TIERSCHUTZ im UNTERRICHT. Tierschutz im Unterricht2 Inhaltsangabe Einleitung Ethik Nutztiere...

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TIERSCHUTZ im UNTERRICHT

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TIERSCHUTZ im

UNTERRICHT

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Tierschutz im Unterricht 2

Inhaltsangabe

• Einleitung

• Ethik

• Nutztiere

• Heimtiere

• Wildtiere

• Versuchstiere

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EINLEITUNG

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ETHIK

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Mensch-Tier-Beziehung

• Verehrung der Tiere in den ältesten

Kulturen

• Verehrung verschwand mit jüdisch-

christlicher Tradition

• römisches Recht: Tiere rechtlos

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Mensch-Tier-Beziehung

• Aufklärung: Tier = SacheDescartes: Tiere seelenlose Maschinen

• Mitte des 19. Jh.:

Gründung der 1. Tierschutzvereine

• Albert Schweitzer: Ehrfurcht vor dem Leben, aber nicht absolute Schonung

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ETHIK

• Von griech.: ethos = Sitte, Gewohnheit

• Orientierung nach Werten

• auf Moral basierend

= Antwort auf Frage: Was sollen wir tun?

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4 ethische Prinzipien

• Achtung vor dem Menschen

• Ehrfurcht vor allem Leben

• Mehrung der Wohlfahrt

• physisches und psychisches Wohlbefinden

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Tierethik

• In Mensch-Tier-Beziehung ist Mensch überlegen

• Prinzip der Fairness: – Stärkerer verzichtet auf das Ausspielen seiner

Überlegenheit– Rechte des Anderen werden anerkannt

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Advokatorische Ethik

Mensch muss für das Tier sprechen (Advokat)

Mensch muss auch Interessen der Tiere beachten und vertreten

Tiere sind Lebewesen, die Empfindungen haben, also auch Schmerzen und Leiden erleben

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Modelle der Mensch-Tier-Beziehung

• Mensch ist Beherrscher des Tieres

• Mensch und Tier sind gleichwertig

• Tier ist Mitgeschöpf des Menschen

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Mensch Beherrscher des Tieres

• Mensch ist „Krone der Schöpfung“

• Tier völlig untergeordnet

• kann zu einer schrankenlosen Ausnützung des Tieres führen

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Mensch und Tier sind gleichwertig

• Tier hat Rechte, es besitzt Eigenständigkeit

• absolute Gleichstellung von Mensch und Tier

• Forderung nach Unversehrtheit der Tiere

• Problem: Nutzung der Tiere für die Menschen unmöglich

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Tier ist Mitgeschöpf des Menschen

• Ehrfurcht vor dem Leben des Tieres

• aber: Nutzung des Tieres ist möglich

Lehnt alle Nutzungsformen ab, die das Wohlbefinden der Tiere schmälern

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• Modelle 1 und 2 sind übersteigerte Extrempositionen

• Modell 3 ist ein Kompromiss

• Modell 3 wird den Bedürfnissen der Tiere und der Menschen gerecht

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Ethik, Recht und politische Praxis

• Österreich: jedes Bundesland hat eigene Tierschutzgesetze

+ spezifische Situation ist leichter zu berücksichtigen

- viele unterschiedliche Regelungen

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Tierschutzvolksbegehren

• Von ca. 400.000 Österreichern unterzeichnet

• forderte – Vereinheitlichung der Tierschutzgesetze– Aufnahme des Themas in die

Bundesverfassung– Förderung des Tierschutzes allgemein

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Gesetzesdschungel in Österreich

• EU-Ebene: Richtlinien und Verordnungen

Vorrang vor nationalem Recht

• Bund: Tiertransporte und Tierversuche

• Länder: alle anderen Bereiche

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Vorarlberg

• Tierschutzgesetz (TschG)

• Tierhalteverordnung (THVO)

• Gesetz über Eingriffe an Tieren

• Tierschutzkontrollverordnung (TschKVO)

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Vorarlberger Tierschutzgesetz ( Vbg. TschG)

• Interessen von Wirtschaft, Tierhaltern, Wissenschaft, Forschung und Tierschützern

• 2 Grundsätze– Verbote: Schutz vor Schmerzen, Leiden,

Schäden, Angst (Schadensvermeidung) – Gebote: artgemäße Nahrung und Pflege,

verhaltensgerechte Unterbringung (Bedürfnisbefriedigung)

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• Töten von Tieren ist erlaubt, wenn es nicht tierquälerisch ist

• kein Artenschutz, sondern nur Einzeltiere

• bezieht sich auf Wirbeltiere

Einschränkungen/Ausnahmen:

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Tierhalteverordnung (THVO)

• Mindestanforderungen an die Größe der Haltungssysteme– z.B.: Zuchtsau: 1,1m2

Abferkelbucht: 5m2

– oder: Kalb bis 180 kg: 1,7m2

• artspezifische Nahrung und Beschäftigung

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TGI

• Tiergerechtheitsindex

• Bewertungssystem für tiergerechte Haltung

• verschiedene Einflussbereiche

• einzeln bewertet

• Kompensationsmöglichkeit innerhalb der Bereiche

• Schulnotensystem, Kopiervorlage S149

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• Bewegungsmöglichkeit

• Sozialkontakte

• Bodenbeschaffenheit

• Stallklima (Temperatur, Luftfeuchte, Schadgase)

• Betreuungsintensität

Einflussbereiche des TGI:

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Vollzug der Gesetze

• Unterschiedlich in den einzelnen Bundesländern

• 1. Instanz: Bezirkshauptmannschaft (BH)

Amtstierarzt/ärztin: kann z. B. Tiere beschlagnahmen

In Vbg.: Jährliche Kontrollen aller Betriebe

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Verfahren bei tierschutzwidrigem Verfahren

• Vorsatzdelikt: Anzeige Gerichtliches Verfahren

• Verstöße gegen das TschG oder die THVO: Verwaltungsstrafverfahren

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NUTZTIERE

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NUTZTIERE

• Ursprünglich: nur Eigenbedarf

• wachsender Wohlstand mehr FleischkonsumMASSENPRODUKTIONTiere als „industrielle Produkte“

• heute: Schutz der Tiere vor solchen Bedingungen

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 29

Ansprüche an die Nutztierhaltung

• artgemäße Haltung

• verhaltensgerechte Umgebung

• tiergerechter Umgang, auch bei Transporten

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„Tiergerecht“• Bewegung,

keine dauernde Anbindehaltung!

• Minimum an Platz, getrennte Aufenthaltsbereiche

• Beschäftigung,strukturierte Umgebung, Einstreu!

• Licht und Luft, keine Dunkel-oder Dauerlichthaltungen!

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Tiergerechte Haltungsformen(Empfehlung der Landwirtschaftskammer

Vorarlbergs)

• Rinder: – Laufstall– Gruppenhaltung auf Einnstreu für Kälber und

Rinder– kein Spaltenboden

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Tiergerechte Haltungsformen

• Schweine:– Strohhaltung für Mast und Zucht– Gruppenhaltung für Mast und Zucht

• Geflügel: – Freilandhaltung– Spezialrassen

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2 Grundarten der Tierhaltung

• Intensive Tierhaltung

– leistungsbezogen

– rationell

– hoher Einsatz von Kapital (Geld) und Energie (Arbeit)

• Extensive Tierhaltung

– standortbezogen

– Kreislaufwirtschaft

– weniger Einsatz von Kapital und Energie

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Landwirtschaft heute

• EU-Beitritt Österreichs: Änderungen in der regionalen Politik– Aufrechterhaltung der heimischen Produktion

und Bewirtschaftung– Überarbeitung der Kontingentierungssysteme– Definition eines Förderzieles für den ländlichen

Raum

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Landwirtschaft heute

– Mehr Spielraum für die Länder in Sachen Agrarförderungen

– Verhandlungen mit WTO und GATT: Berücksichtigung der hohen Gesundheits-, Sozial-, Umwelt- und Tierschutzstandards

– Einführung der ökosozialen Steuerreform

– Sicherung des Arbeitsplatzes Bauernhof

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Rationalisieren

• Konsument will möglichst günstige Lebensmittel

• Landwirt will Einkommen verbessernVergrößerung der BetriebeAusweitung der Produktionbilligere Produktionkleine und mittlere Betriebe verschwinden

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Bauernsterben

• In Österreich seit 1970 ununterbrochen

• Folge der Rationalisierung

• Konkurrenzdruck immer größer

• v.a. kleine und mittlere Betriebe sterben aus

• Quantität statt Qualität?

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Selbstversorgung

• Nahrungsmittelbedarf in Österreich weitgehend gedeckt, teilweise sogar Überproduktion

• Produktionsnachteile:– hohe Produktionskosten und Löhne– ungünstige topographische und klimatische

Bedingungen

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Selbstversorgungsgrad in Vorarlberg

• Unterproduktion

– Fleisch (Ausnahme: Kalbfleisch)

bes. spezielle Fleischsorten (Schaf- und Ziegenlamm, Kaninchen...)

• Überproduktion

– Kuhmilch

– Käse

– Kalbfleisch

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Importierte Nahrungsmittel

• Gründe für Import:

– Waren in Österreich nicht hergestellt– Marktangebot vergrößern– handelspolitische Gründe (wer exportieren will,

muss selbst importieren)

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Konflikte der Agrarpolitik

• Grenze zwischen Ökonomie und Ökologie

• Preisschere: Produktionsmittel teurer als Erlöse aus Verkauf

• Einkommensverluste durch EU-Beitritt Abhängigkeit der Landwirte von

Ausgleichszahlungen

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Agenda 2000

• Reform der EU-Agrarpolitik

• ZIELE:– Eindämmung der Überproduktion– Erhaltung der naturnahen bäuerlichen

Landwirtschaft

• Zwischenstufe: Flächen- und Kopfprämien (Förderung pro Hektar oder Stück Vieh)

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Vorarlberger Punktemodell

• ZIEL: Erhaltung des Arbeitsplatzes BauernhofExistenzsicherung der BetriebeÖkologisierungFörderung regionaler QualitätsprodukteTiergerechtkeit der NutztierhaltungVereinfachung der Verwaltung

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Vorarlberger Punktemodell

• PRINZIP: Verteilung der gesamten Förder-gelder nach einheitlichem IndexsystemTiergerechtheitsindexBodenbewirtschaftungsindexFütterungsindexArbeitsplatzindexGesamtbeurteilung des BetriebesHöchststufe: Bio

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HÜHNER

• Stammen vom Bankivahuhn ab= Wildhuhn aus Südostasien

• Haushühner durch Römer verbreitet

• heute: ca. 150 Rassen

• Verhaltensweisen der Wildhühner immer noch vorhanden

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Haushühner

• Soziale Gruppe von bis zu 60-80 Tieren (Hahn und Hennen)

• jedes Tier eigene Rangstellung

• arteigener Tagesablauf

• lieben gleichmäßige Wärme, reichliche Luftfeuchtigkeit und Halbschatten

• Kurztagtiere: schlafen früh

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Nutzungsarten

• Elterntiere

• Brüterei

• Küken- und Junghennen-Aufzucht

• Legehennen: Eierproduktion

• Masttiere: Fleischproduktion

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Eierleistung

• Bankivahuhn: 8-12 Eier jährlich

• heutige Zuchthühner in Intensivhaltung: 280 Eier jährlich

• wurde durch gezielte Zucht erreicht

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Hybridhühner

• Kreuzungsprodukte aus speziellen Inzuchtlinien

• erreichen höhere Legeleistung und größere Fruchtbarkeit als reinrassige Hühner

• fast alle Lege- und Masttiere

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Töten der männlichen Eintagsküken

• Sofort nach Geschlechtsbestimmung („Sexen“)

• Grund: können keine Eier legen

eignen sich nicht zur Mast

• nach Tötung: – Verfütterung in Wildtierhaltungen– Tierkörperverwertungsanstalt

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Eierkonsum

• In Österreich in den letzten Jahren konstant: 240 Eier/Kopf/Jahr

• Selbstversorgung an Eiern in Österreich: 100%

• Importeier: aus EU-Ländern und Oststaaten für Verarbeitungsindustrie

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Eierbezeichnung

• Qualitätsklassen: Extra, I,II, Industrieeier und gekochte Eier

• Gewichtsklassen: 1-7

• Art und Weise der Legehennenhaltung: Freiland-, Boden-, Volieren- und Käfighaltung

! Kennzeichnungspflicht nicht obligatorisch

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Kennzeichnung der Käfigeier

• Alte Forderung der Tierschützer• derzeit in Österreich nicht obligatorisch• viele Bundesländer verbieten Käfighaltung

Bundesländervereinbarung- Nutztierhaltung• Vorarlberg: Übergangsfrist bis 2003• EU: ab 2013 nur „ausgestaltete“ (enriched)

Käfige (Sitzstangen, Nest, Sandbad)

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Haltung der Legehennen

Ursprünglich auf bäuerlichem Freiland

Intensivierung: Trennung der Tiere von ihrem Kot (Hygiene)

= KÄFIGHALTUNG

Tierschützer fordern alternative Systeme

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 55

Alternative Haltungsformen

• Volierenhaltung: nützt 3. Dimension, verhaltensgerechter als Käfighaltung

• Bodenhaltung: mehr Platzbedarf, Tiefstreu, höhere Anforderungen an Betreuung

• Freilandhaltung: Boden-oder Volierenhaltung mit zusätzlichem Auslauf im Freien

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 56

Käfighaltung in Europa

• EU: langsamer und stufenweiser Ausstieg aus Käfighaltung

• Übergangsfrist 2013: – Platzangebot pro Tier verbessern– „enriched cages“ (Nest,

Scharraum, Sitzstangen)– Kennzeichnung der Haltung auf der Verpackung

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Mast-oder Grillhühner

• kurzes Leben

• nach 35-49 Tagen: Schlachtgewicht erreicht

• Qualzucht: intensive Putenmast: Tiere so schwer, dass Beine sie nicht mehr tragen können Beinverkrümmungen, Brustblasen...

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 58

Rolle der Konsumenten

• Konsument: große Verantwortung

• Käuferverhalten bestimmt den Markt

Kauf von Produkten aus tiergerechten

Betrieben!

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 59

SCHWEINE

• Stammen vom Wildschwein ab

• Domestikation vor ca. 9.000 Jahren

• Zucht: – hauptsächlich: veredeltes Landschwein

(Hängeohren)– nur noch vereinzelt: Edelschwein

(hochgestellte Ohren)

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 60

Schweinehaltung

• Ursprünglich: als Abfallverwerter, Fleisch für Eigenverbrauch

• Intensivierung in 60er und 70er Jahren (Wohlstand vermehrter Fleischkonsum)

• deshalb: Schweinefleisch heute viel zu billig (Lockartikel im Supermarkt)

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 61

Schweinefleisch

• Linienzucht: mastleistungsstarke Schinkenrassen (Pietrain, Large White)

• Fleisch oft fehlerhaft: PSE: Pale Soft and Exsudative (Schrumpfschnitzel)

• Gegenkreuzen: Fehler rückgängig

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 62

Verhaltensweisen

• Sozial lebende Wesen, Rangordnung

• nicht dreckig: Trennung Schlaf- und Kotplatz

• intelligenter als angenommen: „mini pigs“ vergleichbar mit Hunden

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 63

Futter

• Küchenabfälle

• Molke

• Mastschweine: – Kartoffeln, Futterrüben, Getreide– Kraftfutter: fertige Kornmischungen,

importiert (Mais, Soja)

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 64

Schweinebetriebe in Österreich

• Osten: eher Ackerbau („Körndl-Bauern“) Futtergrundlage für Schweinehaltung

• Westen: Viehzucht („Hörndl-Bauern“) Futtergrundlage für

Schweinehaltung fehlt, Grünland, Alpflächen

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 65

Betriebsgrößen

• Konzentration: weniger Betriebe halten mehr Schweine

• Ökologische Probleme: Verschmutzung der Gewässer durch Gülle

• heute: Förderungen an Besatzobergröße gebunden (GVE, DVE)

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 66

Schweineproduktion

• Zucht: Muttersauen, produzieren Ferkel: bis 25 kg gesäugt, dann in Mastbetriebe

• Mast: 2/3 der österreichischen Betriebe, Unterteilung in Vor- und Endmast

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 67

Intensive Stallsysteme

Spaltenböden:

• ohne Einstreu, Kot und Urin fällt durch Spalten direkt in Güllekanäle

• hygienisch einwandfrei, arbeitstechnisch und wirtschaftlich optimal

• ABER: nicht tiergerecht: Verletzungen, keine getrennten Aufenthaltsbereiche

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 68

„Tiergerecht“

• Bewegung (Kot- und Liegeplatz getrennt)

• Gruppenhaltung

• Beschäftigungsmöglichkeiten (Einstreu)

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 69

Einstreu

• Isoliert Stallboden gegenüber Kälte

• Beschäftigungsmaterial zum Wühlen, Kauen und Schnüffeln

einstreulose Haltung ist nicht tiergerecht!Ohne Einstreu: Schwanzbeißen

(=Verhaltensstörung!)

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 70

Futter

• Wichtig: Futtersuche und Beschäftigung, nicht nur Sättigen, Verschlingen

• Wenn Futter zu konzentriert oder zu wenig strukturiert

Verhaltensstörungen: Leerkauen, Beißen an Stangen, Beknabbern von

Ohren und Schwänzen

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 71

Bundesländervereinbarung Nutztierhaltung

• VERBOTEN: – Halsanbindungen– ständige Anbindehaltung – Einzelstände(Trennung von Liege- und

Kotplatz unmöglich)

• Anforderungen an tiergerechte Abferkelbucht definiert (Fläche, Nest)

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 72

Neue Haltungssysteme

• Gruppenbucht für Galtsauen: – 4-6 Tiere, gemeinsamer Liegeplatz, getrennt

vom Kotplatz, – aber: Einzelfressstände, um Kämpfe beim

Fressen zu vermeiden

• neue Abferkelbuchten: 2 mal täglich auf gemeinsamen Futterplatz, Kotplatz

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 73

Neue Haltungssysteme

• Offenfront-Tiefstreustall: – Tiefstreubett – erhöhter betonierter Fressplatz – Stufe dazwischen– Frontseite offen (Außenklima)

• Schrägbodenhaltung auf Tretmist: strohsparend

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 74

Neue Haltungssysteme

• Familienstall von Stolba– Eltern und Nachkommen leben gemeinsam in

vier frei miteinander verbundenen Buchten– gleiche soziale Bindungen wie im Freigehege – Möblierung verhaltensgerecht– Stressanfälligkeit der Schweine reduziert– Tiere sehr robust und gesund

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 75

Neue Haltungssysteme

• Abferkelbucht nach Schmid– Alle Funktionskreise können (noch) ablaufen– tiergerecht– 7,5 m2 statt 5m2– Abferkel- und Säugeverhalten ungestört– weniger Ferkelverluste

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 76

Schweinefleischkonsum

• Mehr als die Hälfte des konsumierten Fleisches in Österreich

• mehrheitlich intensive Produktionssysteme

• Selbstversorgungsgrad bei 101%

• Fleisch aus tiergerechten Betrieben kaufen!

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 77

RINDER

• Stammen vom Ur oder Auerochse ab

• Domestikation um 6.000 v. Chr.

• Sesshaftwerdung: Mensch braucht Zugtiere für Ackerbau

• ursprünglich: Rind kein Fleischlieferant

• Rückgang des Wildbestandes: Rindfleisch wichtiger

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 78

Rindviehhalter

• Wichtigster Zweig der österreichischen Landwirtschaft

• Konzentration: weniger Halter, mehr Tiere pro Bestand

• heute durchschnittlich 20 Tiere/Betrieb (im EU-Vergleich immer noch mini)

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 79

Kälber

• Kuh kalbt 4-5 Mal im Leben

• Tragzeit: 280 Tage

• Kalb: 40-50 kg schwer bei Geburt

• bis zum 4. Monat erhält es Milch

• danach: Gras, Heu, Ergänzungsfutter

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 80

Was wird aus dem Kalb?

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 81

Milchleistung einer Kuh

• Nach 1. Abkalben: regelmäßig Milch

• am größten: unmittelbar nach Abkalben

• 8 Wochen vor erneutem Abkalben: nicht mehr gemolken (trocken, galt)

• nach der 1. Geburt: durchschnittlich 15-20 kg Milch/Tag Erstlings- Einsatzleistung

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 82

Rassen in Österreich; Anteil in Prozent

• Fleckvieh: 81,3%• Braunvieh: 10%• Schwarzbunte: 2,6%• Pinzgauer: 2,3%• Grauvieh: 0,7%0

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 83

Rassen in Österreich

• Zweinutzungsrassen (Fleck-und Braunvieh)

werden zur Milch- und zur Fleischproduktion verwendet

• durch Kreuzung mit ausländischen Rassen: Kühe stark verändert

heute: größer und schwerer

• Spezialisierung (Braunvieh=Milchrasse)

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 84

Zucht

• Nicht natürliche Fortpflanzung (Stier zur Kuh geführt)

• sondern künstliche: – Künstliche Besamung (KB)– Embryotransfer (ET)

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 85

Künstliche Fortpflanzung

+ Vermeidung von Geschlechtserkrankungen

+ Zuchterfolge: bessere Rassen mit besseren Eigenschaften

- Verschwinden einzelner Rassen: z.B. ehemalige Schwarzbunte ersetzt durch Holstein-Frisian, Original Braunvieh durch Brown-Suisse

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 86

Milchwirtschaft

• Sättigung des Marktes mit Milch und Milchprodukten

• EU-Beitritt: Erzeugermilchpreis gefallenneue Verwertungsmöglichkeit: KälbermastAusbau der Mutter- und Ammenkuhhaltung

(extensive Haltung)

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 87

Mutter- und Ammenkuhhaltung

• Verringerung der Milchmenge

• Produktion von qualitativ hochwertigem Kalb- und Rindfleisch =„Freiland Beef“

• bes. in Hügel- und Bergländern

• von versch. Organisationen gefördert (KOPRA, ERNTE, FREILAND, ALMO, LÄNDLE)

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 88

Rindfleisch

• Zweitgrößter Anteil in Österreich

• Selbstversorgungsgrad von 149%

• Exporte erforderlich

• trotzdem Importe: spezielle Teilstücke: T-Bone-Steak, Lungenbraten

(saisonal, Tourismus)

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 89

Rinderhaltung

• Einzel- bzw. Anbindehaltung in Österreich verbreitet

• Kuh kann Platz nicht freiwillig verlassen

• Unterscheidung: – Langstand– Mittellangstand– Kurzstand

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 90

Anbindehaltungen

• Langstand: heute nicht mehr

• Mittellangstand: nur mehr vereinzelt

• Kurzstand: – einstreuarm, Bereitung von Flüssigmist

Vereinfachung der Entmistung– Kuhtrainer: Kuh muss beim Koten und Harnen

zurücktreten, sonst Stromschlag– Verletzungsgefahr (Euter), Liegeschwielen

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 91

Bundesländerverinbarung

Festlegung einer minimalen StandlängeFormel: 0,9 x diagonaler Körperlänge

+ 30 cm (Kurzstand) bzw 58 cm (MLst)

Festlegung einer minimalen StandbreiteFormel: 0,9 x Widerristhöhe

Keine dauernde Anbindehaltung (Vbg 130 Tage Auslauf)

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 92

Laufstallhaltung

• Alternative zur Anbindehaltung

• Trennung von Melkstand, Liegefläche und Fressplatz

• Bewegung und natürliches Verhalten (Rangordung)

• Vermeidung von Verletzungen: Enthornung

• viel Platzanspruch

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 93

Böden

• Kälber: keine Vollspalten- oder einstreulose Teilspaltenböden

• Liegefläche von Milchkühen: Einstreu oder weiche druckelastische Unterlage obligatorisch

• Mast Vollspaltenböden erlaubt

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 94

Betreuung

• Bundesländervereinbarung: nur allgemein• Vorarlberger THVO:

Kälber: - ausreichend Eisen, ab 2. Woche Stroh, Heu zur freien Aufnahme

- keine Maulkörbe

- Gruppenhaltung ideal

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 95

Kontrolle

• Vollzug wichtiger als Gesetz• Vorarlberg: eigene Kontrollverordnung• alle Betriebe mindestens einmal jährlich• Selbstdeklaration • behördliche Überprüfung• positives Prüfprotokoll

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 96

GENTECHNOLOGIE

• GVO = Gentechnisch Veränderte Organismen

• in Österreich: Gentechnikgesetz

• Bewilligungsverfahren für Entwicklung, Anwendung und Freisetzung von GVOs

• Forschung beim Tier: in Tierschutzbestimmungen verankert

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 97

Geschichte

• Mitte 19.Jh: Mendel entdeckt Gene

• 1944: Avery: Substanz der Gene = DNS

• 1953: Watson und Crick: Doppelhelix

• 1969: Arber: Enzyme, die Doppelhelix ohne

Informationsverlust aufschneiden

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 98

Bio- und Gentechnologie

• Biotechnologie (= Konventionelle Züchtungsmethoden) schon lange

• Gentechnologie = Zweig der Biotechnologie

• befasst sich ausschließlich mit Genen

• Züchtungsziele schneller erreicht

• Schaffung neuer Lebewesen!

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 99

Das Neue der Gentechnologie

• Artüberschreitende Kombination von genetischem Material

• Einbau dieser „unnatürlichen“ Kombination in das Erbmaterial von Pflanzen und Tieren

• Mutation: Erbgutveränderung

• Klonen: identische Duplikate von Individuen

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 100

Gesetzliche Regelungen in Österreich

• Gentechnikgesetz: Arbeit mit GVO`s am Menschen, Datenschutz; Einrichtung der Gentechnik-Kommission

• Novel Food- Verordnung: EU-Verordnung über die Verbreitung gentechnisch veränderter Lebensmittel und Lebensmittelzutaten

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 101

Anwendungsgebiete

• Landwirtschaft/Ernährung: – Pflanzen und Tiere: höhere Produktionsleistung– ABER: Wildtiere fressen Pflanzen, vertragen

Inhaltsstoffe nicht (zB Raps bei Rehen)

• Natur und Umwelt: – schadstoffabbauende Bakterien– ABER: schädigen auch Nützlinge

(Schmetterlinge)

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 102

Anwendungsgebiete

• Humanmedizin und -genetik: – Gentherapie heilt genetisch bedingte

Krankheiten (z.B.: Galactosämie)– ABER: nur Krankheiten, wo nur ein Gen

verantwortlich ist– Somatische und „echte“ Gentherapie

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 103

Patentierte Lebewesen

USA

• 1980: Rohölfressende Bakterien

• 1988: „Krebsmaus“: bes. krebsanfällige Mäuse: Testen von

Medikamenten

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 104

Gentechnologie bei Nutztieren

• zur Verbesserung der Gesundheit und der Krankheitsresistenz

• als LeistungssteigererbST: bovines SomatoTropin: Wachsumshormon zur Steigerung der Milchleistung bei Kühen, Krankheitsanfällig

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 105

Misserfolge der Gentechnologie

• Transgenes Schwein (USA): Einpflanzen eines menschlichen Wachstumsgens

Eber zu schwer für seine KnochenArthritis, zusätzlich: starke Behaarung,

Apathie, Impotenz, schlechte Augengilt als Qualzucht

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 106

Qualzuchten

• Züchtungen, die dem Tier oder seinen Nachkommen schwere Schmerzen, Leiden bereiten oder mit schweren Schäden oder Ängsten verbunden sind....

• im Rahmen der Forschung: bewilligungspflichtiger Tierversuch

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Tierschutz im Unterricht - Nutztiere 107

Manipulierte Lebewesen

• Transgene Lebewesen: artfremde, eingepflanzte Gene in Gensatz

– Transgenes Schwein– Tomoffel (Tomate/Kartoffel)– Chimären: „Schiege“ oder „Schazi“ (Schaf-

Ziege)

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 108

HEIMTIERE

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 109

Heimtierhaltung

• In Österreich in jedem zweitem Haushalt

• Stadtbewohner: einziger Kontakt zur Natur

• Probleme:– Vermenschlichung (Sozial-od. Ersatzpartner für

einsame Menschen)– Degradierung zu Prestigeobjekt (Dekoration od.

Spielzeug)

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 110

Heimtierhaltung

• Können Bedürfnisse der Menschen befriedigen

• Aufmunterung von kranken und depressiven Menschen durch Heimtier

• sogar bei Infarktpatienten: blutdrucksenkende Wirkung von Heimtieren: TAT (Tiere als Therapie)

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 111

Heimtierhaltung

• Tiere haben Recht auf Eigenständigkeit

• tiergerechte Haltung wichtig

• Missachten der Grundbedürfnisse = tierschutzwidrig

• keine Vermenschlichung: Bekleiden, Überfüttern,...

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 112

Bsp. für tierschutzwidrige Haltung

• Falsch verstandene Tierliebe: Überfütterung (Meerschweinchen: Übergewicht häufigste Todesursache)

• Wellensittich: Schwarmvogel, verträgt Einzelhaltung nicht

• Goldhamster: dämmerungsaktiv, will am Tag nicht spielen

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 113

Heimtiere in der Erziehung

• Kinder lieben Tiere

• Wunsch nach Heimtier

• später: Faszination lässt nach, Vernachlässigung des Tieres

• Kind: gewisse Aufgaben, aber nicht alleinige Verantwortung

• Erwachsener: Oberaufsicht

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 114

Heimtiere in der Erziehung

• Best. Tiere für best. Altersstufen der Kinder

• Meerschweinchen: für kleinere Kinder

• Kaninchen: nicht zur Wohnungshaltung geeignet

• Katzen mehr geeignet

• Gerbil (mongolische Rennmaus)

• Fische, Vögel für ältere, interessierte Kinder

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 115

Heimtiere und Artenschutz

• Wildtiere als Heimtiere

• Importe von Amphibien und Reptilien

• Washingtoner Abkommen: Liste schützenswerter Tiere; kein Handel!

• Lange Transportwege: viele Tiere sterben

• nur jedes 10. Tier kommt lebend an

• Schildkröten: 90% sterben im 1. Jahr

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 116

Tierquälerei durch Tierzucht

• Haustiere: gezielt gezüchtet

• nicht nützlich, sondern ästhetisch oder extravagant

• 400 Hunderassen !!!

• Problem: angezüchtete Defekte

• Bsp.: Schäferhund mit abfallender Rückenlinie: Hüftgelenksprobleme

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 117

Grundsätze der Heimtierhaltung

• Haltung von Tieren in Gefangenschaft vermeiden

• Verzicht auf exotische Tiere und Wildtiere

• vor dem Kauf Haltungsmöglichkeiten, Bedürfnisse der Tiere abklären

• Kinder: Heimtierhaltung nur unter Aufsicht von Erwachsenen

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 118

HUNDE

• Stammen vom Wolf ab, enge Verwandtschaft auch mit Schakal

• Domestikation vor 12.000 bis 10.000 Jahren (Sesshaftwerdung mit Ackerbau)

• Steinzeit: Wölfe zum Gefährten gezüchtet

• zuerst: Jäger, Wächter und Fleischlieferant

• später: Kumpantier

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 119

Hunde heute

• Hunderassen im modernen Sinne: seit Ende 19.Jh.

• Heute ca. 400 Rassen

• unterscheiden sich in Größe, Farben und Gestalt (Yorki bis Irish Deerhound)

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 120

Sinne des Hundes

• Empfindliches Gehör: Schwingungen außerhalb der menschlichen Hörgrenze

• Geruchsinn: nimmt gewisse Stoffe in hundertmillionenfach größeren Verdünnungen wahr als Mensch

• Augen: Dämmerungssehen, aber am Tag nur Bewegungen

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 121

Berufe des Hundes

• Wachhund: Fluchtverhalten weggezüchtet, dafür Bellen angezüchtet

• Zoll, Polizei, Armee, Lawinensuchhund, ...

• Viehhüter und Viehtreiber

• Jagdhunde, Fährtenhunde

• Blindenführhunde, Servicehunde (assistant)

• Zugtiere: Wettkämpfe

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 122

Tiere im Sport

• V.a. Huskies im Schlittenrennen

• Verboten:– Abverlangen von Leistungen, die Kräfte

übersteigen– Tierkämpfe

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 123

Rangordnung

• Bedürfnis nach klarer Rangordnung

• Mensch übernimmt Rolle des Alpha-Tieres (höchste Position im Rudel)

• andere Familienmitglieder in Rangordnung eingegliedert

• Kinder: gleiche Stellung wie Jungtiere: Narrenfreiheit

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 124

Tiergerecht

• Hohe Anforderungen des Hundes an die Haltung

• täglich freier Auslauf

• besonders Jungtiere: viel Spiel

• psychische Betätigung: anregendes Revier

• nicht vereinsamen lassen

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 125

Haltungsformen

• Wohnungshaltung

• Gehege- oder Zwingerhaltung

• Anbinde- oder Kettenhaltung

• Extensivhaltung: Streunenlassen

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 126

Minimalanforderungen

• In Anlage 1 der Bundesländervereinbarung Außerlandwirtschaftlicher Bereich festgelegt

• Mindestmaße von Boxen, Zwingern, Beschaffenheit der Anbindevorrichtung, Witterungsschutz....

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 127

Autotransport

• Großteil gewöhnt sich schnell dran

• parkendes Auto: Hund vor direkter Sonneneinstrahlung schützen

• Parken im Schatten: wandernde Sonne beachten!

• Wagenfenster öffnen

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 128

Kupieren

• In Österreich verboten

• einschränkende Vorschriften für Einfuhr, Ausstellen, Anpreisen und Verkauf von Hunden mit kupierten Körperteilen

• nicht nur physische, sondern auch psychische Beeinträchtigung (Ausdrucksverhalten: Wolf/Chow-Chow)

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 129

KATZEN• Stammen von der nubischen Falbkatze ab• bei vielen Völkern (Germanen): heilig• Ägypter: Einbalsamierung der toten Katzen• Domestikation: spätestens um 1.600 v.Chr.• 1. Jh. n. Chr.: als Mäusevertilger in die Häuser• Christianisierung: Verkörperung böser

Mächte, Hexenkult

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 130

Verhalten der Katze• Erst seit 50er Jahren erforscht

• Wechselspiel zwischen Anhänglichkeit und Eigenständigkeit

• Falschheit der Katze: widerlegt durch Gesichtsausdrücke der Katze

• Heimfindevermögen der Katze: nur auf Grund eines zuvor erstellten Hörbildes

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 131

Sinne der Katze

• Augen: Lichtempfindlichkeit 6 mal so hoch wie beim Menschen

• Ohren: hohe Fähigkeit, Geräuschquellen zu orten

• Barthaare: v.a. in absoluter Dunkelheit als Radar

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 132

Einzelgängerin?

• Zwar Einzeljägerin (Reviertiere)

• ABER: leben auch mit Artgenossen friedlich zusammen (in Ruhephasen, Spiel)

• Sozialisierungsphase: zw. 2. und 7. Woche: – Kontakt zu Menschen zutraulich– kein Kontakt menschenscheu

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 133

Haltungsformen

• Zwei verschiedene Haltungsformen– Freilaufkatze: ungehinderter oder periodoscher

Auslauf im Freien– Wohnungskatze: Aktionsraum Wohnung oder

Haus

• beide: spezielle Anforderungen an Halter

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 134

Freilaufkatzen

• Steter Zugang zu Primärheim wichtig

• wichtig wegen Nahrung, Schutz vor Kälte, Nässe und Feinden

• Risiko Straßenverkehr (Jäger)

• Anbringen einer Katzentüre od. -leiter

• Vorsicht bei Kippfenster (Einklemmgefahr)

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 135

Wohnungskatzen

• Höhere Ansprüche

• Untergrenze: Zweizimmerwohnung (Zurückziehen möglich)

• attraktive Einrichtung, nicht reizarm!!

• Mehrere Harn- und Kotplätze

• Jagdtrieb: Spielzeugmäuse... (mind. 1 Stunde täglich)

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 136

Artgerechte Wohnungseinrichtung

• Schlupfwinkel (Kartonschachtel)• Sitzplätze in Höhe Vergrößerung der

Wohnung, am Fenster Aussicht; Sicherung durch Fenster- Balkongitter

• Kratzbäume: auch Kletterobjekt• wechselndes Angebot an (un)bekannten

Gegenständen

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 137

Kastration

• Wohnungskatzen: generell

• Freilaufkatzen: empfehlenswert verhindert ungewünschten Nachwuchs reduziert Streif- und Kampfverhalten,

Spritzfrequenzen, Lautäußerungen

während der Paarungszeit

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 138

Verhaltensstörungen

• Bei Wohnungskatzen häufiger als bei Freilaufkatzen

• Betreuungsmängel

• schlechte Wohnungseinrichtung

• falsche Erwartungen des Halters an das Tier

• Schlechte Sozialisierung (Züchter, Besitzer)

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 139

TIERSCHUTZHEIM

• Ferien- oder Pensionstiere (Tierheime)

• Fund- oder Abgabetiere (Tierschutzheime)

• Gründe: Tiere werden überflüssig, Sommerferien, echte (finanzielle) Notlagen (arbeitslos, Scheidung...), Krankheit (Katze oder Besitzer), Verhaltensstörungen (Aggressivität, Harn- und Kotmarkieren)

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 140

Echte Tierschutzheime

• Von öffentlicher Hand subventioniert

• Fundtiere: gratis

• Abgabetiere: eventuell Unkostenbeitrag

• Einnahmen – durch Vermitteln von Tieren– Spenden von Tierfreunden

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 141

Pfleglinge

• Großteil Katzen und Hunde

• auch kleine Nagetiere, Schildkröten und Vögel

• unbekannte Herkunft Quarantänestation (Stresssituation vermeiden Krankheiten vermeiden)

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 142

Medizinische Betreuung

• Fundtiere: Entwurmung, tiermedizinische Untersuchung und Impfung

• 2 mal wöchentlich: Untersuchung des gesamten Bestandes

• Tierarzt: – verordnet Behandlung kranker Tiere – Euthanasie bei unheilbaren Krankheiten

oder Verhaltensstörungen (Kampfhunde)

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 143

Verhaltensgestörte Tierheimtiere?

• Vorurteil?

• meist haltungsbedingte Fehler des neuen Besitzers, unklare Vorgeschichte

• Störungen vermeidbar durch intensive Betreuung, Korrektur aufwändig.

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 144

Gesundheitsprobleme bei Heimtieren

• Tollwut: Viruserkrankung, Übertragung durch Wildtiere auf Heimtiere, verläuft tödlich

• Leptospirose: Hunde = Überträger auf MenschenGelbsucht, Hirnhautentzündung

• Spulwurm: Darmparasit im Hundedarm Larven in menschl. Organe (Gehirn)

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 145

Gesundheitsprobleme bei Heimtieren

• Flöhe: meist Katzenflöhe

• Zecken: können bakterielle und virale Hirnhautentzündung übertragen

• Hundestaupe: Viruskrankheit, tödlich verlaufend, beginnt mit Katarrh der Schleimhäute

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 146

Gesundheitsprobleme bei Heimtieren

• Toxoplasmose: von Hunden und Katzen auf Menschen übertragen, Gehirnhaut-u. Rückenmarkentzündungen

• Omithose: „Papageienkrankheit“, Viruserkrankung der Atemwege

• Hautpilze: auf Menschen übertragbar, hartnäckig

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 147

Tierhaltung im Tierschutzheim• Anpassung der Ausstattung an Bedürfnisse

der Tiere

• trockene, warme und geschützte Ruheplätze

• richtige Ernährung

• Zugang zu Freigehegen, Unterstände in Ausläufen

• mehr Beschäftigungsmöglichkeiten

• intensive Betreuung

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 148

Tierhaltung im Tierschutzheim• Hunde:

– in Zweiergruppen gehalten– Kastration

• Katzen: – in Gruppen gehalten: zu viele Aggressionen– Parias = Prügelobjekte in der Gruppe– höchstens 8-10 Katzen – Kastration zur Geburtenkontrolle

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 149

Abgabe der Tiere

• Tiere oft aus fragwürdigen Verhältnissen

• neuer Besitzer: schriftliche Verpflichtung zu angemessener Ernährung, Unterkunft und tierärztlicher Versorgung

• darf sie nicht töten oder weitergeben

• bei Vernachlässigung: zurück ins Tierschutzheim (wiederholt?)

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 150

TIERE IN DER SCHULE

• Vorteile: – Belebung der Schule– lebendige Wissensvermittlung– emotionaler Zugang zu Lebewesen– pflegerischer Umgang mit Tieren

! tierschützerische, pädagogische und gesundheitliche Aspekte beachten!

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 151

Haltungsdauer

• Stundenhaltung: Kennenlernen von Tieren, deren Haltung schwierig oder verboten ist

• Kurzzeithaltung: zur Beobachtung der Individualentwicklung (Lurche, Frösche)

• Dauerhaltung: Belebung der Schule, Reservoir für Einsatz der Tiere im Unterricht

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 152

Tierschützerische Aspekte

• Minimalanforderungen der Tierschutzbestimmungen

• Auswahl der Tiere je nach räumlichen Gegebenheiten

• tier- und artgerechte Haltung (Gruppen- od. Einzelhaltung, Bewegungsbedürfnis)

• keine Personenfixierung, weil Schüler wechseln (Schulwart!)

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 153

Pädagogische Aspekte

• Lehrer: letzte Verantwortung

• ABER: pädagogische Aspekte nur, wenn Schüler Mitverantwortung tragen

• Stunden- und Kurzzeithaltung eher geeignet als Dauerhaltung (Schüler verlieren Interesse)

• Tiere und Maß der Verantwortung je nach Entwicklungsstufe der Schüler

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 154

Dsungarischer Zwerghamster

• Wenig scheu, zutraulich

• paarweise Haltung, Aufzucht von Jungen beobachtbar

• wenig Platz

• geringer Futter- und Wasserbedarf

• nicht so nachtaktiv wie Goldhamster

• typ. Verhaltensweisen gut beobachtbar

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 155

Methodische Hinweise

• Goldhamsterkäfige ideal

• Einstreu: Hobelspäne

• Nestbau: Zellstoffwatte

• Versteckmöglichkeit: Kartonrollen

• Bewegung: Laufrad

• Ernährung: Pressfutter, Wasserflasche, Obst- u. Gemüsestückchen

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 156

Methodische Hinweise

• Fortpflanzung: zw. 4-10 Monate alte Tiere

• von März bis September

• Neugeborene: erst nach 2 Tagen vom Elternkäfig herausholen und nicht länger als 10 Minuten!

• Geschlechtsreife: Männchen getrennt halten!

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 157

Weiher-Aquarium• Nicht nur einzelnes Tier, sondern ganzes

System aus der Natur

• Eigenschaften eines Ökosystems beobachtbar

• Kennenlernen d. einheimische Fauna

• Lebewesen wieder zurück in Natur

• Betreuungsaufwand gering

• keine Geräusche, die Unterricht stören

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Tierschutz im Unterricht - Heimtiere 158

Methodische Hinweise• Weiherwasser im Frühsommer entnehmen

• Transportgefäße: Kunststoffkessel

• zusätzliche Tiere: mit Nylonnetz fangen

• Wasserpflanzen, Bodenschlamm dürfen nicht fehlen

• Aquarium: mittelgroß, nicht zu viele Tiere, keine Fische (nur Weihertiere)

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 159

WILDTIERE

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 160

BEZIEHUNG MENSCH - WILDTIER

• Interesse am Wildtier schon in frühesten Kulturen

• verschiedene Religionen: Tiere heilig

• Märchen: viele Tiere, Fabelwesen

• „Kindchenschema“: positive Reaktion des Menschen auf bes. Merkmale der Jungtiere (runder Kopf, große Augen, weiches Fell)

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 161

Geschichte

• Vorzeit: Jagdobjekt, Nahrung

nach der Jagd: kranke oder verwaiste Tiere aufgezogen

• Zähmung: Verlust der Flucht- und Angriffsreaktion

• schon im 2. Jahrtausend v. Chr.: Haltung der Wildtiere in Gefangenschaft

• Zucht: z.B. Pelztiere

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 162

Wildtiere heute

• Gewerbsmäßige oder private Haltung

• zur Eier-, Fleisch- und Pelzgewinnung

• als Studien-, Schau- und Beobachtungs-(Prestige) Objekte

• exotische Tiere oft bekannter als einheimische (Filme, Videos...)

• Trophäen als fragwürdige Souvenirs aus fremden Ländern

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 163

Gesetze

• Tierschutzgesetz

• Jagdgesetz

• Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen

• Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wild lebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume

• Artenschutzgesetz

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 164

Gesetze• Land: Tierschutz-, Naturschutz-u.

Jagdgesetz

• Bund: Artenschutzgesetz

• EU: Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wild lebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume

• international: Washingtoner Arten-schutz- Übereinkommen

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 165

Bundesländervereinbarung

Außerlandwirtschaftlicher Bereich:

– Haltung von Vögeln, Schildkröten, Krokodilen, Chamäleons, Echsen, Schlangen....

– Haltung und Mitwirken von Tieren in Zirkussen, Varietés, Wandertierschauen...

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 166

Vorarlberger Tierschutzgesetz

• Verbot der Haltung von Wildtieren mit großem Bewegungsbedürfnis

• Ausnahme: Genehmigung durch Bezirkshauptmannschaft, wenn– die speziellen Bedürfnisse befriedigt

werden– Haltung im öffentlichen Interesse liegt

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 167

Begriff „Wildtier“Laut Bundesländervereinbarung:

• Wildtiere: weder Nutz- noch Heimtiere

• Nutztiere: Gewinnung von Nahrungs-mitteln, von Arbeitskraft oder zu anderen landwirtschaftlichen Zwecken

• Heimtiere: als Freund oder Gefährte in Haushalt des Menschen gehalten, sofern nicht als Nutztiere gehalten

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Aufteilung von Brehm´s Tierleben.ppt

Aufteilung von Brehm´s Tierleben

TIERWELT

Wildtiere

Wildtiere

Haustiere

NutztiereHeimtiere

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 169

Begriffsdefinitionen

• Wildtiere nicht domestiziert u. gezähmt

• Kamele: Kontakt zu Menschen Haustiere???

Nein, Umfeld und Kulturkreis wichtigbleiben Wildtiere, weil sie nicht art- und

verhaltensgerecht gehalten werden können

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 170

Begriffsdefinitionen

• Nutztiere: gezähmt, gezüchtet (menschlicher Eingriff in Evolution)

• stammen aber von Wildtieren ab

• Veränderung im Aussehen und im Verhalten (bes. gegenüber den Menschen)

• trotzdem: urtümliches Verhalten der Wildtiervorfahren vorhanden

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 171

Begriffsdefinitionen

• Heimtiere: größere Einflussnahme des Menschen

Änderung des Erscheinungsbildes und des Verhaltens stärker

wären nicht mehr in der Lage, für eigenes Überleben zu sorgen

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 172

Beispiel Katze

• kommt als Haus- und Wildtierform vor

• Hauskatze: häufig, typisches HeimtierWildkatze: fast ausgestorben

• verwilderte Hauskatze: trotzdem keine Wildkatze, Verhalten und Aussehen zu stark geändert

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 173

Nutzung

• Zwischen Nutz- und Heimtieren:– fließende Übergänge (Beispiel Kaninchen)– Wechsel in Nutzung, wenn Ansprüche erfüllt

sind

• Zwischen Haus- und Wildtieren:– keine fließende Übergänge– kein Wechsel in Nutzung möglich (Strauß)

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 174

Tiere, die zur Gewinnung von

Nahrungsmitteln, Wolle, Häuten, Fellen Leder

oder von Arbeitskraft

oder zu anderen landwirtschaftlichen Zwecken

gezüchtet oder gehalten werden und die

auf Grund ihrer Art und Rasse hierfür geeignet

sind.

Nutztiere:

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 175

Nutztiere:

Nutztiere sind insbesonders

Schafe, Ziegen, Schweine, Rinder, Pferde, Esel, Maultiere, Maulesel,

Nutzfische, Bienen, Hühner, Trut-und Perlhühner,

Wachteln, Fasane, Gänse, Enten, Tauben und Kaninchen.

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 176

Heimtiere:

Tiere, die der Mensch,

insbesonders in seinem Haushalt,

zu seiner eigenen Freude und als Gefährten hält

oder die für diesen Zweck bestimmt sind und die

auf Grund ihrer Art und Rasse hierfür geeignet

sind.

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 177

Heimtiere:

Heimtiere sind insbesonders

Hunde , Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen,

Goldhamster und andere Kleinnager,

Kanarienvögel, Wellensittiche und in ihren

Haltungsansprüchen vergleichbare Vögel, Zierfische

und die genannten Nutztiere, sofern sie als Heimtiere

gehalten werden.

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 178

ARTENSCHUTZ

• Beginn der Evolution: 500 Mio. Arten

• nur 1% überlebt

• Gründe:– biologische (Konkurrenz, schlechte Anpassung

an Lebensraum...)– physische (Klimaveränderungen, Brände,

Vulkanausbrüche, Überschwemmungen...)

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 179

Einflüsse des Menschen

• Ausrottung von ca. 400 Arten durch den Menschen

• Gründe:– planlose wirtschaftliche Nutzung (Eier, Fell...)– ausgefallene kulinarische Gelüste

(Schildkrötensuppe)– Trend zum Exotischen Tierhandel– Angst vor Nahrungskonkurrenz,

Vergnügen am Töten

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 180

Arten der Ausrottung

• Direkt

= Vernichtung der Tiere selbst

• Indirekt (häufiger)

= Zerstörung des Lebensraumes der Tiere– durch Zersiedelung d. Landschaft– Überbevölkerung– intensive, industrialisierte Landwirtschaft

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 181

Evolution

• von einfacheren zu höheren und spezialisierten Organisationsstufen Abstammungslehre=Evolutionstheorie

• Menschen und Tiere stammen von Arten früherer Epochen ab

• nicht direkt / experimentell reproduzierbar

• Motoren: Mutation, Selektion, Isolation, Zufall, Rekombination

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 182

Tier- und Artenschutz

• Tierschutz: Interessen des Einzeltieres gegenüber dem Menschen– Vernachlässigung (Unterlassung)– Zufügen von Schmerzen (Handlung)

• Artenschutz: Interessen der ganzen Art– Schutz der Tierart– Schutz des Lebensraumes

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 183

Vorarlberg

• Gesetz über Naturschutz und Landschaftsentwicklung

• Naturschutzverordnung

Säugetiere: alle geschützt, Ausnahmen taxativ aufgezählt

• Rote Liste Vorarlberg (Vlbg. Naturschau)

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 184

Einfuhr von Wildtieren

• Bewilligungspflichtig (außer: Reiseverkehr)• Gründe:

– keine Tiere mit Seuchen einführen– keine gefährdeten Arten im Handel

Washingtoner Artenschutz-Übereinkommenrigorose Beschränkungen für Tierhandel

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 185

Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen

• 140 Staaten der ganzen Welt• Tiere und Teile bzw. Erzeugnisse davon• Unterteilung der Tierarten in 3 Kategorien

– I: unmittelbar von der Ausrottung bedrohte Arten

– II: von der Ausrottung bedroht, wenn Handel nicht eingeschränkt wird

– III: von einzelnen Staaten bezeichnete Arten

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 186

Widerrechtlicher Handel

• Tiere von Veterinärbehörde eingezogen

• an Zoos abgegeben oder zurück ins Ursprungsland (aufwändig!)

• schlechter Zustand der Tiere oder keine Unterbringungsmöglichkeit

schmerzlose Tötung

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 187

Vollzug in Österreich

• Alle Grenzeintrittsstellen: Grenztierarzt

• Handbuch zur Erkennung geschützter Tiere und deren Produkte

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 188

Umsetzung der Gesetze

• Nicht nur Gesetzgeber und Vollzug der Gesetze ist wichtig

• auch Einstellung der Konsumenten !

Verzicht auf Haltung von exotischen TierenBesuch von Zoos mit einheimischen TierenKeine Produkte von exotischen Tieren

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 189

WILDTIERE ALS NUTZTIERE

• Haltung und Zucht von Wildtieren zur Produktion von Fleisch und Pelzen

• trotz wirtschaftlicher Nutzung bleiben sie WILDTIERE

spezielle Auflagen (Mindestanforderungen) in Bewilligungsverfahren

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 190

Damhirsch als Fleischlieferant

• 70er Jahre: Proteste gegen intensive Schweine- und Rinderhaltung

Aufkommen der Hirschhaltung zur Fleischgewinnung (extensiv)+guter Rauhfutterverwerter: Naturwiesen

alternativ nutzbar

+auch Flächen mit erschwerten Produktionsbedingungen nutzbar

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 191

Haltung von Damhirschen

• = Haltung von Wildtieren

Bewilligung der Bezirkshauptmannschaft

Auflagen nach Gutachten des Instituts für Wildtierkunde der Veterinärmedizinischen Universität Wien

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 192

Nachteile der Damhirschhaltung

• In Österreich nie heimisch

• wenn Hirsche ausreißen (kommt oft vor)Überleben nur schwer möglichFaunaverfälschung: Einführung fremder

Tierarten Einschränkung des Nutzungsraumes der

heimischen Rehe

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 193

Wildfleisch

• „Wildwild“: Wild aus freier Wildbahn

• „Zuchtwild“: Wild aus Fleisch-produktionsgattern

• absurd: Wildfleisch als Naturprodukt industriell herstellen!

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 194

Wildtier als Pelztier

• Ursprünglich: Pelz als Wärmespender (existenzielle Bedürfnisse)

• heute: Luxus

• Tierschützer:– Artenschutzaspekt: durch Washingtoner

Artenschutz-Übereinkommen geregelt– Tierschutzaspekt: grausame Methoden beim

Fang wilder Pelztiere und in Pelztierfarmen

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 195

Geschichte der Pelztierhaltung

• 1920: erste Nerzfarmen in Europa

• Österreich: hohe Auflagen, teils Verbote (z.B. Vorarlberg)

Ausweichen der Produzenten auf Nachbarländer

Großteil der in Österreich getragenen Nerze: aus nordeuropäischen Ländern

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 196

Pelz ist nicht gleich Pelz

• Qualität der Pelze von Art der Haltung der Pelztiere abhängig

• Pelz auch als Nebenprodukt ökologisch notwendiger Maßnahmen (Jagd) !!

• Tierschützer: „Käufer leisten Mithilfe zur Tierquälerei“ = extreme Ansicht

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 197

Pelztierzucht in Österreich

• Bewilligung der Bezirkshauptmannschaft

– Größe und Ausstattung der Tiergehege– Belegungsdichte– Mindestzahl an Tierpflegern mit

Fähigkeitsausweis– Verfahren für Betäubung u. Tötung der Tiere

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 198

ZOOFACHGESCHÄFTE• Gewerbliches Halten von TierenVerordnung zum Schutz von Tieren gegen

Quälereien und das artgemäße Halten von Tieren im Rahmen gewerblicher Tätigkeiten

mindestens 1 Person mit Kenntnissen über artgemäße Tierhaltung

Zoologie- Studium, Lehrberuf Tierpfleger, Lehrgang über Tierhaltung

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 199

ZOOFACHGESCHÄFTE• Ausstattung:

– Anschluss für Warm- und Kaltwasser– Größe und Ausstattung der Behältnisse müssen

artspezifischen Bedürfnissen entsprechen– Beleuchtung je nach Tag-Nachtrhythmus– Belüftung– Sonnenschutzvorrichtung bei Fenstern

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 200

ZOOFACHGESCHÄFTE• Verkauf von

– weniger Tieren– dafür mehr und bessere Ausstattungen

• liegt im Interesse der Tiere!

• Einheimische Wildtiere züchten?– Zucht schwierig– Fang verboten oder bewilligungspflichtig

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 201

Private Wildtierhalter

• Richtlinien für private Tierhalter bei verschiedenen Organisationen erhältlich (Herpetologischen Gesellschaft)

• große Illegalität in diesem Bereich

Information der Öffentlichkeit wichtig!

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 202

ZOO, WILDPARK, ZIRKUS

• Oft einzige Möglichkeit zu direkten Kontakten mit Tieren und Natur (v.a. für Stadtbewohner)

• große Besucherzahlen

• Tierschützer: Zooleben = Leben im Kerker

• Verhaltensstörungen: stereotypes Hin- und Herlaufen im Käfig

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 203

Anforderungen an das Gehege

• Freie Natur: Territorium durch biologische Zwänge eingeschränkt

• spezifische Bedürfnisse der Tiere müssen im Gehege erfüllt sein

• adäquate Infrastruktur, auf Verhalten abgestimmt

• Kenntnisse über Tiere notwendig

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 204

Bewilligungen

• Tier- u. Naturschutzgesetz

• Forstgesetz

• Veranstaltungsgesetz (Zirkus)

• Manko: keine Vorschriften bezüglich des Nachweises der Sachkunde der Tierhalter und -Pfleger

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 205

Vorschriften• Regelmäßige tierärztliche Überwachung

• Haltung, die Körperfunktionen und Verhalten nicht beeinträchtigt

• genügend Futter und Wasser

• Futter so zubereitet, dass arteigenes Fressverhalten möglich ist

• Berücksichtigung des Gruppenverhaltens beim Fressen (Aggressionen)

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 206

Gehege• Oft Kompromiss aus Verhaltens- und

Hygieneansprüchen– hygienisch: oft zu steril, reizarm– naturnahe Gestaltung: Tiere für Besucher nicht

so gut beobachtbar

• Bewegungsbedürfnis darf nicht dauernd oder unnötig eingeschränkt werden

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 207

Zoos und Wildparks• Mitte 19./Anfang 20.Jhdt.: Gründung der

meisten Zoos– aus Neugierde, Forscherdrang– Versuch, Entfremdung von Natur rückgängig

zu machen

• heute: – wissenschaftliche Leitung – Erkenntnisse der Tiergartenbiologie/Ökologie

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 208

Aufgaben des Zoos• Erholungsraum für breites Publikum

Kontakt zu Tieren in naturähnlichem Lebensraum (Arten-Gesellschaft)

• Vermittlung von Bildung Verständnis für Tiere

• Tiere zur Forschung

• Aufgabe im Bereich Naturschutz: Werbung, Asyl für bedrohte Tiere

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 209

Zoopädagogen

• In Amerika entstanden

• In Österreich erst im Aufbau

• Wissensvermittlung für Zoobesucher, v.a. Schulklassen

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 210

Nachzucht

• Erfolge in der Nachzucht

• Jungtiere: im Zoo bessere Über-lebenschance als in freier Wildbahn

• Problem: überzählige Jungtiere

• schmerzloses Töten

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 211

Wildtiere im Zirkus

• = gewerbsmäßige Wildtierhaltung

• nur Tiere, die regelmäßig bei Veranstaltungen mitwirken

• Veranstaltungen:– negative Auswirkungen (Stress) vermeiden– Sicherheit und Gesundheit der Betreuer und der

Zuseher sicherstellen

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 212

Verbote

• Tiere auf der Verbotsliste– Groß- und Kleinkatzen– Großbären– Robben– Nashörner– Flusspferde– Rüsseltiere– Reptilien

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 213

Haltung

• Künstlicher Lebensraum: keine physische u. psychische Anregung

• durch Dressur u. Vorführung: Tier wieder gefordert

• ABER: Fehlen natürlicher

Beschäftigungsanreize

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 214

Ausbildung

• Dressur: sehr enge Mensch-Tierbeziehung

• Tieren nur solche Leistungen abverlangen, zu denen sie ihrer Natur nach fähig sind

• Dressur im Rahmen der arttypischen Möglichkeiten – keine Kombinationsauftritte von Beutegreifern

mit deren potentiellen Beutetieren – kein offenes Feuer

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Tierschutz im Unterricht - Wildtiere 215

Zirkus ist nicht gleich Zirkus

• Konsument: entscheidende Rolle

• speziell mit Kindern: nur Zirkusse mit „unproblematischen“ Tieren

pädagogischer Effekt

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Tierschutz im Unterricht - Versuchstiere

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VERSUCHSTIERE

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Tierschutz im Unterricht - Versuchstiere

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Tierversuche

• 2 Exrempositionen:– uneingeschränkte Forschungsfreiheit– völliges Verbot von Tierversuchen

• Albert Schweitzer: ethische Grundsätze– Mensch darf Tier in seinen Dienst nehmen,

ABER: kein Missbrauch– kein ungerechtfertigtes Zufügen v. Schmerzen– wenn möglich, Ersatzmethoden

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Tierschutz im Unterricht - Versuchstiere

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Geschichte

• 19. Jhdt.: Aufschwung der Medizin Tier-versuche

• bereits 1860: Streit über „Vivisektion“ (= lat.: Schneiden am lebenden Körper)

• ab 1876: Versuche zu Gesetzesregelungen (England)

• in Ö, D, CH: Versuche, Tierversuche gänzlich zu verbieten

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Tierversuche heute

Tierversuchsgesetz: Tierversuche zulässig: – Forschung u. Entwicklung– Berufliche Ausbildung– Medizinische Diagnose u. Therapie– Erprobung u. Prüfung natürlich oder künstlich

hergestellter Stoffe– Erkennung v. Umweltgefährdungen– Gewinnung von Stoffen

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Prinzipien• Tierversuchsgesetz: Tierversuche nicht

zulässig, wenn Erkenntnisse auch durch andere Methoden erreicht werden können

– In-vitro-Methode: Zellen in Reagenzglas gezüchtet u. für Versuche verwendet

– Fototoxizität: testet Giftigkeit unter UV-Einwirkung

• Verbot von Tierversuchen für Kosmetika

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Organisationen

• In Österreich: ZeT: Zentrum für Ersatz-und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen

• = Mitglied der MEGAT: Mitteleuropäische Gesellschaft für Alternativmethoden zu Tierversuchen

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Versuchstierstatistik

• Seit 1991: Verringerung der Versuchstiere in Österreich um 65%

• Hauptsächlich für Arzneimittelforschung

• mehr als 3/4 der Tiere: Kleinnager (Mäuse, Ratten)

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Bewilligungsverfahren

• Voraussetzungen:

– Zulässigkeit (Ethikkommission)– entsprechende Einrichtung– verantwortlicher Leiter

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Bewilligungsverfahren

• Antrag: – Aufgabenstellung des Versuchs– Umfang (Tierarten und Anzahl)– Erklärung, dass angestrebtes Ziel nicht durch

Ersatzmethoden erreicht werden könnte– an das zuständige Ministerium (je nach

Versuchszweck unterschiedlich) richten

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Durchführung• Vermeidung aller nicht notwendigen

Belastungen

• Vorbereitung und Angewöhnung der Tiere

• geringstmögliche Belastung, kleinstmögliche Anzahl der Tiere

• Versuche an geschützten oder wild lebenden Tieren nur dann, wenn keine anderen Tiere einsetzbar sind

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Durchführung• Verwendung von zu diesem Zweck

gezüchteten Tieren

• Versuche unter Betäubung

• nach operativen Eingriffen: Tiere nicht weiter verwenden

• Gesundheit der Tiere vor und nach dem Versuch untersuchen lassen

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Kontrolle

• Tierversuchseinrichtungen

• Mindestens 1 mal jährlich

• von zuständiger Behörde

• bezüglich Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen

• Problem: pro Tierversuch bis zu 6 Ministerien zuständig!!!

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Alternativmethoden

• Lebender Organismus wird durch schmerzfreie Materie ersetzt

• schmerzfreie Materie: Zellkulturen, isolierte Organe oder Computermodelle

• hohe Entwicklungskosten (bis es eingesetzt werden kann), später aber günstiger als Tierversuche

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Replace - Reduce - Refine

• Replace: schmerzfreie Materie statt Tiere

• Reduce: kleinstmögliche Anzahl der Tiere

• Refine: möglichst wenig Schmerzen

• EWG: 1986 Richtlinie– Reduktion der Tierversuche– Förderung von Ersatz- und

Ergänzungsmethoden

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Alternativmethoden in der Praxis

• Validierung: Bewertung der wissenschaftlichen Qualität

• Evaluierung: Bewertung des praktischen Nutzens

• Bekanntmachung der Methode

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Konsumentenrolle

• Mitverantwortung für Mitgeschöpf Tier

• Verwendung von Naturheilmitteln und Homöopathika (keine Tierversuche)

• Kosmetika: ohne Tierversuche hergestellt, Risiko soll AnwenderIn tragen

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Pro und Kontra

PRO• Große Fortschritte für

menschliche Gesundheit (Kinderlähmung, Tuberkulose)

• Fortschritte in Tiermedizin

KONTRA• Tiere: Recht auf

qualfreies Leben• Wirkungen können

nicht direkt vom Tier auf Menschen abgeleitet werden

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LD-50 Test

• Mittlere letale Dosis: 50 % der behandelten Tiere sterben bei dieser Dosis des Versuchsmittels

• = Test zur Prüfung der Giftigkeit von chemischen Stoffen

• kurzdauernde Belastung

• große Dosen

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LD-50 Test

• Früher: große Tierzahlen

• Heute: weniger Versuchstiere, schonendere Methoden?

• Pflicht der Veröffentlichung der Ergebnisse Verringerung der Tierzahlen

• gehört verboten, gute Ansätze (europaweit)

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Augenreiztest

• Prüfung der Reizwirkungen von Stoffen auf innere Schleimhäute

• Substanz auf Augen von Kaninchen

• nach 1,2,7,14 u. 21 Tagen: Rötung, Schwellung oder Geschwürbildung des Auges inspiziert und bewertet

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Werdegang eines Medikamentes

• Entwicklung: durchschnittlich 10 Jahre

• nur 1 von 10.000 in den Verkauf

• Screening: chemische Verbindung

• Wirkung auf Organismus

• Giftigkeit

• Krebs- oder Missbildungsprüfung

• klinische Phase: Mensch

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Verbesserung der Situation der Versuchstiere

• Verbesserung der Haltungsbedingungen

• vermehrte Ausbildung des Personals

• Intensivierung der Suche nach Alternativmethoden

• Anstrengungen aller Beteiligten, um Tierversuche zu vermindern

(auch KONSUMENT)