ihrer Kunden haben und ihre tägliche Arbeit gemäß den Prinzi- pien einer bedarfsorientierten Lieferkette hinterfragen. Über diese Mentalität zu verfügen ist die zentrale Voraussetzung für die erfolgreiche Implementierung einer nachfrageorientierten Lieferkette. Händler müssen sicherstellen, dass dieses Bewusstsein innerhalb ihres Unterneh- mens möglich gemacht wird. Im Mittel- punkt der Umsetzung sollte stehen, den Mitarbeitern die Vorteile dieser funktionellen Veränderung sowie der Verwendung von Daten und neuer Methoden zu erläutern.

Umfang

Händler müssen generell alle Elemente und Prozesse ihres Unternehmens in den Planungsumfang einbeziehen. Anstatt Probleme lediglich lokal in Angriff zu nehmen, stellt eine umfassende und holistische Strategie eine übergreifende Harmonisierung sicher. Eine bedarfsorien- tierte Lieferkette ist eine strategische Orchestrierung des gesamten Unterneh- mens, weshalb alle Prozesse end-to-end entsprechend konzipiert werden sollten.

Stammdaten

Eine schlechte Stammdatenbasis verurteilt jedes bedarfsorientierte Konzept zum Scheitern. Korrekte Informationen über Durchlaufzeiten, Mindestbestellmengen, Artikelnummern und Verpackungseinheiten sind essentiell und ermöglichen den Einsatz eines Control Towers, direkten Informa- tionsaustausch und eine fortschrittliche Planung des Versorgungsnetzes.

Prozesse

Integration und Austausch von Information muss bereits in der Anfangsphase entwi- ckelt werden. Es ist weit effektiver sich zuerst auf Prozesse und Strukturen zu fokussieren, anstatt lediglich neueste High- Tech Lösungen zu implementieren. Sorg- fältig ausgearbeitete Prozesse dienen als Ausgangsbasis und können in einem weiteren Schritt um moderne Techno- logien erweitert werden.

Mitarbeiterzuordnung

Eine bedarfsorientierte Lieferkette kann nur durch fähige Merchandising- und Supply Chain-Teams realisiert werden, welche die ablaufenden Prozesse im Hintergrund verstehen und das Wissen besitzen diese aktiv auszuführen. Dies umfasst sowohl

das Erkennen von Abhängigkeiten als auch das technische Know-how von Supply Chain Planung sowie eine Serie ausgewogener KPIs als Grundsäule eines bedarfsgesteuerten Konzepts.

Konnektivität

Eine bedarfsorientierte Lieferkette betrifft jede einzelne Abteilung eines Händlers. Daher kann eine effektive Planung nur erreicht werden, wenn historisch entstan- dene Strukturen und Silos überbrückt werden. Eine Zusammenarbeit von Abtei- lungen sowie eine umfassende Optimie- rung tragen signifikant zum Erfolg einer bedarfsorientierten Lieferkette bei. Um dies zu erreichen, müssen Händler ent- sprechende, organisatorische Fähigkeiten entwickeln mit denen Barrieren abgebaut und Silos aufgebrochen werden können.

Abb. 4: Erreichen einer bedarfsorientierten Lieferkette

© Capgemini Consulting 2017

ZIEL

Konnektivität

Bewusstsein

Mitarbeiterzuordnung

Prozesse

Umfang

Stammdaten

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4 Wie implementiert Capgemini Consulting

Capgemini Consulting - die globale Strat- egie- und Transformationsberatung der Capgemini Gruppe – sieht als vielverspre- chendsten Erfolg für Händler eine Neuaus- richtung der Geschäftstätigkeit hin zur Bedarfsorientierung. Diese Neuausrichtung erzielen wir als Capgemini Consulting zusammen mit unseren Kunden durch eine detaillierte Analyse der Unternehmen sowie die Implementierung eines bedarfsorientierten Konzeptes.

Wie erreichen Händler ein besseres Ver- ständnis für die Bedürfnisse ihrer Kunden? Und wie stellt man den Kunden in das Zentrum seines Denkens und Handelns? Um innovative und bedarfsorientierte Lösungen liefern zu können, müssen Händler im ersten Schritt den Kunden verstehen. Sich in einen Kunden hineinzu- versetzen ermöglicht nicht nur dessen Anforderungen, sondern auch seine Gefühle und Bedürfnisse zu verstehen.

Die Grundsätze von Capgemini Consulting – Verstehen, Gestalten, Fokussieren und Transformieren – stellen ein kundenorientieres Umfeld und dadurch effektive Arbeitsprozesse sicher (siehe Abbildung 5).

Abb. 5: Implementieren der Capgemini Consulting Grundsätze

© Capgemini Consulting 2017

Verstehen

Beobachten undVerstehen der Kunden-Herausforderungen

Aufbau einesumfassendenVerständnissesinnerhalb eineseintägigenKundenworkshops

Brainstorming inTeams, Rollenspielenund Interviews

Alle Mitarbeiterhaben eingemeinsamesVerständnis einerbedarfsorientiertenLieferkette und denBedürfnissen ihrerKunden.

Gestalten

Kreatives Denken und Entwickeln einer bedarfsorientierten Organisation

Überprüfung aller End-to-End Prozesse aus Endkundensicht

Durchführung von Review-Workshops direkt am Verkaufsort

Alle Mitarbeiter erarbeiten gemeinsam eine kreative, kundennorientierte Lösung.

Fokussieren

Finden von Lösungen in einem iterativen Prozess

Entwicklung und Konsolidierung erster Ideen

Iterative Verbesserung der Qualität und Stabilität der Lösung

Bewertung der Lösung und Beseitigung von Optionen

Entwicklung und Auswahl von Schwerpunktenfür einen bedarfsorientierten Ansatz.

Transformieren des Unternehmens entsprechend der Kundenanforderungen

Diskussion von Prioritäten und getrofferien Entscheidungen

Anpassung von Leistungskennzahlen und Bonusplänen

Definition eines kurz-, mittle-, und langfristigen Aktionsplanes

Entwicklung eines Strategieplanes für die Transformation und gemeinsames Engagement.

Transformieren

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Autoren

Kontakt

Felix Maier Florentin BraunewellMarie Christin Katenbring

Torsten SchmalbachPrincipal Retail and Consumer Products+49 151 4025 1450 [email protected]

Ralph Schneider-MaulVice President Head of Supply Chain Management+49 151 4025 [email protected]

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Über Capgemini Consulting Capgemini Consulting, die globale Strategie- und Transformationsberatung der Capgemini-Gruppe, unterstützt weltweit Organisationen bei der Konzeption innovativer Strategien bis hin zu deren Umsetzung. Im Zuge der umfangreichen Veränderungen von Wirtschaft und Gesellschaft durch die Digitalisierung begleitet Capgemini Consulting führende Unternehmen und öffentliche Institutionen insbesondere bei ihrer individuellen digitalen Transformation, immer mit einer klaren Ergebnisorientierung. Das Fundament hierfür bildet eine tiefgreifende Expertise rund um digitale Geschäftsmodelle, industriespezifische Unternehmenstransformationen sowie organisatorischen Wandel.

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Über CapgeminiCapgemini ist weltweit führend bei Consulting- und Technologie-Dienstleistungen sowie der Digitalen Transformation. Als ein Wegbereiter für Innovation unterstützt das Unternehmen seine Kunden bei deren komplexen Herausforderungen rund um Cloud, Digital und Plattformen. Auf dem Fundament von 50 Jahren Erfahrung und umfangreichem branchenspezifischen Know-how hilft Capgemini seinen Kunden, ihre Geschäftsziele zu erreichen. Hierfür steht ein komplettes Leistungsspektrum von der Strategieentwicklung bis zum Geschäftsbetrieb zur Verfügung. Capgemini ist überzeugt davon, dass der geschäftliche Wert von Technologie von und durch Menschen entsteht. Die Gruppe ist ein multikulturelles Unternehmen mit 200.000 Mitarbeitern, das 2016 einen Umsatz von 12,5 Milliarden Euro in über 40 Ländern erwirtschaftet hat.

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