Tiere und Mischwesen Jeden Monat Neues auf  · 2020-06-22 · Cahn’s Quarterly 4/2013 6 CQ Tiere...

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Cahn’s Quarterly 4/2013 6 CQ Tiere und Mischwesen Jeden Monat Neues auf www.cahn.ch AMULETT IN GESTALT EINES DOPPELFISCHES. L. 6,1 cm. Marmor. Oval geformter, zu einem Doppelfisch ge- stalteter Marmorkiesel. Die Köpfe, Rücken- und Bauch- flossen sind leicht konvex geformt, sorgfältig geglättet und durch scharf konturierte Einziehungen voneinander abgesetzt. Die Mäuler in Form einer gefeilten Rille, Au- gen flach gebohrt. Feine, rötlich-braune Patina. Intakt. Ehem. H.A. Cahn, Basel, 1990er Jahre. Westanatolisch, spätes 4.-3. Jt.v.C. CHF 1’800 AMULETT EINES FROSCHES. L. 4,5 cm. Hellgrüne Fa- yence. Er hockt auf einer rechteckigen Basis, auf vorbei- fliegende Beute wartend. Der Frosch galt den Ägyptern als typisches Regenerationstier. Sie glaubten, dass er aus sich selbst heraus im Schlamm entstünde. Reich bezeugt sind deshalb kleine Amulette in Froschgestalt oder aber grössere Figuren, die man z. T. als Weihegaben in Tem- pel gestiftet hat. Oberfläche stellenweise bestossen. Feine Risse. Ehem. Slg. M. A., Paris. Ägypten, Spätzeit, 600- 300 v.C. CHF 1’100 SCHLANGENSARKOPHAG. L. 5 cm. Bronze. Kleiner, rechteckiger Sarkophag für Schlangenknochen. Auf der Oberseite ist eine mehrfach gewundene Schlange mit ge- ducktem Kopf angebracht. An zwei diagonalen, gegen- überliegenden Ecken befindet sich je eine Öse. An der einen Sarkophagseite eine antike Restaurierung sowie eine kleinflächige moderne Verfüllung. Vorm. Auktion Sotheby’s London, 13. Juni 1921 als Teil des Lots 164. Ehem. Slg. Lord Amherst. Ägypten, Spätzeit, 2. Hälfte 1. Jt.v.C. CHF 2’200 KAUERNDER FROSCH. L. 5 cm. Ton. Er sitzt auf einer fragmentierten, an allen Seiten eng beschnittenen, fla- chen Basis. Der Körper ist naturgetreu plastisch durch- gebildet. Spitzer Kopf mit breitem Maul, darüber die ab- stehenden Kugelaugen. Konturen der Froschhaut durch Längsrillen hervorgehoben. Die Unterseite glatt gehalten. Ehem. Slg. Leo Mildenberg. Griechisch, 4.-3. Jh.v.C. CHF 650 FRAGMENT EINER GRABINSCHRIFT. H. 19 cm. Kalk- stein. Das kleine Fragment war Teil einer Grabinschrift, die in mehreren senkrechten Kolumnen ausgeführt war. Die Hieroglyphen sind in versenktem Relief gearbeitet und mit blauer Farbe ausgemalt, von der noch deutlich Reste erkennbar sind. Erhalten sind von oben nach unten die Hieroglyphen «Haarlocke», «Szepter», «Hügel», «Ei- dechse» und «Brot», die keine Lesung mehr ermöglichen. Vorm. Belgische Privatslg. Danach Mr. M. Ehem. Slg. M. M., Paris. Ägyptisch, Spätzeit, Mitte 1. Jt.v.C. CHF 4800 STEMPELSIEGEL MIT ZEBU-BULLEN. H. 5 cm. L. 5 cm. Steatit. Die quadratische Platte zeigt in vertieftem Relief einen nach links gewandten Zebu-Bullen mit markan- ter Wamme. Am rechten oberen Bildrand verläuft eine Inschrift, bestehend aus vier Zeichen der bislang nicht sicher entschlüsselten Indus-Schrift. Rückseite mit Öse zum Tragen des Siegels. Naturfarbener Glanzfirnis, teil- weise abgeblättert. Öse leicht bestossen. Ehem. Kunst- markt England. Indus-Kultur, ca. 2300-1750 v.C. CHF 3’800 SCHMINKGEFÄSS IN FORM EINES VOGELS. L. 5,6 cm. Achat. Der Körper des Vogels ist zu einer längsovalen Schale mit breitem Rand gestaltet. Augen, Schnabel und Flügel sind durch feine Gravuren markiert. Schnabel- spitze leicht gebogen. Kopf angesetzt. Ehem. Kunstmarkt England. Levante, 7.-6. Jh.v.C. CHF 4’600 AMULETT EINER THRONENDEN SACHMET. H. 5 cm. Hellblaue Fayence, Details in dunkler Glasur. Die lö- wenköpfige Göttin sitzt auf einem Thron mit niedriger Rückenlehne. Die Thronseiten sind in durchbrochener Technik gearbeitet und mit der Figur des Nehebkau, eines schlangengestaltigen Schutzgottes, und einem Bogen verziert. Wie üblich ist die Göttin in ein enges Gewand gehüllt. Detailliert sind das Löwengesicht und die Mähne wiedergegeben. In ihrer Rechten hält sie ein Naos-Sistrum. Linker Arm fehlt. Leichte Bestossung an Thronlehne und Basis. Ehem. Slg. F. Schwarz, Kanton Zürich. Ägyptisch, Spätzeit, 26.-30. Dynastie, 500-300 v.C. CHF 3’600

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Cahn’s Quarterly 4/2013

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Tiere und Mischwesen Jeden Monat Neues aufwww.cahn.ch

AMULETT IN GESTALT EINES DOPPELFISCHES. L. 6,1 cm. Marmor. Oval geformter, zu einem Doppelfisch ge-stalteter Marmorkiesel. Die Köpfe, Rücken- und Bauch-flossen sind leicht konvex geformt, sorgfältig geglättet und durch scharf konturierte Einziehungen voneinander abgesetzt. Die Mäuler in Form einer gefeilten Rille, Au-gen flach gebohrt. Feine, rötlich-braune Patina. Intakt. Ehem. H.A. Cahn, Basel, 1990er Jahre. Westanatolisch, spätes 4.-3. Jt.v.C. CHF 1’800

AMULETT EINES FROSCHES. L. 4,5 cm. Hellgrüne Fa-yence. Er hockt auf einer rechteckigen Basis, auf vorbei-fliegende Beute wartend. Der Frosch galt den Ägyptern als typisches Regenerationstier. Sie glaubten, dass er aus sich selbst heraus im Schlamm entstünde. Reich bezeugt sind deshalb kleine Amulette in Froschgestalt oder aber grössere Figuren, die man z. T. als Weihegaben in Tem-pel gestiftet hat. Oberfläche stellenweise bestossen. Feine Risse. Ehem. Slg. M. A., Paris. Ägypten, Spätzeit, 600-300 v.C. CHF 1’100

SCHLANGENSARKOPHAG. L. 5 cm. Bronze. Kleiner, rechteckiger Sarkophag für Schlangenknochen. Auf der Oberseite ist eine mehrfach gewundene Schlange mit ge-ducktem Kopf angebracht. An zwei diagonalen, gegen-überliegenden Ecken befindet sich je eine Öse. An der einen Sarkophagseite eine antike Restaurierung sowie eine kleinflächige moderne Verfüllung. Vorm. Auktion Sotheby’s London, 13. Juni 1921 als Teil des Lots 164. Ehem. Slg. Lord Amherst. Ägypten, Spätzeit, 2. Hälfte 1. Jt.v.C. CHF 2’200

KAUERNDER FROSCH. L. 5 cm. Ton. Er sitzt auf einer fragmentierten, an allen Seiten eng beschnittenen, fla-chen Basis. Der Körper ist naturgetreu plastisch durch-gebildet. Spitzer Kopf mit breitem Maul, darüber die ab-stehenden Kugelaugen. Konturen der Froschhaut durch Längsrillen hervorgehoben. Die Unterseite glatt gehalten. Ehem. Slg. Leo Mildenberg. Griechisch, 4.-3. Jh.v.C. CHF 650

FRAGMENT EINER GRABINSCHRIFT. H. 19 cm. Kalk-stein. Das kleine Fragment war Teil einer Grabinschrift, die in mehreren senkrechten Kolumnen ausgeführt war. Die Hieroglyphen sind in versenktem Relief gearbeitet und mit blauer Farbe ausgemalt, von der noch deutlich Reste erkennbar sind. Erhalten sind von oben nach unten die Hieroglyphen «Haarlocke», «Szepter», «Hügel», «Ei-dechse» und «Brot», die keine Lesung mehr ermöglichen. Vorm. Belgische Privatslg. Danach Mr. M. Ehem. Slg. M. M., Paris. Ägyptisch, Spätzeit, Mitte 1. Jt.v.C. CHF 4’800

STEMPELSIEGEL MIT ZEBU-BULLEN. H. 5 cm. L. 5 cm. Steatit. Die quadratische Platte zeigt in vertieftem Relief einen nach links gewandten Zebu-Bullen mit markan-ter Wamme. Am rechten oberen Bildrand verläuft eine Inschrift, bestehend aus vier Zeichen der bislang nicht sicher entschlüsselten Indus-Schrift. Rückseite mit Öse zum Tragen des Siegels. Naturfarbener Glanzfirnis, teil-weise abgeblättert. Öse leicht bestossen. Ehem. Kunst-markt England. Indus-Kultur, ca. 2300-1750 v.C. CHF 3’800

SCHMINKGEFÄSS IN FORM EINES VOGELS. L. 5,6 cm. Achat. Der Körper des Vogels ist zu einer längsovalen Schale mit breitem Rand gestaltet. Augen, Schnabel und Flügel sind durch feine Gravuren markiert. Schnabel-spitze leicht gebogen. Kopf angesetzt. Ehem. Kunstmarkt England. Levante, 7.-6. Jh.v.C. CHF 4’600

AMULETT EINER THRONENDEN SACHMET. H. 5 cm. Hellblaue Fayence, Details in dunkler Glasur. Die lö-wenköpfige Göttin sitzt auf einem Thron mit niedriger Rückenlehne. Die Thronseiten sind in durchbrochener Technik gearbeitet und mit der Figur des Nehebkau, eines schlangengestaltigen Schutzgottes, und einem Bogen verziert. Wie üblich ist die Göttin in ein enges Gewand gehüllt. Detailliert sind das Löwengesicht und die Mähne wiedergegeben. In ihrer Rechten hält sie ein Naos-Sistrum. Linker Arm fehlt. Leichte Bestossung an

Thronlehne und Basis. Ehem. Slg. F. Schwarz, Kanton Zürich. Ägyptisch, Spätzeit, 26.-30. Dynastie, 500-300 v.C. CHF 3’600

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MATRITZE MIT LÖWENRELIEF. H. 10,4 cm. Feiner hel-ler Ton. Nach links schreitender Löwe, den Kopf brül-lend vorgestreckt. Mächtige Kopf- und Schultermähne. Schweif drohend erhoben. Leicht bestossen. Von einem Positivmodell (Patrize) abgeformt. Ehem. französischer Kunstmarkt, 2003. Neuassyrisch, 7. Jh.v.C. CHF 7’800

APPLIK IN GESTALT EINES PANTHERS MIT WIDDER ALS BEUTETIER. L. 9,1 cm. Bronzeblech, à-jour gearbeitet. Unter dem weitaufgerissenen Panthermaul der nach hinten überstreckte Kopf und das gedrehte Gehörn des Widders. Prächtige, plastische Darstellung des Panthers; Gelenke und Körperrundungen mit gravierter Schraffur und Rauten-mustern abgesetzt. Langer, eingedrehter Schwanz als Abschluss. Die Rückseite konkav gewölbt. Intakt. Ehem. franzö-sische Privatslg. Ordos, 4.-3. Jh.v.C. CHF 5’500

LIEGENDER PANTHER. L. 3,1 cm. Bronze, Vollguss. Er wendet den Kopf mit aufgerissenem Maul dem Betrach-ter zu; seinen Hals ziert ein Band. Der Körper ruht auf angezogenen Hinterläufen; die Vorderbeine sind ausge-streckt. Kleine Kreispunzungen als Fellangabe; der ge-ringelte Schwanz ist am Hinterteil angelegt. Unter dem Bauch eine Befestigungsöse. Griffapplik oder Deckelver-zierung. Intakt. Ehem. H.A. Cahn, Basel, 1990er Jahre. Parthisch, 2.-3. Jh.n.C. CHF 480

STANDARTE. H. 14,8 cm. Bronze. Die Standarte besteht aus zwei stilisierten, antithetisch angeordneten Capriden, die an den Vorderbeinen, in der Taille und an den Füssen über einen Ring miteinander verbunden sind; zwischen unterem und mittlerem Ring ist der Rest eines röhrenför-migen Elementes erhalten, durch das die Standarte auf einem Ständer oder an einer Stange fixiert werden konn-te. Ehem. Privatslg. Frau S., Deutschland, 1963. Luristan, 1. Viertel 1. Jt.v.C. CHF 5’800

STATUETTE EINER AUSSERGEWÖNLICH GROSSEN MAUS. L. 23,5 cm. Holz, stuckiert und grau bemalt. Figur einer Spitzmaus, die auf einem rechteckigen Kästchen montiert war, das als Sarg diente. Darauf weisen die beiden Zapfenlö-cher auf der Unterseite des Tieres hin. Die Maus ist gross und massig wiedergegeben, ihre Gestalt aber nur soweit sti-lisiert, dass man sie noch eindeutig als Spitzmaus identifizieren kann. Charakteristisch sind ihre rüsselartige Schnauze und der lange Schwanz. Ohren ergänzt. Eine kleine Stelle an der Oberfläche retuschiert. Vorm. Slg. Dr. Ulrich Müller, Zürich, Schweiz; erworben 1968-1978. Handgeschriebene Sammlungsnummer auf Unterseite. Ägypten, Ptolemäisch, 3.-1. Jh.v.C. CHF 5’600

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VOTIVSTATUETTE EINER ZIEGE. L. 5,9 cm. Bronze. Das Tier steht auf einer flachen Basis. Der schlanke Körper ist plastisch naturgetreu durchgebildet. Den Kopf mit stumpfem Maul kennzeichnen hoch erhabene Augen, gebogene Hörner und ein spitzer Geissbart. Leicht an-gewinkelte Hinterbeine; am runden Hinterteil ein kurzer, spitzer Schwanz. Intakt. Ehem. Privatslg. in East Sussex, 1959-1970. An der glatten Unterseite der Hinterbeine al-tes Etikett «GB 9». Westasien, um 1000 v.C. CHF 2’800

CISTAFUSS ALS LÖWENPRANKE MIT SCHWÄNEN. L. 9,2 cm. Bronze. Eckstück einer viereckigen Cista mit Löwen-pranke als Fuss. Auf unterlegtem, jeweils mit Volute abgeschlossenem Akanthusblatt zwei einander zugewandte, lie-gende Schwäne. Sie wenden ihre Köpfe flügelwärts. Der vordere Flügel jeweils aufgerichtet, der hintere an den Körper gelegt. An der Rückseite eine Auflagekante für den Ansatz der Cista-Ecke. Drei Flügelspitzen bestossen. Ehem. Slg. Louis-Gabriel Bellon (1819-1899). Altes Slg.-Etikett «323». Etruskisch, 1. Hälfte 3. Jh.v.C. CHF 2’800

STATUETTE EINES SCHWEINES ODER HUNDES. L. 16,2 cm. Terrakotta. Handgeformter Vierbeiner mit aufgesetz-ten Kugelaugen und grossen, wachsam aufgerichteten Ohren. Langgestreckter, hohler Rumpf mit kielartigem Rückengrat und halb eingedrehtem Stummelschwänz-chen. Reste von rötlicher Bemalung aus stark verdünn-tem Firnis, darüber Musterung in Schwarzbraun: das Rückgrat quer gestreift und von breiten Pinsellinien be-gleitet; für das Deckhaar beidseits ein gepunktetes Feld; am Bauch Querstreifen. Beine angesetzt und teilweise ergänzt. Ehem. Privatslg. H. C. A., Schweiz. Vorm. JDC, Tiere und Mischwesen, Kat. 15 (Basel 2003) Nr. 6. Sub-mykenisch bis Protogeometrisch, 12.-11. Jh.v.C. CHF 1’500

GERÄTESCHMUCK MIT VOGELAPPLIK. H. 6,2 cm. Bron-ze. Gerätearm als Winkelstück, ausgehend von einem Zapfen mit drei dünnen Querbohrungen; als Zwischen-glied eine geschweifte Blüte. Darauf hockt ein Vogel mit linsenförmigem Kopf. Intakt. Vorm. Kunstmarkt London. Ehem. JDC, Tiere und Mischwesen, Kat. 13 ( Basel 2001) Nr. 35. Griechisch, Anfang 7. Jh.v.C. CHF 2’400

GRIFF MIT VOGELAPPLIKEN. H. 5,5 cm. Bronze. Drei stilisierte, filigrane Figuren sind horizontal und verti-kal um einen Bandring angeordnet, darunter ein ecki-ger Steg mit Fixationsloch. Intakt. Ehem. Kunsthandel Schweiz. Griechisch, Geometrisch, 8. Jh.v.C. CHF 900

STATUETTE EINES STIERES. L. 5 cm. Bronze. Hochbei-nige Tierfigur mit kurzem Rumpf, der zusammen mit dem Schwanz oben gratartig zusammengekniffen ist. Kleine steile Hörner über kugeligen Ohren, aufgesetzte scheibenförmige Augen und ein rundes, stumpfes Maul charakterisieren den Kopf. Vollguss. Vorm. Kunstmarkt Schweiz. Ehem. JDC, Tiere und Mischwesen, Kat. 13 (Ba-sel 2001) Nr. 16. Griechisch, Geometrisch, 8. Jh.v.C. CHF 1’200

STATUETTE EINES STIERES. H. 5 cm. Bronze. Flach ge-arbeitete Tierfigur mit gekniffenen Graten für Wamme, Rücken und Bauch. Der schlanke, elegant geschwungene Körper geht in einen massiven Halsbereich über. Klei-ner, hoch aufgerichteter Kopf mit sorgfältig gravierten Augen, gerundetem Maul und kurzen, spitzen Hörnern. Votivfigur oder Applike. Intakt. Ehem. Kunstmarkt Deutschland, 2004. Griechisch, 7. Jh.v.C. CHF 1’200

DECKEL MIT FROSCHAPPLIK. H. 1,3 cm. Bronze. Das zierliche, naturgetreu wiedergegebene Tierchen hockt auf einem runden Gefässdeckel, den Kopf neugierig in die Höhe reckend. Seitlich eine vertikal angebrachte Öse zur Befestigung an einem Behältnis. Intakt. Vorm. Slg. S., Köln, Deutschland, 1960er-1980er Jahre. Römisch, 1.-3. Jh.n.C. CHF 600

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ARYBALLOS IN GESTALT EINES KAUERNDEN HASEN. L. 7,4 cm. Ton, roter Mattfirnis. Der Hase ruht auf sei-nen langen, schematisch angegebenen Pfoten. Maul, Kopf und die langen Ohren bilden einen grossen Bogen bis zum Körperende. Die kreisrunden Augen besonders prononciert; Punktdekor und Liniendekor für Fell und Konturen. Unter den langen Löffeln eine Durchbohrung. Ausgussloch auf der Stirn. Verwendung als Salbölgefäss. Das Loch unter den langen Ohren zur Aufhängung des Gefässes. Zur «Gruppe mit zylindrischem Körper» gehö-rend. Mattfirnis stellenweise abgerieben, kleinere Ver-füllung an der linken Körperseite. Ehem. Hesperia Arts Auction, New York, 27.11.1990, Nr. 103 (als Teil). Mittel-korinthisch, 600-575 v.C. CHF 2’400

SCHMINKGEFÄSS IN FORM EINES SITZENDEN PAVI-ANS. H. 5 cm. Ton, roter Überzug. Der Affe sitzt mit angezogenen Beinen, die Arme über die Knie gelegt. Auf dem Rumpf Spuren von dunkelbraunem Punktdekor. Auf dem Kopf die Gefässöffnung; rückseitig ein Henkel. Abschluss an der Unterseite durch flache Standfläche. Intakt. Ehem. Slg. L. Mildenberg (1913-2001). Römisch, 1. Jh.v.C.-1. Jh.n.C. CHF 1’300

GREIFENPROTOME. H. 14,4 cm. Ton. Der Greif richtet seinen Kopf, der von einem aufgestellten Rückenkamm aus vier Zacken bekrönt wird, aufmerksam geradeaus. Wuchtige Brauen überdecken die kugeligen Augen. Der kräftige, gebogene Schnabel mit markanten Nüstern. Felllappen auf der Brust. Aus vier Fragmenten vollstän-dig zusammengesetzt. Leicht bestossen. Ehem. Privatslg. B. A. W., Basel, Schweiz. Römisch, 2. Jh.v.C.-1. Jh.n.C. CHF 1’800

PANTHERWEIBCHEN. H. 9.3 cm. L. 8,5 cm. Ton. Sie be-wegt sich auf einer Basis nach rechts. Der Kopf leicht nach hinten gezogen; plastisch ausgebildetes Maul; runde, leicht eingetiefte Ohren. Schlanker Körper mit muskulösen Beinen; zwischen den Hinterbeinen liegt der Schwanz. Am Bauch eine Reihe von Zitzen. Rückseite glatt gestrichen. Teil der Vorderbeine und Basis fehlt, rückseitig ein Fragment wieder eingesetzt. Ehem. Slg. Leo Mildenberg (1913-2001), Inv.-Nr. M390. Publ.: A.P. Kozloff - D.G. Mitten - M. Sguaitamatti, More Animals in Ancient Art from the Leo Mildenberg Collection (Mainz 1986) Nr. 144 mit Abb. Ostgriechisch, um 300 v.C. CHF 2’200

EULENSKYPHOS. H. 7 cm. Dm. 9 cm. Ton. Skyphos vom Typ A mit zwei horizontalen Henkeln. Je eine Eule nach rechts zwischen Olivenzweigen. Unterseite tongrundig. Ein Henkel wieder eingefügt. Ehem. deutsche Privatslg. Westgriechisch, Apulisch, spätes 5. Jh.v.C. CHF 2’200

LAMPE MIT STIERKOPF. H. 17 cm. Eisen, geschmiedet. Grosse, schalenförmige Lampe, im vorderen Teil zu einer Tülle als Brennloch eingezogen. Einwärts geschwungener Griff mit stilisierter Stierkopfapplik. Blattartige Schnauze mit Haken, in deren Mitte ein Bohrloch. Am Übergang zum Griff zwei elegant s-förmig aufwärts geschwungene Hörner. Boden der Lampe konkav. Zugehörig eine Kette zur Aufhängung mit sechs Gliedern, durch Haken und Ösen mitein-ander verbunden. Leichte Korrosion der Oberfläche. Intakt. Ehem. Kunstmarkt München, 2008. Skythisch, Nordwest-kaukasus, 1.-2. Jh.n.C. CHF 5’800

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MONUMENTALER KOPF EINES PFERDES. H. 57 cm. Kalkstein. Das Pferd zieht, in majestätischem Ritt begriffen, den Kopf stark an den kräftigen, s-förmig geschwungenen Hals heran. Der Blick ist stolz nach vorn gerichtet. Kopf und Hals in der Gesamtheit kompakt, im Detail plastisch sparsam modelliert. Eine breite Rille setzt den Kopf deutlich vom Hals ab; tiefliegende Augen überdeckt von vorspringenden Stirnbeinen; kreisrunde Bohrungen für die Pupillen und Nüstern. Das stumpfe, vorn etwas gewölbte Maul leicht geöffnet. Lange, sichelförmige, über der Stirn geteilte Stirn-locken rahmen beidseits die Ohransätze. Das Zaumzeug über Stirn und Maul sowie an den Backen gekreuzt und im oberen Teil mit Scheibenschmuck versehen, die grösste Scheibe über der Stirn. Über den Scheitelhaaren entspringt eine dichte Reihe voluminöser, s-förmig geführter Locken als hohe, bis auf den Rücken reichende Mähne. Teil einer monumentalen Statue, möglicherweise einer Reiterstatue. Slg. A. P., Brüssel, erworben zwischen 1967-1969. Römi-scher Osten, 2.-3. Jh.n.C. CHF 88’000

KAUERNDES EICHHÖRNCHEN. L. 3,3 cm. Bronze, Voll-guss. Das putzige Tierchen hockt dicht am Boden, die spitzen Ohren aufmerksam aufgestellt. Sein Kopf ruht auf den ausgestreckten Vorderpfoten. Der buschige Schwanz schlängelt sich bis zum Rücken hoch. Intakt. Ehem. Privatslg. Österreich. Römisch, 1.-3. Jh.n.C. CHF 1’400

RASIERMESSER MIT DELPHINGRIFF. L. 9,4 cm. Bronze. Die schiffchenförmige Klinge aus geschmiedetem Eisen wird von einem Griff aus gegossener Bronze gehalten. Der elegant geschwungene Leib des Delphins endet in einer spatelförmigen, quergestellten Schwanzflosse. Die Körperoberfläche ist mit feinen Punktlinien in Kaltarbeit aufgerauht. Ehem. Kunstmarkt München, 2000. Danach JDC, Tiere und Mischwesen, Kat. 13 (Basel 2001) Nr. 95. Römisch, 1.-2. Jh.n.C. CHF 1’200

RELIEFFRAGMENT MIT DER DARSTELLUNG EINES EBERKOPFES. H. 14 cm. Marmor. Der Eber blickt mit weit geöffnetem Maul nach links. Die ausgeprägte Stirn-wulst, die mächtigen Hauer und das dichte, struppige Fell sind deutliche Merkmale eines ausgewachsenen männlichen Tieres. Vermutlich zu einem Schildzeichen zugehörig. Schnauze bestossen. Ehem. Slg. Jumpertz, Rheinland, vor 1983. Römisch, um 300 n.C. CHF 1’800

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PAAR GÜRTELHAKEN. L. 6 cm. Bronze. Seltene Darstel-lung eines stilisierten Ketos mit eingerolltem Schwanz. Der Körper mit feinen Ritzlinien und Schuppenmuster. Intakt. Ehem. Kunstmarkt Frankreich. Zentralasien, 1. Jt.v.C. CHF 800

STATUETTE EINES PFERDES MIT REITER. H. 26,7 cm. L. 23,5 cm. Terrakotta, polychrom bemalt. Das galoppierende Pferd greift in kraftvoller Bewegung mit seinen Vorderbeinen nach vorne aus, das rechte Hinterbein ist leicht erho-ben. Plastisch durchgebildete Körperformen und der stolz in die Höhe ragende Kopf unterstreichen den dynamischen Eindruck. Die kompakte Brust ist gepaart mit schlankem Leib und eleganter Plastizität der Beine. Scheibenförmiger Schmuck ziert das Zaumzeug. Auf dem Kopf ein Aufsatz, daran angestückt wohl ein weiteres Schmuckelement oder die Mähne. Am gesamten Körper Reste von weisser Engobe; am Zaumzeug blaue, an Maul und Nüstern rosa Farb-spuren. Der Reiter mit phrygischer Mütze, Brustpanzer und Beinschiene; die Beine im Ausfallschritt. Rechtes Bein des Reiters wieder angesetzt, linkes ergänzt; Arme in Ansätzen erhalten; Brustpanzer bestossen. Kopf vermutlich nicht zugehörig. Pferd bis auf separat angestückten Schwanz vollständig erhalten, z. T. bestossen. Reiter wohl nicht zuge-hörig. Ehem. Slg. O. G., Bayern, Deutschland. Westgriechisch, Canosa, 4.-3. Jh.v.C. CHF 6’600

STATUETTE EINES ADLERS AUF EINER SÄULE. H. 12 cm. Bronze. Der Adler sitzt aufrecht auf einem das Säu-lenkapitell bekrönenden Widderkopf. Die Säulenbasis er-hebt sich über einer rechteckigen Standplatte, der Schaft verjüngt sich nach oben hin und ist glatt gearbeitet. Bei dem Kapitell handelt es sich um eine stark stilisierte Va-riante des ionischen Typs. Adler, die auf den Köpfen von Tieren sitzen, besonders auf Widderköpfen, sind mehr-fach für den Kult des Iuppiter Dolichenus belegt. Bei die-ser Bronze handelt es sich daher wohl um eine Votivgabe aus einem Heiligtum dieses Gottes. Säulenschaft stel-lenweise gering bestossen, Schulter des rechten Flügels bestossen. Ehem. Slg. Dr. Franz Curt Fetzer (1900-2000). Römisch, 1.-2. Jh.n.C. CHF 1’600

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ZINNBESCHICHTETER BRONZEAUFSATZ. H. 35,5 cm. Zinnbeschichtete Bronze. Das hochrechteckige Bronzeblech gehörte vermutlich zu einer Serie aus durch Bögen miteinander verbundenen Panelen. Die eingravierte Szene ist sowohl aufgrund der Größe als auch hinsichtlich ihres Inhalts beeindruckend und zeigt eine zentrale Weinrebe mit massivem Stamm und wild verästelten Zweigen, die in grossen Blättern enden und zahlreiche Trauben tragen. An der Basis des knorrigen Baumstammes richtet sich eine kleine, gehörnte Ziege mit gestricheltem Fell auf ihre Hinterbeine, um an das Laubwerk zu gelangen. Die vorgestreckten Vorderbeine werden teilweise durch die Weinrebe verdeckt und sind daher nicht vollständig eingraviert. Die Baumrinde ist an einigen Stellen durch kurze Rillen wiedergegeben. Der Ast ganz rechts ist aufgrund des zinnbeschichteten Hintergrundes ausgeblendet. Weinrebe und Ziege sind hingegen aus Bronze, die ursprünglich wohl von goldenem Farbton war, und nun eine hellgrüne Patina aufweist. Die vertikalen Ränder sind über die gesamte Länge durchlocht, um sie eventuell an einem hölzernen Rahmen anzubringen. Einige größere Löcher entlang der unteren Kante. Zinnbeschichtung leicht berieben. Ehem. Privaslg., London, erworben in den 1980er Jahren. Römisch, 3.-4. Jh.n.C. CHF 18’000

ADLERKOPFARYBALLOS MIT SCHLANGE ALS BEUTE-TIER. L. 8.2 cm. Ton, brauner und roter Mattfirnis. Figu-raler Aryballos als Adlerkopf mit mächtigem Schnabel und Überbiss. Grosse Augen, der Augapfel als Ring mit kreisrunder Pupille. Schmale, rot abgesetzte Mundöff-nung. Aus dem Schnabel windet sich eine Schlange mit blitzender Zunge als Beutetier über den Kopf. Auf der Stirn des Adlers die Gefässmündung. Unter den Augen Wellenband, sonst Punktdekor in braunem und rotem Mattfirnis. Rechte Seite feine Spannungsrisse, sonst in-takt. Ehem. Kunsthandel New York, 1990. An der flachen Rückseite alte Inv.-Nr. „598“. Ostgriechisch, Rhodos (?), 1. Hälfte-Mitte 6. Jh.v.C. CHF 2‘800

KOPF EINES LÖWEN. H. 8.5 cm. Holz, polychrom be-malt. Reizvoll polychrom bemalte, stark stilisierte Lö-wenkopfapplik von einem Möbel. Das Gesicht weiss hervorgehoben; die Konturen schwarz und rot abgesetzt; der Körper braun gehalten. Wenige, feine Risse an der Oberseite; an den Kanten der Unterseite einige Absplitte-rungen. Zur Fixation an der Unterseite eine rechteckige Eintiefung mit rundem Loch. Ehem. Slg. Jürg Marquard, Herrliberg, Schweiz. Ägyptisch, ptolemäische oder römi-sche Zeit, 2.-1. Jh.v.C. CHF 1‘800

PFERDEPAAR. L. 8.6 cm. Bronze. Zwei antithetisch an-geordnete Pferdekopfappliken an einem langen, tüllenar-tigen Zwischenstück mit halbkreisförmigem Querschnitt und rillenförmigem Abschluss. Schmale Schnauzen; die Augen weich erhaben; kleine, gebogene Ohren. Über der Stirn entspringt die Mähne im Bogen als scharfer Grat bis zum Halsende. Dort abgesetzter, schmaler Übergang zur Tülle. Ein Tüllenende partiell abgebrochen; rech-ter Pferdekopf wieder angesetzt. Teil eines Zaumzeugs. Ehem. Kunstmarkt, London. Griechisch, Lakonisch, 7. Jh.v.C. CHF 2‘200

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GROSSE 5-SCHNAUZIGE LAMPE MIT RELIEFDEKOR. Dm. ca. 25 cm. Ton, polychrom bemalt. Der Spiegel dieser imposanten Lampe ist mit zwei Delphinen dekoriert, die aus wellenförmig angedeutetem Wasser emporspringen, um einen Zitterrochen zu erhaschen. Auf dem Ansatz des Lampengriffes zwei Blätter oder Zweige, die eine Rosette flankieren. Die fünf Schnauzenansätze ziert jeweils eine Theatermaske. Reste von weisser Engobe sowie blauer und rötlicher Farbe. Intakt. Vorm. Privatslg. Niederlande, 1960er Jahre. Ehem. Slg. van der Aa, Belgien. Auf der Unterseite eine alte Slgs.-Nr. «60». Westgriechisch, Canosa, 320-310 v.C. CHF 6’800

LÖWENKOPFATTASCHE. Dm. 18 cm. Bronzeblech, ge-trieben. Löwengesicht mit markant abgesetzten, grossen Augen und prononcierter Nase, von radial angelegtem Mähnenlockenkranz sowie dreifach profilierter Zier-kante gerahmt. Drei Löcher kennzeichnen Maulöffnung und Lefzen; durch Letztere war ursprünglich ein massi-ver Ring als Griff eingezogen. Fixationsloch am oberen Rand. Beschlag eines Türgriffs oder eines Sarkophags. Der Rand an mehreren Stellen restauriert, die Schnauze ergänzt. Vorm. Slg. Hofmann, Berlin vor 1939, erwor-ben von Ruth Hofmann. Ehem. JDC, Tiere und Mischwe-sen, Kat. 13 (Basel 2001) Nr. 98 mit Abb. Römisch, 2.-3. Jh.n.C. CHF 1’600

BILDHAUERMODELLE ZWEIER KROKODILE. L. 12 cm. Weisser Kalkstein. Sie liegen auf niederen, rechteckigen Basen. Fein ausgearbeitete Figuren; ihr Schwanz leicht gekrümmt. Gesicht, Maul und Beine detailliert ausge-arbeitet. Wenige Bestossungen an den Basiskanten und einem Krokodilschwanz. Eine Basis mit Krokodilschwanz aus wenigen Fragmenten wieder zusammengesetzt. Möglicherweise handelt es sich um Bildhauermodelle oder aber um Votivgaben an den Krokodilsgott Sobek. Ehem. Kunstmarkt Paris. Ägyptisch, Ptolemäisch, 3.-2. Jh.v.C. CHF 18‘000

EBERKOPFRHYTON. L. 16.9 cm. Ton, roter Mattfir-nis. Expressiver, plastisch abgesetzter Eberkopf; steile Schnauze, grosse, wulstige Rüsselscheibe; deutlich her-vorblitzende, spitze Stosszähne; hoch erhabene Augen; kleine löffelartige Ohren. Unter den Ohren entspringt ein Grat, der den Kopf von dem in der Fortführung scheiben-gedrehten, henkellosen, konischen Gefässkörper trennt. Reste rotbrauner Bemalung am Rüssel, an der Gefäss-wand auch als Zierband. An der Oberseite ursprünglich der Kamm angesetzt. Zusammengesetzt. Ehem. Slg. L. Mildenberg (1913-2001). Inv.-Nr. M 833. Westgriechisch, Mitte 4. Jh.v.C. CHF 3‘600

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Feinkeramik, Glas, Schmuck und Bein Jeden Monat Neues aufwww.cahn.ch

OPUS SECTILE-FRAGMENT. H. 4,5 cm. B. 5 cm. Glas. Das hübsche Fragment wurde aus mehreren Schichten verschiedenfarbigen Glases zusammengeschmolzen und zeigt einen Ausschnitt eines weiblichen oder männlichen Gesichtes. Erkennbar sind das rechte Auge mit weisser Sclera und schwarz-brauner Pupille, die Schläfenpartie in verschiedenen Hauttönen sowie der Ansatz von brau-nem Haar. Wohl stadtrömische Arbeit. Vorm. Slg. R. Bus-sy, Grossbritannien, ca. 1969; Lennox Gallery, London, 1998. Römisch, spätes 2.-3. Jh.n.C. CHF 8’500

KäNNCHEN. H. 12,2 cm. Blaues Glas. Gedrängter, kuge-liger Gefässkörper auf niedrigem konischem Standfuss. Zylindrischer Hals mit Trichtermündung. Unmittelbar unter dem Mündungsrand ein aufgesetzter, umlaufender Glasfaden. Ein vierfach geriffelter, vertikaler Bandhenkel verbindet Mündungsrand und Schulter. Die dunkelblaue Farbe von Glasfaden und Henkel bildet einen reizvol-len Kontrast zum deutlich helleren Gefässkörper. Leichte Irisierung. Mehrere feine Risse. Ehem. Slg. Israel Rosen, Tel-Aviv. Römisch, 3.-4. Jh.n.C. CHF 3’200

GOLDRING MIT NICOLO. Dm. max. 2,1 cm. Gold, Nicolo. Reif aus einer längs gerillten Goldplatte. An der Schul-ter einziehend und abgeflacht, beidseitig mit gravierten Ornamenten in Form eines Blattes und einer eingerollten Volute verziert. Nicolo abgeschliffen. Ehem. deutscher Kunsthandel, 1992. Römisch, 3. Jh.n.C. CHF 6’500

TERRA SIGILLATA-KELCH MIT APPLIZIERTEM DEKOR. H. 15,9 cm. Ton. Sigillata chiara. Sehr dünnwandiger, hoher Gefässkörper, der beidseitig mit einer üppigen Weinranke verziert ist; darunter verschiedene jagende Tiere: ein Löwe, zwei gestreifte Raubkatzen sowie ein Hund; oberhalb der Weinranke ein Eber. Seitlich zwei kantige Henkel mit Rankenmotiv. Aus Fragmenten zu-sammengesetzt, fast vollständig. Rand des Fusses er-gänzt. Von bemerkenswerter Qualität. Vorm. Privatslg. Deutschland (Südbaden), erworben zwischen 1971 und 1998. Römisch, 2.-3. Jh.n.C. CHF 32’000

PILGERFLASCHE. H. 15,6 cm. Grünliches Glas. Runder, flacher Gefässkörper. Durch leichte Einschnürung ab-gesetzter, röhrenförmiger Hals. Stark irisierend. Mün-dungsrand beschädigt, ansonsten intakt. Ehem. Pri-vatslg. Grossbritannien,1955-1976. Römisch, Östlicher Mittelmeerraum, 3.-4. Jh.n.C. CHF 1’600

PAAR BRILLENFIBELN. L. 6,5 cm. Knochen, Eisen. Je zwei runde, mit kreisförmig angeordneten Ringbohrun-gen versehene Scheiben, verbunden durch einen vertika-len Steg mit doppelten, konzentrischen Ringbohrungen. Zusammengesetzt. Auf den glatten Rückseiten die eiser-nen Ansatzstellen von Nadelrast und -scharnier erhal-ten. Fibeln dieser Art sind mehrfach als Votivgaben im Heiligtum der Artemis Orthia in Sparta belegt, wohl aber ostgriechische Importe. Ehem. Herbert A. Cahn, Basel. Ostgriechisch, um 650-600 v.C. CHF 1’600

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EROS-ANHäNGER. H. 2,1 cm. Goldblech. Geflügelter Eros mit Mäntelchen, das über die Oberarme herabfällt. Etwas zerdrückt, sonst intakt. Ehem. Kunstmarkt Mün-chen. Griechisch, 3.-2. Jh.v.C. CHF 2’400

ANHäNGER MIT THEATERMASKE. H. 2,6 cm. Gold, Achat. Der Anhänger besteht aus einem ovalen Gold-blech, dessen Rand mit einem Zickzack-Muster gestaltet ist. Im Zentrum umfasst das Goldblech eine Theatermas-ke aus Schichtachat in tiefem Relief, à-jour gearbeitet an Augen und Mund; an der Halsunterseite eine run-de Bohrung. Auch die Rückseite der Maske separat in Goldblech gefasst. Zur Befestigung des Anhängers dient eine angefügte, geriffelte Öse. Intakt. Ehem. Slg. Haddad, London. Römisch, 2.-3. Jh.n.C. CHF 4’600

GRIFFAPPLIK IN PAVIANSGESTALT. H. 5 cm. Knochen. Der Mantelpavian hockt auf einem Blattkapitell und blickt sich um. Deutlich zeichnet sich am Oberkörper die typische, dichte und lange Schultermähne ab. An der Unterseite der Basis eine Bohrung. Applik eines Messer-griffes oder einer Nadel in Säulenform. Intakt. Ehem. Privatslg. Frankreich. ägypten, Alexandria, späte Kai-serzeit, 3.-4. Jh.n.C. CHF 2’400

AMULETT IN GESTALT DES GOTTES HEH. H. 2,2 cm. Gold. Der mit kurzem Schurz und Perücke bekleidete Gott Heh hielt ursprünglich zwei Palmrispen als Symbol der Ewigkeit. Linker Arm mit Palmrispe weggebrochen, Öse an der Rückseite. Möglicherweise Teil eines Diadems. Ehem. Slg. Kofler, Luzern. ägypten, Altes Reich, späte 6. Dynastie, nach 2200 v.C. CHF 4’500

FLäSCHCHEN MIT STOFFUMMANTELUNG. H. 7,6 cm. B. 6,2 cm. Grünes Glas, Textil. Der zylindrische Körper dieses Miniaturgefässes wird von einem geknüpften, dunkelroten Stoffmantel umschlossen, der mit rauten-förmigen Ornamenten verziert ist. Ein Henkel ermöglicht das Aufhängen oder Tragen des Fläschchens. Zu beiden Seiten sind längliche Stoffknäuel angenäht. Den unteren Abschluss bilden vier Quasten. Vorm. Slg. W. Kern, Zü-rich, 1950er-1970er Jahre (gest. 1980er Jahre). Spätrö-misch, wohl ägypten, 3.-5. Jh.n.C. CHF 14’000

PAAR OHRRINGE MIT GRANATANHäNGERN. L. 12,2 cm. Gold, Granat, Perlmutt. In Durchbruchstech-nik gearbeitete Bügelohrringe. Runde, floral gestaltete Platte, in deren Zentrum eine Perlmuttscheibe ange-bracht ist. Unterhalb dieses Elementes ein Quersteg mit vier Anhängern, bestehend aus einer jeweils in Gold ge-fassten Granatperle. In den Bügelverschluss ist eine lan-ge Kette eingehängt, an deren Ende ein runder Anhänger mit floralem Dekor befestigt ist. Ausgesprochen schöne, filigrane Arbeit. Obere Schicht bei einer Perlmuttscheibe abgerieben. Ehem. Privatslg. London, seit den 1980ern. Römisch, 3.-4. Jh.n.C. CHF 6’800

FULCRUM-BESCHLAG MIT SILENSKOPF. H. 10,7 cm. Knochen. Beschlag von der Seitenlehne eines Prunk-bettes, die Oberseite abgerundet; die Unterseite konkav beschnitten. Silenskopf im Halbprofil nach links mit lä-chelndem Mund, langem, gelocktem Bart und Efeukranz auf dem Haupt. Über der Ohrspitze eine vierblättrige Efeublüte. Rückseite etwas geglättet. Über dem Auge ein Riss, am unteren Rand kleine Bestossung. Ehem. MuM AG, Basel, vor 1980. Griechisch, Hellenistisch, frühes 2. Jh.v.C. CHF 8’800

LUNULA-ANHäNGER. H. 4,5 cm. L. 5 cm. Gold, Granat. Fein gearbeitete, mondsichelförmige Platte mit drei zen-tralen, gefassten Granat-Cabochoneinlagen, voneinan-der getrennt durch zwei Goldbänder. Rahmung darüber durch eine Serie von flachen und gedrehten Goldbän-dern. Diese rahmen ihrerseits ein florales Band aus einem Zweig und zahlreichen, daraus entspringenden Ranken. Beide Sichelenden verziert durch herzförmig gefasste Granateinlagen, eine davon erhalten, eine ergänzt. In der Mitte der konkaven Kante eine weitere gefasste und mit Golddraht gerahmte, runde Granateinlage, gerahmt von zwei Rosetten. An der Aussenseite zwei miteinander ver-bundene, mit Golddraht und Granulation verzierte, ovale und hohle Perlen zur Aufhängung angesetzt. Rückseitig fasst ein Goldblech den gesamten Anhänger. Slg. Sas-son, Israel, frühe 1990er Jahre. Nabatäisch-Hellenistisch, 2. Jh.v.C. CHF 14’000

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PAAR GOLDOHRRINGE MIT GRANATEN. L. 4,3 cm. Gold, Granat, Perlmutt. An einem Drahtbügel jeweils eine Rosette mit Granat als Innenstein. Darunter Steg in Gestalt zweier antithetischer Doppelentenköpfe. An diesem ein Dreifachanhänger aus verschiedenen Perlen. Intakt. Ehem. Kunstmarkt München. Römisch, 3. Jh.n.C. CHF 8’800

PAAR OHRRINGE MIT STIERKÖPFEN. H. 3,1 cm. Gold. Den oberen Abschluss bildet eine prächtige Stierkopf-protome. Sorgfältig getriebener Kopf aus Goldblech mit spitzen Hörnern und fein ziseliertem Fell. Maul und Nüstern eingekerbt. Augen durchbrochen. An den Stierkopf anschliessend zwei Manschetten mit perldraht-eingefasster Dekorzone, dazwischen ein Kugelelement. Abschliessend ein Reif aus tordiertem Draht bzw. ge-rundetem Goldblech mit aufgesetztem Perldraht, beide sich zur Spitze hin verjüngend und in eine Öse unterhalb des Kopfes eingehängt. Ösen und Haken modern. Ehem. Parke-Bernet Galleries, New York, ca. 1942; danach Sotheby’s Ancient Jewellery Sales, 25. Juni 1992, Lot 191. Griechisch, Hellenistisch, 4.-3. Jh.v.C. CHF 7’800

SPULE MIT QUADRIGA. Dm. 2,3 cm. Goldblech. Feine Spule aus zwei runden Goldblechen mit getriebenem Dekor, die über ein bikonisches Mittelstück verbunden sind. Eine Platte ist mit zehn konzentrischen Kreisen de-koriert, in deren Mitte befindet sich eine Öffnung. Die andere zeigt eine nach links fahrende Quadriga mit zwei Wagenlenkern, die von einer herbeifliegenden Nike be-kränzt werden. Im Abschnitt drei Palmetten. Im Innern ein Goldplättchen. Spulen dieser Art waren vor allem im östlichen Mittelmeerraum verbreitet. Das eingeschlosse-ne Goldplättchen unseres Exemplars macht eine Deutung der Spule als (Teil einer) Rassel plausibel. Denkbar wäre jedoch auch, dass es sich um Ohrschmuck handelt. Das Relief zitiert Münzbilder griechischer Koloniestädte Si-ziliens aus dem 5. und 4. Jahrhundert v.C. Intakt. Pari-ser Kunsthandel, erworben in den 1980er Jahren. Grie-chisch, 5.-4. Jh.v.C. CHF 12’000

PRäCHTIGER OHRRING. Dm. 3,5 cm. Gold. Reif aus tordierten Runddrähten, sich zur Spitze hin zu einem einzigen Draht verjüngend. Eine Stierkopfprotome bil-det den Abschluss des anderen Reifendes. Kopf aus zwei Goldblechhälften getrieben, Nahstelle noch sichtbar. Stirnlöckchen aus dem Blech herausgetrieben, fein zise-lierte Haarstruktur an den Wangen, Maul und Nüstern eingekerbt. Augen mit weisslicher Einlage, wohl Glas-paste. Konische Halsmanschette mit perldrahteingefass-ter Dekorzone aus Voluten und einem Herz, ebenfalls aus Perldraht. Sehr fein gearbeitetes Exemplar. Ehem. Slg. R. Kiezenbrink, Niederlande. Griechisch, 3.-2. Jh.v.C. CHF 5’600

BEDEUTENDER FINGERRING MIT BÜSTE DER JULIA DOMNA. Dm. max. 1,5 cm. Silber, Gold. Oktogonal ge-formter Reif. Mittig eine rechteckige goldene Platte, die in erhabenem Relief die filigran gearbeitete Büste der Kaiserin Julia Domna (ca. 170 - 217 n. C.) im rechten Profil zeigt. Zwei Drittel des Reifes antik, ergänzt durch eine bogenförmige Brücke aus 750er Gold. Vorm. Slg. Christoph Bernoulli, Basel, 1960-1970, danach Herbert A. Cahn, Basel. Römisch, frühes 3. Jh.n.C. CHF 7’500

RING MIT GEMME. H. 2.,3 cm. Dm. 1,6-1,9 cm. Gold-blech, rotes Glas. Feine Ringschiene aus Goldblech, darin gefasst eine Gemme aus rotem Glasfluss mit der Büste der Ceres nach links. Die Umrandung der Gemme ist mehrfach profiliert. Ehem. Slg. S. M., Schweiz. Vorm. Privatslg. Bonn, Deutschland, 1970er Jahre; Slg. C. W., Appenzell. Römisch, 1.-2. Jh.n.C. CHF 1’800

FLASCHE. H. 17,6 cm. Grünliches Glas. Balusterförmiger Gefässkörper mit leicht hochgezogenem Boden. Röhren-förmiger Hals mit weit ausladender Trichtermündung. Irisierend. Innen versintert. Vorm. Slg. Saeed Motamed (1925-2013), zusammengetragen zwischen 1953 und den frühen 1990er Jahren. Römisch, Östlicher Mittelmeer-raum, 3.-4. Jh.n.C. CHF 3’500

FINGERRING MIT GEMME. Dm. 2,3 cm. Gold, Karneol. Gemme mit Barbar. Er trägt einen Helm mit Helmbusch und lange Hosen. In der Linken einen Speer, in der Rech-ten einen Schild. Signatur «H A». Runder Reif. Intakt. Ehem. Slg. Saeed Motamed (1925-2013), 1953 - frühe 1990er Jahre. Römisch, 1.-2. Jh.n.C. CHF 2’400

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FINGERRING MIT BEDEUTENDER SIGNIERTER GEMME. Dm. 1,7-1,8 cm. Gold, Karneol. Antiker Ring mit seiner originalen Gemme. In die ungebogene Oberfläche des rechteckigen Gemmensteines ist in feinster Gravur der Kopf eines Faun in Dreiviertelansicht nach rechts ein-geschnitten. In seinem Rücken ein Lagobolon und eine Inschrift rechts unten: A.M. Intakt. Ehem. Slg. Fouad Alouf, Beirut, vor 1986. Römisch, spätes 1. Jh.v.C.-frühes 1. Jh.n.C. CHF 36’000

PAAR OHRRINGE. H. max. 2,8 cm. Gold. Kreole mit or-namental verziertem Reif und Schildaufsatz. Trauben-förmiger Anhänger aus fünf Goldkügelchen. Zwei Kü-gelchen ergänzt. Ehem. H.A. Cahn, Basel, 1990er Jahre. Römisch, 2.-3. Jh.n.C. CHF 1’400

SILBERARMREIF. Dm. 7,2 cm. Silber. Massiver, offener Armreif. Aus zwei kräftigen Strängen gedreht und an den Enden rundgeschmiedet. Intakt. Ehem. Privatslg. England, bei K.J. Hewitt, London, erworben. Römisch, 1.-2. Jh.n.C. CHF 2’600

MONUMENTALES VORRATSGEFäSS. H. 43 cm. Türkisfarbenes Glas. Kugeliger Gefässkörper von beeindruckender Grösse. Kurzer zylindrischer Hals mit abgeschliffenem Mündungsrand. Boden hochgewölbt. Irisierend. Versinte-rung. Wenige kleine Risse. Vorm. Slg. Jacob, Belgien, 1981. Römisch, wohl Gallien, 2.-4. Jh.n.C. oder byzantinisch, 6.-11. Jh.n.C. CHF 65’000

KERNGEFORMTER ARYBALLOS. H. 6,5 cm. Blaues, gelbes und türkises Glas. Kugeliger Gefässkörper. Zylin-drischer, kurzer Hals mit ausladendem Rand, die Lippe durch hellblaue Glasfadenauflage verdickt. Zwei Faden-henkel separat gefertigt und angesetzt. Dekor in Gelb und Hellblau: mittig ein Muster aus Zickzackbändern, gerahmt von umlaufenden Streifen. Zusammengesetzt. Vorm. Slg. Saeed Motamed (1925-2013), zwischen 1953 und den frühen 1990er Jahren. Östliches Mittelmeerge-biet, spätes 6.-5. Jh.v.C. CHF 6’000

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Einige Götter und Heroen aus unserem Lager Jeden Monat Neues aufwww.cahn.ch

STATUETTE DER VENUS. H. 23.5 cm. Bronze. Die nackte Göttin führt ihre Arme im Typus der Venus Pudica an die linke Brust und vor die Scham; das rechte Spielbein ist leicht nach aussen versetzt. Von kräftigen Lidern gerahmte Augen mit fein gebohrter Pupille, eine ungewöhnlich breite Nase und volle Lippen charakterisieren das ovale Gesicht. Das Haar ist mittig gescheitelt und wird in weichen, nochmals in sich differenzierten Haarwellen zum Nacken geführt. Dort ist es zu einem lockeren Knoten zusammengebunden. Auf dem Oberkopf grenzt ein flaches Diadem einen Bausch aufgetürmter Locken gegen das Stirnhaar ab. Montiert auf runder, profilierter Marmorbasis des späten 19. Jhs. Finger teilweise abgebrochen. Linker Arm angesetzt. Der Körper mit mehreren, kleinen Fehlstellen. Oberfläche teilweise kor-rodiert. Ehem. Slg. A.B., Nordrhein-Westfalen, Deutschland, vor 1954. Römisch, 2.-3. Jh.n.C. CHF 56’000

Büste einer Göttin (Aphrodite?). H. 10.9 cm. Ton. Den Kopf mit feinen Gesichtszügen zieren ein Diadem mit Scheibenschmuck im mittig gescheitelten, langen Haar und kugelförmige Ohrringe. Sie blickt den Betrachter direkt an; die Lippen sind leicht geschürzt. Zu beiden Seiten des Halses fallen gewellte Strähnchen herab, in der Mitte zwei Beugefältchen. Abschluss der Büste mit runder Basis; am Hinterkopf grosses, ovales Brennloch; auf der Kalotte kleines, rundes Loch. Teil der rückwär-tigen Basis fehlt. Protome. Ehem. Slg. R.L.G., Mülheim, 1970er Jahre. Griechisch, um 300 v.C. CHF 4‘800

STATUETTE DES EROS. H. 18.8 cm. Bronze, Silber. Der kindlich gestaltete Liebesgott ist nackt und schreitet, beinahe tänzelnd, nach vorne aus. Sein pausbäckiges Gesicht rahmen fein gesträhnte Löckchen, die über der Stirn zu einem Mittelscheitelzopf mit Knoten frisiert sind. Der rechte Arm war ursprünglich erhoben und trug wahrscheinlich eine Fackel, der linke hingegen he-rabgesenkt. Augen in Silber eingelegt. Auf dem Rücken Spuren von einst separat angesetzten Flügeln. Leicht bestossen. Ehem. Slg. Jean-Philippe Mariaud de Serres. Römisch, 1.-2. Jh.n.C. CHF 26’000

STATUETTE DES EROS. H. 21 cm. Ton. In entspannter Haltung stehend, das rechte Bein leicht angewinkelt, den linken Arm in die Hüfte gestemmt, lehnt er mit dem rechten Arm auf einer Säule und stellt seinen Kör-per frontal zur Schau. Ein langer Mantel ist um beide Arme drapiert. Die Haare sind zur Melonenfrisur arran-giert und in einem hohen Knoten zusammengebunden. Kleine Flügel erwachsen aus den Schulterblättern. Die gesamte Oberfläche wird von einer weissen Engobe be-deckt, auf die Pastellfarben aufgetragen sind: der Man-tel rosa, die Flügel blau und rosa, die Haare rötlich. Auf einer rechteckigen Basis. Auf der Rückseite ein Brennloch in Form eines umgekehrten Herzes. Farben teilweise leicht abgerieben. Nase ergänzt. Ehem. Slg. Yves Saint Laurent und Pierre Bergé. Apulisch, Canosa, spätes 4. - frühes 3. Jh.v.C. CHF 16‘000

KÖPFCHEN DES EROS. H. 4 cm. Ton. Der Gott trägt ei-nen attischen Helm und wendet den Kopf nach links. Das pausbäckige, fein ausgearbeitete Gesicht wird von Löckchen gerahmt. Venusfältchen am Hals. Der Kopf ist vermutlich als Teil einer Statuette zu denken. Ausbruch am Helmkamm. Bestossen. Kunstmarkt München. Grie-chisch, Myrina, 2.-1. Jh.v.C. CHF 1’600

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SARKOPHAG-FRAGMENT MIT NEREIDE UND TRITONEN. H. 51.5 cm. B. 71 cm. Marmor. Qualitätvolles Fragment der rechten Seite der Frontplatte eines Sarkophages mit Teil eines elegant komponierten Meeresthiasos in hohem Relief. Eine Nereide reitet, rückwärts gewandt, im Damensitz auf dem schwungvoll aufgerichteten Schwanz eines nach links schwimmenden Tritons. Von sinnlicher Nacktheit bis auf einen Umhang, der schicklich um ihre Hüften und Oberschenkel geschlungen ist, stemmt sie sich mit ihrer rechten Hand gegen den Körper des Tritons, während sie mit ihrer linken Hand ein Gefäss mit breiter Mündung auf ihrem linken Oberschenkel balanciert. Ihr linkes Bein ist angewinkelt, das rechte ausgestreckt, so dass ihre Zehen die Oberfläche der Wogen berühren. Sie wendet ihren Kopf zur Mitte der Frontplatte, wo sich ursprünglich ein zentrales, vom Triton gehal-tenes Motiv befand, sei es ein Tondo mit Inschrift oder Porträt, ein Schild oder eine tabula ansata, inter alia. Ein zweiter, jugendlicher Triton mit lockigem Haar, dessen muskulöser Torso aus seinem Seeschlangen-Körper steigt, drängt von rechts herbei. Er hält ein Ruder in seinem linken Arm, während er mit aufgeblasenen Backen das Muschelhorn, das er mit seiner rechten Hand empor hält, zum Klingen bringt. Die Szene ist oben von einem schmalen Gesims abgeschlossen. Die Innenseite ist grob behauen. Ein Streifen des Sarko-phagbodens ist erhalten. Teil des Muschelhorns fehlt, Ränder leicht bestossen. Oberflächen insgesamt etwas dunkel durch Verwitterung. Ehem. Sotheby’s, New York, 8. Dezember 1995, Nr. 118 mit Abb. Römisch, Antoninisch, 2. Hälfte 2. Jh.n.C. CHF 115’000

GRIFFAPPLIK MIT NEREIDEN, DELPHINEN UND MU-SCHEL. L. 21.1 cm. Bronze. Die dezent bekleideten Ne-reiden schwimmen antithetisch aufeinander zu, in enger Umarmung mit geschwungener Körperhaltung und ge-kreuzten Beinen auf den Bäuchen der Delphine. Deren Mäuler umfassen eine grosse, gefächerte Muschel. Unter den Füssen der Nereiden die Schwanzflossen. Abschluss durch dreieckige Aufhängungsösen. Binnenzeichnung durch gravierte Bögen, Kerben und Strichelung. Rück-seite glatt, nur für die Körper der Nereiden eingetieft. Intakt. Zusätzlich Fixationsdorn, mit Öse eingehängt, er-halten. Verzierter Griff eines Möbels. Ehem. Kunstmarkt Paris. Römisch, 2. Jh.n.C. CHF 9’500

KNIENDE NIKE MIT SCHLANGEN. H. 5.2 cm. L. 9.2 cm. Bronze, Silber. Grazile Statuette einer knienden Nike mit frontal ausgerichtetem Körper und weit ausge-breiteten Flügeln. Sie ergreift mit beiden Händen Kopf und Schwanz einer Schlange. Ihr Kopf ist leicht nach vorn geneigt, das Haar im Nacken zu einem Chignon zusammengebunden. Sie trägt einen kurzen, gegürte-ten Chiton mit doppeltem Überschlag. Das Gewand ist archaisierend gestaltet und lässt den Unterleib und die Beine frei. Augen mit Silber eingelegt. Die Details der Federn sind fein graviert. Gefäss- oder Möbelapplik. Vorm. Privatslg., London, U.K., erworben durch Arte-mis Galerie, München, 26. Oktober 1978. Ehem. Lon-don, Bonhams Antiquities, 27.04.2006, Nr. 122. Publ.: London, Bonhams Antiquities, 27.04.2006, Nr. 122 mit Abb. Römisch, 1.-2. Jh.n.C. CHF 9’500

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MOSAIK MIT SEGELNDEM EROS. H. 62 cm. B. 94 cm. Weisse, dunkelgraue, braune, gelbe, rote, grüne und schwarze Steintesserae. Der kindliche geflügelte Eros steht auf dem Hals einer schlanken Transportamphora, auf der er durch die fischreiche See nach links segelt. Zwei Ecken des rechteckigen Segels, das sich im Wind bläht, hat er hierzu an den Griffen der Amphore befestigt. Die beiden anderen Ecken hält er mit beiden Händen fest. Um ihn herum Fische und eine Sepia. Fragment eines Bodenmosaiks, wohl aus einem Triclinium. Wenige Tesserae fehlen; einige Lücken sind mit Mörtel verfüllt. Ehem. Privatslg. Belgien. Römisch, 2.-3. Jh.n.C. CHF 32’000

ROTFIGURIGE PELIKE. H. 23.7 cm. Ton. Auf der Vorder-seite Eros, Sohn der Aphrodite, im Linksprofil, rittlings auf einem springenden Delphin sitzend - Eros «epidel-phinos». Die Rückenflossen packend neigt er sich im Jockeysitz weit nach vorne, den Kopf gesenkt und die Flügel nach hinten gestreckt. Die ungewöhnliche Grund-linie aus nach rechts zeigenden Winkeln vermittelt dem Betrachter den Eindruck entgegengesetzter Wellen. Das Winkelmuster wiederholt sich auf der Rückseite und bildet dort die Grundlinie für die Gewandfigur eines Poseidon, hier als Meergott und - mit dem Dreizack in der Hand - als Erderschütterer dargestellt. Beide Gott-heiten, deren gemeinsame Darstellung in der attischen Vasenmalerei unüblich ist, stehen für die Beherrschung der wilden Elemente sowie die sichere Reise aller See-fahrer. Ein Eierstabfries begrenzt oben beide Szenen. Ein schwarzer Streifen - ein antikes Missgeschick - zieht sich durch das Gesicht von Eros bis zu seiner Schulter. Zusammengesetzt; teilweise retuschiert. Vorm. H.A.C., Kunst der Antike, Basel. Ehem. Privatslg. Schweiz. At-tisch, ca. 440-430 v.C. CHF 54’000

ROTFIGURIGE OINOCHOE (FORM 2), DEM MALER VON FERRARA T. 271 ZUGESCHRIEBEN. H. 19.4 cm. Ton. Eine dionysische Szene dekoriert die Vorderseite dieser Oinochoe mit markanter Kleeblattmündung. Im Zentrum sitzt ein erwachsener Satyr nach links auf einer seitlich liegenden Amphora, die mit Efeu umkränzt und ganz offensichtlich geleert ist. Mit seiner linken Hand hält er einen langen Thyrsos, der diagonal auf der anderen Schulter aufliegt, seine ausgestreckte rechte umfasst ein Trinkhorn. Zweifellos vom Wein besänftigt, ruht er sich in der Gegenwart zweier Mänaden aus. Eine trägt einen Chiton und hält einen Thyrsos am oberen Ende des Sto-ckes. Die andere ist mit Chiton, Himation und einem ge-musterten Sakkos bekleidet und hält einen Efeuzweig in der rechten Hand. Ein verkürzter Eierstabfries am Hals-ansatz und unterhalb der Figuralszene. Kleine Bestossun-gen und Verrieb. Ehem. Slg. Mr. und Mrs. Paul K. Stahnke, Virginia, 1946 erworben in Florenz und anschliessend an den letzten Besitzer weitervererbt. Leihgabe an das Mu-seum of Fine Arts, Boston, Mass., 24.6.1964-27.6.1995. Attisch, um 430-420 v.C. CHF 24’000

PLASTISCHES GEFÄSS MIT KOPF DES PAN. H. 18.2 cm. Ton. Hals und Kopf des Pan als Gefässkörper gearbeitet, auf einer profilierten Basis mit Wellenbandverzierung. Mit rotem Farbüberzug versehen sind die grimassenhaf-ten Gesichtszüge, Bart, Stupsnase und die aus der Stirn wachsenden, gerillten Hörner. Bart mit Ritzungen struk-turiert; Nasenspitze, Stirnmitte und Schläfen mit kleinen Bohrungen versehen. Zwischen den Hörnern Fragmente einer bemalten Büste in rechteckigem Feld. Rückwärtig an der Basis des (nicht erhaltenen) Henkels tongrundi-ge Zungen und paarweise angeordnete Palmetten. Obe-rer Teil des Gefässes fehlt; Basis geringfügig bestossen. Ehem. Nachlass Wladimir Rosenbaum (1894-1984). Publ.: Brussels Ancient Art Fair (BAAF III), Kat. Juni 2005, s. Galleria Serodine, Ascona, mit Abb. Westgrie-chisch, 4. Jh.v.C. CHF 18’000

STATUETTE IM TYP DES ZEUS KERAUNIOS. H. 13.7 cm. Bronze. Der Göttervater schreitet in Angriffshaltung nach rechts aus. Die rechte, erhobene Hand hielt wohl das Blitzbündel, um die strafenden Blitze zu schleudern. Seinen Kopf ziert eine kappenartige Frisur aus fein gra-vierten, kurzen Haaren. Über der Stirn rahmen diese im

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KOPF EINES BÄRTIGEN GOTTES. H. 33.5 cm. Weisser, feinkörniger Marmor. Dieser bemerkenswerte, überle-bensgrosse Kopf eines bärtigen Mannes ist meisterhaft aus weissem, feinkörnigem Marmor, der wohl von einer der griechischen Inseln, etwa Paros, stammt, gehauen. Die markanten Gesichtszüge sind aufgrund der rechts-seitigen Drehung des Kopfes sichtlich asymmetrisch angeordnet. Das edle Gesicht hat eine kraftvolle Stirn mit deutlicher Mittelfurche und tief liegende Augen mit schweren Lidern unter markanten Brauen. Über dem leicht geöffneten Mund mit voller Unterlippe liegt ein dichter Schnurrbart, dessen Spitzen auf die üppigen Lo-cken des in der Mitte geteilten Vollbartes herabfallen. Eine Reihe von überlappenden, kurzen, hakenförmigen Locken, die nach vorne gekämmt sind, rahmen die Stirn. Die langen Locken, die bis zum Nacken hinunter reichen, werden durch ein breites, flaches Band, das im Nacken geknotet ist, zusammengehalten. Die ausdrucksvollen Gesichtszüge, denen ein gewisses Pathos innewohnt, die fliessenden Locken und das königliche Band weisen darauf hin, dass die Skulptur einen Gott, etwa Zeus, Po-seidon oder Asklepios, darstellt. Vorm. MuM AG, Basel, Kunstwerke der Antike, Auktion 26, 5. Oktober 1963, Nr. 185 mit Abb.; Sotheby’s, London, 1. Juli 1969, Nr. 110 mit Abb., verkauft an L. Money, England; Privatslg., Kalifornien; Sotheby’s, New York, 17. Dezember 1998, Nr. 108 mit Abb. und 10. Dezember 1999, Nr. 283 mit Abb. Ehem. Royal-Athena Galleries, New York, Art of the Ancient World, Bd. XII (Januar 2001) Nr. 2, mit Abb. Griechisch, Hellenistisch, ca. 2. Jh.v.C. CHF 88’000

deutlich abgesetzten Bogen die schmalen, mandelför-migen Augen und langen Brauenbögen; Wangen und Kinn bedeckt ein spitzer, etwas abstehender Vollbart. Ein Mantel mit Falten und Überschlag an der linken, hinte-ren Flanke verläuft in diagonaler Bahn um Körper, linke Schulter, Becken und rechten Oberschenkel. Das linke Bein bereits in der Antike repariert; darauf verweisen zwei Nieten am Knie. Ehem. Slg. Louis-Gabriel Bellon (1819-1899). An der Rückseite zwei alte Etiketten, Inv.-Nr. 463. Nordgriechisch oder Peloponnesisch, 2.-3. Vier-tel 5. Jh.v.C. CHF 9’000

STATUETTE DER ISIS. H. 17.7 cm. Holz. Elegante Hal-tung mit geschwungenen Hüften; Kopf leicht nach rechts gewandt. Das Haar, aus der Stirn gestrichen, fällt in langen Strähnen auf Schultern und Rücken. Die Falten des Himations, raffiniert quer über Schulter und Brust drapiert, fallen schliesslich als Faltenbündel zum Boden herab. Fehlstellen, leichte Bestossungen. Ehem. Royal Athena Galleries, 2000. Hellenistisch, Ptolemä-isch, 2.-1. Jh.v.C. CHF 9’800

KOPF DES BÄRTIGEN HERAKLES MIT STRAHLEN-KRANZ. H. 5.7 cm. Ton. Ovales Gesicht, gerahmt von langen Haar- und vollen Bartlocken. Kontrahierte Brau-en, weit geöffnete Augen und weiches Wangenkarnat. Das Haupt krönt ein hoher Strahlenkranz. Rückseite beschnitten. Teil einer Protome oder Statuette. An der Sockelunterseite altes Etikett «304 Barbe» und Inv.-Nr. mit Bleistift «1183» und «AC». Ehem. Slg. Louis-Gabriel Bellon (1819-1899). Östliches Mittelmeergebiet, 1. Jh.v.C. - 1. Jh.n.C. CHF 2’800

APPLIK IN FORM EINER PANSBÜSTE. H. 12.3 cm. Bron-ze. Bekränzter Pan mit Ziegenhörnchen und -bärtchen. Markante, tief gefurchte Stirn; leicht hervortretende Au-gen mit kommaförmiger Pupillenbohrung und breiten Lidern. Ein Ziegenfell liegt quer über dem sonst blossen Oberkörper. Intakt. Ehem. Slg. De Mateis, Lugano. Rö-misch, 3.-4. Jh.n.C. CHF 7’800

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Einige Skulpturen aus unserem Lager Jeden Monat Neues aufwww.cahn.ch

FRAGMENT EINES IONISCHEN KAPITELLS. B. ca. 56 cm. Marmor. - Die Voluten rollen regelmässig ein. In den Zwickeln Viertelpalmetten, teilweise weggebrochen. Bestossungen an der Deckplatte. Hellenistisch oder römische Republik, um 150 v.C. CHF 8’500

SARKOPHAGFRAGMENT. H. 50 cm. Marmor. - Der obere Teil zweier Figuren ist auf dem Fragment, das von der lin-ken Seite einer Sarkophagfront stammt, erhalten. Beide blicken überrascht oder gar bestürzt nach rechts. Merkur, der leicht durch den Heroldsstab (caduceus) in flachem Relief identifiziert werden kann, trägt einen (geflügelten?) Petasos und sein Mantel ist auf charakteristische Weise durch eine grosse Nadel an der rechten Schulter befestigt. Er wird von einer Göttin begleitet, die in Chiton und Mantel gewandet ist und deren langes Haar zu einem Knoten am Hinterkopf zusammengebunden ist, wobei einige Strähnen auf ihre Schultern fallen. Die Szene ist oben durch eine Profilleiste begrenzt. Die linke Kante ist gleichmässig bearbeitet. Die Oberfläche der Innenseite ist grob behauen. Ein Teil der Krümmung der linken, inneren Ecke des Sarkophags ist erhalten. Die Nasen beider Figuren sind ergänzt. Die Figuren bildeten in aller Wahrscheinlichkeit den Teil einer viel-figurigen Szene mit der Auffindung und Verführung von Rhea Silvia durch den Gott Mars, durch den sie die Zwillinge Romulus und Remus, die legendären Gründer der Stadt Rom, empfing und gebar. Aus einer Aachener Villenausstattung der 1950er/60er Jahre. Römisch, Frühseverisch, 1. Viertel 3. Jh.n.C. CHF 36’000

RELIEFFRAGMENT MIT DER DARSTELLUNG EINES EBERKOPFES. H. 14 cm. Marmor. - Das Maul weit ge-öffnet, blickt er nach links. Die ausgeprägte Stirnwulst, die mächtigen Hauer und das dichte, struppige Fell sind deutliche Merkmale eines ausgewachsenen, männli-chen Tieres. Es handelt sich wohl um ein Schildzeichen. Schnauze bestossen. Ehem. Slg. Jumpertz, Rheinland, vor 1983. Römisch, um 300 n.C. CHF 3’400

RECHTE HAND MIT OMPHALOSSCHALE. L. 19 cm. Mar-mor. - Fragment einer lebensgrossen Statue. Der Daumen ruht auf dem breiten Rand, die restlichen, recht schlan-ken Finger auf der Standfläche des Gefässes. Sanfte Einwölbungen für die Angabe von Nägeln, sowie am Fingeransatz des Handrückens. Fingerzwischenräume mit Punktbohrung. Kleiner Finger und Schalenrand bes-tossen, sonst gut erhalten. Ehem. Slg. Warren Stratford Trevors, erworben in den 1950-1960er Jahren. Römisch, 1.-2. Jh.n.C. CHF 8’800

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FRAGMENT EINES FRAUENKOPFES MIT KLASSISCHER FRISUR. H. ca. 28 cm. Marmor. - Erhalten ist der Bereich um das rechte Ohr und die Nackenpartie. Der Kopf war nach links gewendet. Das Haar ist im Nacken zusam-mengefasst. Um die Kalotte ist ein Band geführt, unter dem das Haar in dichten Strähnen hervorquillt und das Gesicht rahmt. Römisch, 1. Jh.n.C. CHF 6’800

RELIEF MIT TIERKAMPFSZENE. H. 22.5 cm. Marmor. - Teil eines Kindersarkophages mit der Darstellung eines Löwen, der eine Gazelle reisst; Tierkampfdarstellung des «Statischen Typus»: Die Gazelle kauert unter dem Raubtier, den Kopf in einer verzweifelten Gebärde emporgereckt. Der Löwe steht auf allen Vieren über ihr, das Maul mit herausgestreckter Zunge weit aufgerissen, Stirn und Nase gefurcht, die Wangen hochgezogen und scharf abgesetzt. Augäpfel rundum tief eingekerbt, Pupillen gebohrt. Prächtige Mähne, durch tiefe Bohrrillen und vereinzelte Stege in Strähnen geglie-dert, die jedoch noch nicht die «gekämmte» Regelmässigkeit und Ornamentalisierung der zweiten Hälfte des 3. Jh.n.C. aufweisen. Kompakter Körper mit sichtbar ausgearbeitetem Muskelspiel an Bauch und Vorderbeinen, die hintere Seite mit Zotteln besetzt. Das Ende einer Leine über den Rücken des Tieres geworfen. Oberer und linker, unterer Rand des Reliefs fragmentiert, Vorderbeine der Gazelle abgeschnitten. Löwenmähne in Höhe der Wangen bestossen. Gesäss leicht bestossen, mit nachträglich angebrachtem Bohrloch. Innenseite grob bearbeitet. Ehem. Nachlass Jean-Philippe Mariaud de Serres, Paris. Römisch, 1. Hälfte 3. Jh.n.C. CHF 26’000

KLEINER KOPF DES EROS. H. 10.2 cm. Feinkristalliner Marmor. - Er trägt langes, gelocktes Haar, über der Stirn zu einem breiten Zopf geflochten und den Scheitel ent-lang nach hinten geführt. Der Kopf ist nach links ge-wandt; rundliches Gesicht mit schmalen, mandelförmi-gen Augen. Die leicht schräge Position von Kopf und Hals bezeugen eine ursprünglich sehr bewegte Gesamt-haltung der kleinen Statue. Bestossungen im Gesicht, am Haaransatz über der Stirn, an der Nase und am Hals. Ehem. amerikanische Privatslg., erworben ca. 1960. Rö-misch, frühes 2. Jh.n.C. CHF 9’800

DECKEL EINER GRABURNE. L. 47,5 cm. Marmor, Eisen. - Tonnenförmig gewölbt mit stilisierten Palmetten als Eck-Akrotere auf der Schauseite. Darunter profilierter und eingezo-gener Abschluss. Im Giebel die Büste einer Dame mit flavischer Haartracht: Stirnlöckchen mit zweifacher Stockwerkfrisur darüber. Feingliedriges Gesicht. Kanten gering bestossen. An der Profilkante der Schmalseiten mittig je ein Loch für den Verschluss mit dem Urnengefäss, das eine noch mit Eisenstift versehen; an der Unterkante der Rückseite mittig vertikal angelegte Nut. Ehem. H.A. Cahn, Basel. Ausgestellt: KAM Zürich 09.02.-14.02.1999 Nr. 342. Römisch, Flavisch, um 80 n.C. CHF 16’000

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MONUMENTALES HELLENISTISCHES RELIEF EINER WEIBLICHEN GEWANDFIGUR. H. 102 cm. Marmor. - Torso einer überlebensgrossen, weiblichen Figur, welche in ausgeprägtem Kontrapost steht. Ihr gestrecktes, rechtes Bein trägt ihr Gewicht; das linke Spielbein war ursprünglich leicht angewinkelt. Sie ist gänzlich in einen voluminösen Mantel eingehüllt, der auch ihr Haupt bedeckt als Zeichen der Gottesfurcht. Mit ihrer rechten Hand zieht sie den Mantel quer über ihre Brust, so dass er eine Kaskade von Schüsselfalten bildet. Wohl von der linken Seite eines Grabmals aus hellenistischer oder früh-römischer Zeit, das mindestens zwei Figuren (zwei Frauen oder einen Mann und eine Frau) nebeneinander darstellte. Dieser Typus der weiblichen Gewandfigur ist wohl eine der vorherrschenden Bildschöpfungen der klassischen Welt. Sowohl in der griechischen als auch römischen Gesellschaft dienten die eleganten, alles umhüllenden Stoffbahnen und die sorgfältig komponierte Haltung dazu, die weiblichen Tugenden von Schönheit, Anmut und Dekorum zu verkörpern. Aus einem grossen Marmorblock gehauen, dessen Rückseite grob bearbeitet und stark versintert ist. Ehem. Sotheby’s, New York, 15. Juni 1988, Los 121; James la Pere; Griechisch, Hellenistisch, ca. 1. Jh.v.C. CHF 78’000

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RECHTER FUSS EINER FRÜHHELLENISTISCHEN STA-TUE. L. 26 cm. Marmor. - Der rundplastisch gearbeitete, lebensgrosse Fuss ist mit einer Sandale aus aufwendig geschnürtem Riemenwerk bekleidet. Über dem Spann sind die Riemen kreuzweise gebunden; die Ferse umgibt eine Art Korbgeflecht. Im vorderen Bereich des Fussrü-ckens eine flache, annähernd ovale Ausarbeitung, mög-licherweise zur Aufnahme eines Schmucks aus einem anderen Material. Erhalten ist noch der Ansatz des Un-terschenkels mit Eisendübel zur Fixierung. Zehen ver-loren. Bestossen. Ehem. englische Privatslg. Griechisch, Hellenistisch, 4.-2. Jh.v.C. CHF 15’800

KOPF EINES MANNES DER RÖMISCHEN REPUBLIK. H. 24 cm. Kalkstein. - Ausdrucksstarker Porträtkopf eines Man-nes im mittleren Alter, leicht zur linken Seite gewendet. Mandelförmige Augen sind von scharf abgesetzten Lidern gerahmt. Die breite Stirn ist schwer gefurcht, die Wangenknochen hoch, das Kinn klein und der schmallippige Mund zusammengepresst. Das schüttere Haar ist kurzgeschnitten und vom Oberkopf nach vorn gekämmt. Diese Merkmale sind charakteristisch für Repulikanische Porträts, die im 1. Jh.v.C. entstanden «...um die Eigenschaften eines Römi-schen Aristokraten zum Ausdruck zu bringen: Seine Strenge, seine Ehrlichkeit, seinen Ernst, seine Erfahrung und seinen militärischen Mut» (R. R. R. Smith, 256). Dieser Kopf, sowie die zahlreichen Vergleichsbeispiele aus Marmor und Sandstein, sind im neuen, römischen Porträtstil der Zeit Julius Cäsars gestaltet. Der Bereich hinter den Ohren und die Rückseite sind nur summarisch gearbeitet. Rechtes Auge und Nase bestossen, ebenso der obere Teil der Rückseite des Kopfes. Ehem. Privatslg. Tessin, Schweiz, seit den 1960ern. Römisch, Mitte 1. Jh.v.C. CHF 16’000

FRAGMENT EINES LEBENSGROSSEN, LINKEN FUSSES. B. 13 cm. Bronze. Hohlguss. - Erhalten sind die ersten vier Zehen, die durch ihre sorgfältige Modellierung und die Angabe verschiedener Details in ausgespro-chen realistischer Weise wiedergegeben sind. So sind die einzelnen Gelenke der Zehen deutlich erkennbar, die Nagelbetten akkurat herausgearbeitet und kleine Haut-fältchen durch feine Ritzungen angegeben. Ehem. Mün-chener Kunsthandel, 1980er - 1990er Jahre. Römisch, 1. Jh.v.C.-2. Jh.n.C. CHF 12’500

KOPF EINER NYMPHE. H. 11.1 cm. Feinkristalliner Mar-mor. - Wie der mit weicher Rundung und Venusfältchen formulierte Hals erkennen lässt, war der Kopf der Nym-phe ursprünglich weit nach vorn gestreckt. Langes, in zarten Wellen gestaltetes Haar entspringt, in der Mitte gescheitelt, über Stirn und Schläfen und mündet, um ein breites Band geschlungen, mit Umschlag zum Hinterkopf geführt, in einen vollen Nackenzopf, der mit kreisrunder Bohrung von der Halsrückseite getrennt ist. Die schlan-ken, ovalen Gesichtszüge werden dominiert von schma-len, mandelförmigen Augen, überdeckt von scharfgrati-gen Oberlidern und sehr flach geführten Brauenbögen. Weiches Wangenkarnat leitet zum runden, leicht vor-springenden Kinn über. Teile der Kalotte waren ange-stückt; die Fläche wurde mit dem Zahneisen bearbeitet. Nasenwurzel und -flügel im Ansatz erhalten. Bestossung am Hals. Wohl Statuette einer Nymphe, die sich nach vorn über ein Wasserbecken beugte. Griechisch, Helle-nistisch, spätes 4.-1. Hälfte 3. Jh.v.C. CHF 16’000