Ticker Karanovic trifft FCL- Fringer Kobra · Dienstag, 7. Juli 2015 Sport 19 Von Stefan Kreis I n...

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19 Dienstag, 7. Juli 2015 Sport Von Stefan Kreis I n Österreich nen- nen sie ihn «eine Strafraum-Kobra vom alten Schlag.» 175 Tore in 342 Spie- len, noch Fragen? Der Mann trifft in jedem zweiten Spiel und er- innert an den Schwei- zer Rekordtorschüt- zen Alex Frei. «Ein überragender Stür- mer», sagt Janko. Beim FCB muss er aber vor allem in die grossen Fussstapfen von Marco Streller treten. Da- bei hätte er auch an den Ort wechseln können, wo er auf- gewachsen ist. «Auch Austria Wien hatte grosses Interesse, doch im Hinblick auf die EM 2016 wollte ich auf einem höchstmöglichen Level spie- len. Und da die Austria inter- national nicht vertreten ist und der FC Basel um die Champions League spielt und ein Top-Klub ist, fiel mir die Entscheidung leicht.» Nati-Coach Koller hielt an ihm fest – Janko dankte In Basel will sich Janko den letzten Schliff für die EM ho- len, Österreich ist so gut wie qualifiziert. Dank Marc Janko, der sowohl gegen Russland, als auch gegen Schweden die entschei- denden Treffer erzielte. Und dank dem Schweizer Coach Marcel Koller, der immer am Stürmer festgehalten hat. Der neue Turm im Basel-Sturm: «Ich bin Marcel Koller sehr dankbar, er ist extrem wichtig für mich! Als ich bei meinem Klub nicht mehr zur Stammelf gehörte, hat er trotzdem im- mer zu mir gehalten und ge- sagt: ‹Marc, ich brauche dich!› Er hat ein Risiko auf sich ge- nommen, denn wenn ich nicht gut gespielt hätte, wäre das auf ihn zurückgefallen.» Janko tat das, was er immer tut: Er antwortete mit Toren. Der 1,96-m-Hüne bringt al- les mit, was es vor dem gegne- rischen Gehäuse braucht. «Meine grössten Stärken lie- gen in der Box, im Strafraum. Und dass ich ab und zu auch aus einer Halbchance ein Tor mache. Ich probiere einfach Räume zu schaffen und Situa- tionen schnell zu erkennen», sagt Janko. Seine sportlichen Garde- masse verdankt er seinen El- tern. Sein Vater Herbert war ös- terreichischer Meister im Hoch- sprung, seine Mutter Eva hält noch heute den öster- reichischen Speerwurfrekord und nahm an den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko teil. Mutter Janko ist eine Speerwurf- Legende, der Vater Hoch- springer. Klar, dass der Sohn gute Gene hat. Karanovic trifft FCL- Fringer Bern Renato Steffen (23) be- kennt sich zu YB! «Ich werde diese Saison ganz sicher bei YB bleiben», sagte der schnelle Aussenläufer ge- genüber der «Berner Zeitung». In den letzten Wochen geisterten immer wieder Gerüchte über einen Wechsel ins Ausland herum. Bre- men und Red Bull Salzburg wurden gehandelt. Biel – Der FC Biel hat einen neuen Goalie verpflichtet: Jérémy Frick (22), zuletzt stand er bei Servette zwischen den Pfosten, hat für zwei Jahre mit Option unter- schrieben. Luzern – Landet Goran Karanovic (27, Bild) in Luzern? Sportchef Rolf Fringer soll sich bereits mit dem letztjährigen Knipser des FC St. Gallen getroffen haben. Madrid – Jubelt Cristiano Ronal- do (30) bald nicht mehr für Real Madrid? Wie «France Football» be- richtet, hat sich Real-Boss Florenti- no Perez am Samstag in Katar mit den Verantwortlichen von Paris Saint-Germain getroffen, um über einen Verkauf des Superstars zu dis- kutieren. Die Zeitung schreibt von einem «Mega-Angebot» des Ligue- 1-Meisters. Sollte es wirklich so kom- men, dürfte Ronaldo (Noch-)Real- Kumpel Gareth Bale als teuersten Spieler der Geschichte ablösen. GC – Bosniens U-21-Internationaler Semir Music (20) ist ab heute bei GC für eine Woche im Probetraining. Der Linksfuss kann als Verteidiger und im Mittelfeld eingesetzt werden. Juventus – Die alte Dame verlän- gert mit Massimiliano Allegri. Nach dem Double und dem Errei- chen des Champions-League-Finals unterschreibt er bis 2017. Jahres- lohn: 3,5 Mio. Franken. Istanbul – Fener- bahce Istanbul holt den Portugiesen Nani (28) für rund 6 Millionen Franken von Man- chester United. Transfer Ticker Hope Solo Hier knutscht sie ihren Bad Boy VANCOUVER – Der 5:2-Sieg gegen Japan ist der erste WM- Titel für Hope Solo (33). Die Skandalnudel im Tor der Amerika- nerinnen feiert knutschend mit Footballspieler Jerramy Stevens. Zur Abwechslung mal positive Schlagzeilen über das Ehepaar. Vor einem Jahr sass Solo noch wegen häuslicher Gewalt im Knast. Sie soll alkoholisiert ihre Schwester und deren 17-jährigen Sohn verprügelt haben. Im Januar wurde das Verfahren gegen sie eingestellt. Doch im selben Monat warf der US-Fussballverband Solo für einen Monat aus dem Team, weil sie ihrem alkoholisierten Ehemann die Schlüssel für ein Auto des Verbandes überliess. Stevens musste einen Monat ins Gefängnis. Bald holt die Realität die frischgebacke- ne Weltmeisterin ein: Am 13. Juli will die Staatsanwaltschaft das Verfahren wegen häuslicher Gewalt wieder aufrollen. D ie Aktion sorgte im Feb- ruar für mächtig Wirbel! In St. Gallen verkleidete sich ein FCL-Fan als Jude, mar- schierte auf dem Fanmarsch vor der Meute, ein anderer Fan schlug ihn mit einem Stock. Die Meute skandierte: «Und sie wer- den fallen, die Juden von St. Gallen.» (BLICK berichtete). Jetzt ist klar: Die Aktion bleibt ungestraft! Die Polizei hatte nach dem Vorfall ermittelt. Der maskierte Fan und zwei Fans, die am Sprechchor beteiligt waren, konnten identifiziert werden. «In Fankreisen aller Vereine gel- ten St. Galler als Juden», erklär- te der verkleidete Fan danach. Die Verkleidung hätte keines- wegs gegen die jüdische Glau- bensrichtung, sondern gegen das Klischee zielen sollen. Die Staatsanwaltschaft St. Gallen sieht es offenbar gleich. Auch wenn die Aktion verletzend wirken musste, sei die Grenze zur Strafbarkeit nicht überschritten worden. Die Ras- sismus-Strafnorm sei nicht ver- letzt worden. Es wird kein Ver- fahren eröffnet. Die drei identi- fizierten Fans müssen nur die Kosten der Polizei-Ermittlungen bezahlen. 300 Franken. Was hält die jüdische Ge- meinde davon? Jonathan Kreut- ner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes: «Wir neh- men den juristischen Entscheid zur Kenntnis. Nur aber weil kein Verfahren eröffnet wird, heisst das nicht, dass der Fall jetzt zur Seite gelegt werden soll.» Er fordert: «Entscheidend ist, was die Klubs daraus gelernt haben und was sie unterneh- men, um so etwas in Zukunft zu verhindern.» Sandro Inguscio USA sind Weltmeisterinnen! Kein Rassismus: Als Jude verkleidet marschierte der FCL-Fan in St. Gallen vor der Meute her und provozierte. Diese Provokation bleibt ungestraft FCL-Fans verhöhnten Juden Die Strafraum- Kobra FCB-Neuzugang Marc Janko In Basel will sich der Ösi-Bomber den Feinschliff für die EM holen. Foto: AFP Fotos: AP, freshfocus, www.fcl.fan-fotos.ch Küsse statt Knast: Hope Solo feiert mit Ehemann Jerramy Stevens. FCB statt in die Heimat: Marc Janko zog Basel der Wiener Austria vor. Eva Janko hält mit 61,80 m den österreichischen Rekord im Speerwurf. « Ich mache ab und zu auch aus einer Halbchance ein Tor» Marc Janko

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19Dienstag, 7. Juli 2015 Sport

Von Stefan Kreis

I n Österreich nen-nen sie ihn «eine Strafraum-Kobra

vom alten Schlag.» 175 Tore in 342 Spie-len, noch Fragen? Der Mann trifft in jedem zweiten Spiel und er-innert an den Schwei-zer Rekordtorschüt-zen Alex Frei. «Ein überragender Stür-mer», sagt Janko.

Beim FCB muss er aber vor allem in die grossen Fussstapfen von Marco Streller treten. Da-bei hätte er auch an den Ort wechseln können, wo er auf-gewachsen ist. «Auch Austria Wien hatte grosses Interesse, doch im Hinblick auf die EM 2016 wollte ich auf einem höchstmöglichen Level spie-len. Und da die Austria inter-national nicht vertreten ist und der FC Basel um die Champions League spielt und ein Top-Klub ist, fiel mir die Entscheidung leicht.»

Nati-Coach Koller hielt an ihm fest – Janko dankte

In Basel will sich Janko den letzten Schliff für die EM ho-len, Österreich ist so gut wie qualifiziert. Dank Marc Janko, der sowohl gegen Russland, als auch

gegen Schweden die entschei-denden Treffer erzielte. Und dank dem Schweizer Coach Marcel Koller, der immer am Stürmer festgehalten hat. Der neue Turm im Basel-Sturm: «Ich bin Marcel Koller sehr dankbar, er ist extrem wichtig für mich! Als ich bei meinem Klub nicht mehr zur Stammelf gehörte, hat er trotzdem im-mer zu mir gehalten und ge-sagt: ‹Marc, ich brauche dich!› Er hat ein Risiko auf sich ge-nommen, denn wenn ich nicht gut gespielt hätte, wäre das auf ihn zurückgefallen.»

Janko tat das, was er immer tut: Er antwortete mit Toren.

Der 1,96-m-Hüne bringt al-les mit, was es vor dem gegne-

rischen Gehäuse braucht. «Meine grössten Stärken lie-gen in der Box, im Strafraum. Und dass ich ab und zu auch aus einer Halbchance ein Tor mache. Ich probiere einfach Räume zu schaffen und Situa-tionen schnell zu erkennen», sagt Janko.

Seine sportlichen Garde-masse verdankt er seinen El-tern. Sein Vater Herbert war ös-terreichischer Meister im Hoch-sprung, seine Mutter Eva hält noch heute den öster-reichischen Speerwurfrekord und nahm an den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko teil.

Mutter Janko ist eine Speerwurf-Legende, der Vater Hoch-springer. Klar, dass der Sohn gute Gene hat.

Karanovic trifft FCL- FringerBern – Renato Steffen (23) be-kennt sich zu YB! «Ich werde diese Saison ganz sicher bei YB bleiben», sagte der schnelle Aussenläufer ge-genüber der «Berner Zeitung». In den letzten Wochen geisterten immer wieder Gerüchte über einen Wechsel ins Ausland herum. Bre-men und Red Bull Salzburg wurden gehandelt.

Biel – Der FC Biel hat einen neuen Goalie verpflichtet: Jérémy Frick (22), zuletzt stand er bei Servette zwischen den Pfosten, hat für zwei Jahre mit Option unter-schrieben.

Luzern – Landet Goran Karanovic (27, Bild) in Luzern? Sportchef Rolf Fringer soll sich bereits mit

dem letztjährigen Knipser des FC St. Gallen getroffen haben.

Madrid – Jubelt Cristiano Ronal-do (30) bald nicht mehr für Real Madrid? Wie «France Football» be-richtet, hat sich Real-Boss Florenti-no Perez am Samstag in Katar mit den Verantwortlichen von Paris Saint-Germain getroffen, um über einen Verkauf des Superstars zu dis-kutieren. Die Zeitung schreibt von einem «Mega-Angebot» des Ligue-1-Meisters. Sollte es wirklich so kom-men, dürfte Ronaldo (Noch-)Real-Kumpel Gareth Bale als teuersten Spieler der Geschichte ablösen.

GC – Bosniens U-21-Internationaler Semir Music (20) ist ab heute bei GC für eine Woche im Probetraining. Der Linksfuss kann als Verteidiger und im Mittelfeld eingesetzt werden.

Juventus – Die alte Dame verlän-gert mit Massimiliano Allegri. Nach dem Double und dem Errei-chen des Champions-League-Finals unterschreibt er bis 2017. Jahres-

lohn: 3,5 Mio. Franken.

Istanbul – Fener-bahce Istanbul holt den Portugiesen Nani (28) für rund 6 Millionen Franken von Man-

chester United.

TransferTicker

Hope Solo Hier knutscht sie ihren Bad BoyVANCOUVER – Der 5:2-Sieg gegen Japan ist der erste WM- Titel für Hope Solo (33). Die Skandalnudel im Tor der Amerika-nerinnen feiert knutschend mit Footballspieler Jerramy Stevens. Zur Abwechslung mal positive Schlagzeilen über das Ehepaar. Vor einem Jahr sass Solo noch wegen häuslicher Gewalt im Knast. Sie soll alkoholisiert ihre Schwester und deren 17-jährigen Sohn verprügelt haben. Im Januar wurde das Verfahren gegen sie eingestellt. Doch im selben Monat warf der US-Fussballverband Solo für einen Monat aus dem Team, weil sie ihrem alkoholisierten Ehemann die Schlüssel für ein Auto des Verbandes überliess. Stevens musste einen Monat ins Gefängnis. Bald holt die Realität die frischgebacke-ne Weltmeisterin ein: Am 13. Juli will die Staatsanwaltschaft das Verfahren wegen häuslicher Gewalt wieder aufrollen.

D ie Aktion sorgte im Feb-ruar für mächtig Wirbel! In St. Gallen verkleidete

sich ein FCL-Fan als Jude, mar-schierte auf dem Fanmarsch vor der Meute, ein anderer Fan schlug ihn mit einem Stock. Die Meute skandierte: «Und sie wer-den fallen, die Juden von St. Gallen.» (BLICK berichtete).

Jetzt ist klar: Die Aktion bleibt ungestraft!

Die Polizei hatte nach dem Vorfall ermittelt. Der maskierte Fan und zwei Fans, die am Sprechchor beteiligt waren, konnten identifiziert werden.

«In Fankreisen aller Vereine gel-ten St. Galler als Juden», erklär-te der verkleidete Fan danach. Die Verkleidung hätte keines-wegs gegen die jüdische Glau-bensrichtung, sondern gegen das Klischee zielen sollen.

Die Staatsanwaltschaft St. Gallen sieht es offenbar gleich. Auch wenn die Aktion verletzend wirken musste, sei die Grenze zur Strafbarkeit nicht überschritten worden. Die Ras-sismus-Strafnorm sei nicht ver-letzt worden. Es wird kein Ver-fahren eröffnet. Die drei identi-fizierten Fans müssen nur die

Kosten der Polizei-Ermittlungen bezahlen. 300 Franken.

Was hält die jüdische Ge-meinde davon? Jonathan Kreut-ner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes: «Wir neh-men den juristischen Entscheid zur Kenntnis. Nur aber weil kein Verfahren eröffnet wird, heisst das nicht, dass der Fall jetzt zur Seite gelegt werden soll.»

Er fordert: «Entscheidend ist, was die Klubs daraus gelernt haben und was sie unterneh-men, um so etwas in Zukunft zu verhindern.» Sandro Inguscio

USA sind Weltmeisterinnen!

Kein Rassismus: Als Judeverkleidet marschierte der

FCL-Fan in St. Gallen vor der Meute her und provozierte.

Diese Provokation bleibt ungestraftFCL-Fans verhöhnten Juden

Die Strafraum- Kobra

FCB-Neuzugang Marc Janko

In Basel will sich der Ösi-Bomber

den Feinschliff für die EM holen.

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: AFP

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Küsse statt Knast: Hope Solo feiert

mit EhemannJerramy Stevens.

FCB statt in die Heimat: Marc Jankozog Basel der Wiener Austria vor.

Eva Janko hält mit 61,80 m den

österreichischen Rekord im

Speerwurf.

«Ich mache

ab und zu auch aus einer Halbchance ein Tor»Marc Janko