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Biografie eines Nonkonformisten

Jan Thorbecke Verlag

Christof Rieber

ALBERT EINSTEIN

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Für Dorothea Hemminger und † Alfred Moos

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ein Unternehmen der Verlagsgruppe Patmos

in der Schwabenverlag AG, Ostfildern

www.thorbecke.de

Redaktion: Ulrich Seemüller (Stadtarchiv Ulm), Dr. Nicola Wenge

(Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg Ulm), Prof. Dr. Michael Wettengel

(Stadtarchiv Ulm)

Gestaltung: Logolio, Lioba Geggerle, Neu­Ulm

Gesamtherstellung: Schwabenverlag AG, Ostfildern

Druck: HÖHN GmbH, Ulm

Hergestellt in Deutschland

ISBN 978­3­7995­1281­7

Abb. 01Bad Buchau, jüdischer Friedhof:

Dort sind Albert Einsteins Vorfahren

bestattet (zuletzt Rupert Einstein,

† 1834, und Rebekka Obernauer,

† 1853). Deren stark verwitterte

Grabsteine sind erhalten. Die

Inschriften sind nicht mehr lesbar,

aber dokumentiert.

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Grußwort

Vorwort

Einleitung

Kapitel 1 1902–1914

Karriere und Leben vor dem Ersten Weltkrieg

· 1913: Entscheidung für Berlin

· Bis 1912: Einsteins Kontakte zu Berliner Wissenschaftlern –

1902–1909 Arbeit am Patentamt in Bern

· 1909–1911: Einsteins Karriere als Physiker in Bern und Zürich

· 1911/12: Professor in Prag – 1912–1914 Lehrstuhlinhaber in Zürich

· Ausstattung der Berliner Professur

· Ab 1912: Neue Beziehung zu Elsa Löwenthal (geb. Einstein)

· 1902–1914: Einsteins Mutter Pauline (geb. Koch)

· 7. / 8. Oktober 1913: Einsteins Ulm­Besuch mit der Mutter

· Juli 1914: Trennung von Ehefrau Mileva und den Söhnen

Kapitel 2 Im Kaiserreich

Vergleich jüdischer Minderheiten in Ulm, München und Breslau

· Garnisonsstadt Ulm

· Jüdische Gemeinde Ulm

· Stiftung der Israelitischen Gemeinde Ulm für das evangelische

Ulmer Münster

· Bedeutende jüdische Deutsche in Ulm vor 1933

· Juden in der Landeshauptstadt München und in Breslau im Kaiserreich

Kapitel 3 19./ 20. Jahrhundert

In der Stadt: Aufstieg und Fall der Familien der Verwandten

· Aufsteigen in der Stadt: Die Einstein­Verwandten Abraham,

Hermann und Jakob Einstein

· Die Bettfedernfabrik Israel & Levi im Weinhof 19

(1863–1880 bzw. 1902/1904)

· Das Ulmer Haus Weinhof 19 und Albert Einsteins Vater

Hermann Einstein

· Der Pechvogel der Familie: Onkel August Einstein in Ulm

· Auf­ und Abstieg: Onkel Kosman Dreyfus und Tante Jette geb. Einstein

in Ulm

· Onkel Adolph Moos und Tante Friederike (geb. Einstein):

sozialer Aufstieg in Ulm

Inhalt

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7Inhalt

· Die Einstein­Verwandten in München, Cannstatt und Hechingen:

Koch und Einstein

· Albert Einsteins Geburtshaus in Ulm: Bahnhofstraße 20

· 1876 bis 1894: Jakob und Hermann Einsteins Firmen in München

und Pavia

Kapitel 4 Werdegang eines Nonkonformisten

Der junge Albert Einstein: 1879–1902

· Kindheit und Jugend: Disziplin, Selbststudium, Schulkarriere: bis 1896

· Letztes Jahr an der Schule: Kantonsschule Aarau 1895–1896

· Studium am Zürcher Polytechnikum und Selbststudium 1896–1900

· Einstein und Mileva Maric: Leben als Bohemiens, Ehepaar und Familie

· Zwischen Patentamt, Selbststudium und Familie

Kapitel 5 Einstein und die Frauen

· Albert Einstein und die Liebe

· Jugendliebe Marie Winteler 1895–1896

· Beziehung zu Mileva Maric bis zur Heirat im Januar 1903

· Beziehung der Eheleute Albert und Mileva Einstein

· Einstein zwischen Mileva und Elsa

· Ab 1914: Leben in Berlin und Heirat Elsa Einsteins aus Pflichtgefühl

· Einsteins Affäre mit Betty Neumann und zunehmendes Ablehnen der Ehe

Kapitel 6 1905

Das Jahr der Wunder („annus mirabilis“)

· Musizieren und Physik

· Die fünf Arbeiten des „Jahres der Wunder“ 1905

Kapitel 7 1915

Allgemeine Relativitätstheorie

· Von der Notwendigkeit einer Verallgemeinerung der

Speziellen Relativitätstheorie

· Hinweise auf dem Weg zur Allgemeinen Relativitätstheorie

· Eine Bewährungsprobe für die Allgemeine Relativitätstheorie:

Periheldrehung

· Ein Stern wird geboren: Die Ablenkung des Lichts

· Revolutionäre Bedeutung der Allgemeinen Relativitätstheorie

für die Physik

· Einsteins Kooperation und Rivalität mit dem Mathematiker David Hilbert

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Kapitel 8 1914–1919

Erster Weltkrieg und Revolution 1918 / 19

· Als Pazifist unter lauter Kriegsbegeisterten

· Ruf nach Zürich – Scheidung – zweite Heirat – Bleibegelder in Berlin

· Tod der Mutter in Berlin

Kapitel 9 1919–1923

Internationaler Star und Hassobjekt der Antisemiten

· London, 6. November 1919: Einsteins allgemeine Relativitätstheorie

wird empirisch nachgewiesen – Ein Star wird geboren

· „Einstein­Mythos“ – Ulm: Ehrungen in der Geburtsstadt

· Repräsentant der Weimarer Republik, Engagement für den Zionismus

und Hassfigur für die Nationalsozialisten

· Stockholm, 9. November 1922: Physik­Nobelpreis 1921 für Einstein –

Konflikte um Einsteins Auslandskontakte wegen internationaler Ächtung

deutscher Wissenschaftler

· Mord an Walther Rathenau – Einstein zieht sich zeitweise aus dem

Intellektuellenausschuss des Völkerbundes zurück

· 4. / 5. August 1923: Einsteins Ulm­Besuch mit Sohn Eduard

· 1923, August: Einsteins Urlaub in Schloss Lautrach bei Memmingen

bei dem Rüstungsunternehmer Hermann Anschütz­Kaempfe

Kapitel 10 1924–1933

Repräsentant der Republik und Widerstand gegen das NS-Regime

· Einsteins Prominenz in der deutschen und internationalen Gesellschaft

· Auseinandersetzung mit der Quantenmechanik und Niels Bohr

· Ab 1930: Vertiefung der USA­Kontakte

· 1931, 28. Juli, Berlin: Als Aushängeschild Deutschlands mit

Max Planck in der Reichskanzlei beim Besuch des britischen

Premierministers MacDonald

· 1932 / 33: Einstein in Princeton und in Belgien, Frankreich, Schweiz

und Großbritannien, danach endgültig in die USA

· 1933 / 34: Management des Exils: Albert Einstein und Fritz Haber

im Vergleich

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9Inhalt

Kapitel 11 1933–1945

Leben im Exil

· Öffentliche Distanzierung von Hitler­Deutschland

· Exil in Princeton – Retter von etwa 100 Verfolgten

· Eintreten für die Entwicklung einer amerikanischen Atombombe

aus Furcht vor einer deutschen Atombombe

Kapitel 12 1945–1955

Nach dem Zweiten Weltkrieg – und Weiterwirken bis heute

· Reaktion auf die Atombombenabwürfe von 1945: Einstein fordert

Weltregierung

· Ablehnung von Kontakten mit deutschen Institutionen

· Ablehnung des Präsidentenamts Israels

· Letzte Jahre – Ulms Kontakte zu Einstein

· Weiterwirken 1955–2018

· Denkmäler für Albert Einstein in Washington D.C. und Ulm

· 2004: Ulm feiert Einsteins 125. Geburtstag mit Festakt und

Ausstellung im Stadthaus

· 2005: Einsteinjahr in Deutschland – 100 Jahre „annus mirabilis“ in Bern

· 2018: Bedeutung Albert Einsteins

Zusammenfassung

Anhang

Anmerkungen

Literatur

Abbildungsnachweis

Zeittafel zum Leben Albert Einsteins

Übersichtstafeln zu Einsteins nahen Verwandten

Personenregister

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Abb. 02Einstein zur Zeit seiner Beamtung am

Eidgenössischen Patentamt für geistiges

Eigentum in Bern. Foto von 1905.

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11Grußwort

Albert Einstein ist der bedeutendste Mensch, der je in Ulm geboren ist, vor gut 139 Jahren

am Freitag, 14. März 1879 im Haus Bahnhofstraße 20. Die Stadt Ulm hat Einstein bereits

in der Weimarer Republik geehrt und nach dem Zweiten Weltkrieg große Veranstaltungen zu

seinen runden Geburtstagen ausgerichtet. Höhepunkt war am 14. März 2004 die Feier des

125. Geburtstags im Congress Centrum Ulm im Beisein von Bundespräsident Johannes Rau

und von Albert Einsteins Urenkel Paul Einstein, der eine Mozart­Sonate auf der Geige des

Urgroßvaters spielte.

Albert Einsteins zu gedenken, heißt sich zur parlamentarisch demokratischen Republik

und zu den Menschenrechten zu bekennen. Albert Einstein, dessen politisches Vorbild die

Schweiz war, deren Bürger er 1901 wurde, sah es als seine Aufgabe als Pazifist an, gegen

Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus zu kämpfen. Als Nonkonformist war ihm

bewusst, dass er stets kritisch auf die ihn umgebende Gesellschaft reagieren musste, auch

während seiner Zeit in den USA.

Albert Einsteins Neugier, sein Bildungseifer, seine Disziplin und höchste Konzentration

beeindrucken und ermutigen zum Nacheifern. Auch für nicht Hochbegabte gilt es, in der

Wissensgesellschaft das Bestmögliche zu geben. Albert Einsteins zu gedenken, bedeutet also

immer auch, den eigenen Bildungseifer voranzutreiben und durch lebenslanges Lernen im

digitalen Zeitalter zu bestehen. Sich mit Einstein zu beschäftigen, bedeutet auch auszuloten,

was sozial gerecht ist.

Einstein ermuntert dazu, sich für Naturwissenschaften und Mathematik zu interessieren.

Der junge Einstein selbst wurde von Familienmitgliedern unterstützt, als ihn seine Eltern

nicht mehr verhalten konnten. Einstein selbst wurde später Geber aus jüdischer Familien­

solidarität, lange bevor er durch Affidavits und andere Hilfen Verwandte und Freunde vor der

Judenverfolgung in Europa rettete.

Ich danke vor allem dem Autor Dr. Christof Rieber dafür, dass er Vieles neu und grund­

legend erforscht hat, insbesondere die Ulmer Einstein­Verwandten und ihre internationalen

Verbindungen. Dem Jan Thorbecke Verlag danke ich für die verlegerische Betreuung und

Publikation des Bandes. Das Buch ist sehr gut lesbar geschrieben. Einstein wird von Christof

Rieber auch in seinen Widersprüchen dargestellt. Das macht ihn menschlich und sympa­

thisch. Ich wünsche dem Buch eine weite Verbreitung.

Iris Mann

Bürgermeisterin der Stadt Ulm

Grußwort

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Dorothea Hemminger hat mein Interesse an Albert Einstein geweckt. Ich danke ihr für jahre­

lange beharrliche Unterstützung. Sie leitet als Europakoordinatorin der Stadt Ulm das Europa­

büro und das Europe Direct­Informationszentrum Ulm. Es ist seit 2009 im Erdgeschoss

des Ulmer Hauses Weinhof 19 untergebracht, genannt der „Engländer“. Es ist typologisch ein

Kaufleutehaus des 16. Jahrhunderts. Dort wohnte im ersten Stock Albert Einsteins Groß­

mutter Helene Einstein (geb. Moos) von etwa 1870 bis 1880. Im Erdgeschoss befand sich

die Bettfedernfabrik Israel & Levi, deren Teilhaber Albert Einsteins Vater Hermann Einstein

von etwa 1870 bis 1880 war. Albert Einstein wurde am 14. März 1879 in Ulm im Haus

Bahnhofstraße 20 geboren. Einsteins Geburtshaus ist 1944 zerstört worden. Als ehrenamt­

licher Mitarbeiter habe ich seit 2010 an sieben Tagen des offenen Denkmals je drei Führungen

zur Hausgeschichte des Gebäudes Weinhof 19 angeboten. Und das zu jeweils neuen Er­

kenntnissen zu Einstein und seinen Verwandten, nicht nur zu den Ulmern. Ohne die Re­

cherchen zu den Themen „Hausgeschichte“ 1 und „Einstein und Ulm“ stünden wir heute

weitgehend beim Kenntnisstand des Jahres 1979, den das Stadtarchiv Ulm mit Hans­Eugen

Specker als Herausgeber in dem Band „Albert Einstein und Ulm“ vorgelegt hat. Ich wurde

im Fach Geschichte an der Universität Tübingen 1984 promoviert 2 und habe weitere Veröf­

fentlichungen zur deutschen Demokratiegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert vorgelegt.3

Ich danke der Stadt Ulm, vor allem Ulms Kulturbürgermeisterin Iris Mann, für einen nam­

haften Druckkostenzuschuss und die Herausgeberschaft des Buchs, ebenso der Sparkasse

Ulm, vertreten durch Herrn Vorstandsvorsitzenden Dr. Stefan Bill und seinen Vorgänger

Manfred Oster, für einen weiteren hohen Druckkostenzuschuss.

Ich danke sehr herzlich Prof. Dr. Michael Wettengel und Ulrich Seemüller (Stadtarchiv Ulm)

und Dr. Nicola Wenge vom Dokumentationszentrum Ulm. Sie besorgten die Redaktion des

Buchs. Von beiden Institutionen danke ich besonders Matthias Grotz, Diana Mühlhausen

und Josef Naßl für wertvolle Hilfe. Ich danke auch den übrigen Mitarbeiter(inne)n der beiden

Institutionen. Mein Dank für gute Hinweise gilt auch Ingo Bergmann (Repräsentation und

Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Ulm). Herzlich danke ich Udo Vogt. Er hat dieses Buch seit

den Anfängen betreut und für die Finanzierung gesorgt. Es ist das letzte Buch überhaupt, das

er sachkundig begleitet. Ich danke herzlich Daniela Naumann vom Thorbecke Verlag

Ost fildern, die das Buch als Lektorin sorgfältig betreute. Lioba Geggerle danke ich für Satz

und Layout des Buchs. Sie hat mit Geduld ausgezeichnete Arbeit geleistet.

Für wertvolle Hinweise zu Albert Einsteins physikalischen Erkenntnissen danke ich herzlich

dem Professor für physikalische Mathematik Dr. Sven Bolte, Department of Mathematics

Royal Holloway, University of London, ebenso dem Physiker Dr. Herbert Hunziker, der bei

Vorwort

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13Vorwort

Aarau lebt und über Einstein wissenschaftlich publiziert hat. Er hat die Physik­Kapitel mehr­

fach gegengelesen. Für sehr gute Hinweise zu Einsteins Onkel Jakob Einstein († Wien 1912)

und dessen Sohn Roberto Einstein († Florenz 1945) samt Nachfahren danke ich herzlich

Eva Krampen­Kosloski, Rom. Außerhalb Ulms waren umfangreiche Recherchen notwendig.

Ich danke Dr. Alexandra Vlachos vom Historischen Museum der Stadt Bern für gute Hin­

weise. Für Rat und Hilfe danke ich herzlich für Bad Buchau Charlotte Mayenberger, für das

Stadtarchiv Hechingen Thomas Jauch, für das Stadtarchiv Stuttgart Dr. Roland Müller, für

das Stadtarchiv München Dr. Andreas Heusler sowie Caroline Senn vom Stadtarchiv Zürich.

Herzlich danke ich Prof. Dr. Walter Mühlhausen (Technische Universität Darmstadt), dem

Geschäftsführer der Reichspräsident­Friedrich­Ebert­Gedenkstätte Heidelberg, für ausgezeich­

nete Hinweise zu Einsteins Kontrahenten, dem Heidelberger Physik­Professor Philipp Lenard,

einem der Begründer der nationalsozialistischen „Deutschen Physik“, aber auch zu wichtigen

Fragen zu Einsteins Wirken während der Weimarer Republik. Für Währungs­ und Kaufkraft­

berechnungen danke ich Dipl. oec. Jutta Hanitsch, geschäftsführende Direktorin des Wirt­

schaftsarchivs Baden­Württemberg, Stuttgart­Hohenheim. Für das Gegenlesen des Manu­

skripts und wertvolle Anregungen danke ich sehr herzlich der Ulmerin Sibylle Goldmann und

meinem jahrzehntelangen Esslinger Historikerfreund Marco Huggele. Meinem Ulmer Freund

Gerhard Hunold danke ich herzlich fürs Korrekturlesen und viele gute Hinweise.

In den beiden Einstein­Briefen über die Besuche des erwachsenen Albert Einstein in Ulm

1913 und 1923 bezieht sich das jeweils Wichtigste auf Vorgänge außerhalb von Ulm. Auch

deshalb wird hier Albert Einsteins gesamte Biografie behandelt. Albert Einstein selbst äußerte

sich in einem Dankesbrief für Glückwünsche zum 50. Geburtstag freundlich über Ulm:

„Die Stadt der Geburt hängt dem Leben als etwas ebenso Einzigartiges an wie die Herkunft

von der leiblichen Mutter. Auch der Geburtsstadt verdanken wir einen Teil unseres Wesens.

So gedenke ich Ulms in Dankbarkeit, da es edle künstlerische Tradition mit schlichter und

gesunder Wesensart verbindet.“ 4 Ulm war für Einstein die Stadt seines Vaters, die Mutter kam

aus Cannstatt, wo man sich mit der benachbarten Landeshauptstadt Stuttgart zusammen

für großstädtisch hielt.

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„So wenig sich die Deutschen genügend darüber im Klaren sind, was für eine Errungen­

schaft die Bundesrepublik gegenüber früheren Jahrhunderten deutscher Geschichte

bedeutet, so wenig ist sich die jetzige Generation der Europäer genügend bewusst, welche

Leistung es war, Europa so weit zu bringen, wie es heute ist.“

Fritz Stern 5, † New York, 18. Mai 2016

Der alte Mann mit der wilden Mähne. Das ist das Bild, das die Medien allenthalben von

Albert Einstein verbreiten. Das nonkonformistische, altersweise Äußere wird als Beweis für

Genialität genommen. Mitunter sind Schwarzweißfotos von Einstein plötzlich farbig geworden.

Das fördert den Verkauf des Druckwerks. Am lustigsten ist der Titel von Walter Isaacsons

Einstein­Biografie in der Londoner Taschenbuch­Ausgabe der Reihe „Genius“ von 2017.

Da lächelt ein Schauspieler und verdreht die Augen. Das hat Witz.

Auf dem Titel dieses Buches ist der junge Albert Einstein zu sehen. Mitten in seinen wis­

senschaftlich besten Jahren. Im Alter von 33 Jahren in einem Prager Fotoatelier aufgenom­

men. Farbfotos gibt es zwischen 1905 und 1915 nicht, allenfalls handkolorierte Schwarz­

weißfotos. Als sich Einstein 1912 in Prag aufnehmen lässt, liegt das „annus mirabilis“ 1905

(das Jahr der Wunder) sieben Jahre zurück. 1915 lässt Einstein seine Allgemeine Relativi­

tätstheorie folgen. Damit revolutioniert er vollends Physik und Astronomie. Auf dem Prager

Foto von 1912 sehen wir einen geordneten, intelligent und selbstbewusst wirkenden jungen

Mann. Noch hat er kein einziges graues Haar. Zeittypisch trägt er einen Oberlippenbart. Die

Ära der Vollbärte ist vorbei. Der ideale Schwiegersohn sozusagen. Der Schein trügt. Einstein

ist längst verheiratet. Im Jahr der Aufnahme beginnt er eine Liebschaft mit seiner Cousine in

Berlin, die er 1919 heiraten wird. Sehr zur Freude seiner Mutter, weil Elsa Jüdin ist und in

jeder Hinsicht standesgemäß. Einsteins Eltern waren seinerzeit entsetzt, weil ihr Sohn nicht

eine Jüdin heiraten wollte, sondern eine Serbin, die drei Jahre älter war als er und hinkte.

Nur die Mutter erlebte 1903 die Heirat des Sohnes mit der ihr verhassten Mileva Maric. Die

Schwiegereltern Maric waren schon eher zufrieden. 1904 kam der Enkelsohn Hans Albert

zur Welt. Als der Schwiegervater Milos Maric voller Freude über den eben geborenen Enkel­

sohn in Bern zu Besuch kam, bot er 100.000 Franken als Geschenk an. Selbstbewusst

lehnte Einstein ab mit der Begründung, er habe seine Tochter nicht des Geldes wegen gehei­

ratet.6 Sein Handeln war nonkonformistisch, weil es damals unter reichen Verwandten nicht

unüblich war, hohe Geldbeträge zu schenken.

Naturwissenschaftler, so heißt es, kommen zu epochalen Erkenntnissen meist in ihren

frühen Lebensjahren. Oft gilt die Lebensphase zwischen 25 und 35 Jahren als die beste.7

Einleitung

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15Einleitung

Ähnliches gab es 2017 in der deutschen Ausgabe der Zeitschrift „Science“ zu lesen. Bei

Einstein ist es vor allem die Phase von 1905 bis 1915. Also ist das Schema bei ihm um ein

einziges Jahr verschoben. Zwischen 26 und 36 Jahren entwickelt und veröffentlicht er seine

bedeutendsten Theorien und Erkenntnisse. Auf sehr hohem Niveau arbeitet er noch bis

1925.

Da ist er 46. Die Biografie des Nonkonformisten Albert Einstein zu schreiben, bedeutet,

Vieles auszuloten. Letztlich geht es um die Frage, inwieweit Einstein von vorherrschenden

Meinungen und Normen abgewichen ist, denn darin liegt immer auch ein gesellschaftskriti­

sches Moment. Und dieses Moment herauszuarbeiten, ist aus heutiger Sicht wertvoll, weil es

um deutsche Gesellschaft in vier historischen Phasen geht: um das obrigkeitsstaatliche,

militaristische Kaiserreich, die gescheiterte Demokratie der Weimarer Republik, die national­

sozialistische Diktatur und um die „autoritäre Demokratie“ der 1950er­Jahre der Bundes­

republik Deutschland.8 Gesellschaftskritik ist für den Autor ausschlaggebend für das Schrei­

ben dieses Buches, nicht die Prominenz Albert Einsteins.

Schon als Kind ist Einstein Antimilitarist. Als alter Mann in Princeton kritisiert er die

deutschen Verbrechen der Nazizeit scharf, aber doch eben auch viele Eigenarten der USA,

etwa den McCarthyismus, die Atombombe ohnehin. Stattdessen plädiert er für Abrüstung

und für die Utopie einer Weltregierung. Bereits vor 1933 setzt sich Einstein für ein in Frieden

geeintes Europa ein. Es scheint so, als ob wir diesem Ziel schon näher waren als im Moment.

Aus Einsteins Sicht ist zweifellos positiv zu sehen: Seit 1945 sind Atombomben nie wieder

kriegerisch eingesetzt worden. Aber auch heute gäbe es viel zu tun für einen Albert Einstein.

Nicht zuletzt, weil erwogen wird, Atombomben in Miniaturform zu produzieren, und weil

atomar aufgerüstet wird. Kann man aus Geschichte lernen? Fritz Stern ist 2016 am Ende

seines langen Lebens ins Zweifeln gekommen. Und dennoch hat er sein Leben lang gegen

Unfreiheit und Diktatur gekämpft. So wie es Albert Einstein auf die ihm eigene Art auch mutig

getan hat. Fritz Stern und Albert Einstein sind als jüdische Deutsche zur Welt gekommen,

Einstein 1879 in Ulm und Fritz Stern 1926 in Breslau. Beide sind in die USA emigriert und

haben dort als Professoren geforscht und gelehrt, Einstein Theoretische Physik, Stern Zeit­

geschichte. Beide haben am Ende ihres Lebens Zweifel in Bezug auf künftige Entwicklungen

in der westlichen demokratischen Welt. Beide aber blieben bis in ihr letztes Lebensjahr hinein

engagierte Demokraten. Fritz Stern ist Autor eines der bedeutendsten Werke über Albert

Einstein. Seine Veröffentlichung „Einstein’s German World“ ist 1999 auf Englisch erschienen

und leider nie komplett ins Deutsche übersetzt worden. Indessen sind einige Kapitel in deut­

scher Sprache erschienen.9 Fritz Stern war „member of the Editorial and Executive Commitees

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of the ‚Collected Papers and Correspondence of Albert Einstein‘“, also jenes Großprojekts,

das seit 1987 das Wissen über Albert Einsteins Wirken bereichert. Bis 2018 sind von den

geplanten ca. 30 Bänden 15 Bände erschienen.10

Albert Einstein ist gebürtiger Deutscher und ab 1896 sechs Jahre lang staatenlos. Dann

erhält er 1901 die Schweizer Staatsbürgerschaft. Später wird er parallel dazu österreichisch­

ungarischer Staatsbürger, nachdem er 1911 / 12 an der Universität Prag einen Lehrstuhl für

Physik erhalten hatte. Erneut wird er dann, seine Schweizer Staatsbürgerschaft behaltend,

von 1914 bis 1933 / 34 wieder deutscher Staatsbürger. Deutscher will er 1933 nicht mehr

sein. Seit 1940 ist er Schweizer und US­Bürger. Welchem der genannten Staaten ist Albert

Einstein zugehörig? Die einfachste Formel ist die: Albert Einstein gehört zu unterschiedlichen

Zeiten meist mehreren Staaten an. Am ehesten ist er ein Weltbürger. Das „Time Magazin“

hat ihn 1999 nicht zu Unrecht „Man of the decade“ genannt.11 Bei einer Umfrage des

deutschen Magazins „Focus“, bei der gefragt wurde, wer der bedeutendste Wissenschaftler

des 20. Jahrhunderts sei, belegt er mit Abstand Platz 1.12 In der Schweiz wird Einstein als

„bedeutendster Schweizer aller Zeiten“ angesehen. So das Ergebnis einer repräsentativen

Umfrage der in Zürich erscheinenden „SonntagsZeitung“ von 2009.13

Einstein ist ein durch und durch internationaler Wissenschaftler. Seine Physiker­Briefe

schreibt er auf Deutsch, Englisch und Französisch. Zudem versteht er gut Italienisch. Bei der

Übersetzung von Gesprächen in englischer und französischer Sprache hilft ihm lange seine

zweite Ehefrau Elsa. Seine erste Ehefrau Mileva Maric ist gebürtige Serbin und stammt aus

dem damaligen Ungarn. Fast jedes Jahr besucht Einstein seine Physikerkollegen in den

Niederlanden. Seine Auslandsreisen gehen darüber hinaus nach Italien, Belgien, Palästina,

Japan, Spanien, Schweden, Dänemark, England, Frankreich, Argentinien und in die USA.

Einstein ist für seine Generation ungemein weit in der Welt herumgekommen. Weil er 1933

erst 54 Jahre alt wird, kann er bereits vorher zu besten Konditionen Beschäftigungsverhält­

nisse in den USA und in England vereinbaren. Als berühmter Physiker­Star gehört er zu den

am meisten privilegierten Emigranten. Am eindeutigsten wird man heute Albert Einstein

wegen der Kontinuität seit 1895 / 1901 bis zu seinem Tod der Schweiz zuweisen können.

Indessen hat er testamentarisch seinen Nachlass der Hebrew University of Jerusalem ver­

macht. Von jedem Schriftstück dieses Nachlasses gibt es eine Kopie in den USA, wo seit

1987 Wissenschaftlerteams daran sind, die Bände des Großwerks „The Papers and Corres­

pondence of Albert Einstein“ (CPAE) zu publizieren. Längst sind die dortigen Wissenschaft­

ler damit beschäftigt, auch aus anderen Quellen relevante Nachrichten zum Leben Albert

Einsteins weltweit zu sammeln und Ausgewähltes zu publizieren.

Der Autor des vorliegenden Buches ist Historiker, kein Physiker oder Wissenschaftshis­

toriker. Das muss beim Schreiben einer Biografie über einen bedeutenden Naturwissen­

schaftler kein Nachteil sein, wie Margit Szölösi­Janze überzeugend dargelegt hat.14 Wer eine

anspruchsvolle Biografie schreibt, arbeitet ihr zufolge gesellschaftsgeschichtlich und bedient

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sich der Methoden der Geschichtswissenschaft. Fachspezifisches, auch Physikalisches, muss

in der Regel allgemeinverständlich geschrieben werden. Außerdem ist Einstein als Physiker

sowie als Subjekt und Objekt von Wissenschaftspolitik ausgesprochen gut erforscht, v. a.

durch die Einstein­Biografie von Jürgen Fölsing von 1993 15, aber auch durch die Fritz­Haber­

Biografie von Margit Szölösi­Janze von 1998, durch den 2005 von Frank Steiner herausgege­

benen Einstein­Band 16 und die Einstein­Biografie von Jürgen Neffe von 2005.17 Wenig oder

gar nicht erforschte Bereiche gibt es vor allem in Einsteins Privatleben. Dies betrifft beson­

ders die Personenbeziehungen zu Verwandten, Freunden und teilweise zu Wissenschaftlern

und Politikern. Seit Fölsing seine Biografie vorgelegt hat, sind 25 Jahre vergangen. Seither ist

viel Neues bekannt geworden. Deshalb ist eine neue Einstein­Biografie notwendig.

In bisherigen Arbeiten über Albert Einstein wird die Bildforschung oft nicht konsequent

angegangen. Das gilt besonders für den historischen Kontext von Gruppenfotos. Auch wird

der historische Kontext des Handelns von Einstein und des Personengeflechts um ihn herum

häufig nur aufgrund von zeitgenössischen Quellen hergestellt. Damit aber gerät die bloße

Ereignishaftigkeit von Geschichte zu sehr in den Mittelpunkt. Es lohnt sich aber, Spielräume

auszuloten und dazu die jeweils herrschende Meinung unter heutigen Historikern miteinzube­

ziehen, etwa Spielräume, die es in Deutschland 1932 gab, um die NS­Diktatur zu verhindern.

Für die Themenauswahl im vorliegenden Buch ist Albert Einsteins Nonkonformismus

ausschlaggebend. Doch auch das Thema „Albert Einstein und seine Verwandten“ ist von

Bedeutung, weil es internationale Bezüge aufscheinen lässt. Und das bereits in der Genera­

tion der Eltern, Onkel und Tanten. Albert Einsteins Eltern leben von 1894 bis 1902 in Italien,

die Koch­Onkel beide in der Schweiz, der eine (Jakob Koch) in Italien und den USA, der an­

dere (Cäsar Koch) in der Ukraine, in Argentinien, England und Belgien. Onkel Jakob Einstein

lebt ab 1894 in Italien und ab 1906 in Österreich. Die Emigranten unter den Einstein­Ver­

wandten, die ab 1933 vor der Verfolgung in Hitler­Deutschland flohen, erlebten zuerst tiefe

Entfremdung in der deutschen Heimat, bevor sie emigrierten, um zu überleben. Zielländer

der Emigration sind für Albert Einsteins Generation und die ihm nachfolgenden Generationen

die USA, England, Palästina, Argentinien und Belgien. Offensichtlich ist es Albert Einstein

gelungen, ungefähr 60 % seiner nahen Verwandten vor dem Holocaust zu retten. Das ist

überdurchschnittlich viel. Sonst liegt die Quote bei etwa 50 % Geretteten. Von Einsteins

Ulmer und Berliner nahen Verwandten sind sechs in deutschen Konzen trationslagern gestor­

ben, zwei davon wurden in deutschen Vernichtungslagern ermordet.

Der Weltbürger Albert Einstein stammt aus der Militärgarnisonstadt Ulm, einer Mittel­

stadt mit rund 33.000 Einwohnern im Jahr 1880. Das ist kein Zufall. Albert Einsteins Vater

Hermann Einstein stammt aus der ländlichen Kleinstadt Buchau in Oberschwaben. Albert

Einsteins Großvater Abraham Einstein zieht mit seiner Frau Helene Einstein geb. Moos am

11. Mai 1868 von Buchau nach Ulm. Dies wird erstmals zweifelsfrei nachgewiesen. Die

Eltern, die vier Söhne sowie die beiden Töchter sehen in Ulm bessere Chancen für sozialen

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Aufstieg und geschäftliche Karriere als in der Kleinstadt Buchau am Federsee. Ulm ist nur

eine Anfangsetappe im Leben des großen Physikers Albert Einstein. Sie dauert gerade einmal

15 Monate. Ein Ulmer Journalist hat die Frage nach der Relativität von Einsteins Eigenschaft

als Ulmer auf die Spitze getrieben und Einsteins Lebenstage abgezählt. Er kam vom 14. März

1879 bis 21. Juni 1880 auf 1,642 % Ulm­Aufenthalt vom Gesamtleben, von der Geburt

bis zum Wegzug nach München.18 Einstein hat sich an diese Zeit nie erinnern können. Sie

ist ihm nur aus den Erzählungen der Eltern, von anderen Verwandten und von Freunden der

Familie bekannt. Sein Leben lang hat sich Einstein nie als Ulmer bezeichnet. 1918 nennt

Einstein „meine wirkliche Heimat [Hervorhebung des Autors] Zürich, und die Schweiz als

das Land, dem allein ich mit meiner Neigung zugethan bin.“ 19 Vorzüge der Schweiz sind für

Einstein die stabile parlamentarische demokratische Republik, die Friedensliebe und ein mo­

dernes Schulsystem, in dem das Individuum geachtet wird. Sonst spricht er nicht von Heimat.

Für Ulm, München, Bern, Berlin oder später für Princeton in den USA finden wir in Ein­

steins Briefen den Begriff „Heimat“ derzeit nicht. Ulm eignet sich von daher nur sehr bedingt

dafür, etwas Neues zu Einsteins Biografie herauszufinden. Auch wohnt dem Leben der nahen

Ulmer Verwandten nicht jene Besonderheit inne, die dem direkten Leben Albert Einsteins

zueigen ist. Ausnahmen gibt es bei der Emigration aus Hitler­Deutschland bzw. beim Miss­

lingen der Emigration. Da kommt es zu Situationen, in denen es um Leben und Tod geht.

Einstein hatte im Lauf seines Lebens immer wieder Kontakte mit den nahen Ulmer Ver­

wand ten. Ein befreundeter Verwandter wird der mit seiner Hilfe 1939 nach Norfolk / Virginia

emigrierte Vetter ersten Grades, Carl Moos, in den Emigrationsjahren in den USA.

Das Thema „Ulm und Albert Einstein“ ist von viel Misslingen gekennzeichnet. Als Zeichen

einer gelungenen Beziehung sind die Glückwünsche der Stadt Ulm von 1920 anzusehen,

danach die Errichtung des „EinsteinHauses“ 1967 / 68 als Haus der Volkshochschule, die

jahrzehntelang von Inge Aicher­Scholl (1917–1998) geleitet wurde, der älteren Schwester

der beiden 1943 wegen Widerstandes gegen die NS­Diktatur hingerichteten Ulmer Abituri­

enten und Münchner Studenten Hans Scholl (1918–1943) und Sophie Scholl (1921–1943).

Gelungen ist auch 1979 die Ulmer Feier des 100. Geburtstags von Albert Einstein mit einer

Ausstellung des Stadtarchivs Ulm und einer sorgfältigen Dokumentation des damaligen

Forschungsstandes in einem Katalogband. Ein rundum gelungener Festakt findet am 14. März

2004 statt anlässlich des 125. Geburtstags von Albert Einstein. Zu Gast sind Bundespräsi­

dent Johannes Rau, Ministerpräsident Erwin Teufel, aber auch Paul Einstein, ein Urenkel von

Albert Einstein. Und der Mann hält die Festrede, der die einzige enzyklopädische Einstein­

Biografie geschrieben hat, nämlich der Wissenschaftsjournalist Albrecht Fölsing. Höhen und

Tiefen in der Beziehung Ulms zu Einstein beschreibt der damalige Ulmer Oberbürgermeister

Ivo Gönner.

Warum nun diese Biografie? Es ist gut, wenn aus Albert Einsteins Geburtsstadt Ulm eine

Untersuchung kommt, welche nützlich ist für die gesamte Einstein­Forschung, auch außer­

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halb Deutschlands. Personengeschichtliche Forschungen haben nur Sinn, wenn sie die

Grenzen Deutschlands überschreiten und auch die Schweiz, Italien, Österreich, Belgien und

die USA miteinbeziehen. Hinzu kommt: Es geht darum, soweit möglich, die jeweilige Lebens­

welt des Nonkonformisten Einstein in einer Sicht von außen zu umreißen. Wann immer er auf

andere Menschen und Milieus trifft, artikuliert er seine eigene Lebenshaltung deutlich. Sie

ist die eines nonkonformistischen, weltbürgerlichen Akademikers, der über die Generationen

hinweg eine außerordentliche Wertschätzung erfährt. Und das nicht nur deshalb, weil er

sich für Freiheit, Frieden, Demokratie und Toleranz einsetzt. Nein, auch deshalb, weil seine

physikalischen Theorien für Nichtexperten schwer oder gar nicht verständlich sind, man aber

gleichzeitig weiß, dass Einsteins revolutionäres Denken die Grundlagen für ein völlig neues

Weltverständnis geschaffen hat. Das nicht oder nur schwer Verstehbare und gleichzeitig

das Wissen von etwas grundlegend Neuem bewirken die starke Anziehungskraft der Person

Albert Einstein. Einstein hat bei der Schaffung des eigenen Mythos bereitwillig mitgewirkt,

etwa durch Sentenzen, Pazifismus und bereitwilliges Auftreten als Star und öffentliche Kult­

figur. Einstein deshalb einfach als „Ikone“ zu bezeichnen, ist insofern legitim, als es vielen

Vermittlern nicht gelingt, seine Theorien verständlich zu erläutern, und sie stattdessen ihren

Urheber zum Idol oder zur Ikone machen. Zudem hat Einsteins Person eine seltsam strahlen­

de, fast schon inhaltsentleerte Aura, die für alles und jedes benutzt werden kann. Es lohnt

sich auch heute, sich mit Einsteins Persönlichkeit und seinem Denken auseinanderzusetzen.

Der so genannte „Relativitätsrummel“ ist Einstein mal lästig, mal amüsiert er ihn. Als Demo­

krat ist Einstein ein Gegner jeglichen Personenkults. Allerdings ist er dazu bereit, sein hohes

Ansehen zu nutzen, indem er sich für Pazifismus, Demokratie und internationale Verständi­

gung einsetzt, aber auch für die Sache des international angefeindeten Judentums.20

Der Physiker und Nobelpreisträger Stefan Hell vom Max­Planck­Institut für biophysikali­

sche Chemie in Göttingen hat zu Recht Folgendes als Voraussetzung für außergewöhnliche

Forschungsleistungen festgestellt: „Natürlich muss die Person ungewöhnliche Eigenschaften

haben. Sie muss dafür brennen, etwas herauszufinden oder zu entwickeln.“ Man müsse

kritisch sein, aber nicht verrückt.21 In dem Kontext ist Albert Einsteins Selbststudium und

seine enorme Neugierde genauer zu betrachten. Bisher haben Einstein­Biografen nicht sys­

tematisch die Lern­ und Hirnforschung berücksichtigt. Auch ist es wichtig, Einsteins Schul­

karriere genauer zu untersuchen, als es bisher geschehen ist.

Ein Konformist ist ein skrupelloser Mensch ohne Werte. Er gehorcht seinen Befehlshabern

bedingungslos. Der Konformismus ist auf jeden Fall mehr als der bloße Opportunismus. Ein

Konformist muss aber nicht von allen Aspekten einer vorherrschenden Weltanschauung über­

zeugt sein. Ausschlaggebend ist sein linientreues Handeln. Opportunisten sind diejenigen

Menschen, welche sich nach dem Wind orientieren, der gerade weht, und dementsprechend

handeln. Dem opfern Opportunisten auch Prinzipien, Werte und menschliche Beziehungen.

Das bedeutet immerhin nicht automatisch, dass sie zu Verbrechern werden. In ihrem privaten

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Leben mögen sie sich Bereiche bewahren, welche nicht auf der vorherrschenden Linie liegen.

Ein Nonkonformist ist ein Mensch mit eigenen Werten und mit einem hohen Bedürfnis nach

Autonomie. In der kritischen Distanz zu Normen und Werten einer Gesellschaft hat das

Handeln eines Nonkonformisten immer auch etwas Gesellschaftskritisches an sich. An einem

Beispiel ist zu zeigen, dass Einstein natürlich zu Zugeständnissen bereit ist, wenn er darin

nichts Grundsätzliches sehen will. Als er von Zürich an die Universität Prag zieht, um ordent­

licher Professor zu werden, muss Einstein ein religiöses Bekenntnis in seine Anstellungs­

papiere eintragen. In der Schweiz kann er „ohne Bekenntnis“ eintragen. Das ist aber in Öster­

reich­Ungarn nicht erlaubt. Infolgedessen trägt Einstein „mosaisch“ als religiöses Bekenntnis

ein.22 Nachfolger an der Universität Prag soll sein Freund Paul Ehrenfest werden. Dieser ist

jedoch so prinzipienfest, dass er auf der Bekenntnislosigkeit beharrt. So wird er eben 1912

nicht in Prag, wohl aber an der niederländischen Universität Leiden Professor.23 Einstein

kann erhebliche Zugeständnisse machen. Dies betrifft auch den Pazifismus. Er kann gleich­

zeitig gegen den deutschen U­Boot­Krieg im Ersten Weltkrieg sein und ab Sommer 1918 die

Ortungsfähigkeit von U­Booten und generell von Schiffen der deutschen Flotte durch tech­

nische Neuerungen verbessern helfen. Hier geht es um Einsteins Mithilfe bei der Innovation

des so genannten Kreiselkompasses für die Navigation. 15 Jahre lang bringt ihm diese Arbeit

beträchtliche Einkünfte und Vorteile. Einstein ist also nicht der Idealtyp eines reinen Nonkon­

formisten. Widersprüche und Ambivalenzen machen seine Persönlichkeit vielschichtiger und

interessanter.

Hat Albert Einstein in der Physik eine „Revolution des Denkens“ bewirkt? Die Frage zu

stellen, heißt sie beantworten. Ein Teil von Einsteins „Allgemeiner Relativitätstheorie“ war

die Vorhersage der Lichtablenkung des Sternenlichts im Schwerefeld der Sonne bei einer

Sonnenfinsternis. Sie beträgt nach Einstein „den doppelten Wert von 1,7 Bogensekunden“.24

Exakt dieser Wert wird 1919 von englischen Astronomen gemessen. Öffentlich bekannt gege­

ben wird dies am 6. November 1919 in London. Fortan wird Einstein zum Wissenschaftsstar.

Warum gerade Einstein im Gegensatz zu vielen anderen hochbedeutsamen Wissenschaft­

lern zum Star werden kann, wird zu zeigen sein. Weil er zeitlebens nicht nur eigenständig

gedacht, sondern auch eigenständig politisch gewirkt hat, wird er heute vielfach als „Jahr­

hundertgenie“ empfunden. Ein reiner Fachexperte – so revolutionär seine Forschungsergeb­

nisse wären – hätte nicht weltweit derart überragend Beachtung als „Genie“ gefunden. Dabei

gilt es zu klären: Wie entstehen breite Identifikationsflächen, die es ermöglichen, Einstein

als Star zu feiern? Und dann: Ist der Geniebegriff dazu geeignet, Albert Einstein als Star zu

erklären? Einsteins Meinung war nicht nur in Fragen der Physik gefragt. Nein, auch in Fragen

der Politik und Ethik. Für die demokratischen Politiker der Weimarer Republik ist es vorteil­

haft, dass Einstein zugleich Deutscher und Schweizer ist. Er ist in Deutschland angesehen,

aber auch in Siegerstaaten wie England und Frankreich, zudem in neutralen Staaten wie der

Schweiz oder den Niederlanden. Weil er während des Ersten Weltkriegs offen zum Pazifis­

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mus gestanden hat, ist er nach Kriegsende glaubwürdig und kann nicht als Kriegstreiber

abqualifiziert werden. Einstein zählt 1914 nicht zu den Unterzeichnern des Aufrufs deutscher

Wissenschaftler zur Unterstützung des „vaterländischen Kriegs“ als „Verteidigungskrieg“. Er

gilt in der Öffentlichkeit als Pazifist ohne Wenn und Aber. Sein Kreiselkompass­Engagement

spielt in der Öffentlichkeit keine Rolle. Ob die internationale Presse daran Anstoß genommen

hätte, wäre es bekannt geworden, bleibt offen.

Bisherige Einstein­Biografen haben genug Interessantes für den Autor übrig gelassen.

Trotzdem bleiben weiterhin Rätsel und Lücken in der Überlieferung. Der Autor dieses Buches

kann nur auf dem gegenwärtigen Forschungsstand und der übrigen relevanten Literatur

urteilen. Das Großprojekt der „Collected Papers and Correspondence of Albert Einstein“

(CPAE) sorgt mit dem Erscheinen jedes neuen Bandes für Innovation. Der Autor weiß, dass

bisherige Einstein­Biografen wie Jürgen Neffe (2005), der US­Amerikaner Fritz Stern (1999),

Albert Fölsing (1993), die Engländer Roger Highfield und Paul Carter (1993), aber auch

Frank Steiner (2005), Walter Isaacson (2007) und viele andere vor einem Problem standen,

vor der überbordenden Fülle der Themen und des Materials. Angesichts dessen muss jeder

Einstein­Biograf klare Akzente setzen. Die genannten Autoren sind Wissenschaftsjournalisten

und / oder Physiker oder im Fall von Fritz Stern Historiker. Ein sehr gutes Fehler­Management

betreiben die wechselnden Teams des Großprojekts „The Collected Papers and Correspon­

dence of Albert Einstein“, das in Princeton, New Jersey, USA seit 1987 veröffentlicht wird.

Der Gedanke an das Fehlermanagement des Physikers Albert Einstein hilft weiter. Wenn er

eigene Fehler erkennt, dann bekennt Einstein sie freimütig und öffentlich.

Auf Italienisch heißt es „cercare la mamma“. Im Fall von Albert Einstein heißt „cercare la

mamma“, danach zu fragen, welchen Einfluss seine Mutter Pauline Einstein (geb. Koch) auf

die Bildung seiner Persönlichkeit gehabt hat. Keinen geringen. Noch der erwachsene Einstein

erweist sich als von der Mutter geprägt. Der französische Imperativ „cherchez la femme“ weist

auf den privaten Albert Einstein hin. Da gibt es den erlebnishungrigen Einstein. Er beansprucht

offenbar früh für sich Freiheit in Bezug auf Affären. In seinem Bestreben, sich nicht als Person

in Besitz nehmen lassen zu wollen, bleibt sich Albert Einstein fortan treu. Mit der ersten und

der zweiten Ehe hat Einstein ein Versprechen eingelöst, er ist also einer „Pflicht“ nachgekom­

men, um das mit seinen eigenen Worten zu sagen. Sollen wir sagen: Der Non konformist

Einstein unterwirft sich den Konventionen seiner Zeit? Das dürfte zutreffen, zumal in der ersten

Ehe Söhne und in der zweiten Ehe unverheiratete Stieftöchter im Spiel sind.

Natürlich sagt Einsteins Liebe zu seiner Mitstudentin und späteren Frau Mileva Maric

etwas über den Menschen Albert Einstein aus. Und natürlich ist es bedeutsam, dass seine

zweite große Liebe, nämlich Cousine Elsa Löwenthal (geb. Einstein) im Gegensatz zu Mileva

Jüdin ist und nicht studiert hat. Wie wichtig Einsteins zahlreiche Affären sind, wird zu klären

sein. Sie belasten auf jeden Fall Einsteins Beziehungen zu Mileva und Elsa. Aber beide Gat­

tinnen bleiben bei ihrem Mann.

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