THORN SOLO VOLLVERSION VOCALS MOOG DFAM · dark side of moog* 1,75 gb leads & drum-sounds mehr bäm...

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BEAT.DE SKILLS FÜR MACHER MUSIK PRODUKTION DJ - ING # 150 / 06 - 2018 AUF DVD AIR MUSIC HYBRID 3 * FETTER VA-SYNTH FÜR SCHRAUBER *Online-Registrierung erforderlich 8,5 GB FACEBOOK-FANS IRREN NICHT 3 2 5 1 2 GENIALE VOCALS KREATIVES TROTZ SAMPLE-DVDs TESTS WALDORF QUANTUM MOOG DFAM ACID BOX III ELEKTRON DIGITONE UVM. 06-2018 VIDEO 3D-AUDIO MIT ZOOM TESTS DIGITONE | VCV RACK | ACID BOX III DARK SIDE OF MOOG * 1,75 GB LEADS & DRUM-SOUNDS Mehr Bäm Bäm: 1,7 GB Samples & Loops für Ambient, Trap & Techno ANALOGER AUF STEROIDEN KREATIVES TROTZ SAMPLE-DVDs GENIALE HOUSE, AMBIENT, EDM & CO VOLLVERSION THORN SOLO * BRILLANTER DRUMMER FÜR DEN DESKTOP MIT 4,3 GB LIBRARY HAMMER IM STUDIO MIT MOOG DFAM INTERVIEW WALDORF QUANTUM CUBASE PRODUCER SYNTH-WUNDER MIT WOW-SOUND? VITALE WAVETABLES MIT FLUX VOCALS DAVE CLARKE PRAXIS SO STRAHLT DER MIX STUDIO ONE GEHEIMTIPPS D  6,99 € AT  7,90 € CH  12,90 CHF LUX  8,20 € IT  8,70 € 4 196779 606997 06

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BEAT.D E SKILLS FÜR MACHER M USIK PRODUKTION DJ-ING

#150

/06-

2018

AUF DVD

AIR MUSIC HYBRID 3* FETTER VA-SYNTH FÜR SCHRAUBER

* Onli

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egist

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erlic

h

8,5 GB

FACEBOOK-FANS IRREN NICHT 3 2 5 1 2

GENIALE VOCALS KREATIVES TROTZ SAMPLE-DVDs TESTS W

ALDORF QUANTUM M

OOG DFAM ACID BOX III ELEKTRON DIGITONE UVM

.06-2018

VIDEO 3D-AUDIO MIT ZOOM TESTS DIGITONE | VCV RACK | ACID BOX III

DARK SIDE OF MOOG* 1,75 GB LEADS & DRUM-SOUNDS

Mehr Bäm Bäm:1,7 GB Samples & Loops

für Ambient, Trap & Techno

ANALOGER AUF STEROIDEN

KREATIVES TROTZ SAMPLE-DVDs

GENIALEHOUSE, AMBIENT, EDM & CO

VOLLVERSION THORN SOLO*

BRILLANTER DRUMMERFÜR DEN DESKTOP

MIT 4,3 GB LIBRARY

HAMMER

IM STUDIO MIT

MOOG DFAM

INTERVIEW

WALDORFQUANTUM

CUBASE PRODUCER

SYNTH-WUNDERMIT WOW-SOUND?

VITALE WAVETABLES MIT FLUX

VOCALSDAVE CLARKE

PRAXIS

SO STRAHLT DER MIX

STUDIO ONEGEHEIMTIPPS

D  6,

99 €

AT  

7,90 €

CH  

12,9

0 CHF

LUX

  8,2

0 € I

T  8,70

4 196779 606997

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Drei Top-DVD-Vollversionen!JETZT STARTEN

Beat 06 | 2018 • 3

Exklusive Vollversion

Thorn Solo„Es lässt sich schwer anders ausdrücken: Thorn ist eine Wucht! Knat-

ternde Sequenzen, wuchtige Bässe, perlende Arpeggios, sanfte Pads …

die Klangerzeugung ist schier unerschöpflich, die Modulationen laden

zum Basteln ein und die FX sind weitaus mehr als Beiwerk.“ So urteilte

die Beat-Redaktion über „Thorn“. Die Solo-Version steht dem kaum

nach und liefert Inspiration pur. In Windeseile sind neue, tolle Sounds

jedweder Richtung erstellt, kurz: Klingt wie NI Massive auf Steroiden.

www.dmitrysches.com | Passwort: www.serialcenter.de win | mac

Alle Seriennummern sicher im Zugriff:

Das Beat Serial-CenterDamit künftig keine Ihrer Seriennummern (z.B. bei einer Neuinstallation,

Outlook-Absturz oder Platten-Crash) verloren geht, können Sie diese

nun bequem online verwalten.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Redaktion kann Ihnen gezielt

Software-Updates zusenden, Sie haben alle Serials jederzeit und von

überall im Zugrif und alles wird an zentraler Stelle verwaltet und ge-

speichert. Das Serial-Center wird so zu Ihrem persönlichen Passwort-

Archiv im Web.

www.serialcenter.de

Alleskönner

Air Music Tech Hybrid 3Auf den ersten Blick ist der Hybrid 3 ein gefälliger Subtraktiver mit zwei

Layern zu drei Oszillatoren, Hüllkurven und LFOs. Auf den zweiten Blick

aber zeigen sich die wahren Features: Wavetables, ein Sequenzer mit

MIDI-Import, Multi-Filter mit Drive-Sektion, über 40 Effekte(!) und jede

Menge Raum für Modulationen. Das Ergebnis: Ob Synths, Bässe, Pads,

ob weich gespült oder knüppelhart, mit Arpeggio oder ohne – Hybrid 3

empfiehlt sich als vielseitiges Arbeitstier. Ihr neuer Lieblings-Synth!

www.airmusictech.com | Seriennummer unter: www.serialcenter.de win | mac

1,75 GB Premium-Pack

Zampler Dark Side of MoogOhne Moog im Haus geht’s einfach nicht. Wenn Druck und Punch eine Rolle

spielen, sind Sub 37 und Sub Phatty ein unschlagbares Duo und Garanten

für fettesten Sound. Und den bekommen Sie mit unserer aktuellen Zampler

Soundbank gleich 64-fach. Die knackigen Bässe, Leads und Drums sind in

Zusammenarbeit mit der Schmiede HelloSamples entstanden und wie im-

mer für den Schnellstart mit Zampler aufbereitet. Viel Spaß beim Pumpen

lassen!

hellosamples.com | zamplersounds.com | Passwort: www.serialcenter.de win | mac

BEATDVDÜber 8 GB Daten für Musiker!

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4 • Beat 06 | 2018

Aalto SoloSemi-modularer Analoger

für knackige Bässe & Leads

U-he BeatzilleDigital-Modular-Synthese:

Geiles Ding!

Dirty HarryLoFi-Experte mit zwanzig

digitalen Wellenformen

Zampler//RXREX- und SFZ-Player mit Mod-

Matrix & Parameter-Sequenzer

FXpansion Geist LiteBeat-Baukasten für rainierte

Grooves und Sequenzen

Exklusiv auf DVD: Das Beat-Studio

AmpliTube 4.4 CSOb brachiale Power-Chords, gezerrte Leads oder rhythmische Bass-Läufe –

reale und virtuelle Gitarristen erhalten mit AmpliTube CS Free ein Rund-

um-sorglos-Paket für das Computerstudio auf exzellentem Klangniveau.

www.ikmultimedia.com win | mac

Beat Roehrich 12AX7Vorhang auf für unseren ersten eigenen Synth auf Basis von HALion Sonic

SE. Beim „Roehrich“ dreht sich alles ums Zerstören und Kaputten. Im Ergeb-

nis produziert er ausgesprochen raue und analog wirkende Klänge.

www.beat.de | www.steinberg.de win | mac

EFFEKT-WAFFE DRECKSCHLEUDER

Beat-Heft-DVD #150Free Vocals, Plug-ins & Inspiration: Jeden Monat 8,5 GB auf DVD

Thorn Solo stammt aus der Feder des DSP-Gu-

rus Dmitry Sches. Der bringt damit einen Synth an

den Start, der zeitgemäßen Klangerzeugern wie NI

Massive oder Serum nicht nur auf Augenhöhe begeg-

net, sondern diese sogar übertrift.Die Loops- & Samp-

le-Sammlung steht ganz im Zeichen von Ambient, Trip

und Techno. Den Schwerpunkt dazu bilden exquisi-

te Synth-Sounds, beispielsweise aus dem Korg Polysix,

dem Andromeda A6, dem Moog Sub oder dem Waldorf

Attack.Und passend zu unserem „Vocal“-Spezial haben

einige der besten Sample-Schmieden der Welt, darun-

ter natürlich Loopmasters, Prime Loops, Producer Lo-

ops oder EVO Sounds, unglaubliche 4 GB an Chor-, Rap-

, A capella- und Vocal-Samples mit auf die DVD gepackt.

Sie können den Tipps und Tricks der Workshops sofort

folgen.Alle Sounds liegen in verschiedenen Formaten

vor und sind lizenzfrei und zur freien Verwendung in ei-

genen Produktionen freigegeben. Bitte beachten Sie die

den Paketen beiliegenden Lizenzbestimmungen.

DVD zusammengestellt von der Beat-Redaktion

1,75 GB:Zampler: DarkSide of Moog

100 MB:FXp Geist LiteMafia Trap Kits

1,7 GB:Samples & Loops

für Ambient, Trip & Techno

BEATDVDÜber 8 GB Daten für Musiker!

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Beat 06 | 2018 • 5

MPReqDer Sound der 50er lässt grüßen – mit dieser Emulation des Pulteq PE-1 mit

Namen MPReq. Dabei handelt es sich um einen Mic-Preamp und Program

EQ, mit dem man musikalisch Low- und High-End gestalten kann.

www.analogobsession.com win | mac

Retrox DrumsAnwender der Retrox Drums bekommen formal den Sound der BOSS DR-

110 Dr. Rhythm ins Studio. Diese ist, genauer betrachtet, der Roland-Legen-

de TR-606 Drumatix aber recht ähnlich, weshalb das Ausprobieren lohnt.

www.beatmaker.xyz win | mac

DiaboliqueZwei Bandmaschinen, namentlich die Revox F36 von 1962 und die Tandberg

Model 3 von 1958, emuliert Diabolique, um damit Einzelspuren oder Sub-

gruppen herzhaft aund authentisch anzuwärmen.

www.ourafilmes.co win

TX Modular 087Okay, dieser Semi-Modulare, den Peter Miller auf Basis von SuperCollider

entwickelt hat, ist nicht ganz so zugänglich wie VCV Rack, jedoch nicht we-

niger leistungsfähig. Und dank ofener Struktur auch selbst erweiterbar.

www.palemoonrising.co.uk win | mac

VNTG DigitalSaverio Vigni, kreativer Kopf hinter den HoRNet Plug-ins, hat für Beat-Leser

exklusiv ein FX-Plug-in geschafen, das gleichermaßen Einzelspuren wie

gesamte Tracks einen unverwechselbaren Charakter aufprägen kann.

www.hornetplugins.com win | mac

Viking VK-1Indirekt stand für den Viking VK-1 kein Geringerer als der Moog Voyager

Pate. Formal ein Subtraktiver mit drei Oszillatoren, klanglich näher am

Original, als man bei einer Freeware vermuten möchte.

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ANWÄRMER

80ER DRUMS

KLASSIK-EQ

MOOG-KLON

SATURATOR

SEMI-MODULARER

BEATDVDÜber 8 GB Daten für Musiker!

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6 Beat 06 | 2018

Standards003 Beat-DVD #150

Mehr Bäm-Bäm: Dmitry Sches Thorn

Solo, Air Music Tech Hybrid 3, 4,3 GB

Vocal Library, 1,75 GB Dark Side of Moog

und 1,7 GB Samples & Loops für Ambient,

Trip & Techno.

006 Inhalt

008 Navigator: Best of Beat #150

096 Filesharing – Label, Artist, Rezis

097 ExtraBeat – HändlerverzeichnisKompetenz vor Ort

098 ImpressumBeat 07|2018 erscheint am 06.06.2018

Musik & Technik010 Magazin – Fakten, Interviews, Produkte

030 Porträt: Yair EtzionyYair Etziony hat eine bewegte Geschichte

hinter sich. In seiner Heimat, dem son-

nigen Tel Aviv, war er ein gefragter DJ

und Musiker und hat erfolgreich Events

im Bereich der elektronischen Musik

veranstaltet. Doch er strebte nach Ver-

änderung und zog „ins kalte“ Berlin. Wir

trafen ihn zu einem Gespräch über seinen

Werdegang, Technik und Berlin in seinem

Studio in Neukölln.

036 Digitale Kultur: DurchschlafenDie Weltgesundheitsorganisation hat

dem Schlafmangel den Kampf angesagt.

Denn zu wenig Schlaf macht uns unaus-

geglichen und krank. Der Musik soll dabei

eine entscheidende Rolle zukommen. Die

wissenschaftliche Sichtweise ist dabei

allerdings nur ein Aspekt – immer mehr

Musiker entdecken das Reich der Träume

als Nährboden für eine neue Musik.

Inhaltsverzeichnis

Entdeckt: Maarten van der VleutenAnfang der 90er gilt Maarten van

der Vleuten als Schlüsseligur der

niederländischen House-Szene. In

seinem Studio entstehen unzählige

Klassiker, eine einfache Record-Re-

lease-Party wird zum riesigen Rave

im Wald. Eine Doppel-LP mit den

deep-melodiösen Stücken seines In-

tegrity-Projekts blickt nun zurück auf

eine Zeit, die diesen Mann eigentlich

auch international zur Legende hätte

machen müssen. Seite 34

Top-Mitmach-WorkshopsDVD: Thorn SoloGrande brachial, mit Herz!

Seite 35

Studio One-Tipps:So strahlt der Mix

Seite 47

Cubase Insides:Wavetables dank Flux

Seite 49

GENIALE VOCALSAlle brauchen Vocals – aber kaum ein Elektronic-Projekt betreibt selbst Vocal-Recording. Meist bedient man

sich bei Text-to-Speech-Programmen und verfremdet, was das Zeug hält. Schluss damit! Beat zeigt, wie man

Vocals aus Sample-Konserven mit ein paar Knifen für seinen Sound individualisieren kann – und packt gleich

4,3 GB freie Top-Vocals mit auf die DVD. Seite 18

INBEATInhaltsverzeichnis

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Beat 06 | 2018 7

086 DJ-Interview: Shelley JohannsonShelley Johannson hat viel um die Ohren:

Mit ihrem großartigen „One Eighty Pod-

cast“, als Live-DJ sowie als Produzentin,

die bereits auf dem Bedrock-Label des

legendären John Digweed veröfentlicht

hat. Tobias Fischer sprach mit Shelley

darüber, wie sie all diese Aktivitäten

unter einen Hut kriegt – und warum sie

auch als DJ immer einen Fuß auf dem

Danceloor behält.

WorkBeat038 Auf DVD: Thorn Solo

Grande brachial, mit Herz!

040 Track-SpotlightTop-Ten-Sounds aus Beatport & Co.

dekonstruiert

044 3D-Sound mit ZoomArbeiten mit Ambisonics I

045 Power Producer: FL StudioUltra-dicke Vintage-Arpeggios

Beat-DVD 150Richtig gesehen: Dmitry Sches’

Klang-Schlachtschif „Thorn Solo“ gibt’s

diesen Monat gratis auf DVD. Damit

erobert ein VA-Bolide Ihren Desktop, der

klingen kann wie NIs Massive auf Steroi-

den – und noch besser. Ebenfalls mit auf

dem Silberling sind der Synth-Allrounder

„Hybrid 3“ von Air Music Tech im Wert von

149 US-Dollar, eine gigantische, 4.3 GB

große Vocal-Library passend zum Spezial,

satte 1,75 GB Leads und Drums in Dark Side

of Moog plus 1,7 GB Samples & Loops für

Ambient, Trip & Techno. Dazu kommen

Free- und Shareware, viele Klangbeispiele

und Presets plus das Begleitmaterial zu

den Workshops. Seite 3

046 Power Producer: ReasonEfektkette mit Songstruktur

047 Power Producer: Studio OneSo strahlt der Mix

048 Power Producer: LivePräsenz trotz Reverb

049 Power Producer: CubaseExpressive Wavetables mit FLUX

050 Power Producer: LogicLogic X übersichtlicher gestalten

051 Studio InsightsIm Gespräch mit Dave Clarke

SoftBeat056 Test: Arturia 3 Filters

Legendäre Filter als Plug-in

057 Test: Gullfoss EQSoundverbesserer auf allen Ebenen

058 Neue Synth-Plug-insAktuelles aus der Welt der VSTs & AUs

062 Test: NI Mod PackDreiklang der Modulationsefekte

063 Test: VCV Rack 0.6Gratis-Modularsystem mit Charakter

064 Neue Efekt-Plug-insEfektöses für die VST- & AU-Schnittstelle

066 Test: Captains Plug-insMelodie-Maschine für alle

067 Test: Arousor 2.1Empirical Labs Distressor als Plug-in

068 Aktuelle Free- und SharewareFreie VSTs und AUs für das virtuelle Studio

HardBeat070 Desktop-Audio

Alles, was auf dem Desktop nützlich ist

072 Preview: Waldorf QuantumDer Wunder-Synth unter der Lupe

074 Test: Erica ACID Box IIIAnaloge Filterbox mit Pif

076 Test: Moog DFAMDrum-Bolide mit analogem Herz

079 Test: Apogee MiC PlusProi-Sound, aber portabel

080 Test: Elektron DigitoneNeue Groovebox mit FM-Synthese

084 Test: Presonus Quantum 2Audiointerface mit Thunderbolt2

On Stage090 Test: Pioneer DDJ-1000

Vierkanal-Controller für Rekordbox-DJ

091 Test: DJ Mixer ProDigitales Aulegen – neu gedacht?

092 Digital DJing: Rekordbox DJArbeiten mit dem Sampler

093 EDM BuilderSolardo – Today´s News

094 Power Producer: Traktor ProHarmonic Mixing nach Open Key

095 Power Producer: Push-DJingSpielend modulieren mit Expression

Controls

Preview: Waldorf QuantumDiese Klangerzeugung kann sich sehen

lassen und dürfte so ziemlich jeden

Synth-Enthusiasten neugierig machen:

drei Oszillatoren, die jeweils aus vier

Syntheseformen wählen können. Mit

dem Quantum hat Waldorf ein wahres

Powerpaket im Repertoire, das sich

„Weg vom Rechner“ als Motto auf die

Fahne geschrieben hat. Auf dem Papier

klingt der Synth schon mal nach einer

wahren eierlegenden Wollmilchsau. In

der Praxis auch? Seite 72

Freunde werden?www.facebook.de/beat.magazin

Top Workshop-Videoswww.youtube.com/c/BeatMagazin

Die neusten News aufwww.beat.de

INBEATInhaltsverzeichnis

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BEAT.D E SKILLS FÜR MACHER M USIK PRODUKTION DJ-ING

#150

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AUF DVD

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DARK SIDE OF MOOG* 1,75 GB LEADS & DRUM-SOUNDS

Mehr Bäm Bäm:1,7 GB Samples & Loops

für Ambient, Trap & Techno

ANALOGER AUF STEROIDEN

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IM STUDIO MIT

MOOG DFAM

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SYNTH-WUNDERMIT WOW-SOUND?

VITALE WAVETABLES MIT FLUX

VOCALSDAVE CLARKE

PRAXIS

SO STRAHLT DER MIX

STUDIO ONEGEHEIMTIPPS

D  6,

99 €

AT  

7,90 €

CH  

12,9

0 CHF

LUX

  8,2

0 € I

T  8,70

4 196779 606997

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Beat 06 | 2018 • 51

Studio Insights: Dave Clarke

»Es ist gefährlich, an der Vergangenheit festzuhängen«Nach fast 30 Jahren im Geschäft und 14 Jahren ohne Studioalbum kehrt der nun in Holland ansässige DJ/Produzent zurück. Danny Turner fand heraus, wie es die Verwendung von Software dem „Baron des Techno“ ermöglicht hat, seine lebenslange Liebe zu Punk, Techno und New Wave zu artikulieren. Übersetzung: Sascha Blach

Beat / Wenn du einen solchen Klassiker auseinan-

dernimmst, besteht die Gefahr, dass dieser dabei

seine Mystik verliert, da du einen Einblick in den

Schafensprozess erhalten hast?

Dave / Ich weiß nicht, ob ich wirklich Einblick in

den Prozess bekomme. Das erste Mal, dass es mich

wirklich umgehauen hat, war, als ich im DMC in

Slough war und hörte, wie Paul Dakeyne in einem

anderen Raum die Acapella-Spuren von Michael

Jackson, der gerade „Shamona“ singt, abspielt. Für

eine Sekunde zerstört dies die Erinnerung, aber

man muss darüber hinwegsehen und es mit Res-

pekt behandeln. Nicht überanalysieren, was fremd

für mich ist, da ich alles überanalysiere.

Beat / Zurück zu „Cover Up My Eyes“ und Gazel-

le Twins stark bearbeiteten Vocals. Welche Techni-

ken hast du verwendet?

Dave / Ich habe den Track geschrieben, bevor ich

ihn an Gazelle Twin gab, damit sie daran weiter-

arbeiten kann. Ich hatte schon eine Idee, wie ich

den Gesang wollte; sehr Roboter- und Stakkato-ar-

tig. Mehr als vier Vocals-Tracks aufzunehmen, er-

gibt für mich übrigens keinen Sinn. Wenn du es

bis dahin nicht auf den Punkt ge-

bracht hast, wirst du es auch da-

nach nicht mehr schaffen. Und

wenn man zu viele Möglichkei-

ten hat, weshalb also nicht bis zu

dem Punkt digitalisieren, an dem

man alle Menschlichkeit entzogen

hat? So wurde der Gesang schon

auf der analogen Ebene stark be-

arbeitet. Wir haben ein relativ gu-

tes Blue-Mikro in einer trockenen

Umgebung verwendet. Aber ich

kann die genaue Efektkette, die

ich verwendet habe, nicht mehr

wiedergeben. Was ich noch erzählen kann, ist, dass

ich ihren Gesang bis in das Skelett des Tracks drü-

cken wollte, sodass er nicht an der Oberläche sitzt,

sondern quasi mit den Knochen verwoben ist und

etwas Architektonisches bekommt. Ich musste si-

cherstellen, dass keine Phasenprobleme auftreten,

da die Mitten und Seiten stark bearbeitet wurden.

Daher habe ich ständig das Mono-Signal und die

Reverse-Phase überprüft und auf das DK-Audio Jel-

ly Meter geschaut.

Studio-Technik

Beat / Was zeichnet für diesen brutalen Syn-

th-Sound zu Beginn des ersten Tracks „Exquisite“

verantwortlich?

Dave / (lacht) Weißt du was? Du musst mir diese Fra-

gen später per E-Mail stellen, sodass ich es herausin-

den kann. Ich weiß, von welchem Sound du sprichst,

aber zu der Zeit hatte ich zwölf UAD-Core-Prozesso-

ren auf meinem Rechner laufen, die allein für dieses

Synth-Intro schon bis zu 95 Prozent ausschlugen. Ich

erinnere mich, dass ich viele Plug-ins muten musste,

nachdem ich das Intro fertig hatte, um wieder mehr

DSPs freizuhaben. Audio bounce ich eigentlich nur für

Remixe, weil ich mich dabei nicht wohlfühle und die

Flexibilität mag, ein Plug-in innerhalb der Kette woan-

ders hinbewegen zu können und frei EQen zu können.

Beat / Das Album ist sehr schön produziert. Führst

du das auf deine Vorbereitung der Sounds zurück

oder darauf, wie es gemischt wurde?

Dave / Als ich das Buch „Great British Recording

Studios“ las, realisierte ich, dass ich die britische Art

des Recordings adaptiert hatte. Dies bedeutet, erst

einmal zu produzieren und Volume, Balance und

Panning später einzustellen. Ich weigere mich un-

verhohlen, Sidechaining zu verwenden, auch wenn

ich das auf diesem Album einmal gemacht habe. Ich

mache anderen dafür keine Vorwürfe, aber für mich

ist es eine faule Weise, Musik zu machen und ich

ziehe es vor, den EQ visuell und auditiv zu bedie-

nen. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass ich das

erst richtig machen konnte, als ich meine Monito-

re durch ATCs ersetzt hatte. Erst dann begann al-

les, Gestalt anzunehmen und ich konnte deinier-

te Hallfahnen auf eine Weise hören, wie ich es mir

nie erträumt hatte.

Beat / Klingt, als hättest du ein Lautsprecher-Tech-

nik-Erwachen gehabt?

Dave / Wenn man erst einmal die richtigen Laut-

sprecher gefunden hat, hält man für immer an ih-

nen fest. Aber wenn man mit seinem Studio um-

zieht, funktionieren diese Lautsprecher manchmal

nicht mehr richtig. Ich habe ein neues Studio auf

einem Boot in Amsterdam gestartet und habe Tan-

noys hineingestellt, als Hommage an meinen Va-

ter, der zu Hause immer Musik mit Tannoys gehört

hat. Ich habe „Archive One“ auf einem Paar Second-

Hand-Mercury-MS20s gemischt, die ich für 120

Pfund gekauft hatte. Bei meiner Arbeitsweise muss

im Studio alles harmonieren, sogar die visuelle

Monitorplatzierung, denn es ist eine relektierende

Oberläche. Ich habe es verzwei-

felt versucht mit diesen Tannoys,

aber ich habe diese Klarheit ein-

fach nicht erhalten, obwohl sie

50-kHz-Super-Hochtöner haben.

Beat / War das Boot das Problem?

Dave/ Ich habe plötzlich erkannt,

dass Dual Concentric für mich auf

dem Boot nicht funktioniert, auch

nicht mit anständiger Verkabe-

lung. Also probierte ich ATC-Laut-

sprecher, stellte sie richtig herum

hin und hörte Stevie Wonders

„Songs In he Key Of Life“ als Referenz. Jedes Mal,

wenn die verdammte Kuhglocke kam, rasselte mein

Schädel. Ich dachte, „Mist, das ist eine Schande“.

Ich habe vorgeschlagen, sie anders herum zu dre-

hen, aber der Kerl im Laden meinte, das solle ich

besser nicht machen. Eine Sache, die ich aus mei-

nen Flugstunden mitnahm, ist, wenn es scheiße

aussieht, liegt es auch schlecht. Deswegen war

ich noch nie ein Fan von Cessnas und bevorzuge

Pipers. Sie sehen nach einem vernünftigen Flug-

zeug aus, mit den Flügeln an der richtigen Stelle.

Die ATC sahen in dieser Position ebenfalls schei-

ße aus. Merkwürdigerweise sahen sie dann nicht

nur besser aus, als ich sie doch umdrehte, sondern

klangen plötzlich auch perfekt. Die Ständer, auf die

ich sie gestellt hatte, waren nicht robust genug. Die

letzten fünf Prozent machten passende Towerso-

nics aus. Und ich glaube immer noch an eine or-

dentliche Verkabelung, wenn man analog arbeitet.

Die lieben Menschen von Oyaide haben mir sehr

schöne Kabel gegeben, die mit Kohlenstoffasern

umwickelt waren sowie Palladium-Verbindungen

und glasgefüllte Blenden hatten, was erneut einen

Unterschied machte.

» Ich entscheide mich schnell. Wenn ich einen EQ brauche, nehme ich, was immer gerade

mein Favorit ist. «

BEATPERSONALITYPortrait: Dave Clarke

76 • Beat 06 | 2018

Test: Moog DFAMNach der Mother bringt Moog einen weiteren semimodularen Synthesizer im Desktop- und Eurorack-Format auf den Markt, diesmal spezialisiert auf Drums. von Jan Wilking

Features

Analoger Drumsynthesizer

zwei Oszillatoren

FM&Sync

Noise Generator

Moog-Filter (Tief-/

Hochpass)

2x8 Stepsequenzer

24er Patchbay

inkl. Netzteil & Patchkabel

Fakten

Hersteller:

Moog Music Inc.

Web: moogmusic.com

Bezug: Fachhandel

Preis: 649 Euro

J edler Analogsound

J lexible Klangerzeugung

J FM & Sync

J semi-modular

J Step-Sequenzer

n kein MIDI/USB

Bedienung:

Klang:

Preis/Leistung:

Gesamt:

Alternativen

Vermona Twincussion +

Doepfer A-155

698 Euro

www.vermona.de

Audio Damage ADM14

Boomtschak

549 Euro

www.audiodamage.com

Arturia DrumBrute

449 Euro

www.tomeso.de

Synthesizer von Moog wurden schon

immer gerne zur Erzeugung analo-

ger Drum- und Percussion-Sounds

genutzt. Mit schnellen Hüllkurven, Selbs-

toszillation des Filters und nicht zuletzt

dem druckvollen, bassbetonten Grund-

klang bieten sie hierfür die besten Vor-

aussetzungen. Mit dem Drummer From

Another Mother, kurz DFAM, hat Moog ei-

nen semimodularen monophonen Ana-

log-Synthesizer neu im Programm, des-

sen Klangerzeugung speziell für dieses

Aufgabengebiet optimiert wurde.

Die Technik des DFAM sitzt im selben

Desktop-Gehäuse wie die Mother-32. Die

Holzseitenteile sehen nicht nur chic aus,

sondern dienen auch als Ständer und

sorgen für eine zum Benutzer hin ange-

schrägte Oberläche für bessere Bedien-

barkeit. Wie die Mother-32 lässt sich auch

der DFAM autark im Desktop-Gehäuse

betreiben oder in ein Eurorack-Gehäuse

schrauben.

Analog & nicht speicherbarSelbst erfahrene Synthesizer-Program-

mierer dürften beim Erstkontakt mit dem

DFAM zunächst etwas Zeit benötigen, um

die Klangerzeugung zu durchschauen.

Anfänger könnten sogar Schwierigkeiten

bekommen, dem Synthesizer überhaupt

einen Ton zu entlocken. Einen Speicher

für abrufbare Presets bietet der vollana-

loge DFAM nicht. Bei Moog hat man aber

mitgedacht und einige Preset-Sheets bei-

gelegt. Hierbei handelt es sich um Papp-

schablonen, die dank Aussparungen für

die Bedienelemente direkt auf den Syn-

thesizer gelegt werden können. Anschlie-

ßend können Sie die Regler entsprechend

der Markierungen einstellen und erhalten

so einen guten Startpunkt für eigene Kre-

ationen. Gut mitgedacht, denn dies er-

leichtert den Einstieg enorm.

Synthese für DrumsUnd wenn man sich auf diese Weise erst

einmal die Klangerzeugung und den Si-

gnalweg verinnerlicht hat, lässt sich der

DFAM doch relativ leicht durchschau-

en. Denn der Drum-Synthesizer arbeitet

im Prinzip mit der gleichen subtraktiven

Synthese wie alle klassischen Analog-Syn-

thesizer. Hierbei wurden aber einige Ele-

mente speziell für die Eignung für Drums

angepasst. So gibt es jeweils eine eigene

Hüllkurve für Tonhöhe, Filter und Verstär-

ker. Alle drei Hüllkurven verfügen dafür

aber nur über eine regelbare Abklingzeit

(Decay), auf vollständige ADSR-Bestü-

ckung müssen Sie verzichten. Da Drums

aber ohnehin immer eine sehr kurze Ein-

schwingzeit haben und anschließend

auch nicht länger auf einer bestimmten

Lautstärke verweilen, sind Regelmöglich-

keiten für Attack und Sustain verzichtbar.

Zwei OszillatorenDen Kern der Klangerzeugung bilden

neben einem Rauschgenerator zwei Os-

zillatoren, die jeweils die Wellenfor-

men Rechteck oder Sinus erzeugen. Die

Grundstimmung lässt sich getrennt für je-

den Oszillator in einem sehr weiten Be-

reich mit dem Tune-Regler einstellen.

Jeder Oszillator kann in einstellbarer In-

tensität von der Pitch-Hüllkurve in der

Tonhöhe moduliert werden. Bei sehr kur-

zen Decay-Einstellungen erhalten Sie Zo-

cks und Zapps, bei etwas längeren Zeiten

und weniger Intensität klassische Bass-

drums und Toms von 808 bis 909. Wenn

Sie statt der Sinus-Welle das Rechteck

wählen, bekommen die Kicks mehr Ober-

töne ähnlich einer verzerrten Sinus-Bass-

drum, was für härtere Musikstile interes-

sant sein kann. Längere Decay-Zeiten

erlauben die Erstellung typischer Dis-

co-Toms aus den 70ern. Die Tonhöhen-

modulation kann auch negativ, also ab-

steigend erfolgen, was spannende Efekte

ermöglicht.

FM und SyncOszillator 2 erweitert das Klangspektrum

enorm. Denn er kann von Oszillator 1 in

Über 24 Buchsen lässt sich die Klangerzeugung des semimodularen Synthesizers aufbohren, zudem erlaubt die Patchbay eine lexible Verknüpfung mit einem Modularsystem.

144 MB AUDIO- DEMOS UNTER BIT.LY/2EKIA9B

Beat 06 | 2018 • 77

regelbarer Stärke in der Frequenz moduliert wer-

den, was jede Menge kräftiger analoger FM-Sounds

ermöglicht. Dies ist ein Bereich, den digitale Tech-

nik nach wie vor nur begrenzt klanglich nachbil-

den kann, und insbesondere bei Moog klingt die

Frequenzmodulation immer herrlich kernig, sau-

ber, edel und abgefahren zugleich. Wer einmal ei-

nen Minimoog unter den Fingern hatte, weiß, was

wir meinen. Zudem lässt sich Oszillator 2 hart zu

Oszillator 1 synchronieren. Bei Modulation der Fre-

quenz von Oszillator 2 und Nutzung der Rechteck-

welle erhalten Sie so die typischen obertonreichen,

schneidenden und metallischen Sounds.

Drei kleinere Regler bilden die Mixer-Sektion.

Hier bestimmen Sie, in welchen Lautstärken Os-

zillator 1 und 2 sowie der Rauschgenerator in das

nachfolgende Filter geführt wird. Letzterer erzeugt

im Gegensatz zu Moogs Sub-Serie kein Pink Noise,

sondern das obertonreichere weiße Rauschen, was

wir grundsätzlich begrüßen. Eine Wahlmöglichkeit

wie beim Minimoog Model D wäre aber natürlich

noch schöner gewesen.

Tief- oder HochpassDas Filter ist ein klassisches Moog 4-Pol-Kaskaden-

ilter. Es kann wie beim Schwestergerät Mother-32

nicht nur als Tiefpass-, sondern auch als Hochpass-

ilter betrieben werden. Während die Tiefpass-Vari-

ante fette, druckvolle Bässe ermöglicht, sorgt Hoch-

pass für schneidende aggressive Sounds. Für die

Filtermodulation steht eine eigene Hüllkurve zur

Verfügung, deren Decay-Zeit bis auf ultraknackige

10 Millisekunden herabreicht. Nach oben hin geht

der Regelbereich bis hin zu 10 Sekunden, sodass

auch längere Klänge kein Problem darstellen.

Zusätzlich können Sie die Filterfrequenz mit

dem Rauschgenerator modulieren. Alternativ ist

unter Nutzung des Steckfeldes auch eine Modu-

lation durch einen der Oszillatoren möglich, was

dann klassische und sehr gut klingende Filter-FM

ermöglicht.

Sehr schnelle HüllkurvenDer Verstärker verfügt ebenfalls über eine ei-

gene Hüllkurve. Auch hier inden Sie nur einen

Decay-Regler, wir hätten uns für manche Sounds

eine zusätzlich regelbare Ausklingzeit gewünscht.

Über einen kleinen Kippschalter sind zumindest

zwei verschiedene Einstellungen für Attack verfüg-

bar, Fast und Slow. Fast entspricht den festen Ein-

stellungen der Hüllkurven für Tonhöhe und Fil-

ter, mit 1 Millisekunde ist die Einschwingzeit nicht

wahrnehmbar. Slow dagegen verlängert diese Zeit

auf 100 Millisekunden, was zur realistischen Nach-

bildung bestimmter Percussionklänge mit weiche-

rem Anschlag hilfreich ist und bei Basslinien Gli-

de-ähnliche Efekte simulieren kann.

Step-SequenzerFür den richtigen Groove sorgt der eingebaute

Step-Sequenzer, der essenzieller Bestandteil des

DFAM-Konzepts ist. Er bietet zwei Spuren mit je-

weils acht Schritten. 16 kleine Regler erlauben den

direkten Zugrif, insoweit unterscheidet sich der

Sequenzer von der nicht sonderlich intuitiv zu pro-

grammierenden Variante in der Mother-32.

Die obere Spur widmet sich der Tonhöhe, wo-

bei jeder Schritt über einen sehr weiten Regelbe-

reich von zehn Oktaven verfügt. Das Erzeugen to-

nal sauberer Sequenzen ist daher nicht so einfach

möglich, für die primären Aufgaben als Drumsyn-

thesizer ist der weite Regelbereich aber von un-

schätzbarem Vorteil. Sie können per Kippschalter

bestimmen, ob Oszillator 1 und/oder Oszillator 2

auf die Tonhöhenmodulation reagieren sollen. Ge-

rade bei FM- und Sync-Sounds ist es klanglich inte-

ressant, nur einen Oszillator der Tonhöhe der Se-

quenz folgen zu lassen.

Die zweite Spur ist für die Velocity zuständig,

soll also für die passende Dynamik der Sequenz

sorgen. Velocity wirkt gleichzeitig auf die Intensi-

tät aller drei Hüllkurven, beeinlusst also die Mo-

dulation von Tonhöhe, Filterfrequenz und Laut-

stärke. Bei höheren Werten verändern sich auch die

Decay-Zeiten. Bei Linksanschlag ist der Schritt qua-

si stummgeschaltet. Die Möglichkeiten reichen von

subtilen Veränderungen für mehr Lebendigkeit bis

hin zu kompletten Kick-Snare-Grooves.

Erweiterte Funktionen

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Gratis auf DVD: Thorn Solo

Grande brachial, mit Herz!Bastler dürfen sich schon mal freuen. Nicht-Bastler aber auch. Denn diesen Monat lassen wir es mit einem ganz besonderen Highlight knallen: horn Solo ist ein extrem starker Synth, der nicht nur klingt wie ein NI Massive auf Steroiden, sondern zudem lexibel und trotzdem einfach zu bedienen ist. Und: jede Menge Presets sind gleich mit an Bord. Also deinitiv eine Tripple-Win-Situation. Und zwei weitere Soundperlen bauen wir noch dazu. von Alex Bota-Weber & Marco Scherer

Weitere Infos: dmitrysches.com Passwort unter: www.serialcenter.de Efekte

Neben dem Ausgangs-Limiter hat der Ent-

wickler dem Thorn Solo noch eine Phalanx

an geilen Sound-Efekten spendiert, die Sie

mit Klick auf den Efects-Tab öfnen.�

Modulatoren

Vertrautes indet sich bei den Modula-

toren: Amp-ENV plus zwei freie Hüll-

kurven sowie zwei LFOs, die jedoch

per Output-Jack mit beliebigen Zielen

verbunden werden können.�

Oszillatoren

Thorn Solo besitzt drei

vollwertige Oszillato-

ren (plus zwei LFOs).

Das Filter-Routing wird

direkt in dieser Sektion

bestimmt.�

Mod-Matrix

Wie jeder ordentliche

Subtraktive bringt

auch unser Thorn

eine umfangreiche

Mod-Matrix mit. Im

Tabellen-Stil tragen

Sie hier Quelle, ggf.

Controller, Ziel und

Intensität ein.�

Filter

Zur Klangformung gibt’s zwölf Fil-

ter-Typen, konkret Clean, Dirty, Fat12

und Fat24, jeweils als Hoch-, Band-

und Tiefpass.�

Waveform Editor

Für jeden der drei Oszillatoren

können Sie eine der unzähligen Pre-

set-Wellenformen wählen oder bei

Bedarf in einem Editor eine eigene

Wellenform einzeichnen.�

38 • Beat 06 | 2018

WORKBEATWorkshop: Thorn Solo

1 Harmlos startenSound eins ist so einfach wie genial: Als

Basis nutzen wir die Sinus-Wellenform

von OSC 1, stellen Sustain beim AMP ENV auf

null und Decay auf 15%. Aktivieren Sie Ar-

peggiator und Glitch Sequenzer und wählen

bei letzterem 1/16 SPEED. Schalten Sie die

Bitraten- und Sampleraten-Modulationen

per Klick auf die gelben Kästchen bei BT und

SR aus und klicken in jeder Zeile auf den

Random-Button rechts. 1

1 WavetablesThorn kann durchaus lieb sein, so wirk-

lich heimisch fühlt er sich aber, wenn’s

„grande brachial“ hergeht. Eine gute Grund-

lage dafür ist eine lebendige Wellenform

oder Wavetable. Klicken Sie auf die Wel-

lenform von OSC 1, um das Popup mit dem

Waveform-Editor zu öfnen. Hier sehen Sie 16

Abschnitte der Wavetable. Klicken Sie einen

mittleren an und zeichnen in die Wellenform,

ebenso beim letzten. 1

2 Fahrt aufnehmenWiederholen Sie diesen Schritt, bis ein gu-

ter Groove entsteht. Stören Sie sich nicht

am weichen, drucklosen Sound, das beheben

wir gleich. Die markantesten Rollen in Sachen

Rhythmus spielen Repeats (RP) und GATE. Vor

allem bei den Repeats ist weniger eher mehr.

Ist ein Groove gefunden, wechseln wir zu den

EFFECTS und aktivieren DISTORTION. Stellen

Sie DRIVE auf 9 Uhr, FUZZ auf null, TONE auf

12 Uhr und drehen MIX voll auf. 1

2 ModulationenDie Abschnitte dazwischen werden

automatisch angepasst. Schließen Sie

das Popup und ziehen den Ausgang von

LFO 1 auf den POS-Regler des OSC 1. Mit der

rechten Maustaste können Sie die Modu-

lations-Intensität regeln. Stellen Sie das

LFO-Tempo auf 1/8D. Auch beim Harmonic

Filter bearbeiten wir die Wellenform. Das

Filter modiiziert das Spektrum der Oszillato-

ren, addiert oder subtrahiert also Obertöne. 1

3 Heftig knatternDas verwandelt die harmlose Sinus-Wel-

lenform in ein Groove-Monster. Um

das Knarzen zu betonen, schalten wir den

EQUALIZER ein und drehen MID auf 3 Uhr.

Wenn Sie mehr Bewegung in der Verzerrung

möchten, klicken Sie dort auf MODE und

wählen Control>Add Modulation>LFO 1.

Deaktivieren Sie SNYC beim LFO und drehen

SPEED auf etwa 3 Sekunden. Nun wird die

Art der Verzerrung vom LFO moduliert. 1

3 ObertöneZeichnen Sie dessen Spektrum wie

im Bild oben zu sehen und lassen den

SHAPE-Regler von LFO 2 zu rund 20% mo-

dulieren. Deaktivieren Sie dessen SYNC und

stellen das Tempo auf vier Sekunden. Beim

regulären Filter wählen wir Clean LP, fahren

CUTOFF auf 2 Uhr und lassen den Regler

auch von LFO 1 modulieren, -20% dürften

genügen. Zum Abrunden aktivieren wir Dis-

tortion und drehen TONE auf null. r

EIN-FINGER-KNARZ-BASSLINE

LEAD SOUND À LA THORN

Beat 06 | 2018 • 39

WORKBEATWorkshop: Thorn Solo

Das komplette TonstudioVersion 9 deutsch

aufnehmen

bearbeiten

mischen

Effekte anwenden

mastern

klemm-music.de/motu

30 • Beat 06 | 2018

Porträt: Yair Etziony

One-Mann-Jams in BerlinYair Etziony hat eine bewegte Geschichte hinter sich. In seiner Heimat, dem sonnigen Tel Aviv, war er ein gefragter DJ und Musiker und hat erfolgreich Events im Bereich der elektronischen Musik veranstaltet. Doch er strebte nach Veränderung und zog „ins kalte“ Berlin. Dies verwandelte auch die Sounds seines Soloprojekts. Yairs neues Album „Deliverance“ ist Dark Ambient mit Soundtrack-Flair, der deutlich von der deutschen Hauptstadt beeinlusst ist. Wir

trafen den Künstler und Label-Betreiber zu einem Gespräch über seinen Werdegang, Technik und Berlin in seinem

Studio in Neukölln. von Sascha Blach

» Ich habe das Material für drei Alben weggeworfen, weil es nicht das Leben

hatte, das ich mir vorstelle. «

Beat 06 | 2018 • 31

Beat / Yair, weshalb bist du vor drei Jahren nach

Berlin gezogen?

Yair / Meine Schwägerin und viele meiner Freunde

leben hier. Ich habe in Tel Aviv eine bekannte Party-

reihe veranstaltet und immer wieder bekannte Ber-

liner DJs eingeladen. Darunter waren die meisten

DJs aus dem Berghain, bevor der Laden richtig groß

wurde. Außerdem hatte ich deutsche Geschichte

studiert und kannte Berlin schon, da ich öfter hier

war. Es ist immer einfacher, an einen Ort zu gehen,

an dem man die Menschen und die Kultur kennt.

Beat / Hast du dich schnell eingelebt?

Yair / Es ist merkwürdig, denn ich kann nicht sa-

gen, dass ich mich zuhause fühle. Aber das geht mir

nun in Israel genauso. Generell fühle ich mich wohl

und mag die Stadt, doch das Wort „Heimat“ geht

mir schwer über die Lippen.

Beat / Berlin ist eine Hochburg der Kreativität und

zieht viele alternative Menschen an. Wie hat dich

die Stadt inspiriert?

Yair / Ich habe hier mehr Zeit für Musik. Während

ich in Tel Aviv fast alle Events rund um experimen-

telle Electronica selbst veranstaltet habe, kann ich

hier auch andere Veranstaltungen sehen, was mir

hilft, über den Tellerrand zu blicken. Innerhalb we-

niger Jahre bekommt man fast jeden wichtigen Na-

men live zu sehen, ob William Basinsky oder Mor-

ton Subotnick. Zudem sieht man hier die Crème de

la Crème der Szene und natürlich will man da auf-

schließen. Dagegen ist es in Tel Aviv leichter, mit an-

deren zu kollaborieren. In Israel trift man Freun-

de auf der Straße und fängt noch am selben Tag an,

gemeinsam an einem Album zu arbeiten. In Berlin

sind alle viel beschäftigt und es dauert schon mal

ein paar Monate, bis sie Zeit haben.

Beat / Hast du viel Zeit im Berliner Nachtleben

verbracht?

Yair / Nein, ich habe immer weniger Energie, um

Partys zu feiern. Aber ich gehe gerne zu Veranstal-

tungen rund um experimentelle Elektronik, Post-

Rock, Jazz oder Klassik. Eine Ausnahme bildet die

Wax-Treatment-Veranstaltungsreihe. Ich bin leider

nicht mehr so jung (lacht).

Musikalische Sozialisierung

Beat / Welche Musik hat dich sozialisiert?

Yair / Mein Vater hatte eine Sammlung mit viel Jazz

und griechischer Musik. Daher habe ich schon als

Kind Louis Armstrong und Duke Ellington sowie

griechische Bouzouki-Soli gehört. In den 90ern habe

ich dann Punk-Rock und Sonic Youth entdeckt. In die

elektronische Musik bin ich über Drum’n’Bass und

Aphex Twin gekommen. Später bin ich über mei-

ne heutige Frau auf Techno gestoßen, vor allem De-

troit Techno. Heutzutage mag ich klassische Musik

wie Bach oder Terry Riley oder auch Jazz, Rockstea-

dy und Dub. Elektronische Musik höre ich gar nicht

so viel, wie man denken könnte. Gerne mag ich bei-

spielsweise 80s-Pop, da der Sound, den sie damals

kreierten, der Wahnsinn war. Ich liebe es, wie sie

Kompressoren und EQs eingesetzt und Gitarren und

Synthies aufgenommen haben. Außerdem mag ich

die alten Monoaufnahmen aus den mittleren 60ern.

Bands wie he Beach Boys oder he Birds. Mono zu

hören macht einen schnell verrückt (grinst).

Beat / Und wie sieht es mit der Musik aus, die du

auf deinem Label False Industries veröfentlichst?

Yair / Hin und wieder schon, aber ich ziehe die In-

spirationen lieber aus anderen Genres. Ich glaube,

um selbst interessante Musik zu machen, muss man

viel verschiedene Musik hören – nicht nur die dunk-

len elektronischen Klänge, die man selbst macht.

Es ist wie mit dem Essen. Man wird, was man isst.

Und es macht mich einfach aus, dass ich Abwechs-

lung brauche.

Beat / In Israel hast du auch selbst viel verschiede-

ne Musik gemacht, oder?

Yair / Ja, ich hatte unter anderem eine Band na-

mens Scorpio 70, mit der ich B-Movie-Soundtracks

für thrashige Slasher gemacht habe. Dann gab es

Farthest South, eine Band, die experimentelle und

improvisierte Musik spielte. Wir haben ein Album

gemacht, das wie Tangerine Dream klingt und ha-

ben uns auch stark von Can, Jazz, Techno oder mo-

derner Komposition inspirieren lassen. Die Songs

sollten jedes Mal anders klingen. Aber ich habe da-

mals auch schon meine eigenen Sachen gemacht,

die seinerzeit noch weniger düster waren.

Beat / Wie sieht deine musikalische Ausbildung

aus? Ich habe gehört, du hast Bass und Musikthe-

orie studiert?

Yair / Ja, ich hatte eine Weile lang Unterricht in Is-

rael bei den Bassisten Shmulik Aroch und Arie

Wollinez, die im Pop-Bereich sehr bekannt sind.

Ich bin zwar ein schlechter Bassist und spiele kaum,

aber ich habe das Instrument noch (zeigt auf einen

eingepackten Bass in der Ecke).

Beat / Es war privater Unterricht?

Yair / Ja, ich hatte an der Universität Geschich-

te und Philosophie studiert, was gut ist, denn man

muss viel lesen, das man privat nicht anrühren wür-

de. Aber genau das hat mich während des Studiums

auch sehr wütend gemacht. Heute hingegen bin ich

froh, denn wenn mir jemand etwas über Lacan er-

zählt, weiß ich Bescheid. Als es um meine musika-

lische Ausbildung ging, war ich jedoch schon über

30 und wusste, was ich will. Ich wollte mir die Sa-

chen herauspicken, die mich wirklich interessieren.

Beat / Kommen diese Kenntnisse heute zum Ein-

satz, wenn du Musik machst?

Yair / Es kommt eher aus dem Bauch. Ich den-

ke nicht so viel über heorie nach. Es geht stärker

um Emotionen. Aber einige dieser Maschinen sind

durchaus so koniguriert, dass man ein bestimmtes

Wissen braucht.

Einfluss der Jahreszeiten

Beat / Du hast in unserem Vorgespräch angedeu-

tet, dass die Berliner Jahreszeiten deine Musik be-

einlusst haben.

Yair / Ja, irgendwie hat Berlin eine dunkle musika-

lische Energie aus mir herausgekitzelt. Übertrie-

ben gesagt ist in Tel Aviv fast das ganze Jahr Som-

mer und hier Winter. Israel fühlt sich für mich an,

als würde jemand ein schnelles Bach-Stück auf dem

Klavier spielen. Viele Noten, viel Information, ein

großes Gewusel. Berlin fühlt sich für mich eher wie

ein Ice-Drone-Stück an. Zwei eingefrorene Noten,

sehr langsam und dröhnend. Das hat meine Musik

verändert.

Beat / Welche Rolle spielt die U-Bahn? Stichwort

„Gesundbrunnen Ghosts“.

Yair / In Tel Aviv läuft man viel zu Fuß oder fährt mit

dem Auto. Hier fährt man eher Fahrrad oder Bahn.

Es wird alles durch dieses riesige System aus Bussen

und Bahnen reguliert. Die Züge haben mein Rhyth-

musgefühl verändert, da ich viel aus meiner Umge-

bung aufgreife.

Beat / Passiert dies unbewusst oder war es ein be-

wusst gewähltes Konzept?

Yair / Es war anfangs eher unbewusst, ist dann aber

in mein Bewusstsein übergegangen. Ich habe da-

mals beim Gesundbrunnen gearbeitet und musste

spät abends nach Hause fahren. Die riesige, lange

Station war wie ausgestorben und fühlte sich geis-

terhaft an. Ich gehe auch öfter zur Leinestraße und

versuche mich an Field Recordings. Es ist wie bei

Iggy Pop, der ja auch einen Song über die S-Bahn

geschrieben hat. Wenn man in Berlin lebt, kann

man dem wohl einfach nicht entliehen.

Beat / Weshalb zog sich die Entstehung von „Deli-

verance“ über einen mehrjährigen Zeitraum hin?

Yair / Es gab vor der inalen Version bereits drei Ent-

würfe, die ich nicht weiter ausgearbeitet habe. Ich

sammle viele Skizzen und denke dann in Ruhe dar-

über nach. In früheren Versionen gab es viele Field

Recordings und man hörte Bahndurchsagen wie

„zurückbleiben bitte“. Aber ich hatte das Gefühl,

dass es zu viel war. Am Ende habe ich Material für

drei Alben weggeworfen, weil es nicht das Leben

hatte, das ich mir vorstelle. Lediglich „Gesundbrun-

nen Ghosts“ hat aus dieser Phase überlebt.

Beat / Wie entstehen diese frühen Entwürfe?

Yair / Normalerweise nehme ich einfach erstmal

Musik auf. Ganz raue Versionen. Zuvor lege ich ein

Setup fest. Dieses kann zwei bis vier Synthesizer so-

wie eine Drummachine umfassen. Meist starte ich

mit dem Modular-Synth und schaue, was ich da-

mit machen kann. Ich nehme Passagen auf, bis ich

das Gefühl habe, das Setup ausgereizt zu haben. Zu

diesen Entwürfen mache ich mir Notizen (zeigt sein

Notizbuch). So iltere ich immer mal fünf Minuten

hier und da heraus, die gut sind und mit denen ich

BEATPERSONALITYEntdeckt: Yair Etziony

Es kann aufregend sein, die ganze Nacht durch-

zutanzen. Wie es scheint, interessieren sich

aber immer mehr Leute für das genaue Gegen-

teil: Musik, die ihnen dabei hilft, einzuschlafen, tie-

fer zu schlafen, durchzuschlafen. Eine Suchanfrage

auf Spotify oder Youtube liefert im Handumdrehen

Tausende von Playlists und Podcasts, darunter so

speziische Zusammenstellungen wie „Sleep Rap“,

„ASMR Sleep Sounds“ oder stundenlange Field Re-

cordings von Regenwald- oder Ozean-Klängen.

Das Crowdfunding-inanzierte Bluetooth-Kissen

Zeeq beschallt Schlafgeschädigte über eingebau-

te Micro-Lautsprecher mit beruhigenden Sounds.

Und Wissenschaftler haben sich auf die Suche nach

der entspannendsten Musik aller Zeiten gemacht.

Spitzenreiter laut einer aktuellen Studie: „Weight-

less“ des Ambient-Trios Marconi Union, das laut

den Ergebnissen nahezu jeden in das Reich süßer

Träume befördern kann. [1] Auch häufen sich zu-

nehmend ambitioniertere Schlafmusikprojekte. So

Digitale Kultur: Durchschlafen

Das Ohr schläft nichtDie Weltgesundheitsorganisation hat dem Schlafmangel den Kampf angesagt. Denn zu wenig Schlaf macht uns unausgeglichen und krank. Der Musik soll dabei eine entscheidende Rolle zukommen. Die wissenschaftliche Sicht-weise ist dabei allerdings nur ein Aspekt – immer mehr Musiker entdecken das Reich der Träume als Nährboden für eine neue Musik. von Tobias Fischer

zum Beispiel das plakativ betitelte „Sleep“ des Kom-

ponisten Max Richter, das den Hörer acht Stunden

lang durch alle Phasen der Nacht begleitet. Richter

hat sich für das Projekt nach eigenem Verlautbaren

Hilfe von dem angesehenen Neuropsychologen Da-

vid Eagleman eingeholt. Doch funktioniert die neu-

rologisch untermauerte Musik auch? „Genau ge-

nommen haben wir keine Ahnung“, so Richter. [2]

Daran wollen nun einige etwas ändern. Denn

die Folgen von Schlafmangel sind verheerend. So

besteht ein recht eindeutiger Zusammenhang zwi-

schen einem Schlafdeizit und Übergewicht, unser

Gedächtnis funktioniert unter Schlafentzug nicht

mehr zuverlässig, motorische Bewegungsabläufe

werden unsicherer und unsere Koordinationsfähig-

keit nimmt ab, das Immunsystem wird geschwächt,

unser Nervensystem überreizt und langfristig wer-

den vitale Werte wie der Blutdruck negativ beein-

lusst. [3] Musik wird bei der Lösung als eine Art

Geheimwafe betrachtet. Was vor allem daran liegt,

dass einige der Alternativen zwar durchaus efek-

tiv sind, aber teilweise starke Nebenwirkungen auf-

weisen - darunter so Furcht einlößende Methoden

wie die „direkte Gehirnstimulation“ oder die Ent-

spannung des Gehirns mit Magnetfeldern. Ande-

re sind weitaus weniger praktikabel: Zwar ist hin-

länglich bekannt, dass schaukelnder Bewegungen

ebenfalls zu körperlicher Entspannung und einem

besseren Schlaf führen. [4] Allerdings wird nicht je-

der deswegen vom vertrauten Bett zur Hängemat-

te wechseln wollen.

Akustische AlarmanlageDafür gibt es gute Gründe. Denn obwohl sich im-

mer noch hartnäckig das Gerücht hält, Menschen

seien primär visuelle Wesen, ist es doch gerade un-

ser Hörsinn, der uns entscheidende Informationen

über drohende Gefahren vermittelt. Das gilt ganz

besonders im Zustand des Schlafs, in dem unser

Sehsinn ausgeschaltet ist. Unser Ohr aber bleibt

BEATKULTURDigitale Kultur: Durchschlafen

Beat 06 | 2018 • 37

über die gesamte Nacht hinweg aktiv. Veränderun-

gen der akustischen Landschaft werden umgehend

weitergeleitet, bewertet und entweder verworfen

oder als Alarmsignal eingestuft. Dieser sehr aus-

geprägte Fokus auf den Hörsinn ist für den Men-

schen typisch – bei Nagetieren zum Beispiel können

Schlafphasen auch durch den Einsatz olfaktorischer

Reize, also über Gerüche, beeinlusst werden. Man-

che Klänge stören unseren Schlaf zuverlässiger als

andere. Alarmtöne, die unter anderem in Kranken-

häusern eingesetzt werden und von schnell an- und

abschwellenden Verläufen gekennzeichnet sind,

haben den höchsten Störfaktor und beeinlussen

unseren Schlaf sogar dann negativ, wenn sie uns

nicht wecken. Andere Klänge hingegen, darunter

das Surren eines Hubschraubers, wirkten weitaus

weniger disruptiv. [5] Eines jedoch steht fest: Die

Schwelle, ab der unser Gehirn sich mit Geräuschen

zu beschäftigen beginnt, liegt bei gerade einmal

30db – in diese Kategorie fallen Klangquellen wie

Flüstern oder leiser Vogelgesang. Alles, was darü-

ber liegt, kann als potenzieller Gefahrenherd inter-

pretiert werden. Und, wie die Weltgesundheitsorga-

nisation festgestellt hat: Die meisten Schlafzimmer

sind weitaus lauter.

Um dieser bedrohlichen Situation

etwas entgegenzusetzen, versucht die

Neurologie, die verschiedenen Pha-

sen des Schlafs zunehmend genau-

er zu verstehen. Besonderes Interes-

se erweckt dabei naturgemäß die so

wichtige Phase des Tiefschlafs. In die-

ser setzen die REM-Träume aus und

synchronisieren sich die Neuronen.

Wurden Impulse ehemals noch zeit-

versetzt und in wilden Mustern abge-

sondert, so stimmen sie sich nunmehr

aufeinander ab, bis sie schließlich alle

gemeinsam feuern, in konzentrierten Schüben

unterbrochen von langen Pausen. Man geht heu-

te davon aus, dass diese Tiefschlafphase eine fun-

damentale Rolle bei der Verarbeitung von Informa-

tionen sowie der Konsolidierung von Erinnerungen

darstellt – also genau den Faktoren, die bei vielen

Schlafgestörten aus dem Gleichgewicht geraten.

Während weißes Rauschen sehr wirksam darin sein

kann, störende Umgebungsgeräusche zu iltern und

somit für viele Leidtragende eine exzellente Ein-

schlafhilfe darstellt, hat sich das verwandte „Pink

Noise“, das als eine natürlichere Variante des wei-

ßen Rauschens empfunden wird, als eine hervorra-

gende Methode erwiesen, die Tiefschlafphasen zu

stabilisieren. Setzt man Schlafende konzentrierten

Impulsen von rosa Rauschen aus, verstärkt sich der

Synchronisationsefekt der Neuronen, die nunmehr

sowohl konzentrierter und stärker feuern. Und das,

so die Hofnung der Forscher, kann unsere Schlaf-

qualität verbessern.

Kreative Partnerschaft

Dass Musik eine natürliche Verbindung zum Reich

Morpheus‘ hat, war freilich schon weitaus län-

» Die Schwelle, ab der unser Gehirn sich mit Geräuschen zu beschäftigen beginnt, liegt bei gerade einmal 30dB. Die meisten Schlafzimmer sind weitaus lauter. «

[1] https://bit.ly/2DYdzrQ; [2] https://bit.ly/2I5ELXY; [3] https://ind.pn/2IVkKET; [4] https://bit.ly/2ITwfMY; [5] https://bit.ly/2pHwItG;

[6] https://bit.ly/2G7GS0S; [7] https://bit.ly/2ujjYyk; [8] https://bit.ly/2Gt2x2X

ger bekannt. Schon Bach‘s „Goldberg Variationen“

wurden der Legende nach ganz bewusst für einen

schlalosen Grafen geschrieben und versetzen ei-

nen (im Falle einer guten Interpretation) tatsächlich

in den sogenannten hypnagogen Zustand zwischen

Wachen und Schlafen, bei dem unser noch immer

rational operierender Verstand plötzlich von non-li-

nearen, scheinbar willkürlichen und verstörenden

Sinneswahrnehmungen überlutet wird. So kann es

nicht ernsthaft verwundern, dass sich schon recht

bald viele Künstler aktiv mit der Frage auseinander-

zusetzen begannen, wie sich dieser Zustand aktiv

herbeiführen lasse und inwiefern Musik und Schlaf

eine kreative Partnerschaft eingehen könnten. Der

amerikanische Minimalist Terry Riley war einer der

ersten, der Konzerte zu veranstalten begann, wel-

che sich über eine gesamte Nacht erstreckten. Der

Einsatz einfacher aber höchst efektiver Technolo-

gien wie Bandmaschinen erlaubten es ihm dabei,

Spielpausen zu überbrücken und die Länge der Per-

formance auf übermenschliche Länge zu dehnen.

An einer Verbesserung der Schlafqualität war ihm

zwar ebenso wenig gelegen wie dem Komponisten

Morton Feldman. Wer aber einmal Feldman‘s sie-

ben Stunden langes zweites Streichkonzert oder das

sechs Stunden lange „For Philip Guston“ live erlebt

hat, weiß, wie sehr einen diese Kompositionen, die

danke der Abwesenheit traditioneller Strukturen ei-

nen vollkommen unwirklichen Charakter einneh-

men, in traumähnliche Welten entführen können.

Noch abgefahrener sind Darbietungen von Erik Sa-

tie‘s „Vexations“, bei denen ein kurzes Notenfrag-

ment bis zu 840 Mal wiederholt wird und das bei

entsprechend langsamem Grundtempo bis zu 48

Stunden dauern kann – vorausgesetzt, der Pianist

ist bis dahin nicht selbst entschlafen.

Schlafkonzerte

Keiner hat sich tiefer mit dieser hematik ausei-

nandergesetzt als Robert Rich. Als einer der Am-

bient-Pioniere der zweiten Generation, die Brian

Eno‘s ursprüngliche Vision in eine mystisch an-

gehauchte Richtung umdeuteten, erschien Rich

die Idee des „Schlafkonzerts“ als ein ganz natür-

licher Zielpunkt für das Genre. Ambient in seiner

ursprünglichen Form hatte beweisen, wie sehr un-

terbewusste Impulse unseren Wachzustand beein-

lussen können. Wenn Musik also bereits in unse-

rem Wachzustand sehr efektiv sein kann, so Rich,

wie stark müsse ihre Wirkung erst sein, wenn wir

sie in Bewusstseinszuständen erleben, in denen wir

bereits ganz natürlich auf derart hypnotische Klän-

ge eingepegelt sind? Seine ersten Schlafkonzer-

te fanden in den 80ern statt und bestanden aus ei-

ner Kombination aus sich langsam verschiebenden

Drones und sehr diskreten Field Recordings. Leider

waren die Schlafkonzerte inanziell desaströs – die

Konzerträume mussten mit platzfressenden Matrat-

zen ausgelegt werden – und körperlich extrem an-

strengend. Als Rich mit gesundheitlichen Proble-

men zu kämpfen hatte, beendete er deswegen das

Experiment, legte mit „Somnium“ allerdings vor-

her noch eine 7-stündige Studioversion der Kon-

zerte vor. Bis heute genießt das Stück Kultcharak-

ter, läuft in manchen Schlafzimmern seit Jahren

jeden Abend. Wie Rich bereits bei den Live-Erleb-

nissen beobachtet konnte, sorgt das Werk weniger

für einen ruhigeren Schlaf als für eine Induktion in

einen Zwischenzustand, in dem Träume intensiver

und klarer erlebt werden, in denen die Wahrneh-

mung übernatürlich genau ist. Nicht immer sind

diese Erlebnisse angenehm. So war auch bei den

Auführungen von Max Richter‘s „Sleep“ nachträg-

lich oftmals zu hören, dass Viele noch

nicht ganz sicher waren, wie sie ihre Er-

fahrung einzustufen hatten [6].

Damit scheiden diese Experimen-

te wohl weitgehend aus, wenn es da-

rum geht, die Nacht entspannter zu

verbringen. In kreativer Hinsicht hin-

gegen öfnen sich hier extrem spannen-

de Möglichkeiten. So sieht Richter seine

Komposition als eine Intervention, die

uns aus dem von Zeitdruck und stän-

digem Datenkonsum geprägten Alltag

entführt. [7] Labels wie Slaapwel, deren

Katalog sich voll und ganz auf Musik für

die hypnagoge Phase konzentriert, schafen ganze

Welten aus stillen Tönen. Und die Erforschung der

langen Form führt auch weiterhin zu spannenden

neuen Werken und Events – so beispielsweise „Long

Now“, ein 24-stündiges Minifestival als Tei der Ber-

liner Märzmusik, bei dem eine komplette Nacht

hindurch Konzerte mit betont langsamer und at-

mosphärischer Musik programmiert werden. Span-

nend sind diese Experimente jedoch nicht nur, weil

sie uns dabei helfen, besser zur Ruhe zu kommen.

Sondern auch deswegen, weil sie uns auf die vielfäl-

tigen Zwischenzustände unseres Bewusstseins auf-

merksam machen. „Diese Musik erzeugt eine derma-

ßen intensive Stille, dass das Gehirn dazu stimuliert

wird, Welten zu errichten“, so Rich, „Wir betreten so-

mit eine vollkommen natürliche halluzinogene Um-

gebung, genau wie die des Schlafs. (…) Unser Be-

wusstsein erzeugt ständig die Welt, in der wir leben.

Diese Musik ist konstruktiv – und sie wird zugleich

immer wieder neu konstruiert.“ [8] Wer früh zu Bett

geht, im stillen Kämmerlein schläft und sich aller

Reize bewusst entledigt, mag somit seiner Gesund-

heit etwas Gutes tun. Verpassen tut man dabei aber

eben doch etwas. r

BEATKULTURDigitale Kultur: Durchschlafen

8 Beat 06 | 2018

Navigator: Best of Beat # 150Der rote Faden: Mehr Bäm-Bäm!Seit über zwölf Jahren begeistert Beat seine Leser nicht nur durch praxisnahe, musikalische Themen, sondern vor allem durch

die enge Verzahnung redaktioneller Inhalte. Von Beginn an geht es bei Beat um das Machen, um das strukturierte Aufbauen

von Ideen und den roten Faden – im Heft wie in den Tracks. Dieser Navigator zeigt ihnen die Highlights dieser Ausgabe und

erlaubt den Blick aufs große Ganze.

Test: Moog DFAMSynths von Moog werden gerne zur Erzeugung analoger Drum- und Percussion-Sounds genutzt. Mit

schnellen Hüllkurven, Filter-Oszillation und nicht zuletzt dem bassbetonten Grundklang bieten sie

hierfür die besten Voraussetzungen. Mit dem DFAM hat Moog einen semimodularen monophonen

Analog-Synthesizer im Programm, dessen Klangerzeugung speziell für dieses Aufgabengebiet opti-

miert wurde. Seite 76

Studio Insights: Dave ClarkeIn den frühen 90ern war er unter dem Pseudonym „Hardcore“ beim legendären belgischen

Techno-Rave-Label R&S Records unter Vertrag. Richtig in Gang kam Dave Clarkes Karriere

jedoch erst 1994 mit der Techno-Trilogie „Red“. Nach fast 30 Jahren im Geschäft und 14

Jahren ohne Studioalbum kehrt der DJ/Produzent nun zurück. Beat sprach mit ihm über

Vergangenheit und Zukunft Seite 51

Gratis auf DVD: Thorn Solo„Es lässt sich schwer anders ausdrücken: Thorn ist eine Wucht! Knatternde Sequenzen, wuchtige

Bässe, perlende Arpeggios, sanfte Pads … die Klangerzeugung ist schier unerschöplich, die

Modulationen laden zum Basteln ein und die Efekte sind weitaus mehr als nur Beiwerk.“ So

urteilte die Beat-Redaktion über „Thorn“. Die Solo-Version steht dem kaum nach und liefert

Inspiration pur. In Windeseile sind neue, tolle Sounds jedweder Richtung erstellt, kurz: Klingt

wie NI Massive auf Steroiden. Seite 38

Porträt: Yair EtzionyYair Etziony hat eine bewegte Geschichte hinter sich. In seiner Heimat, dem sonnigen Tel Aviv, war er

ein gefragter DJ und Musiker und hat erfolgreich Events im Bereich der elektronischen Musik veran-

staltet. Doch er strebte nach Veränderung und zog „ins kalte“ Berlin. Wir trafen ihn zu einem Gespräch

über seinen Werdegang, Technik und Berlin in seinem Studio in Neukölln. Seite 30

Digitale Kultur: DurchschlafenDie Weltgesundheitsorganisation hat dem Schlafmangel den Kampf angesagt. Denn zu wenig

Schlaf macht uns unausgeglichen und krank. Der Musik soll dabei eine entscheidende Rolle

zukommen. Die wissenschaftliche Sichtweise ist dabei allerdings nur ein Aspekt – immer mehr

Musiker entdecken das Reich der Träume als Nährboden für eine neue Musik. Seite 36

INBEATNavigator

Page 9: THORN SOLO VOLLVERSION VOCALS MOOG DFAM · dark side of moog* 1,75 gb leads & drum-sounds mehr bäm bäm: 1,7 gb samples & loops für ambient, trap & techno analoger auf steroiden
Page 10: THORN SOLO VOLLVERSION VOCALS MOOG DFAM · dark side of moog* 1,75 gb leads & drum-sounds mehr bäm bäm: 1,7 gb samples & loops für ambient, trap & techno analoger auf steroiden

10 Beat 06 | 2018

Magazinvon Kai Chonishvili

Fakten | Meinung | News | Produkte

NI sounds.comFür seine diversen Player hat Native Instruments schon jeher zahlreiche Sounds-Packs als

Download angeboten. Nun launcht das Berliner Unternehmen mit sounds.com seine Samp-

le-Cloud, die während der Beta-Phase jedoch ausschließlich Kunden in den USA ofensteht. Wer

sich gerne mal auf die Suche nach neuen Klängen begibt und sich inspirieren lassen möchte,

indet auf sounds.com eine Auswahl von etwa 500.000 Sounds. Wer mag, kann sie auch direkt in

seinen Produktionen verwenden. Alle angebotenen Samples, Loops und Pack-Inhalte verstehen

sich als lizenzfreies Material. Vorwiegend beinden sich Inhalte aus den NI Maschine Expansi-

ons in der Datenbank. Darüber hinaus arbeiten über 200 Entwickler daran, exklusives Audiofut-

ter zu produzieren. Darunter beinden sich Namen wie he Loop, Symphonic Distribution so-

wie MVP Loops. Die Stilrichtungen beginnen bei Americana und enden bei Techno/Minimal.

Selbst Kategorien wie Ensemble und Cinematic inden ihren Platz.

www.sounds.com

Steinbergs Interfaces mit „Rupert Neve Inside“Das Steinberg UR-RT2 Audiointerface verfügt über vier Eingänge und zwei Aus-

gänge, während das große UR-RT4 sechs Eingänge und vier Ausgänge bereithält.

Beide Interfaces bieten USB 2.0- und MIDI-Verbindungen, diverse Eingangs-

und Ausgangsoptionen für Laptop und iPad sowie DSP-gestützte Efekte für la-

tenzfreies Monitoring. ADAT-Anschlüsse sind leider nicht vorhanden. Zusam-

men mit Yamahas D-PRE Mikrofonvorverstärkern und den Transformatoren

von Rupert Neve Designs sollen die UR-RT-Interfaces einen beeindruckenden

Sound mit reichen Obertönen liefern, der mit der enthaltenen Software Cuba-

se AI aufgenommen werden kann.

Der Name Rupert Neve ist ein Synonym für höchste analoge Audioqualität. Der

Transformatorschaltkreis, der im UR-RT zum Einsatz kommt, wurde speziell für

Audiointerfaces entwickelt und sollen dem Signal einen angenehmen Hauch

natürlicher Kompression und Sättigung verleihen.

www.steinberg.de

Kijimi: polyphoner Synthesizer aufgetauchtDer Kijimi Synthesizer von Black Corporation ist vom RSF Polykobol inspiriert

und erlaubt das Spielen von acht Stimmen gleichzeitig. Bislang sind noch keine

oiziellen Details preisgegeben, doch die Bilder sprechen bereits Bände: Zwei

VCOs mit stufenlos regelbaren Wellenform werden von einem Sub-Oszillator

unterstützt und lassen sich zudem synchronisieren. Das resonanzfähige TFilter

kann durch zahlreiche Quellen moduliert werden – Anschlagstärke, Hüllkurve,

Aftertouch etc. Zwei Hüllkurven und zwei LFOs dienen der gezielten Beeinlus-

sung von Oszillator-Frequenz, Lautstärke, Filterfrequenz und mehr. Eine große

Modulationsmatrix scheint dem Nerd viel Freiheiten zu bieten. Diese Features

klingen nach einem vielseitigen Synthesizer für kraftvolle Analog-Leads, mehr-

stimmige Pads, Chords, Efektsounds und mehr.

www.instagram.com/blackcorporation_jp/